Nr. 145. t'l.i» ume» a l lo » «prei« : Im Komplott gnnzj. holdj. f.,, lr. l»l!> del Post «a»'!, ft. >s>. yalbj. .; dc, eil?«! lk<«. Aiutlicher Theil. Ml'^^' ^ ""^ ^ Apostolische Majestät haben mit Mi.-s ^"' ^"tschließlul« vom 20. Juni d. I. den „, '/"''alsecrstizr des Ministeriums des Innern Elc° Slam l ' v. Pslügl zum Statthaltcrcirathc bei der "Uyaltrrei in Wicu allcrgnädigst zu ernennen geruht. Auerspery m. p, «ll„.<^ l. ""b t. Apostolische Majestät haben mit ul. Mrr Entschließung vom 8. April d. I. den Ech ^ Uuivrrsitülsproscssor in Halle Dr. Hugo lchc» Ä? ^"'" ordentlichen Professor der romani-iu .^"'lologie an der Universität in Graz allcrgnädigst nennen geruht. Stremayr w. p. Vlevl^'l/' ""^ l' Apostolische MajeM haben mit BrU. H ' ? ^'Uschlicßnnc, vom 17. Juni d. I. dem nus !)?7^slnnzlistcn Joseph Bencsch in Rakmnc ft^d - ^.^'"r Vcrsl^unss in den oaurrndeu Rnhc-krsvri!>s,l'4 """lcnnung seiner vicljährigcn treuen nnd '"it der?" Dienstleistung, das silberne Verdienstkreuz ^^/^rone allcrgnädigst zu verleihen geruht. Nichtamtlicher Theil. ^ sum Millisterwechscl. "tn Wechs^'" ^'" ^°"se der lehlen Tage slattgcfundc. spricht sick x"' ^" ^">on »"scrcs Rcichslriegsmi.listers Uthalle,..., Ä>'° ."^- Ztg." in eine.» tlar und objectiv ltril«'«"- 's ^hlaudl llbcrnim-nt die Lätnns, des bi„^„ '"''lcliuuls unstreitig u>uer viel güi'sligcrc-, Be fall, ^" °^ sein Borgünacr, und es wird ihm j?dcn 'l'erbt ^^ leichter gemach«, sich das Vertraue«, z" er-^ "'» Welches dem Freiherr» v. ituUcr schon am elften f.. cmnegengtbracht wurde. Dieser ledere fand mch-«l.^ ^ro^t Fragen ungelöst und halle während seiner l»bt/°^U!is, einige entscheidende Entschlüsse zu fasse.,; H/. scheidend trägt er das Bewußtsein mit sich, seinem c» b >. lM das in der Armee so sehr angefochtene d)el^ '^ Avancements Gesetz durch ein anderes ersetz!, Htz dcn Wünschen des Offizierscorps in billiger Weise t»tr !^"U lrug und zugleich die allgemeinen Inicrcffen !^ra "^ wahrte; er hat ferner die lange schwanlcnde ^ «e über die Organisation und über die SltUung des t!„.^^slabts zum Abschlüsse gebracht; er hat durchsein ütlk ." ?uflrelen wefenllich zur Einführung des neuen lqj, "/'Utrie.Malcriales beigetragen und daducch d m '"llchen Heere eine brauchbare Waffe gesichert, von wel- cher heute die Entscheidung der Schlachten mehr denn je ad. hängig ist; er hat die Organisation nach mehreren Richtungen hin, namentlich mit Bezug auf die Mobililät, vervollständig». Jedenfalls steht es außer Zweifcl, daß cine Mobilisierung ganz andere Resnl'ule liefern würde, als in den früheren Heldzilge,,, weil alle Einzelnheilen diescs höchst coinplieierlen Vorganges bereits im vor» hmein bedacht sind. Die in der allerletzten Zeit ergan-genen Bestimmungen über die Feldsalutätsanstalttn, über das stuhrwesenscorps, über die Slabol, uppen u. dgl. dienen alle diesem Zwecke. Auch die Landwehr suchle Freiherr o. Koller als schlagfer-iyen Körv?r zu heben, u>,5 ihr ciüe großen Consistcnz zu aebc». Untern steht die ?lrmee dc» ucrndleluc,, Minister aus dem Äm.e scheiden, welches er u„t deiselben Energie, Umsicht und ver« ständnlßreichcn Thätigkeit verwalte! hat, wie jrdc andere von ihm cingenonnmnc Stellung. Man sagt ja auch dem Baron Koller nacl:, daß er ;u den besten Statt Haltern zählte. Ms FZM. Kühn aus dem Ministerium schied und Baron "Koller ihn ablöste, da gab es zwar manche, welche den Abgang dcs ersteren bedauerten, weil er sich lnoßc Verdienste um die Armcc erworben halle; aber die Wahl Kollers ward von allen Seiten mit Zuvcr, sicht begrüß!; man tmmlc dcn Wcrih und die Lristungs-fähiglcit dcs Mannes über engere Grenzen hinaus. Daß Graf Bylandl sich einer solche«, Aufnahme nicht rühmen tan", ist sicherlich lein Verschulden seinerseits, sondern es liegt in der Natur der Dinge. Er ist im Grunde ebenso ein Iwmo novus, wie der t^rz vor ihm ernannte Nachfolger Johns, FML. v. Schönfelo. Beidc müssen erst durch ihre Vcistungcn die Erwartungen rechtfertigen, welche man von ihnen hegt. Vor allem wird es die Auf-qabe des Kriegsministers fein, dcn Organismus des sst .es im Gange zu erhallen und demselben eine gewisse Stabilität zu sichern; die Zeit der Reformen und der O'aa"i,'alion muß enrich zum Äoschlnß gelangen. 5re,-lich wi't, nali zum Theil begründen, warum man gerade den »eilen Mll.ister aus den Reihe» der Artillerie wählte. Mil der Einführung des Uchatiuö-Geschützes ergibt sich »emlich die Nothwen digleit einer der jetzigen Hecreöglicderung besser ange paßten Organisation der steldartillerie, da die lnoßen Ncgimc"t.«ucrbände zu schwerfällig fi>d und im Kriege, vielfach zerrissen werden müssen. Doch wird sich diese Aenderung ohne große Störung und Kosten durchführen Eine zwcile Aufgabe des neuen Ministers, übrigens eine Aufgabe, welche ihm wie jedem anderen Kriegs» minister niemals aus dem Auge schwinden darf, ist das Streben nach Verminderung des Armecbudgcts. Natur» lich ist ci< schwierig, dieser Anforderung in einer Zeit mit Nachdruck gerecht zu werden, in welcher der poli tische Horizont nicht frei von drohendem Gewölle ist und wemgstens die Vürgfchaft eines durch mehrere Jahre dauernden ftricdcns mangelt. Gerade Olsttrrtich, welches zu einer hervorragenden Rolle berufe« ist, sovuld die orientalische Frage ernstlich ins Rollen lommt, vermag schwer mit ?er Abrüstung voranzugehen, durch welche t.ie Schlagfcrtiglcil dcr Arm?e vcrringc.t würde. Der Wunsch auf Erlcichlcrm'g dieser schweren ^ast ist vrlllommen ge-rechtfertigl,; aber es erscheint zweifelhaft, ob jemand die volle Vcral'lwortlichleit für dieselbe lwcrnrhmcn woll'e, solange mai, „icht zugleich auf ein: polilische Stcllung in Europa verzichten will. Zunächst wird sich auch Graf Bylandt begnügen muffe», mmrhalb des («egcbcne» Rah-linns Ersparungen administrativer Natur zu- erziele», und wir werden zufrieden sein, wenn ihm solches gelingt." Griechenland und die Schutzmiichte. Betreffs dcr diplomatische» Action, in welche das Cabinet Derby betreffs Griechenlands treten will, bringt die .Mg. Ztg." aus Berlin ein erläutern, des historisches Resume, aus welchem wir nachstehrndeS hervorheben : Die Schutzmächte Griechenlands, Frankreich, E"g-land und Ruhland, halten in dem Vertrage vom 7len Mai 1832, welcher dcn griechischen Thron dem Prinzen Ollo von Baicrn übertrug, die Garantie einer gric« chischen Natü iialanleihe von 00 Millionen France über« n>,mmcn, wogegen sich Griechenland vcrpflichlett, die Zinsen'der Anleihe ui'd die Tilgungssummeu un die Großmächte zu bezahlen. Die Zinszahlungen geriehen indessen schr bald ins Stocken, nnd so wurde es oiplo« malischer Gübrauch, daß, wenn die eine oder die andere „Sch^tzmachl" etwas gegen Griechenland oder die griechische Regierung auf dem Herzen hatte, sie mil oder ohne Unterstützung der übrigen die griechische Regierung wegen Nichterfüllung ihrer Verpflichtungen in Anklagestand versetzte. Ja, je nachdem der russische, französische oder englische Einfluß i» Athen der maßgebende war benutzte die in ihrem Einfluß gellänlle „Schuhma'chl" ihre verhältnismäßig geringen Geldforderu,!gen, um der griechischen Regierung Unannchinli gleiten zu bereuen. Nach Beendigung des pariser FriedenscongresscS und „ach Räumung des Piräus seitens der Wegmachte setz'en die Schutzmächte im Jahre 1857 eine Commissioi- zur Un. tcrsuchung der finanziellen Vage Griechenlands ein, welche zu dem Resultat lam, daß letzteres jährlich R0<^(X^ Drachmen, also etwas über 600,000 Marl (28 Drach. men — 20 Marl), bezahlen löimc und solle. Glicchen« land übernahm im Juni 1860 diese Verpflichtung und hat die Zahlungen in der That während einer lurzen Reche von Jahren, zuletzt in dem Jahre 1864, gele.