Nr. Utt. Prä »u xier^tio nsp l <:i s : Iui Lomptoiv ganzz. ft. ll, bi, ss. 5.50. Für die Zustellung >»s Hau«> halvj. 5u ll ^it der Post gan»!. fl. 15>, hall'i. f!. 7.5» Donnerstag, H0. April Vllstitionsgcbuhi bi« lOZeileu: Imal eulr., «m.Wlr., »m. ifi.zsoustpi. ^eilc lm.. Ciani, den Ficiherrnstaud mit Nachsicht der Taxen allergnädigst zu verleihen gernht. Se. l. und l. Apostolische Majestät haken mit Allerhöchstem Handschreiben vom 14. April d. I. dem Statt» haltereirathc clstcr Klasse und weiter der Slatlhallerci-abthcilüng in Tricnt, Hieronymns Alcsani, das Nittcrlrcuz des Leopold-OrdcnS mit Nachsicht der Taxen allergnädigst zu verleihen geruht. Se. f. und t. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchstem Handschreiben vom 14. April d. I. dem Statt-haltcrciconcipisten in Tricnt, Dr. Eduard v. Ferrari, bus goldene Vcidicosllrcuz in it der Krone allergnüdigst zu verleihen geruht. Se. f. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchstem Handschreiben vom 15. April d. I. dem Maler ^eorg Mader aus Steinach in Tirol das goldene Veroiensttreuz mit der Krone allcrgnädigst zu verleihen »eruht. Sc. f. und k. Apostolische Majestät haben mit Aller-höchster Entschließung vom 11. April d. I. dem AmtS-diencr der La:,desrcgicrnng in Krain, Anton Küritz, ^läßlich scincr Versetzung in den bleibenden Ruhestand 'n Anerkennung seiner vicljährigen, eifrigen und treuen "itnstleislnng das silberne Verdicnsttreu; allcrgnädigst ^ verleihen geruht. Der Minister für Cultus und Unterricht hat den ordentlichen Uuiversitätsprofessor. SectionSrath Dr. Peter Harum, zum zweiten Vicepräscs und dcn ordentlichen Unioersitätöprofcssor Dr. Friedrich Bernhard Maaßen zum Prnfungöeommissär für römisches und canonisches Recht oei der rcchtshistorischen Staatsprüfungscommission in Wien ernannt. Nichtamtlicher Theil. Klnserreisr. (Originalcorrespondellz der „Wicuer-Abendposi.") AuS Tricnt, 14. April. Der helle, lachende Sommermorgcn lockle Tausende von Zuschauern ans die pittoresk gelegene ^i:l,x/.ci «1'iU'mi, llncn im Geviert abgegrenzten Excrcierplatz, woselbst heute ^"c militärische P^ladc stattfand. Ausgerückt warcn zn "lselbcn drei Bataillone dcs l. k. Linicninfanlericregi-wcuts Freiherr v. Knhn, eine Abtheilung Kaiserjägcr anS ^rginc und das Genietruppen- und Gebirgsartillerie-^etachcnient. Sc. Majestät erschien mit der gesummten ^'litärischen Suite zu Wagen, nahm die Parade ab, >eß hie Truppen dcfiliren und geruhte sowohl dem Herrn ^ndescommmandirenden, als dem Brigadier-Stellvertreter ^ Allerhöchste Zufriedenheit über die Hallung und Aus-Idling der Truppen auszusprechen. Nachdem sich noch ^u,le E^z^„^„ h^. Minister Graf Hohcnwart, Statt-^lter Graf Lodron und Herr Hofrath Alesani der Allerhöchsten Suite auqeschlosscn hatten, begaben sich ^e. Majestät in das Gymnasium. Das große Gebäude, .'sen Anlage in ältere Zeit fällt und jedenfalls auf ^'° größere Anzahl von Schülern als die sactisch vor-^"denc berechnet war, ist in jenem Style gehalten, dem nan bei Seminarien und Lyzeeu aus der Iesuitenzeit "elsl begegnet. , An den Pforten von dem Director und dem Lehr« lorver ehrfurchtsvoll empfangen, wurde Se. Majestät zunächst von zwei Schülern mit einer versificirten An-flache in italienischer und lateinischer Sprache begrüßt, °"en Abschrift Allerhöchstdcrselbe huldreichst entgegen-<'^'"_ Hierauf begab sich der Monarch unter Vortritt ^ Directors über die mit Frühlingsblumen bestreute "eppe in baS erste Geschoß des SchulhauseS. in dessen "^l»en Lehrsälcn die Schüler mit dem jeweiligen Ordi-'arlüs versammelt waren. Se. Majestät trat in jedeS "yrzmnner ei:,, erlundigte sich bei dem Professor nach ^l Zahl ^^ SchiUcr n»d blieb auch während einzelner^ Prüfungen anwesend, so namentlich in der dritten Klasse, l wo zwei Schüler mit großer Fertioleit mathematische und physikalische Themata aii der Tafel lösten und von Sr. Majestät mit aufmunternden Worten beehrt wurden. Zuletzt betrat der Monarch auch dcn Turnsaal, in welchem einzelne Schüler am Reck, Schwebereck unö Barren schwierige Uebungen mit solchcr Sicherheit und Präcision ausführten, daß ihncn der kaiserliche Gast wiederholt sein „Bravo" zurief uud zuletzt dem wackeren Turnlehrer die gnädigste Anerkennung seines Bemühens und dcr Ersprießlichkeit des Turnunterrichts überhaupt aussprach. Mittlerweile hatten die studlrenden Jünglinge die Klassenzimmer verlassen uud sich im PorticuS dicht geschaart, um dem Monarchen, dessen Verweilen vi ihrem Kreise wohl unoergcsjlich haften wird in ihrer Erinnerung, ein dreimaliges begeistertes „Eoviua" nqchzurufcn. Der nächste Besuch galt der Bildungsanstalt für Lehrerinnen, mit dcr zugleich eine Töchterschule verbunden ist. Mitten aus dem geräuschvollen bunten Treiben des Straßcnlebens heraus in diese Räume gelangt, konnte man sich einer weihevollen Stimmung nicht erwehren. Dcn schmalen Gang und die Treppen entlang, die zum ersten Stockwerke führten, standen die kleinen Schülerinnen der Anstalt, liebliche Kindergestaltcn, alle weiß gekleidet und mit Blumen geschmückt, alle mit vollen Händchen Blumen streuend uud dabei dcu erlauchten Gast mit den großen Kinderaugcn herzlich und doch ehrerbietig anschanend, — dazu ertönte aus einem obern Gemache die Vollshymnc von geschnllcn Kehlen und zu dcu getragenen kanten eines Harmoniums pietätvoll gesuugen, — dazu tnixten die kleinen zierlichen Wesen so aodachtig-stumm und geräuschlos, daß man sich wahrlich in einem geheiligten Raume wähnte, wo all' dic socken« uud KrauStöpfchen alö sphärischc Engel aus Roscuwölkchcn hervorlugen. Die zwei Kleinsten der Kleinen überreichten dem Monarchen, dessen Auge mit väterlichem Wohlwollen auf die herzigen Kinder blickte, ein prächtiges Bouquet; und es war rührend zu schcn, wie die Mädchen all' die kleinen farbenprächtigen Sträußchen, die sie in Händen und Körbchen hielten, vor dem hohen Gast ausstreuten, so daß dcr Fuß dcr Nachfolgenden oft Anstand nahm, erbarmungslos über die Kinder Flora's hinwegzuschrcitcn. Im großen Lehrsaale des oberen Geschosses waren die Schülerinnen des höheren pädagogischen Cursus versammelt und auch hier geruhten sich Se. Majestät über den Besuch und die Einrichtung dcs Institutes bei dcn Vorständen desselben huldreichst zu erkundigen. Von dieser Schule fuhr Sc. Majestät zur Kirche S. Maria Maggiore, reich au historischen Erinnerungen und im Besitze einer berühmten Orgel. Hier war es, wo die Väter des Concils ihre Versammlungen abhielten, dercn eine durch ciu noch erhaltenes Gemälde veranschaulicht ist. Au die Orgel knüpft sich eine Sage, ähnlich der vom „blinden Jüngling" in Prag. Ihr Erbauer soll nämlich n^ch Vollendung derselbe» von den Tricntinern geblendet worden sciu, damit er nirgends eine ähnliche bauen könne, doch eiu Blitzstrahl rächte ihn und verdarb dcn selbstsüchtigen Besitzern dcs Orgelwerkes wenigstens theilweise die Freude, indem er dasselbe schädigte. Se. Majestät wurdcu am Eingänge dcr gedrängt vollen Kirche vom Pfarrer in dcr Soutaue empfangen und nach dem Presbytcrium geleitet, um dort jencS Eoncilbild, dann die Altarbilder von Spomani, Moroni und Eignaroli in Augenschein zu nehmen. Gleichzeitig ezccutirten energische Hände auf dcr Riesenorgel