ss 108 Areitag, den 8. September 1871. X. Jahrgang. Die „Marburger öeituna" erscheint jede« Sonntag. Mittwoch und Kreitag. Preise - für Marburg: ganzjährig 6 fl.. halbjährig 8 fl.. vierteljährig 1 fl. Ü0 kr; fnr SusteKung in» Hau» monatlich kr. — mit Postversendung: ganzjährig 8 fl., halbjährig 4 fl.. vierteljährig 2 fl. Jnserer ersteren bei Graz und der letztere« bei Marburg beschlossen. Seit drei Jahren ist die Ackerbauschule in Graz eröffnet, und immer noch harret die Unter« steiermort vergeblich aus die iSrrichtung der Wrin» dauschule. von welcher allein daS Gedeihen des wichtigsten Produktionszweiges des Unterl.mde» abhünat. Die Versammlung der Mitglieder der Filiale Marburg der fteiermärtischen Landtvirthschaftsge-selltchaft hat daher in Berücksichtigung der großen Nachtheile. die der Landeskultur durch diese so lange und ganz ungrrechtskrtigte Verzögerung der Errichtung einer der nothlvendlgftet, Lchraitstalten zu« gehen, in der Sitzung vom 2. Gkptembrr d. I. den Ailialausschup beaustragt: Einen hohen Landtag aus die nachtheiligen Folgen einer weiteren Verzögerung und auf die große Verantivortung, welch« die Landlsvertretung der weinbautretben» den Bevölkerung ^genüber treffen müßte, wenn die Eröffnung der Wrinbauschule noch länger ver« schleppt würde. — ausmerksam zu tnachcn und die dringende Bitte zu stellen, es wolle den berechtigten Wünschen des Unterlandes endlich Rech-nung getragen und die Erröffnun», der Landes-Weinbauschule zu Marburg durch die Ratistzirung des Ankause« der hiezu volgeschlagen Realltätkn noch in di'sem Jahre ermöglichet werden. Dltß erscheint um so dringender grboten. al» die seit dem 1869ger Landtage gepflogenen Erhtbungen aus das evidenteste dargethan haben, daß außer der Pickardie und dem Burgwalde in der Nähe voi» Marburg keine silr die Weinbau-schule geeigneten Realitäten vorhanden sind, die Eigenthümer derselben aber stch nur durch das Andringen des Landesausschufses bewegen ließen, ihre Anbote noch bis zum Schluß diestr LandtagS'Session ausrecht zu erhalten. Geht auch diese sruchtlos vorüber, so tvären diese einzigen geeigneten Realitäten für das Laitd auch nicht mei)r käuflich, und die Errichtung der Weinbauschule würde wegen Mangels eines passenden Objektes ver-eitelt sein. Für den Ausschuß der Filiale Marburg der sttierm. Landwirthschastsgesellschast am 4. Scp lember 1871. Der Vorsteher: B. Earneri w. p. Me Huellen unserer politischen Schwäche. Noch es etwa sr (Schlu ß.) ersten Napoleon Schätzung waren feudale Familien, welche Oester reich im obigrii Sinne regierten, im Krieg tvie im Frieden. Sie besetzten die höchsten Staat»-ämter und Militärposten mit ihrcn eigenen Mitgliedern und die übrigen ohne Ausnahme mit chrem Gefolge, das sich aus viele Tausende von Familien belief. So wurde denn der ganze burcau-tratische und militärische Organismus von einem wahren Weichselzopf überwuchert, dessen Zusammenhang nichts durchdringen oder gar lösen konnte. Innerhalb dieses Verbandes ersolgte die Rckrutirung ohne Ausnahme nur gegen praktische Anerkennung des feudalen Prinzips, in zweiter Linie auch nach Darwin'scher Zuchtwahl. Die vollste Eintracht mit der Kirche ist s,lbstver-sländlich. Wickelten sich im Inneren Kämpfe ab, in welchen auch moderne Ideen als Devisen gsbraucht wurden, so ivaren diesKämpse zwischcn einzelnen Matadoren oder nur Scheingefechte, um das Par-quet zu amüsirett. Sogenannte Reorganisationen entpuppten sich schließlich immer als Pläne, die persönlichen Zwecken dienten. Von dieser nach ihrem Prinzipe nur sich selbst anetkennenden. den Staat im modernen Ginne gar nicht sehenden unsterblichen Gesell-schast wurde Oeslerreich legiert. Und lvie ganz anders zum Beispiel in Preußen. Dort wurde von kräktigen Fürsten ^und zwar in guter Kenntniß der österreichischen Schwäche«) ein weitgehendes Staats-Programm ausgestellt, dem mächtigen Adel der Nacken gebrochen, die Kinder des armen Adrls in den Erziehungshäusern zu Militärischen Werkzeugen der tüchtigsten Art, zu