sich die Vase von Sittich1 ) in Unterkrain im Laibacher Museum (abgebildet in Müllner Typ. Formen, Tafel XIX, 4). Zeitlich stellt man diese Vasen in das 5—4 Jhrh. v. Ohr. doch könnten sie auch älter sein. In St. Lucia wurden zwei gelbe unteritalische Vasen, eine Kylix und eine Oinochoe gefunden. Als Tarentiner Arbeit und Ex­ portware werden von einigen Gelehrten auch die zylin­ drischen Bronzeeisten und kugeligen Bronzebecken der prähistorischen Gräber angesprochen. Auf prähistorische Vorbilder aus Unteritalien führt man jetzt auch den bekannten Bronzewagen von Strettweg bei Judenburg zurück.1 2 ) Auch der Bronzepanzer von Klein-Glein in Mittelsteiermark soll griechisch sein und dem 7—6 Jhrh. v. Ohr. angehören. M ü lln e r. Die angebliche Heimat des Kerpan. Levstik schildert in seinen Schriften3 ) einen riesen­ starken Salzschwärzer aus Innerkrain namens Martin Kerpan. An der Poik gilt als seine Heimat die Dorfruine Vasi see des Dorfes Loca na Vlačnem unter Hl. Drei­ faltigkeit. M ü lln e r Yolkssagen aus Oberkrain. 1. Die Goldquelle am Mittagskogel. In Mojstrana weiss man folgende Sage vom Gold- suehenden Italiener.4 ) Ein Bauer Ježnik, dessen Hof auf der kärntner Seite des Grenzgebirges liegt, besass auf der krainischen Seite der Jepca seine Alpenhütte. Hier pflegte sich von Zeit zu Zeit ein wälscher Bergmann einzustellen und zu übernachten; er bezahlte stets sehr gut für Bewirtung und Herberge. Des Morgens wendete er sich gegen den Mittagskogel, an dessen Sonnseite er an einer Quelle Gold sammelte. Der Bauer befahl nun seiner Sennerin, ihm, wenn der Wälsche wieder kämme, mit Feuer ein Signal zu geben. So geschah es auch, der Italiener übernachtete in der Alpenhütte und als er gegen die Goldquelle wanderte, trat ihm der Bauer Ježnik mit dem geladenen Gewehr entgegen. Der Wälsche zeigte ihm nun die Quelle und zog 1 ) Das Acervo der Peuting. Tafel lag in der Gegend zwischen Sittich und St. Veit. Cf. darüber Müllner „Emona“ p. 93. 2 ) Petersen „Eömische Mitteilungen“ XLI. 1897, 19. Cf. auch „Emona“ p. 160, wir das Stück für ein barbarisches Fabrikat nach phönikisch-asiatischem Muster erklärten. 3 ) Herausgegeben vom Herrn Landesschulinspektor Levee, Verlag von Bamberg, 4 ) Cf. „Argo“ X, p. 1. wieder heim, nachdem er dem Bauer das Versprechen abgenommen, ihm einmal binnen Jahresfrist zu besuchen und Gold nach Italien zu bringen, dann könne er den Schatz allein ausbeuten und gemessen'. Der Ježnik-Bauer setzte sich nun zunächst mit dem Pfarrherrn ins Ein­ vernehmen um das Gold im Pfarrhause zu schmelzen. Vom gewonnenen Reichtume baute er die Kirche in Vočah. Dieser Reichtum fiel auf und man vermutete Ježnik und der Pfarrer trieben Falschmünzerei. Der Pfarrer wurde verurteilt lebend eingemauert zu werden! — Glücklicher­ weise starb er aber früher und man fand ihn schon auf der Bahre, der Bauer aber fiel, als ihm das Urteil beim Kegelschieben zugestellt werden sollte an gesprungenen Herzen todt zu Boden. 2. Dämonische Wesen. Im Tale von Steinbüchel am Fusse der Jelovca, welches von Lipenca-Bache durchströmt wird, kennt man folgende sagenhafte Wesen. a) Rojenice etwa das was die „saligen Fräulein“, sie hausen in der „Častitljiva jama“ 2 ) in der Jelovca oberhalb der Rossmanischen Mühle am Lipencabache. Sie erscheinen in dreierlei Gestalten: als weisse, braune und schwarze Erscheinungen. Die weisse bewacht die Un­ schuld, die braune kündet Unglück an, die schwarze einen Todesfall. Auch pflegten sie den Leuten gute Rat­ schläge zu erteilen und die Zukunft prophezeien. In Stein­ büchel wird erzählt wie vor zirka 80 Jahren an der Holzbrücke beim Toman über den Lipencabach eine braune Rojenica gesehen wurde. Abends brachte ein Mann Säcke aus der Mühle, lehnte sich an das Brückengeländer, welches brach. Der Mann fiel in den Bach und erschlug sich. b) Der Škrat eine Art Halbteufel, Berggeist der Knappen, Holzknechte und Jäger. Er ist klein, grün von Gewand mit roter Mütze, pfeift bei Nacht und folgt den Fingerpfiffe. Er kann getödtet werden, wenn man ihn mit verkehrter flacher Hand ins Gesicht haut. • — Auf diese Weise soll ihn ein Bauer, Krumpek aus Mišače ausser­ halb Steinbüchel getödtet haben ; dafür kamen sieben Sehkräfte über ihm, verfolgten ihn bis Mišače unter Ge­ schrei : Da du ihn getödtet hast, so begrabe ihn auch ! — Zu Hause angelangt verschaffte er sich endlich durch den Rosenkranz und Weihwasser Ruhe. c) Die Torka ist ein weiblicher Škrat, sie kann gut und böse sein, gilt als Schrecken der Spinnerinnen wenn sie zu verbotenen Zeiten spinnen. d) Der Vedane hat Männergestalt mit feurigem Munde, er bewegt sich sehr rasch, die Zeit seines Spukes sind die Quatemberwochen. M ü lln e r. 2 ) Cf. „Argo“ VI, p. 141. Das Blatt erscheint in ungezwungener Folge 12mal im Jahre, 1—l l/s Bogen stark und kostet ganzjährig 8 K = 8 Mark, halbjährig 4 K = 4 Mark. Redakteur, Herausgeber, und Verleger: Prof. Alfons Müllner. — Druck von A. Klein & Comp, in Laibach.