LmbllchcrWMung H^ ^»^.^ Vrä,!'.i,»>!i,i«prei,: Im liomptolr ganz!, IfllH* /^,^>IN N. li. »,!>,. N. 5.5'). Fill bic ^»«^IlllN,, ,»>' H>iu>" »<,. ^<«,»F. haI!,>j.5. MitderPo!t^,!,j.N.,5. vl,!di.fi.?.5,!. Montag, 8. November gnltltl °!!«a«bühr l!lo lU gellen: nulll ««> tr.. 1^)^L^ Amtlicher Theil. Am 5.Novrmbcr l^!^ »mii'dc in der l, I, Huf- und Slaalö-l>nictrn'l da« I>XXÜ, Gliicl deö Rrichögl'sctzblatlcij ailiigcgrbcu und "ttsrndet. Dassrlbc rnthält unter ^l. 1<;4 die Cmm'ssimiSM'lülidr vom 2<^, A»q»s> 1«<>N für dil' ftrivilessirlr Turnn» ^tvalüft Pragn^iscülialingislNschaft;>im Vnu und Bcliisde mn'l,' ^ocumotivrisrüdah» V0U ^iclatonuc »ach Pi-a«; -'ll'. I, Octo: Iirr 1^,9. Iicln'ffcnd dic Wicd^rvichNuiss dr« P^n'l^n'ich--'^ilungcn geht hervor, was die Sprache gewisser Staats-^wlicr und Zeitungen von England oft in Zweifel zu Mn schien, daß nämlich im Grunde die britische Di-^mnlltic keineswegs gcgcu die Dinge auf dem Conti-^»t gleichgiltig ist, sondern im Gegentheil die Vor-^"gc im Herzen und im Süden Europas sehr auf-^tsain verfolgt, da sie wohl weiß, daß dieselben iu ^wissen Punlicn die englischen Interessen sehr direct sichren. So hätte cine Thatsache, wclchc auf den er-^u Blick nnr cine locale Bedeutung zu hal,cn fcheint, ^ Nücktritt des preußischen FinanzministcrS Herrn u. / Hcydt, nach den Versicherungen unseres Corrcspon-tutcn in London einen tieferen Eindruck gemacht. „Der .'^e Finanzminister, Herr Camphauseu," sagt uu->tr Korrespondent, „ist als ein sehr entschiedener politi-!^' Gegner des Herrn v. Vismarck bekannt. Hcrr ^,!"^phauscu gehört jener Schule der preußischen "liberalen an, welche wenig Sinn für Eroberungen >,^ Militarismus haben und gute Finanzen, Förde° ^ des Nationalreichthums, freisinnige nnd gerechte I^t den Wundern der gezogenen Kanone und des lH« ubclgewchrS vorziehen. In diefcm Sinne hat Hcrr H, lphauscn die Polity von liMi beurtheilt; er machte Tandem, der es hören wollte, ein Hehl daraus, daß ^^W,________________________________________________ die vou Herru u. Bismarck vollzogenen Annexionen ein Fehler wären, daß dic Schöpfung des Nordbun-dcS ein zwcitcr Fehler wäre, und das Verharren in dicscr Bahn einer Politik die Krone aufsetzen würde, wclchc seiner Mcimmg nach leicht zu einem Unglück führen lönntc. Der Eintritt eines Mannes, welcher sich zu solchen Ideen bekennt, in ein von Herrn von Bismarck präsidirlcs Cabinet, seine Berufung ins Finanzministerium, welches gewissermaßen über Krieg und Fncdcn entscheidet, sollte das nicht ein Symptom des abnehmenden Einflusses des Hcrrn v. Bismarck sein?" Unser Correspondent bctont diesen Punkt und versichert, Hcrr Eamphanscn hätlc ausdrücklich erklärt, daß die Dinge nicht so wcitcr gchcn könnten und daß die Association Preußens mit den armen Kleinstaaten auf dic Dauer unmöglich würde, da die preußischen Stcncr-träger nicht verpflichtet scin könnten, für dicse Staaten ;n zahlen, dcrcn Militär-Contingcntc zum großen Theil von dcm preußischen Budget unterhalten sind. Unser Correspondent macht darauf cuifincrksam, daß, während Hcrr v. Bismarck gezwungen ist, die Controlc eines solchen Gegners über sich ergehen zu lasscu, auch von einer andern Scite Wolken die Politik von 18l>6 bc-drohen. „Die englische Diplomatie," s^gt unser Correspondent, „ist über das Thuu und Lasscn des Fürsten Gort-schatoff während seines jüngsten Aufenthalts in Snd-dcntschland fchr gut unterrichtet. Der russische Kanzler hat dem württcmbcrgischcn Hofe einen Bcsnch abgestattet ; rr ist auch nach Baden gegangen. Bekanntlich hat dcr Fürst Gortschakosf, bevor er auf den hohen Posten gelangte, den er seit dem Tode des Grafen Ncssclrodc bekleidet, Nußland in Stuttgart vertreten und sich so zahl- und cinflnßrciche Beziehungen in Süddcutschland geschaffen. Zu Stuttgart insbesondere fand der russische Kanzler ciucn ganz gccbnctcn Boden, da die Königin Olga eine Tochter des verstorbenen Kaisers Nikolaus und daher für die Rathschläge, wclchc von Petersburg kommen, sehr zugänglich ist. Wie cS nun scheint, hat der Fürst Gortschakoff sich bemüht, den württcmbergischcn Ttaatsmänncrn dic Gefahren und Ucbelständc des preußischen SyNems zu entwickeln und ihnen bemcrklich zu machen, daß Rußland nicht darein willigen könne, daß eine seiner Großfürstinnen die Pasalin des Königs von Prcnßen werde." Unser Correspondent fügt binzu, daß dic Königin Olga sich in Folge ihrer Unterredungeu mit dcm Fürstcu Gortschakoff sofort nach München begeben und daselbst dcn König Ludwig und seine Minister gesehen hat. An diesen Besuch wiederum schloß sich llnmittclbar eine Begegnung der Könige von Württem- berg und Vaiern, Endlich hatte der Fürst Gortschatoff während seines Aufenthalts in Baden auch Gelegenheit, sich mit verschiedenen Mitgliedern der großherzoglichen Familie sowie mit badischcn Staatsmännern zu unter-haltcn; in diesen Unterredungen hätlc cr betont, daß die Ausdehnung dcr preußischen Hegemonie auf Südbeutsch-land keineswegs dcu Anschauungen des russischen Hofes cnlsprächc, welcher einen Brand im Herzen des Festlandes zu vermeiden wünschte. Die SllM'nen im Wyer Landtage. Am 30. October fand. wie schon gemeldet, die Schlußsitzung des Görzcr Landtages statt. Da in derselben Fragen von allgemeinem Interesse zur Sprache gebracht wurden, kommen wir auf dieselbe zurück. Dr. Tonkli las eine lange Interpellation wegen Errichtung des Zukunftlandcs „Slovenja." Die Abgeordneten dcr italienischen Partei verließen alsbald in <-.m'i»m'0 den Saal. Cs crhob sich aber auch der sloll en is chc Abgeordnete Cernc, nm das Verlangen vorzubringen, cS möge coustatirt werden, von wem diese Interpellation eigentlich ansgehe, da diese Frage im slovc nischen Club bereits angeregt worden war nnd dort mit Stimmencitihclligkeit beschlossen wurde, sie gänzlich fallen zu lassen. Diese Constati-rung ergab nun. daß die Unterzeichner der Interpellation blos Dr. Tonkli und Dr. Higon seien, daß dieselben daher, obwohl im Clnb mit den übrigen Mit» gliedern stimmend, cs doch für gut fandeu, die Sache auf eigene Faust vor dcn Landtag zu bringen, daß sie, nm dies sicher bewerkstelligen zu können, die Interpellation früher gar nicht anmeldeten, und daß demnach die übrige« slovenischen Abgeordneten jede Gemeinschaft mit denselben in dieser Frage abgelehnt hätten. Es trat diese Trennung der gemäßigten slovenischen Dcftutirtcn von den Ultras Tonkli und Agon ,^^ deutlicher hervor, als später anläßlich der Debatte über die dircctcn Rcichsrathswahlen (5erne die ihm und seinen College,, von Dr. Pajcr vorgeworfene Solidarität mit dcn Slovene« Krains entschieden zurückwies und als Beweis dafür eben die Haltung derselben in Bezug auf die Errichtung SlovcnienS un< führte. Im weitcreu Verlaufe dicfcr Sitzung und nachdem die italiernschcn Deputirtcn wieder im Saale erschienen sind. wurde auf Antrag des Berichterstatters Dr. Do« link in der Frage der dircctcn ReichSrathswahlen vom Landtage mit I I gcgcn 7 Stimmen und nur nach un- Erinnerungen aus Tirol. Aus den Briescu au Madame ... II.