■NZmmtSt 10 Bpl Samstag-Sonntag IS lotburger Leitung Amtliches Organ d e s Stelrischen Helmatbundes *.! j Nr. 6, hernrut: 25-&1, tirschetiit wöchentlich sectaftmai als MoxBenzettung (mit Ausnahme der benn- % Tt.^ a. ^ abend«) tet cö« Schrittleftung nur auf Feninrt Pelertaee). Bezugip-cis (im voraus zahlbar) Rionatlich RM 2.10 einschl. Zutfell- ' «ftichbar. — Unverlangte Zmchriften werden nicht rückgesandt. —" gebühr; bei Lieferung im StreHband zuzüglich Porto; bei Abholen in der Cle- Bef Aitrageo Rückporto beHegen. — Poatscheckkonto Wien Nr. 54.0(E. schäftasteUe RM 2.—. — Anseigen- und Bezugsbcstetlungen in der Verwaltung. Jtr-^68_ !ntorburg o. 6. ©rou, 9r<(tog, 24. Ollo6(r i94i 81.3oOroano Äusserer Festongsgflrtel Moskaus lezviingen Deutsche Angriffsspitzen haben sich stellenweise bis auf 60 Kilometer an die bolschewistische Hauptstadt herangekSmpft Dasbriflsclie SdilflssterlKn im AHanlik vtor mglltch« SchtK«, darunter •In Triipptnlransport^r, mit iiisamniM S2.0Q0 brt v^rt^nkl A«s dem Führerhauptquartier, 33. Oktober. Das Obcrkonittiando der Wehrmaclit gibt bekannt: Trotz sdiwieriger WltterungsVerhältnisse wurde die äußere Vertekligungs-stefhing der sowjetischen Hauptstadt In den letzten Tagen von Südwesten und Westen her In breiter Front durchbrochen. Unsere Anviffsspitzen haben sich stellenweise bis auf sechzig KUometer an Moskau herangekämpit. Mosicau wurde auch in der vergangenen Nacht mit Spreng- und Brandbomben belegt Unterseeboote versenkten vier feindliche Schilfe mit zusammen 32.000 brt. nieibei wurde der brMsche Truppentransporter »Aurania« mit 14.000 brt im A^ntik aus einem stark gesicherten und schnell fahrenden militärischen Ge-kiitzuc herausgeschossen. Kampfflugzeuge versenkten bei Tage einen Frachter mit 1500 brt und beechädigtea durch Bombenwurf ein grofies Handelsschiff. Nachtangriffe der Luitwaffe richteten sich bei guter Erdsloht gettn den Versorgungshafen BMcenhead. In kriegswichtigen Anlagen entstanden heftige Explosionen und Brände. Andere Kampf-numn.^ ^n4eiedeutender Schaden. l'lakarMllerle schoB drei britische Bomber ab. In der ZeH vm I5. Ms 21. Oktober 1941 verlor die brltlsclie Luftwaffe S9 Flugzeuge; während der gleichen Zelt gingen Im Kampf gegen QroObrItannlen acht eigene Fhigzeuge verlöre» nnssclienko abgelösi Berlin, 23. Oktober. iJcr Londoner Naclirlclitendicust meldete Donmerstag iiadimittag: Es wurde Heute bekanntjregeben, daß General Ore-;:or Sukoff Marschall Tinvosclienkos Kotnunando an der mittleren Front über-Mommefl habe, einschließlich der Vertei-dißtiTiK Moskaus. Es wird angenommen, daß Marschall Timosclienko einen anderen Posten erhalten wird. nerBiKchlielttngsriiiiiaai Leningrail nnbezwingtor Berlin, 23. Oktober. Im Laufe des 22. Oktober unternuhnien (lic in Leningrad eingeschlossenen Sowjetkräfte erneute erfolglose Versuche, den t'isernen deutschen Ring m durchbrechen. Alle sowjetischen Angriffe, die nach starker Artillcricvorberoitung geführt wurden, scheiterten unter schweren blutigen Verlusten für die Bolschewisten. Soweit die Ausbruchsversuche der Bolschewisten nicht schon in der Bereitstellung von der deutschen Artillerie zerschlagen wurden, brachen sie im zusamniengefaßtcn deut-chen Maschinengewehr- und Artilleric-fi^'uer zusammen Die deutsche Artillerie bekämpfte außerdem wi'k'^am die Sow-jelartülerie In den Abendstunden des 22. Oktober versuchten bolschewistische Stofitrupps erneut, ans dem EinscMleßungsring um Leningrad heraus die Newa zu überschreiten. Das Vorhaben der sowjetischen Stoßtrupps scheiterte an der Aiif-nicrk<^amkeit der (ieulschcn Siche'ungen, (l'e die Oberselzversuche rechtzeitijj; er-iiannten und zum Sciieitern brachten. oa Sowitinaonuge nnlciitet Berlin, 23. Oktober Die sowjetische Luftwaffe hatte bei den Kämpfen im Südabschnitt-»^^-front am 22. Oktober wiederitm scjiwere Verluste. Bei vereinzelten AnprUfen }tow>-jetischer Flugzeuge auf deulaclw h^Un-terle schössen Trupypen dei deutschen Heeres drei Sowjetjäger mit ihren Infanteriewaffen ab. Deutsche Hl»kartüierie schoß ein weiteres Sowjetflugzeug ab. In Luftkämpfen brachten deutsche Jäger vier sowjetische Kampfflugzeuge und zehn sowjetische Jäger zum Absturz. Damit verloren die Bolschewisten allein in diesem einen Kampfabschnitt 18 Flugzeuge. An der gesamten Ostfront wurden im Laufe des 22. Oktober insgesamt 65 Sowjetflugzeuge vernichtet, davon 33 im Luftkantpf. (escheiterte Geisterbesehwining Der verlorene nSchatten Napoleon»** —Katastrophe 1812,Triu iiphl941 Die letyk', immer kümmoriichcr wef-dendc und nun endigüllijj zusamnicn-Rfbrochenc HoffnW'g der bolschewistisch-plutokratisihen l'ront klammerte sich lange an eine geschichtliche Kriniieruag, an die russische Winterkatastrophe Napoleons im Jiihrc 1812. Bei dem nicht eben geschichtlicher Denken der Sowjets gebührte der zweifelihafte Ruhm an diesem mehr als zweifelhaften und schon mehr verzweifelten Propagandatrick den pkito-kratischen Verbündeten Stalins, von denen die boilschwistischen Redaktionen ihn aHerdings mit wahrer Leidenschaft übernommen hatten. Plutokraten und Bolschewisten beschworen gemeinsam den Heist Napol-eons — ein Treppenwitz vier W'oll-geschichte! In den sowjetischen Zeitungen fai>den wir das Napoleonthema oft und gern he-hajideilt, besonders auch m der Karikatur. b*de'"i*rT einer AA(Wilali;i>«cjiil'ierung — dtfrtn nach 24 Jf^hreiv. bolsOhcwi»tt*ch«r »Kr(1f:n unl^.rt bekommen —' v/urde dof tfUcr'« schriffi «e. so wird es dem libermün^nT rfnW'' gehen« das russische Schicksal Napoleon'; und seiner Arnvee und das vermeintlich bevorstehende Schicksal der deutschen Armee dargestellt, Oder in einer »Im Schatten Napoleons« ütverschriebenen Zeichnung brach eben im Schatten Napoleons dias deutsche Heer zusammen. Da es sich bei diesen Vergleichen m+t IIMtWHItllHWIHilttilHiHIIWHIilllllWIWIMIWItMHIllllimillllHitlMmWIllHIIHnilttUlllliHHilHIIIIIIHIIIlltllHIIIIIIIIIIIIIIllltHil^ GrOBIer Teil des Donez-Bechens besetzt Die Boltchewitten an der gani«n SUdfront Im Rlkkzug B e 11 i n . 23. Oktober. Im gesamten Süd«bsc|^itt der Ostfront befinden sich die geschlagenen Bolschewisten im Rückzug. An einzelnen Stellen versuchten die Sowjets, durch örtliche Gegenangriffe mit Panzerunterstützung das stete deutsche Vordringen aufzuhalten. Alle dic^e Gegenangriffe wurden von Uen deutseben iruppen zurückgeschlagen. Die Sowjets hatten hierbei erneut schwere Verluste. An mehreren Stellen des Kampfabschnitts leisteten sowjetische Nachhuten erbitterten Widerstand, ohne indessen die deutsche Verfolgung aufhalten zu können. An allen übrigen Teüen dieses Frontabschnittes, so vor allem im Industriegebiet von Stalino, weichen die Bolschewisten in ungeordneten Gruppen zurück. Schwere sowjetische Verluste Auch Minensperren können das deutsche Vordringen nicht aufhalten B .e r 1' n , 23. Oktober. Bei den Kämpfen im Südabschnitt der Ostfront fügten am Mittwoch die Truppen einer deutschen Infanterledivis'on den Sowjets w.cderum schwere Verluste Menschen und Material zu. Diese Division machte al'ein am 22. Oktober insgesamt 1300 Gefangene. Drei sowjetische Panzerkampfwagen, vier Geschütze und über 30 Maschinengewehie wurden erbeutet odcr vernichtet. Es gelang den Bolschewisten nicht, durch den umfangreichen Einbau von M'iien das Vordringen der deutschen Division aufzuhalten. Eine einzige Pionicrkompanie dieser deutschen Division nahm am 22. OktotKr 1200 sowjetische M'nen verschiedener Art auf. Ungarische Bi folge Budapest, 23. Oktober. MTI meldet von der Ostfront: Die im Sütiosten der Ukraine vordringenden Streitkräfte verfolgen inmitten d^r erfolglosen Gegenangriffe des Feindes siegreich die weichenden Bolschewisten und besetzten bereits den größten Teil des Doncz-Beckens. Die Honveotruppen setzten ihren Vorstoß gegen den Donez mit der traditionellen ungarischen Tapferkeit fort. Sie haben die fiMndüchon Gegenangriffe energisch zurückgeschlagen. Eine unserer Kampfgruppen brachte 700 Gefangene ein In den letzten Käntpfen zeichnete sich der Oberleutnant /^oltan Szentgyörgyi dadurch besoindjs aus, daß er mit seiner Kompan e d c Idrobcrang einer stark befestigten und zäh verte'cig-tjn feindlichen Stellung ermöglicht hatte. Unsere Verluste sind gering. 1812 um cineii btoßen Propagandatrick hamlelte, lohn-t es sich kaum, heute nach der gefallenen Entscheid^jng nochmals genau darzulegen, warum schon sämtliche Voraussetzungen eines solchen Vergleiches hinkten, was die Einsichtigen auch bei unseren (jognern ohnedies wußten, und was die beisf>iel!oscn Vcrnichtungs-sieldaten der Welt ist auch die beste Organisation des Nachschubs und der rückwärtigen Verbindungslinien geschaffen — ein l^.'^bendiges, un.-ibrciß-harcs Hand zwischen der Heimat und den vordersten Frontstellungen im we ten Raum des östlichen Kriegsschauplatzes! L)ie Weite des Raumes ist gemeistert worden, umtl der russische Winter hat seine Schrecken verloren, ehe er nocli begonnen hat. Und daß dem so ist, dafür fällt das Verdienst nicht zuletzt auch allen jenen vom Führer in seiner letzten Rede herausgestellten Einheiten der •dculs<^hen Wehrmacht und jenen Organisationen zu. die zusammen mit der kämpfenden Truppe oder ihr auf dem Fuße folgend Verkehis-wege au^gebnut, die rückwärtigen \'er-bindungslinien gesichert und ilie Frage (los Transport- und Nachschubwesens auf eine Weise gelöst hciben, die der cinzig-iiriigen Leistung ihrer Kameraden von der k^MMofenden Truppe würdig ist. Kurt Maß mann. Ber FB<»rcr lieqlijc''wünjcht (|(>n Tenno ßerliu, A-i. Oktober, her ''ülirer hat Seiner Miijestät dem Kaiser ori .lai:an zur Hochzcit seines Bruders, des Prinzen Mikasn, drahtlich seine (jlüc''\\'ünschc übermittelt. • Neh.. Hiterlireuziräger H e r 1 i Ii, _M. Oktober. Mer Tüliier iiid Oberste neiehlsliaber Oer Weiinnaclu vcrlieii aui V()rscjil;r< des Oberbefehlshabers der Luitwaffe, l^eijiisnuirsclian (löring. das Ritterkreuz des hüscriieii Kreuzes an Oberleutnant Tliieriekler. Staffelkapitän in einem Zer-störer.i;escli\\ ader. r>er Führer und f>herste Hefelilsliaber eer \\ ehriiJ!^.'lit verlieh teriier auf \Or-sclil:i'^' des Obeli-iefclilsliabers des Heeres. Oeneralfeldmarscliall von lirau-cli'tsoli. das l^itterkreuz des Eisernen Kreuzes ;ni (ieneral der Pioniere Kuntze. Votuandiereiuler Oeneral eines Armeekorps; fieneraima.'nr Dehner. K>.mman-dcur einer liiianteriedivision; Oberst Orase, Koninumdeur eines liifantericrcci-meiUs; Major Liiukat. Hataillonskniiman-deur in einem Artiüeriereviment: Ober-leutuiu 0(")be!. Pati>illonsliihrer in einer \ orausableilun;:. und nberleutnant Mil-loniy. Ko'iin:tn=e''ihrer in einem Panzer-f io»ucfbatu.il!oii. Deutschlands Reserven unerschöpflicli! ,Di# Lage an der Front bei Moskau bedeutond verschlechtert", erklärte der Moskaiie; Nachrichtendienst — Waffen- und iVlunitionsmangel der Bolschewisten Berlin, 23. Oktober. »Im Laufe der letzten Ta^ic hat sieh die Lasrc an der I'ront bei Moskau bedeutend vcrschicchtcrt.