die ..beliebtesten Piecen," erst eine Oper-Arie in °/,-Takt und dann gar einen veritable» Gcschwmdmarsch mit ..türkischer Mnsit." Ländlich, sittlich! Aber mit einem nordischen Hörer dürfen Sie nicht rechten, wenn auf ihn unter solchen Umständen daS geweihte Instrument dcr hcil. Cäcilia kaum elnen anderen Eindruck übte, als den einer riesigen Drehorgel, wic sie bei uns zulande danu und wann die Straßen unsicher macht. Ueber den stattlichen Domplatz mit dem schönen Brunnen, dessen Tritonen und Delphine zwar noch immer tlystallenc Strahlen sprudeln, aber dcr einer er-haltenden Pflege ebenso bedürfte, wie daS farbenreiche alllombardische Eckhaus, das dem Verfalle cntgegenwanlt. ging es nun dem Dom zu, diesem uralten Bauwerk (1048) mit seinem Gemisch von gothischem und romanischen Wesen. ..nicht groß, nicht düster, sondern wic ein heiterer Greis, recht bejahrt, zutraulich und einladend." Schade nur, daß der anstoßende Bau, das Tribunal, den Dom in der Entwicklung seiner Formen beengt. Se. Majestät besichtigten auch hier die alten Wandgemälde und Altarbilder von Torre, Eamarino u. A.. das schöne marmorne Crucifix von Hot und das Denk' mal des venezianischen Feldherrn Sanseverino, der in dcr für die Trientiner siegreichen Schlacht bei Calliano (143?) siel. So war allmälig die für die Abreise festgesetzte Stunde herangerückt. Wie bei der Ankunft dcs Monar« chen, so warcn anch jetzt Fenster und Straßen dicht besetzt mit solchen, die dem scheidenden Landesfürstcn den Abschiedegruß darbringen wollten. Ueber dic Abreise selbst hat der Telegraph bereits berichtet. Zahlreiche Acte der Wohlthätigkeit bezeichnen wie immer so auch diesmal die spuren des Allerhöchsten Aufenthaltes. Außer den bereits telegraphisch gemeldeten Spenden haben Se. Majestät auch das Taubstummeninstitut mit 300 fl. und vcle Privalbitlstcller mit Unterstützungen bedacht. Anderseits wetteiferten die Trientincr, um ihrer Freude über dcn Allerhöchsten Aufenthalt Ausdruck zu geben. Wer einen Gang durch die Straßen der Stadt that, konnte das an den Anordnungen wahrnehmen, welche zum Schmucke der Außcnfront getroffen warcn. So einfach dieselben auch seiu mochten, überall verrieth ein Zug eine gewisse liebevolle Sorgfalt. Hier fah man wappenge-fchmücktc Gobelins, einem Palazzo entlehnt, dort flatterte ein altes Scidcntuch auS den Fenstern einer bescheidenen Wohnung, in deren Schrank es, wer weiß seit wic lange, als größtes Prunkstück geruht haben mag. Um die Appar« lementS des Monarchen nnd der Allerhöchsten Suite ein-zurichten, mußte an die Bereitwilligkeit dcr Bewohner appellirt werden und Adel und Bürgerschaft beeilten sich, Möbel, Bilder. Teppiche, Spiegel — und das meistens Gegenstände von historischem Werthe — herzuleihen, jede Vergütuug entschiedenst zurückweisend. Obwohl die Stadt zum ersten male seit lange», langen Jahren in der Lage war, einen Souverain übcr^ Haupt zu behcrbcrgen, so kam doch nie und nirgends auch nur die geringste, sonst so leicht entschuldbare Tact« losiglcit vor. Die Ordnung war musterhaft, ein ein-fachcS ,,ooli PSI-M0880" genügte, um sich durch dcn dich« testen Knäuel den Weg zu bahnen. Man fühlte cs auS allcn Manifestationen heraus, daß selbst dic einfachsten Landleute bei aller Lebhaftigkeit des Wuusches, dcu Mou-archen aus nächster Nähe zu sehen, nie die Schranken dcr Ehrerbietung außer Acht ließen, und gerade diese Empfindung gab dem Empfange des Allerhöchsten Gastes allenthalben einen solennen, würdigen Charakter, der seiner Wärme keinen Abbruch that. Gewiß, so wie der Monarch bei seinem Scheiden das stolze Bewußtsein mitnehmen mochte, auch hier an der äußersten Grenze des Reiches, unter einer vielfachen beirrende» Einflüssen ausgesetzten Bevölkerung, welche durch Sprache und Abstammung von dem Nordliroler geschieden ist, derselben dynastischen Gesinnung, derselben hingebenden Treue an Kaiser und Reich zu begegnen, wie sie das Erbgut des alten Stammlandes ist, auf da« die Burg Tirol hernicderschaut, — so wird auch in den Bewohnern dcr Stadt und dcs Gebietes von Tricnt die Erinnerung an die beiden Frcudcntage fortleben als ein Unterpfand der landcsuätcrlichcn Huld, fortwirken, um dcn treuen Sinn erstarken zu lussen, den eine ehrwürdige Vergangenheit mit geschichtlichem Nimbus umgeben und dcr sich hicr und allenthalden an des Reiches Grenzmarken noch immer als daS stärkste und sicherste Bollwerk bewährte! politische Uebersicht. Laibach, 19. April. AuS Lemberg wird der ..Tagespresse" telegra« phirt: Die Ernennung Grocholsli's zum Minister habe dort im Allgemeinen befriedigt. Ganz einverstanden würde man jedoch nur dann sein, wenn Grocholsli speciell zum Minister für Galizicn ernannt wäre. Optimisten versichern geradezu, es wäre dem so, und daß nur die obschwebcnden Verhandlungen mit den Czechen, denen man nicht präjudiciren will, die Zurückhaltung geboten hätten. AuS diesem Grunde werde auch dcr Aus-gleich mit Oalizien, der vollkommen fertig ist, dem Reichsralhe nicht sofort vorgelegt werden. Dasfelbe Blatt meldet auch: Graf Hoheuwart. dcr zum Besuche seiner Familie einige Tage Urlaub ge« nommcn haben soll, wird dem ReichSrathe unmittelbar nach seiner Ankunft den Gesetzentwurf für die Competenzerweiterung der Landtage vorlegen. Es handelt sich darum, diesen die Initiative in der Gesetzgebung auch in jenen Gegenständen zu ver< leihen, welche nach § 11 der Decemberverfassung bisher ansschließlich dem Reichsrctthe zugewiesen waren. AuS< genommen sind uur die Finanzen, die Armee und alle 24ss jene Gebiete der Gesetzgebung, die mit Ungarn gemeinschaftlich verhandelt werden, Dic dc» Landtagen zu> gcwiescnc Initiative berechtigt dieselben natürlich nur, die Vorlage der uon ihnen beschlossenen Gesetze beim Rcichsrathe zu verlange!» nnd verpsiichtet die Regierung, dicsc Vorlage zu machen. Der „Allg. Ztg." wird aus Wien übn die Stellung der Regierung zum ReichSrathe geschrieben: Zn den Clul'S wird lebhaft über die zu beobachtende Haltung dcbatlirt. Es geholt abcr eben nicht viel pro-phelischcr Ocisl dazu. um vorherzusehen, daß die Rcgie-rnng, abgesehen von der Budgelbewilligung, welche keinem Zweifel mehr unterlieg», auch für die tinzublingendc Vorlage über die Stellung der Landtage die Mehrheit haben wcrdc. Denn die Polen und die Großgrundbesitzer geben den Ausschlng; letztere neigen aber schon seit längerer Zcit, wie die bisherigen Abstimmungen zeigten, znr R^icrung, und mit den Polen ist dieselbe nun einig geworden, so daß man den Ausgleich mit Galizien wohl als eine vollendete Thatsache ansehen darf, herbeigeführt, theils dnrä, die wirklich die Hauptwünsche GalizienS befriedigenden in Aussicht gestellten Zugeständnisse, theils beeinflußt durch die Rückwirkungen, welche die Gerüchte über die Plane Ruhlands auf manches galizischc Gemüth ausgeübt haben. Die heute vorliegenden Nachrichten von dcm Schau^ platze des französischen Bürgerkrieges lassen, auch wenn man den Uebertreibungen und Illusionen der beiden Theile gebührend Rechnung trägt, auf ein laugsames, aber sicheres Vordringen der Regierungstruppen schließen. Wenn die Nachricht der „Agence Havas," daß daS Schloß Becon am 17. von den Vcr» sailler Streitlrüften genommen worden sei, sich bestätigt, so dürfte Dombrowbti wohl genöthigt werden, seine bisher so hartnäckig vertheidigte Stellung iu AsniöreS aufzugeben nnd sich auf daS rechte Seinc-Ufer gegen Clichy zurückzuziehen. Schloß Becon liegt halbwegs zwischen Aönim'es und Courbcvoie nud ziehl sich von der ans der Höhe licgcndcu Straße bis an die Seine herab. 