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Nummer 66_(
Donnerstag, den 25. August 1927.
52. Jahrgang
ZUM dritten Aationalitätenkongreß.
Don Tr. E. Ammende, Generalsetrelär des Minderheiten-longreffe« in Genf.
Als i» Herbst 1925 der erste europäische Ni> tiocalirSfctifongrc§ In Gtnf ftoufond, hieß e« von alle» Seiten, daß dieser Versuch, die Minderheiten EurrpsS unter einen Hut zu bringen, mit einem Fiaßko ende» müsse. Man meinte, daß die vielfach gegnerischen Völker» angehörenden G vpven — Polen acB Li:aue» und Litauer aus Polen, Täxeu aus Deutschland und Deutsche au« Dänemark. Slowenen au« Oesterreich unb Deutsche au« Iu^oilawien usw. — alsbald in nicht zu überbrückende Gegeniitze geraten wüßten. ES tvm jedoch anders und der erste Genfer Nationalrtätevkongreß sollte zu einer großen Knndgebnng sür die Solidarität und die Rechte aller Minder heilSgrvppe» in Emcpa werde».
Der zweite Genser Naiionaliiätenkongreß i« August des vorigen Jahre« - a» ihr waren bereit« Lber 35 verschiede»? Mivderheii«grvspe» wit einer Levölkernngtzahl ro» ca 40 Millionen Menschen Vertreten — konnte dann die Festlegung gememsamer GrvndsStz,, den Auibau der ArbeitSplattsorm sowie die organisatorische Zusammensofsung der Grrpprn vornehmen. ,S chrruvg der national-kulturellen 8nt-wicklurgisreiheit sür jede Mi»deih«t« in jedem Staat", so etwa könnte «a» da« Grun»pri»z
» de» Gegensatz im Rang- und Prästigeunter-schiede, der heute infolge der Minderhettevverträg« »wischen de» einzelnen Mitgliedsstaaten de« Bunde« besteht, zu beseitigen oder dich mindesten« zu ve» decken. Dieser Resolution der »weilen Völkerbund.
Versammlung, die nichi« andere« als eise Forderung «ach E.nhaltung de« Grundsatz!s von der nationalen Tolna»z, unabhängig von jeder vertraglichen Bindung, darstellt, kommt moralisch in jedem Falle eine große Bedeutung zu.
Trotz dieser feiten« aller Mitgliedsstaaten de« Geiser Bund?« vor oller Welt ersolgteu Kundgebung geht jetzt ein Negieren n«d Uebertrete» diese« Gitid-satz'« von der kulturellen Selbftdestiwmung und na> tio»alen Toleranz gegenüber deu Winderheit«givpp-n vor sich — eine Bed'ückaaz, d,ren Rechtsertigunp, soweit e« «ich um ein rff?ne« Vorgehen handelt, so gar durch eine besondere Tyese erfolgt, die sich sol> gendermoßi» zusammen fassen läßt: , E n große« Volk braucht e« sich nicht gefalle« zu lassen, daß die Ein» heitlichkeit seiner «ati ovalen Äoltu; durch da« Vorhandensein we»iger hunderttausend An^e!ö.Iger na-tionaler Minderheiten beeinträchtigt wird" — eine These vom , R'cht der Majoritäten", die im stärksten Gegensatz zur These von der nationalkulturellev Ent-wicklungSsreiheit oller Minderheiten steht.
In der Tat, hin handelt t« sich u» zwei These», die sich miteinander »icht in Einklang bringen lasse«, den» e« liegt aus der Ha»d, daß die heute zu nationale» Gemeinsch-chen — auch über die staatlichen Grenze» hinweg — geworden Vö.ker eine Bedrückung ihrer Volksgenossen nicht ruhig hinnehmen werde». Die« ist der Grund dasür, warum die na» tionale Unduldsamkeit zur Verschlechterung der europäische» «Umo^phäre und schließlich zu Sorflkien führ«. Hier einzugreifen, die warnend« Stimme zu erhebe« und Klärung zu schaffen, ist eine Pflicht, der sich keioe jener Organisationen, die für den Friede» Europa« arbeiten, entziehe» darf.
