Deutsche Macht •Stellt JA« Do«jirHI«t an» Sonntag motjort «nb kostn für ®iCt mit AnstkZuilj i«'l Ha»« monatli® JL —.85, ettrtfliUrfl #• USO. SortjlHjiij st. 5.—, »»»,jihriS 8. Mit Post»«»»?»»,«, cimcijdfcri# s. >M ft. 3.JO. soniidtrij (L ««». Dir dnjelie üintR 7 fr. 3»ler»tt Mit I»»f; bei ist er«» »icbrrdolnnz«» »»t,r» nicht beiSisfiTinet. Nr. 34. Cilli, Donnerstag den 28. April 1887. XII. Jahrgang. Schmerling und Taaffe. Die Sitzung des Herrenhauses, in welcher Schmerling seinen Antrag auf Prüsnnq desPraZaf-Ä-n Sprachen-Erlasses begründete und Minister-zraiidenl Gras Taaffe eine Rechtfertigung dieses Er-iflif» versuchte. gibt so recht einen Begriff von den Zustanden, welche in Oesterreich platzgegriffen tatat. Ein Ministeriuni macht im Wege von > «rordnungen und Erlässen eine einschneidende Politik, welche geeignet ist, den Charakter des Reiches von Grund aus zu verändern. Der «berste Richter tritt gegen eine solche Politik der .Unflebundenbeit" mit Entschiedenheit auf. zeich-«i die folgen einer solchen mit Hinweisung auf den vorliegenden Fall mit scharfen Farben, der Misterpräsident steht sich genöthigt, zur „Be mhigung der Gemüther" und um Beirrnngen diniiuizuhalten, die Erklärung abzugeben, das; fr Oesterreich die Behauptung, „die Sprache dks inneren Dienstes bei den törichten sei die deutsche. in dieser Allgemeinheit zunächst that schlichst unrichtig ist". Uni so schlimmer, müßte »an ausrufen. Der Ministerpräsident erklärt aber weiter, daß. weil in <*r»l»,ztw- «n»«K tue eigentliche Gerichtssprache nicht mehr die deutsche ist und die Verhandlungen innerhalb der Ge-riditc polnisch geführt werden, nun kein Hinder-«iß bestehe. diese galizische Einrichtung aus Hnmd der Gleichberechtigung auch aus ganz Österreich auszudehnen. Die Ausnahme in Ga lii»n und in Südtirol soll also Regel werden, um? man nicht anders, denn als recht österrei» ldich bezeichnen kann. Damit sind wir denn, «s das Gerichtswesen betrifft, um ein Won Lchmerling's zu gebrauchen, in der That beim Thurme Babels angelangt und haben alle Hoff-mnq. die Prophezeiung Schmerling's auf die «olmi'che Verwaltung und endlich sogar anf den Heeresdienst ausgedehnt zu sehen. Hin Täßchen Mokka! Wer lacht da ? Ah, Du. mein skeptischer Mund, der Du nur zu gut weißt, daß sich von «hlem Mokka nicht Eine Bohne zu uns mim, daß wir uns schon glücklich schätzen dürfen, wenn wir überhaupt reinen Kaffee er-halten statt des Absuds von allerlei Surrogaten, die unsere lieben Hausfrauen mit solcher Vor-I«bt und Confequenz verarbeiten. Nun gut. ich kam Dir nicht widersprechen; aber sollen wir mm,als Champagner trinken, weil allbekannter-«chen der Wem der Champagne nicht entfernt für die fürstlichen Keller ausreicht? Sollen wir die .echte Havanna" wegwerfen, weil wir ganz genau wissen. daß sie in der Pfalz fabriert meiden ist? Laß uns doch den unschuldigen Bahn, daß wir echten Mokka, echten Cham-»agner. echte Havanna« genießen! Er schadet Niemandem und erhöht den Genuß. Echter Mokka! Wie sollt« er auch zu un< gelangen ? Werden doch im fernen Arabien jährlich kaum zwanzigtausend Centner davon swducirt und welchen Fährlichkeiten ist er nicht oiis der Reise ausgesetzt! Da lauern Perser. Egypter, Türken ans seinem Weg. lauter Muselmanen. die die Ka seevertilgmig in der raffinir-testen und leidenschaftlichsten Weise betreiben; keine Bohne kann diese Phalanx von Feinden Man muß sich wirklich kalte Umschläge um den Kopf machen, um sich vor dem vielen Ge-rede und dem Geplänkel, von den „Erwägungen" und ..Gründen", die von beiden Seiten aufge-boten werden, den klaren Verstand zn erhalten. Die Sache ist ini Grunde sehr einsaß. Das Ministerium stützt sich auf die Slaven, in ihnen findet es gegen die frondirenden Deutschen seinen Rückhalt. Ein Mitglied des Ministeriums, der Justizminifter, hat die ganz specielle Aufgabe, die Wünsche der Slaven zu berücksichtigen, er ist der Vertrauensmann derselben im Ministerium, er muß also auch von Zeit zu Zeit für die Slaven, insbesondere für feine engeren Lands-leute, die Tscheche», zu deren Führern er ja ge-hört, Etwas leisten. Naturgemäß ist er dazu am ehesten auf dem ihm anvertraute» Felde der Justizpflege in der Lage, dieser Ermattung zu entsprechen. Er muß natürlich für seine Schritte das Gesammtministerinm gewinnen und es ver-stehen, diese Maßnahmen als eine Nothwendigkeit oder doch wenigstens als eine Verbesserung des Be-stehenden und im übrigen als etwas Unbedenkliches mundgerecht zu machen. Das Gesammtministerium, welches ja von der nothwendigen Thätigkeit des »taudsmminministers in nationaler Beziehung schon mit Rücksicht aus seinen Bestand überzeugt ist. erklärt sich auch mit der vorgeschlagenen Maßregel alsbald einverstanden, sobald sich dieselbe nur überhaupt begründen läßt und nicht die Gefahr erwächst, allenfalls maßgebenden Ort's damit anzustoßen. Nun geht die Verordnung oder der Erlaß in die Welt. Mit dem Widerstande der Deutschen hofft man zur Noth fertig zu werden. Der Juftizminifterialerlaß machte aber dies-mal ganz besonderes Aussehen, es erhoben sich Stimmen dagegen, die nirgends überhört werden, und nun muß natürlich der Ministerpräsident sür die That seines Collegen von der Justiz nach Kräften einstehen. Wenn das Eingreifen Schmerlings keinen anderen Erfolg haben wird. durchbrechen! Freilich glauben diese Völker auch ein unantastbares Recht zu besitzen, sich die beste aller Kaffeesorten anzueignen. Sind fte eS doch gewesen, die der Welt die beglückende Be-kanntschaft des Kaffees gelehrt haben! Gelehrt? Nein, daS ist ein falsches Wort, nur vermittelt. Denn die ersten Lehrer waren, wenn man der Sage glauben darf, Ziegen! In Abessynien nämlich, dem Vaterland? des Kasseestrauches, bemerkten einst Hirten, daß ihre Zieaenherden eine ungewöhnliche Munterkeit und Lebhaftigkeit entwickelten, so oft sie von den Blättern und Früchten eines gewissen Strauches genascht hatten. Flug« versuchten auch sie das merkwürdige Ge-wächS und fanden, „daß es gut sei". Es währte nicht lange, so hatte sich daS neue Genußmittel über Persien, Egypten und Arabien ausgebreitet. Ueberall wurde es be-geistert aufgenommen. Der Türke nennt eS „die Bohne der Liebe, das Gebräu des Himmel« und die Seligkeit des Paradiese«". Der Perser sagt, es sei da« Gold, das unsere Seele läutere, das Wasser, daß unsere Sorgen wegspült, und da« Feuer, da« unsere Schmerzen aufzehre, und der Araber singt: „D Kaffee, du vertreibst da« Heer der Sorgen, Du bist das Getränk der Freund« GotteS Und gewährst Kraft seinen Dienern, die nach Weisheit streben." als daß dadurch das Ministerium in Bezua aus die wohlüberlegten, feingefiebten Anträge feines Justizministers sür die Zukunft vorsichtiger ,zu sein sich genöthigt sähe, so verdiente der oberste Vertreter des Dcutschthums in Oesterreich schon deswegen den vollen Dank Oesterreichs und der Deutschen insbesondere. Die Vertheidigung Taaffe's erstreckt sich lediglich darauf, die juristische und politische Möglichkeit des Prazak'schen Erlasses zu erweisen; über die Folgen, welche der Erlaß baden wird, spricht sich Minister Taaffe gar nicht aus. Gerade die Folgen aber sind da« Be-denklichste an dem Erlaße und gerade der Folgen wegen hat sich ein solcher Sturm von abwehren-den Kundgebungen wider den Erlaß erhoben. Ueber diese Folgen haben aber die Tschechen wohl zu allererst ein Urtheil abzugeben und sie bezeichnen den Erlaß — insbesondere thut die« Rieger — als eine bedeutungsvolle nationale Errungenschaft. Schade, daß sich Graf Taaffe bei seiner Erklärung nicht auf Rieger berufen hat. Wie weit die „Gleichberechtigung" mitzu-sprechen hat bei diesem Streite, daS wurde klar in dem Satze ausgedrückt: Jeder hat Recht auf ein Urtheil in der von ihm gewählten Sprache. Alles Andere ist eitle Sofisterei. Vom öslerreichi-scheu Standpunkte aus muß an der Einheit der Gerichts- wie der Dienstsprache als Regel fest-gehalten werden, die nicht durch allgemeine Au« -nahmen vernichtet werden darf und vom natio ualen Standpunkte au« müsse» die Deutschen in Oesterreich das Rieger'sche Opium, eS müsse das Deutsche möglichst eingeengt werden, nach welchem Recepte der Pra^sak'sche Erlaß ganz und gar geartet ist, auch in diesem Falle auf das Nach-drücklichste zurückweisen. Aus dem llovenischen ^5ager. DaS Urtheil, welches das leitende slovenische Organ der „radikalen" Richtung über die slo- In Arabien allerdings sollte sich die Herr-schaft des Kaffees nicht so ganz unangefochten installiren. Im Anfange de« 16. Jahrhunderts, als in Mekka der Kaffeegenuß bereits ein gajty allgemeiner war, fand nämlich ein neuer Statt-Halter, daß der Kaffee ein auftegendeS Getränk sei, mithin gegen die Satzungen de« Koran« verstoße. Er ließ die Kaffeehäuser schließen, alle Kaffeevorräthe zerstören und Diejenigen mit empfindlichen Strafen bedrohen, die etwa heim-lich dem Laster des Kaffeetrinkens stöhnten. Als aber der Sultan in Kairo diefeS Gesetz zur Sanction erhielt, zerriß er e« zornig, denn er selbst war der eifrigste Kaffeetrinker. Diese Kasfeeverfolgung war übrigens durch-au« nicht die einzige. In Konstantinopel, wo l554 die ersten öffentlichen Kaffeehäuser errichtet worden waren, die bald zum Sammelpunkte der gelehrten Türken wurden und sich den Namen „Schulen der Erkenntniß" erwarben, ließ die-selben Sultan Murat II. auf längere Zeit schließen, „weil in ihnen zu viel politisirt werde". In England, wo 1655 da« erste öffentliche Kaffeehaus entstanden war. da» bald viele Nach-folger gefunden hatte, ließ Karl II. sie als revo» luttonssördernde Institute schließen und in Ra» venSburg ließ noch 1766 der hochlöbliche Ma gistrat unter Trommelschlag verkünden, daß das Kaffeetrinken bei fünf Gulden Strafe und Gon* —2-- venischen „Patrioten" Kärntens fällt, ist ein herbes. Selbst der greise Agitator Einspiele? wird nicht geschont. Welch' nervöse Verstimmung die Nichtbetheiligung der Agitatoren an der Ersatzwahl für Pmo und die Haltung Ein-spielers gegen die Gregorcc'sche Interpellation hervorrief, ging aus diversen heftigen Artikeln in der slovenischen Presse hervor. Die neueste diesbezügliche Erörterung liefert „91/', der in einem Leitartikel die Sorgen, den Kummer und Zorn der Oberpervaken darstellt. Das Blatt schreibt u. A.: „Es ist nicht lanzc her, das unsere Brüder in Karaten die schöne Gelegenheit versäumten, einen wirklich entsprechenden Vertreter in den Reichsrath ju entsenden. Damals preßte heiliger Zorn unsere Brust krampfhaft zusammen, und wir mußten den Mund voll nehmen, um den Weg zu kennzeichnen, auf welchen solche Politik unS und unsere Bruder führt. Wir haben die erste Wehmuth noch nicht verwunden, und schon gebe» un» die kärntischen Volks-sichrer Anlaß zu neuer Trauer, die uns beinahe die Rede verschlug ; doch da die Vögel in der Luft und die Steine in der Erde davon sprechen würden, wenn wir unsere Pflicht versäumten, (?) so müssen wir über diese letzte bittere Erscheinung sprechen, mit der Hoffnung, eS werde die letzte ge-wesen sein. Wir haben da nämlich die Erklärung des kärnt. katholischen Vereines im Sinne, die dessen Vorsitzender, der geehrteFührer der «ärntner Slovenen, Herr Andreas E i n s p i e l e r, gegen die Jnter-pellation Dr. Gregorec' in Angelegenheit der Er-nennung des harten Deutschen, Dr. «ahn, zum Bischöfe von Gurk unterschrieben hat." Der Artikel sucht nun die Interpellation vom nationalen Standpunkte aus zu rechtfertigen, bemerkt dabei über Dr. Kahn, daß er als Fremdling die Verhältnisse der Kärntner Slovenen nienials begreisen werde, und gibt dann dem Unmuth über Einspieler Ausdruck, dessen That unbegreiflich sei. Hierauf sich mit den all-gemeinen Verhältnissen der Slovenen befassend, greift der Artikel die slovenischen Abgeordneten an: „Dasselbe unreife, uneinige Auftreten bemerken wir auch bei einigen slovenischen Abgeordneten verschie-dener Provinzen. Diese Herren verlieren die allge-meinen Interessen unserer Nation aus dem Gesichte, und werden wenn nicht von persönlichen, so doch von provinziellen Rücksichten geleitet. Die Solidari-tät der slov. Abgeordneten, die wohl noch nicht durch Bildung eine» eigenen Elubs dargethan wurde, zeigte sich bisher doch hie uud da durch Thaten, diese Soli-därität ist im Begriffe in Trümmer zu gehen; schon haben wir einige „Wilde" die nur auf ihre eigene Ansicht hin arbeiten, und die Ansichten ihrer Ge-«offen und Wähler fast vollends verachten. Die letz-teren werden, wenn nicht früher so bei der nächsten Wahl, solchen Vertretern schon die Meinung durch Thatsachen bezeugen." fiscation des Kaffeegeschirres verboten sei. Ein arger Feind des dunklen Trankes war auch Friedrich der Große. In der von ihm errichteten Staatskaffeebrennerei mußte der Kaffee sechsmal theurer bezahlt werden als beim Kaufmann und wehe Demjenigen, der sich etwa erkühnte, seinen Bedarf auf eigene Faust zu brennen. Die alten Invaliden, die Friedrich als „Kaffeeriecher" an-gestellt hatte und die beständig die Straßen und Häuser nach den verdächtigen Gerüchen durch-spürten, hatten den Sünder bald herausgesunden und schwere Geldstrafe harrte seiner. Friedrich'S Abneigung beruhte hauptsächlich aus pecuniären Erwägungen: er wollte nicht, daß für „das fremdländische Zeug" so viel Geld außer Landes gehe. Alle diese?Verbote konnten den Kaffee in seinen, Eroberungszug um die Welt nicht auf-halten. Schon um die Mitte des 17. Jahrhunderts war er in Süditalien allgemein gebräuchlich, in Frankreich wurde er unter Ludwig XIV. eingeführt und 1680 zählte Paris schon 250 Cas^S, die sich unter Ludwig XV. auf 600 vermehrten. In Wien entstand das erste CafschauS 1683, in Berlin 1721 und bald waren alle bedeutenderen Städte Deutschlands daniit versehen. Gleichen Schritt mit der Ausbreitung des Kc ffee t r a n k e s hielt diejenige des Kaffee- ..De«tfche Macht- Schließlich plaidirt der Artikel für die Bil-dung eines allgemeinen slovenifch - nationalen politischen Vereines, welcher in Laibach seinen Hauptsitz und in allen von Slovenen bewohnten Provinzen seine Nebenstellen haben solle. Wir hätten den Herren vom „Narod" wenigstens so viel zugetraut, daß sie wußten, ein derartiger pol tischer Verein sei gesetzlich gar nicht gestattet. Wenn noch überdies behauptet wird, daß der-artige Vereine in anderen Provinzen ein segens-reiches Wirken entfalten, so illustrirt das nur die Verläßlichkeit der slovenischen Journalisten. Herr Einspieler seinerseits gibt in dem gestern hier eingetroffenen M i r eine Art Erklärung, weßhalb sich die geistlichen Agitatoren der letzten Wahl (Neuwahl für Pino) enthielten. „Die Geistlichkeit erfuhr, daß in letzter Zeit mehrere „patriotische" dem Ministerium ergebene Geistliche schriftlich und mündlich, ämtlich und privatim von der Regierung „W i s ch e r" erhielten und Warnungen wegen Betheiligung an nationalen Agitationen bekamen . . . Vor Kurzem wurden mehrere Geistliche zu Pfarrern ernannt. Die er-freuliche Mittheilung dieser Ernennungen enthielt jedoch auch bitteren Wermutb. Im Decrete stand nämlich geschrieben, „daß der neueraannte Pfarrer sich in seinem künftigen Wirkungskreise nationaler Agitation und sonstigem Parteigetriebe vollständig ferne halten möge." Ein bekannter Patriot, der eine neue Pfarre erhalten hatte, wurde beim Be-gräbnisse d«S Bischof Funder von einem hohen Herrn beschworen, sich jeder nationalen Agitation zu enthalten... ES gibt viele Geistliche, die im schwarzen Buche der Regierung stehen, und doch nicht« sonst gethan haben, als daß sie im Geiste der gegenwärtigen Regierung bandelten." Dies seien die Gründe der Wahlenthaltung, behauptet „Mir", der gleichzeitig in derselben Angelegenheit dem „SlovenSki GoSpodar" eine Verdrehung nachweist. Eorrelponden;en. Wien, 26. April. (Orig. Bericht.) sJ n der heutigen Sitzung deSAbgeordne-t e n h a u s e Ss leistete Dr. Foregger vor Beginn der Budgetdebatte die Angelobung und über-reichte die Petition des deutschen Vereines in Cilli, betreffend die Bildung der G e s ch w o r n e n l i st e n sür den KreiS-gerichtSsprengel Cilli. sowie weitere 35 Petitionen, welche sich der erstgenannten anschlössen. Er stellte den Antrag, diese Petitionen dem Wort-laute nach dem stenographischen Protokolle ein-zuverleiben, weil dieselben ein Glied in der Kette von politischen Ereignissen bilde, welche sich zu-meist im Abgeordnetenhause abspielten. Diesem Antrage wurde stattgegeben, gleichzeitig auch seinem Ansuchen, die Petition dem Strafgesetz- auSschuße zur Erledigung zuzuweisen. ♦ ♦ « strauches. 1650 brachten die Holländer einige Pflanzen von Mekka nach Batavia, wo sie trefflich gediehen und die Ahnherren der zahllosen Kaffeesträucher wurden, die deute aus den Inseln Java, Sumatra, Ceylon :c. blühen. Unter Ludwig XIV. wurde der Strauch aus den west-indischen Inseln eingebürgert und heute wird er sast in allen Troppenländern cultivirt. Welche Ausbreitung er gewonnen, geht daraus hervor, daß, während sein arabisches Heiniatsland jährlich nur etwa 19.000 Gentner Kaffeebohnen zur Ausführung bringen kann, die Ausfuhr der anderen Länder neun Millionen Centner beträgt — ein Quantum, das, fo colossal es ist, doch nicht ent-fernt hinreicht, den immer mehr steigenden Bedarf zu decken; denn die zahllosen Fabriken, die sich mit der Herstellung von Kaffcesurrogaten beschäftigen, haben stets vollauf Arbeit. Der Kaffeebaum wird 5—6 Meter hoch; in den Pflanzungen schneidet man aber meist die Krone bei 2 Meter Höhe ab, damit die Zweige mehr Kraft erlangen. Die Blätter gleichen Lorbeer-blättern, die wohlriechenden Blüthen denen des Jasmin oder der Akazie, die kirschähnlichen Früchte, die sich erst grün, dann roth, endlich violett färben und von sehr üblen Geschmack sind, enthalten als Kern zwei von einer zarten Haut umschlossene Bohnen, deren Gestalt und 1887 i Wien. 26. Zlpril. (Orig.-Bericht.) [8ul dem Abgeordnetenhaus e.s Das Abgeordnetenhaus trat heute in die Berathung dd] StaatSvoranschlageS pro 1887 ein. Endlich, nach-! dem nahezu vier Monate deS Verwaltungsjalim-i abgelaufen sind, beginnt die Budge tdeban-.! Tiefe bei uns zulande herrschende parlamaiu-rische Gepflogenheit drückt den praktischen Lcnt I der Budgetdebatte ebenso herab, wie der ll»i stand, daß die wichtigste und größte Ausgato*--post, die für die Heeresverwaltung, der Gomt#=: tenzfphäre des Parlamentes entrückt ist. ItMw dem ist die Budgetdebatte von großer Beda>' tung. Denn sie bietet einerseits Gelegenheit. Sei Gesammtthätigkeit des Eabinets einer eingehende» Kritik zu unterziehen und bringt andererseits -Wünsche, Klagen und Beschwerden der Bccörf kerung zum Ausdruck. Nach den denkwürdigen Ereignissen der gelaufenen Woche unterliegt es keinem Zwmi. daß sich die Budgetdebatte Heuer äußerst beimi gestalten wird. Die Aetion Schmerling steht im Vordergrunde der Discussion und ihr werden auch die Redner der Opposition in tacl Budgetdebatte die gebührende Achtung zoll». Die Thätigkeit des Ministeriums in den loRta Jahren, insbesondere die deS Justiz- und Finanz-minister«. sordert zur Kritik heraus. 