toa ttitiif i reitS Preis Din 150 71 Jahrgang Enichelirt wöchentlich siebenmal SehrWteRwsg (fei. kterarb. Nr. 2670) smart* Verwaltung u. Buchdiucksrel (Tel Intmurb Nr 2024): Maribor, Jerciceva tiL < ftdefl Anfragen Rür.koorte beüefle». Mei »krfpt» werde* eicht retamteft |Ä^r - puae.r^v Mb. 0.,; > DD; issD Nr. 5 Dienstag, den 6. Jänner 1931 teeratm» er. Äborwemeitta-Annahme ln Martbor: uorölcava oL 4 (Vonvatiaag). Beaagsprofae: Abholen, monatl. 23 Din, ztestellcn 24 Din, durch Post «oeatL 28 Din, fflr des Sbrige Ausland monatL 35 Dia. Eurtzainummar f bis 2 Dts March orer ßeituna Der sechste Sänne r Das ist ein Markstein in der Geschichte Jugoslawiens, ein Markstein, der in der Weltgeschichte verzeichnet wird, um später einmal, wenn alle, die heutigen Generationen hingegangen sind, noch als Beispiel zu bienen. Wie immer die Geschichte auch über die Ereignisse nach dem Weltkriege urteilen wag, dieser Akt deS Königs, der mit einem Federstrich die in unproduktiven Streitigkeiten sich verlierende Innenpolitik ei« ne§ Staates aus der Welt schaffte, wird ein «Ütibutn der Weltpolitik bleiben. Heute sind zwei Jahre seit dem Tage tier« flössen, an dem die Proklamation erschien, "e dem ganzen jugoslawischen Staate ein neues Bild nach innen und nach augenhin Wb. Zwei Jahre, die ausgereicht haben, nm das Vertrauen des Auslandes, das in ben elf Jahren vorher fast verloren war, iviederzugewinnen, um den inneren Aushau anzuüahnen und um den innerstaatlichen Zusammenhalt zu vertiefen. Man darf nicht vergessen, daß noch am 5. Jänner 1929 kein anderer Ausweg aus dem Chaos wöglich schien als die Auflösung des Staats-Bandes, die Abtrennung verschiedener Staats teile und damit der Beginn für eine unendliche Kette europäischer Konflikte. Eine Lö->ung, die jeden Seperatismus verschlungen hätte. Das Ende des ersten Jahres war ge« kennzeichnt durch das Einsetzen einer ^irtschaftsverstündlichen Politik, durch beit Ausbau der inneren Exi-> ^nzbedingungen und durch den Zwang, die unproduktiven parteipolitischen Interessen m. produktive, lebensnotwendigste Wirt« l^artliche Gebiet zu konzentrieren. Im zwei-t vwhre sehen wir die Bemühungen, trotz J;t fürchterlichen, auf alle Kreisen lastenden Wirtschaftskrise geglückt. Trotz elfjähriger Vernachlässigung der wirtschaftlichen Probleme ist Jugoslawien heute von allen Stoa« ten Europas am geringsten von der Krise berührt. ftfir das Ende des zweiten Jahres ist der königliche Ausspruch kennzeichnet, der erst vor einigen Tagen gefallen ist. „Jugoslawien entwickelt sich mit doppeltem Willen. Mit oem Willen nach Frieden und dem Willen * Fortschritt. Wir wünschen Frieden mit «n 5?'achBorn, ohne jeden Hintergedanken. ^>ir wollen, daß sich unsere internationalen Beziehungen von Tag zu Tag ver-f zweite Jahr ist demnach im Aon " äußeren Verbindungen, im Zei-beenbet Zusammenarbeit aS aur?en- ®QS ^ite Jahr beinhaltet £ 5 ul"? toeitCten bedeutungsvollen her filftnrifA e"61 Dezember, an dem b“ h'fkowf’he Sronrat unter Vorsitz des Mi« msterprä,identen General.Peter 2t v k o-b t c tagte, der die durchgreifendsten Maß-uZwm zur Linderung der Wirtschaftkrise traf. Fast ein Jahr hatte das Studium gedauert, an dem sich alle Minister beteiligt hatten. Fast ein Jahr sind alle Minister im Lande herumgereist, um die Wünsche und Klagen, um die Schwierigkeiten und Beschwerden, sogar des kleinsten Mannes, kennen zu lernen und das Endergebnis dieser Reisen war die Geste historischen großzügigen Willens der Regierung zur inneren Konsolidierung des Staates. . In diesen zwei Jahren ist Jugoslawien ente beachtete Wacht geworden, die sich wirt-Uhaftlich und