Mezngspreife 5iir Gsterreich-Ungarn ganzjährig K 4- — halbjährig K 2" — 5ür Amerika: ganzjährig D. I 25 Hiir das übrige Ausland ganzjährig K 5'20 Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurück-gefeitbet. GotWeer lote Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Wandermappe" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Verwaltung des Kottscheer Maten in Gottschee, Hauptplatz 9ir. 87. Berichte sind zu senden an die Schriftleitung des Kottlcheer Moten in Gottschee. Änzergen (Jnjerate) werden nach Tarif berechnet und von der Ser-waltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gott« scheer Boten erhältlich. P ostsparkassen-Konto Nr. 842.285. Verschleißstelle: Schul-gaffe Nr. 75. Wr. 3. Gottschee, am 4. AeSruar 1909. Jahrgang VI. Sittlicher Schmutz, nationale Kraft und moderne Kunst. Das Zeitalter der „Umwertung aller Werte" und des „Jenseits von Gut und Böse" scheint den Verfechtern der Unsittlichkeit und Schamlosigkeit von Tag zu Tag mehr Mut und Dreistigkeit zu geben, alle sittlichen Schranken frech zu durchbrechen. Im Namen der „Freiheit" fordern sie die Freiheit von Zucht und Ehrbarkeit, verlangen sie eine freie Gasse für jegliche Gemeinheit und moralische Verworfenheit. Wer sich ihnen widersetzt, wurde bisher als Finsterling, Reaktionär, Kunstfeind, und wie dergleichen schöne Titel lauten, verschrien und gebrandmarkt. Das ging so eine Zeitlang und selbst manche persönlich ganz ehrbare, anständige Personen bliesen törichterweise auch in dieses Horn. Nun aber ist es selbst Leuten, die man nicht zu den „Klerikalen" oder „Schwarze«" rechnen darf, denn doch endlich zu viel geworden. Angesichts der fortschreitenden verheerenden sittlichen Verpestung ist es selbst vielen früheren Verfechtern einer übel verstandenen Freiheit von Jahr zu Jahr schwüler geworden und die einst so verlästerten „Lex-Heinze"Männer haben nunmehr selbst im liberalen Lager Bundesgenossen gefunden. Die Sache muß also, zumal in den Großstädten, schon sehr, sehr arg geworden sein. Wie in früheren Jahrhunderten die großen Pest-epidemieu ganz Europa verheerten und überfluteten, droht gegenwärtig die sittliche Pest allmählich alle Kreise des Volkes zu ergreifen und zu vergiften. Muß es einen Deutschen nicht zil ernstem Nachdenken stimmen, wenn er sieht, daß die Erbfeinde des Deutschen Reiches auf den fortschreitenden sittlichen Verfall des deutschen Volkes bereits ihre kühnsten Hoffnungen zu bauen beginnen? Vor ein paar Jahren bereiste der französische Diplomat Melchior de Vogüe Deutschland und veröffentlichte seine Reiseeindrücke in einer Studie über das heutige Deutschland. Er verschließt seine Augen nicht vor dem großen wirtschaftlichen Aufschwünge und dem wachsenden Wohlstände Deutschlands, aber eben dieser Reichtum wirke bereits auf Sitten und Sittlichkeit verderblich ein. Schon knistere es allenthalben im Gebälk; die alte Manneszucht, die straffe Arbeitsfreudigkeit der Jugend, der germanische Respekt vor dem Weibe begönnen bereits zu schwinden. Mit ihnen müsse und werde die Kraft Nachlassen, die Frankreich zu Boden geschlagen hat, die unbesiegbare moralische Kraft der Nation. Frankreich dürfe auf eine Umdrehung des Rades hoffen. Also Deutschlands Feinde reiben sich schon vergnügt die Hände und erhoffen von dem Verfalle der deutschen Sittlichkeit zugleich auch den Niedergang der deutschen Wacht! Der sittliche Schmutz in Deutschland werde, so erwarten sie, den Tag der Rache vorbereiten helfen. Nun, im Ernste steht es in Deutschland gottlob gewiß noch nicht so schlimm, als es der französische Beobachter wünschte; die kernige Bevölkerung, zumal die des flachen Landes und der kleineren Städre und Märkte, besitzt gewiß noch die nötige Widerstandskraft, um die sittliche Verpestung sich vom Leibe zu halten. Allein schlechter ist es, gegen früher in Deutschland leider doch schon geworden, das läßt sich nicht leugnen. „Vor zwanzig Jahren", schreibt der liberale Nordhausen, „als der kluge Franzose (Vikomte de Vogüe) Deutschland zum erftenmale bereiste, war dieser Schmutz hier unbekannt. Höchstens, daß ihn schmierige Kolporteure (meist jüdische! Anm. d. Schriftl.) mit scheuem Blick aus der Tasche hervorkramteu und den Nachtkunden flüsternd anboten; höchstens, daß man ihn von Wien und Pest und Paris aus einschmuggelte. Heute hausieren die Händler mit dem unsagbar Abscheulichen vor den Mädchenschulen, Tausende und Taufende leben davon und die Kotflut schwillt mit jeder Woche höher an. Kaum vergeht noch ein Tag, an dem sich nicht preußische Gerichtshöfe mit diesen Schweinigeleien befassen müssen, trotzdem die wehrlose Polizei kaum ein Hundertstel des Materials unterbreiten kann. Was früher für die gepfeffertsten Schaufenster der Passage zu scharf gewesen wäre, das paradiert heute in allen Schreibwarenhandlungen: Fünf-und Zehnpfennigblätter, die auf dem Titelblatt als Reißer nackte Dirnen zeigen mit einer gemeinen Glosse." (Schluß folgt.) Dom Landtage. In der siebenten Sitzung des komischen Landtages am 15. Jänner l. I. berichtete Abg. Ponse namens des Finanzausschusses über den Dringlichkeitsantrag, betreffend die Ausnahme eines Landesanlehens bis zehn Millionen Kronen. Der Anrrag sei vom agrarischen Standpunkte aus wärmstens zu begrüßen, weil er die Lage des Bauernstandes verbessern wolle, wodurch der Auswanderung gesteuert ivürde. Das Melivrationsgesetz hat folgenden Wortlaut: § 1. Zur Ausführung von Wasferleitungsbauteil, für die Regulierung von Flüssen Md Bächen, für die Trockenlegung von sumpfigen Gründen, für Bewässerung von Wiesen und anderen trockenen Grundstücken und überhaupt für streng landwirtschaftliche Meliorationen, ferner zur Verbesserung der Alpen- und Hutweiden und schließlich für Straßen und Wege, kann eine Landesanleihe bis 10,000.000 K ausgenommen werben. § 2. Die Zinsen von der im § 1 erwähnten Anleihe dürfen höchstens 41/2°/o betragen und muß die Anleihe innerhalb längstens 50 Jahren rückgezahlt werden. Das Erfordernis für die Verzinsung imb Annuitäten bestreitet der Landesfonds. — In einer Resolution wird ferner die Regierung dringend ersucht, zwecks einer ordnungsmäßigen und erfolgreichen Ableitung der llber-schwemmungsgewässer, der Entwässerung, der Verbesserung und Bewässerung der Inner- und Untertrainer Dolmen und Kesseltäler durch staatliche und landschaftliche Sachverständige sowie andere Fachleute ein Detailprojekt ausarbeiten zu lassen. Die k. k. Landesregierung möge zu diesem Zwecke den hydrographischen und hydrologischen Dienst im ganzen Karstterritorium vervollständigen, bezw. reorganisieren. — Das Anlehensgesetz wurde zum Beschlüsse erhoben. In der hierauf folgenden Debatte über das Budgetprovisorium für das Jahr 1909 richteten die slowenischen Liberalen (Abg. Dr. Tavčar,Abg. Turk, Abg. Dr. Orožen) heftige Angriffe gegen die Landesregierung wegen ihres Vorgehens zur Zeit der deutschfeindlichen Ausschreitungen im September vorigen Jahres und wegen ihrer angeblichen Germanisierungsbestrebungen. Abg. Dr. Tavčar beschuldigte den Kommandanten des dritten Armeekorps FZM. Potiorek, er hätte, als ihm der Bajonettangriff auf die Demonstranten gemeldet wurde, geäußert: „Ein Bajonettangriff, der ohne Blutvergießen verlauft, ist überhaupt kein Bajonettangriff. Bei einem solchen muß Blut fließen." Dr. Tavčar schloß seine Rede mit den Worten: „Zwischen dem slowenischen und dem deutschen Bolke liegen jetzt die zwei in Laibach getöteten