Mi». 38. K84V. Im Frühlinge. A!»^en» sanft d,'s Lenzes Zaiibcrfinger Des Nintcrs eis'ge Siegel bricht. V>enn alles aus tem starren Zwinger Hervor sich drängt an Luft ii„d Licht: Wenn Reste fosend und mit Necken Die Blümchen au^ drm Schlummer wecken, Die ihre Köpfchen halb im Traum Erheben in des Lichtes Raum: Nenn Knospen ihre Riegel spalten Und überall, an Busch und Vaum, Sich Blüthen jungfräulich entfalten: , Da wird mir eng d.-s Vujcns Raum; Es spannt cin unnennbares Sehnen Das Herz, und Wollustschmcrzensthräncn Vethauen meiner Wimpern Rand; Den Geist erdrückt des Körpers Wand. Hinaus möcht' ich, um mit d,n Lüften Zu gaukeln unter Nlumendüften, Und mit dcn Wolken, mit den Vögeln Möcht' ick im blauen Aelher segeln; Ich möcht' im Sonnenstrahl zerfließen, Um alle Blümchen abzuküssen, Aus ihren tausend bunten Ilugcn Möcht' ich Rulorcn's Thränen saugen-, Mit Bienen, Schmetterlingen schwärmen. Mit Wasserfallen jubelnd lärmen, Sann wieder mit dem frischen, tü'hlen, Krystall'»?» Bach durch Auen spielen, . Im Wald mit Reh' und Hirschen springen, Mit Lerchen himmelwärts mich schwingen, Und Alles, Alles mit Entzücken An Nana/, Herz und Lippen drücken! Görz. ' M, I. Menz.l. Bericht über 5ie allgemeine Versammlung der k. k. Landwirt!)-' schast-Gesellschaft in Laibach ^ '(Schluß.) «Ven- Dr. Stl'llppi el'stattete sodann einen Ueber-sichtsberichr nber den gegenwärtigen Zustand des Polana.-h,ofcs, welcher nebst andern öconomischen Versuchen vorzüglich sznr Gewinnung von cdlen Obst- und Manlbeer-bäumen gewidmet ist, um dcm dießfälligen Bedürfnisse des Bandes und den Wünschen der Landwirthe in Hinkunft entsprechen zu können. Außer den im laufende,; Jahre theils unentgeltlich, theils um einen geringen Benv.q aus dem Garten verabfolgten 6000 Stück M aulbee r b a u nl e n stehen dermals am Polanahof ',20 älrere Maulbcerbaume, die zur Laub- und Samengewinnung verwendet werden; dann über 17.000 perschiedenjährigc Maulbeerbaun,e (nlbll und mor«l,-linna), die sämmtlich zur allmähligen Abgabe bestinuiu sind, und nebst diesen an 2000 Stück von der Hllilli<::m!i8 Gattung. Da in diesem Monate noch 2 Pfund Maulbeere samen angebaut werden, so wird die Landwirthschaft. Gesellschaft durch fortschreitende Cultur dieses Zweiges in wenig Jahren in die Lage kommen, alljährlich mindestens 10.000 Stücke weggeben zu können und so den Bedarf für die ganze Provinz aus dem Polanahofe vollkommen decken. — An Obstbäumen befinden sich derzeit im Garten 505 ältere Stücke, »nist edler Sorten; von den im vorigen Jahre angekaufte!» 3000 Aepfelwildlingen sind heuer "»00tt Stück veredelt worden; der Nest von 2000 ist sammt den 800 Stück Birnwildlingen, die ebenfalls heuer angeschafft wurden, für's künftige Jahr zur Veredlung bestimmt. — Die vorjährige'Alissaat von 1 Pfund Aeofcl- und 'l^ Pfund Birnkernen verspricht bisher den günstigsten Erfolg. - Ein ziemlicher Terrain des Versuchshofc's wurde im heurige», Frühjahre mit Kartoffeln aus allen Bezirken der Provinz Behufs der Samen-Gewinnung bebaut; übrigens geschah in kleineren Parzellen die Aussaat von der weißen schwedischen Kohlrübe, des Fra nken thalcr. Weizens, St. Helena-Weizens, schottischen Bcrwick-Hafers, Iernsalems nackter Gerste, des Staudenkorns, der englischen Petersilie, dev Centner-Kürbisse