6s bietet eine sehr feste. Asniöres und die dort befindlichen Brücken beherrschende Positionen dar. Nach dem Flusse zu steigt der Garten in mehreren hohen, start gebauten Terrassen auf, die beiden die Höhe hin» anziehenden Längcnscilen sind durch hohe Mauern mit einem davorlicgcnden tiefen Graben geschützt. Die Besitzung gehört dcm Jesuiten - Orden und dient den in Paris rcsidircndcu Vätern als Sommeraufenthalt. In Ncuilly scheint dagegen der Kampf mit ungemeiner Er» ditterung fortgeführt zu werden. Nach einem Berichte Cluseret'S wäre dort am 17. eine Abtheilung päpstlicher Zuaven in der Kirche umzingelt nnd wahrscheinlich entweder niedergemacht ober gefangen worden. DicS sowohl als die Eroberung einer Fahne durch dic Föderirtcn wird von Versailles auS officiell geleugnet. Der Kampf, welchen das Dogma der päft stlichen Unfehlbarkeit angeregt, ist jetzt auch in der Schweiz im vollen Gange. Eine kindlich zu Luzern abgehaltene liberale Versammlung beschloß, gegen jenes Dogma feierlichst Protest zu erheben, der Regierung für ihre Ha!« tnng in der Angelegenheit des excommunicirtcn Pfarrers Egli zu dantcn, jeden gleich ihm verfolgten katholischen Priester zu unterstützen, auf Verbannung der Grundsätze des Syllabus und der Jesuiten auS den Schulen zu dringen, und eine Eingabe an die Commission der Vun- desverfassungSrcvision zu richicn: daß in den neuen Ver-fassungsentwurf Bestimmungen aufgenommen werden möchten dic geeignet sind, die Uebergriffc der römischen Kirche, resp. der Jesuiten, für alle Zukunft in der Schweiz unmöglich zu machen. Der neue Minister Dr. v. Vrocholski. Kasimir Ritter v. Grochulski wurde in Ostgalizien im Jahre 1815) geboren. Sein Vater, der noch jetzt lebt und weit über X() Iahie zählt, ist einer der ältesten Osficiese der österreichischen Armee. Er machte den ganzen sseldzng im Jahre 180!) gegen die Franzosen mit und fungirtc in den Schlachten von Aspern und Wagram als Ordonnanz Officier Sr. l. Hoheit des Erzherzogs Karl. Kasimir Grocholsli beendete die Gymnasialschule in Galizien und kam hierauf nach Wien, wo er den juridischen Studien oblag und im Jahre !8Al) an der Wiener Hochschule den juridischen Doctorgrad erhielt. Nach Galizien zurückgekehrt, wurde er Fiecalbeamter und verblieb drei Jahre in dieser Stellung. Im Jahre 1842 schied er auS dem Amte, verheiratete sich mit dcr Tochter eines Gutsbesitzers und übernahm die Verwaltung seiner Güter. Im Jahre 1861 wurde er aus dein Großgrundbesitze in den Landtag und von da in den Rcichsrath entsandt. Schon damals zum Präsidenten des Pole«' ElubS gewühlt, spielte er als solcher eine hervorragende Rolle im Abgeordnetenhaus«!. Zum ersten male machte er sich im December des Jahres 1801 bemerkbar, als er seine Stimme gegen die Berathung des Budgets im sogenannten „engeren Reichsrathe" erhob. Grocholsti war bis zum Jahre 1805 ununterbrochen Mitglied deS Abgeordnetenhauses, er hielt sich auch im Jahre 1867 und zum Beginne dcS Jahres 1868 von dem mittlerweile wieder eröffneten Reichsrathe fern. Das inzwischen erfolgte Ableben seiner innigst geliebten Frau und seiner Kinder mochte ihn an die Heimat enger gefesselt haben. Es ist demnach ein Irrthum, wenn man Grocholsti zu den Schöpfern dcr December-Verfassung zählt, denn er nahm an den Berathungen über dieselbe keinen Antheil. Erst im Jahre 1869 wurde Grocholsli wiederum in den Reichsrath entsandt und seine Thätigkeit im Laufe der jüngsten zwei Jahre ist noch in Aller Erinnerung. Erwähnen wollen wir noch. daß Grocholsli Mitglied des galizischen LaudesausschusseS ist und bereits zweimal in den gemeinsamen Delegationen anwesend war. Parlamentarisches. Wir haben bereits mitgetheilt, daß dcr Finanzausschuß am !5. d. M. seine erste Sitzung nach den Osterferien halten werde. Diese Sitzung fand Samstag Abends statt und war von den Ausschußmitgliedern sehr zahlreich besucht. Dcr erste Gegenstand der Tagesordnung war die Gerathung des StaatSvoranschlageS, betreffend das Unterrichtsministerium. Als Referent über dieses Capitel fuuairt Abg. Dr. Glaser. Anläßlich dcr Debatte wurde der Untcrrichtsmini-ster von den Abg. Wickhof, Mayer und Dr. Franz Groß interpellirt, bezüglich des Vorgehens des Bischofs von Linz, indem diese Abgeordneten die durch dieses Vorgehen hervorgerufene Minstimmung in Oberösterreich constatirten. Der Untcrrichtsministcr crllärl, baß ihn diese Angelegenheit in dcr ernstesten Weise bschäftigc. Vorläufig lönnc er mir anf die Beantwortung dcr Interpellation hiuweifen, welche in Beziehung auf die Handhabung der Schulgesetze iu Obcr^Ocstcrreich vor einiger Zeit im Ali» geordnctcnhause gestellt worden- ist, und cr könne bestätigen, daß die Schülbc'lMden in Ober-Ocstcrreich ih>c Pflicht thun, uub daß sie m dieser Beziehung dcS kräf< ligcn Schutzes seikns dcr Central-Regicrung nicht ent> bchrcn werden. Unlcr Anderem wurde folgende Resolution beschlossen : „Die Regierung wird anfgcfordert, dcr Errichtung vou Lehranstalten für erwachsene Mädchen, welche eine über das Lehrziel der Bezirlöschulen hinausgehende Bildung erlangen sollen, ihre Aufmerksamkeit zuzuwenden." In dcr Sonntags-Sitzung sprach der Referent sein Bedauern aus, daß die Regiernngsvorlage, betreffend die Univelsitäts-Gcsetzgeblmg, zurückgezogen worden sei, und stellte diesbezüglich den Antrag, folgende Resolution an« zunehmen: „DaS Abgeordnetenhaus spricht sein Acdaucrn dar-über aus, daß durch Zurückziehung der Vorlage, betref-fend die Organisation der akademischen Behörden und über die Erwerbung des DoctorgradcS dic Hoffnung vcr< citclt wurde, noch in dieser Session die nothwendige Grundlage für die anf dcm Gebiete des Unio^sitätswe-sens einzuführenden Verbesserungen zn gewinnen." Auf die Anfrage dcS Abg. Kuranda. warum die Vorlage zurückgezogen wurde, äußerte der Uülerrichtsmi-nistcr, daß die öffentliche Mcinin'g aegcn diese Gesetz' entwürfe sich sehr ungünstig aufgesprochen halte, und dadurch habe cr sich, nachdem er dies.' Entwürfe vor dcr ^ Legislative doch zu vertreten hätte, bemüssigt gesehen, » dieselben zurückzuziehen und eine neue Redaction zu vcr- > anlassen. Zu diesem Zwecke wollc cr nun ci:ic Enqusle- V Commission einberufen und so viel als nur möglich da- « hin wirken, daß die rerndirtc Vorlage noch in dieser Scs- » sion vor das Haus gebracht wcrdc. « Es wird hierauf die Resolution angenommen. « Ueber Anfrage des T.dg. Freihcrrn v. Lasser erklärte ' dcr Unlcrrichlsministcr, daß er im heurigen Jahre noch die Verhandlungen der theologischen Facultät in InnS' brück mit dem Iesuiteuordcn in der Art znm Abschlüsse zu brii'q,!! hoffe, daß das bisherige Verhältniß, wonach die Be>l".