« So erklärte Mittwoch früh der Moskauer Nachrichtendienst. Weiter heiljt es u. a.: Die deutschen Triippeii befinden sich im ständijieii Vormarsch und setzen inmier neue Reserven ein. Man mufi sich überhaupt der Tatsache bewtil.U werden, dali Deutschland immer noch über genüj;end Reserven an Mensehen und Kriegs.nia-tcrial verfügt. Die Sowjetarmee braucht jetzt dringend Miniition, üewchre, Qe-sclnitze usw. Besonders schwierig ist die Lage an der Front vor Moskau. Dort finden seit Tagen aullcrordentlich heftige Kämpfe statt, die aucii bedeutende Verluste an Munition und Kriegsmaterial fordern. Dem Mangel an für die Waffenerzcu-Kung notwendigen Maschinen und Qerä-tetj solle dadurch abgeholfen werden, so heißt es weiter, daß die vorhandenen Maschinen in aller Eile entsprechend notdürftig umgebaut werden. ff Der endgültigen Katastrophe entgegen" Die Bevölicerung der Sowjetunion vor einer schweren Zeit Helsinki, 23. Oktober Es sei jetzt klar, schreibt die finnische Zeitung »llkka«, daß aucli an der finnischen l'ront ilcr Krieg im Winter fortgesetzt werde. Die bolschewistischen An- führer täten nichts, um die Katastrophe zu vermeiden, die für sie daraus erwachse. Ihre Überlegungen, so schreibt das Blatt, müßten bereits so lauten, daß nach ihnen die Sintflut kommt. Darum versuchten sie auch nicht einen vernünftigen Schluß ans ihrer hoffnnngslosen L;ige zu ziehen, sondern trieben der endgültigen K.'itaslrophe zu, die nichts anderes bedeuten kimne als die vollständige Vernichluiif!; der sowjetischen .Armee und vielleicht den Hungertod von Millionen Menschen im nächsten Winter. Nicht SowjetliiUe, sondern Errichtung von Sliiizpunklcn Japan auf der Hut Tokio, 23. Oktober im Zusammenhang mit Auslandsmel-dimgen, wonach die Sibirienhäfen No-gävo und Petropawlowsk als Unischlag-plät/e für amerikanische Kriegslieferun-gcn an die Sowjetunion ausersehen seien und eine englisch-amerikanische Garan-ratie der sowjetischen Ostasiengrenzen erwogen werde, schreibt »Kokumin Schimbun« in einem redaktionellen Arti« kel, die genannten Häfen seien aus ver-kehrstechnischen und geographischen Gründen für See- und Überlandstransporte völlig ungeeignet, allenfalls geeignet als ZwLschenlandeplätze für schwere Transportflugzeuge. Die wirkliche Absicht Amerikas sei daher nicht in einer Unterstützung der Sowjetunion, sondern in der Errichtung amerikanischer militärischer Stützpunkte in Nordostasien zu suchen. Amerika und England seien bestrebt, den Zusammenbruch der Sowjets imd eine Verlegung von Teilen der sowjetischen Fernostarniee an die Westfront zu eigener niachtpolitischer Festsetzung in Srbirien zu benutzen. Japan könne aber einer solchen Umwandlung Sibiriens in eine angelsächsische Operations.basis niemals ruhig zusehen, denn lebenswichtige japanische Interessen würden dadurch betroffen. „Bolschewislenlage äuBersI emsi' Erkenntnis der Englandfreunde L i m a, 23. Oktober Bezeichnend für die Einschätzung der Lage der Sowjets auch im anglophilen Lager ist der heutige Leitartikel der deutsclrteindlichen »Chronica«, der sich gegen den übertriebenen Optimismus von Roosevelts Abgesandten, Harriman, wendet. Die Zeitung stellt fest, die Lage der Bolschewisten sei äufierst ernst und Optimisten, wie Harriman, verzögerten die dringend notwendige Hilfe durch die viel zu rosig gesehene Widerstandskraft der Sowjets. Das nene Enropa im Wachsen Dr. Ti SG Über seine Eirdrücke m Führerhauptquartier PrelJburg, Okiober. Lhimittclhar nach seiner Rückkehr aus dem Fülircrhaiiptquarticr nach Preßhurk' hielt Sttiatspräsidenl Dr. Tiso eine Ansprache. die wiederholt von stürn»ischem Beifall der Zuhörer unterbrochen wurde. Dr. Tiso schilderte in seiner Rede, in der er eiiig:mv:s die Anerkennung unterstrich. die der heldenhafte Kinsatz der slowakisclien Soldaten bei der deutschen Führung gefunden habe, das Vertrauen, das man dem slowakischen Verbündeten entgegenbringe. Die Slowaken würden dieses VcrtraMCn nicht enttäuschen. Das neue Europa \verde vielfach noch als ne- belhaftes Schlagwort angesehen. Es sei aber schon im Wachsen. Das slowakische Volk kämpfe für dieses neue Europa nicht nur draußen an der l'ront. es helfe auch iti der Heimat am Aufbau. »Bei den riesik'en Konturen der militärischen und staatsmännischen Schachzüge Adolf Hitlers«. sagte Staatspräsident Dr. Tiso des weiteren, »haben wir unmittelbar auch eine autrichtige Mensclilichkeit kennengelernt.« Der Staatspräsident schloß mit einem Appell zum Selbstvertrauen, zum Mut und zur Arbeitsamkeit sowio zur Treue zu dem deutschen Verbündeten und dem F'ührer Adolf Hitler. Rficklilti der isIMlscheR Regierung UnsitRntgke *or. im Zusammenhang mit der englisch-nord-amer icanischen Besetzung N e w v o r k, 23. Oktober. I."^S meldet aus Reykjavik, dciß d e isländische Regieiimg plötzliiii zurückgetreten sei. Innere Unstimmigkeiten würden als Ursache bezeichnet. f^er überraschende Rücktritt der isländischen Regierun.g ist, wie Lfniled Press aus Reykjavik melde'., auf Grund von Un-sliinmigkeitcn erfo'lgt, die über liie Maßnahmen zur Beseitigung der steigciulen Lebenshaltungskosten sowie über andere mit der en.glisch-nordamerikrnischen Besetzung zusammenhängende Probleme im Kabinett entstanden w:-,ren. Ministerpräsident jonasson, der sieben Inhre lamg im .\mt war, legte, als britische Truppen die vtUrg unverteidigte Insel im Mai HMd bcsetzlen, einen formellen Protest ein. .\iuli die .Anfang Juli lOH von Roosevelt durchgeführte En'-endimg von USA-Trnppcn nach der InsH wurde von Jomispoii /imäclist scharf abgelehnt. Als der iMipisterpräsident später nn'er dem Druck der Verhältnisse auch die zusätzliche nordamerikanisclie Besetzung hinnahm, machte er den auS'drücklichen Vorbehalt, daß die Vereinigten Staaten die Zurückziehung der Besetzungstrufpen sofort nach Kriegsende und die Sicherstellung der völligen Unabhängigkeit und Souveränität Islands gewährleisten sollten. inzwischen hat die zahlemnäßig beinahe 'die Stärke der gesamten Inselbevölkerung erreichende englisch-nordameri-kanisclie Besetzung zu einer unerträglichen Teuerung und anderen schweren wirtschaftlichen Schädigungen geführt. Darüber hinaus hat das anmaßende und undiszipTnierte Verhalten der Besalzijngs-tnippen gegenüber der Bevölkerung ernste Probleme aufgeworfen, ilie durch die kür/liclu' Nachricht von der viehischen Vergowalligiing und Ermordung voin drei isläiKlischen Fr'ucn durch britische Soldaten schla.fliehlart'g beleuchtet wurden. Der RRichsanßenmin'sier pnipffno nnken sogar wichtig vor. Nur wenn sie daran dachten, daß sie vielleicht gegen deutsche Soldaten kämpfen sollten, überlief sie ein Schauer, und fröstelnd krochen sie an Deck zusammen. Doch es ging gewiß nach Kronstadt, und das bei Nacht, damit sie nicht vom Ufer aus beschossen würden. Eine Stunde später setzte am Ufer bei Peterhof ein höllischer Lärm ein. Sowjet-flügzcuge überflogen den Küstendaniin und warfen Bombe auf Bombe. Ein scho-ncs Schauspiel für die Soldaten der sowjetischen Flotte, und die zusammengewürfelten Infanteristen, die wie zu einem Feuerwerk, zu einem Vergnügen über das Wasser geschleppt wurden. Fontäne auf Fontäne spritzte aus dem Uferschlamm, riß den Erdboden auf, dazwischen bellten Flakgeschütze, zogen Leuchtspurgeschosse ihre schöne Bahn am gestirnten Himmel, blitzten Mündungsfeuer schwerer Geschütze drüben auf und erhellten lür Sekunden die parkartige Uferland-•^chaft. Plötzlich hatte alles Träumen ein Ende. Der Kurs ging nicht mehr auf Kronstadt. Die Schlepper bogen landwärts ab, warfen die Seile los, und' nun wurde den bolschewistischen Besatzungen furchtbar klar, welchen Zweck ihre Fahrt hatte. Mit scharfen Worten erklärten die Kommissare die Aufgabe: Landen, stürmen und alles kurz und klein schlagen, was sich ihnen entgegenstellte.., Zögernd ruderten sie dem Lance zu, tauchten leise die Riemen ein, sprachen kein Wort, und lähmende Angst legte sich auf die Gemüter. Da streiften Boote die ersten Schiffhalme! »Stopp! Aussteigen!« Was, hier im Wasser? Aber die Kommissare ließen nicht mit ^ich spaßen. Ihr wollt wohl nicht? Out, hier ist eine Maschinenpistole. Wer bei fc'rei nicht draußen ist... und auf jedem Schlepper stehen genug Maschinengewehre bereit... Plötzlich löst sich entsetzlicher Lärm vom Ufer. Da knattern Maschinengewehre, knallen Pakgeschosse und pfeifen mit Hui an den Ohren vorbei, schlagen spritzend und zischend ins Wasser. Eine Panik überkommt die Sowjets. Nun hilft nur noch eins: raus aus den Booten, ins Wasser, ins schützende Schilf, wo man nicht mehr gesehen wirc.'... Kein langes Überlegen! Jeder greift nach der Last, wie er gelernt hat: nach den Waffen, den Schnellfcucrgewchren, den Maschinengewehren, den Munitions- Vom Kriegst>erichter Martin Jank kisten, den Granatwerfern... und dann heißt es: Vorwärts auf Biegen oder Brechen; denn hinter ihnen, da gibt es nur den Tod. Da ist es, als würde ein Vorhang vor der Nacht weggezogen. Im Scheine lieller Lichter, die am Himmel schwimmen, können sie alles um sich sehen: vorn die Stellungen der deutschen Soldaten, die Maschinengewehrnestcr, die Schützenlöcher mit den Erdaufwürfen, die Läufe, aus denen glühender Tod blitzt, die Rohre von Pakkanonen, aus denen tödliches Feuer kracht, die dunklen Gestalten der rasch handelnden und hart zuschlagenden deutschen Soldaten ... Und neben ihnen Hunderte von Sowjetarmi-sten bis an die Brust im Wasser, sich sam gewesen. Überrumpeln lassen sie sich nicht, und schon gar nicht, wenn Ratas eine Stunde vorher ihnen die Nachtruhe nehmen und sie wachhalten. Das ist mindestens verdächtig. Dabei diese seltsamen, lächerlichen Fahrzeuge auf dem Wasser . . . Und die Germanski feuerten, was sie an Munition laden ko-nntcn, aus jedem I^auf, aus jedem Rohr. Den Sowjets sollte die Lust an solchen Unternehmen vergehen. An einer Stelle, wo unsere Stellungen weiter otoorhalb waren, fanden die Landenden keinen Widerstand und schöpften Mut. Sie gruben sich Schiützenlöcher, gingen in Gräben weiter vor, bis das Gelände steiler anstieg. An der Uferstraße „Ein Volk in der BewShrnng" Aufruf zur 2. Reichsstrassensammiung des Krlegswinterhilfswerics licriin, Oktober. Stabschef Lutze, Reichsführer ff Himmler, Kori>sführer Hühntein und Korpsführer Christiansen erlassen zur 2. ReidisstraßensammlutiK am Sonnabend und SonntaK folxenden Aufruf: Bin Volk in der Bewahrung Sieg der Front — Treue der Heimal Den Marsch, von Horst Wessel beKonnen, Im braunen Gewaitd der SA, Vollenden die srauen Kolonnen: Die KroBe Stunde Ist da! Mit unerhörter Tapferkeit und unver-Kleichüchen Leistungen scfireitet unsere Wehrmacht von Slejs zu SieR. Wie In den Jalirhunderten deutscher Geschichte brinKt auch heute der Soldat an der Front zum Schutze der Heimat alle kcuchend und vor Kälte zitternd einen Weg ans Ufer suchend, durch Schilf und Schlamm, wo es von Verwundeten und Versinkenden stöhnt und jammert... und hinten die Boote, die schon wieder zurückrudern zu den Schleppern, auf denen sich die Offizierskommissare aus dem Feuer der deutschen Batterien nach Leningrad retten, während hier ein Massen-schiachtcn ohne Erbarmen beginnt. Man hat ihnen ja eingebläut, die Deutschen erschießen ihre Gcfangemon. Da wehrt man sich lieber bis zur tiVJlichen Kugel, dann merkt man nichts mehr. Urw — kann es nicht auch noch gut gehonV Es sind ja sogar einige Offiziere irna Politruks niitgelandet, ihre Armzeichen jrlänzen go'Lden auf im Lichtgowitter det> Kanonenfeuers. Nur an Land, in Deckung, dann wird sich vielleicht ein .Ausweg finden. Aber die deutschen Soklaten sintj wach- Opfer, wenn es das Sohlcksal fordert, auch