Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag und Sonntag früh. vchriftltilurg «!>d »ierwatn-ng: Pre»e?nvva «lica Str. S. T.lepbvn 8t. — Ankündigungen werdtn in der ienoaltu»« gege» Berechyung billigst?! @cbil',rtn entge??? genommen, ve,»!, «preise: Für da» Inland vierteljährig K 84 —, halbjährig K 48—, ganzjährlg K 96.—. gfit dai Auftlor.d «nriprechend« CrWöuno. — Gi»z«!n« Nummern ' Krone. Nummer 74 Sonntag den 19. September 1920 2. [45.] Jahrgansi ) Glrichbkrrchtigung.' Der Throrsolger-Regent Alexander hat vor kurzem beim Festmahle in AMm das feierliche Gelöbnis abgelegt, daß allen bürgern des König-reiches SHS ohne Unterschied der BolkSzugehiirig-seit und des Glaubensbekenntnisses alle politischen Rechte für immer gewührieistct seien, und er fügte mit feiner Poinlierung hinzu, duß die Gleichberechtigung allg'mein fein werde. Der König teS Staates SHS, mit diesen Worten untetstrich der Thronfolger-Regent sein «SelöbniS, fei allen StaalS-bürgern gleich geneigt. Die Deutschen im slowenischen Staate haben dieses königliche Bekenntnis zur Freiheit und Gleich, heil aller Staatsbürger mit Vertrauen und Zuversicht aufgenommen. Sie wissen, daß die Neuein-richtuug eines Staate? und die Vereinheitlichung feiner Institutionen sich nicht von heute auf morgen vollziehen läßt. 'Nur wenige von den Sorgen und Beschwernissen, die uns bedrücken, sind dem ^Regenten unmittelbar bekannt; und je entfernter von der RnchShaupistadt die deutschen Bürger dieseS Staates wohne», umso langsamer und umso später können ihre Wünsche bei der obersten Stelle vörgevracht und vernommen werden. Das ist eine ziemlich ra'ur-gemäße Elscheinnug, die wir wohl beklagen können, die wir aber nicht zu ändern vermögen. Während also beispielsweise unsere Brüder in den ehemals südungarischeu Gebieten, welche direkt der I g:renz der Belgrader Regierung unterstehen, sich bereits heute so zümlich der faktischen G'...chberechtigung erfreuen, (sind die Deutsche» im slowenischen Staate und besonders die an der nördlichen Peripherie siedelnden v«n dem in dem königlichen Gelöbnis ver-kündeten zukünftigen Zustande noch weit entfernt.J (82 Zeilen beschlagnahmt.) *) Wiederabdruck bei Leitartikels vom S. Juli einschlieb-lick der nunmehr zur vtröfse»«Irch«nt zugelassene» einge-üammtiien ( ] Stellen. Legenden aus Hottslytt. Nach dem Bolktmunde aufgezeichnet »on Wilhelm Tfchinktl. l. Jesu« und der alt« Soldat. O» war einmal ein alter Soldat, der hatte 30 Jahre de« Kaisers Rock getragen. Da bekam er seinen Abschied und als Abfertigung drei Laibe Brot. >li er nun einsam auf dem Wege nach feiner Heimat »änderte, begegneten ihm »»ei bärtige Männer. Diese Heiden SRinntr waren der Herr und Meister und der hl. Petru«. Sie fragten ihn, wohin er gehe, und da sie den gleiche» Weg hatte», zogen ste miteinander »eiter. E« war ein heißer Tag und weit und dreit war kein Hau», Da knurrte ihne» der Magen und der Herr und Meister ließ den alten Soldaten durch PetruS fragen, ob er nicht »twa« j» essen bei sich habe. Da griff der alte Soldat in feine lasche, zog »inen Laib Brot herau« und reichte ihn de» Herrn und Meister. Darauf setzten sich die drei Männer und aße» da» Brot auf. Da sie am nächst«» läge wi«d«r kein Haut antraft», versxeisten sie den z»eit«n L«ib Brot und am dritten lag den letzten Laib, «m »ter-teu Tage fanden sie noch immtr kein Hau« und «ied«r wachte stch der Hunger bemerkbar. Da ließ der Herr u»d Meister dem alte» Soldaten durch Petru« tine» Zwanziger reicht» ii»d ihm sagt», er mög« «orau» eile», »i» er z» «i»em Baunvhause komme. Dort Diese und andeie Vorsallenheiten sind scheinbar Aeußerlichkeileit von untergeordneter Bedeutung. Wenn man aber der Sache auf den Grnud geht, muh in dieser planmäßig'« AuSmcrjmig aller Me,k-male, swelche au die deutsche Beigangeuheit unserer städtischen Gemeinwesen erinnern und die Existenz ein-S zahlenmäßig ei heblichen deutsch.'» Perzent-satzes auch noch gegenwärtig nach außcnhin kundtun, die Absicht erkannt werden, den deutschen Staatsbürgern d.is Bekenntnis zu ihrem LslkStum und zu ihrer Muttersprache zu vergällen, ja geradezu zu verweigern. Einzelne schießen sogar noch über diese? Ziel hinaus, indem sie, ohne hiezu