poslmns pIsLsns v xolovrni. Ki«zek«e Kummer 150 Din. Nr. 28. Erscheint jeden 1., 10. und 80. 11. (86.) Jahrgang. Organ der Gottscheer Deutschen. Bezugspreise: Jugoslawien: ganzjährig 30 Din, halbjährig 1S-—Din. D .Oefterreick: ganzjährig 6 Schill., halbjährig 3 Schill. Amerika: 2 Dollar. — Deutsches Reich 4 Mark. Koöevje, Donnerstag, den 1. August 1929. Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte sind an die Schriftleitung zu senden. — Anzeigen-Aufnahine und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje Ein zeitgemäßer Aufruf. Der „Schwäbisch-deutsche Kulturbund" hat sich angesichts des zunehmenden Mangels von deutschen Lehrern mit nachstehendem Aufrufe an die breite Öffentlichkeit gewendet: „Im vergangenen Jahr hat die Leitung des Schwäbisch-deutschen Kulturbundes zum erstenmal die breite Öffentlichkeit aufgerufen, Spenden zu geben, die einzig und allein zur weiteren beruf¬ lichen Ausbildung der Lehrer, der Erzieher und Wegbahner unserer Jugend, verwendet werden. Unser vorjähriger Versuch hat, wie wir stolz ver- künden wollen, einen recht guten Erfolg gehabt. Die geflossenen Spenden ermutigen uns, auch in diesem Jahre unsere Volksgenossen um Spenden zu bitten, die restlos zur Weiterbildung unserer deutschen Lehrer verwendet werden. Diese Sammel¬ einrichtung soll zu einer dauernden werden. Wir wollen nach Schluß eines jeden Schuljahres mit unserer Bitte um Spenden kommen. Jeder soll nach seinen Kräften beitragen. Das Kind und die Jugend ist unseres Volkes höchstes Gut. Und die größte Sorge unserer Altvorderen war die schulische Erziehung der Kinder. Dank der Ein¬ sicht unserer Vorfahren haben unsere Volksge¬ nossen nicht nur eine gute nützliche Schulaus¬ bildung genossen, sondern die Kinder konnten durch Einsicht und Opsermilligkeit Lehrern der eigenen Volkszugehörigkeit, also deutschen Lehrern, anvertraut werden. Heute leiden wir an einem beängstigenden Mangel an deutschen Lehrkräften. Wir besitzen keine eigene deutsche Lehrerbildungsanstalt. Es ist bekannt, daß die staatlichen Lehrerbildungs¬ anstalten kaum einen geringen Bruchteil des zahlen¬ mäßigen Bedarfes an deutschen Lehrpersonen decken. Schon diese beiden nackten Tatsachen erfüllen uns mit Sorge und Angst um die Zukunft un¬ seres Volkstumes. Aber die Tatsachen verpflichten Für die Lesucher der Gottscheer Sprachinsel. Belehrende Winke. (Fortsetzung.) Wir beginne l unsere Wanderung durch die Stadt Gotlschee (Gasthof „Zur Sonne" in der Laibacher Straße, Hotel „Triest" in der Nähe der Dekanatskirche, ferner die Gasthöfe Josef Dornig im Stadtviertel Gnadendorf, Gustav Ver¬ derber und Franz Schleimer am Alexanderplatz) vom Bahnhofgelände der Unterkrainer Bahn, die hier ihren Endpunkt findet. Der Weg führt uns zunächst in südöstlicher Richtung vorbei an Holz- stapelplätzen und einem Dampfsägewerk rechts zum Anfang der die Nordstadt durchlaufenden Laibacher Straße (Ljubljanska cesta), vorbei am Marienheim (Marijin dom) und dem Realgym¬ nasium (früher humanistisches Gymnasium). Weiter- schreitend kommen wir zu der Öberen Brücke, die den oberhalb Mooswald entspringenden Rinse- fluß überquert. Die Rinse führt nach den starken Regengüssen des Frühjahrs wie Herbstes bedeu- tende Wassermassen, die einen erheblichen Teil Les Gottscheer Beckens in einen See verwandeln. uns auch dazu, diesen Zuständen, die beim län¬ geren Andauern den sicheren Untergang unseres Volkstumes, unserer Eigenart, unserer Sitten und Gebräuche bedeuten, entgegen zu arbeiten. Und dazu haben wir die Kraft und auch die Mög¬ lichkeit! Nicht mit Worten, sondern mit der Tat soll und muß geholfen werden. Es bedarf nur des opferwilligen und raschen Handelns unserer Volksgenossen. Wir dürfen nicht einseitig materiell unser Auge nur allein auf unsere Wirtschaft richten und ihr allein unsere Kraft zuwenden. Wir müssen freudig und warmen Herzens opfern, um die Er¬ ziehung unserer Kinder, unseres Nachwuchses, im Geiste unseres Volkes, unserer Vorfahren und un- serer Überlieferungen sicherzustellen. An jedes Mitglied, an jeden Förderer und Freund unseres Kulturbundes, ja an jeden Deut¬ schen, wenn er auch nicht in unseren Reihen ist, an alle Ortsgruppen unserer Volksorganisationen, an alle deutschen Gemeinden, Körperschaften, Ver¬ eine und Geldinstitute richten wir diesen Aufruf, die dringende Bitte, Geld zu spenden zur Unter¬ stützung armer deutscher Schüler, die für den Lehrerberuf vorbereitet werden sollen. Alle Ortsstellen unserer Volksorganisationen, besonders aber alle deutschen Pfarrer und Lehrer, sind ebenso herzlich als dringend gebeten, lau¬ fende Sammlungen für den genannten Zweck zu veranstalten. Alle einfließenden Spenden bitten wir der Leitung des Schwäbisch-deutschen Kulturbundes, Novisad, Zeleznicka ulica 96, zu überweisen. Unsere wohlhabenden Volksgenossen und auch die oben genannten Stellen