VN 32. Dinstag am 14 März. »848. I l l i) r i e n. Hai bach, am 14. März. Verflossenen Samstag, am il.d., Punct 12 Uhr Vormittags, rückte das erste Bataillon des nach Italien bestimmten k. k. galizischcn Li. nirn-Infanterie-Regimentes, Freiherr von Fürstenwärther Nr. 56, mit dem Stäbe und klingenden Spiele, von Ol» Mutz kommend, hier ein, welchem Tags darauf das zweite Bataillon folgte. Das Regiment wurde, von Olmütz bis Cilli mittelst der Eisenbahn befördert. Beide Bataillone haben uns bereits verlassen, indem das zuerst angckom» wene gestern, und das letztere heute Früh sich gegen Italien in Marsch setzte. Die Landcsstcllc hat die erledigte Steuereinnehmer, stelle bei dem l. f. Bezirks - Kommissariate Stall dem cr-stcn Amtsschrciber des l. f. Bezirkscommissariats Hcrma-gor, Constantly Rabitsch, verliehen. — Laibach den 3. Vta'rz 1848. Aus Anlaß der dcrmaligen politischen Ereignisse wurde das Gerücht verbreitet, es werde den Ansprüchen um die Verwechselung von Banknoten in Silbermünze, nach dem vollen Ncnnwcrthe, auf jedesmaliges Verlangen der Ucbcrbringer, bei der National »Bank nicht sogleich entsprochen werden. Von der Unwahrheit und Unlautcrkcit dieses Gerüchtes kann sich Jedermann selbst überzeugen, indem, über.-einstimmend mit den Vorschriften des §. 15 der Allerhöchst crfiofsencn Bank.Statuten, bei denVerwechselungs« Casscn der österreichischen National-Bank die Umwcchs». lung der Banknoten in bankmäßige Eilbermünze auf jedesmaliges Verlangen, so wie bisher, ununterbrochen so» gleich Statt finden wird. Die Bank-Direction glaubt, jenem Gerüchte und den dadurch erregten Besorgnissen nicht vollkommener begegnen zu können, als indem sie hiermit den Stand der österreichischen National.Bank vom 29. Februar 1848 getreu zur öffentlichen Kenntniß bringt. Stand der österreichisch en National- Bank am 29. Februar 1348. ^<-tlv« fi kr ^»»»iv». l fi. kr Bankmäßig ausgeprägte Con- Banknoten. Umlauf ... 2,4,146440 — vcntions.Münze . . . . 65,058351 6'/. Saldo der laufenden Nechnun- Escomptirte Effecten im Porte- gen........ i,90659i "'.<<, scuille, verfallen zwischen 5 Bank . Fond durch 5062, .«^ ^ ^^ Hypothecirte Staatsschuld . . 81,387264 25^ ^^^^^ ^arantirtcs Darlehen sürUngarn l,08 »809 45 246,425431 i,^ 246,425431 I!'!» Wien, am 5. März 1848. Carl Freiherr v. 3ederer, Bank»Gouverneur. Christian Heinrich Edler v. Coith, Bank.Director. 2W S' t e i e r m a r k. Gratz. Von dem k. k. steyerinärkischen Landc5prä< sidium wurde an den Herrn Bürgermeister dieser Haupt. stadt, Dr. Andreas Hütt cn brenner, Folgendes erlassen: Euer Wohlgcborcn! Ich kann incht uinhin, Ihnen, Hr. Bürgermeister, auZzusprech.-n, init welchem Eindrucke mich der herzliche Empfang erfüllt hat, der durch Ihre Veranlassung dem auf dem Marsche nach Italien begriffenen k. k. Negimcnte Frcihcrrn v. Fürstenwärthcr am heutigen Tago zn Theil geworden ist. Die schon ost bewährte Biederkeit und Gast. fteundschaft der Bewohner von Gratz hat sich bei diesem Anlasse wieder aufs Neue erprobt und die Bereitwilligkeit, mit welcher, durch Ihr eigenes Beispiel aufgemuntert, sich die bürgerlichen Wirthe, dann die Innung der Brauer und Bäcker, so wie der Besitzer des Coliseums, Hr. Benedict Withalm, herbeiließen, der