Macher TliMiitt. Administration und Expedition: Herrengasse Nr. 7. Kür S-ida« -1 » Aufteilung in» Hau» °vr->,i. ^ ^ ^ S»s,rrion»prei1«: «in- . ^ '»L.^r: Dlenstag, lä.Jull 1880. —Morgen:Bonaventura. 13. Za Mir der Post: .K-anziäbr. fl. iS. zeigen bis L Aeilea 80 k. An gebrochenem Herzen. Ein Herzschlag hat dem Leben unseres früheren Landespräsidente» Ritter von Kallina ein vorzeitiges Ende bereitet. Wir möchten im Hinblick auf die Stellung, zu welcher dieser im Herzen verfassungstreu gebliebene, aber durch sein Amt zur Unterstützung der Taafse'schen Staatskunst veranlasste pflichttreue Beamte verurtheilt war, sagen, Ritter von Kallina ist an gebrochenem Herzen gestorben. Denn mag man auch darüber, dass er, bei den letzten Wahlen in Krain höherem Winke folgend, sich mit einer früheren Vergangenheit in Widerspruch setzte, noch so hart aburtheilen: Landespräsident Kallina darf nie und nimmer mit Stellenjägern auf eine Stufe gestellt werden, welche um eines Avancements willen ihren politischen Charakter als abgebrauchte, wertlose Ware über Bord werfen. Kallina gehörte aber auch nicht unter die Zahl jener, welche, viel zu feige, um die einmal begangene politische Fahnenflucht auch offen zu bekennen, jedesmal, so oft sie deshalb von der Oeffentlichkeit zur Rede gestellt werden, sich auf den Standpunkt des ahnungslosen, ja selbst des einfältigen Biedermaiers hinauszuspielen belieben, der gar nicht begreifen kann, wieso und warum man über ihn ein missbilligendes Urtheil fälle. Derlei unwürdige Mittel und Mittelchen waren seinem männlichen Charakter fremd, und ist der Ursprung aller seiner Fehler der letzten Zeit eben nur darin zu suchen, dass er im Vertrauen auf die Durchführbarkeit der Coalitionspläne Taaffe's letzterem seine Mitarbeiterschaft bei den Vorbereitungen der Grundlage für die Coalitions-ära zuwendete. Ritter v. Kallina hat diesen verzeihlichen Jrr-thum bitter genug gebüfst. Glücklicherweise blieb er von dem Schicksale verschont, die Folgen der Compromisspolitik den Nationalen gegenüber in Krain selbst erleben zu müssen. Wir sind auch überzeugt, dass ein Mann wie Kallina sich niemals zum Werkzeuge einer aus den Herren Bleiweis, Voänjak und Consorten bestehenden Neben, regicrung hergegeben hätte. Aber genug, dass er es erleben musste, von der Verfassungspartei auch nur kurze Zeit mit Misstrauen betrachtet zu werden, während die nationale Presse ihrem Unmuthe darüber, dass Ritter v. Kallina als Beamter die Pläne Taaffes unterstützte, ohne gleichzeitig die Verdienste des Liberalismus zu leugnen, in gewöhn-tem Gassenjungenjargon Luft machte. Die nationalen Führer hatten sich eben in Kallina gerade so getäuscht, wie sich dieser über die zu erwartenden Folgen der Taafse'schen Politik getäuscht hatte. Ein ganzer Mann, hat aber auch Kallina nicht gezögert, während seiner kurzen Amtstätigkeit in Brünn Beweise zu geben, dass seine Sympathien nach wie vor der Verfassungspartei angehörten. Er hat sich hiedurch vollständig rehabilitiert — Vergangenes ungeschehen zu machen lag jedoch nicht in seiner Macht, und es bedarf wohl mit Rücksicht hierauf keiner besonderen Versicherung, dass schon der bloße Gedanke, wenn auch nur für kurze Zeit, das Opfer einer Täuschung geworden zu sein, schwer auf dem Herzen eines Mannes von der Selbständigkeit und dem ehrlichen Wollen Kallinas lastete. Kallina sah ja die Resultate, welche die von ihm ehedem unterstützte Staatskunst Taaffes zutage brachte: statt Einheit wilder Hader, statt Ruhe erbitterter Kampf. War es da ein Wunder, wenn ihm darüber das Herz brach? Ein Mann von Charakter, hat ihn der Gram und die Aufregung über einen verzeihlichen Jrr-thum getödtet, während andere in seiner Lage vielleicht ruhig hingewartet hätten, bis sie an ihrer eigenen Talent- und Taktlosigkeit zugrunde gerichtet werden. Gesterreich-Ungarn. Der größte unter den österreichischen Landtagen hat seine bei der jetzigen politischen Lage doppelt wichtige Thätigkeit mit einer Debatte abgeschlossen, welche so recht geeignet war, die niedrige Jesuitenpolitik bloßzu-legen, welche die nationalen Anhänger TaaffeS bei Verfolgung und Vertheidigung chrer Pläne befolgen. Denn so sehr sich auch die Czechen Mühe gaben, im böhmischen Landtage anlässlich der Sprachenverordnungsdebatte zu beweisen, dass in der Bevölkerung Deutschböhmens diesbezüglich gar keine Aufregung bestehe und dass alle Petitionen gegen den Sprachenzwang nur aus eine künstlich genährte Agitation zurückzuführen seien: die Redner der Verfassungspartei, Dr. Herbst an der Spitze, haben diese lächerlichen Behauptungen in glänzender Weise widerlegt. Doch ist völlig richtig, was das „Neue Wiener Tagblatt' bei Gelegenheit der Besprechung dieser Debatte bemerkt: „Man schämt sich als Deutscher und als Oesterreicher tief in die Seele hinein für den greisen Herbst, wenn man sieht, wozu dieser ausgezeichnete Patriot heute die Kraft seiner Beredt-samkeit, die Fülle seiner Gedanken, die Schärfe seiner Beweisführung ausbieten muss! Schmerz, liche