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Wir haben vorgestern im allgemeinen den mit so großer Befriedigung aufgenommenen Entwurf eines neuen Strafgesetzes besprochen und lassen heute über die einzelnen Bestimmungen desselben einige Detail« folgen: Der Entwurf zeichnet sich vor allem gegen das alte Bach'sche Gesetz durch größere Klarheit und Präcision au-, welche dadurch erreicht wurde, daß der Gesetzgeber es vermied, sich in weitläufige Deduktionen z« ergehen und die. Abstufungen der einzelnen Verbrechen, Vergehen und Uebertretungen übermäßig zu vervielfältigen. Der Entwurf zerfällt in drei Theile, von welchem der erste Theil die allgemeinen Bestimmungen abhandelt, der zweite Theil enthält die Verbrechen und Vergehen, der dritte Theil die Uebertretungen. Das erste Hauptstück des ersten Theiles de« sintert den Begriff des Verbrechens, wie er dem Gesetze zu gründe gelegt wurde — in einer von dem alten Gesetze vollkommen abweichenden Weise. DaS letztere hält bekanntlich den „bösen Vorsatz" als zu jedem Verbrechen erforderlich. Nicht so der neue Entwurf. Derselbe geht überhaupt jedweder doctrinären Definition sorglich aus dem Wege und will als Verbrechen diejenigen Handlungen angesehen wissen, welche nach dem neuen Gesetze mit StaatSgefängniS von mehr als fünf Jahren, mit Zuchthau« oder mit dem Tode bedroht erscheinen. Handlungen, welche mit Geldstrafen über 300 fl., mit StaatSgefängniS bis zu fünf Jahren oder mit Gefängnis bedroht find, stellt der Entwurf als Vergehen dar. Die übrigen mit Haft oder mit Geldstrafen bis zu 300 fl. belegten Handlungen kennzeichnen fich als Uebertretungen. Dir Strafen, welche auf die einzelnen gesetzwidrigen Thathandlungen festgesetzt sind, wurzeln in dem Geiste der Humanität, welchem das neue Gesetz seine (Entstehung verdankt, und sie sind aus dem modernen Prinzip herausgeschaffen, welches die Bestrafung nicht als Rache, sondern nur als Präventivmaßregel auffaßt, um die Gesellschaft zu schützen. In der consequenten Durchführung dieses Principe» gelangt das Gesetz bis zur äußersten Beschränkung der Todesstrafe und bis zu der widerruflichen Entlastung solcher Sträflinge aus der Haft, deren Betragen dir Gewähr der Besserung bietet und jeden Rückfall ausgeschlossen erscheinen läßt. Die einzelnen Strafakten sind: die Todesstrafe, welche jedoch nur auf das Verbrechen des Attentats an dem Herrscher und aus Mord in seinen gräßlichsten Formen gesetzt ist; das Zuchthaus für gemeine Verbrechen; das Staats-gefängnis, in welchem es dem Sträfling gestattet ist, sich selbst zu verpflegen und die Art der Beschäftigung überlassen bleibt; das Gefängnis und endlich die einfache Haft. Eine große Rolle spielt in dem Gesetze die Stellung unter Polizeiaufsicht und der Verlust aller staatsbürgerlichen und Ehrenrechte, welcher jedoch neben Zuchthausstrafe nicht länger als zehn, neben Gefängnis und StaatSgefängniS höchsten» fünf Jahre andauern darf. Auch den Geldstrafen wird in dem Entwürfe ein weiterer Spielraum als bi« nun üblich eröffnet. Als ein neues Prinzip ist in dem Gesetze die Einrechnung der Untersuchungshaft in die zuerkanntr Strafe ausgesprochen, wenn der Verurtheilte die Untersuchung«* und Verwahrungshaft wider sein Verschulden erleiden mußte. Mit der Beibehaltung der Straflosigkeit eines Verbrechers, welcher thätigr Reue zeigt, indem er den Schaden gutmacht, bevor das Gericht zur Kenntnis der That gelangt, ist einer altösterreichischen kriminalistischen Tradition Rechnung getragen. Außer den bereits hervorgehobenen Bestimmungen des Gesetzes sei erwähnt, daß auf das Verbrechen des Hochverrat^ eine Zuchthausstrafe von fünf bis zwanzig Jahren, wenn das Verbrechen an der Person des Kaisers verübt wurde, gesetzt ift; hatte dasselbe einen körperlichen Schaden für den Monarchen zur Folge, tritt die Todesstrafe ein. Andere Hochverraths-Verbrechen, wie gewaltsamer Umsturz der Verfassung, der Thronfolgeordnung, wird mit Zuchthaus oder Staatsgefängnis von fünf bis zu zwanzig Jahren belegt. — Eine originelle, aber jedenfalls sehr zweckmäßige Bestimmung enthält der 8 103, welcher auf die Nichtzuhaltung eine» LieferungSvertragrS für da« Heer oder die Flotte vor Ausbruch oder während eines Krieges eine Gefäng. Ieuilleton. Die Gehilfin de« Mannes. ,.E« ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; ich will ihm eine GrhUfin machen, die um ihn sei." So sprach Gott der Herr und schuf das Weib. Was man auch gegen diesen Schöpfungsbericht einwenden mag, drr Satz wird nicht bestritten werden können, baß dir Frau berufen ist, die Last der Arbeit und dir Gorgrn des Lebens gemeinschaftlich mit dem Mann» zu tragrn. So war eS von Anfang an und so wird es bleiben. Wer von dieser Pflicht abweicht, versündigt sich gegen die Natur und muß e« büßen. 