Kagesbole sm Aiüerlleiermark. Pr.liu,i»erari»tttpr«< für Marlurg. 'Vtonutlich.....- st. 7v kr '1''t»rtklj»1hriq . . . . » „ Iv „ .-iustellttiig monatlich ... .. lö .. Einjtlne Viumnitnl 4 kr. ivrga« de» ttberale« Partei. Grfchtin» tSglich mit Ziisiiahme der So««» ««d FeiertOße. Mmmscripte werdm nicht zurück geseudet. WockMH »tt P«ß: MmzlstzitG.....t» « I» tz» A«Re. ISA Marburg, Mittwoch itwidrlgen .'^'»andlnngci» zu vertilgen, jeter hüll» j.itt (Äctiiihren möglichst laug in ein geheimniß-voll't'S Runkel, blS eS deiu Zusalle gelin,de» Schleicr za lüflcu uild die Btrlctzuttg des Äc-sej^es, deS Rechtes, der Billigkeit an das sorgfältig gemiedene Licht, den Uelintreler vor das kompetente gorum zu zichen. i'^ür den jzrdachien Be-schlusj des Slt^dtschulrat'.ies Marburg gäbe es nur eine Cutschttldigurig. gänzliche Uukentniß de» Gc-scj^eö; abgesehen von dem wichtigen juridischen (Arundsa^e. d.^ß Unkrnutnip des G.s>l^eS trin Cnt-sl.uldigungsg'und sci, glaulieu wir nicht, daß der ^tadtjchnllath, sich liittter dlrsen Lchirm znrück' jieljen wird, eS wäre dieses Zilgeständuiß für deujelbeu deun doch zu beschämend. Der BcweiS^ daß d.r Ltadtschulrath durch dkn gerügten Beschluß eine entschiedene M'ßachtuug deS GeseßtS mantfeslirl. ivolleu »vir un der Hand deSSlaatS-grtludgete^cö Vom Dezembn 1668 über dir allgem ininwurs machen daß es deu (Zxttern deutsch,u SttUttmcS srej stktjt. ein positives Veto dagfgen tin^ulegen. das, ^hre Kiuder slovenisirt ioeldtn. Dach diese Ausflucht ist nicht stichhältig, denn erstens sind wenj^,? deutsche i^ltern in drr Lage offen !^z,posit«on machen zu tönnkn, ziveitkns sind leider meisten einschlägigen gesetzli-chen Besljnttnungen njcht bekannt; die Mehrzaht glaubt sich der Anordnung einer Behörde unbedingt fügen zu sollen, denn diese »vird schon lvifsen was Rechtens ist, währead doch aus dem gegebenen Fallt durch die Einführung des Unterrichtes im Slovenischen ohne Unterschied der Nationalität für alle Schüler der hiesigen Volksschule gerade daS Gegentheil erhellt. Den größten Fnnd des Deutschthums in Oesterreich trägt dieses übrigens leider selbst in seiner Brust; eS sind die falschen Freunde, die Halben, die Laucn, die da sagen. Kompromisse schließen sci besser, als offen kämpfen; gegen diese Manier wallen lvir unsere Parteigenossen zu traf-tigrm Widerstände an der Hand deS Tesetzes auf« gerufku haben. Dem Deutschthume, dem argbe-drohtkn, sei diese lehte Lanze, die uns an dieser Stelle zu brechen gegönnt, dem Deutschthume sei sie geiveiht. gleich ivie unsere ganze publizistische Thätigkkit ein Bestrebeu nur, ein Ziel kannte und ktnneu wird, die Prinzipien der Freiheit, der deutschen Sitte. Kultur und Wissenschast jene verdiente Anerkennung zu verschaffen, welche ihr von RechtSivegen auf (Grundlage der Geschichte iN Oesterreich gebührt, und alle Angriffe gegen dieselbe zu bekämpfen, mögen sie nun von offenen Gegnern oder verkappten Feinden ausgehen; mögen ^Ulch diese in der Wahl der Gaffen nicht wählerisch sein, daS Bktvußtseiu für eine gute Sache zu strriten. ist der halbe Sieg. Zeitnugsscha« DaS „Vaterland" nimmt Anlaß, aus der russischen Kündigung deS Pariser Vertrages auf die Motlvikung des Unterrichtsministers Stremayer zurückzukommen, mit welcher derselbe die Aufhebung deS Konkordates rechtfertigte und sucht nachzuweisen, daß auch die Pactseenten des Pariser FrirdenS ihre Wesenheit Verändert haben, daß somit Rußland mit gleichem Rechte als Oesterreich daS Konkordat, den Pariser Frieden kündigen könne. D>ß die orientalische Frage derm^Uen ihre ErledigUiig finden »verde, glaubt das „Vaterland" nicht annehmen zu dürfen; man «verde die Sache zn verschleppen suchen, wie man überhaupt