Beschämung, es gibt kein andere- Gefühl für den Deutschen und den Oesterreicher, wenn ihm das Sitzungsprotokoll berichtet, dass der Fortschrittsminister von 1868 heute die Streitcolonnen seiner Ideen nicht nach vorwärts dirigieren, sondern dass er sie rückwärts lenken muss zu den Anfangspunkten der staatlichen Existenz, um diese zu vertheidigen; dass er sich „herumschlagen" muss, zu beweisen, Wien sei wirklich die Hauptstadt Oesterreichs und es seien wirklich die Deutschen die Gründer dieses Reiches gewesen. Was jeder Schulbub in seinem Lehrbuche findet und was ihm einen „Sechser" in der Classificierung einträgt, wenn er irrig und willkürlich damit umspringt, das muss der im politischen Culturkampfe ergraute Jeuilleton. Copernicus und das Köhlerkind. Eine Sage von H. Auegg. (Fortsetzung und Schluss.) Wenn sic ihn im Thurme an des Vaters Statt bediente, ihm Milch, Brot und Waldbeeren brachte oder an kalten Tagen ihm ein Feuer anzündete, dann zeigte er ihr die Bücher und Karten, erzählte ihr von ferne» Ländern und erklärte ihr die Zeichen des Himmels. Und wenn sie dann mit Bewunderung zu ihm aufsah und ihre Wangen glühten und ihre Augen leuchteten, da bemerkte der Gelehrte es wohl, dass sie ihn verstehe und dass mehr Geist und Verstand in dem Mädchen sei, als in ändern Köhlerkindern, aber sonst bemerkte er nichts, — denn er sah ja nach den Sternen! — Der alte Köhler wunderte sich, dass sein stilles, schüchternes Töchterchen keine Scheu habe vor dem hohen Herrn im schwarzen Gelehrtengewande, mit dem dunklen Barte um daS ernste Gesicht. Es erschien ihm schon fast wie eine Frechheit, dass sein Kind den gleichen Namensheiligen hatte mit dem gnädigen Herrn, und er verstand es nicht, der arme Vater, dass ein Mädchenherz nicht srägt nach Für-stenrang und nach Gelehrsamkeit, dass es keine Scheu und keine Kluft kennt, da, wo es liebt. Aber wie hätte er es auch verstehen können? Er war ja nur ein schlichter Köhler und lebte von seiner Hände schwerer Arbeit. Da kam wieder der Herbst ins Land und brachte seine rauhen Stürme und seine finsteren Nächte, und sehr oft gicng Nikolaus in später Nacht heim vom Thurme. nachdem er vergeblich die Sterne erwartet hatte. — Und eines Abends, als er vor das düstere Thurmzimmer hinaustrat, um nach dem Kloster heimzugehen, da fand er vor der Thüre das schöne Köhlermädchen neben der Laterne auf dem Fnssboden sitzend und wartend. „Nikola, liebes Kind, was machst du denn hier außen in der Kälte?" ries der Gelehrte aus und sah mitleidig auf das Kind herab. „Vater kann bei diesem Sturme den Meiler nicht verlassen, Brüderlein fürchtet sich vor den Wölfen, da muss ich Euch mit der Laterne begleiten, gnädiger Herr," war des Mädchens Antwort. „Und wenn der Sturm so stark ist und wenn die Wölfe drohen, da soll ich dich der Gefahr aussetzen, dich, das schwache Kind? Welch ein Ei»fall!" sprach Nikolaus entrüstet; „warum kamst du »icht herein ins warme Gemach?" fuhr er fort; .du bist bleich und zitterst vor Kälte." Nikola schlug die Augen zu Boden und schwieg. Dem jungen Gelehrten ward sonderbar zu-muthc; ein Gedanke durchfuhr seinen Kopf, aber er verwarf ihn schnell — es schien ihm unmöglich. — Rasch hob er die Laterne auf, geleitete daS Mädchen bis zur Hütte und gieng allein nach Hause. Des ändern Tages verbot er dem Köhler, daS Mädchen seinetwegen in dunkler Nacht vor die Hütte hinaus zu schicken, und rieth ihm allen Ernstes an, er solle mit den ändern Köhlern des WaldeS eine Jagd nach den Wölfen veranstalten, und versprach auch, selbst daran theilzuuehmen- — Allein der Kühler, der wollte nicht. Nikolaus aber gieng nach wie vor zum Thurme und nahm einen starken Stock mit, der war mit Eisen beschlagen und sollte ihn im Nothfalle vertheidigen gegen die Wölfe. Es kam eine dunkle, kalte Nacht; der Wind heulte und schlug an die kleinen Fensterscheiben deS Thurmzimmers, doch er störte den Gelehrten nicht, der drinnen bei den Büchern saß und rechnete unt> zeichnete. Führer zum Gegenstände weitläufiger Auseinandersetzung machen." Glücklicherweise ist durch die Natur der Sache schon an und für sich vorgesorgt, dass die czechi-schen Bäume nicht in den Himmel wachsen. Sollte es aber doch noch nationale Chauvinisten geben, welche der deutschen Sprache ihre Vorrangsrechte nehmen wollen, so verweisen wir dieselben auf die missbilligenden Urtheile der magyarischen Presse über den Beschluss einer ungarischen Schulcom-mission, welche die deutsche Sprache als Lehr-gegenstand gestrichen wissen wollte. „Hon" begründet sein abfälliges Urtheil über diese neueste magyarische Größenwahnsblüte mit der Erklärung, dass die Erlernung der deutschen Sprache weder vom nationalen noch vom politischen Gesichtspunkte schädlich sein kann, während ihre Verbannung aus der Reihe der obligaten Unterrichtsgegenstände nichts weiter wäre, als die Vernachlässigung eines Hauptfactors der Wissenschaft und des Lebens durch ungarische Indolenz. »Dies kann unmöglick," sagt „Hon", „in unserem Interesse