prisumrralioa» - Preise. Für Laibach Pauziährig . . . 6 st. — kr. Halbjährig . . . L . — . BierreljLhrig. . . i , Sv . Monatlich . . — . so . Mit der Post: Sa»,jährig . . . s st. — kr. Halbjährig . . . « , SO , Lierteljährig. . . L , 2S , Für Zustellung in« Hau» vierteljährig rs kr., monatlich » kr. Laibacher Sin,eine tliummern b kr. Tagblatt. Anonime Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Netakliou Lahnhosgafle Nr. 1» Lkpediiioii uud Zuleraieu Loreau: »ongreßplatz Nr 81 (Buchhand von I. v. Äleinuiayr L F.Bamb Zuserlioorrreise: Für die einspaltige Petitzeile « kr bei zweimaliger Einschaltung L bkr dreimal L 7 kr. InsertionSstempel jedesmal 30 kr. Bei größeren Inseraten und öster« Einschaltung entsprechender Rabatt Nr. 180. Mittwoch, 10. August. — Morgen: Susanna. 1870. Die Deutschen in Oesterreich. In dem vielgliedrigen Völkerkomplexe Oesterreichs mit seinen 35 Millionen Menschen befindet sich der Volksstamm der Deutschen, welcher in mehr als einer Richtung unter den übrigen Völkern der Monarchie hervorragt. Er ist der numerisch stärkste Volksstamm in Oesterreich, denn er zählt nahezu 8 Millionen, während Czechen, Mährer und Slooa-ken zusammen nur 6, die Magyaren nur nahezu 5 Millionen zählen und der Stamm der Italiener nur eine halbe Million beträgt, aber auch in anderer Richtung ragt das Volk der Deutschösterreicher hervor, es ist der Kulturträger, der Lehrmeister der weniger entwickelten Völker gewesen und ist cs noch, es hat eine Industrie geschaffen, die besten Namen in Kunst und Wissenschaft waren und sind Deutsche in Oesterreich. Daher das Volk der Deutschen in Oesterreich stets eine hervorragende Stellung unter den Völkern Oesterreichs einnahm, auch in politischer Richtung. Bis vor kurzem war die deutsche Sprache die amtliche Verkehrssprache und ist noch die Sprache der Regierung und der Dinastie. Als aber die Proklamirung des Nationalitätenprinzipes durch Napoleon III. inaugurirt wurde (er that es damals, als er uns in Italien angriff und uns so gleichzeitig den Dolchstoß in die verwundbarste Stelle unseres Innern gab), da änderte sich die Situation, da entbrannte der Kampf aller nichtdeutschen Volksstämme gegen das Deutschthum, man verhöhnte dasselbe in Schrift und Wort, man verdrängte cs, ohne besseren oder gleichwerthigen Ersatz bieten zu können, eben weil man dessen Bedeutung fühlte. Nationen, deren Kultur erst in den Anfängen liegt, machten sich lustig über das maslo nsmsktz kultnrö und vergaßen dabei die Ammendienste, welche das Deutschthum denselben geleistet. Doch nicht genug an dem, als es den Nationen und Natiönchen gelang, durch einen klerikalen Hilfsapparat sich die Majorität in einzelnen Ländern zu verschaffen, da gings nun erst recht toll zu, nun schritt man zur Vergewaltigung und schuf oder wollte schaffen Sprach-zwangsgesetze, man schritt oder wollte schreiten zur Entnationalisirung der Deutschen in Oesterreich. Zu schwach, mit eigenem Geiste dem geistigen Ueber-gewichte des Dcutschthums ein Paroli zu bieten, lehnte man sich an numerisch große, doch geistig zurückstehende Stammverwandte an, in der Hoffnung, dadurch an Gewicht zu gewinnen. In diese Kategorie gehören die Pilgerfahrten nach Moskau, die Absingung der russischen VolkShimne, die seinerzei' tigen Ovationen für den russischen General in Böhmen; ja man ging noch weiter und scheute sich nicht, ganz fremde, Oesterreich feindlich gesinnte Monarchen gegen das eigene Reich in berüchtigten Memoranden aufzurufen, während dessen die Brüder dieser Parteien für die Suprematie des Fürsten von Rom in Oesterreich schwärmten und das Volk für diesen anti-österreichischen Gedanken sanatisirten. Und was that der Deutsche in Oesterreich in diesem Kampfe gegen ihn und das österreichische Reich? k > ^ dadurch zwar nicht abhalten, für seine Nationalität einzustehen, doch gab er nach wo, und konzedirte was nur möglich war, er arbeitete rüstig an dem Werke der Freiheit, obwohl er sich dessen bewußt war, daß die Errungenschaften der Freiheit sofort als Waffen gegen ihn von den Gegnern gebraucht werden; so verdankt Oesterreich der Initiative der Deutschen das Vereinörecht, das Vcr-sammlungSrecht, die Preßfreiheit, die Schwnrgerichle n. s. w., obwohl sie wußten, daß dies alles neue und willkommene Waffen gegen das Deutschthum sein werden. Vor allem hielt er aber unter allen Verhältnissen und oft unter den demüthigendstcn Umständen an der Reichseinheit, an dem österreichischen Reichsgedanken fest, er ließ sich im Jahre 1866 bei Beginn des Krieges in das Gesicht schleudern den Wunsch der Gegner, der Krieg möge so enden, daß Oesterreich feine deutsche Politik auszugeben gezwungen werde, d. h, daß Oesterreich im Kampfe um die Führerschaft in Deutschland verlieren möge; es hat verloren und wurde aus Deutschland hinauSge-drängt; doch hielt der Deutschösterreicher unverbrüchlich an der österreichischen Idee fest und kämpft für sie und für seine Nationalität noch heute ebenso fest und unverbrüchlich. Der Deutsche in Oesterreich sieht sich in seinem Reiche gehaßt, verhöhnt, vergewaltiget, ist es doch so weit gekommen, daß die Nachricht, Deutsche gehen aufs Land spazieren, genügte, ihre persönliche