Pränumerations-Preise: Fi! r Laibach: . . . 8 fl. jo fr. Halbjährig . . . 4 „ 20 „ Birrleljährig. . . 2 „ 10 „ M»na„ich . . . _ „ ;o „ M i t der Post: Ganzjährig . . . ii fl. - tr. Halbjährig . . . fl „ 50 „ vierteljährig. . . 2 „ 75 „ Mt Zustellung ins Hau« »iertcU iährig 25 tr., monatlich V tr. 4in|t(iu Wummern 6 Ir. Laib ach er Mflblatt Anonime Mitlheilungen werben nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. tt c ii n h t i»w Bahichofgassc Nr. 13z. «Ittitbilion uni 3nftraltn-ßiirrnn: $ongrc6yI»(i Nr. S1 (Buchhandlunt von 8. ».fftcinmafr Sr ft. Bamberg), 3nfrtlimpmfr: ftilr dic einspaltige Petilzeile 3 tr. bei zweimaliger Einschaltung ä 5 Ir. dreimal S 7 fr. ÄnsertiouSstcmpel jcbeSmal 30 tr. Sei größeren Jnseralcn nnd öfterer Einschaltung entjVreckcnder Rabatt. Nr. 68. DounerMg, 23. März 1871. — Morgen: Gabriel. 4. Jahrgang. Der Rücktritt des BiirgcrmeistcrS Dr. Suppan ist, mic vom Gemeinderathe, so auch von der gesammten Bürgerschaft mit dem aufrich Lösten Bedauern ausgenommen worden. Derselbe >at es verstanden, während seiner Amtsführung sich tc ungetheilte Achtung aller Kreise zu erwerben «nb nur die Erwägung, daß es endlich doch unbillig wäre, d,e Opferwilligkeit uud dic Arbeitskraft eines wzeluen Mannes, von der Dr. Suppan schon so ' die glänzendsten Proben abgelegt hat, in einem 'or. U1,b '» ungebührlichem Maße in Anspruch zu nfs !u* U1!b blc Hoffnung, daß er künftig wenigstens Gemeinderath bei der Leitung der Kommtiital-''«cl-genheiteii seinen erprobten Einfluß geltend achcn werde, vermögen den schmerzlichen Eindruck Ulgermabc» zu mildern, den das Scheiden des bis-^rlgeii Bürgermeisters von feinem Amte überall ^hcrvorgebracht, wo ein wahrhaftes Interesse ö>e Leitung und Entwicklung der städtischen Aiv ßetegenheiten vorhanden ist. „!». toit nur an die schwierigen Berhält- scinc's »lniL ®Vl Suppan gleich im Anfänge luar “ll Balten hatte. Der Nathhauöfaal nehmvk1" ^""uuelplatz ungezähmter Leidenschaften . , CI1, N»d das freie Wort hatte dort keine Stätte «eyr; die Sicherheit der Stadt war in bedauer-Ucher Weise gefährdet und rohe Exzesse störten die Juche friedliebender Bewohner. Das hat sich alles glücklicherweise schon längst gebessert, aber wir dürfen wohl daran erinnern, welch' ein hervorragender ^'theit hiebet der Umsicht und der Festigkeit des ^ annes gebührt, der die Leitung der städtischen Angelegenheiten in Händen hatte. ®n" 1'ch n>n die Entwicklung unserer Kommu-f erwaltmtg in den letzten Jahren gekümmert ' ..*? luci6 es, in wie entscheidender Weise der xnatvetenbe Bürgermeister auf alle hervorragenden Angelegenheiten Einfluß genommen, wie mnstergiltig er die Sitzungen des Gemeindcrathes geleitet, wie rasch und gewissenhaft er dessen Beschlüsse ausge-fiihrt hat. Strengste Unparteilichkeit und alleinige Rücksichtsnahme auf das Wohl des Dienstes war sein Leitstern in den Fragen der Rcorgaiiifirnng des Magistrats und der Verleihung von Stellen; die eifrigste Thätigkeit entfaltete er bei der von der Gemeinde in Angriff genommenen Hebnng des Schulwesens, weise Sparsamkeit und kluge Voraussicht in der Ordnung der städtischen Finanzen, die trotz der Animosität und der Hindernisse von Seite des Landtags in der befriedigendsten und, im Vergleich zu den vorhergegangencn Jahren, vorteilhaftesten Weise besorgt wurde. In einer ganzen Reihe anderer für das Wohl der Stadt hochwichtigen Frage» hat Suppan persönlich de» thätigsten Antheil genommen. Mit angestrengtestem Eifer besorgte er die Jnstruirnng des Prozesses in der SpitalSkostenangelegenheit, der leider in Folge des bekannten Verlaufes bis nun noch keine für die Stadt günstige Wendung genommen hat; feinem ausdauernden Wirken ist zum großen Thetle die Orgamsirung des gesammten Feuerlöschwesens zn danken; sein thätigeö Eingreifen bei der Beschlußfassung des Sparkassevereins wegen Erbauung der neuen Realschule darf auch nicht unerwähnt bleiben, und ein außerordentliches, bleibendes Verdienst um die Entwicklung der Stadt hat sich unser gewesener Bürgermeister gewiß auch durch den thätigeu und hervorragenden Antheil erworben, den er an den nun glücklich beendigten Verhandlungen wegen Errichtung der großen Tabaktrafik in Laibach genommen. So war, hier freilich nur sehr unvollständig und in den flüchtigsten Umrissen skizzirt, die Thätigkeit des Mannes beschaffen, der in den zwei letzten Jahren an der Spitze der Stadtgemeinde Lai- bach stand, eines Mannes, der durch den Geist strenger Gesetzlichkeit und weiser Mäßigung selbst seine politischen Gegner entwasfnete, dein auch außerhalb Kraiit ein glänzender Beweis hoher Achtung durch feine vom Abgcorbitctciihaufe vollzogene Wahl ins Reichsgericht gezollt wurde und dem seine Mitbürger, als sie ihn im vorigen Jahve mit so imposanter Majorität als ihren Vertreter in den Landtag sandten, abermals ein so ehrenvolles Zeng-niß ihres höchsten Vertrauens gegeben haben. ' Als Dr. Suppan zum Bürgermeister gewählt worden war, haben wir seine Wahl mit Freude und Zuversicht begrüßt. Er hat die Erwartungen, die in ihn gesetzt wurden, glänzend gerechtfertigt; er scheidet aus seinem Amte geliebt und geachtet von seinen Mitbürgern und tu dein erhebenden Bewußtsein uneigennützigster und getreuester Pflichterfüllung. Wir aber vermöchten diese Zeilen dank barer Anerkennung für den scheidenden Bürgermeister nicht besser zu schließen, als mit dem aufrichtigen Wunsche, daß sein Nachfolger ihm gleichen möge. Der erste deutsche Reichstag wurde am 21. in Berlin unter großer Feierlichkeit und im Beisein aller in Berlin