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Und zu der raschen Besserung des einen Patienten gesellen sich beruhigende Nachrichten über das Leiden des andern, des deutschen Kronprinzen, bei welchen, die schwarz-seherischen Befürchtungen, denen man sich da und bort über die wahre Ratur seines Leidens hin-Mbe». als völlig grundlos erkannt worden sind. Ter Kronprinz reist zum Jubiläum der Königin Kttvria nach England und gibt damit den Be-wer» einerseits, daß der Zustand des Kaisers ,;u ernsten Bedenken in der That keinen Anlaß bietn, und anderseits, daß auch sein eigenes Be-sirden nicht ein solches ist. daß ihm die Anstren-fwittp einer räumlich immerhin bedeutenden Reise mivnac,! werden inüßten. Die Schadenfreude, wicht namentlich in slavischen Blättern über ! die beiden Krankheitsfälle am Berliner Hofe in einer Art zn Tage getreten war. als ob es voll-lozuneii ausgemachte Lache wäre, daß das deutsche Sr.4 zerfallen müßte, sobald Kaiser und Krön-prau die Augen für immer geschlossen hätten, fceie Schadenfreude ist somit zu Schanden ge-Mtbflt. Hat man also auf der einen Seite alle Ilmche, für diese günstigen Wendungen dankbar in sein, so dars man aus der anderen Seite die Ijl«ich;citigc Abkühlung der politischen Temperatur llmsmtiren, welche vor den Erregungen einer kri'ieriiche» Verwicklung in Central - Europa Mtlaimg zu sichern scheint. Alles, was sich in An>pa zugetragen, seit wir aif dieser Stelle da- leMe Mal die allgemeine Lage des Welt-tiwlc? besprochen haben, läßt den Schluß zu. teft Deutschland im letzten Halbjahr der von Hin verkommenes Kenie. Es beginnt schon finster zu werden. Der Fichlmgssturin braust und rüttelt an den blü-ihenbcbecften Zweigen; da und dort gibt ihm wie abgerissene Blumendolde das Geleite und 'allt auf den schmucklosen, schwarz angestrichenen sarg, den der Arimathea-Verein gespendet. kein Geistlicher, kein Leidtragender ist zu sehen, kein Kranz schmückt den Deckel der Truhe — nur ein Hund, ein großer, schmuyig-weißer, vnhongerter Pudel folgt dem Karren, uud er bebt dann und wann den Kopf, um ein klägli-che» Geheul hören zu lassen. Dann wendet der Kutscher sich um und schlägt mit der langen Pritsche über den Wagen hinweg nach dem lhiere, aber der Pudel läßt sich nicht verscheu-chea. Er winselt und bleibt drei, vier Schritt zurück, um weiter klagend dem Sarge zu folgen. Traußen — fast ist'S ganz finster nun — lassen sie ihn hinab und setzen ihn zu Anderen i-> einem Massengrabe bei. Er könnte sich, lebte et, noch glücklich preisen, daß er in unserem »«denien und freifinnigen Jahrhundert begraben wird! früher hätte man ihn in einem Winkel wtcr der Kirchhossmauer eingescharrt, denn iniiien Wildenstein hat als Selbstmörder geendet. Tie Stadt sprach einen ganzen Tag davon. Am Ufer der Donau fand ein Vorüber- Moltke so besorgnisvoll angekündeten Eventuali-tät eines Krieges mit zwei Fronten nicht näher gekommen ist. Im Gegentbeil mehren sich, wie das „B. T." bemerkt, bei aller „Gleichgiltigkeit" des Zaren für das Wohlergehen des deutschen Reiches die Anzeichen, daß der Kaiser Alexan-der III. nicht darauf ausgeht, den Krieg anzn-zetteln. Ja, die Möglichkeit einer erneuten freundschaftlichen Begegnung des Beherrschers aller Reußen mit dem deutschen Kaiser tritt neuerdings greifbarer in den Vordergrund, wenn man auch aus leicht erklärlichen Gründen Bedenken trägt, Zeit und Ort einer solchen Zusammenknnn ver-früht zu verlautbaren. Freilich will zu der diplomatischen Sinnesänderung der russischen Politik das Verhalten der Regierung im Innern nicht recht stimmen, denn die in letzter Zeit erlassenen Ukase, nach welchen Ausländer innerhalb der Grenzen Ruß-lands Immobilien nicht besitzen dürfen, kehren ihre Spitze zu allermeist gegen Angehörige des deutschen Reiches. Aber abgesehen davon, daß in Rußland gar manche Maßregel illusorisch bleibt, weil die Durchführung derselben an der Bestechlichkeit der Beamtenschaft scheitert, so schrei-ten, wie bekannt, die innere und auswärtige Politik »irgendwo so unabhängig nebeneinander einher als eben in Rußland. Darf sich Deutschland von russisch r Seite demnach vor einer 'unangenehmen Neberraschuug gesichert halten, so steht es ganz ebenso bei dem Rachbar jenseits der Vogesen. Das neue französische Ministerium beweist schon dadurch, daß eS ohne den revanchelnstigen Bonlanger das Auskommen zu finden sucht, seine Ungefährlich-keit für den Frieden in Central Europa. DaS Ministerium Rouvier hat sich zunächst neben der Ordnung im Staatshaushalte und der Herfiel-lung des verloren gegangenen Gleichgewichtes im Budget die nene Sorge ausgeladen, die englisch-türkische Convention betreffend Egypten nicht so ohne weiters in Wirksamkeit treten zu lassen, und es hat säst den Anschein, als ob der neue Leiter der auswärtigen Angelegenheiten sehr mit Vorbedacht die Aufmerksamkeit seiner Landsleute vom Rheine ab und nach dem Rillande gelenkt habe, wo die Interessen Frankreichs durch das Vorgehen Englands allerdings stark in Mitleidenschaft gezogen werden. Wohl baden bekanntlich in Frankreich die Dinge keinen festen Halt und dem friedliebenden Ministerium Rou-vier kann ein Revancheministerium auf dem Fuße folgen. Aller Voraussicht »ach aber dür-fen wir mit großer Friedenszuversicht in den Sommer eintreten nnd, soserne die sür Kriegserklärungen notorisch günstigste Zeit überhaupt schon vorüber ist, dürfen wir aus die Erhaltung des Friedens auch bis zum nächsten Frühjahre hoffen. Kaiser Wilhelm begibt sich in wenigen Ta-gen schon nach Eins und später wahrscheinlich nachlGastein, wo auch heuer eine Begegnung mit Kaiser Franz Joses erfolgen dürfte. Eine Zusam menkunft des deutschen Kaisers mit dem Zar ist, wie erwähnt, ebenfalls ins Auge gefaßt worden, und wird dieselbe in einer der Küstenstädte der Ostsee stattfinden. Diese beiden Kaiserbegegnungen werden höchst wahrscheinlich die einzigen bedeu-tenden Ereignisse sein, welche die diesjährige todte Saison, die im Uebrigen ihrem Namen alle Ehre machen dürfte, unterbrechen werden. gehender einen alten Hut und einen abgettage-nen Leibrock, beides bewacht von dem schmutzigen Pudel. Etwas abseits lag eine Geige, deren Saiten gesprungen waren. Rachdem man den Hund verscheucht, fand sich in der Tasche des Rockes ein Zettel, dessen Schriftzüge mit zitternder, kraftloser Hand auf das Papier geworfen schienen: „Ich bin müde — das ganze Leben war für mich ein Unwetter — heute bin ich auch obdachlos. Run denke ich Ruhe zu finden — da» Einzige, nach dem ich mich sehne. Eugen Wildenstein." Er hatte sie endlich gefunden, die sehnsüch- tig gewünschte Ruhe------- Vor einigen und fünfzig Jahren trieb sich in dem kleinen schlesischen Städtchen X. ein verwahrloster Knabe umher, der «gentlich Rieman-dem angehörte. Eine alte Frau, die in die Hänser waschen nnd fensterputzen ging, hatte ihn einst, als er vielleicht vier Jahre zählen mochte, schla-send vor der Thüre ihrer Kellerwohnung gefun-den. Bon acht Kindern war ihr keines geblieben ; der Magisttat kümmerte sich um den kleinen Findling nicht mehr, als um die Disteln auf der Chaussee vor dem Städtchen und so theilte der Bub', der Eugen zu heißen angab, bald das ärmliche Lager im Kellerloch und die schmalen Bissen der alten Wildenstein. Horreipondenzen. Laibach. 13. Juni. (Orig.-Ber.) sEin d e u t s ch e s F e st.Z Die in, großen Gewerks-und Fabriksorte Sagor bestehende Ortsgruppe des Deutschen Schulvereines richtete an den deutschen Turnverein i,^ Laibach eine Einladung zum Besuche von Sagor. Mehr als vierzig Mitglieder des Laibacher Turnvereines machten von dieser freundlichen Einladung Ge- Als der Junge größer wurde, ließ er sich zu mancherlei kleinen Commissionen und Hand-reichungen verwenden. Er war geschickt und willig, putzte Stiefel und Messer, sang bei ärme-ren Familien die Kinder in den Schlaf, ttug Holz und Wasser und schälte sein und zierlich Kartoffeln. Seine liebste Beschäftigung aber war am Sonntag das Chorsingen in der Stadtkirche. Aus eigenthümliche Weise hatte der Rüster Eugens Bekanntschaft gemacht. Heinz Töpfer bewohnte mit Weib und zahlreichem Kinder-segen ein niedriges Gebäude neben dem Pfarr-hause. Es war im Herbst und regnete die ganze Woche schon Tag und Rächt. Die Bäume hielten krankhaft ihre letzten welken Blätter fest und wenn es dem Sturm trotzdem gelang, sie ihnen zu entreißen, um sie hoch in den Lüften, wie zum Trotz, umherznwirbeln, so blickten sie ver-drießlich drein. Das Wasser stand in großen Pfützen umher und jeder Vorübergehende watete darin. An Trottoirs war zu der Zeit in dem guten X. noch nicht zu denken. Selbst das Pfla* stern hielt die ehrsame Gemeindevorstehung für horrende Verschwendung. Es mochte 8 Uhr Abends sein. Bei „Küsters" war Licht und aus dem großen Wohn-zinirner erklangen frische Kinderstimme, und die Töne einer Geige. Mitte October sollte zur Ge- 2 brauch und begaben sich am Sonntag den 12. d. früh mit dem gemischten Zuge nach Sagor. In der donigen Südbahnstation (anfingen die Vorstände der Gemerkschaf», der Ortsgruppe nnd OrtSgememde Sagor. Bürgermeister Morscher und Gewerksdirector W t i fe n i f an der Spitze, die Laibacher Gaste. Unter Vorantritt der Ge werkscliafts Munkcapelle niarschirten die Turner in Sagor (Tepliyj ein und wurden von der Beamtenschaft, von den Genicinderepräsentanien und von der zahlreichen Bevölkerung, in erster Reihe von den dortigen Frauen und Mädchen, in herzlichster Weise bewillkonimt. Tie Vorstände der Ortsgruppe, der Gemeinde und der Gewerk-schast Sagor wechseltm mit dem Obmann-Stellvertreter des Teutschen Turnvereines, Dr. Binder aus Laibach, freundliche Begrüßung«-ansprachen, in welchen die Zusammengehörigkeit der in Kraii« bestehenden deutschen Vereine be-tont wurde. Tie Turnvereinsmitglieder unter-nahmen nach kurzer Labung in Gesellschaft der Damen aus Sagor. welche das Banner der Turner mit Kränzen und Blumen geschmückt halten, einen Ausflug zu Fuß und theilweise zu Wagen nach Schloß G a l l e n e g g , wo die uralte, vom Gutsbesitzer Praschniker restauritte Kirche, in welcher sich das Grabmal des be-rühmten kraiuischen Chronisten Freiherrn von Valvasor befindet, besichtiget wurde. Hernach be-gab sich der Zng in das nahe Warmbad Gal-lenegg. Die Turner waren von der Ansicht der herrlichen Gebügs- und Thalgegend, von den unmuthigen Badeanlagen, von dem Besuche und von der Benützung des GrottenbadeS und der beiden Badebassins entzückt und erst nm l Uhr Mittags wurde der Rückmarsch nach Sagor an-getreten. Um 2 Uhr Nachmittags wurde aus dem schattigen Platze vor der Gewerkschafts-Restauration das gemeinsame Mittagmahl eingenommen : Frohsinn, Humor und die Produc» tionen der vom dortigen Oberlehrer mit vielem Eifer und Fleiße eingeschulten Gewerkschasts-Musikcapelle würzten die Freuden desselben. ES fehlte natürlich auch nicht an begeisterten Trink-sprüchen, die dem Gedeihen der neuen deutschen Ortsgruppe Sagor. dem dort zu errichtenden deutschen Kindergarten, dem Laibacher Turnver-eine und seiner ersprießliche» Thätigkeit, der humanen Unterstützung dieser Ortsgruppe seitens der GewerkschaftS-Tirection, der Ortsgemeinde und den Damen Sagors galten. Zündende Tischreden hielten die Herren Dr. Binder, Druckerei-leiter Rüting, Fabriksbesitzer Drelse, Uhrmacher und Optiker Rudholzer und mehrere andere Herren aus Laibach, dann Bürgermeister Morscher, Gewerkschafts - Direktor Wrißnik, Glashütten-Director Weiß, dessen hübsche Tochter und noch andere Honoratioren aus sagor. Die Sängerrunde des Laibacher Turnvereines belustigte die aus 1000 Köpfen bestehende Bevölkerung Sa- burtstagsfeier des Herrn Schulrathes ein Concert aufgeführt werden und Heinz Töpfer, der selbst ein guter Sänger und Violinspieler war, ließ sich die Mühe nicht verdrießen, seine kleine Schaar „Tompsaffen", — wie er sie scherzweise nannte — wochenlang zu drillen und den Ungeschulten die Geheimniße der göttlichen Musika beizu-bringen. Eben hatte der Küster eine Pause gemacht, da wichen einige Mädchen zur Seite und Niklas Semper. des SchuldienerS Sohn, deutete mit den, Finger aus das etwas hochliegende Fenster: „Da schaut Einer herein--!" Aller Augen wandten sich dem Fenster zu. an dessen Scheiben plattgedrückt da« Antlitz eines Knaben erschien; doch nur eine Minute, denn plötzlich vernahm man scheltende Worte, die rauhe Stimme deS Schuldieners, die da rief: „Hab' ich Dich endlich, Schlingel! ? Die ganze Woche wundere ich mich schon, wer da die jungen, mit Stroh umwickelten Weinreben beschädigt! Also Du steigst da heraus und machst »»eine Mühe zu Schanden — ?" Darauf vernahm man eine bittende Stimme. „Nichts da — rief zornig der Tchuldiener — exentplarische Strase muß sein! Herein mit Dir zum Herrn Küster!" Heinz Töpser halte schon die Stube ver- ..Deutsche Wacht" gors durch meisterhaften Vortrag unzähliger Lieder. Glassabriks-Director Weiß spendete dem Turnvereine zum Andenken an diesen gemnth-liehen Tag ein mit Widmung versehene« großes Trinkglas, llm halb 5 Uhr Nachmittags beehrte Herr Bezirkshauptmann Grill aus Littai das deutsche Fest mit seinem Besuche; er wurde mit lauten „Gnt Heil!"-Rufen begrüßl. Der Herr Bezirkschef constatirte seine fteundliche Gesinnung für die Ortsgruppe Sagor und den Laibacher Deutschen Schulverein, und es that wohl, end-lich einmal auch einen deutschfreundlichen Reprä-senlanlen der slavischen Versöhnungs-Aera in Mitte deutscher Vereine zu sehen. Auch aus T r i f a i l hatten sich mehrere Gäste eingesun-den. Um '» Uhr Nachmittags wurde ein Tanz-kränzchen in Scene gesetzt. bei welchem den freundlichen Damen von Sagor der denselben gebührende Tribut gezollt wurde. Um halb acht Uhr Abends rüstete sich der Turnverein zum Abschiede; unter Begleitung der Honoratioren, der Damen und unter Vorantritt der Musik-capelle trat der Turnverein seinen Rückmarsch in die Station Sagor an, wo in überaus herz-licher Weise Abschied genonimen wurde. Es war ein schöner Tag, den der Deutsche Turnverein aus Laibach am 12. Juni 1887 in Sagor verlebte ! • * AuS dem Trauthalk, 14. Juni. (Orig. Bericht). sD e r Pfarrer von M a x a u.j Einer der schneidigsten nationalen Geistlichen ist nnd bleibt der Pfarrer von Marau. Wir mußten uns schon des Oesteren mit diesem Kampfhahue be schäftigen, denn er sorgt immer dafür, daß er unserer liebevollen Erinnerung nicht entschwinde. Am Frohnleichnamsfeste. das. wie in der gestimmten römischen Christenwelt, auch in Maxau niit allem Pompe gefeiert ward, wurde ein Marktinsasse von, Herrn Oberlehrer eingeladen, zur Verherrlichung der Feier feine sonore Stimme beim Umgange ertönen zu lassen. Als Lohn für ihre gulen Dienste wurden der Sänger und der Oberlehrer vom Pfarrer Abends auf ein Glas-chen Wein eingeladen. Sie kamen der ehrenvol-len Einladung nach, aber anstatt als Dürftige getränkt und als Hungringe gespeist zu werden, wurden sie und insbesondere der Herr Oberleh-rer wegen des deutschen Unterrichtes von« Psar-rer ..angestänkert". Nachdem endlich der uner-quickliche Streit beigelegt war, erhob der eingeladene Sänger, um Stimmung in die Gesellschaft zu bringe»«, sein Glas und brachte folgenden Trinkspruch aus: .mir vam dam in mir varn zapustirn; tako je rekel Kristus k' je svoje ucenco zapustil!* Wie von einer Sandviper gestochen, springt der Herr Pfarrer über diesen Trinkspruch in die Höhe und stellt sich den« harmlosen Redner, indem er seinen tftock auszuziehen beginnt, zum Kampfe bereit gegenüber. lassen und begab sich in den spärlich erleuchteten Hausflur. Dort hielt der Schuldiener einen schlecht gekleideten Jungen fest, dessen Gewand, total durchnäßt durch das unfreiwillige Bad im Straßenmoraste, nichts gewonnen hatte. Es war ein Knabe von vielleicht elf Jahren, etwas blaß und schmächtig und durch die un-angenehme Lage heftig erschreckt. Sein langes krauses Haar fiel in schwarzen Strähnen dnrch-näßt in die Stirne, dafür blickten die braunen Rehaugen ganz treuherzig in die Welt. Der Küster, ein Kindersreund, gab sich Mühe, böse zu scheinen. „Was machst Tu denn aus meinem Wein-spalier, kleiner Taugenichts ? Ist das ein Wetter und eine Stunde, um den Leuten in die Fenster zu schauen „Ich — ich bin ja nur gekommen, um die Musik und Sie'spielen zu hören!" Der Küster mußte unwillkürlich lachen. „Und darum ruinirst Du mir meine Reben, Du Spitzbub i" Der Junge hielt schüchtern seine nasse Mutze zwischen den Händen. „Seien Sie nicht böse, Herr Küster, früher konnte ich von Apothekers nicht fort und ich höre doch so gerne hier zu, wenn Sie Geige spielen. Das klingt viel schöner, als bei den Marktmusikanten Dem Sänger blieb nichts übrig, als sich gleich-falls zum Kampfe zu rüsten und *um Jrecimn Stellung nehmen, wobei er nicht lintetürn konnte, respektvoll die Rockärmel aitfMrnj». Nur dem schleunigst dazwischengetretenen C&er lehrer, dem Coopera«or und der Huiigser P'ir-rersköchin ist es zu danken, daß zum GanZwm der inzwischen allarmirten Marktbevölkening n zu keinem innigeren Handgemenge kam. 2o geschehen zur Verherrlichung des Frohnleichnaw«-festes im Jahre des Heiles 1887 im Psarrheir zu Maxau unter der milden Regierung tu Pfarrers Lendoschek. Schutvereine ^Deutscher Schulverein.j Ain. lv. Juni. In der am 7. Juni abgehaltene» Ausschußsitzung wurden die Berichte über ra dem Vereine zugefallenes Legal nach Ämalie von Vittenghof nnd über die von der .