Sicherheit zu gefährden, wie wir es in unserem Lande erlebt haben, und daß diese That in den Blättern der Gegner, ja in deutsch geschriebenen verhimmelt wurde; doch ging er trotzdem nicht als Pilger nach Berlin, er brachte dem General Moltke keinerlei Ovation, auch hat er nie in Memoranden Frankreich oder irgend eine andere Macht gegen Oesterreich ausgerusen, denn er hält am Rcichsge-dankcn fest, er will nur Frieden haben im eigenen Reiche, Frieden mit den ändern Völkern. Bei aller Treue für Oesterreich und seinen verfassungsmäßigen Bestand, fühlt sich der Deutsche jedoch auch als Glied jener großen Nation, welche, 40 Millionen stark, der Träger der Freiheit, der Zivilisation in Europa ist. Er ist mit dieser Nation desselben Stammes, seine Errungenschaften kommen der ganzen deutschen Nation ebenso zu gute, wie die geistigen Errungenschaften der deutschen Nation auch dem Deutschösterreicher zu Gute kommen. Das Band geistiger und stammlicher Gleichheit bindet den Volksstamm der Deutschen Oesterreichs so gut an die deutsche Nation, wie den Deutschen in Nordamerika, der gleichwohl für seine nordamerikanische Verfassung und sein nordamerikanisches Reich einsteht und eingestanden ist. Dieses Band verhindert ihn daher ebensowenig, an Oesterreich festzuhalten, wie es den Nordamerikaner oder den deutschen Schweizer nicht hindert, für seine vereinigten Staaten oder für die Integrität der Schweiz cinzutreten. Nun ist Deutschland im offenen Kampfe mit Frankreich, dem Erbfeinde; soll nun der deutsche Oesterreicher, der sich von den Slaven gehaßt und verdrängt fühlt, wünschen können, daß deutsche Waffen unterliegen gegen den Erbfeind? Der deutsche Schweizer, der deutsche Nordamerikaner, alle Deutschen außerhalb Deutschlands hegen die wärmsten Sim- pathien für den Sieg der deutschen Waffen, und zahlreich kommen die Zeichen dafür von den Deutschen der genannten Länder. Es ist uns aber nicht bekannt geworden, daß man nur einem der Deutschen in der Schweiz oder Nordamerika deshalb den Vorwurf des Landesverräthers gemacht hätte. Man mache uns nicht den Einwurf, daß die Reiche des Nordamerikaners uud des Schweizers durch den Krieg in ihren Interessen nicht so bedroht erscheinen, wie die Oesterreichs. Für Nordamerika allerdings müssen wir den Einwurf gelten lassen, für die Schweiz aber nicht, denn von dem Tage an, als Deutschland auf Vergrößerung durch deutsche Lande auSgcht, ist die Schweiz ebenso bedroht, als Oesterreich, und wie die Schweiz diesen Zumuthungen gegenüber denkt, das hat es in der Affaire Neuenburg Preußen gegenüber seinerzeit deutlich bewiesen. Was man dem Deutschen in Oesterreich, von dem man verlangt, er solle den Sieg Frankreichs wünschen, zumuthet, heißt so viel, als ihm den Wunsch zumut he n, das Deutschthum solle in Oesterreich durch den Slaven, in Deutschland durch den Franzosen unterdrückt werden. Nun komme uns einer her und sage uns, daß die Deutschen schlechte Oesterreicher seien, wenn sie den Sieg der deutschen Waffen wünschen. Vom Kriege. Obgleich es an Widersprüchen, schreibt das „Wiener Tgbl.," zwischen den Berichten der französischen und deutschen Heeresleitung in Details keineswegs fehlt, so wissen wir doch jetzt schon so viel, daß wir ein ziemlich klares Bild der Vorgänge vom 4., 5. und 6. August entwerfen können. Die großen Züge des Moltke'fchen Kriegsplanes treten schon so ziemlich ans Helle Licht. Wir sehen, wie man in Berlin vor allein darauf bedacht war, sobald man sich einmal davon überzeugt hatte, daß an eine französische Offensive nicht zu denken sei, sofort seinerseits selbst zur Offensive überzugehen. Im französischen Hauptquartier scheint man vom Anfang an nicht recht gewußt zu haben, was eigentlich zu thun sei, und versäumte so die kostbare Zeit vom 19. Juli bis zum 26. oder 27. Auch nachher, als man den Deutschen Zeit gelassen hatte, ihre Mobilmachung in aller Ordnung durchzuführen, stand man in Metz noch immer unthätig. Marschall Mac Ma-hon kam, wie nunmehr nachträglich berichtet wird, nach Metz, er soll dort Vorstellungen gegen die Ordres, die ihm ertheilt wurden, erhoben haben, man berücksichtigte sie nicht. Mittlerweile begann man deutscherseits Moltkes großen Plan durchzuführen. Diesem Plane zufolge sollten offenbar die drei Armeen in Frankreich konzentrisch einrücken, wobei der dritten Armee der Weg westlich von den Vogesen aus der Ebene von Landau angewiesen war. Die drei Armeen sollten stets gegenseitig nach Thunlich-keit Fühlung mit einander behaltend, durch die Vogesen durchbrechen und jenseits dieses Gebirgszuges im Hügelland von Lothringen ihre Vereinigung suchen. Dieselben Einwände, die gegen Moltke'S Kriegführung 1866 vorgebracht wurden, gelten auch diesmal, er ging mit isolirten Armeekörpern vor, die ein kühner General, während sie sich durch die Gebirgspässe durchwanden, zerschmettern konnte. Diesmal aber sprach für Moltke'S Idee der Umstand, daß die beiden Armeen von Steinmetz und Friedrich Karl einander so nahe standen, daß keiner von beiden ohne den ändern eine Hauptschlacht anzunehmen brauchte, daß endlich der Kronprinz über eine so starke Truppenmacht verfügte, daß eine ernste Gefahr für seine mit der Basis