Muster Soldaten herangebildet und eine bürgerliche. zur härtesten aber zweckmäßigen Arbeit geschulte Administrations-Armee geschaffen. — endlich jedem Mitglied der ganzen Bevölkerung die Kenntniß vom .Willen" des Staates beigebracht und ihm duich trefflich berechnete Schulung die Nlllichen und intellektuellen Mittel zu einer Betheiligung an der Durchführung dieses Staats-willenS gegeben, wie fie auch den Aermsten zu einem stolzen Manne macht. In Oesterreich wurden unter Maria Tl^ereila Ansätze zu einem ähnlichen Unternehmen gemacht; sie sind aber mit ihrem großen Sohne zu Grabe getragen tvorden und was seitdem in Oesterreich von Oben herub geschehen ist, zeigte wohl manchmal den guten Willen, dem Uebel auf den Gruud zu sehen, ist aber bis jetzt noch weit davon entfernt geblieben, dasselbe an der Wurzel zu berühren. Am allerwenigsten ist dies durch da» sogenannte „parlamentarische" System geschehen, das in allerneuester Zeit das alte seudale zu ersetzeu den Anlauf nahm. Am Geschichte des Hages. Morgen ist für u n s e r H e i ma tl a n d ein wichtiger Tag: der Großgrundbesitz, einhundertsiellenundsiebzig Mitglieder stark, wählt zwölf Abgeordnete. Die Losuit,;: „H e Freihrid hie'Reaktion!" klingt auch dui^ch die Reihen di»-ser Körperschaft. Die Klerikalen haben im Stillen eifrigst gewirkt — Uiiter sichtbarer B.'günstigung von Seiten dcr Regierung; die srcisilinigen Groß grundbesitzer dürfen also keine Anstrengung scheuen um ihrer Partei zum Siege zu verhelf,«. Bilden sie morgen nicht die Mkhrheit, dann gehen zwölf Stimmen verloren und die freilieitliche Partei befindet sich im fteiermärkischen Landtage in der Minderheit. Die Regierung Deutschlatlds betrachtet die jetzige Bewegung in Oesterreich mehr als einen politischen Parteikamps. denn als einen Kampf der Nationalitäten. Der UlttamonianiS-mus, der BundeSgevosse der Politischkonservativen. sei ja seiner Natur gemäß jedem nationiilen Elemente seindlich, besonders aber dem deutschen, als dem Vorkämpfer der Freiheit — die Haltung der ultramontanen Organe zeigen dieS deutlich genug. Hohenwart erfreut sich also auch in den Regierungskreisen Deutschlands niÄ deS Vertrau-enS und neigen diese zur deutschen Volkspartei in Oesterreich. Die altkatho tische Bewegung hat nun auch Ungarn mächtig ergriffen und sind viele Gemeinden fejt entschlossen, alle Priester, tvelche der Lehre von der päpstlichen Unfehlbarkeit sich unterworfen, zu entfernen und durch Bekenner de« alten Glaubens zu ersetzen- Die MannSzucht im französischen Heere läßt noch viel zu wünschen übrig. Die Altgedienten und die Jungen lilicken auseinander mit tiesem Groll und beschimpfen einander als ..Flüchtlinge" und „Kapitulanten." Vermischte Skachrichte«. (DaS englische Soantagsgesetz.) Der Markgraf de Lorne. Schwiegersohn der Königin Viktoria, ivurde durch einen Schriftführer der ..Gesellschaft für die He'lighaltung de» Sonntags" vor das Polizclgericht juHammersmith gefordert und angeklagt, ein Gesetz Karl » I!. gebrochen zu haben (welche» am Sonntag jede Ar, beit verbietet), weil er in einem Wagen zur Kirche fuhr. Der Ankläger bat den Richter, zu bemer-ken. daß der Geklagte im vorliegenden Falle nicht das Eintreten einer Rothlvendigkeit gelteitd ma-chen könne, da du» von der Prinzessin Louise be-lvohnte Hau» kaum einen KiloM'ter von der Kirche entfernt sci. M. Anghani, der Richter von HaM' mersmith, »veigert sich, die Verhai^diurtg einzu-leiten. DikstS Gesetz lvird von den Freisinnigen bekämpft, von den Frommglänliigen vertheidlgt und haben sich zwei Gesellschasten gebildet, eine die eS in Kraft erhalten und eine andere, die es außer Kraft setzen will. Beide versuchen eS aiif dem Wege gerichtlicher Klage. Die sür Abschas-fnng des Gejktze« wirkende Gesellschast sitcht jene Fälle heraus. Ivo die Anklage zivar sorinell gerechtfertigt, dcm Wesen nach aber recht lächerlich ist. (Eine „Forts che eiterin.") In Pe terSburg ist kürzlich ein Mädchen — Demen^eva — wegen Verbreitung eines revolutionären Ausrufes ^ vier Monaten Gefängniß verurtheilt worden. Dieses Mädchen gehört, wie der .,Pall-Mall Gazette" mitgetheilt wird, einer eigenthümlicheu, erst mngst unter den Russinnen entstandene« Gesell» schaft an. welche fich Fortschreiterinnen nennt und zu der Lehre von den Retten der Frauen bekennt. Obwoi sie die Ehe anerkennen, weisen fie doch den Grundsatz, daß daS Band zwischen Mann und Frau unauflöslich sei. »venn nur der eine Thetl dessen Lösung wünscht, entschieden zurück. lSine Fortschreiterln zögert keinen Augenblick. ihre» Maan zu verlasie». wenn sie seiner übtt-drüffig ist; fie hält die Zerewoaie der Trauung »ur deßhalb für nöthig, weil dadurch die gutuust dir Kiuder gesetzlich ftchergeftellt wird. Ja St. Petersburg lkbt eiue gortschniterfawilie, bestehend aus zwei^MU. eine« Studeuteu der M'dkiu, einem Zugeuieur und zwei Kindern. Diese Per» soneu wohue« iu demselben Hause und in völliger Gütergemeinschaft. Der Knabe, der uicht getaust worden, trägt den Namen „Vernunft" und das Mädchen heißt «Freiheit"; die Damen find Lehrerinnen und legen ihr Geld ebenso wie die Männer in die gemeinschaftliche Kaffe, aus der die Ausgaben sür den Haushalt bestritten werden. grSulein Dementgeva ist eine Waise. 19 Jahre alt. hübsch und wohlunterrichtet, vei ihrer Ber-nehmuug vor dem Gerichte hat ste erzählt, wie fieForlschreiterin geworden ist. „Ich sah.- äußerte fie. »wie jämmerlich die Erifienz einer Frau von guter Erziehnng ist. die arbeiten muß. «m leben m können. Sie muß fich von srüh bis spät au-strengen, ohne daß fie im Stande wäre, Ach ausreichend zu ernähren, weil das Feld der weiblichen Arbeit zu beschräukt ist. Die armen grauen aus den bejsereu Ständen können nur «hrerinueu werden und deren gibt es so viele, daß die Geholte fast illusorisch find. Ich entschloß mich da-^r, eiue Schule für Aro«»n-V«schästigungen ieder Att zu errichten. Ich gründete eine Druckerei, aber es fehlte mir au Geld, und ich «achte Schul-deu. Da mir jedoch au «einem Hochzeitstage ein Leaat von 3000 Aubeln ausgezahlt werden sollte, so suchte ich einen Mann." Sierauf eröffnete fie den Nichtern ohne Kkckhalt. daß fie damals die „grenndin" eines Schriftstellers — tkatscheff — gewesen, der fich später in eine Ver. schwörnna verwickelte nnd daß fie sich darauf beschränkt habe, eine Schein-Ehe eiujugeheu. wozu fie fich von ihrem Gemahl das schriftliche Versprechen geben ließ, fie sofort nach geschehener tranuug wieder zu Verlasien. „Solche Ehen find," wie fie bemerkte, „unter den Aortschreiteriunen sehr gewöhnlich; denn eine Krau, die durch ihre Arbeit fiuauziell nuabhängm wird, wüuscht es uaturlich auch iu gesetzlicher Leziehuug »u werden. Dies läßt fich aber nur durch eiue Schein-Ehe bewerkstelligeu. Die Krau ist von ihren Ellern oder Vormündern abhängig; fie verwechselt diese Abhängigkeit mit der von eine« fingirten Gatten, welcher fich nichr «ehr um fie bekümmert, sobald der tranakt vorüber ist." (Die Cholera und Erdarbeiten.) Prosessor Vnrow in Königsberg hat fich iu eiuem läagereu Gutachten mit dem Antrage an die Pollzei-Vehörde gewendet, fie möge bis zum Erlöschen der Cholera alle Erdarbeiten unterbrechen. Er fuhrt aus. daß eine Menge der gesährlichsten Dünfie nnd Gase gerade dem geöffneten Erdreiche entströmen uud stützt fich dabei sowohl aus eigene Erfahrnng. als auch auf gediegene gachmäuner, besonders auf Pettenkofer. Die Pol^ei-Behörde hat den Antrag de« Stadtphyfttus Dr. Pintus. uater desseu Anträgen ei» ähnlicher fich nicht be-sunden, unterbreitet; derselbe ist dem Burow'schen Antrage entschieden beigetreten und hat in Folge dessen die Polizei-Behörde dem Magistrate a^e-sagt. daß er sofort alle Erdarbeiten für Wasstr-leitunq und Gasanstalt eiuzusteUen habe. (Aus dem steiermärkischeu Gewerbe ver eiu.) Der steiermärkische Gewerbeverein hat an den Handelsminister eine ähnliche Adresse gerichtet, wie solche vom Wiener Genossenschaftstag der Gewerbe überreicht worden; die betreffen-den Punkte find: 1. Eine nene Gewerbeordnung soll den Grund' satz seststelleu, daß jeder Steuer zahlende Vewerde-treibende auch wahlberechtigt »ft; fie soll auf der Iufammeuaehöriakeit der Gewerbetreibeaden mit ihren Arbeitern bernhen, und diese Znsammeuae-Hörigkeit in der Einsührung der Gewerbegerichte ihre« Ausdruck fiudeu. Z. Durch Einführuug des Syslems der Selbst, besteueruug durch gochgeuoffen soll eine gerechte Steuervertheilung ermöglicht werden. S. Der Unterricht für die Lehrlinge der Gewerbe soll nach den Gruudsäl^en der Lehrwerkstätten oder spezieller Fachschulen reorgauisirt werde«. 