politisch festigen konnte und w über Freunde und Bündnisse verfügt, Mißglückter Putschversuch In Ungarn ein intimer Freund »ela Kuns als HauptrSbelsführer B u d a p e st, 5. Jänner. Die Polizei kam einer neuen kommunistischen Verschwörung auf die Spur. Der Rädelsführer war der ehemalige Chefredakteur des unter der proletarischen Diktatur erscheinenden offiziösen Blattes „Veres Wag", Josef R e-v a y, der intime Freund Bela Kuns. Revay war nach Beseitigung der Sowjetherrschast in Ungarn nach Rußland geflüchtet, wo er eine große Rolle spielte und insbesondere bei der Erziehung von kommunistischen Agitatoren tätig war. Bor einigen Wochen wurde Revay in besonderer Mission nach Ungarn entsandt, um dort einen kommunistischen Putsch zu organisieren und in die Wege zu leiten. Beim Verhöre gestand der Verhaftete, er sei unter fremdem Namen schon An der Bahre Ioffres Die Leiche des Marschalls I offre wurde heute früh in die Militärakademie überführt und dort aufgebahrt. Der Marsch all trägt Generalsuniform. Der Sarg ist nur mit zwei Kränzen bedeckt, die von der Regierung und vom Kriegsministerium niedergelegt worden waren. Bor der Bahre liegen mehrere Kissen mit den hohen Orden, mit denen der Verblichene ausgezeichnet worden war, sowie der Marschallstab. Am P a r i s, 5. Jänner. Sarge zogen heute gegen 12.000 Personen vorbei, um vom Retter von Paris Abschied zu nehmen. Morgen wird die Leichs am Siegesdenkmal vorbei in die Notre-Dame-Kirche überführt und dort dis zu den Begräbnisfeierlichkeiten, die Mittwoch vormittags stattsin-den, aufgebahrt. Dem Wunsche des Verstorbenen entsprechend, wird die Leiche im Parke feiner Villa in Louveeiennes beigesetzt. „Llnslnnig, von neuen Kriegsgefahren zu sprechen" Der tschechoslowakische Außenminister über aktuelle Fragen Die „P o l i t i k a" bringt anläßlich der orthodoxen Weihnacht eine Unterredung ihres Berichterstatters mit dem tschechoslowakischen Außenminister Dr. Bene, der die Ansichten eines der führenden Männer des Völkerbundes wiedergibt. Auf diesbezügliche Fragen meinte der Minister, es bestehe keinerleiGrund zuBefürchtungeninder Öffentlichkeit, daß wieder ein Weltbrand Europa heimsuchen könnte. Dr. B enesch erklärte, seiner Meinung nach sei die Furcht vor neuen kriegerischen Komplikationen unbegründet. Die Nervosität sei lediglich der Reflex der innerpolitischen Schwierigkeiten, die in einer Reihe von europäischen Staaten bestehen. Sobald diese Schwierigkeiten überwunden sein werden, werde auch der Anlaß zu solchen Befürchtungen schwinden. Es gebe wohl noch viele außenpolitische Fragen, die einer Lösung bedürfen, doch die Friedensorientierung in Verbindung mit den Methoden des Völkerbundes habe tn der europäischen internationalen Politik genügende Autorität gewonnen, um Europa zu pazi-fizieren. Deshalb sei es auch unsinnig, von neuen Kriegsgefahren zu sprechen, da gegenwärtig kein Staat genügend Kraft und B e o g r a d, 5. Jänner. Befähigung besitzt, einen Krieg vom Zaun zu brechen. Was die Einschränkung der K r i e g s-rü st ungen anbetrifft, meinte der Minister, habe der vorbereitende Entwaffnungsausschuß in seinen Sitzungen im November und Dezember bedeutende Erfolge zu verzeichnen gehabt. Die stürmischen Debatten zwischen einzelnen Delegierten seien als Ausdruck der allgemeinen Nervosität, als ein Ding der Selbstverständlichkeit zu werten und behinderten keineswegs die großen Erfolge der Kommission. Das Einverständnis zwischen Großbritannien und Frankreich unter reger Mitarbeit Amerikas sei eine genügende Gewähr für die weitere erfolgreiche Tätigkeit auf dem Gebiete der militärischen Abrüstung. Dr. B