Kchriftlettmig: R»thh«u»«gass» Skr. i l£tnn*n1»rt H»»«x • r>,«ch (alt »itMtnw ttt e*im- ». j»mt->«,,) in 11 —IS ati tatst. (•■tMnila an»ca utl ncnwrltilf 4io-"»«»»-» ul«t ■ irinkl|aa|«a ant Ml gege> f«w*««»g bcv MStiA Iril-HMtc* •ctitmi rstgeicm. - wutettzii»»,«» $tcil- wujUt- m> „ÜrutlAt Da«I" f.'Gnnt k*w fe»iir.t«a KB» Coinnltag motqcvA V*91»uc KerwaNnng:' viatdbauSgasse Nr. 3 ffiamm.cflM Hi,«>. VrzuqSvrdingongni: r»tch die V«» »e»«g«s! Bt«t<[|ä$tig ... ff. l*So H»ldj«»,i, . . . I. (-so »«Hjjdfcrig . . . (L ««» Bit 4 Itlt aii S«A«Buag tn f («< ! JH.1MU4 .... B. _-M SirtltlfSljtig . . . fl. ... . ß. » -«aa^-dtig . . . . «•_ Pf« «itliil muten ft« tu «•«»"-a'ifbüöteu »m »>« SiKgtlrilde Ibonntratnll gclira MI ,ur »dbeftrll,»g. Ar. 16. Aationate Wehrpflicht. Der besonnte deutschnationale Schriftsteller Karl Pröll in Berlin äußert sich in einer soeben erschienenen Broschüre über die Pflicht und daS Recht der Reichsdeutschen, daS Teutschthum im Auslande zu unterstützen, in folgender vedeulsamer Weise: »Achtundzwanzig Jahre ist bereit« da« wieder-gesammelte SiaatSvolk der Teutschen genöthigt, mit gespanntem Hahn dazustehen und scharf seine West, und Ostgrenzen zu bewachen. Der nebel-schwere Morgen eine» neue» Jahrhunderts graut heran, der große staatliche und gesellschaftliche Katastrophen zu verkünden scheint. In allen Kriegs büchern findet man den mahnenden oder ermuntern-den Hinweis, daß die plötzlich eintretende Morgen-kühle einschläfernd auf den Vorposten wiikt, weS-halb diese Zeit besonders zu Ueberfällen geeignet fei. Vielleicht ist die reichsdeutsch« NationSgruppe, welche vor allem Wacht über unser VolkSthum zu halten hat, jetzt auch in einem Zustande der Starr-Müdigkeit, bei dem sie die Augen noch offen hat. aber nicht mehr recht wahrnimmt. waS um sie geschieht. Wenn die Sonne unseres Nationalstaat-lichen Geschickes höher steigen und den Himmel freudiger rothen wird, dann schüttelt wohl der Reichsdeutsche den Bann ab. der sein Denken und Fühlen hemm«, blickt hinaus in die lichte deutsche Well und erkenn» den Bluder wieder. d>n er einige Zeit vergessen halle. Noch glaube ich an die und?-siegbare Mach» dieses nationalen SonnengedankenS." Wie schafft man HUfe dem bedrängten Deutsch-ihum, daS nicht unter dem Schutze des Reiches sieht? So fragt Pröll. In den Ostseep ovinzen, so fährt er sort, ist die Gefahr am dringendsten, der Weg zum Beistand am schwierigsten, die Zuver-sich! auf Gelingen am geringsten. Unverhüll, stellen die Panjlavisten. welche den Caren in ihre Netze gezogen haben, die VolkSannexion deS deutschen Elementes als ihr Ziel hm. Einem unverantwort-Uchkn Herrscher gegenüber zerstieben die Grund-tagen gesetzlichen Widerstandes. Die Trittelmillion Teutscher wird außerdem durch den ungeheuren Druck von achtzig Millionen Slaven überwältigt. Die volkSerhaltenden Einrichtungen in Selbstver» waltung. Kirche und Schule sind schon vernichtet, ßilli. Domikrslag, 23. Icvruar 1890. 24. Zaprgan«. Stiefmütterchen. Bon Jda Malsa-Legalla. LauiloS gleitet dort und da eine Thräne der Nacht aus den Rosenkelchen auf den thaufrifchen Rasen. Der würzige Duft deS GanenS steigt als Morgenopfer gen Himmel, an dem die Sonne nun schon wärmer erstrahlt: mit mütterlicher Huld küßie sie die letzten, lichten Tropfen auS den Augen der Blauveilch?» nnd der bumsammienen Stiesmüiterchen. Vor einem Beete genannter Blumen kniet eine schlanke FrauengeftaU. deren Kopf ein» Fülle nachtschwarzer Haare deckt. «Ein Sträußchen von meinen LieblingSblumen, das soll heute mein Geburtstagsgeschenk sein," so lispelt ihr Mund. »So. nun ist der Strauß fertig." — Nachdem »e sich erhoben, läßt sie sich auf einer Garlenbank nieder. Ein schwerer S.uszer ringt sich von ihrer L'ppe: .Siebenundzwanzig Jahre! — Ach! nun im ich ein alte«, alles Mädchen!' Warum aber ist sie eS geworden? — Ja warum? Wie man oft noch am hellen Morgen einen lebhafltn Traun, der Nacht mit wachen Augen nachträuml, so zieht jetzt deS Mädchen« Vergangen, heit traumhaft an ihrem Auge vorbei. Lisa war die älteste Tochter de« Bergwerk-director« Helm, der noch heule mit voller Rüstig, keit auf feinem Posten steht. Als Lisa vier Jahr zählte, legte der Siorch Schwester Else in da» blau tie Intelligenz veririeden oder eingeschüchtert. Die deutsche Zprache wird man zwar nicht so bald mit ihren Wurzeln an« diesem Boden reißen können, aber das deutsche Culiurleben muß langsam ab-sterben. Wird ein Enischeidungskampf zwischen euischland und Rußland noch das nievergeworfene baltische Teutschthum retten können? In Oesterreich ist da» Machtverhältn'» der deulschen Nationalität zu den übrigen kein so un-günstige». Doch auch hier würde der Verlust deS deutschen VolkSthumeS ein unwiderbringlicher werden, wenn man ruhig abwarien wollte, bis die södera-liftisch zersetzenden Kräsie zur Seldstiheilung de« Reiches gesührt — ähnlich derjenigen bei niederen Pflanzen- und Thier-Organismen. Schon heute muß alleS^ aufgeboten werden, um wenigsten« die deuischen Sprachgrenz n in Oesterreich zu behaupten und den Muth unserer Slammesgenofsen zu be> feuern, ihre Wehrkräsngkeit zu erhöhen Die Selbsthilfe im großen und kleinen erscheint wohl als da« wichtigste. Einen Ansporn hierzu wird die moralische Unterstützung von Seite der Reichsdeutschen und die Mitarbeit derselben an dem ErhaltungSwerke geben. Die deutsch-österreichischen Männer haben eine weichere und biegsamere Natur al« die norddeutschen, sind unsteter im Empfinden, langsamer in Entschlüssen und rascher vergeßlich. Sie wechseln gerne zwischen unklarer, unberechiigter Vertrauensseligkeit und rath-und thailosem Pessimismus ab, schlagen ihre gehäuf« ten Erfahrungen in den Wind. Die willensstärkeren NationSssenossen müssen den schwächeren vor allem die Ueberzeugung bei-bringen, daß diese auf Zufälle nicht zu bauen haben, daß ihnen weder daS Deutsche Bündnis, noch die Besuche de» deutschen Kaiser« in Wien oder Pest, noch die Zerwürfnisse zwischen ihren slavischen, feu-dalen und clericalen Widersachern elwaS nützen können. Mehr al« irgendwo bedarf e« in Oesterreich de« enlfchiedenen. unoerrücklen Wollen«, um etwa« zu erreichen. Nur da« Unerläßliche wird man österreichischen Regierungen abzwingen. Die Deutschen in Oesterreich sollen sich veShalb mit der harien Nothwendigkeit vertraut machen, mit der gerechnet werden muß. Ihr Nationalbewußtsein haben sie zu einem ständigen, polmschen Factor zu erheben, dessen staatssinnliche Forderung«» man nicht übersehen darf. gefütterte Rohrlördchkn, und als die blonde «leine kaun, aus ihren Füßchen stand, befcheerte da« heilige Chr-stkind dem beglückten Vaier «in kräftige« Zwillingspaar der herzigsten Bübchen. Wie ju. bellen da oie beiden Mädchen über da« Christgeschenk und wie drollig kamen ihnen die zwei winzigen Brüderchen vor, die sich glichen, wie «in Ei d«m anderen gleicht. Und diese frappante Ähnlichkeit blieb den Beiden bi« zum heutigen Tage, wo Leo und Theo schon bald dec Universität Valet sagen. Da die gul« Muter viel zu früh die Äugen zum letzten Schlummer schloß — Lisa zählte erst fünfzehn Jahr« — sprach d«r gebeugle Vater zu dieser: »Lisa. Du warst ja stet« mein kluge« gule« Kind, willst Du jetz« Deinen drei jüngeren Geschwistern ein liebe« Stiefmütterchen fein?" Lisa ha,'« gelobt und treulich gehalten; ihre Kräfte wuchsen mit dem Bewußtsein ihre« Erfolge«. Ja, Stiesmütterlein konnte zufrieden sein. Aber si« war auch ihrem Vorsätze »reu geblieben, allzeit die Gebende, Be-lehrend«, ja die Verzichtende zu sein. Nur einmal, — ach, ein einzigmal dachte sie, daß ihr Herz vor Weh zerspringen würde, al« sie sich die Enlsagung«-kröne auf'« schmerzend« Haupt drückl«. Sie zählte damals zwan;ig Sommer und hatte eS in ihrer allzvgroßen Bescheidenheit kaum Acht, wie manches Mäilnerauge b. wundernd auf ihr ruhte, dachle sie doch, solch' »Zigeunermädchen' könne Niemanden gefallen. Ihr Ideal »in«r Frau mußte blonde« Haar tragen unv au« blauen Au.ien schauen, wie — wie Schwester Else, dir in ihren Aug«n ein Den einzigen Gedanken mögen sie mit aller Kraft festhalten: Wir müssen unlere Nationalität, unsere Cultur und unser Recht unbedingt festhalten in dem R.lche. da« wir begründet. Jede« andere Sinnen und Trachten, jede« Buhlen um vorübergehend« RegierungSfahigkeit ist überflüssig. Auch den Luxus der Parteiungen und der persönlichen Zwietracht sollen sie solange ablegen, di« ihre Heimstätte ge-sichert ist. M i t e i n «m i n s i ch g e f ch l o f f«-nen Wollen der Deutschen wird sich «inst ein österreichischer S t a a ,« l e i t e r, er fei wie immer gesinnt und gelaunt, abzufinden haben. politische Fluttdschau. Zur Lage. Die Beraihungen der Abgeordneten Bärnreither, Funke, Pergelt und Prade zur Festlegung der „positiven Forderungen' der Deutschen i» Böhmen sollen wirklich am 25. Februar in Prag stattfinden. Die mit der glei-chen Aufgabe betrauten Vertrauensmänner für Mähre» haben ihre Elaborate für ihr Kronland fertiggestellt. Heule steht fest, dass die deutschen Abgeordneten im böhmischen Landtage nicht erschein«» werden. Die Fertigstellung der Einzelberichte für das Programm der Deutschen in den einzelnen Ländern dürste jedenfalls »och län-gere Zeit in Anspruch nehmen, so daß der Zeit, punkt für die Gesammtberathungen der einzelnen Berichle in weite Ferne gerückt erscheint. Sie Tschechen gegen die Ztöhmische Spar, calse. Die »Narodui Listi" sind über oie letzten Beschlüsse der Böhmischen Eparcasse ganz außer sich. Daß die Böhmische Sparkasse daS .Grand Hotel" im Werthe von einer halben Million Gulden den deutschen Sludenlen in Prag zugewendet hat, bereitet der tschechischen Presse schwere Sorgen. Mit einer Fluth von Schimpfwörtern fällt das jungtschechische Organ über die Anstalt her. mach, den StatlhaUer für alle Beschlüsse veranl-wörtlich, lügt den Leuten vor, daß di« Böhmische Sparkasse von lfchechifchen Männern gegründet und durch tschechische