u. s. w. In Verhinderung des Herrn Dr. Orel trug Herr Dr. Struppi dessen Bericht über die Bewirthschaftung des Franzen Hofes am llov/g-Moorgrunde seit Mai v. I. vor, aus welchem es sich ergab, daß die Culrivirung dieses, aus einer allergnadigsten Dotation Sr. Majestät weiland Kaiser Franz I. von der Landwirthschaft-Gesellschaft angekauften Morastgrundes im Flächeninhalte von 25 Joch, nunmehr bis auf 5 Joch und 500 Quadrat-Klafter bewerkstelliget sey. Herr Benjamin Püchler verfaßte eine interessante Abhandlung, welche in dessen Abwesenheit Herr Ferdinand Schmidt vorzutragen die Gefälligkeit hatte, über l50 den üüch westphälischer ?lrt in Adersbach in Böhmen nnt dem besten Erfolge geübten Anbau des Leines und dessen Cultur, so wie über das Rosten, dic Zubereitung, das Brechen und Verspinnen des Flachses in der rühmlichst bekannten Adersbacher-Spinnschule. Zugleich stellte Herr Benjamin Püchlcr die in der besagten Spinnschule gebräuchlichen Werkzeuge zur Zubereitung und Verspinmmg des Flachses in, Versammlungslokale auf, und das auf solche Weise erzeugte Garn, welches den versamilie!-_ reu Mitgliedern ebenfalls vorgezeigt, wurde, erregtc die einstimmigste Bewunderung. Die interessante Darstellung der aesammten Manipulation im Vornage des Herrn Püch-ler, so wie die Adersbachcr-Garne liegen in der Gesell-schaftskanzlei für Jedermann zur Einsicht bereit. Hierauf verlas der Gesellschafts - Secrerär, vl. Blei--wei?^ die Rcpräsenran ten-Berichte über dic Iahres-Versammlungen der l'. l-'. Landwirchschaft-Gesellschaft in Steyern.ark, Wien, klagen fürt, Innsbruck und Brün ». AHc> dcm .Nepräsencariouöberichtl,' von Gratz, eiugesen-der d:irch Herrn Joseph Wagner, k. k. Gubernialrath :c., erregten vorzüglich die comparativen Versuche über das Theile» der Karroffelku ollen am Gesellschaftshofe zu t^rap, nnd die n l- ü e st e y e rn: ä r k i sch e .Hä ck se l-sch n ei d m aschi n c allgemeines Interesse. '»Viel ist bereits," heißt es in jenem Berichte, »über die Nachtheile des Schnei-den5 der .Kartoffeln gesprochen uud geschrieben worden; doch alle Worte, alle Erfahrungen verhallen in der Wüste und man theilt die Knollen gegenwärtig ebenso, wie sie vor 100 Jahren gerheilr wurden. Die Noth zwingt den Menschen zu Verbesserungen in seiner Beschäftigung und vielleicht, wird anch die so ausgedehnte Kartoffclfäule des Jahres 1845 die Landwirche endlich veranlassen, ein der Natur und Erfahrung widersprechendes Verfahren zu vermeiden und ganze Knollen, iin Gewichte von ^ - l '^ "oth, zu legen." Die seit mehreren Jahren am obigen Versuchbhofe fortgesetzten Versliche geben nachstehendes Resultat: Theilt man die Knollen in Hälften, so erscheint der Ertrag pr. Joch um !02 Centner und bei der Theilung in Viertel um 168 Centner geringer, als beim Legen ganzer Knollen. Mögen diese Ergebnisse eine Mißhandlung endlich beseitigen, welche bei keiner Pflanze, als bei der Kartoffel, seit Iahrdeccnnien als eine landesübliche Culturart bei dieser geduldigen Gabe de5 Himmels angewender werden! Die in obigem Berichte aus Gratz geschilderten Vortheile der neuen H a ck s c l sch n c i d m a sch i n e, die der Schlossermeister Von ihr daselbst verfertiget, sind so bedeutend, daß die dießjährigc Versammlung einstimmig beschloß, auf Ko-' sten der Gesellschaft