-stet. Nach der Revolution vom Jahre 1862 und im Zu. Feuilleton. An Üesuch auf dem Javornik. (FoitschM'g.) ,., Was diesen Aufstieg zu einem beson^rs angcmh.mn ^ das sind die landschaftlichen Auslecke, d.c sch " "ugc d'o Wanderers an verschiedenen Stellen dm lN'".d dic nicht übersehen werden Men da sich b"> derselben von der Spitze ans '"cht mch da -11> weil nahe Bergrücken dieselben unmögl.ch mach n. ^ dichn Ausblicken erwähnen wir den lnr .' n b /'s"" Cinsattlnng nach dcm Hochplattau von Ad l^ N? i". von dem aus sich Stadt. Schwßru »e und 3N°f. ia selbst der üonw nm^iore in Istne', «m, d ^ präsentieren. Auch der Schnccberg ä ^ i„ ' ^rslhausc vou Hrnsica (Telegraphenstangc ^7d 5°u,°^ wiajcstät sichtbar, zeigt sich fast «". d" ga^en °U'. .m Morgcnso.lnenglanze herüber euch d tzcen. n dlc erstc Einsaltlung erreicht, so ii"d r ' i» 3"e wie ,nit cinem Zauberschlage, denn " ta ^ ' schaden ..nd Nordwchen die i.n I'«'" "°f. "' ^«'. »2^ des Winters strahlenden Niesmhaup " dc «°^ u/'^ lsl etwas steil, doch auch n.cht sehr b(0cuieno "" °Ue,n lur. Um halb 6 Uhr morgens ertönte das freudige juchhe des ersten auf dcr Spitze angelangten Reisc- ^^Wc'lch ein Anblick bot sich da dem trunkenen Augr lmr' Nur mit Zögern gche ich daran, eine Beschreibung ^ Nxndsckan zu geben, unter dem nirdcvdrückcnorn Ge- /aß he/ jede Beschreibung hinter der Wirtlich- ^znrMbl!iben mnß. Bor allem fesselt den Beschauer d/r Anblick dcö Trig lav (lm Nmdwestcn), der stch w^l von keiner Seite so gewaltig präsentiert, wle geradc ^., l,ior ans Wie ein ruhender Löwe liegt dcr König ^ ^rainerberge auf den» Niescnsockel der Alpen, alle llwc Nntcrthancn ringsnm, selbst die größten, kühn übcr- ^cnd cr ruht nwjcslätisch auf der yochwacht gegen Nien' in seinen Mähnen hat dcr Wintcrfrost scin w ttd ' leuchtendes Silber abgelagert. Ja, das ist der T alav unter ihm die Schlucht nach Bclopoljc dcullich ^kc »bar. cbcnso der Weg zu ihm hinan, der Platz, wu o Uuterkunftshülte dcs Alprnvcrcins licgt. allcö das winkt herüber, wie dcr Gruß cincö allen Freundes aus der Fernc. Westlich von ihm schell wir die Fclsumran-duna deo wochcincr Pcckcnß und links von dieser die acwalligen Kallmasscn des Kril. Noch westlicher ragen die schnccreichen Häupter des Nombon und Canin und dcs Preslrclcnit bei Flitsch cn,por; wicdcr writer nach links verdeckt dcr Tarnowancr-Wald die hinter ihm lic-aendcu Spitzen, sich selbst jedoch als ein riesiges Gc^ birgc darbietend, doch schaut übcr ihn riu Bergloloß hervor, dcr bereits dcn GcbirgKzügrn von Südtivol angehört. Es war uns wegen Mangels so weit reichender Karten nicht möglich, dicsc Spitze zu bestimmen, cs gc hört übrigens nicht ins Bereich dcr Unwahrschcinlichlcit, daß es dcr Antelao aus dcr ampczzancr Gruppe ist wrmgstcns entspricht die Lage sowie dic Formation desselben dem genannten Bcrgfürsten. Links vom Tarnovaner-Walde fällt der Blick auf die italienische Evcne. An diesem herrlichen Tagr, dcr unb, wic rs cbcn nur nach voraucgrgangrncn Gewittern i,n Gcbirge vorlonlnit, die ganzc Rundschau in selten-stcr itlarheit. Ncinhcit und Durchsichtigkeit, frci von Wasstrdunstcn ulld Höhenrauch, darbot, war dcr Blick m dle italienische Ebcnc cin geradezu linbcgrenztcr zu ncnucu; denn ^c länger man mit dcm Frldstcchcr an^ lnsstc. dcsto mrhr Städte. Märkte und Dürfer tauchten aus. und wcnn man schon drn Horizont crrcicht glallbte so entdeckte man abrrmalö eine Stadt odcr Ortschaft' Auf dirscm reich kultivierten Äod?n und dicsrr so selzr bevölkerten Landschaft die zahllosen Ortschafteil grnau bc-stmnncn z»> wüllcn, crschicn gcradezu unmöglich, doch relcht dcr Bllck zweifellos bis an die Lagunen Bcnrdias und auf das blauc Mccr. Letzteres liegt hrulc iin prncht^ vollen Murgcnlichle, wic ein altvenetianischcr Spicael stahlblau und erglänzend vor uns, und in scinen ^,/ ten crkennt man mit frcjenl Augc deutlich dic offenbar vom F.schfange hcimlchrrnden zahlrcichcn Fischcrbartcn m.t ihren wclßschnnmcrndcn Scycln, dazwischen cinc Dampfer dah.nzlchcnd, und jenseits dcö Mcrcö d lslrlonischc jiustc. bis Plrano und Cap Salvmc n i^n.^ dessen Lcnchtthuru. deutlich zu srhcn .st Ach i ' ,! e.t.gen U er der Vucht vou Monsalcmic wd so'b, euchlct daß zcde c.nzelne Schlucht oei> stci en f lii.s.. Ufers deutlich crteuubar ist. Dic Slüd v I ? und Grado licgcu zu unseren »., ^ j ^^ dnrch w.ppachcr Vorbergc und Trieft durch dcn HohcÜ! 1122 sammenhang mit den Verhandlungen wegen Wlederbe-setzung des griechischen Thrones erklärte sich England bereit, bei der Wahl eines ihm genehmen Candidate« die Ionischen Inseln an Griechenland abzutreten. Die Bedingungen der Abtretung sind in dem im englische» Unterhause citierten Vertrage der Schutzmächte mit dem Könige Georg von Griechenland vom 29. März 1874 enthalten. Nach § 8 dieses Vertrages ist Griechenland zur Zahlung von Pensionen und Entschädigungen ver» pflichtet, welche aus der Zeit der englischen Herrschaft stammen. Ueber die Auvführung dieser Bestimmung ist eine besondere Vereinbarung zwischen England und Gric» chenland abgeschlossen worden, welche die griechische Regierung ebensowenig gehalten zu haben scheint, wie die früheren Versprechungen. England ist seit lurzem im europäischen Orient mit der Ausräumung beschäftigt, und möglichenfalls dient gerade jetzt die Auffrischung jener alten Rüge dazu, einer hitzköpfigen Politik Griechenlands vorzubeugen, die etwa auf die Idee verfallen lönnle, die Verlegenheiten der Türkei auszubeuten. Die türlijche Armee bei Nisch. Die bei Nisch aufgestellte türtische Armee hat in oer letzten Zeit manche Wandlung durchmachen müssen. Vor ungefähr 6 Wochen mag der Stand der hier con-centricrten Armee wol bei 40,000 Mann betragen haben. Sowie der Aufstand in Bulgarien, also im Rücken dieser Armee ausbrach, ließ der Serastier 15,000 Mann nach dem bulgarischen Insurrectionsschauplatze abrücken Einige Tage später wurden weitere 6000 Mann nach Bosnien und der Herzegowina detachiert. Die hier zurückgebliebenen Truppen belaufen sich auf 20,000 Mann. Seit einigen Tagen kommen aber neue, meist asiatische Regimenter in Nisch an, und dürfte in kurzem wieder der Stand von 35—36,000 Mann erreicht sein. Die schlechte Witterung, welche während des Früh» jahrcs daselbst her>schte, hat viel: Krankheiten im Lager erzeugt, zumeist GelentS'Rheumatismen, Lungenkrank' heilen und Dyssenterien. Seit einigen Wochen hat sich die Witterung gebessert und mit ihr ist auch der Ge-sundheitszustand der Truppen ein bei weitem günstigerer geworden. Das Aussehen der Mannschaften ist ein gutes; es herrscht auch lein Mangel an Lebensmilteln, da große Transporte von Mehl und Reis täglich ankommen. „Talli'Elmecks", halbsüßes Brod. mit welchem die Türken sich mit Vorliebe nähren, ist in großen Quantitäten vorhanden und das Hammelfleisch liefert guten „Pilav." Die Soldaten sind mit ihrer Verpflegung zufrieden und alle Klagen sind, seit man etwas Geld unter die Leute vertheilte, verstummt. Am 15. Juli soll der rückständige Sold ausgezahlt werden — so wurde im Namen des ncuen Sultans verkündet. Man erwartet, daß Hamdi Pascha das Obcrcom-mando Übernehmen werde. Dieser General ist in der Armec beliebt un^ nach Abtml'Kerim-Pa,cha und Redif-Pascha der begabteste untcr den türkischen Generalen. Auch die kaiserliche Garde soll in zehn Tagen in Nisch eintreffen und werden schon Zelte für sie vorbereitet. Nisch ist furchtbar befestigt. Die größten Kruvp'schen Kanonen befinden sich dort. Bis jetzt sind 65 solcher Schlünde daselbst eingetroffen, und auf diese Artillerie bauen die Türken ihre Hofsnungen. Die Wehrkraft Serbiens. Nachdem die politische Situation Serbiens eine von Tag zu Tag kriegerischere Färbung annimmt und die neuesten Nachrichten über die Wendung der Dinge und eine demnächst bevorstehende Proclamation des Für< sttn Milan schon in Kürze ein offene« Losschlagen Ser< bims gegen seinen Souzerän erwarten lassen, gewinnt jede verläßliche Nachricht über die Wehrkraft dieses Van« des ein erhöhtes Interesse. Der ..Pol. Corr." geht hier« über von ihrem gut unterrichteten belgrader Correspon» denten die nachstehende Zusammenstellung zu: „Nach unserer Wehrverfassung bestehen drei Auf» geböte der Miliz, die zusammen eine Macht von 195,000 Mann repräsentieren sollen. In Wirklichkeit konnte aber nur mit zwei Aufgeboten gerechnet werden. Nach den amtlichen Ausweisen ergaben dieselben ein waffenfähiges Contingent von 100,000 Mann. Bei einer etwaigen Mobilmachung konnte aber höchstens auf 75"/<, dieses Standes mit einiger Sicherheit gezählt werden. Der Kriegsminister ließ daher im letztoeiftossenen Winter all: nicht bereits conscribierten Serben enrollieren und ergab sich, daß dieses letztere etwa 45,000 Mann liefern lönne. Dieses dritte Aufgebot halle die Bestimmung, im Kriegsfalle die Reserve zu bilden. Die gesammle Militärmacht des Fürstenlhums würde demgemäß etwa 115—120,000 Mann aller Waffengattungen betragen. Das erste wie das zweite Aufgebot wird, wie dies aus früheren Berichten bereits bekannt ist, seit Wochen brigadenweise, ü 3 — 4000 Mann, nach den Grenzen dirigiert. Vom zweiten Aufgebot dürften nur mehr ge« ringe Reste fich noch zu Hause befinden. Dagegen ist die dritte Klaffe, odcr «die Reserve" elst jetzt ein. berufen worden, allerdings vorläufig blos zum Zwecke von Lagcrübungen. die lnigadenwcise stallfinden werden. ES ist noch ungewiß, ob auch die Reserve »ach beendig» ten Uebungen au die Grenzn ausmarschieren wcrde, wiewol in militärischen Kreisen eine derartige Anordnung des Kriegsministers als wahrsHeinlich erachtet wird. Man spricht davon, daß d>,r Fürst demnächst eine Revue über die Truppen zwischen Deligrad und Alexmac abhalten werde. Indessen ist der Tag der Abreise des Fürsten noch nicht bestimmt. Der Gesundheitszustand der Truppen ist ein vor. züglicher. Das große verschanzte L^ger bei Deligrad bietet ein buntes und lebhaftes Bild. Die Milizsoldaten sind sehr heiler gestimmt und brennen vor Begierde, sich mit den Türken zu messen. Die Leute werden im Feuer exerciert und ertragen bis jetzt die Strapazen gut. Die Disciplin ist eine musttrhafte, und werden alle Anordnungen mit großer Pünktlichlcit vollzogen. Sollte indeß das unthätige Lagerlebcn zu lange andauern, so wird der Geist der Zufriedenheit unter der Mannschaft für die Dauer lamn zu erhalten sein." Politische Uebersicht. Laibach, 2tt Juni. Wie aus Wien gemeldet wird. ist der Landes-commandierende von Kroatien, FZM. Freiherr von Molliuary, dcr bcrcits mehrere Tage in Wien verweilt, wiederholt vom Grafen Andrassy und auch von Seiner Majestät dem Kaiser in längerer Audienz empfangen worden. Es wurde namentlich die strengere Bewachung der ungarisch serbischen Grenze besprochen. General Mol-lin^ry Hal in Wien zugleich angesucht, cs möge dcr Bau cincs Theiles dcr Grenzbahncn als Nolhstaudsarbcit für die Grenzbcvölkernng gestattet werden. Eine hierauf bezügliche Vorlage liegt ohnedies dcm ungarischen Finanz« minister bereits vor. Bezüglich der Umtriebe in Südungarn uud dcr serbischen Wühlereien glaubt die „Pester Korrespondenz" bestimmt versichern zu können, daß Minister Tisza von allen Borgängen in Südungarn gcuau unterrichtet ist und alle nöthigen Vorkehrungen >md Maßregeln getroffen hat; auf ungarischem Gebiete sind dir betaimM und weniger bekannten Agitatoren infolge dessen am bedeutend vorsichtiger und hüten sich zu provocieren» Leider tonnen sie abcr dennoch auf jenen» Gebiete dcr Länder der ungarischen Krone, welche nicht dcm imgan schcn Ministerium des Innern unterstehen, cs ist t>üo namentlich cm Theil Syrmicns und die nicht nuflp" löste Militärgrcuzc, ihr Treiben fast ungehindert fo>>' setzen. Wie dieselbe Correspoudcnz meldcl, hat i» Prsl ein serbischer Agent 30,000 Hafcrsäcke bestellt, die l'in»c» acht Tagcn nach Vclgrad zu senden sind. Dcr Ägenl hat eine beträchtliche Angabe zurückgelassen und die Hallt ftcr Nachnahme scndcn lasscn. Zugleich hat derselbe am Leinwand für Lagcrzellc gckaufl. Wie dic „Pr." von unterrichteter Scitc crfähil, steht folgender Wechsel in unserem diplomatisch^ Corps bevor: Graf (5hotek, unser gelicilwärlilirr (Asa»^' in Brüssel, ist zum Nachfolger des verstorbenen Grast" Apponyi bei dcr Botschaft in Paris bestimmt. D" Posten in Brüssel soll durch den außerordentliche» ^ sandten und bevollmächtigten Minister Graf Miilliitt". dcr zcitweslig beim Ministerium des Acußcren in ^W' i» Verwendung steht, übernommcn werden. Eduard Gregrs Unterhandlungen mit Ricgcr, dc>" Führer drr Allczcchcu. wurden vertagt, da Ricacr 3"' ftrnctionen von scincr Partei einholen müssc. Für ^ Bürgermeistcrwahl in Prag wurdc Strejschovöly'S Ca" didat Brauer Walisch fallen gelassen; ciue slarlc Fral' tlon des allczcchischrn Clubs soll dir Clindidalm' ^ erzbischöflichrn Rathes Pollach für das Äin^crincisl^ amt protegieren. Pollach ist jedoch höchst llerical l»'" auch Declarant. « Dem „Temps" zufolge soll das ..Journal W' cicll" demnächst eincn Bricf des Präsidenten dcr fr^ zöfischen Republik an dic Minister dcr Insti; "^ des Krieges vc» öffentlichen, durch welchen dieselbe» c»^ gefordert werden, fortan keine Verfolgungen wegen Eo>» mnnevcrgchcu mehr anzuordnen, mit Äusnaljme ga,'' besonderer, näher bezeichneter Fälle odcr wenn cö s^. un, unzweifelhaft gemeine Verbrechen handelt. Dcr ^u foll auch daran erinnern, daß schon in den letzten z"" Jahren nur wenig derartige Verfolgungen, im Ml 187d sogar nur mchr 52 vortamcn. Im englischen Unlerhause kamen am 20.