Doch «och ein anderer Programmpuvkt steht mährend de« diesjährige» Nitionaliiätenkongreffls im Mittelprnkt de« Interesse«. Di« Referat „Janen-und zwischenstaatliche Zusammenarbeit der N-lion-,-litate» Europas". E« ist da« die Frage, auf welche Weife die heute bestehende Solidarität unter den Mind«heit«grupp:n nicht nur im R-hmen der eigenen Kongresse, sonder« gleichfalls auch außerhalb im staatlichen Lebe» und bei de« internationalen Ver-anstaltungen (Völkecbuvdlige«, Jiiterparlamentarische Union usw.) in de» Dienst der gemeinsamen Sache gestellt weiden kann.
Um die Bedeuinng dieser Frage zu ermessen, gerügt irchl arch d>e Feststellung, büß die meist'» ewrpäischk» kölkir heule du:ch die ihve» stommver-mavdien MindeiheitSgrnppen an der Nationalisten» beweguog beteiligt siod. Nicht nur mit dem Willen der Mi»de,heilen im eigenen Lande, so»dn» vor ell,m auch mit den vorterunge» der eignen Volk«-genrfsen t» den anderen Staaten habe» sie heute somit zu r chllkv. AuS dieser Be qu^ckung der An« sptüche und Jaterissen ergibt sich aber die Mözlich« keil, aus dem Wege über die stammverwandten Gruppen und ve>mittels der vorhin erwähnten Solidarität psychologisch ganz andere Aenderungen in de« Ein« stillungen der Völker zu ihre» Minderheiten zu er» zielen, al« d.e im Falle eines isolierten Sich gegen» üb«!st'her,i von Minderheilen und MihrheilSvölkeru de« gleichen Lande« wöplich wäre. Die feste Absicht aller an den Genfer Nalio»ali:älenkongr»ffen be-teiligten Gruppen geht jedevsallS dahin, künftig alleS zu tun, vm in ihren Slaaten, wie auch außerhelb, im Rahmen der internationalen Bertände überall solidarisch im Sumpfe für die gemeinsame» Gcuod-sätze und Ziel« vorzugehen. Auch diese E-twicklovg liegt, da sie dem friedliche» Aulgleicht der Völker — auf dem Wege über die ihnen stammverwandten Na-tional'läten — dient, im vllgemeinen Interesse.
E? würde zu w«it sühren, hier «och die anderen Programmpunkte der Tagung „Seuveränilät nnd Minderheitenrechte", „Da« Sprachevptoblem" usw., zu behandeln. Nar einer vo» ih»en, da« Referat „Fragen der Nationalitätenkunde", fei hier erwähnt, weil gewissermaßen die Diskussion über «ine» neuen W^sienSzweig, die „Nationalitäte»ku»de", durch ihn e,öff»et wird. Statt sich ausschließlich mit den Schütz« Verträge» und den sonst festgesetzten Norme» de« bestehenden Mi»derheite»rech!e« zu befchäftigen, ist e« nach Anficht der Minderheitenführer j-tzt an der Zeit, die Mi»dnheit«glvppen al« solche in ihrer kollektiv«» Struktur nnd ihren LebenSäußerunge» zu erkennen und zu eisorschen. Ander« ausgedrückt, die zu 40 verschiedenen Gemeinschzslen gehörenden Angehörigen der Nationalitäten Europa« sind künftig in ihrer Individualität al« beionder« Teile ihrer Nationen sowie al« Sollektwbildung der Staaten, in denen sie leben, wisse»schastlich zu er fassen. Solch eine vbji kliv« ForschungStätigkeit wird »ach Ansicht der Mivder-heilSverlreler ei»« liefere Se»»tn>« über die Ratio« «alüäte« und ihre LebenSäußerungen erzeugen und dir Möglichkeit zu neuen Auffafluvgen über da« nationale Problem und f«in« Lösungsmöglichkeit geben. _
Eine slowenische Stimme zum Minderheitenkongreß.