G«ld«r in die Höh« gkbracht wordtn ist, droht mit einem Sturme im Landtage und verlangt zum Schlüsse kurz und bündig, die Böhmische Sparkasse müsse in eine LandeSanstalt wahrer Ausbund an Schönheit war. — Winter-abend war e». — Bor Lisa stand die goldblonde Schwester und rief: »Wie reizend steht Dir da« gelde Tüllkleid zu Deinem blauschwarzen Haarl Doch halt! Dieser Korallenzweig muß tiefer in den Stirnlock.n sitzen — so. Und nun noch diese süße, rothe Rose aus die Achsel, und die reinst- Spa-nierin, wie sie im Buche steht, ist au« Dir ge-macht. — Heute müssen Dir alle Tänzer zu Füßen liegen, Du Königin oer Nacht. Ach! muß da» reizend sein! Im nächsten Winter komme ich an die Reihe, aber unter einem gebrochenen Herzen thu ich'« nicht. Wäre nur erst da« Jahr vorbei, da« ich gerade bei Tante Lore in der Stadt ver-bring«» soll!" O. wie Recht hatte da« muthwillige Kind mit ihrer scherzhaft«» Prophezeihung, nur ahnte e» nicht, daß eS ein Herz brechen follie, noch ehe eS die Ballfreuden kennen sollte, und daß die« Herz das-jcnige ihr«r herzlieben Schwester sein würd«. Kerzenschimmer, Blumenranken, Menschen-wogen. Walzerweisen, Blüthenduft, ja Alles, Alles tauchle unier in dem überirdischen Glanz, in den, Er vor ihr stand, sie mit feiner wohlklingenden Stimme um einen Tanz ersuchend. Ihr ganze« Herz zitterte ihm «ntgegrn von diesem Augenblicke an; wie selig fühlte sie sich, al« er dann den ganzen Abenz fast nicht mehr von ihrer Seile wich. Hatte auch er sie lieb gewonnen ? Fast schien e« so, wenn seine ernsten braunen Augen so gütig auf ihr ruhlen. Wie hatten sie ihre Be. »HenLfche umgewandelt werden. Man sieht, daß die Tschechen in ihrem Wahnsinne die drolligsten Purzelbäume schlagen. Der Statthalter, der nicht« weniger al« ein Freund der Deutschen genannt werden kann, weiß ganz genau, warum die deutschen Studenten in Prag eine sichere Zwingburg brauchen. In ihrer Habgier möchten die Tschechen auch noch die Böhmische Sparkasse mit ihren vielen Millionen in ihren Händen haben. Kiroker Zurückweisung des geeßrten Kerrn von Hrabm«pr. Die wackere .Bozener Zeiiung" ertheilt dem .verfassungstreuen' Großgrundbesitze folgende Lehr«: „D« Pfeil, den Grabmuyr Sonn-abend ab«nd« auf die dtutschnalionale Bewegung in Oesterreich und deren Vertreter abschoß, be-weift nicht«, al« daß der geehrte Vertreter de« Großgrundbesitze« in Tirol genau so weit zurück ist in Bezug aus Einsicht in polnischen Dinge, al« der Abstand vom Bogenschießen zum Männlicher Gewehr beträgt. Mit tönenden Worten und klangreicher Phrase kann man ein« lauschende Menge berauschen, ab«r wenn dir Wasser abg«laus«n sind, zeigt sich, wa« darunter war. Und klangreich war die Rede, wie alle Reden diese« Rednertalente«. Die Worte schlotterten um den leeren Text wie der KönigSmantel um den schmächtigen Leib eine« Schneider«. Wa« an dieser Rede wirklich und wesenhast ist, da« waren die unqualisicierbaren An griffe aus die von perrn Dr. v. Grabmayr best gehaßten Deutschvolklichen. Butter und Wach« gegenüber Slaven und Clericalen. war Dr. v. Grab-mayr ganz Stahl, al« er von den Deutschbewußten sprach. Nur bezeichnend, daß dieser Stahl kein Schwert wurde, sondern Nadelformen annahm." Z>ie 3W?n gegen di« Klchechisierung Achte-fiens. DaS Organ der schltjischen Polen ist aufgebracht darüber, daß die tschechischen Advocuen m Schlesien für ihre polnischen Clienten Klagen und sonstige gerichtliche Eingaben in tschechischer Sprache abfassen. Da» Blatt, der „Przeglond'. schreibt: .Wir werden diese» Vorgehen der Tschechen nicht ruhig hinnehmen, im Gegentheile, wir werden eS aus jedem Schritte brandmarken und werden die Namen solcher tschechischer „Brüder" vtiöffent. lichen. Die „tschechischen Brüder' mögen ein- für allemal zur Kenntnis nehmen, daß wir mit Rück-ficht auf da« Verhältnis der Slaorn im allgemeinen den Frieden m>t ihnen wünschen, aber ebenso gut mögen sie erfahren, daß wir Schlesien ein zweite«-mal nicht tschechisieren lassen werden, daß wir jeden Fleck polnischen Boden« bi« zum äußersten vertheidigen werden. Sie mögen darauf bedacht sein, daß da« polnisch-tschechische Bündnis in Schlesien die Feuerprobe durchmachen muß. Hier kann es zum eisernen Ringe geschmiedet oder aber in Stücke gesprengt werden. Also vorsichtig mit Feuer! Aus Stadt und Land. Asm Instizdienste. Der Justizininifter hat dem GerichtSadjmicien für den OberlandeSgerichtS-sprenge! in Graz, Dr. Anton T o r g g l e r. eine GerichtSadjunctenstelle beim Bezirksgerichte in Petiau kannten um .diese Eroberung' beneidet, denn der «b«n erst angekommene, neu« verkwerkSbesitzer — «r hatte daS große Unternehmen seiner sich zur Ruh« s«tz«nden Verwandt«» «rstanden — der dazu noch ein äußerst sympathischer, junger Mann war. bildete schon tagelang das Gespräch der erwartungsvollen heiratslustigen Mädchen. Dann war er gekommen, ein-, zwei-, dreimal, so und so oft, um „Rücksprache" wegen diesem und jenem mit feinem Direktor zu nehmen; konnte er da« nicht in den Geschäftsräumen thun? Wohl, — aber Lisa empfand e« mit dem Instinkt ihre« jubelnden Herzen«, daß er ihrethalben kam und sie oem Angebeteten nicht gleichgiltig war. Aber Lisa war tapfer, er follie ,« nicht sehen, wie sie diese Erkenntnis beglückte, nur wenn er sprechen würde, wollte sie au« ihrer angeborenen Zurückhaltung heraustreten. Einst — ihr Vater war noch in der Kanzlei beschäftigt — sprach er von feinem Vor-haben, nun in die neuhergerichtete Villa der bereit« abgereisten Verwandten einzuziehen, wenn ihm da« Glück hold wäre, so würde die Auserkorene sein nette« Nestchen--- Da war e« zur Stube hineingewirbelt, irrlicht-gleich, goldig und licht, halb Elfe, halb Menschen- kind--und da« von Lisa mit wonnigem Herz- klopfen erwartete Wort erstarb plötzlich aus der Lippe de« Geliebten, wie auch die HoffnungSblüthe im Herzen der armen Lisa plötzlich dahin starb. Dort stand sie, die gestern zurückgekehrte Else im ganzen Reize ihrer goldblonden, zarten Schön-heit und Frische. — Oft genügt nn« ein Blick au« 1839 verliehen. — Zu Gerichl«adjuncten wurden ernannt der AuScultant Ottokar R e s ch für den Oberlande«-gericht»sprengel Graz und der Notariattcandidat Dr. Franz Sellier« de Moranville für Pettau mit der DiensteSzuweifung zum Lande«-gerichte in Graz. Kodesfall. Montag wurde Fräulein Mari« L«i ch t i n a unter überaus großer Beiheiligung zu Grabe getragen. Sie hatte ein Alter von sech«un»sechzig Jahren erreicht. Die Verblichene hinterläßt ob ihrer geradezu rührenden Fürsorge süc die Armen von Cilli und Umgebung ein unauS-löschliche« dankbares Angedenken in d«r gan>en Bevölk-rung. bei der sie sich allgemeiner Hochachtung und Werihschätzung erfreute. Fräulein Leschtina war eine« der hervorragendsten und opfermuthigften Mitglieder de« Vereine« für verschämte «rme. Ihre volle Kraft, ihre ganze Zeit galt ihren Schützlingen, deren dankbare Thränen auf ihrem Grade da« schönste und ehrendste Denkmal errichtet haben. Sie ruh« in jenem go»lbegnade»en Frieden, den sie in so unzählig«» Fällen im dürftigen Heim der Armen geschaffen hat! Wieder ein pnnskav istisches Ketzfek. Es hat die Jahre hindurch immer geschienen, al« ob man uns Cilliern gegenüber die slavische Vorsehung spielen wollte, eine unerbittliche Vorsehung, die den Umsturz der hiesigen Verhältnisse herbeisehnt, ja ihm werkthätige Unterstützung leiht; cS wird sich zeigen, ob man auch in diesem Jahre un« nichts «spart wissen will. Noch eine jede Demonstration, die die Macher der slooenischen Bewegung für Cilli durchgesetzt haben, hat von unserer Stadt schwere Opfer verlangt, e« sind ihnen bereit« hoffnungsvolle Existenzen zum Opfer gesallen und vernichtet worden und über andere schwebt heute noch vielleicht da« Verhängnis. Viele unserer Badegäste habe« offen eingeftanden, daß sie das wüste Kesseltreiben gegen unsere Stadt, der sie sonst da« beste Andenken de. wahren wollen, für di« nächst«» Sommer zurück-scheuchen wird. Auch da« bedeutet eine gewaltige Schädigung der Wohlfahrt unserer Bürgerschaft. Ein Dr. Sernec, ein Mensch, der von jeher gegen un« Cillier nur Ei« blickt und Dolche spricht, konnte zwar sagen, er wolle un« Cillier schon noch an die slooenischen Auszüge gewöhnen, d. h. etwa, er wolle un« schon noch kirre kriegen, er durste auch seine Versuche an dem Körper unserer Bevölkerung wiederholt,male anstellen, aber er hat schließlich doch nicht« andere« gewonnen, al« einige Gewissen«-bisse in einer Stunde der Einkehr bei sich. Der .Slov. Narod' schrieb seinerzeit, man wolle die deutsche» Hunde wie mit einem nassen Fetzen in den Winkel jagen, damit sie dort kuschen. Beide irren. Cilli wird stet« der Kühleimer für windisch« Hiyköpfe bleiben und der „deutsche Hund" wird dem ehrenwerthen Artikelschreiber jedenfalls theuer zu stehn gekommen fein und hat ihm wahrscheinlich auch einiges „Zahnweh' verursacht. ES ist ja ganz undenkbar und geht über alles menschliche Vermögen, in solche» Tagen phlegmatische Ruhe zu bewahren. Zuerst wird man von den slooenischen Blättern mit rer Heugabel gek.tzelt und dann geliebten Augen, um unS d«e ganze Zukunft klar zu legen — und Lisa wußte auS dem Blicke der Ueberraschung, den Raimund auf Else richtete, daß ihre Zukunft fortan nur Entfagung und Herzeleid sein würde. Ein kurzeS Jahr für die Liebenden, ein« Ewig-k«it der Qual aber für Lisa — u> d da stand die rosig« Elfe im Brautkleid« vor d«r bleichen Schwester. .ES ist vollbracht", so zitt«rt« es über ihre heißen, trockenen Lippen, während sie der jugendlichen Braut die Myrthenkrone auf das goldig« Gelock nestelte. Dann ging sie muthig hin und legte dem Geliebten die theure Schwester an die Brust. O, wunderbares Frauenherz, wer giebt Dir die Kraft, die abertausend Thränen einsamer Nächte zu verbergen? Wer gibt sie Dir. den Ausschrei deS wunden Herzen« hinabzudrücken, damit er nicht über die zuckende Lippe tönt? Wie ein lieber, lichter Sonnenstrahl nach