zuständig zn sei», im eigenen Wirkungskreise Sprachenverordnnngen er-lassen und übe»hanpt jedes dni'sche Wort aus dem öffentliche!! Verkehre ausrotten möchten. Wir dürfen in diesem Zusammenhange ans den in diesem Statte schon wiederholt erwähnten Ei laß de» städtischen ^KeirateS in Eilli hinweisen, dem zufolge die Plaka-tierung in slowenischer und deutscher Sprache eine SUafhandlung begründet, während in Marburg sogar jktzt noch andstandSloS doppelsprachige Plakat« angeschlagen werden dürfen. Und man ist fast geneigt, die durch verläßliche Zeugen ve>bürgte Mitteilung in daS Reich der Träum, und Märchen zu verweisen, — so un-glaublich klingt sie, daß in Särnten, und zwar nicht etwa in der südlichen AbstimmungSzone, sondern in dem bereits endgültig in das Königreich SHS einverleibten Kärntner Gebiete, sogar die amtlichen Kundmachungen in slowenischer und deutscher Sprache herausgegeben werden. Die ungleiche Behandlung, deren die deutschen Bürger im Königreiche SHS beispielsweise in der Sprachenfrage teilhaftig werden, dujj in Slowenien nicht daS als recht gilt, was im Banat, und in Sleiermark nicht das, was in Kirnten, und in Cilli nicht das, was in Marburg oder im Gotisw er Lande, muß jedermann, der die Dinge '' :a Augen betrachtet, in Erstaunen fetzen. Wir tt Bürger in diesem Reiche haben die gleiche» pachten und sollten — diese Folgerung Ist wahrlich nahe-liegend — doch wohl auch unter einander die solle er ein Lamm kaufen und e» trattn. Er möge stch aber beeilt», denn st« hätten Hunger. Der alte Soldat tat, wie ihm geheißen war. Er kam zu «lnem Bauernhaus«, kaufte dort um »ine» Zwanzig«? «in Lamm und brikt «». Der Bratt» dufttte so gut und noch immer wollten die zwei Männer nicht kommen. Da konnte der alte Soldat der Versuchung nicht länger widerstehen und nahm die Leber und aß sie auf. Bald darauf kamrn Jesu» und PetiuS. Sie ließen sich de» Brat^» recht gut schmecken, und al» dir Mahlzeit beendet war, ließ Jesu» den alten Sol-daten durch P«t:u« fragen, wo denn die Leber fei. Der alt« Soldat antwortet«: „Da» Lamm hat keine L«b«r gehabt!" — Darauf der Herr und Meister: „Wenn «« keine Leber gehabt hat, so hat e« kein« gehabt." Dann ,eg«n ste weiter, bi» sie in eine große Stadt kamen. Hier herrschte große Trauer und alle Häuser waren mit schwarzen Fahn'n bthängt. Da traten st« in «in Mitthau« und litßen stch Speise und Tr«»k reichen. Dabei litß Jesu« den Wirt d'-itch Petru« fragt», wa« die schwarzrn Fahne« zu bed«»'t hätten. Der Wirt erzähl!« ihnen, daß der König«sohn schwer krank darnieder lieg« und daß ihn alle >«rzt« »licht helfen kinnten. Man könn« ständlich seinen lod erwarte«. Da ließ Jesu» drm Könige durch Petru» mildtu, daß dr«i Wunderärzit hier seiet«, die den kranken Prinzen heilen könnien. Sogleich schickt« der König «in» Kutsch« zur Schenk«, um die dr«i A«rzt« in« Schloß z, hole». J«s»» ließ aber dem KInig« durch gleichen Rechte g nitßen. Aber noch .mehr! D.i deutsche Element >« dreinamigen Königreiche komm zahlenmäßig der slow.nischen Bevölkerung tau«« halb der Rcichsgrenze.nngesähr gleich; und uag man nun, je nach Gefühl oder Rationalität, die Kopfzahl deS einen oder dcs andern BolkSlumg höher einschätzen, der U ikerschied zwischen den beiden Zahlen wird jedenfalls kein beträchtlicher sei«. Wir zahlen unsere Steuer» un) erfüllen unsere militärischen Pflichten zumindest ebensogut und ebenso gewissenhaft wie jeder slawisch- Mitbürger. Daß wir nun aber auch nur annähtind dicstlben Rechte ge-uießeu, danon sind bisher nur flüchtige Schatten wahrz'inchmen.I Wir haben diese Sprachenangelrgenheit aus» führlicher behandelt, we l wir glauben, daß jene Presse, welch« unseren begründeten Wünschen un» Beschwerden bisher stet» ein starre» Nein rntgegen-setzte, ihre wahrhaft demokratische Gesinnung zunächst in scheinbar unwesentlichere» Aeußerlichkeiten offenbaren muß, bevor daran gedacht werden kaun, die tatsächliche Gleichberrchligung im Sinne des Gelöb- « niffcS des Thronfolger - Regenten und in Nach-ahmuug des serbischen AorbildeS allen Staate-bürgern ohne Unterschied der Volkszugehörigkeit und deS Glaubensbekenntnisses angedeihen zu lassen. Wir begnügen uns, nochmals anzudeuten, daß ans den Gebieten cä