^ ebenso wie im Oberhause, nur Gegenstände ohne P»' tische Bedeutung zur Sprache, untcr anderem auch ° Pcitschenslrafe (ilo^iiix) auf der Flotte. Mr. P. T°y" beantragte, unterstützt von Mr. Hopwood, eine NcM lion auf Abschaffung dieser Strafe, für deren Bribes tu«g eS gar leinen Grund mehr gebe. Nach läi'g^ Dcbalte wurde Mr. Taylors Antrag mit 120 gegl« ^ Stimmen abgelehnt. . Wie die ..Gazzetla Ufficiale" meldet, ist auch , Ablaufstermin des it a lien i sch. oe ul schcn Ha"b", und SchiffahrtverlraaeS bis zum 1. Mai 1677 vH gert worden. Das gegenwärtige, erst kurze Zeit in» ^, befindliche ilal. Ministerium sucht offcnba" Zeit z" " winncn. um sich über die Principien klar zu 'veld ' welche bei der Erneuerung der Handelsverträge f>>l" ^ selbe maßgebend zu sein haben. Bei der ErneuenMs ^ betreffenden Verträge wird Italien Gelegenheit j" A ausdrücklichen Erklärung nehmen, daß man den lllit^, Kirchenstaat abgeschlossenen Handels- und Sch'ß^ vertrag vom 8. Mai 180« für erledig erachte, da ^ selbe durch die Einverleibung des Kirchenstaates ^ italienische Königreich gegenstandslos gewvldcn sei> .^ Der spanische Senat hat am 22. d. ^' ^ Gesetz überhole baslischcn FueroS, beziehungsweise ° .„ Aufhebung, angenommen. Die von beiden Ka"" zug von Opcina, dessen Obelisk deutlich zu sehen ist, leider verdeckt. Nach Südwesten und Süden sehen wir die Eon-touren der dalmatinischen und kroatischen Berge, bis dcr langgestreckte Rücken dcs Schnccbcrgcs im Vordergründe dcn weitaus reichenden Horizont wicder cincngt; neben dem Schneebcrge gcqcu Südost springen der Iavornik bei Zirtniz und andere Vorbcrge in das Gesichtsfeld vor; dann sehen wir dcn Gorjanc bci Rudolfswcrth, dcn Kumbcrg, die 6emäcnilcr-A!pc. dic Berge des unter-krainischcn Savethaleö, dic Bcrgc bei Rohitsch, den Vo-loulet. und nun hebt sich dcr Blick zu dcn Steiner-Alpen empor, der Reihe nach stehen die Kolosse da, die Ojstrica, dic Vc'liliii Miijuva, dic Rinka, dcr Oriiltouc, dic Kocna. der Stor'zi?, dcr Loibl. dic Bcgmwica. dcr ^?tou. der Mittagökogcl bei Villach, bis wicder dcr Triglav dic hinter ihm liegende Alpemvclt, namentlich dic Berge dcs wcstlichcn Wurzcnthales, vcrdcckt. Dics ist dcr weite Ring dcr Rundschau. Welche Welt von Äergcn und Hügeln, welch' zahlreiche Thäler m,d Schluchten, welch' üppiqc Plateaus und Flächen, wclche Menge von Ortschaften fesseln den Blick inner lialb du'scs wcitgezogencn Ringes! Welcher Farbenreich, lymn llcgt vor unS: das dunkle Grün der Wälder das helle, saftige Grün der bebauten Thalflüchen und Vera. w.escn dcw Grau der Felsen, das Weiß dcr Kallalften. das Blau des Meeres, der Silberschimmer dcr schuce-rnchen Alpen, uud über alles rcich und warm aua-gegosscn das Gold der herrlich strahlenden Morgensonne! (Schluß folgt.) Oaidacher Lokalliriefe. Es ist immer peinlich, daS Opfer eines Druck« fehlers zu werden. Wer je in feinem Leben nur wenige Zeilen für eine Zeitung geschrieben, wird wisse», was das sagen will, wenn er das schmerzlich geborene Kind seines Geistes in irgend einer veränderte,, oder wol gar verstümmelten Gestalt aus den Armen der Drucker-Presse, der er es „im Hangen und Bangen in fchwcben' dcr Pein" anvertraut hat, hervorgehen sieht. Die unscheinbarste — für das Auge des flüchtigen Lesers gar nicht wahrnehmbare, dem geschürften Blicke ängstlicher Vaterliebe aber sofort auffallende — Verrückung irgend eines unschuldigen IPünltchens, die Weglassung eines harmlosen Anführungszeichens odcr die unnölhigc Hinzu gäbe eines still beschaulichen, wenn auch noch so winzigen Wörtchens können ihm oft die gute Laune für eine ganze Woche rauben. Freilich, „wer nie fein Brod mit Thränen aß — wer nie die kummervollen Nächte -— an seinem Tische brütend saß", der wird für jene tief schmerzlichen Em< pfindungen, die jeder heimlückifche Druckfehler in der Brust des ahnungslos davon Betroffenen erweckt und in derfelben noch in langandauernden Schwingungen nachzitlern macht, kein Verständnis haben. Für den betreffenden Betroffenen aber ist es wahrhaftig leine Kleinigkeit, kann ihn ja doch ein unglückseliger Mißgriff des Setzers vom geist reichsten Menschen (für den er sich — u. zw. in der Regel mit gründlicher Ver-achlung jener „öffentlichen Meinung" hält, ln der er, einem unwiderstehlichen inneren Dränge folgend, arb zum geist l o s e st e n der Sterblichen degradieren» ^ Sich des Abends mit einem auf dem Sicdtp M, stehenden Selbstbewußtsein niederlegen, um dicseS S> ^ bewußtscin beim Morgenkaffee durch einen einzige" .,« in die Zeitmig, »cmlich in jene Zeitung, in der,,'^ Artikel steht, auf dcn Gefrierpunkt gebracht ^Mt", also gewissermaßen „gestern noch auf stolze" ,,,chs, heute mitten durch die Brust geschossen", daS is» ^ als ein Unsterlilichkcl,s°Eandidal ertragen la"". ^ das Schlimmste dabei ist, daß alle nachhinkende" ^ richllgunaen ln der Regel nutzlos verpuffen, baß 1 ^l seine gesunkene schrislstchlerischc" Reputation »^ ^jl zur i'Wtiwtio in inw^rum werden. Denn, w ^ alle schon als Kinder in der Fibel gelesen habe": '^l"> einmal lügt, dcm ulaulil man nicht, selbst da»", ^„i er die Wahrheit spricht" — und wer einmal ^l Druckfehler verfallen, von dem glaubt die ^^ nur allzugerne, daß er nichts als — Druckfchlcr!