nicht mehr Politik im großen Style m treiben verstelle, sondern sich begnüge, Von !ag ^u Ta,; solche zu treiben; dieses Verfahren biete allerlei Gelegenheit zuin Börsenspiele (Eine sehr verständliche Anspielung auf gewisse Kreise. Anm. d. Red.) Die „Politi k" erklärt sich durch den Inhalt des RothbucheS nicht befriedigt; Oesterreich sei nur dem Rameu nach eine Großmacht, Schuld daran trage zum großen Theile die Politik des Grafen Beuft, welcher sich in Alles mögliche hineinmische, ohne die Konsequenzen dieser Einmischung ziehen zu können oder zu wollen, wodurch nur das Anseheii deS Staates kompromittirt werde, indem dessen diplomatische Ohnmacht do« kumentirt iverde. Die „Politik" vergleicht den Grasen Neust mit einer Mücke, ivelche auf dem Nacken des Stie-ruS siKrnd. sich deS Staubes freut, den jener aufivirbtln macht. Die italienische und römische Frage sei so ziemlich ohne Rücksicht auf Oesterreich gelöst worden. allerdittgS aber »vohl ohne dem Streusande Benttscher Noten. Zum Schluß« unterzieht die „Politik" den Nachhang zum Rothbuche, welcher die pontische Frage behandelt, einer einschneidenden Kritik und findet, daß eS zu spat sei, die Creignisie im Oriente zil beschtvöreii. die Politik Oesterreichs im Oriente stehe vor ihrer EiNte. Die .Presse" behauptet, durch die nahe Verwirklichung des Konseienzvorschlages und die Haltung Englands habe sich die Situation freund lichtk gkstaltet, dafür spreche insbesondere die eminent friedliche Sendung Odo Russtll's nach Der-sailie». Tro^ alle dem ficht sich die „Presse" doch zu dem Zugeständnisse bewogen, daß wenn die orientalische Frage geltenwäriig verschleppt werde, ihre Erledigung und zwar durch einen Weltkrieg kaum vermeidlich sein wird ; es handle sich eben nur um daö Wann, nicht un» daS Wie? Auch die „Neue Freie Presse" faßt die Vachlage als der Erhaltung des Friedens günstiger auf, indem sie das Zustandekommen dcr Konferenz als so ziemlich sicher annimmt; bedenklich erscheint derselben nur die Forderung der Garantie, welche England und angeblich auch Oesterreich an Rußland stellen; letzteres werde solch? ebensowenig zu geben, alS eS seine erste Nole znrück-zuziehen bereit sein würde. Würde sich hingegen Fürst Gortschakosf zu diesem Zugeständnisse her-beilassen. dann wäre die Schlichtung dcr PontuS' srage auf sriedlichem Wege gesichcrt. Der „Wanderer" glossirt ans daS schärfste die Rachtragsforderungen des KriegsministerS. Er fragt, wozu eigentlich zwi>lf Millionen für halbe Rüstungen im Sommer vergeudet wurden? Preußens Freundschaft habcn wir sicher uns nicht erworben, denn eS lag aus der Hand, daß dlcse Rüstungen gegen unseren Nachbarstaal gerichtet waren, währmd Frankreich seinerseits keinen Grund hat, unS zum Danke verpflichtet zu scin. Zwischen dem Auftvande für die Armee und dem durch denselben erzielten Nu^effekte obwalte ein derartiges Mißverftändniß, daß daS Volt endlich der Opfer zu militärischen Zwecken überdrüssig werden müsse. Die Delegationen mögen wohl im Auge beljalten, daß der Staat aus diesem Wege seinem Ruine unaufhaltsam entgegenrückt. DüS ..Neue Wiener Tagblatt" erblickt in dem Gelingen deS Bismarkschen Kon-ferenz-Projektes eine Schlappe für Oesterreich, in-dem dadurch Oesterreich isolirr bleibe, während es in Folge der vom Grasen Beust projekUrten Koalition ouS derselben heraustreten tonnte. Be-zeichnend sei. daß Oesterreich zuletzt daS Konferenzprojett mitgetheilt wurde, um Oesterreich cincr vollendeten Thatsache gegenüber widerstandslos zu macheu. Schließlich befürchtet daS „N. W. T." daß Gortschakoff's Antwort auf die Beust'sche Note sehr herb und ablehnend ausfalle» werde. Bon den Delegationen. (P e st.) Nachdem die