Schulweslns, der VercinS-, Koali ttor«^ und P Freiheit, der StaatSanstellu tgeu, der Verleihung J-.n Konzessionen, der Belieferung mit amilichen »der staatliche Aufträge», der GeschästS-aufstchlen usw., usw. noch manches abgeändert bzw. nachgeholt werden muß. bis talsächlich von einer allgemeinen Gleichberechiigung im Königreiche SHS die Rede sein kann. Diese Aussprache erscheint uns notwendig, weil auf slowtnifcher Seit«, in sofern« die führende slowenische Presse als Ausdruck des BolkSwillenS gelten darf, die Meinung zu bestehen scheint, daß die deutschen LtaalSbürger durch Erfüllung ihrer Pflichten anläßlich d>s BefuchcS des Thronfolger» Regenten gewissermaßen zu verstehen gegeben haben, sie hätten sich mit ihrem bisherigen Schicksal abae« funden und den gegenwätigen Zustand als für alle Zeiten unabwendbar und unabänderlich aner« Petru» sagen, daß sie erst am nächste» Mvrgen kommen könnten. Pünktlich erschien am nächsten Morgen dle Kutsche und so fuhren sie in da» königliche Schloß. Der König empfing sie sehr fieundlich und v«rs»rach iharn »ine höh« Belchnung, fall» ste seinen Soh» heilen würden. Nun traf d«r Herr und Mrister seine A»ord-nungen. Er verlangte, daß drei Zimmer in d«r 9t5h« de» Kranken geräumt würden. Si« sollt«» den drei Aerzten al» Wohnräume dienen. I» einem vierten Zimmer sollte ein neuer Backofen aufgestellt werdrn. Sin neuer Besen, mit dem noch nicht gekehrt worden war, und ein« neue Schüssel, au« der noch niemand gegessen hatte, sollten herbeigeschafft «erden. Der Köuig ließ alle» auf» genau«ste »»«führen. Und da ließ der Herr und Meister dem alt«n Soldaten durch P«tru» sagen, er möge den Backofen so stark einheizen, daß man Brot darin backen könne. Der Soldat befolgte den Befehl und da sagt« der H«rr und Meister zu Petru»: „Nehmet nun den Prinzen und l»get ihn in den Ofen. Schließet aber die OfenlSr gut ^1" Prtru» und der alte Soldat tat«n, wi« ihnen der Herr und Meister aufgetragen hatte. Am nächsten Morgen ließ Jtf»s dem «lltn Sol« daten durch Petru« sagen, er möge einmal im Ofen nachsehen, «tt e» mit dem Prinzen steh«. Da fand der alte Soldat im Oftn nur ti» Häufchtn Asch«. Der Herr und Meister ord»e<« nu» durch Petru» a», der all« Soldat möge di« Asche mit dem »euen B«s«» in di« »tue Schtss«l k«hr«n u»d all«» d«m Herrn und Eillier Zeitung Redner „Ja, auch den Italienern!" Hieraus erhebt sich ein fürchterlicher Lärm. Nach dem Minister-Präsidenten D?. VeSuic kommen noch mehrere Abgeordnete zn Worte, welche sich in der »cinnerung an die von den Bulgaren während deS Krieges ver-üblen Grenellaten ergchen und Geldentschädigung für die angerichteten Schäden verlangen. Auch die Gewalttätigkeiten der verbündeten Italiener im be-setzten Gebiete werden in die Erörterung einbezogen, welche im übrigen nichts Bemerkenswertes bietet. Die nächste Sitzung wird für den 14. September um 4 Uhr nachmittags anberaumt. Der Präsident Dr. Stanojlo Vukcevic eröffnet am 14. September um halb 5 Uhr nachmittag« die 124. Sitzung der Nationalvertretung. Bon den Mini-stern ist niemand anwesend. Nach Erledigung der üblichen Formalitäten und Zuweisung der eingelaufenen Bitten und Beschwerden an die betreffenden Ausschüsse wird zur TagScrdnung übergegangen. Be° ratung deS Gesetzentwurfes betreffend den Friedens-vertrag mit Bulgarien. Nach mehreren Rednern, welche den Standpunkt ihrer Klubs bekanntgeben, erhält der Berichterstatter Äoft'c daS Schlußwort, welcher die Notwendigkeit eines brüderlichen Einvernehmens mit den Bulgaren hervorhebt, wenn wir nicht wollen, daß andere Staaten aus unserem Zwiste Nutzen ziehen und die politische und wirt-schastliche Herrschaft über den Balkan an sich reißen. Daraus wird in namentlicher Abstimmung über den Friedensvertrag abgestimmt, welcher mit 135 gegen 10 Stimmen angenommen wird. Nach einer Er-klärung des ParlamentSpräsidenten, daß alle j?ne Abgeordneten, welche der Sitzung nicht beigewohnt haben, ihrer Taggelder verlustig gehen, wird die Sitzung geschloffen. _ Politische Rundschau. Inland. Verlobung des Thronfolger Regenten. Belgrader Meldungen zufolge hat sich der Thronfolger-Regent bei seiner Anwesenheit in Paris mit Prinzessin Maria, der zweiten Tochter deS rumänischen