PrilunmerattouS- Preise KSrLaibach: »an»jährig . . 6 st. 40 kr. HalbjShrig . . 4 „ 20 „ «inteljthrig . 2 „ 10 „ Monatlich... — „ 70 „ Mit der Post: Ganzjährig...........12 fl. Halbjährig........... 6 „ Birrtrljitbrig....... 3 Laibacher gttr Zustellung in« Hau« 1 viertelt. 86 kr., mene«. S kr. «meine Hemmern 6 kr. TJ iflgblutt. Anonyme Mittheilungen werden nicht beritckstchligl; Manuskripte nicht zurückgesendei. WefcecMee: Bahnhosgaffe Nr. 15. «tt»diti»ns- * 3«fe«tw= Bureau: Longreßplatz Nr. S (Buch. Handlung non Jg. v. Klein-mayr & Fed. Bamberg.) Juserttouspretse: Für die einspaltige ä i tr., bei wiederholter ftfialtimg i 3 k. Anzeigen bis 5 Zeilen 20 kr. Bei grötzeren Inseraten «rikj öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Für complicierten Satz Besen. dere Vergütung. Nr. 69. Montag, 26. März 1877. — Morgen: Rupert. 10. Jahrgang. Mitbürger! Die Wahlen für den Gemeinderath unserer Landeshauptstadt finden in diesem Jahre am 84., 26. und Ü7. Marz statt. Wie seit einer Reihe von Jahren bei dem gleichen Anlasse, so wenden wir uns auch Heuer vertrauensvoll an Euch und rechnen mit Zuverficht auf Euren bewährten Eifer und Eure rege Betheiligung. Euch gegenüber brauchen wir wol die außerordentliche Bedeutung dieser Wahlen nicht abermals ausführlich zu betonen, nicht erst auseinanderzusetzen, wie sehr das Wol jedes Einzelnen und seiner Familie von der Zusammensetzung der Gemeindevertretung und dem Geiste bedingt ist, in dem diese geleitet wird. Die wichtigsten finanziellen und wirthschastlichen Angelegenheiten, das Unterrichtswesen, die öffentliche Gesundheitspflege, mit einem Worte: die einschneidendsten geistigen und materiellen Interessen stehen auf dem Spiele. Wähler Laibachs! Seit Jahren schon habt Ihr die Größe dieser Aufgabe stets richtig erfaßt, mit rastloser Thätigkeit und musterhafter Disziplin deren Lösung durchgeführt und so bei den Wahlen glänzende Siege errungen. So soll es auch diesmal sein. Unsere Gegner werden sich auch Heuer in ihrer gewohnten Art an der Wahl betheiligen: keine Rücksicht kennend und kein Mittel unversucht lassend, um ans Ziel zu gelangen. Da ist es desto ernstere Pflicht aller Gleichgesinnten, aller Anhänger einer fortschrittlichen und zukunftsreichen Entwicklung unseres Gemeindewesens, fest und vollzählig zusammenzustehen, um nicht nur im ersten und zweiten Wahlkörper einen durchschlagenden Erfolg zu erringen, sondern auch im dritten. Entfalten wir unsere ganze Kraft, und die Grundsätze der Aufklärung, das Verständnis für die wahre Wolfahrt der Stadt und ihrer Bewohner werden auch in diesen Kreisen zum Durchbruch kommen. Mitbürger! Prüfet doch die Leistungen der national-klerikalen Gemeinderathsminorität im abgelaufenen Jahre! Sie werden genügen, um der Bevölkerung die trostlosen Zustände klar zu machen, denen wir entgegen gingen, wenn diese Minderheit jemals wieder zur Mehrheit werden, wenn in unsere Stadtvertretung jemals wieder an die Stelle friedlicher und fortschrittlicher Arbeit einseitiges und jede gedeihliche Entwicklung störendes Parteigetriebe treten würde. Wähler Laibachs! Gedenket Eurer ruhmvollen Vergangenheit; sorget dafür, daß im Gemeinderathe der Landeshauptstadt die alte Gesinnungstüchtigkeit, der alte Geist auch künftighin erhalten bleibe; tretet einig auf und alle für die vorgeschlagenen Kandidaten — hochachtbare Männer, die ihr längst kennt und die sämmllich schon eine langjährige, ersprießliche Thätigkeit im öffentlichen