2* systematisch betriebene Begünstigung des nändit-v schen Elementes in Amt und Schule, die Ha!-tung der Negierung zur Sprachenfrage und die ein Gefammldesicit von über 70 Millionm Gulden aufweisende Finanzkunst deS Herrn m DunajewSki, all' dies wird und muß dn der Budgetdebatte zur Sprache kommen. * » Gottschee, 25. April. (Orig.-Bericht) sLoi unserem B e z i r k S-S ch u l i n s p e c t oi.j Eine kurze Eorresponden; über hiesige Schicht stände im Morgenblatt der „D. Z." vom ... April gibt mir willkommene Gelegenheit, aus einen Fall zurückzukommen, der von den Yen schient in bedauerlicher Lauigkeil todtgeschwieM wurde. Wie ganz anders wissen unsere polili schen Gegner solche Vorkommnisse auSzudeutt»! Wie bauschen sie das kleinste Ereigniß am. um daraus Capital zn schlagen! Und hier haue» <4 die Gottsched so leicht. Sie brauchten blos die nackten Thatsachen ohne jedes Hinzuthun zu boj richten, um der allgemeinen Aufmerksamkeit sich« zu sein! — Es handelt sich um die Insulte, die dem Neligionslehrer uud B«zirksschulim'v«lor K o m l a u c widerfuhr. In Gegenwart ein» Zeugen, eines Offiziers, der eigens zu dem Znx5 mitgenommen worden war und jederzeit ncmih^ gemacht werden kaun, wurden Komlauc vom damaligen BezirkScommissär die Worte ms Gesicht gefchleudert: „Sie Sch . . ., Sie find nicht werth des PriesterrockeS, den sie trage»!" — Und was wußte Herr Komlauc zu erwidern' Nichts als: „Ich danke," wobei er sich Nonzea Farbe je nach dem Orte des Wachsthums sttr verschieden ist. Am besten gedeiht der Kaffeestrauch out Kalkboden, besonders in Gebirgsgegenden in da Höhe von 400 biS 1200 Meter. Bei pttr Pflege, die besonders in regelmäßiger Bewässerung und Schutz vor der Sonnenhitze zu bestehen bat. beginnt er im dritten Jahr zu blühe» und irruci« zu tragen, welch' letztere mit dem Alter bei Baumes an Güte zunehmen. Nach dem zwölfte» Jahr ist jedoch sein Ertrag nur noch gering: er wird deßhalb in diesem Alter meist durch einen jungen Stamm ersetzt. Der Ertrag dcr Pflanzen ist in den verschiedenen Ländern m sehr verschiedener; während er in Java kaum auf 0.5 Kilogramm anzuschlagen ist. soll er m Arabien bis zu 3 Kilogramm steigen. Im Ä!o und Juni findet die erste, im November und December die zweite Haupternte statt. Die Ftitäu werden in trichterförmigen Mühlen von ihrem Fleisch befreit, dann aufPfattformen zum Trocluai ausgebreitet und schließlich m einer Walzmud!, von der pergamentartigen Samenhülle, die t« Bohnen umgibt, losgelöst. Schließlich möchten wir noch, selbst ant die Gefahr hin, unsere lieben Leserinnen zu de-leidigen, ein Wort über die Kaffeebereitimgpaga. Daß die Bohnen nicht zu stark geröstet, daß fit r 1887 nachte. Fürwahr, eine beneidenswerthe Kalt-ttütiqkeit! Zwar versuchte er nachtraglich, als tcr Ährkörper in ihn drang, einen Ausgleich, «lch,-r Versuch jedoch den Herrn Commiffär vr ju der Aeußerung veranlaßte, er nehme Kit nur nichts zurück, sondern halte vielmehr dt« aufrecht uud ?ei jederzeit bereit, die gebrauchten £*rte zu wiederholen. — Diese schmutzige As-ioirf spielte sich vor der Oeffeittlichkeit ab, die ölhmädung ersolgte wohlüberlegt, kalten Vlntes Ql> vor geladenen Zeugen. Die Sühne mußte isio bei der Stellung der Beleidigten nach Fug ,nt Recht ebenfalls eine öffentliche sein. Die tottidieer haben Anspruch, gegen einen Bezirks-Winipector, der solche Dinge einsteckt oder doch über deren Austragung Schweigen beob-' achtet, Maßnahmen zu verlangen, die Klarheit ni die Sache bringen. Man kann sich denken, wi für peinliches Aufsehen ein Vorfall, wie i ) rahm und der Erledigung unterzogen. Kleine Lbronik. [Äufflefeffeit.] Man schreibt uns aus fcn unterm Gestrigen: Zur Geschichte des raZak'schen Sprachenerlasses bringt ein con- ich unmittelbar vor dem Gebrauch gemahlen «fr« dürfen, daß das Pulver mit dem kochen-Sasser nur gebrüht, nicht gesotten werden tat, ist allbekannt. Weniger bekannt dürfte sein, Kj das Rösten statt in blechernen besser in iSmen Geschirren geschieht, da er in jenen leicht mm keuzlichen Geschmack annimmt, daß das culneriftreit besser in einem hölzernen Mörser btt in der Mühle erfolgt, da dadurch die moanichen Bestandtheile besser ausgepreßt wer» !a und daß man endlich dem Wasser eine Rfsfersoitje doppelt kohlensaures Natron beisetzen bl, das den dem Kaffee innewohnenden Kleber-•flalt auflöst und den Wohlgeschmack erhöht. Tie Türken, die bekanntlich die raffinirtesten kmevinker sind, trinken den Kaffee mit dem 8a, ohne jeden Zusatz von Zucker oder Milch. I Bnl. die wir nicht daran gewöhnt sind, würde tast vereitungsweise wenig zusagen. Auch die m«, ob schwarzer oder weißer Kaffee besser Ifc ist eine müssige, die sich für Jeden nach dem ! ickviduellen Geschmack beantwortet. EinS aber ! lichten wir unsern lieben Hausfrauen an'S Herz I kjm, daß nämlich, wie Baron Vaerst in seiner | »mosophie sagt, der Ka^ee darin der Poesie I siecht, daß in beiden daS Mittelmäßige gar lta» ffietth hat: nur den vortrefflichsten Kaffee | «te keinen! H. S. „?rotsdfr W«cht" seroatives Blatt eine die Haltung des Hoftaths L i e n b a ch e r in der Sprachenfrage betreffende höchst interessante Enthüllung. Der Herr Hosrath hat bekanntlich die(Stremayr'sche> Sprachenverord nuug vom Jahre 1880 mit dem ganzen Auf-geböte seiner Sophistik vertheidigt, die Prazak'sche Verordnung vom Jahre I88tt dagegen in scharfsinniger Weise bekämpft. Und doch unterscheidet ' sich diese von jener nur darin, daß sie die Ge-richte erster Instanz tschechisirt, während Durch jene das Gericht zweiter Instanz der Ver-tschechung zugeführt wird. Unter den Nationalen herrschte, als Sofrath Lienbacher in seiner Rede für die Stremayr'sche Verordnung den Grund-satz ausstellte, der Staat habe das uneingeschränkte Recht, die Kenntnis welcher Sprache immer von den Staatsbürgern zu verlange», die sich um einen Richterposten bewerben, Heller Jubel und sie verfehlten nicht, sie als Trumph gegen die Lifnbacher'sche die traurigen Folgen der Prazak'-schen Verordnung beleuchtenden Rede auszuipie-len. Nun erfährt man aber, daß Hofrath Lien-bacher dazumal sich nur darum herbeigelassen habe, als Champion der Stremayr'schen Verordnung zu sungiren, weil ihm von maaßgebender Seite zugesagt wurde, die Stre-mayrsche Verordnung bezeichne das äußerste Maaß der den Slaven in Beziehung auf die Sprachenfrage bei den Gerichten zuzugestehenden Concessionen. ^Landsturm Pflicht derGemeinde-v o r st c b e r,] Seiten» eines Lande»au»schusse» würd« an dir betreffende Land«»r«gierung da» Ersuchen gerichtet, baß die im landsturmvflichtigen Alter stehen-den Gemeindevorsteher vom Landsturmdienste entho-ben werden mögen. E» ist nun entschieden worden, daß den Gemeindevorstehern ein solcher Anspruch grundsätzlich nicht zustehe und daß nur für den con-creten Fall nach Darthuung der Landsturmpsticht und der sonstigen Verhältnisse mittelst eine» eigenen Verzeichnisse» ein solche» Ansuchen in Behandlung genommen werden könnte. Gleichzeitig wurde bemerkt, daß die Wabl eine» Wehrpflichtigen al» Mitglied de» Gemeindeau»schusseS oder Gemeindevorstande» auch keinen BefreiungSgrund für die Erfüllung der Wehr Pflicht abgiebt und daß in dem Falle, wenn ein Ge-meindevorsteher nock nicht da» zum La ndsturmdienste verpflichtend« Maximalalter von 42 Jahren über-schritten haben sollte, derselbe im EinberusungSsalle zum Landstnrmdienste vom ersten Gemeinderath« vertreten werden soll. Würde die» nicht thunlich oder zweckmäßig erscheinen, so wäre im Sinne de» $ 42 Absah 210 und 211 der Landsturmvorschristen im mer noch die Möglichkeit gegeben, für den Betres-senden die Beurlaubung zu erwirken, welche im Wege der zuständigen BezirkShauptmannschaft vom Landwehrcommando zu erbitten wäre. sP r e « ß i f ch.