poZknins pIsLsns v xolovini. Erlcheint jeden 1., 10. und 20. Nr. 18. 8. (23.) Jahrgang. Bezugspreise: Jugoslawien: ganzjährig 30 Din, halbjährig 15 — Dm. D.'Oesterreick: ganzjährig 6 Schill., halbjährig 3 Schill. Amerika: 2 Dollar. — Einzelne Nummern 1'— Dinar Sonntag, den 20. Juni 1926. Organ der Gottscheer Deutschen. Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte sind an die Schriftleitung zu senden. — Anzeigen-Aufnahme und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje. Unsere neue Sparkasse. Die Gründung einer neuen heimischen Spar¬ kasse ist vollendete Tatsache und beginnt dieselbe mit ihrer Tätigkeit am 1. Juli l. I. Die Vor¬ geschichte der Gründung ist nachstehende: In unserer Bevölkerung konnte man schon längere Zeit die Wahrnehmung machen, daß viele Gottscheer ihre Gelder einerseits auswärts an¬ legten, anderseits aber zinsenlos zu Hause liegen ließen, weil sie betreffs ihrer Gelder keinen an¬ deren Ausweg wußten. Viele Gottscheer wiederum, die Darlehen ausnahmen, wandten sich in vielen Fällen an auswärtige Geldinstitute, weil ihnen hinsichtlich der Darlehensgcwährung die gestellten Bedingungen besser zusagten. Um nun diesen Gottscheerp die Möglichkeit zu geben, ihre Gelder einerseits in einem heimischen Geldinstitute an¬ zulegen, anderseits bei demselben Darlehen auf¬ zunehmen, haben sich mehrere beherzte Männer zusammengetan und in der Stadt ein neues Geldinstitut geschaffen. Der Titel des neuen Geldinstitutes heißt: „Hrsnilnics in po8ojilnicg v Kočevju", reßMrovsns rsttruAs 2 neome¬ jeno rsvero, „Spar- und Darlehenskasse in KoLevje", registrierte Genossenschaft mit unbe- schränkter Haftung. Das neue Geldinstitut ist auf dem Genossen« schaftsprinzipe aufgebaut, wobei die Mitglieder für die Verbindlichkeiten der Sparkaffa mit ihrem Vermögen haften. Mitglieder der Genossenschaft müssen nur Darlehenswerber werden, während dies hinsichtlich der Einleger nicht er¬ forderlich ist. Für eventuelle Verfehlungen haften in erster Linie die Mitglieder des Vor¬ standes mit ihrem gesamten Vermögen. Um un¬ seren Leuten ein klares Bild über die Einrichtung des Institutes zu geben, werden wir in einer der nächsten Nummern den Wortlaut der Satzungen auszugsweise veröffentlichen. Vorweg sei jedoch bemerkt, daß schon die Namen des ersten Vor¬ standes, der aus 8 Mitgliedern besteht, dafür bürgen, daß das neue Institut auf sicherer und solider Grundlage aufgebaut ist. Mitglieder des ersten Vorstandes sind: die Herren Lorenz Hü- nigmann, Gastwirt und Besitzer, als Vorsitzender, Alois Kresse, Kaufmann und Besitzer, Hans Hö- nigmann, Kaufmann und Besitzer, Matthias Rom, Kaufmann und Besitzer, Ferdinand Erker, Stadtpfarrer und Dechant, Dr. Georg Röthel, prakl. Arzt und Besitzer, Josef Hönigmann, Schuhmachermeister und Besitzer, Dr. Hans Arko, Advokat und Besitzer, sämtliche in KoLevje als Mitglieder. In nächster Zeit findet die grün¬ dende Hauptversammlung, deren Abhaltung noch rechtzeitig bekanntgegeben werden wird, statt und werden bei derselben die Mitglieder des ersten Aufsichtsrates, bestehend aus 12 Herren, ge¬ wählt werden. Auch die Zusammensetzung des Aussichtsrates, für den in erster Linie die ma߬ gebenden Faktoren der Landgemeinden in Be¬ tracht kommen, wird eine derartige sein, daß die¬ jenigen Personen, die mit unserer neuen Spar¬ kassa in Verbindung