3r mehr r« den Frauen gelingt, im wahren Sinne de» Worte« Gehilfinnen zu sein, um so höher werden ftr in drr Achtung drr Männer steigen. Aber da» Arbeiten macht rauhe Hände, verdirbt den Teint, fcen schönen Anzug und die Eleganz'? Nicht so sehr wir putzsüchtige Frauen meinen. Im Gegentheil, die Arbeit ist der schönste Schmuck de» Frauenthum». Äebtceo, dir am Brunnen Wasser schöpft und Ruth, dir Aehrrnlrsrrin, sind weit schönere Erscheinungen, »l« alle Odalitkru im Harrm de« Sultan». Dir schöne Tochter dr« Phäakcnkönig« schämt sich nicht, ihren Mägden beim Waschen behilflich zu sein und Homer verherrlicht sie um so mehr. Gretchen verliert nicht» von ihrer Anmuth, weil sie am Spinnrocken sitzt. Wenn un« die Dichter ihre schönen und edlen Frauengestalten vorführen, so lassen sie dieselben arbeiten. Und die Dichter verstehen sich ans Frauen-schönheit: „1 bet ypu.“ Während wir in der klassischen Poesie die Frauengestalten bald im Webstuhl, bald am Spinnrad, bald wieder am Brunnen und bald am Meere»» strande thätig sehen, hat die ebenso geschmacklose al» raffinierte Roman Poesie der Neuzeit ein Frauenattribut zur Geltung gebracht, da» glücklicherweise nur auf gewiffe Gesellschaft» klaffen paßt und mehr der überspannten Phantasie de» Schriftsteller«, al» dem wirklichen Leben angehört. „Da lag fit „„hin. grgossrn"" auf dem Sopha," so ungefähr heißt e« in den säubern Erzeugnissen der modernen Roman« literatur und in diesen Worten ist fast alles enthalten, was man Gemeines, Schmachvolle- und Ekelhaftes von den Frauen sagen kann, nemlich: Faulheit, Gedankenlosigkeit, Sinnlichkeit, Unrein-lichkeit u. s. w. Es ist indeffen dafür gesorgt, daß dir Mehrzahl der Frauen weder Zrti haben, solche Machwerke zu lesen, noch selbst dir „Hingrgossrnr" zu spielen. Beständige Arbeit und strenge Pflicht» rrsüllung macht sie frisch web lebendig und rein und sittsam. Ein anglo-amrrikanisches Blatt knüpft an die Thatsache, daß nrulich eine gewiffe Frau Dournof mit ihrem Manne in einen Ballon stieg und von Ealais über den Canal nach England fuhr, eine kurze aber lehrreiche Betrachtung an. Wa« für eint schlechte Meinung man im allgemeinen über da» französische Eheleben haben möge, heißt es da, man müsse doch zugeben, daß sich die Frau mit den Interessen und dem Geschäft des Manne« vollständig idenlificiere. Frau Bajaine sei schnell entschlossen gewesen, das Gefängnis mit ihrem Mann zu thrlltn und ihn zu befreien. Besonders aber in Keinen Gewerben und Geschäften mache die Frau de« Mannes Sorgen und Unternehmungen zu den ihrigen. Ueberlebe sie ihn, so lasse fie bloS auf das Au«, hängefchild da« „Witwe" fetzen und da» Geschäft werde in der früheren Weise und mit dem früheren Erfolg fortgesetzt. Dem amerikanischen Beobachter kommt die« eigentümlich vor und er kann fich eine» mitleidigen Lächeln« nicht erwehren. Er sollte aber bedenken, daß gerade diese vorzügliche Eigenschaft der Frauen des französischen Mittelstände« wesentlich dazu beigetragen hat, daß Frankreich fich so rasch von den Schlägen erholte, die ein unseliger Krieg dem Lande beigebracht. Diese m-strafe von „nicht unter sechs Monaten" normiert. * xiiegt der Nichterfüllung eines solche« Vertrags Fahrlässigkeit zugrunde, dann tritt eine Gefängnisstrafe bis zu zwei Jahren ein. Auch Unterlieferanten, Vermittler, Bevollmächtigte, Transportunternehmer trifft dieselbe Strafe unter den gleichen Voraussetzungen. Kür Majestätsbeleidigung normiert das Gesetz Gefängnis strafe bis zu einem Jahre, dieselbe darf jedoch bei öffentlicher Majestätsbeleidigung nicht unter drei Monaten normiert werden. — Beleidigungen der Mitglieder des kaiserlichen Hauses sollen mit Gefängnis bis zu sechs Monaten, öffentliche Beleidigung von einem Monat bis zu zwei Jahren belegt werden. Ganz neu ist das vierte Hauptstück des zweiten TheiUs, welches „die Verbrechen und Vergehen in Beziehung auf die Wirksamkeit und die Wahl öffentlicher Vertretungskörper" behandelt. Mit den §§ 113 bis 117 des neuen Entwurfes werden die ReichS-und Landesvertrctungcn gegen Angriffe in Form Rechtens geschützt und es erscheint für die gewaltsame Sprengung der beiden Delegationen, des Reichs-rathe- oder eines Landtages, die Androhung von Gewalt gegen dieselben, furz' jede widerrechtliche Bedrohung — bann für die gewaltsame Entfernung eines Mitgliedes dieser Versammlungen