anwesenden deutschen Fürsten und Prinzen vom Kaiser mit nachstehender Thronrede eröffnet: „Geehrte Herren! Wenn Ich nach dem glorreichen, aber schweren Kampfe, den Deutschland für seine Unabhängigkeit siegreich geführt hat, zum ersten male den deutschen Reichstag um Mich versammelt sehe, so drängt es Mich vor allem, Meinem bentit» thigeit Danke gegen Gott Ausdruck zu geben für die weltgeschichtlichen Erfolge, mit denen feine Gnade die Treue und Eintracht der deutschen Bundesgenossen, den Heldenmut!) und die MannSzucht Unserer Heere, Feuilleton. Konzerte. len t/^'r *)abcn ^CU*C "ber die beiden ausgezeichne-aitsfiSj16 60111 letzten Freitag und Samstag ftunnp,, i berichten und hauptsächlich die Leide« Wtl J?3 Herrn Robert H c cf 11t a u u und der zu LP.V e»ePessiak in denselben cingchctt-' Es Vergnüge,, J„ur bcn Berichterstatter ein herzliches schiebend 111 er' W alIc Rücksicht bei Seite Gebotenen tc6 und Vollkommenes in dem men Laac Lfillv ^en 0ermn9' unb i» dieser angeneh-Dante HL m ” toir «ns heute. Wir lassen der (ein Peffiak wir* "."d berichten zuerst über Früu-scheit Gesellschaft A ®on*n'tc bcV philharmoni-A-der v i Me d°l«s»^° T und zwei 91 Pul1nt, ni,ch vollstündtg zum Ausdrucke zu bringen, abgesehen davon, daß sie auch ein ausgiebiges, tüchtig geschultes Organ erfordert. Nach beiden Richtungen hin können wir dem Fräulein Peffiak mir unsere rückhaltloseste Anerkennung zollen; sowohl dic innige Zartheit im Gebet, als der wanne Emst int Rezitativ wurde von dem Fräulein mit einer Wahrheit zum Ausdrucke gebracht, dic den Gedanken an Gemachtes gänzlich ausschließt; und erst das hellaufjubelnde Allegro, es war dies der rechte Ton, der nur durch das sich Hineiit-leben in die Situation getroffen werden kann. Daß zu all dem als erste Bedingung der Besitz ausreichender Stimmittel nothwendig ist, versteht sich wohl von selbst, und wir können hier ttitr noch dem Bedauern Ausdruck geben, daß das Fräulein einem anderen schönen Berufe folgend, der künstlerischen Laufbahn entsagt; sic wäre gewiß eine würdige und gefeierte Priesterin der Kunst geworden. „DaS Veilchen" und „den Mond" Mendelssohns sang das Fräulein mit edler Empfindung, wie sie diese duftigen Blüthen Mendelssohn'scher Muse erfordern. Der stürmische Applaus veranlagte das Fräulein, noch Hillers „Im Maien" zuzugeben. Herr Heck-manit hat sich die Sirnpathien des Publikums im Sturme erobert, ttttd wir müssen seine Erscheinung als eine höchst bedeutende bezeichnen ; es vereinigt sich in ihm alles, was zu de» Bedingungen eines großen Geigers gehört, und wir glauben nicht zu irren, wenn wir sagen, daß in wenig Jahren der Name Heckmann genannt werden wird, wenn man von beit größten Geigern der Gegenwart spricht. Ein voller, edler Ton in der Kantilene, eine bis ins unglaubliche sorgfältig ausgebildete Technik und schöne ver-ständnißvolle Frasiritng sind Eigenschaften, die bei Heckmann sofort in die Augen springen und für ihn entnehmen. Daß es für ihn keine Schwierigkeiten gibt, zeigte er in den beiden im Freitags« konzcrte gespielten Nummern: „Ko»zertallegro" von Bazzitti und Emsts „Othello-Fantasie." Der reichge-spendete Beifall war ein durchaus gar wohl verdienter, und wir konstatiren gerne das sichtbare Interesse, welches das Publikum den Leistungen des jungen Künstlers entgegenbrachte. Die Klavierbegleitung bei fäininttichm Pießctt hatte Herr Zöhrer mit anerfcimetiSlucrthester Bereitwilligkeit übernommen und entledigte sich seiner Ausgabe in einer wirklich meisterhaften Weise. In selbem Konzerte trat der Mannerchor mit drei Nummern auf, bic opferfreudige Hingebung des deutschen Volkes iicfcgnct hat. Wir haben erreicht, was feit der Zeit Unserer Väter für Deutschland erstrebt wurde: die Einheit und deren organische Gestaltung, die Sicherung Unserer Grenzen, die Unabhängigkeit Unserer nationalen Rechtsentwicklung. Das Bewußtsein seiner Einheit war in dein deutsche» Volke, wenn auch verhüllt, doch stet« lebeudig; eö hat seine Hülle gesprengt in der Begeisterung, mit welcher die gestimmte Nation sich zur Vertheidigung des bedrohten Vaterlandes erhob und in unvertilgbarer Schrift auf den Schlachtfeldern Frankreichs ihren Willen ver-zeichnete, ein einiges Volk zu sein und zu bleiben. Der Geist, welcher in dem deutsche» Volke lebt und seine Bildung und Gesittung durchdringt, nicht minder die Verfassung des Reiches und seine Heeres-eiurichtungen, bewahren Deutschland inmitten seiner Erfolge vor jeder Versuchung zum Mißbranche seiner durch seine Einigung gewonnenen Kraft. Die Achtung , welche Deutschland für feine eigene Selbstständigkeit in Anspruch nimmt, zollt es bereitwillig der Unabhängigkeit aller anderen Staaten und Volker, den schwachen, wie den starken. Das »eite Deutschland, wie es aus der Feuerprobe des gegen- wärtigen Krieges hervorgegangen ist, wird ein zuverläßlicher Bürge des europäischen Friedens sein, weil es stark und selbstbewußt genug ist, um sich die Ordnung seiner eigenen Angelegenheiten als sein ausschließliches, aber auch ausreichendes und zufriedenstellendes Erbtheil zu bewahren. Es hat mir zur besonderen Genugthuung gereicht, in diesem Geiste des Friedens inmitten des schweren Krieges, den wir führten, die Summe Deutschlands bei den Verhandlungen geltend zu machen, welche auf der, durch die vermittelnde» Bestrebungen Meines auswärtigen Amtes herbeige-führteu Konferenz in London ihren befriedigende» Abschluß gesunden haben. Der ehrenvolle Beruf des ersten deutsche» Reichstages wird es zunächst sein, die Wunde» »ach Möglichkeit zu