sein erößtes, das Opfer seines Blutes. Die Heimat zei^e sich ihrer Helden « ürdlR durch die Tat. Deutsches Volk! Du wirst Dich auch diesmal bewähren! Trage mit Stolz die Zeichen, die von Geist und HaltunK unseres Volkes zu allen Zeiten künden. Es sei zugleich ein Dank für das beispiellose Heldentum Deiner Väter und Söhne an der Front. Der Stabschef der SA: Gez. Lutze Der Reichsführer ff: Gez. Himmler Der Korpsiührer des NSKK; Gez. H ü h n I e i n Der Korpsführer des NSFK: Gez. Christiansen sammelten sie sich. Plötzlich Pakfeuer von links. Alles in den Graben. Aber die Lcuchtspur fegte durch 'den Graben un*d schlug und brannte alles zu häßlichen Klumpen, w>as darin lag. Schnell hinüber ins Fekt, an den Berg, von dem es so gefährlich herunterhänimert. Da sind Büsche, da ein Taleinschnitt, eine schmale Rinne, die bergan führt, in den Hang hin-einge^ohnitten. ^ Einige bleiben vorher liegen, rühren sich nicht mehr. Alles andere drängt in das schlitzende Loch, zwanzig, dreißig Mann —- da sausen Handgranaten von oben hinein. Ehe der Granatwerfer aufgebaut ist, richtet ein Maschinengewehr von oben seinen Lauf in die kletternde, kriechcnde Masse und was davon noch übrigbleibt und sich bewegen kann, tastet sich blind und stumpf über Haufen zerrissener Leiber, Da kennen die letzten kein Halten mehr. Was gilt ihnen noch Deckung, was gilt ihnen die Waffe? Lrgeben, das geht nicht, denn wer sieht bei der Dunkelheit die crhoNbene Hand? Granatwerfer und Maschinengewehre lassen sie stehen, alles Entbehrliche der Ausrüstung fliegt beiseite, und es geht um das Leben, dü nackte, erbärmliche Leben! Zurück übiT den Acker, durch das Gebüsch, durch lehmige Gräben, wo die Stiefel steckenblieben, dem Ufer zu, dem Wasser, aus dem sie kamen. Aber die Deutschen schießen vorn alkn Seiten. Pakgeschosse schlagen in das Ufergeröll, prallen als Querschläger und schlagen trktliche Löcher. Weiter — ins Wasser! Aul die Mole! Doch wo sind die Boote? Ist keines zurückgetblieben, dio Flüchtenden aufzunehmen? Nur die Wracks, die gespenstisch aus dem Wasser schauen, beleuchtet von den schwimmenden Fackeln -der in Brand geschossenen Fahrzeuge, sind übriggeblieben. Aber lieber ertrinken, als in dem Blutbad untergehen. Vielleicht gibt es auf dem ■Wasser noch eher Rettung als vor den Münidumgen der deutschen Gewehre . . . So blutig ging selten ein Morgenrot auf •wie an diesem Morgen über Leningrad, iln rosigem Grau standen die dunklen .Schattenrisse vier großen Werften, der Fabriken und der Kathedrale. Drei Sow-■jets retten sich noch auf die Mole. Vielleicht finden sie weiter draußen ein Boot? Doch umsonst. Da stehen zwei von den Matrosen auf und heben die Hände, .wollen sich ergeben. Wahrhaftig, das Feuer wird schwächer. Schweigt ganz. Die Deutschen haben l^barmen sie schießen nicht auf Wehrlose! Doch da erhebt sich die Kreatur eines Sowjetkoniimissars aus dem Schatten. Zwei harte Schüsse, die 'erhobenen Arme erstarren, und kopfüber stürzen die Getroffenen ins Geröll. Ein dritter Knall, —■ der Kommissar hat die Mündung gegen sich selber gerichtet, (jefangcnschafl? Das würde so mag er ahnen — das Fin'Je einer trügerischen Welt bedeuten. Diese Welt ist zum Tode verurteilt. Zuviel Verbrechen lasten auf ihrem Gewissen, und dieses letzte, das ist er seiner Sache wohl schuldig... (PK) Rull spie Gill und Galle Verärgerung über den Widerstand der USA- Bevölkerung Rom, J.L Oktober. Zu der Rede Cordcll Mulls vor dem Senatsausschuli für auswärtige .Angelegenheiten erklärt »Tribuna«, dal.? die von Mull gegenüber dem deutschen Volk ajs-gesprochenen Beleidigungen und Beschimpfungen alles bisher Dagewesene überstiegen. Hull habe damit schwcrlich beabsichtigen können, seine Hörer zu überzeugen. Der Zweck seiner Schimpfereien war lediglich, zu provozieren. Die Reclit-fcrtigung eines Krieges der USA gegen Kuropa vor der öffentlichen Meinung der Vereinigten Staaten sei mehr denn je paradox. Weil die Dinge so schlecht stehen, habe Hull im Aurtrage der jüdischen Regierung, der er angeiiört, Gift und Galle gespien. Cordeil Hull habe noch einmal deutlich erkennen lassen, daß die Regierung, die vorgebe, das Volk der Vereinigten Staaten zu vertreten, sich aus einer (jruppe von Individuen übelster Herkunft zusammensetzt. Männer und Frauen von Gross-Marburg! Der Stefriscfie Heimatbund, Kreis Marburg-Stadt, veranstaltet 26 Öffentliche Versammlungen am Samstag, den 25. Oktober 1941, Beginn 20 Uhr Die Versammlungen finden in folgenden Lokalen statt: Brunndorf, Turnsaal, Jalmstraüe. Bruniidorf, Theatersaal. Uferstraße. PreideKK. (iasthof »Obal«, Tegetthoff- strafk. Gams, Theatersaal. Tresteriiltz, (iasthaus Bruderniami. LeitersberK, Töchterlieim, Carneristraüe. Leitersberg, Gasthof Welle. Reichsstraße. Lembach. Turnhal'e Innere Stadt, Götzsaal. Innere Stadt, Kasitiosaal, Doniplatz. Innere Stadt, Kinosaal im Kasino. Doniplatz. Innere Stadt, Militärsaal (früher Banksaal), Tegetthoffstraße. Innere Stadt, Gambriniishalle, Schillerstraße. MellinK, Hotel »Meran«. Tegetthoffstraße. Kärntnervorstadt, gasse. MagdalenenVorstadt, Saal im Jesuiten-kloster. Magdalenenvorstadt, Magdalenenschule. Turnsaal. Marburg VI, Magdalenensaal (ehemalige Kirclle). Magdalenenstraße. Turnhalle, Kloster- Pobersch. (iasthof Riedl, Zwettendorfer- straße. Rotwein, (lastluuis Liiijüc. Thesen, Gasthaus Felitsch. Lessinggassc. Thesen, (iasthaus Dovitsch. Pettauerstr. Zwettendorf, Gasthaus Löschnigg. Vraw staudnerstraße. Lendorf, Gasthaus Suppanz. PoberSch. Kinosaal. Fraustaudnerstraße. > Kötsch. Tavtschersaal. ....... ....... . I (i\i>cnersaai. Heraus zu diesen Versammlungen! Hört die Redner des Steirisclien Heimatbundes! Seite 4 »Marburger Zeitung« 24. Oktober l^Ml Nummer ^ VOLK und KULTUR litiiiiiiiiiHiiiniHiitniiiiitMiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiHiiiiitiiiitiiiiiiitiiiiiiiiiniiiiiitiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiitiiMiiiiiitiiiiiiiiiiiiiiiiiMiiiiiiiiii Johannes Hepperger malt Cilli Heimatl'iches Kunstschaffen auch im Krtejce In diesen 'I'agen liat der Politische Schaffens in die Scheuern zu sammeln, Kommissar für den Landkreis Cilli, Gau- gerade weil der einsam und allein in anitsleiter P«. Dorfmeister, einem gro-'kleinen Verhältnissen Lebende zu den IJen Künstler, detn akademischen Maler -lohanncs Hepperger aus Marburj?. Oele-«etiheit zu neuem Schaffen gegeben. Wir haben hier ein schönes Beis-piel dafür, wie selir dem Nationalsozialismus auch die Kunstpflege am Herzen liegt, die heute dem Künstler trotz Krieg so durchgreifend und so großzügig zur Seite steht. Johannes Hepperger arbeitet nun in Cilli — für Cilli. Die in Auftrag gegebenen Arbeiten sind für Ciliier öffentliche Amts- und Versanunlungsräume be-sthnmt. Die Bilder werden gelegentlich in einer Ausstellung den Cilliern gezeigt werden. Doch wer ist der Künstler? eigentlich Berufenen gehört, dem Wesen und (Hauben unserer Zelt Ausdruck zu verleihen So gern der Privatbesitz die wenigen Bilder, die Hepperger jUhrlich malt, aufnimmt, so dankenswert seine untersteirische Wahlheimat Ihn seit den Tagen ilirer Heimkehr in das Deutsche Reich zu fördern sucht — auch das Berliner iPropagandamlnisterium und die Oauleitung Saarnfalz haben In den Jahren seit 19.^ Bilder Heppergers ange- kauft —, es bleibt immer noch ein Unrecht gutzumachen, und das Mittel dazu wäre: eme große Qesamtausstellung seines Schaffens. Rhen jetzt gibt Julius Weiners Qlas-und Porzellanhandlung (Cilli. Prinz-Eugenstraße 10) in einem Schaufenster Gelegenheit, sich an einer Arbeit, einem Aquarell Professor Heppergers zu erfreuen; an einem seiner lieben Tiroler Motive, an ehrlicher, wohlfundierter Technik und an künstlerischem Wurf und Schmiß. Das Bild, ein altes Bauernhaus aus dem mittelalterlichen Bergdorf Grins bei Landeck. zeigt uns. wie treu und aufrecht Heppcrgers kraftvoll bejahende Kunst aus dem herben Boden Tirols wächst. Auffallend auch hier der starke, schwingende Bildrhythmus, die geistigseelische Zwiesprache der Bildelemente, die über das Zuständliche, über die Spiegelung des verharrenden Seins hinausführt. Helfried Patz Grabbe-Woche In Detmold Mit Lortzing und Freiligrath Schon ein flüchtiger Blick genügt, um sagen zu können: Heppergers Heimatschein liegt in seinen Bildern. Hepperger ist Tiroler, der vor über zwanzig Jahren in Marburg eine Wahlheimat gefunden hat und im steirischen Unterlande Wurzeln schlug. Doch ständig trägt Hepperger. ein Schüler des berühmten Meisters Albin ligger-Lienz, die Sehnsucht in sich nach dem heimeligen Fkrgdorf in Tirol, nach den Stuben der Bauern, nach ihrer Arbeit. Er liebt alles, was mit den Hauern zusannncnhängt. Von Anfang an wurde seine Kunst hierdurch bestimmt, und nichts konnte ihn in dieser seiner' Bcstinmiung beirren; weder die ent-| rückte Blüue und südlich-weiche Atmo-sphäre der Untersteierniark, noch die durchgeistigte Luft von Weimar, noch die lärmende Weltstadt Wien. Die Umgebung der Bauern ist ihm Heimat, er lebte mit ihnen, aß mit ihnen aus einer Schüssel das kernige, schmackhafte Mahl. So kennt er das Land und die Mcnsclien des Unterlandes nicht nur aus der Sicht des Städters, der er heute ist. sondern aus innigem Vertrautsein mit ihrer Arbeit und ihren Schicksalen. Seine herbe Farbenskala begleitet das weihevolle Dasein seiner Tiroler Bauerngestalten. wie ein ernster Choral. Pür Hepperger heißt es: Künstler, lebe das Leben deines Volkes, dann gestalte! Sein Sehen, sein Weg beginnt mit der Flrkemitnis; »Was du hier siehst, das ist aus dem gleichen Grunde gewachsen wie du selber.« So ist Heppergers Leistung aus der Wahrhaftigkeit des Stichens und ^'rkennens ein Baustein zum inneren Reich aller Deutschen. Der jüdische Kunstbetrieb von einst mußte iiin meiden utid totschweigen, da es für diesen sirengen, verantwortungsvollen Bildner kein geschmackliches Zugeständnis an /eitströnmngen gab. »Schulen«. Richtungen konnten ihn nicht beeinflussen, sondern die inneren Gesichte, die Stimmen, die aus der eindeutigen Beziehung von \'oIk und Rrde zu dem künstlerischen FJefehl sieh formten. Heute sind wir es ihm jedoch schuldig, die Früchte seines Die diesjährige Grabbe-Woche, die soeben in Detmold durchgeführt wurde, erhielt ihren Charakter durch die Kinbe-ziehung von Werken Albert Lortzings und durch elii« besondere Würdigung Ferdinand Freiligraths. Lortzing, der längere Zeit bei der Pichlerschen Theatergruppe in Detmold tätig war und mit Qrabbe Freundschaft schloß (er schrieb für »Don Juan und Fatist« eine Bühnenmusik) kam jetzt mit zwei weniger gespielten Opern »Prinz Caramo« und »Hans Sachs« zu Wort. Beide Werke sind in ihrem anmutigen musikalischen Fluß ein charaktervoller Ausdruck der liebenswürdigen und heiteren Kunst Lortzings. Für den »Prinz Caramo« setzte sich das Stadttheater Bielefeld in einer musikalisch geschliffenen Aufführung ein, während das Theater der Staut der Reichspartcitage, Nürnberg, den »Hans Sachs« mit den Mitteln der großen Oper zu einem rauschenden Frfolß führte. Der Bearbeiter. Intendant Willi Hanke, der nach dem Unnbruch ja eine Weile in Graz wirkte, betonte in seiner Inszenierung, namentlich im letzten Bild, den Vorläufer der »Meistersinger«. Man darf die Hoffnung aussprechen, daß die beiden in ihrer musikalischen Substanz