KönigSpaareS verlobt. Die Vermählung soll, wie amtliche Quellen durchschimmern lassen, in allernächster Zelt zu gewärtigen sein. Prinzessin Mario, welche am 27. Dezember 169? geboren ist, entstammt dem Geschlechte der Hohenzotlern, daS aber, wie SlovenSki Narod beruhigend hinzufügt, mit dem gestürzten deutschen Herrscherhause in keinerlei verwandtschaftlicher Beziehung steht. DaS hiesige Blatt geht über den väterlichen Stammbaum der Prinzessin Marie mit Stillschweigen hinweg, hebt aber dafür die Tatsache hervor, daß die zu-künftige jugoslawisch« Königin (in weiblicher Linie) dem englischen Königshause entsprieße. Ihre ältere Schwester ist, wie bekannt, mit einem Bruder deS griechischen Königs verheiratet. Rücktritt der Laibacher Landesregierung. Die Landesregierung in Laibach hat in einer außerordentlichen Sitzung ihren Rücktritt beschlossen. Nummer 7 4 Dieser Entschluß wird amtlich als Protest gegen die von der internationalen BolkSabstimmungs-kommisfion in Särnten erlassenen Verfügungen dar-gestellt. Die Kdmmifston hat nämlich angeordnet, daß daS jugoslawische Militär aus der (südlichen Abstimmuugszont A zurückzuziehen und nur solche aktive Gendarmerie zu belassen sei, die aus gebür-tigen Kärntnern besteht. Ferner sollen die Staat», aussichten über die Großgrundbesitze bis zur Been-digung der Abstimmung aufgehoben werden. Die Mandatsverteilung in Slow:nien. Der StaatSauSschuß hat sich in Anwesenheit deS Außenministers Trumdic mit der Aufteilung dtt Mandate auf die einzelnen Wahlkreise beschäftig t. Bon den 40 (und nicht wie letzthin gemeldet 7 0) Mandaten in Slowenien entfallen auf den unter-steirischen Wahlkreis 21 und auf den krainischen Wahlkreis 19. In der letzteren Zahl sind die 4 Abgeordnetensitze für die Stadt Laibach inbegrifseu. Ausland. Ablehnung eines magyarischen Besuches in Belgrad. Um dem Besuche deS tschechischen Außenminister» Dr. Benesch in Belgrad die Spitze abzubrechen, laben magyarische Parlamentarier nnter der Führung des früheren ungarischen Vertreter» in Belgrad, der jugoslawischen Regierung sür den 17. September ihren Besuch angekündigt. Der Ministerrat hat die Budapest» Abgeordneten ersucht, ihre Ankunft wegen der Reise deS Thronfolger-Regenten Alexander nach Sarajewo auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Habsburgifche Umtriebe in der Schweiz. Bor kurzem wurde in Luzern elre Konferenz der Monarchisten abgehalten, an welcher zahlreiche Deutsche und Oesterreich« teilnahmen. Anwesend waren die Königinmutter von Spanien, der gewesene österreichische Minister Gras Berchtold und viele andere, welche die Wiedererrichtung der Monarchie unter Kaiser Karl besprachen. Der gewesene Erz-herzog Max, der still und zurückgezogen in Brüssel lebt, war gegen alle derartigen Beschlüffe. Regierungswechsel in der Tschechoslowakei. Die tschechische Regierungskrise, die angeblich durch die Vorgänge unter den tschechischen Parteien, tatsächlich aber infolge der Einwirkung der französischen Diplomatie zum AuSbruch gelangt ist, hat durch die Ernennung eines neuen Kabinettes ihren Abschluß gesunden. Der tschechische Außenminister Dr. Benesch, dessen Seitensprung mit der kleinen En« tente Paris arg verschnupft hat, da ste ein Loch in da» Netz gerissen hat. daS die französische Politik um die Nachfolgestaaten zu spinnen sucht, soll eben durch eine den sranzösischen Wünschen entsprechende .Re-konstruktiv!," de« Kabinettes in seiner Bewegung»-freiheit eingeschnürt werden, An der Spitze steht Dr. Serny, der auch das Ressort für innere Ange-legenheiten übernommen hat. Seite 2 kannt. Das Beharren auf unsere:! staatsbürgerlichen Rechten hat uitt der Loyaliiiökundgebung nicht das Mindeste zu tun; wir haben u»S nnsercr Rechte hie durch nicht begeben, sondern verlangen nach wie vor. daß uns Gerechtigkeit widerfährt in jenem At Smaße, wie sie unS als nationaler Minderheit zukommt und wie sie uns von höchster und verant-wörtlicher Stelle »un bereits zu wiederholtenmalen zugesichert wurde. Wir haben uns an der Huldigung für bin Th onfolgcr.Rczenten umso lieber beteiligt, als wir wissen, daß unser Herrscher auch seinen deutschen Untertanen in Wohlwollen geneigt ist und vi lles Vertrauen in die Tüchtigkeit und