Poštitfne plačana v gotovini 77. Jahrgang Erscheint wöchentlich sechsmal (mit Ausnahme der Feiertage). Schriftleitung Vi ^r' 2670)- Verwaltung o. Buchdruckerei (Tel Nr. 2024) Maribor, Jurčičeva uHca 4. Manuskripte werden nicht retumiert — Anfragen Rückporto beilegen. Nr. 189 Freitag, den 20. August 1957 Inseraten- n. Abonnements-Annahme in Maribor: Jurčičeva uL 4 (Verwaltung). Bezugspreise: Abholen monatL 23 Din, zustellen 24 Din, durch Post monatL 23 Din, für das Ausland monatlich 35 Din. Einzelnummer 1"50 und 2 Din. Preis Din TSO Die allgemeine Mobilmachung in China angeordnet. N a nk :i rc g, 19. August. Die chinesische Zentralregierung im Nanking hat die allgemeine Mobilmachung angeordnet. Sechs japanische Transportschlffe versenkt. G ch a n g h a i, 19. August. Reuter berichtet: Die Chinesen haben sechs japanische Transportschiffe versenkt. Man erwartet als japanische Repressalie die Beschlagnahme aller chinesischen Dampfer, deren die japanische Flotte habhaft werden wird. Am Freitag spricht Mussolini. _ R o m, 19. August. Mvala.) Ministerpräsident M u sfol -i n t wird morgen, Freitag um 17.45 Uhr aus Palermo eine Rundfunkrede halten, die in den Abendstunden in allen -europäischen Sprachen gefunkt werden wird. Kurze Nachrichten i Der Bildhauer Ivan Mestroims hat die SkizK füT einen Marienaltar fertiggestellt, ^r in der neuen Kapelle zu Biskupiza 'bei Knin aufgestellt wenden soll. i Ein „Verein -er Freunde Deutschlands" wurde in CvikveNioa gegrüiidet, um die kulturellen und touristischen Beziehungen unserer Küste mit dem Deutschen Reiche zu pflegen. i 50 Tage gehungert. Der Inhaber e'nes Dalmatinerkellers in Noivisad, Kruno I v a-n i § e v i 5, der 100 Kilogramm wag und außerdem an hohem Blutdruck litt, entschloß sich nach der Methode des Russen Suvovin zu einer dmma tischen Hungerkur, die er durch 50 Tage hindurch betrieb. Der Mann brachte sein Gew'cht von 100 -auf 70 Kilogramm herab und erklärt, daß -er sich sehr wohl fühle. Mord wegen eines unsinnigen Streites. In Rid-oivka bei Cazin entstand am 17- d. zwischen den landwirtschaftlichen Hilfsarbeitern Der-viZ ö a u š e ü i č und Be-oir Sab I j a f o -o i 6 ein Streit darüber, wer der Stärkere fei und wer die Dreschmaschine am wei-testM von der Stelle rücken werde. In dem Streit schlug Sabljakov-ič feinen- Ar-de tskollogen auf den Kopf. Čauševič verließ daraufhin die Dreschmaschine und ging nach Haufe, um bald darauf mit seinem Bruder Hassan zurückzukehren. Die Mden Brüder waren mi Aexten bewaffnet und schlugen Sabljaikovič ni.eder, so daß derselbe auf der Stelle v-erschied. Die Brüder erklärten bei der Einvernahme, aus Rache gehandelt zu haben und keine Reue zu verspüren. Zürich, 19. August. Devisen: Beograd 10, Paris 16.35, London 21.9225, Newyork 435.375, Mailand 22.90, Berlin 173.20, Wien 81.8210, Prag 15.20, Bukarest 3.25, Amsterdam 240.23, Brüssel 73.40 Warschau 82.33. Das knlschkidknoe Ningen um Schanghai Gestern abends wütete vor und in Schanghai ein Artilleriekampf von größtem Ausmaß / Die allgemeine Mobilmachung in China angeordnet Schanghai, 19. August. Die Entscheidungsschlacht um den Besitz der Dreimillionenstadt des Fernen Ostens begann gestern nachmittags unter dem Einsatz schwerster Kampfmittel und Streitkräfte. Die Einwohner waren Ohrenzeugen eines nervenzerreißenden, fast ununterbrochenen Donners der Geschütze und des Krachens der Einschläge. Da das Getacke der Maschinengewehre und das Infanteriegeplänkel ebenfalls vernehmbar war, konnte die Schlußfolgerung gezogen werden, daß sich in der Umgebung der großen Stadt schwere und heftige Nahkämpfe abspielen. In dem Bestreben, ihre nummerische Ueberlegenheit noch vor dem Eintreffen neuer japanischer Landungskorps zur Geltung zu bringen, machten die Chinesen einen derart schneidigen und erfolgreichen Offensivvorstoß, daß sie das Westufer des Whang-Poo-Flusses erreichten, auf dem die japanischen Flotteneinheiten in den Operationen zu Lande eingreifen. Diese Flotteneinheiten wurden von den Chinesen mit einem wahren Granatenhagel bedacht, den die Japaner aus allen Rohren mit einem mörderischen Feuer beantworten. So spielt sich auf dem Flusse, der in den Jangtse mündet, ein Artillerieduelf größten Stiles ab. Die japanischen Kriegsschiffe haben ihrerseits Schanghai so schwer unter Feuer genommen, daß an vielen Stellen Großbrände entstanden sind, die in den Nachtstunden ein blutiges Fanal in seiner grausigsten Schönheit erstrahlen ließen. Schanghai — man kann es ohne Uebertreibung sagen — war in der Nacht vom 18. zum 19. August für die Bewohner, die noch in der Stadt sind, eine wahre Hölle, aus der es schier kein Entrinnen mehr gab. Durch die artilleristische Beschießung der Stadt sind viele Hunderte von Menschen umge-, kommen, während der Sachschaden nicht einmal annähernd bezeichnet werden kann. Es verdichtet sich immer mehr der Eindruck, daß angesichts der Verbissenheit, mit der Japaner und Chinesen jetzt kämpfen, es ein Zurück nicht mehr geben kann. Der Krieg ist faktisch, wenn auch nicht formell, in allen seinen Erscheinungen eingeleitet worden. Schanghai, 19. August. Wie bereits berichtet, ist das japanische Flaggschiff »Izum o« im Hafen von Schanghai torpediert und schwer havariert worden, ohne gesunken zu sein. Das Flaggschiff setzte trotz der schweren Beschädigung von seinem Standort aus das Feuer aus Schanghai fort. Wie es sich herausstellte, wurde die »Izumo« von einem chinesischen Torpedo be- Nur bis morgen, Freitag. 