^ing des Unterrichts gegen einen Pauschalbe« trag einer Corporation übertragen ist, aufhöre und ordent-liche vom Kaiser ernannte Professoren auch hier zu wir-leu berufen seien. In der heutigen Sitzung wurde über die Petitionen der Direction der Gesellschaft der Mnsikfreuude und jener dcS Conservatoriums in Prag berathen. Referent beantragt für daS Conservatorinm in Wien 10.000 fl., für das Conservatoiium in Prag ^000 fl. cinzusttllen. Die Anträge des Referenten werden angenommen. Ne^ierunsssvorlastr». Wieu. 18. April. Von Seite dcr Regierung werden in dcr heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses die nachstehenden Gesetz» entwürfe eingebracht und zwar: Vom Finanzministerium eine Nachtrag crcdilfordclung pr. 420.000 fl, zur einmaligen Bcschaf-fimg der für den gegenwärtigen Oewchrstand der k. l. Landwehr (cinschließig Landcsschützcn und Landsturm von .sl'mMlill. Dr. v. Wol ling er. Bei dem hohen Interesse, daS sich an Döllinger knüpft, wird es nicht unerwünscht sein, einige Daten ülier die Lebensweise des großen Gelehrten und freisinnigen Geistlichen zu erhalten. Ein Correspondent der „Nat.'Ztg." schildert den berühmten Theologen in folgender Weise: Wer um 8 Uhr Morgens durch die breite Ludwigsstraße in München eilt. der wird einem ältlichen hageren Mann begegnen, dem man ansieht, daß er selbst im Gehen arbeitet. Dies ist Döllinger, das große Phänomen von München, der Professor der Theologie, das Mitglied dcr ersten Kammer, der Ajax gegen die Un« schlbarteit. Wenn man ihm ins Auge schaut, wird mau seltsam betroffen, denn seine Miene hat elwaS Steinernes an Kälte nnd Dauerhaftigkeit. Etwas Unverwüstliches liegt in derselben, man weiß auf den ersten Blick, daß dicscr Mann 80 Jahre alt wird. Seine Augen stud tühl, über sein Angesicht laufen jene hundert und aber hundert Mtchcn, die daS Gesicht des Gelehrten ciseliren; die Leute sagen deshalb: er sei häßlich. Allein es ist jene Häßlichkeit, die unS mehr fesselt, als manche Schönheit, weil sie durchgeistigt ist, weil der ebenmäßige Gedanke sich um so frappanter von ihr abhebt. Wenn wir den alten schmächtigen Herrn mit dem messen, was er für die Wissenschaft a/leistet hat, dann wird cr zum Giganten; denn die Fäden der ganzen Weltgeschichte faßt er mit kluger Hand zusammen, die Bahn der Jahrhunderte hat er in wenigen Decennien zurückgelegt. Ulan möchte glauben, daß ein Geschichts- forscher der alten Zeit unwillkürlich bei seinen Studien altert, wenigstens in dem Sinne, daß seine Theilnahme für das moderne Leben sich mindert, daß sein Scharfblick nur mittelbar sich auf die Neuzeit anwendet. Bei Döllinger ist es gerade umgekehrt. Er ist Kosmopolit in jeder Richtung, weltläufig im Verkehr, modern in seiner Gelehrsamkeit. Nur in einem Punkt ist er antik, und das ist die Bedürfnißlosigleit deS alten Mannes, ^eine Mittagstafel dauert nicht länger, als anderswo das Läuten zur Tafel; ihr Inhalt ist häufig nicht viel reicher, als die berühmte Römermahlzcit von Kohl und Wasser. Nur diese außerordentliche Enthaltsamkeit sichert die außerordentliche Arbeitskraft des greisen Gelehrten. Wenn jüngere Freunde um ihn versammelt sind und sich wundern, wie man bei solcher geistiger Anstrengung so kräftig bleiben könne, lächelt der Meister mit jenem feinen kalten Blick, der ihm eigen ist, und versichert, daß er gesund geblieben sei. weil er so viel gearbeitet, nicht obgleich er eS gethan. Das Nervöse, das Ueberreizle, das wir so häufig bei den geistigen Führern der gegenwärtigen Schule fiuden, ist in seiner Persönlichkeit ohne jeden Ausdruck geblieben. Treten wir noch auf kurze Zeit in die Wohnung deS großen Professors. Sie ist hoch und geräumig; die Wahrzeichen deS Theologen und deS Gelehrten streiten darin um die Oberhand. Fromme Damengeschenle vertreten uns den Weg, hier ein gestickter Betschem-mel, dort ein Blumenkorb mit 1N8. EtroaS Einsames aber fühlt man doch hindurch, etwas wie die Luft des Cölibats. Die Etage umfaßt vielleicht zwölf Zimmer, sie werben indeß nicht von ihrem Herrn, sondern nur von der Bibliothek desselben bewohnt. Kein Gelehrter in Europa beherrscht gegenwärtig ein so weitläufiges Ma» terial wie Düllinger. und leine Privalbibliothcl (einige in England etwa ausgenommen) wird einen ähnlichen Umfang ausweisen, wie die seinlge. Zahllose Bände ste« hcn hier aufgespeichert; aus Spanien 1000, aus Frankreich 30i»«X am meisten aber aus dcm „kälteren" Deutschland. H er ist der Meister weniger genügsam; scherz» hast nennt er die Bibliothek seinc besseie Hälfte, und darum räumt er ihr auch die bessere Halste seiner Woh< nung ein. Eintretend finden wir ihn im großen Lehn» stuhl vor seinem Schreibtisch sitzend. Man wird an der Thür nicht abgewiesen, wie bei anderen vornehmen Her« ren der Geistcs-Aristokratic, die bloS eine Stunde im Tag Audienz geben, sondern dcr schüchterne Studiosus hat eben so offenen Zutritt, wie ihn Montalembert hätte oder Lord Acton. Eine ruhige aber wohlwollende Lcul' scligleit wohnt noch hente in dcm Manne, obschon er in Kämpfen alt und in Siegen stolz geworden ist. Das ist eben jene Macht echter voller Bildung/ jene Humanität, die den Adel des Volles bildet. In diesem Sinne ist Döllinger eine der vornehmsten Er^ scheinungen; in anderem gibt er wenig auf Erfolg; fchon mehrmals wurde ihm die bischöfliche Würde angetragen; Orden und Auszeichnungen aller Art gingen spurlos an ihm vorüber. Der Fremde, der ihn zum erstenmale sieht, wird sich natürlich bemühen, das Gespräch auf jeucS Gebiet zn leiten, auf dcm die Meisterschaft Döllinger's begründet ist. Dieser aber weicht ihm mit großer Vorsicht aus. Unterrichtet über Alles, voll Interesse für das Kleinste, findet er allenthalben Anknüpfungspunkte, um das Gespräch von religiösen Fragen abzulenken, ohne daß eS deshalb alltäglich würde, weil eS das Alltägliche behandelt. Wenn aber dennoch die große Frage an die Reihe kommt, dann lehnt er sich noch tiefer in den Lehnstuhl zurück als sonst und verschränkt die Hände hinter dem Haupt; seine Bewegungen werden noch bedächtiger; nur sein Auge ist rasch. Faßt er uns dann plötzlich mit dem klugen, lebhaften Blick an, dann erinnert dieser Blick unwillkürlich an die Augen Hegels. 647 Tirol und Vorarlberg) nothwendigen Kriegs-Taschen-uno Neservemunition. Von Seite des H an delS ly. i n ist e r i u m s wird line Gesetzvorlage eingebracht, welche die Bedingungen und Zugeständnisse für die Acticugcscllschaft der süd' norddeutschen Verbindungsbahn zum schüfe der Fort-sehung >l)rcr Hauptlinic von Ncichenberg ü!'er Friedland bis zur Lundesgreuze bei Seidcuberg, dann einer Flügelbahn von Eisenbrod nach Tannwald betrifft. Eine weitere Cisenvahnvorlagc des Handelsministeriums betrifft die Herstellung einer Verbindungsbahn von Komotau nach Arunnersdorf. Endlich ist bei dcin P,äsidium des Abgeordneten^ Dauses eine Zuschrift dcs Ministers für Cultus lnid Unterricht Iirecek eingelangt, mittelst welcher für das laufende Veriva l'ü'qsjal>r ein Nachtrag^crcdit von 5500 fl. für die von Sr. Älajcstät bewilligte Erhöhung des sy-slemmäßigcn Gehaltes der vrdcntlicheu Professoren au ben i Facullüten in Anspruch genommen wird. Der Durgcrkricg in Frankreich. Telegramme. Brüssel, l7. April. Der Pariser Correspondent der „Indcpcndance belge" schreibt unterm 15. April Mitternacht, cr glaube, daß man sich am Ende der Krise befinde; eS bestätige sich, daß die heute Morgens bei Asni^rcs im Bois de Colombcs stattgehabte Affaire für die Föderirlcn verhängnißuoll war; jeuer Theil fei mit ihren Todten angefüllt. Die Versaillcr haben solche Fortschritte gemacht, daß sie auf einen Kilometer weit von d:r Porte dcs Terms stehen. Paris, 16. April, Mittags. Die Commune beräth übcr ein Decret bezüglich der widerspenstigen Na-lionalgardisten. Osficiell wird bekanntgegeben, daß den Bürgern, welche im Altcr zwischen 19 nnd 40 Jahren stehen, leine Passkscheine verabfolgt werden. Keine Requisition kann ohne schriftliche, mit dem Stempel der Kriegs-Dclegation versehene Ordre vorgenommen werden. Die Commune verfügt ferner, daß jede Verhaftung sofort dem Dclcgirten für die Justiz bekanntgegeben warden müsse, welcher binnen 24 Stunden übcr dieselbe ^scheiden wc!5c. Ist die Vcrhllflung nicht gerechtfertigt, so werden dicjcnigm, welche sic vornahmen, verfolgt werden. In einigen Quartieren von Paris fängt man wieber an, Pferdefleisch zu verkaufen. — 16. April. 