wertvollen Opern Heimatrecht auf den deutschen Bühnen erhalten. Starkes Interesse fand auch die erstmals einer größeren üffentlichkeit gezeigte Lortzing-Samnilung des bekannten Musikschriftstellers (ieorg Richard Kruse, deren Kostbarkeiten denunächst als »Lortzing-Archiv Georg Richard Kruse« endgültig nach Detmold Übersiedeln und der Lippeschen Landesbibliothek. die schon das Grabbe-Archiv Dr. Bergmanns enthält, angegliedert wird. Das kulturpolitische Ereignis der Woche war ein groß angelegter Vortrag des Reichsdramaturgen Dr. Rainer Sciilösser tiber Ferdinand Freiligrath, dem er als Menschen und kernigen Westfalen eime Ehrenrettung zuteil werden ließ. Die aufrechte Persönlichkeit Freiligraths, die nicht ungern von den Liberalen und De- mokraten in Anspruch genommen wurde, steht in einem Zwielicht, weshalb es sinnvoll erschien, alle mit diesem Diciitcr zusammenhängenden Fragen einmal gründlich durchzuprüfen. Seine Bedeutung erhielt der Vortrag dadurch, daß Dr. Schlösser sich bei dieser Gelegenheit grundsätzlich mit der Frage der ix>litischen Emigration eines deutschen Dichters auseinandersetzte. Er kam dabei zu der Feststellung, daß ein schöpferischer Geist, der fern von seinem Volk und seinem mütterlichen Heimatboden lebt, notwendig absterben muß. An dem Beisipiel Freiligraths, der für sich viele mildernde Umstände in Anspruch nehmen darf, wies er dies in Überzeugender Weise nach. Erst nachdem Freiligrath wieder nach Deutschland zurückgekehrt war. erklangen aus seiner Leier auch wieder echte dichterische Töne. »Wagner. Kinkel, Karl Schurz und Freiligrath haben damals gleichsam ein- für allemal durchexerziert uitd vorgelebt, daß ein Deutscher, der einer ist, gar nicht emigrieren kann.« — »Kein Deutscher kann jenseits des Deutschen Raumes, ja selbst dann nicht, wenn er mir vorübergehend im Ausland weilt, sich aber während dieser Zeit innerlich nur irgendwie vom Gelstesraiiim seines Volikstums distanziert, dichten.« Die Veranstaltungen standen unter der Schirmherrschaft des Reichsministers Dr. Goebbels und des Gauleiters von Westfalen-Nord Dr. Alfred Meyer. Gauleiter Meyer sprach bei der Eröffnungsfeier über eine landschaftliche, vertiefte Kulturpflege und wei'hte die vor dem Lippeschen Lan-destheater aufgestellten Bristen von Richard Wagner und Christian Dietrich Qrabbe (Bildhauer Heng- stenberg-BielefcW). Wilhelm Veniekohl * + Deutschlandfahrt europAl^cher Dichter. Aus Wien koinunend, trafen nach njehrtägi'gcr Fahrt durch Deutschland zwanzig Dichter und Schriftsteller aus elf europäischen Ländern ate Gäste der Reichsregierung in Berlin ein, wo sie auf dem Schlesischen Bahnhof von dem Ver- DER BRENNENDE _SOMMER_I K'OMAN VON DORA ELEONORE BEHRENÜ (46 Fortsetzung) Stil! war das Gesicht geworden und un-bci^lch weiß«, wollte er sprechen, »ich weiß Bescheid.« .\ber der Pater hörte ihn nicht mehr. So unterließ er es. Dachte: ,Was itann einer machen? Er soll doch wissen, daß ich alles begreife! Am Ende versteht er es. Ich werde es ihm sagen. Das, wa«; ich ihm zu sagen lia'be, hört er, wo immer er auch ist.' rir weiß ('S-, spr;ich Will l;uit, während er sich iW>er dia^ fro^mde Gesicht beugte, denn es geschah dabei, daß sein Auge sich in dem groß offenen unter der fragenden Braue spiegelte. »Er weiß«, sagte will noch einmal, und dann schloß er mit sanfter Bewegung dem alten Schönbuch die Augen. 40 Am Morgen fuhr der Präsident mit Herta a'b. Viel Worte waren dabei nicht gefallen, es ging sehr selbstverständlich zu. Dieser schnelle Entschluß bedeutete dem Präsidenten Zibelius Flucht. Flucht vor Nachdenken und Gefühlen, die ihm unerträglich erschienen. Will Schönbuchs Name wurde nicht genannt. Dieser Angelegenheit gegenüber hatte Herta sich gleichgültig gezeigt. Was bedeutete ihr schließlich Will. Nach dem Abenteuer der Nacht weniger als nichts. Will nahm eben die Frauen, die ihm begegneten, nur als das hin, was er kannte. Der große Flirt, die kleine Verliebtheit. — Hierauf aber war Herta ihrerseits nicht mehr aus, denn sie wollte stabil werden und hatte ausgetollt. — Dieser dat — Der hatte nichts weniger im Kopf als Heiratsgedanken, dem lag am Stabilwerden nichts und am allerwenigsten an einer Partnerin dabei, die Herta hieß! — Sie fand alsbald die alte Sachlichkeit wieder, die ihr ein straffes Vorw.Hrtskommcn trotz aller Dummheiten ermöglicht hatte. Sie hatte es verstanden, dem Tod ins Auer zu sehen mit gleichgültig forscher Geste: bitte schötil — Also reiste man ab. Frau Zipp war beurlaubt, und Herta würde ihren Weg in der kleinen Stadt mit geringffüglger Betätigung hinnehmen, bis inr irgendwo das Leben sich wieder weitete. Somit stand das I^akeltsche Haus leer, als Eve mit ihrem Handkoffer aus braun-gepreßter Pappe einzog. Auch hier fielen keine Worte. Man hatte den Sommerverdienst der vermieteten Wohnung gehabt, und Im übrigen war der Lakeit nicht so gestellt, daß er die Eve nicht jederzeit aufnehmen konnte. Außerdem gab es im Herbst Arbeit genug. Kartoffeln mußten gegratben werden und die Rüben. Der Dung sollte auf den Streifen Wiese am Wald kommen und der Webstuhl aufgestellt werden. Ks war also die Eve willkommen. Und wenn das nun mit dem Krümkc nichts war, denn war es nichts. Es Ist nicht jedes Mannes Sache, daß er sich mit einem Kind beladt, und man hatte es ja noch, um auch dafür zu sorgen. Will kam zum Strand herunter. Er hatte die halbe Nacht bei seinem Vater gewacht, die Augen mit übermenschlicher Anstrengung offengehalten nach den vierundzwanzig Stunden, die hinter ihm lagen. Schließlich war er eingenickt, um dann nach heftig erRchrockonem Erwachen sich in seinem Zimmer aufs Bett zu werfen. Wie ein Toter schlief er, tmd spät kam der Tag fremd und schaurig für ihn herauf. Der Pater war tot, gestorben, wie tmd warum? —. M^n würde es ni« er- trcter des Reichsministeriums für VoJks-aufklärung und Propaganda, Oberregierungsrat Schlecht, empfangen wurd.n. Die Schriftsteller, die sich auf der Fahrt zum Weimarer Dichtertreffen befinden, halten sich einige Tage in der Reichshauptstadt auf. + Eichemlorffs »Freier« auf Flämfech. Im Antwerpener Schauspielhaus wird in der ()bersetzung von Joris Diels »Die Freier« von Eichendorff erstmalig in flämischer Sprache aufgeführt werden. Gastregie führt Prof. Dr. Carl Nießen, der vor einigen Monaten in demselben Theater (ioethes »Faust« in flämischer Übertragung inszeniert hat. + Der Wiederhersteller der Wartburg. Der Oberhessische Kunstverein ist Veranstalter der im Foyer des Stadttheaters Gießen gezeigten Gedächtnisausstellung des hessischen Baumeisters Hugo von Rttgen. Der Name dieses Baukünstlers aus westfälischem Raum (ISU bis 1889) Ist und bleibt mit der Wiederherstellung der Wartburg eng verbunden. Drei Jahrzehnte seines Lebens waren mit der Ausarbeitung der Pläne für diese umfangreichen Wiederherstellungsarbeiten ausgefülltI An der Universität Gießen hatte er den Lehrstuhl für Kunstwissenschaft inne. + Ein neuer KoloraAiirsoprafi der Wiener Staatsoper. Eine von Leopold Ludwig musikalisch ungemein fein durchgearbeitete Aufführung von Rossinis »Barbier« stellte für das erste Auftreten des neuen Koloratursoprans der Wiener Staatsoper, Alda Noni, einen günstigen Rahmen dar. Ein echtes, heißes Bühnentemperament eroberte sich sogleich die Herzen der Hörer. Geschmeidige Beweglichkeit von Gesang und Spiel bilden mit der zieHichen Theatererscheinung der aus Agram verpflichteten Sängerin eine bezwingende Einheit. sodaB man von dem neuen Mitglied der Wiener Staatsoper viel erwarten darf. Roland Tenschtrt Biiik Siido9t§i$ o Der Gouverneur von Dalmatlen bei Dr. Pavelitsch. Der kroatische Staatsführer Dr. Pavelitsch empfing den Gouverneur von Ita-lienisch-Dalmatien, Bafldianini, in Privatau-dienz. o Das Bajram-Fest In Kroatien. Anläßlich des heutigen großen muselmanischen Feiertages, des Bajrams, richtete der kroatische Staatsführer an die muselmanischen Kroaten im Rundfunk eine Begrüßungsansprache. Ein muselmanischer Priester hat Bich zur Feier des Bajram-Fcstcs auch zu den kroatischen Arbeitern ins Reich begeben, unter denen lieh eine große Zahl von Muselmanen befindet. o öffentlicher Anschlag der Lebensmlttel-höchstpreise bi Ungarn. Der PreisUbcrwa-chungskommlssar hat Im ganzen Lande die öffentliche Plakatierung sämtlicher Lebens-mitteUiöchstpreise angeordnet als Warnung für die Händler und zur Information der Käufer. o Jede Orundstückveränderung fai Serbien Ist genehmigungspflichtig. Während bisher lediglich die Übertragung von Grundstücken an ausländische Staatsangehörige einer besonderen Genehmigung der Feldkommandan-tur bedurfte, ist die Oenehmigungspflicht nunmehr auch auf den Immobilienverkehr unter Inländern ausgedehnt worden, sodaB in Zukunft jede Grundstücksveräußerung der Genehmigung des Generalbevollmächtigten für die Wirtschaft in Serbien bedarf. fahren. Ein blöder Zufall, eine Absicht — war es nicht letzten Endes gleich'' Das Nickelkästchen wies in jedem Fall auf diesen Weg. Jedenfalls war er, Will, nun allein gelassen, hatte den ganzen Wust eines verqueren Lebens geerbt und mußte sehen, wie er damit fertig wurde. Zunächst hatte das Nötigste zu geschehen. Den Kondukt der Leiche ordnen, Abschied einreichen und sich mit der Pomposa arrangieren. Dann kam die große Lebensfrage, war Kowahlen zu halten, würde er eine Schuldenlast finden, der er nicht Herr werden konnte? Es war das Nächste und Dringendste. Vor der Hand erschienen all diese Notwendigkeiten fast Wohltat. — Heute stand Will, inntrauert zwar von diesem Abschied, an dem er eine Schuld fühlte, dennoch auf klarerem Weg, der jedenfalls deutlich irgendwohin wies und den ein normaler Mensch zu gehen verstand. — 41 Ein beruhigter Tag des Strandes. Es war, als hätten Meer und Hümmel sich ausgetobt und schickten sich an, ermüdet dem Herbst entgegen7Ugehcn. Eilig zogen runde Wolken am rein gefegten Himmel, und das Meer hatte jene gläserne Grüne iingcnommen, die vom hohen Norden kam. Klar standen die fernen Dünenketten in den kalten Himmel hinein-pesehnitten. Alles war rein geputzt und die Schwüle des AiiTust«; fnrtgefoet. Der Schatten des T.euchtturms lag tintenblau wie groteske Malerei auf dem Sand Nwnmer 36R »Marbunrer Zeifim?« ?4. 01cto!)cr t94t Seite 5 AUS STADT UND LAND IIIIMNiHWNmilNlllllllltfmilllltllHIIIIIIIMIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIillllllllllllllllllllinillMIIMIIIIIHIIIItlllillllHIIIIIIIIIilllilMMmnilillllllllltlllllllllllllllllllllilllllllllllllllllllillllllllllllllllltllHIIIillltlIHrilM VMkUMMw, iMst Dl Beim PIlicM getan? '3ei>ke nFoht, Valkisge>nos6e, Du hättest Deine PfHcht >fetan, wenn Du dem Mann mit der Sammelbüchse den Mindstpreis Ifüf ein Abzeichen erstattet Iwst. Du sollst vlas Abzeichen nicht käuflich erwerben, Du so)kst es als Anlaß begrüßen, Dein Opfer vier Volksgemeinschaft brlri^en zu kön-rhdn. »Du sollsit geben, auch wen-n es Dir abgeht«, sagt der Führer, »denn Du sollst ein Opfer bringen für andere.