_____—«^^ 2 ^——---------...... Frcytag den 20. Jänner 1626. Auf das Ableben Sr. Majestat Alexan 0 er'S , Kaisers aller Reusse n. <^<« Tode« Schreckens. Banner sllickl« Dc> Notdene schönsten Schmuck in'« Grab,. Unh «ln« Vlume, 0— si« steckt« Im Fülsttnlian^e. und— fiel «h. I« wa» in deiner Treuen Mitl,, O höchst bestürzte« TagcmroAl Ms lasch dem itdischcn Gtditth« D>< große Sttl« sich «nt^og. W» Ihn da« Schicksal übernll«, Wo »»«l)muthovo!l und thrän« dlut«t Flauzens Herz, — dll Wllube Wx fchmetztsie. die dc, Tov Ihm schlug; Wit schwer vtrnuljt im Fürstenbundt Er D«n, D«n <3« imH,d f k«in Sterbliche« kann «s vettennen D»e Werk de« Vorsicht—Meist,rH«n>, Dl« t«l Monarchen Herzen lenkte, In Eintlacht und in Hormon!«, D>< un, dadurch den Frieden schenkt«5 O Ahtlkcy schön« Sympzchi«! Dir danken wir 0«e großen Thaten Vey Ltlpilg, Hanau und am Rhein, No Völker «inst geblutet hatten, Europa'S Staoten zu dtslt-y'n,— Wo slcd der Gallier bemühte, Vergeblich stand im Schlachtgewühl, Und seiner Jugend zarte Blülhe In angemaßtem Kampfe fiel. Umsonstl Die Sitgeepalme winkte D«m Heere de« AUitten zu, Und au« den Sonnenstrahlen blinkt« Des FticdenS Hoffnung; es ward Nuh'. Und als Vurch hergestcUten Frieden Das groß« Tagewerk vollbracht. Da war der Menschheit Los enlschieden, Ein heil'rer. Tag verdrang die Nacht. W Mit Franzen's eingeprägtem Vilde Kehlt Alexande» schnell zurück, Regierte weil', «gierte milde, Uno fördert' Seiner Volke« Glücki"» Uuch immer treu dem he^'gen Vund«, Vis Ihm der Tropfen Zeit verflol, War Er noch in der lehten Stund«, Ja s«ll>ll im Tod«»Iampf« gröl» Heil Dir, Du Holstein'« edler Spr»sse» Denn Franz verweilt an Deinem Gr«b, Pein trauter Freund, Dein Buxdgenßss«-, Tnd S»in« Th«^n« l«Ut tzmkh l Wenn Al« pander's morsche Hüll« Im Lauf de« Zeit in Staub zerfällt, Erinnert sich in ganze« Fülle An Rußland's Herrsche« noch die Welt. Auch bleibt in Franzen's wundem Herzen Ein unauslöfchliH Monument. Nicht brennen Alexander'« Kerzen; — Franz wollte, daß Sein Regime»t Den Nahmen Alexander trage Für jetzt und die entfernc'sse Welt, Und daß die spät'st« Nachwelt sage, Er lebt, und lebt — in Ewigkeit. Joseph FraeßMer y. Ehrfelb, k. k. Salz« Einnehmer und »ormahllKer Hauptmann in der Armee. Jean Paul Friedrich Richter. Dem in unserm letzten Illyrischen Blatte «rschie« «lenen Aufsatze: „Einige ErinnerungKblumen au^ Jean Paul's Grab," tragen wir hier Nachrich en von her letzten Lebenszeit und «ine kurze Biographie dieses großen Mannes nach. Vor vier Jahren war ihm sein einziger, hossnungi, »oller Sohn, der sich den Wissenschaften mit Eifer, vielleicht mit zu großer Anstrengung, wiomete, in der jugendlichen Blüthe der Jahre gestorben. Seit diesem- Hummer, den er in stiller Ergebung trug, sing die Gesundheit des würdigen Mannes an, merklich abzu« nehmen. In den letzten Monathen verlor er allmählich das Licht der Augen, und zehrte fichtbar ab, bis end» lich, sanft und ohne schmerzlichen Kampf/ dasLichtdes Lebens selbst erlosch. Er hinterläßt zwey Töchter und eine Witwe, gleich geachtet durch ihre häuslichen Tugenden/ wie durch hohe Vorzüge geistiger Bildung. Schätzbare Materialien und Vorarbeiten für noch vorgehabte schrift» liche Wert« hatte der Verblichene, mit immerthäcigem Geist«, bereits gesammelt, wodurch er fcüher/ mit un« »rschöpstiche« Witze, Munterkeit und Scherz, später in feinen ernsten Schriften, echt moralisch« und religiöse Gefühle unter seinen Lesern erweckte, als der Todes» «ng»l b«n Unsterblichen in die Geisterwtlt hinüber lief, ms n langst schon tznnnsch wsl4 