'Bezugspreise £ur Ästerreich-Ungaru ganzjährig K 6 -Halbjährig K 3 — ^iir Amerika: ganzjährig D. 21 — jür das übrige Ausland ganzjährig K 6-50 •Briefe ohne Unterschrift werden nichtberücksichtigt, Manuskripte nicht zurück. - gesendet. Erscheint mit einer illustrierten Beilage „IDanbermappe' eines jeden Monates. am 4. und 19. Bestellungen übernimmt die Werrvattimg des Kottscheer Daten in Gottschee Nr. 121. Berichte sind zu senden an die Schriftkeitung des Kattscheer Daten in Gottschee. Anzeigen (Iuseraie- werden nach Tarif . berechnet und von der 58er-waltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gott-scheer Boten erhältlich. Postsparkassen-Konto Nr. 842.285. Ar. 5. Kottschee, am 4. März 1918. Jahrgang XV. Die Geistlichkeit im Völkerkriege. ii. Le mngeu des Dekanates Gottschee für die Kriegsfürsorge. Wie die Ideale des katholischen Priestertums im Kriege beschaffen sind, hat vor ein paar Jahrhunderten der edle Bischof in Wien gezeigt, der seinen Ruhm darin sah, den vom ege schwer betroffenen Kleinen Schutzherr zu sein. Und so ist auch heute die Betätigung der Charitas, der christlichen Nächstenliebe, das Feld, auf dem sich in der gegenwärtigen schweren Zeit priester-licher Sinn besonders zu bewähren hat. Auch die Geistlichkeit des Dekanates Gottschee hat es in den schweren, drangsalvollen Jahren des Weltkrieges nicht dabei bewenden lassen, christliche Nächstenliebe bloß in Worten auszusprechen, sondern hat ihren christlichen und patriotischen Opfersinn durch Taten bewiesen, die ihr ein Ehren-zeugrns ausstellen. Und hinter den Priestern, deren Tugenden in hell n Lichte erstrahlen, stand und steht allzeit für die Werke echter Nächstenliebe bereit unser opferwilliges, christliches Volk. Das Dekanat Gottschee umfaßt dermalen 16 Pfarren, nämlich Gottschee, Altlag, Banjaloka, Ebenlai, Fara, Göttenitz, Mnterdorf, Mo obitz, Mosel, Nesseltal, Oberskrill (Lokalkaplanei), Ossilnitz, Rieg, Itiv. - Deulschan, Unterlag, Unterwarmberg. Die Kriegsfürsorgezu-wevoungen der Dekanatsgeistlichkeit und der Pfarrinsassen, insoweit die Spenden entweder ausschließlich durch die Seelsorger gesammelt wurven oder unter deren vorwiegender und wesentlicher Beteiligung an den Sammelaktionen, sind für die Kriegsjahre 1914, 1915 und 1918 im Monate Februar 1917 dem Dekanatsamt in Gottschee in pfarrämtlichen Ausweisen bekanntgegeben worden. Nach diesen Ausweisen wurde in Geld gespendet in den Pfarren: K h K h Gottschee Altlag Banjaloka Ebental Fara Göttenitz Mitterdorf Morobitz 1782-93 2073-96 1163-98 421-61 695-62 578-— 3803"— 975"54 Mosel Nesseltal Oberskrill Rieg Unterdeutschau Unterwarmberg 1543-43 5290- 200-12 1542-62 341-95 519-15 zusammen 20.931 91 K. Die Angaben für Ossilnitz und Unterlag fehlen; mit diesen beiden letztgenannten Pfarren und mit den Geldleistungen aus dem Jahre 1917 dürfte sich der Gesamtbetrag ans mehr als 23.000 Kronen erhöhen. Hievon entfallen, auf die deutschen Pfarren des Dekanates (ohne Unterlag) über 20.000 Kronen. Samt den Sammel-ergebnisfen in -den deutschen Gottscheer Pfarren Unterlag, Masern, Pöllandl, Tschermoschnitz, Stockendorf und den deutschen Ortschaften der Pfarre Suchen dürfte sich das Ergebnis der patriotifchen Gelb- sammlungen für Kriegsfürsorgezwecke in den deutschen Pfarren des Gottscheer Gebietes aus mindestens 22.000 Kronen stellen. Diese Summe ist um so überraschender, als es sich hiebei um eines der ärmsten Gebiete Krams handelt, dessen Bevölkerung zum beträchtlichen Teil auf den Hausierhandel angewiesen ist oder jenseits des Ozeans Brot und Erwerb sucht. Von den Spenden und Sammelgeldern entfallen gegen 8000 Kronen für das Rote Kreuz, ungefähr 2400 Kronen für die Kriegerwitwen und Kriegerwaisen, mehr als 10.000 Kronen für das Kriegsfürsorgeamt, der Rest auf die übrigen Kriegsfürsorgezwccke: „Opser-tage", Rekonvaleszentenheim in Gottschee, Gedenkblätter, Namenstagsspenden, Kriegsflüchtlinge (aus Polen und dem Küstenlandes, Weihnachtsspenden für die Soldaten im Felde, bulgarisches Kreuz, Flottenverein, Invaliden, Weihnachtsspenden für Witwen und Waisen von Kriegern, Anschaffung von Soldatenwäsche und Kälteschutznutteln, Silbernes Kreuz, Frauen-Kronenfonds, Familien einberufener Soldaten, Kriegsgefangene in Rußland, Kriegspatenschaft usw. Mehr als 3000 Kronen sind hievon persönliche Spenden der Herren Seelsorger. Hiezu kommen noch die reichen Naturalfpenden. Den Bitten und der Einwirkung der Herren Pfarrer ist es zumeist zu verdanken, daß für das Rekonvaleszentenheim des Roten Kreuzes in Gottschee über 30 Fuhren Kartoffeln, Kraut, Rüben, Fisolen, frisches Obst, Dörrobst, Kompott, Eier usw. von der mildtätigen Landbevölkerung unentgeltlich überlassen wurden, was, wenn man eine Fuhre durchschnittlich gering nur mit 600 kg rechnet — es waren auch zwei-spännige Pferdefuhren mit mehr als 1000 kg darunter — und 1 kg zu nur 30 h, einen Wert von 5400 Kronen darstellt. Noch bedeutend höher ist der Wert der freiwilligen Woll- und Metaltsamm-lungen anzuschlagen, die seitens der Geistlichkeit ebenfalls aufs kräftigste» gefördert wurden, ebenso auch die Sammlungen von Edelmetall („Gold gab ich für Eisen"), Wäsche, Kleidung zur Anschaffung von Kälteschutzmitteln, Sammlung von Teeblättern (Brombeerbtälter), Papiersohlen, Strohzöpfen, Sandsäcken für die Jsonzofront usw. Was die Kriegsanleihen (die ersten fünf, die Daten für die sechste und siebente stehen uns nicht zur Verfügung) anbelangt, erreichen die Zeichnungen der Herren Pfarrer und der Kirchen zusammen den Nominalbetrag vonT130.900 Kronen. Mehrere hunderttausend Kronen wurden von den Pfarrinsassen infolge Werbetätigkeit der Herren Pfarrer an Kriegsanleihe gezeichnet. An allen Ausschüssen, die in den Gemeinden für Kriegsfürsorgezwecke, patriotische Veranstaltungen u. dgl. gebildet wurden, nahmen die Herren Pfarrer teil, führten vielfach den Vorsitz und hatten zumeist die Hauptarbeit zu verrichten, so in den OrtShilfe-ansschüssen, in den Ausschüssen zur Unterstützung von Witwen, und Waisen nach gefallenen Kriegern aus der Gemeinde (Pfarre), im „wirtschaftlichen Hilfsbureau", bei der Roten Kreuz-Woche, bei den Opfertagen", in den Ernte- und Anbauausschüssen, bei den Vor-r'atsanfnahmen von Getreide, Kartoffeln (als Vertrauensmänner ;P ” f; ['iE A und zumeist auch als Vorsitzende der von der Bezirkshauptmann-schaft ernannten Kommissionen), bei den Woll- und Kautschuksammlungen, Metallsammlungen, bei verschiedenen Requirierungen, in den Approvisionierungsausschüssen usw. Bei den Anbauarbeiten standen manche Pfarrer der Bevölkerung nach Kräften zur Seite, indem sie ärmeren Leuten das Gespann unentgeltlich zur Benützung überließen. In den Approvisionierungsausschüssen entfalteten mehrere Pfarrer schon vor dem Einsetzen der Tätigkeit der Kriegsgetreideverkehrsanstalt eine von der Bevölkerung dankbar begrüßte Tätigkeit, indem sie Mehl und Getreide für die bedürftige Bevölkerung bestellten. Nach dem Jnslebentreten der Kriegsgetreideverkehrsanstalt arbeiteten in den meisten Gemeinden die betreffenden Herren Pfarrer