* u, 'Haben Sie Lord Byron gelesen, wie ich es Ihnen ^.^thcn? Ich kann Ihnen, Madame, nicht gcnng cm-ÄZc l ^ Werke dieses wildesten und zcriissenstcn aller schlii - "' ^ ja aus dcm Ncctarbcchcr dcr Musen gc-fr^ll. sich eigen zu machen. Als man einst Heine do„'^Ulch was er sich in seinen politischen Ansichten hs^ "Urne unterscheide, antwortete cr: ich bin eine Nliili ^wohnliche Guillotine, Borne ist cine Damftf-ü,^ 'ne. Dasselbe gilt von Byron gegenüber seinen tinr >,^" Doppclgängern, er ist eine Dampfguillo-^ll'nt "^" monarchischen Principien im Reiche der A" an den Hals geht. lvrech» .6) wie komme ich plötzlich auf Lord Byron zu teistf Ich weiß es nicht. Wenn man durch Tirol >»llth,,°"uncn Emem allerlei Dinge in den Kopf, die t>>!^ "ulich sich aus Idcenassociation in unserer Serle "!'h all " prächtiges, erhabenes Naturschauspicl ruft ^ lci^/f!^ Nebengedanken hervor, dann kommt noch ^°ne Wa,k Stieftochter der Mnfcn. die blondlockige ""b H ''.'Phantasie" zu Hilfe und eS sproßen Bilder !"'eder ^'^ungen in unserem Herzen, die Sie nirgends ^lei Ps k"' Madame! Das Pustcrthal bietet zu ^W "°'"m hinlänglichen Stoff; dic Rienz donnert '"c>,d j..'^ den engen Felsen wie wahnsinnig und schäu- ^ü G s.'"M sich die leidenschaftlichen Dryaden mit »^^" Achtern und fliegenden weißen Haaren, die > " ^l. Nr, 247. ehrwürdigen, uralten Tannen blicken glcichgiltig in dic lärmende Ticfc und mit aufgeblasener Erfahrenheit flü-stern sie uuterciuaudcr manchcrlci polilischc TagcSncuig-teitcn, jene dichtbelaubte Großvater-Eiche spricht gar über den Golhacr Frcihcrrcnalmannach, ich erkenne cS au dem vornehmen Wiegen des adeligen HanutcS-------- Sind Sie von Adel? Nein. Pfui! Wie können Sie eS wagen nur au eine Königsciche zn denken, da Ihrc Ahncn nicht unter Dschingischan gefochten, noch weniger mit dcu Argonauten gezogen, ein Zug, dcr fich ja doch späterhin noch einige Male wiederholt, dock immer damit endete, daß er statt dem goldenen Vließe, stets nur wollene Schafe hcim brachte? Giaf Z - . . n.emtc, man sollte allc, die sich übcr blaublütigc Tagdicbe lustig machen, in Malvasicrwcin crsäufeu, damit sie sähen, wie man im Kampfe mit edlerem Getränke zu Grunde gchc — aber füß zu Grunde gehe! Dcr Blick aus dcr Mündung deS Eifackthalcs in das Nienzthal von dcr Höhe Mühlbachs ist mchr a!S reizend. Ich habe die Route genug oft gesehen, um endlich von ihr gesättigt zu wcrdeu, aber man ermattet nicht an diesen majestätischen Bergen, an diesen Wäldern, Mal' ten, Felsen, Bergstrümen — eS ist ein Roman von Cooper, der Natnr abgelauscht, wenn es nicht die Natur selbst wäre. Aber in der That sie ist cö selbst, ganz Original, ohne schnlwcisc Zuthat uuvcrdaulichcr Comcn-taloren, sie steht so da, wie sie Gott ersonnen und Göthe niedergeschrieben, Madame Sta^l ausgemalt und deco-rirt und Heine empfunden. Hier ist noch die ursprüngliche Einfachheit, dic Menschen sind wic dic Vögel in dcr Luft, dic zwitschern, wcnu die Sonne aufgeht, sic sind zahm wie das hciligc Einhorn dcr Wüste und wenn sie singen, glaubt man dic Psalmen zn hören untcr dcn Maucrn von Jerusalem. Die Eichen verwandeln sich in schlanke Palmen, dcr Libanon mit seinen tausendjährigen Ccdcrn umrahmt die Perspective, aus der Tiefe des Thales hören wir das Blöken dcr Schafe Kanaans, Jericho crhcbt sich mit seinen noch ungebrochenen Mauern und Rahab sitz« daranf und harret IosuaS. der kommen wird, mit dcn Jubel-Hörnern die Sladt darnieder zu schmettern, Weihrauch steigt aus den Thälern und Cim-bclklängc; fern im Süden, nur mchr schwach sichtbar in Wolken gehüllt, c,rhcbt sich dcr Sinai uud eS dounert uud blitzt, und König Salomo sitzt neben mir im Postwagen und seufzt aus seiuem hohen Liede: „Einem Thurme uou Elfenbein gleichet dein Hals; gleich sind dcine Augen dcu Teichen zu HeSbon am Thore Bath-Rabbim; deine Nase dem Libanonsthurme, der nach Damaskus hinschaut." — Ach, Madame! wenn Sie meinen Kummer nur ahnen könnten, dcn ich empfunden. Sie lägen gewiß schon in Todtenklcidern und eine schwarze Gondel filhrte Sie in das dunkle Land des Campo santo; ich aber ertrug diese Misere und ich sah nur das schwarze Todlenhemde des Grafen Z ... und den Thurm seiner Nase, der gegen Damaskus hiuschaut. Mau erleichtert sich die Lage des Lebens nur durch zeitweilige Verrücktheit, nach dem „^nleu ot iii^iperft" dcr Alten, und so bildete ich mir ein, ich wäre Sulamith und der Graf betete mich an, und ich machte mich spröde, sah zum Wagenfenster hinaus und aß Acpfcl. Hinter dcm Dorfe Schabs, Sie kennen daS Nest, in welchem man Gefahr läuft, im Gasthanse christlich ausgeplündert zu werden, wird die Gcacnd öder, man fährt nahezu mir durch Wold und dcr acihe Fall der Straße cnlfnhrt Eincn gar bald dcm Olymp und bringt uns st^lt nach Altita nach Central Tirol, wo keine Lorbecrm wachsen und kein Nectar crrdciizl wird, um so mchr aber schlechter Wein und parfümirte Grobheit. 1874 bedeutender Debatte die Erklärung angenommen, daß die Einführung directcr Wahlen für den RcichSralh nicht im Interesse der Provinz liege, nnd daß sich dem-nach in diesem Sinne an daS Ministerium zu äußern sein wird. Dieses Majoritätsvotum wurde im wesentlichen dadurch begründet, daß in den directen Rcichsrathswah-len eine Schädigung der Bedeutung der Landtage läge, dadurch die Versöhnung der verschicdcncn Parteien der Länder erschwert würde, endlich die direct gewühlten De-putirten nur einen Wahlkreis und nicht daS Land re-präsentiren. demnach mit den Ansichten dcs Landtages sehr leicht in Widerspruch gerathen könnten. Die italienische Regierung über >as Concil. Der „Gazzetta di Veuczia" zufolge soll ein vom 5. October datirtcs Circular, welches die italienische Negierung bezüglich des Concils an ihre im Ausland befindlichen diplomatischen Agenten versendet hat, dcn Kammern sammt allen anderen daS Concil betreffenden Aclenstücken vorgelegt werden. In demselben sei die Ansicht ausgesprochen, daß das Concil vornehmlich bc-huss einer Rüge der im Königreich Italien uls Basis anerkannten Principien einberufen werde. Angesichts diese« Umstandcs hätte du Regierung den italienischen Bischöfen verbieten können, sich nach Rom zu begeben; sie habe jedoch vorgelogen, ihnen freie Hand u> lassen, im vorhinein aber gleichzeitig alles ihr etwa Mißliebige abzulehnen. Außerdem seien die Umstände, nnter denen das Concil eröffnet werden würde, solcher Natur, daß man dessen Entschciduug nicht sonderlich zu fürchten habe. Im weiteren Verlaufe werbe der Beschwerde über dcn Schutz Ausdruck gegeben, dcn Frankreich einer Italien feindlichen Persammlung verleihe. So weit der Correspondent der „Gazzctla di Vcnezia", der seine Angaben aufrecht erhallen zu können glaubt. Der Pariser Correspondent der „Times" bemerkt über das Circular, dasselbe sei bestimmt, den verschiedenen Regierungen mitgetheilt und abschriftlich zugestellt zu werden. Nigra habe bei dem wochcnllichen Empfange im Pariser auswärtigen Amte mit dem Munster darüber gesprochen, doch sei noch nicht bestimmt zu sagen, ob die formelle Mittheilung erfolgt sei. Eine neue Wendung in >er cenlral-asiatischcu Frage. Voli Hermann Vümb^ry. I. l>. ^. 