Am Mont«^ hat der III. Kongreß der natio» nalen Minderheiten begonnen und am Mittwoch endet er. Die Bilanz werden verschiedene Resolntionen sein. Die Slowenen, Kroaten nnd Serbe» sind au« den verschiedensten Staaten ans ihm vertreten; unser LandSmanv, der lömische Abgeordnete Dr. Wilsan, fungiert sogar al« Präsiden». Da» Interesse von un« Slowenen sür die MinderheilSfrage hat diesen besonderen Charakter, daß eS kein zahlenmäßig so Nein,« und doch so zeteilie« Volk gibt, nnd frrner
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Stillet Zeitung
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auch, daß feine Mehrheit — die Slowenen in EHK — einer bnltschen Minderheit aeaenüberstthea uvo die Roll?» au» dem früheren Oesterreich vertauscht sink.
Die bisherige oisch ist. Mit anderen Warte»: «S habe« auch da die Politik der Großmächte und ihre Jikerrff a eatsch edeo. Es entschied keine allgemeine N,rm, sondern die Politik van S aal zu Staat. Die Sowjet? branchlen Deutschland» und B tlin brauchte Moskau Der dip'o»atische Schach, zng Tchit'ch?r>iS war der, daß er den Wilga deutschen eine — selbständig: Republik gab I Deutsch land woll e im Neiden nur Freunde, die erste Schwelle dazu waren die Dänen. Deshalb kam es deu Forderungen der dänischen Minderheit nach nnd erlaubte sogar Lh «rn aaS Dänemark den Uiler-richt in Deutschland. A!S die Ii»äh-uing F ans' reich? und Deutschland? konkretere Gestalt anja» nehme» besann, winden Vertreter der Deutsche in der Tschechoslowakei — wo aber von einer Bedrückung natürlich niemal« auch nur die R de war! — iu die Regierung ausginomm?». G:«a'>« in der Zeit, wo sich die jagoslainisch deutschen Berhand-laugen fiä-ker demoustrinten, kam der Vorschlag über die Äulintantonomie der Kärntner S oweuen heraus. Lord Roih-rmere klagt die Tschechoslowakei als Advokat Budapests an, daß iu der Slowakei, wo 740000 Mahnen 3 Tagblätter, 13 Woch'N> blätter, 824 Volk«. und Bürgerschulen, 5 Mittel-, 9 Handel«- und 19 J,dusirteschuleu, iu der Kammer aber 10 Abgeord»e!e b-fiyen, Terror herrscht. U >d schließlich ist unter den Minderheiten selbst die R de von eine, Realpolitik. Die baltischen und die »Märschen Deutschen, au ihrer Spitze Herr Brandich, behaupten, daß man durch die Solidarität «it p ole-tarischen Minderheiten die wirtschaftlich stärküen ans dem W:g zur Durchführung ih-eS höchsten Programmes behindere, daß also bloß die letzteren aus die Kongresse zugelassen werden sollten. WaS. »eben-bei gesagt, nicht einmal den Intentionen der j idisch » Miuderhe t wider'p icht.
Wir wissen: Elsaß Lo'hringen wir 50 J ihre außerhalb Frankreichs, aber daS Volk würd: standig im Glauben eazoge», daß die abgetrennte Toch'er zurückkehren werde. Die Deutschen werden im Be-wußtsein erzogen, daß Oderschlefien und daS Gebiet deS Korridors bloß zeitweilig polnisch sind, daß man aber in der Politik Z it und Ausdauer haben müff'. Wir besitz» die bunten Blätter unserer Geschichte, die vnS und die Welt überzeugt, daß die politische Bereinigung der Jugoslawen langsam, aber ruckitch «-los vorwärtSschriu. DaS war die Grundlage der bisherigen und bleibt die Grundlage unserer zn« künftigen Außenpolitik. Für sie daS ganz« Volk zu erziehen, das ist unser« letzt«, aber große R.solntron, mährend wir die Versammlung dtS Genser Minderheit eukongresse« begleite^*)
„Slosenec", Ljubljava, 23. Augu^i 1927.