gcsammten Mannschaft wahrend des kurzen Aufenthaltes eine reichliche Erfrischung an Brot, W.'in und Fleisch zu verabreichen, verdient die ehrendste Anerkennung. Ich drücke Ihnen für diesen Beweis Ihres patriotischen Mitgefühles meinen Dank au5, und ersuche Sie, denselben auch allen Jenen zu eröffnen, die sich gleich Ihnen an der freundlichen Bewirthung des gedachten stattlichen Regimentes bctheilt haben. Gratz, am 8. März l818. W i ck e n b u r g. Wien. Se. k. k. apostol. Majestät haben mit allerhöchstem Cabinctts ^ Schreiben vom 27. Februar l. I., dem Vice-Präsidenten der allgemeinen Hofkammer, Anton Frcihcrrn v. Münch.'Bcllinghausen', die geheime Nathswürdc mit Nachsicht der Taren allergnädigst zu verleihen geruhet. hat die Rech. nungs-Officiate der k. k. Hofkriegsduchhaltung, Joseph Ncmeczek, Anton Schindler und Wenzel Albert, zu Ncch-mmgsräthen bei der genannten Hofbuchhaltung ernannt. Die „Wiener Zeitung" vom l0. März meldet: Im 'Angesichts der wichtigen Begebenheiten der jüngst verflossenen Zeit finden Seine Majestät, der Kaiser, Sich verpflichtet, Sich über Ihre Stellung zu dem, was geschehen ist und was nach den Nathschlüsscn' der Vorschung die Zukunft bringen mag, offen auszusprechen, Sc. Majestät erwarten, dasi Ihre Worte irrige Begriffe berichtigen und Mißdeutungen vorbeugen werden, welche unnöthige Besorgnisse crregen könnten. Die Regierungsvcränderung, welche in Frankreich vor sich gegangm ist, betrachten Sc, Majestät als eine innere Angelegenheit jenes Bandes. Oesterreich ist fern von jeder Absicht, mittelbar oder unmittelbar, auf die dortigen inneren Verhältnisse einzuwirken. Se. Majestät, der Kaiser, erkennt es für Seine Pflicht, innerhalb «Vcincr Länder die Institutionen des Staates und das Nccht zu schülM, und die WMfahrt der Ihm anvertrauten Völker zu befördern. Diese Vcr- pflichtung wird Er auch in dcr gegenwärtigen politischen Lage der Welt in ihrem ganzen Umfange zu erfüllen wissen. Sollten jedoch wider Erwarten die bestehenden europäischen Verträge verletzt, oder die Gränzen entweder dc» eigenen Staaten, oder dic des deutschen Pundcs scmolich bedroht werden, so wird Se. Majestät, dcr Kaiser, mit allen von dcr Vorsehung Ihm verliehenen Mitteln einen solchen Fricdcnsbruch zurückweisen. Es ist der Witte Sr. Majestät, in diesem ernsten Zeitpuncte dafü'r kräftigst zu sorgen, daß Oesterreich sich nach Junen stark, nach Außen gesichert und geachtet fühle. Se. Majestät werden aber auch eben so ernstlich darüber wachen, daß keine Bestrebungen zum Umstürze dcr recht» lichen Ordnung Statt sinden, die Sein von Gott gesegnetes Neich in einen Zustand von Zerrüttung versetzen könnten, der es als leichte Beute den Angrissen jedes Feindes überliefern würde. Für diese, allein dem Wohle Seiner Unterthanen gewidmeten Zwecke, zählt Se. Majs» stat, der Kaiser, auf das Vertrauen und die kräftige Mitwirkung dcr getreuen Stände Seiner Reiche, so wie aller Classen Seiner Unterthanen, dencn die Aufrechthaltung der gesetzlichen Ordnung am Herzen liegt und die sich die Fähigkeit bewahrt haben, inmitten einer vielfach bewegten Zeit, die Folgen zu ermessen, zu denen der entgegengesetzte Weg unausbleiblich führen würde. Lamb ardisch - Venetianisches Königreich. Die »(^'/<5<)Ua i oettc« 0«tto »83g fur 25ofi. deito 255 Wiu (^. M. K. K. Lotto^iehungen. In Gray am II. Marz ^848: 77. 