2.) Daß die Nüssen Meister in der Diplomatie sind, daß die Fehlgriffe der europäischen Diplomaten seit mehr denn hundert Jahren einzig und allei» jene Hebel waren, welche die Macht dcS HauscS Romanoff in Asien so hoch cmporlrugen, isl alles, mir keine Neuigkeit. Während der letzten drei Jahre bin ich vielseitig angegriffen worden wegen meiner kleinlichen Ansicht, nach welcher ich dcn Russen jede CivilisirungSfähigkcit rundweg abspreche. Man hat mich einen fanatischen Magyaren gescholten, der mit aller Gewalt darauf hinziele, das FreundschaftSuerhällniß, welches heule zwischen England und Rußland cxistirt, zu Gunsten seiner kleinlichen Na-lionalitätsgefühle sprengen zu wollen. Ich habe schon öfter darüber nachgedacht, worin cigcnt lich die Urfachc der urwüchsigen Manieren dieses Volkes liegt, aber ich habe nur hciansgcfundcu, daß sie mit denfclbcn geboren rocrocn, zeitlebens dieselben in ihren Lodenhosen herumschleppen und endlich mit diesem Na-lionalschatze zu ihren Vätern versammelt werden. Da sind Sie Madame in Venedig ganz anders daran. Dort trägt jeder Lazzaroni Glac^c-Handschuhc uud wenn auch nicht jeder Gondolier nach mMon li^u'68 riecht, so zieht rr doch den Hut vom Kopfe und er nimmt die Pfeife aus dem Munde, wenn Sie mit ihm sprechen, denu er weiß, daß nicht Jedermann die edle Narkose und ihre himmlischen Düfte verträgt. Und die Mädchen, daß Gott erbarme! Nichts als schläfrige Nachtmützen, arkadische Schäferinnen mit hieb- und stichfesten Corsets und blondhaarige Scladons. wie sie die Naivelül erfunden, mit grasgrünen Angcn, ganz frisch angestrichen mit nebelgrauer Oelfarbr, die man schon zwanzig Schritte weit riecht, schlechte Käse, Tabakdampf uud Weihrauch, Glockengeläute und blökende Schafe, Slrohbüudel und frischgemähles Heu, kolhige Straßen und eckige Phisio« gnomieu — Sie sehen, wie gewallig ich aus meinen sieben Himmeln herabgestürzt bin, und zwar in Wirklichkeit, denn ich habe im Laufe einer halben Stunde einen mehlere tausend Fuß hohen Bergrücken nach ab-wärlS zurückgtlrgt. Spotten Sic nur nicht meiner, daß die Frauen hier nicht genng hübsch sind und sich mir lein Anlaß bietet, Ihre Eifersucht um einige Grade Reaumur dem Siedepunkte näher zu bringen. Wenn mich Amathusia gänzlich verläßt, werdc ich mich in Ihre Großtante verlieben. Sie weinen? O, ich kenne diese Thränen, es sind die der Freude, dcnn Sie sehen ein, daß es---------eine Unmöglichkeit ist! — Diesen Bemerkungen, oder wenn man will Vorwürfen, zu antworten, ist hier nicht der geeignete Platz; doch möchte ich gern die Aufmerksamkeit des Lesers ans jene politischen Transactioncn hinlenken, welche zur Stunde in Betreff der Nivalitütsfragc zwischen England und Rußland in Mittelasien vor sich gehen. Europäische Geschicklichlcit, unterstützt von asiatifcher Schlauheit, vollführt daselbst ein interessantes Stückchen, welches zu ergötzlich ist, als daß wir andern, um das Schicksal Asiens mitluteressirlen Augen nicht den Mitanblick vergönnen sollten. Im Frühjahr hat, wie bekannt, der Besuch des afghanischen Fürsten in Amballah das Hermaphroditen-artige Geschöpf der mittelasiatischen Frage — dcnn weder England noch Rußland wollen die Existenz einer solchen Frage zugeben — auf die Tagesordnung politischer Erörterungen gesetzt. In England freute man sich nicht wcnig über die Conoesccndcnz deö asiatischen Fürsten, der Hunderte von Meilen zmücklcgt, um in der Person eincö irischen Edelmannes den Stellvertreter der Königiu Victoria zu begrüßen, ihn um Hilfe anzugehen und, cuif seine breite Klinge schlagend, sich zu verschreiben für Albions Inter, csscu mit Leib n»d Seele. Welch' anziehendes Schauspiel ist cS nicht, das stolze Oberhaupt der Barctzi-Familie als Hanptbcschützcr dcr Mauchcstcrcr Geldsäckel aufstehen zu sehcn! Mcrtlvnroig ist eS aber doch, daß diese Fremde in England nur eine thcilwcisc war; denn die große Mehrheit sprach ganz anders, sie sagte: „Da haben wir's, neue Verträge mit Afghanistan werden neue Kriege, und neue Kriege neue Wirren verursachen und neue 20 Mill, tosten. Es ist besser, wcnu wir nuS mit den Russen ausgleichen, alö wenn wir irgendwie mit den wilden Hordm in eine Verbindung trcicn." Die Regierung wurde bald darauf im Parlament inlcrpcllirt; Herr Gladstone antwolttte beruhigend: daß die bezüglichen Unterhaudluugcu mit Rußland im besten Weg scieu; Lord Lawrence hingegen halle in der Obcrhaussitzung vom 19. April uud Herr Grant Duff, dcr Unlcrstaals-sccrctär für Indicn, iu der UntcrhanSsitzung vom U. Juli klar versichert, daß die Furcht, Afghanistan gegenüber Verpflichtungen übernommen zu haben, jedes Grundes entbehre. Nun erst athmelcn die politischen Denker Groß' britanniens auf. Die mittelasiatische Frage wurde, als eine iu 8p6 beigelegte, ganz außer Acht gelasseu; alles stürzte sich, wie früher, auf die irische Kirche, uud von den Wciseu an dcr Themse hat seit den letzten drei Monaten niemand daran gedacht, seine Blicke auf d»is Ufelland dcs Oxus und Iaxartes hinzulenken. Doch waS hat Rußland feit Amballah «clhan? Rußland hat mit Amballah seine politische Richtung gemäß den Erfordcrnisseu dcr Umstände zugeschnitten; cS hat die Sprache der beredten Bomben nnd Rakctcn mit dcr Zunge äußerer Freundschaft gcgcnübir Bochara vertauscht; cS spielt die Rolle eines erzürnten Vaters, der seinem Söhnchcn Gochara zärtlich die Wangen streichelt, cs mit Zuckerwert beschenkt, nachdem er es durch General Kaufmann die Ruthe der Züchtigung halte fühlen lassen. Warum nun diese Umwandlung, warum diese Mäßigung? Nur deshalb, weil man an der Newa die Bewegungen ocS britischen Leoparden für alles, nur für keine freundschaftlichen Absichten auslegen wollte. Die Vriten, die naiv genug waren, dcr Zusammenkunft in Amballah jeden officiellen Charakter abzusprechen, hatten fich umsonst bemüht, den Rnsseu zu versichern, daß sie erstens mit Afghanistan gar keine Pacte nnd Tractate geschloffen haben, daß zweitens zwischen Schir Ali uud Lord Mayo gar nichts vorging, waS die russischen Interessen auch nur um ein Häichcn beeinträchtigen tonnte. Und Rußland, das schlaue, von allem ausS geünd» lichste unterrichtete Rußland, bcslrebtc sich, diesmal den Leichtgläubigen zu spiclcu; nur die halbofficicllc Presse sprühte einige zornige Leitartikel gegen die englischen Untcrhandluugeu; die Regierung sprach nicht nur cin andächtiges Amen auf alles, was von Downiug-Strect her verkündet wurde, soudcrn sie bemühte sich sogar, jenen NcutralitätSidecn, jenen Nachrichten über die immer