Delegationeu ihre Ple-uarsitzungen unterbrochen, setzten die Ausschüsse ihre mehr geräuschlose Thätigkeit fort. Än Sitzung des Finanzausschusses der österreichischen Delegation erschien der cisleithanische Finanz, minister über geschehene Aufforderung, um über die Finanzlage Eisleithaniens Ausschluß zu ge den. Erfreuliches bot das Bild, welches Herr v. Holjgethan vor den Augen unserer Delegirten entrollte, wahrhaftig nicht. Der österreichische Finanzminister erklärte: Das cisleithanische Defizit pro 187 l beträgt achtzig Millionen, davon seien sechzig gedeckt und zwar: durch drei Millionen Kassebestände, durch Abfuhr aus Landeskassen sechs, durch Steuermehrertrog acht; durch Münzscheingewin»» dritthalb, durch Nnchs-Aktiva zehu. durch Rück-zahlukg dalmatinischen Vorschusses vierthalb, durch Aktienbesitz drei, durch Met^llwcrth zwei, et.dlich durch den Ueberschuß von 1870 ziveiund. zwanzig Millionen (?). Es seien sonach gegen zwanzig Millionen unbedeckt, tvclche durch eine Rentenschuld aufzubritttttn wären. Der Budget-Ausschuß tvar jetoch einhellig der Meinung, daß, wenn oie gegebenen Ziffern richtig seien, das Defizit mindestens vierzig Millionen Gulden ausmache, tveil dir Finonzminister den Zanuar-Eou-pon 187L ungerechnet läßt, silr welchen die Mittel im Dezember 187j vorhanden sein müss?n. Insbesondere Dr. Breftel unterzog die Aufstel« lungen Holzgkthanö einer scharsen Kritik, aus tvelche dleser buchstäblich die Antlvort schuldig geblieben. Eine neue Ueberraschung steht itbiigknS oen Delegationen in Form einrr GesetzkSvorlage des Kriegsministers vor, tvelche den Ziveck hat, die Vorbedingungen zu schaffen, um binnen zwanzig Tagen eme Armee von 500.000 mobilisiren zu können. Unt^r diesen Umstände» dürste vielleicht eine Einberufung der österreichischen Delegation zu einer Plenarsitzung noch vor dem bis nun gestellten Termine (dem 8. Dezember) nöthig werden. Eigenthümlich ist die Parteigruppirung. welche sich innerhalb der DelegaNon in Folge deS drohenden Konfliktes im Oriente entivickelte; der einer Friedenspolitik zuneigenden verfassungSlreuen Partei innerhalb derselben steht eine ^Verstärkung von gegnerischer Seite bevor, nämlich durch die Mitglieder des rechten Eenlrums, denen sich auch Graf Rechberg angeschlossen hat. Politische Uebersicht. Zulaud. (Wien.) Hinsichtlich des Maßes der zu F iedenszivecken inl Sommer d.J. unternommeuen Rüstungen geben die Detailangaben tes außer« ordentlichen Erfordernisses von 60.407,863 sl. Aufklärung. Die Standescrhöhuug an Mannschaft und Pferden betrug zirka 50.000. Mann und L4247 Pferde, Uiid zwar ausschließlich an Kavallerie, Felo- und FestungSaUillerie und Fuhrives. ii, sowie de^en Remontirunjj; diese StandeSerhöhun^en l)e-trugeu be« dcr jwvullerle und den Fuhrtveseu die Hälfte des Feldstandes. Am 1ö. September (nach Seda»») wnrden zirka 30.000 Maiu» beurlaub!, »m Pserveftande trat keine Veränderung eiu. nur die kontraktlich über den monuntanen Bedarf vbeinommenen 6000 Pferde wurde» vkräußert. Dcr gegklitvartige Stand an Mannschaft und Pferde» soll jedoch beitichalten werden, das Elforderuip hiefür beträgt zirka 6 Millionen und ist in den 60 Millionen Nicht enthalten. Die russische Aulwortsiwte ist in Wien noch nicht eingelangt. In Anbetracht der von den Ka-bineten von London und Wien gemachten Vor-behalte, daß näinlich dadurch keine priiizipielle An« erklnuung d-s von der russischen Regierung in der Eirkulardepssche vom Oktoi)er eiilgenom-meneu Sl.uidputtttes ausgesprochen iveidcn solle, jcheint da» von Preußen ausgehende Konferenz-Projekt noch nicht gesichert. (Prag). Bei dcn Prager GeMeindewahlen dränge» bei jchivacher Betheiiigung d e czechischen KaildidatlN durch: In der Altstadt mit 400 gegen in dei^ Neustadl mit 586 gegen '.