18 Uhr werden kleine und große Anzeigen für die Sonntagsnummer der »Mariborer Zeitung« in der Verwaltung des Blattes entgegengenommen. Die P. T. Inserenten werden höfl. gebeten, sich mit Rücksicht auf die mit der Übersiedlung des Druk-kereibetriebes der »Mariborska tiskarna« verbundenen Schwierigkeiten an diesen Termin halten zu wollen. Später einlangende Insertionsaufträge können leider nicht berücksichtigt werden. — Die Verwaltung der »Mariborer Zeitung«. schädigt, welcher zum ersten Male von einem Menschen gelenkt wurde. Der betreffende chinesische Marinesoldat, der den Torpedo an das Flaggschiff herangesteuert hatte, wurde bei der Explosion selbstverständlich in Atome zerrissen. Er hatte sich hiezu freiwillig gemeldet. Tokio, 19. August. Der Oberbefehlshaber der japanischen Kriegsmarine, Ad- Appell der Journalisten an die Geschäftswelt Wir haben in unserem Blatte in ähnlicher Weise wie dies in den anderen Tageszeitungen Sloweniens der Fall gewesen ist, auf die große repräsentative Ausstellung des slowenischen Journalismus im Rahmen der Ljubljanaer Herbstmesse hingewiesen. In diesem Zusammenhänge wurde auch von dem repräsentativen großen Katalog Erwähnung getan, der auf mehr als 300 Seiten ein kulturgeschichtliches Standardwerk des Journalismus ist und bleibenden Wert besitzen wird. Die Journalisten, die selbstlos und anonym im Dienste der Oeffentlichkeit, besonders aber im Dienste unserer Wirtschaft stehen, treten nun zum ersten Male vor die Unternehmer- und Geschäftswelt des Draubanats mit dem Ersuchen, die Kosten für die große Ausstellung dadurch vermindern zu helfen, daß sie für diesen Katalog Inserate bestellen, die ihren Unternehmungen eine hochwichtige Werbung von bleibender Dauer abgeben werden. Der Katalog ist bereits teilweise im Druck begriffen und können die Insertionsaufträge der P. T. Unternehmer, Industriellen, Großkaufleute usw. noch bis Freitag, den 20. d. im Wege der direkten Einsendung an das Ausstellungskomitee in Ljubljana (Mustermesse) zur Einschaltungen gelangen. Die Journalisten hoffen, daß ihre Tätigkeit im Dienste der Allgemeinheit von den Erwerbskreisen auf diese Weise entsprechend honoriert werden wird. miral Prinz F u s c h i m a, wurde gestern um 16 Uhr vom Kaiser im Stadtschloß in einer längeren Audienz empfangen. Diese Audienz hat in allen Marinekreisen Aufsehen erregt. In diesen Kreisen wird betont, daß die Havarierung des Flaggschiffes »Izumo« durch eine chinesische Flotteneinheit die schwerwiegendsten Folgen nach sich ziehen werde. Japan sei entschlossen, die chinesische Flotte zu vernichten, sofern sie sich noch an den Operationen beteiligen sollte. Man rechnet, daß die Chinesen über insgesamt 111 Einheiten verfügen. Peiping, 19. August. Die Agentur Reuter berichtet: Im Hafen von Tsingtau ist ein aus 11 Einheiten bestehendes Geschwader der japanischen Flotte eingelaufen. S c h a n g h a i-, 19, August. Gestern gegen 22 Uhr spielte sich bei Pootung am rechten östlichen Ufer des Whang Pöo ein schweres Artillerieduell zwischen den Japanern und Chinesen ab. Vom Gebäude der A-gence Havas aus konnte man die Wirkung des beiderseitigen Feuers über den Fluß hinaus deutlich beobachten. Ganz Schanghai wurde durch Brände und durch- das Explodieren der Schrapnells erhellt. Mehrere französische und englische Kriegsschiffe, darunter der amerikanische Kreuzer »Augusta« sind vor den Konzessionen vor Anker gegangen, um die Interessen ihrer Staaten zu schützen. Moskau, 19. August. Die japanische Antwort auf den sowjetrussischen Protest in Tokio wegen des Ende Juli erfolgten weißgardistischen Überfalles auf das Sowjetkonsulat in Tientsin ist gestern in Moskau eingetroffen. Die japanische Antwort wälzt die gesamte Verantwortung für jene Vorgänge auf die Sowjetregierung zurück, wobei gleichzeitig erklärt wird, daß sich Japan derartige Unterschiebungen, wie sie im russischen Protest enthalten seien, verbieten müsse. Dfer russische Protest behauptet nämlich, daß die Japaner die russischen Emigranten zum Überfall auf das Konsulat aufgestachelt hätten. Die japanische Note erklärt schließlich, -daß der Zwischenfall von Tientsin einzig und allein der haßerfüllten Abrechnung zwischen dem Bol-schevismus und dem emigrierten russischen Nationalismus zuzuschreiben sei. London, 19. August. Da -die ursprünglichen Erklärungen der britischen Marineleitung über die Sicherstellung der britischen Schiffahrt im Mittelmeer im Ausland nicht richtig ausgelegt wurden, erließ die Admiralität eine amtliche Mitteilung, in der es heißt, daß die britischein Kriegsschiffe angewiesen worden sind, gegen jede ausländische Flotteneinheit, die ein britisches Handelsschiff anhalten sollte, sofort das Feuer zu eröffnen. Der brasilianische Thronprätendent heiratet. M ü n -ch e n, 18. August. -Ein« Anzahl von ehemaligen- Fürstlichkeiten hat sich nach -München begeben, um der Hochzeit des Prinzen Peter Heinrich, des brasilianischen Thron ptiältenibenten und Urenkels des Kaisers San Pedro-, mit Prinzessin Maria, einer Tochter des -ehemaligen bayrischen- Kronprinzen, bei-zuwoihnen. Auch Exkönig Alfons.von Spanien nimmt an der Trauung teil. Sportnachrichten : Walasiewlcz läuft Weltrekord, Bei einem Sportfest in Grauidenz lief die Weltre-kordleri-n Walasiewicz 50 Meter in 6.3 und stellte damit einen neuen Weltrekord auf. Die alte Weltbestleistung wurde seit 15 Jahren von der Tschechoslowakin Meiclik mit 6.4 gehalten. : Ein Weltrekord eingestellt. Der Schwergewichtsmeister L u h a a ä r hat bei einem in Tallin veranstalteten Sportfest im be-ider-armigen Stoßen eine Leistung von 167.5 Kilogramm erreicht. Er hat damit den von dem Deutschen Mander im März in Augsburg auf-gestellten Weltrekord von 167.5 Kilogramm eingestellt. Vorher hat No-sseir den Rekord mit 167 Kilogramm gehalten. Nossens Leistung dadierte nach dem Jahre 1931. >: Pfirsiche kosten auf dem Mark in Šibenik 2 bis 4 Dinar das Kilogramm, so -groß stt die Zufuhr dieses „Mariborer Zeitung" Nummer 189 2 Freitag, den 20. August 1937 Aus tausenderlei Erlebnissen Eine Reise, die unvergeßlich bleiben wird. Ae Reiseverkchrsgesellschaft „Putnik" verunstaltet in der Zeit vom 5. ö‘:'ä 19. September als Abschluß der heurigen großen Ausflüge eine Fahrt durch hie romantischesten