ein solches Eremplar zu bestellen. Be-saatc Maschine,, bedient von 2 Menschen, schneidet vom feinen Häcksel von 'i^ — ^4 Zoll Lange in 1 Stunde 48 gegupfte Metzen zu 8 Pfund, also 384 Pfund Srroh, während die Leistung auf der gewöhnlichen Handlade in gleicher Zeit nur 12 Metzen beträgt. Das Maisstroh, welches bisher auf der gewöhnlichen Häcksellade gar nicht, oder nur schwer verkleinert werden kann, wird auf der Maschine mit einer Leichtigkeit geschnitten, welche Staunen erre-' gend ist. Der Antrag des Herrn Dr. Struppi zur Errichtung der für die Hebung der vaterländische:, Obstbaumzucht so wichtigen G e m e i ndeb a u m schulen wurde in allen seinen Theilen genehmiget. Dic Erfahrungen des Herrn Dr. Orel, vorgetragen durch Herrn Dr. Struppi, bezüglich dcr 'Anwendung einer kurzzähnigen Egge in Verbindung mit der Walze fanden lebhafte Theilnahme. Unter allen Ursachen des Mißverhältnisses zwischen der "Aussaat und Ernte ist zweifelsohne die hauptsächlichste das unzweckmäßige Einscharren des Samens in die Erde, da das Einscharren der Saar mittelst der gewöhnlichen, mi^ 7 — 9 Zoll langen eisernen, und meistens unrichtig vertheilten Zacken versehenen Egge geschieht und so ein großer Theil des Samens in der Tiefe dcr Erde ersticken muß. Diesen Ucbelständen vorzubeugen, hat Herr Dr. Orel eine leichte, mit 3 4 Zoll laugen hölzerneu Zacken versehene Egge, verbunden mit einer Walze in Anwendung gebracht und bereits seit 2 Jahren von der Zweckmäßigkeit dieser, mit der Walze verbundenen Egge die augenfälligsten Beweise iu pl>l»xt erhalten. Das Werkzeug ist'einfach, s'ann von jedem gewandten Landwirthe oder Wagner verfertiget und bei Herrn Dr. Orel eingeseheil werden. Im Nachhange zu dein vorjahrigen Vortrage des Herrn Michael Ritter v. Pagliarucci über die Weinver-bcsserung durch Stärtezucker, überreichte derselbe dem Ausschüsse einige nähere Erörterungen über den in Verhandlung stehenden Gegenstand, welche vom Gesellschaftsecretär, Dr. Blei weis, vorgetragen wurden und die gespannteste Aufmerksamkeit an sich gezogen hatten. »Nicht Entsäuerung, nicht Entfernung dcr im Moste schon vorhandenen Pstanzcnsäurcn ist die Tendenz bei der Zuthat von Zucker zu demselben—" sagt Herr Ritter v. Pagliarucci, „sondern nebst der Verbesserung des Geschmackes durch einen regelmäßigen Gährungs-Verlauf, Abwendung vorzeitiger Essigbildung in dem jungen Weine und somit Ver mehrung seiner Haltbarkeit." Herr Ritter v. Pagliarucci hat sich erboten, im heurigen Herbste besagten Versuch selbst vorzunehmen und die erforderliche Quantität Stärkezucker unentgeltlich beizuschaffen, wenn ihm die Gesellschaft den dießfälligen Most, wenigstens in einer Quantität von 5 Eimern, zur Disposition stellt. Unser ausgezeichneter Önolog, Herr Pfarrer Vertovz, unterstützte dieses Anerbieten im Interesse der guren Sache, und stellte noch den Antrag, daß mindestens 10 Eimer Mostes angekauft werden möchten, damit die Hälfte der Quantität die gewöhnliche Gährung durchmache und auf comparativen Wegen die überzeugende Erfahrung über die Leistung des Stärkezd'.ckers gewonnen werde. Auch sollen diese Versuche durch 3 Jahre fortgesetzt werden, weil aus dein zufälligen Mißlingen des Versuches im ersten Jahre noch kein sicherer Schluß gegen diese Operation überhaupt ge-zogen