Pr«niimeratioiis-Preise: F i> r Laibach: Ganzjährig . . . 8 f|. 40 tr. Halbjährig . . . 1 „ 20 „ Blerteljährig, . . 2 „ 10 „ Monatlich , . . — „ 70 „ M i t der P 0 st: Ganzjährig . . . 11 ft. — Ir. Halbjährig . . . 5 „ 50 „ Vierteljährig. . . 2 „ 75 „ Für Zustellung ins Hans viertel- jährig 25 tr., monatlich 9 kr. Einzelne Nummern G Ir. Laibacher Tagblatt. Anonime Mittheiluugen werden nicht berücksichtig!; Manuskripte nicht zurückgcsendet. «ed«KIion: «ahichosgassc Nr. 133. «tpeiilioit un> Änserillc»-ßutcnu: »ongrebplatz Nr. «1 (Bucht,audtun, »onI.V.KleiumayrLF. SPaiij 3iifctlion6i)ttift gilt die einspaltige Petit! bei zweimaliger Einschaltu! dreimal h 7 tr. \ ‘ JnserttonSsteuipcl jedeömal tu Bei griisjereu Inseraten und österer Siuschaltung entsprechender Rabat«. Nr. 11. iamütag, 14. Jänner 1871. Morgen: N. I. F. Montag: Diarzellus. 4. Jahrgang. Sitzen Qcbltcüett! — Sie sind sitzen geblieben — vollgezählte dreißig und zwei slovenische Männer, um der bangenden Welt den nicht zu unterschätzenden Trost zu bringen, daß das gesainmte slovenische Volk — die noch ungcborneu Föderalisten der nächste» Generation mit eingerechnet — dem südslavischeu Pro-grarnine, „wie sich dies von selbst versteht," seine Zustimmung zujauchzt. Am (Akbächtni&tagc der heiligen Dreikönige — dieser ersten Tripelallianz — hat auch die Dokto-reutrias Bleiweis-jLosta-Razlag ohne zu lachen sich gegenseitig die Versicherung gegeben, daß die „habö-bnrg'sche" Monarchie nur dadurch erstarken könne, daß man etwa unter dem Protektorate des weißen Czars an der Newa von diesem StaatSkörper Glied um Glied aus seiner mchrhuiide^tjährigeu organische» Verbindung loSlöset. Sind das aber auch wahre Sonntagskinder die Anführer des slovenischen Heerbannes in Kraut! Noch haben sie das Denunzianten-Drittheil nicht eingeheimset für die schwer wiegende Enthüllung, daß die Beethovenfeier in Laibach eigentlich nur ein gesungener Hochverrath an O e st r e i ch sei, und schon überraschen sie das p. t. Publikum mit vernicht minder schwer ins Gewicht fallenden Entdeckung, daß der Gesammtstaat Oestreich in Laibach nur mehr eine verklungene Mühe, ein abgelebtes Ammenmärchen sei, a» das niemand mehr glaube, es wären denn die verkommende» Junge», der gleichfalls verkommenen NeinÄutars. Und damit das Spießbürgerthmn in seiner ererbten österreichischen Treue und Anhänglichkeit nicht sofort den Pferdehuf unter dieser südslavischeu Schellenkappe erkenne, verhüllt man ihn mit dem fadenscheinigen Mäntel-dieii einiger Lojalitütsfrafeu, von denen das Herz nichts weiß und nichts empfindet. Bleibt doch weg mit diesem gleißnerischen Posfenspiele einer Lojalitat, welche an jenen Henker gemahnt, der, indem er zum tödtlicheu Streiche atts-holt, seinem Opfer zurief: Fürchte Dich nicht, mein Herzenskind — es gilt nur eine Probe und thut gar nicht so weh. Als ob die „habsbttrgische Monarchie" sich denken ließe ohne Oestreich, — als ob der Ban ans dem verschiedenen Bölkerbrnchgestein nicht sofort i» sich zerfallen müßte, ohne de» bindende» und erhaltenden Kitt des österreichischen Bewußtseins, — als ob die habSburgische Dinastie eine andere Kaiserkrone trüge, als die seit Jahrhunderten weithin strahlende Krone des o st errei ch i s ch e» Kai serstaateö. Aber so mnßte cs kommen. Wer seit Jahren mit dem Spate» des Separatismus au der Staats-idce das Tvdtengrüberamtes waltet, der muß zuletzt auch dafür sorgen, daß er einen Leichnam für seine Grube findet. Glücklicherweise sind jedoch unsere slovenische» Staatsküttstler noch lange nicht der alleinige maßgebende Faktor. Wir habe» einige aus ihite» nach Moskau pilgern sehe», wo sie sich als Schmerzenskinder des österreichischen Slaventhnms feiern ließen; aber eö scheint, daß man cs auch dort gar bald erkannt hat, daß diese Männer nicht die Fähigkeit haben, zu baue», sondern höchstens Handlangerdienste leisten können beim Zerstören. Wir sahen dann einige Wortführer bei de» Polen um ein slavisches Bündniß betteln und als Antwort nicht mißzuversteheudc Fußtritte davon-Iragen. Wir sahen weiters unsere Pervaken Lakaien dienste bei beit Ezecheu verrichten, sklavenmäßig jeden Winkes gewärtig, der vom huiidcrtthiirmige» Prag nach Slovenien flog, bis man ihnen die Thür des GenerallandtageS der Krone des H. Wenzel vor der Nase zugeschlagen, um sie ihrem eigenen Schicksale zu überlassen. Wir sahen sie endlich den kroatischen Brüdern in die Arme sinken, bis sie auch von diesen als „Fremde," als „slovenische Schwaben" ans dem drei-einige» Königreiche hiiiaiisbckomplimciitirt wurden. Kann es da noch befremde«, wen» diese Herren ans ihren Uliffes-Jrrfahrten nunmehr mich den für : die „habsburgische Monarchie" schwärmenden Bocche-sen, dem Knltnrvolke der schwarzen Berge, und den Epigonen des Kara-Djordje i» Serbien ihre aufdringliche Bundesgenossenschast aitbiete»? Wenn nicht alle Anzeichen trügen, wird auch hier der Denkzettel für unsere slovenischen Staats-künstler nicht lange auf sich warten lassen. Seitdem die slovenische Firma vorzugsweise auch die unfehlbaren Geschäfte des Papstes besorgt, ist ihr Kredit und ihr Glanz citich bei den Süd-! slaven wesentlich abgebleicht. Wer mit dem einen ' Auge nach Not» und mit dein ändern nach Moskau j hinüber schielt, der wird mich von den Südslaven ‘nur als lebensunfähige Mißgestalt, als ein Zwitter : angesehen und eher gemieden als gesucht. ! llttd so dürsten jene Männer, welche bei der Diskussion über daö nette Fantom eines südslavi-sche» Reiches ihre Zustimmung durch „Sitzen-bleibe n" zu erkennen gaben, früher oder später die Erfahrung machen, daß man sie wirklich auch „sitzen gelasseit" habe. Eine Abfertigung. Der amtliche „Tiroler Bote" fertigt in einem längeren Artikel die Ultramontanen Tirols und ihr Organ, die „Tiroler Stimmen", in entschiedener Weise ab, weil sie an« verschiedene» Aetißcrungen des Kaisers für ihre verfassungsfeindlichen Zwecke Feuilleton. Grillparzer. Morgen am 15. Jänner 1871 feiert Franz Grillparzer feinen 80. Geburtstag. An vielen Orten wird dieser Frendcntag in festlicher Weife begangen, vor allem aber schickt Wien sich an, seinen berühmten Mitbürger in würdiger Weise zu ehre«. Da bei uns eine eigene Grillparzerfeier nicht statt-stndet, so halten wir es um so mehr für unsere Pflicht, an dieser Stelle des großen Dichters zu gedenken und unfern Leser» im engsten Rahmen eitte Skizze des Lebens und der Werke desjenigen vorznfithren, der in jeder Beziehung als echter, ganzer Mensch, als warmer, aufrichtiger Vater-landsfreund, vor allem aber als leuchtender Genius im Reiche der Poesie Anspruch auf unsere Bewunderung und Verehrung hat. Der äußere Lebenslans Grillparzer's entwickelte sich bis heute in der einfachsten Weise, er berührte bei ihm nie ein Reich des Ungewöhnlichen und der Romantik und läßt sich füglich mit ein paar Worten erzählen. Am 15. Jänner 1791 zu Wien ge- boren, vollendete er 1811 seine RechtSstudien, trat bei der