Gegenden Jugoslawiens. Nicht übers Ziel geschossen ist hie Behauptung, daß diese Fahrt etwas derart Kunterbuntes darstellt, wie dies anderswo im der Welt in so kurzer Zeit nicht zu «sehen ist. Der «Fahrgast erlebt auf dieser Fahrt einen «Kontrast nach dem ändern, Die weiche grüne Gegend wird plötz lichl vom harten Karst abgelöst, das gerade Dälchien von riesigen in den Himmel ragenden Felsen, die sich wie Manifestanten einer wilden Schönheit zu gebärden scheinen. Es folgen 'Steinmeere mit furchterregenden Abgründen und Wasserläusen vom uubeschreib-Itchet Schönheit. Regelrechte «Urwälder treten an die Stelle unserer kultivierten Forste und Plötzlich wird hie mitteleuropäische Flora durch Pinien, Palmen und Oliven abgelöst. AeHnlich bunt ist auch die «Bevölkerung, die sich auf der ganzen Fährt in den verschiedensten charakteristischen Trachten iw'e in einer wunderbaren Revue zeigt, wie man sie «in ähnlicher Weise nirgends in der Welt zu sehen bekommt, «weil sie inmitten des wirklichen Löbens vor sich geht. Slowenen, Kroaten, Bosnier, Mdslims, Dumadiner, Albaner, Söhne der «örna gora, BoMjaner, Dalmatiner und iSifomer, sie alle grüßen den Teilnehmer dieser «Fahrt, «jeder in «seiner Art und Gastfreundlichkest sowie in der Liebe zur Heimat wie zum fremden «Gaste. Aber nicht nur die Kontraste in der «Vielfarbigkeit der Volkstrachten ziehen in filmartiger Geschwindigkeit am Fahvtteilnehmer vorüber; «der größte aller Kontraste bietet sich am dritten Tage der Reife beim Betreten des historischen Amselfeldes und noch: tiefer. Man hat das «Gefühl, nicht im ,20. Jahrhundert zu leben, sondern 500 Jahre zurückversetzt worden zu sein in eine andere Welt, und dach ist man n«:cht allzu weit entfernt von ‘©fegenden mit höchstem neuzeitlichen Fortschritt der Technik und Zivilisation. Und «wieder führ: der Weg über die romantische Örna gora nach den Gtastaden der blauen Adr-a, an «dessen «Küste — «bei, Nutzung der Bädeglelegenhleitlen — dip Rückfahrt nach . «Slowenien angetreten wird, wo — als Gegenstück zu «den eÄebten Kontrasten — «so ganz das 20. Jahrhundert herrscht. Dies alles «aber findet man «in «unserem schönen I u-g o s l a «w i «e n, dem «San «d e «der t a u-f e n d e r I e i K o «n t r a« «st e. Die T r «a s s e d «e s Ausfluges berührt folgende Punkte: Maribor — Zagreb _ Banjaluka — Jajce — Jlidžc — Sarajevo — Romanja planina — Višegras — ližite — čočck — Kraljevo — Vrnjci — žica — Studenica« — Trepča — Kosovska Mitroviča — Kosovo polje — Priština — OKačattica — Prizren — Djakovica — Visoki Dečan; — Peč — Rugovska kltsura — Jusuf Han — Anbrijeviea — Kokošin — Podgorica — Cetinje — Budva Kotor — Dubrovnik — Motarska — «Split Riviera der sieben Kasteln — Trogir — Šibenik — KrkafäLe — Gospiz — Plitvicer ©een — Novo mesto — das Tal der Schlösser — Zidani most — Celje — Maribor. Alle näheren Informationen erteilen die Kanzleien des „Putnik" in Maribor, Gelse, St. Jl|j, Ptuj und Gornja Radgona. Der Fahrpreis (Luxuscar und gesamte Verwiegung) nur 2700 Dinar pro' Person. Hauptziehung der Staatlichen Klassenlotterie 1. Tag (17. August). Din 100.000 : Nr. 50828 Din 60.000 : Nr. 63352 96145 Din 50.000.—: Nr. 35877 Din 30.000.—: Nr. 76046 Din 20.000—: Nr. 3863 12145 45347 61794 77965 84090 98279 Din 10.000.—: Nr. 11779 13978 19733 22429 24470 25391 30093 35018 37685 41415 59308 62231 68962 74092 80804 85850 87505 90139 94811 2. Tag (18. August). Din 100.000.—: Nr. 86126 Din 30.000. : Nr. 43420 61499 68691 77692 85747 Din 20.000.—: Nr. 70066 Din 10.000—: Nr. 3986 14260 15999 16826 19973 30442 30612 32984 36602 49736 50671 52711 53667 56086 59852 64807 73769 79951 80427 80624 (Ohne Gewähr.) Die Straßen Sloweniens EINE INTERESSANTE ERKLÄRUNG DES BAUTENMINISTERS KOŽUL. Bautenminister Dr. K o ž u 1, der in Slatina Radenci zur Kur weilt, ist gestern in Begleitung seines Kabinetts-Chefs Markovič im Kraftwagen über Oesterreich in Maribor eingetroffen. Der Minister interessierte sich nämlich für d. Zustand der österreichischen Straßen und besichtigte zunächst die Straße Graz—St. Hj. In Begleitung des Ing. Nassimbeni besichtigte der Minister sodann die Arbeiten an der Verbesserung der Straße St. Ilj—Maribor. In Maribor angelangt, gab der Minister einem Mitarbeiter des »Slovene c« eine Erklärung ab, in der es u. a. heißt: »Ich kenne die Wirtschafts- und Kulturprobleme Sloweniens. Ich sehe es auch ein, daß der Fremdenverkehr für Slowenien von größter Bedeutung ist. Eine Lebensfrage des slowenischen und dalmatinischen : Fremdenverkehrs ist auch die Modernisierung dieser Straße mit allen Kräften zu verwirklichen trachten. Ich habe mir heute die österreichische Autostraße angesehen, ebenso auch die Arbeiten an der Neugestaltung der Straße Št. Ilj—Maribor. Die österreichischen Straßen sind schön und gut, doch wird die unsrige noch besser und schöner sein. Die Oesterreicher haben ihre Straße ohne gründliche Unterbauarbeit asphaltiert, wir bauen aber sozusagen von neuem auf, sodaß unser Werk haltbarer sein wird. Ich muß wohl sagen, daß ich mit den Arbeiten der Firma U. Nassimbeni sehr zufrieden bin. Meine erste Sorge wird es sein, die Modernisierung der Straße Maribor—Celje fortzusetzen. Dies wird die nächste folgende Etappe sein. Später gelangt die Straße Celje—Ljubljana und in der darauffolgenden Etappe die Straße Ljubljana —Adriaküste zur Herstellung. Nur auf diese Weise wird unser Fremdenverkehr konkurrenzfähig und der Autotouristenverkehr aktiv sein.