^raiie»-ortSgruppe in Steyr (Darstellung lebender Bilder« von der Ortsgruppe Ste»,rermühl. der Crtsprurce Michelob. der Frauenortsgruppe in Teplitz sball» veranstalteten Festlichkeiten zur Kenntnis genom men und dafür der Tank vonrt. Eine 3j*n5< der steiermärkischen Sparrcasse für den Tchuldai in Sauerbrunn wird ihrer Bestimmung zufleführt. für die Schule in Tubenetz wird die Zadluiq des Schulgeldes für arme Kinder und für ^nrich-tungsgegenftände in der Schule zu «chlmiw werden die erforderlichen Beträge bewillig«. Weiters werden für einen Schulbezirk im in lichen Böhmen und für mehrere Schulen m Tirol kleinere Unterstützungen gewährt: nm Unzahl von größeren Subventionen muß« »ra Rücksicht auf die durch die gesteigerten Anforder ungen starkin Anspruch genommenen Vereinsmirtt! vorderhand zurückgelegt werden. IS ch u l v e r e i n für D e u t s dj e.] Grcu. 13. Juni. Die gelegentlich der Hauptversannn liing vorgenommenen Neuwahlen der .vuacno-näre haben folgendes Resultat ergeben: Für den Ausschuß die Herren: 2t. Fink, A. Fleischmann. Dr. o. Haa*■ egger. Dr. Hutter, Hern«. Kieuzl Ä. Oberranzmayer, M. Richter. ,n. Schlacher, Th. Schumi, I. Stärk. Winter, sämmtlich in Graz. A. Kaiser m Oberhennsdorf, K. Kummer. Notar m iKe-nobitz, Dr. v. M ü h l w e r t h i» Liiq uitd I. Ullmann in SechshauS. — !vür oe» A u f s i ch l s r a t h die Herren : A. Für it in Oberzeiring, Dr. A. Gödel in Graz, N i e r h a u s in Mürzzuschlag, G. R. v. - cd c-listet in Schloß Rosenau und A. Wal\ m Lichtenegg. Für das Schiedsgericht die Hern» Dr. Bogensb erger, G. Gulma »». Nun lachte auch Semper. der Schuldieucr. „I. sieh mal Einer! Du bist ja ein ver stixt gescheidter Kritikus! Das ist ja. w» jetzt sehe, der alten Wildenstein ihr Find ling--" Der Küster besah sich den jungen mu näher. Das hübsche, aufrichtige Gesichtchen sie-fiel ihm. Er winkte deui Schuldiener. „Na, Semper. lasse Ers nur diesmal sein! Komm' herein in die Küche. Bist ja total naß und es klappern Dir die Zähne — wr Furcht oder Kälte „Bor Kälte", sagte der Junge, unö rcn'ditf die nackten, schmutzigen Füße aus vem Tuch-flecken ab, der an, Eingange lag. „Wie heißt Du denn? Und «ver in T« Vater i" Das Kind senkte den Kopf. Cne«l*r machte es diese Frage traurig. „Engen heiße ich. Ich habe »ich« äJdft nicht Mutter! Die Ziehmutter fand mich. !!!m bin ich bei ihr und helfe verdiene». Aber -Geige spielen möchte ich lernen — so schön, so wie man's gar nicht sagen kann! „C, bfflt lieber Herr Küster, lehren Sie mich dot spielen!" Heinz Töpser sah erstaunt in das bletche Gesicht, in welchem die Augen bell aufleuchmni und ihn flehend anschauten. 1887 A. Miller v. Hauenfels. Dr. R. M u h-ri. Th. Arbeiter, sämmtlich in Graz. In der Hauptverfammlimg wurde infolge des Antrages der Verein-leitung die Abänderung de- ^ 17 der Satzungen in der Weife beschlossen, daß der Vereinsausschuß künftighin aus 24 Mitgliedern besteh n soll. Deshalb wurden noch die folgenden Herren in dm Ausschuß gewählt: Dr. Fiegl in Bozen, Fr. H a n s ch m a n n in Graz. Dr. E. I e n n e in Reichenberg, Fr. Liebling in Wien, Jos. Krainz in »lagen-fürt, Dr. Pannholzer in Graz. H. R o g l e r in Asch, G. Schamberger in Wels, Dr. Sylvester in Salzburg. Diese werden ihre Amlslhäligkeit dann beginnen, wenn diese Satzungsänderung die behördliche Genehmigung erhalten haben wird. — Ein ausführlicher Bericht über die Hauptversammlung ist uns für die nächste Nummer in Aussicht gestellt. Kleine Wronik. |D i t deutf ch-n ationale Vereint-n u u g| hat an Abt Karl von Melk, bekanntlich den einzige unter den geistlichen Würdenträgern be* Adgenrdneten Hauses, welcher für den Antrag Schmerling gestiinmt hat. folgende Adresse ge-richtet: .Kuer Hcchwurden ! Hochvenbrter Herr Prälat! Au den bö-hsten Pflichten eines Volkes, welches Lelbitachtung besitzt, gehört die unentwegte Wahrung t« eigenen Lotkstbumö, da« entschiedene Eintreten für die idealen Wüter der Nation, für die von den Vätern ererbte Sprache, Sitte und Eigenart. Daher gedübri denn auch der Zoll aufrichtigen Danke» allen jenen Männern, welche in entscheidenden Mo-menleu für diese Güter ihres Volkes einstanden, «»bekümmert darum, ob persönlicher Vortheil oder Rachibeil die Folge ihrer Handlungsweise sein werde. Umtt jenen Mitgliedern des hohen Herrenhauses nun, welche in dessen Sitzung vom 7. Mai d. I tÜT den turn Schutze unserer nationalen Interessen einbrachten Antrag Seiner Excellenz des Herrn flirtet von Schmerling ihre Stimme abgaben, waren auch sie, hockwürdiger Herr Prälat! Diese That-\iit wiegt um so schwerer, al« Ihr Votum den im»idertezlichen Beweis für die Richtigkeit der vom «tknalgesinnlkn Theile der deutschen Bevölkerung te» verföchte,>en Anschauung bietet, daß der deutsche Pnesier mit der gewissenhaften Erfüllung der Pfltch-«n seines hehren Berufe« die Erfüllung der unab-Kittami Pflichte» gegen sein eigenes Volk wohl eminen könne. Leicht erklärt sich demnach die sel-(tut Ymmülbigkeii, mit welcher gegenwärtig aus den «rschiedensten Theilen Deulschösterreichs Stimmen fc* wärmsten Dankes für jenen deutschen Priester laut werden, der, dem Zuge seines deutschfühlenden Herzen» folgend, in der Stunde der Entscheidung «nie» für die deutsche Bevölkerung hochwichtigen Jtamv'e« treu zu seinem Volke stand. Gestatten Sie „Bitte. bitte!" wiederholte der Knabe. „Ich will auch ganz brav sein und in der Küche delie» und thun, was Sie befehlen — nur lehren Sie mich die Geige spielen l" Der Küster nickte. „Nun denn, ich will's inn Dir einmal probiren. Aber wenn Du nicht sieißig bist — das fage ich D»r gleich! — dann kommst Du mir nicht mehr über die Schwelle! He. Dörche!" — sie traten jetzt in die Küche — .gib Sie dem Jungen einen tüchtigen Teller Äiehldrei! Und morgen Nachmittag — 's ist Sonntag — da komm' zu mir, wenn die Kirche vorüber!" „Ach, Herr!" — jubelte glückstrahlend der Laabe: Heinz Töpfer war aber schon zu seinem „Tompsaffen" gegangen. Von da an kam Eugen, gewaschen und gekämmt, mit gestopften und geflickten Kleidern, täglich in die Stunde, und es war zum Staunen, wie weit er s in einem Monat schon brachte. Es steckte ein eigenes Talent in dem Jungen. Ter Pfarrer hatte für eine Geige gesorgt und Eugen konnte bald das Lehramt bei den Chor-knaden übernehmen. Wach Jahr und Tag wußte Heinz Töpfer seine», Schüler nichts mehr zu lehren und schrieb in die Großstadt an einen ihm früher befreundeten Musikprofessor. Wieder brachten Pfarrer und Küster und der reiche Bäcker Lämmchen die Mittel auf. den „Findling" .Deutsche Wacht" daher, bochwürdiger Herr Prälat, auch dem unterzeichneten parlamentarischen Verbände, welcher die enschiedene Wahrung der Interessen des deutschen Volkes in Oesterreich al« den Leitstern seines Wir-kens betrachtet, Ihnen für Ihr mannhaftes Votum vom 7. Mai l. I. vollste Anerkennung und aufrichtigsten Dank auSzusprechen. Für die Deutschnationale Vereinigung des österreichischen Abgeordnetenhauses: Dr. Hubert Fuß, Dr. Otto Steinwender, Schriftführer. Obmann." >Die Zustände im Wiener A l l g. K r a n k c ii h a »t s e.j Den Münchener „Reuesten Nachrichten," welchen wir auch die Verantwor-tung überlassen müssen, wird über diesen Gegenstand aus Wien geschrieben: „Genau wie Ihr Correfpondent es vorausgesagt hat, ist's ge-kommen. Die StatthaltereiCommission ist mit ihren „Untersuchungen" im Allgemeinen Krankenhause zu Ende und erklärt officiös, daß ihr — Herr Pernerstorfer nichts Neues erzähle und nichts Besonderes bewiesen hat. Kurz, die mit solcher Eile unternommene Action ist kläglich im Sande verlaufen und den Grund hiefür sucht man wohl am Einfachsten in der Zusammen-setzung der Unterfuchilligscommission. Der letzteren gehörten nämlich gerade diejenigen Herren an. welche durch mangelhafte Beaufsichtigung des Krankenhauses vor Allem Schuld an den be-kannten Uebelständen haben; sie bestand aus dem Vieepräses der Statthalter« Kulscheia Edlen von Eichland, Referent für das Allgemeine Krankenhaus. Statthaltereirath Ritter von Ka-rajan, gleichfalls Referent für das Allgemeine Krankenhaus und Bezirkshanptmann Baron Sieber, administrativer Referent für das Allge-meine Krankenhaus. Wenn nun von den ver-nommenen Aerzten und Beamten einer etwas sagte, was der hohen Commission nicht recht war. so hat diese es einfach nicht gelaubt und Herr von Kutschera unterbrach die höchst be-lastenden Angaben des Assistenten Dr. Hoheneck mit den etwas unsanft gesprochenen Worten: „Sie treten ja hier wie ein Ankläger auf." Auch fönst soll der Vorsitzende der Commission Per-ionen, welche im Sinne der Pernerstorfer'fchen Behauptungen aussagten, ziemlich unwirsch be-handelt haben. Trotz der mangelhasten Methode der Untersuchung sollen jedoch die Protocolle der Untersuchung«!'Commission auch schon in ihrer gegenwärtigen Gestalt zum Nachweis genügen, daß die Anklagen, welche Abgeordneter Perner-storfer im Parlamente gegen die Verwaltung des Allgemeinen KankenhauseS erhob, sehr gut begründet waren. Wenn nun Graf Taaffe seine mit dem Anscheine ehrlicher, fester Entschlossen-heit ausgesprochene Absicht nicht wahr machen sollte, die Schaden im Allgemeinen Krankenhause durch rücksichtsloses Vorgehen zu beseitigen, dann wird Herr Pernerstorfer für den Ausschuß. zu kleiden und in die Großstadt zu schicken. Die „Ziehmutter" weinte heiße Thränen. „Er war doch ein gar so lieber Junge gewesen--* Mit dem kleinen Schatz in seinem Geld-beute! miethete sich Eugen bei einem Schuster ein. Sein neuer Lehrer fand für ihn einige Leclionen bei kleineren Knaben und