ehemaligen allgemeinen Hofkammer 1813 in den Staatsdienst, wurde im Jahre 1824 Hof-konzipist und dann 1833 Archivsdirektor der Hofkammer, des jetzigen Finanzministeriums. Im Jahre 1856 auf fein Ansuchen in den Ruhestand versetzt, erhielt er bei dieser Gelegenheit den Hos-rathstitel. Im April 1861 erfolgte feine Ernennung zum lebenslänglichen Reichsrath. Bereits 1847 war er Mitglied der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften geworden. Grillparzer's geräuschloses Leben wurde nur durch einige größere Reisen, wie 1819 nach Italien, 1826 und 1847 durch Deutschland und 1843 nach Konstantinopel und Griechenland unterbrochen. Der Dichter der Sappho blieb und ist nnverehlicht, hat aber seine Jugendliebe im „Ottokar" in dem Bürgermädchen Katharina Fröhlich verewigt. > In seinem 25. Jahr (1816) trat Grillparzer mit seiner ersten bedeutenden Arbeit, mit dem Trauerspiele „Die Ahtisrau" hervor. Es war der ausgezeichnete Dramaturg des kaiserlichen Hosburg-theaters, Josef Schreivogel, der de» schüchterne» Jüngling ermunterte und, das große Talent und die seltene dramatische Kraft desselben mit richtigem Blicke erkennend, das Stück zur Aufführung ein pfähl. Zu diesem Zwecke aber mußte Grillparzer Aendernngen daran vornehme», die es eigentlich waren, welche der „Ahnfran" jenen Beigeschmack des SchicksalSdranta'S beibrnchtc», der in unserer Literaturgeschichte so lauge gespult hat mtb welche eS veranlagten, daß damals so viel Tolles und Gelehrtes, Absurdes und Schönes über das erste Werk Grillparzer's allerorten geschrieben worden. Eins steht fest: „Die Ahnfrau" hat sich in ganz Deutschland eingebürgert, jedermann kennt sie, und sie hat sogar ihren Weg genommen bis hinauf in den misti-scheit Norden, das verstandeöklare Schweden, und hinab in den heißen Süden, in daö schöne Italien. Als erste reifere Frucht der geistigen Berüh» rmtg mit Schreivogel, der dem edlen Grillparzer stets ein liebevoller Lehrer, Freund und Mäcen im reinsten Sinne des Wortes blieb, erschien im Jahre 1818 das Trauerspiel „Sappho", daß er in einem Zuge »iedergeschriebcu hatte und im $8nrgthenter mit beispiellosem S kzeß zur Aufführung brachte. Rasch und mächtig hatte sich hier unser Dichter als ein Dramatiker ersten Ranges entwickelt, und man muß staunen, wie ein so junger Mann eine solche Reise und Ueberlegettheit in der Komposition ent Kapital schlagen wolle» lautet: Der Schluß des Artikels I tat, erklärt, er ist Uber die vom Reichskanzler betonte I Annäherung zwischen Preußen und Oesterreich erfreut, 'Der Laudessürst, der Kaiser hat mm gesprochen; er ha. z» nu.-nljoUcn malen die von ihm aus freiester Machtvollkommenheit gegebene Verfassung betont; er hat die Versicherung gegeben, daß für sic nichts zu besorgen ist. Dies und der weitere Umstand, daß Sc. Majestät die „patriotische" Deputation erst zuletzt, unmittelbar vor der Allerhöchsten Abreise und nicht zugleich mit den versassnngsfreundlicheu Deputationen empfing, wird hoffentlich auch unseren Berfas-fuuQ#ßcgucttt ucrftänblid) fein und itjucit itciv uiüchen, daß Se. Majestät ihre Bestrebungen nicht billige. Anch wird der uubefangcne Landmann, den die Hetzer belogen haben, daß dein Kaiser die Verfassung abgetrotzt wurde, daraus ersehen, was er von derlei Agitatoren und von Leuten überhaupt zu halte» habe, welche die Verfassung und die aus derselbe» abgeleitete» Gesetze, die ih»c» nicht gefällig sind, verhöhnen ittib verspotte», und doch mit ihrer Loyalität gcge» Kaiser und Reich prunken wolle». Diese» tücht rnißz»verstehe»de» Wink, sowie die kaiserlichen Worte wird hoffentlich auch jenes Organ der Berfassnugsgegner verstehe», welches unseren Statthalter, Grasen Lodro», als emen Parteiinaun hinzustellen sich heransnahm, weil er an der Feier der vom Kaiser gegebenen Verfassung theilnahm. Und die kaiserliche Auszeichnung, die dein Statthalter durch die Verleihung der Geheimen Rathöwürde zu Theil wurde, wird diesem Organe ein weiterer Wink sein, daß zwischen der von ihm getadelten „Haltung" des Statthalters nnd den „Bestrebungen i» den Allerhöchste» Regiernngs-kreisen" nicht nur kein Widerspench abwaltet, sonder» daß diese Haltung gauz dem Allerhöchste» Willen entspricht, der weit dauern entfernt ist, diese Versasiuug i» ihre» wesentlichen Bestiinmuuge» umzuäuder» (im Siuue der „N. Tir. Stimme»" auszuhebe»), welche einem Staatsstreiche aus ein fianv gleichende Handlungsweise das nämliche loyale Organ dem hochherzige,, Geber der Verfassung in Nr. 244 seines Blattes zuzumuthcn die Frechheit hatte. Wenn dieses Organ und seine Patrone die Worte des Kaisers verstehen wollet,, beherzige» und danach handeln, ,da»n wünschen wir uns und dein Lande Glück, denn dann wird der Friede bei uns eingezoge» sei». cr wünscht, baß sie faktisch werde und sich nicht nur auf Notenwechsel beschränke. Seit 1868 ist der Truppenstand verringert, die Kosten aber sind gestiegen. Die allgemeine Wehrpflicht, wie sie das Wehrgesetz oorschmbt, ist nur dann von Erfolg, wenn sie mit dem Milizsisteme in iUerbiubung tritt. Frankreich liefere den Beweis, daß auch nicht geschulte Truppen Großes leisten können. Redner geißelt das Institut men. Will man mm wieder Stenererhöhungen oder . nach drei Jahren, nachdem mit dem verschämten Ausdruck eitler erhöhten Besteuerung eine dem Wesen »ach ganz andere Operation borgenominen wurde, wieder zn einer solchen Operation schreiten ? Wie kann ein | Staat mächtig nach Außen sein, beut eine solche Per« , spektive in Aussicht steht. Hieraus wurde die Debatte geschloffen. Nach den Schlußworten der Berichterstatter nimmt der Kriegs mini st er das Wort: Die Gefahr für der Prioatdiener. Er beantragt für obige Titel die ; bas Reich ist jetzt größer, als 1868, weil sie näher Bewilligung von 48 Millionen. ' gerückt ist. Er sehe Verwicklungen herankommen; tue Dr. B r e st 1 sagt: Zwischen Wollen nnd Kon- Zukunft wird lehren, wer Recht gehabt. Die erhöhte nett ist ein Gegensatz, der sorgfältig abgewogen wer-: Forderung ist durch die Preissteigerung begründet, den muß. Wir sind gezwungen, Militäransgaben zu Bezüglich der Präfenzzeit wurde schon weiter herabmachen, müssen nnS aber nach der Decke strecken und gegangen, als im Interesse der Schlagfertigkeit rath-tiur so viel geben, als wir leisten können. Wenn die fam ist. Der Kriegsminister erklärt, daß auch er Regiernngsforderung bewilligt wirb, ist ein großer von einer Territorial-Division nichts wissen wolle und Theil des 1868 Erreichten wieder verloren. Die auf die vvn ihm einzubringende Regierungsvorlage die Ver-ZiSleithauiet, entfallende Quote der diesjährigen Mehr-: teguug der Mvntur-AuSrüstungsvorräthe in Territo-ausgabett im Vergleiche zu 1860 beträgt nach der rialbezirke betreffe. Mit Berufung auf die Aenßemng Forderung der Kriegsverwaltung 10 Millionen, wäh- Knrauda's, daß die gegenwärtige Situation noch rend die Steuererhöhung 1868 nur 8 Millionen be- immer gefahrdrohend fei, fpricht der Kriegsminister trug. Man vertheidigt das Reich nicht blvs durch An für die Regierungsvorlage, eventuell für die zweite nähme des Militärbudgets, sondern durch geordnete Minorität. Die Verteidigung der Details des Bud-Zustände und günstige Finanzen. . : gets übernehmen die Negierungsvertreter Horst und Dr. Sturm für das erste Minoritätsuotun,: Früh. Oesterreich gibt aus be« beschränkten Finanzen ein Nachdem schließlich der Berichterstatter der Ma- Drittel für die Armee, ein Drittel für die Zinsen der jorität, Bauhaus, für den Majoritätsantrag ge* Staaisschnlv und nur ein Drittel für Kultur und sprechen und, besonders unter dem Beifalle der Linken, Administrativausgabeu. 