^05, aus der Kleinseile Mit .-!34 gegen 141^ Stimmen. In dcr Äasestladt ivurde nach hartnäckigem Wahlkampfe der Kandidat des Deutschen Kasinos. Schivab, mit 46 gegen 41 Stimmen gewählt. Die Stadt zeigte keine merkliche Erregung der Gemülher, ivie dies bei den letzten Wahlen der F.ill lvar. (P e st.) Dortige injpirirte Orgaue Ventiliren die Frage einer Abtretung der Suttorina von Seite der Tüikei an Oejierreich Ungarn. Tie bezüglichen Uuterhandlunttea sollen schon iveit vorgeschrittenjein. FürOestrrrrich hätte diese Abtretung vor Allem den Vortheil, daß dadurch der territorische Zusamincnhang zwischen den dal-maMlischen Kreisen Eatlaro uad Raguja, der durch diejes türkische Gcbiet unterbrochen ist, hergestellt vürde. Ausland. (Berli n.) Innerhalb des Reichstages droht ein Konflikt auszubrecheu: Btkanntlich sind die Maudate der Ab^zeordneten bereits abgelaufen; am Neuwahlen zu Vermeiden, beschloß der Reichstag eine Verlängerung derselben; die Fortschrittspartei bestreitet nun oesseu Kompetenz zur Vera-lhuiig und Attiitchme dcr neueu VundeSverfassung, und dräligt zn Neuwahlen; schli ßlich dürste ste sich doch bescheiden. Der Vundesvertrag Mit Württemberg tvurde vom VundcSrathe einstimmig genehmigt; am 2. Dez. wird derselbe jenen mit Vaiern berathen. ' Der ^StaatSanzeiger" enthält den Bundes-vertrag Mit Baiern. Die Haupti»estimmuiig ist die. daß die Artikel 61 bis 68 der Bundesverfassung auf Baiern keine Anivendung finden. Baicrn behält stelbststäirdige militärische Ver-waltung unter der militärischen Obcrhol^eit deS Königs voii Preußen. Die Organisation und For-mc^tion erfolgt in Uebereinstimmnng mit den Normen des Bundesheeres. Der Bundesfeldherr hat das Recht zu Inspektionen. Im Kriege ha!,en die baierischen Truppen dem BundeSfeldherrn unbedingt Gehorsam zn leisten. Die beziigliche Ver-Pflicht img wird in den Fahneneid aufgenommen. Baiern hat im BunveSrathe 6 Stimme« und entfendet 48 Abgeordnete in den Reichstag, welcher soinit 382 Mitgliederzählen tvird. Bei Beschlüssen, irelche nicht den Gesammtbuiid angehen, werden nur die Stimrneu der Staaten gezählt, welche die Angelegenheit angeht. Baiern behält ein eigenes Post- und Tele-grafenlvesen; die Stenern werden wie bei Württemberg behandelt. DaS Aufsichtsrecht des Bundes über die Heimats Niederlassungs'Verhältnisse er-streckt sich nicht aus Baiern. Bei der erste« Reichs-tagswahl bestimmt Baiern die Wahlbezirke. Der Vertrag beginnt am künftigen 1. Ja-nuar in Kraft zu treten und enthält ein Schlußprotokoll (16 Artikel), nach welchem die Ber-pflichtung Baierns zur Erhaltung der Festungen Ingolstadt, Germersheim, Ncu-ltlm und Landau nach dem Kriege auf.jegeben wird. (Müitcheu) Die theologische Fakilltät der llniven ebenfalls die Niederlage zu. bel^aupten jedoch in Dury die Positionen gehalten zn haben. Wieder ist eine jener kleinen Festungen, La g^re gtfalltn, sie ergab sich nach zweitägiger Be« schieß»ng. Anderseits woUtn die Fsanzojni kleine Erfolge errungen haben, wie bti Nauville. Ventile und Kodes, sowie diestlbkN bti Ltmans vorrücken sollen. General Werder, aber soll bei Pasques den Franzosen eine Schlappe beigebracht haben, in welcher diese 400 Mann verloren. Marbnrger» und Provinzial-Machrtchte« Marburg. Z0. Novcucher. (Die Stelle des Amtsleiters) beim hiesigen Ttadtamte wurde neuerlich zur Besetzung, ausgeschrieben. Gesuche sind bis 15. Dezember beim hiesigen Stadtamle zu ilberrei.lien. (Der Prozeß deS Freidenker.) Der t. t. olierste Gerichtshof httt ubkr die Nichtigkeits« beschwtlve des Herrn M. Biron gegen den Schuldspruch der Grazer Geschworenen wegen an geblicher