bitten wir, entweder allein oder auch gemeinsam für die gesamten Ausbildungskosten eines Lehrers aufzukommen. Diesbezügliche Bereiterklärungen bitten wir eben¬ falls der Leitung des Kulturbundes einzusenden. Besondere Wünsche aller Spender finden selbst¬ verständlich weitgehende Berücksichtigung. Der Fluß versinkt nach etwa 10 km Lauf unter- halb der Stadt, unweit des Ortes Mösel, durch mehrere Sauglöcher und nimmt unterirdisch seinen Lauf wahrscheinlich bis zur Kulpa. Links von der Oberen Brücke erhebt sich die zweitürmige, nach den Plänen des bekannten öfter- reichischen Architekten Schmidt erbaute Dekancus- kirche. In der Fortsetzung der etwas nach rechts abbiegenden Marktstraße liegt der wuchtige Bau des alten Schlosses, mit breitem, von Altanen umzogenem Jnnenhof. Ursprünglich im Besitz der Fürsten von Auersperg ist es jetzt der Sitz der Bezirkshauptmannschaft und verschiedener lokaler Ämter. Die heutige Fürstenfamilie der Auersperg, die schon als Grafengeschlecht das zwanzig Jahre vorher zur Grafschaft erhobene Gottscheer Gebiet im Jahre 1641 aus den Händen der Freiherren von Kyssel erhielt und von Kaiser Leopold II. 1791 die Erhebung desselben zum Herzogtum erlangte, ist die Eigentümerin des Schlosses. Er¬ baut ist das Schloß in seiner ersten Gestalt wahr¬ scheinlich schon bereits mehrere Jahrhunderte, bevor die Auersperger in seinem massigen Bau Einzug hielten. Schon auf den ältesten Abbildungen (so in Valvasors 1687 in Nürnberg erschienener dick¬ leibiger und reich illustrierter Beschreibung der Deutsche Volksgenossen! Macht die Taschen auf! Auf zur Tat! Werschnell gibt, gibt doppelt!" Diesem Aufrufe möchten wir einen weiteren, für unser Ländchen berechneten anfügen. Wer die gegenwärtige Lage unseres Länd¬ chens kennt, der muß zugeben, daß seine Eigenarr in besonderem Maße durch den zunehmenden Mangel an heimischen deutschen Priestern und Lehrern gefährdet ist. So ist die Pfarre Spodnji log (Unterlag) schon monatelang ohne Pfarrer, weil heimische Priester nicht da sind und slowe- Nische schon der Sprache wegen, um eine verein- samte ärmliche Gottscheer Pfarre nicht leicht bittlich werden. Diesem Mangel an heimischen Priestern ist es auch zuzuschreiben, daß zur Stunde auch die größeren Gottscheer Landpfarren ohne Kapläne sind. Gerade so bedenklich ist es hinsichtlich der heimischen Lehrer. Ihre Zahl schmilzt immer mehr zusammen und die entstehenden Lücken werden entweder gar nicht, wie in Toplareber (Unter¬ warmberg), ausgefüllt oder höchstens mit jungen slowenischen Lehrkräften, die das Deutsche nur mehr ungenügend beherrschen. Die freie Schul- leiterstelle in Toplareber (Unterwarmberg) wurde zwar schon von mehreren Lehrern und Lehre¬ rinnen besichtigt, doch alle haben darauf ver- zichtet, weil sie eine deutsche Gegend fanden, in welcher sie bei ihrer mangelnden Kenntnis des Deutschen nichts Befriedigendes leisten zu können voraussahen. Wie soll dem abgeholfen werden? Nur da¬ durch, daß talentierten, braven Jünglingen die Mittel zum Studium geboten werden und Aus» studierten, zumal neuausgeweihten Priestern für die ersten Jahre eine solche materielle Aushilfe an die Hand gegeben wird, daß sie Halbwegs standesgemäß leben können. Schreckt ja gerade die unwürdige Besoldung eines großen Teiles Denkwürdigkeiten Krams) ist eine weiträumige trotzige Schutzburg sichtbar. Sie reckt sich vor einem Haufen spitzgiebeligcr Häuser und einer breiten Wasserfläche, die wohl den damals an ihren Flanken dahinlausenden Rinsefluß darstellt. Von allen Schicksalen des Gottscheer Landes war wohl seit dem 13. Jahrhundert dieser mittelalter¬ liche Bau ein stummer Zeuge. An seine Tore brandeten die wutenlflammten Scharen der Gott¬ scheer Bauern, die im Jahre 1515 sich gegen die grausamen Plackereien und Erpressungen des damaligen Inhabers der Herrschaft Gottschee, des Grafen Jörg von Thum und seiner Schinder¬ knechte empörten, das erste Aufflackern der spä¬ teren blutigen Bauernaufstände auf deutschem Bo¬ den. Und in dem Schloß wohnte 1809 bis 1813 die Hauptmasse der französischen Truppen, die hier einzogen, als Napoleon einen ihm unter¬ tänigen Staat Illyrien geschaffen hatte. Vor den Mauern des Schlosses wurden damals die bäu- erlichen Rädelsführer der Erhebung gegen die Fremdherrschaft durch die französischen Kugeln niedergestreckl. Durch einen Torbogen gelangen wir auf den straßenartigen Alexanderplatz, auf dem sich ge- legentlich des monatlich stattfindenden Marktes Seite 2. Gnytecr Zettung — Nr. 22 der Geistlichkeit bei uns manchen Jüngling vom Priesterstande ab. Desgleichen soll jenen weiter- geholfen werden, welche sich nach dem Besuche des heimischen Gymnasiums in Ljubljana oder an¬ derswo für den Lehrerberuf vorbereiten wollen. Diese Mittel nun müßten unserem Studenten- Unterstützungsvereine zu Gebote stehen. Wie not- wendig hätten wir