heilen, welche der Krieg geschlagen hat, und den Dank des Vaterlandes denen zu bethätigen, welche den Sieg mit ihrem Blut und Leben bezahlt haben. Gleichzeitig werden Sie, geehrte Herreu, die Arbeiten beginnen, durch welche die Organe des deutschen Reiches zur Erfüllung der Aufgabe zu-saminenwirken, welche die Verfassung ihnen stellt: „zum Schutze deö in Deutschland gütigen Rechtes und zur Pflege der Wohlfahrt des deutschen Volkes." Die Vorarbeiten für die regelmäßige Gesetzgebung haben leider durch den Krieg Verzögerungen und Unterbrechungen erlitten; die Vorlagen, welche Ihnen zugehen werden, leiten sich daher unmittelbar aus der neuen Gestaltung Deutschlands ab. Die in den einzelnen Verträgen vom November v. I. zerstreuten Verfassungsbestimmungen sollen in einer neuen Redak- unb zwar mit „Des Säugers Gebet" von Nedved, eine kraftvolle Komposition voll Ernst und Würde, ferner mit einem recht frischen Jagdchor von Möring und dem schon gehörten Engelsberg'schen Marschliede ; gesungen wurden siimmtlichc Chöre sehr exakt und feurig. Im Konzerte, welches Herr Heckmann am Sonntage veranstaltete, spielte er Mendelssohns Violinkonzert, ein „Fantasiestück" von Emil Stockhausen, „Abendlied" von Schumann, „Reverie" von Vieuxtemps und endlich „Souvenir de Haydn" von Leonard. Unterstützt wurde Heckmaun durch daö Fräulein Groß, welche die „drei Musen" von Mosenthal recht verstünduißvoll und warm vorlrng, und Herrn Rüdinger, welcher zwei Nummer» mit Liedervorträgen ausfüllte. Herr Rüdinger gab auf de» reichlichen Applaus, den er erntete, noch ein Lied zu, dessen Konzertfähigkeit wir aber in ernste Zweifel ziehen müssen. Unsere schon ausgesprochene Ansicht über H.rru Heckmauu fand in seinem letzten Konzerte die lebhafteste Bestätigung. Die leichte Ueberwiuduug der gehäuften Schwierigkeiten im Mendelssohn'schen Violinkonzerte forderten uns nicht weniger Bewunderung seiner uufehlbareu Sicherheit tion der ReichSverfafsung ihre geordnete Zusammen stellung und ihren gleichmäßigen Ausdruck finden. Die Beteiligung der einzelne» Bundesstaaten an de» laufende» Ausgaben des Reiches bedarf der gesetzliche» Regelung. Für die von der königlich baierischen Regierung beabsichtigte Einführung norddeutscher Gesetze in Baiern wird Ihre Mitwirkung in Anspruch genommen werden. Die Verfügung über die vou graukreich zu leistende Kriegsentschädigung wird nach Maßgabe der Bedürfnisse des Reiches und der berechtigten Ansprüche seiner Mitglieder mit Ihrer Zustimmung getroffen, und die Rechenschaft über die zur Kriegführung verwendeten Mittel Ihnen so schleunig gelegt werden, als es die Umstände gestatte». Die Lage der für Deutschland rückerworbenen Gebiete wird eine Reihe von Maßregeln erheischen, für welche durch die Reichsgesetzgebung die Grundlagen zu schaffen sind. Ein Gesetz über die Pensionen der Offiziere uud Soldaten und über die Unterstützung ihrer Hinterblie-nen soll für das gesummte deutsche Heer die Ansprüche gleichmäßig regeln, welche der gleichen Hingebung für das Vaterland an den Dank der Nation zustehen. Geehrte Herren! Möge die Wiederherstellung des deutschen Reiches für die deutsche Nation auch nach Innen das Wahrzeichen neuer Gesetze feilt; möge dem deutsche» Reichskriege, den wir |o ruhmreich geführt, ein nicht minder glorreicher Reichsfrieden folgen uud möge die Aufgabe deö deutschen Volkes fortan darin beschlossen sein, sich in dem Wettkampfe um die Güter des Friedens als Sieger zu erweisen. Das walte Gott!" Nach der feierlichen Eröffnung versammelte sich der Reichstag zur ersten förmliche» Sitzung. Aus Paris. Die Meldungen aus Paris sollen in den nach Wien gelangten offiziellen Telegramme» (die österreichische Botschaft hat sich schon wieder in Paris etabliri) noch weit ernster lauten, als sie tu den Mittheilnngen des Korrespondeiizbnreau's sich darstellen. Wir stellen nachstehend die letzen Nachrichten zusammen: Paris, 20. März, 6 Uhr Morgens. Die Lage ist unverändert. Die Natioualgarden, welche dem Komitee gehorchen, beziehen die Posten, ohne auf Widerstand zu stoße»; aber die große Majorität der Nationalgarde hält sich fortwährend ferne. Bis jetzt wurde kein Konflikt gemeldet. Alle Journale brandmarken die Ermordung der Generale Lecomte und Thomas und erklären, daß sie keine andere Autorität als die der National* Versammlung anerkennen. Kein Blatt hält die gegenwärtige Bewegung für ernst oder dauernd. ab, als uns die getragenen Stellen mit poesievoller Wärme entgegenhauchten und die tiefe Innerlichkeit verriethen, die in diesem jungen Künstler wohnt. Eine reizende Komposition voll rhithmischer Neckereien ist das Fantasiestück von Stockhausen; mit sprudelnder Lebendigkeit spielte es Herr Heckmaun ; das wundervolle Abendlied von Schumann, eine echte Perle aus dem Kran;c Schumann'scher Gedanken, riß das Publikum zu stürmischer Begeisterung hin, uud mußte es Heckmaun wiederholen. Die Reverie von Vieuxtemps spielte Heckmanu gleichfalls meisterhaft. Die Variationen Leonards über die Haydn'fche Volkshiinne gehören in das Gebiet der Kuustreiter-stnckchen, und wir bedauern, daß Heckmann feine edle Kraft an so schalem Zeug verschwendete. Heckmann hatte einen vollständigen Erfolg erruugeu und wir sind fest überzeugt, daß mau sich überall, wo er auch spiele» möge, darüber bald klar fei» wird, daß man cs hier mit einer bedeutsamen Küstler-pcrsönlichkcit zu thuit habe; Heckmann hat uns einen hohen Gennß verschafft, für den wir ihm alle dankbar sind, und mag er mit der Versicherung von Uus scheiden, daß er sich einen bleibenden