treten, die Gewißheit und Gewähr dafür haben werden, daß sich die Ver¬ waltung der Gelder in guten Händen befindet. Die neue Sparkassa ist in dem Anbaue des Herrn Hans Hönigmann, Kaufmann in KoLevje, gegenüber dem Post- und Gemeindeamt« unter- gebracht und werden die erforderlichen Adaptie- rungsarbeilen in den nächsten Tagen vollendet sein. Auch dafür ist bereits Vorsorge getroffen, daß unsere neue Sparkassa eine umsichtige und tüchtige Leitung bekommt. Die neue Sparkassa ist im wahren Sinne des Wortes ein Wohltätigkeitsinstitut, da nach öem Inhalte der Statuten weder der Vorstand, noch der Aufsichtsrat für ihre Arbeiten ein Ent¬ gelt erhalten dürfen. Auch der Reingewinn darf nicht verteilt werden, so daß die Mitarbeiter des Geldinstitutes uneigennützig ihre Kräfte in den Dienst der guten Sache stellen. Aufgabe des Institutes ist es, die materiellen Verhältnisse ihrer Mitglieder zu heben und mit ihrem Kredit den Mitgliedern die zu ihrem Wirtschaftsbetriebe nötigen Geldmittel zu beschaffen. Die wichtigste Aufgabe unserer neuen Sparkassa besteht darin, daß sie ihren Mitgliedern in allen wirtschaftlichen Belangen unterstützend unter die Arme wird greifen können. Damit unsere neue Sparkassa ihren Zweck erreichen kann, wird sie 1. Spareinlagen annehmen und mit dem er¬ forderlichen Zinssuße verzinsen, sowie Einlagen in laufender Rechnung übernehmen, 2. sich durch ihren eigenen Kredit weitere Geld¬ mittel anschaffen, soweit dies zur Erreichung des Zweckes notwendig ist, 3. an Mitglieder Darlehen gewähren, 4. denselben das Inkasso besorgen und 5. wechsel eskomptieren. Die Geldmittel des Institutes sind: 3) Die Geschäftsanteile, b) Spareinlagen, c) die Einlagen in laufender Rechnung, tt) die Genossenschaftsanlehen,. e) der Reservefond, k) die Beitrittsgebühren, A) die Verwaltungsbeiträge. Darlehen dürfen nur an Mitglieder abgegeben werden u. zw. entweder aus Personalkredit oder auf Pfand, wobei Pfanddarlehen gegeben werden auf Wertpapiere, andere Mobilien und Hypotheken. Hinsichtlich der Hypotheken wird bemerkt, daß die Arbeiten zur Durchführung der Jntabulierung unentgeltlich durch unsere neue Sparkassa erfolgen werden. Mitglieder werden durch den Vorstand aus¬ genommen und beträgt jeder Anteil 10 Dinar. Der Vorstand bestimmt auch, wieviel Anteile jedes Mitglied erhalten kann, wobei erwähnt wird, daß jedes Mitglied mindestens einen Anteilschein haben muß. Das Stimmrecht in der General¬ versammlung richtet sich nach der Anzahl der An¬ teilscheine. Das neue Geldinstitut wurde mit dem Be¬ schlüsse des Kreisgerichtes in Novomesto vom 12. Juni 1926 unter der Geschästszahl Firm. 120/26 Zadr. III. 69/1 genehmigt und protokolliert. So möge nun unsere neue Sparkassa ihre segensreiche Arbeit aufuehmen und sich stetig entwickeln zum Nutz und Frommen ihrer Mitglieder. Sie soll in ruhiger und zielbewußter Arbeit ihren End¬ zweck stets vor Augen haben und sich bemühen, das vollste Vertrauen ihrer Mitglieder und Freunde zu erwerben, um so in absehbarer Zeit der wirt¬ schaftliche Mittelpunkt aller Gottscheer zu werden. Das walte Gottl Aus Stadt und Land. KoLevje. (Dank.) Die Vermögensverwal¬ tung der Stadt KoLevje hat der hiesigen frei¬ willigen Feuerwehr in ihrer ersten Sitzung für die Anschaffung einer Motorspritze, den Be¬ trag von 65.000 Din bewilligt. Für diese hoch¬ herzige Spende dankt