Opfer und ich hege die berechtigte Furcht, daß diese beiden Opfer künftighin auch zwischen uns und der Dynastie liegen werden." Dieser unzweideutigen Drohung folgte demonstrativer Beifall der liberalen Slowenen/ Abg. Dr. Eg er bemerkte, daß die Deutschen in Laibach zu den gegen sie gerichteten Ausschreitungen keine Veranlassung gegeben haben. Redner hätte auch dazu nicht gesprochen, wenn nach diesen Vorfällen nicht die Boykottierung eingeleitet worden wäre. Die Deutschen in Krain seien erbgesessene Bürger, die gerade so an ihrer Scholle hängen wie andere Staatsbürger/ Abg. Dr. Orožen erklärte, daß er die Deutschen in Kram, überhaupt nicht als Nation anerkenne und griff sodann die Krainische Sparkasse heftig an. Landespräsident Freiherr von Schwarz wendete sich hierauf in der schärfsten Weise gegen die Ausführungen Dr. TavčarS. Nach einer allgemeinen Darstellung der Septemberereignisse und der häßlichen Boykottbewegung sagte der Herr Landespräsident: Hohes Haus! Ich bedauere aus tiefstem Herzen die geschilderten Ausschreitungen (gegen die Deutschen) am 18. September und den folgenden Tagen. Ich bedauere sie wegen des bitteren Unrechtes, welches ganz ohne Anlaß in ganz kulturwidriger und unchristlicher Weise einem friedlichen Teile der Bevölkerung zugefügt wurde, einer Bevölkerung, welche als in der Minderheit befindlich, seitens der Mehrheit einer rücksichtsvollen und schonenden Behandlung teilhaftig sein sollte und welche durch die ihr widerfahrene Unbill, abgesehen vom bedeutenden materiellen Schaden, in Angst und Sorge versetzt wurde. Ich bedauere die Vorfälle und ihre Folgeerscheinungen, weil das Vorgehen einiger gewissenloser Hetzer und einer verführten Menge geeignet ist, auswärts eine falsche Vorstellung von der slowenischen Nation zu erregen, welche sich in wunderbarer Weise entwickelt hat. Der Landespräsident wies sodann die Angriffe auf das Militär und auf den Korpskommandanten entschiedenst zurück, ebenso die Angriffe auf die Gendarmerie und die Landesregierung und ihre Organe.-Die wirklich Schuldigen an den traurigen Folgen der September-, demonstrationen seien diejenigen, welche die Demonstrationen vorbereitet und in Szene gesetzt haben, und alle jene Personen und Faktoren, welche direkt oder indirekt durch ihr Verhalten die Exzedenten in ihrem gewalttätigen Gebaren • bestärkt und in ihnen den Glauben erweckt haben, daß unter dem Schutze schlecht angewandter Schlagworte unbestraft die Sicherheit der Person und des- Eigentums gefährdet werden dürfe. Der Ansturm auf die Krainische Sparkasse entspringe dem nationalen Hasse. Wegen dieses Hasses wurde diese Sparkasse boykottiert und es wird dahin gearbeitet, diese Anstalt zu vernichten, und zwar durch eine ungesetzliche Agitation. Die Behörde dürfe nicht ruhig zusehen, daß durch den nationalen Boykott die ruhige Erwerbstätigkeit der Bevölkerung gestört werde. Es war Pflicht der Landesregierung, die Bevölkerung darauf aufmerksam zu machen, daß die Agitation gegen die Krainische Sparkasse^ ungerechtfertigt ist. Abg. Dr. Šušteršič bedauerte, daß Abg. Dr. Tavcar die Krone und die Dynastie in die Debatte gezogen. Die Laibacher Demonstrationen seien für das slowenische Volk sicherlich nicht von Vorteil gewesen ; solche Demonstrationen gereichen überhaupt keinem Volke zur Ehre. Mit physischer Übermacht werde man die 60 Millionen starke deutsche Nation niemals niederringen. Im Namen der Slowenischen Volkspartei und der erdrückenden Mehrheit der Bevölkerung im Lande protestieren wir gegen die Exzesse vom 18., September sowie dagegen,, daß die slowenische Nation dafür verantwortlich zu machen wäre. Die Kritisierung des Landeschefs solle nicht in solch unmenschlicher Weise übertrieben werden. Es gehe nicht an, ihn mit einem Wolfe zu vergleichen, der Menschenblut trinke. Auch sei es unrecht, den Landespräsidenten für das Vorgehen des Leutnants Mayer verantwortlich zu machen. Dem Landespräsidenten werde ein brutales persönliches Unrecht zugefügt, wenn man ihn einen Mörder nenne. Das bestehende Regierungssystem müsse nicht durch Fenstereinschlagen und durch Schimpfen, sondern durch systematische, einträchtige Arbeit bekämpft werden. Dieser Kampf müsse sich in den verfassungsmäßigen Grenzen bewegen und die kulturelle und wirtschaftliche Hebung des slowenischen ' Volkes zum Ziele haben. Dann werde man den deutschen Drang nach der Adria wohl aufzuhalten vermögen. Hand in Hand mit unserer Dynastie werden wir dahin wirken, daß sich unser Ideal verwirkliche: ein südslawischer Staat unter dem Szepter der habsburgischen Dynastie! Abg. Freiherr von Schwege! sagte in Besprechung derSep-teinberereignisse, die Deutschen in Laibach hätten zu den Ausschreitungen nicht , die geringste Veranlassung gegeben; trotzdem sei gegen sie die Boykottbeweguna eingeleitet worden. Im wirtschaftlichen Leben gebe es kein größeres Übel als den Boykott. Krain sei eine Brücke nach der Adria und nach Italien, es sei ein Transitvland, und wenn man es einschließen wolle, handle man wider die Natur des Landes, dessen Entwicklung auf den internationalen Verkehr gegründet sei. Die industrielle Bedeutung Krains sei so groß, daß man sie nicht genug schätzen könne. Das Kapital sei international; je mehr davon vorhanden sei, desto mehr könne die Industrie gedeihen. Die Krainische Sparkasse, deren Gebaren, und Solidität unangreifbar sei, gehöre zu den allerersten Instituten der Monarchie und könne als eine Wohltäterin des Landes angesehen werden (Finanzierung der Unterkrainer Bahnen, Gründung des Landesmuseums, Errichtung eines Siechenhauses usw.). Durch den Run. werde die Krainische Sparkasse nicht geschwächt, sondern gestärkt werden, wie dies ja bei der böhmischen Sparkasse auch der Fall gewesen. Der Boykott gegen die Deutschen werde dem Lande hundertmal mehr schaden als nützen; das gelte auch, hinsichtlich des Fremdenverkehres. Abg. Dr. Krek erklärte in seinem Schlußworte, daß die Regierung das slowenische Volk politisch boykottiere, und zwar dadurch) daß sie ihm ein schlechtes Beamtenmaterial zusende. In Laibach fehle es an politischen Parteiorganisationen. Auch die nationalfortschrittliche (slowenisch-liberale) Partei müsse sich organisieren;-, dann erst werde es ihr möglich sein, die Slowenische Volkspartei zu kontrollieren. Auch die deutsche Partei sei nicht organisiert; die in Gottschee vorgefallenen Demonstrationen gegen die Christlichsozialen verpflichten sie, auch in ihren Reihen Ordnung zu schaffen. Allen Germanisierungsbestrebungen müsse in schärfster Weise entgegen---getreten werden; es gebe keine einzige Nation in Österreich, die so viel Gleichberechtigung genösse wie die Deutschen in.Krain. . Das Budgetprovisorium wurde sohin mit allen Stimmen angenommen. Alle eingebrachten, Petitionen wurden an den Landesausschuß mit der Weisung abgetreten, Unterstützungen nur dort zu bewilligen, wo die Bevölkerung ohne sie wirtschaftlich zugrunde ginge. Nachdem Abg. Dr. Eg er ersucht hatte, die schon lange in Aussicht gestellten Straßen- und Wasseranlagen im Gottscheer Bezirke noch Heuer durchzuführen, wurde der Gesetzentwurf, betreffend den Meliorationsfonds, angenommen. In der Sitzung vom 16. Jänner berichtete Abg. Dr. Šušteršič über den Dringlichkeitsantrag, betreffend die Reorganisation der landschaftlichen Ämter. Diese Reorganisierung werde zwar viel. Geld kosten, aber dann werden die landschaftlichen Ämter auch ihretn Zwecke, dem