aus denselben — die Slrase von zwei bis fünfzehn Jahren Zuchthaus oder Slaatsgefängnis festgesetzt. Wer ein Mitglied dieser Versammlungen an der Aus. iibung des Stimmrechtes oder überhaupt an der Theilnahme hindert, wird mit Zuchthaus ober Staatsgefängnis bis zu fünf Jahren bestraft. Die Beschränkung des Wahlrechtes durch Bedrohung mit widerrechtlichen Nachtheilen oder durch Gewalt wird mit Gefängnis bis zu drei Jahren ober einer Geldstrafe bis 1000 fl. belegt. — Eine Verfälschung des Abstimmungsresultates in den Vertretungskörpern zieht eine Bestrafung mit Gefängnis bis zu zwei Jahren nach sich. Die Verbrechen und Vergehen gegen die Wirksamkeit und das Ansehen ber Staatsgewalt behanbeln bic §§ 118 bi« 140 (fünftes Hauptstuck). Der berüchtigte , Haß und 35er-achtungsparagraph" fehlt in biefen Bestimmungen, mtb eS ist als Strafe neben der Gefängnisstrafe auch Gelbstrafe in allen Fällen festgestellt, mit Ausnahme bcs Verbrechens bes Aufstandes, für welches Gefängnis von einem bis zu fünf Jahren und Stellung unter Polizeiaufsicht normiert ist. Beschimpfungen der Regierung, der Vertretungskörper, die Behauptung erdichteter oder entstellter Thatfachen gegen dieselben — werden mit Gefängnis bis zu einem Jahre oder an Gelb bis zu 1000 ft. bestraft. arbeitsamen Frauen siub ein Segen für bic schwergeprüfte Nation, beim sic sinb in der Regel nicht nur die besten Geschäftsfrauen, sondern auch zugleich die tüchtigste» Mütter und Erzieherinnen. Auf ihrem Nachwuchs ruht die Hoffnung des Landes. Solche Frauen gibt cs glücklicherweise in Deutschland genug und wenn der Amerikaner ein offenes riuge für derartige Erscheinungen hat, so kann er sich in tausend und abertausend deutsch-amerikanischen Geschäften und Familien überzeugen, wo die Frauen an des Tages Mtlhe und Arbeit redlich Theil nehmen. Und wir wollen zu ihrem L?obc sagen, daß diese fleißigen, sparsamen, pflichtgetreuen Frauen einen wohlthuenden Contrast zu den „hingegossenen VadicS" bilden, die vor Langeweile nicht wissen, was sie langen sollen. Gesund-heit des Leibes, Heiterkeit bei Seele mtb Wohlstanb des Hauses. da« sind neben dem erhebenden Be-wußtsein treuer Pflichterfüllung die unvergleichlichen Früchte der Arbeit. Diese Frauen schlucken in btt Regel nicht viele Pillen und der Arzt ist ein seltener läuft in ihrem Hause. Sie bedürfe» teiiu» geistlichen Tröster«, um sich von eingebildeten Seelen-schmerzen zu befreien. Nie plagt sie ber Teufel, auf den Straßen herumzuwanbern und Im Gassen« foth zu beten. Die Sorge um die Familie, die thätige Mitwirkung beim Geschäft ihre» Manne», Ist die Angabe ber falsch:» Thalsachen im Men, Glauben erfolgt, dann tritt Geldstrafe bis zu 500 fl. ein. Die Verhinderung der Ausführung eines Gesetzes oder einer Verordnung durch Gewalt wird mit Slaatsgefängnis bis zu sechs Monaten oder an Geld bi» zu 1000 fl. bestraft. Auf Schmähung der Verfassung, der Gerichte, der Rechtsinstitute, der Ehre und des Eigenthums, einer Religionsgenossenschaft, einer Nationalität, eines Stande» oder einer Klaffe der Bevölkerung ist als Strafe Gefängnis bis zu einem Jahre oder an Geld bis zu 1000 fl. normiert. ____________________(Schluß folgt.)__________ Politische Rundschau. Laivach. 18. November. Inland. Vorgestern Mitttag» fand unter dem Vorsitze Sr. Majestät des Kaisers ein M i -ni ft errat I) statt. Die Gerüchte über eine Krise im cisleithanischen Eabincte sind wieder verstummt. Der Ministerpräsident und mehrere Ressortminister wurden vom Kaiser nach seiner Rückkehr aus Böhmen empfangen und man schließt aus dieser Thatsache, daß die Regierung ihre Entschlüsse über die schwebenden Eisenbahnfragen, die bekanntlich bis zur Rückkehr des Monarchen vertagt blieben, nunmehr gefaßt hat. Die Beantwortung ber zahlreichen Interpellationen in Eifenbahnangelegenheiten, welche im Laufe ber letzten Tage an das Ministerium gerichtet wurden, wird darum als bevorstehend angesehen und wird dem HandelSminister wohl Gelegen-heit geben, dem Reichsrathe über die Stellung Mittheilung zu machen, welche das Cabinet diesen Fragen gegenüber einnimmt. lieber den Statthalter von Dalmatien, Feldzeugmeister Baron Robtch, entlub sich in ber vorletzten Sitzung des Budgetausschusses abermals ein kleines Ungewitter, und zwar anläßlich der DiScusston über das Erfordernis für den Straßen, bau in Dalmatien. DaS betreffende Präliminare wurde in den Vorjahren regelmäßig überschritten, ohne daß Baron Rodich trotz der an ihn wiederholt ergangenen Aufforderung sich veranlaßt fand, die Ueberschreitungen zu rechtfertigen. Der