34 24. 17. 32. Dic „achste Ziehung wird am 2'^. März I8l8 in Orcitz gc'halrcn werden. In Win am II März I848: 7tt. 15 9. It «7 Die nächl^e Ziehung wiro am 22 Marz 1848 in Wicn a ehalten wcrocn. ^srenlvrn » Änjc«ge der hier Eingekommenen und Abgereister. Am l0. Mälz l8l8. Hr. Alois Ollvieri, Handelsmann, von Cilli nach lldinc. — Frail Alme Raymond, Lehrerln; — Hl-. Moiil) Boas, Handlui^slel^üde!-; — Hl'. Anton Kl lsche, — und Hr Abl ahain Coses, b^ide Kauf- leutt'; al/e 4 voi, Wle» »ach Triest. __ Hi, A'- ton Slmncz, Connnclz-Commissional', — u. Hr. Carl r». Biai'delisteit,, k. sächs. Garde.Lieutenant; beide von Tnest nach Wien. Am ll. Hr. Ioh. Conrad Dalwig, Handels» maini, voi, Triest nach Cilll. — Hr. Alois Del'Col-le, offentl. Schahmeister, von Görz nach Cllli. — Hr. Ludivig Freiherr v. Plichon, Prioal, von Triest n.lch Wie». — Hr. Robert Forst.r, Handlun^sreisen, der; — Hr. Idhan,, Ignaz Ekhel, — llnd Hr. Ioh. Christ. Clirtills, sammt Frau Cäcilie, beide Handels» leute; alle 3 von Wien nach Trieft. — Hr. Au» ^llst Rothernuindt, H-indlungs-Coinis, von Wi^n nach Neapel. — Hr. Nndolph Kell^rsbcrg, Kauflnaüii, r»on Grah nach Triest. — Hr. Moritz, Hnmann, Kauf-lNHnn, von Wl,n nach Tre?,so. — h'. Igna^Germ, k. k. Polizei-Directions-Concepts .-Practicant, vou Triest nach Neustadtl. — Hr. Carl Mayer, Dampf» schifffahl'ts.Beamte. von Triest nach Agram. — Hr. Joseph Tonello, Holchä«dl.'r, von Triest nach Si-ßek. ^. Hr. Nic. Brusi, Holzhandler, nach Slftek. ?lm 12. F-'au Elisabeth Pitroff.Oogero, Plirate; — Hr. Emalnn'l Ritter v. ^iebenberg, n. ost. Landstand . sanlltt Fran Gemahlin; — Hr. Hnqo Baron Plesl,'n, dä". Edelmann nnd Kämmerer, — u. Hr, So» lollühky, t. lllss. Garde-Oberst; alle 4 voi, Triest Wien.__H>'. Joseph v. ilisprung, k. k. Nechimngs- Rath, nach Iohannisberg. — Hr. L.opold Fleisch-mann, Hai'd^sma,,?,, nach Wien. — Hr Camilla T>e Llcn Jahren l8ZH — »64,; ^5 Eimer vom Iadre »6^6, und ,'^0 Eimer vom Jahre »847, Gerden am 27. März >tt^8 im Wein-'eller zu Sremitsch, gegenüber von Gurk- feld/ und am 28. März im Weinkeller beim Wohtihause zu Steinbach gegen gleich bare Bezahlung im Licitationswege hintanqe^eben, wozu Kauflustige hiermit eingeladen werden. ?lbhandiungsinstanz Reichenburg am 2. Marz ,6^8. Z. 407. (I) Bei Beziehung einer geräumigen Wohnung mit aroßemGarten, im Monate Mal, wünscht eln Paar kleine 116 Mädchen aus guten Hausern in Kost und Obsorge zu übernehmen. Maria Nagy Lehmann, Kreis-Physikers. Gallinn. derzeit Polana Nr. 6 ; sodann im Zcnkcr'schcn Hause nächst dein VaUhausc in der Gradischa, Z. 369. (4) iljttO st. sind geqen Slchcrhcit (in der Stadt oder auf das Land) aus-zulelhen, oder eine sichergestellte Post ln diesem oder höherem Betrage einzulösen. Auskunft bei Fran; Supan, k. k. Lotto .- Collcctant. Z 2ll9 (3. Wichtige Erfindung fnr Bärte! SchtteU.Nästr.Tinktur. Diese Tinktur, deren Eigenschafteil und Wir. kurig für den Zweck eines schi'elllnund rollkonnncnen Rasirens im allgemeinen Indusilicdlaltc Nr. <)3 be-rcils näher beschrieben wurde, hat wahrend der kurzen Zcil, daß selbe bekannt gemacht wurde, bereiis cinen so ausgedehnten Absatz gesunden, da selbe m der That alles dasjenige wi>kl»ch lcistcl, was bisher durch die besten Nasi'seifen nicht zu erreichen war. G e b r t» u ch ^"^" ?)