werde. !5l Die ^>N'si!,nmw'.?g vflithu'tc diesem Annage vollkommen bei, das: Herr Ritter v. Pac^Iiarucci ersucht werden möchte, diese jcdenfall5 wichtigen Versuche auf besagte Weise vor-nehme:, zu wollen. Heri- F idel i s T e r p i n z. Inhaber der Herrschaft Kalrenbrunn, zeigre der Versammlung ein blühen--des EreltN'Iar vom h.o ch stämmigen ungarischen Reps (Winrersrncht), »velchen er auf seiner Besitzung in Kalten-bruim i,u Mouare Sepreulber auf Hirse-Stoppelfeld gebaut batte, und >vel6)en er wegen reichen Oelgeh altes, sowie auch ale> vortreffliche Honigklaube für die Bienen in der Blüthezelt bestens empfahl. Das geschätzte Gesellschaft^ Mitglied erklärte bereitwilligst, im Juli einigen Samen zu weiteren Versuchen verabfolgen zu wollen. Die silberne Gesellschafrsm eda i lle für flei, siige Obstbaumzüchter wurde nachstehenden Landleuten zuerkannt', dem Thomas Verulk ii: St. Audrä, Stadt-pfarr Lack; Joseph Duller zu Großlerchendorf, im Bezirke Nupcrtshof; den: Th o in a s I a r z in Stranskavas , Pfarr Dobrava; M i ch ael Sedu « ak in Teini z. Darauf wurde die Gesellschaftsrechnung pl-n l845 und das Präliminare voin Herrn Peter Lesko-oiz, Secretars.'Adjuncten, vorgetragen. Nachdem Herr »),-. Orel ei n st i n> m i g' wieder als Auöschusimitglied gewählt wurde, und die Wahl 25 „euer wirklicher Mitglieder erfolgte, wurde die Versammlung ?om Herrn Gesellschaftspräsidenten mit einer kur-zen Schlußrede aufgehoben. Mutter und Sohn. Stizzc von Ic, naz Zwanziger. Vor dcül Richter steht ein Weib, welchem der Gram liefe Furchen ins Antlitz gegraben hat. Was »nag wohl ihr Verbrechen seyn? — Hat sie gestohlen? Hat sie Jemanden mißhandelt? Wollte sie sich das Leben nehmen, da sie so lebenssatt auf den Richter blickt? — Das Alles hat sie nicht gethan: sie har gebettelt! -> Der Winter ist siegreich eingezogen; die Taglohnarbeit, die sie den Sommer über mit Zhren schwachen Kräften mühsam verrichtet, ist zu Ende; sie konnte die wenigen Groschen wöchentliches Bettgetd nicht erschwingen und so stieß sie ihr Unterstandgcber nicht nur in das kalte Regeuwetter hinaus, sondern behielt auch ihre wenigen Kleidungsstücke an ZahlunMatt zurück. Das Weib, das einst bessere Tagc kannte, als ihr Mann, der sie in diese bodenlose Armuth durch Trunk, und Spiel stürzte, noch lebte, ist zum Betteln gezwungen. Sie schleicht von Haus zu Haus, und während der freche Bettler die Gutherzigkeit der Leute brandschatzt, reicht ihr ein Bäcker brummend ein Stuck Brot. Sie wäre damit zufrieden, weil sie doch ihren Hunger stillen konnte, allein sie wurde beim Betteln ertappt , und so muß sie vor Gericht. — Wenn gleich den Richter ihr stiller Harm nicht ungerührt läßt, so ist er doch zu sehr an solche Scenen gewöhnt, als das; sie ihn zu außerordentlicher Milde bewege-n sollte. Da sie zum ersten Male bettelte, wird ihr dieß strenge verwiesen und sie für den Schub bestimmt. Für den Schub? - O du milder Richter! Was ist denn der Schub anders, als tausendfache Marrer für den, der noch einen Funken Ehrgefühl besitzt? Von Herrschaft zu Herrschaft wird der Schübling unter gerichtlicher Begleitung geschleppt, daß ihm die Sohlen brennen, von gewissenlosen Dienern mir schnöder Kost genährr, Nachrs in ein elendes Loch gesperrr, rerhöixn und gelästert; - und kommt er