da und dort die Verteilungspläne aus. Das Geld, das für das bestellte Mehl immer im voraus eingesendet werden muß, wurde zumeist von der vom Ortspfarrer geleiteten Raiffeisenkasse vorgestreckt, wodurch den Gemeindeinsassen ein wesentlicher Dienst erwiesen wurde. Auch bei den Gesuchen um den llnterhaltsbeitrag und in mehreren Gemeinden auch bei der Behebung der Unterhaltsbeiträge, dann bei der Versicherung der Soldaten sowie bei verschiedenen anderen Anlässen gingen die Herren Seelsorger den Leuten bereitwilligst und uneigennützig an die Hand und verrichteten im Dienste der Nächstenliebe nicht selten recht zeitraubende, mühsame Arbeiten, hieß es doch mitunter bei schlechtem Wetter auf manchmal ungangbaren Wegen von Ortschaft zu Ortschaft, von Haus zu Haus wandern. Die Abende und ein Teil der Nächte wurde sodann zur Ausarbeitung der betreffenden Aufnahmsprotokolle usw. benützt. Auch den Kriegsflüchtlingen wurde, wo es nur möglich war, mit Rat und Tat helfend an die Hand gegangen. Besondere Fürsorge wurde den Einberufenen zugewendet, gingen sie ja alle einer ernsten, schweren Zukunft entgegen. Nicht wenige von ihnen fielen als Helden im Kampfe für Kaiser und Vaterland. Der Tod unserer Soldaten, sagt Bischof Keppler, ist ein heiliges Sterben, heilig durch die Hoheit und Reinheit der Opfergestnnung. Christliches Kriegersterben ist etwas Großes, Heroenhaftes. Der Segen der gebrachten Lebensopfer wird, so hoffen wir, auch auf unsere Heimat zurückströmen. Viele Krieger aus unserer Heimat wurden verwundet, andere kamen als Krüppel oder Sieche zurück, so mancher büßte seine Gesundheit ein. Alle, alle hatten unsägliche Leiden und Strapazen auf sich zu nehmen. Es galt also, die Einrückenden seelisch zu stärken, sie für die ernste Zukunft zu wappnen und vorzubereiten. Daher wurde ihnen in allen Pfarren Gelegenheit und Aufmunterung zum Sakramentsempfang geboten, von welcher Gelegenheit sie gerne Gebrauch machten. In so schwerer Zeit, wo sich der ins Feld ziehende Krieger gewissermaßen vor die Schwelle der Ewigkeit gesetzt sieht, macht das Höhnen der Ungläubigen und Spötter keinen Eindruck mehr. Hunderten und Hunderten unserer heimischen Krieger ist die Religion und das Gebet eine Quelle des Mutes und der Kraft geworden. Haben doch auch die großen Heerführer Hindenburg, Mackensen und andere zu wiederholtenmalen auch ihr Glaubensbekenntnis ohne Scheu offen abgelegt, das nicht zuletzt in einer Verherrlichung des Gebetes wurzelt. In allen Pfarren wurden an die Einrückenden geweihte Medaillen, Skapuliere, Rosenkränze, Gebetbücher usw. verteilt. Die Soldaten im Schützengraben wurden von der Heimat aus vielfach mit geeignetem Lesestoff (Büchern, Zeitungen) versehen. Den Gefallenen wurde ausgeläutet und das Requiem gelesen. Mit den Soldaten im Felde wurde seitens der Seelsorger ein reger brieflicher Verkehr gepflogen. Tausende und Tausende von Briefen und Feldpostkarten gingen an sie ab. Auch die Kriegsgefangenen, die sich so sehr nach einem Lebenszeichen ans der Heimat sehnen, wurden mit Bnesen und Feldpostkarten bedacht. Man bemühte sich, womöglich ihr hartes Los zu erleichtern. So ermöglichte es z. B. eine Spende aus Amerika (500 K), daß von Göttenitz aus nicht nur jedem Soldaten aus Göttentz eine Geldspende zugesendet werden, sondern auch ein Kriegsgefangener in Irkutsk (Sibirien) an dieser Spende Anteil nehmen konnte. Für Invalide wurden Unterstützungen erwirkt, nach Ver- mißten wurde eifrig Nachfrage gehalten und Nachforschung gepflogen. Urlaubsgesuche wurden verfaßt usw. und den Zurückgebliebenen mit Rat und Tat beigestanden. Wer irgend ein Anliegen hatte, wandte sich an seinen Pfarrer. Überraschend viele Krieger aus unserer Heimat (über 700). erhielten Auszeichnungen; die Heimatgemeinden hatten allen Grund, stolz auf ihre Söhne im Kriege zu blicken. Auch die'Zurückgebliebenen sind in der langen, schweren Kciegs-zeit mehr als sonst auf Erhebung, Aufrichtung, Erbauung, Trost, Zuspruch und geistliche Hilfe angewiesen. Gott ist der Helfer in der Not, auf ihn ist unser Vertrauen in schwerer Drangsal gerichtet. Daher wurde in allen Pfarren gewissermassen ein Gebetssturm eingeleitet. Nicht nur die vorgeschriebenen Kriegs- und Friedens aebete wurden regelmäßig verrichtet, sondern viele Gebetsstunden, Rosenkranzandachten u. dgl. abgehalten, Kinderkommunionen aufgevpfert, Kriegsprozessionen veranstaltet. Die Zahl der Kriegsprozessionen und Kriegswallfahrten in sämtlichen 16 Pfarren erreichte in den ersten drei Kriegsjahren (1914 bis Ende 1916) die ansehnliche Höhe von 98 und ist seither weit über 100 gestiegen. In Krie.s-predigten wurde die Bevölkerung zum Opfermut angespornt und zum Ausharren in mancher Drangsal und Bitterkeit. Die ruhmvollen Siege unserer tapferen Heere wurden mit festlichem Geläute und Dankgottesdiensten gefeiert. Und wenn Tränenströme der Mütter und Gattinnen flössen, denen der Tod das Liebste geraubt, wenn Wehklagen von Witwen und Waisen, von Brüdern und Schwestern so manche Familie erschütterten, da war es wieder der Pfarrer, der Trost zusprach in den Tagen schwerer Trauer, der die Witwen und Waisen vor Verzweiflung und Verzagtheit zu bewahren suchte. Unsere heimatlichen Frauen sind im allgemeinen ein starkes Geschlecht, das auch schwere und schwerste Heimsuchungen starkmütig zu ertragen vermag. Viele von ihnen sind von der Art, von der Thomas von Kempen schreibt, es stehe wohl um den Menschen, dem Trübsal und Bekümmernis um Christi willen wohl schmeckten; wer dem Leiden zu entfliehen versuche, dem gehe es übel; dabei gehe ihm die Flut der Trübsale erst recht nach. Die Kriegsfürsorgetätigkeit der Priester wird auch mit dem Tage des Friedensschlusses noch nicht abgeschlossen sein. Da und dort wird es dann heißen, mitzuwirken, um den Heimkehrenden Unterkommen und Versorgung zu verschaffen. Auch die Entwöhnung der Männer von der bürgerlichen Berufsarbeit, die Entwöhnung vom regelmäßigen Gottesdienst usw. wird anfangs Schwierigkeiten machen, deren Behebung die Mithilfe des Pfarrers in Anspruch nehmen wird. Wir schließen mit den Worten des Kardinal-Fürstprimas von Ungarn Dr. Csernoch: „Die große Aufgabe der Kirche nach dem Kriege wird darin bestehen, mitzuarbeiteu an dem sittlichen Wiederaufbau der Welt, an der Heilung der Seelen und an der Erziehung der Jugend, deren Verwahrlosung zu den furchtbarsten Erscheinungen des Krieges gehört. Aber die Kirche wird ihrer Aufgabe nur dann in vollem Umfange gerecht werden können, wenn die Zeit des Friedens eine Zeit der staatlichen, sozialen und wirtschaftlichen Gerechtigkeit sein wird." Aus Stabt und Land. Hottschee. (Ernennung.) Der Finanzkommissär Herr Johann Ditz wurde zum Finanzsekretär für den Dienstbereich der Finanzdirektion in Laibach ernannt. ■— (Ernennung.) Der Finanzminister hat den Steuerverwalter Herrn Eduard Schubitz in Gottschee zum Steueroberverwalter ernannt. — (Ernennung.) Übungsschullehrer Herr Johann Kren an der Lehrerbildungsanstalt in Marburg wurde zum Hauptlehrer ernannt. — (Kriegsauszeichnungen.) Herr