5. Die Geuosienschaften follm von der Ver» psUchtnng enthoben werden, unter ihrer Haftung die Krankenpflege der Gehilfen mitbesorgen zn müssen. 5. Spar«. Vorschuß- uud Arbeiter Kousum-Vereine sollen von jeder Stener nnd Gebühr vollständig befreit sein. 6. Zur Zeit der Wiener Weltausstellung soll ein österreichisch ungarischer Gewerbetag zusammentreten, um audere Wüusche uud Beschwerden des Gewerbestandes allseitig zu erörtern und zur Kennt-niß der Negierung zu bringen. 7. Vei Verathuag gewerblicher Fragen soll die Regieruna stets Experten direkt aus der Mitte des Gewerbestandes deiziehen. weil die Handels-kammera zn viel mit handelspolitischen und an-deren Angelegenheiten beschästigt find. Marburger Berichte (Gattenmord?) 3mGrottendorser Bache zu Weritschau, Gerichtibezirk Ober-Radkersburg, wurde am 23. August die Leiche der Keuschlerin 3. K. ausgefuuden. Die gerichisärztliche Unter-suchnag ergab, daß grau K. erwürgt und dann erst ius Wasser geworseu wordeu — letzteres wohl uur zu dem Zwecke, um glaubeu zu machen, daß entweder ein Selbstmord verübt worden, oder ein Unglück geschehen. Des Mordes verdächtig erscheint der Ehemann dieser Keuschlerin, der mit ihr stets iu Uusrieden gelebt. K. ist bereits verhaftet. (Gewerbe.) Im vorigen Monat wiirden bei der Vezirkshauptmaauschast Marburg soigeude Gewerbe angemeldet: Brunndorf, Erzeugung von Brannttvein uud Liqueur und Handel mit beiden, Essigsiederu, Ferdinand Scherbau« und Adolf Zwettler — Kartschowiu, Mehlhandel. Apollonia Uebel — Hl. Dreifaltigkeit, Schuhmacherei, granz Heller. Gasthäuser wurden eröffnet in: Unter-Schweindorf, Johann KrischanOber Scheriafzen, Johann Sirk. (Landwirthschaftliche Filiale.) 3n der letzten Sitzung der laudwirthschastlichen Filiale Marburg wurde au die Stelle des verstorbeneu Herru Joseph Baucalari, Herr Alois, Edler von Kriehuder zum Mitgliede des Ausschusses gewählt. Betreffs der Vorschußkassen für Landwirthe nach Schultze's Grundsätze» wurde beschloffen, daß die Errichtuug solcher Kaffen iu St. Lorenzen nad Schleinitz angestrebt uud die Bildung der Vorschußkaffe in Jahring kräftigst gefördert werde» soll. Zu diesem BeHufe ward ei» Vollziehungsaitsschuß gewählt, der aus den Herren: Johann Girstmayr V., Ferdinand Baron Aast uud Dr. MullS besteht. 3u St. Lorenzen nnd Schleinitz sollen gleichfalls Ausschüffe gehildet werde» uud wlrd sich der Sonderausschuß der Filiale mit denselben uud mit de« 3ahringer Ausschuß in Verbindung setze». Herr Dr. Mullt deantlagte eine Petition an den Landtag, betreffend die Eröffnung der Weiubauschule noch in diesem 3ahre; die laudwirthschastlichen Filialen und Bezirksausschüsse des l^nterlandes sollen ajtfge-fordert werde», dieser Petition fich anzuschließen. Beide A»trage wurden einstimmig angenommen. Als Mitglieder find der Filiale beigetreten die Herren: Anthony voa Siegesseld. penfionirter Rittmeister in Witschet» und Joseph Flucher, Grund-befitzer in St. Peter. (Landtagswahl.) An der Laudtags-wahl sür die Stadt Mari»urg haben fich von 874 Berechtigte» 44S betheiligt; mit 43S Stimmen gegen 3 wurde der srühere Aba^rordnete Herr Karl Reuter gei»)ählt. Obige 3 Stimme» wareu aus deu Herrn Ferdinand Grafen von Brandis gefallen. Voa IS Uhr an verküudeteu Pöllerichüße das Ergebniß dieser Wahl. Zu Mittag wurde von Windisch Graz telegraphirt, daß dort für die Städte und Marktorte dieses Kreises (Wiudisch-Fetftritz, Wiudisch Graz. Schön-stein. Saldenhofen, Hohenmautheu