1868 wurde die Steuerlast; vor erneuertem Schnldeninachen gewarnt, wird zur schon aufs Höchste gespannt. Abstimmung geschritten. Sammiliche Anträge der Mi* Dr. Demel weist darauf hin, daß alle Vor-' Novitäten wurden abgelehnt und die Majoritätsanträge anschläge jo gemacht werden, als wenn der Krieg, angenommen. Die nächste Sitzung ist morgen, nahe bevorstände. Das Wehrgefetz ist kein Evan- 1 "77" """ gelium; wenn es zu große Auslagen verschuldet, soll i vOUt Ml'lCßC. es geändert werden. Er stimmt für den ersten Minori-! Das mehrtägige furchtbare Ringe» zwischen der tätsantrag. , ; deutschen zweiten Armee und der französischen West« Kur an v a für den Ausschnßantrag : Zum Kriege armee unter Chanzy hat, wie ans unseren gestrigen ist vor allem Geld uüthig. Man sieht nicht rosig tu J Telegrammen ersichtlich, an, 12. mit der vollständige» Die Zukunft, schwere Wolken sammeln sich von allen1 g^cb'crlagc der Franzosen geendet. Der Hauptpuitkt Seilen. Friede wird so lange sein, bis die jetzt 9e‘, ifjver Stellung, die Stadt Le Mails, wurde genot»- fchlagenen Wunden geheilt werden. Herb st für den Ausschußantrag, schließt »te» uiib sind dem _ , _ ' ), die Hände gefallen de» Ausführungen des Dr. Brest! an; er will die ^^n Schlachtlag liegen nicht vor. Ueber die der Zieger eine Masse Borräthe in Nähere Nachrichten über diesen Neichsraths-Delegation. ' Pest, 12. Jänner. Erledigt wurden Titel 3, 19, 20 und 21. Zu allen Titeln waren 2 Minoritätövoteu angemeldet Dr. Rechbauer, als Referent der erste» Minori- falte» uud mit so einfachen Mitteln solche Wirkungei, erzielen konnte. I» der „Sappho," ,,i» diese», poetische» Mistemiit des Liebe- uud Ruhmeslebens entfaltete Grillparzers Genius seine schwanenweißen Fittige und knüpfte das sabelhafte Hellas an die wirkliche Welt des Herzens au, — des Geistesschmerzes, der alleinige» Grobheit erhabener N»turnt, seien sie mm vor tausend Jahren in der lebensfrohen Hellas oder an de» Ufer» unserer heimischen Ströme” zu Hause gewesen." Die „Sappho" begründete recht eigentlich den Ruhm des Dichters uud man darf auch in der That behaupte», daß die deutsche dramatische Poesie i» de» letzte» Dezennien kaum ci» Drama aiifzuwcise» hat, was diesem an innerem Gehalte und wahrer Formeuschönheit gleichkäme. DaS nächste Werk Grillparzers war (1822) die dramatischen Trilogie: „Das goldene Vließ", deren Mittelpunkt Mcdca. Med ca, seit Euripides eine der interessante» poetische» Figuren des Alter-thums, fand in dem »och nicht dreißigjährigen Grillparzer einen genialen, modernen Dichter und i» der berühmte» Tragödin Sofie Schröder (die auch dic „Sappho" zn ihren hervorragendste» Rolle» zählte und ans allen größeren Buhnen Deutschlands mit enormem Erfolge spielte) eine ebenbürtige Dar» Konsequenzen weiter ausführeii, als jener im gewöhn-• Entscheidungsschlacht vorausgchcudeu Kämpfe liegen teu Maßhalteu gethan. Die Vertretung muß uedst . folgende Telegramme vor: den Rücksichten für bie Wehrhaftigkeit auch volköwinh- i ' Versailles, 12. Jäuuer. Am 11. b. hatten schastliche Rücksichten im Auge halten. Ohne Ordnung im ^ flCßeu lc sj}jani< in Bewegung gesetzte» KorpS Haushalte ist eine Kapitalsanlage auf wirthjchafilich zur Dunkelheit heftige Kämpfe zu bestehen. DaS fruchtbare Zwecke nicht deutbar. In den letzten drei Debouchü timt Champagne wurde erkämpft. Arches Jahren, wo der Staat feine Anleihe gemacht und die Chateau, sowie sieben Geschütze und Mitrailleuseu gesammelten Kapitalien nicht für militärische Zwecke 11UU^C1I genommen. benützt wurden, hat das vvlkswirlhfchaftliche Leben in ——— ——— ■ -------------------------------------------------------— Oesterreich-Ungarn einen großen Aufschwung genoni- WM" Fortsetzung itt der Beilage. "WM stellerin. Dieses großartige Werk sticht neue Lorber» im, das Haupt des hier de», Größten uud Erhabensten zugeroei,beten Dichters, der dabei eine Bewältigung des Stoffes, eine psichologische Tiefe bei" Eha-rakteristik, eiueü Flug ber Zdccn und namentlich i» de» vier ersten Akten der Medea eine klassische Voll enbnng erreichte, wie sie mir be» größten Dramatiker» eigen ist. Mit bent historische» Trauerspiele „.stöitig Ottokars Glück uiib Enbe" betrat Grillparzer in, Jahre 1824 ben Bobcn bcr tiatetläi,bische, Geschichte. Das Stück „ist bcr Entschcibuugskampf mit bie Frage, ob bie Dentschc» einen Großstaat bilbc» folle» i» bcr Ostmark ober bie Slave», mtb baß selbst ein vorurteilsfreier Slavenfürst unterliege» muß vor dem Gründer eines deutschen Oesterreich." Das nächste Stück, „ei» treuer Diener seines Herrn," erschien 1828. Es spielte zur Zeit des Königs Andreas III. von Ungarn. Trotz herrlicher Einzelheiten i,»d virtuoser Mache konnte cs mit der auf die Spitze gestellten, allzu gutiuiithigen Loyalität Bambanus' vo» bcr Bühne herab auf bic Dauer keinen großen Erfolg erzielen. Mit diesen beiden Stücke» hatte der Dichter das historische Feld, de» Bode» der vaterländischen Geschichte betrete». Hier war es, wo ihm gewiß die unvergänglichsten Lorbern geblüht hätten, wen» nicht das zarte und sensible Gemüth Grillparzers durch die extreme Kritik der Ultras beider Parteien verbittert worden und auch später, nachdem er, „der beste der Menschen," längst verziehe», in schweigender Zurückgezogenheit verschlossen geblieben wäre. Die einen, „die da gekauert sitzen i» verjährtem Wust," wie's im Ottokar heißt, schrie» Zeter über Verletzung der historischen Wahrheit, über parteiische Ehataraltcnslik, die anderen iiuputirteu oent Dichter wieder zu unterwürfige Gesinnungen nach oben; kurz die reinen Intentionen des mir für Recht und Wahrheit begeisterte» Poctcu wurden von beiden Seiten verkannt nnd dieser so leider veranlaßt, „de» ehernen Griffel der Geschichte, wie Moses die Gesetztafel» am Sinai, im Angesichte der KalbSan-beter hiuwegzuschleudcrn." Mit seinem nächsten (1829) erschienene» Werke, dem dramatische» (Schichte: „Dcö Meeres uud der Liebe Wellen," nach der Sage von Hero und Leander, kehrte dieser Dichter wieder zur griechischen Poesie zurück. Dieses dramatische Gedicht mit dein „sinnlichen Zng ans dem keuschen Herzen," voll echter, glänzender Poesie und unnachahmliche: Grazie, ist eine Vermälniig antiker Schönheit mit dem Zauber bcr Romantik, ein routtberbares