« Du sollst ein Teil ihrer Not mitleiden, das ist der Sinn Deines Geben«. Und daß Du Deinen persönlichen Vorteil hinter das Wohl des VoliksgartzC'n zurücksteHen lernest, dazu wiH Dich jode Sam-mlung des Winterhilfs-werkes erziehen. Mnscheiniiniiig — eine Aofgilie der Partei Zur Eröffnung einer viertägigen Schulungstagung der Krcisreferentinncn für Kindertagesstätten der NSV sprach In Graz Gauamtsleiter Dr. Lein ich über die Bedeutung des Kindergartens im Rahmen der erzieherischen Aufgaben der Partei. Die Lage in der Untersteiermark erläuterte Dr. Carstanjen, die Geschichte des Ostraunis und die bevölkerungspolitische Lage behanaclte Oaupro-pagandawalter Weber. Vorträge Uber die Bedeutung des Märchens (Kre'sschul-rat S t ö f f el m a y r), über die Erziehung des Kleinkindes (Frau Dr. Förster, Wien), Über die Einrichtung der Kindertagesstätten und ein abschließendes Referat des Hauptstcllcnleiters W i -sotzky über die NSV brachten für die kommende Arbeit eine Fülle von Anre-«:ungen. Welinnaclilsaasslellung .Jdeiweil and Lorbeer" ia Cilli Von 25. Okobcr bis /.uini 2. Novombcr findet in CWU die l>ercits in Graz mit großem Erfolg gezeigte Wehrmachtnu«;-slelhiniß ^»Edelweiß und Lort)eer« statt. In Cilli wurdo sie von der Wehrmacht in Zu-fammenarbeit rnit dem Fübrungsamt II der Kreisführung des Stelrischen Heimatbundes vorbereitet. Die feierliche Eröffnung Ist am Samstag,- den 25. Oktober. In der Turnhalle der städtisclien Vound hat die Autgabe, alle Menschen der Untersteiermark politisch m betreuen, ihnen den Weg In die Gemeinschaft des deutschen Volkes zu woiscn und sie ausizurichten, um in diesem großen Kampf sich der Zugehörig- keit zum mächtigsten Voi'k Europas würdig zu erweisen. In diesem Zusanimenhanig sind auf aWen Gebieten gruindlegende Veränderungen vor sich gegangen, die den Volks-genof^Äen vor eine Reihe von Fragen stellen, die die Redner des Steirischen Hel-matbundes in den angekündigten Öffentlichen Vcrsanimilungen beantworten werden. Darum wird jeder Untersteirer on den Versammil'ungen teilnehmen, demn das Schicksal des Reiches ist auch da» Schicksal jedes einzelnen Untersteirers. Dit wirischattlichei Sciiranlien fallen Vertreter der Wirtscbaftsgruppe »Druck« In der Unterstelennark Nach über 20-jähriger Gewaltherr--schaft und nach der Rückkehr der Unter-steiemiark ins Reich beginnen niclit nur die politischen, fwndcrn auch die wirtschaftlichen Sc^iranken. die die Untersteiermark vom Großdeutschen Reich trennten, zu fallen. Nicht mehr lange wird es dauern, dann sind die letzten Spuren einer willkürlichen Grenzziehung verwischt und der Indiistrie, dem Handel, Handwerk und Gewerbe In der Untersteiermark Ist ein Betätigungsfeld innerhalb des weitreichenden deutschen Wirtschaftsleben^s zugewiesen, das mit höchstem Verantwortunesgefühl betreut werden tmiß. Den ersten Wejf dieser gemeinsamen Arbeit bildete der gestrige Besuch der maßgebenden Vertreter der Wlrtschafts-KHtppe »Druck«, des Wehrwirtschaftsführers Lorey. leitender Direktor der Wirtscliafts;;ruppe »Druck«. Berlin, des Hauptgeschäftsführers. Direktor Bartosch, Berlin, und des Sachbearbeiters dieser Wirtscliaftsgruppe für die angeschlossenen nebiete. Witz ni a n n. Gleichfalls waren anwesend der stellvertretende Bezirksleiter Müller der Re-zirksßruppe »Druck«, Wien, und Direktor Bertram. Obermeister der Zentralstelle dieser Wirtschaftsgruppe, Graz. Namens der Stadt Marburg hieß an ernem Empfanu. der im Sitzungssaal des Rathauses stattfand, der Politische Kommissar der Stadt Marburg, Standartenführer Knaus, die Gäste und sämtliche anwesenden Vertreter des Buclidruck-Kcwerbes der Untersteierniark und Süd-kärntcns herzlich willkommen, umriR kurz die Kroßen Zukunftsaufgaben, die Zum d«uttch«n Sieg trägt auch Dein Opfer bei! Denke daran bei der Strassen-sammiung am 2S. u. 26. Oktober hier zu leisten sind, und gab dem Wunsche Ausdruck, daß sich die Anwesenheit der ersten Abordnung einer Wlrt-schaftsgruppe des Reiches vielseitig erfolgreich auswirken mÖKe. Wclirwirtschaftsführer Lorey dankte für den herzlichen W'illkomm und wies auf das große Renieinsame Ziel hin, das verfolgt werden muß, den großdeutschen \\ irtschaftsraum für die Zukunftsaufga-ben auszurichten. Nicht eher gilt es hier zu ruhen, bis jedes Gefolgschaftsmitglied den Pulsschlag der neuen Zeit fühlt und mit dem Heer der Millionen schaffender Deutscher marschiert. Anschließend gab Hauptgeschäftsführer Üartosch eingehende Erläuterungen ilber das Aufgabengebiet der Wirtschaftsgruppe T>Druok«, streifte die großen Ziele für die kommende Zeit, die an Betriebs-fülirer wie Oefolgschaftsmitglieder große Anforderungen stellen und wies besonders auf die planmäßige Nachwuchslen-kung in diesem Gewerbe hin. Kr sprach die Hoffnung aus. daß sich die Arbeiten, die innerhalb der Wirtschaftsgruppe in der Untersteiemiark aufgenonimen werden, zum Wohle des Buchdruck- und Ve rvie 1 fä 11 igun gs gcwe rbes a uswi rk en. Direktor Bertram, Obermeister der Zentralstelle Graz, unterstrich die Wünsche für gute Zusammenarbeit. Mit der Führerehrimg fand der Ennv fang im Ratliaussaal seinen Abschhiß. Wie im (jroßdeutschen Reich, so wird es nun nach dem Fallen dei^ Schranken Ziel von Industrie, Handel. Handwerk imd (lewerbe sein, auch in der Untersteiermark einen gewaltigen kaufmännischen und technischen Apparat dem kommenden großen Aufgabengebiet nutzbar zu machen. Gehen wir ans Werk! ■ m. Vorbereitungen für die Straßtri- ftammlung. Die Vorbereitungen für 'Jic StraßeflsanTmlung des Kriegswinterhilf? Werks des deutschen Volkes werden von sämtlichen Kreisbeauftragtcn unermüdlich betrieben. TiiriF—uiD. VollowoliUalirlsarbeif ia Kreis Harirarg-Stadt Die Labestation im Hauptbahnhof-gebäude ist auch weiterhin gut besucht; die Betreuung erfolgt unter Mithilfe des Deutschen Roten Kreuzes und des Am-tes Frauen. Von den Hilfsstellen »Mutter und Kind« sind 6 fert/iiggesteillt, 8 Im AiuHbau und 21 in vorübergehender Bemützung. Derzeit sind drei Kinderheiim'e, 1 Hort umd 6 Kindergärten im Betrieb, weitere sind gepJant. Im Krci5ge»biet wurden bfri kinderrekrhen Familien u.id werdenden Mfittem 621 Hausbesuche gemacht. Die Mütterberatungen wciMin zuirieden-steUenden Besuch auf; die Hilfsstellen nahmen 1591 Mütter in Ans-pruch. Weitere wöchentliche Schulurngen der Hilfsstellon-leiterinnen haben laufend stattgefunden. Für die nunmehr aufgenoinimene Arbeit der Juigendhilfe wurden von der Stadtgemeinde 3 Kimderheimio übernommen, in denen derzeit Instandsetzirngfwfbeiten vorgenommen werden. Das Schalieil-lied Zum beuttgon Symphonle^oiizert in Marburg Schubert-Lied — I.i/begriff des deutschen Liedes, das den Siegesrug in die Welt amgetreten hat! So lange deutsche Ton-und Dichtkunst leben, werden diese Lieder eine Zierde der deutschen Musik, der Musik schlechtweg, bleiben, und Schuberfschc Weisen werden in allen Konzertsälen auf dem Erdenrund ertönen. Das Schirbert-Lied wird heute abend im GötzsflaI bei dem Ersten Symphonie-korvzert des Stadttheaters, das Opernohef Dietl dirigiert, Herr Ludwig Renko vermitteln. Die Auswahl der vier Lieder (»Frühlingsgliaubc«, >I>as Wirlshaus<., »StäntlchenA', »A;i die Musik«) ist so getroffen, daß voll jeder Art der Lieder des Meisters etwas geboten wird. Sowohl das Liebliche, wie auch das Tragische seiner viclgestaltelen Melodien komant in der Vortrag?!fnI|gc /um .Ausdruck. Das Lied »Das Wirtshaus«^ ist aus der »Winterreise«: von Wilhelm Müller entnommen. Zwei Künstler, der Dichter Wilhelm Müller und der Musiker Schubert, haben sich hier in seltener Vollendung gofunden. Zwei Seelen sind hier zu einer gewordeii. und es scheint fast ebenso schwer, »Die schöne Müllerinx und »Die Winterreise , aus dem Müll ersehen Zyklus oh.io 'die Schubert'sehen Melodien zu verstehen, als die Schnhert'schen Lieder ohne diese Worte zu singen. h. a. Von Gerda Wachsmirth Der Truppentransport hat drei Stunden Aufemhall in der Stadt, wo der Gefreite Wilhelm Scharz wohnt. Für diese drei Stunden hat Wilhelm Scharz Urlaub: er wird zu seiner Frau gehen, er wird mit ihr Kaffee trinken und sie wird, weil er jetzt bei ihr ist, das kornölume Kleid anziehen, das mit den weißen Mustern und dem schön-gehäkelteti Kragen. Gut wird es seut. und man wird sich alles sagen können. Das wird besser sein, als Briefe zu schreiben und zu bekwnmen. Ach... Briefe! Seit vier Wochen hat Anne Scharz wohl von Wilhelm keine Nachricht mehr erhalten: die Post hat mit dem Weg der Truppenverschiebung nicht immer Schritt hallen können. Vielleicht hat sich Anna geängstigt, obwohl sie sonst doch tapfer ist... aber sie wird dire Angst vergessen, wenn sie ihn nun wiedersieht. Wenn er sie. Anna, seine liebe Anna, in seinen Armen hält, wenn seine Hände, die festen, kräftigen braunen Soldutenhände nach den ihren fassen. Annas Hände sind sehr gut. sie sind nicht schmal, denn sie haben viel zu schaffen in Haus und Garten: sie sind breit und ausgearbeitet und die Haut der Innenfläche fühlt sich rauh und aufgesprungen an. Aber Wilhelm Scharz keimt nichts Lieberes und Schöneres als diese rauhen ausgearbeiteten Frauenhände, denn er weiß, daß sie voller Zärtlichkeit sein können. Die Straliembahn, mit der Wilhelm Scharz seiner Wohnung zufährt, ist überfüllt. Es ist Mittag, und man sieht Frauen mit tiinkaufnetzen und bunten Taschen. Zwei Jungen, acht oder neunjährig, sitzen neben Wilhelm und starren ihn an. Ks ist herrlich für sie, einen Soldaten zu sehen, mit Tornister und umgehängter Gasmaske! »Na. ihr«, sagt Wilhelm Scharz und faßt in den weißblonden Strubbeikopf des eiuen. »ich muß euch doch wohl 'ne Scheibe Koinmisbrot schenken, dami-t ihr wißt, wie's bei den Soldaten schmeckt!« Kr teilt sein Koinmisbrot, das er sich auf der Fahrt gespart, den Kindern aus und lacht dabei: wenn alles gut geht, wird die Amia in vier, sechs Wochen auch etwas in der Wiege z-u schaukeln haben, und in aclit oder neun Jahren kann er, Wilhelm Scharz, dann auch, wenn alles gut geht, mit dem Scliaukclkind von einst in der Straßenbahn fahren. Freuen kami man sich auf so ein Kind, und diese Freude hat so manche einsame Nacht singen und kihigen lassen... so sehr, daß man schließlich den von Scheinwerfern abgeleuchteten Nachthinnnel für eine grüne Wiese angesehen hat, auf der blaue, rote und gelbe Sonnnerblumen wachscn. Wilhehn Scharz läutet an der Wohnungstür. Dabei sieht er. daß an eben-dersetben Tür, links unten, ein bißchen Farbe abgestoßen ist. Anna hat das sicher nicht bemerkt, man kann das auch nicht verlangen, es liegt eben zu viel auf ihren Schultern. Aber daß sie jetzt gar nicht aufmacht — ist sie vielleicht einkaufen gegangen? 0, Dannerwetter, und er hat nur drei Stunden Urlaub, und zwanzig Minuten sind schon durch die Straßenbahnfahrt verloren gegangen. Und er brüllt inid weiß nicht, daß er brüllt; »Anna«, brüllt er, »aufmachen!« Aber Anna kommt nicht. Stattdessen lugt die Nachbarin aus der Türe, es i^t die Frau Kleinmichel. Sie schlägt die Hände zusammen, als sie Wilhelm Scharz sieht, und ruft: »Nein...! So ein Glück!