Budget-auSschuß beschloß deshalb, die bezügliche Post in das Budget pro 1^75 erst nach Vornahme weiterer Erhebungen, die vom Minister des Innern zuge-sichert wurden, einzustellen. Bei dieser Gelegenheit sei hetvorgehoben, daß einer in Triest verbreiteten Nachricht zufolge Baron Rodich bei seinem Demis. sionSgesuch beharren soll. A!» sein eventueller Nachfolger wird der in Ragusa stationierte Brigadier GM. Ritter v. Io vanovik bezeichnet mit einem Wort, unablässige Arbeit ist ihnen Be-bürfnis unb Lohn zugleich. Wir haben nie gesehen, daß solche Frauen an Schönheit eingebiißt, oder an Achtung verloren halten. Sie sind im Gegen!heil schöner und achtnngswerlher in ihrem Alltagskleid, als die tragen, gähnenden, sauertöpfischen Geschöpfe im erborgten Glanz unb Putz. Die letzteren vermögen wohl Gecken für sich cinzuitkhmen, aber keine Männer. Denn ber Mann bebarf einer Gehilfin, keiner Zierpttpc. Man beiteibe sic ja nicht, diese eitlen, miiffigen, aufgeputzten Din get. Ihre seidenen Gewänder, ihre kostbaren Ohr. ringe, ihre goldenen Halsbänder, ihre falschen Haare halten die Welt nicht zusammen. Auf sie kann sich die Gesellschaft, die Gemeinde, der Staat nicht stützen. Durch sie ist bic Kirche corrumpiert worden. Ihre Mission ist die eines Spielzeug«. Laßt sie nur Tage lang ihren Putz vom Sofa in den Rockel« stuhl und vom Rockelstuhl auf's Sofa tragen; laßt sie ihr Leben nutzlos und milffig dahin schleppen, sie werden e» selbst am bittersten zu bereuen haben. Das Bewußtsein, ihren Berns nicht erfüllt, ihre Pflicht nicht gethan zu haben, wird schwer auf ihrer Seele tasten. Die Trägheit wird sich auf ihre Kinder forterben und ein starke», arbeitsame», gewiffenhaste» Geschlecht wird ihre verweichlickten Nachkommen überflügeln. (N -I. Staat-ztg.) , Die Agitation gegen »ic Ghyczy', che» Steuervorlagen nimmt in Ungarn mit jedem Tag größere Dimensionen an. Die Zeitungen polemisieren gegen dieselben; sie werden in öffentlichen Vorlesungen zerfasert und fast in allen Beruf». klaffen bilden sich Eomitös, die darüber berathen, wie den drohenden Gefahren vorgebeugt werden könne. Zudem werben Resolutionen unb Demonstrationen in ben öffentlichen Körperschaften vorberätet; kurz, alle Welt scheint sich verschworen zu haben, Ghyczy bic Lösung ber Aufgabe, die man unisono von ihm fordert, thunlichst zu erschweren. Indessen arbeitet der Steuerausschuß mit schwerfälliger Bedächtigkeit ; et steckt noch immer tief im Entwurf über die Steuermanlpulationen, bo jedes Alinea de», selben ein schweres Kopfzerbrechen verursacht; wohin man aber mit einer derartigen erkünstelten Gründlichkeit gelangt, mußte Kerkapolyi in der Samstagssitzung des Ausschusses zu seinem eigenen Schaden erfahren. Kerkapolyi konnte sich nemlich mit üem § 78 durchaus nicht befreunden und wie» mit gewichtigen Gründen nach, daß dieser unheilvolle Paragraph unausführbar fei. Er beruhigte sich ober endlich boch, als Ghyczy ihn aufmerksam machte, baß bieset Paragraph, ber Kerkapolyi nun so große Sorgen bereite, unverfälscht dem Entwurf entnommen wurde, welchen Kerkapoly selbst unfertigen ließ, als er Minister war. Ghyczy selbst aber läßt sich durch alle diese Widerwärtigkeiten in seiner ruhig ernsten Haltung nicht beirren; einem Ab ge» ordneten, ber ihn auf bic um sich greifende Bewegung aufmerksam machte, soll er mit trübem Lächeln geantwortet haben: „Ich bin bereits ein alter Mann. Es müßte sich jemand finden, der sich auch hiezu hergibt!" Ausland. Zum deutschen Reichtage dürfte es doch über den Etat zu heftigen Debatten kommen. Das RcichSkanzleramt beansprucht nemlich eine Anleihe von 13 Millionen Mark zu Macine-bauten unb von 3 Millionen für Telegraphenbanten. Dagegen behauptet die Fortschrittspartei unb namentlich Eugen Richter, daß die llcberfchüffc des laufenden Jahres zur vollen Deckung der Bedürfnisse des Jahres 1875 auSreichen. Das Ganze ist eigentlich mehr eine wirtschaftliche Frage. Jedenfalls wäre es für den Constitutiona'iSmu« ersprießlicher, die Regierung nicht in den Besitz allzu gefüllter Kassen zn setzen. Auch steht für die nächsten Tage eine neue eisäs fische Debatte bevor. Die bis jetzt in ben Reichstag emgetretcuen fünf ultramontanen Elsässer: Winteret, Guerber, Simonis, Zeitmann unb Baron Schauenberg haben neuerlich bei bem Reichstage einen Antrag eingebracht auf Aushebung des Unterrichtsgesctzes für Elsaß - Lothringen vom 12. Februar 1873 unb ber daraus basierettben Ver-orbnungm und Regulative, sowie auf Wieberein» sührung bet früheren Bestimmungen, welche burch bas Unterrichtsgesltz vom 