Laibcher Tanbllitt. Red aetion und Expedition: Bahnhosgasse Rr. 15 Nr. 143. E=En?ir|Si.iHi Mittwoch, 25. Juni 1879. — Morgen: Ioh. u. Paul. vA^'ani 12. Jahr M fccrioft: @a.i,iä^r. fl. 12. ^___________________________U________'______'_,eigen bi« 6 geilen 20 kr.________^ ' Ins ert i ° n «P rei se : Sin. Ein nicht eingelöstes Versprechen. Vor der Auflösung des Reichsrathes war im „Slovenski Narod" öfters zu lesen, dciß die slovenischen Abgeordneten ihre in Wie» gehaltenen Reden nebst den Abstimmungsverzeichnissen bei namentlichen Abstimmungen, in eine Broschüre gesammelt, zum Gebrauch der Wähler bei der nächsten Wahlcampagne werden erscheinen lassen, weiters wurde damals bemerkt, daß diese Druckschrift von geradezu vernichtender Wirkung für die Abgeordneten der Verfassungspartei sein werde. Gestern ist bereits der erste Wahltag für das nächste Abgeordnetenhaus ins Land gezogen, und wir sehen uns in unseren Erwartungen wegen des Erscheinens der Pfingstgabe der Herren Dr. Vosnjak und Pfeifer auf das empfindlichste enttäuscht. Wir fragen uns, was wol die Ursache der nicht erfüllten Zusage ist? Sollte vielleicht Dr. Voönjak zur Ueberzeugung gelaugt sein, daß seine abgeschmackten Tiraden über „die an die Wand gedrückten Slovenen", nachdem sie an dem Ab- Seordnetenhaufe spurlos vorübergegangen, auch bei en slovenischen Wählern keinen Anklang mehr finden dürften? Eine solche Selbsterkenntnis ist jedoch von Dr. Vosnjak nicht zu erwarten, noch immer tischt er in den Citalnicas und in Wählerversammlungen den aufgewärmten Kohl der grausamen Verfolgungen der Slaven durch die Deutschen auf, es nimmt uns nur wunder, daß er in Krain noch ein Publikum findet, das solchen Abgeschmacktheiten Gehör leiht. Vielleicht aber mochte Herr Pfeifer eines besseren belehrt worden sein und das Fallenlassen der Broschüre durchgesetzt haben. Auch die Reden dieses Abgeordneten bewegten sich so ziemlich in dem nämlichen Geleise, wie jene seines Collegen aus der Untersteiermark, nur waren sie mehr mit Denuriciatiouen gegen jene Beamten gewürzt, mit denen der Abgeordnete für Unterkrain als Bürgermeister von Gurkseld auf etwas gespanntem Fuße lebt. Es kommt jedoch bei den Pfeiser'schen Reden noch ein Umstand hinzu, weshalb deren Vervielfältigung dem genannten Abgeordneten nicht eben willkommen sein mag. Es ist nämlich in slovenischen Kreisen die Ansicht eine sehr verbreitete, daß Herr Pfeifer nicht eben unter einem erleuchtenden Gestirne geboren sei, und daß infolge deffen die von ihm in Wien gehaltenen, zuweilen sogar mit Citaten aus französischen Schriftstellern verzierten Reden nicht sein Geistesprodukt, sondern aus der Feder eines aus Oberkrain gebürtigen, in Wien domicilierenden Advokaten geflossen seien. Dieser letztere soll bei seiner letzten Anwesenheit in seinem Heimatsorte in Gesellschaft liberaler Gäste sich als den eigentlichen Vater der Pfei-fer'fchen Reden und dessen bekannter Zeitungskorrespondenz mit Oberlandesgerichtsrath Waser in Graz bekannt haben. Ferne sei es von uns, diesem Gerede einen Glauben beizumessen, jedoch auffallend scheint es uns, daß der im Reichsrathe ziemlich redselige Pfeifer im Krainer Landtage mit Graf Barbo sich in der Rolle des Stimmten zu gefallen scheint, ferner kann dem Herrn Pfeifer ein starker Zug nach Reproduction fremden geistigen Eigenthums nicht abgesprochen werden, wir erinnern nur an dessen im Abgeordnetenhause gehaltene Rede über die Grundsteuerüberbürduug Krams, sie war fast durchgeheuds eure wortgetreue Wiederholung der seinerzeitigen berühmten Rede des Grafen Anton Auersperg, letztere hätte an einzelnen Stellen mit Rücksicht auf die geänderten Verhältnisse einer Modifikation bedurft, was jedoch Herr Pfeifer nicht gefühlt zu haben scheint. Derartige Vorkommnisse in den Pfeiser'schen Reden mögen aller- dings nicht einladend sein, denselben eine größere Publicität im Lande zu verschaffen. Vielleicht jedoch unterblieb die Drucklegung aus Zartgefühl für den ewig stummen Grafen Barbo, aus dessen Muude die Wände des Abgeordnetenhauses, wo er schoti durch mehr als ein Decennium seinen permanenten Sitz hat, außer dem Ja oder Nein bei namentlichen Abstimmungen, noch kein Sterbenswörtchen gehört haben, und selbst bei solchen wichtigen Abstimmungen fehlte häufig dieser unentwegte Vertreter des Klerikalismus. Nicht einmal zu der ihm im Krainer Landtage geläufigen Rolle, den Schluß der Debatte zu beantragen, vermochte sich Graf Barbo in Wien aufzuschwingen, sein künftiger Biograph wird daher sein Wirken als Volksvertreter in folgenden Zeilen zusammenfassen können: All', was cr im Landtag thate, War: „Prodlagam kon’c dobatc.