« An die V T. Bezieher, Inserenten und Leser der „Mariborer Zeitung" Die Redaktion und die Administration der »Mariborer Zeitung« teilen den geschätzten Beziehern, Inserenten und Lesern des Blattes höfl. mit, daß die »Mariborer Zeitung« bis auf weiteres wegen der Uebersiedlung des gesamten Druk-kerei- und Zeitungsbetriebes der Mariborska tiskarna in das neue Verlagsge- de und in verkleinertem Umfange erscheinen wird. Die geschätzten Bezieher werden höflichst gebeten, diesen Um stand gefälligst berücksichtigen und sich für einige wenige Tage gedulden zu wollen. Die Abonnenten werden nach Verstreichen dieser abnormalen kurzen Frist in bezug auf den Lesestoff voll ent- bände in der Kopališka ulica 6 einige i schädigt werden. Tage.hindurch zu etwas späterer Stun-1 Die Redaktion und die Administration der »Mariborer Zeitung«. Aus dmIkiükd i. Ministerpräsident Dr. Milan Stojadinovie empfing am 18. d. d«e;n französischen Gesandten Graf Robert de Dampierre. i. Das Herzogspaar von Kent ist Dienstag mit der Jacht »Tiha« in der Richtung auf Griechenland von Dubrovnik abgereist. Nach mehrtägiger Abwesenheit wollen die hohen Gäste wieder nach Dubrovnik bzw. Cavtat zurückkehren. Wie man erfährt, verlor die Herzogin von Kent anläßlich eines Spazier-ganges in den Straßen von Dubrovnik eine Brosche im Werte von etwa 120.000 Dinar. Das wertvolle Schmuckstück wurde aber bald darauf von einem Touristen des Ozeandampfers »Oceania« gefunden und der Herzogin zurückgestel-lt, die sichtlich erfreut war, ihr wertvolles Erinnerungsstück wieder zurückzubekommen. i. Morgans Schwester in Jugoslawien. Seit einigen Tagen weilt Frau Anny Morgan, die1 Schwester des amerikanischen Banquiers lohn Pierpont Morgan, in Jugoslawien. Sie hält sich gegenwärtig in Zagreb auf, von wo aus sie auch die Plitvicer Seen besuchte. Heute wird Frau Morgan in Bled erwartet. i. Die Malaria nimmt in der Umgebung von Varaždin zu. Das Giesundheitsheim in Varaždin suchten im heurigen Jahre 1505 Malariakranke «auf, während die Zahl der Malariakranken im Vorjahre nur 500 betrug. Zwecks Assanierung müßten verschiedene Wassertümpel, die Brutstätten der Stechmücke sind, verschüttet werden, vor allem aber der Kanal in der Nähe der Seidenfabrik bei Varaždin. i. Der Bau der Inselperrons auf dem Za-greber Hauptbahnhof hat nunmehr begonnen, Der jetzige eingedeckte Perron wird um 11 Meter breiter angelegt werden, außerdem ist die Errichtung .zweier Inselperrons in idier Breite von 6 Meter und mit einer Länge von 220 Meter geplant. Die Inselperrons werden selbstverständlich unter Glasdach sein. i. Ein frecher Raubüberfall ereignete sich am 18. d. im Flur des Hauses Kraljica Marija ulica 24 in Zagreb, wo ein unbekannter Singer Mann der 70-jährigen Privaten Alice Berndorf er Paprika in die Augen streute und dann versuchte, ihre Brillantorgehänge im Werte von 30.000 Dinar zu rauben. Auf ihre Hilfeschreie hin flüchtete der Gauner. Er konnte bis jetzt noch nicht gefaßt werden, obwohl bereits eine Spur aufgegriffen wurde. i. Von einem Ochsen buchstäblich auf gespießt wurde der 16-jährige Hirt Josef V i t-kovic in Bilo bei Travnik. Der Ochse rannte mit dem aufgespießten Jüngling noch etwa hundert Meter weiter. Der Jüngling verschied bald darauf unter furchtbarsten Qualen. i. Furchtbares Autounglück. Bei Užice ereignete sich Mittwoch ein schweres Auto-Unglück. Bei einer Bahnübersetzung stieß-der Schnellzug in ein Auto-, in dem sich u. a. I der Kommandant der jugoslawischen Gendarmerie Divisionsgeneral Jovan Naumo-v i č befand. Während« General Naumovič schwer verletzt wurde, wurde seine Gattin auf der Stelle getötet. Ferner wurden der den General begleitende Oberst Stajic sowie mehrere andere Personen der Begleitung schwer verletzt. Das Auto wurde vollkommen zertrümmert. Volkswirtschaft Wieder Aech mit der Obstaussuhr Der Export nach anfänglichem Anlaus gänzlich ins Stocken geraten. — Italien und Lstcueich als Koak li reuten Jugoslam ei? in Deutschland. Trübe Aussichten für die Zukunst. Unsere Obstausfuhr «wird schon mehrere Jahre von großem Pech ivvntg: Gnmal kommen «die Ausfuhrbewilligungen zu spät, so daß wir auf den Auslandmärkten ür,T1 anderen Ländern überholt «mürben, dann stand die Clearingmark ‘so niedrig, daß ein Export nur «mit «Verlust möglich war, ein andermal «konnte wegen 'schlechter «Ernte gar nichts ausgöführt werden. Heuer ist.es in erster Linst die «ausläindkschs Konkurrenz, die den Export gänzlich zum Stillstand brachte. Fast in ganz Europa ist diesmal ein sehr gutes Obstjahr zu verzeichnet, besonders in Frühäpfeln. Nach D «e u t j ch I a n b entwickelt sich die Ausfuhr von F r ü h o «b st sehr günstig und konntsen bereits ansehnliche Mengen zum «Versand gebracht «werden. Allerdings war das Obst vielfach- noch n i ch t ganz reis, so daß «die Bezieher es nicht übernehmen wollen, was für den «Versender mit großen Verlusten verbunden ist. J «t «a -l i e n wirst von «seiner ausgezeichneten Ernte, begünstigt durch die Liraabwertung, evststkassige Aepfel aus den deutschen Markt. Dasselbe gilt von O' e st e r r e i ch, dem nicht unbeträchtliche Kontingente von Deutschland zugestanden wurden. Obwohl in Seiden Fällen die Preise niedriger find als die Jugoslawien bewilligten, können die Exporteure dieser Staaten mit Gewinn arbeiten, da «dort die Mark zum vollen Wert eingelöst «wird, d. H. zu 17.65 Dinar, «wogegen in Jugoslawien die C l e a-r i n g m a r I-t mit kaum 12.