« Wo doch die Frau Scharz vorgestern einen kräftigen Buben bekonnnen hat... in der städtischen Klinik liege sie... und der Bub habe es ja auch ein bißchen eilig gehabt, auf die Welt zu kommen, aber ein Prachtkerl sei er, sie habe ihn gestern gesehen und die Frau Scharz auch... 0, da sei nichts zu sagen, glänzend sehe die aus, glänzend... Williehn Scharz stolpert schon wortlos die Treppe hinunter. Und die Klein-michelm steht an ihrer Wohnungstür und lacht und ist niclrt einmal beleidigt, daß der Mann ihr keinen Dank und keinen Oruß gegönnt hat. Das ist nun einmal so, wenn es haushoch über den Menschen hergeht, nn Leid genau so wie in der Freude. . Die Städtische Frauenklinik ist wohl eine Viertelstunde entfernt. Aber Wil-hekn Scharz schafft mit seinen langen Beinen den Weg in genau scchundcin-lialb Minuten. Fr keucht, als er in der Klinik ankommt, und der Pförtner hat Mühe, ihn zu verstehen. Aber dann gibt er ihm doch den Weg frei. Das Klinik^immer ist groß und hat weißgetünchte Wände, und in fünf Betten liegen Frauen. Sie drehen alle die Köpfe, aK Wilhelm Scharz eintritt, aber der siolit nur die eine: die, deren lange hranne festeingcflochtene Zöpfe auf dei Bettdecke liegen... Anna! Und: *Anna«, sagt Wilhelm Scharz leise und schluckt plötzlich sehr, »Anna ... du — —«Fr schluckt noch einmal und zieht .sciii rotweißgewürfeltcs Taschentuch und sagt, daß er sehr gerannt sei und daß ihm nun der Schweiß in die Augen laufe. Und dann setzt er sich vorsichtig auf Annas Bett — ganz all die Kante, damit er ihr, um üottes-willen, nicht wehe tut. und er streichelt Annas Hände: die sind ganz schmal geworden, fast kraftlos. Hat sich Anna denn so sehr quälen müssen? Sofort soll sie CS ihm sagen, er will es wissen, er muß es wissen, denn sie sind ja Mann imd Frau, und er will alles mittragen, was Anna getragen hat. Wenigstens in Credanken will er das tun... Aber Anna sagt, es sei nicht allzu schlimm gewesen, und davon wolle man nun garnicht reden, es sei doch so scliön. daß der Junge da seL Und da bringt ihn auch schon die Schwester aus dem Säuglingszinimer, und Anna nimmt das Biindelcheo — es ist wirklich Dk:ht Seite 6 »Marburger Zeitunjt« 24. Oktober tWl Nimmier 268 Abschied des ersten Amtsborger-meisters in Rietz Im Rahmen eines Kamt*radschaftsabends des Steirischt'n Heimalbundcs der Orts- j c^uppe Rietz, Kreis Cilli, nahm die Rietzcr BVvölkerunß von ihrem ersten deutschen ) Amtsbürgcrincister HanWVVVVWWVVV.'V\'\'VVV»VVVVVV»VVVVVVV^*»V"V"**V*V*'*****'***^***'*'*'*'** Germanisch« Schild« In der 2. Relchtstr. stentammlung — Symbole unseras Opferwillms! geseh<:n, oaß jeder Kursteilnehmer nach regelmäßigem Besuch des Kurses ein Zeugnis ausgefolgt erhält, das er bei einer für später vorgesehenen Prüfung und bei der Ausfolgung des endgültigen Mitgliedsausweises vorzuweisen hat. Auskünfte über die deutschen Sprachkurse sind in allen Dienststellen des Steirischen Heimatbundes zu erhalten. Anmeldungen nehmen laufend die Dienststellen des Amtes Volkbildung entgegen. Der die deutsche Sprache nicht beherrscht und die Bereitschaft zur Erlernung durch die Erbringung des Ausweises über Teilnahme an den deutschen Sprachkursen nicht nachweisen kann, hat die daraus entstehenden Folgen, die ihm aus der Ablehnung als ordentliches Mitglied' des Steirischen Heimatbundes erwachsen, selbst zu tragen. rechten Gesichtsseite und Hautabsohür-fungen an Knie und Händen, Michelitsoh dagegen eine schwere Kopfverletzung. Beiden Verletzten leistete das herbeigeeilte Deutsche Rote Kreuz die erste Hilfe und überführte sie ins Marbtirger Krankenhaus. Miclielitsch ist gestern seinen schweren Verletzungen erlegen. 4^- Kleine Chronik m. TodesfäUc. Im Kraitkenhaus in Marburg vcrstitrben die 49-jähriKe Arbeitersgattin Josephine K r e m p 1, der 45-iährigc Straßentneister Alexander M i-c h e 1 i t s c h . der 48-jährige Maurer Franz Oradetschak, der 66-jährige gewesene Forstmann Ludwig D o b a j und die 20 Jahre alte Eisenbahnersgattin Aloisia Weber. In Cilli starb Frau Christine Flick, geb. Nagen. m. yor dem Qastspiei des Zirkus Sar-rasani in Marburg. Das Gastspiel des weltt>ekannten Zirkus Sarrasani wird in Marburg und der übrigen Untersteiermark mit großem Interesse erwartet. Erstmals werden die Besucher, die sich zahlreich zu dieser größten Zirkusschau einfinden, Gelegenheit haben, eine der modernsten Luftheizungsmaschinen zu sehcfl. mi* der der Zirkus ausgestattet ist und die es ermöglicht, ailoi Witterungsunbilden zum Trotz dem Riesenzelt mit cinetn Fassungsvermögen von 700U Personen eine angenehme Zimmertemperatur zu geben. Jeder Volksgenosse darf also mit beruhigtem Bewußtsein eines angenehmen Aufenthalts in den Zirkus, der am Samstag abends seine große Eröffnungsvorstellung gibt, gehen, denn: Bei Sarrasani ist es so warm wie zu Hause. m. Sportwaftinnen des Unteri^aues Mar-bc-rg-Stadt werden geschult. Am 18. und 19. Oktober lief in Marburg ein Schu-lungslager für Gruippensporiwartinnen, in dem sie Richtlinien für die kommende Winterarbeit erhielten. Am ersten Tag wurde ajn Voliksgartenplatz für die Leist unigsinadel der Deutschen Jugen^d trainiert. Bs wurden auch Leistunigon abgenommen. Den zweiten Tag füllten Hallensport, Spiele, Könperschiiile, Gymnastik und Mäde'ltänze aus. m. Großer DiensUippell in Tti^r. In der OrtSigruegeistert, zumal sie noch nie Gelegenheit hatten, derartiges Z.U sehen, m. »1000 Takte Wien« in RohitBch-Sauerbrutm. Der Heitere Abend, der in miehreren Orten der Untersteiermark unter dem Titel »1000 Takte Wien« bereits zur Durchführung kam, gestaltete sich besonders in Rohitsch-Sauerbrunn zu einer festlichen Veranstaltung. Der Saal des Kurhauses war voll besetzt. Die Gäste aus Wien wunden stürmisoh feiert. m Nachtarbeit der Frauen. Der Reichsarbeitsminister hat kürzlich gelegentlich einiger Änderungen der Bestimmungen über die Langarbeiterzulagen neuerlich grundsätzlich erklärt, daß die Nacht von Samstag auf Sonntag möglichst freizuhalten ist, wenn Frauen in Nachtschicht beschäftig sind, m Wem gehört das Fahrrad? In Roßbach wurde im Walde ein Damenfahrrad, Marke »Matador«, Nr. 625.721, aufgefunden. Die Gummireifen waren abmontiert. Man nimmt an, daß das Rad irgenidwo gestohlen worden ist. Der rechtsmäßigj Eigentümer kann es beim Gendarmerie-posten in Marburg abho4en. Entgeltliche Mitteilungen (AflBer V«nuit«ortaac Sebrtftleltanc) ♦ Optlkfachmafin? N«r E. PETELN. AUPRUPI Das CHIier Hochwasser 1S95 Hoch Mann . Stadtverwalter Pe*cr Derganr, der vielfache Lebe««fetter klingt das Lied vom braven, namündung, und da kreuzten skh die Eine der markantesten Persönlichkeiten Wassermassen der Wogleina und hochgehenden Wogen der Sann mit de i WassprmasRpn Her Woclcina und dl."> viel mehr als ein Bündelchen — in ihre Arme und hebt es dem Manne ein bißchen entgegen. Und Wilhelm Scharz legt die Hände, die kräftigen braunen Soldatenhände, auf das runzlige Köpfchen seines Sohnes, er spürt das warme Stückchen Menschenleben, das Anna und ihm ganz allein gehört, und er ist unendlich glücklich. ' »(jefällt er dir denn überhaupt?« fragt Anna und weint ein bißchen. | »Ja, mein Mädchen«, sagt Wilhelm Scharz, und niemals hat er etwas mit i solcher Überzeugung gesagt, »er gefällt mir sehr.« | Und datm ninum er wieder Annas, Hände — denn die Schwester hat den j Jungen fortgebracht zu seinem Mittagsschlaf — und sieht die Frau an. Ihr Gesicht ist schmaler geworden, und es ist etwas darin, das sich Wilhelm Scharz zuerst nicht deuten kann. Alber dieses litwas ist nichts Fre^mdcs, es ist vielmehr etwas ganz Nahes und Vertrautes: etwas, das Wilhelm Scharz an seine eigene Mutter erinnert. Ja... Anna ist jetzt Mutter. Sie ist nicht mehr nur seine Frau, sie ist auch seines Schnes Mutter. Seines Sohnes... Noch niemals ist Wilhelm Scharz so stolz auf seine Frau gewesen, noch niemals hat er Anna so geliebt. Seine Zeit ist abgelaufen. »Leb wohU. sagt er zu Anna und beugt sich zu ihr hinunter. Und sie legt schncll die Arme um üei-nen Hals, »Aui Wiedersehen«, sai;l sie zuversichtlich, »wir warten auf dich, Vater...« Da hört sich Wilhelm Scharz zuim ersten Male Vater nennen, und er empfängt dieses Wort in seinem Herzen wie ein großes kostbares (leschcnk. Glückliches Lechen Der befangene Zeuge Beim Zauberkünstler. Der Tasciien-spieler begann: »Also, meine Damen und Herren, jetzt werde ich Ihnen ein phantastisches Kunststück zeigen, nur bitte ich, mir ein Kind heraufzuschicken.« Fritzchen klettert eifrig auf die Bühne. »Also, mein Kleiner«, meint der Zauberkünstler, »Du kennst mich nicht und hast mich noch nie gesehen, nicht wahr?o: Prompt kommt die Antwort: »Nein, Papa.« Kitzlige Fra«e Zu M.. dem berühmten Brcslauer Chirurgen. kam ein F^atient. Er war zwar als sehr wohliiabend bekannt, zuckte aber empfindlich zu''""mnicn, als er vom Professor vernahm, daß d'e für notn'en-dig erkUirfe Operat'^n i»',:hthundcrt Mark kosten sollte. »Herr Professor«,^ versuchte er zu handeln, »können Sie es nicht für die H'ilfte machen?« — »Gewiß kann ich da«;, aber selhstverstäiid-lich«, erklärte M. in aller (icmiUsruhe. »ab&r Sehen Sie. mein Lieber, wenn ich dfnn beim Oner'ercn driran d^^nken pn'ft. "ch glaube, f'a /'t^er* "^''r d " Der Kranke stellte keine Trauie mehr des Vorkriegs-Cilli war aer Stadtverwalter Peter Derganz. Er entstammte einem alten deutschen Grenzergeschlecht, das an der ehemaligen österreichischen Militärgrenze seine zweite Heimat gefunden und im weiten Südostraunie mitgeholfen hatte, die deutsche Senkung zu erfüllen. Als Peter Derganz die Verwaltung der Cillier Stadtgüter übertragen wurde, waren diese zerrüttet und verschiedentlichem Eigennutz ausgeliefert. Energisch und' mit harter Hand griff Derganz durch, und binnen kurzer Zeit konnte die Gemeinde Cilli auf erhebliche Einkünfte aus ihren Liegenschaften rechnen. Aber auch im Vereinsleben der Stadt Cilli beteiligte sich Peter Derganz führend'. Vor allem in der Feuerwehr. Dort rief er eine Wasserwehr ins Leben, da die stänaigen Sann-überschwemmungen häufig Menschen und wertvolles Gut gefährdeten. Bald bekam diese Wasserwehr, der tie mutigsten Männer der Sannstadt angehörten, genügend Arbeit. Im Spätherbst des Jahres 1805 stieg infolge anhaltender Regengüsse und starker Schneeschmelze cie Sann mit ihren Zuflüssen so schnell an, daß die Stadt Cilli von einer Hochwasserkatastrophe heimgesucht wurde, wie sje die an Ün-g'ücksfällen so reiche Stadt bisher kaum zu verzeichnen hatte. Nicht nur große Teile des Stadtgebietes, auch die Zufuhrstraßen und' die weitere Umgebung standen meterhoch unter Wasser, und soweit das Auge reichte, sah man nur eine schmutziggelbe Flut. Am 27. Oktober stieg die >A^asserge-fahr auch für die innere Stadt so beatloh-lich an, daß man für die Nacht c'as Schlimmste befürchtete. Bere'ts am Abend des 2(5. Oktober hatte Peter Derganz unter großen Gefahren zwei Männer und einen Wanderzirkus von der überfluteten »Festwiese« gerettet. Kaum hatte er sich aber von den Anstrengungen dieses schwierigen Rettungswerkes erholt, kam auch schon eine neue Alarmmelclung. Sie besagte, daß sich die 15 Insassen des ehemaligen Choleraspitals in größter Lebensgefahr befinden. Diese:^ ehemarge Choleraspital, am Sannknie inmitten einer Schotterbank gelegen, war ein einfacher auf Sand aufgeführter R egelbau und die Grundmauern schon nntcrwaschen und altersschwach. Zudem iui; da# üebüuile der .Woglei- Rauschen und Brüilen des sich überstüi-zenden, hohen Wogenschwalls war weithin hörbar. Ohne zu zögern traf der Stadtverwalter die Vorbereitungen, um die vom Wasser ei-ngeschlossenen und in höchster Lebensgefahr schwebenden Inwohner zu retten. In finsterer, regenschwerer Nacht stieß er mit seiner Zille vom Ufer ab, aber die hochgehenden Wogen füllten den Kahn sofort mit Wasser. Viermal unternahm Derganz den Versuch, bis es ihm endlich doch