“ Wir haben uns somit in verschiedenen Eom-binationen wegen des Nichterscheinens der versprochenen Broschüre ergangen, jedoch keine derselben scheint uns ganz plausibel zu sein. Vielmehr ist zu vermuthen, daß ein Wink vom Fundamentalartikel-Grafen seinen Schleppträgern in Slo-venien zugekommen, sie mögen auf die Reproduction dessen, was sie im Reichsrathe vorgebracht, verzichten und durch Wiederholung des Gekläffes, das sie gegen die Regierung erheben, sich als zukünftige Regierungspartei nicht im voraus bei Minister Taaffe diskreditieren. Es darf uns nicht wundernehmen. daß Männer von den Grundsätzen der Herren Dr. Voänjak und Pfeifer, die als ehemalige Himmelsstürmer sich unter den Schutz der Klerisei und ihres Anhanges gestellt haben, auch das sacrificium intellectus über sich ergehen lassen, aus Wohldienerei gegen Grafen Hohenwart, mit ihren im Reichsrathe gehaltenen oppositionellen Reden tabula rasa zu machen. Feuilleton. Zigeuner-Marlene. Novelle von Albert Höf er. (Fortsetzung.) In der alten Wahlburg wars urplötzlich zum Schrecken des tauben Kastellans und seiner noch tauberen Ehehälfte lebendig geworden. Eines Tages war der letzte Sprößling des edlen Stammes nach der alten Burg gekommen, und als es ihm endlich gelungen war, 'beit Kastellan zu überzeugen, daß ein Theil des alten Schlosses sich immerhin noch in einem Zustande befinde, der den Aufenthalt eines Menschen zur Möglichkeit mache, da suchte er verschiedene Zimmer des linken Flügels aus, um sie in einen besseren Zustaud zu setzen. Wirklich kamen nach wenigen Tagen Maler und Tapezierer, kostbare Meubles langten an, nebst allerlei kleinen und großen Dinge, wie sie eben nur in der Umgebung einer Dame der höheren Gesellschaft zu finden sind. Der Kastellan wußte in der That nicht, was er zu allen den Sachen sagen sollte, er fand keine Worte dafür, und sein Erstaunen wuchs von Tag zu Tag. Nach Verlauf einer sehr kurzen Zeit befand sich der linke Schloßflügel in einem solchen Zustande von moderner Bequemlich- keit und Geschmack, daß auch die verwöhnteste Dame an einem solchen Aufenthaltsorte nichts auszusetzen haben konnte. An einem prächtigen Sommerabend, die Dämmerung war schon weit vorgeschritten, langte ein einfacher Miethwagen im Schloßhofe an. Philipp von Wahlbnrg sprang heraus, und ihm folgte eine schwkrz gekleidete, dicht verschleierte Dame, welche er sofort in das Schloß führte. Ohne den Kastellan zuerst zu benachrichtigen, brachte er die Dame nach dem linken Schloßflügel in ein reizendes kleines Boudoir, welches an Schönheit und Geschmack nichts zu wünschen übrig ließ. „Hier sollst du fortan wohnen, meine Leni", sagte Philipp, den Schleier der Dame zurückwerfend, „sich, ob ich dir nicht ein kleines Paradies geschaffen habe." „Ach, Philipp, du bist so lieb, so gut mit dem armen verlassenen Wesen", sagte die Dame, uud Thränen traten in die dunklen Augen. „Wie soll ich dir das alles danken?" „Durch deine Liebe und — o, Leni, vergiß das niemals — Treue. Ich liebe dich bis zum Wahnsinn, bis zur Raserei, und deine Treulosigkeit wäre dein und mein Tod. £>, Marlene, werde mir nicht treulos!" „Philipp", erklang ihre weiche, melodische Stimme ernst und vorwurfsvoll. „O, ich weiß, Leni, ich weiß, daß deine Liebe nicht minder heiß und innig ist, ich weiß, daß dein Leben mit dem meinigen verknüpft ist. Aber ich habe einen Feind, der nach meinem Glücke trachtet, hüte dich vor ihm, wenn du willst, daß unsere Seligkeit von Dauer ist." „Ach, Philipp, Herbert ist nicht dein Feind. Habe ich etwas, was mein Glück in diesem Augenblicke trübt, so ist es der Gedanke, daß er nichts davon weiß." „Still, Leni, kein Wort weiter, ich will nichts von ihm hören, denn ich hasse ihn", knirschte Philipp. „Er ist viel zu sehr Tugendheld, um eine solche Lage wie die unsrige nur begreifen zu können. Nein, nenne feinen Nomen nicht mehr, als den ersten Beweis deiner Liebe." Marlene seufzte, aber sie sagte nichts mehr, und im nächsten Momente hatte sie auch schon den stillen, bleichen Herbert mit seinen traurigen Augen über das eigene Glück, das plötzlich auf sie hereingestürmt war, wie ein Frühlingswehen vergessen. Ach, sie war so glücklich, so namenlos glücklich! Vom ersten Augenblicke an, wo sie Philipp sah, hatte sie ihn geliebt. Anfangs hatte sie zwar Politische Tagesgeschichte. Die Novibazar-Convention und der Papst. Erst auf dem Umwege über Berlin erhalten wir durch einen römischen Korrespondenten der „Nat.-Ztg.", eine nähere Aufklärung über den Stand der Controverse, zu welcher die widersprechenden Nachrichten über die Regelung der Rechtsverhältnisse der katholischen Kirche in Bosnien durch die päpstliche Curie Veranlassung gab. Wie von uns seinerzeit erwähnt wurde, haben unsere Offiziösen der Behauptung, daß der Papst nach dem Wortlaute der Novibazar-Convention den Sultan als den Souverän in Bosnien behandelt und sich an diesen behufs Regelung der Katholikenfrage gewendet habe, das Dementi entgegengesetzt, daß die römische Curie gerade in dieser Angelegenheit die österreichische Regierung um Inangriffnahme geeigneter Verhandlungen zwischen Wien und Rom angeregt habe. Letzteres, beziehungsweise der Abschluß eines die bosnische Katholikenfrage regelnden Vertrages zwischen Oesterreich und der Curie wird auch vom Gewährs-nianne der „Nat.