eben jetzt das Studentenheim I Zum wiederholten malen ist sowohl vor der Ober¬ gespanschaft als auch bei der Gebietsversammlung in Ljubljana das Verlangen nach Gutmachung des mit der Wegnahme des Heimes uns zugefügten Unrechtes erhoben worden und wir werden nicht Nachlassen, daran zu erinnern, bis uns Gerech¬ tigkeit widerfährt. Jnsolange dies nicht geschieht, möge jedermann in Stadt und Land den Stu¬ dentenunterstützungsverein fördern. Jede Gabe ist willkommen. Sache des Gottscheer Volkes ist es, ferner in den Familien Lehrer- und Priesterberufe zu wecken und zu fördern. Ein Volk, das seine Lehrer achtet und deren erzieherische Tätigkeit dankbar anerkennt, ein Volk, in dessen Familien christliche Lebensordnung herrscht, wird noch immer den Boden bilden, auf dem Priester- und Lehrer¬ berufe gedeihen werden, damit aber auch jenen doppelten Stand erhalten helfen, der am meisten mit ihm in Berührung steht, seine Freuden und Leiden mit ihm teilt. Aus Stadt und Land. KoLevje. (Vcrbandsfeuerwehrtag.) Sonntag den 15. September 1929 findet um 10 Uhr vormittags im Gasthose „Harde" der zweite ordentliche Verbandstag des Verbandes der Gott¬ scheer Feuerwehren statt. — (Gottscheer L e s e v e rein.) Die Bücher- ausgabe im neuen Büchereizimmer, Haus der Spar- und Darlehenskasse am Hauptplatze, findet von Freitag den 9. August 1929 angefangen jeden Dienstag und Freitag von 3 bis 5 Uhr nach¬ mittags statt. Entlehnungsgebühr pro Band und Woche von 50 Para bis 1 Dinar. — (Depotweihe.) Sonntag den 18. Au¬ gust 1929 findet die Weih; des neugebauten Feuerwehrheimes in der Stadt statt. Die Ein¬ ladungen und die Festordnung werden demnächst allen Feuerwehren und Feuerwehrfreunden zuge- scndet werden. Die vorzügliche Laibacher Eisen¬ bahner-Musikkapelle ist für diese Feier bereits gesichert und man erwartet eine allseits zahlreiche Beteiligung, da das Programm alt und jung gutes bieten wird. — (Sommerfrischler aus dem Aus¬ lande.) Auch der heurige Sommer hat wieder eine Anzahl Deutscher zu kürzerem und längerem Besuche unseres Ländchens bewogen. Wir nennen: Dr. Jng. Stoeger-Berlin, Direktor Otto Fischer- Dortmund, Werner Poppe-Zwethan, Studienrat Werner Schmidt-Schleusingen, Professor Deuer¬ ling-München, Erich Klinghammer-Berlin samt einer zehnköpfigen Gruppe, Kanzler Theo Döring samt Familie, Studienrat Max Eck samt Ge¬ mahlin mit einer größeren Gruppe aus Auerbach. Auf alle hat Gotischer den besten Eindruck ge¬ macht. Sie fühlen sich heimisch unter uns und ein reges Volksleben abspielt. Aus weitem Um¬ kreise kommen die Bauern aus ihren Gefährten und mit ihrem Vieh zu Ein- und Verkauf zu¬ sammen. Über die zweite, die Rinse überspannende so¬ genannte Untere Brücke, an der ursprünglich das alte Tor der mittelalterlichen Festung stand, ge¬ langen wir in östlicher Richtung vorbei an dem seit 1890 ausgebeuteten Braunkohlen-Bergwerk (600 bis 700 Arbeiter) zu der Ortschaft Seele. Rechts vor derselben ist eine sehenswerte Grotte, in der zur Zeit der Türkeneinfälle viele Be¬ wohner der Umgebung mit ihrem Haben Unter¬ schlupf fanden. Rechts in südöstlicher Richtung abbiegend ge¬ langen wir vorbei an der anmutigen Ortschaft Hohenegg-Onek (590 m, prächtiger Blick über das Gottscheer Becken nach Süden bis an die kroatischen Berge und dem Klek) nach dem idyllisch in einem Hochtalkessel gelegenen Nesseltal-Ko- privnik (628 in) mit hochgiebeligen Häuserreihen (1400 zuerst als Pfarrort erwähnt). Es ist die Heimatgemeinde der Familie des ehemal. deutschen Reichskanzlers Caprivi (Kopriva). In der Kirche wertvolle Holzschnitzereien u. a. das Altarbild des aus der Gemeinde stammenden, in Salzburg le¬ benden Malers Michael Ruppe. (Schluß folgt.) wollen wieder kommen. Sorgen wir alle dafür, daß die Brüder aus dem Reiche immer gerne wiederkehren. — (Todesfall.) In Ljubljana ist am 16. Juli der bekannte deutsche Advokat Dr. Otto Vallentschagg verschieden. — (Vom Allgemeinen Einkau fsver- ein) für Bauern, Gewerbetreibende und Beamte in Kočevje berichtet das Amtsblatt vom 25. Juli, daß seine Liquidierung Dr. Richard Rom und Josef Kropf in die Hände genommen haben. — (Personalnachricht.) Dr. KarlTschin- kel, Richter in Mokronog, wurde in gleicher Ei¬ genschaft nach Ribnica versetzt. — (Bezirkskasse.) Der Einladung zur Zusammenkunft der Bürgermeister am 25. Juli hat eine sehr bescheidene Anzahl Folge geleistet. Das ist sehr bedauerlich, denn die Herren Ge¬ meindevorsteher wissen aus Erfahrung, daß man sie nur dann aufruft, wenn wichtige Fragen, Fragen, die Lebensinterefsen unseres Ländchens betreffen, zu beraten sind. Bei dieser Zusammen¬ kunft handelte es sich um die Bezirkskasse. Die beiden anwesenden gewählten Vertreter unseres Gerichtsbezirkes, die Herren Josef Pavlicek und Wilhelm Fürer, wollten den Herren Gemeinde¬ vorstehern Aufklärungen geben, insbesondere aber von den