u»d Mahre»-berg) Herr Max Baron Aast mit 212 Stimmen (einyellig) zum Abgeordneten erkoren worden. Mit dem Abendzuge trafen die Wahlmänner von Windisch-Feistritz in Begleitung ihrer eigenen MfiNapelle in Marburg eiu; fie wurbeu vou de» hiefigeu Parteigenossen — die Mnßkapelle der SüdbahN'Werkstätten an der Spitze — empfangen und in die Götz'sche Bierballe geleitet, wo zwei fröhliche Stunden verlebt wurden. Mit dem Triester Auge schiede» die wackeren Feiftritzer. (Ein Wahlschreiben.) Dr. Mretschto. Landesschnlratb u»b Kandidat im Wahlkreise Laadschaft-Eilli hatte a» die Stimmberechtiaten folgenlien Anfrnf i» sloveni^r Sprache erlassen, .,Jch stehe fest a»f dem Boden der Verfassung nad a«f Seite Derjenigen, welche durch eine Ne-dnzirung des Militär-Etats die Steuer» ver-«»ndern wollen. Ich achte die neuen Schnlgeseße als die größte Wohlthat für die Nation, weil sie die Wnrzel für Glück und Wohlstand in der Zukunft find. 3ch protestire dagegen, daß die Schul«: wieder in die Hände der Geistlichkeit komme, weil ich sehr gnt weiß, daß dieß das Ende und der tod des Fortschrittes wäre. Ich will nicht, daß die Slovenea uud Deutsche« in uuserem Laude fich sortwähre«d, wie leider bisher schon eiuige Jahre, befehden möchteu. sondern ich will, daß das Glück der Eintratht nnd ruhige» Arbeit wieder »m gauzeu Laude walteu möchte. Ich bi» eiu Geguer bavou, daß die schöue Steiermark ge-theilt werde und i»aß der untere Neil mit Krain vereinigt werde. Ich will, daß Enre Kinder in der Schule dentsch und slove»isch lernen nnd bin dagegen, daß der Unterricht in der so »othwen-digen dentschen Sprache abgeschafft werden soll." Aücherttfch „wiener Heschästsjeitung." Tägliches Ha«bels- nnd Kourstlntt. Herausgeber, G. Henop. 7. Jahrgang. Die „Wiener Geschästszeitnng" erscheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- u»d Feiertage, in Graß-Folio nach Schlnß der Wiener Börse und wird sofort mit deu Nachmittags-uud Abeud-zügeu expedirt. Das Vlatt ist bemüht, ei» treues Bild des gesa«mte» österreichische» Geld- uud Waarenverkehrs zu bringen. Spezielle Rubriken des Blattes dildeu die fiuanziellen Vorgänge aus dem österreichische» Geld- und Effekteumarkte, die Ergebuiffe der österreichische» Aktiengesellschaften. Vesprechung des Verficherungswesens, ein täglicher Vericht über die Wiener Vörse uud ein sorgfältig redigirter täglicher Kourszettel der Wie^r und Pester Vörse. Ein ztveiter theil des Vlattes beschäftigt fich mit der Waarenbranche. Die ..Geschäftszeitung" bringt täglich Originalberichte von den verschiedensten Haudelspläl^en und folgt den Konjuntture» des Getreidegeschäftes, sowie über-Haupt des Produktengeschästes aus das Genaueste. Eine gleiche hervorragende Beachtung finden das Mannfaktnrgeschäft. Wolle-, Vaumwoll- nnd Garnberichte. Seiden berichte u. s. w. Die unabhängige Stellung der „Wiener Geschäftszeitung" und die Objektivität ihrer volkswirthschastlichen Artikel haben dem Blatte das Vertrauen der Finanz« und Geschäftswelt erworben. (Preis: monatlich l fl.. vierteljährig 3 fl. Ad«»nistrat>0'i: Wien. Tiefen-graben, 17). Et»g«sa»dt. Geehrtester Herr Redaktenr! Unter Berufung auf das Preßgesetz ersuche ich. nachstehende Erwiderung in Ihr nächstes Blatt wörtlich aufnehmen zu wollen. Mein letztes Wort an Herrn Dr.'3ug in St. Leon Hardt. Die Erklärung des Herru Alois Holz unterm 13. August d. 3. Nr. 98 der „Marburger Zeitung", ein Machwerk Ihrer würdigen Aothge« der und vom Herrn Alois Holz nur gefertigt, kontrastirt seltsam mit dem Briefe, den Herr Holz am 26. 