starker werdende russische Freundschaft auch ihrerseits dcu kräftigsten Ausdruck zu verleihen. Nichts wollte man im Wege lassen, was John Bull hätte beunruhigen können; in dem russischen Traclat mit Bochara wurde, wie bekannt, dcr Waarcnzoll für russische Importt auf 3, für englifchc Importe auf 40 festgefctzl. Natürlich wurde durch dicfes warme Freundschaftsgefühl für Großbritannien jeder centrul-asiansche Handel gelähmt, und als die brilifchc Regierung hierüber in St. Petersburg Nachfrage hielt, schalt man das Ganze eine böswillige Erfindung, an dcr kein Wort wahr sei; während factisck heute afghanische Kaufleute lieber den Rückweg von Karfchi antreten, als die für die milgebrachtc englische Waare fcstgcfetzlen Zölle entrichten. Einige in rufsifchcn Händeln bcsfer Bewanderte gaben sich wohl Mühc, in England begreiflich zu machen: wie verschieden die Politik des HofcS von St. Petersburg in Asien von den Waffen feiner Diplomatie sei. Doch daS half nichts; Rußland faßte einmal dcn Plan, die Idcc von dcr Unvcrletztheit beiderseitiger Interessen auch im englischen Publicum zu verbreiten Vor dcr British Association plaidirtc dcr StaatSrath v. Tschihatscheff. in dcr Section für Ethnographie und Geologie, für das Interesse seiner Regierung mit großer Beredsamkeit; er bewies, daß dcr Plan, eine europäische Armee über den Hindukujch oder den Karakorum-Paß zu führen, eher in die Episoden von Tausend und Eine Nucht, als in dic Rcihe politischcr Combinationen passe, cs sci dieses eine politischr, strategische Unmöglichkeit; solche Kinderspiele, wie die von Alexander dem Großen und den mongolischen Wclt' erobcrern, scieu heute nicht so leicht ausführbar, ja er meinte schließlich, um John Bull rccht tüchtig zu kitzel»; nicht jede Nation hat einen Napicr nnd c>.,e Armee, die einen abcssinischcn Wundcrfcldzua ausführen taun. — Ich kann mir vorstellen, wic wohldehaglich die gelehrten Zuhörer nno Zuliörcrimle» der Section k. in dcr British Association zu Exeter dicscn Versicherungen lalischlci'. Doch daö wachsame Rußland opcrirtc zufälligerweise im Süden AldionS und an dcn Ufern dcs Terct Schaue« zu glcichcr Zeit. Dic Fädcu warcn natürlich schon früher im verborgenen künstlich ausgelegt, doch umsumehr über' raschcnd ist das heute hervortretende Gewebe. Oesterreich. Wien, 4. November. (Ueber die Stellung Oesterreichs zu Montenegro) glaubt ein Corre' spondent der ,.Tr. Ztg." daS Nachstcliclidc als die Auffassung dcr RegicrungSlrcisc bezeichnen zu dürfe,'. Der Fürst von Montenegro hat cinmal über daS an-dcrc, ohne uon hier aus irgendwie dazu veranlaßt z" scm, nach Wien, und zwar selbstverständlich an da« Ministcrinm dcs Auswättigen, nicht abcr wic die Bläl-tcr mcldcn, an dcu dicösciligcn Ministerpräsidenten Grafen Taaffc, dic Erklärung gelange» lassci,, daß er dem dalmalmischcn Aufstaudc gegenüber die stricteste Ncutrnlität zu bewahren entschlossen sei. Ob bei einelN ganz reinen Gewissen nicht eine einmalige bestimmte Eitlärnng der gedachten A't vollständig genügend gcM" sc» wäre, mag dahin gestellt bleiben; sicher ist, daß bis jctzt keine Thatsachen vorliegen, welch,- an ihrer Anfricl)' tigkcit zu zwcifcln berechtigte!,. So steht denn vor del' Hand Montenegro ganz außer dcr Action und die M gicrung ist zunächst beschäftigt, dcn Aufstand längs dcr Küstc -- wie eö sich anläßt erfolgreich — zn Paaren zu treiben. Wenn sic damit zu Ende ist, wcn» inzwischen die Pforte an dcr Grenze ihre Aufstcllm'g gcuommcn hat und dann die österreichische!, Truppe" auch nach dieser Seile hin zu opcriren beginnen, crsl dann kann von Montenegro wieder die Rede sci"' Werden die Insurgenten über die montenegrinische Grenze gedrängt und Montenegro entwaffnet und >"' tcruirt dieselbcu, dann hat ei seiucr völkerrechtliche" Pflicht in vollem Maße Genüge geleistet; gestattet ^ ihnen abcr in Waffen zu bleiben und bietet cö ih""' die Möglichkeit, auf montenegrinischem Gcbictc sich i" neuen Einfällen zu sammeln, dann ist die „Monte"«" grinischc Fragc" in ihrer ganzen Schärfe da nnd d""" wird Oesterreich seine Einschließungen zu fassen hab^ — (Der istria nische Landtag) hat d"' Antrag des Dr. Madonizza betreffs Aufhebung der ^ ligiöscn Orden angenommen. ^ Lemberss, 5. November. (Landtag,) Der ^ ! trag dcö LandcsauSschnsscS auf Ablösung dcr Mß^ ! bührcu wurde genehmigt. Hierauf folgte die Sp"''^ dcbattc über dcn Adrcßcntwurf. Da die Cominissi"" viele, theils den national-politischen Standpunkt hcr^ lchrendc Amcndcmcnts annahm, so wurden dic meis^ Pnnktc ohne Discussion angenommen. Eine lcblM Dcbattc entspann sich übcr den Zusatzantraa Hei"^ Wodzickis, wclchcr allseitige Gerechtigkeit gegen nalio'"^ Bestrebungen bctout. Czartorysti. Sangnözko und P"^, towöti sprachcn für, Skrzynsti, Grocholski, Chrzcmo^ und Suiolta gegen den Antrag. Nach Ablchmu'g d>c! AmcndcmenlS wurde die Adresse angenommen. ., Laudmarschall kündigte sodauu zufolge höherer ^rn'" ^ tigung den Lllndtagsschluß für Samstag den 1^' ^/s- > an. Morgen finden die Wahlen für dcn 3t^ rath statt. ,, Prag. 5. November. (Die B ürgcrsch" h ^ corps) fendcn demnächst eine Adresse an dcn K"^. ab, in welcher sie erklären, auf kaiserlichen B^w dcr Vertheidigung des weiteren Vaterlandes lnit>v> zu wollen. Ausland. Verlin, 4. November. (Sitzung dcS " - ^c ordnetenhaufcs.) Auf dcr Tagesordnung " ^ Vorberathung des Etats. Dcr Finanzministcr ^^' hausen erklärt mit Zustimmung nnd namcnS dcs ^ ^, Ministeriums: Dcr zur Tilgung der Staatsschuld ^ stimmte Betrag unterliegt bci dcr bisherigen 6""' ^l einer jährlich wachsenden Steigerung, welche o> ^ wirthschaftlich uuuorthcilhaft ist. Er wollc dM ^c System vorschlagen, wonach bci neuen Arm") ^ Staat nicht mchr zur Tilgung mit cincm ^"'^.i„ß^ pflichtet ist; er wcrdc cineu Gesetzentwurf cni Ai- z wonach hinsichtlich dcs Restes dcr Anlcihc von ^ ^s' lioncn für ctwa 20 Millionen jene VcrpsilclMH ^ gehoben wird; er wcrdc ferner bci Berathung ^ setzentwurfcs wegen AnSgabc von 13^ Muno' ^ „,> lern Schatzanweisungcn beantragen, daß d,c ^ u,^ Lcg cincm Percent des ZinsenzuwachseS jcdcnM' „M fall komme. Für dcn Etat des IahrcS/« " B" der Finanzmiuister im Wege eineS frelwlluu 1875 "Nkonimens, also durch Anbieten einer Prämie, die ge-lanimle, in den alten Landestheilen bestehende viercin-Mbpercentigc und vierpcrcentige Staatsschuld in eine ^eichmäßigc vicreinhalbpcrccntigc Rentenschuld umzu-lvandelu, wegen deren Tilgung der Staat keine Ber« Dichtung zu übernehmen hätte. Die Prämie dürfte höchstens ein Percent betragen. Der Finanzministcr cr-uart endlich, daß dic Staatsregicrung unter der Vor-uussctzllug, das Abgeordnetenhaus werde dem Fi-^nzplauc zustimmcu, dcu Gesetzentwurf wegen eines ^teucrzuschlagcs von 25 Percent zurückziehe. Der Kultusminister brachte dcu Unterrichts.Gesetzentwurf ciu. Verlil», 5. November. (Sitzung des Abgetöneten Hauses.) 