liegen, uno deshalb verurtheilen wir den Beschlussentwurf der reformierten Unterrichtscommission aus's entschiedenste." Local- und Provin)ial-Aiigelegeuheiten. — (XIII.Sitzung des krainischen Landtages vom 12. Juli.) Vorsitzender: Landeshauptmann Dr. R. v. Kaltenegger; Regierungsvertreter: Landespräsident Winkler; Regierungsrath Landessanitätsreferent: Dr. E- R v. Stöckl und Regierungsrath Baron Pascotini. Der Landeshauptmann theilt mit, dass er an die Witwe des Statthalters Kallina im Aufträge des Landtages ein Condolenztelegramm gerichtet habe. Abg. Poklukar legt seine Stelle als Lan-desausschussbeisitzer- Stellvertreter nieder. Abg. Dr. Deu erstattet den Bericht deS Verwaltungsausschusses über die Regierungsvorlage, betreffend das Gesetz über einige Maßregeln zur Hebung der Fischzucht in den Binnengewässern. Derselbe wird in der Form des AusschuffeS angenommen mit Zusatzanträgen des Baron Apsaltrern zu §8 6, 11, 15, 16 und 18. Zu tz6: dass das Fangen der Fische mit sogenannten Fischstechern verboten ist. Zu Z 11: dass die Fischerkarten nicht nur aus den Namen, sondern auch aus bestimmte Zeit ausgestellt werden. Der Landespräsident spricht sich gegen diesen Zusatzantrag aus. Der Antrag des Baron Apsaltrern wird mit 1b gegen 12 Stimmen angenommen. Aber ein Heller Schrei, der wie ein Hilferuf durch den Wald drang, der störte den Gelehrten; er sprang erschreckt auf. erfasste mit der einen Hand eine kleine Lampe, mit der anderen den schweren Stock und eilte hinaus ins Dunkel. Noch einmal hörte er den Schrei, aber schwächer und matter, und als er der Stimme folgte, fand er nach wenigen Schritten das schöne Köhlermädchen in den Klauen eines WolfeS, der es an der Kehle gepackt hatte. Mit einem Schlage schlug der große, starke Mann den Wolf zu Boden, nahm das Mädchen auf seine Arme und trug es rasch zum Thurme hinan Oben im Zimmer labte er es mit Wasser und Wein und es schlug die Augen wieder auf, aber der gelehrte Mann sah wohl, dass die Wunde zu tief sei und das schöne Kind nur wenige Augenblicke mehr leben könne. „Nikola", rief er schmerzlich aus, indem er die kalten Hände des Mädchens zu erwärmen suchte, „Nikola, warum hast du dich dieser Gefahr ausgesetzt?" „Gnädiger Herr", sprach das Mädchen mit schwacher Stimme, „Vater kam zitternd nach Hause Zu 8 15, welcher lautet: Dem Fischereiberech- i tigten ist es gestattet, die Fischotter. Fischreiher und ! andere den Fischen schädliche wild lebende Thiere in seinem Fischwasser oder in unmittelbarer Nähe k desselben zu jeder Zeit auf beliebige Art, jedoch s ohne Anwendung von Schusswaffen, zu sangen oder j zu tödten; dem Jagdberechtigten steht ein Einspruch t dagegen nicht zu, doch bleibt ihm die Verfügung l über die in solchen Fällen gefangenen oder erlegten i Thiere Vorbehalten. Dieselbe Befugnis haben die vom Fischerei- k berechtigten zum Schutze seines Fischwassers be- s stellten und von der politischen Behörde in diesem ! AWte bestätigten Personen, ferner jene Personen, t welche mit besonderer Gestattung der politischen i Behörde vom Fischereiberechtigten fallweise oder ! zeitweilig mit dem Fange oder der Erlegung für r die Fischerei schädlicher Thiere betraut werden — folgende Anträge: Die Worte „wild lebende" t Thiere hätten wegzubleiben, da auch Hauskatzen den Fischen gefährlich seien, ferner habe zu § 15 als drittes Alinea der Zusatzantrag zu kommen „Wild- t enten dürfen von dem Fischereiberechtigten weder i gefangen Noch getödtet werden", und als viertes i Alinea: „Der Vieheintrieb in die Gewässer Während c der Laichzeit ist jedermann untersagt." I Der Landespräsident spricht sich gegen diese ! Anträge aus, ebenso der Berichterstatter Dr. Deu. Bei der Abstimmung werden die Anträge des > Baron Apsaltrern angenommen. > Zu 8 16 als erstes Alinea der Zusatzantrag, j dass bei Wasserbenützungen, welche keiner behörd- ! lichen Bewilligung bedürfen, die Fischereiberechtigten dabei als intereffent und dazu gehörig betrachtet 1 werden. > Der Landespräsident spricht sich gegen § den Antrag aus, da derselbe in das Bereich deS Wasserrechtes gehöre. ' Bei der Abstimmung wird der Antrag deS i Baron Apsaltrern mit 14 gegen 13 Stimmen i angenommen. Der Zusatzantrag, den Baron Apsaltrern , zu 8 18 stellt, ergibt sich durch die Annahme des ' 8 15, und wird derselbe angenommen. Abg. R. v. Gariboldi erstattet den Bericht des Verwaltungsausschusses bezüglich der Militär-Einquartierungsmaßnahme in Krain und beantragt: 1.) Der Landesausschuss wird ermächtigt, mit der Stadtgemeinde Laibach zum Zwecke der Erbauung einer Landwehrkaserne für den Eadre des krai-nischen Landwehrbataillons Nr. 25 ein Ueberein-kommen zu schließen, nach welchem der Stadtgemeinde Laibach, eventuell einer anderen hiezu erbötigen Bau-Unternehmung, aus dem Landesfonde eine Zinsengarantie bis höchstens 5 Procent für das in dem Übereinkommen ziffermäßig zu fixierende Baucapital und erzählte, dass er den Wehrwolf gesehen; ich bat ihn, eine Axt zu nehmen und Euch warnen zu gehen, aber