Platz in unserer Erinnerung erworben. Allerwärts werden die Ereignisse lebhaft besprochen. ES zirknlirt das Gerücht, daß die Natio-tmlgardcit nach Versailles marschiren wolle». Das „Journal des Debats" verzeichnet das Gerückt, daß die National-Versautnilung sich »ach Orleans begeben und den General tfaiöherbc zum Generalissimus der Land- und Seestreitkräste ernennen würde. Paris, 20. März, Mittags. Das Zentral-Komitee läßt ein offizielles Organ erscheinen unter dem Titel: „Journal Osfiziel der Föderativer' publik der Nationalgarde." Ein Manifest des Zentral Komitees versichert, daß dasselbe aus der freien Abstimmung von 21ö Nationalgarde-Batailloneu her» vorgegangen ist und weist die Beschuldigung zuriill, daß es der Urheber der Ruhestörungen sei. Es klagt die Regierung an, Paris verleumdet, die Provinz gegen Paris aufgewiegelt, citteit Ober-kominaudaitten aufgedrungen, die Entwaffnung der Nationalgarde durch nächtliche Versuche erstrebt und [ Paris seine hauptstädtische Krone zu entreißen gesucht zu haben. Das Manifest sagt: Das Komitee h»t Mäßigung gepredigt, indem es niemals zum An- : griffe, sondern nur im äußersten Falle zur Abwehr rieth. Das Komitee erklärt, fest entschlossen zu sein, dem Prülimiuar-Friedeitsocrtrage Achtung zu verschaffe». Es hat a» die Departements einen Appell wegen Einigkeit der Provinz und der Hauptstadt gerichtet; es fordert die Provinz auf, sich' mit dein Komitee durch Dclcgivte in Verkehr zu setzen, eS benachrichtigt die Presse, daß es die Freiheit der Presse achten wolle und hofft, die Journale werden begreifen, daß die erste Pflicht die der Republik schuldige Achtung sei. Für alle politischen Verbrechen und Vergehen ist Amnestie gewährt, die permanenten Kriegsgerichte der Armee sind abgeschafft. Die Barrikaden bestehen fort, die auf strategischen Punkten errichteten sind fest gebaut, mit Böschungen für Kanonen; die Nationalgarden bemache tigten sich in der siebenten Sektion und in der Kasern- Engine 5000 Chasscpot« und Pnlvers. D« Nationalgarde ist jetzt vollständig im Besitze von Paris. Paris, 20. März, 1 Uhr Mittags. Ei»c Adresse wurde in Paris affichirt, welche von der Nationalversammlung die Annahme zweier Maß' regeln verlangt, die, wie die Unterzeichner hoffen, beitragen werden, die Gemiither wieder zu beruhige»-Diese zwei Maßregel» sind: Die Wahl aller Nationalgardechefs uud die Einsetzung eines van den Bürgern gewählten MnttizipalratheS. Ein Manifest der Depntirten und Maires von Paris theilt mit, daß das Zentralkomitee sich hientit einverstanden erklärte, und demnach zu hoffen sei, daß alles zür Ordnung zurückkehren würde, wenn die Nationalversammlung die Vorschläge der zwölf Depntirten von Pari» annähme. Die Preußen haben ihren Rückmarsch eingestellt und sammeln sich in St. Denis. Einem Gerüchte zufolge hätten dieselben Maßnahmen getroffen, die Approvisionirung von Paris aufzuhalten. Die Insurgenten nahmen die Kassen vo>n Hotel de Ville und von mehreren Mairien weg. Die Brücke von SeoreS wird zur Vorsicht durch Kavallerie und Kanonen bewacht, wenn d!k Nationalgarde nach Versailles marschiren wollte. Alle auswärtige» Gesandte» habe» sich itati Versailles begebe». Der Postdienst funktiouirt weiter- Mehrere Versammlungen von Offizieren der Nationalgarde protestiren gegen die Beschlüsse des Aeutral-KomiteeS und weigern sich, dasselbe anzu-erkennen. Brüssel, 21. März. (Pr.) Versailles ist befestigt und in Verthcidigungsstand gesetzt. D>6 zurückgekehrte» bei Metz und Sedan gefangen61 Offiziere schließen sich Thiers an. In Paris w»r° der „Figaro," der „Gaulois" uud das „Jour»" Offiziell" unterdrückt. Die politischen Gesänge»6 in Paris werden befreit. Die Jnfnrgenten crke> tteit den Friedensvertrag «w. Die Truppen itt Lyon fraternisirten mit dein Volk, weil eine Restauration Napoleons befürchtet wird. In Marseille macht sich eine heftige Agitation bemerkbar. Brüssel, 21. März. Die Nationalversamin-lung in Versailles votirte die Verhängung des Kriegszustandes über Paris. Ein Ausschuß von fünfzehn Mitgliedern wurde zur Unterstützung der Regierung niedergesetzt. Eine offizielle Depesche von Versailles, 20. d. M. Abends, sagt: Die Lage in Paris hat sich nicht verschlimmert, der Ausstand wird allgemein desavouirt. General Chanzy und mehrere Offiziere werden als Gefangene zurückgehalten. Die Maires protcftircn einstimmig und verweigern, die Wahlen vorzunehmen. Die Nationalversammlung brandmarkt einmüthig die Unordnungen. Offiziere und Nationalgarden kamen nach Versailles, um die Ernennung Saisset's zu verlangen, und versprechen demnächst energisch zu handeln. — Der Senat nahm die mit Oesterreich abgeschlossenen finanziellen Konventionen an. , Gegenwärtig sind deutscherseits noch folgende Pariser Forts besetzt: Charenton, Nogent, Rosny, Noisy, Nomainville, Aubervilliers und St. Denis. Politische Rundschau. Laibach, 23. März. K a i s e r W i l h e l m schloß beim Empfange der Berliner städtischen Deputationen seine Erwiderung aus deren Glückwünsche mit folgenden Worten: Was Deutschlands Gestaltung, Meine persönliche Stellung zu derselben betrifft, habe Ich für Mich nichts gesucht; der erreichte Abschluß wurde kaum erwartet ; in der kurzen Mir noch gegebenen Spanne Zeit ist es Mir nur vergönnt, den Grund zu legen; Meine Nachfolger werden die jungen Bäume weiter wachsen und grünen lassen. Lange lag dieser Ausgang tu den Herzen, jetzt ist er an das Licht ge wacht Sorgen wir, daß cs Tag bleibt. «n ^e Fried en sv erhaiidl un gen haben am -0. d. M. in Brüssel begonnen. Die italienische