?an reibt dcn ln Wasser eingetaucht»,'« Nasir--pinsel zuerst an einem Stuck gewöhnllcher Hanö-sebe>, den Schaum, »relch.r sehr siaonng und zugleich so zahc ivird, daß er Inchrerc Ta^e lang anhält. Preis eines Fläschchen 2N kr.; zu haben bci t/o/i. Giontini in Laibach. Z 39l. (3) <^5" Jetzt complet zu R 2 Kr. das Vandchen. G P N. James' sämmtliche Nomanr. Taschenausgabe in Ultt gehcf. Bändchen Stuttgart. Mehlcr. Die einzige vollständige, zugleich die billig- sie delitsche Aufgabe, dle sämmtliche zweiunddlel- siig bis jetzt von James herausgegebene Romane enthält. Ueber den Werth der Ucbcrsetzungen dieser nun als a e? sch losse n zu beti achlenden Salnmlluig hat Hr. James selbst sich wiederholt anerkennend gegen die Verlagshaud--lung ausgesprochen. Jeder Noma» ist zum gleichen Preise alich einzeln zu erhalten. — Sollte James dasPubl,» tun» rünftig noch nnt neuen Ncmanen beschenken, so wer« den dauon ebenfalls llebers.ßni'gen folgen, ,^ii deren Ab« nähme jedoch dle Käufer der jetzt ln ^l0 Bandchen voll« ständig vorllegendcn Samnllun^e» nicht verpflichtet sind. Aorräthig m allen Buchhandlungen Illyn'ens, in ^ailiach bci Ll'rcher, Kleinmayr und l^iontitti; Klag en'fu t' t SigtttUttd; Trieft Favarger und Börner. B e i 1GMZ ALOIS EDL. V. KLB1NMAYR in Lnbach ist zu haben: VilSCCRcr, Officium Hebdomade sanc-tac secundum missale et breviarium ro-manum P. II Pont. Max. jussu oditum Clcmcntis VIII. et Urbaiii VIII. auctori-tato cognituin. LanclshuLi 1845. 4 ü. 48 kr. ^ClllCCllt, Ollicium in nativitate domini hebdomadao sanr.tuc. , d. l. Offilium für die Mette in deme Richtung nach Newhavcn nahm. Es kam um 7 Uhr Morgens diesem Fort gegenüber an. Des schlechten Wetters wegen konnte dcr Kapitän aber erst heute Mor-gens in die Rhcde einlaufen. Dcr König und die Königin, bei ihrer Ausschiffung von der Bevölkerung sehr wohl aufgenommen, begaben sich nach dem Bridge ^ Hotel. Die erste Sorge des Königs war es, an die Königin Victoria zuschreiben, um ihr seine Ankunft zu melden. Bei seiner Landung trug dcr König eine grüne Blouse und einen blauen Ucbcrwurf, welchen ihm der Eapitän des »Erpreß« geliehen hatte. Die Eiscnbahngescllschast von Lonoon nach Brighton hat den eigenrs für die Herzogin von Kent bei ihrem Besuch in Brighton erbauten Wagen zur Verfügung des Königs und der Königin gestellt.« London, 4. März. Der heutige „Globe" gibt sol-gcndcn Bericht über die Ankunft des Königs Ludwig Phi-lipp und seiner Gemahlin aus Ncwhaven aus dcr Eroy-don-Station bei London: «Ihre Majestäten, dcr König und die Königin der Franzosen, über deren Schicksal und Ankunft man so lange in Ungewißheit schwebte, sind heute, 20 Minuten nach 12 Uhr, zu (Zroydon eingetroffen. Ihre Majestäten verließen Ncwhaven heute Morgens nach 9 Uhr in einem königlichen Wagen, begleitet von mehreren französischen Ossicicren aus Brighton und von dem Eapitän Hwtham, einem der Direktoren der Brighton-Eisenbahn, und kamen 20 Minuten nach 12 Uhr auf dcr Croydon-Station an," „Der Herzog von Nemours, dcr Herzog und die Herzogin von (5oburg, Gras