er fürchtete sich und that es nicht; da gieng ich selbst — und — gottlob, Ihr seid gerettet." ^ Da fiel es dem Manne auf's Herz; da wurde ihm klar, was er nur gefühlt und nicht erwogen, nur gesehen und nicht geglaubt hatte; da erfasste ihn die Verzweiflung und er schrie: „Nikola, weil du mich liebst, hast du dich für mich geopfert, und jetzt solltest du sterben! Um Gotteswillen, Kind, lebe, lebe für mich, ich will dich auf meinen Händen tragen!" Ein zartes Roth zog über das Gesicht der Sterbenden, wie das Abendglühen über die Bergesspitzen zieht, und lächelnd sagte sie: „Nein, Herr, ich sterbe gern; Ihr seid ein hoher Herr; für Euch leben konnte ich nicht; ich hätte Euch unglücklich gemacht, weil ich arm und niedrig bin. aber für Euch sterben, das darf ich- — Gott segne Euch, Herr; — dort oben beim lieben Vater im Himmel, wo die schönen Sterne sind, die Ihr so gut kennt, dort werden wir uns einst Wiedersehen." — Dann legte sie ihr blondes Haupt an seine Brust und starb. — im Höchstbetrage von 40,000 fl. auf die Dauer von 25 Jahren, vom Jahre 1881 ab, gewährt wird. 2.) Für den Fall, als ein solches Ueberein-kommen nicht zustande käme, hat der, Landesausschuss seine Anträge wegen BaueS einer solchen Kaserne auf eigene Rechnung des Landes derart vorbereitet dem nächsten Landtage vorzulegen, dass hierüber ein definitiver Beschluss gefasst werden kann. Abg. Dr. v. Vesteneck beantragt, die Zinsengarantie von 5 auf 52/4 Procent zu erhöhen. Er spreche dafür durchaus nicht im Interesse der Stadt Laibach, sondern rein nur im Interesse des Lande-, welches den Bau einer Kaserne unmöglich selbst übernehmen könne, da das gegenwärtige technische Personale kaum für die bisherigen Arbeiten ausreiche. Abg. Lasch an beantragt eine Zinsengarantie von 6 Procent. Abg. Dr. v. Schrey unterstützt diesen Antrag. Ab. Klun erklärt sich gegen die beiden Anträge, weil man hier nicht die Interessen der Stadt Laibach, sondern jene des Landes zu vertreten habe. Wenn das Uebereinkommen zwischen dem Landes-ausschusse und der Stadt Laibach nicht zustande käme, so würde sich gewiss eine Gesellschaft finden, die die Angelegenheit erhalten würde. Abg. Dr. v. Vesteneck gibt nochmals die Erklärung ab, dass er seinen Antrag nur im Interesse des Landes stelle, indem sich kaum eine Gesellschaft finden würde, von der man Garantien auf 25 Jahre übernehmen könnte. Abg. Baron Apsaltrern erklärt sich ebenfalls für 53/4 Proc.. stellt jedoch den Antrag, dass die Verwaltnngs- und Echaltungskosten der Stadtgemeinde Laibach übertragen werden. Abg. Ritter v. Gariboldi wünscht als Berichterstatter, dass die Sitzung auf kurze Dauer unterbrochen werde, damit der Ausschuss einen neuerlichen Beschluss fassen könne. Nach wieder aufgenommener Sitzunge rklärt der Herr Berichterstatter, dass der Verwaltungsausschuss sich den Anträgen der Herren Abg. Dr. Ritter von Vesteneck und Baron Apsaltrern accommodiere. Bei der Abstimmung fällt der Antrag deS Abg. La sch an, aber auch der neue Antrag des Verwal-tuugsausschusses mit 16 gegen 17 Stimmen, und wird der ursprüngliche Antrag desselben angenommen. Abg. Savinschegg und zahlreiche Genossen bringen folgenden Antrag ein: Der H. Landtag wolle beschließen: Der Landesausschuss wird beauftragt, zum Zwecke einer die volkswirtschaftlichen Interessen des Landes Kram wesentlich fördernden Landesausstellung das Einvernehmen mit der H. Regierung, mit der Handels- und Gewerbekammer und mit der Gemeindevertretung Laibach zu pflegen, die Und Nikolaus, der junge Gelehrte, kniete Wohl stundenlang, an des Mädchens Leiche und weinte um sein verlorenes Glück. Und als ihn der Schmerz schier erdrückte, erhob er sich, öffnete das Fenster und sah in den grauenden Morgen hinaus. Der Wind hatte die Wolken vertrieben rlkd ein Stern sah hellblinkend hernieder, ein Stern, den Nikolaus noch nie gesehen und der ihn zu grüßen schien, als wäre er die Heimgegangene Seele Nikolas, seiner todten Liebe. Und das war auch das Zeichen seines Lebens; der junge Gelehrte zog hinaus in die Welt und brachte der Welt die großen, neuen Wahrheiten, die- er in den Gestirnen gefunden, und Copernicns, der Astronom, war dieser Mann. So groß aber sein Wissen und sein Ruhm auch waren, das Köhlerkind vergaß er nie: er nahm kein Weib, er blieb ein ernster, einsamer Mann, aber er kümmerte sich um der Menschen Wohl und Wehe; denn er hatte erfahren, wie schlimm es sei, nur nach den Sternen zu sehen und ilicht auch nach den Herzen der Menschen. geeigneten Vorkehrungen sowohl behufs Erwirkung einer Staatssubvention zur Förderung dieses Unternehmens als auch behufS Ertheilung von Prämien für die gleichzeitig zu veranstaltende ViehauSstellung zu treffen und in der nächsten Session, insbesondere auch bezüglich des Zeitpunktes dieser Ausstellung, dem Landtage Bericht zu erstatten. Der Landeshauptmann setzt die Begründung dieses Antrages auf die nächste Sitzung an. Abg. Dr. Deu erstattet namens des Verwaltungsausschusses den Bericht des Landesausschusses, betreffend