e n e s ch kam dann auf den vertragslosen Zustand zwischen der T s ch e ch o slowakei und U n g a r n zu sprechen und meinte, es sei selbstverständlich, daß sich die A g r a r st a a t e n, vor allem Jugoslawien, diese günstige Gelegenheit zunutze machen und ihrerseits die Handelsbeziehungen mit der Tschechoslowakei zu verW-n suchen. Mit Jugoslawien würden Verhandlungen zwecks Herabsetzung der welche Jugoslawien unerschütterlich erscheinen lassen. Der Wille Seiner Majestät des Königs hat im Ministerpräsidenten General Peter 2 i b I o ti i 6 einen zielbewußten und staatsmännisch klugen Förderer und Interpreten gefunden, dessen Energie die restlose Durchführung des staatlichen Konsolidie-rungs- und Fortschrittsplanes voll gewährleistet. Wir stehen heute am Beginne des dritten Jahres seit dieser denkwürdigen Proklamation. Der Wahlspruch „Arbeiten und nicht reden" hat bis heute gegolten und es wurde gearbeitet. Unter der gleichen Devise wird die Arbeit auch weitergehen und wenn die Ergebnisse der vergangenen zwei Jahre als Wertmesser dienen, dann ist mit voller Sicherheit vorauszusehen, daß der Weg der Festigung und des Fortschrittes auch bis zum letzten Ziele gegangen werd m wird, um die Schäden der vergangenen Zeit auszumerzen und dem Staate na h so vielen bitteren Jahren der Kämpfe und der Blutopfer den Platz an der Sonne des Friedens zu sichern. dreimal in Ungarn gewesen, ohne jedoch erkannt zu werden. Zusammen mit dem Führer der Vor-schwörung wurden noch 16 andere Personen verhaftet. Bei der Hausdurchsuchung wurden riesige Stöße kommunistischen Propagandamaterials beschlagnahmt. Auch große Geldsummen, mit welcher die Verschwörung finanziert wurde, konnten aufgefunden und beschlagnahmt werden. tschechoslowakischen Einfuhrzölle schon demnächst beginnen. Beide Staatert seien bestrebt, eine beide Teile befriedigende Losung zu finden, und diese werde schon mit Rücksicht auf die traditionelle Freundschaft und das Bündnis zwischen der Tschechoslowakei und Jugoslawien sicherlich nicht schwer zu erzielen sein. Der Minister erwähnte auch seine bevorstehende Reise nach Griechenland und erklärte, es handle sich hier nur um einen Akt der internationalen Courtoi-sie ohne jedwedpn politischen Hintergrund. Es sei selbstverständlich, daß Bei dieser Gelegenheit mit dem griechischen Ministerpräsidenten Venizelos alle aktuellen internationalen Probleme angeschnitten würden sowie alle übrigen Fragen, die sich auf den freundschaftlichen Beziehungen zwischen diesen beiden Staaten ergeben. Die Lage im Ruhrrevier andauernd ernst E s s e n, 5. Jänner. Während die Lage in mittleren und südlichen Teile des Ruhrgebietes unverändert ist, verschlechterte sich die Situation im nördlichen Teile bedeutend. Im Revier Hamborn streiken 30.000 Bergarbeiter. In den letzten Tagen kam es zwischen Streiken den und Arbeitswilligen zu blutigen Zusammenstößen, in die die Polizei mit Waffen in der Hand eingreifen mußte, um die Ordnung wieder herzustellen. In Mors griffen gegen 2000 Ausständige die Wachstube an, um einige verhaftete kommunistische Führer auf freien Fuß zu setzen. Hiebei gab es zahlreiche Verletzte und Verhaftungen. Schließlich gelang es der Polizei, di« Streikenden zurückzudrängen und zu zerstreuen. Kurze Nachrichten Tirana, 5. Jänner. Die Regierung genehmigte den vom Finanzminister ausgearbeiteten Staatshausplan für das laufende Jahr. Das Budget sieht Ausgaben in der Höhe von 28 Millionen Goldfranken vor. Die Regierung beabsichtigt. zur Sanierung der Staatsfinanzen eine Anleihe von 50 Millionen Gold franken aufzunehmen. Wie kritisch die Staatsfinan-zen in