Landau zuerst im Rheinthal vorgehende Armee nicht angenommen zu werden brauche. Am 3. begann der Bormarsch der deutschen Heere, im französischen Hauptquartier scheint man gar keine Ahnung gehabt zu haben von dem, was sich auf deutschem Boden vorbereitete. Die Armee war noch viel ärger zerstreut, als die Benedek's. Im Rheinthal stand Mac Mahon, in seiner Nähe ein paar Divisionen von Canrobert und de Failly, gegen die Saar zu Frossard und in seiner Nähe Ladmirault und Bazaine, die Garden unter Bour-baki vermuthlich bei Metz. Am 4. hatten die Franzosen an keinem Punkt 100.000 Mann beisammen. Die Folgen liegen auf der Hand. Zum Ueberfluß besorgte die vorgeschobenste Division Douay den Vorpostendiest in der bekannten liederlichen Weise. Die Division wurde von der Armee des Kronprinzen überfallen und massakrirt. Mac Mahon zog sich eilig zurück, um über Bietfch Fühlung mit de Failly und Canrobert zu gewinnen. Anstatt irgend einen Entschluß zu fassen und entweder auf den rechten, also gegen Mac Mahon zu, oder auf den linken Flügel gegen die Saar zu kouzentri-ren, was man hatte, blieb man im französischen Hauptquartier unthätig und lieferte so den Sieger von Magenta, dem man nur die spärliche Hilfe einiger Divisionen gab, dem Kronprinzen von Preußen ans Messer. Dieser hinwiederum handelte als richtiger General, er folgte dem geschlagenen Mac Mahon auf den Fersen und zog gleichzeitig, was er an Truppen noch besaß, die Badenser, Württemberger und das 1. bairische Korps über den Rhein ins Elsaß, Mac Mahon wurde zur Schlacht gezwungen mit 70- bis 80.000 Mann gegen mehr als 100.000! An demselben Tag brach Steinmetz mit der 1. (7. und 8. Korps und eine Reiterdivision) über die Saar. Er erdrückte mit 60.000 Mann Frossard, der mit den Hilfstruppen keine 50.000 hatte Napoleon handelt ganz recht, wenn er seine Truppen hinter die Mosel zurückführt und, auf das verschanzte Lager von Metz gestützt, nochmals an das Kriegsglück appelliren will. Seine Chancen sind hiesür nicht die günstigsten. Einerseits weiß mau noch nicht, wie es mit Mac Mahon und Frossard steht. Und dann sind diese beiden Korps, die 90.000 Mann stark ins Feld gerückt sind, desorga-nisirt und vor Wochen nicht wieder verwendbar. Ganz intakt sind noch die Korps von Bazaine (50.000 Mann), Ladmirault (35.000 Mann), Bourbaki (45.000 Mann), dann das erst in der Bildung begriffene Korps von Douay (Felix) und das famose Landungskorps, im ganzen also höchstens 170.000 Mann. Die Deutschen haben noch intakt die ganze zweite Armee in der Stärke von mehr als 230 000 Mann. Ferner noch einen Theil der kronprinzlichen Armee, der auch noch keinen Schuß gethan hat.. Die letzten Abtheilungen der süddeutschen Armee, Württemberger und Badner, sind nahe der schweizer Grenze bei Colmar über den Rhein gegangen. Vermuthlich sind sie zur Zernirung von Straßburg bestimmt. Ueber die Kämpfe von Weißenburg, Saarbrücken und Wörth fehlen natürlich noch eingehende Berichte. Wir stellen im nachfolgenden zusammen, was einstweilen an Thatsächlichem vorliegt: Ueber das Treffen bei Weißenburg schreibt ein Korrespondent der „A. A. Ztg." von der Südarmee am 4. August: „Heute Morgens um 3 Uhr hat die Aktion begonnen. Bei Steinmauern am Einflüsse der Murg in den Rhein, wurde eine Brücke über letzteren geschlagen und erfolgte der Uebergang ohne großen Widerstand. Die Franzosen hatten ihre Truppen von Bitfch her nach der Ecke zwischen Rhein and Lauter vorgeschoben und hat daher die deutsche Armee ihren Angriff in dieser Richtung bewirkt. Den ganzen Vormittag ertönte vom jenseitigen User ein oft heftiger Kanonendonner, der sich nach und nach etwas mehr heraufzog." Die offizielle „Karlsruher Ztg." bringt folgenden Bericht über das Treffen bei Weißen-burg: „Donnerstag Flüh rückte die Vorhut der dritten deutschen Armee, die baierische Division des Grafen Bothmer, gegen das durch Verschanzungen bedeutend befestigte Weißenburg. Es gelang im Sturme in die Befestigungen einzudringen und 300 Gefangene zu machen. Das Gefecht kam jedoch bald zum Stehen und wurde durch das heranrük-kende 5. preußische Armeekorps kräftig ausgenommen. Es entstand ein heftiger Kamps. Da der Feind fortwährend neue Verstärkungen heranzog, wurde auch eine Kolonne des 11. preußischen Korps engagirt und stürmte in die rechte Flanke des Feindes. Derselbe zog sich eiligst zurück und wurde weit über Weißenburg hinaus verfolgt. Der Kronprinz von Preußen wohnte dem Gefechte bei. Es wurden 800 Gefangene gemacht, darunter viele Zuaven und Turkos, und ein Geschütz von dem preußischen Jägerkorps erobert. Das Zeltlager der französischen Kavallerie und viele Waffen wurden erbeutet. Der Verlust der alliirten deutschen Truppen wurde vorläufig mit 600 Todten und Verwundeten berechnet, der feindliche Verlust bei weitem bedeutender geschätzt. Die badische Division ist weit in das französische Gebiet vorgedrungen, ohne ernstlichen Widerstand zu finden. Weitere Nachrichten über den Kampf bei Weißenburg und am Gaisberg konstatiren, daß die Verluste auf beiden Seilen außerordentlich groß sind. DaS preußische Königs-Grenadier-Regiment ist fast gänzlich aufgerieben worden. Von einer Kompagnie, welche dem stärksten