Gemeindevorstehern die Wünsche und Bedürfnisse der Bevölkerung in den einzelnen Ge¬ meinden kennen lernen, damit sie dann dieselben bei der Bezirkskasse vorbringen und durchsetzen könnten. Mit den erschienenen Gemeindevorstehern wurden die Bedürfnisse in der Viehzucht und dann die Armenversorgung besprochen. Besonders bei der letzteren zeigte sich, daß da ein rascher Ent¬ schluß notwendig ist, um den vielen schuldlos körperlich und seelisch leidenden Landeskindern in ihren alten Tagen hilfreich beizustehen. Es kamen Fälle von Elend zur Sprache, die eine beinahe undenkbare Herzlosikeit aufzeigten. In dieser An¬ gelegenheit werden noch große Hindernisse zu bewältigen sein, denn der Landmann hat kein be¬ sonderes Mitgefühl mit diesen armen Menschen. Und doch muß diese Aufgabe die Bezirkskasse lösen. Wer für die Armenversvrgung oder in der Sie¬ chenhausfrage gute Gedanken und Ratschläge hat, möge sie schriftlich oder mündlich dem Obmann¬ stellvertreter der Bezirkskasse, Herrn Buchdruckerei¬ besitzer Josef Pavlicek, ehestens übermitteln. — (Gasthausübernahme.) Wie wir hören, übernimmt mit 1. August Frau Josefine Klemenčič, die mehrere Jahre das Hotel Triest gepachtet hatte, das Gasthaus des Herrn Franz Schleimer. — (Übersiedlung.) Der Zahntechniker Herr Boris Ban ist am 1. August aus dem Hause des Herrn Peter Petsche ausgezogen und in das Haus des Herrn Dr. Rajh auf dem Haupt¬ platze, zweiter Stock, übersiedelt. — (Unser Landsmann), der Tenorist Hans Schuster, Absolvent der Staatsakademie, Klasse Dr. Lierhammer in Wien, wurde als Hel¬ dentenor an das Landestheater in Darmstadt en¬ gagiert. — (Für die Rieger Abbrändler) er¬ hielten wir vom Verein der Deutschen aus Gottschee in Wien 1264 S, wozu beigesteuert haben: Firma Matthias Stalzer Wien 100 S; Salamifabrik Vidom Lene Wwe. Wien 60 S; Salamifabrik Pick Szeged Wien, Gastwirt Hein¬ rich Staudacher Wien je 50 S; Notar Alois Stalzer in Kirchbach, Dr. Hans Rom in Wien je 40 S; Realschuldirektor Georg Widmer, Brüder Matthias und Rudolf Petschauer, Molkerei Ach- bacher je 30 S; Kaufmann Hans Kresse 33 S; Sammlung des Kaufmannes Hans Kresse 127 S; Sammlung des Dr. Josef Kresse 47 S; Samm¬ lung des Herrn und Frau Matthias Jonke 121 S; Dr. Oberoeterinärrat Adolf Wenzel, Kaufmann Roman Perz je 25 S; Dr. Joses Kresse 23 S; Kaufmann Herr und Frau Matthias Jonke, „Wifeg" Wiener Feinkostgenossenschaft, Kaufmann Josef Hutter, Herr Fritz Riedl, Familie Nieder¬ dorfer, Firma „Sofli" Käserei, Firma Gaffari und Comp. je 20 S; Angestellte der Firma Matthias Stalzer 17 S; Amtsrat Johann Fortun, Franz Joksch, Fritz Frank, Peter Deutschmann, Alfred Hemerka, Johann Schneider) Kaufmann Richard Leitner, Otto Klimesch, Adolf Trauner, Firma M. Kleinfeld, Firma Fr. Magröcker, Walter Wenzel, Professor Franz Kraus, Fräulein Helene Schleimer, Fräulein Mitzi Schleimer, Kaufmann Andreas Schuster, „Miag" Milchindustrie A. G., Stanislaus Martine! je 10 S; Leo Hönigmann, Kaufmann Emil Libisch, Thomas Sillyl, Kauf¬ mann Alois Händler, N. Gramer, Eduard Zim- baldi, Franz Papst, Johann Kump, Heinrich Ganzer, Otto Tiety, Arnold Etlinger, Franz Wolf, Adolf Thiel je 5 S; Kaufmann Rudolf Jonke, Leopold Königstein, N. Lang je 3 S; Kaufmann Georg Schemitsch, Max Gerlach, Ge- org Neuster, Friedrich Waldrauch, Josef Greger, Frau Amalie Baumgartner, Johann Schwenzer, Frau Rosa Hofmeister je 2 S; Georg Eisl, Otto Mehlich, Karl Schmutzer, Heinrich Schwarz, Friedrich Smola, Stephan Schmuck je 1 S. Außerdem spendeten an Kleider, Schuhe, Wäsche usw. Frau Maria Stalzer, Kaufmann Johann Springer, Frau Regierungsrat Paula Knabl, Professor Franz Kraus, Kaufmann Franz Köstner, Kriminalbeamteninspektor Alois Jaklitsch, Frau Maria Schuster, Frau Professor Ludwig, Frau Krenn, Fräulein Prosch und Herr Hans Scheppel. Von den obgenannten 1264 S wurden bereits in Nr. 16 1100 S ausgewiesen, der Rest, ab¬ züglich der Auslagen für Fracht usw. von den genannten Kleidern, durch Herrn Hans Fortun dem Hilfsausschusse persönlich eingehändigt. — Herr Johann Krause-Budapest 50 Din. — Beim Sammelausweis der hiesigen Handwerksmeister, den wir im Nr. 17 veröffentlicht haben, ist noch Herr Malermeister Ferdinand Wolf 50 Din nach¬ zutragen. — Evang. Kirchengemeinde Hrastovac 314 Din, F. Rauch-Vrbovsko 25 Din, Gemeinde¬ amt Briga (Tiefenbach) 595 Din, Oberlehrer Alois Erker-Gollrad 10 S. Stara cerkev (Mitterdorf). (Schöne Fa¬ milienfeier.) Solch festliches Gepränge zeigte hier noch kein Ehejubiläum, als die Sonntag den 21. Juli gefeierte goldene Hochzeit der Ehe¬ leute Andreas und Josefa Petsche. Den Abend vorher begann die Festlichkeit mit einem Ständchen, das die Sängerrunde dem Jubelpaare darbrachte. Sonntag früh empfing das Paar mit Kindern und Kindeskindern die heil. Kommunion und um 10 Uhr zog das Paar unter feierlichem Ge¬ läute, begleitet von einer langen