Gemälde eines Beilage zum „Laibacher TaMatt" Nr. Die Zahl der am 10. Jänner in deutsche Hände gefallenen Gefangenen beträgt nicht, wie bisher angegeben wurde, 2000, sondern allein bei den im Zentrum vorgedrungenen Kolonnen 5000 M. und vier Mitrailleusen. Schwerin, 12. Jänner. Telegramm an die Großherzogin: Comiere, 11. Jänner, Abends 8 Uhr. Nach dev gestern erfolgten Überschreitung des Le Huisue-Baches, nördlich von Le Mans, fanden heilte heftige, aber siegreiche Gefechte bei Vombrot und La Ehapclle ftatt, wir inachten fast 10.000 Gefangene. Unsere Lerlnste sind gering. Morgen wird gegen Le Maus vormarschirt. Großherzog. Bordeaux, 12. Jauner. General Ehanzy telegrafirt ans Le Btans, 11. d. M., 1! Uhr Nachts. Wir haben hc.ifc eine Schlacht bei Le Ntans gehabt. Der Feind hat uns auf der ganzen Linie angegriffen. General Jaureguibery hat sich am rechten Ufer des Huisne fest behauptet. General Colomb hat während 6 Stunde» mit Erbitterung auf dem Plateau von Avours gekämpft. General Gongeard zeigte große Energie. Die Truppen ans der Betragne haben mächtig bcigetrage», diese wichtige Position oberhalb Change zu behalten, General Joussroy hat sich ungeachtet der Ermüdung seiner Division und der Anstrengungen des Feindes behauptet. Die Division Roqnebruue ließ sich auf der Straße nach Pavigue nicht dnrchbrcchcn. Wir übernachten auf allen nuferen Positionen, mit Ausnahme der von Tunerie, welche bei Einbruch der Nacht genommen wurde. Es sind aber Dispositionen getroffen, um diese Position wieder zu nehmen. Wir haben Gefangene gemacht, deren Zahl ich noch nicht kenne. Alle schätzen die Gesammtheit der engagirten oder in Reserve befindlichen Streitkräfte auf 180.000 Manu und wird hinzugefugt, daß wir vor uns den Prinzen Friedrich Karl haben, welcher keineswegs nach dein Osten abgegangen ist. Der Kamps hörte erst in der Nacht auf. Unsere Verluste sind empfindlich, zwei Oberste wurden schwer verwundet; die Verluste des Feindes sind schwerer. Morgen wird ein neuer Angriff erwartet. Die Beschießung der Südfront von Paris wurde am 12. aus iiennundzwanzig Batterien fortgesetzt. In die Stadt fliegende Brandgranate» haben neue Feuersbrünste verursacht. Sachsischerseits aus Osten in die Stadt geschleuderte Geschosse richte» namentlich in den Arbeitervorstädten große Verheerungen an; die Translozirungen der Bewohner dieser Viertel finden zahlreich statt; die Bewohner des lateinischen Viertels bringen die Nacht auf der Straße zu; überall in Paris herrscht große Aufregung. Das vom Bombardement verursachte Getöse ist so groß, daß iu Versailles fortwährend die Fenster flirren. stolzen, spröden weiblichen Herzens, in dem der erste Keim der Liebe, der in dasselbe fällt, zur todtver-langendcn Leidenschaft anwächst. Das Gedicht bildete durch seinen idealen Inhalt einen sonderbare» Gegensatz gegen die Zeit, in der es geschrieben war, und so vermochte es von der Bühne lange Zeit keine großartige Wirkung zu erziele»; seit 1851 aber, wo es durch Laube und die Bayer-Bürk auf dem Hvfburgtheater wieder zu Ehre» kam, ist es stets eines der beliebtesten Repertvirstücke geblieben.' Das Jahr 1834 brachte das hochpoetische Märchen: „Der Traum — ein Leben." Trotz mancher Schwächen war der Erfolg deö Stückes ein außerordentlicher uud heute noch findet es stets ein großes Publikum und gewaltige» Anllang. Grillparzer selbst äußerte sich darüber vor der ersten Aufführung: „Ein Dichter, der ein zweites Stück dieser Art schriebe, verdiente Züchtigung; dies eine gewagt zu habeu, verdiente, daß eö gefiele." Grillparzers letztes Werk, das (1838) am Theater vollständig zur Ausführung gelangte, war das Lustspiel: „Wehe dem, der lügt." Es ist ein seines, sinniges Stück, aber der Humor, die Satire, die geistreiche Idee konnten im historische» Gewaude des vorzeitlichen Germanien« auf der Bühne niemals zur echten Geltung kommen. 11 Vom 14. Jüimer. Mehr als durch jede deutsche Depesche ist der angebliche „glänzende" Sieg der französischen O st-armee dadurch widerlegt, daß die Verbindung zwischen der Armee Werders und dem Belagerungs-korps von Betfort, Karlsruber Berichten zufolge, in keiner Weise unterbrochen ist. Die Vereinigung sämmtlicher iu den Quell-gebieten der Saone, Seine, Marne und des Doubs sich befindenden deutschen Streitkräfte unter Werder, Glnmer, Treskow, Schmeling, Zastrow und Goltz mit den nachrückenden Verstärkungen zu einer Ost-armee von etwa 70.000 Mann unter Maiiteitffet bestätigt sich. Letzterer ist bereits mich seiner neuen Bestimmung abgegange». Die Führung des ersten Armeekorps hat an Stelle Mauteuffel« Bentheim übernommen, an dessen Stelle Gayl die erste Division kommaudirt. Krettefi befehligt die Belagerung von Longwy. Nach einer neuen Ordre sollen alle Mannschaften der norddeutschen Reservelandwehr und der Garnisons-Bataillone, welche zum Felddienst tauglich befunden werden, i» die opevirende Armee eingestellt werden. Bis Frühjahr soll die gejammtc deutsche Landwehrmannschast aus französische» Bode» überführt werde». Die Transporte der neu heraugezogeuen Truppen und der Erfatznachsendnn-ge» für die Linien-Armeekorps dauern ununterbrochen fort. Das neue Truppenausgelwt wird 300.000 Manu betragen, Für 20.000 französische Gefangene muß iu norddeutschen Festungen und Städte» neuerlich Raum geschaffen werde». In Versailles traf vorgestern ein französischer Oberst neuerdings als Parlamentär ein. Aus Paris sind vom 11. Abends folgende Ballonnachrichten in Bordeaux eingelaagt: DaS „Journal Offiziel" meldet, der Minister des Aeußern sandte an die diplomatische» Agenten Frankreichs einen Protest gegen das Bombardement. In der Nacht von Sonntag ans Montag schlugen Granaten in mehrere Spitäler, Ambulanzen, Mnseett, in die Kirche von S. Snlpiee, de la Sorbonne und Bal de Graee, sowie in zahlreiche Privathäuser ein. Heute AbettdS erwartet man eine heftige Kanonade; man versichert, die Preußen habe» wieder angefangen, Granaten im Bogenschüsse ab-zuschießeu. Seit Donnerstag bombardiren die Preußen heftig die Südforts, sie werfen in dieser Richtung täglich gegen 2000 Granaten, wovon 400—500 Bomben täglich in das Innere von Paris abgeschossen werden. Auf diese theatralische Niederlage folgte ein hartnäckiges, bis jetzt nicht unterbrochenes Schweigen des Meisters, der noch immer in seiner Zurückgezogenheit und Abgeschlossenheit verharrt. „Ein Erfolg macht mir nur noch ein sehr mäßiges Vergnügen und ein Mißerfolg würde mich doch betrüben," soll er geantwotet haben ans die Frage, warum er die Werke, die fertig in feinem Pult liegen, nicht aufführen lasse. Und gar köstliche Schütze sollen es sein, die unser Dichter fest in seiner Lade verschlossen hält und sich bis nun nicht entreißen ließ. „Libussa," „Ein Bruderzwist iu Habsburg" (Rudolf II., Mathias), „Esther," „Der letzte König der Juden," „Scipio und Hannibal;" daö find beiläufig die herrlichen Stoffe, die Grillparzer theils vollendet, theils mehr oder minder ausgearbeitet in Manuskripten liegen hat. Von allen diesen Arbeiten wurden aber nur ausnahmsweise Bruchstücke aus „Libussa" und „Esther," namentlich die letzteren mit ausgezeichnetem Erfolge aufgeführt. Wir wollen nicht rechten mit dem Meister, der uns diese Bliithen seines Geistes vvrenthält, aber beklagen müssen wir sein Schweigen unter allen Umstanden in einer Zeit, die seines Genius so sehr bedurft hätte und bedarf. — In der Nacht von Sonntag auf Montag war das Bombardement von außerordentlicher Intensität. Man berechnet, daß in dieser Nacht 2000 Granaten in das Quartier des Jardiu de Plantes, des Luxemburg, nach Montrouge, Vaitgtrard, Grenelle und Auteuil gefallen find. Die Granaten reichten bis zum Odeon, der Rue Grenelle-St.