12. Februar 1873 aufgehoben worden sinb. Der Antrag ist namentlich von 'Mitgliedern ber EentritinSpartei unterstützt. Die gesammte französische Presse nimmt, nachbem ber Herzog von DecazeS vergeblich borurn „achgefucht hat, sich an ber orientalischen Action ber Norbmächte beteiligen zu bürfen, in der Frage bet rumänischen Hanbclsverträge entschieden für die Pforte Partei. Die „Röpublique Fran^aise" ersieht au» ber „Opinione" „mit Befremden", baß Italien biesen Stanbpnnkt nicht zu thcilett, sonbern sich jenem ber drei nordischen Mächte anzuschließci» scheint. Aus Spanien kommen betrübende Nachrichten über bic Grausamkeit, womit nach bem Gefechte bei San Murco« beide Theilc gewulhet haben. Nicht nur bic Eartistcn, auch bic Republikaner haben alle Häuser ber feinblich Gesinnten in Brand gesteckt. Wer die Barbarei anfing, ist nicht festznstellen. Ob die Truppen den Erfolg ausnützen und weiter gcgcir SObcn Vorbringen werben, ist zweifelhaft. Die Earlistcn sammeln sich bei Vera, um ihre dortigen großen Werkstätten zu vertheidigen. Dir Zerstörung bttjclbcn wäre von der äußersten Wichtigkeit, aber die Regierang soll der Ansicht sein, der Marsch durch da« Gebirge wäre za gefährlich und bereits Befehle in diesem Sinne erlheilt haben. Jndeß wird englischen und französischen Blättern gemeldet, daß ein Theil der Truppen von Jrun abgegangen sei, um gegen Vera ootzuritcten._____________________________________ - Zur TageSgejchichte. — Betreff» der Bettelorden haben die prcu« fcifdjcn Mmisterien de- CultuS und de» Innern Erhebungen angeotönet und die Behörden angewiesen, dem Hernmyagabundieren der Mönche energisch zu steuern. Diese bis dahia vom Bettelverbote verschonten .Väter" dürften übrigens auch ohne Beuie-Excursionen in ihren Mauern nicht verschmachten, wenn ei wahr ist, wa-em Blatt berichtet, daß ein einzige- Fcanzi-kanetkloster am Rhein eine JahteSeinnahme von 30,000 Thalern .Almosen" birh'.r gehabt Hit. Da» geht noch über (jpttinbungen! — En intcteffanie» llrihnl über die nult tärischen Leistungen der Carlisten fällt ein Korrespondent der „ft. Ztg." zu Bayonne. „Wenn bu Ca.listen," sagt -r. ..sich mit ein« barbarische» Beschießung der Häuser begnügten und den hundertma v'theißenen Sturm hinausschoben, bis Lasetnaden weiten Wea von Lozrono und über« Meer machte und sie verjagte, so haben sie selbst ihre Krieg-sührung hm« reichend charakterisiert und sich vor aller W.'lt und unter den Äugen dcS lieben Frankreich als das beujä^tt, $38 sie sind, unkriegerische Horden um dem bloßen Schein einer militätischen Organisation und militärischer Leistungsfähigkeit. Dar sechzehnte Bataillon Lasern«’» hat sie aus den mit furchtbarer Arbeit au ganze Meilen hin auSzeworfenen Schanzen mit der allerleichtesten Müh- hinau-gekehrt mit einem Verluste von nicht 300 Todlen und Verwundeten, was zu den günstigen Stellungen und der Zahl der Gegner in gar tcinern Verhältnisse steht." — Ein Eisenbah nzug beraubt. Au» jtetn-2))d wird uattrn 14. d. tclegraphiert: „Ein Decher Raub wurde aus der Linie der Great W-st-rn-yahit, iu der Nahe von Toronio, verübt. Fünf Individuen drangen ia einen Waggon des E>tzugeS, sie hubelun die Beamten, raubten unO elgr>ff-n hierauf die F'.ucht." 150.000 Dollar« 2ocal- rniö Provillzial-AügrlkMLheML. — (Die Wahlcommission für die Neuwahlen der Handels- und (Seroerbe» lammet) Hat sich am 13. d. unter dem Bor sitz des t. k. RigierungSs-cretSt» Dt. FlSnzel o. Bestemk confUtuirt und ihre erste Sitzung abgehalten. Als Mitglieder derselben fungieren die Herrn Math. Trenn, Asx. Dtef, H. ftotn, ». Samaffa, Gustav Tönnie«, Vetfoüic und V. C. Supa». Au» den verhandlun-gen der ersten Sitzung wäre etwa hervorzuheben, daß oct Präsident der aufgelösten Handelskammer, v. C. Supan sich darüber beschwerte, daß die Wahlcommis-sion ihre Sitzungen nicht mehr iu ihrer Kanzlei ab» Halte und der Secretät der Kammer nicht auch al« Schriftführer fungiere. <4* wurde ihm vom Vorsi» tzeodea die Gesetzlichkeit des gegenwärtigen Borgange« gegenützer des, bilherigk» Usus entgegengehalten. Sodann toutdc zur Hjupiaufgabe der Wahlcommilsion, der Herstellung richtiger Wählerlisten geschritten. Während die bisherigen Wählerlisten auf ©rund der Steuerverzeichnisse ohne Rücksicht aus den Censu» und die verschiedenen Kategorien der Handel«» und ®e» roettsleute abgefaßt wurden, erkannte die Commission diesen Borgang al» unzulässig und beschloß strenge zu unterscheiden, wer künftig al» Handelsmann, wer al« Gewerbetreibend« zu gelten und als solcher in den Wählerlisten zu erscheinen habe. Mit