Verläßlichkeit der deutschen Staatsbürger in diesem Königreiche setzt. [Die slowenische Presse hat den Thronsolger anläßlich seiner Anwesenheit im slowenischen Staate in Worten der Begeisterung gefeiert und es liegt uns ferne, die Aufrichtigkeit dieser Gesühle zu be-zweifeln. Aber wir glauben, die Worte allein sind nur halbe« Werk, solange sie sich nicht auch in Taten äußern. Will di? slowenische Presse den Zntentionen de« Herrschers gerecht werden, so muß sie, soweit sie in Betracht kommt, den königlichen Worten Geltung verschaffn; die Ausrichtigkeit ihrer Anhänglichkeit an daS Herrscherhaus wird sie am wirkungsvollsten bezeugen, wenn sie die im könig-lichen Gelöbnisse enthaltene allgemeine Gleichberech-tigung nicht nur nicht bekämpft, sondern mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln fördert. Denn da» Ziel, so sollte man annehmen, ist wirklich deS Schweißes aller Edlen wert: die Zufriedenheit und das Glück aller Staatsbürger im Königreiche ohne Unterschied der Volkszugehörigkeit und de» Glaubensbekenntnisse« ] Aus der National vrrtrrtung. Der Präsident Dr. Stauojlo Vukiev'c eröffnet am 13. September um halb 5 Uhr nachmittags die 123. Sitzung der Nationalverlretung. Aus der Tagesordnung steht der Gesetzentwurf betreffend den, Friedensvertrag mit Bulgarien. Der radikale Abge-ordnete Toma Popovii sühn u. a. aus, daß Jugoslawien den Frieden mit Bulgarien nicht nach eigenen Belieben, sondern über Diktat der Entente geschlossen habe. Man dürfe nicht vergessen, wie barbarisch die Bulgaren gegen die serbische Bevölkerung vorgegangen seien. ES habe aber den Anschein, daß wir die Besiegte», nicht aber die Sieger seien. Im weiteren Verlaus seiner Rede greift Popovie die Bulgaren MsS heftigste an. Der Ministerpräsident VcSnic bedauert die Ausführungen de» Vorredners. Er ermahnt die Abgeordneten, ihre Worte mit größerem Bedacht zu wählen, da die Parlaments-reden in die Welt hinausdringen und von Freund und Feind gehört werden. Wir müssen, ^erklärt der Ministerpräsident, allen unseren Freunden und Ver-Kündeten treu und dankbar bleiben, «uf den Zwischenruf „Auch den Italienern?' erwidert der Meister bringen. Der alte Soldat kehrte den Ofen sauber au«, gab die Asch« in die Schüssel und brachte sie dem Herrn und Meister. Dieser schüttete etwa« Wasser in die »sche, rührte den Brei und knetete ihn, bis eine menschlich« Figur darin» wurde. Darauf lieft «r die Figur durch den alten Soldaten in da« Bett de« Prinzen legen und ste mit einer Decke zudecken. Am nächsten Morgen schickt« er den alten Soldaten durch Petru» in da« Zimmer de« Prinzen, damit er nachsehe, wie e« dem Prinzen ergehe. Der alte Soldar schlich sich leise in« Zimmer, zog die Decke fach!« zurück und vor ihm lag ein wunderschöner Prinz in ti«fem Schlafe. Schnell lies er nun zum Herrn und Meister und erzählt« ihm, wa« er soeben gesehen hatte. AlS auch d«r König diese freudige Botschift hörte, eilte er schnell an da« Lager seine» Sohne« und schlug die Decke zurück. Da lag uu« sein Sohn mit roten Win-gen in tiefem Schlafe. Der König war tief gerührt und küßte seinen Sohn so stürmisch, daß er die Augen aufschlug und aufwachte. „Ji, warum habt ihr mich gew«ckt, ich hab« so fiß geträumt", sagte «r, al« «r seinen vrter »or fich stehen sah. Daraus veranstaltete der König ein goßt Freudenfest. De» drei Aerzten konnt« er nicht genug danken. Al« er nun den Herrn und Meister fragte, wa« er schuldig sei, »erlangte dieser drei Merlin» Silbergeld. Der König ließ da« Gel» bringen un» der Herr und Meister teilte e» in vier Hansen, ver «tt« Sol»at betracht«« da« S-l» mit lüsterne» Augen un, dachte stch. wenn nur ich auch«!«»«davon bekäme. Hierauf sprach der Herr und Meister: „Der erst« Haufe gehört mir. der zweite dem Petru« und der dritte dem allen Soldaten." Schnell fragte jetzt di«s«r : ..Und der vierte Hause?" — „Der gehört dem', er-widerte Jesu«, „der die Leber gegessen hat." Freudig strich nun der alte S»ldat die zwei Haufen ein. Er war aber nicht wenig erstaunt, al« ihm später der Herr und Meister auch noch da» übrige >eld übergab. Nun trennte« sich die drei Männer. JesuS und Petru« zogen ihre« Wege« weiter und der alte Soldat ging seiner Heimat zu. Dort wurde «r sr«udig begrüßt, und da «r nun reich war. kaufte er stch ein schöne« Hau», Grund und B«den, Pferde und Rinder. Da er aber n cht zu wirtschaften verstand, wurde er bald wieder arm und' ärmer al« vorher, griff er al« Bettler zum Wanderstabe. Da begab e« stch wieder, daß er in eine schöne Stadt kam, deren Häuser mit schwarzen Fahnen be-hange« waren. Er forsch!