D e p u t i r t e n k a m m e r "ahm den Gesetzentwurf, die päpstlichen Garantien betreffend, mit 185 gegen 100 Stimmen an. König Amadeus von Spanien erklärte seinen Ministern, er werde seinen Aufenthalt in Spanien von der Abstimmung des ganzen Landes abhängig machen. Zur Tagesgeschichte. — (Wiener Theater-Witz.) Fräulein «allmeyer hat ihrer Gewohnheit gemäß in Ossenbach's neuester Operette „die Prinzessin von Trapezunt" ro er Einig- Extempores mit Anspielung auf die neueste politische Beglticknugsära losgelassen, welche ein Jtegisseur, Herrn Grois, eine Vorladung zum Pvuzeikommissariat verschafften. In dem Stücke ist unter anbem auch von einer Wachsfigur die Rede, eiche ^n Folge des Berlnstes der Nasenspitze von JrCt" , 5 ^cm Publikum nicht gezeigt werden kann. Fraulem Gallmeier bemerkte nun': „Was liegt eiT'^atJnmje.9CU’8 bie r^gur, toie’s is; es gibt ja fn™, nc Nasenspitzen, und man macht logar .Uamftet aus ihr." der sSicrn^* »Grazer Tagespost" vernimmt, hat rer Herrn gSl m Wien den evangelischen Psar-sinnigen Prebiat £r mc9en ciner frci ,me Worten - "Seneral f* t rÜ “marmtt ihn mit den gedankt, aL°L Ä ( ? Ihnen schon H-ldenthateu!" * m 58er9tc^e »“ 3hren — Der Herzog Wilhelm von Baden ift Statthalter von Elsaß befignirt und wird den Titel »Statthalter des deutschen Kaisers" fuhren. — Der „Allg. Ztg." wird geschrieben: „Von 15.000 Todten haben ziemlich viele Witwen und Waisen hintertaffen, die zu versorgen sind. Die Witwe des Landwehrmannes erhält 50 Thlr. jährlicher Pen-Ion, für jedes Kind 30 Thlr. bis zum 15. Lebensjahre. Offizierswitwen erhalten 200 bis 400 Thlr, jedes Kind 40 und 50 Thlr. Erwerbsunfähige Mann» "(haften erhalten ihre Pension. Dem invaliben Lieutenant stehen 240 Thlr. zu; verlor er ein Glied, erhält er 420 Thlr., verlor er zwei Glieder, 620 Thlr., und das steigt in den höchsten Graben bis zu 2400, 2600 und 2800 Thlr. Da biese Männer, übrigens gesund, meist in den besten Jahren stehen, so wird die Pen« 'ion eine geraume Zeit an sie bezahlt werden müssen." — Deutsche Truppen in Frankreich. Bisher sind nur die Landwehrtruppen und die Belagerungsartillerie zurückgezogen worden — die eigentliche Feldarmee in der Stärke von 450 Bataillonen Jn-anlerie und 102 Regimentern Kavallerie befindet sich noch vollzählig in Frankreich. — Der französische Minister des öffentlichen Unterrichtes, I. Simon, hat cs für zweckmäßig gefunden, den Rektoren der französischen Hochschulen die möglichste Förderung der deutschen Sprache dringend anzuempfehlen. — Der Exminister Rapoleon's, Rouher, wurde Sonntag in Boulogne durch Rationalgarben verhaftet. Bei feinem Transport ins Gefäugniß machte das Volk einen Versuch, ihn zu Unchen, würbe aber daran verhindert. — Die Königin von Spanien ist am 19. in Mabrib eingetroffen, begab sich vorerst in die Kirche Alocha und durchfuhr hierauf die Stadt inmitten einer ungeheuren Menschenmenge von lebhaften Zurufen begrüßt. Die Miliz und bie Truppen bilbeten Spalier. — Aus Warschau wird in der russischen „St. Petersb. Ztg." über die innere Umgestaltung, welche sich seit dem Ausstand von 1863 in der pol Nischen Gesellschaft vollzogen hat, folgende Schilderung entworfen: „Die alten Adelsvorurtheile, welche den Edelmann von Industrie und Handel zu rücfhielten, sind fast gänzlich geschwunden. Ich selbst habe mit eigenen Augen Sprößlinge alter Adelsge-fchlechter in Werkstätten, Fabriken und Komptoiren von früh bis spät arbeiten gesehen nnb kenne einen alten Edelmann, der seinen Sohn zum Bäcker in die Lehre gegeben hat und jetzt nur daraus bedacht ist, ihm zu einer Etabliruug behilflich zu fein, unbekümmert darum, was feine adeligen Vettern davon denken oder sagen werden. Die Sorge um das tägliche Brot hat den alten Adelsstolz gründlich gedemüthigt und aus Kops und Herz gebannt." Lokal- und Provinzial-Angelegeuheiteu. Lokal-Chronik. — (Sammlungen für Abbrändler.) Wie wir vernehmen, haben die hiesigen Hcrrrn Rohrfchützcn unter sich eine Sammlung für die in Präwald durch den Brand verunglückten Inwohner veranstaltet. ES wäre wünfchenswerth, daß auch andere Vereine diesem fchönen Beispiele Nachkommen würden, denn die armen Leute befinden sich in der größten Nothlage. Die Redaktion des „TagblatteS" nimmt bereitwillig milde Gaben unter Veröffentlichung der Geber an. — (Die Ob stba nrnzüch ter in einigen Geg enden in Krain) wurden im verflossenen Winter durch den Fraß der Hasen auf Jahre hinaus arg beschädiget. Der hunrige Lampe nagte fast jeden jungen Baum an, sogar die Spalierbänme an den Mauern der Gebäude ließ er nicht unverschout, er verstand es, zu deren äußersten Zweigen zu gelangen, auch Sträucher und Ziergehölze, die er in minder strengen Wintern nicht anrührt, wurden diesmal an Stamm und Aesten völlig entrindet. Die meisten Baumschulen am Lande befinden sich in Folge dessen in einem kläglichen Zustande und der Schaden, den einzelne Besitzer erleiden, zählt nach Hunderten von Gulden. — (Konkurs.) Im Bereiche der politischen Verwaltung in Krain ist eine Bezirkssekretärstelle mit dem Jahresgehalte von 600 fl., eventuell 700 fl. erledigt. Bewerber haben ihre Gesuche bis 6. April d. I. an das Landespräsidium zu richten. — (Theater.) Gilberte Brigard, genannt „Frou-Frou" (ein Ausdruck, der zunächst das eigeuthllmliche Rauschen von Seidenstoffen bezeichnet), dann verehelichte Sa» torys, ist eine schöne, gntmüthige, begabte Frau, die jedoch in Folge einer mangelhaften Erziehung, eines »»gemessenen Hanges zu Vergnügungen und der Schwachheit ihres Mannes dahin kommt, ihrem