«/ kann. el»"^ Das mag allen jenen, die gar so «ern ^d ..Gedrucktes" von sich selbst besitzen und m^ ^. natürlich auch von anderen gelesen haben "'""ctl<" und die verschwiegenen Papicrlürbe aller "llndircnde, mit seinem ganzen Harem m, Trll, ^u^ ^"rzola wird gemeldet, daß zwei türkische h^p^tdampfer 4000 Ärnauten in Klel ausgeschifft ins ü ^"^hlar Pascha, der zuerst in der Herzegowina lunae ^ lomm.n dürfle, hat allerdings Verstür, sli^ ' "vthwcndig gcnug. Aus Belgrad wird ander, datz », (allerdings unzuverlässigen) „Zastava" gemeldet, dit c ^, «negsminister Niloli^ in einen Tagesbefehl l°n lii/ Truppen als des Eides gegen den Suze» iollbfn o"' '"^"' "llärt habe. In Wien ist von einem ^«Tagesbefehl nichts bekannt, lischen w -^'" ^^inn eines serbisch-monlcnegrinisch.tür« livn ^ °^ "ürde natürlich auch die Insurrec. sl"lnmen"'^"^ lüdwürts des Balkans wieder empor. tla)ll> m " b"" Großvezicr an dle Bulgaren ge« Ehristc., "^^°" ermahnt die Mahomedaner m.d lwftel n,,^ Einigkeit; gleichzeitig wird von Konstanli. der vl"; angekündigt, daß die Entscheidung bezüglich selche «..,""' Reformen in naher Aussicht stehe, die Buln' ^ ^'^° ^^asse und Versprechungen auf sehen. ^"^" werden, ist nicht schwer vorauszu- haltuna"^"^" llhcint vorläufig in feiner loyalen "ft wird M'^r l>er Pforte zu verharren, «us Bula. schene Tru^^^"' baß cine mil serbischen Pässen vcr. 5iewo dcn 3^ ^°" ^'" Bulgaren, welche über Giur-gung der luV^l ""H Serbien nehmen wollte, auf Anre-beiden ztamm/^"' Legierung verhas.et wurde. - Die 2. Juli , "' lwo durch fürstliches Decret aus den 2^1!^ außerordentlichen Session einberufen. "'«li.'t» ' ^^ Marine.) Aus Pola, 21. Iuu!, schreibt Und ,. '^ Volmitlag« ging die Corvette „Zrinyi" unter Damp! E«<> >, ^^ Ncisr niich der i^vaiile a», uin sich dor. mil bcr »^ , ^ in vereinige». i?aut einer telegraphische« Nachricht ist das 'laltzs^,^ „Custozza" am vorige» Samstag in Smyrna ein-."Use». Eg ^,^h hl« !' ^°b"ld sie vor Nnler gegangen wur, griWc sie die Flagge ^ Admiral«, Varoli Vourguigno« riil einer itanoncusalve, d,e b„? ^°lel,wachsch,ffr erwidert wurde. Die Rücklehr cincö Schiffe« liich.''"" '"'gen Reife bildet immcr liu wichtiges Ereignis, «llch "" ^^ dir Vcmannung del» betrrffcuden Schiffes, sondern htlu < ^ Mariue.Augchorlgeu °uf dem Lande. Daher wird bl« !, ^^"b zu Ehrci, dc« „Friedrich" tin Fesiconcert im Vorlen »v°tl> "^°^"°'e st°llf'"dtl,. <5« ist fcho» dcr Bcfchl ellllssen llb^"' l»t Lolvetle lluhcr Dieust zu ftcUeu, mit welcher Pr°-ltt,^'" ^r lommcnden Woche begolmen werden wild. E« fchcilil bet«, ,, ^°^ ^'° Schiffedcmllttluilig vorlilafig mcht bcurlaubi, son» ^lill, ""^ tvllüllclle N°t!)wcndiglcil hier bchullcu werdlli soll-^^ ^>au,cl fchou scit geraumer Zei», dc»h die Loivetle „Dan» dolo", welche, aus einer UebmigSrlisr mit jungen Seecadetten be» griffen, soeben in Philadelphia weilt, die CinberufungSordre erhalle» hnbe, — (Voll Vrllnn l! ll ch Preß burg lliegende Tauben.) Ucbcr d>n OriculteluugSsinn der Taube» wurden bereits viele mcllwilrdige Fiille erzilhlt. Eine Vesläligung dieser Wahrnehmungen zeigt sich in dem folgenden Vorfalle. Der Theater» Director Herr LzcrnilS ist ein großer Freund schöner Tauben und halte sich uou Pnßbulg unhrere dieser medlichcn Thiere mitgebracht. Während er u»ii uon Vrüun in GsschlislSlliigelegeuhcitfu abgereist war, cnllameu mehrerc Toubrn durch Zufall a»S dem Käfige und waren sogleich verschwnudeu. Am audeln Tag langte die Nachricht an, daß die Flilchiliuge wohlbchalttn i» ihrer früheren Vehansuuq in Prchburg angelangt seien. Nachdem die Zeit ihrer Auluuft genau angegeben war, so zeigle es sich, daß diese Tauben den Weg von Vrilnu bis Prcßburg in 1 Stunde und 40 Minuten zmllckeelcgl hatten. — (Lin Jubiläum für 1876.) In da« heurige Jahr fällt auch der 100. Geburtstag des großen Geschichlsschrci-bcrs Friedlich Christoph Schlosser, welcher am 17. November 1776 zu Icver in Oldenburg das Licht der Well erblickte. Sache der wissenschllltlichcn Eorporalioncu, der Universitäten nnd insbesondere der historischen Vereine wird es wol sein, die Initiative zu ergreife», damil der Gebächlnislag drö berllhmleu Geschichtsforschers uichl unbeachtet voiilbcrgrhe. — (Entlaufen er Seehund.) NuS Mclnil wird bcr „Voh." berichtet: Da« am II. d. am Ehlomel abgehaltene Voltsfest wurde auch von einem Menagerubesitzer bcfucht, dem ein Seehund entwischt ist. DaS Thier verlief sich bis zu dem Orte Bischch, dessen Vewohmi', als sie dlS Flüchtling» gewahr wur» dcn auf denselben Jagd machten. HaS Thier wurde halb todt-geschlagen und dann in einem Fasse ausbcwahi!, wo es, ehe des» sen Vesitzer cS auslosen lamm, verendete. Der Mcnllgericbesitzcr strengt jitzl gegen die Verfolger des Seehundes eine Cntschäbi« güngsllage °n. — lFllr fromme Reisende) Das Iouinal „Le Monde" hattc seinen lromme» Lcsern empfohlen, diejenigeu Can» lone der Schweiz, welche dem NlllalhoüciSmus die Thore geöffnet, während der Sommlilaiso» mit leiuem Vcsuche zu beehren, und erklärte, die Sache wäre «unter dcn Freunden der socialen Ordnung und besonders unter den groben l^lholischen Familien" fest beschlossen. Nur die EantdM Wandt, Wallis, Freiburg, Luzern, Uri, Untclwaldcn, Schwyz, GraubUudtcu und Appenzell sind nicht in dcn Vann gethan. — (Große FeuciSbrunst.) Aus St. John«, Quebct, meldet eine Rcuter'sche Kabeldeprsche vom 18. d.: „Gestern brach hier cme Fcuersbru»st vo» enormem Umsange aus, wodurch fast der ganze Gcschäfll!!h:il der Stadt zerstört wurde. Veide Seiten der Nichelun-Slreet und di? Ostseite von EhamplaiN'Street brannten in ihrer ganzen Länge nieder, inclusive sieben Hotel?, neu« Kirch.'», da« Zollamt, der Gerichtshof, zwei Banlm, die UllllMlvollspimicreiel!, die Ducks, die Vrllcke und mehrere Schiffe. Im galizc» wurden ungefähr 200 Magazine unl, Wohnhäuser ein Raul, der Flammen. Mehrere Frauen lamcu in den Flammen um. Der angerichtete Schaden wird auf 1',, Millionen Dollars veranschlagt." — (Gegen beu Sonnenstich.) Nach Ncrichtcu der englischen UlllubNchcr wenden die Nrmec-Aerztc in Indien seil cini-gcu Jahren da« Lhiniu iu großen Gaben mit bestem Erfolge gegen die Vlutzerschung beim Sonnenstich an. Da solche Patie«: ten meist nicht mehr schlucken lünncn, so wird es iu der Dosis von etwa 15 GlainZ durch Einspritzung unter die Haut beigebracht. Die günstige Wirkung soll sich iu ziemlich lurzer Zeit danach deutlich darthuu. fokales. — (G ru « dsteuerregelung.) Im Schähnugsbezille ilrainburg beginnt die Einschätzung der einzelnen Grund-stllckc in die scslgestcUtcn Ausätze des LlasslfieationSlarifes am 3"tll und ..mit der Druckerprefse Mächten ,st leln ^'»tr Bund zu flechten." »ll«^'e geringste Unachtsamkeit, ei„e sorglos stchm. Vlene Kammer, eine alisichlsloS um zwe. Worte zu os" ltichrnde Durchstreichung oder derglc.chcn lo.mm l, . °" j'lgenschwersler Bedeutung für ihn werden. Man l«l"cn Begriff, wie mallliöe einem der Z"faU °l is?"l dort, wo man am aUerwlnigstm darauf gejahl '' "'tspltlen kann. ,. ^^ ll,«, A«« ich lö.intc manch' ein Liebchen davon stngen. Doch ^' ür heule eine« genügen, (irzühle ich d° vorgestern ^ ?c das in mein Nlfjorl als ^olalhumor.st gehM 8«/." leises Geschichlchcn, so sich hicrftadl«. zugena^ >N tzU^'^g, ^ ^^ Geschichten "««Pe«/A "n°!.^ '« mein Pech dabei haben. Ja, j°, wer pecy " "st . . 