Beleidigung der katiiolischeu Kirche durch einen Aufsatz im „Jreidenk-r" „Christus aus dem Konzile" einen Gerichtstag zur öffentlichen Be»-Handlung in Wien auf den 1. Dezember d. I. angeordnet. Nach dem Prepgeseße darf zu einer solchen Verhandlung der Beschwerdeftthrer bloß in Begleitung seines Bertheidigers erscheinen oder er muß sich von dem letzteren vkrtreten lassen oder endlich die Beigebung eines am Sitze des k. k-obersten Gerichtshofes tvohnhaften Bertheidigers verlangen. Da nun Herr Dr. Holzinger. der Ber-lhkidiger des Herrn Viron, »vegen unaussch'tbbarer Vertretungen in Graz nicht nach Wien reisen kann und zur gehorigkn Informirung eines Wie-n»r Anwaltes es bereits an Znt gebricht, so wird die Verhandlung vor dem Kassationshofe in Wien am I.Dezember lediglich aus Grundlage der demselben vorliegenden Btschtverdeschrist gessihrt wilden, tvelche sechs Nichtmkeitsgrüude enthält und die Stellung vor andere Geschworne verlangt. (Gemeindelva hlen in Graz.) Die liberale Partei hat bei der jiuigsten Wahl dtö ^ Wahlkölpers trotz aller Anstrengun., der Klerikalen gesiegt. Geivählt wurden die Her, en: Iant-schitz mit 620 Stimmen, Lochbiehler mit 613, Kitljberger mit 588. v. Reichenberg mit 585 Ul,d Herr Floitil als Ersatzmann mit 583 Stiinmen Die nächsimeisten Stimmen erhielten die Heiren: Dr. Hebensireit '274 Stimmen, Bergmann 24V, Kügerl 239. Engelhoser 2:j/ uitd Strohmeier alS Ersatzmann 23V Stimmen. (Die Advoka t enktimmer in Graz) bc-schloß in der lstztcn Gener.'lversammlung eine Eingabe an das Justizministerium zu richten, es möge die Kompetenz der Einzelngerichte nach der künftigen Prozeßordnung statt blS zum Betrage von 500 fl. nur bei Einklagnugen biS 300 fl. Platz greifen. (Die Sch lußverhandlung) gegen Franz Ulbel wegen 4fachen Naub- und Meuchelmordes in Bachsvorf und Dobtcng ist drsiniiiv für den 10. Jänner 1870 angeordnet. (Bon der Universität in Graz.) Die akademische Berbindnng Orion feiert am 3. Dez. in der Puntlgamer Bierhulle ihren 4. Gtündungs-kommers. (Thealer.) „G.'vant. Mittard «k Komp." aus dem Fratlzösischen von Goudinet. Das war wieder ein Theat,rabeud. wie tvir sie Heuer schon zum iiftere» gehabt, wie sie kein Provlnziülhaupt-stadttheater besser hallen kann. DtiS Stück an und für sich, das insbesondere il» den beid.n Hauptpersonen Gavaut und Minard zlvei sehr gut gezeichnete Charaktere hat. ist so voll komischer Situationen und lachencrregendcr Cpisodcti, daß das Publikum vor zu vieler Unterhaltung sast zu tvenig l'pplaudirte. Der Kern des EtückeS liegt darin, daß die zwei alten Kaufleute «inen sprechenden Zeugen eines Fehltrittes ihrer Jugend gefunden zu haben glauben, sich in den ezorbitan-testen Zärtlichkeiten gegen ihn ergehen und zulctzl arg getäuscht sind. Das Hauptverdienst deSAben-des gebührt den Herren Rosenfeld (Gavaul) und Rosen (M'nard), die in MaSke urrd Spie! gleich Vortreffliches leisteten; doch auch die übrige» Darsteller, insbesondere Herr Pärth (Theodor), Frau Parth (Elvira) und Herr Ostnsty (Plumeau) trugen das Ihre zum Gelingen des Ganzen bei, dessen Ensemble ein Verdienst der Regie ist. Die Dtrektion hat durch die Akquisition dieses ,n der That „neuesten" RepertoirstuckeS des Karltheatere sich die Anerkennung des Pnlilikum» erlvorben. Gerichtshalle (Künstler und Trödler.) August Sloll. cilt Operettensänger dcS Wirduer Theaters in Wien, ein Kunstjünger im Alter von 2t) Jahren, lies» sich durch ftnanztelle Verlegenheiten vtrlelten, ein Harmoniulll. ivelcheS er von der Klavierhand-lung des Herrn Guggl atlsgelicl)ctt hatte, an den Tri)dler Simon Lichtblau zu verkaufen. Das Harmonium hatte einen Werty voil 100 fl., dessenungeachtet gab Herr Lichtblau bl^s 25 sl. sür daösklbc, »veil er. tvic er sagt, kein Kenner vonÄnslruiuenten set uno nicht iln Stande war, trotz aller Anstrengungen dem Harmonium auch nur einen Ton zu entlocken. Dies hielt Hr. ^^ichtblau sür einen eklatattten Betveis von der geringen Güte des Instrumentes. August StoU behiUt sich das Recht vor. das Har-moittum tvieder znrückzukauseit. doch als er nach einigen Ta^len zu dem Trödler Lt.