Kugelregen ausgesetzt gewesen, ist nur ein einziger Mann übrig geblieben. Die Baiern haben gleiche Einbußen an Mannschaft erlitten. Die in der Schlacht gefangenen Franzosen (482 Mann und 12 Offiziere) wurden unverzüglich landeinwärts transportirt. Ein Korrespondent der „Pr." in Mainz sah den Separatzug auf dem sich etwa 250 Manu mit preußischer Bewachung befanden. Die Offiziere waren sehr niedergeschlagen, ganz zerknirscht, von den Gemeinen viele kreuzvergnügt. Vor allen in die Augen fielen acht oder zehn Turkos mit ihren fantastischen Anzügen. Sie machten durchaus nicht den Eindruck martialischer Krieger, sondern vagirender Banditen. In der Nacht um 3 Uhr traf ein zweiter Transport von 380 Mann ein. Sie finden zunächst ein Unterkommen in der Zitadelle und gehen dann weiter nach Erfurt und Spandau. Wie es heißt, wurden nach der Einnahme von Weißenburg viele französische Soldaten in Kirchen und Kellern vorgefunden. Elsässer Bauern, welche baierische Soldaten mit siedendem Oel begossen haben, sind ebenfalls gefänglich eingezogen worden. Ueber das Treffen bei Saarbrücken tele-grasirt man aus Mainz: 1. Heute (nämlich am 6.) von Mittag bis nach Anbrechen der Dunkelheit lebhaftes und sehr heftiges Gefecht zwischen Saarbrücken und Forbach. 14. Division engagirte das Gefecht, wurde dem sich verstärkenden Feinde gegenüber sukzessive durch drei Bataillone, 1 Batterie der 16. Division, 3 Bataillone, 2 Batterien und Kavallerie der 2. Armee unterstützt. Die Höhen von Speichern, südlich des Exerzierplatzes, wurden erstürmt, der Feind aus Forbach zurückgeworsen. Während dieser Zeit war die 13. Division über Völklingen vorgegangcn, hatte Rösseln genommen und gegen Abend mit ihrer Tete Forbach erreicht. General Franxois todt, sehr viele Verwundete, viele Gefangene von verschiedenen Regimentern des Froffard'schen Korps. Zahl noch nicht sestzustellen. Ich habe das Kommando übernommen. v. Steinmetz. 2. Theile der 1. Armee gegen Korps Frossard im Gefechte. 5. Division und Theile der 6. in dasselbe cingegrifsen. Schwerer blutiger Kampf der Franzosen bei Speichern und auf dem Kreuzberge. Bei Einbruch der Dunkelheit der Sieg für uns vollständig entschieden. General-Lieutenant v. Alvensleben. Ueber die Vorgänge bei Wörth am 6ten meldet das 1. baierische Armeekorps folgendes: Um 6 Uhr Früh erfolgte der Abmarsch aus Jngelsheim gegen Lobsan und Lambertsloch auf grundlosen Seitenwegen. Von Wörth wurde Kanonendonner vernom-mes, worauf gegen den linken Flügel der Vormarsch der 1. Division (Stefan) begonnen wurde, deren Spitze um 1 Uhr daselbst eintraf. Um 3 Uhr schritt man zum konzentrischem Angriffe und um halb 5 Uhr waren die Höhen nach einem erbitterten Kampfe genommen. Unsere Verluste sind bedeutend. Der Feind wich in Unordnung zurück und wurde durch die Kavallerie verfolgt. Die 2. Division war als Reserve am Gefechte nicht unmittelbar betheiligt. Details sind noch nicht festgestcllt. Nach der Schlacht bei Wörth gingen die Franzosen, wie unser gestriges Telegramm meldet, in größter Unordnung zurück. Bei Niederbronn versuchte sich französische Artillerie zu halten, wurde aber von den Baiern genommen. Der Feind ging auf der Slraße nach Bitsch zurück. Die württem-bergische Kavallerie nahm bei Reichshofen viele Vorräthe und vier Geschütze. Todte und Verwundete bedeckten die Rückzugsstraße. Am 7. früh wurde das vom Feinde verlassene Hagenau besetzt. Saargemünd und Forbach sind, letzteres nach einem leichten Gefecht, besetzt. In Betreff der Arbeiten zum Küstenschutze besagt ein Privatbrief aus Norden: „Wenn schon die Mobilistrung der riesigen Streitkräfte zu Lande als ein Wunderwerk erscheint, so ist wcit mehr die Arbeit zum Schutze der Küsten als ein solches zu betrachten. Der Erfolg wird lehren, daß hier wahrhaft stauenswerthes geleistet worden. General Vogel v. Falkenstein ist mit uns zufrieden, und wir haben das höchste Vertrauen zu ihm; die Franzosen mögen getrost kommen, wir sind zu ihrem Empfange bereit." Aus Flensburg erhielt die „Pr." ein Telegramm mit folgender Meldung: Aus Bülk am Eingang zur Kielerbucht wird gemeldet: Acht französische Schiffe steuern direkt hieher; es sind vier Ramm-sregatten mit Backtackeluug, zwei Fregatten mit Voll-schifstackelung und zwei Aviso. Aus Mainz erließ der König den Befehl, alle Rekruten vom Jahre 1870, die erst im No' vember eingereiht werden sollten, sofort einzuberufe" und für eine neue Rekrutirung der Jahrgänge 18^< bis 52 alles schnellstens vorzubereiten. In Neustadt an der Hardt fand bei der Durchfahrt des Königs Wilhelmeine großartige Demonstration statt. Der Bahnhof und die malerischen Höhen waren, wie der „Pr." gemeldet wird, mit baierischen und preußischen Truppen und der ge-sammten Einwohnerschaft der umliegenden Orte dicht besetzt. Verschiedene Redner traten auf. Die Jubelrufe für den König, Bismarck, Moltke und Roon vereinigten sich zuletzt mit einem allgemeine« Hoch auf Deutschlands Einheit und Freiheit, welches bei der Abfahrt des Extrazuges zum Kriegsschauplatz donnernd durch die Berge hallte. Das Oberkommando der deutschen Armee hat bestimmt, daß bei den Trnppentheilen Wasserträ-ger-Abtheilungen aus Krankenträgern und maroden Leuten