gelang, beim Choleraspital zu landen. Mit Hilfe des Gastwirts Dirnberger gelang es ihm ci'ann doch, die 15 vor Angst und Schrecken fast wahnsinnig gewordenen Bewohner des Choleraspitals zu retten. Viermal übersetzte Peter Derganz die hochgehende Sann, und es war ein Wunder, daß die Zille in oem wildwogenden Strudel von Brettern, Balken, Bäumen und ganzen Häuserteilen nicht zerschellte. Aber die kühne Tat gelang, und ein tosender Beifallssturm empfing üen Stadtverwalter, als der letzte Gerettete ans sichere Ufer getragen wurde. Am nächsten Tag rüstete Peter Derganz zu neuem Rettungswerk. Er befreite zwei vom Hochwasser eingeschlossene Beamte aus dem »Sannhofe« und versorgte mit seiner Zille die Bewohner der überschwemmtem Gebiete mit Lebensmitteln. Auch im Juli des Jahres 1896 rettete Derganz aus den Fluten der abermals hochgehenden Sann zwei Cillier Bürger, die eine Pionierübung vorführten, dabei aber mii ihrem Kahn umkippten. Beide wären verloren gewesen, wenn sie nicht der unerschrockene Stadtverwalter unter Einsatz seines I.ebens aus den trüben Fluten der Sann gefischt hätte. Auch später noch hat Peter Derganz in seiner Eigenschaft als Stadtverwalter und Wehrmann bei den vielen Wassergefah-ren, die Cilli alljährlich heimsuchten, viel für die Sicherung der Stadt nnd der al-iersschwachen Brücke, wie auch für das Leben und Eigentum der Bewohner geleistet. Zum Danke dafür wurde er itn Jahre 1919 vom slowenischen Gemeinderat auf schimpfliche Weise entlassen. Vergrämt und verbittert zog der verdienstvolle Stadtverwalter und vielfache Lebensretter nach Wien. Dort starb er hochbetagt im Jahre 1927, betrauert von allen, die diesen mutigen deutschen Mann geki>nnt hatten. EUo Paidascl Nummer 268 *Marhur2:er ZeltuTis:« 34. Oktober 1941 Se'rtc T AUS ALLER WELT a. Zusanmi«iisioB eilte« Relch^bahn-omnibusses mit einer Lokomotive in Wten. Vor der Balinübcrsctzung in der BreiteiifurterstraBc, wo am Montag ein Straßenbalwuug zwei Balmschrankcii durchbracli und stark beschädigte, ereignete sicli zwei Tage später ein schwerer Unfall. Mittwoch früh nach 6 Ulir stieb ein besetzter Reichsbahnomtiibus an dieser Stelle mit einer Lokomotive auf dem Gleis der Verbindungsbahn zusammen, wodurch fünfzehn Personen, darunter der Kraftwagenführer, getötet und ungefähr 40 Personen zum Teil schwer verletzt wurden. Die Erhebungen über die Unfall'urSache sitKi im Gange. a. tUnrichtuiig de« Kiagcnlurter G«-waitverbr^ers. Die Justizipressestelle Wien teilt mit: Am 22. 10. 1941 ist der am 13. 6. 1900 in Moos, LKr. Völker-markt, geborene Franz Podritschnig hingerichtet worden, den das Sondergericht in Klagenfurt am 15. 10. 1941 als Ge-waltveribreoher wegen Mordes zum Tode verurteilt hat. Podritschnig ist in den Nächten zum 30. 8. und 2iO. 9. 1941 in zwei Häuser eingedrungen und hat dort drei Frauen und sechs Kinder ermordet, um stehlen m können. a. Stehierne HochzoH. Ein ganz aiußer-gewöhnlich seltenes Familienfest konnte in Kulrnsee gefeiert werden, und zwar beging der Einwohner Franz Sackwinski mit seiner Ehefrau in körperlicher und geistiger Frische seinen 70. Hochzeitstag. ^gleich mit diesem seltenen Jubiläum feierte der Jubilar seinen 91. Geburtstag. a. Außergewöhnliche Rachsucht eine:» ßS'jihrigen. Ein Fall außergewöhnlicher Rachsucht wurde in einer Verhandlung vor dem Saganer Strafrichter aufgerollt. Vor etwa 30 Jahren war ein Einwohner aus Loos im Kreise Sprottau beleidigt worden. Die Kränkug fraß so in ihm, daß er vor einiger Zeit, etwa vom Jahre 1938 an, sich auf eine gemeine und hinterhältige Art zu rächen begann und zwar versteckte er in Getreidegarben auf dem Felde des angeblichen Beleidigers Glasscherben. Bei einem anderen Landwirt, der ihn ebenfalls vor langer Zeit aus dem Walde gejagt hatte, warf er Glasscherben, Feldsteine und Drahtstücke aufs Feld und in die Garben. Der Richter ordnete die sofortige Inhaftnahme des Angeklagten an, da bei der Höhe der Strafe Fluchtverdacht besteht TURNEN und SPORT IIIIIIIIIIIHIIIIIlllllllHlllllllllinillllllllllllllilllllilllllllllllllllllllllllllllllllllltliHlillllillllililliMnillHIIIIIMnHHIIIHIIIHIIIIIHIIHIHIlUHmHIII Auch die Frau soll Leibesübungen treiben Die Leibesübungen sind eines der Singen. Ja, Mutter soll einmal froh und wiclitigsten Mittel zur Gesunderhnltuiir; ausgelassen sein; dann wird sie die unseres Volkes, Vom üesundMeitszustand Müiien und Sorgen des Alltags leichter wieder hängen Schaffenskraft und Le- traj^en, bcnsfreude ab, was sich besonders in Und noch einen Wert haben die Sport-der jetzigen Kriegszeit auswirkt. Für den stunden. Das Üben in der (icmeinschaft Mann bildet die körperliche Ertüchtigung zwingt die Frau zu regelmäßiger Kör-die Grundlage für seine Wehrfähigkeit, pcrpflege und zur Sauberhaltung ihrer der Frau hilft sie die großen Aufgaben , Kleidung. Der Gemeinschaftssinn wird leichter zu erfüllen, die ihr die Zeit stellt, durch das Turnen wesentlich gestärkt. Die meisten Frauen sind heute Haus-1 Zusammenfassend betrachtet gibt es frauen, Mütter und obendrein noch be- keinen wichtigen Grund, der gegen die rufstätig, also so belastet, daß ihnen i Leibesübungen der Frau spricht, wohl fast keine freie Stunde zur Erholung I aber viele, die dafür stimmen. Die Leibleibt. Es ist daher nur selbstverständ-1 besi'ibungen erhalten die Frau gesund, lieh, daß sich mit der Zeit Beschwerden ! machen sie körperlich und seelisch stark und Umpäßlichkeiten körperlicher und'und lassen sie fester und innerlicher in seelischer Art einstellen. Dabei muß noch die Volksgemeinschaft wachsen. beachtet werden, daß die Haus- und Be- stark erwies, aaß er Junge nach insgesamt 44 Zügen 7ur Aufgabe zwang. Stand des Spiels; Paul Schmidt P/t, Klaus Junge V: Punkte. FILM ff FeiRde" im Marburner Burg-Liclitspieithcater rufsarbeit meistens einseitig ist. Sie bildet den Körper daher nur einseitig aus. Hier muß der Sport einsetzen, um ein Gegengewicht zu schaffen. Der nun auftauchende Einwand, daß GroHkampf om Ponhie In der steirischen Gauklasse geht die Punktejagd unentwegt weiter. Nach dem Sportklub-Spiel nimmt Rapid als Ver- dafür keine Zeit bestehe, muß energisch treler der Marburger S^rtgemeinschaft abgelehnt werden. Dafür muß es Zeit|in diesem Meisterschaftsreigen am kom-geben und wenn es nur für eine kurze menden Sonntag den Karnpf gegen den Wochenstunde reicht. Nach einer kleinen Überwindung wird diese Sportstunde der Frau soviel Freude bereiten, daß sie ihr zum Bedürfnis wird. Damit ist der Zweck erreicht. Die allgemeine Leistungsfähigkeit wird unbewußt gesteigert, die Frau wird körperlich und, seelisch gesund erhalten. Der zweite und wohl häufigste Einwand ist die Frage der Frau: »Was soll ich beim Sport? Bin ich dazu fähig? Soll ich vielleicht mit meinen Jungen um di*; Wette laufen?« Nein, so ist es nicht gemeint. Die Frau soll nicht »trainieren« oder Spitzenleistungen im Sport vollbringen. Sport ist ein Sammelbegriff für alle körperlichen Übungen, gleichgültig ob sie nun wettkampfmäßig oder zur Allgemeinausbildung betrieben werden. Eine Frauensportstunde umfaßt heute eine Auswahl der wertvollsten Übungen, die der weiblichen Wesensart am besten entsprechen. Sie sind so beschaffen, daß j-ede Frau ohne Vorbildung oder »Fähigkeit« gleich mitmachen kann. Zur allgemeinen Gymnastik, die dem Wunsch der Frau am mei-sten gerecht wird, kommen noch die frohen Spiele, kleine Tänze und FÜR DIE FRAU lllllliUllllllllllllllllllllHIHmillHIIIHmUlllUllllllimilllllillllllllllllllllHIItlllliHIIIIIIIIIIIIIIIIHinHIIIIIHIIIIHIHIIHnWIHIflllllltHIIHinilttH Belnte lür SciMh-nnd Ledeniliege Neue Schuhe kremt man nur hauchdünn ein, Sie nehmen dann weniger gern Flecke auf. Nie Schuhwerk in dicht verschlossene Schränke bringen; sie schimmeln und faulen dort sehr leicht, — Neues Schuhwerk sofort mit Zeitungspapier ausstopfen, nie in der Nähe künstlicher Wärme trocknen, da sonst das Leder brüchig wird. — Schuhsohlen, die man wasserdicht machen will, bestreicht man, da öl für derartige Vorhaben nicht zur Verfügung steht, mehrere Male mit Tischlerleim, der nicht allzu heiß aufgetragen werden soll. — Genagelte Schuhe und hohe Schaftschuhe muß man viel bürsten und in den Gelenkstellen immer wieder mit Lederfett behandeln, um sie geschmeidig zu erhalten. Aufbewahren tut man sie am besten hängend auf Bodenräumen, nie im Keller. Undichte lang-schäftige Stiefel muß man in den Rändern und Nähten mit Pech oder Wachs ausgießen. Die Schuhkremkruste soilts man von Zeit zu Zeit abkratzen, dann das Le-dci neu einfetten und erst, wenn üas Fe»t eingezogen ist, aufs n^-ue putzen. — Btaimlederschuhe, die vom Schnes'wis-ser oder auch durch andere Anlässe flek-kig geworden sind, frlialtcn de alte Farbe zurück, wenn man die Stellen leicht mit Jod anfärbt und anschließend mit Schuhpaste hauchdünn poliert. — Wildlederschuhe müssen von Zeit zu Zeit leicht angerauht wera'en, was nie gegen den Strich erfolgen darf. — Lackschuhe werden nach jedem Gebrauch mit t-Mnem weichen Lappen gesäubert und danach mit Paste poliert. Nicht mit dem Spanner spannen, da Lackleder leicht reißt oder bricht. Anstelle des Spanners Zeitungs-nipier einstopfen. Praktische Winke Wie frischen wir altes Pelzwerk auf? Da hängt im Schrank vielleicht das eine oder andere Pelzwerk, das, schon längere Zeit im (lebrauch, einer Auffrischung bedarf, ehe man es wieder trägt. Wie aber ist diese »Verjüngung« des Pelzwerkes vorzunehmen? Das richtet sich rühmlichst bekannten GAK auf, also Grund genug, um eine lokale sportliche Sensation auszulösen. Die Grazer, in der Draustadt stets gerne gesehene Gäste, werden diesmal ihre beste Elf zur Stelle haben, die auf eine Reihe größter Erfolge zurückblicken kann. Natürlich bereitet sich auch Rapid fieberhaft vor. sodaß man schon heute an diesem fußballsportlichen Großereignis am nächsten Sonntag größten Antefl nimmt. Die Skilesltage von AHeiIwrg in den Tagen vom 20. bis z.uni 22. Fe bruar sollen in Altenberg im Osterzgebirge — vorbehaltlich der Genehmigung durch den Reichssportführer — die Deutschen Skimeisterschaften in den nordischen Wettbewerben durchgeführt werden. Hierfür wird aus Altenberg folgendes Programm bekanntgegeben: FreHag, 20. Februar; vormittags 18 km-Langlauf, nachmittags Training der Kombinattonsspringer; Sambia«, 21. Februar: vormittags Kombinationss-prunglauf auf der Sach-sen^phanze, nachmittags Training der Spezial Springer; Sonntag, 22. Februar: vormittags 4mal-10km-Sta'ffel, nachmittags Spezialsprunglauf. ; Vor dem Endsieg stehen die Inns-bruoker Reichsbahn-Fußballer in der Tiroler Fußballmeisterschaft. Nachdem die WerKCS vorzuucimiciir Uda nciuci on-n , - ----- , , ^ u • 1 -.i t 1___K danach, ob es sich um lang- oder kurz-! ReiC'sbaliner iuletz.t Heinkel Jetvbacli . t II. ■ 1 - tJ.l rrpci->!iln fr(»n hQ'VkPM KpnrttlCrpTI 71im haariges Pelzwerk handelt. Langhaariges Pelzwerk wird erst mit einem Stock geklopft, dann mit einem gewöhnlichen Haarkamm gegen den Strich gekämmt und zuletzt mit der Bürste behandelt. 5:1 geschlagen haben, benötigen sie zum Titel nur noch einen Erfolg über Rasipe-Kramsach. : Belgrader SK l'lar vome. Die fünfte Runde der Belgrader Fußballiga brachte Volksüeutsches Schicksal schildert der Tourjan^ky-Filin oer Bavaria-Filmkunst »Feinde«, der ab heule, Freitag, den 24, Oktober, im Mavburger Burg-lJchtspie.