der Wehrausschuß aufs verbindlichste. — (Von der Feuerwehr.) Die freiwil¬ lige Feuerwehr der Stadt KoLevje, hat, einem sehr notwendigen Bedürfnisse entsprechend, eine Motorspritze sich angeschafft. W^e wir aus Feuerwehrkreisen vernehmen, dürfte die Motor¬ spritze schon im Laufe dieses Monats in KoLevje eintreffen und wird die Splitzenweihe un Mo¬ nate August, verbunden mit einer größeren Fei- eriichkeit, stattfinden. — Obwohl der Wehraus¬ schuß bei der Bestellung der Motorspritze kaum über die Hälfte des Ankaufbetrages verfügte, bestellte er sie denroch. In der letzten Zeit haben sich in unserer Stadt die Vwhältnisse so sehr geändert, daß der Wehraussch zß der Über¬ zeugung war, er könne mit den Hilfsmitteln, die ihm derzeit zur Verfügung stehen, die Sicherheit nicht mehr gewährleisten. Bei einem größeren Brande können z. B. die Hydranten nur mehr zur Speisung der Spritzen verwendet werden usw. Er übernahm lieber die große Sorge, wie den Anschaffungsbetrag für die Motorspritze auf¬ bringen, auf sich, als die Verantwortung, daß die Feuerwehr bei einem großen Branoe versagen Seite 2. Gottscheer Zeitung — Nr. 18 VIII. Jahrgang. könnte. Man kann demnach der Freude des Wehrausschusses leicht nachfühlen, als er von der städtischen Vermögensverwaltung kürzlich dieschrift- liche Mitteilung erhielt, daß das Ansuchen des Vereines berücksichtigt und der große Betrag von 65.000 Din genehmigt wurde. Mit diesem Be¬ schlüsse der Vermögensverwaltung ist auch der Beweis erbracht, daß auch die Bürgerschaft das Vorgehen des Wehrausschusses vollkommen billigt, was dem Wehrausschusse nur zur Genugtuung und als Anerkennung dienen kann. — (Bilanzsitzung der M rkantil bank.) Die Mcrkantilbank ersucht uns um Veröffentlichung nachstehenden Berichtes: Der Verwaltungsrat der Merkantilbank hielt am 4. d. M. unter Beisein des RcgierungsvertreterS die Bilanzsitzung pro 1925 ab, nachdem vorher der Aufsichtsrat die Bilanz überprüft und begutach¬ tet hatte. Aus der Bilanz ist ein erheblicher Aufschwung ersichtlich und wird ein Reingewinn von Din 439.245'12 gegenüber Din 390.348 81 im Vor¬ jahre ausgewiesen. Die Generalversammlung wurde für den 29. Juni d. I. anberaumt und beschloß der Ver¬ waltungsrat, trotz des erheblich gesteigerten Ge¬ winnes, entsprechend der Dividendenausschüttung der anderen Institute und der Tendenz des Geldmarktes, eine 8°/o Dividende in Vorschlag zu bringen, dafür aber die Reserven des In- stitutes durch Zuwendungen weiters zu stärken und zwar von Din 609.362 50 auf Din 855.000. — (Musiker), welche schon bei der ehema¬ ligen „Stadtmusik Gottschee" gespielt haben, bezw. Blechinstrumente oder Holzblasinstrumente spielen können, werden gebeten, sich von I bis 2 oder von 6 bis 7 Uhr nachmittags bis 30. d. M. bei N. Loboda, in der Kirchengasse 48/1 zu melden. — (Amtliche Kurse für den Monat Juni) 1 Dollar 56'65, 1 kanadischer Dollar 56'35, 1 deutsche Goldmark 13'50, 1 österr. Schilling 8, 1 Lire 2'20, 1 tschechoslow. Krone 1-68 Dinar. — (Unser Landsmann) Herr Dr. Alfons Hönigmann hat sich als praktischer Arzt in Marnberg niedergelassen. — (Aus Amerika) sind in der letzten Woche eine Anzahl Gottscheerinnen, ledige und verheiratete, aus allen Teilen des Ländchens stammend, wohlbehalten in der Heimat zu län¬ gerem oder kürzerem Aufenthalte eingetroffen. Willkommen! — (G e st o