*) Wie man aus dieser Zeitunqsstimme ersieht, steht der überwiegende und ausschlaggebende Teil der slowenischen Presse deu Bestrebungen der Minderheitenkonzresse skeptisch, um nicht zu jagen, was sür die selbständigdemo > kratischen Blätter ja zutrifft, direkt feindselig gegenüber. Die? ist in Anbetracht der Talsache, daß ein Drittel des slowenischen Volkes national« Minderheit ist. aus den ersten Blick erstaunlich; man kommt aber dem Verständnis nä'-er, wenn man annimmt, daß die slowenischen Politiler, qe-rade weil ein ganzes Drittel ihrer Volksgenossen vom Mutterland abgeschnitten lebt, eine andere Lösung ihrer Minderheitssrage nicht betreiben zu dürfen glauben als die Heimkehr ins Mutterland. Ob eS aber politisch tlug ist sich von vorneherein aus diesen Standpunkt zu stellen, ob man hierzulande in einer Art absichtlicher Verblendung die politischen Relationen in Europa in der Gegepwarr und in der Zukunft nicht ganz salsch steht, ob man durch ein solches Verhalten der abgetrennten Minderheit nicht über alle Maßen schadet, da? ist sehr die Frage Hierzu-land« lebt man in solchen Belangen von alterSher in einer wunderlichen Psychose: Alles, ttus man begehrt, müssen die anderen herb-isühren; selbst stellt man sich aus den bequemen Standpunkt prinzipiellen Nörgelns auch der besten Sache geaenüber, die die anderen ohne hiesiges Mittun im politischen oder nationalen hiesigen Interesse dann wirklich leisten. Siebe die Kärntner Kulturautonomie! Wir sind der Ansicht, bad der Artikelschreiber des „Siooenec" die schwerwiegende Bedeutung des Minberh.itenproblcms denn doch sehr unterschätzt, wenn er sür jeden Schritt, den das Problem weitertut. alS Antrieb bloß irgendeine macht-politische Beziehungserscheinung zwischen den einzelnen Staaten an den Haaren herbeizieht. Die Politiker der ilo-wenischen Press« erfassen die Zeit und ihre Probleme nicht; wir Teutsche wissen wirtlich nicht, ob wir von unserem Standpunkt aus leider dazu sagen sollen.
Politische Run'üschgu.
Zulaud.
Z?om Wahlkampf.
Der Wahlkamps treibt, je näher der Wchltag heranrückt, um so stärker« Wellen. Tiuseud« von Agitatoren durchziehen da« Liud;aeb«n Sonntagen finden im ganzen Staat Wählrrvtrsammlungea »alt, aus denen di« Minister und hervorragende Parteiführer vor dem valk di« politischen Probleme erörtern, ihre Sache verteidigen oder goldene Berge ver'p echeo. Da« eine muß anerkannt werden: Wahlterror, wie er zu? Z'it der selbkändigdemokratische» Wahlregieruageo alt>S beherrschte, gibt eS unter der Regierung Vakcevö nicht. Di« Versammlungen fiid«n meist ungestört vor ziemlich gleich«üligea Wählern statt. An, vergangene» Sonntag hielt Mi« n>sterpräsi»ent vakc vt in dem Jateiesfengebie! Pi-bövt', in der L>ka. ein? v-rlammlung von 2000 Teilnehmern ab. d:r»aßeu über den Ministerpräsidenten Vnkcvt: Ich greife Herrn Daköv'c nicht >uS per>önlich?n G üoden au, sondern alS den Träger einer Politik. Vor allem stelle Ich fest, da« un« des Wort nicht gehalten wurde, da« man uo« gab, alS wir die Koalwon schlöffe». Ich muß dekeuen, daß auch ich dem Regieruug«p:äfi?euteu geholfen habe, zu seiner j'tzigen Stellung zu komme«; ich gestehe aber, daß ich damit einen Fehler gemacht habe. Zu meiner Verteidigung muß ich folgendes anführen: D:r f'tz'g« Ministe!Präsident ist schon zwanzig Jahr« Abgeordn«t«r, trotzdem hat er sich im Parlament niemals zu« Worte gemeldet und eS wir mir daher unuöjlich zu wissen, tna« er denkt und wa« er beabsichtigt. M an er jemals in der Skupschtina auf-getreten wäre, würde ich miffen, wie er denkt und wie wir uns zu verhalten haben. Der Mrnisterprä-fldeut behauptet, daß er seine Partei heilen wolle. Wenn sie sich heilte läßt, soll er sie nur heilen. Aber sein« Heiluug gefällt uns gar nicht.