Reihe kleiner und großer Festgäste zur Pfarrkirche, wo der Chor ein eigens für diesen Tag verfaßtes Be¬ grüßungslied zum Vortrage brachte. In der nun folgenden Ansprache wurde dem Jubelpaare und allen Anwesenden die Bedeutung der seltenen Feier erklärt und hierauf das „Großer Gott" angestimmt, das die ganze dicht gefüllte Kirche mirsang. Mit dem Amte schloß die kirchliche Feier. Die Festtafel vereinigte alle für mehrere Stunden zur gemütlichen Unterhaltung. Von den dabei gehörten Begrüßungen gefiel besonders die mit dichterischem Schwünge gehaltene Ansprache des Herrn Kaufmannes Peter Petsche. Erwähnt sei noch, daß von den neun Kindern des Jubel¬ paares fünf an der goldenen Hochzeit der Eltern persönlich teilnahmen und das Jubelpaar auf die stattliche Zahl von insgesamt 40 Kindern und Enkelkindern Hinweisen kann. Daß der goldenen auch noch die diamantene Hochzeit folgen möchte, wünschen wir beiden. ZAozelj (Mösel). (Gasthauseröffnung.) Am 4. August findet durch den neuen Besitzer Herrn Johann Schemitsch die Eröffnung des all- bekannten ehemals Hans Jonke'schen Gasthauses statt. Die Musik besorgt die Feuerwehrkapelle. Für gute Speisen und Getränke ist bestens gesorgt. KoLevska reka (Rieg). (Wiederaufbau.) Aufgebaut sind außer den zuletzt berichteten auch die Scheuern des Franz Braune 12, Franz Knaus 44 und Ferdinand Wittine 46. — (Bauplatz-Besitzwechsel.) Den Bau¬ platz Nr. 5 hatte bald nach dem Brande Johann Erker 80 von der Besitzerin Maria Miklitsch in Brooklyn, bezw. von ihrem Verwalter Bauer in Windischdorf, gekauft. Johann Erker hat nun den Bauplatz wieder an Franz Braune verkauft. — (Spar- und Darlehenskasse.) Frau Anna Fritz hat ihren Bauplatz samt Garten der IW." M 8ie kommen vvrecler, AM Nie alten Lclimerren, wenn sicti clas Vetter E Sintert. ?ür ctie Olieäer, kür lten Kopk, ciie sN 2Skne, kläncie, k^üsse, kür cien Zangen Kör- E per, bei rkeumatiscken Lckmerren uncl auck HM sonst i8t Kellers LlsakluiN, clas 8eit 32 fakrsn MW bewäkrte Lckutrmittel eine Vokltst im ftause. UM ^nwenäunA innerlick unct äusserlich, kir- 88 bältlicb überall, probeklascke 6 Din. Ooppsl- LH kl38Lks 9 Din. Wo nickt, bestellen Sie per LS post clirekt mindestens um 62 Din bei kilgöll V. föllös, LMeköl in lllsaplata 304, Kroatien. kmr cien lVlaxen: küsapillsn, 6 Lckackt. 12 Din. Jahrgang Xi. Gottscheer Zeitung — Nr. 21 Seit« L. Spar» und Darlehenskasse als Eigentum über¬ geben. Die Sparkasse wird den Bau des Hauses in modernster Form gleich in Angriff nehmen und der Frau Fritz eine lebenslängliche Wohnung einräumen. Demnach wird die Sparkasse bald ein eigenes Heim besitzen. — (Ofsertausschreibung.) Behufs Wie- deraufbau des Hauses Nr. 7 vergibt die Spar¬ und Darlehenskasse die Maurer-, Zimmermanns¬ und Tischlerarbeiten. Bauplan und Bedingnisse liegen beim Obmanne des Bauausschusses Herrn Franz Braune zur Einsichtnahme auf. Schriftliche Offerte sind bis Sonntag den 11. August d. I. einzubringen. Sokom (Ebental). (Feuerwehrfest.) Das von der hiesigen Feuerwehr veranstaltete Garten¬ fest nahm einen herrlichen Verlauf und erzielte der Verein einen schönen Reingewinn. Der Wehr¬ ausschuß dankt allen jenen, die zum guten Ge¬ lingen beigetragen haben, auf das herzlichste. äalka vas (Schalkendorf). (Geldspende) aus New Jork für die freiwillige Feuerwehr zur Anschaffung einer Vereinsfahne. Gespendet haben: 3 Doll George Engele aus Gottschee; 2 Doll Louis Marn aus Lienfeld; je 1 Doll Karl Schi- wautz, Mery Stimetz, Paula Erker, Friedrich Kropf, I. Dulzer, Adolf Novak, Johann Perz, Raimund Perz, Louis Jonke, Karl Smergut, Josef König, Josef Jonke, Joe Kropf, John Flack, Joe Röthel, Anton Kropf, Frank Dulzer, Paul Hutter, John Novak, Richard Hoge, sämtliche aus Schalkendorf, Karl Kump aus Warmberg; je 50 Cent Johann Stimetz aus Schalkendorf, Joh. Kropf aus Seele und Frank Kropf aus Schalken¬ dorf. Dem Sammler und allen Spendern sagt ein Wehrmanns „Heil!" und besten Dank der Wehrausschuß. Stari log (Altlag). (Ehrung.) Der seit vielen Jahren in Ljubljana tätige und nicht nur als tücytiger Arzt, sondern auch wegen seiner Menschenfreundlichkeit, uneigennütziger Hilfsbereit¬ schaft und Nächstenliebe bekannte und geehrte Herr Dr. Högler wurde in der Gemeindeaus- fchußsttzung vom 5. Mai d. I. auf Antrag des Bürgermeisters Herrn Josef Eisenzopf einstimmig zum Ehrenbürger der hiesigen Gemeinde ernannt. Genannter Herr ist ein gebürtiger Neulager und feierte zu Beginn d. I. seinen 60. Geburtstag, an weichem Tage ihm auch von Seite der slo¬ wenischen Bevölkerung sehr viele Sympathiekund¬ gebungen und Glückwünsche zugingen. Eine füh¬ rende sl. Tageszeitung brachte auch sein Lichtbild und zollte ihm warme Worte der Anerkennung und des Lobes. Wer von uns kennt nicht sein mitfühlendes, goldenes Herz, seine sonstigen guten Eigenschaften und nicht zuletzt seine Heimatliebe? Wir sind