-50 Dinar berechnet wird. Die Mark muß unbedingt mit mindestens 14.60 Dinar in Rechnung genommen werden, wie dies a«uch Deutschland selbst von der Beograder Regierung verklangt, dann könnte eventuell von einem ge-winnbringenben Obstexport -gesprochen werden. Nicht viel besser ist «es mit dem S« p ä t--o- b «st bestellt. Wie bei Frühobst Hai die -T s ch« -e ch o s I ow -ak «e i, bisher «ckuer unserer besten Abnehmer, Heuer «ebenfalls eine gute Ernte zu verzeichnen -und kann den Be-dar an Obst selbst 'decken. Frankreich wird von I t a l i e n, das günstiger arbeiten kann als wir, beliefert werden. Demnach -ist kaum anzunehmen, daß im Herbst größere Obstmengen «werden ausgeführt werben können. D«ie Produzenten v e r p r e s s e n m großen Mengen das Obst, um Iden großen Verlust einigermaßen zu paralysieren'. Börsenberichte Ljubljana, 18. Id. Devisen: Berlin 1745.03 —1758.90, Zürich« 996.46—1003.52, London 216.05—218.11, Newyork 4-308 «51—4344.82, Paris 162.69—164.13, Prag 151.24—154.34 Triest 227.70—,230.76; Österreich. Schilling (Privatclearing) 8.47, engl. Pfund 236, deutsche Clearingschecks 13. Zagreb, 18. «d. Staatswerte: 2 >4 % Kriegs «schaden 406-—406, 4% Agrar 52—0, 4% Nordagrar 52—0, 6% Begluk (kleine Stücke) 72.50—73, 6% «dalmatinische Agrar 75.50 u 7% Jnvestit itionsanleihe 89—0, 7% St-abi-l'isationsanleihe 86—0, 7% Hypothekarbank 100—0, 7% Blair 64—85, 8% Blair 93— 93.50; Agrarbank 196—198, Nationalbank 7150—0. X Mariborer Heu- und Strohmarkt vo«m 18. d. Zugeführt wurden wegen der ungünstigen. Witterung nur 2 Wagen «Stroh, das -zu 24—28 Dinar Pro Meterzentner gehandelt wurde. X Die Hopsenpslücke in Slowenien hat infolge der -großen Hitze der letzten Tage stellenweise -schon begonnen, doch wurde sie allgemein erst Montag aufgenommen. Im Sanntal dürfte «Heuer der Ertrag etwa 20.000 Zentner ausmachen. X Beschleuniger Bahnbau. Nach Beogra-der Meldungen -schreitet der Bau der Schmal fpurbahn 11 st i p r a č «a—F o č a in Bosnien ra'jch -fort, da Sie Bahnverwaltun-g die Fertigstellung der Linie zu einem früheren Zeitpunkt wünscht. Von der 42 «Kilometer langen Linie, die 86 Millionen Dinar kosten wird, ist ein Großteil bereits fertig. Die Eröffnung erfolgt im kommenden Frühjahr. — Zum «selben Zeitpunkt soll «auch die Zweig bahn «von © i I e c a «nach N «{: k 8 i 6 in der ■Črna gora heendet werden. Auch hier 'st ein großer Teil der Strecke bereits -fertiggeftellt. Nach der Betritabsaufnahme dieser Lime kommt «deren Fortsetzung bis Podgorica an die Reihe, um so den Anschluß an das bereits im «Kriege erbaute Teilstück Podgorica—Plav nica (Skutari-See) Herzustellen. — Demnächst wird ferner der Bau der normal-spurigett Lokalbahn ,K a r «l o «v a c—B i h «a č ausgenommen, deren Trassierung «schon große Fort schritte gemacht hat. X Die 9Betzcnernte Jugoslawiens wird nach Mitteilungen des Landwirtschaftsmini-ster'ums «auf 22.8 Millionen Meterzentner geschätzt, um 6.4 Millionen oder 22% weniger als im «Rtakordfahr 1936, jedoch um «2.9 Millionen Zentner mehr als vor zwei Jahren. Der Heutige ©eizenertrag entspricht demnach dein «Durchschnittsertrag der letzten Jahre. X Erhöhter ungarischer Brennholzbezug. -Die ungarische (Regierung Hat den. dieser Tage angekündigten Beschluß, zwecks Hint-anhaltung der rasch steigenden Brennholzpreise die Einfuhr aus Jugoslawien und der Tschechoslowakei -freizugtaheu, -jetzt in «die Tat umg-esetzt. Nach einer diesbezüglichen Verfügung kann« jetzt Brennholz aus diesen beiden Ländern ungehindert nach« Ungarn ausgeführt werden. Huitut-Cüeouik + Frankfurter Goethe-Preis für Kolben-heyer. Frankfurt «a. M. Der Veriwa-ltungsrat -für die Verleihung des Frankfurter Goethe-Preises hat durch einstim-mi-gien Beschluß den Goethe-Preis des Jahr-es 1937 Dr. H. c. Guido -K o I b -e n h «e y e r zuerkannt. Die feierliche Ueberreichung des Preises erfolgt nach« den Bestimmungen der Satzungen am «28. August, dem Geburtstag -Goethes, m den St-aa-tsräumen« des Goethe-Hauses am Großen Hirschgraben. Freitag, dm 20. August 193? 3 „Mariborer Zeitung" Nummer 189 Aus Stadt M4td Umduuu Grohfeuer im Stadtzentrum DER alte LENDTURM EINEM SCHADENFEUER ZUM OPFER GEFALLEN Heute bald nach 7 Uhr früh bemerk-! Turm niedergehen ließen, wurde das In- ten zwei im alten Lendturm beschäftigte Arbeiterinnen der Abfallverwertungsfirma Arbeiter, daß es im Turm, der Eigentum des Marineoberkommissars Reiser ist, brennt. Die beiden Frauen alarmierten die Umgebung und bald darauf stand der Turm lichterloh in Flammen. Im Turm hatte die genannte Firma Watte, Putzwolle, Werg, Hadern, Papierabfälle, Altgummi usw. auf gestapelt. Dieses Material war für die Flammen geradezu ein »Fressen« und es war für die Augenzeugen von vorneherein klar, daß nur mehr an die Lokalisierung des Feuers zu denken war. Bald darauf rückte die Mariborer Freiwillige Feuerwehr unter dem Kommando des Wehrhauptmanns Kramberger am Brandorte ein, um unverzüglich den Angriff gegen das brennende Objekt zu unternehmen. Die Gefahr war umso größer, als ringsumher Wirtschaftsobjekte stehen, unter deren Dächern auch Heu aufbewahrt ist. Die Umgebungsbewohner wurden angesichts des wütenden Elements in verständliche Furcht versetzt. Es gelang den Wehrleuten, denen sich auch die Wehren aus Studenci sowie die Werkstättenwehr anschlossen, durch Legung von 17 Schlauchlinien den Brand zu lokalisieren, so daß die Gefahr für die umliegenden Objekte gebannt wurde. Sehr schwer geschädigt Wurde die Kleinverschleißerin B e r-v a r, deren Häuschen an den Turm angeklebt ist. Durch die Unmenge von Wasser, welches die Turbinen aus der Drau und aus den Hydranten auf den nere des Häuschens unter Wasser gesetzt. Sehr beträchtlich ist auch der Wasserschaden, den die Firma F e 1 b e r erlitt, deren Sperrplattenmagazin sich nebenan befindet. Der Turm wurde nach dem Einsturz des Dachstuhles derart intensiv unter Wasser gehalten, daß in der Minute 6000 Liter auf ihn niedergingen. Trotzdem brannte es im Innern des Turmes in den Vormittagsstunden noch außerordentlich stark, ein Zeichen, daß die darin aufgestapelten Vorräte noch nicht ausgebrannt waren. Dieses Schadenfeuer hätte sehr wohl unterbleiben können, wenn die maßgeblichen städtischen Behörden den unzähligen Bittgesuchen der Umgebungsbewohner stattgegeben und den. Turm als Magazin für solche brennbare Stoffe' für ungeeignet erklärt hätten. Das Leben und Eigentum der unmittelbaren Nachbarn ist dadurch in größte Gefahr gebracht worden. Hoffentlich ist dieser Brand, dem außerdem ein historisch interessantes Objekt zum Opfer gefallen ist, ein Memento für die Zukunft. Feuergefährliche Betriebe und Lager gehören auf keinen Fall in ein Wohnviertel, sondern weit außerhalb der