rben) ist am 14. Juni im 88. Lebensjahre die ehemalige Gastwirtin Frau Maria Verderber von Haus Nr. 115. Das Leichenbe¬ gängnis fand am 16. Juni unter zahlreicher Be- teiligung statt. — (Abgestrafte Gottscheer Bürger.) Bon dem Strafsenate der Stadtgemeinde, bestehend aus dem Herrn Bürgermeister, Vizebürgermeister DrobniL und dem Gemeinderate Tischler Novak wurden am 17. Juni l. I. die Bürger Herr Lorenz Hönigmann, Obmann der Gaftwirtege- nossenschast, Haus- und Realitätenbesitzer, Herr Hans Hönigmann, Kaufmann, Haus- und Rea- litätenbesitzer, Herr Georg Schlaf, Maurermeister, Haus- und Realitätenbesitztr, abgestraft und zwar die Herren Lorenz Hönigmann und Hans Hö¬ nigmann zu 200 D>n, Herr Schlaf aber zu 300 Din Geldstrafe, weil die Umgestaltung des Gebäudes des Herrn Hönigmann vor Geneh¬ migung der Baubehörde begonnen wurde. Es mutet komisch an, daß die Gemeindcvor- stehung sich gerade bei der Unterbringung der neuen Sparkassa bemüßigt fühlte, hindernd ein¬ zugreifen l — („Generalversammlung".) Der Vor¬ stand unserer neuen „Spar- und Darlehenskassa" hält Samstag, den 26. Juni l. I. um 10 Uhr ihre gründende Generalversammlung mit dem Punkte „Wahl der 12 Aufsichtsräte" im Gafthause des Herrn Lorenz Hönigmann ab. Alle Freunde unserer neuen Sparkassa werden höflichst einge¬ laden, sich an der Generalversammlung zu be¬ teiligen. — (Personalnachricht.) Herr Walter Högler, Sohn des pens. Oberlehrers Fr. Högler, wurde zum Oberlehrer an der vierklassigen Volks¬ schule in Gaal bei Knittelfeld ernannt. — (K a st a n i e n b r a ter.) In einzelnen Städ¬ ten Bayerns sind insgesamt etwa 12 Plätze zu vergeben. Wer um einen solchen Platz anzusuchen gedenkt, wolle sich beim Herrn Wolf sogleich melden. — (Fürst Aurespergfürdie Abbrand- ler.) Den Büchelsdorfern hat Fürst Auersperg eine Spende von 25.000 Dinar zukommen lassen. — (DieVerhandlung überdenRaub im Gottscheer Zuge,) der sich am 10. Fe¬ bruar l. I. zugetragen hatte, fand in Ljubljana am 12. Juni statt. Angeklagt war der Beamte Johann Kalan. Die Verhandlung dauerte von der Früh bis Mitternacht. Und das Ergebnis? Kalan wurde einstimmig freigesprochen. Wir haben seinerzeit bemerkt, man solle der Entscheidung des Gerichtes nicht vorgreifen und daß die Mahnung am Platze war, beweist der Freispruch des an¬ geklagten Beamten. — (Wahl in den Bezirksstraßenaus¬ schuß.) Bei der am 13. Juni vorgenommenen Wahl des Ausschusses wurden von den Landge- meinden die Herren Josef Plut, Jakob Poväe, Peter Lackner und Leopold Meditz gewählt. Die Stadt wählte die Herren Dr. Sajovic, J. Ilc und Joh. Mandelc. Wir hoffen, daß die Landgemein¬ denvertreter, deutsche und slowenische, einstimmig auch den Obmann aus ihrer Mitte wählen werden. — (Promotion.) An der Grazer Univer- sität ist kürzlich Herr Thomas Perz zum Doktor juris promoviert worden. — (HeuteBeginr. deseucharistischen Kongresses.) Am 20. Juni wird in Chicago der Kongreß eröffnet, der eine so prunkvolle Ver¬ sammlung sein wird, wie sie die Welt noch kaum gesehen hat. 15 Kardinäle, 46 Erzbischöfe und 450 Bischöfe aus allen Gegenden der alten und neuen Welt werden am Kongresse teilnehmen und dazu über eine Million anderer Besucher. Ein Landsmann aus Chicago hat zugesagt, un¬ serem Blatte über den Verlauf des Kongresses der Hauptsache nach Mitteilung zu machen. Wir sehen seinem Berichte mit