3uli d. I. an einen hiesigen Bürger ge- langen ließ und in de« e» — ähnlich, wie i» der an mich gerichteten Zuschrift — unter Ande» rem heißt: „Ich bin in einem bedauerungswür-digen Zustande, ohne mein Verschulden. Niemand ist Schuld daran, als meine Arau und Dr. Zug, diese beiden haben mich unglücklich gemacht; die-serwegen habe ich das Amt verlassen und bin fort, in golge deffeu wurde ich schwer trank. Weiter muß ich bemerken, daß ich von aller ltlei-dnng, Wäsche uud veschuhung entblöst bin, so zioar. daß ich gegenwärtig unvermögend wäre, ans dem Hause zu gehen. Golchgestaltig ist es natürlich^' säß ich nicht int^Htande bin, mir bei einem Advvtüten etwas. zu verdienen, den von meiner Pension, wovon die Shebre .... die Hälfte bezieht, kann ich nicht bestehen." Das Original dieses Briefes befindet sich in meinen Händen und es steht Ihnen frei, den Original Brief bei mir einzusehen. Ich kann Ihnen erforderlichenfalls durch Zeu-gen erweisen, daß Herr Holz oberwähnte Erklärung uur aus Dankbarkeit unterschrieben habe, weil »r von Ihnen am nämlichen Tage mit einem Rocke, Beinkleid. Vilet. Hut und ander«n Kleinigkeiten »6 onptnvänm doo«vo!or»ti»m beschenkt wurde; durch dieselbe» Zeugen kann ich Ihnen den Um« stand konstatiren, daß Herr Holz ausgesprochen, er habe jenes ihm vorgelegte Geschreibsel deßhalb unterschriebe», weil ich ihm ans seirie zudringlichen Zuschriften an mich kein Geld schicken wollte. Sin solches Machwerk beweiset nicht wider mild, sondern nur wider Sie und Ihre Helsers-Helfer, was Jedermann, selbst Ihnen einleuchtkn diirste. Ihr Eingesandt in den beiden Nummern 99 und 100 der „Marburger Zeitung" ist wahr-^ lich keine Kuustarbtit und hat sich durch den ei-aenen Inhalt selbst gerichtet und seien Sie oer-fichert. daß Sie damit nicht mir. sondern nur sich selbst geschadet haben. Ich hätte über Ihr letztes Schreiben, so wie auch über jene< des Herrn Holz kein Wort verloren, habe mich auch besonnen, darauf zu antworten, aber das Publikum wäre zulest der Anficht gewesen, ich sei ein Aug' ner, Sie seien im Rechte, ich aber im Unrechte ; bin auch schuldig, meine und meines Standes Ehre zu schützen und gegen nngerechte Angriffe zu verlheidigen, wie hier der gall. Schreiben S'e übrigens dießsalls für die Zukunft in den öffentlichen Blättern was Sie wollen, ich verliere darüber kein Wort mel»r. X Georg lulek. ' Dechant. Gt»gefa»dt. Die Wahlberechtigten der Südbahn-Gesellschaft haben dem'.Herrn Karl Reuter, Landtagsabgeordneten sür Marburg, ein Hoch!!! dargebracht. Ar möj^e für das Beste Aller, die ihu ge-wühlt, für das allgemeine Wohl in die Schranken treten. Konstantin Mayer, Sous-Ehef des Heizhauses Marburg. «etzte V-fi. 3« ?Ar«t«erisch»«Sroßgr»»db,fttz ist die AkegttruUgspartei gä«zlich »«terlege». D« E«k,b»eger La»»tag wird 16 Arei-stn«tge »ud 9 Ksn^ervative zStzle«. Z« W«hla»ssch»ß des «Shrischeee Gro»-hat die freisinnige Partei die ^ . Hstvorraaende Gta«ts«S««»r »erftcher» derKatterbegeß»«»g««d SRi-«iß^rb-fprechnng t« ««Ubnrg. daß Oester reich Ungar« N»d veutschfand fest z»sa««.«. stehe« u^erdem gege» KrirgSlust H«d A«s-vrett»«gspolitie. Ais zum Schaffst. von Z. «»hlfeld. (gortsetzung). Bei diesen hoffnungsfroheu Worteu sah fie aber so abgezehrt aus wie ei« Skelett, uud die Worte waren kaum veruehmbar, so wenig Kraft-aufwand konnte fie ihren Langen zumuthen. gritz konnte das so wenig als Lene genug beurtheilen. Letztere glanbte den tröstenden iSorten der Mutter so gern, und gritz meinte auch, daß die Kranke ihren Zustand am besten selbst fühlen müsse Cr tröstete znr Geduld und versprach nach besten Kräften Beistand zn leisten. „Seit gestern Abend find alle Schmerzen von mir gewichen'^, stüsterte die Kranke, die fich wieder erholt hatte; „ich fühle «ich so wohl, so leicht, und wird es schnell bester mit mir werden." Die letzten Silben hauchte sie nur noch und entschlummerte mit ihnen auf den Lippen. „Sie ist ganz schwach geworden", sagte die Tochter leise, um die Schlummernde nicht zn stören." „Doch nun der Schmerz weggeblieben ist, werden auch die Kräfte bald wiederkehren. O, uud erst weun fie die kräftigen Speisen bekommt, die Eure Mntter mir geschenkt hat. juuger Herr l Gewiß auf Eure Bitte! Brod, Butter. Eier und Fleisch hat die gute Bäuerin mir gegeben. Gott lohne es ihr und Euch, Herr, denn eine arme Kranke findet Erqnicknng dabei." Kritz fühlte, wie ihm, den warmen Dankes Worten des Mädchens gegenüber, die Glut pur purn zu Gefichte stieg. Bou Minute