9iach allgemeiner Besprechung dcS ^tuts folgte dic Discussion über Virchows Cutwaff-Mingsantrag. Windhorst aus Mcpften überreichte einen älttrag, welcher die Staatsregicrung auffordert, darauf Mzuwirkcn, daß die Ausgaben für die Militärverwaltung dcS norddeutschen Bundes beschränkt werden. Der Antrag Virchows wurde bei namcutlichcr Abstimmung "üt 215 gegen 99 Stimme» abgelehnt; cbcu so wurde bu Antrag Maskers auf motiuirtc Tagesordnung und du Antrag Windhorst abgelehnt. Florenz, 5i. November. (Die Zusa m m c u -'uns! der Monarchen.) Die „Perscvcranza" sagt, Italiens gegenwärtige Stclluug könne Oesterreich nicht verletzen; die Zusammcnkuuft der Fürslcu sei dahcr mch> ^!s ein Höftichteitsact, sie sei ein vollständigerer, auf-llchtigcrer Friedensschluß, als der in Wien 1866 abgeschlossene. Die Nachbarstaaten können sich gegenseitig b>el nützen; deshalb begrüße die „Perseveranza" des «aisers Besuch als eine neue Phase, als das Symbol ^U'er loyalen Freundschaft der Völker. — Italienische "latter melden: Die Zusammenkunft Ihrer Majesta-^" des Kaisers von Oesterreich und des Königs von fallen wird in Vrindisi am 28. oder 29. d. M. statt° haben. Se. Majestät der König wird vom Minister fräsidcnlen und seinem ganzen militärischen Haushalt "gleitet scin. Nom, 5. November. (Der Papst gegen Ma-^t.) Die „Civilta cattolica" veröffentlicht einen gegen ^" Bifchof Märet gerichteten Artikel, welchen man der fetten Inspiration dcs Papstes zuschreibt. Das Glatt ^dauert es, eine Polemik gegcn einen durch Nang und ^>sse"schast so bedeutenden Mann einzuleiten, es thue °'es aber nicht sur die Bischöfe und Theologen, den» nue von Märet vorgebrachten, gallicanischcn Antoven ent-^nimencn Argumente seien schon siegreich widerlegt worden, sondern für die in deu heiligen Wissenschaften blecht bewanderten Massen, an welche sich Märet zu ^ndcn scheine. Das Blatl wirft Marct vor, nicht "e lateinische Sprache uud die scholastische Form au Wvcndct zu haben, bcstrcitet es, daß er ein Mittel-^"9 zwischen Absolutisteu uud Gallicanern aufgefunden ?^be; es vertheidigt das System der absolulcn Monarchie '" der Kirche uud fügt hinzu das System Marcts würde ^ Papst auf das Phantom eines Monarchen zurückführe». ^' Artikel erklärt writers, daß die Kirche kciucswcgs ^"eigt sci, die Betheiligung der Laieu an den Concilen ^'^ die Wahl der Würdeuträger durch das allgemeine ^Muurccht wieder herzustellen und wirft Märet vor, ^ von modernem Liberalismus durchdrungenes Wert v lchricheri zu haben und zu glauben, dieser Liberalises sei mit der Kirche vereinbar. Der Artikel schließt '^ bcr stillschweigenden Zustimmung zu dem vou Äiarct «^gedrückten Wnnschc nach cincin immer nach zehn "Uhren zusammcutrctenden Concile, n,.. Paris, 5. November. (D ie A b d a n k u n g d c r ^°nigin Isabella) zu Gunsten des Prinzen von ltlirien gilt min für sicher. Königin Isabella begibt '") in der ersten Woche dcs Decembers auf längere Zeit "^ Rom. ß ^- 5. November. (Attcn t at s vcr such.) In "'"piögnc wurde Sonntag Abends am Eingänge ^? kaiserlichen Schlosse ein Individuum verhaftet, elches bei feiner Vernehmung angab, daß es den Kai» l in ermorden beabsichtigte. Man fand bei dem Verkneten leine Waffe. Man glanbt. daß man es mit kln Wahnsinnigen zu thun habe. . Vondon, 5. November. (Todfall.) Der be« "Ue Philanthrop Pcabody ist gestorben h, Petersburg, 5. November. (Der Kaiser) drückte l 'U Empfange dcs Sohncs des Emirs und der Oc-^'btschaft von Buchara dcn Wunsch auf Vchstigung V . Entwicklung der freundschaftlichen Beziehungen Alands uud Buchara's auS. Nußland sei schuldlos ^nk ^'lerbrechung der früheren Fricdcusbezichuu^eu. Eini^" ^ ^"'^ ^'^ FreundschaftSversichcrungen^dcS yzg ^.^^pfängt, sieht er in der Sendung dcsscn ^>oh- "N Pfand ihrer Aufrichtigkeit. tf„ ^ ^stindische Ueberlandspost mit Nachrich-^tto^ ^°lcutta bis zum 12. October. Bombay löten bcs <> ^" Calcutta wurde am 5. October ein gro-^avs, ^^Wl-Mccting gehalten, zu bcm Zwecke, dem ^l-sss aus Anlaß des bevorstehenden Concils eine ^tlbis ^'^^ einen Geldbetrag zu übersenden. — Die, tz.^wahn wurde am 1. October bis Ludianah eröffnete dcr L^.lchcr Geologe. NamenS Dr. Arcdemaycr, dcn »„d °''^ von Birma zur Ncbcrwachuug seiner Nubin-^^ "derer Minen in seine Dienste genommcu, wurde ^tidelt ^^^^ beschäftigte« Eingeborncn grausam miß< und überdies weigerte sich der König, ihm sei- nen Gehalt zu zahlen. — Die Truppeu Kuschbegi'S sollen an der Grenze vou Kaschgar vou dcn Nusseu gc« schlagen worden scm. Hiohammed Azim Khan, der Cxemir von Afghanistan, staib am 6. October in Schah-rud zwischen Mesched und Teheran. Mgesneuistkeileu. — (Namens fei er.) Am 4. d. wurde im Dome zu Salzburg zur Feier des hohen Namcnöfesteö Ihrer Majestät der Kaiserin Karolina Augusta eiu solennes Hochamt abgehalten, welches der Fürst - Erzbischof v. Tarnoczy celcbrirte uud welchem die Spitzen der Behörden uud zahlreiche Andächtige beiwohnte». — (Erfroren.) Der Winter ist iu Steiermark mit großer Vehcmeuz aufgetreten und hat auch bereits Menschenleben vernichtet. So ist in der Nacht vom 29. auf dcu 30. October in Stoperzen ein Meier uud in der Nacht auf den 1. November zu St. Florian nächst Ro-hitsch ein Grundbesitzer im Schnee erfroren. — (Staatliche Lehre r iuuenbildungSa list alt für Wien.) Die Ursulineriunen in Wien haben die vom Herrn Minister für Cultus uud Unterricht zugelassene provisorische Fortführung ihrer Lchreriuucnbildung's-cmstalt abgelehnt, weil sie unter Berufung auf die Kloster-regcl glauben, sich den schon früher erwähutcu Bedingungen, namentlich der einstweilige» Bestellung vou weltlichen Lehrkräften nicht fügen zu können. In Folge dessen hat der Herr Minister sofort eine staatliche Lchrerinnenbilduugöcm-stalt für Wien errichtet, welche am 15. d. M., spätestens am 1. December mit dem ersten uud zweiten Jahrgange eröffnet werdeu wird. Das Institut wurde mit der Mädchenschule in der Bäckerstraße, welche als Uebungsschule zu dienen hat, iu Verbindung gebracht und sind auch die nothwendigsten Ernennnngen bereits erfolgt. — (N onu cn klöster- Unterrichtsanstalten.) Da zufolge der Bestimmungen des neuen Reichsvoltsschulgesetzes vom 14. Mai 1869 Nounenklöster, deren Unterrichtsanstalten dem Wesen nach nur confessiouelle, beziehungsweise nur Privatanstalten sein können, zur Führung staatlicher Lehrerinnenbildungsanstalten nicht mehr geeignet erscheiuen, hat das Ministerium für Cultus und Unterricht unterm 20. October angeordnet, daß alle bisher mit den Befugnissen staatlicher Institute ausgestatteten Lehrerinnen-bilduugsanstalten in dcn Nonnenklöstern Tirols nur noch die Ausbildung jener Lehramtscandidatinnen, welche sich in denselben bereits befinden, zu vollenden und neue Candida-tinnen, vom Schuljahre l 870/1 anfangend, als öffentliche Zöglinge nicht mehr aufzunehmen haben. Aber selbst diese Bewilligung fiir die in den Klöstern bereits befindlichen Candidatinnen, beziehungsweise