« nach d«m Grund« der Trauer und vernahm, daß de« König« einzige Tochter sterbenskrank darnieder liege. Er ließ stch sogleich beim Könige melden und versprach, die Prinzessin vo« Tode zu rettrn. Der König war damit wohl zufrieden, stellt« aber die Bedingung: „Ist meine Tochter in 3 Tagen «icht gesund, s« sollst du aus »em Galgen zappeln!" Der alte Soldat war damit ei«»ersta«den und ordnete an, daß «in neuer Backofen aufgestellt werd«, daß «in «euer Besen, mit dem noch niemand gefegt, unv ei»» neue Schüssel, au« der «»ch niemand gegessen had«, bereit,ehalten würden. Darauf ließ er den Back- ofen einheizen, die Prinzessin hineinlegen und die Asch e in die Schüssel kehren. Al« er sich «b«r daran macht«, au« der Asche «in« Figur zu backen, da wollte die die Asch« nicht belsammenkleben. «« wurde immer weniger Asche und bat» sah er «in, daß sein Werk mißlungen sei. Am dritten Tag« wrrrd« er zum Galgen geführt und eine gr»ße Menschenmenge hatte stch angesammelt. Da erblickt« er unter den Zuschauern sein« «instig«» Relsegenoffen. «r «rhob s«in« Faust und schrie ihnen die Worte zu: „Ihr verfluchten Spitzbuben, ihr seid schuld, daß ich gehängt werde!" — Da fuhr ihn Jesu« hart an und sagte: „Ma« sagst Du? Wir stnd schutd an D«in«m Los«?'' — .Ja', erwiderte er. „ihr habt mich ein Werk gelehrt, d^« mir nun de» Tod gebracht hat." — Da sprach Jesu«: „Du sollst nicht gehängt werden, ich will die König«tochter g«s»nd machen." Da wälzt« stch di« ganz« Menschenmenge zum KönigSschloff« und d.-r Herr und Meister formt- au« der Asch« ein« Figur, di« st« später in d it Prin-zessin verwandelt«. Da« Bolk jub«lte, d«r König schwamm in Wonne. Er mußte zum L»hn« wieder dr«i Mtrling Silbergeld bringen, da» der Herr und Meister wieder dem alten Eoldaten mit den Worte» schenkt« : „Hier hast du da« Geld, verwalte e« btfser al« da« erstrmal! Versuche aber nicht mehr, Krank« zu heilen, d «nn wir komm«» dir nicht mehr z» Hilfe!" Johan« Ro» i« Ltchtenbach. Stumm rr 74 Aub Stdöt und Land. Keine Schulbücher, keine Schulhefte. das ist bis Antwort, welche die besorgten Eltern beim heurigen Schulbeginn in allen GefchästSläden er-halten. Und warum? Weil die Schulhefte nach unseren Zollvorschriften als LuxuSwar« betrachtet «nd nich! über die Grenze gelassen werden und weil auch die Schulbücher auS irgend einem Grunde, der vorläufig noch in Dunkel gehüllt ist, irgendwo a» der Grenz? stecken geblieben sind. Für die Wahlen i»S Parlament werden, wie hinlänglich bekannt, dem neuen Wahlgesetze zusolge von 2-? Pro-zenl der Abgeordneten bzw. Wahlwerber Hochschul-studien verlangt. Wenn nun aber gar die sür den VolkSschulunterricht notwendigem Lehrbücher und Behelfe alS LuxuSware gewertet werden, so wird man nach einem Menschenaltec wahrscheinlich bei hellichtem Tage solche Wahlwerber mit der Laterne suchen müssen, welche auch nur über die aller-primitivste Volksschulbidung verfügen. Für die soziale und sittliche Entwicklung der heranwachsenden Gene-ration ist dieser Ausblick in die Zukunft recht be-trüblich. Infolge deS vierjährigen Krieges sind ohne-dies in manchen Schichten der menschlichen Gesell-schast die Sitten veuvlldert und die Charaktere viel-jach verroht werden. Alle Gutgesinnten in diesem Staate sollten daher jetzt, wo wir uns des Friedens erfreuen, dahin wirken, daß unserer Jugend wenig-steuS das einzige gewährt und sichergestellt werde, was ihr unter den heutigen Verhältnissen al» Erb-teil für die Zukunft geboten werden kann, nämlich eine gediegene Erziehung und solide Schulbildung. Wie aber ist dies möglich ohne Schulbücher, ohne Schulhefte? gur Abstempelung der Kriegs an-leihen. Am l«. September hat bekanntlich die Abstempelung bezw. Ablieferung der KriegSanleihen und EtaatSpapiere begonnen. Gleich am ersten Tage zeigte eS sich, daß die Steu?rämtcr nicht ent-sprechend instruiert