-Germain und den Invaliden. Eine ziemlich große Anzahl von Weiberu und Kindern wurde gelobtet. Die Entrüstung ist eine allgemeine, aber das Bombardement macht nicht de» Eindruck der Ei»sch»chteru»g. Der Entschluß der Bevölkerung zum äußersten Widerstande wird energischer denn je. Alle unterstützen die Regierung, indem sie nichtsdestoweniger zur Offensive drängen. Die Nachricht von dem Siege Faidherbe's hat einen vortressUichen Eindruck gemacht. Der den Forts durch das Bombardement verursachte Schade» ist unbedeutend; derselbe wird jede Nacht ausgebessert. Die Gesammtzahl der durch das Bombardement in den Forts feit dem 27. Dezember verursachte» Verluste beläuft sich auf 30 Tobte und 300 Verwundete. Das Bombardement gegen die Ostfront ist schwacher geworden. Die Barrikaden-Kommissio» von Paris hat, wie der „Pr." aus Berlin uiitgcthcilt wird, eine Proklamation über die Resultate ihrer bisherigen Thätigkeit erlassen; alles sei bereit, den Feind zu empfangen, heißt eS in diesem Aufruf, „daö Volk weiß, daß wir Männer sind, entschlossen, nur Schritt für Schritt zu weichen." In einer Proklamation Trochu's heißt es: „Ich werde niemals kapitnliren." Politische Nnndschau. Laibach, 14. Jänner. Ein Handschreiben des Königs Wilhelm an den Kaiser von Oesterreich ist fignalifirt. Der König soll dem Kaiser seine hohe Befriedigung und die lebhaftesten Dankgefuhle für das freundliche Entgegenkommen Oesterreichs aus-drücken und das Zusammengehen der beiderseitigen Staaten für die Zukunft nachdrücklich betonen. Graf Schweinitz hat sich an das kaiserliche Hoflager nach Ofen begebeu, um daselbst die Bismarck's che Antwort auf die letzte Beust' sche Depesche zu übergeben. Ihr Inhalt wird, wie nicht anders zu erwarten, als äußerst verbindlich bezeichnet. Herr v. Schweinitz wird in einer besonderen Audienz dem Kaiser über die Aufnahme, welche die Note vom 26. Dezember in Versailles gefunden, referiren. Die Anwesenheit des deutschen Gesandten erinnert lebhaft an die bekannte Bismarck'sche Depesche von der „Verlegung deö Schwerpunktes nach Ofen," die der Bnndes- Unter anderm schrieb Grillparzer auch einmal einen Operntext, das Märchen von der „Melustita" behandelnd, ursprünglich für Beethoven bestimmt, (für de» der Dichter, selbst ein ausgezeichneter Musi kkenner und fertiger Klavierspieler, stets eine besondere Verehrung hegte, wie er es durch seine ihm gewidmete Grabrede und sein Gedicht „Beethoven" bewies) nach des letzteren Tode aber von Konradin Kreutzer komponirt und im Josessstädter Theater aufgeführt. Kreutzer war aber kein Ersatz für Beethoven und kein Komponist für eine Dichtung 'Grillparzers. Von Grillparzers lirifchen Gedichten und sonstigen Arbeiten (die hübsche Novelle „der Spielmann" it. a) ist, sowie von seinen dramatischen Werken bis »tut leider »och keine GesammtanSgabe erschienen. Sie wurden alle einzeln veröffentlicht (König Ottokar 2., Sappho 4. und „die Ahufrau" ti. Auflage) und haben sich eben einzeln ihren Ruhm erworben. Von den schönsten livischen Gedichten nennen wir nur beispielsweise: „Die Ruinen des Eampo Vaeeino," den herrlichen Eyklns „Tristia ex porto,“ „Abschied van Gastein," „Jnenbus," „Bann," „Abschied van Wien," „Stabat mater“ u. s. w. Auch verdient als charakteristisch hier noch hervorgehoben zu werden, daß unser Dichter es häufig kanzler durch zehnjährige Thätigkeit wirklich durchgesetzt hat und sein Gesandter durch die Reise »ach Ofen so vortrefflich illnstrirt. In der Budgetdebatte der Delegation treten drei Parteien hervor: die eine geht mit der Regierung, die zweite mit der Majorität des Ausschusses, die dritte endlich mit der Mino-norität des Ausschusses. Die Regierung will das meiste Geld, die Minorität des Ausschusses (Rech« bauer) die geringsten Summen. Siegerin aber bleibt die zweite Partei, welche zwischen den beiden äußersten Forderungen vermittelt. Der „Pester Lloyd" dementirt die Nachricht, daß Louyay beabsichtige, ein gemeinsames Stener-anlehen anfzunehmen, da er nach den Ansgleichs-gesctzcn dazn gar nicht berechtigt fei und dies in die Kompetenz der beiderseitigen Ministerien falle. In Prag will man wissen, Graf Ta affe habe neuerdings dem Fürsten Karlos Auersperg das Präsidium des zu berufende» Kabinets angeboten, letzterer aber sich nur unter der Bedingung zur Annahme bereit erklärt, daß für die rücksichtslose Durchführung der Bersassung genügende Garantien geboten würden. Die „Civilta Cattolica," daö Organ der Jesuiten, ist nach Florenz übersiedelt, nachdem sie seit der Okkupation gar nicht erschienen war. Sie motivirt die Uebersiedlnng damit, daß der lange Gebranch der Freiheit die Stadt Florenz toleranter gemacht hat als Rout. Also auch den Jesuiten ist die Freiheit ein Bedürfnis;; wie sollte sie da nicht anderen ein Bedürfniß sein? Zur Tagesgeschichte. — Wegen Schneeverwehungen ist der Personen« und Güterverkehr in den Eisenbahnstrecken Neustadt-Oedenburg-Kauizsa und Kanizsa-Boglar Vis auf weiteres eingestellt. — Einem Privatbriese aus Versailles, 27. Dezember, entnimmt der „Schwab. Merkur „Ich wollte, Sie könnten mit mir einmal Abends um 6 Uhr im „Hotel des Reservoirs" speisen, da könnte ich Ihnen viele Durch diesen Krieg bekannte Männer zeigen, vor ollem den General Moltke. Wenn er in den Saal eintritt, steht alles, regierende Fürsten, königliche und andere Hoheiten k., mit einem Schlag aus, um den Feldherrn zn begrüßen. Steckt er sich oaim nach Tisch, wo ihm stets viele Depeschen znkoinnien, ruhig eine Zigarre an mit) schaut behaglich in dem Saal herum, so ist dies ein Zeichen, daß alles gut steht bei der Armee, ecin Bleiben oder Gehen nach Tisch ist daher in jenem Saale eilt militärischer Kurszettel, welcher die Hoffnungen steigen ober fallen läßt. Der Tisch des großen Generalstabes, an dem der alte Herr in der Mitte sitzt, zählt etwa 30—36 Herren." „ :>«.