Sie stad „Bereit" !
Man erinnert sich, wie seinerzeit Herr Pribt-c viö u,d seii>e K-'appen den Parteisührer Davidoot6 verräterisch im Stich ließen, um iu die Rrqieruug Pas c einzutreten un» mit all-u Mitteln des Terror« gegen die «h'miliae« Partete offen zu regieren. Jetzt, wo H.»rra P ibi'v'd feine Gewaltmethodeu schon so laug« von den Tipsen der Regiecnug ent-fernt halten und so gar k-ine Hoffnung besteht, daß er w'eder an« Ruder gelange« könnt«, während die demokratische Sonn« der H^ren Daoidov 6 nnd Marin koviö zu steigen beginn», erinnert er sich »it Weh» «Ut der damals schcö»e verratenen, uun ober iu der Regierung bisiadlichen D mikraten. Aus der oben erwähnten Le?sammluna in Tuzla erpreßte ihm die Sehnsucht ucchfolzendeu Satz: Ulser Siaat be-ftidet sich heute in einer solchen Lage, daß am 11 Sepiemder daS vo.k alle Kräsi« anspannen maß, um ih« vor den gegenwärtigen Abenteurer» zu retten. WaS H'.rrn Buk ö-o 6 anbelangt, kann ich ihm sagen, daß er solch? Wah!prÜgel bekommen wird, daß eS nur kcacheu wird. H:rr Davidovie donnert m't Recht gegeu die Regierung. Wir erklären, daß wir bereit si»d, Davidovid vorbehaltlos zu unterstützen, damit ditseS Abenteurertum vernichtet werde. Sobald Herr Daoisoo ä sein« Minister au« der Regierung ruft, errichten wir sofort eine groß« demokratische Konzentration. — Für H:rrn P-ibieev < und ferne Kaovpen find freie Wahlen, wo e» keine ZeitungS-ko»si»zierungeu, keine Prügelgard«», k-iue U-bersäll«, keine Beamtenversetzungen und keine svastigen «demo-kiatischin"Wahl«itt«lgibt, Abenteurertum. Richtige, ernste Wähle» sind für dies« „Demokraten" bloß jene handgreiflichen Wahlen, wie sie aaS der PP Zeit in trauriger Erinnerung stehen.
Die „Wedrückuag^ in alter
Auf feiner Wähler Versammlung iu Tuzla sagte Herr Prib!L'v< u. a. solgrndeS: Zur Zeit der französischen Revolution haben RobeSpicrre, vanion und andere gewiß Gewalttaten verübt. Aber mir wissen, daß sie die« nicht zu eigenem Nutze», sonder» zu« N^tze» deS Staate« und Volkes taten. Auch wir wirft man Terror vor. Aber wen» ich das Sz-Pler de« Köaig« zerbrechen wollte oder im Verbindung mit jene» wär«, die e« zerbreche», würde ich mich nicht beschweren, »enn man mich verfolgte. Die j tzige Regierung ist ei» gesährlicheS Abenteuer. Die angebliche Wahlsreiheit bedeutet nicht« ; unter Oesterreich.Ungarn erwarteten wir de» Baun« Rauch, deu uns Frau ; Ferdio and selber geschickt hatte, mit Steine», trotzdem glaubten wir »ich», daß wir tu O:sterreich-Ua« gar» eine besondere Fcecheit hatten.