sind, was zur Folge hat, daß den Parteien die unglaublichsten Schwierigkeiten be-leitet werden. Der Zweck der Abstempelung der KriegSanleihen ist doch der, sämtliche KriegSanleihen, die sich gegenwärtig auf dem Gebiete des SHS-Staates besinden. aus dem Verkehre zu ziehen. Das Stcueromt Cilli aber hat bereits am ersten Tage eine Anzahl von Parteien aus dem Grunde zurück-gewiesen, weil die von ihr>e? '-gelegten Krieg«, anleihrn Stampiglienaufdrucke vo schiedenen heute deutschösterreichischen Geldanstallen tragen. DaS Be-gthren der Parteien, die Nichtannahme schriftlich zu bestätigen, wurde mit der Bemerkung abgetan, die betreffenden wögen sich persönlich zur Finanzdele-gation nach Laibach begeben. Di:ser Vorgang ist ganz unbegreiflich, da es doch allgemein bekannt ist, daß die Gel«a>,stalten die in ihrer Verwahrung be-findlichen Papiere in der Regel zu kennzeichnen pflegen. Nach der Ansicht des Cillier Steueramte« aber sind KriegSanleihen, die sich beispielsweise ein-mal, und mag dieS auch im Jahre 1915 gewesen sein, in Groz oder in Wien befunden haben, hier nich» abzuliefern. Daß diese Ansicht unrichtig ist, daS ist wohl für jeden Einsichtigen klar ; bedauerlich ist aber, doß durch eine derartige mangelhafte Jnstru-ierung der Behörden in die Bevölkerung Verwirrung und Mißtrauen gegen behördliche Verfügungen ge« tragen wird. — Unrichtig ist auch der Vorgang des Steueramtes, daß bei der Ablieferung von Kriegs-anleihen, wenn diese durch einen Bevollmächtigten bei Eigentümers erfolgt, die bezügliche Bestätigung immer nur aus den Namen des tatsächlichen Eigen-tümerS aukgestellt wird. Unseres ErachtenS wäre daS Steueramt zumindest verpflichtet, in der AnmerkungS-rubrik zu bemerken, daß die bezüglichen Papiere r.ach Angab« der Partei Eigentum dieser oder jener Person sind. Anmeldung von in Oesterreich depo nierten Staatspapieren. Amtlich wird ver-lautbart: Viele unserer Staatsbürger besitzen Obligationen von KriegSanleihen und VorkriegSpapieren der gewesenen österreichisch ungarischen Monarchie noch heule in Oesterreich und Ungarn, von wo ste ,,'cht nach Jugoslawien gebracht werden können, weilsie sich dort unter Sperre befinden. Alle diese StaatS-bürger haben ihrer zuständigen Ftnanzdelegation (Liibach, Agram, Sarajewo, Spalato und Neusatz) o»cr in Serbien und Mvntenegro der General« direk!'0N dcr Staatsschulden in Belgrad anzuzeigen: 1. r, Beruf und Adresse deS Eigentümers der Papier:; 2. G.iii^ Zahl und Nennwert der Obligut^en; 2. die Anstalt, bei welcher die Obligation deponiert find, und di« Art der Depo-nieiung iz. B Depot, Lombard, Heiratökaution usw.) Ei'.lier Zeitung unter Angabe der allsälligen Schuld, sür welche die Papiere hasten. Die Anmeldungen sind bis 30. September einzubringen und zwar gesondert für Kriegs-anleihen und Vorkriegspapiere. Jene Parteien, welche die Obligationen seinerzeit schon entweder bei der Filiale Laibach der Jadranska banka oder bei der Repatria angemeldet haben, haben im eigenen Inte-reffe schriftliche Bestätigungen über diese Anmeldung, die sie seinerzeit erhallen haben, anzuschließen. Die Anmeldungen auS Slowenien sind bei der Finanz-delegation in Laibach einzubringen. Die Durchführungsverordnung über die Sequestrationen des Vermögens un-freundlicher Ausländer wird, wie wir au» zahlreichen Zuschriften entnehmen, von dem größten Teile der Bevölkerung irrtümlich ausgelegt. Der Artikel 4 dieser im Laibacher Amtsblatt« Nr. 101 vom 1. September l. I. erschienenen Verordnung besagt allerdings, daß als unfreundliche Ausländer, deren Vermögen sequestriert und liquidiert wird, die österreichischen, ungarischen, deutschen, türkischen und bulgarischen Untertanen zu betrachten seien. Aus dem Artikel 62 der gleichen Verordnung geht jedoch hervor, daß Vermögen, Rechte und Interessen österreichischer uud magyarischer Untertanen oder Vereine, die sich aus d«m Gebiete der früheren österreichisch-ungarischen Monarchie befinden, nach dem Artikel 267 des Friedensvertrages mit Deutschösterreich und nach dem Artikel 250 des Friedensvertrages mit Ungarn weder sequestriert noch liquidiert werden dürfen. Die Mehrzahl der Leser scheint die Bestimmungen dieseS Artikels 62 übersehen zu haben, weShalb wir