Leutnant Felix Kren, IR 17, erhielt die Silberne Tapferkeitsmedaille 2. Kl. und die Bronzene. Dem Oberstleutnant Herrn Richard Skubec wurde der £)rben der Eisernen Krone 3. Klasse m. d. Kd. u. d. Schw. verliehen. Dem Oberleutnant Herrn Heinrich Rauch, IR 17, wurde für tapferes Verhalten vor dem Feinde neuerlich die allerhöchste belobende Anerkennung bekanntgegeben. Dem Reservefähnrich Herrn Josef Put re, IR 17, wurde die Silberne Tapferkeitsmedaille 2. Kl. verliehen. — (Vom Fin a n z dienste.) Finanzrat Herr Dr. Wilhelm Kreft in Laibach wurde zum Oberfinanzrat ernannt. — (33 om V olksschul bien fie.) Der k. k. Bezirksschulrat in Tschernembl hat an Stelle der krankheitshalber beurlaubten Lehrerin Frl. Aloisia Premk die absolvierte Lehramtskandidatin Frl. Maria Vogrin zur Supplentin an der Volksschule in Rosental bestellt. Der Landesschulrat hat die Bestellung der geprüften Lehramts-kandidatin Fräulein Malvina Roth als Lehrerin an der deutschen Privatoolksschule in Laase (Reuter), Bez. Rudolfswert, zur Kenntnis genommen. — (Kriegsauszeichnungen.) Dem Rechnungsunteroffizier 1. Kl. Johann Jaklitsch, IR 17, wurde in Anerkennung besonders pflichteifriger Dienstleistung vor dem Feinde das Eiserne Verdienstkreuz m. d. Kr. a. B. d. TM. verliehen. Deni Landsturmkorporal Johann Hudo linj IR 17, und dem LdstTit. Gefreiten Erwin R o n, IR 17, wurde die Silberne Tapferkeitsmedaille 1. Kl. verliehet Die Silberne Tapferkeitsmedaille 2. Kl. wurde verliehen dem Korporal Peter Schweiger, IR 17, dem Landsturminfanteristen Matthäus Schneider, IR 17, und dem Landsturminfanteristen Johann Wolf. — (Vom Gebirgsschützenregiment Nr. 2.) Wie die „Laibacher Zeitung» berichtet, wurde der Kader des krainischen 'Gebirgsschützeuregiments Nr. 2 (Landwehrregiment Nr. 27) endgültig aus Admont nach Laibach rückverlegt. Bezüglich einer Rückverlegung des Kaders des Infanterieregimentes Nr. 17 aus Judenburg nach Laibach ist noch keine Entscheidung getroffen worden. — (Vom Wetter.) Nach einer Reihe schöner, für den Winter viel zu warmer Wochen setzte am 15. Februar ein Schneegestöber mit heftiger Bora ein. Das Schneetreiben war stellenweise so stark, daß da und dort an Straßenstellen Verwehungen entstanden, die ein Verkehrshindernis bildeten. Am 18. Februar wurden hier, je nach der Lage, 15 bis 16 Grad R. unter Null verzeichnet. Der neuerliche empfindliche Kälteeinbruch erstreckte sich von Skandinavcu über die Nordsee, Belgien, Holland, Deutschland, Österreich-Ungarn nnd die Balkanländer bis nahe gegen Konstantinopel. Die Frostwelle nahm ihren Weg über die Nordsee. — Am 21. Februar brach sich die Kälte und trat Tauwetter ein. An den darauffolgenden Tagen herrschte heiteres Wetter mit sehr mäßiger Kälte. In der Nacht vom 25. auf den 26. Februar regnete es. Dann war wieder heiteres, mildes- Wetter. Am 28. Februar trat schirokkale Witte-ruiiö ein. — (Hochw. ?. E. P e ch a zek,) der zum Feldkuraten ernannt worden ist, ist kürzlich an die rumänische Front abgegangen. An seiner Stelle wird ein Jesuitenpater die Ostervorträge in Gottschee abhalten. — (Gruß von der Front.) Viele schöne Grüße an die lieben Leser des „Boten", besonders an die Lienselder Mädel senden • aus Italiens Fluren: Franz Hutter aus Lienfeld; Stefan Maruch aus Sokal in Galizien; Rudolf Andersch aus Jägerndorf; I. Ihle aus Masern. Im schönen Land Italien Da geht's uns herrlich gut Bei Wermut und bei rotem Wein. Wir füllen unsere Gläser ein; Purane, Hühner, Gänsebraten Uns freilich täten niemals schaden; Jetzt fehlt uns nur die Rauchgebühr, . Gottscheer Mädel, sorgt dafür! — (Die Verfassungsreform.) Das Berfassungsreform-programm der Regierung ist, wie die „Grazer Tagespost", berichtet, für „die Sudetenländer fast vollkommen fertig. Bezüglich der süd- lichen Länder gibt es noch Schwierigkeiten. Es handelt sich vor allem um den von den Südslawen verlangten Schutz der völkischen Minderheiten in Kärnten, der nach dem Muster der für die Gottscheer deutsche Sprachinsel seinerzeit getroffenen Vereinbarungen eingerichtet werden soll. Es finden in dieser Angelegenheit Verhandlungen zwischen dem mit der Ausarbeitung des Gesetzes betrauten Minister Žolger und den nationalen Gruppen stait. — (Einschränkung des Zugsverkehrs.) Nachdem wir durch einige wenige Wochen nach Laibach und zurück je zwei Personenzüge im Tage gehabt hatten, ist seit ein paar Tagen der Zugsverkehr neuerdings wieder eingeschränkt worden. Es geht nämlich von Gottschee nach Laibach einzig und allein der Frühzug ab, von Laibach nach Gottschee bloß der Abendzug. — (Todesfall.) Am 25. Februar starb hier nach längerem Leiden, versehen mit den heil. Sterbesakramenten, Herr Johann Eppich, pens. Schuldiener des hiesigen Gymnasiums, im Alter von 77 Jahren. Der Verstorbene war durch 34 Jahre (1872 bis 1906) Gymnasialschuldiener und war das älteste ausübende Mitglied der freiwilligen Feuerwehr in Gottschee, der er seit der Gründung des Vereines im Jahre 1878, somit durch 40 Jahre angehört hatte. Er war auch Besitzer der Feuerwehrmedaille. Bei den älteren Schülern unseres Gymnasiums stand der Verblichene als „Betterle" in treuer Erinnerung. Er ruhe in Frieden. — (Fürst Auersperg) geißelte im österr. Herreuhause mit großer Schärfe das unpatriolische Verhalten der Polen, die jetzt Lust haben, den Chor der tschechischen Deklaranten zu verstärken. Dem Parlament brauche man, wenn es nach Hause geschickt werde, keine Träne nachzuweinen und seine Ausschaltung nicht als Unglück zu betrachtet!, weil dann die Drahtzieher hinter den Kulissen, die im feindlichen Auslande zu suchen seien, ein Instrument verlieren, mit welchem sie in die Bevölkerung Österreichs Kleinmut und Verdrossenheit hineintragen konnten. . — (Gegen die südslawische Deklaration.) In der Sitzung des Laibacher Gemeinderates am 19. Februar l. I. gab Gemeinderat Pammer im Namen der deutschen Gemeinderäte eine Erklärung ab, in welcher er schließlich sagte: Au der angestammten Dynastie festhaltend, werden wir gegen die beantragte Zustimmung zu der Deklaration der südslawischen Abgeordneten vom 30. Mai v. I. stimmen, und dies von der Überzeugung ausgehend, daß die Verwirklichung der in derselben enthaltenen Ziele die Vernichtung Österreichs und eine schwere Schädigung der Dynastie bedeuten würde. Diese Überzeugung wird noch durch den Umstand bestärkt, daß die südslawische Deklaration bei unseren Feinden lebhafte Zustimmung findet. — (Die drohende Welthung ersnot.) Der Berliner Vertreter des Berner „Bund" hatte mit dem Unterstaatssekretär v. Braun im Kriegsernährungsamte eine Unterredung, in der sich letzterer über die deutsche Ernährungsfrage durchaus zuversichtlich aussprach. Die Höhe der Rationen der wichtigsten Lebensmittel werde unverändert bleiben. Bei der kommenden Welt hungersnot, die bei längerer Fortsetzung des Krieges unabwendbar sei, werde Deutschland am besten gerüstet sein, einmal infolge der hervorragenden Leistungsfähigkeit der deutschen Landwirtschaft, dann aber infolge der deutschen Organisation, die auch in der Zeit der Übergangswirtschaft