zu Minute erschien das jnnge Mädchen in dem ärmlichen Gewände schöner und er nah« eilig Abschied, um seiner Verlegenheit, seiner Verwirrung Meister zu werden. „Ich komm- morgen wieder nachzufragen", sagte er leise zu Lene und schlich auf seiuen Zehe« hinaus. Lene sah ilim in seligem Entzücken nach. Welch einMensch! Und diesen Jüngling mit den sanften treuen Augen verachtete man im Dorfe oder fürchtete ihnl Er sollte ein Braudstifter, ein Toller sein! Daß Mädchen biß trotzig die Lippen aufeinander und verwünschte die bösen Zungen, welche gerade an den besten Menschen am meisten zu bemängeln wiffen. Sie nahm fich vor, ihn in Zntunft gegen jede Rachrede zu vertheidigeu und jeder bösen Znnge zu erzählen, wie er für ihr Mütterchen, die arme, gering geschätzte Boten Lene, immer ge-sorgt habe. gritz aber ging wie von holden Träume« befangen umher. I« seiner Brust schien es aus einen Schlag grühling geworden zu sein, der sich mit allen seinen Wundern offenbarte. Sonnenschein uud Lerchenjubel, Blütenduft uud Rachtigallenschlag schienen in einer einzigen wunderbaren Verschmelzung aus den tiefblane« Augen des Jünglings zu leuchten, die heute im feuchteu Schimmer der Rührung tiefer «nd seelen' voller als jemals blickten. Die Dorstente, welche ihn so sahen und mit gewohnter Scheu beobachteteu, wußteu nicht, was fie davon deukeu sollte». War das a«ch derselbe gritz gröse. den fie gestern »och gebeugt »nd mattäugig, scheu wie einen Verbrecher hatten im Schatten der Häuser hinschleichen sehen, und der jetzt hochaufgerichtet, tin glückliches Lächeln im Geficht und mit blitzenden Augeu daherschritt? Was konnte, ivas mußte das bedeute»? Die Meisten sürchteten fich nun erst recht vor ihm und wichen ihm scheu, wie einem wuth-verdächtigen Thiere, aus. Sie meinten, daß es das böse Wesen sei, welches eben zum Ausbruch kommen wolle, vnd fürchteten Unheil. Im Ring ging gritz in sein trauliches Stüb-cheu und verließ dasselbe erst wieder, als der Abend anbrach. Doch hatten ihn auch heute die Bücher um« sonst angelockt. Unbeachtet waren sie liegen geblieben. Deß Jünglings Angen stogen sehnsuchtsvoll durch das genster der Gegend ju, in welcher der kranken Boten-Lene Hüttchen stand. Sehen konnte er dasselbe sreilich nicht, aber seine Seele, seine Gedanken weilten i» dem Hüttchen, an dem Bette der Kranken, «eben dem das liebe junge Mädchen mit dem Engelßgesicht uud den Himmelsaugen die fieißigen Hände rührtt. Am andern Morgen war gritz zeitig aus dem Wege zur kranken Boten-Lene. Unwillkürlich wurden seiue Schritte schneller, wie seiu Herz höher pochte und immer mehr höher und schneller fchlng. je näher er der Hütte kam. Eine nie gekannte nnd doch unendlich süße beklemmende Angst war über ihn gekommen, er wußte selbst nicht, wie ihm geschah; aber es war ihm, als ob sein Lebensfaden an dem Hüttcheu der alten Voten Lene angeknüpft sei und als od derselbe verloren gehen müffe, wenn er dort ab-geriffen würde. So, in einem Hochgefühle, als wenn er einen erhabenen Ranm, einen heiligen Dom liebe- und ehrfurchtsvoll zugleich beträte, kam er in das Hüttche». Seim Augen durchdrangen die im Stübcheu herrschende Dämmerung »nd suchten das geliebte Mädchen, deffen vollen Werth er für sich selbst erst in der Angst dieses Augenblicks begriff. Da fand er fie am Brtte kniend. Das junge Mädchen kniete neben der Leiche seiner Mutter. Viertes Kapitel. Der Tod der Boten-Lene war mehrere Tage vor dem Eintreffen des Arztes aus dem Ärren-Hause eingetreten. Seit jenem Tage hatte gritz grüse das zurückgelassene und verwaiste junge Mädchen taglich besucht »nd getröstet. Er wählte die Stunden der Dämmerung zu diesen Besuchen, welche er, fast mehr von einem richtigen Instinkte als von besonderem Ueberlegen getrieben, so unbemerkt als möglich zu macheu suchte. Da die Hütte der Boten-Lene am Ende deS Dorseß, nach dem Walde zu. geiegeu war und der wenig betretene schmale Waldweg an ihrem niedern Thürchen vorüberführte, so ließ sich solche Heimlichkeit bei guter Vorsicht