-Ztg." zugestanden. Doch wird darin weiter erzählt, daß die Pforte, sobald sie vom Abschlüsse dieses Uebereinkommens Kunde erhielt, dem Kardinal Simeoni darüber ihr Erstaunen ausdrücken ließ, daß der Vaticaii mit Oesterreich verhandelte, während doch Oesterreich selbst in der Convention über Novibazar die Sonveränetät des Sultans über Bosnien und die Herzegowina ausdrücklich und unbedingt anerkannt habe. Simeoni erwiderte, daß die Unterhandlungen Oesterreichs mit dem Vatican ältern Datums feien als die öster-reichisch-türkische Convention; daß Oesterreich sich dabei als absoluter Herr jener Provinzen geberdete, so daß der Vatican gar nicht in die Lage kam, Zweifel an der Berechtigung Oesterreichs zum Abschlüsse eines Abkommens mit dem heiligen Stuhle zu fassen oder gar zu äußern. Auch nach der Veröffentlichung der Convention über Novibazar habe Oesterreich sortgefahren, an seiner Berechtigung zur Regelung der bosnischen Kirchenangelcgni-heiten festzuhalten, wogegen die Pforte bisher gar keine Vorbehalte machte, obgleich sie jedenfalls von den Verhandlungen zwischen Oesterreich und dem Vatican Kenntnis hatte. Uebrigens seien die Bemerkungen Turkhan Bey's vollkommen berechtigt, und die Pforte habe sich gegen den heiligen Stuhl stets so freundlich benommen, daß ihm die Absicht, irgend welche Rechte des Sultans zu verletzen, schlechterdings nicht zugemuthet werden dürfe. Zur Bekräftigung dieser Versicherung hat die Curie jeden weiteren Act bis zur Einigung Oesterreichs und versucht, gegen diese Liebe anzukämpfen, aber nur zu bald sah sie das nutzlose Bemühen ein und gab es auf, um das größte Glück dafür einzutauschen. Als Philipp ihr seine Liebe gestand, als er ihr gesagt, daß er nicht ohne sie leben könne, ob sie ihm folgen wolle, da hatte sie nicht viel gefragt, sondern freudig ihre Einwilligung gegeben, mit ihm zu gehen. Philipp hatte Marlene besitzen wollen um jeden Preis, aber er fand es nicht so leicht, das liebende Wesen für sich zu gewinnen, wie er es sich wol gedacht. Marlene war stolz und tugendhaft, und niemals fiel es ihr ein, daß ein Mann sie Ünders als zu seinem Weibe begehren könne. Philipp verstand sie nicht, denn' es war doch unmöglich, daß ein Stammhalter der Familie Wahl-VÜrg die Pflegetochter einer alten hergelaufenen Zigeunerin zu seinem Weibe machen könnte. Mit . scharfem Blick aber erkannte das einsame verlassene Mädchen bald, was sie gewagt, als sie sich in Philipps Obhut begab, sie wurde kalt und zurückhaltend, und Philipp erkannte, daß seine Gegenwart Marlene eher belästige als erfreue. Philipp durchschaute Marlene nicht, er hatte Jiicht den stolzen Charakter des Mädchens begriffen, und das erste Gefühl, was sich seiner bei ihrer der Türkei über die Rechtsfrage in dieser Angelegenheit suspendiert. Das klingt nun freilich ganz anders, als das kurze officiöse Dementi, nach welchem es den Anschein hatte, als ob der Papst feinen Moment daran gezweifelt habe, daß Oesterreich trotz der Novibazar-Convention als rechtlicher Inhaber der Sonveräne-tätsrechte in Bosnien anzusehen sei. Das gerade Gegcntheil ist der Fall. Die römische Curie hatte zwar im guten Glauben auf die österreichischen Souveränetätsrechte die Verhandlungen mit Wien begonnen, dieselben aber sofort abgebrochen, als Zweifel an der Richtigkeit ihrer Anschauung auftauchten. Jetzt soll man im Vatican vom geraden Gegentheil der früheren Annahme überzeugt fein und dem Satze huldigen, daß Oesterreich Bosnien und die Herzegowina nicht kraft des Berliner Vertrages, sondern nur durch einen Bruch desselben annektieren könnte, und daß diese Annexion infolge der im Berliner Vertrage eingeschalteten Vorbehalte nicht ohne ausdrückliche Zustimmung der Vertragsinächte, nicht ohne einen besonder» internationalen Vertrag geschehen dürfe. Darnach wäre also die Convention von Novibazar, beziehungsweise die Anerkennung der türkischen Sonveränetät in den occupierten Provinzen, nur eine natürliche Conscquenz des Berliner Vertrages und keineswegs, wie officiös zur Entschuldigung dieser famosen Convention behauptet wird, eine Folge des Geschreies der österreichischen Opposition, welches die Pforte an weitgehende Absichten unseres äußeren Amtes glaube» ließ und welches schließlich den armen Grafen Andraffy nö-thigte, das erwachte Mißtrauen des Auslandes durch den Vertrag von Novibazar zu beschwichtigen. * * * Wie aus Prag telegrafiert wird, hat bei der am 23. Juni abgehobenen Versammlung der sku-dalen Großgrundbesitzer der Verfassungsgedanke den Sieg davon getragen. Es wurde ein Comite gewählt zum Zwecke eines Compromisses mit dem verfassungstreuen Großgrundbesitz und der Abfassung einer gemeinsamen Kandidatenliste, welche nächste Woche zur Veröffentlichung gelangen wird. Bei der am gleichen Tage stattgehabten Wählerversammlung sprach sich Oberstlandmarschall-Stellvertreter Dr. Klaubt) gegen die Errichtung einer besonderen czechischen Universität aus, da schon die vollständige Durchführung der sprachlichen Gleichberechtigung an der Prager Hochschule allen nationalen Anforderungen genüge. Die unbedingte Beschickung des Reichsrathes sei dringend imthig, weil bei jeder wichtigen wirtschaftlichen Frage die volle Stimme des Gesanuntlandes inj die Wagschale ge- andauernden Kälte bemächtigte, war Eifersucht. Er machte ihr über