6'/2 Uhr Abends. Ein Bericht Cluscrct's sagt! Das Fort Vanvcs hat fünf Aiiarifse ausgehalten. In Nenilly war dcr Kampf erbittert- jedes Hans mußte belagert wcrdcn. Ich habe Befehl gegeben, kurzweg die Hänser anzugreifen, und eine genügende Zahl von ZcrstörungS'Maschinen entsendet, um die Arbeit zu vollenden. Die Versaillcr Regierung erneuert ihre eitlen Rodomontaden nnd spricht von 24 Stunden, binnen welchen wir nns ergeben sollen. Möge daS Pulver ihr Antwort bringen. Die Kanonade auf der Südseite läßt nach, ist da» gegen sehr lebhaft gegcn den Trocaoero, von wo aus Longchcnnp beschossen wird. Den Föderirten ist eS noch nicht gelungen, sich gänzlich in den Besitz von Ncuilly nnd dcr dortigen Brücke zu setzen. Der Kampf um diesen Punkt ist hartnäckig. Mehrere Vataillons-Chefs dcs Centrums haben der republikanischen Lic^a ihre Dienste atigcbottn. Die Hal. lung des größeren Thcilcö der Pariser Bourgeoisie ist ^c Passive. Die LevenSmittcl werden theurer, die Waaren seltener. Versailles, 17. April, Mittags. Eine De-peschc Thier's vom gestrigen Tage sagt: Die Ncgie-^'ng beharrt auf dem Systeme dcs Zuwartcns, um so ^deutende Strcitlräfte zu sammeln, daß ein Widerstand unmöglich und minder blutig werde, und um scr» "er den Irregeleiteten Zeit zu gönnen, zur Vernunft ^lückzulchrcn. Das Rundschreiben stellt sodann in T^rede, daß dic Regierung die Republik vernichten wolle; "e beschäftige sich einzig damit, den Bürgerkrieg zu be» Obigen, ^ Oltmlm^ den Credit und die Arbeit wie-^lher^ustellen und die Preußen zu bezahlen, damit sie ^ französische Gebiet räumen. Das Circular erinnert, °aß die Aufrührer, welche die Waffen strecken, begnadigt ""den, und sagt, wenn einige Kanoncuschüssc abgefeuert '""den, so rühren sie von den Insurgenten her, welche °" «inen Kampf glaubm machen wollen. . Die Lage wird, wie das Rundschreiben sugt, noch "lch einige Tage unverändert bleiben, y Durch Dccrct vom 16. d. werden die Municipal» Zahlen auf den 30. d. festgesetzt. 5 , ^rivatnachrichtcn der „Agcnce Havas" zufolge ^" die NcgicnmgslrnMn hcute Morgens nach glan-°">°cm Kampfe Schloß Becon, eine wichtige, Asn^res °°'"u,inndc Position besetzt. . . , Paris, 15. April. Der Kampf ist noch immer Al'li. Dombrowbli hat seine Vorposten bis in die -"ühe von Couibevoic vorgeschoben. Die VcrsaillcrTiup. ^" hadcn sich zurückgezogen. In Nanterre wurden 400 ^^ndarmen gefangen genommen. — 16. April, 7. Uhr Abends. Fort VanveS ist! heute ruhig. Die an der Porte Maillot aufgefahrenen 18 Geschütze feuerten. Die Vetsailler Truppen halten noch immer die Brücke von Neuilly und das Gehölz von Boulogne besetzt. Die Pariser bowbaroiren diese Stellungen mäßig. Die Batterie auf dem Trocadero schießt wenig. Am Fuße des Triumphbogens werden Barricade» errichtet. Nnch siud keine Vorbereitungen zur Abtragung der Vendomesäule getroffen. Der Verlauf der Nachwahlen für die Commuue war ruhig und ohne Interesse. Eine Commission der Commune nahm am Samstag einen Gesetzentwurf vor, demzufolge fällige Wechsel in acht Terminen innerhalb zweier Jahre zahlbar sind. Versailles, 16. April. Louis Blanc widerspricht dem Gerüchte, daß er beabsichtige, den Antrag auf zweijährige Uebertragung der Regierungsgewalt an Thiers zu unterstützen. Paris wurde aufgefordert, sich binnen vierundzwan« zig Stunden zu ergeben. Dombrowski ist verwundet. Die Regierung dementirt neuerdings, daß ihre Truppen eine Niederlage erlitten; sie versichert, Dombrowsli habe keine Gefangenen gemacht. Tie Verfailler Truppen Hal« ten einen Theil von Nenilly fortwährend besetzt. Paris ist nahezu eingeschlossen. — 17. April. Die Stadt ist ruhig. Die Entwaffnung ist beinahe vollendet. Loud on, 17. April. Der „Times" wird aus Paris, 16. 0., Nachmittags, tclegraphirt: Soeben wird in Dombrowsti'S Hauptquartier bekannt, daß eine weiße Uaggc mit dem päpstlichen Wappen durch Nationalgar-den erobert wurde. Dem „Daily Telegraph" berichtet man aus Paris vom 16. d.: Die Abschneidung aller Bahnen wird morgen erwartet. Die Metzger kündigen an, daß sie ihre Verkaufslocale morgen nicht eröffnen. Die Communal' bchörden erklären, daß blos dreiwöchentlicher Mundvor° rath vorhanden ist. Mgesueuigkeiten. — Se. Majestät der Kaiser habeu zum Ausbau der Kirche in S. Valentino 400 fl. allergnäoigst zu spenden geruht. -- (Ar men blicher für die Vol ts s chulen.) Ein Erlaß des Ministeriums für Cultus nnd Unterricht regelt den Vorgang beim Bezüge der Armenbücher für die Volksschulen. Hicnach ermittelt die l. t. Schulbücherverlags-dircctiou alljährlich nach dem Schulbücherabsatzc des nächst vorausgegangeneu Jahres die Geldbeträge, um welche in dein nächstfolgenden Jahre Armenblichcr für die öffentlichen Volksschulen der einzelnen Königreiche u>ld Länder aus dem k. l. Schlllbiicherverlagc angesprochen werden können. Das Ministerium fUr Cultus und Unterricht gibt die auf dieser Grundlage festgestellte Armenbüchcrgebühr sowohl der Wiener Schulbücherverlagsdirection, als den Landesschulbehörden bekannt. Die Landeeschulbehörde wird diese Gebühr nach Verhältniß der schulpflichtigen Kinder auf die einzelnen Schulbezirke vertheilen. Sollte ein anderer Maßstab der Veuheilung gewünscht werden, so hat die Landcßschulbehörde hierüber ihren Antrag an das Ministerium zu erstatten. Die für die einzelnen Schulbezirke berechneten Gebühren gibt die Landesschulbchörde deu Bezirlöschulräthen kund. Den Pezirksschulräthen steht es zu, nach eigener Auswahl von jenen Verlagöartiteln des l. l. Wiener Schulbücherverlagö Armenbücher anzusprechen, welche an den Volksschulen ihres Bezirke« thatsächlich gebraucht werden. Tie bisherige Unter, scheiduug zwischen Armenbücheru für die 1., 2. und 3. Volksschule und den Gratisbücheru für die 4. Klasse der bestandenen Hauptschuleu hat hiebei außer Betracht zukommen. Sollte die Landesschuldchördc eine über, die Gebühr gehende reichlichere Aetheilung eiuer oder mehrerer Schulen mit Armeubüchern als wünschenswert!) erachten, so ist diesfalls unter genauer Angabe der Bücherterte an das Mi' nisterinm zu berichten, welches die weite« Verfügung durch die Echulbüchervcrlagsdirection treffen wird. Der Werth solcher außerordentlichen Armenbücherseudungen wird von der Gebühr für das nächstfolgende Jahr in Abschlag gebracht werden. — (OftvolzersLeichenbegäugnißin