| Unteroffizier : „Also, Kerl», nun ausgepaßt! Ich werde Euch seht die verschiede-nen ToveSarten beim Militär erklären, damit Ihr wißt, wa» Ihr vorkommenden Falle» zu erwarten habt. Ta ist zuerst nämlich der Tod auf d«m Schlachtfeld« I Da» ist ein herrlicher Tod, ein ganz famoser.Tod, und jeder von.Euch, Kerls, müßte sich freuen, wenn ihm überhaupt erlaubt wird, einen solchen Tod zu sterben. — Dann ist der Tod in der Garnison zu envähnen. Auch immerhin ein ganz netter Tod. Ihr werdet hinausgetragen auf den Sol-datenfriedhof und eure Soldaten schießen eine drei-malige Salve über Euer Grab. E» ist die» sehr schmei-chelbaft, und ein solcher Tod daher im Allgemeinen auch recht wünschenswcrth. — Die dritte Tod«»art hingegen ist überaus verwerflich und sollte eigentlich gar nicht erlaubt sein. Ich meine nämlich den Tod auf Urlaub. Da werdet Ihr einfach in Eurem Hei-math»dorfe unter die Erde gebracht, wie jeder an-dere gewöhnliche Zivilist. Es ist dieser Tod eine» preußischen Soldaten absolut unwürdig. E» ist ein Tod wie — na, wie soll ich mich denn gleich ausdrücken —e» ist überhaupt eigentlich gar kein Tod." sZauberei im Vatican.1 Wie au» Rom geschrieben wird, wurde kürzlich der Prcstidigilateur BoSco — der Mann gibt fich für einen leiblich«« und manuellen Erben de» Tausendkünstler» gleichen Namen» au» — in d«n Vatican btrufen, »m vor dem Papste eine Separatvorstellung zu geben. Leo XIII. zeigte ein rege» Interesse sür die Production, und war einen Moment sehr verblüfft, al« Bosco einen Schlüssel, den der Papst in der Tasche trug, plötzlich durch einen der Schweizer, die im Gange Wach« 3 halten, hereinbringen ließ. Ein Bildniß der Nichte de» Papste» verwandelt« Bo»co zur allgemeinen Heiter-keit in ein gemalte» Rosenbouquet; erst auf Verlangen erschienen dann wieder die Züge der jungen Gräfin auf der Leinwand. Zuletzt sagte der Papst zu dem Tausendkünstler, er hoffe, er werde seine ver-blüssend« Kunst auch mitunter zu Gunsten d«r Armen und Notbleidenden verwenden sM i t den Iahren.j Bauer lein Protokoll unterzeichnend) : »'» i» merkwürdi, wie ma'» Schreiben verlernt, Herr Richter ! I bring' '« dritte Kreuzel nimmer z'samm' und wannst mi' enspirr'n laßt!" [91 i <ü> i standesgemäße Die Dame: „Herr Hofmeister 1 Ich habe Sie beauftragt, meinem Sohne eine vornehme Bildung beizubringen. Und nun höre ich zu meinem Verdruß, daß Sie denselben fortwährend mit dem Lernen der gemeinen Brüche quälen. Ich ersuche Sie, in Zukunft ähnliche ordinäre und unanständige Gegenstand« nicht mehr zu berühren. sMißver standen. ] Im Salon einer plötzlich reich gewordenen Dame. „Welch reizende Statuette, gnädige Frau, da» ist, wenn ich nicht, irre. Endvmio» ?" — Dame: „O. nein, da» ist Bronze." ^Locates und Arovinciales. Cilli. 27 April |Pers»n«Inachr ich t] Der Concepts practikant der Bezirkshauptman"schaft Cilli, Herr Rudolf Stankiewicz d e Mogista wurde in gleicher Eigenschaft zur Bezirkshauptmann schaft Pettau versetzt. Herr von Stankiewicz ist bekanntlich ein ausgezeichneter Musiker, dem unser Casmoverein manchen schönen Genuß zu danken hatte und dessen Abschied eine Lücke hinterläßt. [Todessall.s In Laidach wurde am 26. d. M. Proseffor Dr. Franz Schiffer, da« Muster eines pflichteifrigen, unermüdlichen Arztes, zu Grabe getragen. Der Verstorbene, der Ehrenbürger von Laibach war, hat ein Alter von 83 Jahren erreicht. [Auszeichn u n g.] Der Primararzt in der chirurgischen Abtheilung des allgemeinen Krankenhauses in Laibach. Herr Dr. Franz T u jr, erhielt den Titel eines kaiserlichen Rathes. [Alexander N i m p f l i n g], der bekannte langjährige Turnlehrer des Allgemeinen Grazer Turnvereines ist vorgestern gestorben; er hatte sich in turnerischen Kreisen durch sein ausgezeichnetes und verdienstvolles Wirken all--gemeine Achtung und Anerkennung erworben. [Gottesdienst.] Sonntag den 1. Mai wird in der hiesigen evangelischen Kirche der regelmäßige Gottesdienst abgehalten. [Der Cillier S t a d t v e rs ch ö n e-rungvereinj hält Dienstag den 3. Mai, Abends ü Uhr, im Brauhaus „zur Krone" seine diesjährige Hauptversammlung ab. Eine zahlreiche Betheiligung ist bei dem lebhaften Interesse der Bevölkerung sür diesen populärsten unserer Vereine selbstverständlich. An Spenden sind eingegangen von den Herren : Josef Herzmann 3 st., Franz Herzmann 3 st., Karl Traun 2 fl. und Leopold Wambrechtsamer 2 fl. ^Erziehung der„Slovenen".] Die Beziehungen der slovenischen Schuljugend in Laibach zum „Slovenski Narod" sind von ver-schiedenen Anlässen und Scandalen her bekannt. Neuestens werden deutsche Professoren wegen angeblicher Beleidigungen und Beschimpfungen der „slovenischen Nation" und der hoffnungs vollen slovenischen Schuljugend durch Vortrags weise oder Stoffwahl m den verschiedenen Classen der Realschule und des Gymnasiums in Laibach, im „Sl. N." wiederholt denmieirt. Wir machen dem Ehrenblatte zur Ausbeutung und Ansachung einer der slavischen Hauptuntugenden in der studierenden Jugend, dem Denunciren, unser — Compliment. [Die Grazer Handels- und Ge-werbekammers hält nächsten Donnerstag eine Sitzung ab. Auf der Tagesordnung stehen unter Anderem: Aeußerung und Gutachten über Gewerbsbefngniße, Petitton über Abänderung des § 38 des Gewerbegesetzes und Petition wegen Anshedmtg der sreien Einsuhr von Gartenpro ducten aus Italien zum Schutze der heimischen Gartenindustrie. 4 [D as deutschgeschriebene Per-vakenblatts bindet seinen Lesern wieder einmal einen ungeheuren Bären aus. Die „Deutsche Wacht" habe es bisher nicht über sich bringen können, die Stimmenzahl, welche bei der letzten ReichSrathSwahl die beiden Kandidaten in den einzelnen Lrten erhalten haben, anzugeben. Wir erinnern uns ganz genau, daß unsere Administration zehn MimUen nach Verkündigung des WahlresultateS ein Extrablatt ausgegeben hat, welches das Stimmenverhältnis iit den einzelnen Orten uuter den Fittigen des ärarischen Stem-pels und in schönster Ciceroschrift verkündete und daß wir uns in unserem Berichte über die Wahl aus diese Extraausgabe ausdrücklich bezogen haben. Den Leuten, welche bei der „Südst. P." mitthun, kommt es offenbar ans eine Lüge niehr oder weniger gar nicht mehr an. In einem Cil-lier Briefe des Pervakenblattes gelangt der Aar» ger über die Einigkeit, welche die deutsche Partei auch bei der letzten Wahl bekundete, in einer Weise zum Ausdruck, die besorgen läßt, daß das edle Organ demnächst platzen werde. Wir wollen ihm ans das Gebiet der Personalien nicht solgen und nlöchten nur rathen : ein bischen Aerger schadet nicht, aber allzuviel des Guten ist entschied den ungesund. [Bliyableiter-Probe.j Letzten Mon-tag wurden in der hiesigen Bnrgeaserne durch den Werkmeister Herrn L ö s e l m a n n aus Graz mittelst eines elektrischen Apparates sämmtliche sechs Auffangstangen geprüft. Hiezn rückte eine Not.e der hiesigen freiwilligen Feuerwehr unter dem Commando des Rottftihrers Herrn Halts S a g e r aus, um durch Ausstellung der Gis-mannischen Leiter die Proben zu erleichtern. Vier Auffangstangen wurden gut. zwei dagegen schleck,! befunden, da selbe nicht funcliomrten. Die Letzteren wurden vom Herrn Schlossermeister Joses T e r t s ch e k binnen wenigen Stunden hergestellt und haben dann die Probe sehr gul bestanden. Es ist schade, daß das Pnblicum so-wie die Schüler von diesem interessanten E pe-rimente keine Kenntniß hatten. [Der Sp a r c a s se n ta g i n G r a z,] welcher am letzten Tonntag stattfand, nahm folgenden Antrag des Herrn Dr. Wilhelm von jtaiferfeld an: „Es ist an die beiden Häuser des Reichsrathes und an die Regierung eine Eingabe zu überreichen, in welcher bezüglich der bevorstehenden Reform der Sparcasseu-Gesetz-gebung der Standpunkt, die Wünsche und Vor-schlage der durch ihre Deleginen hier ver-tretenen Sparcassen zum Ausdrucke gebracht er-scheinen und der Würdigung seitens der Legis-lative und der Regierung unterbreitet werden. Zur Verfassung dieser Eingabe ist durch die er-schienenen Herren Sparcassen - Delegirten aus ihrer Mitte ein aus elf Mitgliedern bestehendes Comite zu wählen, an welches die einzelnen Sparkassen mit thunlichster Beschleunigung, und zwar längstens bis 8. Mai 1 «87, ihre aus die obige Frage bezüglichen Anträge oder Gutachten schriftlich einzusenden eingeladen sind. Die von dem gewählten Comite mit Zugrundelegung dieser Gutachten entworfene Eingabe, bei welcher das Spareaffenregulativ vom Jahre 1844 als Basis zu dienen hat, ist in Druck zu legen, den sämmtlichen Sparcassen in Steiermark mitzutheilen, und es wird der Herr Vorsitzende er-mächtigt, sohin innerhalb einer angemessenen Frist eine zweite Verfammlnng der Herren Delegirten einzuberufen, um über diese Eingabe und deren Ueberreichung endgiltigen Beschluß zu fassen. Die Versammlung spricht sich dahin aus, daß sie es. als in» Interesse des gesammten Sparcasseitwesens gelegen, wünschen und mit Freude begrüßen würde, wenn in der vorliegen-den Angelegenheit ein gemeinschaftliches Vor-gehen sämmtlicher Sparcassen der im Reich«-rathe vertretenen Königreiche und Länder platz-greisen sollte. Die Versammlung schließt sich dem von den niederösterreichischen Sparcassen-deleginen in der Versammlung vom 17. April 1387 ausgesprochenen Wunsche: in Hinkuuft auch andere allenfalls auftauchende, die Jnstitu-tion der Sparcassen im Allgemeinen berührende Fragen von hervorragender Bedeutung der eol-legialen Berathung durch Delegirte der einzelnen Sparcassen zu unterziehen, vollkommen an und „Pmtrdie Wacht" ersucht den Herrn Vorsitzenden, diesen Beschluß dem von der niederösterreichischen Delegirten-Versammlung gewählten Comite mitzutheilen." Hiezu wurde noch ein Zusatzantrag des Herrn Dr. Michelitsch angenommen, daß sich das Elfer-Comite mit dem vom niederösterreichischen Sparcaffatag eingesetzten Comite in'S Einvernehmen zu setzen ilnd sich sür den nach Wien einzuberufenden Reichsfparcnssatag zu engagiren haben. [Der Grazer Ge m ein d er a ths beschloß in seiner jüngsten Versammlung, an beide Häuser des ReichsratheS zu petitionireu, daß die Regierung das Anbot der steiermärkischen Spar-cassa, betreffend die Erbauung zweier neuen Gebäude sür das dortige Staatsgiimiiasium an-nehme. Die eine Petition soll durch den Abg. Dr. D e r s ch a t t a. die zweite durch das Her-renhauSniitglied Grafen A t t e m s überreicht werden. [Erinnerung an eine Operetten-i> i u st-j Unser Grazer Correspondent