Stadt, wo auch vom hygienischen Gesichtspunkte kein Schaden entstehen kann. Das Schadenfeuer dürfte durch Selbstzündung entstanden sein, es wird aber auch für möglich gehalten, daß ein Funke aus einem nahen Kamin durchs Fenster ins Innere des Turmes gelangte und den Brand verursachte. Donnerstag, den 19. August Kapellmeisters Schönherr, wöbei Blumen verkauft wurden. Nachmittags formierten sich die Teilnehmer zu einem Föstgug, in dem die Mitglieder und die Fugendgrup-pe, Radfahrer usw. unter den Klängen der Kapelle zum Verfammlungsplatz marschierten. Von den Tribünen wurden an die Keil-nchmer Ansprachen gehalten, wobei die Herren H a b e r l, P e t e j a in und B i d o-v i č das Wort ergriffen. Herr ž i ž c k zitierte Fragmente aus SelMars Werken, 30.000 Din Uu-Hiua Unlon-Tonkino. Bis Freitag die Reprise des herrlichen Liebes- und Gesangsfilmes »Vergißmeinnicht« mit Benjamino Gigli und Magda Schneider. — Es folgt der sensationelle Großfilm der »Kriegsberichterstatter«. Burg-Tonkino. Der herrliche deutschsprachige Filmschlager »Boheme«. — In Vorbereitung der neueste Hans Albers-Abenteurerfilm »Unter heißer Sonne«, ein äußerst spannender Filmroman aus dem Leben eines verwegenen Seekapitäns. r Eduard Käfer Am 18. d. M. ist der hiesige Fleischermeister, Haus- und Realitätenbesitzer sowie Inhaber des nach ihm benannten D raub ade s Herr Eduard Käfer im Alter von 60 Jahren verschieden. Der Verstorbene war eine markante Gestalt unter den Bürgern unserer Stadt und erfreute sich zeitlebens in seinen Bekanntenkreisen bester Wertschätzung. Die Beisetzung des Verstorbenen findet am Freitag, den 20. d. M. um 16 Uhr von der Kapelle des Städt. Friedhofes in Pobrežje aus statt. Friede seiner Asche! Den schwer getroffenen Hinterbliebenen unser herzlichstes Beileid! m. In Studenci starb der 68-jährige Lokomotivführer i. R. Herr Gottfried M u-ch i t s ch. Der Verstorbene, der sich allseitiger Wertschätzung erfreute, wird morgen, Freitag um 17 Uhr am Ortsfriedhofe in Studenci zur letzten Ruhestätte getragen werden. Friede seiner Asche! m. Ing. Novaks letzter Weg. Der im besten Mannesalter von kaum 34 Jahren m einem Grazer Sanatorium plötzlich verstorbene Industrielle Ing. T. Nova k wurde Mittwoch nachmUtogs in MazZperk, wohin 'die Leiche überführt worden war, zur letzten Ruhe bestattet. Von nah und fern waren die .Bevölkerung erschienen, um dem unternehmungslustigen und rastlos tätigen Manne die letzte Ehre zu erweisen, darunter auch «us Maribor, Ptuj usw. Nach der Einsegnung der Leiche durch den Dechant von Laporje Ozimic wurde der Sarg vom Schloß der .Familie Kübricht-Novak von Mit gliedern der grünen Gilde zu dem unweit befindlichen Mausoleum getragen und dort neben dem vor einigen Jahren verstorbenen Schwager Direktor K a rIK u b r i ch t be'gefetzt. Pfarrer B r a t a n i č würdigte in seiner Grabrede die Persönlichkeit des Ber storbenen, der im BerS'n mit seiner Schwe fter Frau Mitzi K u 6 r i ch it die Gerbstoff-umb die Textilfabrik „Bunateks" geleitet hatte und gerade daran war, eine neue Unter- nehmung ins Leben zu rufen. Der Ortsschul leiter nahm im Namen der Hubertussünger, der Schule und der Bevölkerung vom Dahingegangenen Abschied. Unter den Traue r-pfifsen der Sirenen der beiden Werke schloß sich das Grab über einem Mann, um den die gesamte Arbeiterschaft aus tiefstem Herzen trauert. m. Hohe Auszeichnung. Der Direktor der Stickstoffwerke in Ru8e Herr Anton K r e j-č i, einer unserer hervorragendsten Wirt-schastskapitäne, wurde über Vorschlag des Handelsministers mit dem Orden der Jugoslawischen Krone dritter Klasse ausgezeichnet. Zur hohen und auch verdienten Auszeichnung unsere herzlichsten Glückwünsche! m. Promenadelonzert im Stadtpark. Heute, Donnerstag, den 19. d. findet um 20.50 Uhr im Stadtpark ein Promenadekonz-ert statt. Es konzertiert die Kapelle des 45. Jnf.-Reg. unter der Leitung des Kapellmeisters Hauptmann Jiranek. m. Reichsdeutsche Handelsakademiker in Maribor. Eine Gruppe von 20 Schülern der Handelsakademie in Soft tWestfalens traf heute früh unter der Führung des Professors S e v o r i n in Maribor ein und besichtigte die Sehenswürdigkeiten der Stadt und Umgebung. Die Gäste begeben sich sodann nach Bleiburg und Kärnten. Die Gruppe befindet sich auf einer Studienfahrt durch Südosteuropa. m. Der Arbeiterverein „Vzajemnost" hielt vergangenen Sonntag in Studenci einen Jugendtag ab. Vormittags konzertierte die Eisenbähnerkapelle unter der Leitung des gewann heute laut Telephonbericht aus Beograd das LOS Nf. 77.692, das im Bankgeschäft Sezsak Maribor, Gosposka 25, gekauft wurde. worauf eine Dilettantengruppe eine Szene ans Shakespeares „Sommernacht straum" vorführte. Der Chor der „Enako st" brachte unter der Leitung des Dirigenten P l e lü! a n 5 zahlreiche Lieder zum Vortrag. Das anschließende Volksfest dauerte bis in die späten Abendstunden. m. Jäher Tod. Bei Reka wurde heute früh der 35-jährige Winzer Anton Z p n r e j aus Radizel auf der Straße tot aufgefunden. Das Fahrrad lag auf der Leiche. Man nimmt einen Schlaganfall als Todesursache an, doch wird eine kleine Verletzung am Kopf eingehend untersucht werden, da es nicht ausgeschlossen ist, daß es sich um ein Verbrechen handelt. m. DL Živko Topaloviö spricht in Maribor. F r e i t a g, den 20. d. um 20 Uhr hält der Generalsekretär des Verbandes der jugoslawischen Arbeiterkammern Rechtsanwalt Dr. Živko T o P a l o v i 6 aus Beograd im Saale der Arbeiterkammer (Sodna ulica 9) einen Vortrag über die Entwicklung der Demokratie iu Frankreich. m. Mit dem Autobus «us den Bachern. Bei 'günstiger Witterung and genügender Frequenz verkehrt auch kommenden Sonntag den ,22. d. ein städtischer Autobus bis zum Pohorski dom. Abfahrt vorn Hauptplatz um 5.40 und vom Bachern um 19.30 Uhr. Fahr preis 30, Rückfahrkarte 50 Dinar. Anmeldungen werden bis Samstag 19 Uhr in der Verkehrskanzlei am Hanpplatz entgegenge-nommen. m. Zur schönen Adria ''m Rahmen der Putnik-Panschalreisen: Vom 4. bis 19. Sep tember nach M a k a r f k a, Gesamkarrange ment nur 1500 Din. pro Person, und vom 5. bis 19, September nach O mi 8 al j, zusammen nur Dinar 1190. Prospekte, Informationen und Anmeldungen bei „Putnit", Märibor. Celje, Ptuj. m. Mißgeschick eines jugendlichen Reiters. Der 17-jährige Mittelschüler Milos Rems fiel am 18. d. so unglücklich vom Pferde, daß er sich Beim Sturze einen 'Schlusiel-beinbruch und Jnnenverletzungen zuzog. Er wurde ins Krankenhaus überführt. * Der Musikverein der Eisenbahnarbeiter und -angestellten unter Leitung des !H. Kapellmeisters S ch ö n h e r r veranstaltet am Sonntag, den 22. August im Gasthaus Wdber in Pobrežje ein Sommerfest. Mitglieder und Freunde werden höflichst eingeladen. — Der Ausschuß. 