kurzem Änztage erlischt, so erlosch auch Elfe« Leben, nach-dem sie dem treuen Galten ein Knäblein gebore». Am Sarge ihrer „blonden Fee' verstummt« da« Weh ihre« Herzen« in Lisa« Brust, doch war e« überwunden — nur unterdrückt. Auf des Schwager« Bitte hin war sie mit ihrem Väterchen in« Trauer->aus übersiedelt und nun hieß e«. zum zweitenmal» die Rolle de« Stiefmütterchen« übernehmen; auch >en gebeugten Gatten und Vater galt e« zu trösten, lnd wieder ward ihrer der schönste Erfolg. .Unser FriedenSengel' hatt, sie einst Schwager Raimund mit dankerfülltem Blick genannt. Wie Musik um-schmeichelte dies Wort ihr Ohr. — Und nun? — wenn die ungebetenen Gäste herkommen, zerreißen sie unS die Ohren mit einem wüsten Geschrei, da« sie für „ruhige Kundgebungen" ausgeben. Ein jeder Cillier hat e« an sich selbst erfahren, wie man Zurückhaltung und Selbstbeherrschung zu üben such», der eine hat an seine Familie zu denken, der ander« an seine Zukunft und. wenn gleich alle Glocken zusammenschlugen, die Pöller brummen wie besessen, der begeisterte und berauschte Festgast johlt und Zivio schreit, während der Narodoi dorn, unser Zwing.Uri und die Josefikirche die russischen Farben tragen, inmitten all diese« Heidenlärm« uns Tohuwa-bohu« mahnt man sich gewaltsam zur Ruhe. Ader wenn gar eine solche Horde in ihren roihen Hem» de» wie damals durch di« H«rr«ngasse zieht und den zu den Fenstern hinausschauenden Frauen und Mädchen Dinge zuruft, wie sie nur dem oerrohtestei» und ^«kommendsten Gelichter Frauen gegenüber in den Sinn kommen können, dann wäre e« Übermensch, lich Ruhe zu bewahren, so etwas muß den ganzen inneren Menschen revolutionieren. Da« wäre ja selbst ei» Hundisolt. der Frauen in dieser Weise Schimpf anthun ließe un) den konfiszierten Kerlen nicht sofort über da« ungewaschene Maul führe. So wird man zur GemütbSaufregung und zur Selbsthilfe gepreßt. Wieviel hu damals, al« man das Militär in der Bahnhofgasse ausführte, zum eisernen G.knatter gefehlt und wer ander« hätte die Verantwortung für da« namenlose Weh, da« damit über unsere Stadt hereingebrochen wäre, ge-»ragen, wenn „ich, diese zugereisten Buben. Cilli bedankt sich für solche Gäste, deren freundschaftlichster Zuruf ungefähr besagen will: „deutsche Hunde" und für diese von Rassenhaß verbrannten Gehirne wird Cilli stet« ein Xoli ms tangere bleiben. Darum können diese Leute unser Cilli auch nur mi» dem heißen Athem de« Hasse« nenne». — Wiederum steht eine Demonstration im flooenifchen Kalender und Aktionsprogramme. Die Aussichten in eine lichtvollere .friedlichere" Zone zu treten, sind also auch heuer gleich Null. E« steht nicht in unserer Macht, die neuen Unbilden von un« ab-zuwenden, denn wir vermögen eben nicht da« Gewissen der Machthaber zu regieren, aber wenn denn, so denn. Noch eine jede slooenische Demo,,-stration hat einen ausgiebigen Bodensatz von dem, w^>« man landläufig den Radikalismus nennt, zu-rückgelassen, darum haben wir Deutsche in Cilli schon lange kein Opiumklima mehr. Der R^dika-liimuS in unseren Kreisen fährt nicht schlecht dabei. Landwirthschnftkiche Aersanmlnng. Die diesjährige Hauptversammlung der Filiale Cilli der k. t. LanvwirthschastSgesellschaf», welche am Sam<-tag nachmittag« um halb 3 Uhr im Saale de« Hotel« „Zum Mohren' stattfand, war von einer großen Anzahl von Mitgliedern un» namentlich fremden Gästen besucht. Der Obmann. Herr Dr. Heinrich Langer begrüßte die Versammlung und widmete den im Vorjahre verstorbenen Mitgliedern der LandwirlhschastSgesellschafl. den Herren Heinrich Kallmann, Direcior derWeinbauschule in Mar-bürg, und Joses Grub in g er, Cassier der Land-wirihschaftSgesellschaft in Graz, einen warmen Nach- Siebenunozwanzig Jahre alt, mit demselben Schmerz in der Brust! Doch, war «S »hr nicht deS Glücke« genug gewesen, für ihn arbeite» zu dürfen, in seiner Nähe nur weilen, mii ihm die gleiche Lust trinken zu dürfen? Wer weiß aber wie l^nge noch? Ein Stich geht der Sinnenden durch'S Herz, da sie sich an Klein-HänSchenS Worte erinnert: .Pepi hat mir gesagt, daß bald eine neue Mama kommt." O Gott, nur daS nicht noch einmal erleben! Da lieber fort, fort, schnell fort von hier! Lieber zurück in die Directorwohnung mit Väterchen, dort ist Raum und Zeit genug, sich auszuweinen . . . .Du weinst Lisa? WaS ist meiner tap'ere» Heldin denn geschehen?' fragt eine zärtliche Männer« stimme. Die vor Schreck Erbleichende will fliehen, doch schon zieht sie der Fragende zu sich nieder auf die Gartenbank. .Du weinkt, Lisa', wiederholte er, — und ich. ich kam mit solcher Zuversicht zu Dir und diese Zuversicht finde, ein so gute« Omen in den Blumen, die Deine Hand umschließen." „Stiefmütterchen", kommt e« schmerzlich von Lisa« Lippen; will er ihr vielleicht sein Geheimni« offenbaren? Wie gut, daß sie durch Hän«chen vor» bereitet ist. ja, sie will tapser. stark und — neidlo« bleiben. .Ja. Stiefmütterchen!" ruft er wie glück«-überströmend — nie hat sie ihn so gehört, o wie lieb muß er die „künftige Schwägerin' haben!" Warum aber dieser zärtliche Blick, oder ist e« Mitleid mit ihr, mit dem er ihr in die feuchten .5^9 ,K-«tsch- zva»r ruf. worauf sich die Anwesenden, die Todten zu ehren, von den Sitzen erhoben. Sodann übergab Dr. Langer das den einzelnen Filialen von dem früheren langjährige» Obmanne Baron Washing-ton gewidmete Bild in den Besitz der Filiale unv brachte daS Großbauer'sche Buch „Schützet Eure Obstbäume" zur Bertheilung. Zu Delegierten für die Hauptversammlung wurden die Herren Dr. Heinrich Langer und Oberlehrer P o t o > s ch n i k (Pletrowilsch) gewählt. Der Obmann machte Mit. theilung von der unten mitgetheilten Assecurranz für Verletzung?» beim Wellerschießen. Die beiden Vorträge deS Herrn DireciorS Hansel über Molkeniwesen unv Kunsldüngung konnten leider nicht ftaiifind'N. da dessen Frau kurz vorher bedenklich e,krankt war uno er infolge dessen nicht abkommen tonnle. Wie wir vernehmen, werden die Vorträge am 3. März abgehalten werden. Zum Schlüsse der anregungsreichen Versammlung wurden dr. AosefSommer ist heuie Mittwoch nachmittag mit dem EUzuge in Cilli eingetroffen. z>em Aetigions-Professor am Hiesigen Hyn»> «afium, Dr. Ju n ez ic, ist leider auch, wie Jemen Berufsgenossen allerwäriS. die srev.ltzaste Gewöhn-heil, Kanzel und Kaiheder zu politischen, natürlich deutschseinblichen Erörterungen zu mißbrauchen, schon lange zur zweiten Natur geworden. So er-zähl!« er neulich seinen Schülern: wie einst Phari-süer und Herodianer, die doch sonst scharfe Gegner gewesen wären, zusammengestanden hätten im Kampfe wider Jesus, so würden auch heutzutage Feinde zu Freunden, sobald eS gelte, unter dem Rufe „^o» von Rom" die katholische Kirche zu bekriegen. Si tacuisses, philoaophus mansisses. geehrter Herr DvctorBor allem ist die große erlösende Losung, die die falschen heuchlerische» „Diener GotteS" er-beben macht, lediglich von den Dcuischradical«» in tiefster Noth ausgegeben, lediglich von den Deulschradicale» bi« zum heutigen Tage mit ent-schloffen« »ruft gepredigt worden. Nirgendwo war eine der übrigen, ab und zu mit einem romfeind» lichen Mänttlchen geschmückten Parteien in der Geburltstunde der neuen Reformation zu sehen, die wohl an äußerm Umfang der allen luiherischen Be-weg», g nachsteht, doch nimmermehr an herrlichem GeHall. Bor dieser klar zu Tage liegenden That-fache deS Borgehens der Deulschradicale» auf eigene Faust zerfällt die Phrase von den Feinden, die im Kamps« gegen Rom sich fänden, in nichiS. Wohl aber fällt anderwärts ein solch' unnaiür-lichesZusammengehen jedem, der nur sehen will, grell in di« Augen: Da« ist der schäm-lose, allrn Ueberlieferungen de« r ö - Augen schäm? Warum dieser zärtliche Ton in seiner Summe: „Sliesmütlerchen — glaubst Du. Lisa, daß die» Eine meinem Hänkchen, mir zu Lieke. werden könnte ?" „Hans hat mir bereils mitgetheilt, daß Du Dich wieder verwählen willst und da — da--" .Aber, wer sein liebe» Stiefmütterchen werden soll, da» hat Dir da« Kerlchen doch nicht sagen können. Und Du? Du erräthst e« nicht?" Verneinend schüttelte Lisa da« dunkle Köpfchen. »Du, nur Du sollst es fein!' jauchzt der ge-liebte Mann und hat ungestüm die zitternden Hände de« Mädchen» gefaßt, fo ungestüm, daß der Buschen Blumen achtlos zur Erde fällt. Aber fein Jubel theilt sich Lifa nicht mit. bitter spricht ihr Mund; .Stiefmütterchen! — nichts als Stiefmütterchen vom Ansang bi» zum Ende! — Hat mich Gott zu nichis Anderem geschaffen? Glaubst Du, ich hab« nicht auch ein Herz in der Brust, daS, wenn eS sich einem Manne zu eigen gäbe, nicht mehr ver-langen würde, als nur nach der ewigen Rolle deS Sliefmülierchen«! Liebe, heiße Liebe, groß und schrankenlos wie die meine, würde eS verlangen!" Wie schön ist Lisa im Feuer der Erregung, die dem Ueberglück.ichen daS Geheimnis eines treuen, keuschen HerzenS offen legt. „Und die. meinst Tu, kann ich Dir nicht geben? Lisa, Du fühlst eS, daß Tu meine erste, »mzige und letzte Liebe bist. Schüttle nicht Dein Köpfchen, ich weiß, was Du mir sagen willst. Aber wiffe, der lichte Sonnenstrahl verwirrt«, verblenkete mich, daß ich in meiner liefen Liebe untreu wurde. mischen Glaubens in« Gesicht schlagende Bund, der die katholische Volkspartei und die husjitischen Jungtschechen gegen uns Deutsche ein, — aus Einem glühendenHaß heraus wider das erste Volk der Erde. Wir gönnten Herrn Dr. Ja« nezic seine geg,»reformalorisch,n Wortspiele«»?