El wslb g«horen «m l». März im Friedenil'ahr« 1765 in dem freundlich,« Wundsiedel, am Fuße des Fichtelgedisges, w, sein Va. er, später Pfarrer zu Schwarzebach an «er Saale, da. nahls Nector war. Das Gymnasium zu Hof gab ihm l77<) eine Stelle in der oberstes, Classe; 1760 zog er liner der Flagge der besten Zeugnisse nach Leipzig, um theologie zu studieren. Sein Sinn für die glücks»tig«,i Inseln der Poesie relfl« indeß,bald; er entsagt? der Fa. ^ultät, um ein echter Gotteigelehrter^ufeigent Han«, zu werden. Seinem süh«n Hange folgend, lebte «e ein« Zeit lang in Schwarzebach. gleichsam bsineno über be, schonen Gebilden seines schöpferischen Gastes.. Schon 1783 erschienen die gr)!,länd»scheil Prozesse, denen fünf Jahre spater die Teufelspapiere folgten. Mit der «n» sichtbaren Loge, »793, begründete sich Ie^n Pauls lit». rarischer Ruhm; von da an erschienen seine Hauptwerk« in gedrängter Folgt. Ihre Krone ist lvodl ber Tican. Sei« ne neueste, vor wenig Wochen erst herausgekommen« Schrift, ist die kleine Bücherschau, in mäßigem Um« fange eine Fülle trttischer Goldkorner soenoeno. I«an Paul lebte früher abwechselnd in Leipzig, Berlin, Wei« m^r, Meiningen , Codurg, und zuleht in Bayreuth, wo.er am »4« November v. I., in seliiem 63 I^hre, zum allgemeinen Bedauern seiner Freunde .und Vereh» rer, seine irdische Laufbahn beschloß. Dai lebende Skelett. In London ist, in Pall.Mall, ein farchteilichts Geripp, unter dem Nahmeil des lebeilben Lteletts, öf. ^ fenllich zu slhen: Der Nahme dieses außerordentlichen Wesens ist . Claude Ambroise S e ura r, gedoven oe>, »0. April 17^7 ^ zu Troyes in der Champagne. Seine Mutter, ein We ^ von guter Gesmidheir, h^tl« weoer einen E>chreck, noch . irgend einen Unfall zur Zeit der Geburt; so daß seine ' Mißgtllaltung in dieser Hinsicht durchaus nicht aus au« ßem llrf^chen erklärt werden tann. Nach der Allc, ^ dl'nme, ausg,magert« Hände, eingesunkene Augen und ein fleischloses Gesicht auf den Eintretenden den Eindruck eine« eben erst von einem langwierigen Krankn» läge« Erstandenen. Die Gesichtszüge sind vollkommen «mzgedildet, und so, daß sie im Zustand der Gesundheit vielleicht selbst anziehend zu nennen wären; sein Auge ist dunkel und ohne gehler, die wnica oonjunc^va von . einer schönen Weiße; abtt die Wirkung tekselben auf den Beobachter ist peinlich, bürch jenen Ausdruck von _H„gst!icht«it und Gläsernheit (^»""«g), den man so allgemein bey Personen/ welche an derPhlhisis leiden, wahrnimmt. Seine Zähne sind gut, und seine Fähigkeit zu tauen entspvicht seinem Bedürfniß; doch wird er bald dadurch ermüdet, eben so wie durch sede ander« Mustel« Anstrengung, weßhalb er, um seine Mahlzeit zu halten, die letzte Kraft seiner Kau. Mubteln anwen« den muß. Vergangenen Sonntag war ich bey ihm zur Zeit des Mittagessens. Er nahm Suppe zu sich — Nudeln, wie ich glaub«— ungefähr viel Eßlöffel voll, und aß b^z» den achten Theü eines Pfenning. Franzbrotes. Dieß und ein halbes Gläschen Cider machte seine ganze Mahlzeit aus. Vor dem Essen schien er ängstlich; als -tl die Halft« der angegebenen Quantität oerzehrt hatte, nahm sein Appetit merklich ad. Er ist im Siande, selbst feine Speise zu sich zu nehmen, wenn er sein Haupt halbwegs auf den Tisch herabbeugc, wo der Vorderarm luhr; aber wenn er trinken will, so muß sein« Stiefmutter (die ihn mir großer Sorgfalt pfiegt) ihm hel. fen, weil er das Glas nicht bis zum Munde erheben kz.