Lande und dem Volke zu dienen, ganz Nachkommen können. Die Slowenische Volkspartei habe in dieser Frage die Initiative ergriffen, weil sie nicht mit Worten, sondern durch Taten arbeiten wolle. Die betreffenden Anträge wurden, nachdem sie Abg. Graf Margheri befürwortet hatte, ohne Debatte en bloc an- - genon parter Wiese intensi treffen mehre von 1 (Jahr aussch aussch beantt ein er Lande schüffe finden steigen Aussc! Aussch Der t des i attgen Dauer 1918, ertrag willig, Steue dungs sichern sichern Proze stützun bliebei Verein des $ vertan und d Šufte sonder Schw hat. : der in aussch hiebei Der £ Landt, Landt, bisher Opfer, Opferj geordn werdei Unters hat, n Preise, Verteil Sumn dachtet genommen. Geplant ist u. a. auch die Errichtung eines neuen De* partements für die Landeskultur (ein Landeskulturinspektor, zwei Wiesenmeister cc.), durch das die Interessen der Landwirtschaft eine intensive Pflege und Förderung erfahren sollen. Abg. Dr. Žitnik berichtete über den Dringlichkeitsantrag, betreffend die Gründung eines Gewerbeförderungsdienstes, und stellte mehrere Anträge, denen zufolge hiefür aus Landesmitteln ein Kredit von 10.000 K aus Landesmitteln eröffnet und eine Staatssubventivn (Jahressubvention) erwirkt werden soll. Die Anträge des Gewerbeausschusses wurden nebst ein paar Resolutionen einhellig angenommen. Abg. Pogačnik berichtete über den Bericht des Landesausschusses, betreffend die Laudesbeiträge für Straßenbauten, und beantragte, daß für dringliche Straßenbauten dem Landesausschusse ein entsprechender Kredit eröffnet werde. — Angenommen. — Der Landesausschuß wurde ferner ermächtigt, jenen Bezirksstrnßenaus -fchüffen, die mit einer 20%igen Umlage das Auslangen nicht finden, für das Jahr 1909 auch höhere, jedoch 50% nicht übersteigende Umlagen auf die direkten Stenern samt Zuschlägen mit Ausschluß der Persvnaleinkommensteuer zu bewilligen. Abg. Pirc bemängelte die Doppelsprachigkeit der Straßen-Auffchriftstafeln, deren Beseitigung er in einer Resolution verlangte. Der Antrag des Finanzausschusses wurde einhellig, die Resolution des Abg. Pirc mit den Stimmen der slowenischen Abgeordneten angenommen. Sodann wurde u. a. der Stadtgemeinde Gottschee für die Dauer von zehn Jahren, somit vom Jahre 1909 bis einschließlich 1918, die Einhebung einer 5%igen Auflage von den Mietzins-ertrügnifsen bewilligt und der Ortsgemeinde Obergras die Bewilligung zur Einhebung einer 136%igen Umlage aus die direkten Steuern mit Ausnahme der Personaleinkommen- und der Besoldungssteuer erteilt. Ferner wurde beschlossen, daß die Feuerver-sicherungsgesellschasten von ihren Brutto-Prämieneinnahmen (Versicherung gegen Feuersgefahr) einen jährlichen Beitrag von drei Prozent zu den Kosten der Feuerwehren des Landes und zur Unterstützung im Dienste verunglückter Feuerwehren und deren Hinterbliebenen zu leisten haben. Die Feuerversicherungsgesellschaften und Vereine dürfen den Ersatz dieses Beitrages weder beim Abschlüsse des Versicherungsvertrages noch auch später von den Versicherten verlangen. Zum Dringlichkeitsantrage, betreffend die Annexion Bosniens und der Herzegowina, sprachen die Abgeordneten Dr. Krek, Doktor Šušteršič, Exzellenz Baron Schwege! und Dr. Tavčar. Besonderes Interesse erweckten die Ausführungen des Abg. Baron Schwegel, der bekanntlich selbst am Berliner Kongresse teilgenommen hat. Der Antrag wurde einstimmig angenommen. Landespräsident Freiherr von Schwarz gedachte schließlich der nutzbringenden Tätigkeit des Landtages. Aufgabe des Landes-ausschnsses werde es sein, die zahlreichen Aufträge auszuführen, hiebei wolle ihn die Landesregierung mit allem Eifer unterstützen. Der Landespräsident erklärte hierauf im Allerhöchsten Aufträge den Landtag für vertagt. Landeshauptmann von Sitflje betonte, die Landtagsabgeordneten werden das Bewußtsein mitnehmen, daß es bisher keine Session gegeben habe, wo der Landtag mit solcher Opferfreudigkeit tätig gewesen wäre, und sprach für diese patriotische Opferfreudigkeit den Dank und die Hoffnung aus, daß sich die Abgeordneten wieder zu weiterer, ersprießlicher Arbeit zusammenfinden werden. Zur Weiten Futterverteitung. Da das Ackerbauministerium dem Lande Krain eine weitere Unterstützung von 100.000 K, im ganzen also 600.000 K gewährt hat, womit hilfsbedürftigen Viehzüchtern Futtermittel zu ermäßigten Preisen beschafft würden, — steht für die jetzt vorzunehmende zweite Verteilung noch ein Betrag von 340.000 K zur Verfügung. Diese Summe ermöglicht es, daß auch die in der zweiten Verteilung Bedachten den Meterzentner Heu zu 5 K, den Meterzentner Kleie zu 7 K, den Meterzentner türkischen Weizen zu 10 K erhalten. Während aber von Kleie und Kukuruz jedem die angesuchte Menge voll bewilligt wurde — kann an Heu nur die Hälfte des angesprochenen zur Verteilung gelangen, weil für mehr der Staatsbeitrag nicht reicht. Zur bevorstehenden zweiten Verteilung ist im ganzen um 45.899 Meterzentner Heu, 17.298 Meterzentner Kleie, 2148 Meterzentner Kukuruz, dazu noch eine Menge Stroh, Hafer, Futterkalk und Rüben gebeten worden. Die Verteilung des für Gottschee bestimmten Quantums geschieht wieder durch die Raisfeisenkässen. Berücksichtigung werden nur jene finden, welche sich bei den Gemeindeämtern rechtzeitig gemeldet hatten. Aus Stabt und Land. Gottschee. (Ernennung.) Seine Exzellenz der Leiter des k. k. Ministeriums für öffentliche Arbeiten hat den mit dem Titel Fachlehrer bekleideten Werkmeister Herrn Joses Ganslmayer au der Fachschule in Gottschee zum Fachlehrer in der zehnten Rangs-klaffe mit der Rechtswirksamkeit vom 1. Jänner 1909 ernannt. — (Vom politischen Dienste.) Der Herr Landespräsident hat den Bezirkskommissär Herrn Leo R. v. Grasselli und den San-desregierungskonzeptspraktikanten Herrn Karl von Fvregger zur Landesregierung in Laibach einberufen und den Landesregierungskonzeptspraktikanten Herrn Dr. Adalbert v. Steter von der Landesregierung zur Bezirkshauptmannschaft Gottschee versetzt. — (Schluß des Schuljahres 1908/1909 am Staats-gymnasium in Gottschee.) Seine Exzellenz der Leiter des k. k. Ministeriums für Kultus und Unterricht hat zwecks Durchführung von Adaptierungsarbeiten am Gi)innasialgebäude in Gotrschee genehmigt, daß der Unterricht am Staatsgymnasium in Gottschee im Schuljahre 1908/1909 im ersten Semester am 1. Februar 1909 und im zweiten Semester am 15. Juni 1909 geschlossen werde. Weiters hat seine Exzellenz angeordnet, daß am hiesigen Gymnasium im laufenden Schuljahre die Ferien zwischen dem ersten und zweiten Semester sowie am Samstag vor und am Dienstag nach Pfingsten weiters an den zwei sonst vom Direktor zu bestimmenden Ferialtagen zu entfallen haben. — (Unser Landsmann) Herr k. it. k. Oberstleutnant Viktor Tscherne ist gegenwärtig Direktor der Munitionsfabrik in Wollersdorf (Niederösterreich). — (Städtische Sparkasse.) Die Sparkasse der Stadt Gottschee hat im Geschäftsjahre 1908 einen Reingewinn von 44.967 K 98 h erzielt. — (Ertrunken.) Am 19. Jänner fiel abends der Pfarrer in St. Michael bei Teisenberg, Herr Johann Zupančič, samt Wagen in den Gurkfluß. Der Fuhrmann und das Pferd retteten sich, wohingegen der Pfarrer tot aus dem Wasser gezogen wurde. Herr Pfarrer Zupančič stand im 50. Lebensjahre. Er hatte als Kaplan in Cerklje bei Gurkfeld und in Unter-Jdria, dann als Psarr-administrator und Pfarrer in Unterwarmberg, als Pfarrer in Banjaloka und schließlich seit dem Jahre 1901 als Pfarrer in St. Michael