88119 m. Der letzte Tag für die Anmeldung. Bis Freitag, den 20. d. 10 Uhr ist es noch, möglich, sich, für die herrliche Asttocar-Fahrt des „Putnik" auf den Großglockner (Zell am See, St. Wolfgang und Graz) an-znmelden. Der Preis für das gesamte Ar- LEIPZIGER HERBSTMESSE 1937 von 29. August 60 °/0 Fahrpreisermässigung auf den deutschen Reichsbahnen in den Durchreiseländern bis zu 30 "/o Alle Auskünfte erteilt die Geschäftsstelle i'des Leipziger Messamts für den Balkan Beograd, Knez Mihajlova ul. 33/1 bis 2. September oder JOSEF BEZJAK, MARIBOR, Gosposka ulica 25 — Telefon 20-97 Ing. G. TONNIES, LJUBLJANA, Tyrseva cesta 33 — Telefon 27-62 rangement beträgt 1000 Dinar pro Perfon. Nützen Sic diese günstige Gelegenheit aus und melden Sie ihre Teilnahme unverzüglich bei „Putnik" in Märibor an. m. Wetterbericht vom 19. d., 8 Uhr. Temperatur 123, Barometerstand 735, Windrichtung OW, Niederschlag 0. m. Autocar-Ausslug nach Mariazell. Auf allgemeinen Wunsch veranstaltet der „Putnik" mit dem Luxus-Autocar noch einen Aus flug nach dem berühmten Pllgerziel Maria-Zell. Fahrpreis einschließlich Visum nur Dinar 200.— pro Person. Anmeldungen sind bis längstens 23. August beim Putnik Mart« bor-Celje-Ptnj durchzuführen. Sitzplätze recht zeitig sichern! Pension Lobnica-Smolnik P. Ruse MODERNE SOMMERFRISCHE BELIEBTER AUSFLUG BEQUEM ERREICHBAR 5032 m. Zur Wiener Herbstmesse verkehren die modernen Putnik-Autoears, u. zw. vom 5. bis 8. September, 4 Tage, Fahrpreis einschließlich Bsium 260 Dinar, und vom 10. bis 12. September, 3 Tage, Fahrpreis samt Visum 250 Dinar. Die Anmeldungen nehmen das Reisebüro ,/Putnik" und seine Geschäftsstellen in Celje und Ptuj vor. m. Die Schönheiten Sloweniens im Radio Vom 20. bis 29. d. veranstaltet das Zentral« preßbüro über den Beograder Kurzwellensender mit Unterstützung der Banatsverwaltung eine Propagandareportage aus den bekanntesten Fremdenverkehrsgentren Sloweniens. Die Vorträge werden in serbokroatischer, .deutscher, französischer, englischer und italienischer Sprache gehalten werben, wobei auch Vokal- oder Musikkonzerte vorgesehen sind. D'e Vorträge werden in der erwähnten Zeit um 13.45, 20, 20.15 und 21.30, die Kon zerte dagegen van 21.45 bis 22.30 Uhr abgehalten werden. Die Reportage geht vor sich am 20. d. aus Ljubljana, am 21. d. ans Bled, am 22. d. ans Bohinj, am 23. d. aus Kranjska gora, am 24. d. aus Kamnik, am Dobrna, am 27. tz. ans Rogaška Slatina, am 25. Ib. aus Rimske Toplice, am 26. d. aus 28. d. vom Bachern und am >29. d. aus Slatina Radenci. Der Beograder Kurzwellensen der besitzt die Welle 49.2 m. m. Kommenden Sonntag, den 22. d. veranstaltet das Reisebüro „Putnik" zwei Auto« carausflüge. Der erste 'führt nach dem romantischen L v g a r t a I (Fahrpre's 120 Dinar pro Person), während der zweite Wagen nach B e l d e n am Wörthersee (Fahrpreis 150 Dinar samt Visum) fährt. Die in« teressenten wollen sich unverzüglich, die Plätze sichern. Aus Deauagead g. Schlaganfall. In Gortina bei Dravograd erlitt der Großgrundbesitzer Anton Posek während der Feldarbeit einen Herzschlag und starb in kürzester Zeit. g. Der Volksschule in Dravograd wurde der Lehrer Friedrich Veljak aus Vitanje zugeteilt. Vpothekennachtdimft In der Zeit vom 14. bis 21. d. M. versehen die „Areh"-Apotheke (Mag. Pharm. Vidmar) am Hauptplatz und die Magdale-nen«Apotheke (Mag. Pharm. Savost) am Kralja Petra trg, den Nachtdienst. „Mariborer Zeitung" Nummer 189 4 Freitag, den 20. August 193? teesduedems Ausflugsgasthaus »Grič«, Ose-t in Rošpoh, ladet ein. — Fremdenzimmer! Sommerfrische! Autostraße! Telephon 2897. .8820 Motorrad mit Beiwagen, tadellos, 500, 750 ccm, sparsam, gesucht, möglichst gegen fabriksneues Radio. Schreibma schine oder Fahrräder. Vrazova 2-1, r. 8833 yfffw/ftoi Schön möbl. sonniges Zimmer für 1—2 Personen zu vermieten. Adr. Verw. 8525 Buschenschank Šturm, Počehova. nächst der Ziegelfabrik — erstklassiger sortierter Wein, Ruländer von 5 Liter aufwärts zu Din. 8.—. 8831 Kostplatz für Mittelschüler wird gesucht. Gute Pflege u-Aufsicht Bedingung. Anträge mit Preisangabe an die Verwaltung unter »1. Klasse«. 8846 JteoÜtoUk Neugebaute Villa oder schön. Haus (Neubau) mit mindestens 6 Wohnungen zu kaufen gesucht. Angebote an die Verw. unter »Rente«. 8779 Schön möbl. sonniges Zimmer für 1—2 Personen zu vermieten. 