8°n:^^" zur Sache. Das Ocschichlchen, obwol c.ncm ! "Umfange nach buchstablich "^, ,'"° >^ "s gefunden EchrZ'' ^ne nuin gciftigeö Hinzuthu,, mit gNpcrrl^ Veranlassung boten, daß dle von nur erzählte Geschichte ^.. uen dieser Schuhmacherstrma handle. «s H zwar chon mehr als Geschicklichteit und .....st w er FcrtiM des Zwischcn-den-Zeilcn-Lcsens da ^d s meiner Erzählung herauszufinden, allein da in cwicgter Criminalist sogar aus fünf der unver-fä.m ck cn von icdcr beliebigen Hand nlcdergeschrlebcnen ^ ^ ' T"urtheil gcgc'l den Schreiber derselben A,. „ lann so kann es nnmcrhm auch i!eute geben, 3e s sich ich mh'ucn lasftn dürften, dcn vorhin an. g!führt^ die gedachte Auslegung um jeden Preis ^" ^Dem acacnüber sei es hicmit kurz und gut gesagt, daß die erwähnte Schuhmacherfirma mit meiner, im üb'iacn voll A bis Z vollkommen wahren Geschichte nicht das geringste zu thun hatte, daß diefe Firma viel-mclir wic ich aus cigcncr Erfahrung we.ß, dle chr zu-acbolc stehende Ocschicklichteit und Kunst einzig und allein „ur darauf verwendet, gute Arbeit zu liefern, und nicht darauf, anderen — Mchlc Streiche zu fpielen.. Sollte sich aber nun über die Lippen des Lesers dic Frage drängen: wo hat sich also der erzählte folgen, reiche Zufall mit der bcwußtm Corresponocnztarte bc-arbcn so bemerke ich hier mrcnbci: dies zu erforfchen, sci scincr Ocschicklichlcit und Kunst, zwischen den Zeilen zu kscn überlassen. Gelegenheit hirzu habe ich ihm so. cbcn geboten; nun heißt rö für ihn: liio Iluoäu?, dio Richard Kronegger. 3. Juli d.I. ,:, der Vemeiube Zirll ° ch be« ersten Classic ficalions-Districte«. - (H»ndel«lammer.) Morgen, den il«, d.M., hält die Handels, und Gcwcrbetammcr für Kraiu im Magifiralösaale eluc ordentliche, öffentliche Sitzung ab. Dieselbe deg^nt um 5 Uhr Nachmittag; die Tagesordnung derselben besteht aus nachstehenden Punkten: 1 «urlage des Sihnngsprototolle« vom 1l> Mai 1576. - 2. Geschäftsbericht der itammcr. - 8, Bericht der I. Section liber den Antrag deS itamm.rrathes Treun, betres. send die Eingabe an die l. l. i,'lll,bcSrcgierung in der Angelegen, heil der in letzter Zeit häufig auftretenden Ausverkäufe, 4. «nicht der II. Section ubcr die betreffs der Betheiligung Oesterreich« an der im Jahre 1878 in Paris stattfindenden Ausstellung im irammerbezirle hervortretenden Anfchauuugen und Wünsche — 5. «cricht der 111. Section: u) über das Marltconcesfiousgesuch der Gemeinde Raöna uud d) über jenes der Gemeinde St Mi-chael.Klopic, — 6. Allfällige sonstige Antrage. - (Vertragöve Hänger ung.) Wie autz einer weiter uuten vcröffeutlichten Kundmachung der ttainischen Handeln und Ge-wttbelammcr ersichtlich ist, wurde der Handels» uxd Schisjahrl«-vertrag zwischeu Oesterreich uud Italic» »us ein weitere« Jahr ^ bis Ü0. Juni 1877 - verlängert. Diese Maßregel dürfte unter auderem auch unserer heimischen Strohhut-Iudustrit ill DomKale uud anderen Orten, die ihren «edarf an fni.rren Geflechten und vor allem au reiuweibem und tadellosem Stroh bisher noch immcr aus Italien zu decken genöthigt ist, sehr erwünscht kommen. - (Cllsinoc ° llccIt.) Die Siwgtlgefellichllft Miller-eggcr ist hier eingetroffen uud veranfiallel heule abends ihr erstes Concert in der Lasinorcslauration. Die Gesellschaft besteh« derzeit auö acht Mitglieder«. - (Nachtübung.) Morgen abend« hillt die hiesige srei-willige Feuerwehr eine fogeuannle Nachtübung ab. - ( Eircu » Sidoli.) Dir gestrige vierte Borflel-lung des Lircus Sidoll war trotz des gerade um den «eginn der Vorstellung plahregruanig losgebrochenen und von da an ki« Mitternacht »»geschwächt fortdauciuoen Gusses Ubr.ruschl'id gut besucht. Auch i« biclcr lljorstellung sahen wir mehrfache ganz muc Piccen und lernlen desgleichen einige weitere Efcmplare aus dem reichen Marstall dcS Hern, Sitwli leuuen. Nameulüch waren es zwcr hübsche Grauschimmel, dlc sich als Schulpferbe sehr güuftig pläscntierlen. Hinsichtlich der Veleuchluug wilr« dagegen wol tine Vorkehrung ,u wünschen, die das masseuhasle Zelspring.» drr i!ampcncylinder uumöglich muchl. und glauben lvir. dalj dies. bezüglich ein ober dcn Campen in entsprechender Höhe augedrachleb Blechschutzoach gcuügeu würbe. - (Verloren und wieder l ü cl e r h a l l e n.) Ein Mitglied uud bekannter Tourist der hicfigeu AlpeuvcicinS.Kecllon verlor jüngst auf einem mit d« Secliou uulcruommcncn AuSftuge >u dcr Nähe von Gooovik be> Idlla seine Umhäuglusche, u< der sich neben einigen Wäschestüclen uuch m^rcre Vlältcr dcr Geieral» ftadslane vo« jtraiu, ein Ola« ^.'nbig'schti Flciichefliuci und uudere «lrluigleileu befunden. Der Vcilustlrtiger zcigle sciuen Verlust dem Herrn Pfarrer von Godovit mil dem Elsuchen nn denselben zu veröffculllchn,, uud erhielt zu semem Veiguügcu r>«> llils vorgestern die unverschrle Tasche sammt Inhalt zurück. E», Baucrnwelb halle dieselbe aus der vandMfze gesunden uud sojort beim Pfarramte deponiert. - ( Schulsparlasfe «.) Auch iu Trieft brmühl mau sich, das Ilistilul der Schuspullosseu in dcu dortigen schulen ' zur Einillhrnug zu bringen. In emer biejeilage stailgesnudenc» Sladtrathsitzung stclllc GR. Vuzzato einen ^c«d.jügl,chrn Aulrag, und dürste derjelbc ,m ^.'ausr der nächsten Tagc daselbst zur Uc-' ralhung gelaugcn, - (Veldes.) Wie man uns auö Beides, den itü. b. M schreibt, ist Herr »ialhumel Fleihe.i v Roth «child dajelbst zum besuche elugclr»ffeu und h°l im „Hotel Mallner" fein «b-stcigcquarllrr geuomlnm. - ( Metullum) Wie den Lefern unsres ÄlatteS au« rmer vor turzem in demselben erschienene.. Mittheilung bekannt «st, wnrdeu vor eiuige» Wochen iu der Äiahe der Stal)! Laa« in Illucrlrai» Spuren und Ueberrestc bcr Stadt Metullum «us-gcjundcn. W,e wir uuu weiter« erjuhre». ist gegründete Hcssuuug vvlhm.deu, daß sich die lobliche l. t. «ielilialcommisstlii sltt itunfl uud hlstorische Alterthümer dieser Sache amnhnxu uud dc» a» der Flmdstätlc »och weiter vorzunehmenden Nachsorlchungen ihre Ul>lll,U!tzuug zuwenden dürste. I» bnsrm ÜaUc hofft mau i» b^n »ächstcu Sommermonalen bereit« mit fuftemulischnl Viach-grabungtu an Ort uud Stelle beginnen zu tonnen. - (Verlehrsweseu.) Dem Ausweise über die ^triebe-lloullhme» der österreichischen Eisenbahn,« im Monate Mai d I cu.mhmen w.r solgeubes'. Süd bah»: Be,0rderl wurden 4l'0.4^ Prrsoue» (105.425 we..iger als im M°, 1875) nnd iAl.iiÜii Tonnen Frachten (ij!j,l^U weniger als im Mn> 1«?ü) Die E.uuahmc» bclicseu sich auf 2.834.708 st. (1l,ü8 ft. «uhr als im Mai des Vo.jahres.) Rudolfs bah»: Aciorbtrt wur. om ll 1.803 Persoueu (iiUti^ wcuigtr als im Mal 18?,) u»d 7i<.t>8U Tonne» Fiachleu (1480 mrhl a!S im Ma, 1ft7b) Die Eiunahu.e beirug ii 14/07 >'l. (8W1 ft. mehr uls im M,i d.