die Ernährung Deutschlands sicherstellen werde. — (Ein Gelübde des Kaiserpaares.) Wie die „Reichspost" mitteilt, haben Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin feierlich das Gelübde eines Kirchenbaues im Falle eines ehrenvollen, siegreichen Friedens abgelegt. — (Entmündigung.) Mit Beschluß des k. k. Bezirksgerichtes Gottschee vom 5. Februar 1918 wurde Frau Josefine Lackner, Postexpedientin, früher wohnhaft in Obermösel, wegen Geisteskrankheit voll entmündigt. Zum Kurator wurde Herr Matthias König von Obermösel Nr. 82 bestellt. — (Einziehung von Po st Wertzeichen der Ausgabe 1916.) Es wird in Erinnerung gebracht, daß die das Bildnis Kaiser Franz Josefs 1. tragenden Briefmarken zu 15, 20, 25 und l 30 Heller, die einfachen und die Doppelpostkarlen, die Kartenbriefe und die Eilmarken dreieckiger Form, mit 1. März ihre Giltigkeit verloren haben. Sie können während des März kostenlos gegen andere Postwertzeichen umgetauscht werden. — (In Dauria,) wo sich ein russisches Kriegsgefangenenlager befindet — auch Kriegsgefangene aus dem Gottscheer Gebiete weilen dort — sind die Verhältnisse jetzt günstiger. Das Lager Dauria wurde im vergangenen Herbst von dänischen Delegierten besucht, zuletzt Ende November. Aus den Berichten der Dänen geht hervor, daß die Verhältnisse im ganzen und großen gut waren. Der geistige Zustand hat sich in hohem Grade gebessert. Das Theater wird eifrig betrieben. Die russischen Autoritäten zeigen zum Teil den Kriegsgefangenen gegenüber sehr viel Zuvorkommenheit. Viele Offiziere waren allein auf der Promenade zu sehen. Die dänische Gesandtschaft hat trotzdem Beträge als Hilfsgelder dem Lagerkomitee zur Verfügung gestellt. — (Der Kaiser über die Entlassung der älteren L a n d st u r m j a h r g ä n g e.) Der Kaiser beauftragte den Abg. Prälaten Hauser, im Abgeordnetenhause zu sagen, daß es ihm die größte Sorge bereite, den Krieg fortführen zu müssen, und daß er nichts sehnlicher.wünsche, als die Soldaten sobald als möglich nach Hause zu schicken. Besonders ist dem Kaiser daran gelegen, die allen Jahrgänge sobald als möglich zu entlassen. Wir vertrauen, sagte Abg. Hauser, auf ihn und seinen Minister des Äußeren Grafen Czernin, daß sie uns bald den allgemeinen Frieden und damit auch die allgemeine Abrüstung bringen werden. — (Beurlaubung zur Instandsetzung landwirtschaftlicher Geräte.) Das Kriegsministerium hat verfügt, daß zur Instandsetzung landwirtschaftlicher Geräte für den Frühjahrsanbau die hiesflr in Betracht kommenden Profefsionisten, wie Wagner, Schmiede, Schlosser, Spengler, Faßbinder usw., über ihre Bitte beurlaubt werden, und hat alle Kommandanten (Vorstände) beauftragt, für weitestgehende Urlaubsmöglichkeit zu sorgen. Die zeitweilige Anwesenheit dieser Professiomsten soll nicht ungenützt verstreichen, es sollen vielmehr alle nötigen Herstellungen und Reparaturen des Arbeitsgerätes ungesäumt beschafft werden. —- (Aus Rußland) find in den letzteu Wochen einigemale starke Postankünfte zu verzeichnen gewesen, doch kann auch hier von einer Regelmäßigkeit nicht gesprochen werden. Es kann daher kein Grund zur Besorgnis sein, 'wenn von einem Kriegsgefangenen durch längere Zeit keine Nachricht kommt. — (Keine Geldsendungen nach Rußland.) Die „Deutsche Reichsbank" teilt mit, daß sie mit Rücksicht auf die vollständige Unterbindung des Postverkehres bis auf weiteres keine Geldüberweisungen an die Kriegs- und Zivilinternierten übernehmen kann. — (Wie schickt man den Gefangenen Eßwaren und Rauchsorten?) Man kann selber ein Fünf-Kilo-Kistel machen, mit Auslandsbegleitadresse und zwei Zollerklärungen bei der Hauptpost aufgeben. Es gibt aber einen bequemeren Weg mit Hilfe des Schweizer Roten Kreuzes. Dieses nimmt Bestellungen auf Pakete entgegen, die in der Schweiz zusammengestellt werden und von dort an Kriegsgefangene und Zivilinternierte nach Italien, Frankreich und England gesendet werden. Derzeit sind vier Arten von Paketen gestattet, und zwar: 1.8 I enthält 1 Dauerwurst, 250 Gramm, 1 Dose Fleischkonserven, 250 Gr. Schokolade, 3 Maggi-Suppen, Preis 11 K. 2. 8 II enthält 1 Dauerwurst, 500 Gramm, 3 Dosen Fleisch-konserven, 250 Gramm Schokolade, Dörrobst, 1 Dose Marmelade, 2 Maggi-Suppen, Pr. 22 K. 3. Kl K. I enthält 20 Zigarren, 40 Zigaretten, 20 St. Stumpen 2 Pakete Tabak ä 50 Gramm, Preis 8 K. 4 Kl. R. II enthält 500 Zigaretten Preis 22 K. Kleider und Wäsche können leider auf diesem Wege nicht gesendet werden, da hiesür in der Schweiz ein Ausfuhrverbot besteht. Bestellungen und-Geldsendungen sind zu richten an das Österreichische Rote — (Wann kommen die Gefangenen aus Sibirien zurück?) Während sich der österreichische Ministerpräsident Dr. v. Seidler über die Rückkehr unserer Krieger aus Rußland sehr hoffnungs- voll aussprach, äußerte sich am gleichen Tage der ungarische Ministerpräsident Dr. Wekerle weniger günstig/ Ec sagte u.a.: „Wir haben schon vor acht Wochen die Nachricht erhalten, daß in dem unter der Herrschaft der Bolschewik! stehenden Teile Rußlands die undenkbarsten Zustände herrschen. Die Herrschaft der Bolfchewiki erstreckt sich namentlich auf das Gebiet von Petersburg und Moskau. Dagegen haben sich in Turkestan sowie im allgemeinen im östlichen und südlichen Rußland, ferner in Sibirien die Zustände kaum verschlimmert. Infolgedessen wird auf Heimbeförderung derselben nicht gedrängt, damit sie nicht in eine gefährliche Zone gelangen." — (Tirpitz über den U-Boot-Krieg.) Auf einer Versammlung der Deutschen Vaterlandspartei in Mannheim hielt der Großadmiral v. Tirpitz vor 6000 Hörern unter großer Begeisterung eine Rede und führte u. a. aus: Trotz gewaltiger Gegenmaßnahmen sinkt der verfügbare Frachtraum beständig durch unsere unvergleichlichen U-Boote. Ich weiß bestimmt, daß schon in den Wochen vor Weihnachten keine Ministerreden, keine Täuschungen in England die Erkenntnis von der gewaltigen Wirkung des U-Boot-Krieges zurückhaUen konnten. Nachdem der Raub neutraler Schiffe und die Streckunas-möglichkeit in England verbraucht sind, ist die. Bedeutung des U-Boot-Krieges mit der Plötzlichkeit eines Naturereignisses über das englische Volk gekommen. Unsere tapfere Volkswehr zu Wasser und zu Lande gibt uns den Sieg in die Hand, wenn wir daheim nicht schwach werden. — (Ukrainisches Mehl.) Im Ernährungsamte in Wim fanden Besprechungen statt, die dem möglichst raschen Herbeischaffen der Ernte aus der Ukraine galten. Die Zubringungspläne sind bereits ausgearbeitet und sehen die weitestgehende Ausnützung aller Fahrbetriebsmittel vor. Hoffen wir, daß tatsächlich Ende März das erste ukrainische Mehl nach Österreich kommt. — (Die erbeutete Baum wolle.) Die in Venezien erbeuteten Baumwoll- und Garnbestände werden zwycken der Monarchie und dem Deutschen Reiche im Verhältnis von 3 (Österreich-Ungarn): 311 1 (Deutschland) geteilt werden. Das Kriegsministerium hat in Aussicht genommen, die auf Österreich-Ungarn entfallende Baumwolle zur Herstellung von Nähzwirn zu verwenden. — (Die Bolschewiken und unsere Kriegsgefangenen.) Daß die Petersburger Regierung noch immer an tückischen Plänen spinnt und es nicht aufgegeben hat, den Mittelmächten verderblichen Hinterhalt zu legen, beweist ihr Vorgehen gegenüber den österreichisch-ungarischen Kriegsgefangenen. Sie will gegenwärtig. nur solche Kriegsgefangene über die Grenze lassen, die sie für den Bolschewikismus präpariert hält und als Revolutionsapostel für geeignet erachtet. Immer also beschäftigt die Petersburger Macht-' haber noch der , Gedanke, die Mittelmächte in Brand zu stecken. Eine Schlange, die selbst im Verenden Gift spritzt!