endlich in sciner Heimac an, nud es leben ihm noch Acltern, Geschwisn-r oder Freunde, welche namenlose Schande für sie und ihn?! Einmal mit Schud nach Hause befördert, ist selbst dem Verbrecher die Heimas der letzte Ort, wo er weilen maa.! Alle Erinnerungen an die frohe Jugendzeit, die er da verlebte, werden eben so viele quälende Dolchstiche für ihn- er ist ausgestoßen aus seinem Geburtsorte, obgleich gerade da5 Gcseiz ihn zum Besten der Gesellschaft in denselben bannen will. Und doch, wer möchte diest läugneu? ist der Schub ein sehr nochwendigcs Mittel, größere Städte „ach Möglichkeit von Müßiggängern und Gaunern aller Art zu befreien, Amputationen schmerzen, allein si? bild"n nur Schutzwehr gegen den Tod. Tausende werden jährlich aus der Residenz abgeschoben und unter diesen Tausenden, von denen manche nicbt zurückbebeu würden, einen Mord zu be-gehen, ist Keiner, der nichr vor dem Gedanken des Schu-bcs turückschaudcrt. Feuilleton. (Herzerliebende Sitte.) Die „Carinthia" Nr. I? berichtec: Bei einigen Corps der österr. Armee besteht die schöne Sitte, wenn Abtheilungen nach oder von Italien marschireu, an der Stelle, wo l80!< zu Malborghetto das Blockhaus stand, ,,Wo ftünt'schs Mackt in deutschen AlpenNüftcn, A„ deutschem Muth' sich brach.'' zu halten, und zum Gebet zu schlagen. ^ '^ (Die Gctreideharfe) wird in einem, in der Wiener Zeitung" Nr. 108, vom 19. v. M., angekündigten Werke als neueste und vielfach bewährte Getreide-und Fut-tertrocknungsmethode anempfohlen. Bewährt und anempfeh.--lungswürdig ist die Getreideharfe allerdings, aber nicht neu, da sie in Krain schon seit Jahrhunderten mit Vortheil angewendet wird, und bereits Valvasor im ll. Buche, Seite 104, seiner .'Ehre des Landes Krain/' unter Beigabe einer Abbildung ihrer erwähnt. H (V. (Das Nömerbad nächst Tüffer in Tteyer- X Utark.) Unter den steyrischcn Bädern, welche überhaupt in neuerer Zeit einen bedeutenden Aufschwung gegen die Vorjahre nahmen, zeichnet sich das obbenannte ^Bad, dem wir vielleicht nächstens die Folge der übngen steyrischen Heilquellen anreihen, vorcheilhaft aus. Lange verkannt und vernachlässigt, erweckte es durch einen höchst wichtigen Heilfall die größere Aufmerksamkeit des Großhändlers, Herrn Uhlich in Triest, welcher sofort das Bad an sich kaufte, mit bedeutendem, aber wohl angewendetem Aufwande die thcnere Perle von dem alten Staube reinigte und im neuen Glänze vor den Augen des Vaterlandes leuchten ließ. Von der Natur mit den üppigsten Reizen einer romantischen Lage geschmückt, fügte die Kunst allen Comfort hinzu, um den Badeaufenthalt in möglichster Annehmlichkeit herzustellen. Aber bedeutender noch, als dieser äußere Werth der Heilquelle, ist ihr innerer; sie ist eine der kräftigsten Thermen Oesterreichs, und 152 kommt sowohl in physikalisch-chemischer, als auch in Beziehung ihrer Heilkraft dem berühmten Wildbad Gastein am nächsten. Ihre Wirkungen äußert sie besonders wohlthätig 1. bei ver-schiedencn Arten von Schwäche, wic nach fieberhaften Krankheiten, schweren Geburten, großen Säfteverlusten und bei unvollkommener, langwieriger Recenpalescenz; 2. bei Hipo-chondrie und Histerie; 3. bei rheumatischen und gichtischen Beschwerden; 4. bei Scropheln; 5. bei Stockungen im Ute.