«■'iwur.wfflMiii»; ■niimMiTjtw«—iw» >„» mmcvi «ytw.w »»ääWn liebt, seine Geistesflnniinen in epigrammatische Funken zu zersetzen, deren gleichfalls eine ziemliche Zahl bekannt und berühmt wurde. So hätten wir in den flüchtigsten Umrissen die dichterische Wirksamkeit Grillparzers giigcdcntct. Aber der große Dichter wird uns in noch verklärterem Lichte erscheine», wenn wir ihm auch den Me»-s ch e lt gegenüberstcllen. Grillparzer ist ein Mann von festen, unwandelbaren Ueberzeuguuge», ein Anhänger der wahren Freiheit, die jedes Menschen Recht achtet und schätzt; er ist ein Mann von enormer Belesenheit und tiefer wissenschaftlicher Bildung; jedes echte künstlerische und wissenschaftliche Streben findet bei ihm Aufmunterung und Unterstützung. Seine Theilnahme an dein Geschicke anderer ist wahr und warm, sein Herz edel und rein, sein Charakter i» jeder Beziehung so unbefleckt, so bewährt in allen Stürinen, daß selbst seine Gegner — und welcher bedeutende Mann hätte deren nicht? — ihm den Zoll hoher Achtung weder im stillen noch öffentlich versagen könne». Und wenn wir nun am Schlüsse die Frage aufwerfen: Ist unser Grillparzer, ein Dichter von so gewaltiger Stärke, von so erhabenem Berufe, bisher seiner Größe, seine in Verdienste entsprechend gekannt und gepriesen worden? so muß die — Ein in Nordfrankreich seit Jahren lebender England v schreibt u a. au die „Times" : „Welches auch die Gesinnung einzelner Persönlichkeiten in Frankreich sein mag, ich kann bezeugen, daß sich die Bevölkerung des nördlichen Frankreichs herzlich nach Frieden sehnt und nur aus Furcht, im Weigerungsfälle von den militärischen Behörden erschossen zu werden, dem Rnie zur Armee Folge leistet. Ich habe mit vielen dieser Leute gesprochen, welche mir unter-holen erzählten, daß sie die Uniform über ihre Bauernkleider anzügen, »in die erstere abzuwerfen, sobald sie durch die Preußen ernstlich ins Gedränge kommen würden. Franktireurs haben sich mir gegenüber mit der Geschicklichkeit gebrüstet, mit welcher sie mit Hilfe der gleichen Melamorfosen heute als Soldaten austreten, morgen sich als Bauern ausgeben. Wie kann man sich da wundern, wenn die Deutschen dem Sierrath solcher Leute mit strengen Maßregeln begegnen? Das Ehrgefühl unter dem französischen Volke ist überhaupt jetzt auf einen äußerst tiefen Punkt gesunken. Aller erdenklichen Berräthem gegen die Deutschen rühmt man sich als einer verdienstvollen Handlung, und niemand hält sich mehr an sein Ehrenwort gebunden. Die Behörden aber übertreffen einander in bodenloser Lügenhaftigkeit, mit Hilfe deren sie den Krieg schüren und bemüht sind, das Volk in den Kampf zu treiben. — Bei einem französischen Offizier wurde in diesen Tagen ei» Schreiben ans dem französischen Kriegsministerinni (G. Direktion, 5. Bureau, Solde et liepues), batirt Tours, 13. November, gefunden, welches mit Bezugnahme auf ein Dekret vom 10. November allen französischen Offizieren „ohne Ausnahme," welche in beulfche Gefangenschaft gefallen sinb und sich derselben entziehen, eine Geldprämie verheißt. Also auch denen, welche gewisse Freiheiten der Bewegung nur durch Verpfändung ihres Ehrenwortes, nicht zn entweichen, erworben haben. Die Prämie beträgt 750 Franken. Vielleicht haben wir es hier nur mit der Verirrung eines Einzelnen zn thuu, denn daß das Kriegsministerium der auf ihre Ehre bisher fo eifersüchtigen französischen Nation diese nur auf 300 fl. tajeirt, ist doch wohl kaum glaublich. Lokal- mtb Provilizial-Angelegeuheitcn. Lokal-Chronik. — (Sloveii i f chc Erläuter nugen zum Erlasse des Landesschu 1 rathes fürKrciin.) In welchem Sinne die klerikale Majorität des Landes« fchulrathes den von uns ausführlich besprochenen Erlaß über die Unterrichtssprache an den Volksschulen auffaßt, ist aus der „Novice," dem Moniteur der LandeSfchulbehörde, zu ersehen. In ber letzten Nummer hält selbe dem Laibacher Genteiuberath ob seiner Per- ehrliche Antwort lauten, daß dicS nicht der Fall gewesen sei. Freilich kennt und liebt jeder gebildete Österreicher unseren Dichter, Deutschland bestreitet ihm nicht de» Ruhm eines der ersten seiner Dramatiker, Taufende lauschen jährlich andachtsvoll seinen Versen im Theater und finden sicher in seinen Dichtungen Frende lind Erhebung — aber gelesen wird er nicht so, wie cs sei» sollte, nicht mit jener Hingebung und Vertiefung, nicht so oft, so fortwährend, so allgemein nnd in allen Kreisen, wie er cö verdiente und wie es viel mehr noch als i» seinem, in unserm eigenen, im Interesse unserer Zeit gelegen wäre, die so wenig Pvoseteu von der Art Grillparzers besitzt nnd doch so viel brauchen könnte. Alle Ursachen dieser Erscheinung ausznführen, ist hier nicht der Ort, wir können kaum einige erwähnen. Da ist vor allem ein Gr nnd, ein äußerlicher, aber wie die Gewohnheiten nun einmal sind, doch ein wichtiger: von Grillparzer'ö Werken besteht, wie erwähnt, keine GesammtanSgabe, noch weniger eine billige, handliche Volksausgabe. Da kommt die bescheidene, zurückgezogene Art unseres Dichters, die auch das leiseste Heroortreteu, auch den Schatten einer Anpreisung verschmäht, auf die unsere Zeit so gerne wartet, um der Mühe der eigenen wegenheit, gegen jenen weisen Eiiujj Protest erhoben : zu haben, eine lange, mit diversen ^emEinheiten gewürzte Strafpredigt, deren wefernacher Inhalt also lautet: „Nach jenem Proteste sollten wir in Krain erst Umfrage Hallen, welche Sprache, mit Ausnahme der Gebiete von Gottschee und Weißenfels, die Landessprache sei? Hat etwa der Landesschulrath von Ober- und Niederösterreich auch früher die Gemeinden gefragt, sie mögen ihm sagen, welche Sprache dort die Unterrichtssprache sein soll? Wenn uns der Laiba- !i eher Gemeinderath den Nachweis liefert, daß man dort i so zu Werke gegangen sei, dann werden auch wir sa- I gen, der hiesige Landesschulrath hätte vorerst unsere i Gemeinden einuernehmen sollen. Und wäre von ihm 1 wegen eine« Häufleins Neinschkntars in Laibach bas Prinzip ausgestellt ivorbai, sich beim Laibacher Ge-H meinderath anzufragen, fo hätte dies auch bei allen ’ übrigen 347 Gemeinden im Lande geschehen müssen, und nach deren Neukonstituiriing bei d u neuen Gemeinden, ja später wieder alle drei Icihre bei den neu gewählten Vertretungen. Mit solchen Narretheten (burkami) möge man jemand anderen behelligen! Die Einvernehmung der Gemeind n bat dort einen i:inii, ivo die Bevölkerung von gemischter Nationalität ist, nur für -solche Länder Hai der § 5 des Volks- 1 schnlgesetzes vom 20. Mai 1869 Giltigkeit, auf Krain jedoch hat er keine Anwendung, beim die Bevölkerung Krains ist soveuisch, uub wenn auch hie und da ein Deutscher sich aushält, so ist doch deshalb Krain kein beulscheS Lanb, so wenig als Laibach eine bemjdhc • Stabt ist, beim sonst müßten auch Agram, Lemberg, Pest, Fiume, Triest u. s. w. deutsche Stäbte feilt,' weil dort mehr Deutsche wohnen, als in Laibach! I» Wien gibt es viele tausend Slaveit, insbesondere Czechen, uub wir fragen : Wird ihretwegen in den Schulen czechifch gelehrt ? Der § 10 der Staate* gmudgefetze ist uns heilig, nach diesem Gesetze muß auch bei unserem V o t k 8 ft a m m daö nationale Recht zur Geltung kommen. Einzelne deutsche Bewohner machen nirgends einen Volksstauint. Wir lasse» uns durch keine Sosistik