der Ausführung diese» Beschlüsse«, ttipectiöc mit der Abfassung coccectec Wählerlisten wurde «iu Subcomilö betraut, bestehend au« den Handelsleuten Herrn Treu» uud Le«kovie und dem Vorsitzenden Herrn v. B stenek. — (Graf Hohenwart) weilte neulich einige Tage in Zara end ging von da «ach Äigefa, von wo er auch einen Au-fiug nach Montenegro gemacht ' nt. Der Zweck dieser Reise soll zunächst ein Besuch bei seinem in Rigusa lebenden Schwager, Grafen Gyorgich, gewesen sein, doch soll der Graf den Aufenthalt in Zita anch dazu benützt haben, mit den dortigen Stimmführern der slavisch - föderalistischen Partei betreffs gewisser Eventualitäten zu tonfetieten. — (Weibliche Strafanstalt in Krain). Wie man wiener Blättern schreibt, soll die weibliche Strafanstalt de» grazer OLetlanveSgerichte» von Lan-kovic nach Ktain verlegt werden. Zu diesem Zwecke hat die Regierung da« dem Gutsbesitzer Jerman ge» (ötige, in der Nähe von RadmannSdorf gelegene Schloß um 55,000 fl. angekauft. Die weiblichen Sträflinge werden der ackerbautreibenden Bevölkerung Ober« Irains von großem Nutzen fein, indem sie dieselben üt Feldarbeiten gegen geringe Entlohnung als Tag» öhaerinnen werden aufuehmsn lönnen. Bei dieser Gelegenheit wirft ein Correfponbent neuerdinz» die oft angeregte Frage auf, ob e« nicht am Platze wäre, die im Centrum Der Stadt Laibach auf dem Schloß» berge gelegene männliche Strafanstalt irgend wohin in eine« der vielen leeren, sehr geräumigen Klöster Krain« zu verlegen. — (Biehmärkte-Einstellung.) Wegen der im GerichtSbezirke R-isniz noch immer herrschenden Rinderpest werden die auf den 30. November l. I. fallenden Bich Märkte in der Stadt Gottschee und rn Auersperg eingestellt. — Dagegen wird die Abhaltung von Viehmärkten in den G-richl-bezirken Gurkfeld, Najfenfuß und Ratschach wieder gestattet. — (Diedurch Schneewehen amKarste) gestörte Personenbejörderung bet Südbahn ist wieder möglich geworben und verkehren die Personenzüge nua» mehr regelmäßig zwischen Wien und Triest. Wie Reifende erzählen, war die Strecke zwischen St. Peter am Kirste total verweht und aus derselben zwei Lastzüge mit Maschine und Schneepflug eingeschneit. Alle Anstrengungen, die Bahn am letzten Sonntag fahrbar zu machen, scheiterten an dem Witthen der Bora, welche den Schnee in Massen aufwirbelte, und die von den Pflügen sreigeschaufelten Bahnstellen sofort wieder verlegte. In der Station S>. Peter waten Restauration, i8uce.iu$, Wächterhau« dicht mit Reifenden besetzt, welche mit mehtern Zügen eingelangt waren und der Weiterbeförderung entgegenfahen. Au« Agram telegraphiert man der „Gr. Tgp." unterm 14. d., doß auf der ungarischen StaatSbahnstrecke Karlstadt-Fiume infolge der Schneeverwehungen der Personen« und Frachtvrrkehr eingestellt werden mußte. Theater. (-pp-) Einen wahren Lustspieltreffer im besten Sinne be« Worte», wie deren unsere Bühne nur wenige in gleich glücklichem Maß: zu verzeichnen hat, errang dieselbe durch ba« vorgestern zum etstenmale zur Ausführung gebrachte deutsche Original - Lustspiel: „Die Realisten." Ernst Wichert, der Verfasser d-sselben, ist ein noch junger Dichter, der erst vor wenigen Jahren feine üiufdahn auf Dem Felde der dramatischen Dichtung begonuea, sich aber trotz dieser kurzen Z:it bereit« durch mehrere äußerst glückliche Versuche einen wohlaccrcbitierten und beliebten Namen gemacht hat. Mit welcher Berechtigung, die« zeug» un» wohl aui besten sein vorgestern gegebene« Lustspiel, da« wir unserer Üusicht nach cmfchieCeu dem Besten und Gelungensten anreihen möchten, was in der deutschen Lustspielliteratur der jüngsten Zeit produziert wurde, — Ein deutscher Flüchtling aus bet Bewegung de« Jahre« 1848 — dies in Kurzem bc6 Sujet de« Stücke» — (ehrt nach mehr als 20jährigem enttäuschten Aufenthalte in Amerika, getrieben von der Sehnsucht nach btr Heimat, aus deutsche Erde zurück und findet gleich beim ersten Betreten seine« väterlichen Hause« zu feinem Beftemben, wie nüchtern und realistisch tu ihren «Besinnungen die L:nte inzwischen geworden und wie ftUfl feine nächsten verwandten bereit« auf dem besten Wege sind, diesem Zuge der Zeit «ehr oder weniger zu verfallen. Aus da« Unangenehmste von dieser Entdeckung überrascht, die ihn »«so Peinlicher berühr», al« er selbst während feine« vieljährigen Leben» in Amerika sich trotz alledem aöch ein gute« Stück echt deutscher Sentimentalität und idealistischer Weltanschauung bewahrt hu, beschließt er, feine verwandten von dieser „Krankheit- zu heilen und glaubt die« am besten dadurch zu erreichen, daß er scheinbar