-m. Sein Schlaf ist gesund und gut; bloß zuweilen durch Alpdrücken Zestoit. Seine Verdauungskrafl scheint hinreichend für dis, was daK Gefühl ihm anweist, und seine übrig« LeibeKbeschaffelcheil ist legelmäßig. Der PulS w«r, als ich ihn untersuchte, voll, sanft und natürlich beschleunigt; nach der Mahlzeit hatte «r etwas zugenom» wen. S«ural sprach gut Französisch, und mit vieler Leb» hafligktn ; doch war er nach einigen Minuten sichtlicher, schöpft. Er hatte, wie el selbst erzählt,, bey der Über, fahrt nicht den geringsten Anfall von Seckrankheitge« habt; auch muh ich in d»5 That bezweifeln, bah sein« A.'.utchchwäch« dill'lb« aukglhalml HZN,. Sein« G»' Wundheit war im?lllg»««men immer ln gutem Zustült^ gewesen; vor fünf Jahren hstte er indeß eine ^eberrer. Härtung, und außerdem »inen Anfall,von Pleuritis gehabt» Dieß ist im Allgemeinen die Beschaffenheit des Unglücklichen. Schrecklich ist sein Anblick, wenn er entkleid det »st Die Gcöße Seurats ist 5 Fuß 7 Zoll 5 Linien; und seine Glieomaßen sind, was die Lang« betrifft/in gutem Verhältniß. Nur, wenn er in dat Gemach ein» Nitt, bemerkt man die Anstrengung / die es ihn kostet, zu gehen, und di« sich am besten mit der eines kleinen Kindes, das zu gehen versucht, vergleichen läßt. Wenn er aufrecht da steht, so Mt das Auge auf die ausge« zeichnete Vertiefung des Brustbeins, und die sonder» bar« Biegung von den vorragenden Nippen zu den un, tern Rippen hin. Dies« Plattheit des Brustbeins erklärt die auffallende Elschei»ung/ daß bey jedem Athemzug» zugleich die Abdomina! ° Muskeln sichtlich auf« und ab< wärt« bewegt werden, und gleichsam mit zu athmen schei» nen. Daß der Schlag vesHerzenS deutlich zu sehen seyn muß, veisteht sich oon selbst. Auch die Leber in ihrer Lage unter den Rippen , ist deutlich zuerkennen; siei^ groß und verharret, wahrscheinlich durch eine frühe?« Entzündungikranthtlt. Der Bauch ist zusammengezogen, und ganz geschwunden, was bey solcher Diät wohl nicht ,lU verwundern ist. Wenn er sich umwendet, so zieht da< Schulterblatt» bein unsere Allfmerlsamkeit auf sich, das von feiner natüe« lichen Lage abweicht, indem es aufdem Trapezius» Mus» tel bedeutend erhöht ist, der durch den beständigen lI«> brauch «lwas gessärtc und daher schärfer bezeichnet ist, als die andern Muskeln; bi« kleinsten Theil« der »c»-pul^l? (Schulterblsttbeint) sind wohl zu unterscheilen Wenn sie aneinander gebracht werden, so kann ma« die Finger zwischen die hintere Ecke derselben und den Rücken hinein legen; dort ist im Rückgrat «in« bebeu» ttnb« Stitenbllgung und ein Auswuchs an einer b«r Orvical - verwbrae. Auf den Schenkeln ist kaum «in» Spur von Muskeln erhallen; dis Kl,i»banb ist unge, mein groß, weil alle Muskeln, welche di« cylinbrisch», Knochen verhüllen sollen, eingeschrumpft sind. Die Hi' ter, Schenke! sind in weniger erbärmlichem Zustande, «ls bi« vorder« , doch auch äußerst abgemagert. Di« H««t üb«l d«m Knieband ist roth ; di« Fuß» z«ichli«ll sich n»e 5mch aussMnd« Bftitt »ui. l,3 »-__ M Der riumeruH sB^ulterbein) hat, wo er am dick- sten ist, nicht über^Zoll an llmfang, indem di« Muskeln hier noch viel mehr geschwunden siild, als um das semur. Kaum ist noch eine Spur von dem Deltoid und dem ki-«ep5 llexa? cukiü. Der Vorderarm mißt, wo er am dicksten ist, 5 ij2 Zoll; die Handmuskeln sind, ihrei hausigen Gebrauchs wegen, nicht ganz ihrer Kraft b«, raubt. Die Hand ist dürr, doch sonst nicht übel; nur ßnb di« Finger aufwärts gekrümmt. Die Ursache dieses elenden Zustandes des Unglück, lichen scheint in der allgemeinen Mißbildung des tkora^ zu liegen; für eine weitere Ausführung dieser Ansicht ist der Raum unserer Blatter zu beschrankt, daher di« »iHb«gl