Interesse entgegen. — (Bekämpfung des Maiszünsler s.) Kürzlich weilte der Delegierte des amerikanischen Ackerbauministeriums in Washington Mr. Arlo Vance in Neusatz, der in Begleitung des Dele¬ gierten unseres Ackerbauministeriums Jng. agr. Michael PopoviL in der Wojwodina eingetroffen ist, um hier die Lebensbedingungen und die Art der Bekämpfung eines gefährlichen Pflanzenschäd- lings, des Maiszünslers zu studieren. Der Mais- zünsler ist ein Insekt, dessen Larve im Maisstengel und im Kolben lebt und die befallene Pflanze ganz oder zum Teil vernichtet, wodurch der Er¬ trag der Maisernte empfindlich beeinträchtigt wird. Der Schaden, den dieses Insekt unserer Mais¬ ernte alljährlich zufügt, wird auf etwa 30 Pro¬ zent des Ertrages geschätzt. Dieser Schädling wurde im Jahre 1912 auch nach Amerika eingeschleppt, wo er m den Maisbeständen so großen Schaden anrichtete, daß die Washingtoner Regierung eine Kommission nach Europa entsendete, um die Be- kämpfung dieses Insektes zu studieren. Diese Kom¬ mission begann ihre Tätigkeit im Jahre 1921 in Italien und Frankreich, wo sie in der Stadt Hyeres ein Versuchslaboratorium aufgestellt hat. Im Jahre 1924 dehnte sie ihre Versuchstätigkeit auf Ungarn und irst vergangenen Jahre auch auf Jugoslawien aus, wo sie den ganzen Sommer hindurch in der Wojwodina eingehende Studien unternahm, die zu wertvollen Ergebnissen sührten. Die Kommission machte in Europa eine wertvolle Entdeckung, die sie zur Bekämpfung des Schäd¬ lings in weitestem Maße zu verwerten beabsichtigt. Es wurde nämlich festgestellt, daß der MaiSzünslcr in einem anderen Insekt, der sog. Hymenoptera, einen Todfeind besitzt, der ihn vernichtet. Die Kommission versucht nun, diesen Todfeind in ihrem Laboratorium künstlich zu züchten und nach Ame¬ rika einzuführen. Dieser Parasit des Maiszüns- lers wurde auch in unseren Gegenden gefunden und die Kommission wendet diesem die größte Aufmerksamkeit zu. In diesem Jahre wird der amerikanische Delegierte seine Studien in der Woj¬ wodina bis in den Herbst fortsetzen. Klara cerkev. (DerMitterdorferSpar- und Darlehenskassenverein) hat auf seiner Hauptversammlung am vergangenen Sonntag den Rechenschaftsbericht für das 18. Geschäftsjahr 1925 vorgelegt. Ihm war zu entnehmen, daß am Ende dieses Jahres die Kaffe 150 Mitglie- der hatte, an die 155.650 Din als Darlehen hinausgcgeben wurden, während 153.027 Din von ihnen im Laufe des Jahres zurückgezahlt worden sind. Der schließliche Darlehensstand betrug 230.618'25 Din; Spareinlagen waren 252.484'98 Din; Behebungen 130.368'16 Din; der Emlagenstand am Ende des Jahres 525.775'70 Din. Der erzielte Reingewinn war 6655'13 Din, was mit dem bisherigen einen Reservefond von 12.766'37 Din ergibt. Welche Wichtigkeit der Kaffe in ihrem Be¬ reiche zukommt, das braucht man uns nicht mehr zu sagen. Ihren Nutzen schätzt jedermann. Es freut uns, daß nunmehr auch in der Stadt eine ähnliche Kasse im größeren Umfange ihre Tätig¬ keit aufnehmen und dieselbe auf das ganze Gott¬ scheer Ländchen und darüber hinaus erstrecken will. Es ist dies der wichtigste Schritt zur wirt¬ schaftlichen Erhaltung und Kräftigung der Gott¬ scheer. Darum nur mutig an die Arbeit. Die Mitterdorfer wollen gerne auch ihren Teil zum Gelingen des Werkes beitragen. — (Trauung.) Am 14. Juni haben Karl Tschinkel und Maria Schober, beide gebürtige