- — (Die Kanzlerrede über den Frieden.) Reichskanzler Dr. Graf Hertling führte in seiner Rede im deutschen Reichs- : tag am 25. Februar aus, daß ein allgemeiner Friede auf Grundlage der von Wilson vorgeschlagenen vier Leitsätze erörtert werden könnte, nämlich unter der Voraussetzung, daß diese Grundsätze nicht nur vom Präsidenten der Vereinigten Staaten vorgeschlagen, sondern auch von allen Staaten und Völkern tatsächlich anerkannt würden. Die Aussicht auf einen Frieden an der gesamten Ostfront von der Ostsee bis zum Schwarzen Meere sei nun in greifbare Nähe gerückt und die des Krieges übersatte Weltsrage sei in fieberhafter Spannung, ob damit nicht auch der Zugang zum allgemeinen Frieden eröffnet sei. Aber noch scheinen die Leiter der Entente in England, Frankreich und Italien völlig abgeneigt, der Stimme der Vernunft und Menschlichkeit Gehör zu geben. Die Entente verfolgt noch immer Eroberungsziele, kämpft für die Herausgabe von Elsaß-Lothringen an Frankreich, sür!die Abtrennung von Syrien, Palästina und Arabien vom türkischen Reiche, für eine Mehrung und Abrundung des Kolonialbesitzes, namentlich in Afrika. Die Welt steht jetzt vorder größten, schicksalsschwersten Entscheidung. Entweder die Feinde entschließen sich, Frieden zu machen, oder aber sie werden den verbrecherischen Wahnsinn des Eroberungskrieges weiter fortsetzen. Dann werden In [ iste» laben r der irften sich legen süd- uert. ingt, Ber- ber cung imen ichen Zeih-Er-ilten nqs-!■ II-das und nicht Bien lffen ceits ahr-. das er« echie .nii) ; t in wlle chs- chs- age nte, nur iem >en. der ückt unsere herrlichen Truppen unter ihren genialen Führern weiterkämpfen. Daß und in welchem Umfange wir dazu gerüstet sind, ist auch den Feinden zur Genüge bekannt und unser braves, bewunderungswürdiges Volk wird weiter ausharren. Aber das Blut der Gefallenen, die Qualen der Verstümmelten, alle Not wird auf die Häupter derer kommen, die sich hartnäckig weigern, den Stimmen der Vernunft und Menschlichkeit Gehör zu geben. — (Ein Kilo Fleisch im Monat.) Der Zivilfleischverbrauch ist bekanntlich behördlich stark eingeschränkt worden. Infolgedessen wurden für Gottschee im Monate nur mehr 3000 Kilogramm Flersch als Anspruch zugestanden, wovon 3h (1800 kg) auf die Bewohner der Stadt, 2A> (1200 kg) auf das Kohlenwerk entfallen. Somit ergibt sich für eine Person ein Anspruch auf etwa 1 kg im Monat (Rind- oder Kalbfleisch), vorausgesetzt, daß die angesprochene Anzahl Viehstücke rechtzeitig aufgebracht wird. Bei der jedesmaligen Fleischabgabe in der Fleischbank — es dürfte im Monate durch-, jchiuttüch etwa sechsmal Fleisch abgegeben werden können — werden in der Fleischbank des Herrn Josef Hönigmann (Herr Viktor Schleimer hm Die Versorgung des Kohlenwerkes übernommen) für je eine Person im Haushalte 20 Deka, für die übrigen Personen des betreffenden Haushaltes 10 Deka Fleisch verabreicht werden. Die fleischbezugsberechtigten Personen (Parteien) erhalten im Gemeinde-amte E.kennungskarten mit Nummern, nach denen die Verteilung des Fleisches vorgenommen wird. Diese Karten müssen jedesmal vorgewiesen werden, sind also gut aufzubewahren. Tag und Stunde der Fleischverteilung werden jedesmal durch Anschlag bekanntgegeben. Das lange Anstellen wird nicht wehr notwendig sein, da nunmehr jede Partei wissen wird, in welcher halben Stnnde sie daran kommt. Wer drängt und die Ordnung nicht einhält, verliert an dem betreffenden Tage den Anspruch auf Fleisch. Es wird ferner darauf aufmerksam gemacht, daß, sowie dies nun auch überall anderswo der Fall ist, die Gastwirte nicht mehr in der Lage sein werden, Gästen von auswärts Fleisch verabreichen zu können. Wer also von außen kommt, wird gut tun, etwas von zu Hause mitzunehmen. — (England unter dem Druck des U-Boot-Krieges.) In ganz England herrscht jetzt bereits außerordentlicher Mangel an Fleisch, Speck, Butter, Margarine und auch an Getreidemehl. Bei den letzten Arbeiterausständen in England handelte es sich nicht etwa um eine Kriegsfeindlichkeit der englischen Arbeiter, die im Gegenteil fest entschlossen sind, den Krieg zu einem für England siegreichen Ende zu führen, auch nicht um bloße Lohnerhöhungen, sondern mm einen derartigen Mangel an Lebensmitteln, daß die Arbeiter nicht imstande sind, selbst mit den höchsten Löhnen das zum Lehen Notwendige anzuschaffen. Tiefen Eindruck hat es in England s gemacht, daß das Parlamentsmitglied Lambert erklärte, er könne beweisen, daß allein im Jahre 1917 3Vsmal soviel Schiffe versenkt als erbaut worden sind. Auch das Geständnis des Nahrungsmittelkontrolleurs, „niemand habe erwartet, daß die Sache so schief gehen würde", spricht Bände, zumal er dieses Geständnis im Gegensatz zu den Wünschen und Weisungen seiner Vorgesetzten machte, nur um rechtzeitig die Verantwortung von sich abzuwälzen. —• (Zur Friedensfrage.) Der Friede mit der Ukraine ist abgeschlossen und wird jetzt noch fester verankert, der Friedensvertrag mit Großrußland harrt nur noch der Unterzeichnung und jener mit Rumänien kann nach diesen Tatsachen, mögen die Rumänen ein noch so saures Gesicht dazu machen, nicht mehr lange auf sich warten lassen. Das Einschreiten der deutschen Truppen in Rußland gilt der Befreiung der dortigen Deutschen und der Bevölkerung von der blutigen Schreckensherrschaft der Bolschewiken und der Sicherung des Friedens mit der Ukraine. Die Deutschen sind bereits (28. Februar) bis Reval vorgedrungen und haben Pskow besetzt. Sofort nach Unterzeichnung des Friedensvertrages mit dem Vierbunde wird das rumänische Parlament zur Unterzeichnung des Friedensvertrages in Jassy zusammentreten. Das britische Kabinett hat sich als erstes der europäischen feindlichen Kabinette bereit erklärt, in die von Amerika gewünschte Überprüfung und Neuordnung der Versailler Kriegsziele einzutreten. — Unschätzbar ist, was seit Monats- frist für den Weltfrieden erreicht worden ist. Wir sind jetzt in dem Abschnitt der großen Schlußentscheidungen für alle Kriegführenden. Wer jetzt stürzt, wird von den anderen überritten. Für der Vierbund stehen die Aussichten durchaus günstig, auch für den furchtbaren Zusammenprall, der im Westen zu erwarten ist. Dort befinden sich jeneWriedensverhinderer, die den Krieg bis zum äußersten predigen. Ihnen muß der Friede durch Waffengewalt ausgezwungen werden. Präsident Wilson sieht seine vier Grundsätze von den Mittelmächten angenommen, worauf sollte er jetzt noch warten wollen? Wenn er den Ehrgeiz besitzt, das Friedenswerk vorwärts