angebornen Leichtsinn immer mehr die Zügel schießen zu lassen und endlich, no* gereizt und verblendet burch den Verdacht eines zwischen ihrem Mount und ihrer Schwester bestehenden Verhältnisses, dahin kommt, mit ihrem Anbeter durchzngehen. I» Folge dieser Kata-strofe erkranken Fron-Fron und ihr Mann tödtlicki; letzterer erholt sich und erschießt den Verführer im Duell, erste« dagegen verfallt in eine unheilbare Krankheit, hat aber noch das Glück, versöhnt mit ihrem Manne und ihrer Schwester und beweint von ihren Angehörige» zu sterben. Der leichtsinnige Vater und eine nicht bessere Freundin von Fron-Fron vervollständigen die saubere Gesellschaft, in der sich die oben in den alleräußersten Untrissen skizzirte Handlung, in die noch verschiedene spannende Episoden verwebt sind, abspielt. Das Thema ist also dasselbe, um das sich so ziemlich alle soge»a»»ten Sittenbilder der modernen französische» Dramatiker drehe», und wie bei so vielen dieser Stücke liegt auch hier die Ursache ihres großen Bühnenerfolges nicht in ihrem künstlerischen Werthe, sondern in der effektvolle» Mache, in der pikanten Sprache, in den vielen einzelnen, treffend dem Lebe» e»t«omme»e» Züge», und in der nickst zu leugnenden Sicherheit »»d Unmittelbarkeit, mit welcher der Autor au seinen Stoff herantritt und ihn mit kttndiger Hand für die theatralische Wirknng zurecht richtet. An allen diesen Vorzügen ist auch das jüngste dramatische Produkt Meil hac's reich, den wir bisher nur als fruchtbaren und ge wandte» Librettisten Offenbach's zu bewundern Gelegenheit hatten. Um die gestrige Aufführung erwarben sich nur Frl. Gros; (Fro»-Frou) »nt Herr Richter (Brigard) ein Verdienst. Erstere spielte ihre schwierige Rolle zwar nicht diircbgehends mit gleichem Effekte, hatte jedoch zahlreiche gelungene Momente, letzterer gab den unverbesserlichen alten Ro»6 treffend und gewandt. Das Publikum war außer gewöhnlich beifallslustig. Eine baldige Wiederholung des Stückes dürfte am Platze fein. Kingesenvet. Beseitigung aller Krankheiten ohne Medizin und ohne Kosten durch die delikate Gesundheitsspeise Revales-ciöre du Barry von London, die bei Erwachsenen und Kindern ihre Kosten 50fach in anderen Mitteln erspart. 72.000 Zertifikate über Genesungen an Magen-, Nerven-, Unterleibs-, Brust-, Lungen-, Hals-, Stimm-, Athem-, Drüsen-, Nieren- und Blasenleiden — wovon auf Verlangen Kopien gratis und franko gesendet werden. Zertifikat-Nr. 64210. Neapel, 17. April 1862. Mein Herr! In Folge einer Leberkrankheit war ich seit sieben Jahren in einem furchtbaren Zustande von Abmagerung und Leiden aller Art. Ich war außer Staude z» lesen oder zu schreiben; hatte ein Zittern aller Nerven im ganzen Körper, schlechte Verdauung, fortwährende Schlaflosigkeit und war in einer steten Nervenausreq«»g, die mich hin- Und hertrieb und mir keinen Augenblick ver Ruhe ließ; dabei im höchsten Grade melancholisch. Viele Aerzte, sowohl Inländer als Franzosen, hatten ihre Kunst erschöpft, ohne Linderung meiner Leiden. In völliger Verzweiflung habe ich Ihre Revalesciöre versucht, und jetzt, nachdem leb drei Monate davon gelebt, sage ich dem lieben Gott Dank. Die Revalescifere verdient das höchste Lob, sie hat mir die Gesundheit völlig hergestellt und mich in den Stand gesetzt, meine gesellige Position wieder einzunehmen. Genehmigen Sie, mein Herr, die Versicherung meiner innigsten Dankbarkeit nnb vvllkommene» Hochachtung Marquise de Br6ban. I» Blechbüchsen von l!t Pfd. fl. 1.50, 1 Pfd. fl. 2.50, 2 Pfd. fl. 4.50, 5 Pfd. fl. 10, 12 Pfd. fl. 20, 24 Pfd. fl. 36. — llevalesci&re Ciioco)at6e in Tabletten für 12 Taffen fl. 1.50, für 24 Taffen st. 2.50, für 48 Taffen fl. 4.50, in Pulver für 12 Taffen fl. 1.50, 24 Taffen fl. 2.50, 48 Taffen 4.50, für 120 Taffen fl. 10, 288 Taffen fl. 20, 576 Taffen fl. 36. — Zu beziehen durch Barry du öarttj & So, in Wien, Wallsischgaffe 8; in Laibach bei Ed. Mahr, Parfümeur und Anton Krisper; in Pest Török; in Prag I. Fürst; in Preßburg PiSzto ry ; in K lagen fur t P. Birnbacher; in LinzHafelmayer; in Graz Oberranzmeyer; in Marburg F. Kollet. ntg; in Lemberg Rottender; in Klausen, bürg Kronstädter, und gegen Pcfinachnahnie. Milde Gaben für die Abgebrandte« in PrS-wald. Ein Ungenannter............................... . 2 fl. Witterung. Laibach, 23. März. Sonniger Tag. dünn bewölkt. Schwacher Ostwind. Wärme: Morgens 6 Uhr + 1.2"; Nachmittags 2 Uhr + 10.7° R. (1870 + 4.5°, 1869 + 8.6”). Barometer im steigen 320 OG'". Das gestrige TageSmittel der Wärme + 6 fr, um 3.1” über dem Normale. Verstorbene. Den 2 1. Marz. Franz Mlakar, Maurer, alt 75 Jahre, in der Stadt Str. 148 an der Entkräftung. — Pri-inu« Zimmermann, Fleischt,auerkuecht, alt 45 Jahre, im Zivilspital an der Lungenftisis. — Dem Herrn Michael Muck, Bahnbeamte, sein Kind männlichen Geschlechtes, alt 1 Stunde, nothgetanft, in der Stadt ytr. 144 au Lebensschwäche. Den 2 2. M ätz. Simon Stoff, Trödler, alt 73 Jahre, iit der Stadt Nr. 114 an der Entkräftung. — Dem wohl-geborue» Herrn Hugo Ritter v. Perger, t. k. Realschul-Professor, sein Kind weiblichen Geschlechtes, alt 5 Minuten, uotbgctauft, in der Gradischavorstadt 9Zv. 4!) in Folge einer schweren Geburt. Gechiistszeitung. Zur Frage der Frachtentarife. Aus Anlaß der Wiener Enquete. Pom Standpunkte der Kouveuieuz ausgehend, dürfte sich die Wiener Enquete über das Verkehrswesen bei Rege luug der Tarife unserer Bahnen für Beibehaltung des Zonensistems eutfcheideu; nur dürfte der gewöhnliche Tarif etwas geregelt und die Spezial-Tarife in einen entsprechenden Rahmen