paar Frei-tische. Auch Professor L. fand den Knaben un-gemein talentvoll. Da Eugen sonst aber nichts gelernt hatte, und höchst unwissend war, blieb nichts Anderes übrig, al« ihn zu einem armen Realschullehrer in die Stunde zu schicken. Mit unglaublichem Eifer bewältigte der nuumehr Fünfzehnjährige auch diese Schwierigkeit: seine Freude jedoch blieb die Musik. Eugen trug eine Welt musikalischer Träume in sich. Es heißt in einem alten Märchen, daß Gott, so oft ein Kind geboren werden solle, den neuen Weltbürger in seine Arnien schließe, ihm sanft die Seele einhauche und ihn seinem Schutzengel übergebe. Aus dem Mantel des Süd-windes fliegt dann der Engel zur Erde hinab und singt dem Kinde ein Wiegenlied, ein Lied, das nur die Engel kennen. Und diese Melodie vergißt die Seele, die sie gehört hat. niemals ganz. Gute Menschen hören sie tief im Innern lebelang, und auch bei den Bösen gibt es Stun-den, da die längst vergessene süße Weise urplötz-lich bei ihnen auftaucht. Das nennen die Men- 3 welchem er detaillirte Klagen wider die Wirth-fchaft in der Anstalt vorträgt, die Oeffentlichkeit fordern und selbst die Majorität unseres Varla-ments wird nicht den Muth haben, diesen Antrag abzulehnen." sAlles muß verwenzelt sein.] Nachdem die Tschechen nach einander den Pflug, die Nefor-mation, die Schiffsschraube, die Kolaischen und noch vieles Andere als Errungenschaften der großen Wen-zelsnalton erklärt haben, macht sich, wie aus Grob tau berichtet wird, ein dortiger Tscheche auch über das Skatfpiel her. Diese« bisher für eine deutsche Erfindung gehaltene Spiel stammt, wenigstens waS den Namen betrifft, angeblich gleichfalls au« Tsche-chovien, denn der Name „Skat" kommt vom isch«-chischen Worte „Skatule*, d. i. Schachtel. Der schorfsinnige Eulturforscher erkärt dies folzenderma-ßen: »Der Talon wurde nämlich von meinen Vor-fahren, den alten Slaven, in eine Schachtel gelegt, und in der Folge der Zeit kürzte man da« Wort „Skatule* ab und machte daraus Skat, welchen Na-men das Spiel heute noch führt." ES ist nur zu ver-wundern, daß e« die Deutschen, obzwar ihnen die Tschechen eigentlich an ErfindungSgeist soweit über-legen find, doch ein BiScken weiter gebracht haben, als die WenzelSsöbne. Vielleicht hat die« darin seinen Grund, daß e« die Tschechen seinerzeit im Dränge anderweitiger Geschäfte übersehen haben, da« — Pulver zu erfinden. Nun ist'« zu spät, und dem Tsche chenvolke wird man's allezeit anmerken, daß e« da« Pulver nicht erfunden ha«. [DU Krankheit d e s deutschen Kronprinzen.! Die in Wien erscheinende ..Internationale Klinische Rundschau" schreibt: Tie Krankheit des deutschen Kroprinzen hat für uns Aerzte nebst dem allgemein menschlichen auch noch ein wissenschaftliches Interesse, nament lich in Anbetracht der Widersprüche, die unter den behandelnden Aerzten über das Wesen des Leidens zu herrschen scheinen. Sicher ist nur. daß der deutsche Kronprinz an einem Kehlkopf-polqpen leidet; dagegen ist man trotz der sorg-faltigen mierofeopischen Untersuchungen nicht ganz sicher, welcher Natur die Neubildung ist. Diese Uusicherheit und zugleich berechtigte Aengstlichkeit dürften ihrm Grund hauptsächlich darin haben, daß. wie erfahrene Laryngoscopiker ganz gut wissen. Kehlkopfpapillome bei öfterer Recidive allmälig degeneriren. Hoffentlich wird dies bei dem deutfcheu Kronprinzen nicht der Fall sein. Locates nnd Provinciates. Cilli, IS. Juni. Der tz'illier Hewerveverein hielt letzten Sonntag eine von etwa sechzig Mit-gliedern besuchte Monatsversammlung ab. Die-selbe wurde von dem Obmanne, Herrn Walter, geleitet und Herr Commisfär T a x wohnte ihr als Regierungsvertreter bei. schen dann —Reue. Ein gottbegnadeter Kunst-ler aber sucht diese Engelsweise so lange er lebt. Sie verfolgt ihn — wie gern mochte er sie fassen und wiedergeben — aber ach! sie entflieht ihm — und wenn seine Kunst die Töne brausen, in gewaltigen Wellen dahinstürmen, oder gleich der Acolsharse ausklingen läßt, dann sagen die Menschen staunend: „Er ist ein Genie!" Kein Jahr verging und Eugen hatte bei Professor L., der jeden Winter größere Coneerte, meist klassische Musik, veranstaltete, solche Fort-schritte gemacht, daß sein Lehrer ihn dem großen Publicum vorführen konnte. Engen spielte wirk-lich gut und wurde mit Beifall überschüttet; allein er selbst war niemals mit sich zufrieden. Da kam ein Abend, der sein Lebensschiff-lein hinaus in die Wogen des großen Ocean« trieb. ES war im Anfang de« Fasching. Eugen hatte in einem der Coneerte. die Professor L. in Gemeinschaft mit einer berühmten Diva ar° rangirte, ein Violinsolo prächtig gespielt. Sobald er jedoch sein Instrument sinken ließ, kam die alte Schüchternheit, die ihm sonst eigen, wieder über ihn, er verbeugte sich linkisch und fwlperte wohl hie und da über die Stufen der Estrade oder gar über seine eigenen Beine. Jetzt legte sich der Beifall, aber man be- 4 gehrte stürmisch eine Zugabe zu dem vorgezeichneten Programm. „Spiele doch einmal etwas Eigenes! Du improvisirst ja vorzüglich, Eugen! — versuche e« — ich werde Dich auf dem Flügel begleiten." Der junge Mann stockte — verlegen und wie hilfesuchend sah er zu dem Lehrer empor. Da schlug ein leises Lachen an sein Ohr. Madame I....... die damals im Ze- nith ihre» Rufes stand, war eingetreten. Sie hatte die Vierzig wohl längst passirt, neigte zur Ueppigkeit und verstand es meister-haft. ihre beaux restes zu verwerthen, ihre dunklen^ Augen, die kleine Hand und den zier-lichen Fuß als Lockmittel zu gebrauchen. Wie sie so vastand, die hohe, volle Gestalt, von den Wellen der goldgelben Brokatschleppe umflofsen, siegeSgewiß im Saale umherblickend, glich sie einer Messalina. Sie lachte leise über Eugen'S Ungeschicklich-keit und Zaghaftigkeit und schien ihrem ordenS-geschmückten Begleiter ein paar spöttische Worte zuzuflüstern. Endlich traf ihr saScinirender Blick Eugens Auge. Ihn, war es. als stiegen ihm heiße Wellen nach Hals und Antlitz. „Fast noch ein Knabe--" so hörte er deutlich die Künstlerin sprechen. Da hob er seine Geige, drückte die Augen fest zu und so über-kam ihn daS Gefühl, als sei er mutterseelenallein. „Dlvtsche Wacht" vom Stadtamte überhaupt keine Erledigungen zu bekommen seien, namentlich nicht in gewerb liehen und Genossenschafts-Angelegenheiten. Es wird eine bezügliche Beschwerde an die Statt-halterei verlesen und auch angenommen. Schmied-meiste? Z i m n i a k erwähnt unter Anderm. daß die Gemeinde in der unmittelbaren Nachbarschaft seines Hauses ein Pissoir errichtet habe, ohne ihn um seine Zustimmung zu befragen. Den dritten Punkt der Tagesordnung bil-bet ein Vortrag des Herrn Weiß über die Schädlichkeit derStrafhauSarbeit, wobei er namentlich die Nachtheile beleuchtet, welche da« Gefängnis des Cillier Kreisgerichtes auf die Gewerbe ausübt, und Herr S i m a gibt hierauf seiner Ansicht nach der Richtung Au«-druck, daß die Gefangenen am besten bei der Sannregulirung, bei Aufforstungen und für land-wirtschaftliche Zwecke zu beschäftigen wären. Die Versammlung, welche um 2 Uhr begonnen hatte, wurde erst um '/* 5 geschlossen. sPersonalnachricht.1 Der Herr Vice-Bürgermeister Franz Zangger hat sich zu mehrwöchigem Eurgebrauche nach Gleichenberg begeben. sSpende.) Der Kaiser hat das bezügliche Ansuchen des Bezirksausschusses Cilli mit einer Spende von 86» fl. für die durch daS Brandunglück vom 2. v. M. schwer betroffenen Be-wohner von Neukirchen erledigt. |D i e „LaibacherZeitun g") ist über die Zurechtweisung, die wir ihr anlässig ihres ungenauen Berichtes über das Cillier Sänger-fest angedcihen ließen, nicht wenig böse, sie schlägt mit erheiterndem Eiser um sich. Unter Anderem wird da die Versicherung gegeben, daß der Redacteur des krainischen Amtsblattes kei-neswegs im Auftrage des Landespräsidenten Winkler und auch nicht, um zu „nadern", dem Feste angewohnt habe. Wir wollen Das, wenn es denn schon sein muß. glauben, so schwer es bei dem Umstände, daß der Schein dagegen spricht, fallen mag. Dafür verlangen wir von der „Laibacher Ztg." eine Richtigstellung der in ihrer Notiz über das Cillier Fest enthaltenen Ungenauigkeite», wir verlangen dies vom Stand-punkte des .,Auslandes", der dem Tageschronisten die ehebaldigsteCorrectnr unterlausenerUnrichngkei ten unerbittlich vorschreibt. Was die „Laibacher Ztg." mit den Schlußsätzen der unserem Blatte gewidmeten Zeilen sagen will, vermögen wir nicht zu errathen; sie sind uns entschieden zu... hoch. Und wenn uns das Organ Winklers ein „Cillier Blättchen" schilt, so nehmen wir dies in Ruhe entgegen, erlauben uns aber die be-scheidene Frage, welche Bezeichnung dann wohl der „Laibacher Ztg." gebührt, welche trotz aller Beueficiren, die ein Amtsblatt genießt, einen Le-serkreis findet, der bekanntermaßen nur einem Anfangs erklang es leise, wie wenn der CsikoS, der braune Sohn der Haide. auf blumigem Rasen seine Fiedel probirt — dann einzelne, abgebrochene Töne, als wolle er das Jpstrument wecken. Dann wirbelten die Melodien im Wal-zertacte und Fragmente von Liedern durchein-ander — Professor L. hatte Mühe, ihnen zu folgen — jetzt kam ein süßes Adagio, dann klang es wie Schlachtgesang, ein wilder Kampf wurde hörbar, kleine schwarze Kobolde rissen und zerrten ein Opfer umher, in fieberhaftem Eifer rasten die Töne nach Oben, dann eine Dissonanz, grell, absurd, ein Seufzer und wie sie begonnen, leise, ganz leise erstarben die Töne. Alles im Saale athmete auf. Noch einen Moment dauerte die Spannung, dann brach ein nie gehörter Beifall los. Eugen erwachte aus seinen Träumen und blickte verstört nach dem Lehrer und der Diva. Sie sah ihn mit großen glänzenden Augen an. dann trat sie vor allem Publicum auf ihn zu, reichte ihm die brillantengefchmückte Hand und sagte laut: „Sie sind ein Künstler, mein kleiner Freund!" Das war der Wendepunkt in Eugen Wil-densteinS Leben. (Schluß folgt.) 