^tblau tan» und dieser irrzwiichen erfahren hatte, daß Stoll Nicht der rechttNlipige Veiitzer des Harmoniums ser. verlangte der Tlövler einen envrmcn C^ewiun, »vcii er angeblich dercitö einen Kaitser gcsunden habe, der il)m 60 sl. sur daS Instrument geboten. Es bedurst^ der Intervention der Poltzü. dauiit Herr Liichtblau das Harmoniuin uu» den Preis von ^5 fl. tvieder zurückstellte. Direktor Steiner erlegte Viesen Betrag und daS Hariuo» nium tvutde Herrn <Äuggl zuruckgelteUt. August Stoll wuroe hingegen tvegen Aer-brecheus der Veruntreuung vom Lan!>eSgertchte zu 14lägigen Kerker vernrtheilt. Der Trödler Sitnon Lichtblau, bereits früher eittmal wegeu bedenklichen AnkauseS bestrast, lvurdc dieser llebertretung nlchtschuldig erkannt, lveil ee zur Zelt des AukauseS noch nicht tvissen konnte. Sah Stoll Nicht der rechtmäßige Besi^er desHar-tttoninms sei. (Tod durch Laugenessenz) Die Tisch-lersga.tin Josesa Kaltner. deren ^ihrlässigkeit Ursache des Todcö ihleö zioeijai^ugen SöhnteiuS Rndols ivurde, pslegte konzentrirte Laugenessenz til eitlem Fläschcheu auszubcivahren, das gewöhn-lich am Knchensenster stand. Der Anblick deS gläschchenS reizte in einem Momente der Abwesenheit der Mutter die Neugierde des Kttaben. Cr nahm daS Fläschchen vom Fenster und trank einen Theil des Inhaltes, welcher trotz rasch geleisteter Hilfe hinreichte, dem ^ebkn des Kleinen nach 24stundigem schmerzhaf-ten Ringen ein Ende zu machen. Es stellte sich übrtgens heraus, daß die genossene Laugenlffenz für den Verkaus vorschrists-lvidrig konzentrirt war. indem sie höchstens nur ein spezifisches Gewicht von 102 haben sollte, in der That aber 13 Dichte hatte, eine Dtchte, lvelch', um die Essenz für daS Leben ungefährlich zu machen, den Zusatz von 18 Gewichts-theilrn Waffrr ersordert. Dephalv tvurde die tvider die unglückliche Mutter eingeleitete Untersuchung auch auf den ^.Verkäufer gedachter Esjenz. den Kaufmann Karl Haller. vom Gerichte ausgedehnt. t)rau Kattner. ivclche hestig weinend beinahe unter der Wucht des BelvußtjeinS ihrer Schuld zusammenbrach, ivurde wegen Vcrgehens gegtn die Sicherheit des Lebens zu 14 Tagen Arrest, Halter wegen Mitschuld an dein Vergehen onrch Uebertretung der sür den Verkaus vonGis« ten b(st»hendut Vorjct.riflrn zu ztvei Monaten strengen Arrest Verurtheilt. Geschäfts Ae . (Der ö sl e r r e i ch is ch e Lloyd und der Suezkanal.) Nach einem Bericht auS Port Said vom 9. d. MtS. war bort atn 6. d. M. der österreichisch» Lloyd-Dampfer „Venus" Mit voller Ladung 62,000 Kilos Getreide für Rech« nung der türkischen Regierutlg. auS Baltschik Konstauttnopel angekommen und hat am 7. d. M. Morgens den Kanal von Suez pafsirt. In Suez kam er am 8. d. M. um 2 Uhr Nachm. an, um nach Dschedah weiterzugehen. Er sühr^^ auch 193 Pllger aus Konstantinopel. Zur vertragsmäßigen Ueberführung der 300.000 Kilos nach Dschedah tverden noch vier andere Dampfer vertvendet lverden. (Neuer Berschleiß-Ttiris.) Für Papier-Zigaretten wird vom 1. November d. I. ange-fanget» in Folge Finanzministerial Erlasses ein neuer Taris eingeführt, in welchem die Preise eitriger Sorten eine Ermäßigung erfahren haben. Wien, 20. November. (Getreidebericht.j Die Nachricht, daß im Versandt von Getreide die Schlr)ierigkeiteil sich eher häufen als abnehmen, tlbt einen schlechten Eindruck auf daS Geschäft. Bei detn geringen Verkehre, der überhaupt stattfindet, tverden die samstägigen niedrigeren Z^ti-rungen aufrechterhalter,. Hriginai^-Urivat-Tetegramme. 