ihre Herzlosigkeit die bittersten Vorwürfe, nannte sie falsch nnd treulos, uud anstatt Marlene mehr an sich zu ziehen, wurde sie ihm immer fremder. Philipp fühlte sich in allen seinen Hoffnungen und heißen Wünschen betrogen. Anstatt des wonnigen Liebelebens auf der alten Burg fand er nichts als starre, strenge Zurückhaltung, mit jedem Tage sah er Marlene bleicher, stiller und scheuer. Immer seltener lenkte er sein Roß nach der einsamen Burg, und als die ersten Herbststürme über die Stoppelfelder brausten, da faß Marlene an dem hohen Bogenfenster, wo vielleicht einst schöne Ritterfräulein ausgeschaut, den Liebsten zu erwarten, und wartete vergebens auf Philipp von Wahlburg. Tag auf Tag verging, und das Schloßthor öffnete sich nicht. Marlenens schöne Augen wurden nicht mehr trocken, die Wangen bleichten immer mehr, und der Zeitpunkt war vielleicht nicht mehr allzufern, wo die stete Aufregung das arme Mädchen auf das Krankenlager werfen würde. Allmählich aber bemächtigte sich ihrer auch ein heftiger Zorn gegen Philipp. Aus glücklichen Verhältnissen hatte er sie herausgerissen, denn legt werden müsse. Klandy will Ersparungen im Staatshaushalte, will aber das anzustrebende Sparsamkeitssistem mit der Staatsraison in Zusammenhang gebracht wissen. Eine Heeresreduction könne nicht platzgreifen, so lange bie Nachbarn bis an die Zähne bewaffnet seien. Aus Bosnien könne eine Macht wie Oesterreich nicht einfach retirieren, nachbem 146 Millionen und 10,000 Menschen geopfert worben seien. Aus Frankreich liegen Nachrichten vor, nach welchen bie Regierung trotz ber Versicherung ber republikanischen Organe, baß ber Bonapartismus zum Tobe getroffen fei, sich einer gewissen Beklemmung und Besorgnis doch nicht ganz zu entziehen vermag. So beabsichtigt das Kabinet Grevy, beii Prinzen Napoleon und seine Kinber ans Frankreich auszuweisen, falls er als Präteiibeitt auftreten sollte. Ein solcher Schritt wäre unklug, würbe ben Boncipartisten Anlaß zn Klagen über Verfolgungen geben und von ihnen gewiß auch dazu ausgenützt werben, um zu ben in ber Beamtenschaft, ber Lanbbevölkerung und dein Heere noch vorhandenen unb burch bas tragische Enbe bes Prinzen Louis Napoleon neuerbiitgs aufgefrischten Sympathien für bie Idee bes Kaiserreiches auch noch bie Gloriole bes Martyriums hinzuzufügen. Dagegen war es vom Stanbpnnkte des Präsidenten einer republikanischen Volksvertretung vollständig richtig, wenn Gambetta den in der Samstagsitzung gestellten Antrag des Bonapartisten Blachöre auf Vertagung der Kammer bis Montag mit dem Bemerken zurückwies, baß bie Kammer keinen Grunb habe, sich offiziell einer Trauer anzuschließen, welche nur eine rein persönliche Bedeutung beanspruchen könne. Ob und wie man es im bonapartistischen Lager dahin bringen wird, die Thronprätendentenfrage in einer Weife zu erledigen, baß darunter bie Einheit ber Fraktion keinen Schaben erleibet, ist vorläufig noch zweifelhaft. Gewiß ist nur, daß der rothe Prinz feine Ansprüche auf die Erbfolge nicht aufgeben Will. Ja, es wird sogar gemeldet, baß er mit bent festen Vorsatze umgeht, bas Kaiserreich auf „social-bemokratischer Grundlage" herzustellen. Das wäre also ein Seitcustück zur „Republik mit monarchischer Spitze". Indessen wirb Prinz Napoleon sein beabsichtigtes Kunststück gewiß eben so wenig zu stanbe bringen, als es bem Fürsten Bismarck gelingen wollte, bie verhältnismäßig weniger gefährliche kutsche Soeialbemokratie als politischen Factor für feine Pläne zu verwerthen. Bemerkenswerth ist, baß ber Pariser „Figaro", ber würbige Repräsentant ber moralischen unb po- glücklich war sie als armes Blumenmädchen, wo jedermann sie geliebt und geachtet hatte, gewesen, um sie hier in der glänzenden Umgebung, die ihr krankes Herz nicht befriedigen konnte, verkümmern zu lassen. Mit inniger Sehnsucht dachte sie oftmals an Herbert Lindner. Wie sanft und freundlich war er immer mit ihr gewesen, wie liebevoll war sein Rath, wenn sie dessen bedurfte, und ohne ein Abschiedswort ging sie von ihm, weil — Philipp es so von ihr gefordert. Wie ein ruheloser Geist wanderte Marlene in den öden Gängen des Schlosses umher, sie hatte nur noch den einen Gedanken, wie sich ans dieser Gefangenschaft befreien, denn eine Gefangenschaft war es, sie mochte noch so golden und schimmernd scheinen. Marlene wußte, daß Philipps Diener aus der Stadt, der gleichzeitig mit ihr hier erschienen war, entweder den Namen eines Hüters oder Spions verdiente. Oft, wenn sie sich unbeachtet wähnte, dann war er plötzlich da, und ihre Befehle schienen bei ihm kein Gehör zu finden. Vier Wochen waren jetzt seit Philipps letztem Erscheinen verflossen, im Zorn war er von ihr gegangen, und es gab Augenblicke, wo sie wünschte, daß er nie mehr zurückkehren möchte. (Fortsetzung folgt.) litischen Corruption, wie sie unter dem falschen Glanze des zweiten Kaiserreichs großgezogen wurde, die Bonapartisten ganz und gar im Stiche ließ, indem er an alle monarchistischen Fraktionen die Aufforderung richtete, sich um das Lilienbanner des Grafen Chambord zu scharen. Am 22. d. fand in Ajaccio