im Regimentsverbande gebildet werden sollen, um den Truppen die Beschwerden der Hitze, soweit möglich, durch Herbeibringung von Wasser selbst >M Tressen zu erleichtern. Bei Eppen, in der Nähe der französischen Grenze, zwischen Pirmasens und Bergzabern, liegen zwei Häuser außerhalb des Ortes. Trotz der starken baierischen Patrouillen, die Tag und Nacht streiften, war es ungefähr 15 Mann französischer Soldaten, darunter Turkos, möglich, am 3. Abends gegen Eppen zu dringen, sie nahmen da aus den Häusern, was ihnen in die Hände kam. In den genannten zwei Häusern wohnen ein alter Mann mit zwei Töchtern und ein Taglöhner mit Frau und vier kleinen Kindern. Die Turkos banden den alten Mann am Fenstergitter fest, nahmen alles und schändeten die 14- und 16jährigen Mädchen. Der im anderen Hause wohnende Taglöhner wurde derart mißhandelt, daß er noch in selber Nacht den Geist aufgab; ein 6jähriges Kind warfen die arabischen Schurken zum Fenster hinaus. Die Unmenschen erhielten jedoch bald ihre Züchtigung von einer aus Pirmasens kommenden Patrouille der schwarzen Hußaren (Pommern). Vier Turcos wurden niedergemacht und fünf gefangen genommen. Wir lassen nachstehend die vom Kriegsschauplätze eingelausencn Telegramme folgen: Paris, 8. August. Ein Bericht des Kriegsministers General Dejean an die Kaiserin zählt die getroffenen Maßregeln auf, um die Vertheidigung von Paris zu sichern und die Lücken der Armee auszufüllen. Die Forts und der Gürtel von Paris werden bald im Stande sein, eine regelmäßige Belagerung auszuhalten. Die Vertheidigung von Paris wird demnach gesichert sein. Die Lücken in der Armee können unverzüglich ausgesüllt werden, indem man 150.000 Mann, die den verschiedenen Waffengattungen entnommen sind, ins Feld stellt, die mit der Klasse von 1869 mit der Mobilgarde, der stabilen Nationalgarde und den Freischützen zwei Millionen Vertheidiger bilden werden. Alle ihre Gewehre sind bereit und cs erübrigt dann noch eine Reserve von einer Million Gewehren. Paris, 8. August. Eine neue Proklamation der Kaiserin und der Minister appellirt energisch an die Nation zur Vertheidigung des National-Territoriums. Metz, 8. August Morgens. Die Armee kon-Zentrirt sich, um auf die Vogesen zu marschiren und die Uebergänge derselben zu vertheidigen. Die Nacht war ruhig, keinerlei Engagement. Metz, 8. August, Vormittags. Failly ist in Verbindung mit Mac Mahon. Der Geist der Armee ist ausgezeichnet. Seit meiner letzten gestrigen Depesche keinerlei Angriff. In der Schlacht von Froschweiler griffen 140,000 Preußen das 33,000 Mann starke Korps Mac Mahons an. Gez. Napoleon. Paris, 8. August, Nachmittags. Eine offizielle Depesche meldet, daß ein preußischer Offizier als Spion verhaftet wurde. Es wurde folgendes Telegramm bei ihm gefunden: „Muth! Paris erhebt sich, die französische Armee wird zwischen zwei Feuer gefaßt werden." Der Spion wurde unver-weilt ius Hauptquartier geschickt. General Türr und Gras Bismarck. Berlin, 6. August. Gegenüber den vom „N. Wr. Tagbl." gebrachten Miktheilungen TürrS publizirt der „Staatsanzeiger" ein Telegramm des Grasen Bismark an das auswärtige Amt, wonach der Bundeskanzler seinerseits Türr auf Wunsch Napoleons empfangen und von ihm mündliche, von besser akkreditirten Agenten jedoch schriftliche Mitteilungen entgegengenommen hat, die zur Veröffentlichung bereitstehen, aber niemals, weder schriftlich noch mündlich Antwort gegeben. Türr wurde französischerseits von Hause aus als unzuverlässig und nur militärisch verwendbar bezeichnet. * 2 General Türr stellt in einer an das „Wiener Tagbl." gerichteten Zuschrift diesen Behauptungen des Grasen Bismarck nachstehendes entgegen: 1. War General Türr im Juni ' 1866 in Berlin und zwar über die ausdrückliche Aufforderung des damaligen preußischen Gesandten am Hofe von Florenz, Grafen Usedom, und überbrachte Depeschen von demselben nach Berlin. Der Zweck der damaligen Reise des Generals Türr war streng militärischer Natur. Als General Türr mit dem Grafen Bismarck konferirte, und letzterer die Schwierigkeiten des bevorstehenden Krieges mit Oesterreich erörterte, kam der preußische Minister spontan auf Anträge bezüglich der Vergrößerung Frankreichs zu sprechen, die er bereits dem Kaiser Napoleon gemacht hatte. 2. General Türr hatte weder auf seiner Reise nach Berlin, noch auf der Rückreise den Kaiser Napoleon gesprochen, und erhielt bloS, von Berlin über Paris zurückkehrend, den Auftrag, den ihm Graf Bismarck für den Prinzen Napoleon gab. 3. General Türr hat niemals im Aufträge des Kaisers Napoleon gesprochen, und blos dem Kaiser eine schriftliche Mitteilung über die vom Grafen Bismarck spontan gemachten Aeußerungen bezüglich der Vergrößerung Frankreichs zukommen lassen. Diese schriftliche Mitteilung schloß mit den Worten: Es scheint mir, daß Gras Bismarck in diesem Sinne zu mir gesprochen hat, damit ich es Euer Majestät zu wissen mache. Politische Rundschau. Laibach, 10. August. Dem „N. Frdbl." zufolge hat die österreichische Regierung nach dem Muster der preußischen Einrichtung ebenfalls ein fliegendes Eisenbahnkorps errichtet, das den Hauptzweck hat, im Falle der Noth die Bahnen zu zerstören und ebenso wieder