jenen § 19 anders deute» • derselbe spricht von Ländern, in denen mehrere VolkS-ftämme wohnen und wo die UnterrichtsaujMteu derart einzurichten sind, daß ohne Antvenbung eines Zwanges zur Erlernung einer zweiten Lanbessprache jeder dieser VolkSstämme die erforderlichen Mittel zur Ausbilbung in seiner Sprache erhält. In Krain gibt es nur einen Volksstamm, uub biefev ist ber slove-nifchc; in Gottschee mtb Weißeusels ejistirt nur ein Häuflein von Deutschen, diese will mait burchaus nicht zwingen, Sloveuisch zu lernen, aber beshalb bars auch sonst in Kraiu niemand gezwungen werden, bas Deutsche zu lernen, In beit Mittelschulen wird unserem BvlkS-stautme mittelst bet deutschen Unterrichtssprache Gewalt aitgclhan, dies wirb jeboch aufhören, sobald an Stelle Prüfung überhoben zu sein. Grillparzer ist ferner ei» Origiitalpoet, eine eigenartige Natur; wie jeder klassische Mensch ist er eine tipische Erscheinung, ein Muster, und zwar kein leichtes, kein geläufiges, kein Gegenstand der Schablouenkritik. Nicht daß er etwa dmikel oder schwer zu verstehen wäre. Ganz im Gegentheil; aber er erfordert ernste Sammlung, lib-volle Hingabe, geistige Arbeit. Wer sich ihm so naht, dem wird er ei» treuer Freund und Tröster, eine Quelle reinster Freude, heitern Genusses werde». Wie viel Verstäudniß besitzt jedoch unser Geschlecht »och, solche Bücher und in solcher Weise zn lesen? Deutschland gegenüber muß endlich noch ein Umstand erwähnt werden, der uns den Dichter um so theurer macht: Grillparzer ist in seinem Wesen und seinem Werken durch und durch Oesterreicher. Das war einerseits genug, um in der Zeit, als er zu schasse» begann, „draußen" gegen einen Man» ein Vorurtheil zu wecken, der aus einem Reiche kam, das die freie Bewegung der Geister fo hartnäckig und grundsätzlich verhinderte, andererseits steht Grillparzer mit seiner heitern Sinnlichkeit, mit der Vermeidung vieler Abstraktion, mit der plastische», gestaltenden Darstellung, mit seinem unmittelbar und frisch pulsirenden Leben ohne Zweifel wirklich unserm Unrechtes das Recht getreten und das Gesetz mit aller Strenge durchgeführt sein wird. Kein vernünftiger Mensch verwehrt cs jenen, welche Deutsch lernen wollen, dies zu thuu, denn auch wir wissen die Wahrheit des Satzes zu würdigen: Wie viele Sprachen du kannst, so viele Menschen giltst du. Jedoch dagegen müssen wir vor der ganzen Welt prolestiren, daß unserer Nation im eigenen Lande der Unterricht in der ehrwürdigen Muttersprache vorenthalten wird, daß die Schuljugend in den Volksschulen mit einer fremden Sprache gequält wird, daß man die Sprache unseres Volkes als „Bauernsprache" schilt und das Erlernen der Muttersprache als „Verbauerung" bezeichnet, wie dies in räuberischer Weise das „Tagblatt" es gewagt hat." (Wurde niemals von uns behauptet. Die Red.) — Außer dieser absichtlichen Begriffsverwirrung der »Novice" haben wir auch eine Korrespondenz der „Süd-klavifchen Zeitung" aus Laibach zu registrircn, worin den, Erstaunen der Nationalen über die nachträgliche Erklärung der Regierung, daß der erwähnte Erlaß des dandesschulrath s nur ein „provisorischer" fei, Ausdruck gegeben wird Wird wohl die offiziöse „Lai-bachet Zeitung" Veranlassung nehmen, die Regierung gegenüber derartigen Auffassungen eines unter ihrer Firma pnblizirten Erlasses neuerdings zu rechtfertigen? — (Der Klingelbeutel für den Peter Spf eiinig) wird nun in Krain sehr fleißig gerührt. „Danica" bringt lange Verzeichnisse über den Erfolg der Sammlung, mit verschiedenen Motto's, worin an den heiligen Vater als Entgelt für gespendete Gabe aüeihanb Ansinnen gestellt und die Gegner des päpstlichen Stuhles in Prosa und Versen verwünscht werden. Es wäre wohl besser gehandelt, trenn die vielen „harten Shaler" und „alten Zwanziger", welche die Klerikalen dem Volke herauszulockeu wissen, um sie dem Papste, der doch keine Armeen mehr zu erhalten hat, zuzuschicken, hübsch daheim blieben und unter die hungernde Armee der Armen in Krain ver-thcilt würden. Wir machen diesfalls die Peterspfen-nigspender auf folgendes „Eingesendet" aufmerksam, welches vor kurzem in dem oberösterreichischen in Stadt Steher erscheinenden „Alpenboten" zu lesen war: „Es wird dem Pabst just auch nicht zu einem Sögeu, gereiche», daß grob hirzt in der größten Kälten der Be-lerspsennig für ihn eingesammelt wird, und uns armen Leu len dadurch so viel Geld wegkummt; er hätte doch ohnedem ein schönes Auskommen mit fllnfzigtausend Thalern monatlich, das gibt für'u Tag 1666 Thaler, das ist 2499 Gulden Silbergeld, das ist doch genug für einen ledigen Herrn. Mehrere Stadtarme." — (Die Gesellschaft der Akrobaten), Mimiker und Tänzer unter der Direktion der Gebrüder Nava aus Bergamo veranstaltet auf ihrer Durchreise von Wien nach Triest einige Vorstellungen. Die erste österreichischen und dein süddeutschen Geiste näher Ql6 dem norddeutschen. Wie dem auch sei, den Werken Grillparzcr'ö öf' la*e denen jedes gcboruen Poeten, jedes wahren Künstlers, die Unsterblichkeit gesichert, sie tragen den Stempel des Genius au der Stirne und kommende Gefchlechte werden sich an ihnen dankbar er» feilen. Es wäre aber gewiß die schönste Frucht der ivetcr, die zu Ehren des morgigen Tages begangen lün’d- wenn alle die Tausende, die da seinen Namen »iciuieu ^ uni) ihm ihre Wünsche darbringcn, daun nuc9 seine Werke lese», tut wahren Geiste lesen würden. Die Festlichkeiten werden verrauschen, aber die dauernde Annäherung aller Kreise an Griil-^ariev/ die Besitzergreifung des Platzes im Herzen des österreichische» und deutschen Volkes, der ttnsem Richter längst, gebührt, daö sollen die eigentlichen Ichonen und bleibenden Erfolge derselben sei». -oor allem möge Grillparzer uns Oesterreichern ei» vertrauter Gast, ein veredelnder Hausgeist, ein leuchtendes Vorbild werden, — er, der einst in schwel er Stunde die begeisterten Worte an Radetzky gerufen: In deinen, Lager ist Oesterreich," bcjcell von glühendem Patriotismus, von jenem ö st e v r e i ch 11 ch c» Patriotismus, der leider heute kaum mehr zu finden ist, bat wir aber alle bei ihm bewundern und lernen sollen. findet Sonntag Nachmittags um 4 Uhr statt, und nachdem diese Gesellschaft sich in den größten Städten pro» dnzirte und in Wien z. B. 10 Monate verweilte, wird sie gewiß auch hier den Beifall des Publikums sich erringen. — (Theater.) Gestern debutirte Frl. Austerlitz. Dieselbe entbehrt nicht der Routine und versteht es, natürliche und cjemüchlidie Töne anzuschlagen. Im totalen Rollen fach dürfte selbe immerhin ihren Platz ausflttteii, weniger in der Operette, da sie in gesanglicher Beziehung manches zu wünschen übrig läßt. Morgen Nachmittag treten die schon erwähnten Akrobaten aus, Abends ist die erste Gastvorstellung der Frau Paul mann als „Psarrersköchin." Wir hören mit Bergnitgen, daß es gelungen ist, diese ausgezeichnete Kraft für ein längeres Gastspiel zu gewinne». Die nächsten Rolle», in denen Frau Pantinaun