Iarnac und zwei Generale, deren Namcn wir nicht in Erfahrung bringen konnten, verließen London mit einem frühen Train, um die Ankunft dcr königlichen Fremden zu erwarten. Die nachstehend genannten Dircctoren dcr Brighton. Gesellschaft aus London fuhren mit einem besondern Train um l l '^ Uhr ab, um sich nach (Zroydon zu begeben: G Pasco Grcnsell Esq,, Vorsteher der Gesellschaft, I. M. Persons Esq., Joseph Thompson Esq., Leo Schuster Esq., Johann Nix Esq,, Eduard Crowley Esq., Earl (5rowlcy Esq. und Eduard Wigan Esq." «Beim Eintreffen dcs köm'glichcn Wagens streckte Capitän Hotham seinen Kopf hervor und gab dcn Direc-torcn ein Zeichen. Als der Wagenschlag geöffnet war, stieg Sc. Majestät aus; die Herzogin von Coburq brach, als sic ihren Vater »nsichtig wurde, in einen lauten Schrei aus. Dcr König siel seinem Sohn, dem Herzog von Nemours, um den Hals und umarmte ihn mit großer Wärme, und gleich darauf drückte er seine Tochter auf das Zärtlichste an seine Brust. Se. Majestät war übermannt und brach in Thränen aus, dasselbe that seine Tochter. Es war eine sehr ergreifende und nicht leicht zu vergessende Scene. Auch die Königin umarmte, als sie aus dem Wagen gestiegen war, ihre Kinder und war sehr bewegt." ^> Laib. Zeit. Nr. 32 o. ,4. März ,Ü4ö.) 114 «Die königliche Gesellschaft wurde dann von dein Director in das Wartezimmer geführt und dort allein gc-laffcn, um ungestört sich den gemischten Empfindungen hingeben zu tonnen, die sie bewegten. Nachdem der König und die Seinigen wenige Minuten hier zusammen geblieben waren, gaben sie ihre Bereitwilligkeit zu erkennen, weiter zu reisen." »Drei Privatwagen standen auf der Rückseite des Bahnhofes bereit, um die verbannte Königsfamilie nach Elarcmont zu bringen. Gegen hundert gutgcklcidete Personen waren um den ersten Wagen versammelt, begierig, den König und die Königin zu sehen, als diese in den Wagen stiegen. Der König erschien zuerst, und alle Anwesenden zogen sogleich ihre Hüte ab." „Es herrschte allgemeine Stille. Der Empfang war ein herzlichcr und ausdrucksvoller, und in hohem Grade so, wie er sich für die versammelten Personen geziemte, und er konnte als der Ausdruck der Gefühle der ganzen Nation für den unglücklichen Monarchen genommen werden , — es lag darin die Versicherung der Gastfrcnnd schast, verbunden mit dem Gefühle des Mitleids sür sein unglückliches Schicksal." >,Der König trug schwarze Pantalons und die rauhe große Matroscnjacke, welche ihm der Kapitän des Schis-fes gegeben hatte, welches ihn herüberbrachte. Er war kaum aus dem Thor getreten, als er rund um sich her auf die Personen blickte, welche den Weg zum Wagen umstanden, und allen, die in seiner Nahe waren, die F>ände schüttelte, sick wiederholt verneigend und sprechend! »Ich danke Ihnen, ich danke Ihnen, meine Herren! — Ich bin Ihnen sehr verbunden, meine Herren! — sehr verbunden," — woraus Mehrere mit dem Rnfc: „Lange lebe König Ludwig Philipp!" antworteten. Als er in den Wagen stieg, drängte sich die Menge in seine Nähe, und fast einem Jeden wurde die Ehre zu Theil, mit ihm Handdrücke zu wechseln Der König sah sehr niedergeschlagen aus und sclnen aufs Tiefste ergriffen über den Empfang, dcr ihm zu Theil wurde." „Nack dem König stieg die