die Wahl eines Senators für Corsica statt. Nachdem bei dem ersten Wahlgange keiner der Kandidaten die erforderliche Majorität erhielt, mußte eine engere Wahl vorgenommen werden, bei welcher der ehemalige Po-lizeipräfect unter dem Kaiserreiche, Pietri, mit 255 Stimmen zum Senator gewählt wurde. Der Republikaner Tommasi erhielt 227 Stimmen. Die Thronkrisis in Egypten. Ismail Pascha scheint einen Hinterhalt gefunden zu haben, der ihn ermuthigt, dem Abdankung-Verlangen der Westmächte Widerstand zu leisten. Das Telegramm vom 22. d., nach welchem der Khedive den Rücktritt von der Negierung verweigert, gibt darüber keinen direkten Aufschluß, und wenn es auch richtig ist, daß sich die Truppen und der Kriegsminister schon deshalb gegen Tewfik Pascha ausgesprochen haben, weil dieser eine Reduetion der Heeresausgaben zugesichert haben soll, so ist doch kaum anzunehmen, daß der Khedive blos aus der Anhänglichkeit seiner Truppen den Muth schöpft, die bestimmten Forderungen Frankreichs und Englands ablehnend zu beantworten. Wie in der oben angezogenen Depesche bemerkt wird, hat der Khedive die Konsuln Englands und Frankreichs an den Sultan gewiesen. Gleichzeitig soll er auch seinen Vertrauensmann Talaat Pascha in besonderer Mission nach Konstantinopel abgesendet haben. Hofft tr wol, daß die in allen Fugen krachende Türkei im stande sein werde, seinen schwankenden Thron zu stützen? Gewiß nicht. Dazu ist der Khedive viel zu praktisch. Auch von der Fürsprache des Scheik-nl-Jslam, des Oberhauptes der moslemi-tischen Geistlichkeit, wird sich Ismail Pascha keine besonders günstige Wirkung für die Sicherstellung seiner persönlichen Herrschaft versprechen. Viel näher liegt die Bermnthnng, daß der schlaue Khedive ans die Nivalität Englands, beziehungsweise der Westmächte und Rußlands in allen orientalischen Angelegenheiten rechnet, und daß er sich weit weniger auf den Sultan, als auf den derzeit in Stambul überwiegenden russischen Einfluß verläßt. Daß Rußland die Initiative Englands und Frankreichs nur mit scheelen Augen verfolgt, geht aus der Gehässigkeit hervor, mit welcher der „Nord", als offiziöses Organ der russischen Diplomatie, den Schritt der Westmächte einer abfälligen Kritik unterzieht. Doch selbst für den Fall, als es dem russischen Einflüsse gelingen sollte, den Sultan zugunsten des Khedive zu stimmen und den angeblich bereits in den Händern der Westmächte befindlichen Ab-fetzungsfermau zu widerrufen, dürfte nun Ismail Pascha diesmal die Rechnung ohne den Wirth gemacht haben. Wie nämlich verlautet, hat sich auch Oesterreich, nachdem es schon früher gegen die Schädigung der Interessen seiner Unterthauen durch die egyptische Regierung und gegen die Verletzung internationaler Verträge und verbriefter Jurisdictionsrechte durch den Khedive wiederholt Klage geführt, dem englisch-französischen Verlangen nach Abdankung, beziehungsweise Absetzung des Khedive mit oder ohne Genehmigung der Pforte angeschlossen und seinem Geschäftsträger in Egypten die erforderlichen Weisungen ertheilt. Auch Deutschland behandelt die Lösung der egyptische» Frage als internationale Angelegenheit und hat sich im Vereine mit Oesterreich dem französisch-englischen Schritt angeschlossen, nachdem beide Staaten ihre Konsuln schon früher angewiesen hatten, vom Khedive die Lahlnng seiner Schulden oder seine Abdankung zu verlangen. Wenn nun, wie von verschiedenen Seiten -gemeldet wird, der Sultan seiner Weigerung, von der Regierung zurückzutreten, das Versprechen hm* zufügte, allen Verpflichtungen gegen seine Gläubiger nachzukommen, so dürfte er dieses Versprechen wol im Hinblick auf die vorerwähnte österreichisch-deutsche Alternative gestellt haben. Jetzt kommt dieses Versprechen jedenfalls zu spät, und es wäre sicherlich eine große Unvorsichtigkeit vonseite Rußlands, seinen Einfluß auf den Sultan zugunsten des Khedive in einem Momente zur Geltung zu bringen, wo es eine Ehrensache Frankreichs und Englands, Deutschlands und Oesterreichs ist, alle, ja selbst die letzten Conscquenzen der von den Wcstmächten ergriffenen Initiative zu ziehen. Anderseits muß der Entwicklungsgang der Orientfrage auf der Balkan-Halbinsel den Mächten als Mahnung dienen, sich bei der neuesten in Egypten zur Austragung gelangenden Phase der Orientkrisis vor russischen Jntrignen nach Möglichkeit zu sichern. Ans England. Bereits seit längerer Zeit ist die Nachricht verbreitet, daß die englische Regierung, um den fortwährenden Angriffen insbesondere aus ihre äußere Politik die Spitze abzubrechen, gesonnen ist, durch einen Appell an das Volk, beziehungsweise durch die Ausschreibung neuer Wahlen den Beweis zu erbringen, daß die Mehrzahl der Bevölkerung mit der Haltung des Ministeriums zufrieden sei. Mit diesem Gerüchte stimmt auch die Bemerkung des Schatzkanzlers Sir Northcote überein, welcher anläßlich der Beantwortung eines bei einem conser-vativeu Bankett auf die Regierung ausgebrachten Toastes erklärte, daß die Regierung noch vor Beendigung des gegenwärtigen Parlaments imstande sein werde, den Wählerschaften einen ehrenvollen und