«, wenn er — ganz abgesehen von ihrer.'p o l i t i sch e n, gegen die größte deutsche Partei gekehrten Spitze, — damit nicht die tiefere Absicht verfolgte, bange Zweifel und verwirrende Widerspruchsgeist« in d,« jungen Herzen seiner deutschen Schüler zu pflanzen, deren Angehörige zumeist begeistert« Anhänger d«r neuen Reformation sind. AuS dieser Seite seiner tiessinnigen Betrachtungen üb« die Schlechtigkeit der Welt aber glauben wir den Titel schöpfen zu dürfen, unter dem wir Herrn Dr. Jan Zic einen weiteren Mißbrauch der ihm anvertrauten Gewalten zu verbieten ein gutes Recht besitzen. — Zum guten Ende geben wir Herrn Dr. Janez'c etwa« zum Nachdenken auf und zwar einen Satz aus den Ge-danken und Erinnerungen des eisernen Kanzler». Tort heißt es (II. 22.): Confefsionelle Fanatiker, und nicht blos Laien, weichen in der Regel der Nothwendigkeit au«, oder bleiben di» Auskunft schuldig, wenn man sie nach den unter-scheidenden Merkmalen der verschiedenen Bekennt-nisse und GlaubenSrichiungen und nach dem Schaden fragt, welchen fie für idr Seelenheil befürchten, wenn sie eine der Ab-weichungen der Andersgläubigen nicht angriffs weife bekämpfen. Vielleicht v«mag unser jesuitisch-scholastisch gebildete Herr Religion»-proseffor di« g.wünscht« Auskunft ertheilen. — Im Uebrigen — aushalt«n wird auch «in« L«gion schwarzer Röcke die herrliche Bewegung nicht. Dazu trugen wir die Schmach des clericalen VolkSverrathS zu lange. Die neue R.for-malio» wird und muß zum zürn, »den Strom werden, der auch di« Gleichgiliigsten mitreißt. Dann wird wieder einmal die ewige Nemesis ihre ganze Kraft geoffenbart haben und tröstend werden wir uns sagen dürfen, daß das Blut unser« «llvordern, di« wan ad majorem Dei gloriara mit Feuer und Schwert in den Schoß der alleinseligmachenden Kirche zurücktrieb, nicht umsonst für« r e i n e E v a n-gelium geflossen ist. auf!" Ein „sociale« Drama" von — Mara von--Berk«! Wenn wir den Namen de» deutschen ReichSritters Berts vernommen haben, so hat e« uns wie eine schmachvolle Ironie d«r Geschicke uns«es Volkes angemulhet. daß der Ad-kömmling eiilkS deutschen ReichSrilier-GefchlechteS mit der Waffe de« niedrigsten Verrathe« in dem Fleische de« eigenen Volkes wühlt. Nun hat dies« Widerspruch in den Leistungen der ReichSritteiin ein Gegenstück erfahren. Die Kroatin vom Scheitel bis zur Sohle, die von flam^enden Fanatismus erfüll, im Cillier Narodni Dom als Festrednerin furchtbar« Feuer chwa),n gegen daS verhaßte Deutsch-ihum gesandt ha«, die Kroatin Mara (!op. spätere Gatlin d«S französischen Advokalen Marlet. nun< mchrige windisch-deutfche Reichs,itterin, diese Kroa tin ist in den deutschen Dichterwald eingetreten.ZJm Wiener Sladttheal« wurde dies« Tage daS ob. erwähnte »sociale Drama" zur Aufführung gebracht. E« liegt nicht Tendenz in unserer Kritik, wenn wir », Uebereinstimmung mit ernsten und einsichtsvollen Beurtheil«» dies« auf billige Effecte der socialen Bewegung bauenden sogenannten Dichtung fest, stellen, daß diese eben keine Dichtung ist und jene öde Geistreiche!'» aihmet, die unserem deutschen Sprach, und Schriftihume eben fremd, den zahl, reichen „geistvollen EssayS" der Kroalin Mara 5op dagegen ganz eigen ist. Die Laibacher flovenifche Presse ruft die windifchen Dichter aus, sie mögen „Oriainale" schaffen. — Mara (*!ob n,k>, fiin Ader, wie auch der Strahl blendete, der milde Stern der Liebe erlosch nie. Nie, Lisa. Dein ge--ich»« Sinn muß eS wissen, daß ich unserer Else steiS ein gü'ig« Gatte war und daß meine nie schlummernde Lieb« Dir sich ktine« sträflichen Worte« bewußt ist. Doch heuie, nach Jahren geduldigen Harren« srage ich Dich: Lisa, willst Du mein sein, kannst Du mich lieben?" Und wie der lange eingedämmte Bach plötzlich Wiesen und Felder überflulhet, so tritt das plötz-liche Glück aus dem so lange eingehemmten Herzen in den Worten über LisaS Lippen: „O Gott, Raimund! Du warst ja mein Licht und Leben vom ersten Augenblicke an, wo ich Dein theue» Antlitz sah; was ich um Dich gelitten, kannst Du nicht ermessen." Zwei Mäiinerarme schließen sich um die bebende Mädchengestalt, so fest und lang, als wollten sie sie für ewig so hallen, und in den Rausch dcS ersten Kusses klingt eine helle Kinderstimme: „Sieh, Tame Lisa, Stiefmütterchen!" „Ja, Stiesmülterchen will ich Dir sein, ein echleS. rechtes. treueS", lacht und wein« Lisa, in-dem sie d-n blonden Knaben auf den Tchooß nimmt, der Lisa daS zu Boden gefallene Sträußchen reich». Raimunds glückschimmernde Augen umschließen zärtlich die holde Gruppe. Nun hat Stiesmülterchen zu ihren Liebling»-blumen daS größte, herrlichste GeburtsiagSgeschenk erhalten: die Liebe deS so Heißgeliebten. Originale" schaffen, — Mara'll'op gehe'hin nach Laibach, dort wirst du Original sein, dort wirst du imvonieren! „Glück auf!" Kje pa je B« ävrdepnh ? Eine recht komische Scene spielte sich dieser,age am hiesigen Bahnhofe ab. Ein arrogant« Jüngel fragte den Thorwa,t nach dem .Saviuski vlak*. Die Beantwortung dieser unoerständliche» Frage mußte der Thorwart ablehne», weil ihm das N uslovenische fremd und die Bezeichnung »Savinski vlak" ebenfalls ganz neu ist. Leider war damit schon eine „Beleidigung der slooenischen Nation" gegeben. Der arrogante Jüngel wollte gleich daS .BeJvrdepuh* hergebracht haben und frug dann: „Iije pa je B e 5 v r d e p u h ?■ In diesem schrieb dann ver arrogante Jüngel zwei Seile» mi, den Blüihe» seiner anerkannten Geistes-arbeit an. Wir glauben, solche Buben, die mit den ohnedies sehr angestrengten Bahnbedienstelen so freche Scherze treiben, sollien überhaupt sofort aus den Bahnhofräumlichkeiten hinausgejagt werden. Der Beschwerdeführer war der in Cilli mehrfach bekannte »doielni dacar Franjo Staut*, der diesmal „ich, deutsch reden wollle. in Cilli ab« vor kurzem sehr gerne deulsch gespioche» ha,, weil er sich damit seinen Sack süllle. Versicherung veim Wctterschießen. Die All-Sememe UnfallversicherungS - Gesellschaft in Graz, Herrengasse. nimni, vom heurigen Jahre angefangen die beim Wetterschießen beschäftigten Personen gegen eine JahreSprämie von 2 fl. in Versicherung. Für den Fall des TodeS oder der Jnvalidiläl werden IOOO fl. ausbezahlt, für jeden Tag der ArbeiiS-Unfähigkeit I fl. Sine unangeneyme Zleöerraschung wurde tiefer,age den Größen von Sl. G>orgen a. d. S. Mheil. ES war Gemeindewahl und vor dem Gemeindehause standen ohn« jegliche Spuren von Aufregung die alterbgesessenen Gemeindevä,«. Plötz-lich zeigle sich am Horizonte etwa« Schwarze» und in dichten Massen zogen die Landleuie heran — sie hauen auf Befehl de« Herrn Pfarrer« beschlossen, den Gemeinderath von St. Georgen au« ihr« eigenen Mitte zu wählen. Da» ist ihnen auch gelungen und gewiss« Herren können eS sich noch Heute nicht «klären, wie eS denn eigentlich komme, daß sie „lcht mehr im hohen Rache sitzen. ES gibt doch auch Heilere Dinae in wendischen Landen. Steirischer Padfaßrer Hanvervand. Dieser nicht nur unier den Raolern unserer engeren Heimat, sondern auch über deren Grenzen hinaus besten« bekannle Verband, der e« sich zur Aufgabe gestellt ha», die Interessen der Radfahrer zu wahren uno denselben möglichst viele Vorlh.ile zu sichern, begeht am II. März l. I. seinen diesjährigen PreiSo«. theilungSabend. an welchem die Preise und Ehren-Urkunden für die in den radsportlichen Auischrej. bungen de» Jahres 1898 prämiierten Bewerber zur Vertbeilung gelangen. Der Vorstand des V«. bändeS hoff, anläßlich dieses Festes zahlreiche SporlSkameraden begrüßen zu können. Der Preis-vntheilungSabenv findet in den Steinselder-Sälen in Graz statt und beginnt um 3 Uhr abends. Für ein rcichhaliigeS Pro ramm wurde von Seite eine« besonderen Ausschusses besten» gesorgt. An Spenden fnr die ZSärmestube sind ein-gegangen von: Frau Justine Tauchmann 2 fl., Herrn StationSchef Hauser 1 fl.. Frau Anna Wogg Bohnen und ein Schaff Sauerkiaut. Ungenannt Schwarteln und SchweinSfüßeln. Herrn VoUgrud« RindSlung,» und Kui»elfl>ck, Herrn Grenka RindS-lungen, Frau Ingenieur Lindau« ein Schaff Erd. äpsel. Herrn Gollitsch. Kaffeehausbesitzer, «in Schaff E-däpfel, Frau Henriette Rasch ein Topf Gammeln und Fett. Frau Zamvaruili verschiedene Selch, waren. Den gütiaen Spendern innigsten Dank I Hine schöne ßollection Sorten-Weine gelangt von Seile der st eiermär tischen Landcs-Obst- und Weinbauschule in Marburg am 3. März zur Ver. steigerung und verweisen wir Jnleressenten im übrigen auf die Ankündigung in uuferer heutigen Nummer. 4 ..Deutsche Wacht 1899 Schaubühne. DaS Schönthan.Kadelburg'sche Lustspiel „Gold-fische" ist ein Conversations-Lustspiel unv stellte an die Darsteller die ernste Ausgabe, im tändelnden Gespräche Vorzügliche» zu leisten, sonst geht der feine Geist, der eS zum Siege führen soll, verloren. Wir möchten nicht behaupten, daß die samstägige Ausführung einen Sieg des Lustspieles bedeutet«. DaS kam aber daher, taß die ohnedies üppigen Zwiegespräche feLjr in die Länge gezogen wurden, ohne daß sie darum an seiner Nuancierung gewonnen hätten. Fräulein Kühne (Josesiue von Pöchlaar) behalf sich mit ihren bekannten Siereoiypblicken und Blocklächeln, das sie in jenen Fällen zur Verfügung hat. wenn sie in unangenehme Situationen geräih u»d solche gab eS eu masse, da sich Herr Feldern mit dem Premier-Lieutnant von Felsen abplagen mußte. Solche Rollen sitzen nun einmal diesem in steter Melancholie arbeitenden Schauspieler nicht. Zudem spricht Herr'Feldern sehr gerne nach irgend einer Ecke des Hintergrundes, in der sich dann die Schallwellen seine« ohnedies trüben Organes und seiner verschluckenven Sprechweise verlieren. Auf solche Fehler sollte die Regie den gewiß noch lenk-jamcu Künstler aufmerksam machen. Heitere Lichter setzten Fräulein Knirsch (Tochter Emmy), Herr Böhm (Maler Roland), Herr Arthur (Stellen-dorf), Herr G u t t m a n n (von Benzberg) und auch Fräulein So ran (von Kvssowitz) der Vorstellung auf. Auch bei der letzten Darstellerin finden wir. daß man sich ihrer Schulung mit zu wenig Fleiß hingiebt und ihr die Irrwege ihre« tastenden Talente« nicht zeigt. Da« finden wir aber sowohl darum bedauerlich, da Fräulein Sorau mii sichtlicher Liebe der Kunst dient, sie sehr ernst vorwärts strebt und auch unler kundiger Führung eine ganz anerkennen«-werthe Kraft de« Ensemble« zu werden verspricht. Am Sonnlag fand die Ausführung de« melo-dramatischen VolkSstücke« .Preciosa' e>n volle« Hau« und ein beifalllustigeS