1887 kleinen Bruchtheile desjenigen der „Teutsch» Wacht" gleichkommt. Vielleicht genügten diele Äe-merkungen, das edle Organ zu der Erkemimii zu bringen, daß es mit seiner Notiz „Ja so sind sie!" wieder einmal eine jener Ungeschicklichkei-ten begangen hat. wie sie in so reicher Zahl Ad in solcher Derbheit in keinem anderen Blatt zu finden sind. als eben nur in der „Laibach« Zeitung." ^Wacklige Popularität.) Mc» schreibt uns aus Wien unterm 14. d.: ,.T« steirifchen Slovenen sind schon seit langer Znl mit der Führung des Grafen H o h e n ro a rt unzufrieden. Ihre Abgeordneten sind auS diesem Grunde aus dem Club des rechten Centrum» | ausgetreten und ihre Presse läßt kaum eine <3* legenheit vorübergehen, um ihrem Unmmh üb« die Lauheit des gräflichen Abgeordneten Lust\;i machen. Infolge dessen ist die Popularität, der» sich Gras Hohenwart erfreute, selbst unter da krainischen Slovenen so sehr wacklig geworden, daß sich die Nothwendigkeit einer Reparatur er-gab. und es wurde zu diesem Zwecke das be-wußte Memorandum in Sccne gefetzt, weichet übrigens dem Ministerium, wie bekannt, zu D#r gerückter Zessionszeit zugestellt wurde und den-gemäß keine Verlegenheiten bereiten kona«. Allen Anzeichen zufolge hat das Memoranda« den gewünschten Eindruck nicht gemacht. Nach wie vor bildete Gras Hohenwart den Gegennaud theils sachter, theils energischer Angriffe und io mußte denn schweres Reclamegeschütz ausgefadwi werden. Die „Novice", das Organ der clen-calen Altslovenen. veröffentlicht hinterher rat» Artikel, in welchem die Verdienste des Graie» Hohenwart um das Memorandum mit ausdnng-lichem Rachdrucke gewürdigt werden. Er, d« Vielgeschmähte, mit Undank Belohnte, sei gewesen, welcher eS in der „Siebzehner-Coimnifsioif durchsetzte, daß die gestimmte Rechte sich bereit erklärte, die Forderungen des post ^-»tlim-Me-morandums mit ihrem ganzen Einfluße ;u unterstützen ... „Wat ich mir davor kooffe!" sagt ein Berliner Sprichwort. sDie Ortsgruppe „St. George» und Umgebung" des Deutsche» Schulvereine s) hält Sonntag den 18. Jum d. I. um 6 Uhr Abends in Stor6 die satzung« gemäße Jahresversammlung ab. Tie TageSord-nung umfaßt Berichte, Wahlen, Anträge. Itt Mitglieder der Nach baronsgruppen werden b'M geladen und es dürste insbesondere der Beiuch aus Cilli ein zahlreicher werden, da die Zug»-Verbindung sehr bequem ist. sE i n entsetzliches E n d ej bat der 23jährige Köhler Michael Bratec gesund«, der im Lahonvagraben bei Gairach .Kohlen erzeugte. Der Aermste stieg in der Nacht vom 8. zum 9. d. M. auf feinen Meiler, um das Feuer zu schüren, die Decke brach ein und Bratec icmd in der Glut seinen Tod. sJ n Lichtenwaldj wurde letzten -oim> tag unter reger Betheiligung der Mitglieder du Jahresversammlung der dortigen OrlsgnWe des deutschen SchulvereineS abgehalten. Ter Ld mann. Herr Dr. Äusserer, begrüßte die An-wesenden mit einer herzlichen Ansprache im» wies in seinem Berichte über das letzte Verein»-jähr mit Genugthung darauf hin. daß die £rt» gruppe wächst, und die deutsche Schule in Lich-tenwald trotz der heftigsten Anfeindungen ge-deiht. Nachdem Herr Dr. Äußerer gebeten ham. diesmal von der Wahl seiner Person zum Ot mann abzusehen, wurde Herr Dr. Gustav M au-rer »um Obmann gewählt. Der Leitung gedö-ren weiters an die Herren: Dr. Äusserer, Klemens W r a t s ch g o, Julius von Z ch m ut I. W a m b r e ch t s a m e r. Fräulein S m re-cker wurde zur Zahlmeisterin gewählt, la Herren Dr. Mauer und Oberlehrer W r a i s ch-g o wurde über Antrag des Herrn Dr. X i ti> tschitsch für ihre hervorragenden Bemühung» im Interesse der deutschen Schule in Lichini-wald der Dank der Versammlung ausgeivrochen. sEine Prämie.) Im Byitte Ober-bürg treibt seit einiger Zeit ein LuchS sein Unwesen und richtet namentlich unter den Sch^ heerden großen Schaden an. Die Bezirkthazivl-mannschast Cilli hat nun auf die Erieging der Bestie eine Prämie von 20 fl. ausgesep. Zum ersten Punkte der Tagesordnung „D i e Schlachthausfrage" brachte der Vor-sitzende zuerst eine Petition an die Statthalter« zur Verlesung, in welcher das Ansuchen gestellt wird, die Errichtung eines Schlachthauses in Cilli nicht zu bewilligen, dann eine Zuschrift an den Cillier Gemeinderath, in welcher betont wird, daß der Gewerbeverein mit den von Herrn Koscher in der letzten Versammlung gegen das zu errich-tende Schlachthaus vorgebrachten Bedenken ein-verstanden sei und daß er auch die Art. mit welcher diese Bedenken zum Ausdruck gebracht wurden, billige. Die Petition an die Statthal-terei erhielt die Zustimmung der Versammlung, die Zuschrift an den Gemeinderath dagegen rief eine ziemlich lebhafte Debatte hervor, welche von Herrn P a c ch i a f f o eingeleitet wurde, der gegen die Zumuthung. daß sich der Gewerbeverein mit den von Koscher über den Gemeinderath gebrauch-ten beleidigenden Worten einverstanden erkläre. Protest erhob. Herr Weiß brachte die Anlage des Friedhofes und das Cholera-Nothspital zur Sprache, dessen Errichtung bei 1000 fl. gekostet habe und welches nun. da es sich auf fremden Grund befinde, doch wieder abgetragen werden müsse, wogegen Herr Sima hervorhob, daß die Errichtung des NothspitaleS über strengen Auftrag der Statthaltrerei erfolgen mußte. Herr Koscher gab die Erklärung ab, daß er mit seinen Ausführungen über die Schlachthausfrage den Gemeinderath nicht beleidigen wollte und daß ihm die verletzenden Worte nur in der Erregung und weil ihm Sima immer in's Wort gefallen, entschlüpft seien. Herr T s ch u l i k stellte schließlich den Antrag, über die vorgeschlagene Zuschrift an den Gemeinderath zur Tagesord-nung überzugehen und wurde dieser Antrag auch mit großer Majorität angenommen. Ten zweiten Punkt der Tagesordnung bil-bete die Besprechung jener Sitzung des Cillier GemeinderalheS, in welcher unter Anderem der Beschluß gefaßt wurde, in Betreff des Baue« eines Magazin« für Landsturm-AuSrüstungsgeyenstände die Bau-meister Bull mann, Diemetz. Higersperger und Tschernitschek zur Vorlage von Offerten einzu-laden. Es wird die Frage aufgeworfen, warum die Herren Muster, Nadenitfchek und Walter von der Concurrenz ausgeschlossen worden seien, und Herr Sima erklärt, daß er sich diesbezüg-lich verwenden werde. Weiters gelangt der Vorgang des Stadtamtes bei verschiedenen Ge-legenheiten zur Besprechung und wird hervorge-hoben, daß Herr Higersperger junior die Con-cession als Maurermeister, und ein gewisser Wretfchko die Bewilligung zur Ausübung des Anstreichergewerbes ohne Befähigungs-NachweiS erd alten hätten, daß statt vor der betreffenden Genossenschaft beim Stadtamte Lehrlinge steige-sprochm werden u. z. von Diurnisten, und daß 1887 [Schabenfetter.] Bei Mühlenbesitzer ^ul Apalh in Jvanza brach dieser Tage jfaucr aus und würbe ber ganze Besitz cinge ischcn. Tie Mühle war ausreichend affecurin. sB r a n d unb Explosion.) Aus S t. artin bei Littai sendet man uns einen Leucht über das entsetzliche Unglück, welches sich daselbst am Frohnleichnamstage ereignete. Durch » aus einen Gürtel total abgebrannt; ein Äbrjunge erlitt am llnterleibe furchtbare Branb-munden. seine Kleidungsstücke waren bis aus den oberen Theil des Hembes und des Rockes im Äugenblicke verbrannt. Die Theilnahme für bie Unglücklichen ist. wie man sich beuken kann, eine sehr große. |$er deutsche Turnverein „Eintracht" in Trieft) blüht unb gebeiht in überaus erfreulicher Weife. Wie wir dem uns rorn Porstanbe, Herrn Wilhelm E n g e l m a n n piMndcten Jahresberichte entnehmen, hat bie Mitglieder;^,I seit April v. I. um nicht weniger ok 121 zugenommen, so baß er setzt beren 4« i zählt, unb ber Vermögensstand hat sich in derselben Zeit um fl. 3503 44 gehoben, so baß er gegenwärtig fl. 5665*79 beträgt. Diese Ziffern iunchen eine beutliche Sprache unb liefern ben fauei*, baß man enblich auch in ber Abrisset darangegangen ist, das Deutschchum zu sammeln. Der Verein wird im nächsten Jahre da» Jubiläum seine« 25jährigen Bestandes be-wbeii unb der Feier durch Eröffnung einer zu ernchteitben deutschen Turnhalle eine besondere Neide verleihen. Es ist zu diesem Zwecke bereits ei» Fonds von 2618 fl. vorhanden, welchen entsprechend zu vergrößern der Ausschuß soeben ,men Ausruf zu Beiträgen ergehen läßt. An ber tritt dieses Aufrufe» befindet sich ein munteres @etacht des jüngsten Lieblingsdichters der beut-iche» Nation. Rudolf Baumbach, ber fein Poem mit folgenden hübschen Versen schließt: .Helft Groß und Klein, setzt Stein auf Stein Ito steuert freudig Alle! 6< schallt der Ruf landaus, landein: Tn .Emiracht' eine Halle!' Wir wünschen dem wackeren Vereine vom fltttfn, daß er das Ziel, welches er sich gebest, auch erreiche. • » sverbetener Weg.) Eine größere Ge-Widafi »olllc dieser läge die Eiscnbabnbrücke über I» Lozleina nächst der Essigsabrik beschreiten. Der v:ciung««äch»er Jakob W r e t f <6 e r erhob dagegen Ansprache und erhielt von dem jungen Josef St e fr a u einen Messerstich in die Schutter, daß er pikmmenbrach. [ K i t 6 a I p e t e r s ä u r ej hat Franz K a i-i e i in Johannesderg seinem Ingrimm wider seine Kit ihn geschieden« Frau zum Ausdruck gebracht, fr Krjitictc nämlich mit der Säure einen Ochsen und »wei Schafe, welche Eigenthum der Ehegattin MOL Herichtslaal. Cilli. 