stolzen Bericht vorznlegen über die Art und Weise, wie sie das ihr übertragene Amt ausgeübt habe. In der Handelswelt findet jedoch die äußere Politik des Kabinets BeaconSfields wenig Anklang, und hat sich erst am 21. d. M. auf dem Jahresbankett des freihändlerischen Cobdenklub Northbrook, der frühere Generalgouverneur in Indien, auf das schärfste gegen die »inthwillig heraufbeschworenen Kriege in Afghanistan und dem Cap-laude ausgesprochen. Vermischtes. — Hochverrathsprozeß gegen unreife Bnrfchen. In Graz begann am 23. d. M. ein Schwurgerichtsprozeß gegen zwei Gymnasialschüler und einen Handelsakademiker aus Triest, welche den Geschwornen als hervorragende, ja selbst als leitende Mitglieder des berüchtigten „Eomitato Triestino" der „Jtalia irredenta" vorgestellt werden. Die jugendlichen Exaltados heißen Giaeomo Venezian, Ginseppe Venezian und Salvatore Bazzitai. Die beiden Erstgenannten sind österreichische Unterthanen, der letztere Unterthan des Königreichs Italien. Der jüngste der Angeklagten ist 17, der älteste 19 Jahre alt. Sämmtliche sind Söhne wohlhabender Eltern israelitischer Consession. Die Anklageschrift beschuldigt die unreifen Burschen, an den in letzter Zeit in Triest vorgefallenen nationalen Demonstrationen Antheil genommen zu haben. Sie find ferner des Hochverrats angeklagt wegen Betheiligung an einer geheimen Gesellschaft, deren Zweck die Losreißung des Küstenlandes von Oesterreich bildete, dann wegen Sammlung von Geldbeiträgen sür ein Garibaldi-Album, welches auch zustande kam und dem greisen Agitator im Oktober v. I. durch den General Avezzana, Präsidenten des Centralcomitis für die „Jtalia irredenta", überreicht wurde. Garibaldi hatte sodann an den 17jährigen Giaeomo Venezian ein Schreiben gerichtet, worin von der großen Partei die Rede ist, „welche uns stützt: sie beginnt in der Kammer mit der Gruppe Cairoli'Zanardelli-Ber-tani und endigt mit den republikanischen Gesellschaften. Wir müssen in allen Hilfe für unsere Sache finden, welche stumm ist, aber wir müssen uns abmühen, um sie zu gewinnen. Sie (Venezian und seine Genossen) bringen so viel Opfer an Zeit und Geld, daß Sie den Erfolg in Wahrheit verdienen — und diesen werden Sie, so schwach unsere Kräfte auch sind, erreichen. Gutta cavat lapidem. (DerTropfen höhlt den Stein aus.)" — Ist die That-fache, daß Bürschchen, welche noch halb in den Knabenschuhen stecken, eine hervorragende Rolle im Lager unserer Jtalianissimi spielen können, ein hinreichender Beleg für die geistige Unmündig* feit der „Jtalia irredenta", so ist anderseits der Umstand, daß der alte Garibaldi sich mit solchen Jungen in eine politische Korrespondenz einläßt, eine neue Bekräftigung des bekannten Satzes, daß der Mensch im hohen Alter wieder zum unzurechnungsfähigen Kinde herabsinkt Wir werden das Ergebnis des Prozesses, welches aus Gründen der öffentlichen Ordnung mit Ausschluß der Oeffentlichkeit geführt wird, sofort nach dessen Bekanntgabe unseren Lesern mittheilen. — „Welcher Religion fittb Sie?1' fragte neulich der Richter bei einer Gerichtsverhandlung in Großwardein einen als Zeuge erschienenen Land« mann. „Bitt', Euer Gnaden, ich bin halt nur so ein Bauern-Griech'", antwortete der gute Mann, dies im Gegensatz zu den „Herren-Griechen" — den Griechisch-Katholischen — meinend.______________ Lokal-undProvin)ial-Fngelegenheiten. — (Gemeinde-Umlage n.) In der Sitzung des krainischen Landesausschusses vom 21. d. wurde der Gemeinde Neumarktl die Bewilligung zur Ein-hebuug einer 25perzentigen Umlage auf die direkten Steuern gewährt und dieselbe angewiesen, die Notwendigkeit einer Erhöhung derselben auf 40 Perzent behufs Vorlage dieses Begehrens an den Landtag gehörig nachzuweisen. — (Bezirks-Lehrerkonferenz.) Am 26. d. vormittags findet im hiesigen Lycealgebäude unter dem Vorsitze des Herrn BezirksschulinspektorS Ritter v. Gariboldi die diesjährige Bezirks-Lehrer-konferenz für den Schulbezirk Stadt Laibach statt. — (Versandungen im Laibachflusse.) Laut Beschluß des Landesausschusses wird Über Anregung des Morastkulturausschusses an den Stadtmagistrat Laibach die Einladung gerichtet werden, zum Zwecke der Behebung der Versandungen im Laibachflusse die dem Gesetze entsprechenden Vorkehrungen zu treffen. — (Spende.) Anläßlich des Ablebens des Chefs der Firma L. C. Luckmann hat die Familie des Verstorbenen der evangelischen Gemeinde den Betrag von 150 fl. zugewendet. — (Gustav Adolf-Verein.) Die diesjährige Versammlung des südösterreichischen Zweiges der Gustav Adolf-Stiftung wird Sonntag den 6. Juli in der hiesigen evangelischen Kirche stattfinden. Die Festpredigt wird vom Pastor der Marburger Gemeinde gehalten. — (Erledigte Stelle.) An der Landes-Obst- und Weinbauschule iu Slap bei Wippach wird für die praktische Unterweisung der Schüler, dann für Verrichtung der verschiedenen Gärtner» arbeiten sowie für die Arbeiten bei der Bienenzucht ein wo möglich lediger Gärtnergehilfe mit der Jahreslöhnung von 250 fl., freier Wohnung und mit dem unentgeltlichen Genüsse des Sommergemüses für den eigenen Bedarf gegen beiderseitige