gebracht werden, was jedenfalls um so noth-wendiger ist, als die bisher bestehenden Spezialtarife dem Gesetze der Gleichheit und Unparteilichkeit wahrhaft Hohn sprachen. Das Zonensistein erscheint den großen Handelsstädten der Monarchie, ferner allen jenen Provinzen, welche viel Produktion lmben, speziell aber vom Gesichtspunkte der Möglichkeit einer Anssnhr, als das Konvenablere; dessen Ziel besteht darin, den Erzengnißort oder den Produktions' bezirk der Grenzstationen der Monarchie oder deren See Plätzen dadurch naher zu bringen, daß ein billiger Frachtsatz zwischen Prodnktions- und Absatzort festgesetzt wird, um der ausländischen Konkurrenz zu begegnen und unsere Produkte oder Erzeugnisse im Auslande marktfähig zu machen. Seit dem Jahre 1801 hat die österr -Ungar. Monarchie mit der Ausfuhr ihrer Produkte sichtlich prosperirt, >vas aber nur dadurch ermöglicht worden ist, daß die Eisenbahn Berwaltnngen starken Geldkrästen, welche den Export im Großen betrieben, in den meisten Fällen durch Konzefsious-tarife stark unter die Arme gegriffen haben. Wenn nun die Ausfuhr unter diesen Verhältnissen gediehen und sowohl die heimische Industrie als auch der Ackerbau einen cut-sprechenden Aufschwung gewonnen haben, so erlitt dafür nichtsdestoweniger der Zwischenhandel und die Industrie in einzelnen Provinzen >,Krain besonders) einen faktischen Nachtheil. *) m .. Ich konnte mich mit der Idee der Begünstigung ein-seiner größerer Händler oder Etablissements me befreunden Ich glaube vielmehr, daß es besser wäre, wenn ein einheitlicher Frachttarif geschaffen würde, welcher allen HaudelS-iinb Gewerbetreibenden der Monarchie in gleichem Verhältnisse zu Gute kommen würde, und daß die Eiseubahuver waltnuaen »»parteiisch zu Werke gehen und dem Zwischenhandel und der Provinzindustrie die gleichen Vortheile bic ten sollten. . ,, . , . Mich hier aus den Standpunkt unserer Provinz Kram stellend, werde ich mit dieser meiner Anschauung bei der Enquete-Kommission speziell von Seite der Wiener Vertreter und von Seite Traiisleithauiens zuversichtlich auf eine gemeinsame Opposition stoßen; dies ist natürlich, weil die Interesse» jener und die unseres Landes vollkommen entgegengesetzt find. , . Ich verhehle mir übrigens nicht, daß mit der sortieret teilten Einwickelung der Industrie und der Zunahme der Bevölkerung große Etablissements immer zahlreicher und das Geschäft sukzessive i» ihre Hände bekommen werde», aber damit hat es Zeit. Oesterreich hat »och Platz für die drei fache Einwohnerzahl und es ist nicht iwthwendig, daß die Stcuerkraft der großen Menge vor der Ieit aufgencbcu werde. Hat der Großindustrielle und Großhändler der großen Städte nicht bereits die Chanßen des billigeren miD ausreichenden Kapitals, der besseren Arbeitskräfte, des perma iienteu und leichten Absatzes in seiner Hauptstadt für sich? Die Zukunft wird es lehre», ob diese vo» mir befürwortete Gleichstellung sich als nützlich erweisen,wird_; mich leitet bei dieser Annahme der Gedanke, daß aus die Wiener kraft des ganzen großen Volkes mehr Rücksicht z» nehmen fei, als auf das Interesse einzelner Bevorzugten. *) Man sieht dieS z. B. bei dem Gelreidehandel des Voibacher Platzes und nuferer krainischeu Mehliiibnstrie. Die Eiseiibalmgeselljchaften (speziell die Südbahn) hatten im Verlaufe der jüngsten Jahre ein Chaos von KonzessiouS« tarife« ins Leben treten lassen, mau begünstigte einzelne Individuen, einzelne Städte oder einzelne Provinzen auf Unkosten der nächstbesten Nachbarprovinz und NachbarShan-delsstädte, welche in dem gewissen frachtbegünstigten Artikel, Quantum oder Qualität betreffend, ganz dasselbe und oft mehr zu leisten im Stande gewesen wären. *) Die Eifenbahngesellschaften stellten sich während den späteren 00er Jahren mit Vorliebe auf den Standpunkt des einzelnen Geschäftmannes und ließen, gut deutsch gesagt, „m i t (ich Handel n." Unsere kraitiischen Grossisten und Großindustrielle, obwohl in gewerblicher Richtung recht betriebsam, verstanden es sonderbarer Weise fast niemals, ihren Provinznachbar» i n A r g u nt e u t c n a u geeigneter Stelle in Wien es gleichzuthu u. Diesen gewissen Verwaltuiigeu blieb stets mir das ausgesprochene und obligirte Quantum maßgebend, und wenn es sonst für den Kontrahenten recht günstig ging, so erwirkte eilt solcher g e-s ch n l t e I n d u st r i e 1 l e niiudestens einen Begiinstignugs-tcirif von Fall zu Fall. Ich wüßte, diese Korruption betreffend, sehr viele interessante Geschichten zu erzählen; doch da war nichts zu machen, namentlich in Fälle», wo Verwaltuugsräthe und Ober-beamten der gewisse» Eisenbabugesellschaften zu stillen Teilnehmern bei ‘ derlei Liefernngsgefchäften wurden. Wandte man sich mit Vorstellungen cm die Redaktionen der Fach-blätter und große» Journale, so boten diese ebenfalls keine Unterstützung, nnd zwar aus dem sehr einfachen Grunde, weil alle korrumpirt waren; denn sie genoffen und genießen heute noch direkte und indirekte Unterstützungen von den Bahnverwaltungen. Selbst für gutes Geld konnte man eilten Anklage-Artikel oder eilte Beschwerde nicht in die Spalten dieser Blätter bringen, es fouuenirte den Eigen-thiimern der Blätter nicht, sich mit der respektiven Eisenbahn-Verwaltung auf gespannten Fuß zu bringen, weil die Per-waltuugeu eben besser bezahlten. (Fortsetzung folgt.) *) Man nehme z. B. den Artikel Zwetschken, von welchem Jtraiu in günstigen Obstjahren ein Export-Ouantnm von 50.000 Ztr. zu liefern im Stande war und nichtsdestoweniger durch den Konzessionstaris, welchen Bic