Publikum. Die Titel» rolle lag in den Händen deS Fräulein Knirsch und ihr temperamentvolle« Spiel eroberte im Sturm da« Publikum. Fräulein Knirsch lernten wir die«-mal in der Deklamation kennen und wir müssen gestehen, daß wir sie auch da schätzen gelernt haben. Ihre klaren Stimmittel, ihre correcte Betonung und verständige» Maßhallen in der Steigerung de« Effecte« hätte dem alten Strakosch Freude bereitet. Auch die übrigen Darsteller hi.ltcn sich ausgezeichnet und gab'« demzufolge ein vorzüglich gerundetes Zusammenspiel. Sehr liebevoll war die Jnscenierug und hob diese wie auch die farbenprächtig« Costü-mierung di« Illusion. Hälte sich der Mondschein bester aus den Coulissen getraut, so hätten manche Scenen noch packender gewirkt. Gesungen wurde auch und was da auf Grund der Weber'schen Musik erreicht wurde ist wohl au«schli«ßlich d«m Vkrditnst« de« Capellmeister« Stahl zuzuschreiben. Unsere Musiker waren hierbei dem Dirigenten zweifellos eine Hauplstütze. Sptelplan für die nächsten Kage: D o n n e r st a g, den 23. d. M.: „D i« Näherin", Originalposse mit Gesang in vier Acten von Held, Musik von C. Held. In der vorzüglichen, mit einer prickelnden Musik au«ge-statteten Posse sind Frl. Marlow und die Herren Pistol und Nastor hervorragend beschäftigt, eine sichere Bürgschaft für einen sehr unlerhallenden Theaterabend. Samstag und Sonntag: .DerOpern-ball", Operette von Heuberger. — Wir machen schon heute aus diesen Schlager in dieser Saison aufmerksam. Heuberger'« .Opernball- ist ein« Ton-dichtung, di« den besten und reichsten Werken bicfcr Kunstgattung beizuzählen ist. DcrE.folg war überall ein durchschlagen» glänzender. Die Partilur ist durchaus die Arbeit eines freisinnigen und vor-nehmen Musikers von gründlicher Bildung und besonderem Talente, voll Grazie der Erfindung. DaS Libretto ist nach dem witzigen, kecken Lustspiele ..Rosa-Domino" mit Glück und Geschick von Victor Leon und H. v. Walvberg gedichtet worden und voll Laune. Witz und Esprit. Director Knirsch hat mit großen Geldopfern diese sensationelle Nooilät erworben und für eine würdige Ausstattung Sorge getragen. Für eine sorgfältigeJnsceni.rung bürgt der Name Pistol. welchem die MiSenscene anver-traut wurde. Da« Stadttheater in Cilli ist eine der wenigen Prooinzbühnen. an welchen daS schwie-rige Werk zur Aussührung gelangt. Hoffentlich wird der „Opernball' volle Häuser erzielen. Dienstag, den 28. Februar, hat Herr Franz Josef B ö h m sein Benefice. Der Beneficiat wählte sich für diesen Abend daS PreiSlustspiel „Zwei glückliche Tage" von Kadelburg. Dieses Lustspiel hat noch stelS sein Publikum ansS beste unlerhallen und dürfte unserem ersten jugend-lichen Liebhaber einen schönen Ehrenabend bringen. Herr Direclor Knirsch theilt unS mi», daß er, um allen gerechten Anforderungen zu entsprechen, ohne Rücksicht aus die abormen AusführungShonorar«, folgende Novitäten angekauft hat, welche in Wien durchschlagenden Erfolg erzielten: ..Der Opern-ball'. „Fuhrmann Henschel". „Anonyme Briefe", „DaS liebe Ich", „Baumeister Soll neb" und daS bi« jetzt blos in Graz — mit größtem Beifalle — aufgeführte Volksstück „Der N a r r e n d a t t e l". Wir sind überzeugt, daS Cillier Publikum wird das opferwillige Streben deS tüchtigen BühnenlenerS zu würdigen wissen und im zahlreichen Besuche der Vorstellungen nicht erlahmen. GGGOGGGGGOGOOGGOG Henneverg-Seide »»ii 45 kr. Hl ver M-ter — nie echl. »«»!> Wirft »b mrliun besoflc^— w«z un» — in di» modernA«» y-rdM »n» icfflnl. An Private corio- »»d Sftti in» $»iu. Muster umgehend. s«so-»? G HtllLeberg's Seiden-Fabriken er Kampf gegen das Aenttchthnm. (Wochenrepeloire eines urtschechischen Theaters). Montag. Valeustajns Lagr. (Kyras-zvr; Herr Vernr; Kapuzynr: Herr Mjllr). Dienstag. Valenstajns Tod. (Makz. Herr Svab). Mittwoch. Don Carloz. (Fjljp: Herr Nejrnauu). Donnerstag. Mjnua Barnhelrnzka. (Ferenziska: Frl. Majr. Vernr: Herr Dajtsch). Freitag. Vjhelin Tellekv. (Gezlr: Herr Sjngr: Valtr Vyrz: Herr Szraibr; Tjtlpartj: Herr Besr). Sonnabend. Dj .Majstrzjngr. (Valtr Stolzyosky : Herr Stvbr). Wilhelm Jordan, der Dichter der „Nibk-lungen". vollendete am 8. d. M. sein achzigste» Lebensjahr. AuS Anlaß diese» seltenen Ereignisses hat ihm ver Oberbürgermeister und eine Abordnung deS Magistrale» von Fraukfurt a. M. eine Adresse überreicht, worin demselben mitgetheilt wird, daß der Magistrat beschlossen habe, ein« Marmorbüste Jordan'S in der städtischen Bibliothek aufzuiitllen. Kaiser Wilhelm verlieh dem Dichter den rochen Adlerorden mit der Schleife. Viele wissenschaftliche Vereinigungen übersandten Adressen, die Freunde und Verehrer de« Jubilar« überreichten ihm eine Ehrengabe. Am Abend fand im Sladllheater nach einem vorausgegangenen Prologe Ludwig Fulda'» al» Festvorstellung vie Aufführung von Jordan'S reizendem Lustspiel „Durch'« Ohr' statt. An die Vorstellung im Theater schloß sich ein Festessen im „Pariser Hof". Keiteres vom Fage: Unter veränderten Um-ständen. Jung« Frau (auf dem Ball): .Du tanzeft ja w«it besser jetzt, Männchen! Erinnerst Du Dich noch, wie Du mir früher stets das Kleid hinunter» getreien?" — Er: „Ja, damals habe ich e» auch noch nicht bezahlen müssen!" — Eigener Jde«n-gang. Richter: „Angeklagter, sind sie verheiratet?" — Angeklagler: „Nee. Herr Richter, die paar Schrammen rühren von 'ne andere Keilerei her." — Galant. Dame: „Ich fürchte mich ganz ent-fetzlich während eine» Gewitters.' — Herr: „Ganz begreiflich, mein Fräulein, wenn man so viel Anziehungskraft wie Sie besitzt." Z>oppellelSst«»rd lant „HZlut»ertrages". In einem Hotel zu Budapest wurve der 20jährige Buchbindergehilfe Bartholomäu» Papp mit durch-schössen» Schläfe todt aufgefunden; neben ihm lag ein jung.S Mädchen mit durchschossenem Kopfe, jedoch noch lebend. DaS Mädchen wurde in'» Krankenhaus gebracht. Dürfte aber kaum mit dem Leben davonkommen. Die jungen Leu« waren erst kurz zuvor von Mikolcz nach Budapest gekommen. Aus dem Tische fand man einen Brief mit folgen-dem Inhalt: „Blulvertrag. Ich, Maria Paulovit«, schließe mit BartholomäuS Papp einen Blulvertrag. daß ich, so lange lebe, gesund oder krank, ihm lreu bleiben und ihn lieben werde. Ich habe di«s« heilige That wohl bedacht. Wer von dem Vertrage ein-seilig zurücktritt, ist verpflichtet, sich selbst zu richten. MiSkolcz 8. Mai 18V8. Ist mit Blut geschrieben!" Einen raffinierten Mordversuch verübte in Berlin oie neunzehnjährige Arbeiterin Tally gegen ihren Geliebten, den Ingenieur Woher, der sich von dem Mädchen lossagte, weil es auch mit anderen Männern Umgang pflo». Mit einem Revolver schlich sich die Tally deS Nachts in da« Wohn-zimmer ihre« Geliebten ein und verbarg sich don. Woller kam nach 1 Uhr nach Hause, legte sich zu Bett und schli«f ein. Kaltblütig ka« nun die Tally mit geladenem Revolver unv stellte sich vor daS Bett, des Augenblicks harrend, in dem Wolter erwachen würde. Al» dies nach stundenlangem Warten geschah und er sich im Bett emporrichtete, erhielt er zwei Schüsse in die Schläsen. Die Kugeln drangen beide durch den Schävel und fuhren in di« Wand. Wolter hatte noch so viel Kraft, au« dem Bett zu springen und dem Mädchen die Waffe zu entreißen. Die Poliz«i nahm die Mörderin fest. Wolter ist noch nicht vernedmungSfähig. Hin billiges Kausmittel. Zur Regelung und Aufrechthaltung einer guten Verdauung empfiehlt sich der Gebrauch der seit vielen Jahrzehnten bestbekaanten echten „Moll'S S e i d l i tz - P u l v e r', die bei geringen Kosten die nachhaltigste Wirkung bei VerdauunzSbe-schrverden äußern, Original-Schachtel I fl. ö. W. Tag, licher Versandt gegen Post-Nachnahme durch Apotheker A. Moll, Hof-Lieferant, Wien, Tuchlauben 9. In den Apotheken der Provinz verlange man ausdrück-lich Moll'S Präparat mit dessen Schutzmarke unv Unterschrift. 3452-1-95 Deutscher Schutverein. In der AuSs hußsitzung am 14. Februar wurde den beiden Ortsgruppen in Böhm.-Leipa für den Ertrag eines TrachlenkränzchenS, den beiden Ort«» gruppen in Bielitz-Biala für da« Ecgebni« eine« UnlerhaltungSabendes. den beiden Ortsgruppen in Salzburg für den Reinertrag des Festes vom 8. Jänner, der FraueuortSgruppe NikolSburg für ein Kränzchen, der Ortsgruppe Kommern für ein Con-cen, der Ortsgruppe UllerSdorf für «in Kränzch«n und d«r Ortsgruppe Eger für daS namhafte Er-trägniS der Sammelbüchsen am Bahnhof, ferner der Sparkasse in Böhm. Padtl fl. 75-65. OrtSgr. Jablonetz fl. 8—, OrtSgr. WalterSdorf fl. 20-86. OrtSgr. Hirschberg fl. 2 72. Herr Architekt Beer und Gesinnungsgenossen fl. 7-70, OrtSgr. HinnerSdors i. Schl. 60 kr. Frauenortsgr. ÄikolSburg fl. 1.