den Gesetzentwurf, womit eine Feuerpolizei» und Feuerwehrordnung für das Herzogthum Krain, mit Ausnahme der Landeshauptstadt Laibach, erlassen wird. Der Gesetzentwurf wird mit verschiedenen Amendements zu den einzelnen Paragraphen angenommen. Namentlich beim Z 24. welcher dahin zielt, dass in jeder geschlossenen Ortschaft von wenigstens 50 Häusern eine Feuerspritze angeschasft werden müsse, gestaltete sich eine lebhafte Debatte und hielt namentlich Dr. Veste neck den Antrag des Ausschusses aufrecht, da eS ja in Krain ohnedies nur wenige geschlossene Ortschaften mit 50 Häusern gäbe. Abg. Baron Taufferer erstattet den Bericht des Verwaltungsausschusses über die Petition der Lehrer an den Volks- und Bürgerschulen in Guvkfeld um Erlassung eines Gesetzes, betreffend die Regelung der Beitragsleistung der aus einem ändern Lande übertretenden Lehrer der öffentlichen Volksschulen zur Pensionskasse, und beantragt, der hohe Landtag wolle dem nachstehenden Gesetzentwürfe seine Zustimmung ertheilen. Der Gesetzentwurf lautet: „Gesetz vom...........wirksam für daS Herzog- thum Krain, betreffend die Beitragsleistung der aus einem anderen Lande übertretenden Lehrer der öffentlichen Volksschulen zur Pensionskasse. Ueber Antrag des Landtages Meines Herzogthums Krain finde Ich anzuordnen wie folgt: 8 1. Die Mitglieder des Lehrstandes, welche von einer öffentlichen Volksschule eines der im Reitzsrathe vertretenen Königreiche und Länder an eine Volksschule des HerzogthumS Krain übertreten, find für jenen Theil ihrer Dienstbezüge, für wel-chen sie bereits in einem anderen Kronlande den gesetzlichen Beitrag zu einem LehrerpensionSsonde geleistet haben, von einer neuerlichen Entrichtung dieses Beitrages unter der Bedingung befreit, dass in dem Lande, in welchem die frühere Zahlung erfolgte, eine gleiche Begünstigung für die von einer öffentlichen Volksschule des Herzogthumes Krain dahin übertretenden Mitglieder des Lehrerstandes in Geltung ist. tz 2. Dieses Gesetz tritt mit dem Tage der Kundmachung in Wirksamkeit, und wird mit der Durchführung desselben der Unterrichtsminister beauftragt. Derselbe wurde ohne Debatte angenommen. Abg. Dr. Schaffer erstattet den Bericht des Finanzausschusses über die Berichte des Landesausschusses inbetreff des Polana^Filialspitals, dann wegen Herstellung des alten Irrenhauses nnd wegen Erweiterung der Landes-Wohlthätigkeitsanstalten und über den Jrrenhausbau in der landschaftlichen Realität in Studenz und stellt folgende Anträge: 1.) Der hohe Landtag wolle die Durchführung der nothwendigen Reparaturen am Polana - Filial-spitale, dem vormals Dedek'schen Hause, mit einem Kostenanswande von 885 fl. 76 kr. zur Kenntnis nehmen und beschließen, dass von dem Verkaufe dieser Realität, beziehungsweise der Auslassung dieses Filial-spitals, bis auf weiteres abzusehen sei. 2.) Der hohe Landtag wolle für die Umstaltung des alten Irrenhauses einen Credit von 7000 fl. aus dem Jrrenhausbausonde, und zwar 2000 fl. für das Jahr 1880 und 5000 fl. für das Jahr 1881 bewilligen. Die Ausführung der Arbeiten hat durch Vergebung im Wege der öffentlichen Concurrenz zu geschehen. 3.) Der hohe Landtag wolle die unvermeidliche Verzögerung in Einhaltung des ursprünglichen Voll-endungstermines, die Fertigstellung und Erprobung der Heizung, die Vergebung der Tischler-, Schlosser-, Anstreicher- und Glaserarbeiten, die Durchführung der Kanalisierung und die Ausstellung einer Latrine, den Verkauf der Wiese in Oberje und die vollständige Abstattung des Kaufschillings, den Verkauf des Restes der zum Stammvermögen gehörigen Obligationen, mit Ausnahme des halben 1864er Loses Nr. 1796/85 per 50 fl., die bei der Bauleitnng vorgekommenen Personalveränderungen, endlich im allgemeinen die unmittelbar bevorstehende Vollendung der im Sinne des Landtagsbeschlusses vom 21. April vorgenommenen Bauten und Einrichtungen zur Kenntnis nehmen. 4.) Der hohe Landtag wolle die Aufstellung eines Holz- und KohlendepositoriumS, die Aufstellung der gedeckten Verbindungsgänge, insbesondere auch zwischen beiden Tobhäusern, die accordmäßige Vergebung der Aborteinrichtung, der baulichen Einrichtung des Küchenhauses und der Einrichtung der Waschtische, die Anlage der Gärten und die Einfriedung des Anstaltsraumes in eigener Regie, die Errichtung von Einsriedungsmauern für die Gärten bei den Tobhäusern und die Vergebung der bezüglichen Arbeiten im Accordwege um einen Betrag von 3518 fl-, weiters die Anstellung eines Aufsehers bei der Irrenanstalt in Studenz und endlich die vom Landesausschusse erwirkte Gestattung derFortbenützung eines Theiles der Zwangsarbeitsanstalt zur Unterbringung ruhiger Geisteskranker bis Ende Oktober 1881 zur genehmigenden Kenntnis nehmen. 