Mitterdorfer, den Bund fürs Leben geschlossen. — (Besucher aus Amerika.) In der letzten Woche sind hier im ganzen 16 Personen aus Amerika zum Besuche der Heimat einge¬ troffen. Die Mehrzahl kam aus New Aork und Brooklyn, die übrigen aus Cleveland. Wir wünschen, daß sie alle mit ihrem Urlaub zu¬ frieden wären. Die Kinder — 6 an der Zahl — sind gleich heimisch geworden und benützen fleißig den ganzen Dorfplatz als Tummelplatz. Auch mit Rechen und Heugabeln bewaffnet sieht man sie auf die Felder gehen und was sie lustig schwatzen, ist nur englisch. — (Theater). Die Mitterdorfer Schule wird zu Ende des Schuljahres mit einer grö¬ ßeren Aufführung vor die Öffentlichkeit treten. Die Vorstellungen, die ein reichhaltiges Pro¬ gramm an ernsten und heiteren Bühnenstücken, Chorgesang, Deklamationen usw. bieten, finden am 27. und 29. Juni nachmittags 3 Uhr im Schulgebäude statt. Eintrittspreise zu 4, 3 und 2 Dinar. Wovi kazi. (Ehrung.) Die Hinlerberger Gemeindevertretung hat den Herrn Johann Sprin¬ ger zum Ehrenbürger ernannt und ihm Sonntag den 13. Juni das bezügliche Diplom überreicht. Durch 18 Jahre war Herr Springer Gemeinde¬ vorsteher und leitete die Gemeinde in musterhafter Weise, weshalb ihm die höchste Ehrung zuteil wurde, die die Gemeinde zu verleihen hat. Indem wir einen recht angenehmen Lebensabend wün¬ schen, beglückwünschen wir ihn zugleich zu dieser großen Auszeichnung. Stari log. (Das 30jährige Pfarrer- jubiläum) feierte am 6. Juni der Altlager Pfarrer, der hochw. Herr Pfarrer Anton Kleiner. Jahrgang VIII. Gottscheer Zeitung — Nr. 18. Seite 3. Am Vorabend brachte die heimische Musikkapelle ein Ständchen vor dem Pfarrhofe zur Aufführung. Der Festtag wurde mit feierlichem Geläute in aller früh eingeleitet. Um 10 Uhr zelebrierte der Jubelpriester selbst ein feierliches Hochamt, wobei der hochw. Herr Dechant Erker die Festpredigt hielt. Man muß wohl frohen Herzens den Ju¬ bilanten beglückwünschen, denn 30 Jahre in einer Pfarre als Pfarrer wirken, kommt nicht oft vor. Unsere besten Glückwünsche. KoLevska reka. (Todesfall.) Am 11. Juni ist Gertrud Högler im Alter von 79 Jahren gestorben. Im Februar des heurigen Jahres ging ihr bereits ihr Gatte im Tode voraus. — (Zum Mitgliede des Straßen¬ ausschusses) wurde hier Herr Hotelbesitzer Leopold Meditz gewählt. — (Zum Sommeraufenthalte) ist aus Wien hier wieder eingetroffen Herr Kanzleidirektor Alois Jaklitsch samt Familie. Sröfe. (Trauung.) Am 14. Juni wurden hier Joses ValenLiL und Rosalia Poje getraut. Solom. (Stierlizenzierung.) Bei der am 26. Mai d. I. stattgesundenen Stierlizenzierung erhielt der 2V- jährige Sprungstier des hiesigen Gastwirtes Joh: Sigmund Nr. 2 auch Heuer wieder den ersten Preis. Den zweiten Preis bekam der Stier aus Grintovic, den dritten der aus Stari log und den vierten der Stier des Ludwig Schneider aus ScL. Wajndok. (Wasserleitung.) Unser Dorf, das bekanntlich eine Wasserleitung besitzt, hat durch dir neuen Brunnentröge mit einem neuen Wasserauslaufstocke eine Verschönerung erhalten. Die Arbeit wurde vom Hasenfelder Maurermeister Alois Tramposch zur vollsten Zufriedenheit aus- geführt. — (AmDreifaltigkeitssonntage), den 30. Mai, feierten wir unser erstes Kirchweihfest, das sehr gut besucht war. Um halb 2 Uhr Nach¬ mittag wurde die fröhliche Stimmung durch einen Feueralarm gestört. Hinter dem Garten