die Ertheilung des Rechtes, denselben nach vollendeter Ausbildung Zeuguisse der Reife unter Beachtung der gesetzlichen Normen auszustellen, wnrde an die Bedingung geknüpft, daß diese Lehrerinnenbiloungö-cmstallen auch auf diese Dauer ihrer provisorischen Fort-führnug geucm nach dcn Ministerialverordnungen vom 12ten Juli 1869 eingerichtet werden. Wo dieser Bedingung nicht entsprochen werden kann, ist das den öffentlichen Lehrerbildungsanstalten dermalen zustehende Recht, Zeugnisse der Reife auszustellen, sofort zu entziehen und es den Klöstern zu überlassen, die Bildung von Candidatinnen für das Volts-schullehreramt entweder ganz aufzugeben oder zn diesem Zwecke Privatanstciltcn nach dcn einschlägigen Bestimmungen des Volksschulgesetzes zu errichten. Gleichzeitig erhielt der Herr Statthalter Tirols die Aufforderuug, die Errichtung einer staatlichen Lchrcriuueubilduugsanstalt für das Land an einem dazu geeigneten Orte in Berathung nnd Verhandlung zu uehmen nnd die entsprechenden Anträge zur zweckmäßigsten Begründung eines solchen ncnen Institutes dem Ministerium zn erstalten. — (Civil ehe.) Am -j. d. M. wurde, wie dic „Brünner Ztg." meldet, in Hohcnstadt in dcn, Bureau des l. k. VczirkShauptmauncö die erste Civilehe in feierlicher Weise geschlossen (nachdem von Seite des Pfarramtes in Karlsdorf deren kirchliche Trauung wegen des zwischen beiden Brautleuten bestehenden Hindernisses der Schwägerschaft, ungeachtet der erlangten Dispens von diesem Hindernisse, verweigert wurde)/zu welchem Acte sich eine große Menge einheimischer und fremder Gäste cinge-fuuden hatte. Der Bezirkshauptmaun, iu Staalsuniform, hielt eine längere Ansprache an die Brautleute, in welcher er ihnen den Zweck ihres Erscheinens, die bindende Kraft des Ehevertrages wie die für beide Theile aus demselben entspringenden Rechte und Pflichten unter wörtlicher Vorlesung der betreffenden Paragrasihc aus dem allg. bürg. Gesehbuche auseinandersetzte, worauf sodann über geschehene Aufforderung Bräutigam und Braut ihre feierliche Erkläruug, die Ehe zu schließen, abgaben. Als Zeugen fungirten die Bürgermeister aus Weißwasser und Karlsdorf, in welchen Gemeinden Bräutigam und Braut zuständig sind. — (Etwas ganz Neues.) Aus Minnesota meldet die „Neu-Ulm Post": „Sicherlich ist noch nicht dagewesen, was kürzlich in Austin, Frceboru, County pas-silte. Eine empfindsame Lady brachte bei dem dortigen Friedensrichter Crane gegen einen jungen Herrn eine Klage wegen allzu starten Händedrucks ein. Der feurige Liebhaber wurde mit feinen überwallenden Gefühlen zur Ab-kühluug in das kalte Bad von 13. D. Strafe und Kosten gesetzt." — (Tod in Folge Wuthgiftcs.) Am 25. v. M. ist der 52jährige Johann Kainbergcr zu Neith (Pfarre in der oberösterreichischen Gemeinde St. Martin) an den Symptomen der Wuth erkrankt und am 27. gestorben. Nach deu diesfalls gepflogenen Erhebungen hatte Johann Kainberger einen Hund, welcher vor beiläufig sechs Wochen krank wurde. Von diesem Hunde ließ sich Johann Kai«' berger, der damals start an Schnupfen litt, Nase und Mund lecken, vielleicht in der Meinung, das Uebel dadurch zu vermindern, wonach dcr Hnnd am selben Tage spurlos verschwand. Nach dcr ärztlichen Aussage zeigten sich gerade an Mund uud Nase des Verstorbenen deutliche Kennzeichen, daß an diesen Stellen Wuthgift aufgesogeu wurde nnd unterliegt es daher keinem Zweifel, daß der entwichene Hulld wüthcud war. Leider ist die Behörde erst durch diese» tranrigen Vorfall in die Kenntniß der Veranlassung desselben gekommen und sind ihrerseits sogleich die weiteren sanitäts-polizeilichen Vorsichtsmaßregeln getroffen worden. ..H ocales. Ueber die Vahn Laibach Tarvis wird der „Grazer Tagespost" aus Tarvis, 2. November geschrieben: Der unerwartet früh sich anmeldende Winter welcher nns bereits wiederholt Schneegestöber gebracht, läßt seinen hemmenden Einflnß ans die Eisenbahnarbciter nicht verkennen. Echaarcnweise ziehen die dcn italienischen Provinzen angchörigcn Arbeiter über die Grenze, denn so genügsam und ausdauernd der Italiener sich bei der Arbeit in warmer Jahreszeit bewährt, die Kälte, insbesondere nasse Kälte verträgt er nicht und salvirt sich in sein milderes Klima, um mit den Schwalben wieder zu erscheinen. Ungeachtet dcs bedeutenden Ausfalles an Arbeitern und trotz dcr elementaren Hindernisse werden jedoch die unter solchen Umständen möglichen Arbeiten an der Strecke Tarvis - Laibach fortgesetzt; insbesondere herrscht in den Steinbrüchen unausgesetzte Thätigkeit, um genügendes Ma« terial für die zahlreichen, in Aussicht stehenden und theilweise schon begonnenen Bauten zu schaffen. Die zehn Meilen lange Linie Tarvis - Laibach ist in zwei nahezu gleich lange Sectiouen Tarvis - Aßling und Ming - Laibach getheilt. Vesonderö in der erstgenannten, unter dem Bauführer Grazer stehenden Section wurde im verflossenen Sommer Außerordentliches geleistet und stehen gegenwärtig noch über 1000 Arbeiter in Verwendung. In der Section Aßling-Laibach, sowie in der zur ersteren Section gehörigen Gegend von Ratschach wurde eine ausgiebige Thätigkeit durch die schwierigen Grundablösungs-Verhandlungen gehemmt. Da jedoch die Section Aßling-Laibach weit weniger Terrainschwierigkeiten bietet, als die gegen Tarvis auslaufeude, so steht die gleichzeitige Vollen-duug beider Cectionen für den Spätherbst 1870 in sicherer Aussicht. Da es aber den Krämern schwerlich darum zu thun ist, sich Tarvis anzusehen, so kann selbstverständlich die Lai-bach-Tarviser Bahn erst dann eine Bedeutuug haben, wenn wenigstens zwischen Tarvis und Villach der Schienenweg hergestellt und dadurch die Verbindung mit der Kronprinz Rudolphsbahn ins Leben gerufen ist. Erst durch diese Verbindung erhält die Linie Laibach-Tarvis ihre eminente Wichtigkeit, indem durch die schon im kommenden Frühjahre in Angriff zu nehmende Bahn Vil-lach-Franzensfestc die Verbindung einerseits mit Tirol und in der weiteren Fortsetzung mit Deutschland und Frankreich, andererseits zum Bodensee abzweigend, über Straßburg mit England in kürzester Linie hergestellt wird. Leider ist bisher außer wiederholten Tracirungen eine ernstliche Inangriffnahme der Strecke Tarvis-Vil' lach nicht bemerkbar- es wird daher Aufgabe der Vertreter K r a i u s uud Kärntcnö im nächst zusammentretenden Neichsrathc scin, mit aller Energie darans zu dringen, daß noch während des Winters die nöthigen Vorbereitungsschritte geschehen, um mit dem Frühjahre auch den Bau dieser Bahn beginnen zu können. Da die Entfernung zwischen Tarvis und Villach nur 4 Meilen beträgt, und mit Ausnahme deS Schlitzaüber-ganges bei Tarvis keine außerordentlichen Schwierigkeiten vorliegen, so könnte immerhin die Strecke Villach-Tarvis wenn nicht gleichzeitig, so doch nicht wesentlich später als die Strecke Laibach-Tarvis der Vollendung zugeführt und dadurch die Verbiudung mit der Rndolföbcchn und Slid-bahu