bei Teisenberg gewirkt. — (Der „Bote" in Japan.) Hochw. Herr Pater Anton Leska, apostolischer Missionär im St. Josesskolleg in Niigatta (Japan), ist Abnehmer unseres Blattes. — (Handwerker-Kränzchen.) Samstag den 6. Februar l. I. findet im Saale des Hotels „Stadt Triest" ein Handwerker-Kränzchen statt. Beginn um 8 Uhr abends. Die Musik besorgt die städtische Musikkapelle. Eintritt: 1 K per Person. Zutritt nur gegen Vorweisung der Einladung. — (Kritikaster) wurden wir beim zweiten literarischen Abende gescholten wegen unserer Äußerungen über Zola. Was wir sagten, wird jeder, der ohne Voreingenommenheit urteilt, bestätigen: Zola ist kein Schriftsteller für die Jugend und seine Schriften sind vom sittlichen Standpunkte aus nicht tadelfrei. Warum sich also so ausregen über eine Tatsache, die jedermann, mag er welcher Partei immer angehören, zugeben muß! Unsere Ausstellungen waren übrigens in so milder Form gegeben, daß jemand sich darüber den Witz leistete, unsere Besprechung sei mehr eine Reklame als eine Kritik gewesen. Jedenfalls war kein Anlaß vorhanden, sich darüber gar so zu ereifern. Was die Anschauungen über die moderne Richtung in 'der Literatur anbelangt, so loben auch wir, was an ihr zu loben ist, tadeln aber auch, was zu tadeln ist; und das dürfte denn doch der richtige Standpunkt sein. Wenn unsere Ansichten den Beisall des Herrn Vortragenden nicht gefunden haben, sind wir darüber nicht unglücklich. Es tröstet uns die Tatsache, daß Männer von hohem wissenschaftlichen und literarischen Range mit ihrem Urteile über Wesen und Aufgabe der Dichtkunst aus unserer Seite stehen. Da verzichten ivir gern auf den Beifall von Leuten, die das, was ihnen an literarischer Berühmtheit abgeht, durch eilten anspruchsvollen Ton ersetzen. Beim zweiten Vortrage wurde auch über die Dehnsamkeit der Moral gesprochen, die nach Zeiten und Völkern Wandlungen unterworfen sei. Es liegt da offenbar eine Verwechslung der sittlichen Lebensführung einzelner Personen oder auch ganzer Völker mit den unwandelbaren Grundsätzen der Sittlichkeit vor. Diebstahl z. B. bleibt immer Diebstahl und Ehebruch immer Ehebruch (etwas Unmoralisches), selbst wenn derlei unsittliche Handlungen irgendwann oder irgendwo in die „Mode" kommen sollten. Wer die Prinzipien der Moral für wandelbar erklärt, rüttelt, ohne 'es vielleicht zu beabsichtigen, am Bestände der menschlichen Gesellschaft. In den „Deutschen Stimmen" (24. Jänner L I.) werden wir auch wegen Ibsens „Nora" angerempelt. Es muß da unterschieden werden zwischen dem, was Ibsen selbst meint, und was andere aus ihm machen. Auch in Graz nannte vor einiger Zeit ein Kritiker „Nora" den Beginn der Befreiung des Weibes aus der Knechtschaft, in die sie die christliche Weltordnung gewiesen! Darnach, wäre also „Nom" eine Art von Agitationsschrift für die „Ehereform". Beim ersten Vortragsabende in Gottschee gewann man ebenfalls einen ähnlichen Eindruck. Und doch verhält sich die Sache in Wirklichkeit anders. Ein Kenner Ibsens schreibt: „Die Ehe ans Kündigung findet in Ibsen keinen Anwalt. Nirgends findet sich bei ihm eine Wiederverheiratung geschiedener Eheleute. Darum aber ist es den Reformern ja zu tun. Ibsen will ebenso, wie es die Forderung der katholischen Kirche ist, eine immerwährende eheliche Verbindung, auf dem Grunde der Wahrheit, der Gemeinsamkeit des Innenlebens beider Gatten. In freier Wahl und unter eigener Verantwortung. — Die geschmacklose Äußerung über Hilty beweist nur, daß der Berichterstatter der „Deutschen Stimmen" diesen bestbekannten und vielgelesenen Schriftsteller offenbar gar nicht kennt. Wenn derselbe Berichterstatter von „Vernadern" spricht, so mißkennt er gänzlich das Recht der Kritik; da wäre jede öffentliche Beurteilung, die nicht eine bloße Lobhudelei ist, eine Vernadenmg. Wer öffentliche Vorträge hält, muß sich auch eine gerechte und wohlmeinende Beurteilung gefallen lassen. — (Besitzwechsel.) Herr Johann Weber, Großkaufmann in Triest, hat seine Villenrealität in Gottschee dem Verein „Deutsches Studentenheim Gottschee" um den Preis von 86.000 K verkauft. Es waren, wie wir hören, auch slowenischerseits günstige Kaufangebote gemacht worden. Umso anerkennenswerter ist es, wenn Herr Weber, ohne Berücksichtigung der Möglichkeit der Erzielung eines günstigeren Verkaufspreises, aus heimatlich-patriotischen Gründen seine Realität einem deutschen, humanitären und nationalen Unternehmen im Verkaufswege überließ. Der schöne deutsche Besitz verbleibt also auch fernerhin in deutschen Händen. — (Sterbefälle.) Am 30. Jänner starb nach langem schweren Leiden Frau Maria Engele, Bürgersgattin, in ihrem 55. Lebensjahre. —- Am nämlichen Tage starb der Gastwirt Georg Erker (vulgo Maiwirt) im 56. Lebensjahre. Eine Nierenkrankheit machte seinem Leben ein Ende. — Beide waren mit den heiligen Sterbesakramenten versehen. — (Hausverkauf.) Herr Preiditfch in Lienfeld hat fein neugebautes, noch nicht vollkommen fertiggestelltes Hans in der Rosenhofgasse um den Preis von 9000 K an Herrn Knaus von Mittergms verkauft. — Der Realitätenverkehr gestaltet sich in Gottschee immer lebhafter. Binnen etwa acht Tagen fanden nicht weniger als vier Verkäufe statt. Die Preise der Realitäten sind seit etwa einem Jahre enorm gestiegen. — (Dnrchsührug der Futtermittelaktion.) Das Ackerbauministerium hat zum Zwecke der Abgabe von Futtermitteln zu ermäßigten Preisen an die Viehzüchter des Landes einen weiteren Betrag von 100.000 K bewilligt, so daß der gesamte für diese Aktion bestimmte Staatskredit,600.000 K beträgt. Von diesem Gesamtbetrage steht, da der erste Teil der Aktion bereits durchgeführt wurde, zu deren Fortsetzung noch ein Betrag von beiläufig 340.000 K zur Verfügung. In einer Sonntag, den 17. v. M., bei der Landesregierung abgehaltenen Beratung über die nunmehr vorliegenden Gesuche wurde beschlossen, . die angesprochenen Mengen an Kleie, Leinkuchen und Kukuruz in vollem Ausmaße, die Ansprüche bezüglich der Abgabe von Heu jedoch im Ausmaße von 50 Prozent zu berücksichtigen. Auf die Abgabe anderer als der genannten -Futtermittel konnte nicht eingegangen werden; ebensowenig findet eine unentgeltliche Abgabe statt. Die Abgabepreise wurden für Kleie mit 7 K, für Leinkuchen mit 10 K, für Kukuruz mit 10 K und für Heu mit 5 K per Meterzentner loko Eisenbahnstation festgesetzt; die Differenz zwischen diesen Abgabe- und den Ankaufspreisen wird aus der Staatssubvention bestritten. Neue Anmeldungen zum Bezüge von Futtermitteln zu ermäßigten" Preisen werden nicht mehr entgegengenommen. Die Durchführung der Aktion wurde dem Genossen-schastsverbande „Gospodarska Zveza" übertragen, welcher sich hiebei der Mithilfe der landwirtschaftlichen Kreditgenossenschaften (Spar-, Vorschuß- und Darlehenskassen), subsidiär der Gemeinden bedienen wird. Mitterdorf. (Trauung.) Am 1. Feber sind Georg Stine aus Windischdvrf Nr.