—. Heber den Ausfall der Weinernte an der steier märkischen LandeS-Lbst- und Weinbanschule bei Marburg im Jahre 1898. Nach dem Stand« des Nebholze» im Frühjahr« d«» v«rgangenen Iahn» konnte man einer guten, ja sehr reichen Ernte entgegensehen. Der Rebenschnilt würd« je nach Sorte, kurz oter lang vorgenommen, da sammt-tiche Augen triebfähig waren, wa« auch deim Antriebe ersichtlich war. Man mußie suchen, um ein Auge zu find«», welches nicht auSgeirieben hatte. Der Trauben-ans.'y war ein sehr reicher. Vom Froste blicben die Weintrauben verschont, obzwar für all« Fälle da« franzö--fische Räucherharz, welche« die Anstalt vom „Bereine zum Schutze des österr. Weinbaues" zu Versuchszwecken übermittelt e,hielt, in Hausen mit 2—3 Kilo in einer -Entfernung von >4 zu 14 Metern in den Wasser» Gräben bereitgehatten wurde. Der Verein.'leitung sei an 'dieser Stelle besten» gedankt. Nicht nur genanntes Rauchermaterial, sondern auch halbverrotteter Dünger, Säg«, und Hobelspäne mit Theer gemengt, lagen in -Haufen im Weingarten während der Frostgefahr zum Anzünden bereit. Für die Traubenblüie war die Wiitrr-!ing nicht günstig, es war viel Regen und nebenbei kühl. Trotz alledem gieng die Befiuchtung gut vor sich, jo daß man mit dem Gebliebenem sehr zufrieden sein «konnte Im vergangenen Jahre wuiden bei den einzelnen für die Sieiermark wichtigen europäischen Traubensorten genaue Beobachtungen und Notizen über daS Aufblühen .gemacht; eS blühten auf: Am J. Juni: Sylvaner Aifin, Burgunder weiß, Burgunder blau und RulSnder grau, veredelt auf Portali«. Am 8. Juni: Portugieser ilau und St. Laurent blau, veredelt auf Portali«. Am 10. Juni: Nicht veredelte Stöcke: Sylvaner grün, Traminer roth, KleinrieSling. Ortlieber gelb, MoSler gelb, Zierfahndler, Ha,«levelü und Heunisch weiß, von den weißen Sorten. Blausiänkiich blau, Poringieler blau, St. Laurent blau. Negrara blau und Wildbacher tlau, von den blauen Sorten. Am I I. Juni: Damaszener, Muskat. Rothgipfler Am >3. Juni: Portu-izielrr roth, WälfchrieSIing weiß. Belteliner, Muskateller gelb, Slankamenka, als Weißweinforten, von den Roth-«einsotten Köllner blau. Am 16. Juni: Plaveh gelb, Älbling. Gutedel roth und weiß. Semillov, Sauvignon, Fischtraube. Augster Muskat, Gutedel Muskat, Seiden-traub« grlb, Veteliner grün, rothweiß, Vanilletraube, Honigler weiß, von den Weinweißforten. Augster blau, Arba» blau und Mülleriebe blau, von d«n Rothwein-sorten. Am :.0. Juni: Kleinweiß weiß. Steinschiller roth und weiß, von den Weißweinsorten. Kadalka und Limmttraube blau, von den Rothweinsorten. Diese Beobachtungen und Ausschreibungen sollen »erd«n soll, daß da» Schwefelpulver nicht in Häuschen auf die Rebenbestandiheile, sondern in dünntter Schicht gleich-mäßig vertheilt, verstäubt wird. Nur in diesem Falle kann auf eine günstige Wirkung gehofft w-rden. Die durch das Oidium zerstörten Trauben, welche bet der Lese zurückgelassen wurden, sollen abgeschnitten und ver-brannt werden, da diese Trauben mit zahlreichen Pilz-sparen behastet sind, desgleichen auch da» beim Red-schnitt« abfallende Rebholz. Da Klagen laut wurd«n, daß da» Schwefelpulver nicht rechtzeitig und echt zu haben ist. so M der hohe LandeSauSichuß «» fo einge-lichtet, daß die beiden Lande» Versuchsstationen Graz und Marburg da» Schwefelpulver bei einer verläßlichen Firma bestellen, dasselbe aus Echtheit und Feinheit untersuchen, und eS die einzelnen Weinbauern, die den Bedarf schon vorher der Station kundgaben, von den-selben um den Einkaufspreis erhalten E» dürfte das Kilo auf 9—10 kr. zu stehen kommen. Die Peronosrora wurde von der Anstalt erst an-fang» Juni beobachtet, ist aber durch rechtzeitige Be-spritzung mit der bestbewährten Kuvferkalktösung voll-kommen b.kämpft worden. D.r schwarze Brenner, der in einzelnen Weingegenden Steiermark», so inSbesonder» in dem Lutten-berger Weinbaugebiet, großen Schaden verursacht, ist im VersuchSweing.rrten nur vereinzelt aufgetreten und zeigte sich auch Heuer erst im Juli. ES wurden die befallenen Rebiheile, wie Blälter, Triebspritzen und Trauben, gesammelt und verbrannt und so der weiteren Verbrei-tung vorgebeugt. Dcr verflossene Soinmer war an Gewittern reich. Im Bezirke Marburg wurden im Frühjahre an mehreren Höhepunkten Schießstationen errichtet, um zur Ver-hütung der Hagelbildung bei herannahendem Gewitter zu schießen. E« wurde bei jedem G.witter fleißig und mit Erfolg geschossen, nur am 9. August, wo das Gewitter von einer Himmelsrichtung, und »war Süd-West, gekommen ist. von welcher Seit« die Bevölkerung nie ein Gewiiter zu erhalten gewöhnt war, wurde nicht zu rechter Zeit geschossen. Der am 9. Augnst mit orkanartigem Sturme begleitete Hagel richtete an den Culturen, insbesondere an den Rebenanlagea, großen Schaden an; gut zwei Drittel der anzuhoffenden Wein- ernte wurden in den davon betroffenen Rieden ver-j »lichtet. DaS Rebholz wurde arg beschädigt. Durch sofortige Bespritzung mit einer I '/»-proeentigen Kupfer, kalklösung konnten die stark zerzausten Blätter erhalten werden, di« mit den später noch neu gebildeten Geizen und Blättern, da auch der Spätherbst günstig war, beitrugen daß das Rebholz vollkommen zur Reife gelangen konnte, so daß im heurigen Frühjahre der Schnitt je nach Serie entsprechend, erfolgen kann. Wenn mit dem Welterfchießen ein Resultat erzielt werden soll, so muß bei demselben systematisch vorgegangen werden. Au» diesem Grunde w«rden für das kommende Jahr feiten« der^ BezirkSvertretunz Marburg eine Schießordnung ein« geführt, sowie andere Vorsichtsmaßregeln getroffen werden. — Der Monat Sepiember gehörte nicht zu de» für die Reife der Trauben günstigsten. E» regnete insbesondere >n der zweiten Hälfte de» Monate» sehr häufig, so daß die vom Hagel beschädigten Trauben stark faulten und man bemüsfigt war, mit der Lese der Gutedelarten am 4. October zu beginnen. Beendet wurde die Lese am 22. October. Der DurchschniitSertrag ergab per Joch drei Etartin Trauben« most. An Tafeltrauben konnten infolge des am 9. August niedergegangenen Hagel» nur um 70 fl. verkauft werden. Die Zucker- und Säurebestimmungen der einzelnen Traubensorten lieferten an der LandeS-Weinbauschule vom Jahre 1895 bis 1898 folgende« Ergebnis. (Zuckerprocent nach der Klosterneuburger Most-wage. Säure pro Mille): 18SS 18SS 1897 1808 an ... . 3- «• 3 I. 3« »• 3 S. Weibe dorten Gutedel roth. . >5 5 65 14 0 SS 14 8 70 155 75 .. weiß . . IS O 6'0 14 5 8 0 15 S S O 15 7 7*2 .. r. u. w. — — - — — — 15 z 74 Ruländer gr. . 21*5 « 5 18 0 10 0 18 5 8 0 19 5 8 5 Gutedel Muek. . 18-0 5 8 15 0 8 0 15 0 8 5 17 5 75 Burgunder weiß . 18 5 7 5 I7S10-5 21 8 5 5 IS 2 10 2 Hon gler weiß . 17 0 7 8 15-0 13 0 17 5 10 5 17 5 9 8 Tinka roch . .14-5 7-5 137 15 8 l39 11 8 14 5 9*5 Poriugiefer roth 160 10-0 18-8 140 16-8 12-5 >4 811-5 TamaScener M. 19 0 8 5 15 8 10-5 17 0 9-5 16-210-8 Belteliner gr. . 210 88 16 S 05 180 100 184 10-2 MuslateUer roth 18 0 9 0 12 5 11-0 16-511-5 16-2 11-5 „ gelb 210 9 0 17-5 95 19 0 9 8 15-0 10 5 HarSlevelÜ weiß 18 0 9 0 14-5 15-0 16 0 13-2 15 5 110 Plavetz grlb . .175 95 14 8 12-5 165 120 14 8 135 Babotraube w. . 18 0 9 2 14-5 14-0 18 9 8 0 17 5 11 2 Meblweib weiß . 14 0 14 0 ISO 170 12-5 15-5 15-5110 Kleinweih. . .180I05 150115 165 120 12013-0 Sauvignon blau 19 010 5 >5-0 12 0 18 5 12-5 16-5 11-5 Semillon blau . 205 9 5 16 5 10 5 18-8 9 8 17 5 7-5 Sylvaner gr. . 20 0 6 0 17 0 12 5 18 8 11 0 18 0 8 5 Lrtlieber gelb .190 70 16 5 11 5 169 10*5 185 10*2 Rothgipfler weiß 22 5 6 0 17 0 9 5 20 0 12 0 17 8 10-5 MoSler gelb . .19-5 100 IS-0 12-0 19 0 11*0 16 8 10 5 Zierfandler roth ISO 80 17-0 119 18 7 12 2 14-2122 Llanlam-'nka .17010-0 15 5 150 17 7 11-5 150 128 Klein, iesling . 19 5 8 0 19 5 11 5 19 5 10-8 18 0 10 8 Traminer roth .19-0 6-0 20 2 7 5 19 8 8*5 20 5 9 0 WälschrieSling . 20 8 8 0 16 5 12.0 17 5 10 5 17-0 S S Elbling . . . 160 10-0 14-5 140 15 9 12 0 15 5 125 Steinschiller . . 18-0 90 14 4 1 >'5 l»-0 20 15-5 120 Augster MuSi. .16-0 9*5 15 0 13-0 15 5 >2 2 15-5 9-2 H unisch gelb .10 8 10-5 15 5 14 0 15-5 15-5 15 0100 Ezerjo weiß . . — — — — 175 105 160 100 Bakador ... — — — — 15-013*0 — _ <>'rünhe!mer . . — — — — 12512-0 — — Banillentraube . — — — — «_ _ 17 g0 seidentraube — — — — — — 18 5 8 $ Caleb«traube . — — — — — — 12 514 8 Blaue Sorten: Antoniusiraube . 180 8 0 15-8 10-5 15-010 0 — — Blank blau . . 150130 11*5 ISO 12014-5 — — Blausränkisch . 190 6-8 17 0 11 2 17 5 11-0 16 9 10 0 Bodenseetraube . 18 5 9 5 16 0 18-5 16-012 5 — — Burgunder blau 21-5 8 2 16 » 112 18-0 11-0 — — Eadernet ... — — — — 16-0120 — _ Chorthum blau .16 5 9-8 14 5 13 5 15 0 11 8 14-5 12-0 Toletto nero . 17 0 12 0 15-014-0 16 0 14 0 — _ Zärberrebe . . 19 5 8-0 16 0 12-8 16*5 11 5 — — GänSfußer blau 19 0 100 I6-0120 15 5 11 0 163 10-0 Kadarka blau . >8-0 9-5 14-5 12 8 15 0 ISO _ _ Kauka blau . . — — — — 16 8 >2 0 14013-8 Kölner blau . . 16 012-5 15 0 13*0 15-5 18 5 15 5 1-2*0 Liverdon . . . 18 0 7 2 16 0100 1« 6 90 — — Malbeck ... — — — — 199 s« 17-S IOO Mtillerrebe . . — — — — lö-5 12-5 15512*8 Negrara blaue .18 0 100 15 0 14-0 16 0 15 0 15-5 15*5 Ochsenauge blau — — — — 13 8 13*5 14 5 150 Portugiefer blau 18 5 50 17-0 S O 18 5 82 18 -2 7 » ResoSco blau. — — — — 14-5 13 5 — _ St. Laurent bl. . 18 0 8 0 16 5 11 S 17 5 10 0 17 0 9 2 Teroldigo... — — — — 16 0 120 — — Trollinger blau . 17-5 12 0 14 8 12 0 16 0 12-0 15 5 9 4 Wilddacher . . 165 12 0 17-3 15 0 179 12*5 15 4 13 4 timmttraube bl. 18 0 9 2 16 2 14 0 18 5 9 5 14-0IL-8 ugster blau . — — — — — — is « >»-<, Lagrein blau . — — — — — — 14-5 15 0 Von der Presse al» Traubenmost wurde verkauft: Gemischter Satz 20 kr., Zierfandler 36 kr, Sylvauer grün und Muskateller um 38 kr. per Liter. Die eingekellerten Traubenmoste gohren ziemlich schnell und klärten sich bald, so daß da» erste Abziehen schon Mitte December erfolgen konnte. Nach dem Ab» zieh«» zeigten jene Jungweine, di« von den au»gelescnen faulen Trauben stammten, da» Braunwerde.i. Diese KrankheitS«rscheinung stellt sich in solchen Jahren, wo Fäulnis und Hagel war, gerne ein An der Anstalt 6 wurde durch das rechtzeitige Abziehen in gesunde, stark eingeschwefelte Gebinde die KrankheiiSeifcheinung sofort unterdrückt. Die Weine erhielten wieder die grünliche Farbe und sind gerettet. Ich schließe meinen Bericht mit dem Wunsche, daS Jahr 1899 möge ein gutes Weinjahr weiden zum Wohle der einzelnen Weinbauern und deS Landes! LandeSweinbauschule, im JZnner 1899. Anton Stieg ler, Fachlehrer. Schwurgericht. Cilli, 15. Februar. Sreigesprocheu. Vorsitzender L.-G.-R. Perko, Vertheidiger Tr. S t e p i f ch n e g g. Der Knecht Aloi« Pirnat au« St. Egidi wurde vom Per-brechen der Nothzucht freigesprochen. Cilli, 17. Februar. 3Uuß. Vorsitzender L.-G.-R. Perko, Per-,heidiger Dr. Sajovic. Angeklagt Aloi« RÜner, 22 Jabre al», ledig, Steinbruchalbeittr in Terlieno, wegen Verbrechens de» Raube» und der öffentlichen Gewalt! hätigkei». Am 31. December 1898 begab sich Maria Perger um 6 Uhr früh zum Besitzer Siefan Kora?.jia in Terliöno und verließ diese» Hau» um beiläufig halb 8 llbr, al« e» schon hell war-, kaum war sie von der Höhe in» Thal herabgekommen und hatte die düstere Schlucht de» sogenannten alten Glas-büttengraben» betreten, al» sie dort einen Bursche» «ewahne. der aus und ab gieng, al« wenn er jemanden erwartet hätte. Sie begrüßte denselben mit .dobro jutro*, derselbe fuhr sie jedoch sofort grob an und verlangte mit den Worten: »denarje scru, ce ne pa smrt!" von der Maria Perger da» Geld; erfaßte sie. fchlug ihr mit dem Kolben einer Pistole aus den stcpr, so daß sie dort und an der Hand, mit der sie weitere Tchlä.