zu bringen, muß er mit beiden Händen nach der Hand greifen, die ihm Graf Hertling entgegenstreckt. — (Französische und englische Klagelieder.) Die „Information" prophezeit, daß Deutschland der bolschewikischen Regierung bald ein Ende machen werde. Ihre Tage seien gezählt. Vainville schreibt in der „Aktion Fcancaise", der Traum von der „Stunde des Volkes" sei verflogen. Das schwerste Verbrechen Trotzkis sei, daß er dem preußischen Militarismus zu einem großen Siege oerhoffen habe. Das Ansehen Hindenburgs und Ludendorffs sei wieder gestiegen. Die Krise des Vertrauens zum Militarismus, die Deutschland durchmachte, sei überwunden. Saint-Brice sagt im „Journal", die Liquidation beginnt, und fährt nach heftigen Ausfällen auf die Bolschewiken fort: Die Träumerei, in Deutschland und Österreich-Ungarn einen revolutionären Brand zu entfachen, sei endgültig begraben. Die Unterwerfung der Bolschewiken werde dem deutschen Handel alle großen Tore Rußlands öffnen. Auch Rumänien bleibe nichts anderes übrig, als den Friedeysvertrag zu unterfertigen. Marcell Sembat klagt: Zu spät! Rußland ist verloren, verloren für uns und für sich selbst. Deutschland hat gewonnenes Spiel. In der ersten Kriegszeit bauten wir alle auf den doppelten Druck, der, zugleich auf der Ost- und Westfront lastend, die Feindesfront bersten und uns den Sieg sichern sollte. Aber Rußland brach zusammen. Lord Milner klagt, daß durch den Zusammenbruch Rußlands die Lage völlig verändert und zugleich in Deutschland die Militärpartei wieder fest in den. Sattel gekommen sei, die Italien, Frankreich und England niederboxen wolle. Es handle sich jetzt nicht mehr darum, „den preußischen Militarismus zu vernichten", sondern darum, ob „der preußische Militarismus" uns (die Westmächte) vernichten werde. — In der italienischen 'Deputiertenkammer erklärte der Reformist Raimondo, kein Italiener könne einen Frieden wollen, der für Österreich-Ungarn die Vorherrschaft vom Lovcen bis Salonichi bedeuten würde. Italien müsse die Nationalitäten Österreichs zur Revolte treiben. — Die.italienische Sache muß verzweifelt schlecht stehen, wenn man zu solchen Mitteln greifen will. — (Die Trommel,) die bisher bei der Infanterie gebräuchlich war, ist durch einen Erlaß des Kriegsministeriums abgeschafft worden. Es wird auch bei der Infanterie künftighin nunmehr ausschließlich das Horn (Trompete) verwendet werden. — (Spenden f. d. D euts ch en S chulv ere in) im Februar: Adelsberg: Schneeberg, Prinz Hermann von Schönburg-Waldenburg Spende 100 X; Gottschee: Morobitz, Ortsgr. Weihnachtssammlung K 19'84, Sammelturmergebnis K 12 63; Gottschee, Theater 410 X; Laibach: I. Beck, Spende für Wandkalender 10 X; Summe: X 542-47. — (Pferdeversteigerung.) Bei der Pferdeverwertungsstelle in Gottschee (Schulwiese) findet am 16. März um 9 Uhr vormittags eine Lizitation von erholungsbedürftigen Pferden statt. Nur solche.Bewerber werden zugelassen, die sich mit einer von der Bezirkshauptmannschaft bestätigten Legitimation als Landwirte aus-weisen können. — (Ein heimischer Künstler?) In der gegenwärtigen Ausstellung des Kriegspressequartiers in Wien befindet sich auch ein Bild von Stalzer. Der Bericht in der „N. Fr. Pr." über die Ausstellung bemerkt über dieses Bild: „Die Porträtstudie des Grafen Czernin von Stalzer ist wohl das Beste, was wir bisher von diesem Maler gesehen haben". — Ist dieser Stalzer ein Gottscheer? I — (Die Vermißten.) Gemeinderat v. Steiner in Wien machte in der Sitzung des Wiener Gemeinderates am 6. Februar bemerkenswerte Anregungen wegen der Vermißten. Die Heeresverwaltung hat für die Nachforschung nach Vermißten im Frieden eine Organisation nicht vorgesehen, was ihr nicht zum Vorwurfe gemacht werden kann, weil es in früheren Kriegen nur sehr wenig Vermißte gegeben hat. Die Österreichische Gesellschaft vom „Roten Kreuze" hat in Erkenntnis der großen Wichtigkeit des Problems der Vermißten für die Nachforschung mustergültige Einrichtungen getroffen, welche auch von der Militärverwaltung vollinhaltlich anerkannt werden. Was wird aber in dieser Hinsicht nach dem Friedensschluß geschehen? Abgesehen davon, daß die quälende Ungewißheit über das Schicksal eines Angehörigen unerträglich und die traurigste Sicherheit noch immer dieser Ungewißheit weit vorzuziehen ist, befinden sich unter den Vermißten viele Männer in vorgerückten Jahren, die mitten aus ihren bürgerlichen Verhältnissen herausgerissen und^jetzt verschollen, eine Unmenge gelöster Beziehungen, Personen und Sachen rechtlicher Natur zurückgelassen haben, die unbedingt einer Regelung bedürfen. Es ist daher die Pflicht, insbefonders mit Rücksicht auf die große Zahl der in russischer Gefangenschaft mit Tod Abgegangenen, die Aufmerksamkeit des Ministeriums für soziale Fürsorge aus dieses wichtige Gebiet zu lenken und zu empfehlen, daß rechtzeitig mit der Heeresverwaltung Vereinbarungen getroffen werden, wie das Ver-mißtenproMem nach dem Kriege weiter behandelt werden soll und welche Kompetenz sich damit zu befassen haben wird. — (Besteu erung des Viehstandes.) Der Finanzminister verwies in der Sitzung des Abgeordnetenhauses am 20. Februar auf eine im Jahre 1917 abgegebene Erklärung der Regierung, welche lautete: Insofern lebendes Inventar (Vieh) zu dem Fundus Jnstruktns des landwirtschaftlichen Besitzes gehört, stellt sich der Verkauf einzelner Stücke als Veräußerung von Vermögensobjekten dar und es unterliegen daher die dabei erzielten Einnahmen gemäß § 159, P.-St.-Ge., nicht der Einkommensteuer und sonach auch nicht der Kriegsgewinnsteuer. Dagegen sind die Einnahmen aus dem Verkauf von Mast- und Jungvieh als Betriebseinnahmen steuerpflichtig. In der Kommission des Herrenhauses für Steuerangelegenheiten wurde diese Erklärung noch dahin ergänzt, daß unter die Betriebseinnahmen nicht Erlöse aus solchen Verkäufen fallen, „in denen Jungvieh, das zu Zwecken des landwirtschaftlichen Betriebes oder zur Erzielung von Zuchtvieh aufgezogen wird, im Kriege veränßert werden mußte." Diese Erklärung wurde vom Finanzminister den Unterbehörden zur Richtschnur bei der Steuerveranlagung mitgeteilt. — (Bolschewiken-Komrnnnismus.) MaMyrnpathisierte ursprünglich mit den Bolschewiki, weil man sie noch nicht kannte und als Bringer des Friedens Betrachtete. Jetzt freilich haben uns die von ihnen verübten furchtbaren Greuel eines anderen belehrt. Prinz Max von Baden äußerte sich kürzlich über die Bolschewiki: „Eine moralische Infektion will sich vom Osten in Bewegung setzen. Das heutige kranke Rußland hat den Ehrgeiz, in alle gesunden oder gesundenden Staaten seine Krankheit hineinzutragen. Es ist an der Zeit, daß man sich über die Abwehrmaßnahmen klar wird, die notwendig sind. Trotzki proklamiert ein Weltenschicksal, das er herbeiführen will. Wir müssen der Weltunordnung Trotzkis, die die Freiheit zerstört, eine Weltordnung entgegensetzen, die die Freiheit schützt. Daher ist es notwendig, daß wir unseren deutschen Organismus so gesund und widerstandsfähig wie möglich machen." Was wollen die Bolschewiken? Sie möchten