-48 und Maria Schleimer aus Windifchdorf Nr. 33 ■ getraut worden. — (Die waren auch dabei.) In der Besprechung des unerquicklichen Handels, dem letzthin eine Ebentaler Hube zum Opfer fiel, wissen die „Nachrichten" nur zwei Christlichsoziale als daran beteiligt namentlich anzuführen. Daß Matthias Sigmund, Franz Skibar, Rudolf Jaklitsch, Franz Perz mit noch etlichen anderen liberalen Gesinnungsgenossen gleichfalls dabei waren und sich ihr Schweigen durch Geld abkaufen ließen, hätte man doch auch erwähnen sollen. ........... — (Worin liegt das Unschöne?) Wenn Gottscheer Huben verschuldeter- oder unverschuldeterweise zur Versteigerung gelangen, ist deren Parzellierung in nationaler, und wirtschaftlicher Hinsicht bedauerlich, auch wenn sie von einem Deutschen durchgesiihrt wird. Dessenungeachtet kann der Parzellierende nicht in jedem Falle gleich als Volksverräter gekennzeichnet werden. Parzellierungen sind ja-gegenwärtig nicht mehr zu umgehen, weil infolge Arbeiter- und Dienstbotenmangels jeder vor dem Ankaufe eines größeren Grundes zurückscheut. Es ist der bei der Parzellierung, sich ergebende bürgerliche Nützen einem Heimischen sicherlich mehr zu gönnen als einem Slowenen. Unschön und undeutsch sind genannte Fälle aber dann, wenn deutsche Käufer aus schnöder Gewinnsucht einen Grund zum Schaden des Verkäufers herabdrücken und durch vorhergehende Berauschung der Kauflustigen und andere unlautere Mittel sich hohe Gewinnste sichern wollen. — (Liberales Manöver.) Unsere Liberalen müssen immer jemanden haben, auf dem sie herumretten und an dein sie die Zähne ausbeißen. Gegenwärtig ist man über den Oberlehrer her. Ohne anderen nahetreten zu wollen, bekennen wir offen, daß wir im hiesigen Lehrkörper niemanden kennen, der an Gewissenhaftigkeit de« Herrn Oberlehrer überträfe.. Davon sind auch die Roten überzeugt. Was ihnen am Oberlehrer nicht paßt, ist nur dessen christlichsoziale Gesinnung. Weil er Ehristlichsozialen den Beitritt zum Deutschen Schulvereine ermöglichte, weil er Mitglied des Bauernbundes ist und in dankenswerter Weise in der Raiffeisenkasse arbeitet, ist man ihm spinnefeind. Man hat ihm das Obst gewaltsam verkaufen wollen, hat ihm das Wasser gesperrt, hat ihn bei Gericht falsch angeklagt, ist zum Bezirksschulrat gelaufen und hat ihn trotz- dem n als S schulte Roten in me glanbl Anfleg , sie w Lande! christli der R Freisu Ortsch gelten lauten! betrag beschrii Hans meindt (löschte •25°/o,t lieferte neuert) bestellt bei mt Führte nete Z gemein 'Hirsche jetzt ei ist mit sttzer h und i einzige komme auSschi für da Einttal ziffern Deckun eine 21 • wird, wurde von 4 tuurde durch war t Verkäi eines i bald e werten, Grund Der L folgte Bezirkbesitzer stiegen Nachri standsj Semit1 dem nicht mürbe gemacht. Jetzt stellt man ihn in lügenhafter Weise als Schnktyrannen hin, ruft mehrere deutsche Blätter, den Bezirksschulrat, den Landesschulrat und alle Heiligen um Hilfe an. Die Roten kalkulieren so: Wenn mir nicht nur in ein Blatt, sondern in mehrere Zeitungen lügen, dann machen wir vielleicht die Lüge glaubhafter und das umso mehr, da die Cristlichsozialen so manche Anflegelung unerwidert lassen. Den BezirkSschulinspektor gedenken . sie wahrscheinlich bald zu gewinnen und daß der neue deutsche Landesschulinspektor nichts Eiligeres zu tun haben werde, als allen christlichsozialdenkenden Lehrern den Garaus zu machen, das scheint der Roten feste Überzeugung zu sein. Auf solche Art kämpft unser Freisinn? Kostet. (Erfroren) aufgefundeu wurde am 27. v. M. bei der Ortschaft Kostel ein ungefähr 70jähriger Mann. Bei der gepflogenen Bege.hu.ng fand man bei dem Verunglückten einen Schubpaß, lautend auf Matthias Michitsch, Gemeinde Mitterdorf, einen Geldbetrag von K 1 170, eine Pfeife, ein Schnapsfläschchen, mehrere beschriebene Schulhefte, ein Stück Speck' und einen Brief von — Hans Jonke in Mosel. Woroöitz. (Gemeinde und Kirche.) Da die hiesige Gemeinde die Jahresrechnung mit einem Kassareste von etwa 800 K abschloß, wurde zur.Deckung der Gemeindeauslagen für 1909 eine -25Voige Umlage beschlossen. Für die im vergangenen Herbste gelieferten zwei neuen Glocken sind noch 500 K zn zahlen; auch wurden neuerdings sechs neue bemalte Fenster um den Betrag von 2000 K bestellt. Die Fenster werden im Frühjahre eingesetzt werden. Masern. (Verschiedenes.) Empfindliche Kälte herrscht jetzt bei uns. Das Thermometer zeigte am 24. Jänner — 18° R. Die Fuhrleute sind aber damit sehr zufrieden, weil sie eine ausgezeichnete Schlittenfahrt haben. Der Holzfrachtverkehr ist daher ein un-gemein reger. Die Dampfsägen in. Karlshütten, Kaltenbrunn und 'Hirschgruben arbeiten mit Hochdruck. In Hirschgruben wird eben jetzt eine zweite Dampfmaschine aufgestellt. — (Futtermangel) fängt an, sich fühlbar zu machen. Was ist mit dem vom der Regierung versprochenen Heu? Fast alle Besitzer hier haben Bittgesuche eingereicht und Wege gehabt nach Reifnitz und Niederdorf,- die immer mit Spesen verbunden waren, aber kein einziger-Besitzer hat bis jetzt etwas erhalten. Wird überhaupt etwas kommen? Höchste Zeit wäre es schon. GötteniH. (Ge m e in d e a-ng e lege n h eiten.) In der Gemeindeausschußsitzung im Monate Dezember 1908 wurde zum Voranschläge für das Jahr 1909 nachstehendes beschlossen: Die zu gewärtigendeu Einnahmen betragen l< 555 20, die Ausgaben R 2026'92; es beziffern sich hiemit die Mehrausgaben..auf K 1471‘72, zu deren Deckung eine 72%tge Umlage von allen direkten Steuern sowie eine 20%ige Umlage von geistigen Getränken eingehoben werden wird.— Der Witwe Theresia Michitsch, derzeit wohnhaft in Ungarn, wurde auch für das laufende Jahr eine monatliche Unterstützung von 4 K bewilligt. — (Lizitation.) Im September des verflossenen Jahres wurde das Haus Nr. 58 in Gvltenitz von der Witwe Ürsnla Rossan durch öffentliche Lizitation, veräußert. Als gerichtlicher Kommissär war erschienen der k. k. Notar aus Gottschee. Von den findigen Verkäufern wurde ein Slowene von Reifnitz aufgestellt, der die Rolle eines eifrigen Lizitanten übernehmen sollte. Es entwickelte sich alsbald eine lebhafte Wettlizitation zwischen Gottscheern und'dem Slowenen, so . daß das Wohnhaus, resp. Gasthaus allein, ohne jegliche Grundstücke, um die hohe Summe von K 20.350 verkauft wurde. Der Verkauf des Hauses und auch die Parzellierung der Hube erfolgte in einer Weise, daß selbst die maßgebenden Kreise beim k. k. Bezirksgerichte in Gottschee, darüber ihr Bedauern ausdrückten. Mcheruwschnih. (Futternot.) Bei mehreren größeren Viehbesitzern und Fuhrleuten ist die Futternot bereits aufs höchste gestiegen. Tag für Tag warten wir schon mit Sehnsucht auf die Nachricht, daß endlich auch unser von der Regierung aus dem Notstandsfonds angekaufte Heu. angelangt sei, jedoch vergeblich. Die Semitscher und Tschernembler haben das Ihrige schon längst be- kommen; warum nicht auch wir? Wahrscheinlich, weil wir Gottscheer sind. Zunächst muß der Slowene satt sein, dann darf erst der deutsche Gottscheer „d' Schüssl ausschubn". Mssaudk. (Jagdliches.) Die Jagdzeit ist vorüber. Mit dem Ergebnisse können die hiesigen Jäger ganz zufrieden sein. Es wurden doch, obwohl die besseren Jagdgrünve dem Fürsten gehören, zur Strecke gebracht: 30 Rehe, 5 Füchse und viele Hasen. Kohenverg. (Sterbefall.) Am 29. Jänner starb hier der 89jährige Ignaz Herbst. Er dürfte der älteste Mann der Pfarre gewesen sein. Langentou. (Unser Schmied) Andreas Kraker erlitt vor zwei Wochen einen Schlaganfall. Die linke Seite wurde gelähmt. Sein Handwerk dürfte der wackere Mann schwer noch ausüben. Weg. (Wovor die Kinder bei großer Kälte zu warnen -sind.) Zwei merkwürdige Fälle haben wir erlebt. Einen im Vorjahre, einen heuer. Bei dem Aloisiusbilde außerhalb Rieg blieb im vorjährigen Winter ein Schulkuabe stehen und betrachtete das Bild. Wie aber Kinder schon sind, der Knabe wollte das mit Frost bedeckte Gitter belecken. Kaum hatte er jedoch das Eisen mit der Zunge berührt, so war dieselbe auch schon angefroren. Durch gewaltsames