^e ouifieng, beschädigt wurde, faßte sie am Riemen um die M»>e und wollte aus ihrem Sacke da» Geld entreißen; da sich jedoch die Uebnfallene zur Wehre sehte, und e» ihm nicht gelang, sie rasch zu überwinden, so entriß er ihr schließlich nur ein Tuch und lief damit davon. Maria Perger erstatte fofox f die Anzeige, die Gen-d.'.rmerie pflog zunächst Erbebungen bei den in der Rah« beschäftigten Steinbrechern. Die P.rger konnte jedoch in keinem den Angreifer erkennen. Aus die richtige Spur tarn die Gendarmerie dadurch, daß sie die vom Angreifer gethane Aeußerung zur Maria Perger: tod ravbarjev prides*. in Betracht zog und annahm, daß der Räuder ein Feind de» Ztefon Ko,a!ija, von welchem die Perger eben gekommen war. sein müsse; Kora/ija bezeichnete unter anderen al« solchen auch den Aloi« RiSner. Aus diesen paßte nun in der That die von der Perger gegebene Perfonsbefchreibung und bei Gegenüberstellung er« kannte sie in Rainer mit Bestimmtheit den Thäler. Dazu kommt noch, daß erhobenermaßen Riiner knapp vor der Mari.» Perger diefcn Graden passiert Haiti, al» sich diese zum kora^ija begebe» habe. w^< die Zeugin Köre» bektäiigt. Weiter» haue er sich, wie er selbst zugibt, un, diese Zeit zu seiner Schwester begeben und den Rückweg, auch zu einer Zeit ang» treten, daß er mit der vom Koraiija heim-kehrenden Perger leicht zusammentreffen mußte und daß ihn sein Weg nach Hause durch eben diese Schlucht führte, weite«» daß die Perger thatsächlich Verletzungen auswie«, und daß da« ihr geraubte Tuch nicht weit vom Thatorte durch die Eheleute Vodusch gefunden worden ist. Aloi» Rün.r wurde wegen Verbrechens de» Raubes zu schweren Kerker in der Dauer von 4 Jahren verurtheilt. Cilli, 18. Februar. £in unredlicher H emei» beschreib er. Vorsitze», der L.-G.-R. Katziantschitz. Vertheider Dr. Brenöiö. Angeklagt: Siefan Zupanc, 33 Jahre alt, verehelicht, gewesener Gemeindeschreiber in Süßenheim wegen Betrüge«. Sltfa» Zupanc. zuletzt Genie ndefecreiär in Süßcnheim genoß das Vertrauen der Gemeinde-insasfen, welche selbst nicht gefchäfiS- unc> schiei!" gewandt, ihm häufig Beträte mit dem Austrage anvertrauten. dieselben zur Tilgung der ihnen ob-liegenden Zahlungsverbindlichkeiten abzusenden — meist mittelst der Post. Zupanc mißbrauchte diese» Vertrauen, indem er in zahlreichen Fällen diese ihm anvertrauten Geldbeträge nicht ihrer Bestim-mung zuwendete, sondern dieselbe unterschlug, und seine Desraudation den Beschädigten i« meist plumper aber für deren Bildungsgrad doch hinreichender Weise bemäntelte. So ist Zupanc in Uebereinstimmung mit Anton Skornik geständig, die Beträge, die ihm letzterer zur ^Deutsche Wacht" Einsendung an die Gemeindefparcasse in Graz behuf» Tilvunq einer Schuld übergeben hatte, und zwar im Jahre 1897: 21 fl.. im Jahre 1898: 58 fl.. 26 fl., 28 fl. 20 kr., 42 fl. zusammen 175 fl. 2V kr. für sich verwendet zu haben. Die Gewissenlosigkeit de» Beschuldigten baue für Skornik die Üble Folge, daß dieser nicht nur fein Geld verlor, sonderu daß die Gemeindefparcasse die Zwangsversteigerung seiner Realitäten einleitete, wodurch ihm schuldloser Weise bedeutende Kosten erwachsen sind. Ebenso ist Zupanc geständig, drei Beträge k 6 fl. 57 kr. und einen per 8 fl. 86 kr., die ihm Josef Lakner zur Einsendung a» die Posojilnica in Cilli zweck« Tilgung einer Schuld übergeben hatte, unterschlagen zu haben; bezeichnend für die Dreistigkeit de» Zupanc ist, daß er in dem betref-senden Büchel die ZablungSbestätigunge» der Pojo-jilnica fälschte, und damit durch einige Zeit den Lakner in Irrthum hielt. Johann Kladnik sauste von Siefan Zupanc ein Viehstück um 38 fl., da er nur eine Hundert-guldennoie bei sich halte, übergab er diese dem Stesan Zupanc. vertrauend, daß berfelbe nach Auswechslung ihm den Rest herausgeben werde; Zupanc verwendete denselben jedoch für sich und degieng damit eine Veruntreuung; er verglich sich zwar mit Kladnik dahin, daß er sich verpflichtete, dem Kladnik in kleinen Beträge» auf Verlangen diese Schuld abzustauen, und insbesondere zu den Beträgen, welche ihm Kladnik zur Uedeisendiing an den Grazer SeldsthilsSoerei» übergeben werde, jedesmal 3 fl. dazu zu geben, um die vorgeschriebene Abzahlung«-rate voll zu machen; statt jedoch dieser seiner Verpflichtung nachzukommen, unterschlug Zupanc sogar diese ibm anvertrauten Raten, hielt den mit KlaS» nik geschlossenen Vergleich also nicht ein. und komi.t ihm solglich der StrafauSschließungSgrund der thä-tigen Reue nicht zu statten. Lau» Aussage der Witwe diele« Kladnik sind von jene» Hunderter noch unberichtiget 51 fl. und hat Zupanc an Ab-stuttungSraten veruntreut 10 fl., 10 fl., 15 fl. und 15 fl. zusammen also 50 fl. Zupanc selbst gesieht nur den Rest von 35 fl. zu schulden und zwar nach seiner Ansicht nur civilrechilich, während nach dem oben Dargestellten eine strafbare Veruntreuung vorliegt; Zupanc gibt auch nur die Defraudauon von Abstaitungsraten per zusammen 25 fl. zu, die richtige SchadenSziffer mit 101 fl. ergiebt sich jedoch au« der bestimmten Aussage der Anna Jurjec. Zupanc ist weiter geständig, einen ihm von Blar Hotnik zur Bezahlung von Eieuern überge-denen Betrag per 5 fl., dann einen zu gleichem Zwecke von Bouk übergebenen Betrag per 5 fl. 40 kr. und einen von Johann Premar zur Einsendung an die Feueroersicheru»gSaesellschaft .slama" überge-denen Betrag per 2 fl. 7 fr. unterschlagen zu haben; dem Vvuk erwuchsen dadurch ExecutionSkosten, Pre-mar aber wurde sogar der Gefahr ausgesetzt, im Falle eines BrandeS seiner VersicherungSansprüche verlustig zu werden. Der Gesammibeirag dieser verunireuten Gelder beläuft sich auf 317 fl. 24 kr. Im vergangenen Herbste kam e« zu Tage, daß Stephan Zupanc. auf dem Schuldscheine vom 2. Lcloder 1895, auf Grund dessen er vom Grazer SelfsthiliSvereine unter seinem Namen ein Darlehen von 150 fl. erwirkt und ausbezahlt bekommen hatte, die Unierjchrifie» zweier Burgen nämlich de» Joh. KoS und seiner Gattin Margaretha Zupanc ohne deren Wissen unv Wollen beigesetzt, also gefälscht halte; auf diesem Schuldscheine hat er auch die Unterschriften der Zeugen Ignatz Gotscher und Michael TurnSek gefälscht; Siefan Zupanc ist dieser Fälschungen in Uebereinstimmung mit den Aussagen der erwähnten Personen vollkommen geständig. Ob« gleich die Unterschriften zweier weiteren Bürgen — Michael Jarbinöek und Franz Zupanc — von diesen anerkannt werden, so charaklerisirt sich die Handlungsweise deS Stesan Zupanc doch al« ein Betrug, denn er ist vermögenslos, resp, überschuldet; der Beirug ist zunächst am Selbsthilsoereine began-gen, da derselbe inhaltlich seiner Correspondenz die Bewilligung deS Darlehens vom Beitritt? d-S KoS und der Zupanc al» Bürgen und Zahler abhängig gemacht, und anderensalls das Darlehen folglich nicht gegeben hätte; jedenfalls find aber auch KoS und Margaretha Zupanc beschädigt, denn sie hasten vorläufig au« der Unterschrist, sall« ihn » nicht der Nachweis gelingt, daß ihre Unterschriften falsch sind. Gleichzeitig mit KoS und Margaretha Zupanc, wurden durch eine weiiere Klage de» Grazer Selbst« hilsSoereineS überrascht, Kaspar Zupanc und Johann Turnset, Kaspar Laknec. Michael DoderSek und Lucia Zupanc, indem ersterer alS Hauptschuldner, die üdriqe» als Bürge» und Zahler au« einem Schuldscheine vom 28. Drcember 1896 aus 300 fl. 1898 belangt wurden; alle diese Personen, mit Ausnahme-des K «spar Zupanc erkläre» ihre Unterschriften al» gefälscht, Kaipar Zupanc emschlug sich als Vater des Siefan Zupanc der Aussage. offenbar weil er auch den Schuldschein nicht unieri'eriigt hat. Ge» sä!sch> sind auf diesem Schuldscheine weiter« die Unterschriften der Zeugin 2olnia und Josef Lorger weiler» die gerichtliche Legalisierung und zwar die Elausel, das GerichiSsiegel und di» Unterschrift de» BezirkSrichterS. Nach anfänglichem Leugne» mußt« Stesan Zupanc zu dem Geständnisse schreiten, daß er die Unterschriften deS Kaspar Zupanc. aller Bürge«, weiler» die LegalisierungSclausel und daS Gerichts» siegel gefälsch: habe, daß er den Schuldschein ein-gesendet und daS Darlehen auf der Post dehobeir habe; er bleibt jedoch dabei, daß er das Darlehen dem Adrinek übergeben hab«, dieser habe jedenfalls auch die Unterschrift deS Bezirksrichter« Kristof unl» der Zeugen 2oliiir unv Lorger gefälscht. Obwohl nun Adrinek gestorben ist. laßt sich doch nachweisen, daß St'fau Zupanc den Betrug von allem Anfange geplant hat. Mag nun auch Adrinek mitschuldig sein und herauSgeschwindelle DarlehenSsumme er» halten haben, so ist die« für da« Verschulden de» Stesan Zupanc einerlei, denn er hat die Fälfchun» gen verübt, den gefälschten Schuldschein eingesendet und da» Darlehen behöbe». Durch Fälschung der eben besprochene» Lega» likirung begieng Zupanc auch die Fälschung einer öffentlichen Urkunde, er ist auch geständig, auf dem Postabaabefcheine zur Beglaubigung der Uuterfchrift de« Kaspar Zupanc, da» G meindesie^el oon Züßeu-heim unbefugt beigedrucki also gefälscht u»d die-Unterschrift des G -meindenorneherS Goischer gefälscht und auf Grund dieses gefälschten Scheines beim Postamt« die unter dem Namen deS Kaspar Zupanc vom Grazer SelbsthilsSoereine an denselben gelangte vor besprochene DarlehenSiumme behoben zu haben. Slefan Zupauc gesteht auch weiters, zar Bemänie-lu»g d r von ihm an Aniou Ckoniik und Johann Prem-ir verübt n Veruntreuungen ein Recepifse über eine Postanweisung im Betrage, und einen Postsparcasseneuipsangschein im Datum gefälscht, und den genannien übergebe» zu haben. Zupanc wurde wegen Verbrechen» des