hergestellt werden. Die' mit der Tracirung der Predil-Ba h n beschäftigte» Ingenieure haben ihre Aufgabe fchon vor Wochen vollendet, uud fonach Naibl und dessen Umgebung ver-lasscu. — (Constitutioneller Verein.) Heute Abends 7 Uhr Versammlung im Saale der Schießstätte. Vorträge: Dr. v. Schrei über das Zahlenlotto; Dr. Kalten« egg er über die abgelaufene Landtagösession. '— (Entwendet) wurde gestern Nachmittag im Bahnliofs-NcstanrationSzimmer ein schwarzer Ueberrock mit Klappen-, Schoß- und Vrusttaschen, gepreßten Hornknöpfen und braunquadrirtcm Banmwollfn tlcr, worin eine Karte von Krain, ans grauer Leinwand aufgezogen, ein Zollstab, eine Dose mit der Devise: „Schnupf wer will!" ncuc, schwarze, lederne Handschuhe und eiu gelbes Sacktuch sich befand. — (Schlußverhandlungen beim k. k. Lan ^ desgerichtc in Laibach.) Am' 10. November. Andr. Ceän'ik und 3 Genossen: schwere körperliche Beschädigung. — Am 11. November. Franz Hcrlc und Franz Music: Todtschlag ^ Mathias Zimöic: Dicbstahl; Josef Giuponi: 1876 schwere körperliche Beschädigung; Josef Mayer: Majestäts-beleidiguug; Anti.nl Puc und Johann Zelc: Dicbstahl. — Am 12. November. Johann (Norjanc und Johann Mulih: Diebstahl; Franz Vocek: schwere körperliche Beschädigung; Franz Vrenöic: Diebstahl. — (Feierliche Iahressitznng der südslavischen Akademie der Wissenschaften und K linste.) Am 28. v. M. fand in Agram die Jahres-sitzung der südslavischeu Akademie der Wissenschaften statt und wurde die Versammlung, der alle ordeitllichen Mitglieder bciwchnlcn, mit einer Rede des Vorsitzenden Dr. Racki eröffnet. Der Bericht der Akademie vom Jahre 1869 erwähnt zunächst des Verlustes, den die Akademie dnrch den Tod des Cardinal-Vrzbischofs Haulick, des besonderen Gönners des Instiluls, erlitten, sowie auch des Todcö der Mitglieder Schleicher uud Purkvuje. Ordentliche Mitglieder wnrden die bisherigen Ehrenmitglieder Macscvosky und Mik-losics. Das Vermögen der Akademie besteht in 256.825 fl.; es hat sich seit dem Vorjahre um 38.000 fl. vermehrt. Dcr Akademiker Jagics hielt eineu gläuzenden Vortrag iiber die sndslavischcn Erzähler (Trooatores), namentlich über die alten Lyriker Mincetics und Drzics. Dreifache Auszeichnung. Die vom l. t. Professor Heller nu . der W iene r K l i n i l als allein ech! bei V r n st , Bungen- und Halöleidcn, sowie Sch w ächez n st ä n d en empfohlene» Malzerlracle, Mal^'xlracl-Bliübon? nnd Mal',sxlract-Chocolate» der Wilhelmsdorser Malzprodnctenfabrik von August Josef Kilfferle H Co. (Wien). - Bering hier bei Herrn Apotheker imd EhrenbüracrOttolar Schrnl am Knndschaftöplatzc Y>,d Herr» John»» Perd an - wurde» dieses Jahr auf drei inländische» An5stelli»ia/n zugleich, nämlich zu Salzburg, Linz und Pilsen, mit Medaillen aufgezeichnet. Nrncste Post. sTrigmal-Telcaramme der „Laibacher Zeitung.") Vndua, 7. )tuvbr. ^acl, ulelirstliudigem Kampfe nahmen „esteru unsere Truppen Po-buri. Die Insurgenten wurden theilweise zersprengt , theilweise unterworfen. Die Ortschaften Pobori und Vtaina wurde,» nieder gel'raunt. In dem Gebirge zwischen (^nttarv und Vudua ist dcr bewaffnete Midcrstaud nuu-n»ehr gebrochen. Die Insurgenten spreugten daS bekanntlich in ihren Besitz gelangte Fort Gtajnevie in die Luft. - BiS auf drei Ortschaften ist die Zupa unterworfen. Der „N. F. Pr." wird aus Constautinopel 30leu October gemeldet, daß die mit der Pforte rinncleitcten Unlcrlinudlunnel! , riucn sslößercn Umfang, als au^ fänglich in Aussicht stand, äugenomnun habeu. Für deu Momcut wild nnl' cin Theil dieser Bcrcinlxn'üngeu zwischiu Ocslcrreich und der Pforte znr praktischcu Aus' Wrung lommcu, und zwar jener, der eine ausgiebige Grenzdcwachnng scitcns dcr Pforte an der o'sttrrcichlschcu dalmatinischen Grenze slipulirt. Wichtiger als dicS sind die weiteten Abiiil'.chiingcn, nach wclchcu für den fchr möglichen ssall eines allgcmciucn Aufflaunncus der süd-slavischcn Iusnrrcction Oesterreich und die Pforte sich gegenseitig die Integrität ihres Territorial - Vcsitzcs garautiren. Ueber die Krankheit des Königs von Italien bringt die „Opinione" auö Pisa 4. d. nachstehmde Mittheilung: Sc. Ätajcslät dcr König ist seit 4 Tagen trank in San Nossorc. Am verflossenen Freitag war er auf der Jagd im schlechtesten Wetter bei starkem Regen und Samstag Abend war cr nach Florenz abgereist, ohne, wie cß schien, im mindesten davon afficirt worden fein. Aber als cr den folgenden Abend nach San Rossore zn-rückgctchrt war. fühlte cr sich sogleich unwohl. Da der Leibarzt Dr. Adami sofort die Symptome einer Brust-fcllentzündnng (Plcurilc) wahrnahm, welche, wenn auch „icht von dcr höchsten Gefahr, doch gcwiß einer sehr schnellen nnd wirksamen Behandlung bedarf, so wurden sogleich ans Pisa die Professoren Fcdcli nnd ^andi nnd später aus Florenz Professor Liftriani berufen, Alö Prof. Cipriani in S. Nossorc ankam, waren bcrcitö an dem hohen Kranken zwci Aderlässe geschehen; cs wurde unn< mehr noch ein dritter verordnet, in Folge dessen alsbald eine leichte Besserung in der Krankheit bemerkt wurde, welche nunmehr ihren regelmäßigen Verlauf nimmt, dcr gegründete Hoffnung auf cine schnelle Herstellung gewährt. Die Minister Menabrea nud Minghetti begaben sich Freitag (5. d. M.) nach S. Nosforc. Was die Candidatur des Herzogs von Genua für den spanischen Königsthron betrifft so soll die italienische Rcgicrung nach dcr Mittheilung cines Co>respondents dcr „Gaz. di V." in die öffentliche Discntirung ^derselben in den Gottes eingewilligt habcn, doch würde ^ dcr Herzog von Genua, weun er gewählt würde, dcr Deputation der CortcS gegenüber den Wunsch aufsprechen, daß seiuc Wahl durch das Voll mittelst allgemeinen Slimmrechts bestätigt werde. Wien, 0. November. Auf Gruud cincS schwedischen Mcmoircs knüpftcn Ocstcrrcich, England und Frankreich in Couslaulinopel Unterhandlungen znr Bcfrciuug dcr Handelsschiffe au, welche scit 1806 fich lästigen Auordmmgcu bei dcr Einfahrt und dcr Passil'ung dc< Dardanellen und dcs Bosporus unterziehen müssen. Dic linkische Regierung scheint zu einer billigcu Berücksichtigung dieser Wüuschc entschieden dis-pouirt. Trieft, 6. November. Dic Arbeiterbewegung daucrl fort. Gcstcru Abcnd,? wurdc das Etablisscmcut Toncllo von cincr Gruppe von Arbcitcru bedroht. Dic Bcsorguiß vor Excessen ist auch hcute noch uicht geschwunden, übrigens sino Vorsichtsmaßregeln getroffen. Cattaro, 6. November. Oberlieulcnant März wurde außerhalb des ForlS Cosinac, woselbst cr com-maudirtc. erschossen, Mcutcnant Masurel wurde gc-saugcn. Oberst Schönfeld agirt gegen Braic. Pest, 0. November. Der Papst versetzte den freisinnigen Pfarrer Kuthi in Stuhlweißcnburg in Anklagesland vor dem kirchlichen Tribunal. Weinberg, 6. Noumldcr. Dic Wahlcn für dcu ^tcichSrath ergaben folgende Resultate: AuS dc,u Groß-grundbrsitzc wurden gewählt GrocholSki, HorodySli, Groß, Picttueti, Torosiewicz, Krzccznuowicz uud Czertuwöti; a»S Weinberg wurdc Wild, aus Kraka» und Biala Zr)blit,cw!cz gewählt. Alle, ausgenommen Toioskwicz und Hun'dyöki, rcsi^iirtcn. Die Fortfctzung der W^hl wurde vc>schoben. Smolta mit 8 Partcigeuossen, serncr die meisten Rltthcncn enthielten sich dcr Abstimmung. Paris, 6. November. Dcr Erzbischof vou Paris zeigt in ciucm Hiiteubricfe seine Reise zum Concil au. Er widerlegt in demselben die aus Anlaß dcs Concils verbreiteten Irrthülncr, betont daS Fcsthaltcu au durch daS Concordat bestimmte» Bezichuugc» dcö Staates zur Kirchc uud hofft von dcm Patriotismus dcr Bischof,', sie werden zu TranSaclioucu willig sciu. Dcr Eizbischof weist dcn Gcdaukcu, dic Majorität deS Concils wcrdc die päpstliche Unfehlbarkeit durch Acclama-malion zum Dogma e,hebc», uls einen absurden zurück. Paris, ioUe!!ib^:Ziüs!,'!i 59,45 — 5ftcrl,'. National-Änleheu <>9.