-rinsystcm; 6. bei Hömcrrhoidalleiden; 7. bei Krankheiten der Harnabsonderung. Eine nähere Darstellung der ausgezeichneten Wirkungen dieses Bades wird die nächstens bei Di rn-bök in Gratz erscheinende Broschüre: „Das Romerbad nächst Tü'ffer'' enthalten, auf welche wir das heilbedürftige Bade-publiklim aufmerksam machen. / Papierkorb des Amüsanten. Wahrend des lehren Krieges in Spanien rraren drei' Soldaren, ein Deutscher, ein Albaneser und ein Zigeuner, in das Gastzimmer eines Wirthshauses. Ueber dem Kamin,.' hing eine Uhr, die allen Dreien auffiel. Als sie das Wirthshaus verlassen harten, sagte der Deutsche: »Das war eine schöne Uhr; mir thut es leid, daß ich sie nicht kaufen könn-te." - »Ich bedaure, daß ich sie nicht genommen habe,'' sagre der Albaneser. ...... »Ich habe sie in der Tasche!" sagte der Zigeuner. Der Schauspieler B. verbot seinem Dienstmädchen, Jemand zu ihm zu lassen, wenn er mir seiner Rolle zu thun habe. Als nun Jemand nach ihm fragte, sagte sie: »Der Herr hat keine Zeit, er rollt." »Geh', hol' mir ein Pfund Tabak," sagte ein Schwach-köpf zu seinem Söhnchen. »Aber es schlägt gleich acht, wo ich in die Schule muß." — »Nun so hole wenigstens ein viertel Pfund, dazu hast, du noch Zeit." Als vor Anfang einer beliebten Oper schon sämmtliche Plätze verkauft waren, verlangte ein Gastwirth für seine dicke Person einen geeigneten Platz. Der Cassicr, der einmal tüchtig von dem Manne geprellt worden war, gab ihm eine Karte auf — den Schnürboden. Ein Geck, welcher sich über einen Thorschreiber lustig machen wollte, überreichte diesem statr des Passes einen Speisezettel. Der Thorschreiber nahm ihn und verglich das Signalement mit dem Reisenden: »Ochscnmaul, richtig; Kalbsbrust, richtig; — ka^ul' a lä mncj«, vollkommen richtig. Glückliche Reise!" Auswärtige Kunst- und Theaterrevue. Wir baden Briefe aus Trieft erhalten. Diesen zu Folge ist gegenwärtig durchaus keine günstige Zeit für das Theater, indem nicht nur Deutsch. Französisch und Italienisch, und letzteres sogar an manchen Tagen zwei Mal gespielt wird, sondern auch eine große Villa in einen öffentlichen Garten umgewandelt wurde, wohin täglich die Neugierde und das schöne Frühlingswelter Tausende pilgern lassen. Nenn dessen ungeachtet das deutsche Schauspiel des Herrn T h o^m«: noch am besten besucht wird, so dankt es dieß der tüchtige» Geschäftsführung, der Mannigfattigkeit des Repertoires und dem guten, besonders dem männlichen Personale. Ein? außerordentliche Theilnahme und einen ausgezeichneten Veic fall fand das Gastspiel der Dlle, Spengler; nur war es leider sehr lurz, indem es erst mit Ende April begann und jetzt in wenigen Tagen zu Ende geht, da die geachtete Künstlerin in Wien auf Gastrollen erwartet nirv. Ihre Rolle, „eine Mutter aus deiu Volke/' war eine vollendete Leistung. Wi? man vernimmt < sc!l nack Beendigung der deutschen Vorstellungen in Trieft von derselben Gesellschaft ein (5yclus n, Gör; eröffnet werden. Das italienische Theater hat einen tüchtigen Künstler, Namens Thaddei; die übrige Truppe ist sehr mittelmäßig. Die Gesellschaft des Franzosen Sainval ist brav »nd von Wien aus bekannt. Das „Stuttgarter Morgenblatt" sagt in seinem Kunstblatt? Nr. 13, vom 1!.'