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Valerie, Tochtei Die tieftrauernde Gattin Paula Josef und Eduard, Söhne samt allen Verwandten. Wir stehen an der Bahra unseres durch den Tod entrissenen Vaters, Schwiegervaters, Schwagers und Onkels, des Herrn Gottfried Aluchitsch Lokomotivführer i. R. 68 Jahre währte dieses für alles Oute und Schöne begeisterte, nur dem Wohle seiner Familie gewiedmete Leben. Wer den Toten kannte, wird die Größe unseres Verlustes empfinden. Wir werden unseren lieben Toten am Freitag um 5 Uhr Nachmittag auf dem Friedhofe in Studenci der Erde übergeben. Studenci, 18. August 1937. ME TRAUERNDEN HINTERBLIEBENEN. K l 66 OZomdn von dxuctQZi cmann „Der Herr 'Gcheiinral — sind — schon da?" „Seit einer Viertelstunde bereits, mein Lieber! Aber -warum hast du dich nicht -ins Bett gelegt, Alter? Bist doch kein Jüngling mehr, daß du dir deine wohlverdiente Nacht ruhe um die Ohren schlägst, unserer Bummelei willen!" „Ich — hatte so Angst um den Herrn Geh-eimrat!" „Angst?! Lassen -Sie sich nicht auslachen, Herbholzheimer!" . Do rollt draußen- der erste Donner, und der Wind Pfeift heulend um das Haus. „Da!" lacht -der Geheimrat. „Schauen Sie lieber nach, -ob alle Fenster geschlossen sind! Mir scheint, es gibt 'heut Nacht ein tüchtiges Gewitter!" „Herr Geheimrat — es ist alles so sonderbar heute! Den- ganzen Tag über trage ich diese Unruhe in mir! Gott sei Dank, daß Sie wieder daheim -sind!" „Aber Herzholzheimer! — Sind Sie unter die Gespensterseh-er -gegangen? Was -soll denn geschehen? Oder haben Sie bestimmte Anhaltspunkte?" „Nein!" ent-gegnete der besorgte Diener kummervoll. „Nichts hat sich zugetragen als daß der Herr Stadtrat sehr lange mit dem Herrn Czuka geredet hat, und dann ist er fort gegangen." „Und n-'cht wieder zurückgekommen?" „Bis jetzt nicht. Der Herr Spto ist allein zu -Hause, er war den ganzen Tag sehr aufgeregt, -und -das ist er ja -oft." „Hm. Ist nicht miedergekommen?! — Und das ist alles? -Lieber alter Freund, ich weiß, Sie haben m:ch gern und ich danke Ihnen das. Aber gehen. Sie ruhig schlafen. Der Ge-■hdimrat Hellmann von heute ist nicht mehr der gleiche wie vor sechs Wochen, Wahrschein lich werden Sie das auch schon gemerkt haben." Da zieht e'-n Lachen über Her.zhol.zhei-mers -Gesicht, Und aus tiefstem Grunde kommt sein: „Gott sei Dank! Seit Fräulein Willbrandt " „Pst! Davon wird in diesem Hause nicht geredet!" unterbricht ihn der 'Geheimrat ab-wehrend. „Aber das eine glaube ich sagen zu können-: Wer lsich heute mit mir messen -will, der beißt aus -Granit! Und morgen, me n Lieber, fahre ich nach Leipzig, und mache reinen Tisch!" „Wirklich, Herr Geheimrat?" Helle Freude -klingt aus seiner Frage, und -der Gehpimrat ist gerührt über so viel Sorge um ihn. Wieviel Labe läuft still neben unserem Leben umher, und wir -sehen sie nicht einmal! denkt er. Dann gibt er Herbholzheimer die Hand. ,Moh -schlafen, mein Freund. Wir beide »erstehen uns ohne Worte. Und wenn ich aus Leipzig zurückkomme, schreibe ich Doktor Hellamnn. 'Das bannst du auch dem Sanitätsrat sagen. Psst! — ich -weiß, daß -du ihn genau auf dem -Laufenden erhältst, du -alter Halunke! Wenn er mag, -soll er wieder mit mir Schach spielen -auf der Terrasse und meinen Wein schlecht machen und -sich mit mir zanken w'e damals — -ehe er fortblieb! «ewEBEe-BUHrssoiun DUSCH YtBlAC, (MAS MOSTES WE8U- Schlafe gut, Herbholzheimer!" Der Wheintmt geht langsam hinauf. Her-b holzheimer aber lausen die Tränen über sein -gutes, -altes -Geisicht, und die runzligen Hände falten- sich- still. „Herrgott, ich, danke dir!" stammelt er. „Ich danke dir — daß du ihn gesunden ließest an Leib und Seele. Amen. Amen." Draußen -aber beginnt das Wetter seinen Tanz. Es blitzt unaufhörlich, und der Donner kommt immer näher. Ba-bett findet keine Ruhe. Das Erlebn-s des Abends singt und klingt noch in ihr, und die Unruhe der Natur geht ihr ins Blut. Es ist unerträglich schwül. Sie schlüpft aus dem Bett und öffnet -die Fenster weit. Lichtsche u fällt über den Rasen des Parkes und läßt die Achte der Bäume, die der Sturm peitscht, gespenstisch aujlau-chen. Das Sicht kommt aus dem Zimmer des Geheimrats. Er ist wohl noch wach. Als sie wieder ins Bett schlüpfen will, fällt ein Schuß. En Schuß — — jetzt? Oder war es etwas anderes? Aber nein, so kurz und klatschend, das kann nur ein Schuß geweien sein! In aller Eile wirst sie ihr Kleid über, sie streift Strümpfe über die Beine, Gott sei Dank, daß es Wadenstrümp-fe gibt, für die man keine Strumpfbänder braucht — an der Tür bellt Petermann unablässig. Im Erdgeschoß eilt ihr Herbholzheimer entgegen, verstört und totenbleich. „Fräulein Willbrandt . . . o Gott — der Herr Geheimrat —>" „Was ist?!" „Erschossen! Da — in seinem Arbeitszimmer!" Sie eilt darauf zu. Dm Blick überzeugt sie, daß Herbholzheimer recht hat. Der Geheimrat ist inmitten seines Zimmers zusammengebrochen. Aus der Brust sickert Blut. „Schnell, auf -das Sofa!" Mit aller Anstrengung heben sie den schweren Körper -auf das Liegesosa. Er lebt noch! Das Herz arbeitet! Schnell, Herbholzheimer, den Sanitätsrat anrufen!" Herbholzheimer fliegt, so schnell ihn seine -alten zitternden Beine tragen. Babett aber schaut sich um. Sie ist setzt ganz gesammelt. Wo ist die Waffe? Nichts zu sehen. Nur -das Fenster steht -offen. Wie irrsinnig drängt sich Petermann an -sie, -um auf das Fenster zu gelangen. Ein Gedanke durchzuckt sie. Sollte der Hund etwa eine Spur — — Sie setzt ihn aus d-ie Brüstung, hebt ihn darüber hinweg, läßt ihn außerhalb des -Fensters nieder. Mit langen Sätzen saust der Hund davon, dem Hang zu. Bald verhallt sein Blaffen in- der Ferne. Der Sanitätsrait ist da. Er spricht nicht, er fragt nicht, er begibt sich sofort zu dem Schwerverletzten. Bange M:nuten verstreichen, bis er endlich spricht. Ein Wort nur. „Hoffnunglos!" Erschüttert sinkt Babett zusammen. „Das Herz ist gestreift — ist arg gestreift die Kugel sitzt noch im Muskel. Ich kann sie nicht entfernen, und kein -anderer Arzt kann das." „Ist jede Möglichkeit für eine Operctt-on ausgeschlossen?" Der Sanitätsra-t blickt finster vor sich hin. Tann schüttelt er den Kopf. „Ich »reiß nur einen, der das könnte. Pro fessor Dierks in Berlin. Er ist der emsig-c in Europa, der -es -wagt. Aber wir sind hier am Rhein . . . und länger als fünf Stunden hält es der Geheimrat nicht durch." Chefredakteur und für die Redaktion verantwortlich: UDO KASPER. — Druck der »Mariborska tiskarna« in Maribor«. — Für den Herausgeber und den Druck verantwortlich Direktor STANKO DETELA. — Beide wohnhaft in Maribor.