30. November. Die Nachricht dls „Constitutionel" von einem bedeutenden glück« lichen Gefechte auf der Seite von Patay ist un-richtig. Es bestätigt sich, daß daS südtvestlich von V.ndome sit^nalisirte preußische Detachement eine isolirte Abtheilung war. welche den Weg verlor. Die preußischsn Lireitkräfte auf der Seile aon Vendome nähern sich Chateaudun. tvo der preußische rechte Flügel sich zu konzentriren scheint. London, 30. November. Die „Times" schreiben: Die Antwort Englands ausziveite Note Gortschakoff's ist fest, das Ministerium wird sich durch die Hoffnung auf die Konferenz nicht irre machen lassen. Ist die Haltung Englands einmal klar f stgestellt. wird man über die Möglichkeit einer Konferenz verhandeln können. Der Wunsch Englands ist der Friede, aber eS ist noth-wendig, daß Gortschakoff seine erste Note zurückziehe. London, 30. November. Die englische Regierung hat nach Tours die Ei»ladt»ng gelangen lassen, daß Frankreich an der Konferenz ti)eilnehme. Oesterreich knüpft seinen Beitritt zur Kon-ferenz an die Bedingung, daß Rußland die Er-klärung abgebe, sich den Konferenzbeschlüsseo un-bedingt zu unterwerfen. Pest, 30. November. DaS Militärkomite der öslerieichischen D-legation beschloß die nicht pritialgen Militärstistnngen der Verwaltung des KriegSministerimnS zu entziehet» und dem Reichs-fiuanzministfr zu übertragen. Freiherr v. Kuhn, über das Militärpensions« nornlale interpellirt. antwortete, daß dasselbe sich im Stadium der Verhandlung befinde. Norenz, 30. Nov. Die Antwortsoote des italienischen Kal^inetes i^'t gestern nach Petersbmg abgegangen; sie ist in versöhnlichem Tone abge-faßt, weist auf zwei Artikel des Pariser Vertrages hin, tvelche die Gortschakoff'sche Forderung als unberechtigt eischritten lassen, und bemerkt, daß, ivenn der Pariser Vertrag oder einzelne Punkte desselberi v rletzt worden sein sollten, die russisch« Regierung in solchen Fällen hätte Protest erheben sollen. Italien tvürde sich gewiß demselben ange-schlössen haben. Italien werde sich übrigens dem Vorgange Per übrigen Mächte anschließen. BersailleS, 29. Nov. Prinz Friedrich Karl meldet: Am 28. d. M. ivurde daS 10. Armeekorps dttrch bedeutend überlegene Kräste des Gegners angegriffen; eS konzentrirte sich bei Beaunc-la-Rolande. woselbst eS sich siegreich behauptete uud am Nachmittage in meinein Beisein durch die 5. Division und 1. Kavallerie-Division unterstützt tvurde. Unser Verlust beträgt etwa 1000 Mann. Der feindliche Verlust ist sehr bedeutend, viele hundert Gefangelte sind tn unseren Händen. Der Kampf endele nach 5 Uhr. Von der ersten Armee ist ferner die Mel-^ng eingegangen, daß in Folge der siegreichen Schlecht NM 27. d. M. AmienS am 2S. d. M. vom General Göben besetzt ivurde, Verlin, 30. Nov. (Offiziell.) Versailles, 28. Nov. Der König an die Königin: Gestern fand ein siegreiches Tressen südlich AmienS durch General M^nteuffel mit einem Theile der ersten Artnce statt. Feindlicher Verlust einige tausend Mann. 700 Gefangene, eine Mobilgardesahne. Das 9. HußarenregiMtttent ritt ein Marineba« taillon nieder. Unser Verlust ist nicht bedeutend. Wien, 2V. November. sCsu »»Bericht.) Der Effek. tenmarkt hat zwar keine wesentliche Anfbesseruiigen zit verzeichnen, doch behanpteiett sich fast alle Gtittungen zur fester» Rotiz i bei den Aktien beziffert sich die Avance nuf 2 fl., Handeltbank-Aktien stiegen um 5'/^. Trnmwny. Aktien NM 4'/z sl. Anlagepapiere wnrden willig tinsge-„ommen, von Losen besserten sich 1864er um Fremde Wechsel und Comptanten etwas mntter. Covrs-Ttltliramm. 