13. Juni. [9t a u b.] Die b r i 11 e diesjährige Schwurgerichtssession mrdc heute uiUer bem Vorsitze bes Herrn I ikn^gerichtSpräsibemen Hofrathes Heinricher I eröffnet. Auf ber Anklagebank sitzt Peter S t i- „Deutsche Zvacht" b e r z. ber 23 Jahre alte ledige Knecht aus Lachoiietz. Bezirk Friebau, unb hat sich wegen Verbrechens bes Raubes zu verantworten. Der Beschädigte Jakob Plochl. 69 Jahre alt. Aus zügler und Maurer, erzählt ben Sachverhall wie folgt: Am >9. December v. I. habe er im Gasthause bes Kokl in St. Tomas ben Maurer lohn per I I fl. ausbezahlt bekommen. Er habe das Gelb in einer Brieftasche, in welcher sich eine I fl.-Note befanb, gegeben unb in ber lin-ken Hosentasche ausbewahrt, nnb sei bann heimgezogen. Im Walbe nächst Et. Thomas habe er plötzlich von rückwärts einen Schlag über ben Kopf erhalten, woraus ihm ber Angreiser ben Fuß unterstellte, ihn zum Falle brachte, sich ber Gelbtasche bemächtigte unb bann das Weite suchte. — Der Thäter würbe in ber Person des oboenaiinten Peter Stiberz eruirt. Der Angeklagte ist umfassend gestänbig. An bie Geschwo-reuen würbe eine einzige Frage gestellt unb von ihnen «Obmann Julius Gras Ä t t e m s) be-jaht. Der Gerichtshof verurtheilte den Angeklagten zu -t jährigem schweren und verschärften Kerker. fE i n Rabenvater.j Der 27jährige Schuhmacher Simon S i r k aus St. Georgen am Tabor im Bezirke Franz heiratete vor etwa zwei Jahren bie Maria Mervik, mit welcher er schon früher einmal ein Liebesverhältniß unter-halten hatte. In jener Zeit hatte bie Mervik einem Knaben bas Leben geschenkt, unb ber Um-stand, das Sirk keineswegs bie volle Ueberzeu-gung hatte, ber Vater bes Jungen zu sein, mag wohl bie Veranlassung gewesen sein, baß er ben Knaben oft schrecklich mißhanbelte. Nachbei» Sirk bieserwegen vom Bezirksgerichte Franz schon zweimal abgestraft worben, schlug er am HO. März b. I. wieder einmal auf den kleinen Anton — so hieß der Knabe — wegen einer geringfügigen Unart, für bie er schon von der Mutter gezüchtigt worden war, erst mit eineiii derben Stock und dann mit eiuem beschnallten Riemen in einer Art los. die schier unerhört ist. Und als das Kind zusammenbrach, stieß es der Unmensch noch mit den beschuhten Füßen nmher, um es schließlich aus den Ofen zu werfen, wo es liegen blieb. Am nächsten Tage war der Knabe todt. Bei der gerichtlichen Ob-duction wurde an der Leiche eine Unzahl theils schwerer, theil» leichter Verletzungen constatin. Der Angeklagte behauptet zwar, er habe das Kind nur ein wenig mit einem dünnen Leder-streifen geschlagen. Die Geschworenen bejahten jedoch die Schuldfrage und wurde sohin Simon Sirk wegen Verbrechens des Todtschlages zu fünf Jahre» schweren, mit einer Faste in jedem Monate ergänzten Kerker» verurtheilt. — Die Staatsanwaltschaft hatte geg;n Sirk auch die Anklage wegen Verbrechens der schweren körper-lichen Beschädigung erhoben da er am Tage vor dem geschildertem Vorfalle seinem Weibe durch einen Schlag mit einer Raspel über den linken Vorderarm einen Knochenbruch zugefügt haben soll. Da jedoch die Beschädigte sich der Aussage entschlug, fehlte es an Beweismateriale zur Ueberführung des läugnenden Angeklagten und verneinten daher die Geschworenen die diesbezüglich an sie gestellte Frage. — 14. Juni. sVerbrechen der Brandleg u n g.j Vorsitzender: LGR. Dr. Galle, öffentlicher Ankläger: Staatsanwalt - Substitut R e i 11 e r, Vertheidiger: Dr. Higersperger. Aus der Anklagebank befinben sich bie Winzersleute Johann unb Anna K o z e l, Auszügler in Zagorec. Am 13. September 1884 circa 3 Uhr Morgens brach beim Wohnhause ber Maria Kozel, nun verehelichten To§ in Za-gorec Feuer aus, welches baS Wohn- unb Wirtschaftsgebäude im erhobenen Werthe von 550 fl. sammt Kleidungsstücken, Lebensmitteln und Fahr-nissen verzehrte. An» 7. April 1387 erstattete bie Genbarmerie beim Bezirksgerichte Pettau bie Anzeige, daß der Brand über Anregung von Seite ber Mutter ber Beschäbigten, Anna Kozel. vom Vater ber Beschädigten, Johann Kozel. gelegt worben sei, unb würbe als Motiv der Brandlegung der Umstand angegeben, daß Anna Kozel zur Zeit, als sie noch Besitzerin respective Eigentümerin ber Realität gewesen, bie Ge bäube gegen Branbschaben versichert hatte unb, ba das Versicherungsbüchel auf ihren Namen b lautete, geglaubt habe, baß bie nun höhere Ver-sicherungssumme ihr zufallen werbe. Nach durchgeführtem Beweisverfahren bejahten bie Ge-schwornen bie an sie gestellten zwei Hauptfragen unb verhängte ber Gerichtshof über Johann Kozel eine fünfjährige, über Anna Kozel eine sechsjährige schwere Kerkerstrafe, ergänzt durch einen Fasttag in jedem Monate. [K indesinor b.l Vorsitzender k. k. Hof-rath H e i n r i ch e r, öffentlicher Ankläger k. k. St. -A.-S. S ch w i n g e r, Vertheidiger Dr.Higers-perger. Auf ber Anklagebank befindet sich bie 23 Jahre alte Magb Katharina P a t n e r, zu-letzt in Marburg bebienstet, welcher zur Last ge-legt wirb, daß sie, nachdem es ihr gelungen war. ihre Umgebung über ihren Zustand zu täuschen, in der Nacht aus den 3. Februar l. I. ihr un-eheliches Kind bei der Geburt gewaltsamer Weise getödtet habe. Die Angeklagte, welche sich übrigens allseitig des besten Leumunbes erfreute, stellt bie That entschieben in Abrebe unb bringt zu ihrer Verantwortung vor, baß das Kinb tobt zur Welt gekommen sei. Durch baS Gutachten ber Sach-oerstänbigen würbe zwar festgestellt, baß das Kind in der That noch lebte, bagegen vermochten die Sachverständigen die Möglichkeit, daß die Beschädigung des Kindes bei der Geburt durch einen Fall erfolgte, nicht vollkommen auszuschlie-ßen. Nachdem weitere Anhaltspnukte dafür, daß die Angeklagte gegen ihr Kind bei der Geburt gewaltsam gehandelt habe, nicht erbracht werden konnten, so wurde auch von den Geschwornen im Sinne der beredten Aussührungen des Ver-theidigerS Dr. Higersperger die Schuldfrage e i n-stimmig verneint, worauf der Gerichts-hos sofort daß freisprechende Erkenntnis sällte. — 15. Juni. sTodtschlag.j Vorsitzen-der k. k. LGR. R a t t e k. öffentlicher Ankläger k. k. St.-A. Dr. G e r t s ch e r. Vertheiger Dr. Higersperger. Am 25. April l. I. ent-stand im Stadler'schen Gasthause zwischen Martin Goröek und dem Angeklagten Johann Mirnik, weil Letzterer den Knecht Zapod aus dem Gastbaust hinansgetragen hatte, ein Streit, im Ver-lause besten Johann Mimik ben Gorsek wieberholt mit einem Messer bebrohte. bis er. ba bei seinem bekannten rohen unb gewaltthätigen Eha-rakrer weitere Ausschreitungen zu befürchten waren, von ben anweseilben Gästen aus bem Gasthause hinausgebracht würbe. Um sich nun für biese angeblich erlittene Unbill zu rächen, eilte ber Angeklagte nach Hause, bewaffnete sich mit einer Mistgabel unb stellte sich vor bem Gasthause aus bie Lauer. Als Martin Kuber hinaustrat, sührte Johann Mimik mit ber Mistgabel einen ber-art heftigen Stoß gegen ben Kops des Kuder, daß die Spitze der Gabel nahezu 10 Zentimeter tief in das Gehirn eindrang, woraus Kuder so-fort bewußtlos zusammenstürzte. Kuder. welcher eine Witwe mit vier unversorgten Kindern hin-terließ, starb bereits am folgenden Tage an Gehirnlähmung. Diesem durch eine Reihe von Zeugen festgestellten Sachverhalt gegenüber leug-net trotzdem der Angeklagte die That, indem er darzuthun sucht, daß sich Martin Kuder in dem Momente, als derselbe gegen ihn losging, selbst an der Mistgabel aufgespießt habe. Die Geschwornen bejahte» jedoch einstimmig die auf das Verbrechen des Todschlages gerichtete Frage, und es wurde Johann Mimik wegen dieses Verbrechens zur Strafe des schweren Kerkers in der Dauer von sieben Jahren, sowie zur Zahlung eines Betrages von 500 fl. an die Witwe des Getödteten und deren Kinder verurtheilt. ch • jZur AffaireKoscher.j Die Verhandlung über die von Herrn Dr. G l a n t s ch n i g g als Vertreter