stolz auf unseren Ehrenbürger und müssen es lobend anerkennen, daß der Gemeindeausschuß es sich nicht hat entgehen lassen, Herrn Dr. Högler wenigstens durch diese kleine Geste an¬ zudeuten, wie wert er uns allen ist. Das in der Buchdruckerei I. Pavlicek angefertigte Ehrendi- plom wurde dem Herrn Doktor vom hiesigen Gemeindevorstande am 23. Juli d. I. in Ljub¬ ljana in Gegenwart zahlreicher Gottscheer Freunde und Bekannter, die sich zufällig zusammengefunden hatten, übergeben. Es freut uns, wenn es uns gelungen ist, ihm hiedurch eine kleine Freude bereitet zu haben und wünschen ihm vom Herzen, er möge recht viele, viele Jahre gesund und wohl¬ erhalten bleiben — Ehrenbürger von Altlag. Klinja vas (Klindorf). (Das Fest der goldenen Hochzeit) feierten am 14. Juli im Kreise der Kinder und Enkelkinder und vieler Verwandten und Freunde die Eheleute Josef und Maria Fink von HNr. 7, Eltern des Tischler¬ meisters und Hausbesitzers John Fink in Kočevje. KoLevska reka (Rieg). (Geländertra¬ versen.) Unweit der Franziskuskapelle an der Göttenitzer Straße liegen schon seit Jahr und Tag eiserne Geländertraversen im Grase, anstatt sie an ihrem so notwendigen Bestimmungsorte anzubringen. Vielleicht findet sich einmal ein Langfinger, um den Straßenaufsichtsorganen un- nölige Hin- und Herlaufereien zu verursachen. Irmkauf. (Diebstahl.) Dem hiesigen Be¬ sitzer Anton Poje Nr. 8 wurde auf der Hutweide eine schöne Kalbin gestohlen und über die Kulpa entführt. Kavne Sei Korovec (Eben bei Morobitz). (Sägebau.) An der Straße von Eben nach Suchen wird unterhalb des Ebner Dorsbrunnens von Herrn Cvar aus Rakitnica der Bau einer Dampfsäge in Angriff genommen. Hoffentlich werden nun auch die Holzpreise entsprechend steigen. Wie«. (A u s z e ich n ung.) Unser Landsmann, Herr Abteilungsvorstand Georg Schemitsch, wurde Sonntag den 23. Juni in der Handelskammer für seine 35 jährige treue Dienstzeit bet der Firma A. Herzmansky mit der silbernen Medaille aus¬ gezeichnet. Wir beglückwünschen. — (Todesfall.) Nach kurzem Leiben verschied am 29. Juli im 40. Lebensjahre an den Folgen einer Kriegsverletzung Herr Adolf Rom, gebürtig aus Gottschee. Landwirtschaftliches. Mit der Durchführung der von der Gebiets¬ verwaltung durch Verabfolgung von verbilligten Zement subventionierten landwirtschaftlichen Bau¬ ten wurde der Obmann der landwirtschaftlichen Filiale Herr Wilhelm Fürer aus Kočevska reka betraut und sind schriftliche Eingaben nur an diesen zu richten. Das Zementmagazin liegt neben dem Eisenbahnpersonalhaus in Kočevje und be-, sorgt die Abgabe, gegen Vorweisung einer An¬ weisung, dortselbst Herr Josef Kropf. Die Düngerstätte und die Jauchen¬ grube find bei jedem Gauerngehöst der Ausgangspunkt -er Wirtschaft. Ist die Ablagerungsstätte für den Dung schlecht angelegt, vernachlässigt und kann man bei ihr bemerken, daß dem Dünger nicht jene Sorgfalt zugewendet wird, die er verdient, so ist auch bei der übrigen Wirtschaft nicht alles so, wie es sich gehört. Es hat demnach das Sprichwort: „Am Misthaufen erkennst du den Bauer" eine tiefe Bedeutung. Aber nicht nur am Misthaufen er¬ kennt man den Bauer, auch daran, wie er die flüssigen Abfallstoffe, die Jauche, einschätzt. Der eine fängt mit peinlichster Sorgfalt jeden Tropfen davon auf und sammelt sie, der andere aber läßt sie achtlos dahinfließen. Wer kennt sie nicht, diese braunen Wasser¬ adern, die sich auf unseren Dorfplätzen und Gassen zwischen Schotter und Steinen durchschlängeln? Wer kennt sie nicht diese dunklen Lacken in den Hofräumen unserer Bauerngehöfte? Wer kennt sie nicht die nassen Stallungen, die eine Qual für das darin untergebrachte Vieh bedeuten und den im Stalle befindlichen Personen nur hin¬ derlich sind? Ich kenne in einem Dorfe dieses Ländchens zwei Bauern. Beide haben gleich großen Grund — jeder dürfte eine halbe Hube haben — und ist auch die Güte der Grundstücke, was Boden¬ beschaffenheit und Lage anbelangt, ziemlich gleich. Der eine hatte ein mageres Pferd und eine elend aussehende Kuh, sowie eine aus dieser stammende, schwache, schmutzige Kalbin im Stall, als ich diesen besichtigte. Der ganze Stall glich einem Morast; man konnte keinen sicheren Tritt machen, ohne Gefahr zu laufen, in ihm bis über die Knöchel zu versinken. Vor dem Stalle lag ein von Früh bis Abend der Sonne ausgesetzter Misthaufen und konnte man ganz deutlich sehen, daß ihn zum Teil die Hühner schon fast über den ganzen Hof zerzogen hatten. Nach der Garten¬ seite war die Düngerstätte etwas abfallend und ließ sich an einem überdüngten Teile des im Garten wachsenden Grases unzweifelhaft feststellen, daß das Mistwasser dorthin seinen Abfluß hatte, von wo weg es sich in den Geleisen eines Feld- weges verlor. Im Schweinestall polterten zwei Schweinchen. „Sie sind hungrig", sagte der Bauer, „ich weiß in der jetzigen Zeit nicht recht, was