30. Noliembcr. Einheitlicht Staatsschuld in Roten .... 5ü 6V dett» detto in Silber .... 65 15 1L60er Staats Anlehen» Loose......91 40 Bank-Nktien ............7'^7 — Credit.Aktien ......................248 25 London.............>24 15 Silber..............122- Napoleond'or»...........10 — K. s. Münz.Dnkaten..................5 84 Stimmung: Leblos. Stadt-Theater in Marburg. 1. Dezember: Gt« schlechter Mensch Lustspiel in 8 Akten von Rosen. Eingesandt. Kur aller Krankheiten ohne Medicin und Kosten durch die delikate GksnndlieitSspcise lisvü-isseisrv 6u von London, die bei Erwachsenen und Kindern ihre Kosten bl)fach in andern Mitteln erspar». 72.WV Kuren an MaAen-. Nerven-, Unter-leibS'. Brnft-. Lungen-, Hals-, Llimm . Akhem-. Drüsen-. Nicren- und Vlasenleiden lvovon ans Berlangen Kopien gratis lind franko gescndct werden. Knr-Rr. 64210. Neapel 17. April 1862. Mrin Herr! In Folge einer Leberkrankheit war ich seit sieben Jahren in einem surchtbaren Zustande von Abmagerung und Leiden aller Art. Ich war auher Staude zu lesen oder zu schreibe»; hatte ein Zittern aller Aeroeu in» ganzen Körper, schlechte Verdauung, fortwährende Echlt's-losigkeit nnd war in einer steten Nervenanfregting» die mich hin- nnd hertrieb und mir keinen Ängenblick der Nui)e ließ dabei im hiichsten Grade melancholisch. Viele Aerzte, sowohl Inländer als Franzosen, hatten ihre Kunst ersckiipst ohne Lindernng meiner Leiden. In viilligcr Berzweislttug hatie ich Ihre RevaleScivre versucht nnd jeht, nachdem ich drei Monate davon gelebt, sage ich dem lieiieii Dank. Die Revalcseivre verdient das liöchste Lob, sie l)al nur die Gesnndheit völlig hergestellt nnd mich in drn Stand gesejKt, meine gesellige Position wieder einzunehmen. Genehmigen Gie, mein Herr, die Versicherung meiner iunigsten Dank-harteit und vollkommenen Hochachtung. A/lsrn IK. 2islmnx 1. Klasse vo»» r'aiAdtr'tsr' Uaindui-Avi' I^ottoris; xexsu e^ANIctrtv vvrssnäo (Icoins ?romLs»ea), ^ansio tl. 50 i»allt)s »1k. 75, viertel a 87'/» Ili- »anptxvwinnv: 1N0.N0<» ^«rlc oto. l^liinv Fiatis, 2ivl»uo^slistv», Uevvinnxvläsr >vei'äsn prompt 8as I!»»q»isr — »«mduriii. Ein Mundant 826 mit schöner, korrekter Handschrist wird sogleich aufgenommen in der Advokatilrskailzlei des Dr. (?»r1 IpAvio. SS de e« I'sräivsAä ?. I-sitasr enlpfiehlt sich zum AZßi»» ltnd von allen Gattungen Wank- und Industrie-Effekten, sowie zur Ausführung von Auftrügen ftir die Uikiier Lörsc, desgleichen sür prft, Frankfnrt, Serlin nnd Paris zu den solidesten Bedingungen. ^ifolctvn werdell in 5pvl(ulation8- und sonstige lwi'LvnmäZsigv billige«! Zinsfuß genoinmel». vopot zn (817 werden gegen nlvnatliche Uattn)al)lnngtn coulantest berechnet und liat der Besitzer eines derartigen Natenbriefes nach 'geleisteter erfttn Natelt)al)lnng sofort die Gtwinnst-Cliance ans sämmtliche Iielinngen für sich allein. Ailfträge mlS der Proviz werden bestens besorgt und schtiellstens esfektuirt. »fgasse Nr. 189, 1. Stock, was anmit verlantbart lvird. Bezirksanöschnß Marburg aiu L8. ^ioveln-ber 1870. Der Obiliann: K. Seid!. Uuschiidliche wuzMrbo^Mitiir, welche den grauen Bart- nild.s,i. Zz» Mttl KnpK, E,ke dl I .»ji rren- nnd poflgiiffe M. llS. fl. 12 bis fl. 5.0 (7S3 tviiilkr-piililst von „ tjosen von Schwarte tZosen von Gilet von . . . Jagd-Uöcke von . Havelolis von . . Voden-Gnba von . Kalon-^tt)jjgt von Hallptttiedeilnge von Schlasrölken. Filr C^estellnngen ist die rei6)ste AnSwahl der nenesten Stoffe ain Lager, ntid werden selbe auch pronipt ansgesührt. 0 7 3 5 18 12 24 15 12 10 15 40 25 40 «erantwortltche Nedaktion, Druck und Verlag von Tdnard Sauschij» in Mnrlinrg. «. »t. U.