an stritt, sollen die „Si-douie" in „Zehn Mädchen und kein Manu" (worin sie gewiß allen Laibachern »och in beste»! Andenken ist) nnd die „Boulotte^ im „Blaubart" sein. Auch werden in nächster Zeit eine Reihe von Novitäten in Szene gehen, zunächst „der Pfarrer von Äirchseld," das Bolksstück, das in letzter Zeit im Theater an der Wien ein so enormes Aufsehen machte, und eines der beliebtesten unter den neuen Repertoirestücken des Karltheaters, „Givaud, Miuard & Komp." So ist die Direktion rührig daran, die silr's Theater ge-sährliche Karnevalssaison glücklich z» überstehen, das Pit« blikum aber möge sie durch zahlreichen Besuch in ihren Be-mühuugen unterstützen. Technische Notizen. I. (92 e u e Reinigung« Methode des Was -s e r s.) Bor kurzem hielt CH. Bischof jun. in der niederrheinischen Gesellschaft für Natur- und Heilkunde einen Vortrag, in welchem er die energisch-zersetzende Wirkung besprach, die schwammiges Eisen aus in Wasser gelöste organische Substanzen ansllbt. Daß Eisen derartige Wirkungen besitze, ist eilte bekannte Thatsache, allein die bisher mit geschmolzenem Eisen, Eisendraht u. s. w. augesteOtcn Versuche gaben, wegen der zu langsamen Wirkung, keine praktischen Resultate. Durch in angemessener Wetse ans Eisenschwamm gefertigte Filter geht das Wasser mit großer Geschwindigkeit durch und wird dabei vollständig gereinigt. Ein an gesundheitsschädlichen Stoffe» reiches Wasser kamt nach Filtration durch ein Eisenschwamnifilter ohne Gefahr getrunken werden. Die Schmackhaftigkeit geht bei dem Seihen nicht verloren, und in solcher Weise gereinigtes Wasser bleibt selbst bei monatelangem Stehen ganz klar. Versuche, die mit sehr schlechtem, faulem Wasser, mit anderen Flüssigkeiten aus Senkgruben nnd Kloaken angestellt wurden, sowie Analisen des Wassers vor und nach ihrer Reinigung, bestätigen die interessante Wirkung des fein vertheilte» Eisens (Eisenmohr). Selbst dunkelbraune, übelriechende Flüssigkeiten sind nach der Filtration sarb - und geruchlos. Wasser, welches nach der Reinigung vier Wochen stehen blieb nnd dann nur einen sehr geringen weißen Absatz zeigte, gab, ohne filtrirt zu werden, schon nach wenigen Tagen einen grüngraue», schlammigen Niederschlag. Diese neue Methode der Wasserreinigung dürste von großer Tragweite sein. Bisher leisteten Kohlenfilter allein in dieser Beziehung vorzügliche Dienste. Derartige Kohlenfilter wurden mit- Hebervorrichtung (ans Britanniametall) versehen in den Handel gebracht und von der preußischen Armee zur Triukbaruiachung schlechten Wassers benützt. Das neue Reinigungsmittel ist in Deutschland bereits käuflich, uud da cs in beinahe unbegrenzter Menge eriengt werden kann, verhältnißmäßig sehr billig. Bei uns ist der Stofs noch nicht im Handel billig zu habe», allein die Nachfrage wird ihn bald zur Handelstvaare machen. Wer die Verhältnisse bezüglich unseres Trink- und Nutz-wassers, die Schädlichkeit eines an organischen Stoffen reichen Brnnncnwasserö, besonders während Epidemien kennt, fann sich mm freuen, die WasserreinigmigS-mittel durch einen so billigen und kräftig wirkenden Stoff, wie das Eisenmohr ist, vermehrt zu sehen. F. Eingesenvet. Die delikate Heilnahrung lievalesciöro du Barry beseitigt alle Krankheiten,die der Medizin widerstehen,nämlich Magen-, Nerven-, Brust-, Lungen-, Leber-, Drüsen-, Schleimhaut-, Athem-, Blasen- und Nierenleiden, Tuberkulose, Diarrhöen, Schwindsucht, Asthma, Husten, Unverdaulichkeit, Verstopfung, Fieber, Schwindel, Blnt-aufl’tcigcn, Ohrenbrausen, Uebelkeit und Erbrechen selbst in der Schwangerschaft, Diabetes, Melancholie, Abmagerung, Rheumatismus, Gicht, Bleichsucht. — 72.000 Genesungen, die aller Medizin getrotzt, worunter ein Zeug-niß Sr. Heiligkeit des Papstes, des Hofmarschalls Grasen PluSkow, der Marquise de Bröhan a. A. — Nahrhafter als Fleisch, erspart die Revalesci&re bei Erwachsenen und Kindern 50 mal ihren Preis im Mediziniren. Castle Nous. Alexandria Egipte», 10. März 1869. Die delikate Revalesciöre Du Barry's hat mich von einer chronischen Leibeöverstopfnng der hartnäefigften Art worunter ich neun Jahre lang aufs schrecklichste gelitten und die aller ärztliche» Behandlung widerstanden, völlig geheilt, und ich sende Ihnen hiemit meinen tiefgefühlten Dank als Entdecker dieser köstlichen Gabe der Natur. Mögen diejenigen, die da leiden, sich freuen: was alle Medizin nicht vermag, leistet Du Barry's Revalesciöre, deren Gewicht wenn in Gold bezahlt, nicht zu thener sein würde. Mit aller Hochachtung C. Spadaro. In Blechbüchsen von */3 Pfd. fl. 1.50, 1 Pfd. fl. 2.50, 2 Pfd. fl. 4.50, 5 Pfd. fl. 10, 12 Pfd. fl. 20, 24 Pfd. fl. 36. — Revalesciöre ChocoJattie in Tabletten für 12 Tassen fl. 1.50, für 24 Tassen fl. 2.50, für 48 Tassen fl. 4.50, in Pulver für 12 Tassen fl. 1.50, 24 Tassen fl. 2.50, 48 Tassen 4.50, für 120 Taffen fl. 10, 288 Tassen fl. 20, 576 Taffen fl. 36. — Zu beziehen durch Barry du Barry L Co. in Wien, Wallfischgasse 8; in Laibach bei Ed. Mahr, Parfunteur und Anton Krisper; in Pest Törük; in Prag I. Fürst; in Preßbnrg Pisztory; in Klagenfurt P. Birnbacher; in Linz Hafelma Yer; in Graz Oberranzmeyer,Grablowitz; in Marburg F. Kolletnig; in Lemberg Rottender; in Klaufenburg Kronstädter, und gegen Postnachnahme. Witterung. Laibach, 14. Jänner. Nachts heiter. Mo»dhof. Bormittags meist wolkenlos. Temperatur: Morgens 6 Uhr — 1Ö-0", Nachm. 2 tVr -50' II. (1870 + 1.4", 13iO - 1.2°) Barometer ein wenig gefallen 320.85'". Das gestrige Tagesmittel der Temperatur — 3 5”, »in 14° unter dem Normale Theater. Heute slovenische Vorstellung. Morgen um 4 Uhr Nachmittags: Produktion der Akrobnteiigesellschaft. Abends UM 7 Uhr: Die Psarrersköchin. Charakterbild mit Gesaug in 3 Akteu von O. F. Beüj. Frau Paul mciit ii als Gast. Telegrafischer Wechselkurs vom 14. Jänner, öperz. 9icnte osterr. Papier 57.95. — 5perz. Rente österr. Silber 67.— . — 1860er Staatsanlehen 95.,—. — Bankaktien 741. — Kreditaktien 250.—. — London 124.10. — Silber 121.85. - K. f. Münz--Dnkaten 5.86. — Na= poleonsd'or 9.95'/,. IMT Nicht im Gasthaus „zum Stern" sondern im Gasthaus „zur Schnalle66 ist heute Samstag Iilher-Äonzert. (30) Anfang halb 8 Uhr. dessen Eltern in Laibach ansässig sind nähme bei findet sogleiche Ans-(16—3) Albert Trinker. die der deutsche» uud slovenische» Sprache und Korrespondenz mächtig, in den meisten weiblichen Handarbeiten und der Hanswirthlchaft geübt ist nnd rin kleines jährliches Neben» entkommen als Kaution stellen kann, sucht in einem soliden Hause ein passendes Unterkommen Näheres bei der Redaktion dieses Blattes. (24—2) trn nn der Sta-o3s-lElB«!äs‘jS“S«>B»aii‘i!s, das bewährteste gegen Feuchtigkeit in der Befchnhnng, in allen Größen von bis 45 kr., en gros bedeutend billiger bei (488—16) «J okekulati 011 s-Aufträge bei genügender Deckung in jeder Höhe. (428-14) nn zgn. v. sTftoTr .v ;^r7>ambcrg in Laidach. »erleg« und für die Redaktion verantwortlich: Ottemer «ambrr,.