zerstörte Geleise fahrbar zu machen; dasselbe ist Sonntag gebildet worden. Die „Nordd. Allg. Ztg." sagt: Seit die Staaten Süddeutschlands dem Drohen und den Schmeicheleien des fränkischen Imperators widerstanden und sich als Bundesgenossen treu erweisen, spricht die Volksstimme Norddeutschlands viel weniger davon, welche Vortheile Preußen aus dem Kriege erwachsen, als wie Süddeutschland am besten für feine treue Aufopferung zu lohnen sei. Der Herzog von Grammont hat unterm 3. d. an die diplomatischen Agenten Frankreichs eine Note gerichtet, in welcher er leugnet, daß Frankreich sich mit dem Grafen Bismarck in Betreff Belgiens irgend wie in Unterhandlungen eingelassen habe. Aus Paris wird gemeldet, daß der italienische Gesandte Nigra ebenfalls in den Ministerrath berufen wurde. In Lyon und Marseille besorgt man Unordnungen. Die Nachrichten von der Armee und die Proklame brachten einen höchst traurigen Eindruck hervor und herrschte allgemeine Niedergeschlagenheit. Das amtliche „Journal" konstatirt dagegen den einmüthigen Patriotismus des Landes, weist nach, wie durch den endgiltigen Triumf Hohen-zollernö und des erstehenden germanischen Kaiser-thumes, das um jeden Preis die Meeresküsten haben wolle, fast alle europäischen Mächte bedroht wären und appellirt an die Regierungen und Völker, um Europa dem preußischen Despotismus zu entreißen und das europäische Gleichgewicht zu retten- Das amtliche Journal beruft sich aus die zu Tage tretenden Simpathien sür Frankreich von Seite der meisten europäischen Mächte und auf das Vertrauen des Landes, erkennt die Haltung der französischen Presse an und sagt, die edle Mitwirkung der Kammer wird den Truppen neue Stärke verleihen. Es schließt mit den Worten: das Frankreich von 1870 wird den Völkern Europa's zeigen, daß wir noch nicht entartet sind. Am Montag wurden die belgischen Kammern vomKönig eröffnet. Die Thronrede drückt das feste Vertrauen aus, daß die Neutralität Belgiens von den Kriegführenden geachtet werden wird. Sie dankt der Königin, dem Parlamente und der öffentlichen Meinung in England sür die Belgien kundgegebenen Simpathien und sagt, daß Belgien seine Neutralität gewissenhaft beobachten und durch alle Mittel vertheidigen wird. Alle Absätze der königlichen Thronrede wurden mit den wärmsten Beisallsbezeugungen ausgenommen. Die Begeisterung erreichte den höchsten Grad bei den Worten betreffend die Haltung Englands. Endlose Rufe: Hoch England! — Am selben Tage erklärte Glad-stone im englischen Unterhause, England wolle, wenn ein Theil der Kriegführenden die Neutralität Belgiens verletzte, mit dem ändern zur Vertheidi-gung Belgiens kooperiren. Dieser Vertrag solle bis 1 Jahr nach dem Friedensschluß rechtskräftig bleiben. Hiervon wurde den kriegführenden Mächten Mittheilung gemacht. Die Siegesberichte aus Deutschland, welche der Botschafter des Nordbundes in London, Graf Bernsdorff, sofort veröffentlichte, riefen die freudigste Erregung in allen Bevölkerungskreisen hervor. Zur Tagesgeschichte. — Aus Agram, 6. August, wird berichtet: Heute morgens wurden an allen Straßenecken der Stadt Inschriften mit Aivio auf Stroßmayer und aufreizende Proklamationen angeheftet vorgefunden. Erzbischof Mihajlovits traf gelegentlich seines Einzuges auf wenig Simpathie unter der Bevölkerung. Vielfach wurde „Zivio Stroßmayer!" gerufen und in die Kutsche des Erzbischoses massenweise Visitkarten obigen gedruckten Inhalts hineingeschleudert, weshalb es zu Verhaftungen gekommen ist. — Das Zündnagelgewehr kitzelt! Eine Probe von der Fantasie der französ. Journalisten. Der Korrespondent des „Soir" macht die köstliche Entdeckung, daß die preußischen Soldaten sich fast ebenso vor ihren eigenen Waffen fürchten, als vor den Mi-trailleusen. Das Zündnadelgewehr beschreibt dieser Korrespondent folgendermaßen: „Es kann nur fünfmal abgefeuert werden und dann berstet es, seine Schuß» weite beträgt kaum ein Drittel von der des Chafsepots. Die Kugel, die es abschießt, ist so klein, daß, wenn sie einen Menschen trifft, dieser den Schuß kaum spürt, die Empfindung, wenn überhaupt eine solche vorhanden, ist fast eine angenehme — eine Art Kitzel!" — Aus dem Territorium Washington in Nordamerika wird geschrieben: „Schickt uns Weiber! Ein tausend tugendhafte, fleißige, fanftmüthige Weiber als Gehilfinnen sür die Herren der Schöpfung werden verlangt. Das Land ist fruchtbar; ein Acker liefert fünfzig Bushel Weizen. Aber was ist Weizen ohne ein Weib? In einem County des Territoriums allein gibt es vierhundert heiratsfähige Männer und blos 23 Frauenzimmer." Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Lokal-Chronik. — (Herrn Bergkommissär Ritter v. Fritsch,) unserem früheren allseitig geschätzten Mitbürger, haben Se. Majestät der Kaiser mit allerhöchstem Handschreiben anläßlich der Ueberreichung des bereits von uns erwähnten ausgezeichneten Fachwerkes das Ritterkreuz des Franz-Joses-Ordens verliehen. — (Für die slovenisch en juridischen Vorträge an der Grazer Universität) wurden in das Reichsbudget 3600 fl. zur Besoldung dreier Lehrkräfte eingestellt und da an der Zustimmung des Reichsrathes zu diesem Ausgabsposten nicht zu zweifeln ist, so wird es sich zunächst darum handeln, ob auch die geeigneten Lehrkräfte aufzusiuden sein werden. Nach den jüngsten Betrachtungen des „Slov. Nar." ist dies kaum z» erwarten. Es heißt daselbst: „Bisher ist noch nichts bekannt geworden, daß ein tüchtiger sloveuischer Jurist auf eine flovenische Lehrkanzel aspirire. Für eine flovenische Universität werden sich wohl mit der Zeit gute Kräfte auffinden lassen, allein ungewiß ist es, ob dies an der Grazer Universität möglich sein wird, wo dem Slovenen eine sehr prekäre Stellung bevorsteht. Nunmehr, da die Advokatur frei gegeben ist, findet der talentirte Jurist als Advokat eine bessere Zukunft und eine unabhängigere Stellung, und er wird sich durch das deutsche Graz wohl nicht angezogen fühlen, wo er unter den deutschen Kol- legen auf keine Freunde rechnen darf, um daselbst als Privatdozent für ein „Vergelts Gott" zu tradiren und nach vielen Jahren endlich ein „außordentlicher Professor" zu werden, in der steten Ungewißheit lebend, ob nicht ein neuer Hasner die Verfügung, welche jetzt die „Wiener Zeitung" brachte, aus irgend einem Vorwande wieder aufheben werde. Von solchen Bedenken dürften so ziemlich alle slovenischen Juristen erfüllt sein, da die Regierung so väterlich für uns sorgte, daß ihr niemand mehr Glauben schenkt." „Slovenski Narod" ist übrigens der Anschauung, daß die neueste Konzession der Regierung völlig werthloS, daß sie nur eine Falle für die Slovenen sei, man wolle damit die slovenischen Forderungen kä Ldsur-äum führen, um, im Falle als gerechte Beschwerden in der Sprachenfrage geführt werden sollten, auf die problematische Lehrkanzel hinzuweisen und zu sagen: Was wollt Ihr noch mehr, wir haben Euch sogar dies gegeben, Ihr habet ja alles! Mit derlei Verdächtigungen will „Slovenski Narod" die große Verlegenheit bemänteln, in der sich derzeit jene Herren befinden, die um jeden Preis eine slovenische Universität haben wollten. Wenn es schon mit der Auffindung der Lehrkräfte seine schwere Noth hat, wie wird es mit dem Besuche der Vorträge eines zur Noth beigestellten slovenischen Dozenten ausseheu? Die derzeit auftauchenden Bedenken stehen wohl in grellem Kontrast zu der prahlerischen Zuversicht, mit welcher die Redner des krainischen Landtages bei der Debatte über die Unterrichtssprache eine genügende Anzahl von Professoren für eine flovenifche Universität und für alle flo-venifchen Gimnasien aus dem Boden stampfen zu können glaubten. ________________________ Eingescndet. Kur aller Krankheiten ohne Medizin und ohne Kosten durch die delikate Gesundheitsspeise lisvalss-6161-6 äu Lg,rr^ von London, die bei Erwachsenen und Kindern ihre Kosten 50sach in anderen Mitteln erspart. 72.000 Kuren an Magen-, Nerven-, Unterleibs-, Brüste Lungen-, Hals-, Stimm-, Athem-, Drüsen-, Nieren- und Blasenleiden — wovon an Verlangen Kopien gratis und franko gesendet werden. — Kur-Nr. 64210. Neapel, 17. April 1862. Mein Herr! In Folge einer Leberkrankheit war ich seit sieben Jahren in einem furchtbaren Zustande von Abmagerung und Leiden aller Art. Ich war außer Stande zu lesen oder zu schreiben; hatte ein Zittern aller Nerven im ganzen Körper, schlechte Verdauung, sortwährende Schlaflosigkeit und war in einer steten Nervenausregung, die mich hin- nnd Hertrieb und mir keinen Augenblick der Ruhe ließ; dabei im höchsten Grade melancholisch. Viele Aerzte, sowohl Inländer als Franzosen, hatten ihre Kunst erschöpft, ohne Linderung meiner Leiden. In völliger Verzweiflung habe ich Ihre 'RevLleseitzrö versucht, und jetzt, nachdem ich drei Monate davon gelebt, sage ick' dem lieben Gott Dank. Die Rsvalssoiörs verdient das höchste Lob, sie hat mir die Gesundheit völlig hergestellt und mich in den Stand gesetzt, meine gesellige Position wieder einzunehmen. Genehmigen Sie, mein Herr, die Versicherung meiner innigsten Dankbarkeit und vollkommenen Hochachtung Äkrciuiss äs Lrsks,n. In Blechbüchsen von Pfd. fl. 1.50, 1 Pfd. fl. 2.50, 2 Pfd. fl. 4.50, 5 Pfd. fl. 10, 12 Pfd. fl. 20, 24 Pfd. fl. 36. — RövalöSLiörö 6ko6olLt66 in Tabletten für 12 Taffen fl. 1.50, für 24 Tassen fl. 2.50, für 48 Taffen fl. 4.50, in Pulver für 12 Tassen fl. 1.50, 24 Tassen fl. 2.50, 48 Tassen 4.50, für 120 Tassen fl. 10, 288 Tassen fl. 20, 576 Tassen fl. 36. — Zu beziehen durch Barry du Barry L Co. in Wien, Goldschmiedgasse 8; in Laibach bei Ed. Mahr, Parsnmeur; in Pest Török; in Prag I. Fürst; in Preßburg Pisztory; in Klagensnrt P. Birnbacher; in Linz Haselmayer; in Bozen Lazzari; in Brünn Franz Eder; in Graz Oberranzmeyer,Grablowitz; in Marburg F. Kollet-nig; in Lemberg Rottender; in Klausen-burg Kronstädter, und gegen Postnachnahme. Witterung. Laibach, 10. August. Gestern Abends Wetterleuchten in W. und O. Heute früh dichter Nebel, Vorm. theiliveise Aufheiterung. Nackun. halbheiter, Südwestwind ziemlich stark. Wärme: Morgens 6 Uhr -j- 12.3", Nachmittags 2 Uhr 18.7" (1869 Verleger und für die Redaktion verantwortlich: Ott -j- 20.8; 1868 -j- 22.2") Barometer im steigen 324.61'". Das gestrige Tagesmittel der Wärme -j- 14.4°, um 1.4°, uuter dem Normale. Der gestrige Niederschlag 8.04"'. Gedenktafel über die am 12. August 1870 stattfindenden Lizitationen. 