recht wohl aufrecht erhalte«. Daß dieses nicht lange geschah, war auch nur schuld einer Unachtsamkeit von selten gritzeue, der, von seiner Sehnsucht getrieben, einmal ohne Vorsichtige Ansschau die Hütte betrat. Der alte Martin, welcher tratz seines hohen Alters noch galkenaugen besaß «nd uichts aus seinem Wege übersah, kam eben vom Walde her. wo er j» heilsamen Zwecken grühlingskräuter gesucht hatte, und bemertle Alles. (gorisetzung folgt.) xibt im eißsusv unä iw I^amvn äsr Vsrvttuäten iiismit ^»okriodt von ävm ^blsben svinsr tkvurvn Oattili, äsr ?rau ?Il«r«»lll Vrotil, vvleks vkvtl längerem I^eiäen am K. Leptomker ä. Xavlimitta^ 5 likr, iiaok Lmpfanß 6er KI. Lterkesalcramevtv 8eliß im llerrv eutselilasön i8t. Da8 I^eieIleuiie8äuKM88 Kvävt am 8. 3. ^aelnnittn88 4 II!»»' vum Ltvlkekauss, ^Vretülttvk dvi >Vin6euttu, aus 8wtt. Die KI. 8v«IvvmkS8v >vir6 8am8tax 6vn 9. 8vpteml)ei', 6 Ilkr krüll. iu äsr ?sarrllirede Lt. AagäalsQa Kvlessn vvräev. Die Verbtiellöue virä äem irommvu ^väevlcvu empkoklev. ^ arburäeu 7. Avptvmbvr 1871. (580 >«nllu»r6t's ^»«ickriUit«'llqumir ist vieävr iv insolivr Lvnäuvx I>öi wir sillAstroKsn. Lovol^l 6er ungemein starke ^Iisat? 6essöliisv, als äas allsoitiFv l^ol) 6sr (Konsumenten bestätigen 6ie vorziüg-lietlSQ Ligevsciiaktsn äieses Aeäiegeoev Lrsieugnisses, äas von äen namtlaktesten Xer^ten öaierns als vertdvoUes Hausmittel gegen ^ppvMosisjllvlt, lßagvnitstsi'l'll, NviTiüsvS Kopf^vk, «ümorrkoläen, Rsinllsuokt vtv. emptelilenä begutaelitet ist. Vrbt» pr. ?^U»oI»Ol ler. 6. V. Lroseküren äes vr. meä. L. Lranz gratis uu6 Lraneo. ^576 ^lludvIH LvNV^vIlUnvl'-^vilpilZG^I', äessen Heilllrakt Iceine 2ugänglielie >Vunäv 2U viäerstvliev vermag, ist pr. ?lgv! Sv kf., äureli äio ?ost SV Ks. dvi mir 2u Kaden. Den geehrten Bewohnern von Marburg und Umgegend miche ich die ergebenste Anzeige, daß ich nur einige Tage meine Menagerie auf dem Sophienplatze zur Schau gestellt habe. Mltnng »nd PrelsDr Abends 6 Uhr, wo eine jllnge Pame in den j^üsig der Löwen. Hyä ntn zc. ze. hineingeht und die Produktionen mit den Thieren auWhrt. <»tm: Erftcr Platz 30 kr. Zweiter Platz 10 kr. Bon Morgens 8 Uhr bis AbendS zu sehrn. Es ladet ergebenst ein (b8S l'Ii. «^uKKinai»!», Menageriebefiper. Bon der hohen k. t. Etatthalterei konzeffionirte Ivat-Agentie, Kentral-Hefchästs-Kanzrei des Anton KowiM in Herrengaffe Nr. 112. vis-a»vis Cafö PichS. j Moch «ie dagewesen! Die drei Wunder der Hnndew?». oder hie gebildete Hmlde-Kmtilie: SvI>n»p»I. und Areund Freund Mylord. der gelehrte Hund, der mit größter Gewandtheit rechnet und schreibt und sich als der bewun-derunaSwertheste vierfüßige Turner auszeichnet z EchnapSl, der jedes Wort, welches vom Publikum aufgeschrieben wird, sogleich zusammenstellen kann nnd verschiedene National, färben nnterscheidet, und fich außerdem als vorzüglicher Tänzer, Springer nnd Equiblibrist bewährt; sowie seine Gattin Lydia, die Tonkünftlerin aus dem Hundereiche, welche mit Birtuofität ganze Mufikstücke und böhmische Melodien auf dem Piano vorkSgt. Der Unterzeichnete hatte die Ehre, am Hofe zu Wien und Verlin, wie auch an vielen hohen Häusern auftreten zu dürfen I sowie fich auch die gelehrte Hundefamilie in Amsterdam imd durch 6 Monate unter größtem Veifalle im Kristallpalaste zu London produzirt hat. Zu sehen bis Sonntag auf dem Sophienplatze, von 10—12 Uhr und von 2 Uhr bis ÄendS. Entree 80 kr. Kinder die Hälfte. ^^Auch machen dieselben auf Wunsch ihre Aufwartung in den Wohnungen der Herrschaften. (S81 _ k'abvlQ. MlKMS8(;Iiiveu dester (Zuklität 675 »ut K»t»a t Rv SuZüs» mouTtUod. 5 Ißhre schrlfllicht «arentie. Intenicht ßratiß. ^ukträge vvräen entgegengenommen im Hotel ürzilierzoz Vdllr ?ir. 10. Ve«?S«»fe. lehrere gut gelegene zinSerträgliche Stadt- und Borstadthäuser. ?Ein neu gebaute«, ebenerdiges. mi< Ziegel gedecktes Wohnhaus mit 8 Zimmern, Sparherdküche, ge-wölbten Keller auf 10 Startin. Hoftaum mit Brunnen. Gemüse garten und bei 3 I. 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