schreibt uns : Der Name Hermine M a y e r h o f f dürfte auch Ihrem theaterliebende» Publicum nicht un-bekannt sein; feierte ja dieselbe einst am Karl-theater in Wien Triumphe, die auch in der Provinz bekannt wurden. Weniger bekannt dürfte es sein, daß die genannte Soubrette nachmals die legitime Gattin eines F ü r st e n wurde und sich als Fürstin von T a t i t s ch e f f auch in den Alpenländern, besonders in Kärmen und Steiermark. aushielt. Von dieser Zeit her stam-men auch gewisse „Erinnerungen" an die Fürstin, die jedoch keineswegs angenehmer Art sind. In einer der letzten Rwnmern des steirischen Amts--blattes finden wir nämlich uuter dem bekannten amtlichen Ausdruck „Erinnerung" ein Edict des Bezirksgerichtes Neumarkt, in welchem Hermine von Tatitscheff, dermalen unbekannten Aufenthaltes, daran gemahnt wird, daß sie der Firma Oscar Knopf und Comp. in Neumarkt eine Schuld von 45 fL ö. W. zu bezahlen ganz vergessen habe, weshalb diese Firma durch Hrn. Dr. Boeß gegen sie eiue Bagatellklage über-reicht habe, die ihr nicht zugestellt werden konnte. Es wurde demnach in Person des Herrn Notars Rudolf P 1 a ch k i in Neumarkt ein CuraW ad actum bestellt, der die Fürstin v. Tatitschefs zu vertreten hat. [Der Verein der Buchdrucker u u d S ch r i f t g i e ß e r S t e i e r m a r k s[ hat, wie aus Graz gemeldet wird, eine Resolution, welche das Vorgehe« de? Böhmischen Kronlands-Vereins mißbilligt, der die Eliminirung deutscher Lieder vom Programm des 2öjährigen Stiftungsfestes beschloß. Es wird uiit Kündiguug des Gegenfeitigkeitsvertrages gedroht. |Eine verbotene Uhlan d-F e i e r.] Die studierende Jugend von L e o b e n hatte eine Uhland-Feier geplant und seit Wochen war an den Vorbereitungen derselben gearbeitet worden. Da plötzlich ergeht ein strenges Verbot des Festes und der dieses Verbot ergehen läßt, ist kein anderer als der Director des Gymnasiums, der durch vier Wochen die Vorbereitungen der Feier selbst geleitet hatte. Der Director kann unmöglich das Verbot aus eigenem Antriebe erlassen haben. Er hat ja nicht nur, wie schon erwähnt, durch Wochen die Feier vorbereiten geholfen, seiner pädagogischen Erfahrung konnte auch wohl kaum entgehen, welchen Eindruck ein solches Vorgehen aus die Schüler machen müßte. Daß er sich als Deutscher fühle, hat er erst kürzlich durch die Umwandlung seines slavisch klingenden Namens „Fichna" in den deutschen Namen „Fichten" bewiesen. Sollte also die Schulbehörde die Ab-Haltung einer solchen Feier staatsgefährlich oder jugendverderbend erkannt haben ? Dann könnte man freilich keinen anderen Grund für diese Ge-sährlichkeit finden, als daß es eben eine deutsche Feier sein sollte. Das ganze Verbot wird aber »och unbegreiflicher, wenn man das Programm der Feier kennt: darnach sollte aus jeder Classe ein Schüler ein Uhland'sches Gedicht vortragen, ein Professor die Festrede halten und endlichste Feier durch Absingen eines Chores geschlossen werden. Das ist das Um und Aus der verbotenen Feier. | A u « st 111« n g.] Die von uns kürzlich angekündigte Ausstellung von Kunststickereien, die 1887 in L a i b a ch. im Mai d. I. hätte stamm!« sollen, ist, wie uns von dort geschrieben rcirt, verschoben worden nnd soll dieselbe in den eriia Tagen des Juli eröffnet werden. Die BetheiliflNH seitens der Laibacher Damenwelt ist eine.ik> raschend rege, und es kam die Arrangeuren ter geplanten Exposition, Frl. I. F ö d e r I. i Interesse derselben, den allgemeinen Wünicha um Verlängerung des ursprünglich frfqqn» Termines bereitwilligst nach. Es können j» die Damen in Nah nnd Fern ihre Ausircllu» objecte mit Muße vollenden. Das Geling» Ausstellung, die sehr interessant zu werden spricht, ist als gesichert zu betrachten. Einen Anziehungspunkt für die Besucher werde» beiden vollständig eingerichteten Zimmer b' die mit schönen, gestickten Wanddecorar Vorhängen. Tisch- und Bettteppichen und d anderem Schmuck nnd Beiwerk ausgestattet werden. Der große Gewerbefaal im neuen Mit' ist zum Zwecke dieser Ausstellung von mapgebr Seite freundlichst überlassen worden. [Bezüglich der Gemeindet!» fchußwahlen in Heilige» Geist i> L o ö ej hat der Landesausschuß der Ansicht Statthalterei beigepflichtet, daß die Wahl ~ verspäteter Kundmachung der Wahlausscln zu annulliren sei. [Die neue Bahnlinie Herpili Triests wird seit 18. d. M. proben?«« fahren. * * [6 i n t Diebin.^ Am 24. d. M. ir der hiesigen t^lasersgattin, Frau Watzlawek, au« unversperrten «asten ein Nähtistchen mir einem halte von circa 36 fl. Silbergeld entwendet, die Anzeige der Beschädigten wendete die ftädl. sofort den Verdacht gegen die üdel beleumunde« schon gerichtlich abgestrafte, in demselben Hause hafte Näherin Maria Wirtb, welch« auch verhaftet dem KreiSgerichte in Cilli übergeben wurde, erbeben worden, bat (Genannte auch durch die £ lerin Recher einen der gestohlenen Thaler im i delSgeschäfte des Herrn Walland wechseln taren lUeberfallen. 1 Am 24. d. M. ji vor Mitternacht die Brüder Josef und X Gorinscheg mit zwei Mädchen aus Sttni arglos vom Gore änlichen Gasthaus fort, ili plötzlich von einem gewissen Anron RucholeI n i g überfallen und mit einem Änüttel der«! gerichtet wurden, daß Josek Gorinichek be« auf dem Platze liegen blieb. Der Attentäter sich übrigen« den Knüttel nicht genügen lanc». griff auch zum Messer und versetzte mit dem ' dem Bewußtlosen acht, und seinem Bruder drei fährliche Stichwunden. Natürlich war <5tferfu4: Motiv, das den Ruchlosen in solche Raserei hatte. cherichtslaat. Ein Aetrugsprocek. Cilli. 26. A»nl Vor dem hiesigen Schwurgerichte kam Ixit nach zweitägiger Verhandlung der -tr Novotny, der seinerzeit besonders deshalb '» besprochen wurde, weil durch denselben auch Marburger Advocat compromittirt erscheint. M Austragung. Er endigte, wie vorauszuseden mit der Verurtheilung der Angeklagten Wir entnehmen über die Affaire der klageschrift folgenden Sachverhalt: Rudolf K r a u ß, Reffe der Frau von Klein, deren verstorbener Gatte, Honecrt Johann von Klein, bis zum Ende des $ 1879 die Vormundschaft über Krau« hatte, war Besitzer eines Vermögens von 11.000 fl., über welches er nach «m August erreichter Großjährigkeil das unumschränkte fügungsrecht erlangte. Krauß war feit mcdr ' einem Jahre in der Kanzlei des Hern Reifer in Marburg als Mundant desch^ als er durch eine schwere Krankheit gezmr wurde, sich in's dortige allgemeine Kranke aufnehme» zu lassen. Der Ausenthalt im et wurde ihm jedoch, da er sehr mißtrauisch und fiir sein Vermögen, das er immer t>:i hatte, fürchtete, unerträglich, und er «such» 1SS7 Schneidermeister Johann Novotny, der ihn mit seiner Gattin Juliana im Spitale einigemal? be-sucht hatte, ihn bei sich anfzunehnten. Als Krauß «m Nachmittag des S.November 1885, aus dem -vitale fongeftihrt wurde, war er so schwach rb hinfällig, daß man befürchtete, er werde die Wohnung Novotny'S nicht mehr lebend er-reichen. 'Natürlich wurden auch die Habfeligkeite» dcc- Kranke» dahin gebracht, denn er nxir ja so mManifch. daß er seine Effecte» durchaus nicht dein Verwalter in Perwahrung hatte geben wol-Int und daß er jede Annäherung an das Nacht ljstchen, wo er sein Vermögen ausbewahne, mit mißtrauischen Blicke» begleitet hatte. Krauß, der an Alles eher dachte, als daß er feinem Ende schon so nahe sei, starb noch in derselben Nacht. — Am folgenden Morgen überreichte der Ad-vocatenschreiber Josef Schober den, Dr. R e i ier ein Testament des Verstorbenen, in welchem Schober zum Erben eingesetzt und mehreren Per-sotten geringere Legate zugedacht waren, darunter aich den« Schneider Novotny ein Netrag von 50 fl. Zieses Testament war jedoch ungiltig, weil es von den Zeugen erst nach dem Tode des Testawrs imlerserligt worden war, und Schober zog des halb feine Erbserklärung auch zurück, so daß «mmevr mir die gesetzliche« Erben des Krauß als Erbsansprecher Vorhände» waren. AUoiu plötzlich tauchten ganz unerwartete An iprüche auf das Verlaßvermögen auf, welche ron der Schneidersgattin Juliana Novotny, m deren Wohnung Krauß gestorben war. aus qinften. Am 10. December überreichte nämlich i>ie Novotny ein Gesuch um Abhörung des Jos. I! r t o v s 11), Zuschneiders bei ihrem Gatten, dann ihres Gatten Johann und ihres Schwie gervaters A n t o n N o v o t n y als Zeugen zum roiflcn Gedächtnisse, indem sie vorbrachte, es werde durch diese Zeugen dargethan werden, daß »rauß kurz vor seinem Tode sein ganzes ^nnögen, bestehend aus Papieren im Werthe ÜoOO fl. und einem Gnlagebuche der Es \ prnptcbank hi Marburg per 350 fl. ihr unbe mgl unter Lebenden geschenkt und auch über- 1 (Vta, habe. Die Zeugen wurden einvernommen ! ird sie sagten allesammt in« Sinne Crkovsky's der folgendes zu Protokoll gab: Etwa vn 10 Uhr Abends sei er geholt worden, um le. der Pflege des Kranken behilflich zu sein. bald nach seinem Erscheinen habe Krauß den Novotny ersucht, er möge aus dem im Ge -iiaflcf totale besindlichen gelben Koffer die Werth-pariere holen. Novotny habe Folge geleistet imi in Zeittmgspapier lose eingeschlagene Pa >k« nebst einem gelb braunen Büchelchen her dästtbracht und dieselben dem Krauß, der auf mm Divan gelegen habe nnd von Frau Ju > liana gestützt worden sei. eingehändigt. Der tranfo habe die Papiere besichtigt, hierauf die Aevotny angelächelt