dreimonatliche Kündigung ausgenommen. Bewerber um diese Stelle haben ihren allfälligen Familienstand anzugeben und nachzuweisen, daß sie gnt gesittet, gesunder und kräftiger Körperconstitution, daß sie der slovenischen Sprache mächtig und in der Obst- und Bienenzucht und im Gemüsebau sehr gut bewandert sind. Die mit den bezüglichen Nachweisen und mit dem Geburtsscheine zu in» situierenden Bewerbungsgesuche sind bis Ende Juni 1879 bei der Direction der Landes-Obst- und Weinbauschule iu Slap, wenn möglich persönlich, zn überreichen. — (Nationale Parteidiscipliu.) Im Görzischen sind nicht weniger als vier nationale Kandidaten ausgetreten, und zwar: Pros. PovKtz, Dr. Toukli, Abram und Winkler; letzterer dürfte gewählt werden. — (Landesstreifung.) Bei der cim 30ften Mai und am 3. Juni auf Anordnung des Landeschefs vorgenommeiien Streifung wurden im allgemeinen 140 Individuen beanständet, wovon 44 auf Laibach und 34 auf dessen Umgebung entfallen. — (Aus der Geschäftswelt.) Der Petition der Laibacher Handelskanimer, in welcher um Abstellung jener Uebelstände ersucht wird, welche sich bei der vorgeschriebenen amtlichen Ueberstempelung an solchen Orten ergeben, in denen kein zur Ueberstempelung ermächtigtes Amt besteht, haben sich nunmehr auch die Handelskammern von Graz und Kla-gensurt angeschlossen. — (Zur Durchführung des Jagdgesetzes.) Nicht genug damit, daß der Wilddiebstahl, durch Schlingenlegen während der Wintermonate den Wildbestand Krains in einer Weise decimiert daß jagdbares Wild in den Umgebnngen bewohnter Ortschaften immer mehr und mehr zu einer Seltenheit wird, läßt auch die Durchführung der gesetzlichen Verordnungen betreffs der Schonzeit vieles, wenn nicht alles zu wünschen übrig. Denn sonst wäre es wol nicht gut möglich, daß schon jetzt, volle fünf Wochen vor Ablauf der gesetzlichen Schonzeit für Meister Lampe, Hasenrücken und Hasenlauf auf den Speisekarten der Hotels und Restaurants figurieren. Wir sind keine Freunde des Denunciations-sistems. Aber in dem Falle, als ein Wilddieb — denn nun ein solcher kann e8 sein — Jagdwild während der Schonzeit zum Verkaufe anbietet, erheischt es eben die Achtung vor dem Gesetze, daß der Verkäufer angehalten und zur behördlichen Anzeige gebracht wird. Gastwirthe und Private, welche dieses unterlassen, sind an dem Vergehen des Wildfrevels in gleicher Weise betheiligt, wie der Hehler am Verbrechen des Diebstahls. Witterung. Laibach, 25. Juni. Morgens Nebel, nicht lange anhaltend, dann heiter, Mittags Wolkenzüge aus SW., mäßiger SW. Wärme: morgens 7 Uhr + 17 3°, nachmittags 2 Uhr + 26-6° C. (1878 + 25-0°; 1877 + 20 0" C.) Barometer im Fallen, 730 64 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Wärme + 19 3°, um 0 6° über dem Normale. Wiener Börse vom 24. Juni. Allgtmtine Staats- . Mmtd. I Papierrenle............ ©ilbcrrcntc ........... «Soldrente............. HtaatSlose, 1854. . . * 1860. . > _ 1860 zu 100 fl. 1864. . . ftruniUntluftunfl*- ®6tiflotioncB. Galizien............... Siebenbürgen . . . ■ Temeser Banat . . Ungarn................. Andere öflentliiüe Anteilen. Donau-Regnl.-Lose . JOT — Ung. Prämienanleihen ioz bu Wiener Anlehen ' " 66 25 67-80 7760 117'— 125*75 127-50 156 50 89 25 82-50 84— 85 40 114 — Aetien v. Sanken. Kreditanstalt f.H.u.G. sstarionalbank......... Actien v. (Lrasuporl-ünternehmungen. Alsöld-Babn .... Donau - Dampfschiff Elisabeth-Westbabn FerdinandS-Nordv. Yranz-Ioseph-Bahn Galiz. Aarl-Ludwigb. Lemberg - Lzernowitz Llovd-Hesellschaft . 261-50 826 - 135-50 563 -178 50 2287 War. 66 35 67-90 77*71. 117-25 126 — 128*- 157- 26175 827 - 136 — 564 -J79-2292 144 50>145— 243 50 244 — 133 25! 133 75 575-—[676 Nordwestbahn . . . Rudolfs-Bahn . . . Staatsbahn .... Süd bahn............ Ung. Nordostbahn . Pfandbriefe. Bodenkreditanstalt in Gold........... in österr. Währ. . Nationalbank.... Ungar. Bodenkredit- Prioritäti-Qbfig. Elisabethbahn, 1.6m. Kerd.-Nordb. ».Silber Kranz-Ioseph-Bahn. Galiz.K-Ludwigb.l.E Oest. Nordwest-Bahn Siebenbürger Bahn StaatSbahn, l. £m. Südbahn ä 3 Perz. * 5 * . ßriuatfofe. Kreditlose.......... NudolfSlose .... Devisen. London ............ töefdlorten. Dukaten............ 20 Francs .... 100 d. Reichsmark Silber............. Geld 12550 132 75 278 50 88 25 126-50 115 25 99-50 100-90 98-50 95'— 103"75 93— 102*50 94' 70*50 166*-120 — 100 50 170 50 16 75 Ware 125-75 133 — 279*— 88 50 127 — 115-75 99 75 101 — 98 75 95-25 104 — 93 25 103.— ‘•4-25 70 75 166-50 120-25 100-75 171- 17- 115 80 115 90 5 48 5 49 9 22 9 23 56-85 156 90 10v—|l(JO - Telegrafischer Kursbericht am 25. Juni. Papier-Rente 66 45. — Silber-Rente 67 85. — Gold-Rente 77 65. — 1860er Staats-Anlehen 126 35. — Bankaktien 824. — Kreditactien 262 75. — London 115-90. — Silber —. — K. k. Münzdnkaten 5-47. — 20-Franes-Stücke 9 23. — 100 Reichsmark 56 90. Gedenktafel über die am 2 8. I u n i 1 8 7 9 stattfindenden Li-citationen. Dielte. Kovac'scher Real., St. Veit, BG. Wippach. — 2. Feilb., Lokajnar'sche Real., Haselbach, BG. Gnrkfeld.