Losreißen befreite sich der Kleine aus der seltsamen Falle, mußte jedoch einen Teil der Zungenhaut am Eisen zurücklassen. Mit blutender Zunge eilte er nach Haufe. Ähnlich erging es einem hiesigen Kleinen im heurigen Winter. Er berührte mit der Zunge eine eisige Hacke; gleich war die Zunge angefroren. Mit lauwarmem Wasser wurde die seltsame Verbindung wieder gelöst. Deshalb die Kleinen warnen! — (Verehelichung.) In Rakoscsaba bei Budapest hat sich der 60jährige, in Rieg- Nr. 8 geborene Georg Wittine mit Rosalia Kmet verheiratet. —- (Voranschlag.) Der Gemeiudevoranschlag für das Jahr 1909 weist an voraussichtlichen.Ausgaben K 1691, an Einnahmen K 73 60 aust Zur Deckung der Mehrausgaben ist eine 73 °/o ige Gemeindeumlage erforderlich. — (Sogenannte ausgeputzte Schweine) sind verzeh-rüngssteuerpflichtig. So hat nämlich die Finanzdirektion gegen einige hiesige Besitzer' entschieden, die im Vorjahre derartige Schweine unversteuert verkauften. Die Besitzer mußten die Verzehrungssteuer entrichten und wurden zu einer Strafe von je zehn Kronen verurteilt. Den Leuten scheint das etwas neu. Kornivakd. (Berichtigung.) Hier ist von einer Aufnahme des Betriebes der Säge, die, wie der „Bote" in der letzten Nummer behauptete, zu Weihnachten erfolgt sein soll, nichts bekannt, vielmehr ruht dieser wegen Wassermangels vollständig und sind die Arbeiter schon vor längerer Zeit in ihre Heimat (Kroatien) abgereist. Mirfet (Berichtigung.) Ersuche unter Berufung auf § 19 des Preßgesetzes (wegen Suppenanstalt vom 19. Jänner) zu berichtigen folgendes: Es ist unwahr, daß ich die Mösler Hausierer in Wien zum Protest gegen die Suppenanstalt bewog oder Unterschriften im Schulsprengel Mösel sammelte. Wahr ist, daß ich pflichtgemäß dagegen protestierte, daß für diese Wohltätigkeitsanstalt auch arme Eltern des Schulsprengels Verdräng - Skrill zu dieseil Lasten mit herangezogen werden. I. Verderber. — Hiemit wird der Bericht des „Boten" in den wesentlichen Punkten bestätigt (Protest!) und nur in Einzelheiten richtigqestellt. (Anm. der Schriftleitung.) — (Ein prozeßlustiger Pfarrer) soll der Mösler Pfarrer sein, verleumdet der Allbekannte in Mösel, während andere Leute sagen, der Pfarrer ist zu gut.. Anfang Februar 1903 erschienen der Gemeindevorsteher und ein Gemeinderat beim Pfarrer mit der Bitte, dieser möge der Gemeinde das in einer Sitzung beschlossene Niederreißen der alten Friedhofsmauer gestatten. Der Pfarrer konnte dies nicht erlauben und verwies auf das fürstbischöfliche Ordinariat als die hiezu berufene Behörde, worauf das Ersuchen gestellt wurde, der Pfarrer möge diesbezüglich nach Laibach schreiben. Mehrere Tage darauf kam der Gemeindevorsteher allein und fragte, ob vom Ordinariate schon etwas zurückgekommen sei. Am 12. Februar 1903 hatte das Pfarramt die entsprechende Eingabe an das fb. Ordinariat gemacht. Der Gemeindevorsteher konnte aber die Erledigung Seite 24. Gottscheer Bote — Nr. 3. Jahrgang VI. I nicht erwarten, sondern ließ eines Tages ohne Erlaubnis in aller früh, wo er wußte, daß der Pfarrer noch nicht auf war, die Mauer niederreißen. Und der „prozeßlustige" Pfarrer hat nicht geklagt, in der Meinung, der Gemeindevorsteher besitze soviel Ehrenhaftigkeit und Verantwortungsgefühl, mit der kirchlichen Erledigung, wie sie auch ausfalleu möge, einverstanden zu sein und sich danach zu richten. Die fb. Erledigung vom 10. März 1903 traf ein und lautete: Der Friedhof ist grunbbiichertich. als Eigentum der Kirche eingetragen und ist die Friedhofsmauer sowie die Kirche nach kanonischem als auch bürgerlichem Rechte Kirchengut, nicht aber Gemeindeeigentum. Die Abtragung der bestehenden Friedhofsmauer könnte mit Rücksicht auf die unmittelbare Nähe der Pfarrkirche und die Weihe des allerdings bereits aufgelassenen Gottesackers, worin die Gebeine der , Verstorbenen ruhen, nur unter der Bedingung gestattet werden, daß die zuständige Gemeinde eine andere entsprechende Umfriedung (Drahtzaun, Staketen) herzustellen sich verpflichtet. — Diese Entscheidung des fb. Ordinariates hat das Pfarramt sogleich im Original und später in Abschrift dem Gemeindevorsteher übermittelt und wurde deshalb die Umfriedung alljährlich in freundlicher Weise betrieben. Am 15. April 1907 gab der Gemeindevorsteher folgende schriftliche Antwort: „Hinsichtlich Einzäunung des Friedhofes belieben Herr Pfarrer sich an die Ortschaft Obermösel, welche die Mauer des Friedhofes abriß, wenden zu wollen, da das Gemeindeamt hierin keine Jngerenz hat." Auf das hin richtete das Pfarramt an die Ortsoorstehung eine freundlich gehaltene Zuschrift am 16. April 1907, aber bis heute ist noch keine Antwort eingetroffen. Der Gemeindevorsteher hat mit den Kirchensteinen recht nett gewirtschnftet. Er hat bauen lassen das Hans Nr. 84, das Hans Nr. 84 und das Spritzenhaus. Auch hat er Kirchensteine verkauft zum Baue des Hauses Nr. 2, den Besitzern von Nr. 53 und Nr. 87 und Heuer will er sich mit den letzten Kircheizsteinen wieder ein Haus bauen, die Verantwortung aber schiebt er auf die Ortschaft. Und wenn ihn in seinem Gasthause die Leute fragen, was es mit den Kirchensteinen ist, wird er wild. So schaut es in Mosel aus. Und so ein Mensch spricht vom bodenlosen Sacke des Pfarrers! Im Oktober 1908 ließ der Gemeindevorsteher aus kirchlichem Grunde Kastanienbäume ausgraben, miedet ohne Erlaubnis und ohne Wissen des Pfarrers und der „prozeßlustige" Pfarrer hat ihn wieder nicht geklagt. Das ist doch der klarste Beweis, wie eigenmächtig, ganz nach türkischer Paschaart, sich der Gemeindevorsteher gebärdet. Die Öffentlichkeit soll nun urteilen, ob selbst der friedfertigste Mensch mit einem so „gutmemenden Gemeindevorsteher", wie er sich selbst betitelt, im Frieden leben kann. — (Die Roten) sind meistens gut situierte Leute und haben Geld, und das viele Geld in der Raiffeisenkasse könne nur von ihnen herrühren, schreibt ein Gewisser in Den „Nachrichten". Wenn es nur wahr wäre, wir hätten gar nichts dagegen. Aber erfreulicherweise ist das Gegenteil der Fall. Dem gewissen Schreiber aber wünschen wir recht viel Geld, damit er wirklich doch einmal zu den gut situierten Leuten wird gezählt werden können. Höeruwsel. (Der Wahrheit eine Gasse!) Wer die „Nachrichten" allein liest, um sich über die Verhältnisse in Mösel zu in-sotmieren, der wird fürwahr schlecht unterrichtet. So ist es dem Geiste wie dem Wortlaute der letzten, Mösel betreffenden Notizen zu entnehmen, daß insbesondere eilte gewisse Familie sich's zur Aufgabe gemacht hätte, gegen die Suppenaustalt Front zu machen. Nun, der Gewährsmann läßt, wie die letzte Nummer vom 31. Jänner l. I. zeigt, markten, wie jener Knabe, der am Brückenköpfe seinem Vater schließlich gestand, daß der Hund nur so groß war, als alle Hunde sind. Deshalb sei solchen tendenttösen Entstellungen gegenüber folgender Sachverhalt zur Kenntnis gebracht: Als am verschuldeten Gemeindesäckel die Pumpaktion vollzogen wurde, erregte dies in der ganzen Gemeinde einen Sturm von Unwillen; deshalb führten auch unseres Wissens sämtliche Ortschaften dagegen Beschwerde mit Ausnahme von Dürnbach und Reintal, weil sich da niemand fand, die in der Tasche geballte Faust auch zu erheben und die Mösler ihrem Ruft nicht Folge leisten wollten. Ja sogar von Wien kam ein Brief mit der Bitte, die Beschwerde auch dort zirkulieren zu lassen; halb Wien (!) beabsichtige sich zu unterzeichnen, speziell, weil der. Suppe die Brocken nicht