Warum ärgert stch Kerr Ucibtöevit?
Darüber gab H'rr Dr. KoroS.c aus der Versammlung Auskunft, die er am orrgangeue» Sonntag im große» Saal d«S Vereinshauses in Prttan abhielt. Er sagte u.a.: Aus der letzten Sitzung beSFi»a»z-auSschllffeS war am lauteste» der Führer der selb-stäabtgeu demokratischen Partei Herr Prib c wc, nicht lolihc wegen der WirtfchaftSkii e, denn um fie kümmern fich seine Kreile verdammt wenig, al« weg»» de« WahlierrorS. Bei uo« in «lo»eni:a gibt e« feinen Terror, atec auch auderSwo mehr vo» Seite der Parteien als vo» Seite der Regiern»?. Pnb'c!v!6 Hit seine besondere» G.Ünde, daß er wütend über den gegniwärtigeu Wahlterror ist. Seine Partei hat, bad iS ficher und bewiesen, bei d«n l.tz en Wahlen iu der Za?orgege»d, tu der L ka und in Eyrmien andere» Parteien Kagew g-stöhle»
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Citliei Seituna
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unb si- in die r'genen Kisten geschüttet, jetzt darf sie da» ab» nicht, die gegenwärtig« Regierung läh! e« nicht zu- DaS ist der .Terror", we««g«n d,e SDS so schreit. Uid dabei ist Herr Plib ö v 6 noch so frech, daß er «it Revolution droh'. Na freilich, das Ball erwartet e« kau«, daß H-rr So-tozar Pcibüev t mit dir Revolution beginnt, da»,t baun Utn« Parte» frei uib unbehindert den anbei« die SJaMIuaeln wird stehle» f3i»en. W eder ein Beweis, bah vom «nst zur Läch-rlichleit wi klich nur ein Schritt ist.
Sie haben Held!
I, derselben Beisammlnug erklärte, wie der L ubacher „Sloven c' berichte«, der Fädrer der Slowenische» Volktpartei: Seht »ur, wieviel S.Id heute «Ktge Parteien haben l Die Rad iliuer streue» »it vollen Händen Selb für die »guai'on hinan«, dabei ge°e» sie aber für die Wahlzeit noch eine T i-geSzeitung heran?, die sie päntilich zahlen. Di: «orroptionSladika^n. welch- die heutige Regierung zu» Tod verurteilt hat. verfilze» in biefem Wahl» Kmpf verhäl:ni«»ähig über die g'ößten Summe». Die seldständig« de»okrad Wochenblättern, die f-S alle pa'ist? find, veranstaUtt ko,pi«lig« pntei-Politilche Manifestationen u»d gibt füc Kandi»a'en, die sie von «oberen Parteien kauft, ungeheure Sum> mea v?n huuberttaufend D a h«. D>« selbständige, De»okrate» behaupten, daß die Fi »a T-sl c »o-»atlich 50.000 D>» für bic Parte, gibt, «ber damit werden kaum die Kosten der Parteikavzleien gezahlt. Zateresfaat ist auch die Fraae, waru» zahlt T-sliS fo groge Su»me» für du Partei? E» erschein» »nS die Forderung vollkommen berechtig!, daß nichc nur die «onvp'ion einzelner P'.rsouen, sondern auch bie Korrupiion, Die bei ewigen unsere- politischen Par-teien auftritt, »erfolgt werden muß. Da wirb »an viel M.st finden I \
bedeutsam.
Ja sewer Pettauer Rebe erwähnte Herr Dr. Soros c auch bie soge»a»»t«n „Nitiovalisteruugen-, u»d zwar folgenbermaßen: Die Nationalisierungen sind aber auch dort nicht gerechtfertigt, wo stch m't ihnen bloß politische Parteien bereichert haben Wenn es öffniliche Jntereffco erfordern ober erforbert haben, daß etwas natiosaltftert wurde, da?» maß der Ritz?» für öff »tlch« Zv-ck'. nicht aber füc pirteipo itisch« gehen. Nach o«n Wahlen wird i> dieser Beziehung ma,cherlei geschehe», wa« ben Slowenen und d er Unständig' keil zur Ehre gereiche», ben politische» Parteien aber vielleicht unlieb sein »ird. Wir jedoch werbe» streng und unerbittlich jetvl
pr. AoroS c über die Außenpolitik.