ihnen zu geben." Auch klagte er über Mangel an Futter für sein Vieh und machte die Trockenheit, welche im vorigen Jahre geherrscht hatte, daran schuld. Ich kam zum anderen Bauer. Von ihm freund, lichst empfangen, führte er mich zu seinem Vieh¬ stall und öffnete dessen Türe, an deren Schwelle ich stehen blieb. Vor mir lag ein erst kürzlich ausgewsißter, entsprechend hoher, durch eins Be¬ tondecke nach oben abgeschlossener Raum. Durch große, nach aufwärts klappbare Fenster drang ge- nügend Sonnenlicht herein und die Luft im Stalle war rein und gut, sorgte doch eine richtig ange¬ legte Ventilation für Ableitung der verbrauchten und Zufuhr reiner Luft. Vier prächtige, gut ge¬ pflegte Kühe lagen auf trockener Streu und wiederkauten und in einem richtig gebauten Pferde¬ stand war ein kräftiger Braun angebunden. In einem Eck des Stalles aber war eine Einfriedung von Brettern, in welcher ein mehrere Wochen altes, munteres, starkknochiges Kalb untergebracht war. Längs der Stände zog sich eine verdeckte Jauchenrinne hin. „Bei Ihren Tieren hier im Stalle merkt man aber nicht den infolge der vorjährigen Dürre entstandenen Futtermangel, sie sehen alle vor- züglich aus. „Herr", gab er zur Antwort, „das macht alles das hier" und klopfte mit dem Fuße auf die Jauchenrinne. „Ich sorge dafür, daß ja kein Tropfen Jauche verloren geht, aber auch auf den Dünger passe ich auf, als wenn er Gold wäre. Kommen Sie und sehen Sie sich meine Jauchengrube und Düngerstätte an. In die er¬ stere leite ich auch die flüssigen Ausscheidungen aus den Schweinestallungen. Ich habe jährlich mindestens vier Schweine. Meine Düngerstätte hat ringsherum, wie Sie sehen, eine niedrige Mauer und oberhalb dieser noch eine Verplankung mit herausnehmbaren Brettern. Bon Zeit zu Zeit lasse ich Vieh auf den Düngerhaufen, damit er von ihnen recht fest getreten wird, auch stampfe ich ihn fest, wenn wegen der Höhe des Düngers das Vieh nicht mehr hinauf gebracht werden kann. Der Boden der Düngerstätte ist gegen die Mitte zu abfallend, damit sich in der Mulde Flüssigkeit sammelt, die dann im Mist aufsteigt und ihn feucht erhält; nur das überschüssige Wasser fließt in die Jauchengrube ab. Damit aber im Sommer der Mist nicht zu trocken wird, habe ich zu dessen Beschattung gegen Osten und Süden wilden Wein gezogen. Seit ich diese Anlage habe, gibt es bei mir gutes, edles Futter genug und auch meine Felder tragen reichlicher jede Frucht. Ich habe schönes, gesundes Vieh, Kühe mit viel und guter Milch, prächtige Kälber, kräftige Pferde und immer die schwersten Schweine im Dorfe." Ich fühlte mich veranlaßt, dem Bauer für die rationelle Behandlung der beiden so ungemein wichtigen Düngemittel meine Anerkennung aus- zusprechen, und es interessierte mich, von ihm zu erfahren, wer ihm hiezu die Anleitungen gegeben hatte, und da erzählte er mir: „Ich hausierte im Österreichischen, aber als Hausierer ging ich nicht herum wie die meisten anderen Gottscheer, die nichts anderes im Kopfe haben als die Wirts¬ hausschilder und für alles Wirtschaftliche blind sind. Ich interessierte mich für alles und ganz besonders für die Landwirtschaft. Was ich nicht kannte, das ließ ich mir erklären und so habe ich manches gelernt. Einst ließ ich mir von einem ober¬ österreichischen Bauer auch von seiner Jauchengrube und Düngerstätte erzählen und da sagte er unter anderem: „Gottscheeber l Eine Jauchengrube und eine Düngerstätte ist der Ausgangspunkt jeder Bauernwirtschaft." „Diese Worte gingen mir immer im Kopfe herum und als ich nach Haufe kam, machte ich eine Jauchengrube und eine Dün- gerstätte; und ich habe recht getan, denn sonst würde es bei mir ebenso aussehen wie bei meinem Nachbar, von dem Sie frühe: kamen. Sie dürfen aber nicht glauben, daß das alles so einfach ging. Von allen Seiten wurde ich angefeindel. Nachbarn, Verwandte, ja selbst meine Frau kämpften gegen mein Vorhaben. Heute aber denkt man angesichts der Erfolge, die ich in der Wirtschaft habe, ganz anders und besonders meine Frau kann die Jauchengrube und Düngerstätte nicht genug loben und anderen zur Nachahmung empfehlen. W. F. Allerlei. Erschwerung des Auslandsstudiums. Der Unterrichtsminister hat für Studierende im Auslande folgende neue Vorschriften erlassen: Ohne Bewilligung des Unterrichtsministeriums darf kein Staatsbürger SHS in das Ausland zu Studienzwecken sich begeben. Ohne vorherige Zustimmung des Unterrichtsministers dZrf keinem Studenten, die jetzt auf Ferien heimgekehrt sind, das Paßvisum für die Rückkehr ins Ausland er- teilt werden. Wer zu Studienzwecken ins Aus¬ land sich begeben will, muß vorher ein diesbe¬ zügliches wohlinstruiertes, mit 25 Dinar Stempel versehenes Gesuch bei seinem zuständigen Bezirks¬ vorsteher (Bürgermeister) überreichen, welchem eine Abschrift des letzten Schulzeugnisses sowie ein Wohlverhaltungszeugnis der zuständigen