-theater gezeigt wird. Die Flucht Volksdeutscher vor den haßerfüllten Horden, die alles, was deutsch ist, vern'chtcn und ermorden wollen, bildet den be?^onc'.crs für die hiesige Bevölkerung gewiß interessanten Inhalt. Willy Birgel und Brigitte Horney spielen die Hauptrollen. Bereits diese wohlklingenden, jedem Lichtspiellheaterhe-suchcr gut bekannten Namen geben Gewähr auch für ein hochkultiviertes unc' tiefes Spiel, »Feinde« ist ein Film werk, das überall größten Anklang fand und gewiß auch in Marburg die verwöhntesten Lichtspiel-theaterbesucher nicht enttäuschen wird. Safari 1500 Frauen — fürwahr, eirw stattliche Zahl, die sich der Negerkönig Missa von Mangbottu zugelegt hat, und es mag keine Kleinigkeit sein, gerecht über sie zu regieren! Gutgewachsene Gestalten sieht man unter ihnen, mit schlanken, wohlgeformten Beinen. Sie tragen eine Kopfbedeckung, die als schickes Modehütchen auch rn Europa nicht auffallen würde. Ansonsten noch ei-ne kurze Schürzc und über der Sitzfläche eine Platte, die, praktisch als Sitzgelegenheit, durch die Variationen ihrer Ausführung, gleichsam die Visitenkarte ihrer Trägerin darstellt. Auch bei üen LippenteIler-Fr.auen machen wir Besuch. In die Unterlippe ist ein rundes Holzstück eingefügt und durcb die Bewegungslosigkeit des Mundes wird die Sprache zu einem vogelähnlichen Gezwitscher. Einmal vielleicht Schutzmaßnahme gegen die Begehrlichkeit räubernder Araberstämme — heute Verschönerung! Über den Geschmack ist ja bekanntlich nicht zu streiten... Und w»e ist es in Französisch-Äquatorialafnka, in Forty Archambault? Da sitzen die »anständigen« Negerinnen, schwatzend und' Holz feilbieten am Markt — nackt, während ihre minder anständigen Schwestern, in bunte Seidenfetzen gekleidet, Soldatenliebchen sind und die schwarzen Träger der Expedition in den Bann des sündigen Ortes ziehen ... Von alldem und noch viel mehr erzählt der Expeditionsfilm »Safari«, 40.000 Kilometer quer durch Afrika mit Wilhelm Eggert, der in den nächsten Tagen im Marburger Burg-Kino gezeigt wird. M. v. V. Pelzwerk mit kurzen Haaren wird zweck-1 den Zweikampf zwischen Belgrader SK mäßig auf folgende Weise behandelt: ■ und SK Obilitsch. Diesmal behielten die Man setze einen Gasschlauch mit einer Öffnung auf die Schnauze eines Wasserkessels, läßt das Wasser stark sieden und fährt mit der anderen Öffnung des Schlauches über das Pelzwerk. Der starke Dampf hebt die Haare des Pelzes wieder hoch. Anschließend wird der Pelz mit Kamm und Bürste behandelt. Die leichte Wäsche kommt in die oberen Fächer! In manchem Wäscheschrank herrscht zwar peinliche Ordnung und Belgrader mit 3:1 Toren die Oberhand, nachdem zur Pause Obilitsch noch 1:0 geführt hatte. SK 1913 fertigte PAK Pan-tschevo 5:1 (3:0) ab. In der Tabelle führt der Belgrader SK mit 8:2 Punkten. : ASboth schlug M^tHsch. Der Tennis-länderkainpf Kroatien—Ungarn um den I^onawpokal, der am Sonntag durch den Sieg Falladas über Gabory bereits z.u-gunsten der Kroaten entschieden wurde, Sauberkeit, aber die Wäsche ist nicht | brachte am Montag das letzte Einzel zweckmäßig eingeordnet. Es ist kein Ge-; spiel zwischen Ungarns Meister Josef bot der Bequemlichkeit, sondern selbst-'Asboth und dem diesmal äußerst schwa- verständliche Rücksicht auf die Gesund-! chen Kroaten Dragutin Mititsch. Asboth heit, daß die schweren Gegenstände' siegte mühelos 6:2, 6:3, 6:4, so daß der (Tisch- und Bettwäsche) in .^rmeshöhe Endstand 3:2 für Kroatien lautet. im Schranke liegen. Wenn sich die Haus-^ m frau nach den schweren Wäschestücken bücken oder sich andererseits auf die CCHACH Zehenspitzen stellen muß, um sie aus^ urnö.f«c'r4cL;c'"Belast!.n^ 'dar »J?! leichteren Sachen kommen in die oberen Fächer — das ist Grundgesetz für den Wäscheschrank. Wir verjüngen einen grauen Filzhut. Schön sieht der Filzhut. den die Hausfrau in ihren Händen hält, nicht mehr aus. In dem Zustand, in dem er sich befindet, kann er nicht mehr getragen werden. Wie aber ihn auffrischen? Ganz einfach. Man bereitet eine Mischung aus 7wei Lfiffeln Salmiakgeist, der gleichen AAengc Weinp:cist und etwa'^ Salz. Nachdem die Mischtmir in einem Glase tüchtig diirchf^eschnttelt wurde, befeuchtet man (inen weißen Lappen . am besten Fln-nrll — damit und reffet dir Hüte gut ,ib. Mit einem saiiberen Tiirh wird nnrhtro-rieben; zuletzt wird der Hut gebürstet. Die zweite Partie im Stichkampf um die großdeutsche Schachmeisterschaft In Bromberg startete am Mittwoch difliigel (F-Linie) ermöglichte, aer sich als so WIRTSCHAR FOrderunasgemeinscIiaft ies deulscien Uindwaren- und «leM-handels Aus Berlin \\ird berichtet: Zur Sicherung der Einschaltung des selbständige-ii Landikau/l^manns beim Aufbau in den neu^n Gebieten ist vom Land'handel die »För-derunigsgemeinschaft des deutschen Landwaren- und Mehlhandels AG« gegründet worden. Sie verfügt über ein AK von 3 Mill. RM und hat die Aufgabe, insbesondere durch die Übernahme und den vorübergehenden Betrieb von besteh n-den Handelsgeschäfton und artverwandten Betrieben in Großdeutschland und seinen wirtschaftlichen EinfluRgebietcn den deut. sehen Landwaren- und Mehlhandel ttu fördern. Dies so«M vor allem durch Überführung solcher Betrieibc in andere Hände unter besomderer Berücksiichtigunji; von kriegsverdienten Berufsangehörigen geschehen. Die Förderun^jsgenroinschaft will also kein neues Großhandelsunfernenmcn duirstelJen, sondern darüber wachen, dft'ß der Landhandel beim .Aufbau in den neuen Gebieten in dem entsprechenden Unrfange eingeschaltet wird. * X Zollfreie Einfuhr von Kalk-Ammoniak-Salpeter in die Slowakei. Das slownkisclic Finanzministerium hat die zollfreie Finfiihr von Kalk-Ammoniak-Silpcter bis zu emer Menge von 10.000 to bewilligt, sofern diese Chemikalien zur Erzeugung von Kunstdünger für die slowakische Landwirtschaft verwendet werden, f^ie Kinfnhr muß über die Zollämter Codca, Theben und Neudorf erfolgen. X Neue Röstkaffeprcisc im Reich. Der Roiclisbenuftragte für Kaffee hat unter drm (7. Okt 1011 eine Anonlnung orlasRrn, die die RösikaffechcrstcMimp und die Röstk.iffee-prcise neu regelt Seite 8 »Marbihrger Zeihmgc 23. Oktober 1941 Nummer 267 SladlHealw Markirg a.d. Drai Kleiner Anzeiger IUI II II II llllllllllllllllllllllllllllilllllllllllll Freitajj, den 24. ükloJwr, 20 Uhr, im MT GIStZ'-Saal Erstes SymphoBlehoiizeil »Ein Abend bei Schubert 'iffertebOhf (KennworO '' Pol. rOf ZasenduDg von Kennwortbrlefen werden 50 Rof Porto berechnet ^iueiitB-Awiahm.Khl«8t Am Tue* w ersciMliMa itm l(S Uhr »Kl«t«a An-«•tfCM Mr «««e« Vor«liw«t4BRii (l«i ^tra^o tatwN »n vfHlceit tufweiwmtneii MliKtMlweMki '•» »hw ""Win# PI ' VetsekieäeHea siao Leitung: Opemchc« Richard Dietf Ueder: Ludwig Renko • S»m8Ug, den 25. Oktober, 20 Uhr Zu kaufen gesucht. Ma^ hurijer Gegend. ßarceld N).000 bis mono RM vorhanden. Hotels, Gasthöfe, Pemton, Cafe, ZinshXuser, Landgüter. Zuschriften an Re-^ilbüro Rudolf Gimpl, inz. Sporgasse 11. 8101-1 ?fT tffffiflirf MeineScIiwesteriindicii Operette in einem Vorspiel, 2 Akten und einem Nachspiel von Ralph Benatzky ino Brunndorf Sieg Im Westen WOCHENSCHAU. — Vorst«^ng«n Frdteji am 20-30 Uhr, Swstaff um 18 uad 30*30 Ulw. Sonnte* um 15, 18 imd aO'dO Ubr. 81^ Gut erhaltenes Clnbettschlaf* Zimmer sofort zu kaufen gesucht. Zuschriften unter >^n-bettschlafzimmer« an die Verwaltung. 8l34<3 Sl0li€ftf€9iul$€ kfHu^Sufee Technlsefier Beamter» 46 Jahre, verheiratet, früherer Telc-graphenoffizier, humaniathiche und militärtechnische VorbiK dung, perfekt in Elektro-, Ra-di kräftCD tnoB jdie Znstiniinang d« «natltt^lgM ArhcilMatei eingeholt «rerden. Tüchtiger FriseurgehlKe, flin-ker Herrenbediener, der deutschen Sprache mächtig, wird ab 1, Nov. für ständig aufgenommen. Friseursalon Tautz, Marburg. 80D1-8 für Untersteiermarlc gfegen Provision und Spesenvergütung üfSUtkt Anträge unter ^Weineinkäufer" an die Verwaltung des Blattes. aiss Wh- i>nchen zum sofortigen Antritt LolinvefreGliner(innen) Vorkenntnisse en^ünscht, aber nicht Bc-tlin^iyg, da Einschulung im Werl< erfolgt, Bewerbungen mit Lebenslauf, Zeugnisabschriften, Lichtbild und Angabe iies frühesten Anbrittstermines sind zu 8135 richten an die Verw. unter »Baldigst«. DER POLITISCHE KOMMISSAR DER STADT MARBURG A. DR. Ernährungsamt Bekanntmachung l>»e Diensträume des Ernährungsamtes, Abt. B, Marburg-Land'befinden sich jetzt im Gebäude der ehemaligen Bezirkshauptniannschaft, Parkstraße 1. Der Leiter des Ernährungsaintes Im Auftrage; 8127 Nits^he. für Slowenisch und Kroatisch, mit Maschinenschreibkennt-nissen, zum sofortigen Eintritt gesucht. Bewerbungen mit Lehenslauf, Lichtbild und Ge-haltsanspriichcn unter »Behörde 5000« an die Verw. 8170 Verloren wurde am 20. Okt. vom Fahrrad LandstraBe Pro-schlndorf bis St. Ahatsfdrche eine Aktentasche mit grauen Regenmantel und Lebenamit-telkarten, 29. Periode, Landrat Altötting. Anmeldung an die Qendannerie St. Georgen an der Südbahn. 8141-9 Zu varlmifan; Buipnil 18,460 Quadrat« nneter in Marburg, Katastralgemeinde Kärntnertor. Offerte unter »Bau-8138 grund" a, d. Verw, BURG'KIMO .TU, ■ Ein Tourjansky-Filin der Bavaria-Filmkunst FEINDE mit Brigitte Hofney, Willy Birgel, Ivan Petrovich 81 Für Jugendliche zugelassen! KidhtrfSml Neueste deutsche Wochenschau I ■ tw AB Vorfülimngen: Heute lA, 18.30 und 3\ Uhi Karten von 10—12 und ah 13 Uhi SSPLANADB Fernruf 2S-J^ FRA.U I^UNA. g Ibal Waldmüll«! Th«o LIngtn Ein Paul Lincke-Film der Tobi» 8151 Für Jugendliche nicht zugelassen! Halturfllni! Neue Wochenschau! Anzeigen werden tiglieh fOr die naohate Ausgabe nur bis 16 Uhr entgegengenommen* •tMarburear Zaitung" Anielfea-Abtellenq UngQltfgkaltsarklärung l>er rote Dienstausweis Nr. 9840 der Geheimen Staatspolizei, Staatspolizei-steile Graz, datiert mit 11. L 1940, lautend auf den Namen Hubert Simschltz, a. pl. KrhninaJassistcnt, wird für ungültig erklärt. Der LeHer der StaatspoHzeisteile Qraz Schinerzerfüllt geben die Unterzeichn^'ten allen Verwandten, Freurvden und Bekannten die traurige Nachricht, daß ihr innigstge-lietoter , unvergeßlicher Vater, Gatte, Herr Mihelitsch Alexander Straßenmeister Mittwoch, den 22. Oktober 1941 um 2 Uhr im 45. Lebensjahre verschieden ist. Das Leichenbegängnis dos unvergeßlichen Dahingeschiedenen fmdet Freitag, den 24. Oktober 1941 um 16.30 Uhr von der Auf-balirungshalle des städt. Friedhofes in Pobersch aus statt. Marburg, den 22. Oktober 1941. ^15^ In tiefer Trauer: Hilde, Gattin und Kitider. ledsr UiitersMrar liest die Marbnriier Zeitangl Die uns b^ste Mutter und GroOmuttcr war, Frau Christine Flick geb. Nagen ist uns heute genommen worden. Wir bestatten ihren Leib am Freitaff, deo 24. Oktober um 18 Uhr am hiesigen TJmgebungsfrledhol. am, den 22. Oktober 1941. 8164 Familie Strokol. Der Vorverkauf für die i m in Marburg a. D., Volksgarten hat bereits begonnen im Steirischen Heimatbund, Tegetthoffstrafie Mtliwi yt ndL Witt. tHhiailiii HaitHl Täglich 2 Vorstellungen nachniittiigs 15 Uhr und abends 20 Uhr Die hodiintitressante Tierschau iit täglich von 10 bis 18 Uhr durchgehend geotfnet. Die Zirkuskassen sind täglich ab 9 Uhr ununterbrochen geölfnet. Kasscn-telephon 2880 8124 Hauptschriftleittir Anton Gerschack^ Stell vertretendem HaugtschrU^leiter Udo Kasper. — Druck der »Marburger Druckerei«