desEillier Gemeinderathes gegen Herrn Koscher wegen seiner Aus-lassungen im Gewerbevereine eingebrachte Ehren-beleidiguugsklage war vom städt. del. Bezirksgerichte auf morgen, Donnerstag, anberaumt worden. Nachdem sich Herr Koscher inzwischen zu der in der heutigen Nummer unseres Blattes veröffentlichten Ehrenerklärung sowie zur Zah-lung der Kosten und Widmung eines Betrages von 50 fl. für den Stabtverschönernngsverein herbeigelassen, so hat Herr Dr. Glantschuigg bie Klage znrückgezogen. und die Verhandlung findet nicht statt. Hkeater, Kunst. Literatur. ^ Wir freuen uns mittheilen zu können, daß unserer Stadt ein Musikmeister gewonnen wurde, dessen Tüchtigkeit dasiir bürgt, das; das Musikwesen unter uns »eilen Aufschwung nehmen werde. Dieser Tage weilte nämlich der Capell» «eister aus Troppau, Herr Heinrich W e i d t. in Cilli. um bezüglich des von unserem Musik vereine zu besetzenden Postons eines artistischen Leiters Umschau zu halten und Rücksprache zu pflegen. Er wohnte mehreren Probe» deS Männergesangvereines und der städtischen Capelle bei und bewährte sich nicht allein als vorziig-licher Dirigent, sondern auch als peinlich ge^ wisienhafter. doch aber liebenswürdiger Lehrer. Vorgestern ist der Vertrag zustande gekommen. Herr Weidt ist artistischer Leiter des Cillier Miisikvereines geworden. Der neue Musikmeister hat. wie wir hören, eine schöne Vergangenheit binter sich. Cr war kurfürstlicher Musikdirektor in Cassel, Kapellmeister am deutschen Theater zu Pest, dann in Temesvar, in einigen Städten der Schweiz und zuletzt in Troppan. Dabei ist er als Mannheimer von verläßlich dentscher Gesinnung und als Familienvater frei von jener Wanderlust, welche allen Künstlernaturen mehr oder weniger anhastet. Wir glauben, daß Herr Weidt in Cilli ein ausgedehntes Held der Thätigkeit sinden wird, zumal in Bezug auf die Ausbildung unfertigen ClavierspieleS. Er wird aber auch im Violinspiele und im Gesänge unter richten, und wenn es unter uns vielleicht eine zu künstige Diva oder einen noch nicht entdeckten Hel-dentenor gibt, so werden sie Gelegenheit finden, sich die steilkKünstlerlaufbahn von einem bewährten Führer hinanfgeleiten zu lassen. denn gerade im Gesangnnterrichte blickt Herr Weidt aus glänzende Erfolge zurück. Wie man uns mittheilt, wird der neue artistische Leiter des Cillier Musik-Vereines Ende Huli oder Anfangs August hieher übersiedeln und kurze Zeit nach feiner Anknnft auch feine Thätigkeit beginnen. * S t e i e r m ä r k i s ch e r K »i n st v e r e i n i» Graz. Am 29. Juni findet die Gewinn-ziedung statt, für welche solgende größere Ge winne angeschafft sind: Motiv ans Eisen-e r z, Oelgemälde von Hermine von Henna». Heimkehr von d e r I a g d, Oelgemälde von Ludwig Gedlek. Stillvergnügt, !.elge mälde von W. Noegge. W! o r g e n a m A ch e n-s e e. Ölgemälde von Cd. Mali. Wichtige Arbeit. Ölgemälde von Ludwig «ohrl. Straße inRo m. Oelgemälde von A. Kaut mann. Obstverkäuferin. Oelgemälde von B. Abramovics. DieGosauschlucht. Oel-gemälde von I. Schoyerer. Das W i e s b a ch-Horn, Oelgemälde von demselben. R h o d o--dendron und HellebornS, zwei Oel-gemälde von Pauline Helm. Der Kirchgang, Oelgemälde von I. Geisser. Stillleben, Oelgemälde von Bar. H. Schmigoz. Aus M i l l st a t t, Oelgemälde von Eruesti»« von Kirchsberg. Hochwild. Oelgemälde von E. Mahlknecht. M u r a n, Aquarell von Prof. H. Bank. Triumphbogen des Sergius i n P o l a, Aquarell von Prof. Wagner. R o-sen, Aquarell von Auguste Förster. Ferner 9 Albums. SV eingerahmte, große Kupserstiche und Chromo Lithographien und weiterS soviel zum Theil sehr werthvolle Kupferstiche, so daß auf je 50 verlost« Antheilscheine ein Gewinn entfällt. Da jeder niit 3 fl. bezahlte Antheilschein ein prachtvolles Prämienvlatt erhält, und nur gezahlte Antheilscheine an der Verlosung Theil nehmen, so gibt es für «unstsreunde keine bessere Gelegenheit, sich selbst ein Vergnügen zu bereiten, und dabei Kunst und Künstler zu sör-dern. Die diesjährigen Prämien „Abend am Mondsee." großer Farbendrnck nach A. Chwala und die beiden großen Kupserstiche ..Heimkehr der Sieger." nach Tesregger nnd ..Kriegsgesang der Kosaken." nach Brandt, können sogleich be-zogen werden, außerdem stehen noch »0 ältere Prämien zur Auswahl, worüber Programm Auskunft gibt. Anteilscheine bei Fr. Rasch. ..Deutsche Wacht" " G r o ß e u n d k l e i n e Leute in Alt-w e i ni a r. Novellen von Otto N o q u e t t e. Ein Band. Hochelegant broschirt M. 5, fein ge- ; bunden M. Verlag von S. S ch o t t l a e n-der in Breslau. In dieser lesensiverthen Sammlung von sechs anziehenden Novellen eilt faltet der bekannte Verfaßer alle Vorzüge seiner geistreichen Schreibart und feines dichterischen Combinationstalentes. und indem er die Geistes-Heroen der classischen Periode Weimars und ihre Zeitgenosse»: Goethe. Schiller, Wieland, Voß. Herzogin Amalia, Eckermann. Wols. u. A. m. in seinen Erzählungen handelnd und eingreiseud zusammenführt, gewinnt N o q u e t t e jener in terefsanten Zeit eine ganz neue Seite und frisches Interesse ab. Und es sind nicht vielleicht wesen lose Schatten die der geschätzte Autor dem Leser vorstellt, sondern sestgezeichnete, lebensvolle Gestalten, die schon durch ihre historische Be-deutung unsere Symnathie besitzen, ehe wir uns in die Lectüre vertiefen, ivelche durchwegs Befriedigung gewährt. Der Inhalt des vorliegen-den Bandes ist folgender: ..Das unterbrochene Opfeifest." „Der Schülerchor." „Ninaldo." „Der gesrorene Kuß." „Der elfte Mai." „Die schöne Lilie." Insbesondere für Theaterfreunde dürfte sich das Buch zur Unterhaltungslecture vorzüglich eignen. Da die kleinen pikanten Bühnengeichicht chen, z. B. „Die schöne Silie" ihrem Geschmacke entsprechen werden. — In dem rührigen Ver-läge des unermüdlich sür neue Werke thatigen Verlegers. Herrn Schottlaender, sind n. A. soeben folgende 'Novitäten erschienen, die zuni Mitnehmen in das Bad und aus Reisen bestens empfohlen werden können: wir nennen die Romane: „Langes Haar, kranser Siim." von Baulieu, „Die Waise von Warschau," von Bernardi. und „Ein Frauenlohn" von Doris Freiin von Spaettgen, der bekannten Verfasserin der „Splninr." Wir kommen ein nächstes Mal ausführlich auf diese eben genannten Erscheinungen, die sich auch durch Hochseine Ausstattung auszeichnen. zurück. Haus- uud LaudwirtKschafttiches. jÄ e 31 n den Maulwurf.j Oft kommen ffälle vor, daß Maulwürfe große: Schaden in Mist-beeie» verursachen; daher ist ei vortrefflich, beim Anlegen des Mistdeet«» den Grund de» Boden« und die Umschlagwände mit Ziveigen des gemeinen Wach holder ^.Iu»>p>rus comniuni«) au«zutapeziren, denn sobald der Maulwurf in diese Radeln anstößt, mei-dei er dieselben. 1887 ' vorresponden; der Redaction. SU. Senden Sie immerbin bewußtes Seuil leton! Hingesendet. Danksagung. Herr Anton L e d l. Kaufmann in Hoche »egg, hat der hiesigen Volksschule einen Fuchs (Y.'iiiis vnlp'«), eiue Brandeule (strir aluro), einen Raben (corvus corax), eine Nebelkrähe (corTus cornir) und eine Elster (pie- cand.it«) zum Eeschenke gemacht, wofür dem edlen Spender in, Namen des Lehrkörpers und der Schnljugend der wärniste Dank ausgesprochen wird. Schulleitung Hochenegg, am 12. Juni 188*. Anton Brezovnik, pro». Schulleiter. Z. 82 37. Fmw. «ahrnlsikil-Bcrsicilikni^ Von Seite des k. k. städtisch delegirten zirksgerichtes Cilli wird bekannt gemacht: E« w über Ansuchen des k. k. Linienschiffs-Capitä«. Herrn Heinrich Berthold, die freiwillige dietung der den« verstorbenen k. k. Fregatte»! Capitän Herrn Josef Berthold gehörigen Filif | niste, bestehend aus Einrichtungsstücke,^ aller Äi: bewilligt, und hiezu eine Feilbierungs Zagsaknq I auf öe" 27. Juni 1887 Vormittag von 9 bis 12 Uhr und Rachmitdu» von L bis G Uhr und eventuell die nächstfolga-den Tage in der Wohnung des Erblasser» n» Skolai! t'fchen Hause ntit dein Beisätze aqp ordnet, daß die zur Feilbienmg gebrachten Geg.'a-stände nur um oder über dem Schäftwenhe qM! sogleich« Bezahlung hintangegeben werde». I S. k. städtisch SrlegirtksiZnirksgericht ll-IIi, am 8. Juni 1887. Der t. t. Landrsgerichtsratb. Kundmachung. An der Landes Obst und Weinbaw schule in Marburg und an der Landes 'Acker- bausckule zu Grottendorf bei Graz komm jt eine Odstvau-WanderlcKrersteUe;m öc- ' ' Mit dieser Stelle ist ein Gehalt jährlich« 600 fl. und ein Wohnungspauschale jährlich« 190 fl. verbnnden. Bei Dienstreisen im Auftrage der laulumrq' schastliche» Gesellschaft gebührt demselben ew gcld von fl., bei Fahnen nnt der Eisent^ die II. Wagenclasse und mit Wagen 26 kr. r Kilometer. . Tie Obitbauwanderlehrer. deren u-urtfs-instruction bei den Directione» obiger Aaiwlla und im Sekretariate des Landesausfchußes cinze-sehen werden kann, werden mit Di nktvernG gegen Kündigung angestellt. Bewerber i>m diese Stelle habe» ihre a einer Fachschule erworbenen theoretischen »e«-nisse. iowie ihre bisherige practische Verw- >o>mq 1 glaubwürdig nachzuweisen und das Gesnch d» 15. ^nii 1887 beim steiermätl. LandkS-uSiti« einzureichen. Die Bewerber haben sich auch einer imisli' sehen Prüfung zu unterziehen, endlich der da Obst und Minbaujchule in Marburg lende Obstbau-Wanderlehrer den Nachweis p liefern, daß er der slovenischen Sprache in fctat und Schritt mächtig ist. (hra?. am I. Juni 1887. . Vom ftftcrm. Landesaus,chupk Nr. 7792. (U SZecntive «Hl « ~ Hotoideiic ßastUeider (tanz Seide) 1! 