»uf ber sonatätizen Bcria»«lang in Pettau gab Dr. So öS c einige Ekiäungen über unsere Außenpolitik ab. di« auch in der große» au«lä»di sche» Presse Beachtung gefunden haben. So erzählte er u. a.: Heuer d> oht« sogar bie S-sahr, daß eS zwischen u»d und Italien zu» Kci/g kommt. »la bie Sfah: am g,Site» war. tat du slowe»i'ch« Bolllpartei viel, u« den Fneb:» zu erhalte». Ein Abgeordneter der SLS war in Babopest und sicherte bort eine Poliii? der F eunboachbarlichkeit; er war i» Sofia i» Bulgarien, um das Bruder voll und bie Politiker dafür zu gewinnen, baß st«, ver-gesi!». wai war, und d«ß eine Politik brüderlich» Nachbarschaft u>d Freundschaft beginne. Di« neueste Zusammenkunft unsere« König« mit dem bulgarisch'» Zaren ist «in Beweis, baß diese Richtung sieg«. Wir müssen uo« gut« Freundschaft«» und Bündnisse ver« sorgen, zugleich aber immer gut vorbereitet fei», daß un? niemand überrascht. Di« Situation in dieser Beziehung begann sich zu ävderv, al« ein Minister die >uß!vpolitik übernahm, der einer der best«» Köpfe ist, wa« dt« Außenpolitik anbetrifft Man begann auch an eine Annäherung an Deutschland zu b«»!«», da« »ilitärisch zwar nicht viel bedeute«, wohl aber wirtschaftlich und finanziell. U,d e« kom«« »och. dazu, daß D«ntfch< lanb Italien gegenüber da« gleich« fühlt, wa« wir, daß i« bie gleichen Schmecze» hat wie wir und »it Ära» auf die Eatnatioaal si rung der unter fochten Brüder bl'ck., geradeso wie wir.
Stephau 3Ubi6 und die Magyaren im Arekmurje.
B kaantlich Hivgen bie Äaghare» i» U der-«»rgebiet bisher znr Mehrheit bem klvatische» Vauervführer Stephan Radiä an, der diese Wähler» »,ff'» b»rch feine Nersprechnnge» blendete nnd — bettoz. Wie ben Deutschen in der Sildsteiermark
haben bie beispiellose» Ha-lekinaden biefiö D:«a-gog?n nun auch den ungarischen Wählern den Slar gestochen, so daß sie vo» S?ephan Rabic nichts mehr wisse» wollen unb sich allmählich ihrer natürlichen Stelluag al? national« Minderheit bewußt werben. Wir lesen im Laibacher .Slovenec" nachiolgenb« charakteristische Beschreibung, bie füc da« Resulta' ber ko»»enben Wahlen in Slowenien nich' ohne Bebeutung ist: S:g«n 1 Uzr nachmittag« sauste da« »uto au« Mm?ia «obota heran, wo bi« „bsuer. l chen" Hmen nach »uisage von «ng«nz?uzen einen sehr h?iß:n Taq g'habt hatten, weil sie in sloiveni» scher und maj>yirischer Sprache solche Za»Isch:nrafe allhiren »ußten, daß e« ihre» den Lte» vkr'chlnz. Für 2 war die B-rfammlung onqesaat. Radit w»rbt i» Hotel „Scooe* vo« Herrn H. Gibor begrüßt. der >h> darauf aufmerksam mrchte. daß er kein« große Hvff-uig aus Ecfo'.g haben dürfe, we'l sich die Z iten g«ä»dert bäten. Der B-rlauf zeigt«, daß Sador recht hatt«. E.wa? »ach be» a>g!sagt«n Z itpmk, vn^sammelten sich dar der „Ä on«" ung«> lähr 50 Leute — v?r drei Jahren höcte» aus bem> selben Play RaKiö Über 3000 Lmte unb vorige« J,hr b>« 500 L-ute an — aber auch biese waren nicht Anhänger Rabiö'. >l« Rabic sein Glück v.1» suchen wollte, schrie ei» Mann au« Aobilje: ^Ab> zi,g Radiö l' Da« war da« Signal zu einer D »on> stration gegen die „bäuerliche»« Herrschaft«». Man begann zu schreien unb e« fiele» Drohunae». llnb al? R-b-6 sah, daß «« nicht bei den Drohungen bleibe» werde, io»d«rn daß die Bersa»»luag«teil-rehmer «ntsch'osfi» waren, ihr« D^hingen wahr zu »ache». sitz e er sich «it seine» B-gleiter» i,« >nio unb snhr so schnell bava», al« ob e? ihm »nter be» Fers«» brenne. »me» in« Parlewent kommen werd«, überzeuge», b'ß sie vollkommen unb für immer aulzespielt habe».