außer Rußland auch die Mittelmächte, ja die ganze Welt revolutionieren und in Brand setzen.' Sie streben an und haben in Rußland selbst schon vielfach durchgeführt die kommunistische Abschaffuag des Großteiles des Privateigentums, die Verstaatlichung von Grund und Boden (der Bauer soll keine Eigentumsrechte daraus haben) und Produktionsmitteln usw. Nicht bloß die Güter des früheren Hofes, der Kirche und des Adels, sondern auch die der großen Bauern werden konfisziert, die Jndustriewerke und Banken beschlagnahmt, alle Rechte aus Geldbesitz, der über ein bestimmtes geringes Höchstmaß hinaus- geht, werden als nichtig erklärt, die Privatwirtschaft soll in weitestgehender Weise durch die Staatswirtschaft ersetzt werden. Dieser Kommunismus ist nun aber eine Sache, die im Widerspruch steht mit allen Gesetzen der Menschennatur und der Geschichte, mit allen Forderungen der Kultur. Das kommunistische Ideal steht im Widerspruch mit den Gesetzen natürlicher Wirtschaftlichkeit. Indem es das Privateigentum aufhebt oder weitestens einschränkt, verschüttet es für den Durchschnittsmenschen wichtige Antriebe des Fleißes, der Sparsamkeit, der Unternehmungslust, des Erfindungsdranges, der rationellen Bewirtschaftung. Wer würde sich künftighin besonders anstrengen wollen, wenn er weder selbst davon einen besonderen Vorteil hätte noch das Erworbene seinen Kindern vererben dürfte? — Die Elemente guter Wirtschaft wirken dort nicht mehr mit, wo das Privateigentum aufhört, wo man Eigentum als Diebstahl betrachtet Auffallend und sehr bezeichnend ist es, daß sogar der „Vorwärts", das sozialdemokratische Zentralorgan in Berlin, die Bolschewiken energisch abschüttelte tmo ihnen die Vertretung sozialdemoiratiicher Grundsätze streitig machte, während bei uns in Österreich der von den Juden' geführte Flügel der Sozialdemokratie in der räubernden und mordenden Roten Garde Grvßrußlands noch immer die Freiheitsbringer erblickt und alle Berichte über die Greueltaten, die sich diese sauberen Freiheitshelden zuschulden kommen lassen, m das Reich der Ammenmärchen verweist. Die entschiedene Stellungnahme der verbündeten obersten Heeresleitung an der Ostfront gegen die Umtriebe der Bolschewiken in der Ukraine hat in der russischen sozialdemokratischen Partei die Wirkung nicht verfehlt. Die Erklärung Deutschlands, daß es den Waffenstillstand als beendet betrachtet, und der Vormarsch der deutschen Truppen haben auf Lenin rasch ernüchternd gewirkt. Es mehren sich übrigens die Zeichen des zu erwartenden Zusammenbruches des Bolschewikismus. Die Gegen« Bewegung in Petersburg und Moskau beweist, daß gemäßigtere Elemente, allen voran die Menschewiken und der im Wachsen begriffene großrussische Verband, dürften vielleicht schon in absehbarer Zeit ans Ruder gelangen. Eine Macht, die sich aus Mord und-Plünderung stützt,, kann sich unmöglich lange halten. Sehr bedauerlich ist es, daß in unserem Parlamente die Bolschewiken Anwälte gefunden haben. Statt daß man zum Grafen Czernin, dem Bringer des Friedens, gehalten hätte, wurden da so manche bolschewlkisch-gefärbte Reben zum Fenster hinaus gesprochen, die nichts anderes bedeuteten als eine Aufmunterung an die Entente, man solle noch eitv bißchen zuwarten, mit Österreich werde es ohnedies bald zu Endegehen. Der tschechische Abgeordnete Dr. Viskovski kündete sogar an, die Ideen der Bolschewiken würden auch zu uns übergteifen, das-werde Gras Czernin nicht verhüten können. Wir wollen hoffen,: daß dieser agrarische Bolschewike ein schlechter Prophet ist. Der sozialdemokratische Abgeordnete Dr. Leo Winter erklärte im Reichsrat, die Arbeiterschaft Österreich-Ungarns habe das größte Interesse an. dem Sieg der russischen Revolution. Wir aber bitten Gott inständige er möge unser Vaterland vor einem so großen Unglück gnädigst bewahren. Auch die Radikalen unter unseren Slawen waren schlecht beraten, als sie das zukünftige Schicksal ihres Volkes mit dein der russischen Revolution verknüpfen wollten. Das russische Beispiel zeigt nur zu dentlich, zu welchen Folgerungen ein maßloses Selbstbestimmungsrecht der Völker führt und daß das Zusammenhalten mit anderen Völkern in einem gemeinsamen Staatswesen vor schlimmen-Dingen bewahrt. — Bisher haben sich die Bolschewiki in ihrer Hoffnung auf das Eintreten einer großen europäischen Revolution, getäuscht und diese ihre Täuschung wird gewiß auch weiterhin andauern. — (Holzasche als Reinigungsmittel.) Man sammelt. Holzasche, der aber keine Kohlenasche beigemengt werden darf, in einem größeren Eimer, übergießt sie mit nicht zu viel lauwarmem Wasser, rührt öfters um und hebt nach 6 Stunden die überstehende Flüssigkeit vom Bodensatz ab. Diese Flüssigkeit wird zweckmäßig noch durch ein engmaschiges Tuch geseiht und der „Seifenersatz" ist fertig. Der unlösliche Rückstand kann als Düngemittel verwendet, werben. Wer seine Aschenlauge künstlich verschärfen will, kann ihr st- ser >ht en er= as iftr len jett tte Die ag :et. Een her iOtt >en ;ei= 'tCh' >as me Oie ;ett m tet, sch zu- eu- ere de- rer mb 'čr- tite ger ti'ch reg ein ade an, tag -en. Der an m, igst echt der piel bst- lett nen >rer ion an- rielt in tetn nde ßig 1 ist ibet ihr Kalkwasser oder geklärte Kalkmilch zusetzen. Dann ist es freilich nur mehr für Scheuerzwecke geeignet, für Wäschereinigung wäre sie direkt schädlich. Im Sommer könnte man auch versuchen, Efeublätter, oder unreife Roßkastanienfrüchte, die durch ihren Saponingehalt waschkräftige Eigenschaften besitzen, mit Holzasche abzukochen und den Absud als „Seifenersatz" zu verwenden. — (Vom religiösen Leben unserer Kriegsgefangenen in Rußland.) Nach dem Warschauer „Polak Katolik" haben Tausende nach Rußland gekommene Kriegsgefangene während ihres dortigen Aufenthaltes eine katholische Kirche nicht einmal gesehen. Es fehlte den Soldaten in der Sterbestunde der geistliche Beistand und die Beerdigung, nahm der Pope vor. Im Bezirke Taschkent und überhaupt in Turkestan waren diesbezüglich die Verhältnisse noch am günstigsten. Die Tschechen traten in Massen zur Orthodoxie über. Am schlechtesten war es um die Deutschen und Ungarn bestellt, die am meisten nach Osten gebracht wurden, wo katholische Kirchen und Geistliche am schwersten erreichbar waren. — (Äußerungen über den Frieden.) Das Jahr 1918 wird ein Schicksalsjahr sein, ein weltgeschichtliches Jahr erster Ordnung. Es ruirö uns voraussichtlich die Liquidierung des Weltkrieges und den Frieden bringen. — „Nienve Courant" (Haag) veröffentlichte kürzlich eine Pcivatdrahtung ans London, der zufolge „Mor-niugpost" aus Washington ersähtt, die Botschaft Wilsons mache in gewissen amerikanischen Kreisen den Eindruck, daß der Friede bis reu einigen Monaten kommen werde. Auch Orlando ist, wie „Jtalia" meldet, der Ansicht, daß der Krieg noch im Jahre 1918 .zu Ende gehen werde. — (Baumreisig als Notfutter.) Die Futtermittelzen-tra-e ersucht um Aufnahme folgender Mitteilung:'„In Ermanglung anderen Rauhfutters können Wein- und Hopfenreben, ferner auch das Winterreisig der Laubbäume, namentlich der