hieraus ausdrücklich aufmerksam machen. Deutsch-österreichisches und ungarisches Vermögen gelangt somit nur insoweit zur Eiquestrierung und Liqui-dierung, als eS sich tchat!ieruug?n sind darüber einig, daß MlNerand zum präside iten der französischen Repit-Hit gewählt würde, fall« er feiner Präsidentschaft«-kanditatur zustimme. Leite 4 Cillier Zeitsvfl Nummer 74 37) (Nachoruck verbetn,.) Wer war es? Grigmalroman von Erich Lben stein. Herr Fritz hatte sie am Äahnhof erwartet und hieher „ach d-r Pension „Willemintge" gebracht, wo er selbst auch wohnte. Er Halle solche Freude gehab», als er seine Braut wiedersah — wirklich rührend. Und sie erst! Ganz wehmütig war Johanna dabei zu Mute geworden. Und ein schöner Mann war Herr Fritz, wenn auch viel älter alS Johanna gedacht. Und reden konnte er wie ein Buch, das umkte sie aus de: Fahrt vom Bihnhos hieher. Nicht einmal Hubinaer konnte so gut reden. Ach Gott, dav sie auch immer wieder an den Menschen denken mußte! ES war aber auch zu schön gewesen die letzten Wochen! DiestS Gefühl, einen Freund zu haben, der Anteil an ihr nahm . . . schließlich halte sie ja in Gottes Nameu aus Lieb« und Heiraten verzichtet, wenn er doch bloß so ge-wejen wäre, daß sie ihm Achtung und Freundschaft hätte bewahren können. Nun halte sie wieder niemand aus Erden, mit dem sie stch zuweilen auS-sprechen konnte. . . .Guten Abend. Fräulein Johanna!' sagte in diesem Augenblick eine wohlbekannte Stimme hinter ityc. Sie fuhr herum und start te bestürzt in ein fremdes Gesicht, dessen Blick ihr gleichwohl merk-würdig bekannt vorkam . . . „W.c sind Sie? W^S wollen Sie von mir?" stammelie sie verwirrt. Da rahm der fremd« Herr ibrc bilden Hände und jährte sie sanft zu einem Ecksoja, wo er stch ihr gegenüber niederließ. »Liebe Freundin, ich habe Ihnen viel ab-zubittenl Bor allem, daß ich mich Ihnen unter falschem Namen näherte." ..JeluS MariaI Sie sind ... Sie sind . . " „Anton Hubinger — jawohl. So nannte ich mich Ihnen gegenüber. In Wahrheit heiße ich Lilas Hempel und bin Detektiv." „Also doch! dochl" rief Johanna funkelnden AugcS aufspringend. „Und Sie unterstehen sich wirklich, mir noch unter die Au^eu zu treten?" Hempel driickie sie gelassen auf ihren Sitz zurück. „Ja. Denn ich bin überzeug«. daß Sie mir verzeihen, wenn Sie alleS wissen. Bor allem, daß mir kein anderer Weg blieb, wenn ich meine Auf-gäbe, einen Unichuldigen vom Tode zu erretten, erfüllen wollte.". „Sie haben mich belogen und betrogen I" „DaS ist bis zu einem geivlsfen Grade wahr. Aber der Zweck war gut, wie Sie selbst zugeben werden, wenn ich Ihnen sage, daß Ihre Herrin unter dem Verdachte ver Mitschuld an einem Mord stand und jeden Augenblick v.". haftet weiden konnte!" „Heiliger Gott!" „Richt wahr, das erschreckt Sie? Und sehen Sie: nur durch da», w^s 2i; mir über jenen „Herrn Fritz' eijähUen, haben Sie ihrer Herrin di- Verhaftung erspart, sie haben mir ohne Ihr Wissen den Weg zu dem wiiklich Schuldigen ge-wiesen!* „Aber daS ist nicht wahr!" fiel Johanna eifrig ein. .Herr Fritz ist ja gar nicht der wirklch« Schuldige, sondern ein Freund von ihm! Mein Fräulein hat mir ja inzwischen alles erzählt . . ." „Da» heißt — was sie eben weiß l Ich will Ihnen nachher ädere Dinge erzählen, die sie nicht weiß. Leider! Denn sonst würde sie nichl so ruhigen Herzens oben mit Herrn Fritz sitzen." „DaS wissen Sie auch schon?" entfuhr e» Johanna erschrocken. Hempel nickte und zog LnnzeSBUd aus der Tasche. „Sehen Sie sich einmal dicS Bild au, liebe Johanna, Sie haben ja seiiher de^ Bräutigam Ihrer Herrin kennen gelernt. Ist d^s Herr Fitz oder nicht?" „Natürlich ist er es!" sagte Johanna olme Zögern, denn daS „liebe Johanna- halte ihr Ver-lrauen zu Hempel rascher wieder hergestellt als allcS, waS er sonst gesagt. „Nur sieht er in Wirklichkeit viel freundlicher auS. Hier blickt er ja drein, daß man sich vor ihm särch:en könnte!" (Forls. folgt.) Deutsches, gebildetes Fräulein sucht Stelle zu I—2 Kindern. Gute ßabandlung Bedingung. Antilge an die Verwaltung des Blatte?, tesss Bäckerlehrling und ein Hausknecht werden sofort aufgenommen: Celje, Kralj Petrova ivsta Nr. 5. Advokat in Belgrad Dr. Msn ßan. 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