« Vorjahres). - (Thealtr-Remiuiscenzcn.) H^r jtotzly scheint °l« lluzer Thealerd.rector eulschledeu gröhnl» Vlüä zu habni als seinerzeit i» L°ib°ch. E.uem Berichte der „Wlener Theater' n d(r m.l 1 d M ub' gelausen.» The«ln,a,sou eine« «emnlreg von 1l>.0^0fl ernel'l halben. Ueber dir geistige m.d lü..stler^che Fruch.larle.. d/r Sai-f.u fprichl sich dagegeu die 5rml .uch.« .oenigrr u,e „.tMl ans. -Ei» zwcrler uufercr eh.ma.igeu Thcolenegeuttn. Herr Iu l.ue Schwabe, wci.l g.gmwäMg..°ic wi. derselbe.. Quelle eu^ nehmeu, m P.lsen, woselbst er in der l>m Thcrestenschachte, von diesem zur Aufahrlestuve und sodann zl'.r Iohauueslapelle und von da wieder in die Pfarrkirche zurilct. Nach Absingung dcr Evangelien bei jeder Station gab dic hicsl^c äochabtheilung die Gcwch.saluen. Nachdem die kirchliche Feier beendet war, zogen die t, f. Vcamteu, begleitet vou der Kuappeulapelle, zum Schlosst Oc> wcilenegg, Nachmittags 5 Uhr begann da« eigentliche Volksfest aus dcr Zcmlja. Die Damen unterhielte« sich mit dem alcheillllnm-lichenTaubcuschicßen, während die männlichen Gäste mit Scheibe«' schießen und Kcgelschicbcu vollauf beschäftigt waren. Gegeu acht Uhr abends begann man zu tanzen, die elegantere Welt im Tanz» laalc, die Knappen iu dcr Kcgellmde. Leider waren im Saale sehr viele tanzlustige Frauen und Fräulein, Tänzer dagegen nur vier. Dns Volksfest, olnvol hcuer in einem viel kleineren Maßstabe wie sonst mrcmgicit, dauerte bis zum nächsten Morgen und ^. war außerordentlich zahlreich besucht. Die Nhazifeicr ist hicr wirtlich sehr interessant, daher der 22, Juni jedes Jahre« zum Besuche von Idria bestens empfohlen werden laun. Leider ist ;n rügen, daß bei derlei Feierlichkeiten die Wirthe das Publikum in dcr Regel mit schlechten Getränken bedienen, sowie dies heuer auch bei unS in Idria der Fall war, da einige Wirthe einen Wein schenkten, der sehr viele« zu wünschen übrig lich. Es wäre daher sehr M, wenn die löbliche Bergdirection in solchen Fällen die Schuldigen mit einem empfindlichen Piwale belegen wilrdc. Aue dem Verichlssaale. Rud olf« werth. 23 Juni, Der wegen Schlägerei wiederholt abgestrafte Josef Jure» sit, Schuster in Kalce, hatte sich am 2». Juni wegen eines Todtschlages ;u verantworten. Die Verhandlung sand unter dem Vorsitze des Kreisgerichls» Präsidenten I e un ike r statt, bei welcher die Anklage vom Slants» anwalt Hreu vertrete» wurde. Am 4, Mai l. I. gegeu Abend fuhr Josef Iuresic' auf einem frcmdni Wagen vom Markte aus Omlfeld uach Hause. Dieser wurde unterwegs von einem anderen Wagen, auf welchen: einige Kroaten saßen, eingeholt, welcher Wagen jenem des InrcHii vor-fnhr. — Dieser au und für sich ganz unbrdeulende Umstand bot dem rauflustigen Iuresit eine« nnlltommcum Hiilaß. nach seiner Gewohnheit wieder eine Prügelei iu Scene zn fetzen Als Inresiö beim Lajlovit'schcn Wirthshanse in Pristaua den erwähn^ ten Wagen einholte, zog er vom selben ohne irgend eine andere Veranlassung den .Kroaten Mathias Ukovii bei den Füßen herunter und fing ihn zn mißhandeln au. Ulouit wurde erbUxulich zugs.^ richlel, mußte vom Thatorlc weggetragen werden nub slaib am 12. Mai l. I. Laut Obductionsbcfundes hatte Mathias Uluuii außer zahl. reichen anderen Verletznngm um linlcn Stil^ivandbeinc den Vruch der Schildclluochen von bedeulendi>r Änedehnnng erlitten, welche Verletzung mit einem beträchtlichen Vlulerlravasalc ii'Uer-» halb der Schädelhühlc und mit einer Entzündung der Gehirn» häute verbunden war. und ist laut Sachverständigen Gutachtens infolge dessen au der Gehirulähmung gestorben. Beim nemlichcu Anlasse hat Iur>,siö auch den Johann Siutii und Martm Uloviö mit einem Hrlzprügel auf deu Kopf geschlagen, dieselben jedoch nur leicht verletzt. Da der Angeklagte der That vollkommen geständig war, empfahl dcr Vertreter der Gtaalöuehäldc dcn Geschworne,! die Bejahung der auf da« Verbrechen des Tootschlaa/S nud rüclsichl> lich auf die Uebertrelnng gegen die körperliche Sicherheit gerichteten Hauptfragen. D.'r Vertheidiger des Angeklagten, Dr. Rosina, vermochte beim vorliegenden Geständnisse zur Eutlnstung semes Clieu-ten nichts vorzubringen. Die Geschwornen haben die au sie gestellten Fragen einstim-mig bejaht, uud es wurde Josef Iuresit ans Grund dieses Wahispruches dc« Verbrechen« des Todlschlageb nach 8 140 st. G. und der Ucbcrtretuug g'gcn die körperliche Sichciheit nach tz 411 St. G. schuldig erkannt uud zum schunrem, mit einem Fasttage iu jedem Monate verschärftem Kerker iu der Dauer von a ch < Jahren ucrurlheilt. Die letzte iu dieser Schwurgerichltzstssion vorgenommene Hauptverhandlung fand am 21. Juni nuter dem Vorsitze des des Kreisgerichtspräsidcnten Jeu nil er statt. Huf dcr Aullagcoaul txjand sich August Flore. Derselbe ist 30 Jahre alt, ledig, nnd war zuletzt beim l. l Vcsiilsgerich^e Tschernembl a!« Duirnist bedieostet. Hier trat er Ende Februar l. I. au« dem Dienste aus, hielt sich aber uoch bis 4. Mai l. I. in Tschernembl auf. an welchem Tage er den unglückseligen Ge^ danken faßt?, da« Eommeuda-Gcbände, in welchem das l. t. Oc» zirlSgerichl untergebracht ist, iu Vrand zu stecke». Gegen 1 Uhr nachmittags des besagten Tageö sperrte Flilre die Kanzleithitre mit dcu Schlüsseln, welche ?r ans den ihm bekannten Veiwahrnngsstellcn fand, aus, nud raffte ans dcn ver» schu'beuen Kanzleilolalen die AmtSaclcn znsaniniei-, welche er theils in den Nbort warf, theils auf den Dachboden dcs (lommelida-Glbäudcö trug und dolt i» zwei Haufeu aofschlichtete, um sie auznzündcu. Dabei befanden sich auch zwei Kisten, sMa« Heu und anderes Holzwerl. Flclre zündele uu» beide Actenhauseu mit eiuem Züüdhülzchcu au, und eutfcrntc sich von, Dachboden Nach seinem Nuschlage war da« Feuer auch wnllich aus« gebrochen, jedoch wnrde es infolge des dnrch das Ziegeldach sich hcrvordrängenben Ranches von der Ehcgalllu de« im sclbcn Ge< bäude wohnhaften Amtsbieners Salmil uoch rechtzeitig entdeckt. Dasselbe wurde sohl» durch die herbeigeholte» Leuü'. „achdem es erst zwei KiNc» »lud zwei Fruste,flllgel erglifss», tlbrigens aber auch den grüßt,'» Theil der von Fläre zusammeugelragencu Amts« uctcn verzehrt hattr, gelöscht und so der in hohe», Maße drohe»» den weiteren und verheerenden Ausbreitung des Feuers E,nhalt gethan. Da da« Feuer erwieseuermaßen thalsächlich an zwei verschiedenen Act.»Hansen, sonach wiederholt gelegt wnrde nnd in beiden Fällen auch wirklich zum Nusbruch gelomme« war, wurdc von der l, t. Staatsanwaltschaft gegen Angust Flure die Anklage wegeu Verbrechens der V r a n d l e g u n g »uch ^ It!6 und 167, lit. I». St. G. erhobn. Flure cn'staud die That, als deren Motiv er Rachc angab, verantwortete sich aber dahin, daß er allerdings zwei Actenhanfen, jedoch iu Ciuem Momeule uud uur mit Cinem Zündhiilzchcu au» gezündet habe. Nach