2. Feilb., Smrekar'sche Real., Potok, BG. Sittich. --2. Feilb., Gerlovic'sche Real, Jabjek, BG. Landstraß. — 2. Feilb., Majercic'sche Real, St. Michael, BG. Senosetsch. -- 3. Reilb., Cuk'sche Real., Briuje, BG. Senosetsch. — 1. Feilb., Kuucic'sche Real., Stenicne, BG. Neumarktl. Telegramme. (O r i g.-Te le g r. des „Laibacher Tagbl.") Berlin, 10. August. (Offiziell.) Im Gefechte bei Saarlirückeu beiderseits bedeutende Verluste. Unsere Patrouillen streifen bis zwei Meilen vor Metz. Das Korps Fros-sard ist fast gänzlich aufgelöst. Paris, 10. August. Nachts Ausamm-luttgeu auf den Boulevards, welche von Pariser Garden zerstreut wurden. Mau erwartet heute oder morgen eine Schlacht. Paris, August. Nach stürmischen Kcttnmcrdebatten und nach Annahme des Taqesordnungs-Antrageö Duvornois', das) die Kammer nur ein Kabiuet zu unterstützen entschlossen sei, welches fähig wäre, die LandeSvertheidlgnng zu organisiren, wurde General Polikao mit der Neubildung des Kabinets betraut. Depesche aus Mel; vom i>. Mittags: Bazaine übernimmt das Konnilando der bei Metz vereinigten Truppen, General Tescamp Vas des Z. Armeekorps. Wien, lO. August. Die heutige „Wiener Zeitung" veröffentlicht ein kaiserliches Handschreiben an den Kultusminister, welches diesen anfforderl, die nothwcndigen verfassungsmäßigen GesetzeSvorla-gen für den ReichSrath vorzubereiten, nachdem die formelle Aufhebung des Konkordates dem päpstlichen Stuhle bereits notifizirt worden fei- Ebenso veröffentlicht die „Wiener Zeitung" einen Vortrag des Ministers Stremayr für den Kaiser, die Aufhebung dcS Konkordats betreffend. Florenz, 9. August. Das hiesige Kabinet forderte die römische Regierung auf, die fremden Truppen zu entlassen. In Civitavecchia fanden Unruhen und Verhaftungen statt. Berlin, 9. August. Die deutschen Verluste in der Schlacht bei Wörth betragen 3000 bis 4000 Todte und Verwundete. Die Franzosen verloren wenigstens 5000 Todte und Verwundete, darunter viele Offiziere, und 6000 Gefangene. Sulz» 8. August. Abends 9 Uhr. Die Armee Mac Mahons floh unter Zurücklassung der ganzen Bagage, vieler Geschütze, zweier Eisenbahnzüge mit Proviant. Unsere verfolgende Kavallerie traf viele Taufende von Versprengten, welche die Waffen fort-geworfen hatten. Paris, 9. August. Nachrichten aus Metz melden: Das Korps Failly vereinigte sich mit der Armee, welche sich größtentheils vorwärts Metz kon-zentrirt. Mac Mahon führt die ihm vorgefchricbe-nen Bewegungen aus. Bazaine wurde mit der Leitung der vorgeschriebeiien Bewegungen betraut. Das Korps Frossard geht in guter Ordnung auf Metz zurück. Die Nacht war ruhig. Paris, 9. August. In der heutigen Senatssitzung erklärte der StaatsrathLpräsident Parieu: Wir erlitten Schlappen, wurden aber nicht besiegt. Der größte Theil der Armee kam noch nicht in den Kampf; sic ist da, um uns den Sieg zu verleihen. Unsere Hilfsquellen sind unversehrt. Wir verlangen vom Senate die Bewilligung der Massenerhebung. Alles ist bereit. Paris ist in Vertheidigungsstand gesetzt und kann eine lange Belagerung anshalten. Wir verlangen eine allgemeine Organisation der Nationalgarde und die theilweise Einverleibung der Mobilgard; in die aktive Armee; — ferner die Auslosung der Altersklasse von 1871 vor dem gesetzlichen Termin. Die Preußen hoffen, von unseren inneren Spaltungen Nutzen zu ziehen. Diese mar Bamberg. Druck von J< Hoffnung wird getäuscht werden. Wenn eine Störung der Ordnung eintreten sollte, so würden wir jene Gewalt gebrauchen, die uns der Belagerungszustand verleiht, und zu unserer Hilfe andere Kräfte herbeirufen, als die der Nationalgarde. 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S.) 88.75 89.— Steiermark zuSpEt. Lose». Kärnten. Kram u. Küstenland 5 „ —.— Eredit ioo fl. ö. W. . 148.— 1^8 50 Nngarn . . ZU5 „ 72.— 72.25 Don.-Dampssch.-Ges. lkroat. u. Slav. 5 „ zu 100 fl. CM. . . Siebenbürg. „ 5 „ 67.— 67.50 Triester 100 fl. CM. . 110.'— 120.— 665.— 210.- 667.- 240.5t dto. 50 fl. ö.W. . Ofener . 40 fl. ö.W. 26.— 3o!— -rationalbank . . . Lreditanstalt . - ' Salm . „ 40 „ PalffY . „ 40 „ 34 - 25-— 37.- 30.— -t. ö. Eöcompte-Ges. 768.— 772.— Llarv . „ 40 „ 32.— 36.— llnglo-österr. Bank . Oest. Bodencred.-A. . VMSSM 200.— 201.— St. GenoiS„ 40 „ 70^— 72^- Mndischgrätz 20 „ Waldstein . 20 „ Keglevich . 10 „ S.LSL 1950 185.50 1955 184.- RudolfSftift. 10 ö.W. 13^— 15l- Üais. Elisabell,-Bahn. 194 50 195.— ^voL»oL (3 Mon.) Sarl-Ludwig-Bahn Siebend. Eisenbahn . Hais. Franz-Josessb.. Künft.-Barcser E.-B. «lföld-Fium. Bahn . 223 50 173.50 154.25 223.75 174!- 154.50 AugSb. 100fl.südd.W. Franks. 100 fl. „ -London 10 Ps. sterl. Paris 100 Francs . 106.50 107.— 127.— 50.30 107.— 107 50 127.50 50.60 kksnadrlsks. NLÜLLS». 10.25' 1.S0 127.— Nation. ö.W. verloöb. 90.S0 91.— stais.Münz-Ducaten. LO-FrancSstück. . . 6.02 Uns. Bod.-Sreditanst. 10.22» »llg.öst.Bod.-Credit. dto. in SZ I.rückz. . 106 50 107.50 BereinSthaler . . . 1.89 86.- 87 — Silber . . . . 126.50 Telegrafischer Wechselkurs vom 10 August. , üperz. Rente österr. Papier 54.25. — 5perz. Ren österr. Silber 64.10. — 1860er Staatsanleben 88 75-Bankaktien 67 l. —Kreditaktien 242 50. — London — Silber 125 75. — Napoleonsd'or 10.15 _______ u. v. Kleinmayr L Fed. Bamberg in Laibach-