5.) Der hohe Landtag wolle zur Herstellung einer Wasserleitung mit Handbetrieb, insbesondere zur Aufstellung eines eisernen Reservoirs am Badehause, zur vollständigen Einrichtung des Badehauses, dann zur Zuleitung und Ausführung der Wasserversorgung in den Parterreräumen der beiden Tracte der Unruhigen, zur Aufstellung einer doppelt wirkenden Pumpe beim bestehenden und zur Aufstellung eines zweiten Brunnens mit einfacher Pumpe einen Credit von 5000 fl. aus dem Jrrenhausbausonde für das Jahr 1880 und die Beschränkung der Concurrenz auf die Firmen Albert Samafsa in Laibach und Holldörff nnd Brückner in Wien bewilligen. 6.) Der hohe Landtag wolle beschließen, eS werde von dem Baue eines eigenen Leichenhauses dermalen Umgang genommen. 7.) Der hohe Landtag wolle beschließen, es werde von dem Baue einer Centralwaschanstalt dermalen Umgang genommen, und der Landesausschuss wird ermächtigt, der Ordensgemeinde der Töchter der christlichen Liebe des heiligen Vincenz von Paul für die Reinigung der gesammten Kranken- und Jrrenwäsche von Laibach und Studenz in den eigenen Localitäten im Laibacher Siechetihause eine jährliche Vergütung von 180 fl. zu leisten und diese auf drei Jahre im vorhinein zu bezahlen, wofür der entfallende Betrag von 540 fl , gegen entsprechende Auftheilung und Refundierung bei den ändern be-theiligten Fonden, für das Jahr 1880 aus dem Krankenhaussonde bewilligt wird. 8.) Der hohe Landtag wolle zur Vornahme der erforderlichen Conseroationsarbeiten am sogenannten Herrenhanse in Studenz, unter entsprechender Haftung des dieselben im Accordwege übernehmenden Baumeisters, einen Credit von 2000 fl. aus dem Jrrenhausbausonde für das Jahr 1880 bewilligen. 9.) Der hohe Landtag wolle den Landesausschuss ermächtigen, von der Durchführung des Land-tagSbeschlusses vom 11- April 1876. betreffend die Veräußerung des außerhalb der Umfassungsmauer der Thiergartenrealität gelegenen Grundbesitzes, mit Ausnahme des Waldes Podmolnik, bis auf weiteres Umgang zu nehmen. Zum Antrage 6 ergreift das Wort Dr. Blei-weis und konstatiert die dringende Nothwendigkeit zur Erbauung eines Leichenhauses in Studenz. Abg. Dr. Voinjak unterstützt diesen Skitrag. Regierungsrath Dr. E v. Stöckl erkennt ebenfalls von Seite des sanitären Standpunkte- di§ Nothwendigkeit eines Leichenhausbaues a», d« sich in Mariafeld, wohin man die Todten von Studeqj zu bringen gedenkt, tatsächlich keine Todte»ka»m«x befindet. Berichterstatter Dr. Schaffer gibt die Er» klärung ab, dass der Finanzausschuss sich in dieser Angelegenheit möglicherweise anders geeiniget hätte, wenn nicht gerade aus dem Berichte des Primariu» der Irrenanstalt, Herrn Dr. BleiweiS, an den Landet» ausschuss, also einer Persönlichkeit, die man doch für informiert halten musste, es ersichtlich gewesen, dass in Mariafeld eine Todtenkammer hestehe, und der Herr Abgeordnete Dr. Bleiweis hat somit sicher völlig ungegründet dem Finanzausschüsse den Borwurf gemacht, den Gegenstand nicht genau geprüft zu haben. Er beantrage daher, die Sitzung auf kurze Zeit zur neuerlichen Berathung deS AuS» fchufses zu unterbrechen. Nach wieder aufgenommener Sitzung gibt der Herr Berichterstatter bekannt, dass der Finanzausschuss beschlossen habe, et werde der Landesausschuss angewiesen, einen Credit im Betrage von 1500 fl. aus dem JrrenhauSbau-sonde zu bewilligen, damit noch im heurigen Jahre ein Leichenhaus sammt Wärterzimmer in Studenz mit dem Plane gebaut werde, dass derselbe eine seinerzeitige Erweiterung gestattet. Infolge dessen zieht Dr. BleiweiS seinen Antrag zurück. Bei der Abstimmung wurden sänuntliche Anträge angenommen. Abg. Dr. v. Vesteneck berichtet namens deS Verwaltungsausschusses über den Gesetzantrag de« Abg Dr. Bleiweis und Consorten, betreffend die Einführung des EheconsenseS: Der Verwaltungsausschuss entschied sich bei gleichgetheilten Stimmen durch Dirimierung seitens des Vorsitzenden in Anbetracht des Umstander, das» der Inhalt des Gesetzentwurfes dem Geiste der Ber» fassung widerspricht, der Verarmung ^eS Volke» durch Annahme desselben in keiner Weise abgehol-sen würde, die Bevölkerung im Falle der Annahme desselben der Willkür der Gemeindevorsteher preis-gegeben wäre, überdies die Erlangung der allerhöchsten Sanction für ein derartiges Gesetz nach den in anderen Provinzen in den letzten Jahren gemachten Erfahrungen nicht zu erwarten ist und der Erfolg des Gesetzes nur die Vermehrung unehelicher Geburten, also eine Schädigung der Moralität wäre, für den Antrag: Der hohe Landtag wolle beschließen: Ueber den in Druck beiliegenden Gesetzentwurf wird zur Tagesordnung übergegangen. Für die Annahme des Gesetzentwurfes sprechen die Abgeordneten: Klun, Dr. BleiweiS und Dr. Zarnik. Gegen die Annahme des Gesetzentwurfes zuerst Abg. Luckmann in beifällig aufgenommener Rede. Redner glaubt, dass durch die.Auufthme deS Gesetzes der Armut keineswegs abgeholfen würde und dass vom moralischen Standpunkte dieses Gesetz verwerflich sei. Der Herr Antragsteller dieses Gesetzentwurfes habe bei Begründung zur Einbringung dieses Gesetzes erklärt, er thue dieS als Arzt und wolle dem Volke mit dieser Vorlage eine beruhigende Medicin bieten. Redner nach seiner Anschauung glaubt, dass dieseMedicin wohl eher eine entgegengesetzt wirkende und