— 2. Feilb., Kirar'sche Real., Zaborst, BG. Gnrkfeld. — 2. Feilb., Androjna'sche Real., Bründl, BG. Gnrkfeld. — 2. Feilb., Megliö'sche Real., Arch, BG. Gnrkfeld. — 3. Feilb., Knaus'sche Real., Gora, BG. Reifniz. — 3. Feilb., Lu-kan'sche 9tcal., Smarca, BG. Stein. — 3. Feilb., Gra-disar'sche Real., ffttfl, BG. Großlaschiz. — 2. Feilb., Ja-vornik'sche Real., Selo, BG. Laibach. -- 2. Feilb., Jan-kovii'sche Real., Brezovie, BG. Laibach. — 3. Feilb, Bas» tuöc’fche Real, ad Mokriz, BG. Landstraß. — 1. Feilb., Mali'sche Real., Krainbnrg, BG. Krainbnrg. — 1. Feilb., Cunder'sche Real., Jarsche, BG. Laibach. — 1. Feilb., Ja-kopin'sche Real., Skrile, BG. Laibach. — 1. Feilb., Jnti-har'sche Real., Suscha, BG. Laibach. — 1. Feilb , Virant sche Real., Verbicje, BG. Laibach. — 1. Feilb., Kodric'sche Real., Brezje, BG. Landstraß. — 3. Feilb., Ln^ar'schc Real., Lu-zarje, BG. Großlaschiz. — 1. Feilb., Ajster'sche Real, Brezovie, BG. Landstraß. — 1. Feilb, filcmcnäd’fchc Real., Srabovo, BG. Landstraß. — 1. Feilb., Vegel'sche Real., Planina, BG. Landstraß. — 2. Feilb., Mthelii’fchc Real., Brest, BG. Laibach. — 3. Feilb, Hafuer'sche Real., Lack, BG. Lack. — 2. Feilb., Po^nn'fche 9tcal., Großpudlog, BG. Gnrkfeld. - 2. Feilb, Arko'fche Real., St. Marein, BG. Laibach. — 2. Feilb., Stembov'sche Real., Skril, BG. Laibach. — 2. Feilb., VerÄaj'fche Real., Oberdule, BG. Gurk-selb. — 3 Feilb, Strumbelj'sche Real., Untergolo, BG. Laibach. — 3 Feilb., Modie'sche Real., St. Gregor, BG. Großlaschiz. — 3. Feilb., Gerjol'sche Real., Pristava, BG. Laibach. — 2. Feilb., Roprct'sche Real., Michelstetten, BG. Krainburg. — 2. Feilb., Brezovar'fche Real., Brezje, BG. Laibach. — 3. Feilb., Tekavc'fche Besitzrechte, Rakitniz, BG. Reifniz. Neuestes in errcn-Halskravatteik, sehr billig, bei (166) 7 Karl Karinger. Mit einer jungen unabhängigen Dame wünscht ein junger Beamter in Laibach gemeinschaftlichen Haushalt zu führen. Ehe nicht ausgeschlossen. Anträge unter 8. C. W. 75 posto restante Marburg. Diseretiou verbürgt mit Ehrenwort. (302) 2—1 Kundmachung. Beim Eintritte der Erntezeit beehrt sich die wechselseitige Brandschaden-Versicherungsanstalt in Graz die P. T. Herren Landwirthe höflichst aufmerksam zu machen, dass dieselbe nebst der Versicherung «■ Gebäuden, Einrichtungsstücken *r Art. Maschinen, Vieh etc. auch die fersicleriing der Feld- und ffiesenfrüchie gegen Brandschaden unter den möglichst günstigsten Bedingungen übernimmt. Einschlägige Auskünfte werden bereitwilligst im Bureau der Anstalt (Graz, Sackstrasse Nr. 20) sowie bei jedem Distrikts-Kommissariate ertheilt und ebendaselbst Versicherungsanträge entgegengenommen. Wechselseitige Brandschaden - Versicherungs - Anstalt (301) in Graz. (Nachdruck wird nicht honoriert.) AngekommeneFremde j am 24. Juni. Hotel Stadt Wie». Lenar-delli, Kfm., Innsbruck. — terb, Kfm., Stuttgart. — erpotitz, Bergverw.,Hrast-nig. — Apfelbeck, k. k. Re-serve-Lieut.,Linz.— v.Leo-nardi, k. Generalliente-uaut undFestungskomman-dant, fammt Familie, Königstein. — Straab, Kfm., Schönau.— Sturzeis,Schu-pfer und Kohn, Kaufleute, Wien. — Cosmuk, Direktor, Karlshntte. — Re-pousch, Beamter, Sagor. — Kunz, Privatier, Triest. Hotel Elefant. Voduikar und Neitburg, Kaufleute, Wien. — Capofi, Reif., Epernay. — Bendeli, Pferdehändler, Großgoriza. — Schüller, Kfm , St. Lorenzen. Mohren. Mufchitz, Grund-bes., Zirklach.—Rack, Graz. — Dobrowodni, Urlauber, Pest. — Mayer, Matrose, Mattersdorf. — Biskuß, Apotheker, Löding. Baierifcher Hof. Kralj, Karlstadt. — Grile, Handelsm., Watsch. Sternwarte. Gasching, St. Ruprecht. Neuere Urtheile Urztl. Autoritäten llher die das a,n.er 2a: a, nrvt -wirlsssum-ste aller Bitter-wässer. „Int eines der kräftigsten Bitterwässer, welches selbst bei längerem Gebrauche Prof. Dr. v. Bamberger, Wien. keinerlei Nachtheile verursacht Prof. Dr. Leube, Erlangen, i Darme verabreicht wurde, erzielte Wirkt sicher und macht keinerlei Beschwer-Selbst in Fällen, wo es bei reizbarem Wasser schmerzlose Wirkung.“ „Die bereits Oberstabsarzt Dr. Ferd. Haueisen, Laibach. oft ten Vorzüge dieses Wassers haben sich auch bei dessen Anwendung auf den Abtheilungen bewährt. Laibach, 7. April 1879.“ K. k. Krankenhaus-Direktor Dr. Lorinser, Wien, Wiftdon «Hat sich durch die angenehme Eigenschalt, selbst in mässigen Gaben VV IvUvlle xind ohne belästigende Nebenwirkung sicheren Erfolg zu bewirken, bemerkenswert gemacht.“ K. k. Kranken-Anstalt Rudolfs - Stiftung, Wien. Jahresbericht 1878. „Ein Mann mit organ. Herzfehler trank einen Monat hindurch täglich früh ein halbes Glas und fühlte sich bei der stets gleichen milden Wirkung dieses Wassers recht wohl.“ K. k. allgem. Krankenhaus, Wien. Magen- und Darmkatarrh, hab. Stuhlverstopfung, Appetitlosigkeit, Blutanschoppung, Hämorrhoiden, Leberleiden und Frauenkrankheiten wurden vorzügliche Erfolge erzielt.“ Vorräthig in Ltiihaoli bei Peter Lassnik und in allen Apotheken und Mineralwasser-Depote. Brunnenechriften etc. gratis durch die Versendungsdirection in Budapest. (195) 5—4 Druck von Jg. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg. Verleger: Ottomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Dr. Hans Kraus.