Ge¬ meindebehörde beizulegen ist. Die Weltreise des Zeppelins. Wenn man sich einige Ereignisse der letzten Wochen in die Erinnerung zmückruft, dann wird man zugebcn können, daß die neuen Fahrten des Seite 4. Gotische« Zeitung — Nr. 22. Jahrgang Xl Zeppelin sich auf entschieden ungünstigeren Vor¬ aussetzungen aufbauen als früher. Das letzte Mißgeschick des Luftschiffes bei seiner Amerika- Fahrt vor neun Wochen war äußerst peinlich. In der Zeit, wo der „Graf Zeppelin" wegen der Renovierungsarbeiten in der Halle lag, sind die Dornier-Werke mit ihrem Riesenflugzeug an die Öffentlichkeit getreten. Man hat feststellen müssen, daß dieser „l)ü X" im Verlauf seiner Versuchsfahrten mit einem Abfluggewicht von 41 bis 45 Tonnen starten konnte. Die ganze Welt hat dann schließlich die Rekordfahrt der „Bremen" erlebt, eine Rckordfahrt, die durch die späteren Reisen des Schiffes noch wesentlich ver¬ bessert werden dürfte. Das waren alles Ereig¬ nisse, die für den Weltverkehr von außerordent- lich großer Bedeutung waren und alle in ein Gebiet einschnittcn, das auch das Luftschiff be¬ wältigen möchte. Aber die Friedrichshafener Leute sind recht zäh. Sie haben sich durch die Erfolge der „Rivalen" nicht entmutigen lassen. In wochen¬ lang« Arbeit ist das Luftschiff neu überholt worden, man hat neue Kuppelungen zwischen den Moto¬ ren und den Propellern eingebaut. Man hat also alle Erfahrungen, die man bei den ersten großen Fahrten des Zeppelins machen konnte, praktisch dem Bau zunutze kommen lassen. Die Pläne, die jetzt der „Graf Zeppelin" vorhat, stellen das Ungeheuerlichste an Belastung dar, die jemals einem Luftschiff zugemutet wurde. Zunächst soll bereits in den ersten Tagen des August die vor neun Wochen unterbrochene Amerika-Fahrt durch¬ geführt werden. Wenn das Luftschiff dann wieder wohlbehalten in die Friedrichshafener Halle zu¬ rückgekehrt ist, geht es auf die schon lange pro¬ jektierte Weltreise. In einem Non Stop-Flug wird der „Graf Zeppelin" als erste Etappe die ungeheure Strecke Friedrichshafen-Tokio bewäl¬ tigen. Von Tokio geht es dann über den Stillen Ozean, vermmlich nach Los Angeles, von da nach Lakehurst und dann wieder zurück nach Friedrichshafen. Wenn der „Graf Zeppelin" diese Aufgabe bewältigt hat, dann wird er auch den Beweis erbracht haben, daß das Flugschiff als praktisches Beförderungsmittel nicht mehr ausgeschaltet werden kann. Mit der Fahrtleitung des Zeppelin ist sich das ganze deutsche Volk darin einig, daß dieser Beweis vollauf erbracht werden wird. Herausgeber u. Eigentümer: Josef Eppich, Stara cerkev. Schriftleiter: Alois Krauland, Kodevje. Buchdruckerei Joses Pavliäek in Kodevje. ÜberÄeäliuiMSllreiM. soms in übersiedelte am 1. August 1829 aus dem Hause des Herrn Peter Petsche in das Kaus des Kerrn Dr. Stephan Wajk gegenüber dem Kaffeehanse,Vereinigung und külirt alle in clss rakntecüniscbe back ein8ckiä8>8en Arbeiten soliä unct sorA- kültig aus. — Oeökknet jecien Werktag von 8 bis 12 Ukr unä von 2 bis 5 blbr, an Sonntagen von 8 bis 12 Ukr 6o1ä-, Silber-, korsellan- uvck Hementplom- ben, voläbrüeken unck -Lronsn, lrünstliobs ksbisss, 2abnrsiniFung unä -Befestigung. Lrbeit unä kreise konlrurrenrlos! Kasthauseröffnung. Sonntag den 4. August 1929 wird das altrenommierte srühere Gasthaus des Herrn Hans Jonke in Obermösel wieder eröffnet. Die Musik besorgt die Mösler Feuerwehrkapelle. Emtritt frei. Beginn um 2 Uhr nachmittags. Für gute Speisen und Getränke wird bestens gesorgt. Um zahlreichen Zuspruch bitten Johann und Warp Schemitfch. VM" Autoverkehr Hottschee-Mös-k und zurück. "Mg In dortiger Gegend wollen wir sofort eine Filiale errichten. Hiefür suchen wir einen zuverkästigeu Kerrn (Beruf und Wohnort einerlei), welcher unter unserer Leitung die Filiale führt und die Waren¬ verteilung (kein Laden) für seinen Wohn- ort und weiten Umkreis besorgt. Einkom¬ men monatlich 120 amerik. Dollar, dau¬ ernd. Gegenwärtiger Beruf kann beibe¬ halten werden. Bewerbungen mit Auf¬ schrift „Filmlhalter Nr. K-1185" an die Annonccn-Expedition Interrektam A. H., Zagreö, Marovska 28. Komplettes Schmiedewerkzeug ist zu verkaufen. 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M. uni 4 Uhr 20 Min. nachmittags feierlich eingesegnet und sodann auf demselben Friedhöfe im eigenen Grabe zur ewigen Ruhe bestattet. Die heil. Seelenmessen werden Freitag den 2. August um 7 Uhr früh in der Stadtpfarrkirche in Gottschee und Samstag den (7. August um 8 Uhr früh in der Pfarrkirche zu den vierzehn Nothelfern in Lichtental gelesen werden. We-i-Hotlschee, den 29. Žuli :92s. Kinkagenstand am 31. Dezember 1928 14,383.89917 Din übernimmt klniagen auf Küchel unll in laufenller Rechnung ru verten kellingungen. gewährt Varlehen gegen Slcherrtellung llurch Aechrel oller Motheir billig unll rehneli. °.:. 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