beigegeben werden. Daß nun auch die Mösler sich dagegen verwahrten, war in Anbetracht ihrer hohen Umlagen — 312 °/o im verflossenen Jahre — leicht begreiflich; sie wollten sich nicht mehr zum gefügigen Werkzeug ihres Projektmachers machen; denn die üblen Erfahrungen mit der fchiveratmigen Wasserleitung, deren Errichtung die Mösler nur ihm zu verdanken haben, bilden für sie einen besonderen Grund, auch feinem neuen luftigen Unternehmen Mißtrauen entgegenzubringen. So fand es auch jener „akademisch gebildet fein Wollende" auf spezielles Ersuchen des Kompagnons unseres Volksbeglückers für angezeigt, eine Beschwerde zu verfassen, die auch mit Unterschriften gefüllt wurde. So mancher beklagte sich, daß er nicht auch ausgesucht wurde, wieder andere dankten den beiden Sammlern für ihre Bemühungen Drei Besitzer wagten nicht zu unterzeichnen ans Furcht vor dem gewaltigen Arm. Der Gemeindevorsteher bekam nicht alle Beschwerden zu Gesicht, da manche direkt an den Landesausschuß abgesandt wurden, denn solche Papiere wandern, wie unser Ortsgewalthaber einem Gemeinberate gegenüber sich selbst geäußert hatte, bei ihm nur in den Papierkorb I! Der Schreiber hüllt sich in tiefes Schweigen bezüglich der Opposition, die er auf allen Linien fand; was ihm die Reintaler Weiber angetan, wagt er nur dem Winde anzuvertrauen. Also haben alle unpatriotisch gehandelt und nur Sie, lieber Gewährsmann, patriotisch! Beeilen Sie sich, das hinauf zu berichten, vielleicht schaut was heraus! Spähen Sie herum, vielleicht schreit auch hier jemand: Hoch «Serbien! Für die Anzeige bekommen Sie eine Prämie! Ein derartiges Institut ist gewiß zu begrüßen, aber nur müssen auch die Mittel da sein, um es ans die Dauer erhalten zu können; denn halbe Arbeit ist keine Arbeit. Deshalb wäre Ihnen zu raten, zuerst zu sammeln, dann erst zu zehren, nicht aber bloß von der Hand in den Mund zn leben. Daß die Beschwerdeführer aus persönlicher Rachsucht gegen Ihr Vorhaben auftraten, geben Sie zwar vor, trifft aber nicht zu — man darf also feilte eigene Ansicht nicht mehr zur Geltung bringen, wie zur Zeit der Hexenprozesse, ohne mit einem niedrigen Anwnrs beehrt zu werden —, und wenn sie auch aus diesem vermeintlichen Grunde gehandelt hätten, so wäre diese Handlungsweise eher gerechtfertigt, als die Ihrige, durch welche Sie utto Ihr Namens-Mega den Volksbildner zu einem a la Harden-Prozesse anspornten, durch welchen Sie ihm 1000 K ans der Tasche spielten und bedauerlicherweise nur eine anständige Blamage dafür einheimsten, so daß der Willensschwäche Mann, der, einer innern Stimme folgend, sich dreimal versöhnen wollte, nur das Opfer Ihrer unbegründeten und von jedem urteilsfähigen Manne nicht zu billigenden Haltung war. Herr „Stifter", beraten Sie sich ferner mit Ihrem Redakteur, ob es für die „Nachrichten" von Vorteil ist, die Aufnahme selbst rein sachlicher Erwiderungen zu verweigern. KHenegg. (Schule.) Der k. k. Bezirksschulrat in Gottschee hat die geprüfte Lehramtskandidatin Fräulein Antonia Stamcar zur Supplentin an der hiesigen Volksschule bestellt. Weiseltak. (Zufolge Erlasses des k. k. Bezirksschulrates Gottschce) wurde dis Ortschaft Unterbuchberg aus dem Schulsprengel Nesseltal ausgeschieden und dem Schulsprengel Unterdeutschau zugewiesen. — (Tanzkränzchen.) Am Lichtmeßtage fand hier in den Räumlichkeiten des Fleischhauers Johann Wüchse ein Tanzkränzchen statt, das stark besucht war. Schalkhafte Leute erzählen, daß auch maskierte „Gretlu" herangezogen kamen, um das Ballfest durch ihr Erscheinen zu verschönern. Na, und da jammert man noch über schlechten Verdienst und die trostlose Lage des Bauernstandes! O du liebe Zeit! — (Ein echter Neidhammel) muß die etwa ein halbes Jahrhundert alte Wirtin in einem hiesigen Gasthause sein, die mit besonderer Vorliebe jene Männer und Weiber anrempelt und anbelfert, die ab und zu auch das christlichsoziale Gasthaus des Herrn Agmtsch besuchen. Wer denkt hiebei nicht an den Gastwirt Peter, der auf die Frage seines Freundes Paul, ob denn die Nachbarin wohl auch ein bißchen geschäftsneidisch sei, antwortete: „Die die ist überhaupt bloß aus Geschäftsneid auf die Welt gekommen!" Sollte die Hetzerei nicht bald ein Ende nehmen, so werden wir nächstens eine deutlichere Sprache reden; wenn es dabei manch anderem kalt über den Buckel liefe, müßte er es sich eben selbst zuschreiben. — (Eine Geschichte, die jüngst passiert ist.) Der Schneider-Josef vom Berg ist ein grundehrlicher, dabei aber auch ein sehr geselliger und höflicher Mann. Als ihn der Streit-Michl vom Tal jüngst böse gemacht und ihm durch eine aufgedrungene Gerichtsklage einen nicht unbedeutenden Lchaden zugefügt hatte, sagte er: „Weißt Du, Michl, ich will nicht Böses mit Bösem vergelten und Dich ja nicht schimpfen, aber wenn einmal der gute Herr Gemeindevorsteher mich fragen sollte, wer die größte Tratschbase, wer der streitsüchtigste und hinterlistigste Mensch in der Gemeinde sei, würde ich zu Dir gehen, Dir ans die Schulter klopfen und sagen: Du Michl, der Herr Gemeindevorsteher wünscht mit Dir zu sprechen!" — (Paschawirtschast.) Es gibt Leute, die etwas wissen, aber nicht wissen wollen, die etwas sehen, aber nicht sehen wollen. Mit so einem Gewährsmann und Pächter der „Nachrichten", der allein das Privilegium genießt, an diese zu korrespondieren, haben wir es hier zu tun und man kann ihm deshalb sehr wohl mit jenem schwerhörigen und schwachsinnigen Weiblein vergleichen, das, nachdem ihm der Richter zehnmal bewiesen hatte, daß der Sachverhalt, wie ihn das Weiblein geschildert hatte, unmöglich sich so zugetragen haben kann, sagte: Aber, Herr Richter, es war dennoch so! Der Gewährsmann hat kein Verständnis für die wirtschaftliche Kraft unseres Volkes. Er will nichts wissen von der drückenden Last und scheint auch die Weisung der Oberen aus seinem Gedankenkreis ausgeschaltet zu haben, daß eine weitere Erhöhung der Umlagen unzulässig sei — trotzdem sollten sie nach dem Willen unseres „Stifters" noch weiter hinauf geschraubt werden. Angesichts solcher Sachlage rufen wir ihm zu, daß es ihm ganz freisteht, in seiner Privatwirtschaft zu malten, wie er will, etwa wie der dem Sänger zur Genüge bekannte Graf von Luxenburg — das mag ups ganz kühl lassen. Hinsichtlich der Gemeindewirtschaft aber unterliegt er der Kontrolle eines jeden Besitzers. Die Zeit des Absolutismus auch gegenüber den Bauern ist vorüber und so verlangen wir von unserem „Stifter" nichts mehr, als daß er das Recht eines anderen respektiere. Der Gewährsmann ist auch sehr gewandt und wersteht es vorzüglich, in seinen Artikeln dem flüchtigen Leser-Honig aufs Brötchen zu streichen, dem Auge des aufmerksamen und geübten Lesers aber wird der einseitige und tendentiöse Charakter derselben nicht entgehen. Wer unüberlegt gehandelt hat, der „Stifter" oder die Beschwerdeführer, das wollen wir der Öffentlichkeit, die in unsere Verhältnisse eingeweiht ist, zur gütigen Beurteilung überlassen, nicht aber etwa einem des Friedens schon längst entwöhnten Selbstherrscher, der einen gerechtfertigten Widerspruch nicht mehr vertragen kann. '.Mtfag. (Unsere Raiffeisenkasse) verteilte 244 Meterzentner (436 alte Zentner) Wiesenheu. Das Heu lieferte die Firma Welten und Zoonen ans Holland. Die Bahnfracht betrug K 988" 17. Mit dem Heu sind die Abnehmer sehr zufrieden. Im November wurden noch 226 Meterzentner Heu und 53 Metzen Kleie bestellt. Wenn auch die ganze Bestellung