des Gast¬ wirtes I. Schemitsch stand eine Heutriste in lodern¬ den Flammen. Durch das rasche Eingreifen der Ortsfeuerwehr sowie der Mädchen und Frauen, die, der Festtagskleidung nicht achtend, fleißig Wasser beitrugen, wurde das Weitergreifen des Feuers auf die danebenstehende Triste und die Wirtschaftsgebäude verhindert. — (Heimgekehrt) aus Amerika ist Frl. Sophie Tramposch von Nr. 30. Sie gedenkt aber im Herbst wieder ins Dollarland zurückzukehren. Stakcerji. (Todesfall.) Am 7. Juni starb hier der allbekannte Steinmetzmeister Herr August Venchiarutti in seinem 71. Lebensjahre. Obwohl von Geburt aus ein Reichsitaliener, hat er sich durch seinen langjährigen Aufenthalt im Gott- scheerlande ganz den hiesigen Verhältnissen ange¬ paßt, so daß er überall sehr beliebt war. Es wird hier zu Lande wenige Friedhöfe und öffent¬ liche Gebäude geben, wo nicht seine Werke den kundigen Meister loben. Er ruhe sanft! Dolgavas. (Todesfall.) Am 12. d. M. starb hier der Besitzer Josef Händler in seinem 76. Lebensjahre. Der Heimgegangene war ein gebürtiger Morobitzer und war in früheren Jahren Buchhalter bei der Firma Georg Seemann in Wien. Wie er dort als reeller Geschäftsmann, so war er auch hier unter seinen Nachbarn als charaktervoller Mann und Gesellschafter sehr be¬ liebt. Bis zum Ausbruche des verhängnisvollen Weltkrieges war ihm das Glück stets hold. Wie vielen anderen, schlug auch dieser ihm eine schwere Wunde. Er verlor an der russischen Front seinen einzigen Sohn als Kadett, den er mit großen Opfern bei seinen Studien unterstützte. Möge ihm nun der Himmel reichlich geben, was ihm hier genommen. Er ruhe in Frieden! Lrmoävjice. (Gestorben) sind Ende Mai l. I. die Besitzer Johann Schmuck (Mitznhansch) und Matthias Pausche (Jojschigmatl), beide Unt. BlaLovic sowie Matthias Juran (Pevlamatl) in Novigora, alle drei in ziemlich hohem Alter. Für die zahlreiche Beteiligung am Begräbnisse des Pausche am Pfingstsonntage sind die Verwandten dankbar. — (Theater-Aufführung.) Am27.und 29. Juni anläßlich de- Schulschlusses werden in der Schule die Theater-Lustspiele „Der betrogene Jude" (wie man Pferde kauft und sich ohne Ra- siermesser rasiert) in deutscher und „Rufe nicht den Teufel" (wie Tone zu seiner Braut kam) in slowenischer Sprache von Erwachsenen vorge¬ tragen, vorüber großes Interesse herrscht. Der Reinertrag dient zugunsten armer Schulkinder. Herausgeber u. Eigentümer: Josef Eppich, Stara cerkev. Schriftleiter: Carl Erker, KoLevje. Buchdruckerei Josef Pavl, Lek in KoLevje. Kindermädchen intelligentes, perfekt deutsch sprechendes, aus guter Fa- milie, im Alter von 16 bis 18 Jahren, suche zu meiner 3>/rjährigen Tochter. Offerte samt Photographie, Dienst- oder Schulzeugnissen und Gehaltsansprüchen an Frau Katica Koren, Črnomelj. 8—2 Fach Imme werden für Hotel-Restaurant Köchinnen, Stubenmädchen und Mädchen für alles gesucht. — Zuschriften an Menstvermitttung Hertrude Kutter, Kiume, 2-2 Korso M. K. Mr. 12 I. Zu verkaufen ein starker neuer Einspännerwagen, mehrere gut erhal¬ tene Weinfässer, ein komplettes Schlafzimmer und ein sehr gutes Fahrrad. Anzufragen Gasthaus Finc in Dolgavas. Zement und Sand jedes Quantum, kauft man am besten und billigsten bei I. Petsche, im Hause Loser, KoLevje. vz- Garantiebriese für deutsche und deutschspre¬ chend Landarbeiter. Nächster Transport am 24. Juni. Ankunft in Kanada spätestens bis 15. 