Betruges zu schwerem Kerker in der Dauer von achtzehn Monaten verurtheilt. Cilli, 20. Februar. KindesmSrderi». Vorsitzender Hosrath U l l e-pitfch v. Kreinse 14, Vertheidiger Dr. Detschko» Angeklagt Mathilde Ko watsch, 29 Jahre al», geboren in Unter-Drauburg. zustän.ig in Sl. Nicolar bei Windifch-Graz, katholisch, ledig, Magd, zuletzt in Selouz. wegen KindeSmordes. I» der Nacht vom 5. bis <5. Jänner 1899 gebar die beim Grundbesitzer Thomas Jvortnik in Selouz bediensteie Magd Mathilde Kowaifch nach eigenem Geständnisse ihr drittes uneheliches Ki»d~ Trotzdem alle Hausgenossen ihren schwangeren Zu» stand kannten, stellte sie in Abrede, geboren zu haben, und erst am 8. Jänner 18L9 fand Antonio. Krioograd, der da« veränderte Aussehen der Magd ausfiel, im Bette derselben in Fetzen eingewickelt di« Kindesleiche. Schon bei der gerichteärztlichen Obduction vom 9. Jänner 1899 fanden die Sach» verständigen am Kopse und am Halse de« Kinde» Spuren ausgeübter Gewalt, und geht au« dem Befunde und Gutachten der GerichtSärzte, welche am 24. Jänner 1899 die Leiche abermals in Augen-schein nahmen, mit zweifelloser Gewißheit hervor, daß das Kind infolge Gewaltanwendung durch Ab« sperren der Lufiwege erstickt ist. Mathilde Kowatfch verantwortet sich dahin, sie hab« die bevorstehende Geburt noch nicht erwartet, sie habe am frühen Morgen de« 6. Jänner 1899 wehenähnliche Schmerzen verspürt, sich sohin aus ihrem Bette auf die Knie und Hände gestützt, auf-gerietet, in dieser Stellung gebore» und sei gleich darauf in Ohnmacht versallen. Nachdem sie zu sich gekommen, bemerkt« sie, daß sie mit ihren Füßen aus dem Kinde liege, habe nach etwa einer Viertelstunde da« Kind zu sich gezogen und sofort bemerkt, daß da« Kind nicht aihme. Da nun da» Kind ohnehin todt war. habe si« e« in Fetzen ein» gewickelt und au» Scham vor den HauSleuten im Bette verst.ck», um e» bei günstiger Gelegenheit zu beseitigen. Nun ist aber durch die sachverständigen erwiesen, daß sich der durch die Beschuldigte befchrie» bene Vorgang unmöglich auf diese Weife abgespielt haben konnte, und daß daher die ganze Verant-woriung derselben offenbar lügenhaft ist. Durch die Cachoerstänvigen ist nämlich festgestellt, daß die vorgefundenen Spuren der Gewaltanwendung von dem Aufliegen der Füße aus dem Körper de» IM-9 .T-vtrcke JüArti»* Äinfe« nicht herrühren können, daß daS Abreißen der Nabelschnur, wie «« erfolgte, ohne ihr Zuthun unmöglich stattfinden konnte, wenn die Beschuldigte in ver beschriebenen Weise gebar, vor allem aber «nd insbesondere, daß Beschuldigte längere Zeit vor dem GeburtSacte die ihr nach ihrem Vorleben nicht unbekannten, ganz unzweideutigen Anzeichen der nahenden Geburt verspüren mußte. Daß aber die Beschuldigte schon längere Zeit vorher und mit reiflicher Uederlegung die Tödiung deS Kindes be-schloß, geht daraus hervor, daß sie nicht nur ihre Schwangerschaft leugnete, sondern die Geburt selbst durch drei Tage verheimlichte und in Abrede stellte. Die KindeSmörverin wurde zu schwerem Kerker in der Dauer von l» Jahren verurtheilt. Cilli, 20. Februar. Z>iebltaht. Vorsitzender Hosrath Ullepitsch v. KrainselS; Vertheidiger Dr. Detfchko. Angeklagt sind ver ISjShrige Tischlergesellt Rudolf Scham dach, der 17jährige Tischlerlehrling Jof.f Pecnit unv ver l9jährige Ti>chlerg.selle Josef «rizman, alle drei in Rann. Die Anklage führt an«: In der Stadt Rann sind in ven letzten Jahren wiederholt g'ößere Diedstähle von Geld, Pretiosen «nd anderen Gegenständen vorgekommen, ohne daß «4 trotz der eifrigsten Nachforschung gelungen wäre, den Thätern aus die Spur zu komme». Dieses gelang erst, nachdem der Tijchlergeselle Rudolf Echamdach am 11. December 1898 bei Verübung «ine« DiebstahleS betreten und fohin verhaftet wurde. An diesem Tage war Rudolf Schamdach in da» 4Sasthau« deS Martin Komocar in öarteZ gekommene und kaum hatte er die Hausflur betreten und sich unbemerkt gesehen, alt er die in daS sogenannte Extrazimmer vom Hausflur führende Thüre auf-sperrn, hineinsprang, den Schlüssel von außen ab. ^og, diese Thüre von innen versperrte, uui gegen Ueberraschungkn vom Innern deS Hause« auS ge-sich"« zu fein, nach Art eine« versierten Diebes, der er ist, sperrte er sohin vom Zimmer au« die auf die Straße führende Thüre aus, um bei nahen-der Gefahr dort h>nau« entweichen zu können. Dann machte er sich an feine DiebSarbei«, in-dem er die oberste Lade eine« »asten« zu öffnen ©ersuchte, sie war versperrt, und obwohl er sta'k «nzog. leistet« sie doch Widerstand; mittlerweile hatte jedoch der Wirth Homocar, der in da« gleiche Zimmer um Geld gehen wollte, die in die Flur führende Thüre ver,perrt gesunden, und zu feiner noch größere» Uederraschung gleich darauf die auf die Straße führende Thüre offen; er schöpfte sofort Verdacht, betrat da« Zimmer und sand nach einigem Suchen den Dieb in einem «leiderkasten hinter Mänteln versteck,. In der Lade befanden sich über -300 fl. Baargeld, dann Sparcaffenbücheln, Schuld-scheine Jt ; Echamdach mußte nach anfänglichem Leugnen gestehen, daß er eS auf da«ZGckung war eine eminente, die-selben wurden daher mit besonderer Verwegenheit und Arglist, der EinbruchSdiebstahl im Bezirks-gerichtejRann überdies mit besonderer Gewalt verübt. Schambach ist vollkommen geständig, während seiner Arbeit beim k. k. OberbezirkScommiffär und AmiSleiter der BezirkSdauplmannfchaf« Rann von Bistarim ein Armband und einen Revolver, bei Del Colt in Rann eine goldene Breche, Diamant-Htmdknöpse, einen goldenen Ring, dem Hans Schniderschitz in Rann einen Revolver, dem Gast-wirthe Anton Clavzar 35 fl.. dem Mitangeklagten P.cnck eine Krone entwendet zu haben; der Dieb-stahl bei Klavzar erfolgte nach Aufbrechen deS Kastens, was zwar Echamdach leugnet, Klar>z,r aber bestätigt. Bri Schambach wurde auch eine Siahluhr und ein goldener Ring mit blauen Steinen ges.hen; di« Provenienz dieser Gegenstände kann Scham dach nicht nachweisen; seine hierüber gemachten Angaben erwiesen sich unwahr, er Hai daher offen-bar diese Gegenstände Unbekannten gestohlen. Joses Pecnik gesteht auch diverse Gegenstände meist geringen Werthe« gestohlen zu haben. A ßer dem bereit« besprochenen Diedstähle im Bezirk«-gerichie Rann haben Schambach und Peiaik in Ge-feilschest bei Dr. W>e«thaler, Notar in Rann, und dem Gut«vermalter Dr. Leuschner, während sie dort gemeinsam arbeiteten in raschem Zugriffe verschiedene Gegenstand, entwendet; sie geben die« zu. leugnen nur den Diebstahl einer Porzellanpuppe und' eine« Goldkettcheii« bei Leuschner und den Diebstahl von fl. 10-— au« einer Sparbüchse bei Bistaimifch, mit Rücklicht aus da« gleichzeitige Verschwinden dieser Gegenstände mit anderen zugestandenermaßen ein--wendeten, weiler« aus die vorhandene Gelegenheit ist der Verdacht begründe», daß auch diese Gegen-stünde von den Angeklagten gestohlen worden sind. Peönit und Krizman gesteh.« weiter«, in Ge-sellschast, während sie für Maria Turin Möbel ein-packten, derselben »ine vergoldete Scheere und ein Paar Handschuhe entwendet zu haben. Dem Schambach fällt weiter« die Anstiftung de« Pecnik zur Verödung eine« DiebstahleS bei Schniderschitz. und dem KriZman eine zwar ge-leugnete aber von Schambach bestätigte Anstiftung >e« letzteren zum Revolverdiebstahle bei Schnider-chitz zur Last; dieser Revolver wurde übrigen« bei Kr>zman auch gefunden. Pecnik hat geständigermaßen auch von Scham->ach fl. 10-— angenommen, von den fl. 35'—, die >iefer dem KlauZar gestohlen hatte, und zwar in Kennini« diese« Umstände«. Im Sinne de« Verbiete« der Geschworenen wurde Schambach zu 5 Jahren schweren Kerker«, Pecnit zu 2'/, Jahren schweren Kerker« und Krizman zu 14iägigcm Arreste verunheilt. Schrifttum. An die Lebrer wendet sich das neuest« H«ft der von dem früheren Lehrer Adolf Damaichk« herausgegebenen socialpolitischen Halbmonat«schrist .Deutsche Bolk«-st i m m e". Der Leitariikel zeigt, wie ernst heute die Pflicht jede» Lehrer« den großen Fragen der Boltswirthschast gegen über ist. — Der bekannt« Socialpolitiker Flllrfcheim erzählt von seinem neuen Unternehmen in Neu-Seeland, da« nicht» weniger bezweckt, al« eine Umgestaltung unsere« Geld-wcsrn«. _— Ueber die deutsche Bücherhailenbeweaung berichtet ihr verdienter Vorkämpfer, der Kielei Bibliothekar Dr. DSrrenberg. während Fr. Mobr P. Bechler'« neuesten Plan zur Eoncentrierung aller Bestrebungen gegen die Ä!ohnung«noih zustimmend bespricht. — Eine wenig brach-tete, aber unaemein bedeutungsvolle Seite unseres wirih, schasilichen Leben« beleuchiet Ottomar Beta's Artikel: ..Wo liegt die Entscheidung?" — Außerdem: Feuilleton. — Au« der Bewegung. — Socialpoliiische Rundschau. — Die .Deutsche Bolksftimme" kostet vierfeljährlich nur l Mark und ist durch jede Buchhandlung, Postanstalt oder auch direct vom Verlag I. Harrwch Rachiolger. Berlin 8V.. Friedi ichsliaße 16, »u beziehen. Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen, so könnte man vielleicht im Hinblick aus Nr. 4 des Familie»-JounalS „Mode und Hau«" < Oesterreich-ungarische Ausgabe. Verlag John Henrv Schwerin, Berlin» ausrasen. Und in der That, was hier jür billige« Geld geboten wird bleibt unübertroffen. Man beachte nur die Beilagen, wie die bellettistische Beilage mit ihrem spannenden Inhalt, die Romanbeiloge „AuS besten federn', Jllustrirt« Kinderwelt, di« Stickerei-Lorlagen. serner die au»gezeichne»n Modebilder des Hauptblaires, und man wird tue obige Anwendung des Güthe'schen Spruches vollauf gerechtfertigt stndm. „Mode und Haus", österreichungarische Ausgabe. 12 Spezialblälter in sich vereiniaend. ist mit achtseitiaer Romanbeilage und prächtigen Siahl-Colorits für nur »v kr. vierteljährlich bei ollen Buchhandlungen und Poitanstalten erhältlich. Gralis-Probenummern bei ersteren und der HauplauslieserungSstelle für Lesterr.ich-Ungarn! Rudolf «chner u. Sohn. Wien l. Jaio > iigottiiraße «. 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