und, indem er ihr die beiden Packete sammt dein Büchelchen übergab, ! Aesagt : „Ta haben S', daS schenke ich Ihnen." Sie Novomy habe den Spender erst sprachlos geschaut, dann aber die Gegenstände doch ge I loitimoi, zustimmend genickt und sich bedankt, miicm sie sagte, daß sie alles thun werde, was I llrauß wünsche und verlange und was sein Herz teqehre. Der Kranke sei während des ganzen Knalles bei voller Besinnuug gewesen und lüde nach demselben noch geäußert, daß es ihm If?t viel leichter sei. Da die gesetzlichen Erben ungeachtet eines rcn dem Vertreter der Juliana Novotny, Dr. Mim, O r o s e 1, an Frau Louise v. Klein amchtnen Schreibens, in welchem die intimen b-^iehungen des Krauß zur Familie Novotny vid die Hingebung und Aufopferung, mit wel irr die Schneidersgattin denselben während inner schweren Krankheit tröstete und pflegte, in iebr beweglichen Worten geschildert, sowie die AÄsichtSlosigkeit und Kostspieligkeit eines Pro-ms«i demonstrirt wurden, sich zur Anerkennung ter behaupteten Schenkung nicht bewege» ließen, s« wurde von Juliana Novotny durch Dr. Lioscl an, 27. Jänner 1886 die Klage über-mch,. Die von Seite der Geklagten in der Ver-cheidigung gegen diesen Anspruch vorgebrachten ^Machen regten den Verdacht an, daß die ihchaupwngcn der Klage über die Art und £«i< der Schenkung und die bezüglichen Aus- L ..Deutsche Wacht" sagen der Zeugen der Wahrheit nicht entsprechen. DaS Proceßgericht trat mit Beschluß vom 5. No vember die Acten der Staatsanwaltschaft ab und die gepflogenen strasgerichtlichen Erhebungen haben den bestandenen Verdacht vollauf gerecht-fertigt. Den stärksten Verdachtsgrund bot das Be-nehmen der Ehelente Novotny nach dem Tode des Krauß. Schon am 0. November, also am Morgen nach dem Verscheiden desselben, kam die Novotny in die Kanzlei des Advocaten Dr. Julius Feld l a ch e r, wies demselben einen von drei Zeugen, darunter Johann und Anton Novotuy. unterfertigten und außerdem mit drei Kreuzzeichen versehenen Zettel vor. dessen Inhalt dahin lautete, daß Kraus sein ganzes Verniöge» der Juliana Novomy, seine Kleider dem Josef Schober vermache. Die Kreuzzeichen sollten die Fertigung des Testators vorstellen, was Herrn Dr. Feldlacher z» der Bemerkung veranlaßte, daß Krauß ja schreiben konnte, worauf die Novotny erwiderte, daß er dazu nicht mehr fähig gewesen sei. Feldlacher gab seiner Meinung hierauf in den» Sinne Ausdruck, daß das Testa-nient ungiltig sei. Von einer Uebergabe der W^erthpapiere erwähnte die Novotny bei dieser Unterredung keine Silbe, wohl aber, daß ihr der Verstorbene das Einlagebnch der Escompte-dank zur Bestreitung von Auslagen übergeben habe. Auch der am Nachmittage bei Dr. Feld lacher erschienene Johann Novotny jammerte nur über die Ungiltigkeit des Testamentes, ohne einer Schenkung uud der Uebergabe von Werth-papieren zu erwähnen, und beide Ehegatten ver-hielten sich in gleicher Weise den, Hern, Notar Reiser nnd seinen« Eoneipienten Baumann gegen-über, und lieferten hier auch d,e Wertheffecten, als Dr. Reifer dieselben abverlangte, ohne Pro-test aus. — Am 10. November kam die Novotny zu Frau von Klein, berichtete ihr über den Tod des Krauß, und erwähnte auch, daß er seine Papiere ihr übergeben habe, bemerkte jedoch sogleich, „sie wisse wohl, daß dies nicht gelte." Zum Schlüsse fordene sie Frau v. Klein sogar auf, ihre Ansprüche an den Verlaß ja mit Entschiedenheit geltend zu machen, wobei sie die Worte gebrauchte: „Sie müssen Alles bekommen." Dies hinderte aber nicht, daß sie sich nach einiger Zeit wieder selbst als Erbin ansgab nnd behauptete, daß ihr der Verstorbene in Gegenwart dreier Zeugen die Papiere über-geben habe. Als die Adtretting der Acten an die Staats-anwaltschatt beschlossen und den Eheleuten Novotny bekannt geworden war, schien den beiden Zeugen, Anton und Johann Novotny, der Boden unter den Füßen zu brennen. Beide verließen Marburg, offenbar weil sie einerseits fürchteten, daß die falschen Aussagen an das Tageslicht gebracht würden, anderseits aber auch, weil Johann NovoMy, der sich schon seit längerer Zeit in perkärer geschäftlicher Lage befand, nun alle seine Hoffnungen, das bedeutende Verlaß-vermögen an sich zu bringen, getäuscht sah nnd sein geschäftlicher Nun, unausweichlich geworden war. Die hier in kurzer Darstellung entwickelten Verdachtsgründe würden an sich genügt haben, die Ueberzeugung von dem strafbaren Treiben der Eheleute Novotny, sowie der beiden Zeugen Erkovsky und Anton Novotny herzustellen. Hiezu komnit aber noch das umfassende Geständnis der Angeklagten. Erkovsky gab folgendes an: Am 5. November 1885 sei er gegen 10 Uhr Nachts von einem der Arbeiter des Novomy in, Auftrage der Frau Juliana geholt worden. Die Novomy kam ihm entgegen und führte ihn in das Zimmer, in welchem der ihm bishin gänzlich unbekannte Krauß untergebracht worden war. Krauß war bereits todt. Johann Novotny empfing Erkowsky mi, den Worten : Sie sind zu spät gekom men/und erzählte demselben sohin,daß Kraus kurz vor seinem Hinscheiden der Novotny die Werth-papiere geschenkt habe. Auch Frau Juliana sagte dasselbe, und den vereinten Bitten der Ehegatten, welche ihm ihre mißliche Lage vor-stellten nnd die Wahrheit der Mittheilungen be-theuerten, sei es gelungen, ihn dahin zu bringen, daß er versprach, er werde die Schenkung auch vor Gericht bestätigen. Ueber Bitten der Novotny 5 brachte Erkovsky noch in derselben Nacht die Schenknngserklärung zu Papier nnd die Er-klärnng wurde von den Eheleuten Novotny und Erkovsky gefertigt. Am nächste» Morgen jedoch stellte Novotni) dem Erkovsky die Erklärung zurück und forderte die Unterfertigung eines anderen Zettels, was auch geschah. Nicht genug daran, hatte sich jedoch Erkovsky durch die stürmischen Bitten der Eheleute Novotny, sowie durch die auftmmterndeu Worte des Rechts-sreundes derselben, Dr. Johann Orosel, welcher mit den Zeugen kurz vor der Abhöning ein förmliches Verhör vorgenonimen hätte, be-wegen lassen, vor Gericht falsches Zengnis ab-zulegen. Als diese Aussage des Erkovsky den Ehe-lenten vorgehalten wurde, konnten sie sreilich nicht umhin, dieselbe zu bestätigen, jedoch be-harrte die Gattin dabei, daß die Schenkung in der That erfolgt sei u. z. in Gegenwart ihres Gatten, wogegen Johann Novotny gestand, daß die ganze Schenkung eine Erdichtung war, daß sie überhaupt nicht erfolgt sei. Erwähnenswerth ist noch, daß sich Johann Novotny, der bereits am 22. November ans Marburg geflüchtet war, in Rußland, Klein-asien nnd in Galizien herumgetrieben hatte und sich danu nach Straßburg begab, in der offen-baren Absicht, nach Frankreich zu ziehen. Ueber Requisition des Untersnchnngsrichters wurde er m Straßburg verhaftet und au die österreichischen Behörden au geliefert. Aus Grund der hier angeführten Thatsachen erhob nun die Staatsanwaltschaft gegen Erkovsky, Auton und Johann Novotny die Anklage, vor Gericht falsches eidliches Zeugniß abgelegt, nnd gegen Johann und Juliana Novotny weiters die Anklage, sich un, falsches eidliches Zeugniß be--worden zu haben. Anßerdeni wurden Johann und Juliana Novotny wegen Vergehens gegen die Sicherheit des Eigenthums angeklagt, was damit begründet ward, daß Johann Novotny durch ein Jahr ein Kaffeehaus geführt und daß er, trotzdem dieses Geschäft längst passiv war, nicht den Eoueurs angemeldet, ferner, daß er bei der Flucht von Marburg seinem Schneider-geschäfte Geld und Waaren entnonunen und daß Juliana Novotny bei Kunden ihres Gatten aus-ständige Forderungen kurz vor und nach Eröff-nung des Eoneurses eincassirt nnd die Beträge an sich genomnien hat. Die Verhandlung vor dem Schwurgerichte wurde von dem Herrn Hofrathe H e i n r i ch e r geleitet; als Beisitzer waren zngegen die Herren LGR. Ba 1 ogh und R. S. v. W „ r m s e r, als Schriftführer Herr Auseultant B r a t u f ch ; die Anklage wurde durch den Herrn StA. Dr. Gertscher vertreten, in die Vertheidigung theilten sich die Herren Dr. Schurbi (sür Erkovsky), Dr. H v l z i u g e r (für Johann No-votny) und Dr. K o s j e k (für Juliana und Anton Novotny). Auf Grund des Wahrfpniches der Gefchwo-renen wurden sämmtliche Angeklagte schuldig be-funden und Johann Novotny zu zwei Jahren. Juliana Novotny zu fünfzehn Monaten, Josef Erkovsky zu einem Jahre und Anton Novotny zu zwei Monaten schweren Kerkers verurtheilt. Weater. Kunst. Literatur. ßillier Männcrgelangverein. Wie un« mitgetheilt wird, veranstaltet unser Gesangverein seine nächste Mttgln'der-Liedertafel am Samstag den 30. d. M. in den Casino-Rüumlichkeiten. Zum Vortrage ge-langen: „C du wundersel'ge Frühlingszeit" von Abt, „Heinzelmännchen". Chor mit C lavier begleittmg von N e,, t n> i ch , „Morgenwande-rnng", Chor mit Elavierbegleitung von E ß e r, „Vereinslied" von Fr. L i s z t, „Betrogen". Chor mit Baritonsolo, von K o s ch a t, „Anec-doten Quadrille", Chor mit Elavierbegleimng von Koch von Langentreu. Außerdem gelangt ein Solo-Quartett zum Vortrage. Den Elavier-part zu den bezüglichen Chören zu übernehmen wurde von Frau Mina E t i g e r bereits freund lichst zugesagt, während die Zwischenpausen vom -B- Streichorchester der hiesigen Musikvereintcapelle ausgefüllt werden. ES steht demnach ein beson-der» genußreicher Abend in Aussicht. Wir wollen hier gleich die Mittheilung bei-fügen. das; die