beunruhigende sei. (Lebhafte Bravo-Rufe.) Sodann spricht in vortrefflicher und schlagender Art Abg. Dr. v. Schrey gegen die Annahme des Gesetzes vom juridischen Standpunkte, indem derselbe im Widerspruche mit dem Patente über die Aushebung der Leibeigenschaft und dem Staats-grundgesctze vom Jahre 1867 sei. Auch würde daS Gesetz eine Beschränkung der persönlichen Freiheit sein, und glaube er auch, dass dieses Gesetz keinesfalls vom Herrn Regierungsvertreter zur allerhöchsten Sanction unterbreitet werden würde. (Bravo-Rufe.) Berichterstatter Dr. v. Vesteneck: Es haben bereis zwei Herren den Standpunkt des Verwaltungs ausschusseS, der über diesen Gesetzentwurf zur Tages ordnung überzngehen beschloss, charakterisiert, dass eS mir nur noch erübrigt, einiges wenige Ergän zendeL darüber hinzuzufügen. Kram gehört zu jenen Ländern, in denen ein Eheconsens niemals bestan den, und so viel steht gewiss, dass in den Ländern, in denen ein solcher bestanden, derselbe keinesfalls tzUte Früchte getragen hat. Es scheint Heuer eine förmliche Parole ausgegangen zu sein zur Einbrin gung dieses Gesetzes, denn auch in ändern Kronlän dern sei dasselbe eingebracht worden. Schon durch die Einführung der Ehemeldzettel ist eine Einschrän kung der persönlichen Freiheit erfolgt, auch wird mit demselben großer Unfug getrieben, um wie viel größer würde noch der Unfug durch die Einführung deS Eheconsens werden. Allerdings, wenn es nur verständnisvolle, gewissenhafte Gemeindevorsteher gäbe, wäre die Gefahr keine so große. Da die Zeit schon sehr vorgerückt ist, will ich mich nicht in weitere Erörterungen einlassen und zum Schlüsse nur auf eine Aeußerung Dr. Bleiweis' zurückkommen. Dr Bleiweis hat nämlich gesagt: „Alles wird zerfallen, wenn der Liberalismus nicht ein Ende nimmt." Gerade vor 100 Jahren wurde der Same des Fortschrittes auf allen Gebieten gesäet, und seit zwei De cennien hat dieser Same zu treiben, blühen und Früchte zu tragen begonnen. Wenn nun auch in letzterer Zeit einzelne schwarze Wolken sich aus: gethürmt haben, ein frischer lustiger Wind genügt, dass die Wolken wieder auseinander stieben. EineS aber steht fest, dass der Liberalismus in der Land stube Krains niemals begraben werden wird. (Stür> mische Bravo-Ruse.) Bei der Abstimmung wird der Ausschussantrag aus Uebergang zur Tagesordnung angenommen. Nachdem die mündlichen Berichte über die Rech nungsabschlüsse der Landeswohlthätigkeitsanstalten, des Zwangsarbeitshaussondes, des Jrrenhausbau-foudeS und des Landesfonde» genehmiget werden, wird die Sitzung um 5 Uhr geschloffen. — (Liedertafel der philharmonischen Gesellschaft.) Die gestrige Sommerliedertafel der philharmonischen Gesellschaft bot dem äußerst zahlreichen Auditorium neben einem gewählten gesanglichen Programme durch die Vorführung deS berühmten Waldhornquartetts des k. k. Hofopern orchesterS einen ganz besonderen Genuss. Indem wir aber die hohe Meisterschaft unserer Gäste anerkennen, welche sowohl bei den Solovorträgen des Hornquartetts als auch bei dessen Zusammenwirken mit dem Sängerchore einen wahrhaft stürmischen Beifall erntete, dürfen wir auch der gediegenen Leistung des letzteren nicht vergessen, welcher alle zum Vortrag gebrachten Piecen in der exaktesten Weise durchführte. Was das Programm selbst anbelangt, so bot es eine größere Anzahl neuer Nummern, darunter die schöne Composition Nedvöds okuom", eine äußerst zarte und melodiöse Tondichtung, welche jedoch unserer Ansicht nach weniger für den Vortrag im Freien, als im geschlossenen Concertsaal geeignet sein dürfte. Obgleich nun gestern außerdem der Sänger der Solopartie mit einer gewissen Indisposition zu kämpfen hatte, so fand doch die Nedvöd'sche Composition einen allgemeinen Applaus. Sehr gut gefielen auch die herrlichen Abt'schen „Frühlingstoaste" mit Herrn I. Kosler in der Solopartie, während, wie schon angedeutet, die Virtuosen des Hosopernorchesters für dir wirklich unübertreffliche Zartheit ihrer Vorträge auf dem Waldhorn vom Publicum in der ehrendsten Weise ausgezeichnet wurden. — (Eine unnatürliche Mutter.) Die „Laibacher Ztg." berichtet: Das Weib des seit dem Jahre 1869 in der Strafanstalt auf dem Laibacher Castellberge inhaftierten, wegen Verbrechens der Brandlegung zu I5jähriger schwerer Kerkerstrafe verurtheilten I. Bresounik, das seit der Trennung von ihrem Manne bereits dreien außerehelichen Kindern das Leben geschenkt hatte, hat kürzlich ihr jüngstes, noch an der Brust befindliches Kind aus Zorn darüber, dass sich dasselbe nicht rasch genug beruhigen wollte, getödtet, indem cs das Kind absichtlich so lange fest an die Brust presste, bis es völlig erstickt war. Die unmenschliche Mutter wurde dem Strafgerichte übergeben. — (Neueste Erfindungen und Erfahrungen) auf den Gebieten der praktischen Technik, der Gewerbe, Industrie, Chemie, der Land-und Hauswirtschaft rc. Das soeben ausgegebene achte Heft, des VII. Jahrganges 1880 dieser Zeitschrift, welche die wärmste Empfehlung verdient, bringt auf 48 Seiten mit