. März: ,,Marchesi (in Mailand) ist mit der Ausführung des Denkmals vom Kaiser Franz für Laibach beschäftigt; der Kaiser ist stehend dargestellt, wie er den Segen ertheilt; zu seine» Füßen stehen die vier Tugenden: Religion. Gerechtigkeit, S'larle und Frieden Dazu kom« men 8 Reliefs, in denen Ackerbau. Industrie, Viehzucht :c. dargestellt sind." Sollte da „icht ein.' kleine Irrung und liaiback mit Wien verwechselt worden seyn? — — d - Locale Neuigkeit. Der eden angekommene, rühmlich bekannte Herr Joseph ? eitere mey c r. Musikdir^ctor lü'.d Solospi.'l^r des stand. Theaters in Klagenfurt und Mitglied mehrerer Muni" - Vereine, gedenkt im Laufe dieser Woche hierorts meh'.'ere interessante musikalische Unterhaltungen, worunter, dem Vernehmen nack. die nächste rünftig.'n Donnerstag in Rosendach lind die darauf folgende: Sonntag am 17. d. M. beim ..grünen Vera," außer der Carlstädter üinic ;u veranstalten. In seiner Gesellschaft befindet sich Hr. Anton Kai ndl. der das Renommiie mitbringt, ein sehr ausgezeichneter Vauckredner zu seyn, ferner Hr. IosephzSeitz, ein Baritonsänger, der sich mit Beifall ,„ komischen und Operngesangs-Piecen producirt. Wir wünschen dem als tüchtige»- Musiker bekannten Arrangeur dieser Unterhaltungen, Herrn Joseph Leiter meyer, Glück und glau ben. daß nickt nur der gute Ruf, der ihm voranging, sondern auch sein passendes zeitgemäßes täintreffen, ihm und seiner Gesellschaft einen reichlichen Zuspruch zuwenden dürften. Ueber den Erfolg dieser musitali-schen Reunionen werden wir >nn Hcklusse derselben uns aussprecken. — d — Offenes Sendschreiben. H,l» die löbl> Uedaction des „Myrischti, Vlattcs." In Nr. 35 Ihrer geschätzten Zeitschrift befindet sich unte'c der Rubrik : ..Literarischer Courier" eine Notiz, welche die Herausgabe meiner Gedichte in Wien anzeigt, und annock einige freundlickgesinnce Zeilen — meine geringen literarifchen Leistungen betreffend — dringt. Gs hat jedoch mehrere» böswilligen Stimmen aus dem hiesigen Publikum gefallen, mick als den directen Einsender dieser Notiz zu bezeichnen, und mir somit die abgeschmackte Lächerlichkeit eines Selbstlodeö aufzubürden. — Ick ersuche daher die löbl. Redaction dieses Blattes, durch einige gefallige Zeilen die Nichtigkeit dieser höchst albernen Anschuldigung darzuthun und zugleich meinen Herren Antipoden zu erklären, daß ich bis jetzt mit dcr Redaction des „Illarischen Blattes" nickt in der geringsten Verbindung stand. ') Uebrigens ist es mein fester Grundsatz, mich über jedwedes Urtheil des Spietzbiirgerthums hinauszusetzen und nur, wo es meine literarische Ehre zu wahren gilt, auf das Gesalbaber solcher Ignoranten gebührend zu antworten; mithin: «lluni «<>!t, ^ui Klagcnfurt am 4. Mai 1856. A. <3. Wieß >, e r. Auflösung des Logogryphs in Nr. 37: Glänzet gleich dem Edelsteine, Reich an Farbenspiel, das Eis, Lieber seh' ich doch im Haine Grün und schlank das junge Reis, Einem Jüngling gleich im Lcbcnslenze Mahnend, Greis, dich an verblich'ne Kränze. Mathilde P......r. ') Wir h'aben die Notiz in Betreff der Herausgabe von R. C. Wieß^ „er's Gedichten der Zeitschrift „Wanderer" entnommen und erklären, daß wir bisher mit diesem geschätzten jungen Literaten in gar feiner Connerion standen; in Hinkunft aber wird es uns freuen, Aufsätze seiner gewandten Feder öfter unseren Lesern vorführen zu können. Di e R edacti on. Verleger: Ignaz Ällois Edler v. Kleinma y r.