Wien), das am 18. d. um halb drei Uhr Nachmittags begann und gegen simf Uhr endete, war eine großartige Kundgebung der Liebe und Verehrung, mit der die Bevölkerung der Residenz dem gefeierten Heros ärztlichen Wissens und Leistens zugethan gewesen war. Stundenlang vor dem Anfang der ernsten Feier waren alle Umgebungen des Trauer, Hauses, die zur Kirche und zum Friedhof führenden Stra« ßeu mit einer unabsehbaren Menschenmenge gefüllt, die ben noch im Tode ehren wollte, den sie im Leben zu bewundern so reichen Anlaß gehabt hatte. Der Erwähnung bedarf es nicht erst, daß die Vertreter und Jünger der Wissenschaft, daß Alles, was in irgend einer Weise mit der Wiener Hochschule, die eine leuchtende Zierde eingebüßt hat, irgendwie zusammenhängt, sich vollständig eingefunden hatte, Professo. ren, Docenten und Doctorcn aller Facultäten, Civil- und Militärärzte aller Grade, die Stubircnden ohne und mit Corpsabzeichen, mit Traueremblemen geschmückt, die Assistenten des Hingeschiedenen Meisters, wie sie ihm seit längerer Zeit zur Seite gestanden, sie alle hatten sich eingefunden, um die Hülle des ihnen Unvergeßlichen auf' dem Wege zur Kirch« und zur letzten Ruhestätte zu geleiten. Studenten und Ordner mit Traucrschä'rpen bildeten die Gasse, durch die der Leichnam von der Sterbestätte in die Kirche g?! ragen wurde, nnd tiefe, ernste Stille herrschle, als der mil prachtvollen Kränzen Über« deckte Sarg von antiker Form erschien, Den kirchlichen Ceremonien folgte ein ergreifender Chor, vom.akademischen Gesaugsverein vorgeirageu, und nun sehle sich der prcnbl^ voll geschmückte Leichenwagen in Bewegung, den lheuren Todten durch die Straßen, in denen dieGaslai^vn bran«' ten, der Gruft, die ihn bergen follte, zuführend. Am offenen Grabe hielt dort Professor Arlt eine ergreifende Rede, der fröhlichen Jugendzeit gedenkend, in der er Oppolzer als Sludiengenosse zur Seite gestanden, erinnernd, wie Prag den jungen, hochbegabten, wisseusvollcn Lehrer bedauernd einem Rufe ins Ausland folgen sah, und den Jubel schildernd, der ausbrach, als die herrliche Kraft dem Vaterlande wieder gewonnen war. Und nun füllte sich das Grab nicht mit Erde allein, sondern mit Kränzen und Blumen in Fülle, den» Jeder wollte an dem Scheidegruß becheiligt sein, der dem Entrissenen aus tiefinnerster Brust nachge« fendet wurde und der ein Echo fand in den wehmüthigen, ergreifenden Klängen des Chorals, mit dem wieder der akademische Gesangsverein die hehre Feier schloß. — (Der erste allgemeine Beamten« verein der österr. -ungar. Monarchie) hat seine diesjährige Generalversammlung auf den 13. Mai, Nachmittags 5 Uhr, in dem großen Saale der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, Universitätsftlatz Nr. 2, einberufen. Uni den auswärtigen Mitgliedern die wünfchens-werthe persönliche Betheiligung an der Versammlung zu erleichtern, ist derselbe, wie in den Vorjahren, bei allen Eisenbahnverwaltungcn des Reiches um die Gewährung von Fahrtarten der zweiten und dritten Wagenklasse zum halben Preise mit der Giltigkeitsdauer für deu ganzen Monat Mai eingeschritten, und es hatte bereits die Mehrzahl der Ersteren die Güte, durchaus zustimmende Antworten an uns gelangen zu lassen. Die ausführliche Kundmachung erfolgt in der statutenmäßig vorgezeichneten Weise, sowie auch in der „Zeitschrift" des Vereins. — (Der Maler Marcus Pernhart.) Wir haben unlängst das Hinscheiden des durch seine großartigen Rundgemälde berühmten Malers M. Pcrnhart gemeldet. Aus einer von August Prinzhoser vortrefflich geschriebenen biographischen Skizze des Künstlers entnehmen wir, welchen Mühen, Anstrengungen, Erlebnissen, Abenteuern und Gefahren sich der rastlos thätige Vialer bei den vielfachen Besteigungen der höchsten Gebirgsspitzen aussetzte. Pernhart hat den ganzen geographischen Flächenraum Kärntens und eines großen Theiles der Nachbaralpenländer gemalt. Die Tauern mit ihren Bergrissen, die unvergleichlich schöne Ka-rawanken-Kettc, die malerischen Pnnkte der Mittelgebirge: alles findet man liebevoll behandelt auf seinen Bildern wie< der, deren Zahl eine enorme ist. 1857 bestieg er in vier Tagen drei mal den Großglockner, darunter zwei mal die höchste Spitze; 1856 und 1659 unternahm er noch sieben Besteigungen der höchsten Spitze, um Farbenskizzen und Detailstudien zu seiner berühmten riesigen Glockner-Rund' schau zu machen. Er unternahm dieselben stets mit zahlreichen Führern und Trägern; doch keiner kam an Muth und zäher Ausdauer ihm gleich, seme eiserne Constitution ertrug alle Strapazen. Vier Stunden hielt er einmal auf der höchsten Spitze aus, wohl die längste Zelt, die ein menschliches Wesen dort zu athmen vermag. Einmal übernachtete Pernhart auf der Ndlershöhe; fein bester Führer verlor den Muth und verließ ihn; aber nur ein mal und nie wieder hatte er diese Tollkühnheit, denn es war, wie er sagte, da oben zu schauerlich. Ein anderes mal stürzte ec mit seinem IUHrer ab uud wäre unrettbar verloren gewesen, hätte nicht der erfahrene Begleiter ihm noch im rechten Momente zugerufen: „die FUß' iu die Höh'!" Pfeilschnell fuhr er über einen gähnenden Spalt von grausiger Tiefe hinweg. In Folge dieses Sturzes, vielleicht auch durch die ausgestandene Todesangst, wurden seine Haare grau, sie sielen aus, bekamen aber im Nachwüchse wieder ihre natürliche Farbe. Bei eincr Besteigung des Ankogelö, als selbst ihn der Schwindel erfaßte, nahm ein riesiger Gemöjägrr, der als Wildschütze einst berüchtigte Neuschiitzcr, ihn gleich einem Hut unter den Arm und trug ihn, wie Blondin seinen Begleiter, an dem Abgrunde vorüber. Durch längere Zeit schneeblind, mußte Pernhart seine Arbeiten unter» brechen. .. (Marsano 5) Der Dichter Wilhelm v. Mar. sano, l. t. Feldmarschall-Lieuteuaui, ist am 11. d. in Görz, wohin er sich, erblindet vor drei Jahren, mit seiner Farm» lie zurückgezogen hatte, 77 Jahre alt, gestorben; sein Leich« nam wird in die Vaterstadt semer Gattin, einer gebornen Marquise Zambeccari, nach Bologna überführt, um daselbst in der Familiengruft bestattet zu werden. Es ist dieö der vierte der deutschen Dichter, darunter drei Oesterreicher, die in Italiens Boden ruhen: Platen in Syratuö, Halirsch in Verona, Hilscher in Mailand und nunmehr Marsano in Bologna. Der Letzlere war in Prag geboren, machte die deutschen Freiheitstämpfe in den Jahren 1813—1815. in denen er sich durch Tapferkeit auszeichnete, bereits als Ossi' cier mit, und brachte es, bis er nach 45iähnger Dienstzeit schied, bis zum Feldmarschall-Lieutenant. Er schrieb lyrische und kleinere epische Dichtungen, zahlreiche Novellen, mehrere Trauerspiele und Lustspiele, unter welch letzteren namentlich „Die Helden" sehr gefielen. Marsano stand mit allen Poeten Oesterreichs in persönlicher Beziehung und zeichnete sich, wie durch feine männlich edle Erscheinung, durch liebenswürdigste Umgangsformen auS. 646 — (Der Neusiedler See) Hai bls auf 4 oder 5 Fuß seine» frUheren Wasserstand wieder erreiäu. Ter Boden deS Sce's 'var ron August !