Königin in den Wa gen. Nachdem die übrigen Mitglieder dcr königlichen Familie in den anderen Wagen ihre Plätze eingenommen batten, brac!) die ganze Gesellschaft nach Elarcmont aus. Großer Dank gebührt den Dircctorcn für ihre Aufmcrk. samteit und zarte Höflichkeit für die königlichen Personen, sv wie für die von ihnen getroffenen Anstalten. Die Di-rectorm kebrtcn mit dem Spccialtrain in die Stadt zurück, und die Personen, welche sich versammelt hatten, um dcr Ankunft Ihrer Majestäten beizuwohnen, begaben sich nach Hause." Die ..Times« schüttelt noch immer den Kopf über die neue französische Regierung, welche aus Poeten ?c. lc. bestehe, und keinen einzigen Staatsmann unter sich zähle. In Republiken sey freilich Jedermann ein Staatsmann, und man wisse aus dem griechischen Alterthume, daß Poeten nicht bloß im Rathe den Vorsitz geführt, sondern auch Heere befehligt haben. Die »Times" hofft indessen, daß die französische Negierung so viel Einsicht haben wer-de, daß ihr selbst und der Regierung nichts gefährlicher seyn würde, als der Krieg. Sie bemerkt in einem anderen Artikel, daß die gegenwärtige Regierung mehr einen socialen, als politischen Charakter zu haben scheine. Sie warnt aber die Regierung, Erwartungen zu erregen, deren Erfüllung unmöglich sey. U u ß l n n d. St. Petersburg, !). Februar. Die vom Ministerium in Petersburg und Moskau gestifteten Marktpolizei-Eomit^s fahren fort, eine unablässig strenge Aussicht über den Victualienhandel, der so wichtig und umfangreich in diesen beiden volkreichsten Städten im Reich ist, zu handhaben. Durch sie sind schon eine Menge Mißbräuche und Unordnungen, die früher in diesen Handel sich eingcfchli-chcn, beseitigt worden. Einer der nackthciligsten davon für die Volksgcsundhcit betras die Weinversälschungen in beiden Haupt.- und andern Städten. Vorzüglich stark waren sie hier in Petersburg. Man fand bei vielen Wcinhändlern die complicirtesten, zu diesen Verfälschungen dienenden Apparate. Die Urheber eines so verrufenen Gewerbes verfielen strcnggcsetzlichcn Ahndungen. Zur förmlichen Ausrottung solcher Mißbrauche erließ das Ministerium für die Zukunft besondere Verhaltungsumschriften. In Moskau machte dieser Gegenstand die Stiftung einer nmporairen Commission nothwendig. Osmlmischcs Nrich. Nachrichten aus Alcradrien zu Folge, hat der Statthalter von Aegnpten, Mehemcd Ali Pascha, dcr sich schon seit mehreren Wochen in einem sehr bedenklichen Gesundheitszustande befunden hat, auf den Rath der Aerzte, dit eine Seereise als einziges Mittel znr Erhaltung seines Lebens erklärten, am 1^. Februar Alexandrien verlassen und ist am Bord des französischen Postdampfbootes „Alexandre" vor dcr Hand nach Malta abgereist. Es hieß, er wolle sich von da nach Neapel begeben. — Mehemcd Ali Pascha hat seinen Enkel, Abbas Pascha, mit der Voll-macht eines ^l!m> l<^, seinen Sohn, Said Pascha, als Gouverneur von Alexandrien, und Ahmed P^fth" V"gen, als Gouverneur von Kairo zurückgelassen, ncin w^ge besteht aus den drei Aerzten Gaetani, <5lot und Hußcni-bei, dann seinem Schwiegersohn Kiamil Pascha, ArtlN Bei und 53 Dienern. Ferner reisten mit ihm drei Kaufleute : Zizinia, Tossizza, und Pastre. ^ Verleger. Ignaz Alois Edler v. K l e i n m a Y r.