auf ihre Anschauungen eingeht» dieselben mit glücklich markierter Ironie au» Eigenem noch Uberbietet und schürt und st; endlich dadurch, daß er jeden einzelnen von ihnen je nach seiner Art und seinem Steckenpferde durch da« auf die Spitze getriebene realistische Prinzip ad absurdum führt, zur Eckenntniß ihrer verkehrten Richtung und somit gleichsam unbewußt zur freiwilligen Rückkehr auf eine idealistischere, auch der Gemüthsseite ihre berechtigte Geltung einräumende LebenSanschauuug bringt. Da» ganze schließt natürlich in harmonischester Weise, indem sich alle durch diese Erkenntnis von dem, gleich einem Alp auf ihnen gelasteten Realisatn« glücklich befreit und hiedurch erst recht zu einet wahrhaft beglückenden, selbstzufriedenen Auffassung ihrer Leben»verhSltniffe befähigt fühlen. — Die Art und Weife, rote Wichert dies alle» durchführt, rote geschickt und launig er die phychologischen Borgänge zu schildern, von Act zu Act ;u steigern und endlich zur platzenden Katastrophe heranzureisen weiß, ist wahrlich meisterhaft in feiner Art und sichert feinem Stücke mit Recht den Namen eine» ganz vorzüglich gearbeiteten Lustspiel«. Ni» genks ein Gewaltstreich, nirgend« ein drastische«, unserem WahrscheinlichkeitSgefühle allzunahe tretende« ftcaftmittel, vielmehr die ganze Entwicklung de« S.ücke» in natürlichster, wohimotiviertester Weise sich ab» spielend und dabei doch voll packendsten Humor« uns von einet von Scene zu Scene sich steigernden Spannung! Welche Fülle an köstlicher Komik liegt z. ti. nicht tn dem biederen alten „Professor", diesem wahren Prachtexemplare einer nie ganz auSgestorbenen Specie« deutscher Schatteckenwürmer! Allerdings wurde derselbe aber auch —- wie wir nicht umhin können, die« gleich hier hervorzuheben — von seinem Darsteller, Herrn Direktor Kotz?y in einer so glänzenden, ja wir müssen geradezu sagen meisterhaften Weise gegeben, wie wir sie un» bester und wirkungsvoller nicht eicht denken können. E» war eine Leistung, die jeder, elbst der größten Bühne würdig war und za deren richtiger Charakterisierung uns eben nur ein einzige« kurze« Wort zur Verfügung steht: — unübertrefflich. Ihm gebührt daher zunächst unsere Anerkennung; umsomehr al« wir ihm dieselbe in doppelter Eigen» 'chast schulden, nemlich zugleich auch al« Dank dafür, daß er uns durch die Acqnisition und die auch tu darstellender Hinsicht durchweg« so gelungene Vorführung dieser amüsanten Lnstspielnovität einen hochver. gnttgten Abend bereitet hat. Wenn wir hinsichtlich desselben noch einen kleinen Nebenwunsch ausspreche» ellten, so wäre e« wohl nur Oct nach einen möglichst beschleunigten und wo thuulich vielleicht im letzten Acte hie und da etwa« gekürzten Abspielen de« Stücke«, ca da-selbe in feiner gegenwärtigen Gestalt volle drei Stunden in Anspruch nimmt und daher bei einigermaßen geschickt und vorsichtig angewendeten Kürzungen an Juteresse wohl nur gewinnen dürfte. Allen Theaterfreunden aber können wir den Besuch diese« vorzüglichen Lustspiele«, dessen baldige Wiederholung wir selbstverständlich sicher erwarten, nur aus da« wärmste empfehlen und sind fest Überzeugt, von keiner Seite ein Dementi zu erhalten, wenn wir ihnen hiebei schon vorhinein einen höchst vergnügten und heiierstiwmeuden Abend verbürgen. Wir sind überzeugt, daß die Novität gewiß auch btt ihrer Reprise eine gleich sorgfältige Ausführung finden wird, wie wir die« schon von btt Premiere am vorgestrigen Abende allerseits, im weitesten und hervorragendsten Maße jedoch, nebst dem bereut besprochenen Herrn Direktor ftotzky, von Hern» Ers nrth (Roderich) rühmen können. Auch von Hem* Ersunh gilt da» gleiche, wa» wir schon vorhin übte; Herrn Kotzky'S Leistung sagten und können wir un# nur freuen, in ihm einen fo schätzbaren, in dieser Rolle neuerding» glänzend bewährten Künstlet zu be-sitzen. Nicht unterlassen wollen wir jedoch, hiebei gleichzeitig auch der gewissenhaften Pflichteifer anerkennend hetoorzeheben, den dieser vielbeschäftigte Schauspieler t«? bol 6tibicm jeder feinet Rolle» verwendet sab »n de» er feinen übrigen oft «eit weniger beschäftigten •College« anb Tolleginne» fiel» all »achah»en«werthe-, »•t leider nicht i»«er oach faktisch nachgeahmte» Brispiei vorangeh». — Recht wacker hielte» sich aach üt übrigen Mitwirkenden, wie »amrntlich Herr Rridner (Robert), Herr Hegel (Wastel), Herr Eieghof (Franz Werwein), Frl. Ala»« (Julie) »nt Frl. Krüger (Charlotte) »»d trugen zum Gelingen fce« ganzen nach Kräfte» bei. Weniger gefiel *«e Herr Weiß, dessen „Banqnier Löwenberg-weder ganz rollenfest noch