«65 angefangen bis 1870 trocken und in dieser Zeit von den Uferräudenl aus gegen die Mille desselben von den Anwohnern in großen Strecken urbar gemacht worden. Meierhöfe mit Wohn-geba'udeu, aus solidem Mauerwert erbaut (Neu-Mexicl,', Sr. l. Hoheit dem durchlauchtigsten Herrn Erzherzog Albrecht gehörig), ragen nun nur noch mit den Ziegeldächern über ^ die Secfläche hervor. Bald werden sie durch den Wellen- ^ schlag vernichtet sein. 200.000 Joch culturfiihigen Bodens sind durch dieses Elcmentarereigniß wieder verloren gegau«! gen. Die Fllllung des See's, die in» September vorigen Jahres begann und in 2 bis .'j Monaten eine vollständige, sein durfte, geschah einzig und allein durch die kolossalen Wassermasscn, welche ihm von der Naab durch den Hansag, zugeführt wurden. Der Damm, welcher zwischen dem! Hansag errichtet ist, hat zwanzig sehr große Wasserdurch-! lasse, welche Uberbrlickt und dazu dienen sollen, das Wasser' des See's in den Hausag abzuleiten. Dies geschieht ualilr^ ^ lich nur so lange, als aus dem Hansag ein guter Abfluß! durch die Entwässerungsgräben in die liefer liegende Donau erfolgt. Ist diese hoch und bringt gleichzeitig die Raab ^ große Wassermassen, so werden diese rUckgestaut und bei der rechlwintligen Biegung des Flusses zwischen Pamhagen und Kapuvar über die Ufer desselben in den Hansag geworfen. Der Einfluß der Wässer in den See erfolgt aus denl Hansag durch dieselben Durchlässe so lange, bis das Gleichgewicht hergestellt ist. — (Die Rückgabe der Schatze vou Notre-Dame.) Am Charfreitag, Nachmittags ,'l Uhr, tam ein Dclegirler der Polizei von Paris in die Kirche Notre-Dame, ließ das Allerheiligste und die Schräule öffnen und ^ die Kirchenschätze wegführen. Sogleich lief em Satristan 5 ^n das Stadthaus und benachrichtigte die Mitglieder der! Commune von dem, was sich zugetragen. Sie schienend dariiber erstaunt und einer rief aus: „Aber das ist ja! abfcheulich, besonders am Lharfreitag." Man ließ den! Delegirten holen, sagte ihm, daß er seine Vollmacht Über., schrillen und gab Befehl, die Schätze zurückzuführen, was, auf der Stelle geschah. Die Commune ließ über die Zu« rückerstallung Protokoll aufnehmen, sodann die Kirche versiegeln und Nalionalgarden zum Schutz gegen weitere An« griffe an den Thüren aufstellen." So berichtet der «Univers." Locales. — (Das 3le ichsg e setzblatt) wurde zu Anfang 1871, nach einer Mittheilung der l. t. statistischen Central-commission, in Kram in 86 deutschen und 265 slovenischen, in Kärnten in 208 deutschen und 3 slovenischen, in Steier-niart in 1319 deutschen und 226 slovenischen, in Trieft mit dem Küstenlande in 4 deutschen, 92 slovenischen und,^ 89 italienischen (^emplaren bezogen. Im Ganzen wurden! 586 Exemplare in slovenischer Sprache gedruckt und ausgegeben. — (Das Oeorgifest am Schloßberge.) Bekanntlich fand bisher alljährlich am Georgitage auf den» Echloßberge ein förmliches Vollsfest statt. Die iu der Veste befindliche dem h. Georg geweihte Capelle war dem Volke geöffnet, auch in andere Räume war der Eintritt gestattet und namentlich der Thurm ward massenhaft bestiegen, der entzückenden Aussicht halber, die sich von dessen Zinne darbietet. Draußen aber, auf dem weite» Plane ^ vor dem Castelle und in dessen Vorhofe waren Verlaufs ^ buden aufgeschlagen und tummelte sich die aus nah und sern herbeigeeilte Menge. Mit der jetzigen Bestimmung ^ des allen Castelles als Strafanstalt ist es aber doch wohl nicht vereinbar, daß theilweife in dem Gebäude und iu dessen unmittelbarer Nähe ein derartiges Treiben herrscht und so wird denn auf Anordnung des hohen Justizministeriums heuer und in Hinkunft die Feier des GeorgifesteS auf dem Schloßberge und der Eintritt ins Castell nicht mehr gestattet. — (Herr Caftellmeister Floderer), der in der! verflossenen Saison unser Orchester dirigirte, ist dem Pernehmen nach sur das Theater i» Brunn eugagirt worden. — (Karstbewalduug.) Die gestrige „Novice" beginnt die Veröffentlichung der vom Waldschätzungsrefe» rente« L. Dimitz im verflossenen Jahre gehaltenen Wan-dervorträ'ge über Karstbewaldung. — (Tabalfabril.) Die vorläufig im ehemaligen Gebäude der Zuckerrasfineric ctablirle Cigarrenfabrication beschäftigt gegenwärtig 240 Arbeiterinnen, welche täglich im Durchschnitte 15.000 Cigarren anfertigen. Für den Fall deS Bedarfes und die beabsichtigte allmällge Erweiterung follen bereits 500 Anmeldungen von Arbeiterinnen stattgefunden haben. — (An die l. t. Postanst alt.) Aus Rudolfs, werth ist dieser Tage eine Kundgebung, versehen mit mehreren Unterschriften, an die l. t. Postdirection in Trieft abgegangen, welche den allgemeinen Wunsch ausdrückt, daß die vielfachen Mängel des Postvertehrs in Untcrkrain dadurch beseitiget werden mögen, daß der Postverkehr an die Staatsverwaltung übertrage» und besonders Gurkfeld mit Rudolfswerth durch eine Mallepostfahrt verbunden werde. — (Die slovenische Ac tie n^ D r uckerei in Marburg) hat ihre Thätigkeit bereits begonnen und das Wochenblatt «Slovensti Narod" vom Eigenthümer Dr. Pre> log käuflich an sich gebracht. Neueste Post. (Original-Telegramme der „Laibacker Zeitung.") Wien, ltt. April. Der Reichsrath e^c, distte die Notariatsordnung bis Paragraph 4O. Versailles, »U. April. Die Ncgie-runssStruppen delogirten gestern die Insurgenten aus Colombes, besetzten Abends Asnieres, die Insurgenten über die Seine zurückwerfend, und errichteten eine Vatterie auf dem Vahn-hofe von AsniereS, welcheden Vrückenübergang verhindert. Gester» wurden einige Nuhestö» rungen in Bordeaux sofort unterdrückt. Paris 18. April. In Folge kräftigen Angriffes der Vcrsailler Truppen räumten die Föderirtcli das 'rechte Seineufer, besetzten jedoch Nachmittags dasselbe ^wieder, brachten mit ciner daselbst errichteten Batterie i dic Mitrailleuse» von Gecon zum Schweigen. Asnicres wird von der Nedoutc GeneuillerS vombardirt. Verfall-ler Truppen machen eine Vorwärtsbewegung und nähern sich der Seine. Die Föderirlcn behaupten sich nur schwer angesichts der vom Feinde entwickelten Sttcilträftc. l ttondo i,, iA Avl-il. Ein Telegramm ocr „Times" aus Paris vom l7. d. meldet: Die Errichtung von Barricade« in Äell^villc und Mcmlmolitallt wird mit Hast fortgesetzt, da mau von dieser Seite ciu Eindringen der Bcrsailler Truppen befürchtet. Bon Ncuilly ha« be» die Insurgenten jetzt den ganzen Theil bis jenseits der Kirche inne; sie stehen nur noch wenige Schritte von der Brücke, welche von den Ve'.sailler Truppen hartnäckig vertheidigt wird. Das Feuer „immt gar lein Endc. Ein preußischer SlabSofficicr m St. DemS erklärte, daß die Deutsche» nicht gestatten werden, daß die Commune triumphirc. Falls die Insurgenten siegen, werden die Deutschen sofort intcrvenircu und cinc anständige Regierung einsetzen. AuS Versailles direct wird der „DailyNcwS" unterm 17. d. lclegraphirt: Die Versaillcr Truppen haben Asniöres noch nicht erobert: die Insurgenten besetzten in der letzten Nacht den Wald von Colombo und cm Dorf jenseits von Aaniöres. Heute Früh wurde Ällarm yeblasm. Vou St. Germain ist die gcsammlc Cavalleric abmarschirt. Der Ex-Kaiser Napoleon hat in Folge zu großer Belästigung seitens der Londoner Neugierigen beschlossen, !Chiselhurst zu verlassen. Er will angeblich Mulsnave- C^stlc iti der Grafschaft Hort ü,!(tl>n. ! DomlnoivStVö Wunde >,sl erstlich, (üv ift im Nacken lilessirt. 5elegra^>l,ischcr Wecbselro„r4 ooi.i 19, April. 