Vorbereitungen zu der für Pfingsten in Aussicht gestellten Fahrt des Mar-burger MännergesangvereineS nach Cilli bereits im Zuge sind und daß sich insbesondere die Leitungen beider Bereine behufs Feststellung des Programmes für daS bei dieser Gelegenheit im Sladt Theater stattfindende Concert in's Einvcr-nehmen gesetzt haben. Vortrag Strakosch. Mancher, der am Sonntag-Abend nach unserem Musentempel ging, mag sich gefragt haben, ob eS überhaupt und wie es einem Einzelnen möglich sei, eine dramarische Scene in einer Weise zu veranschaulichen, daß sich der Zuhörer in die Handlung hineinzudenkeu vermag. daß sich die den Dialog führenden Personen von einander trennen, daß sich die Scene belebt. Strakosch hat gezeigt, nicht allein, daß es möglich ist, sondern er hat die allerdings sehr schwierige Ausgabe in einer Weise gelöst, die uns seinen Bortrag einer theatralischen Darstellung gewöhn-lichen Schlages bei Weitem vorziehen läßt. Man muß nur die Qualm durchgekostet haben, welche ein Schauspieler dem Publikum bereiten kann, wenn seine Sprechweise fehlerhaft, nicht frei vom Dialect ist, oder wenn er die einzelnen Sätze seiner Rolle in einer Art falsch betont und unrichtig färbt, daß man sich immer versucht fühlt, vom Zuschauerraum aus corrigirend einzugreifen, und daß man bei der Unzulässigkeil solch' dramaturgischer Beihilfe sich endlich ge-zwungen sieht, den Rückzug anzutreten: man muß diese Leiden durchgemacht habe», um es im vollen Urnsange schätzen zu können, wenn man wieder einmal einen Sprecher zu hören bekömmt, an welchem auch daS feinstgebildete Ohr und schärfste Verstand der kritische» Deuter und AuS'.ezer schlechterdings einen Mangel nicht zu entdecken vermögen. Wie schön klingt doch unsere Muttersprache, wenn sie so trefflich geband-habt wird, wie es dei Strakosch der Fall ist! Das andachtsvolle „Gegrüßt seist Du, Marie!" kann nicht zarter und inniger gebetet, die leiden-schaftstolle Verzweiflung Karl Moor's nicht wuch-tiger zum Ausdruck gebracht werden, als wir» am Sonntage gehört, und wenn uns Jemand einwendet, daß der Vortragende mit der Forum-fccne in dem Zuschauer nicht jenes schaudernde Empfinden zu wecken vermochte, welches sie in scenischer Darstellung vielleicht erzeugen kann, daß er dies wenigstens nicht in demselben Maße vermochte, wie mit der Thurmscene aus „Die Räuber", so wagen wir die Gegenbemerkung, daß dieser Gegensatz wohl auf die Dichter selbst zurückzuführen ist, von welchen der Eine vornehmlich an die Ver-nunft appellirt, während der Andere, der noch dazu Blut von unserem Blute ist. direkte an'S Herz herangreift und es erbarmungslos schüttelt. Manchem der Zuhörer mag e» erst am Sonn-tage so recht klar geworden sein, welch' enorme dramatische Kraft der Thurmscene innewohnt, und eS darf deshalb auch nicht überflüssig er-scheinen, wenn wir daran erinnern, daß unser Schiller nicht mehr als neunzehn Jahre zählte, als er den vierten Act der ..Räuber" schrieb und damit eine krastgenialische Probe ablegte, die aus dem deutschen Parnaß noch nicht wiederholt wurde. Den großen dramatischen Werth der Thunnscene schätzen zu können, dazu bedars es aber eines Strakosch. Der verstorbene Laube wußte, was er an seinem Bortragsmeister besaß, und wenn heutzutage die Theater-Gewaltigen das größte Gewicht darauf legen, daß die Schau-fpieler ein reine» Deutsch sprechen und daß sie den Dialog richtig zu färben verstehen, was be-kanntlich nicht immer der Fall gewesen, so darf Ätrakosch für sich daS Verdienst in Anspruch nehmen, nach dieser Richtung geradezu bahn-brechend gewirkt zu haben. Freilich findet er unter seinen Nachstrebern leider nur sehr We-iiige, die es ihm auch nur beiläufig gleichzuthun vermöge». — Um zum Schluß« auch über das Aeußerliche des interessanten Abends zu berich-ten. fügen wir bei, daß der Beifall des Publi- rtmajeurach t cnms, welches sich sehr zahlreich «»gesunden hatte, von Rnmmer zn Nummer zunahm. Den Anfang machte die Fornrnsscenc. dann folgte „Die Wallfahrt nach Kevlaar", hierauf die Thunnscene und zum Schluß? „Das taube Mütterlein". Als Strakosch die Vorträge geendet hatte, sprach er, da das Publicnm zögerte, sich zu entsernen, einige Abschiedsworte, mit welchen er ein Wiedersehen in Aussicht stellte. * * Professor Strakosch, dem eS in unserer Sladt ganz außerordentlich wohl ge-fallen und der sich nanientlich über unser Theater sehr anerkenuend und schmeichelhaft ausgesprochen hat, glaubt in den ersten Tagen des November abermals hieherkommen zu können, um zwei Vorträge abzuhalten: einen für das Publicum und einen zweiten ausschließlich für die studiereude Jugend. * ♦ * Blinde Liebe. Roman von Hugo Klein. I.Band. 1887. StuttgaN. Deutsche VcrlagSanstalt (vormals E. Hallberger). Der beliebte und gewandte feinfühlige Erzähler Hugo Klein kennt, sowie Linda» und Lubliner das Ber-liner Leben, aufs Genaueste das Getriebe der Reichshaupt- und Residenzstadt Wien, bis hinaus ..wo die letzten Häuser stehn", und aus diesen, Getriebe schöpft er mit Vorliebe die Stoffe zu seinen Romanen. So spielt auch in seinem neue-sten Werke „Blinde Liebe" die bewegte Handlung aus dem heißen Pflaster deS „Wiener Boden's", und es führt unS der Autor bald in die ärm liche Kammer der Stickerin, dann wieder in's Kaufmann-Conwtoir, in das Wiener Blinden-Institut u. f. w., ja sogar ein „Arbeiterstrike" wird uns recht lebhast und anschaulich geschildert, so daß die Lectüre des vorliegenden Bandes eine wirklich unterhaltende genannt werden kann und über ein paar müßige Stunden angenehm hin-weghilft. Insbesondere werden junge Damen an den etwas romantisch angehauchten Lebensschick-salen des Schwesternpaares, den beiden Heldinnen der Geschichte, Gefallen finden. Die Ausstattung ist hochelegant. R. Wotkswirtlj schaftl'iches >R ü st u u g S a n l e i h e n.j In den meisten Großstaaten Europas beschäftigt man sich gegen-wänig mit der Eonttahirung von Anleihen. Die österreichische Monarchie muß einen Bedarf von mehr als 150 Millionen bedecken: in Deutsch-land wird eine Anleihe von mehreren Hunden Millionen Mark geplant; in Frankreich, wo die Kammer sich gegen die Eonttahirung einer neuen Schuld sträubt, beschäftigt man sich mit dem Plane, sechsjährige Obligationen auszugeben; in Rußland findet noch in diesem Monate eine Subskription auf eine Anleihe von I A> Millionen Papier-Rubel statt; die Türkei verhandelt mit der Banque Ottomane über eine Anleihe gegen Verpfändung einzelner Steuern; in Italien drängt die Situation gleichfalls zu einer Vermehrung der Schuld. Das sind die Konsequenzen der jetzigen politischen Lage, und man muß nicht gerade Pessimist sein, um die ernstesten Besorg-nisse bezüglich der finanziellen Entwicklung der meisten europäischen Staaten zu hegen. (Eine unerw artete ßoncurrcnj] für den Panama Kanal soll in Aussicht oder gar schon in Thätigkeit sein. Wir geben die Nachricht mit allem Borbehalt wieder, obgleich die Idee, auf der Landkarte verfolgt, manche« Wahrscheinliche für sich zu haben scheint: BiS jetzt hat die Gesellschaft de« Panama Kanals etwa ll/s Milliarden Franken durch Ausgabe von Titeln realisirt. die sich alle in französischen Händen befinden. Man hofft, durch Hinzufügung einer neuen halben Milliarde über da« Schlimmste hinwegzukommen. Der Kredit ist aber er-schütten worden durch ein Eoncurrenz: Unternehmen. Nikaragua ist bekantlich eine Republik, die von Panama durch Costarica getrennt ist. Bei der Hauptstadt Grevtown mündet der St. Juan-Fluß in« Xa-rai bische Meer. Der St. Juan sühn in den 160 Ouadratmeile» großen Nicaragua See, dessen nord-westlich«? Punkt nur vier (geographische) Meilen von der Küste d<« Stillen Ozean« entfernt ist. Diese Strecke bietet keinerlei Terrainschwierigkeiten und er-hebt sich nur einmal zu einer Höhe von 53 Metern. 18oi Eine Actien-Gesellschaft mit einem vorläufigen Capitale von 100 Millionen Dollar« bat unter Er-mächtigung de« Präsidenten der Bereinigten ctaani einen Benrag mit der Regierung zu Riearazua ib geschlossen, wonach da« Unternehmen unter t» Schuh der amerikanischen Union«flagge gestellt in®. Die Borarbeiten baden bereit« begonnen. DerT»rch-stich ist mühelos; e« handelt sich darum, die Untiefen des Sees, die Stromschnellen de« Flusse« u beseitigen und dann da« Schleusensvstem zur Zu» gleichung de« Niveau« beider Weltmeere herzustellt». An und für sich hat die Panama-Gesellschan »« Concurrenz eine« zweiten Kanal« nicht zu fürcht». Der Berkehr zwischen Europa und dem Stillen Cksii wächst fortwährend. Die Statistik Kelly'« gab id» auf 20 Millionen Tonen jährlich an und der Hel-länder von Nehu« weist seine jährlich« Steigern^ um eine Million Tonen nach. Ganz unberechent« aber wird sich der Berkehr beben mit der Näherbriw gung Ostasien« an Europa. Haben doch die r« Parallel Bahnen vom atlantischen zum stillen C>en in der Union und Eanada reichlich zu thun, iia die Nachfrage zu bewältigen, und welche Eripirr», an Zeit und Frachtkosten würde erst an« jem» Durchstichen gezogen werden können l ES ist tOi nicht die Besorgniß vor der dereinstigen Nentabilitü. welch« jetzt die Herzensangst der Panama-Gesellich-n ausmacht, sondern c« ist da» dumpfe Empfinde» bevorstehenden Krach«, der unvermeidlich wäre, «im die Agiotage und da« Ioberthum den einmal schütterten Kredit auszunützen und da« ganze U* ternehmen durch Wucher zugrunde richten kennta. Da« Dazwischentreten der Großmächte mit Neurn-lisation und Zinsgarantie ist, wie die „A. Pr.' schreibt, der letzte Hoffnungsanker Leffep«'; txrni al gesehen von dem Ruhme, da« neunte oder »ediie Weltwunder Frankreich zuzuschreiben, sieben uii nahezu zwei Milliarden französische« Privatkonto; auf dem Spiele. Kaus- und LandwirtWafttiches. (Essig ist al« Hausmittels «» groß«m Nutzen. Mit Zuckerwaffer gemischt c>i»t n ein erfrischendes (Getränk in fieberhaften Krankheit». Berdünnter Essig, mit etwa» rotbem Pfeffrr cwt Salz gemischt, ist ein gute« Gurgelmittel bei wedew Hals. Essigwaschungen bei hitzigen Fiebern tr:r'rn kühlend und erfrischend, auch sind dieselben bei Nachtschweiß zu empfehlen. Essigüberschläge bei tot schmerzen und Essigwaschungen bei Ohnmachten «ob allgemein gebräuchlich. Essig auf eine beiße Pli:ie gegossen wird als Räuchermittel angewendet, illt Klvstier wirkt der Essig ableitend auf den Tarm-eanal, auch vertilgt die Fadenwürmer. Al« i*it spritzung bei Blutflüssen und al« Umschlag bei Schnittwunden wirkt cr blutstillend. Essigwas»a«z» sind ein Borbeugungsmittel gegen .