—. - 18, VcllUclnbrr dic Nlcldliiig z», daß daö Dcunpsbüol ..Pauliiil'" vuii drr „Peiniiilsular- und Olirntal-Daiupsschlfffalilli«' Grsi'llschnf!" imler drin Eoünnando ei»cs roglischcn Clipitiiüö de» Suez-Canal in sciner ganzen ^äügl' l'cfahlrn und soodirl ha! Tie Müiimiiltiefe l'eträqt W Fuh (dmmach Gloßcii »nid Ganzen durchcuisgclmigln. Vaibac!», (>. Noveinlier Aus d.'in hculigni Marltc sind ei'c schicucii: 4 Wagen nnl Ocllsidc, :l Waczcu mit Heu und Slroh, (Hen 52 Etr. 14 Pfd., Stroh ^4 Ctr. 50 Pfd ), 12 Wagen und :< Schiffe, (2l>Klft.) mit Holz. Dnrchschliittö-Prcise. __________ Mlt.. Hln,.' fl. ll, st. lr. fi. lr. ft. tr. Weizen pr, Mchln 5 5 60 Butter pr. Pfund - ^45 — - Korn „ ii«0 3 15» Eier pr. Stillt —'2> - — (serste „ 2 70 3 — Äi,lch pr. 2)las< -10 - Hafer „ 190 2— Rindfleisch pr, Pfd. - 22------ Hallisrnchl „ — — 3 00 Kalbfleisch „ —26 — ^- Heiden „ 2 80 3 10 Schweinefleisch., 22------ Hirse ,. 2 70 2 90 Schöpsenfleisch „ —14—- Knturutz „ — - 3 10 Hühndrl pr. Stllcl — 25 .. — Erdapfel „ 180------ Tauben „ -15.------ Linsen „ 4 K0------- Heu pr. Zentner - 9<> ,^- Erbsen „ 5 20------- Stroh „ — 80 _ - Fisolen „ 4 50— Holz, hart., pr.Klft.-------7 80 Nindiischmalz Pfd, — 52—'— — weiches, 22"------5 80 Schweineschmalz „ —42 — — Wein, rother, pr, speck, frisch, „ —30—^— Eimer - 9-^ — qeränchrvt „ —!40^—— — weißer „ ------10 ^ 2lllssekom,»ene Fremde. Am 5 November. 2tadt TUilll. Dic Herren: Studcr, Kaufm., von Wien. -^ Perz, Handel^m., vcm Orl, - - Ttandacher, HandelSm,, von Gottschee. Wolf, HaüdelSm,, uon Gottschee, — Maly, Hau-dclöm., von Neumarltl. — Nudol,, k. l. Hanptmanu, von Sckloß Gallmfels, — Baron Grulschreiber, uon Müttlina., - - Saal' maicr, k. l, Hauptmanil, von Fiumc. -- Ritter u, Debstt), l. t. Katastralbeamte, von Kraiuburg. — Mu^quit. Kanfm., von Grosz-Kanischa. (Elefant, Die Herren: Ostcrlag, — Lekora, von ?aaS. - Golob, von St, Georg. — Vcck, von Ungarn, -- Niffescr. — Schulz, Haudclsm., von Stcinamauger, - Gorjup, voil Gürz. — Da" vorin, uou Belgrad. — Gyri, Hauptmanu in Pension, vo» Mailand. — Schuller, vou Kröpft. — Icrovitz, Kaufm., uo» Trieft, Baiser von Oesterreich. Die Herren: Grude», Cadct.-Feldwebel, von i.'ack, — Erlbel, Spitzcnhändler, vou Gottr^gab. ^ Globocnig, von Krainb!irs>. ituttoziehnuss vom ij. November. Wieu: 44 51 28 14 31. __________Graz: 85 60 U4 62 42.__________ Theater. Heute: Hlaclitwalldlcritt, O^'er in 3 Acten. Murgen: Dorf und Ttadt, Schauspiel in 4 Acten. Mittwoch: Znr Schillerseier bei Belenchtnug dcS äußere» Schauplatzes Maria Ttuart, Drama in 5 Acten. r^ ! 'ß ,^ '3 8 8 " " ^ ^ ' 6ll.'M. 324,0!."— 2.,l windstill grijßlh. bcw. 6, 2 „ N. 322.8.) I- «.« VtW.schwach heiter 0.oc ^ l0„ Ab. 323,<,5 -j- 4.2 NW. schw^^ganz bew. !___^ « U, M5,! 323 ül, ^- 4,? SO, s,"schw. Stegen 7 ,.l 7, 2 „ N, ! 825..»» ^. 4 g 'SO. s. schw Nebelreacn «z^^l 10 .. Ab. ^ 82? li , ^. 2.» SO. s. schw. Ncgm Den l>. Nachts heiter, Reif, Morgenroth, sonniger ^"8< große Klarheit der Luft. Beim Sonnenmilergang Alpenglilh"' Abende annehmende Vewöllnug. Dcn 7. nach 5 Uhr Regen, ^'' ganzen Tag anhaltend, schonVormiltags stellte sich ein Neliel /"' der erst Abends wicl>. Das vorgestrige Tageömittcl der W"" , ^' 2-9°. um 1'«"; daö gestrige -j- 3 9", um 0-«" mitcr dl» Normale. AcrantN'orllichcr Nedaclenr: Ignaz v. K l c i n in a » r. M^^l'^nliNl'i^t ^ie», l>, Nou^.nber. Während die Vürbürse in träger Haltung nnd zn fortwährend weichenden Conrscn verkehrte nnd die MittagSbUrse längere Zeit hindurch d^! Wlllsllll.»rllU)l. Charnller beibehielt, entwickelte sich nach dcr Crtläril»giir>!,ig. Die Mehrzahl der Bank' und Vahnpapicre brachte manche davon überschritten dcn gestrigen Schluß"' Auch ciniqe Indnstrie'papicrc besserten sich beträchtlich. Ganz zum Schlnß trat wieder eine, Ermattung ein. Mau notirlc bei Abgang deö Berichtes: ^U. Allaemelne Staatsschuld. Filr 100 fl. Geld Waare Einheitliche Staatsschuld zn 5 pCt.: in Noten vcrzinöl, Mai-November 59.45 59,55 „ „ „ Februar-Angnsl 59.35 59.45 ,. Silber „ Iänuer-Inli . 09.10 09.25 « „ „ April-October. , I««0 zu 500 fl. . . 93,60 93 90 ,. « 1800 zu 100 fl . . 99.- 99,25 „ „ 1804 zu 100 fl. . .115— 115.25 Staatö-Domäncn-Psandbriefc zu 120 fl. ü W. in Silber . . 117.— 117,50 ». Gru,tde,,tlast,,na.s-vl»liaation<'„. Fiir 100 fl. Geld Waare Vähmen .... zn5pCt, 92. - 93,- Oalizien .... «5 « ?l ^' ?2.25 Nieder-Ocsterreich. . „ l> „ ^.50 95.-. OIier-Oesterreich . . „ ^ " ^-7-' ^.- Siebenbürgeil . . . „ 5 „ "»" /5.— Ste.er.uall ... « 5 « 92— 92.50 Ungaru .... „5„ 79.25 79.50 O. Actien von Bankinstituten. > Geld Waare Anglo-ilsterr. Baul abgest. . . 227- 22^.--Anglo-nngar. VanI .... 82 — 84.— Bo'deil-Creditanstlllt . . . .267 50 208.50 Credilaustalt f, Handel n. Gew. . 229.50 229.75, Creditanstalt, allgcm. ungar. . . 77 50 78.50 Escumptc-Gesrllschaft, ,1, ü. . . 705. - V0.— Franco-österr. Bank . . . . l)1" l)1.50 Gcucralbanl.......42.— 42.50 Nal,oualbllnl.......709— 710 - Niederländische Bank .... ^-— 81. - Pcrcinsbank.......^750 88.50 «crtelMbanl.......H^— N0.50 Wiener Bant......58,— 59.- >D. Actie» von Transportuntevnel,- lllunar». Geld Waare Nlfold-Finmcmer Bahu , - - 10 75 ! FerdinnudS-Nordb. in Silb, vcrz. 105.— 105,50 ! Franz-Ioscphö.Bahn .... 92.— 9250 G.Larl-Ludw.B.i.S.verz.l.Em. 101.— 102.—> Oesterr. Nordwcstbahn .... 90,-- >" . , Siebcnb. Bahn in Silber verz. . 87.75 A' ,. ^ Staats. G. 3'7« ü 5.00Fr. „I. E,n. 135,- ^"^ ^. S>ldb.G.3'/«-l500Frc. „ . . 116,50 N^ Sl!db.-Bouö 0 «/„ (1870—74) „.y ^ i. 500 Frcs......241.- ^"' «. Privatlose (per Stück.) ^ Ereditanstalt f. Handel n. Gew. Geld A"^ zu 100 fl. 0 W.....15450 1^ Rudolf-Sllftnug zu 10 fl. . . 14.- ^' Wechsel (3Mon.) Geld ^^ Äugöburn für 100 si sildd. W. 1"3 5? j^s-'' Franlsnrt a,M. 100 fl. detto K)3.65 l^ ^ Hamburg, silr 100 Marl Vai'.co 91.35 >^", London, für 10 Pfund Sterling 124^ ^c, tr. .N^ <,g, , Napolconsd'or . . 9 „ 92 „ " " ^ " Vereinsthalcr ... 1 „ 834 ,. ^ " 50 " Silber , . !22 „ -^ " "" " ,^. Kraiuischr Grmidcutlastuua« -Obligatlon". vlltuütlruu«: 66.50 Geld. 90^'°