Süd-bahngesellfchaft Kroatien und beziehungsweise Bosnien ein-räumte, in Nachtheil gesetzt wurde, so zwar, daß der hiesige Handel und die hiesigen Produzenten außer Stand gesetzt waren, die Konkurrenz auf den maßgebenden Plätzen z» hatten. Theater. Heute: Zum Portheile res Herrn Kapellmeisters WU heim F l o d e r e r : Zum ersten mal: ((hniiepot oder ({iiliininbcl. Lustspiel in 1 Akt von Adolf Reich, (todcolclto. Komische Operette i» 2 Akten von Jacques Offcubach. Morgen: Zimt zweiten male: (fitt tvitflcl. Lustspiel i» 3 Akte» von I. Roscu. Diesem folgt: Möbklfatalitä-tctl. Posse i» I Akt von Anton Biituer Redner verweist auf den Gegensatz zwischen den vom Ministerium ausgcgangenen Erklärungen bezüglich der beabsichtigten Vorlagen. Die Berfas-migspartei steht noch heule aus dem Standpunkte der im Oktoberdiplome ausgesprochenen Noihwen-digkeit der Konzciitrirung der Staatskraft, und wendet er sich gegen entgegengesetzte Bestrebungen. Größere Autonomie sei nur dann gewährbar, wenn die Zentralgewalt gleichzeitig gestärkt und vom souveränen Belieben der Landtage unabhängig gemacht werde. Wenn der Staat die Stärkung der Zentralgewalt auf konstitutionellem Wege nicht wurde erreichen können, werde er dies auf absolutem Wege thun. (Die Sitzung dauert fort.) Wien, 22. März. Die „N. Fr. Pr." meldet: Der Kaiser verlieh deni preußischen Gesandten Schweinitz das Großkreuz des Leopold-Ordens. Berlin, 22. Marz. Bismarck wurde in de» Fürstenstand erhoben. Der Kaiser empfing den Ge-neraladjuianten des Kaisers von Oesterreich, Grafen Bellegarde. Die „Provinzial - Korrespondenz" agt: Deutschland wird sich nicht in die inneren ranzösischen Kämpfe cinmischen. Paris, 21. März, Nachts. Heute große Manifestation zu Gunsten der Ordnung. Glais Bi-zoiu versucht Versöhnung. Versailles, 21. März. Thiers sagte in der Nationalversammlung: Die Regierung werde nicht gegen Paris inarschiren lassen, sie erwartet vo» Paris eine vernünftige Haltung. Die Nationalver-ammlung nahm eine Tagesordnung an, welche baldige Rckonstitnirung der Mimizipalverwattunge» Frankreichs auf Grund gewählter Munizipalräthe verheißt. Die Nationalversammlung erließ eilte Pro-Imitation über den Pariser Ausstaud, verwirft die Unterhandlungen mit den Schuldigen und appellirt an die Bürgcrfoldaten zur Unterstützung der Nationalversammlung. ___ Telegramm. (Orig.-Telcgr. d es „Laib. Tagblatt.") Wien, 23. März. Reichsrath. Der Ministerpräsident beantwortet die Interpellation Herbst's. Er rekapitulirt deren Inhalt und Motimrung, weist auf die im Programme der Regierung niedergelegte Erklärung hin, worin dieselbe das bestehende Ver-faffungsrecht als den Boden bezeichnet, auf welchem die Regierung fleht uud die Versöhnung aller berechtigten Wünsche anstrebt. Er erklärt schließlich, die Regierung werde eine Gesetzvorlage über die den Landtagen zu gewährende erweiterte Gesetzge bungs-Jnitiativc dem Hause sogleich nach den Osterferien zur verfassungsmäßigen Behandlung vorlegen. (Bravo rechts.) Herbst's Antrag, au die Antwort des Minister Präsidenten sofort eine Debatte zu knüpfen, wird einstimmig angenommen. Herbst bezeichnet die Art und die Wege, wie das Ministerium den tttneru Frieden Herstellen will, als unklar. Redner will die Reichsrathseinberufung nicht als Verdienst der Regierung gelten lassen, bezeichnet selbe vielmehr wegen beabsichtigter Kreditopera tiou als Notwendigkeit. DaS Verbot der Sieges feste besprechend, sagt Herbst, es scheine, als wolle man den Deutschen wehren, sich als Angehörige der Deutschen Nationalität zu fühle». Epileptische Krämpfe (Fallsucht) (16-221) ljeilt brieflich der Spezial cirrt siir Epilepsie Doktor O. Billllseli in Berlin, jetzt: Louiseustratze 45. — Bereits Uber Hundert geheilt. I Wiener Börse vom 22. März. Staatsfonds. Specc. Rente, öft.Pav. bto. bto. öst.inSilb. Lose von 1854 . . . Ü6je von 1860, stanze kose von 1860, Fünft. Prämiensch. v. 1864 . 0ruad©ntl.-O bl. Steiermark «tonten, Kram u. Küstenland 5 „ Ungarn . . zu 5 * ttroal. u. Slav. 5 * tziebenbürg. „ 5 * Aotlen. ftafionalbanT . . . Union - Bank . . . Lreditanstalt . . . ft. ö. EScompte-Gcf. Arralo-österr. Bank . Oe«. Bodencred.-A. . Deft. Hvvoth.-Bank . Steter. E^compt.-Br. Franko - Anstria . . tfaif. fterb.^torbb. . Süddahn 'Aeseüsch. . ttais. «Llisaberh-Bahn. öarl-Vnbwig-Bahn ©tebenb. Eisenbahn. Staatsbahn. . . . Kais. Franz-Ioseföb.. Küafk.-Barcser E.-B. Llfölb-Finm. Bahn . Pfandbriefe. -tatton. ö.W. verloSb. ttnq. Bob.-Creditanst. Nllg.öst.Bod.--Trebit. bto. tn ISrr.rUSz. . Gelb Ware 68.20 58.3i 18.— 68 20 89.— 89.50 K5 <0 96. 1C8.ÖI) 109. 123 51 123 70 93.- 94.— I Geld I Watt 86.— ft« 50 79.25 79.75 83.5 ) 8'. — 74 25 74 50 728.- 729. 269.70 269.90 261.60.264.70 868.— 870.— 235.80 1:36.20 253.- 255.— I 86.— ' 86.50 295 _; _____.__ 1(6.80 107.— 2155 8160 11»______17»*< »13 —!»sa.i5 *64 75;»f5.— 168.- 169.-398.— 3!>9. .l9t.75jl95.SS .165.25 165.75 . 171 25il71 511 92.75, 93 21 89.— ! 89.50 108.601106.75 I 87.- | 87,2! Oeft. Hypoth.-Baill . Prlorlt&ts-OMlg. Si!bb.-Bes. ju 500 Ar. bto. von« 8pSt. N°rbb. (100 fl. CM.) Hiß ?3.^ ;7.^ \s.*> 103.7» 104.1° 1*9.1* 49.1° 5 8S 9 96 1.84 123.76 5.»» 9.9, 1?8" Telegrafischer Wechselkurs vom 23. Marz. üperz. Rente österr. Papier 58.35,. — 5perz. Re^ österr. Silber 68.15. — 1860er Staatsauleben 95.8U-Bankaktien 728. — Kreditaktien 269.50. — London 1«». , - Silber 122.25. - K. k. MUnz-Dukateu 5. 85. -poleonsd'or 9 94. £:itdf von Jgn. v Kleinmay r A F ed. Bamberg iit Laibach. Verleger und für die Redaktion verantwortlich: Ottoinai Bamberg