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Lventuslia. klack äem 8 15 äer Oeaekacksktaatatuten ermächtigt bei äer QenersI- ver8smmlung äer öentr von rekn Aktien ru einer Stimme. Os8 Stimmreckt Kaden jene Aktionäre, äie an äer Ks8se un8erer ^N8talt in KoLevje oäer bei un8erer pikale in Ribnica äie angeillkrte 2skl äer Aktien 8päte8ten8 6 l^age vor äer Oenerslversammlung erlegen. Linweieben mit k-rsuenlob, wssebsn mit l-iirsebseite, scboui äie Wäscbe unči ruaebl sie wirKlieb taciellos sauber. Seite 4. Gottscheer Zeituug — Nr. 18. Jahrgang VIII. Don tiefstem Schmerze gebeugt, geben die Unterzeichneten allen, welche sie gekannt und mit ihr gefühlt haben, die betrübende Nachricht, daß unsere innigst- geliebte, seelengute Gattin, bezw. Mutter, Tochter, Schwester, Schwiegertochter, Tante, Nichte und Schwägerin, Frau Unna Qcklnkel ga. Auclm Höerlehrersgattin Freitag den s8. Juni um halb f Uhr früh nach längerem, mit Engelsgeduld ertragenem Leiden, versehen mit den heil. Sterbesakramenten, uns im Blütenalter von 29 Jahren für immer verlassen hat, um auszuruhen von den erlittenen Dualen. Die teure Verblichene wird Samstag den l9- Juni um 5 Uhr nachmittags auf dem Nefseltaler Friedhöfe zur letzten Ruhe gebettet. Die heil. Seelenmessen werden Montag den 2f. Juni in den Pfarrkirchen in Nesseltal und Rieg gelesen. Du bleibst uns allen unvergeßlich! Mestettak-Wieg, am (8. Juni (926. War Uchinkek, Oberlehrer Annerke Uchinkek Gatte. Töchterlein. Anton und Maria Uchinkek Kermine Wüchse Schwiegereltern. ' Schwester. Kans Wüchse, Gastwirt und Fleischhauer, Iosesine Wüchse Litern. Kautschukaösähe und Sohlen sollten Sie bei jedem Wetter tragen. „Palma" sind kem Luxus, weil sie einen angenehmen! elastischen Gang geben, vielmehr für jeden sparsamen und praktischen Menschen unentbehrlich, weil sie viel haltbarer und bil¬ liger als Leder sind. 6—1 Ein Versuch wird Sie rasch überzeugen. Sie werden dann keine Schuhe ohne „Palma" mehr tragen wollen Unsere geliebte Mutter, 7rau Marie oerüerber geb. Saline Im eigenen sowie im Namen aller Enkel, Urenkel und aller anderen Verwandten: Anna Köffrrn-Stmtfeld, Mihi Kogler, Waula Wartelme und Ketene Loser als Töchter, Kranz und Wichard Werderöer als Söhne, Iosesine und Waula Werderber als Schwiegertöchter. ist gestern um ss Uhr nachts nach kurzem Leiden, versehen mit den heil. Sterbesakramenten, im 83. Lebensjahre sanft entschlafen. Das Begräbnis findet am s6. Juni um 5 Uhr nachmittags statt. Die heil. Seelenmesse wird am U. Juni um 8 Uhr vormittags in der Stadtpfarrkirche gelesen werden. Osttschee, am sö. Juni (926. Für die vielen Beweise inniger Anteilnahme, die uns anläßlich des kstnscheidens unserer unvergeßlichen Dahingegangenen entgegengebracht wurden, sowie für die zahlreiche Beteiligung am Leichenbegängniffe, sprechen wir auf diesem Wege allen den herzlichsten Dank aus. Gottschee, im Juni (926. 51.8M88K Ü8IM «HMD Das Amtslokal der Sparkasse der Stadt Kočevje be¬ findet sich im Schloßgebäude am Auerspergplatz. - - " Einlagenstand am 1. Jänner 1986: , Din 19,117.539 23. Zinsfuß für Einlagen (ohne Abzug der Rentensteuer) 5 °/o. ! Zinsfuß für Hypotheken 8 0/0. Zinsfuß für Wechsel 12°/o. Amtstage jeden Montag und Donnerstag von 8 bis 11 Uhr und an allen Jahrmarkttagen von 8 bjs 12 Uhr vormittags. »N