5prrc. Metallisier 5)8.00 — 5prrc MktaUi^ii^< mil Mui und November-Ziusen 58.90 — 5perc-, Nalioual-Anl.I^n 69.65,, 1860er Staals-?lnleheu 9<;.75. - «anlactien 742. «lredil-Actiin 278,80 — Londun I?5».2'>. - Sil!,er 122 25», K l Miluz-Ducaten 5.89. — Napolcond'or 9.96. Handel und Wolkslvirtljschajtliches. vaidach, 19. April. Ans dem heutigen Marlle sind r-schienen: 8 Wagen mi! Getreide, 5 Wage« mit Heu und Strich (Heu 47 Ctr., Stroh 28 2tr.), 25, Wagen und 5 Schiffe (20 Klafter) >mt Hulz > ____ DurchschuillS-Preise. ! ^Ii!"^.' »«.'lr.>f,. Wcij,li vl M^,!<^ 5>»;0^U40 Vi:!!^ vr. 1l,!l!,s' i 40'- Kon,-Saat .. ! 4 80, 4 1,'. (i^c pl Kiü^ ! - iz! - O^rftc „ 2 70 ij'5, Mllch pl. Mulz j - I«), ,- Haf« „ 2 10 241 Nmdfle.schpr P,2 j 22;.. pal'isnlch' ,, - ! 4 78 KiUlislri!ch ,. '.23'..- H.ideii .. ! 3 10 3 5tt Sch>u?mrflnjll.> ., j 26! — Hirsi „ 3 40, .^40 Bchöpftnslrisch ,. '., 18 ... Kl-.l.li^i , 3 68 8 95 Hiihudel sir. Gcllii ! ,. 60..... Eidäps.,'! „ 2-!------- Tuudrn „ > ,5 ....... Luisen „ 5>50 — — Hrn pr, ^, i 25 . . Fisolen .. 5------------ Hc!z. hart., pr »Nsi .. <; „.. Nindöschmalz Psb, - 52------- — n'eichrS, 22^ .. -480 Nchweiw'schmal; „ —46 . Wn:i, ü thcr, pv Sprck, slisch, ,.-34'., ^im^l , !^2 . ^,^il(l/c>l „ —42-------- — w,'i'^,>, ,. .- -'io.^. ^'»dolf^wrrth, 18. ?lpril. Die DlirchschuitlS - Preise stülllei, sich am' deui hcittiqni Marllr. wn> folgt: Weizen pn wichen 5> 80 Bull« pl. Pslliid . ^ !6 Korn ,. 5» - Eier pr. Slilll . . - l» Gcrstr „ 2 70 Milch pr, Maß . -- 10 ,-Vafer „ ^ .. Rindfleisch pr, Psd -^2 Va'bfnlch! „ 5 20 Kalbfleisch ,. — 24 ^>"dm „ 3 20 Schwcilicslch'ch ,. - . . H'lse „ 4 - Schöftsrnsleisch ., — - Kulurlch ,. 3 80 Hähndcl pr. Sülck - 3<: Erdäpfel ,. 2 20 Taudeu ,. - 24 l'msen „ — — Heu pr, EenlUlr . 2 20 Erbsen „ — — Ktroh „ . 1 40 F'solen „ 4 80 Holz, harleS, pr. Kl,! 6 5,0 Nindsschmalz pr. Psb, — 50 — weiche«, „ — — Schweineschmalz „ - 48 Wein. rnther, pl, Eimer 7 — Kftect. frisch, ______ ^nher ,. 8 - Speck, geräuchert Pfd. - 40 Angekommene Fremde. Am 18. April. «>«l'l»,»<. Die Herren.- Schier, Forstmeister, Nalschach — Slrukel. Bilr^rmeister. N^lsch^ch, — Pl^ser, Gntsbesi^r, Raljchach. - Duramani, Trieft — Burg>r, Adelölicrg. ' > Mlisttlich, (5apila», Trieft. - Tölen;, Präiuald. - Kauöic. Wochein. Hndaucrnig, R^dm^inn^dorf. -— Ncisiiiger, Agenl, Wien. — i!utz, Agent, C,lli. - Tnbnik, Aergvelwaltcr. Liliik-wald. - Mihalowöli, Wien — Scmcr, Kaufm., Wien, -Walliauui, Baunnteruehmcr, Ora;. «tn««t AVl««. Die Hern»: Dccleva, Agent. Klagenfurt, — Slauii, Kaufm,. Wie». - Ritttr v. Schwarzmfcld, Schn^e-lierg. — Hanrr, Kanfm, Wien. - Singer, Kauf,,,., Wien. Wolf. Kansm.. Wien. — Malli, Handrlsm.. Ncumarlll. -Iallitsch, Handclöm., St. Marlin. ,6U :'.!^ 325»., .^ 7,? SW. schwach^ l,l»lbheiter ! , 19,2., N. ^24.'.,? ^.16 ü SW. mäßig grüßth dew. 0<>» »10 „ AI). 324Z4 -l-11 ü SW.schwachiz.Hälftebew.^ Wechselnde Bewölkung, angcuchimr Tag, intensiv rollic Adcndbclcnchtnng, Das Tageemittrl drr Wärme -j- 11 7° nm 4 2' llber dem Normale. _____verantwortlicher Redacteur: Igna; v. K I l i u m a y r. lllnrl«»ttlll»5is?bz '^""' "-.^"'- ^^ ^".^ '."°^ '""" '"" "bgadalust.g anl ülleu Orteten, Die 6nrsc crlltteu ,larle Aerlustc W«lz sz.lN»z!',»UYl. euigctrelene Erholung war nicht tta,t,g g/uug. um ii b c r a l l die Notirungeil uon gestern Mittag wieocr ;nm Vorschein zn dringen, Anala waren bis ^ ^i (!redtt !>>'« 27^.80, Nationall'lliil bis 740, Union bis 264,75, Vcreiuöbaill biö 106.50, Karl-Ludwig bis 265., Nardbahn di» 2180. ^'emberg-Czeluowitzl-r b^ö 179, Lombarden bia 180 50 Turmi^n, dii< ^18 gefallen. (Zcsucht waren Vloyd mit !j?2, Nordw>!stbahu mit 211.50, Dampfschiff mit 565 uild daritber uud einige wenige andere Altilel. Die vorhin erwähnte 6rl,ulung'bracht Anala anf "6!' lluiou aus 268.50, Bauluerm! auf 243. Reute und Slaatslose hielten beiläufig gestrigen Curs, London «ar mit 125.25 liegehrt. Der Umsatz war im Durchschnitt ein timitirtcr iu nel,,^» /k. Allael»ei»«e Staatsschuld. ssttr 100 st. ^nlljeiUiche Staatsschuld zu 5 pEl.: l« Notenverzinöl.Mai-^lioucmber 5905 59.15 ., ., „ Februar-August 59,- 59.10 „ Kilbtr .. Iänuer-Iull . 68 80 68.90 „ „ April'October. 68.70 68.80 ^sev,5 1839..... 288.-289.- „ „ l854 (4"/„> zu 250 st. 89.75 90,25 ., ., I860 zu 500 st. . . 96.40 i>6,60 „ 1860 zu 100 st. . .10850 109.- „ „ 1864 zu 100 si. . 124 25 124,50 «taatS-Domiweii-Pfandbrissc zu 120 st. ö,W. in Silbcr . . 1^2.50 123.— ». GvundentlastunstK» Obligationen. Filr 100 si. Held kj«arr <>ül,meu . . . . zu5p!tl 9450 95.50 Vlllizieil .... „5^. 7450 75,-Nieder-Oeslerreich. . „ 5 ,. 96.50 97.-Ober-Oesterreich . . « 5 „ 94.— 95.— Siebenbürgen ... „ 5 „ 74 25 74.75 Sletermat' .....b « 93 — 94 — llngarn .... ,. 5 „ 79 40 79.90 t). Andere öffentliche Anlehen Doullurrgnlirungslose zu 5pEt. 95.40 95.60 U„g. Cisenlinhucuilcheu zu 120 st. ö. W. Silber 5°/„ pr. Stuck 10740 »07.60 Una Präinieliaulchrn zu 100 si. «. W. l?b ft. Einzahl.) pr.Ttull Vs.— 9»b0 Wiener Hommunalanleheu, rUck- Geld Waare zahlbar 5 pEt. filr 100 fi. . . «7.40 87.60 >». Actie» von Bankinsiituteu. Geld Waare Augl°-ö,ltrr. «llnl.....267 25 267.75 Baulverciu.......242.- 243.- Boden-Lrcoitauftall .... 255— 256.— Crcditauslalt f, Handel u. Ge«, . 277 70 277 W Crebitallslalt, allgem. ungar. . 9t>.50 96 — Escompte-Gesellschllft, n ü. . . 868. 872.— ssrauco-üstnr. Banl .... 113.25 113.50 Generalbaul.......90.25 90.50 Handelsbanl.......92,50 93.50 Nationalbllnl.......742 - 743.— lluioubanl.......26? 25 267.75 Verlinsbaul.......W?- 107.50 Vcrlehrsbaul.......164.- 165. - «. Actie» von HranSportunterueh. MUNsen. ra:,i»Iasc^!:«'Vlidn . . . 197.— 197 25 eembtrn-Tzeru.lIafjyer-Vot,!! . j77.50 178.- Aoyd. üfterr........870 — 372.— Oesterr. Nordweslbahn . . . 211.— 211 25 Nudolss-Vahn......I6i.__ iki'do ^iebcubllrger Bah,: . , . , 169 - 170.— StaatSbahii.......413,— 414.- Slldbahu ....... 180.90 181.10 Slld.uordd. Vlrblnd. Nahn , . 179.50 180.— Thtiß>Bahn ,......249.50 250.- Ungarische Nordoftbahn . , . 158.75 159.25 Ungarischt Ostbahn .... «5,50 86.- Tramway........219 50 220.— R/'. 'vft'Udbriefe (fur 100 fl.) ÄÜg. üst, «odm-Cret>it.«ustllll Gelb Waare verlasbllr zu 5 pllt. in Gilb« 106.40 106 60 oto.iu33I.rllclz.zu5pl «m. 104 50 105.- 0«st«rr. ««rbwtftbahn . . 9610 96 30 !^.. , ^ Geld Waare ^ledmb. Bahu in Kilber vcrz. . 89.— 89.20 Staatsb. G. 8"/. i. 5.00 Fr. „I, Em. 139. - 139>0 Sudb.G. 3°/, u 500 Frc. pr. Stiicl 113 - 113 25 Siibb.-G. i. 200 fl.z. 5"/„ filr 1«0 st. 89.8 > 90.— Gildb.'Bllu« 6°/, (18?!.,—74) i» 500 Frcs Pr. Stück . ,241- —.- Ung. Ostbahn für 100 st. . . 84,90 8510 »«. Privatlosc iper Stück.) Creditaustlllt f. Handel u. Gew. Gelb Waa:e zu 100 fl, ö, W......163 — 163.50 Nudolf-Stiftung zu 10 st. . . 1450 15,50 Wtchsel (3Vtan,) Geld Wuarr Augsburg filr 100 sl sildd. W, 104 25 101 50 Frankfurt a.M. 100 fi. dctl0 104.65 1«4 ?5' Hamburg, sllr 100 Marl Vancu 92. l5 92.25. London, für 10 Pfund Stürlmg 125.30 ,25,40 Pari«, silr 100 Francs . . . —.— -.— i^onrs dc? Veldsevten Geld Waar, K. Münz-Du^te,, . 5 st. «9,z ^. ü st. 90jlr. !)illpolec>uSb'°r . . 9 „ 96j.. 9 « 97 „ Preuß. «lasseuscheim , 1 ., 84j« 1 , 85j « ^,ll,?r . '22 ,,, 5.0 „ 122 .. 75 „ «runnlchr Grundintlaftuugs, Obligationen, Pn» oatnotirung? 86.—