fei» genug gespielt war. Fräulein Blamenthal (Friederike) ließ aach diesmal da« Weinerliche in ihrer Redeweise za sehr Vorschlägen und beeinträchtigte hiedarch den Eindruck ihrer in allen Übrigen sonst vortreffliche» »ad couecte» Darstellung. Da« Hau« war wohl ziemlich gak, jedoch nicht so belach!. wie e» dieser vorzüglichen, mit großem Beifalle oufgenommese» Novität eigentlich zngekomme» wäre. Augekommene Fremde. *m 18. November. Uwtel Stadt Wien. Kohn, Kaiser, Reiter, Sedlakek und Zwitch, Reisende, Wien. — v. Langer, Gutsbesitzer, Poganitz. — Krirzthciller, Geschüstsm., Domßale. — Det-trta, «Sütsbefitzer, Ehrenan. Hotel Elefant. Schadet, k. k. Polizei-Director mit Gemahlin, Wien. — Morre, Priv, Klagenfurt. — Horchy, Flume. — Jungwirth, Graz. — Lewicnig, Lak. Hotel Europa. Stare, Mannsburg. Sternwarte. Älemenfie, Krämer, Treffen. — Außen-egg. Handelsm., St. Ruprecht. Mohren. Burghardt, Laibach. Telegramme. Wien, 17. November. Abgeordnetenhaus. Artikel 220 und 222 de« ActiengesetzeS wurden rück-Pchtlich der von Scharschmidt und Gomperz gestellten Amendement« an den Ausschuß zurückgewiesen. — Der Präsident ersucht um die Ermächtigung, der Kaiserin anläßlich deren RamenSfeste« die Glückwünsche de« Hause« darzubringen. — Heinz interpelliert den Handelsminister betreff« Herstellung der Eisenbahn Troppan-Vlarapaß. — Nächste Sitzung Donnerstag. Au« Stlv«itz ist vom 17. d. M. folgendes Bulletin eingelangt: Nach etwa« ruhigerem Morgen steigerte sich die Unruhe abend« wesentlich. Nacht« häufige« Irrende«, Schlaflosigkeit, Pul« verlangsamt, schwach. Pest, 17. November. Das Oberhaus erledigte die Advocaturtvorlage im Sinne des Unter-hauSantrage«. Rom, 17. November. Fast vollständiges Wahlresultat: 284 Rechte. 216 Linke. Constantinopel, 17. November. 32 der beim Blutbade von Podgorizza Betheiligien wurden zu zwanzigjährigem Gefängnisse verurtheilt. Da« Urtheil wird von Montenegro für zu milde gehalten und machte dort einen ungünstigen Eindruck. Wiener Börse vom 17. November. Staatsfonds. Spiic. Rente, ift.Pi». dt», dt», »ft. im et». iofe »«» 1854 .... iofe »»n 1860, defe een 1860, prämievsch. e. 11 Granden tl. -Obi SidiSbfttB. (Björn Aette». Lnglo-Bau!.......... Icebitonftelt .... Vcpofitenba»! .... «compte-HnRatt . . $tenco » ®anl B«nber«tant......... Rettonelten! .... OeBetr. allg. Sani , OeP. iBuntgefeOf. . . tnien»Sunt .... Beteintoant......... «erkehrlbauk........ ______ titi.8utoig.8ain. . («f. »Us-delb.B-r». Südbahu . . Geld Ware 70.05 70.16 74.661 74 65 102.- 103)25 109. - 109.36 118 90 113.10 138 25 138.75 74.7o, 75.75 77.75 78.25 148.50.148.75 »36.25^36.50 Ho!- 945.— 60.25' 60 50 73.—> 73 50 987.- i'89. lts"- i So -IS«. - 122.25 M.KS S1I50 104.:0 105. 137.75 138.-144.— Mt.SU 196.- 196 -18». 188 60 Sd*.-i30S. IM. 134.50 Pfandbriefe. Mg. Sft.»od.,«redi«. dl», in 33 3........ «afisn. «.XD........ Ing. 8ob.»6tcMtenfl. Prioritäts-Obi. lHanv3ofcf<«Sa^n . Okst.-Nordweftbahn. GietenMrgct.......... Etaalibahn........... 6Jb6.*®ef.ju 600 gt. dl». 10511« l.ose. Ztebit < a........... 8totolf«.i........... Wechsel (3äRou.) 'luget-, lutifl.lübb.ö. «anfl. lOn (L . . Hamburg.............. i'onken io «teil. Butt# 100 giancl . MUnten *ai|. iXSnj-ifeceten. i0.jt«nc»jten der «icht: (625-4) >n UnterleibSaffertionrn »er Vielsitzer; in ynrnröftmtnnni und A»schop-»ngeu der Vel»er; in «uSschlagSkrankheiten, besonders bei -lechten: in siwhilitische« Veide«; als Vorbereitung beim «»brauche -er Mineralquellen «ege» ob- genannte Leide«: als ffrfan der Mineraiquelir« nennt angefiihrte Leide«. Vor Verfälschung und Tiiuschnng wird gewarnt. Der echte Wilhelm1« aniiarthritische antirhenmatische BlutreinigungS-Thee ist nur zu beziehen aus der ersten internationalen Wilhelm1« anttarthri* tiWien antirhenmalischen BlutreinigungS-Thee-ffabrication in 91eunlit*en bei Wie» oder in meinen «n den Zeitungen angeführten Niederlagen. . A« Packet, in 8 «ab»» netheilt, nach Vorschrift des Arzte« bereitet, lammt Gebrauchsanweisung in diversen Sprachen 1 (Bulben, separat fiir Stempel und Packung 10 fr. Zur Bequemlichkeit de« p. t. Publicum« ist der echte Wilhelm'« *att-*ntirheumatische Blutrelnlgunge-Thee auch zu habe» in ^>ncl1.: ******* l^weenlU, Adel« bera: ,lus. Kupferschiuidl, Äpotheker; dilti: Ituembarli'fche Apotheke, ("url Krlspcr, Kanschor: ® o r z: A. Franzoni; Klagenfurt: t'lemenl.svhltscli; Marburg: UuandoNt Alois; Praßberg: Trlbue; SSara#bin: Hr. A. Halter, a «potheker; Billa»: »laih. Fttret. 8UMMIWWMENEWMSEWEWEIMEI fom ar Bamberg. Fttr die Wetoetton veraniwortlich: ^sranz ^pilalvr.