vielen Abbildungen folgende interessante Artikel: Ueber Goldpurpur. — Die Schreibtinten der Neuzeit. — Ueber bituminöse Schiefer und Kalksteine, deren Destillation in einem neuen Schachtofen und Verwertung der Aschenrückstände zu Ce-ment, sowie über die Herstellung von Cementplatten, — Eine neue elektrische Batterie. — Ueber Essig-Essenz. — G. de Laval's Patent-Separator. — Neue patentierte oscillierende Wasserräder, auch Oscillatious- oder Schaukelräder benannt. — Neuer Windmotor mit Windfangvorrichtung. — Neuer patentierter Apparat zum Besteigen und zur Re paratur hoher Schornsteine. — Neue Universal«, Saug- und Druckpumpe. — Ueber die Zurichtung von Halbton - Clichss für den Buchdruck. — D Gummieren des Lithographie-Steines. — Neue patentierte schmierfreie Thürbänder. — Neuer Sicherheits - Ausgießer. — Praktische Erfahrungen über das Emaillieren gusseiserner Geschirre. — Neue Erscheinung auf dem Gebiete oer Beheizung. — Ueber Jsoliermittel zum Schutze gegen die Ab kühlung von Dampfleitungen. — Praktische Ersah rungen über die Anwendung und Verarbeitung von Portland-Cement. — Praktische Anleitung zur Tür-kischroth-Garnsärberei mittelst Alizarin. — Neue, verbesserte Einrichtung von Körner-Magazinen. — Beiträge zur rationellen Abfallverwertung. — Praktische Neuerungen in der Behandlung der Pflanzenfaser. — Patentierte Hosenträger. — Bezugsquellen. — Gewinnung von Ammoniak aus dem Stickstoff der atmosphärischen Lust. — Nachweis der Alo« in Liqneuren, in Bier. — Praktische und schnelle Erkennung eines Wassergehaltes in Alkohol und Aether. — Neue Uuiversal-Gersten-Putz- und Sortiermaschine. — Vergoldung von Glasschalen. — Ueber Suppositorien. — Verfahren, um Fuchsinlackanstriche irisierend zu machen. — Nickelbäder für die Galvanoplastik. — Cedernholzbeize. — Kleine Mittheilungen. — Neuigkeiten vom Büchermärkte. — Patent-Mittheilungen. — Fragekasten. — Beantwortungen. — Briefkasten — Prännmerations-preis ganzjährig für 13 Hefte franco 4 fl. 50 kr. ö. W. — 7 Mark. 50 Pf. Einzelne Hefte kosten 36 kr. — 60 Pf. A. Hartlebens Verlag in Wien. Witterung. Laibach, 13. Juli. Bewölkt, schwul, schwacher SO. Wärme: morgens 7 Uhr -t- 17 2°, nachmittags 2 Uhr -j- 27'2° 6. (1879 ->- 23 7°. 1878 -j- 21 0° 6.) Barometer 73640 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Wärme -j- 22 6°, um 3 6° über dem Normale, der gestrige Niederschlag 1 20 Millimeter Regen.________________ Angekommene Fremde am 12. Juli. Hotel Stadt Wien. Festraets v. Thiemen, Oberstlieute« nant, Laibach. — Weiß, Kfm., Brünn. — Brauchbar, Glück, Heller, Kausleute; Loibel und Huber, Wien. — Railing, Kfm., München. — Piretschnigg Marie, Karlstadt. — Linha, Privatbeamter, Budapest. Hotel Elephant. Ritter v. Herzseld, Wien — Bolasfio, Weinhändler, und v. Gironcoli, Grundbesitzer, Görz. — Mieori, Privatbeamter, und Possawetz, Graz — Fatour Rosa, Schuldireetorin, Fiume. — Wondrasch, Gutsbesitzer, Joslowitz. — Dragowina, Triest. — Nyguist, Wien. — M. Avokel, k. k. Lehrerin, Jdria. — Braiik, Stations-ches, Hrastnig. Mohreu. Dollenz, Holzhändler, Lack. — Menzinger, Arbeiter, Feistriz. — Humski, Laibach. Kaiser von Oesterreich. Queiser, Amstetten. — Lewy, Triest. — Jser, Reischdors. — Wagner, Privatier, Graz. Bei e»«iae Klaot,- s«k«lä. Vapierrente........... Silberrente........... Boldrevte............. StaatSlose, 1854. . . , 1860. . . 1860 zu 100 fl. 1864. . . Or«ai1ranz.2osevh.Bahn . Laliz. Karl-Ludwigb. Lemberg - «Lzernowiy» ÜIovd-»Äeiejlsldaft . . Geld 7245 73 20 87 SO 124-50 133 — 134 50 174 — 97 50 93-50 94 94 50 112 114 — 117 L0 278 75 630 50 15850 L68 — 191 50 2450 170 75 War? 72 6 73-30 87 70 125 — 133 25 134-75 174 2 93 85 94 50 95 — 112 50 114 25 H775 279 — 831 - 159 -569 — 192 — 2455 171 278 50 278 75 168 — 168 50 660 - 661 — Nordwestbahn . . Rudolf-Bahn . . . StaatSbahn .... Südbahn............ Ung. Nordostbahn Pfaaäbriefe. BodencreditanstaH in Gold.......... in ökerr. Währ. . Nationalbank.... Ungar. Bodencredit. Prioritittr-Oökig. Elisabethbahn, i.Lm. ^erd.-Nordb. r. Silber ranz-Ioseph-Gahn. »aliz.K-Ludwigb.l.E. Oest. Nordwest-Bahn Siebenbürger Bahn StaatSbahn 1. Lm. Südbahn t 3 Proc. »5 . . Privattos«. Creditlose Rudolflose Divisea. London .... Oekäsort«». Ducaten............ 20 Francs . . . . u>0 d. MeilbSmark Silber.............. Held Ware 174 25 174 75 164 — 164 S0 277 50 276 — 8150 S2 75 14750 148 — 11650 102 103 80 1V2 105 50 101-90 104 75 101 75 177 50 122 25 112 50 177-— 18 25 1,790 117 — 102 25 103 90 108 25 99 25 105 75 102— 105 — 102 — 84 20 178 — 122'56 113 — 177»5Ü 18 75 118 — 5-55 5 57 9 36'/, 9 37 57 80 >57-90 Telegraphischer Kursbericht am 13. Juli. Papier-Rente 73 60. — Silber-Rente 73 45. — Gold-Rente8615.— 1860er Staats-Anlehen 133'—. — Bank-actien 629. — Creditactien 279 80. — London 117 90. — Silber — —. — K. k. Münzdueaten 5 55. — 2V-Francs-Stücke 9 35»/,. — 100 Reichsmark 57 80. Druck von Ig. v. Kleinmayr L Fed. Bamberg. Herausgeber: Franz Müller. Für die Redaction verantwortlich: Dr. Hans Kraus.