Leben hinter sich haben, — und ein vollständiger Erfolg wird auch in diesem Jahre der Lohn sein. Eines Sinnes also und vollzählig schreitet zur Wahl! Als Kandidaten werden empfohlen: Laibach am 19. März 1877. Für den I. Wahlkörper (Wahltag am 27. Mür?): Hart Defckimunn, Hausbesitzer; Meranäer Dreo, Hausbesitzer; Peter £aßnift, Handelsmann; Dr. Adolf Mager, Privatier. Vom ZentmlwahlroniM für die Gemkinderathswahlen. ©emeinberatyftiM&lcn. |{ Der juerft oodjogtne SBaljlatt be« britten i ffialjlförpere, bei meinem mit überroiegenber SRa- |i joritöt bte Ranbibaten bec National*Rlerifalen, Dr. i Ahajt)ijh unb SRegali, gewählt mürben, gibt ju ernften I Erwägungen Anlag. Nid)t al« ob biefe« SRefultat überrafchen mürbe, ftnb ja bod) bte Elemente biefe« ! SBahltörper«, in welchem bie national «tleritaicu I SBortführer ihre gefügigsten $artifane finben, jo 11 geartet, bag auf einen Sieg bet ^nttttigenj bort 1 nicht gerechnet »erben tann. Auch nicht bie «ßerfon i bet ©ewählten ift e«, ma« auf un« Einbrud macht. $aben wir ja bo$ in bem „äHijat" Wtgali einen Sar ob feinet ©efchwäfcigteit oft fetjc lüftigen, im tigen aber ganj unfd)äbti(^cn folteret tennen gelernt, beffen Anwefenljeit im ©emeinbtrathe ben (enteren jroar mit einer feljt mertroürbigen Spe= I jialität bereicherte, im übrigen aber ganjbebeutunga»! 100 war. SJa« Dr. Al)ajhijh betrifft, fo ift er im politifchen Seben ein homo novus; mir miffen nid)t, I welche Stellung er im ©emeiuberathe einjunebmen beabfichtigt, bod) ift t« oon ihm befannt, bag er fift nidjt gern frembem Rommanbo fügt, mithin toir ju feiner Ei)re annehmen tönnen, bag er (ein blinber Anhänger feinet politifdjen ©eftnnung«* genoffen Negali, $orat u. f. tu. fei, fonbern in allen fragen, wo e« ftcft um ba« SBol bet ©emeinbe L hanbelt, jene Dbjeftioität nicht au« bem Äuge oer» -litten wirb, meldet ein auftänbiger Eharafter nimmermehr entrattjen tann. Alfo bie« alle« ift e« nicht, wae un« beirrt. SM aber (ann jeber, bem ba« ÖJol bet Stabt am §erjen liegt, fid) einet ge-testen ©eforgni« nicht entflogen, menn et bte * Elemente betrachtet, beren Saturn bei ber 3ufammtn< ® ftfeuug ber ®emeinbtrath«Dcrtrttung maggebenb ift. Ade Ehte oor bem ©auernftanb, bot bem {leinen I ©ewerb«mann, melier, bet Rationalen Sache an. Ijftngenb, jenem Ranbibaten feine Stimme gibt, oon j bem er überjeugt ift, bag ex nebft ber göcberung I be« allgemeinen SBole« »«4> bie Jiodihaltung na* tioualet $rinjiplen in fein Programm aufgenommen , hat. «Mein nicht biefe ÜRottoe finb e«, welche bie nationalen SBä^let be« britten SBajjltörper« bei ber ÄbftimmuHg leiteten, fonbern lebiglid) ber «inftug, I, »eld)tr oon einigen wenigen tonangebenben Agt« , töteten biefet Rreift geübt wirb. SCBir gehen nicht w, menn mit behaupten, bag bie nationale $artei ben jüngften 353at)lerfolg lebiglid) jenen menigen, aber rührigen Agitatoren oerbanle, welche mit allen I XRitteln «fügen 3ureben«, perfiber ä5erbäd)tigung I bet folttifdjen ©egnet, cohet ©emalt unb teder 3ubringUd)teit bie jeber eigenen Auficht baren SBö^Ur au« ben ftreifen bet ÜRoraft« unb ©orftabtbauern, ©reiSler, gialet, Au«töche u. f. m. jut JBahlurne f treiben. Unb bie« ift e«, ma« ©ebenten erregt. * Sfcnn e« einen ber 3°W nad) nid)t unbebeu* tenben Jtjeil ber ©eoölterung gibt, bie bltnb einem ! folgen ttommanbo folgt, mie e« am elften Sßahl» L tage oon Seuten au« bet $efe be« S3olCe« in terro« . tiftifdier SBeife auageübt wuibe, bann ift e« mit ber $auptgrunblage eine« georbneten ©emeinbemefen«, einem felbftönbigen, aufgetlärten ©ürgeriljum in 8ai* badi fd)led)t befteüt, bann mögen allerbing« jene redjt habt»» öin bie 3utiinft Saibad)« al« eine ] Oauetnftabt — im f4led)ten Sinne be« SBorte« — profejeihen. Sßenn beriet (fiinflüffe fo mädjtigl auftreten, fo tönnen fie im gegebenen Söiomente in •erbetbenbringenbet SBeife mitten nnb ba« auf« opfetnbfte SSMrfen mat)ret S3atetlanb«freunbe, Sil* bung unb Xßoifabrt ju oetbreiten, junid)te madjen. I UBeldje« märe mol bie 3utunft Saibad)«, menn I e« biefer SSIaffe oon Seuten gelingen tönnte, in bet I ftommunaloertretung bie fo feljt erfe^nte ÜHajoritätl )n erlangen? So mand)et mag fid) biefe gragel je|t, mo ba« befonnene, gemiffen^afte SIBirten ber serfaffung«treuen ©emeinberath«maiorität ein ®efQt)l I bet fRutje unb Sidjerhtit, ben Sinbtud be« ftetigen Oortf^reiten« unb aQfeitiger §örberung tommunaler ffiolfaijrt Iprootruft, nkbt gefteUt haben. So man« ger mag an# sMfcfctt — jtbe« aeiteren ©efidit«« | ipuntte« entbehrenb — im barüber fein, ■ ob e« benn mirtlid) ein fo groge« Unheil märe, menn jur SLbmtd)«lung einmal mieber ein paar neue I nationale ©emeinberäthe in bie ftommunaloertretung entfenbet unb bie ftleritalen bort }ur ÜJlajorität ge« I langen mütben. SBir möd)ten e« nicht barauf antommen laffen. 133ergeffen mir ja boch nicht jener 3e>tP'c>°b'’ ®° I bie Nationalen bie ^errfchaft ber Stabt in $änben hatten. Welche« waren benn bie Segnungen biefe« I (Regime«? (Sine oerrottete ginanjwirthidjaft, ßortup« < tion in allen Dichtungen, ÜRigbraud) ber ^olijei« I! genalt )ii nationalen 3n,e wenbung folchet öefahten burch Abgabe feiner Stimme &ugunften ber oerfaffung«treuen Ranbibaten I mitjumirten. ^ei^dratl). 56. Si&ung be« ^)ertenhaufe«. I Eiet $anbel«miniftet übermittelt einen ©efeftentmutf, betreffenb bie Enteignung jum 3wede bet Jperflellung oon Sifenbahnen ((Sjproptia» ttondgefefe). 35er Quftijminiftet legt einen ©efefeent» murf oot, womit bie ©eftimmungen ber Straf« pro}egorbnuiig übet bie Nichtigteit«befQu(et ©ahn für ben &u«bauj bet Sinie ©rü(«Rloftergrab; 5.) betreffenb bie @e» I j fe^e, womit ©ejtimmungen be« ilnhunge« ber I 91 eia« am 23. b. au«gegebene SR e i n ÜRontenegro oetfprach einet Deputation bo«nifd)er Flüchtlinge, im gaöe be« hlJiiglingen« ber grtebenfloethanblungen bie Seitung De« boenifchen Aufftanbe« ju übernehmen. 3Da« biptoraatijdje ^cototoll enthält nach ©erid)t ber „R. folgenben $offu«: „Sßenn bie §offnung ber Mächte wiebetum getäufcht wäre unb bie Sage ber djriftlidjen Untertanen bt« Sultan« nidjt in einet Seift oerbeffert würbe, bag bie lieber« lehr btt äßirren oerhtnbert würbe, weldje petiobifd) Ibie {Ruhe Europa’« geftört haben, fo halten bie 3Räd)te füt ihre Pflicht, ju ertiären, bag ein fold>er 3uftanb mit ihren 3ntereffen unb ben Anforberungen ber tRenfchlichteit unoereinbat wäre. 3n biefem 0rade wttben bie Mächte gemeinfam auf bie SÖiittel bebaut fein (aviseront en commun aux moyeas), melche fit ja ergreifen für unumgänglich halten, um bie SOBolfahrt btr d)riftlid»en ©eoölterung unb bie 3nter< effen bt« adgemtinen grieben« hetbeljuführen.*1 Dte ?onbonet ©erhanblungen übet ba« $roto • tod finb, wie bie „$ol. Sorr.“ au« $ettr«burg erfährt, nahebei al« gefcheitert ju betrachten. Die tnfflfche Negierung mirb niemal« ber Aufnahme be« ©affu« über bie Abrüjtung ber ruffifeften Armee i« ba« Sßrosotod juftimmen. Die bejüglidje 3nfinuation Ißnglanb« mürbe mit