«ufliege».' Neuerding« wird Essig mit etwa« Salz, em« Theelöffel voll viermal des Tage« genommen, ili sicheres Mittel gegen chronischen Durchfall empfehle?!. Ebenso ist Essig ein Gegenmittel bei Lergitlimge» durch Alkalien, Lauge u. s. w., sowie auch bei kn giftungen durch narkotisch« Gifte. Telegramm der „Deutschen Gonobiy. 27. April. Bei der soeben slan gefundenen Ausschuß Wahl der Bezirks Beme^ tung Gouobitz wurden gewählt die Herrn»: fr. Lederer zum Obmann, Johann W a l la n t zum OdmannsteUveNreter: ferner Fürst Wia-dis ch g r ä z (M. Grill,) Bla« Mlak er. Jov Putschnigg und Johann Wesenschtß zu Ausschußmitgliedern. Hingesendet. Wisse nnd creme seidene Faiüe Fraccaise, Sarah. Saiin inerre^eoi. Damaste, Ripse, Wt oil Atlasse 75jer Meter'XTSSj nnd 8 jeketi zollfrei ins Hau« . p. H. Kasparek in Fuinek, Mähren liefert gegen Nachnahme 5 Kilo Kaffee: Itomineo, elegirt, hochfeinst......fl. 6.— CiU. hocbedelst, Ila. , ....... 6.25 Citu. , la. , ...... 6.5« ?M»ricco, hochedelst, Ila. , .......6.25 PrUiritM, » Iu. . ....... 0.50 J»ta, goldgelb, Ia. , ....... 6.75 WDido. Ia. , ....... 7.50 teller hat also Heine» Zoll, keine Porti and keine Emballage zu bezahlen. Ich bitte um Kdkagen. Heilung der Lungen WWlciden Tuberkulose (Sckwiadnckt, Auszehrung Asthma Athenmotb), chronischen Bronchial ratarrbe etc. durch Gas-Exlialation (mittelst Rectal-Injection). Dis Unglaublichste, das scheinbar unereichbare M heilt und lann die anstrengendste Ubinsweise wieder aufnehmen. Bei Asthma stillt sich eine halbe Stunde nach c;t siat-Eziialation ein Nachlass der Athemnoth ein. ß« Fortsetzung der Cur kehren die Anfalle nicht »itder. Selbst bei tuberkulös zerstörten Stimm-hto'ifro, wo auch die Hälfte der Lunge zerstört »erd*, trat Heilung ein. Von 80 Patienten im letz p Stadiani der Xuberkulose wurden mittelst Gat* 3uj.-i tj< q alle gründlich geheilt. ^ Wie iu den größten Hospitälern der Welt, so bJ'-t auch im k. k. Wiener ullgem Krankenhause d r Gas Eihalations-Apparat beste Anwendung. Httstr Geheilter liegen vojr. 217 50 ver ». k. a. p. C,a»-Ei>>aIati»ns.Apparat GctitilnnlßdesFrclhanses' Historischer Roman M» Carl Th. Foekt. Mit vielen Illustrationen. — Preis jeder Lieserung kr. lO kr.: Jllusttirte Ptospecte gratis und sranco. ^illN'rt iiiser, H it'ii VII. Sicbcitsterngasse 32. Wiederverkänfer erhalten Nat>alt. 2:iU —G j.iii Jlniifße der die Kellnerei lernen will. 14 bis 15 Jahre alt, beider Landessprachen mächtig ist eine Unterlauferst» und ein ii iietienmätlehen die etwas kochen kann und schon in einem grösseren Gasthol' oder Hotel gedient hat — werden mit 1. Mai gesucht. Au>k, Erp. 263 2 10 .Jahre Garantie für die Leuchtkraft des Zifferblattes 2 Jahre Garantie für d. richtigen Gnu# der Uhr. Die beate und hllllsMte Aemontoirform-Pendeluhr der Wett! BIOS Diese mit 9 gold., BIOS Kilbrr. un«! hronc. fl.3.50 - ^ - f fl.3.50 einem Cuivre pol-GoMinetall-Gehäuse gearbeitet.hat ein Patent-Flach-glas-Zifferblatt. welches die wunderbare Eigenschaft hat, in ganz dunkler Nacht von selbst mondhell zu leoohten. Ausserdem ist dieselbe mit einem Glocken-Wecker-Lnrmripparat versehen, welcher zu jeder Zeit gestellt werden kann, hat zwei broncirte Gewichte nnd nachdem der Preis inclusive Verpackung, welche in ndzkisten geschieht, auf nur fl. ".50, sugo Drei Gulden SO kr. fest/jesetit wurde, so ist Jedermann die Möglichkeit geboten, sieh eine solche vorzügliche, dauerhafte Uhr. welche eine Zierde jeder Wohnung ist, anzuschaffen. Veraandt gegen Casea oder k. k. Postnachnahme. ÜX|H>rt"Wiutrcnhaaii Hemmer, Wien, III. Krieglerg. Sr. fl. 262 15 Zuaintor öurkcu von bester Qualität liefert das 5 Kilo - Fassl gegen Nachnahme ohne weitere Spesen um fl. 1.80 H. Kasparek in Fulnek, Mähren. Das tob der 11. StatMerei concessionirtc Realitäten-Verkehrs-Burcau JULIUS HERZL (-111/ Hauptplatz 15, King. Pomeranzong. empfiehlt zum Ankaufe, bezw. Tausch, die in grösster Auswahl in Vormerkung befindlichen Land - Realitäten, Weingärten, landtäfl. Güter, Wald-Coniplexe, Fabriken, Mühlen, Villen. Familien-, Zins- und Geschäftshäuser etc. etc. Objecte jeder Art werden unter con-lauten Bedingungen in Verkaufs-Commission übernommen. Beantwortung brieflicher Anfragen, sowie die Vermittlung für die p. t Käufer geschieht unentgeltlich. 211 MStfU- iifil'illtft' frische, bester Marke, liefert das 5 Kilo-Fassl gegen Nachnahme ohne weitere Spesen um 2 fl. 80 kr. II. Kanparek in Fulnek. Mähren. ÜantkarlolTel »ehr gute, ertragreiche, za haben bei 258 3 Franz Mtahr. f HU. frisch geräucherten, liefert 5 Kilo gegen Nachnahme ohne weitere Spesen um fl. 3 50 H. Ki^pcirek in Fulnek, Mähren. Das Vorzüglichste für die herannahende Sommerszeit zum Gliiimten (Wichsen) des Leders an Schnh-werk, Pferdegeschirr, Wtfgen et«., dessen Glanz auch bei Nüsse niclitJahfUrbt. ist 3. Äendik's in St. Valentin neuerfnndene k. k. auischl. priv. liCder^laiix -Tinrliir welche nicht nur bei mehreren k. k. Regimentern, sondern auch bei kaiserl. Hoheiten fUr Pferdegeschirr und AVagenleder verwendet wird und wolle nicht mit ordinären Erzeugnissen, wie »Lederappretur". ..Moment- «der franz. Glanzwichse" verwechselt werden. denn ein Patent wurde nur Brnillk'* ■irderclanz-TInktur ertheilt Preise: Flasche Nr. I 1 fl.. Nr. II 40 kr., Nr. III 20 kr.; letztere auf 60 Paar Schuhe genügend. Musterkisten mit 16 Stück Flaschen Nr. III werden sranco jeder .Station per Nachnahme von fl. 3.20 oder gegen Einsendung des Betrages versendet. Um trotz Nüsse bei Thauwettcr etc. trockene Füsse tu erhalten, ist das ebenfalls durch Patent vor Nachahmung geschützte wasserdichte LedernahrnngSfett das beste Lederconservirungsmittel; Beweis der Un-übertresslichkeit sind 25 Primiirungen. Seit mehr als 10 Jahren bei Jagdschuhwerk vom Allerhöchsten Hofe im Gebrauch and von ersten Fachautoritäten na(!. 279 2 Damen®Phaeton viersitzig, ganz neu, hoch elegant, Wiener Fabricat, ist billig zu verkaufen. Anzufragen bei 187— Anton Kapla, Sattlermeister, Cilli. ndesgefertigter erlaubt sich hiemit zur Anzeige zu bringen, dass mit heutigem Tage die Hrössiinng der Keplbabii q. Silzprten stattfindet. Zugleich mache ich das P. T. Pub-licum aufmerksam, dass für gute steirische und Tiroler Naturweine, sowie kalte und warme Küche bestens gesorgt wird. Um zahlreichen Zuspruch bittend hvchachtungsvoll An Ion Skoberne 271 " Gasthof „zum Mohren'-. Zwei intelligente ehrliche Bursch werden zum Verkaufe Ton Gefrorenem und Gebäck gesacht Cantion 2» fl. Verdienst bei einigen Kitt 2 fl. pro Tag. Auskunft in der Exp. d. Bl 27; Zwei Zimmer, Küche und Speise sind mit 1. Mai zu vergeben. Amobim.1 Chiba, Grazergasse. Wdll - liclii»*! sowohl frisch als auch gepresst nnd getrocknet. U«lt jede« Quantum 223 In Georg Jäkle 19 eiiiMteia- Haff inerie CILLI. L Lebens- und Feuerversicherungs-Agenten finden für Städte, Märkte alt grössere Pfarren bei einer renommirten ö&terr. Gesellschaft Aufnahme. Bei entsprechend« Leistung fixe Bezüge. Brief!. Anfragen unter ,L. N. 1867" an dieses Blatt. Die reichlichste und sicherste Verzinsung zur Anlage n. Spekulation bieten ästerr.-ung. Staatsrenten Es gentigen ö. W. fl. 120 für 10.000 dulden 6'/« Notenrente 275 in „ » » • 120 „ 10.000 „ 4"L ang Oold-BanU „ , „ 200 „ 60 Sttick daterr. Credltaotlen wobei man ohne jedes weitere Risico einen vollen Monat bei dem momentan noch billigen Curs nnd günstiger Tendenz den größtmöglichen Gewinn erzielen kann. JSjfertJre Kaufe und Verkäufe besorge ich coulant discret und genau zum amtlichen Tageacurs, sowie fixe Speculatione», wo rnu nicht an die Zeit gebunden ist, realisiren kann, wann die Chancen dem Interessenten günstig erschein« AsuK- und Gommissmnshaus Aerm. Anöpftmacher Firmabestand seit 18VS. Wien, 1Wall Her Ml fUMMe iM. Firmabestand Mit IBM Informationen (möndlich oder nichtanonym schriftlich) in discreter Weise stehen gratis *u Diensten. s s S SS S SS SSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSf Die Möbel-Niederlage Graz, Franzensplatz Nr. 1 und 2 ffiratkui Druck and Verlag von Johann Rakaach in Cilli. Verantwortlicher Redacteur A. KhrUek.