9.80 I D sowie schwerere Quulitäton *er-Pül COmpi. nOUGj ftendet b. Abnahme tronmiadc»tei» iwri Huben tullfrei in» Han* da* Seidensabrik-l>eW>t 0- Henneherg (k. n. k Hoslieserant), Zürich. Muiitt:! Bwnwbcnr. Uris« kosten 10 kr. l'orto. Bester und billigster Holzanstrich ist Carbol Lack "»* für Garten - Zäune, Planken, Acker-geräthschaften etc. etc. Paul Hiller & Co. in Wien IV., Favoritenstrasse 20. gotiniiijcn»Sktftcigcrung. Bom k. k. städt. - del. Bezirksgerichle wird bekaiiiit geniacht: Es sei über Ansuchen der Handelenr« tj. «irüuhut öc Comp- durch ?r Ludwig in Wie» die executive Feilbiemug der dem Ur ton L e d l, Kaufmann in Hochenegg, fleböcha. mit gerichtlichem Pfandrechte belegten, unü « 281 fl. geschätzten Fahrnme, als: Zimmereinrichtung bewilliget, und 2 ^eilbietungsragsayungen, die erste aus den 30. 3uni l.^7 die zweite aus den 21. ?uli 1**7 jedesmal von 10 bis 12 Uhr ^ormiitaq a Wohnorte des Exeeuten in HocheneW »a d» Beisatze aiigeordnet worden, daß die bei der ersten Feilbietung nur um oder über tw Schätzungswktth. bei der zweiten aber auch unter demselben gegen wgltiäi. ^ ;ahluua und Wegschassung hintangegeben wer»«». -Cilli, am 131. Mai 1887. Der !. k. ^'andtsgerichisraü. r rlinchfrten, liefert 5 Kilo c*g« >> obne weiter« Sj»eii«ii nra Ö. 3'50 H. J Falnek. Mähren. St. 7805. Freiwillige?iealiläten-Versteigerung. Vom k. k. städtisch delegirten Bezirksgerichte Cilli wird hiemit bekannt gemacht: t»* sei über Ansuchen der Erben nach grau Storia lldvardi in Kaberje und deren Wit-Der» Herrn Johann U d v a r d i als gemein-^änlichen Besitzer die freiwillige össeutiiche Ber» änßerung der denselben gehörigen iKealitat, ol säure nnd C«rfeolpulverliSst Faul Hiller & Coip. 324 12 llicit. IT., Favoritenntt\ ?». KömcrlM'iiiin Kohleüsäurereiclister uaiElri. Sauerbmnn. Erprobtes Heilmittel gegen Husten und Magenkrankheiten. Vor2üZ1icd. im Gemisch mit Wein. Zu beziehen in Cilli bei Herrn Frans Jaucsch, Kaufmann, und dir« et durch die Verwaltung der F. Johanlts'scbeti Sauerbrunnen bei Kohitscb. Post Rolitsch-SaoeriMunn. 2*7— gas», oneitig. bestehend au- 3 Zimmer, Küche, Speis« und Hulzltge. ist vom 1. Juli an zu beziehen. Anzufragen bei der Hauseigentbörncrin -%. kralnz Powtgasse Nr 29. 402 3 ü Stück 45 kr- bei Job. Warioti Friseur Oll II Postgasse 28. fxw» Bergmann t Co.. Dresden, I bttit igt Mtjori aiit I S#«nim|^r»K«ei I 'rtertgt w+MiUrbmr I trtuiM 7Hit* und | iZk mw Mektl an\f*-I H'oAcl 364 18 Limburger Käse, Sclimeten • Käse hochpikant, in Ziegelform, lielert. das .VKiln-Kistel gegen Nachnahme ohne weitere Spesen um fl. 3.50 #1 A/uftdi'«'/.' in f'ii/iirA-, Miihren. .Heilung der Lungen I leiden Tuberknlose (Schwindsucht. Auszehrung) Asthma (Athemnoth), chronischen Itronehial-catarrbe etc. durch I (iiis-Kxliiilajiiiii (mittelst Rectal-Injeetion). Da» Unglaublichste, das scheinbar um reichbare Ideal der Aerzte, es ist mit dieser Heilmethode ganz und voll erreicht! Ueber die Bberritscheiiden. unfehlbaren Heilerfolge sprechen am überzeugendstes folgende in Kürze, aber mOglieh.-t im WortlMto tu-sammengetasste Atteste von Professoren von Weltruf, welche auch von den medicinischen Zeitschriften des In- und Auslandes voll bestätig wurden. Oft schon nach dreitägiger Gus-Ezhalation mit tclst Rectal - Injectioti schwinden Husten, Auswarf. Fieber, Schwciss nnd liasselgeränseh. Da* Körpergewicht nimmt wöchentlich '/, 1 Kilo zu. Der Patient wird geheilt lind kr.nn die anstreng>:ndst« Lebensweise wieder aufnehmen. Bei Asthma stellt sich eine halbe Stund« nach der Gas-Exhalation ein Nachlass dir Athem noth ein Bei Fortsetzung der Cnr kehren die Anfälle nicht wieder. Selbst bei tuberkulös zerntörten Stimmbändern, wo auch die Hälfte der Lunge zerstört wurde, trat Heilung ein. Von 30 Patienten im letzten Stadium der Tuberkulose wurden mittelst Gas Injection alle grOndlicb geheilt. * Wie in den grössten Hospitälern der Welt, so findet auch im k. k. Wiener allgem Kranken-hause der Gas-Exhalations-Apparat besti- Anwendung. Atteste Geheilter liegen vor. 'i • • •>u Der k. k. a-p. Ga«-KnlialatioBs-App.irat (lleotal-Injection» ist complet mit Zugf hör zur G«MTU'Bgiiug sammt Gebrauchsanweisung für Aerzte und zum Selbstgebrauch fstr Krank« durch IDr. Carl ^JLtraaajaaa. WIEN, VII. Mariahilferstrasse 80 für 8 fl. und 30 kr. für Pactung. gegen baar sehr fett, bester Kuhländer Marke, liefert 5 Kilo gegen Nachnahme ohne weitere Spesen um fl. 3.50 _H. Kasparek in Fulnek. Mähren. Das von der l k. Slaltöalierei concessiomrle Realilätea-Verkehrs-Bureau JULIUS HERZL CiRlZ Hauptpiatz 15, Eing. Pomeranzeng. empfiehlt zum Ankaufe, Lcxw. Tausch, owie die Vermittlung für die p. t.. Kuut'er geschieht unentgeltlich. 3!>i 1 Oliiiütxrr KiUe (Quargeln) liefert das 5 Kilu-Kistcl gegen Naclm.»bine ohne weitere Spesen uui 2 fl. 40 kr. H. Kasparek in Fuluek, Mähren. zl-Si«ch? WaW" iö?< WOHNUNG ebenerdig, bestehend au. 2 Zimmer und KQcbe, ist mit I. Juli zu beziehen bei F. Paechiaffo, Haupt- platz ioa.__üf_ .Haus Apotheke in gutem Zustande ist zu verkaufen. Anzufragen beim 42« 2 Gemeindeamt Hochenegg. Josef EEoceTrar Herrenkleidermacher 415 2 Herrengaffe 11 empfiehlt sieb dem hohen Adel, dein p. t. 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Der Preis für den Baum einer Annonce 4iV35 Mm. ist per Hotel und Jahr von fl. ."50 bis fl. 40.—, (15 bis 2U kr. per Zimmer und Jahr) berechnet. Aufträge sind zu richten an die Annoncen-Expedition Moriz Stern Wien, I., Wollzeile 24 wo Nähere» nnd Muster ans Verlangen erhältlich. Wein - Licitation. 1 Montag den 27. Jnni lasse ich wegen Platzmangel einen Theil meines ElgrnbannrliieN circa 200 Hcctol. (3'> Startin) aus HlrolliiK und anderen EdrltrauHrn, Jahrg 1881, lfc83. 1881 un 1 -8LS durch f rei H'i llif/v t/uHutiim Tcr&usserii, wuzn Kauflustige hüfl. eingeladen werden. Bei Erstehung ist die Hüllte des Betrages XU erlegen, der Rest kann bei Abführung des Wein««, welche innerhalb 2 Monate e>folgen muss. Wählt werden. Zustellung zur Bahn gratis. Die Weine werden ohne Fässer verkauft; die Fässer werden gegen Einsatz und Franco Rctournirung in gutem Zustande, innerhalb 3 Monate, dazu gegeben. Der Keller ist unmittelbar an der Bahnstation gelegen. Eduard Candolini, Pültschach, SQdb. LOllMte WUUWM. Lebens- und Fenerversicherungs-Agcnten finden für Städte, Märkte und grössere Pfarren bei einer renommirten österr. Gesellschaft Aufnahme. Bei entsprechender Leistung fixe Bezüge. Brief!. Anfragen unt£r ,L. N. 1867* an dieses Blatt._51 50 Hafer circa 30 — 40 Mctr. verkauft zum Tagespreis 4,6 Jacob Janitscb in Sactasi. sogleich zu vermiethen. Anzufragen Orazergas»e Kr. 4. Schön möblirtes Zimmer gassenseitig. ist sofort zu beziehen. 4^4 3 Wicnerslrassc 9. Clavier-Unterricht für Vorge-chritten« bis zur vollendeten Ausbilden; c. theilt Rudolf Göc/y Musik Professor während der Ferien, welc e er auf seintm Bö tz .Villa lim-z?» ifrOlier A»1. i nbnn.'.-n wird. KrKtärung. Ich eudesgefertigter Raimund Koscher habe in der Gewerbevereinsversammlung in Cilli vom 15. Mai 1887 den löblichen Gemeinderatb der Stadt Cilli fälschlich beschuldiget, daß er das Geld, welches die Sparkasse der Stadt Cilli schwer erworben habe, durch unsinnige und unzeitgemäße Bauten verputze und das Gemeindevermögen verschwende. Ich bitte den löblichen Gemeinderath, mir diese Beleidigung zu vergeben und überzeugt zu sein, daß ich mich nur in der Erregung des Augenblickes zu obigen beleidigenden Aeußerungen hinreißen ließ. Cilli, 14. Juni 1887. Raimund Koscher Hotelier in Cilli. Dr. Eduard Wlantschnigg Dr. Josef Kovaöiö Zeuge. erluchter Zeuge. 411 Vollkommener Ersatz für feinen Bordeaux. ^05. l UiVlJVst. am- Rarl, Analysen medicini,liier Autoritäten reiner Naturwein von eminent Nerven- an» Mu»kelthätigkeit fördernder Wirkung und vorzüglichstes Stärkungsmittel für Kranke na» Reconvalescente. 'WQ Dieser unstreitig edelste Rnlhwein Iniarns ist in Originalfflllnng zu haben in CILLI bei Herrn AUtia llnf/mirf Delicatessen-Handlung. i.ttihnrtt Gustav Treo. Specerei- und Deb-catessenhandlung: J. Bnzzolini. Specerei- und Delieatesaenhand.ung. tilagrnfurt F.rail Sp tra (vor u. Gusi. Scola), Wein- und Delicatessenhandlung: Franz Lerch, Hotel „Kaiser von Oesterreich-; Victor XeMt Hotelier. I iUttrh Vincenz Hohcnberger. Hotelier; Marie Egarter, Hotel „Po-f: Mai Brandt, Baim i-restaurant. fV«V«nr/i, Lorenz Primig. M'ntsmUrrg Michael Plundner's Witwe; Mathias UossVachlf. .ftarbwff. Mathias Rieder. Bahnhofrestaurant. NlrftthrAeMi. Anton Witeschnik. Bahnh 'fr^uurat