Esche, Pappel, Birke, Linde, Ahorne und Rotbuche, auch der Erle und Haselnuß nach entsprechender Zubereitung bei der Fütterung der Wiederkäuer, im Notfälle aber auch der Pferde und sogar der Schweine, mit verwendet werden. Die Herstellung von Heuersatz aus Reisig kann durch verschiedene Vorrichtungen bewirkt werden; in primitiver Weise durch Zermalmen mittels eines Hammers oder durch Häckseln; besser jedoch durch Vermahlen mittels einer Schleudermühle. Es ist zweckmäßig, mir die nährstoffreichen Triebspitzen und dünnen Zweige als Futtermittel, die dicken Zweige dagegen als Brennstoff heranzuziehen, auch ist das Reisig umso leichter verdaulich, je frischer es nach dem Schnitte verwendet wird. Da nun aber frisches, zerfasertes Reisig nicht haltbar ist, ist auch-die Durchführung der Zerkleinerung im allgemeinen nur in der Nähe der Bedarfsstellen möglich und wird sich den örtlichen Verhältnissen anpassen müssen." — (P o st- und Geld verkehr mit Rußland.) In den letzten Wochen ist sehr wenig Post aus Rußland gekommen. Viele Angehörige von Kriegsgefangenen haben seit August keine Nachricht erhalten, wenige haben die letzte Nachricht von Oktober und einzelne von November. Die allen bekannten Zustände in Rußland lassen dies begreiflich erscheinen, und wenn wir noch ausdrücklich darauf aufmerksam machen, so geschieht dies, um hervorzuheben, daß es kein Grund ' zur Besorgnis ist, wenn die Post längere Zeit ausbleibt. Bor Abschluß der jetzt in Petersburg stattfindenden Besprechungen empfehlen wir keine Postpakete an Kriegsgefangene zu senden, da hoffentlich in Petersburg ein direkter Weg für die Post und Postpakete vereinbart wird, so daß Pakete auf viel schnellerem und sicherem Wege gehen werden. Dagegen empfehlen wir auch weiter, Geldsendungen in kleinen Teilbeträgen durch die Auskunftstelle für Kriegsgefangene, Abteilung E, Wien I., Graben 17, respektive durch die Landeshilfsvereine zu senden. Auf diesem Wege ist doch damit zu rechnen, daß das Geld, welches aus irgend einem Grunde nicht mehr ausbezahlt werden kann, zurückkommt und nicht verloren geht. — (Unter dem Titel „Witwen- und Waisenfond") gibt der k. k. österr. Militär-Witwen- und Waisenfond eine von Rudolf Somit redigierte eigene Monatsschrift heraus, deren erste Nummer nunmehr vorliegt. Die neue Zeitschrift wird den Gedanken einer umfassenden Witwen- und Waisenversorgung auch den breitesten Schichten der Bevölkerung vermitteln, um so bei den Fernestehenden das Verständnis für die Notwendigkeit- dieses sozial so wichtigen Gebietes zu heben. Aber nicht nur die Tätigkeit des Witwen- und Waisenfondes mit seinen Landes- und Bezirksorganisationen, auch alle übrigen heimischen Fürsorgestellen — insoweit sie für die Witwen-und Waisenversorgung in Betracht kommen — sollen hier regelmäßig behandelt werden. Überdies wird die Redaktion bestrebt sein, von Monat zu Monat die Geschäfts- und Tätigkeitsberichte der verwandten Stellen des Auslandes einzuholen, so daß der „Witwen-und Waisenfond" zweifellos ein für das Publikum und die Fachkreise gleich wertvolles Bild von der gesamten Bewegung ans dem großen Arbeitsgebiet der allgemeinen Witwen- und Waisenversorgung wird liefern können. Bereits Nummer 1 wird auch in einer tschechischen Auflage erscheinen, der schon in nächster Zeit Übersetzungen in den übrigen Landessprachen folgen sollen. Der Bezugspreis für ein ganzes Jahr wurde mit 3 Kronen festgesetzt. Redaktion und Verwaltung in Wien, III., Auenbruggergasse 2. Mitterdorf. (Trauungen.) Am 21. Februar wurde in der Votivkirche in Wien der aus Windischdorf'47 gebürtige Alois J a k l i t s ch mit Maria Schindelegger getraut; am 27. Februar fand in Mitterdorf die Trauung des Korporals Joses Pestl aus Mitterdorf 6 mit Maria Sartori aus Branzoll bei Bozen statt. — (Die nächtlichen Raubzüge) nehmen immer mehr überhand und allgemein teilt man die Befürchtung, daß es noch zu gewaltsamen Einbrüchen bei hellichtem Tage kommen dürfte, zumal jetzt die beginnenden Feldarbeiten eine Bewachung der Häuser unmöglich machen. Vorige Woche wurden bei der Besitzerin Perz in Mitterdorf mehrere Männer- und Frauenanzüge und Schuhe; im Pfarrhofe das Selchfleisch, dem Keuschler Marinschek in Obrem die Ziege aus dem Stalle gestohlen. Wessettak. (Orgelabbau.) Vor kurzem gelangten die Prospeklpfeifen unserer Pfarrorgel mit einem Gesamtgewichte von 88 Kilogramm zur Ablieferung. Dieser Schönheitsfehler wird hoffentlich bald durch Ersatzzinkpfeifen ausgebessert werden. — (Todesfall.) Am 16. Februar starb nach längerem Leiden und oftmaligem Empfang der heil. Sterbesakramente Frau Ursula Sterben; Nr. 32 (Bansch) im Alter von 64 Jahren an Lungenschwindsucht. In welcher Achtung dieselbe stand, bewies die zahlreiche Beteiligung am Leichenbegängnis. Sie hinterläßt den trauernden Gatten und eine Tochter. —- (Die Hauptversammlung) des hiesigen Spar- und Darlehenskassenvereines findet am 19. März 1918 um 2 Uhr nachmittags im Vereinslokale mit folgender Tagesordnung statt: 1. Bericht des Vorstandes, 2. Bericht des Aufsichtsrates, 3. Genehmigung des Rechnungsabschlusses für 1917, 4. Wahl des Aufsichtsrates, 5. Freie Anträge. Der Vorstand. Werdreng. (Aus der Kriegsgefangenschaft entkommen.) Ferdinand Weiß, Besitzerssohn in Berdreng Nr. 21, schreibt seiner Mutter: Es ist mir geglückt, aus der russischen Gefangenschaft zu entfliehen. Ich bin jetzt in Pinsk; bald geht es der Heimat zu. Kinteröerg. (Kriegsauszeichnung.) Herr Josef Witt-r e i ch, Besitzer in Hinterberg Nr. 19, wurde am 8. Februar l. I. mit dem Karl-Truppenkreuz ausgezeichnet. Er hat, einer Haubitz-Batterie beim Divisionsstab zugeteilt, als Vormeister auf drei Fronten gekämpft, nämlich in Italien, Rußland und Rumänien. Nach 14-tägigem Vormarsch bis nach Bessarabien (Silofza) war von den Unsrigen halt gemacht worden. Hraz (Nach dem Heldentode ausgezeichnet.) Leutnant Kamillo Schelesniker des SchR. Nr. 3, zugeteilt dem SchR. Nr. 26, der am 20. Oktober 1917 bei Flitsch-Rawno den Heldentod erlitten hat und u. a. die Silberne 2. Kl. und das Signum laubig m. d. Schw. besaß, wurde nach dem Tode mit dem Militärverdienstkreuz 3. Kl. m. d. Kd. u. d. Schw. ausgezeichnet. L Bei einmaliger Einschaltung kostet die oiergespaltene «leindruckzeile oder rren Raum 10 Heller, bei mehrmaliger Linschaltung 8 Heller. Bei Einschaltungen durch ein halbes )ahr wird eine zehnprozer tige, bei solchen durch das ganze Jahr eine zwanzigprozen^ge Ermäßigung gewährt. Anzeigen. Die Anzeigengebübr ist bei einmaliger Einschaltung gleich bei Bestellung, bei mehrmaliger vor der zweiten Ein. schaltung zu erlegen. — Es wird höflichst ersucht, bei Beste!, lungert von den in unserem Blatte angezeigten Zirmen sich stets auf den „Gottscheer Boten" zu beziehen. Uerein der Deutschen a. ßottscbee in Wien. Sitz: I., Himmelpfortgasse Hr. 3 wohn, alle Zuschriften zu richten sind und Sanösleute ihren Beitritt anmelden können. Zusammenkunft: Jeden Donnerstag im Wereinslokale „Zum roten Igel", I., Mrechtsplatz Wr. 2. 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