bewilligt würde, wäre doch erst ein Fünftel des Bedarfes gedeckt. Ein Meterzentner heimischen Heues kostet bereits 10 — 12 Kronen. Laiöach. (Landespräsident Baron Schwarz gegen Bürgermeister Hribar.) In der Affäre des Landespräsidenten Baron Schwarz mit Bürgermeister Hribar ist eine neue Wendung eingetreten. Bekanntlich hatte Baron Schwarz im Landtage dem Bürgermeister ins Gesicht erklärt, die Entrüstung der Slowenen über die blutigen Vorfälle des 20. September in Laibach sei ganz unangebracht, da doch Bürgermeister Hribar derjenige gewesen sei, der am 19. September Militärassistenz verlangt habe. Darauf gab Hribar im Gemeinderate eine lange Erklärung ab, deren Sinn es war, daß es dem Bürgermeister nicht eingefallen sei, Militär herbeizurufen. . Darauf hat die Landesregierung in kategorischen Worten ihre Behauptung aufrecht erhalten. Nun veröffentlicht Bürgermeister Hribar, in die Enge getrieben, eine Erklärung, in der er zugibt, sich im Datum geirrt zu haben und nicht imstande zu sein, sich an alle am 19. September geführten Gespräche zu erinnern. Die Konservativen stellen nun fest, daß Hribar auf der ganzen Linie zurückgewichen sei und daß die Mitteilungen des Landespräsidenten vollkommen richtig seien. Die Laibacher Bevölkerung dürfte nun bald wissen, wo der Schuldige der Septembertage zu suchen ist. Gänserndorf. (Zuschrift.) Wir erhalten aus Gänserndorf bei Wien folgende Zuschrift: Löbliche Schriftleitung! Der Gefertigte ist ein begeisterter Anhänger des „Gottscheer Boten", nicht nur als Landsmann, sondern auch deshalb, weil der Bote nicht nur der eigenen engeren Heimat, sondern einem größeren Kreise dient. Der letzte Aufsatz des „Boten" über die politische Berstäudignngsaktion der politischen Parteien in rein wirtschaftlichen Angelegenheiten enthält sehr beherzigenswerte Gedanken. Der wirtschaftliche Schutz des christlichen Volkes kann nur im genossenschaftlichen Wege durch großzügige Organisationen erreicht werden. Auch für Gottschee sind solche Genossenschaften und Bereinigungen unentbehrlich, z. B. auch für Aufforstung und Pflege der Obstbaumzucht, sowie für. die Wiederbelebung und Hebung der Hausindustrie. Auch bezüglich der Trink-und Nutzwaffer-Bersorgungsanlagen könnte manches geschehen. Die Ortsgemeinde Mitterdorf z. B. besitzt Wasseradern, die selbst bei der größten Dürre nicht versiegen: den „Baubar", „Mertschbrunnen" usw. Aber es ist noch kein einziger Ziehbrunnen dort errichtet worden, um das köstliche Naß leichter und reiner erhalten zu können. Das Gebiet von Gottschee hat auch nicht wenige günstige Lagen für die Obstbaumzucht; auch diese werden nicht entsprechend ausgenützt. An Stelle von elendem Gestrüpp sollten Waldbäume stehen. Der österreichische Zentralverein für Obstbaumzucht in Wien (Emanuel Tallmann) IV. Taubstummengaffe Nr. 5, hat die Ausgabe, sich mit allen Kronländern Österreichs ins Einvernehmen zu setzen. In Krain wäre auch die Erzeugung von Kunstdünger in Landesregie ins Auge zu fassen, nämlich eine Landes-Kunstdüngerfabrik. Steine hat ja Krain mehr als genug und die Einfuhr von Schwefelsäure kommt nicht so teuer. Natürlich sollte auch der Staat für die Landwirtschaft und Hausindustrie Opfer bringen. Er hat ohnehin" noch viele Versäumnisse nachzuholen. Der Ruin des Volkes ist ja zugleich der Ruin des Staates. Darum Abzug: Trunksucht, Lotto, unfruchtbarer Bureaukratismus u. bergt.! Hingegen Schutz der ehrlichen Arbeit! A. P., k. k. Wagmeister der Nordbahn in Gänserndorf bei Wien. Kenossenschaftsrveseu. Kottschee. (Unwahre Behauptungen.) Der Raiffeisenkassenstürmer in Mosel gibt noch immer keine Ruhe, trotz der vielen Blamagen, die er bereits zu verzeichnen hat. In den „Nachrichten", vom 24. Jänner I. I. tischt er wieder ein paar faustdicke Lügen auf. Eine Lüge ist es erstlich, wenn da behauptet wird, daß die Einleger, nicht 474%, sondern nur 4 Prozent Zinsen bekommen, indem XU Prozent für die Verwaltnngsauslagen rc. abgezogen werde. Ebenso ist es erlogen, daß die Einleger „gerade so gut wie der Ausschuß" für die Kasse haften.. Wer das Raiffeisenkassenwesen auch nur oberflächlich kennt, weiß, daß nur die Mitglieder für die Kasse haften, nicht aber Einleger, die nicht Mitglieder sind. Was aber die Verzinsung der Spareinlagen anbelangt, so bezieht, um ein Beispiel anzuführen, wer 1000 K einlegt, für ein Jahr (volle 12 Monate) nicht 40 K (4%) an Zinsen, sondern 42 K 50 h (474%), und zwar ohne irgendeinen Abzug. Also, wertester Kassenverleumder, Sie haben sich wieder einmal gründlich blamiert, wie schon öfter. Entweder kennen Sie die Wahrheit nicht, dann haben Sie allen Grund zu schweigen, oder Sie sagen bewußt die Unwahrheit, dann sind Sie ein bewußter Lügner. Ihre Lügen schaden übrigens unseren Kaffen nicht im geringsten, weil das Volk doch die Wahrheit kennt, sie schaden nur Ihrem eigenen guten Rufe, der durch den Gebrauch so unreeller Mittel empfindlich leidet. Mitterdorf. (Monatsausweis.) Im Monate Dezember: Einnahmen X 7162-66, Ausgaben K 6268 56; gesamter Geldumsatz K 13.431 25. Spareinlagen, eingezahlte K 535216, ausbezahlte K 702. Darlehen, gegebene K 400, rückgezahlte K 1510-25. An den Landesverband abgesandt K 5000. Gesamtzahl der Mitglieder o9. — (Jahresschlußrechnung.) Einnahmen: eingezahlte Ge-schäftsanteile K 118, Spareinlagen K 130.652-43, von Mitgliedern rückgezahlte Darlehen K 5270-25, eingenommen an Zinsen K 45149, Beitrittsgebühren und sonstige Einnahmen K 119069, lausende Rechnung mit dein Verbände K 2547. Summa K 140.229-56. — Ausgaben: Zurückgezahlte Spareinlagen K 11.03960, gegebene Darlehen K 15.200, an Zinsen gezahlt K 39 22, Verwaltungs- u. sonstige Auslagen K 2014 61, laufende Rechnung mit dem Verbände K 111.042. Gesamtausgaben K 139.335-43. Geldumsatz: K 279.564-99. Attkag. (Monatsausweis.) Die Kassagebarung der Raiffeisenkasse im Monate Dezember gestaltete sich, wie folgt: Eingenommen wurden an Spareinlagen K 4557"45, in laufender Rechnung K 4000, an rückgezahlten Darlehen K 2200; somit zusammen Bei einmaliger Linschaltung koste« die viergespaltene «I-Indrllckzeile oder deren Raum 10 Seiler, bei mehrmaliger Linschaltung 8 Heller. Bei Einschaltungen durch ein halbes 3 lungen von den in unserem Blatte angezeigten Zirmen sich stets auf den „Gottscheer Boten" zu beziehen. In Schalke,idorf, 12 Minuten von der Stadt Gottschee, ist das staus Nr. 22 mit schön angelegtem Obstgarten und Wirtschaftsgebäuden, alles im neuen, guten Bauzustande, mit arrondierten Grundstücken, Wald- und Faren-antetten samt fundus instructus wegen Auswanderung nach Amerika zu verkaufen. — Eigentümer Johann AranLo in Schalkendors. Uerein der Deutschen a. ßomebee in Wien. ■— Sitz: 1., Nauhensteingalse Nr. 5. wohin alle Zuschriften zu richten sind und Landsleute ihren ' Beitritt attmelden können. Zusammenkunft: Jeden Donnerstag im Wereinstokale „A«m roten Igel", I., Al'örechtsptatz Ar. 2. pr HAUS 1 Stock hoch, solid gebaut, 15 Mimlten von Gottschee, mit großem Garten; gutes Trinkmasser; gegenüber befindet sich ein zweiter Garten mit großer Scheuer. Der zum Hause gehörige Grund (46 Joch) besteht aus großen Fichten- und Buchen-Waldanteilen, 10 Äckern, Wiesen, Bauplätzen mit Rutz-roaffer (Zisternen). Alles wird sofort verkauft. Auskunft erteilen Spri»g«rs HrKen in Grafenfeld Bei Gottschee Nr. 40. Verantwortlicher Schriftleiter Joses Erker. — Herausgeber und Verleger Josef Eppich. — Buchdruckerei Josef PavliLek in Gottschee.