geschlossenem Veweiövcrfahren wurde den Gcschworue» eiue auf du« Verfahren der Vrandlegnxg lautende Hauptfrage und eine Eveulllalfrage de« Inhaltes: ob Flure c>n dem (lomniluda-Gebäude in Tschernembl mehr als eiumal Vrand gelegt habe, gestellt. Der öffentliche Ankläger, Staatsanwallssubstitut Dr. Ga Il «^, hielt die Anklage ausrecht, betonte insbesondere, daß das Vcr-brechen der Brandlegung im Sinne der Anklage durch das Ge, ständuis dcS Angeklagten in Uebereinstimmung mit den bcfchwo» rcnen Zeugenaussagen erwirsen ist, nnd beantragte die Bejahung der au die Geschwornen .icstellteu Fragon. Der Vertheidiger dc« Angeklagten, Dr. Rosina, überließ die Beantwortung dcr Hanfttsrage der Einsicht der Geschwornen, plaidierte jedoch für die Vcliicinnug dcr Cvculualsrage, da man dem Angeklagten doch nicht znr Last lc^eu kann. baß er den Brand wiederholt gelegt hat, wenn man in Erwägung zieht, daß die beiden Nctelihaufeu in Lincm Momente uud mit 2ilicm Züud-Hölzchen angezündet wurden, was daher nur als eine That ange» gesehen werden lc'ttne. Die Geschwornen haben »ach kurzer Berathung die Haupt' frage einstimmig bejaht, dagegen die Eornlnalfrage mit 11 gcgc» ! 1 Stimme verneint. Auf Grund dieses WahrsftrucheS wurde August Flore dl« Verbrechens dcr Brandlcgnug nach 8ii 1i^ Erlaß voin 2:; Juni I«7«, Z. 9^7, der u„tcrzMic!c>' Kammer behufs Vcrständigllliss der Handel- n»d G^ werbclrnbcüdcl? il» jia!' me»bezirke lictaiüit, daß dic O>^ liglcitSdaucr dc« am 2:^. ^lpril lK7t; udgcs5lossc»cl' Handels- und Schissahrt< >l al-Telcsjraniln dcr „?aib. Zcilu»^ Wie«, 20. Juni. Die „Politische Corresponds meldet aus Belgrad: „Alle im lctzlei, Winter vo» ^ Slupschtiüll für den Kricgofall gefaßten Gcschlnssc w^ den jetzt ausgeführt. Zunächst lmrdcn alle Oca»'^ gehalte reduciert und der größte Theil dcr CiuilbcalB' in das Heer eingereiht. Dic zweite Milizflasse hat ^ Fahneneid geleistet. General Zach commandiert die ^ liche Morawa.Ärmec, Nanto Alimpiö die stärkere Dl^ Armee, woselbst der Ucbcrgang über die Drina v^ bereiset wird. Aber auch die Türken sind dort sehr j^ reich. Tschernajcff commandiert die Südarmec grgc»i>^ dem türkischen verschanzten Lager von Nijch." Trlegraphilchrr tch^üi^ellours vom 26. Juni. pliplrr r Neutr 6510. — silbcr - lilente 68 60. - 1^ Staals-Anlehrl. 10!1 25. ^lM^Acticn 834 - , " 138 80 London 183-15. Sübe, U,2 »U. K. k. M'»"'?' laten 584. - Viapolcllü«d'or l> 77. - l(»<) Ne,chc<,»art ^ «lredüactirn 13880, 18«;<»cr Lose l(>!)-. 18l,4er ^'ost l'^ iistcrn'ichüchc Nenlc in Papier 6!) 10, Staalsbahn 2<>l» —, '^",,, bah» 179 — , 20. Fruükcnstllsfc l>77, unljaiischc «lnd'l^, 116 50, österreichische Fraiunbant I3--, dsirrieichischr M^M 68 30, Lombarden 88 80, Uuionbnnl b7ii5>. u»stro-orisii!«l'>' Paul —'—, l.'lot,dactlcn 338- -, austro-ottoinnii'sche Bank ^'< türkische Lose 17-, Lommmms - Anlehcn W 75. LgYp^ 8b-. Ruhiger. 3lnftekvmmene lfrcmde. ')lm 2ja, Poslincistcr, ^^ainburg. ^- Ilr^ iüc', Out^bes., Tl'urn. - ssriedmann, Pest. — Weber, H^ Trirst, — Hillcr, ,^fm., »iaab. , Hotel Elefant. Pünzer, Trifail, Prenes, Bayer, Kflte.; ^, diner nnd Tagnh, Wien. - Wakuniss, Littai. Hinzl, H"^, — Koprivar,' stiumr. ssreihrrr von WeißenbaH, l. l> "^ pltän, Pola. - - Morpurgo, Trieft. — Ten'el, jifm., VlaZ' Calcaii, Lack. - Anzani mit strau, itfui., Lugano, ,i Hotel Europa. Fcrsila, Äcaintcr, («urkfeld. '- Cotla,", Manser, Trieft. Mall Elisabeth, saucrbrunn. - Pajk, ^ scssor, Marburg. — Nollt, Spcuglermeister, Lilli. — S^ sammt Frau, Budapest, — Justin, ssiume. Kaiser von Lcsterrcich. Wodiscl mit Frau. Littai. ..,, «viohrcn. Icriinal, Linz, - ^tolb, Ncalitatenbcs., Iauer«'"'' — Mazi, Agcut, Graz. — Popovic, Agram. ^ Meteorologijche Beobachtungen"?« Laibach^ " ^-Z kZ? z« ^ ?« ij ^ 7U.3ic,.! 729.», >13.5 NO. schwach Regen ^35'' > 26 - ,i „ N. 729.7S > 20.7 SW. schwach bewölkt M^ 9 ,. «b 730..4! >1«« SW. schwach Regen ^ Nachts uud Morgen? starker Negru, dann abwechselnd ^< ^ neuscliciü, nachmittag«! triibe, scbwül bei scilliger Windstilles 0 ^ i füi,s llhr heftiger Südwcst, starker Regen anhaltend. Da« ^ t millcl der Winme u, i(j-ft^ „,„ 2 0" unter dem Normal l Bciantworllichl'! Rcdnctrnr : il < t o >n a r Ä a m b e ls^/ j 33l)l'sM^1'lÄ^ ^!^'/^?"'^ ^?" ^^/ "°^. ^"^ ^"^ d" unanaeuehmeu Meldungen, betreffend die Constellation der serbischen Verhältnisse, theil« durch das neuerliche ffa^'"' <^ «. ^NVlll^l. Sllbtlprnses m London flarl vtift.mmt «nd e« «litlen die Splculatiouspapiere jeder Mltung scharfen Rüctgang. " " ' " '1 °«« «euerl.chc »° _, ««lb war« Mai. ) (..... 66,5 66 25 »ebru«.) "t"« (..... 66 15 6« 25 Iilnner-) tz^„^„ l . . . 69 ß5 69 75 «pril. ) S.lberr.nt< ^ ^.^ ^ 7^ Lose, 1889........247 — 249 - " '854........108 35 108 7b " l»W........I09K0 110— » I960 ,u 100 fi. ... 1,8-cO 119-- " ^664........!80-__ 180 50 DomäNlU-Pfandbrieft .... Ili«- 18875 IrUnuenanleb.«« der Stadt «Lien 96 75 97 2b N°na«-»leMitruu«e.L°se . . 103 25 103 75 ung. <ö» eubahn-Aul. ... U6b0 8«7f. Un». Priln.kn-Vnl. . . . . ' ?i_ ^ Ailenn Lol.imunal. «lnlehen . 92— 98 25 Netten „«» V0 10250 llarl-Ludwig.Vahn.....200 25 200 7b Honau.Dampschiff.,Gesellschaft 366— 368 — Lllsabelh-Westbllhn.....151 50 152-— El!s°l)tth.N»hn (Liuz-«ubwtiser Strecke).........— — ^_ ßerdinand«cN°rdl>ahn . . . 1820- 1825-— ßranz. Joseph « Vahn .... 184— 13450 ^^'^3"^^"'"^" ' - !20 12050 Ll°yd.Ve,tllsch........842 ^ 844 - , 0«fterr. »i«ld»>tftb«ch, .... ,bv hy 130 - Geld Vaie Nnbolss-Vahn....... 109 20 N0Ü0 ktaatsbahn........ 266- 2«7- Südbahn.........8350 8875 Thriß-Vahn........ 186- 188- Ungarische Nordostbahn . . . 1l0— 101 ^ Ungarische Ostbahn.....S1 75 V2-— Tramway-GeseUsch...... 10? 50 1C8-- Vaugesellschaften. Nllg. Ufterr. Vaugcsellschaft . . —-— —-. Wiener «augesellschaft..... —>-. — .- Pfandbriefe. Nllg. ofterr, Vodencredit . . . 10850 104 — dto. in 33 Inhreu d8 — 88-25 Natlonalbanl d. W..... 97 50 9770 Uug. Vobencrebit...... 8b 25 85-^0 Prioritäten. Elisabeth.,«. 1. «m.....86-50 87 - Ferd.-Mordb.cG.......,08 25 103'l9 Hranz.IosePl»«».......90 50 90 75 »al. ttnrl^udwig.V., 1.V.7!. . 98 25 98»b0 0eft«r. «o«d»tft.«.....bS— VS2b ...... ^T^z. Sitbenl>ncger.......6150 ^ Staatsbahn........ Ibl- ^,,^/ Südliahn k 3«/,...... l12bt) l',jj 5«/. ...... 91'^ ^ Südbahn, «Ion«......—-'- ^ llng Oflölchn.......60- - ^ Priv«tl«,e. ., «redil.«..........I61-" l,^ Mudolse-L.........I3b^ Wechsel. tzranlsm't.........59 L0 ^ Hamburg.........b9 20 ^zl^ «onbon .........121 8b >'^h Pari« .........48lft Teldsorten. «"b «K lc Ducatm .... 5 ft. 83 lr. 5 st. A , zliapnleousd'oi . . 9 ^ 70 « ^ " «/> , Prruß.Kassenscheinl 59 « 70 „ 59 „ "" ^ Gilber . . . . 10l «80 . l02 „ ^ ! itlllilnschc Gruudcullastuugs-Obligallol'^ l Privalnolierun»: Geld 95 —, Ware ^