Hsslavd.
Sacco und ^avzetti hingerichtet.
Ja der Nacht von Soan'az ans Mintag, einige Minmen nach Mitiervacht, würfen dir beiden Anarchisten Sacc; und B»»zetti in Boston auf de, elektrischen Stuhl« hingerichtet. Beide ginge» gefaßt i» de» Tod und beteuert«» bi? zuletzt ihr« Unschuld. Dir Hinrichtung ha» unter den Arbeitermaffen in alle» große» Sätten Amerika« und Taropa« «in« grenzenlos« Ecreguag hervorgerufen. I» Boston ka» e? zu einer förmlichen Schlacht zwischen Poli,«i unb Demonstranten, wobei «it Masch nengewehren uub Bombe» gearbeitet wurde. Auch in Berlin ka« e« vor der a«e>ikanischeo Botschaft zu einer klelaeren De«onstrat'o», die indessen balb vertrieben warb«, wöbe» bi« Polizei vier Personen v:rhaste'e. Ji G ns fanden schwere »a«schreitung«n ber Menge gegen große amerikanische Reisebüro? nnd S-schäft«häuIer statt, bereit Einrichtung zertrij««ert würbe. Di« G a«v?ranba de? Hotel«, in d-» Loaareßp-äfideat Dr. W lfan ben Teilnehmern de« Minderheiten-kongreffi? ein Esse» gab, würd« ebenfalls zerstört, weil b»e Demoastraiten glaubten, e? h mdle fich u» «in« amerikanische Beranstaliung. Erst al« st« aufgeklärt würben, sand ba« Steinbombardement «in Eabe. Auch der Bö kerbundpalast wurde mit Sieinen beworsen und beichosse»; seine Gla«v!raada »nrbc zertrümmert. Die unzähligen Demonstrationen in oller Welt ginge» »irgend? ohne Tot« »tb Berlitz e vorüber.
Akierliche Hröffauug des dritten europäischen MinderheitevKoZgresses.
Der dritte Kongreß der europäische» Minder-heiten in G:ns wnrde am 22 August u» halb 4 Uhr nachmittag« vom Präsidenten Dr. W^lfan in s»« Wesenheit von mehrere» H ändert D-legalen, andere» Teilnehmern und Vertreter» ber Press» ei öffnet. Tof;or Wilfan erklärte einging?, daß der G.brauch der deutsche» Sprache für die Kougreßv rhandlunge» keine politische Bebeutuug hab«, sondern daß e? bloß ben praktischen Absichten entspreche, wenn sich die Rebver der deu Ich«» Sprach? bedi«»e», welch« allein oll« Teilnehmer verstände». Dieser U«stand bedeute
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im Rahmen der Allgemeinen Messe vom 28. A ipust bis 3. September 19a?
Größte InteinaiionVe Musterschau füi »lte Biuttoe » und Artikel des Reimten ft*u und WohnweteM > neu zeitlich« Bauwelsen und Konstruktionen / K «
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