Albanien sind, ersieht man schon dar aus, daß die Staatsangestellten schon mehrere Monate keinen Gehalt erhalten habew * R o m, 5. Jänner. Die Regierung setzte einen besonderen Ausschuß ein, der die Möglichkeit einer möglichst großen Herabsetzung der Staatsausgaben studieren soll. Die Kommission hat ihre Arbeit bereits beendet und schlägt eine Herabsetzung der Staatsausgaben um rund .zwei Milliarden Lire vor. Ankara trägt Rechnung iden. Tie Garonne, Loire, Seine und andere Flüsse ergossen sich bereits über die Ufer und richteten großen Schoden an. Mehrere Ansiedlungen mußten von den drohenden Der Betuch Dr. morinlobic' in Achen - ein Öreipni* von besonderer Wichtchketk A n k a r a. 5. Jänner. Tie Presse verfolgt in letzter Zeit mit größter Aufmerksamkeit die sich immer enger gestaltender Beziehungen zwischen Griechenland und Jugoslawien. Der unlängst stattgefundene Besuch des Ministers Dr. M a r i n k o v i 6 fit r.'th?« wird als Ereignis von besonderer Wichtigkeit bezeichnet. Die Blätter meine», Jugoslawien und Griechenland seren verstärkt aus dem Weltkrieg hervorgcgangen und seien fest entschlossen, die Friedens-Verträge und den gegenwärtigen Besitzstand unter allen Umständen zu wahren. Damit müsse auch die Türkei rechnen und | ßenverkehr wickelt sich nur notdürftig a* dementspreä^nd ihre auswärtige Politik einrichten. Es sei von größtem Interesse für die türkische Republik, mit diesen beiden Staaten im besten Einvernehmen zu leben. 2Be!fert?orl>erfaoe Wien: Veränderlich. Temperatur über Null. Niederschläge wahrscheinlich. Furchtbares Knolücf Verhängnisvolles Spiel eines Knaben mit einer Handgranate. — Mutter und Kind auf der Stelle getötet. — Die Tante stirbt vor Schreck an Herzschlag. S p l i t, 5. Jänner. Im benachbarten GradiSte fand der sechsjährige Sohn des Arbeiters Mufft« eine Handgranate, die er nach Hause brachte. Dort begann er darauf loszuschlagen, ohne zu wissen, in welch großer Gefahr «r schwebte. Plötzlich explodierte die Granate mit einem furchtbaren Krach und zerriß den Knaben und seine in der Nähe befindliche Mutter in Stücke. In diesem Augenblicke trat die Taute des Kleinen in die Stube und wurde, als sie die schrecklich zugerichte-ten Leichen sah, vom Herzschlag getroffen und njflr auf der Stelle tot. Der tragische Tod der drei Personen löste im Orte allgemeines Mitleid hervor. Nemarque-Nummel in Wien Im Schwedischen Kino hätte heute abends der Remarquesche Kriegsfilm aufgeführt werden sollen. Kurz vor Beginn der Vorstellung bemerkte ein Wachmann, daß m Saale Feuer auSgekrochen war. Der Brand wurde rasch gelöscht und richtete nur gerin gen Schaden an. In Verbindung damit W i e n, 5. Jänner. wurden zwei Nationalsozialisten verhaftet, die beim Verhör zugäben, die Absicht gehabt zu haben, das Kino in Brand zu stecken, um so die Aufführung des Films zu verhindern. Die beiden Nationalsozialisten' wurden als Brandstifter dem Landesgeriht ein geliefert. Auf der Höhe des Ruhms goflawische Ministerpräsident General 2 i v-f o ti i £ richtete an Frau Foffre ein Telegramm, worin er ihr im Namen der Regierung und des gesamten jugoslawischen Volkes das tiefgefühlte Beileid ausspricht. P r a g, 5. Jänner. Im Alter von 75 Fahren ist der Vize-starosta der tschechoslowakischen Sokolge-meinde, Ministerialrat Dr. Karl Heller gestorben. ♦ M o s k a u, 5. Jänner. Das Gericht in Sebaftopol hat drei Bauern und einen Geistlichen wegen Spekulationen in Silber zum Tode verurteilt. * Beograd. 5. Jänner. Das Mitglied des Obersten Gesetzgeben- Mw p. Selbstmord eines Arbeitslosen. Im Wald unweit des Herberstein'schen Schlosses wurde, auf einem Baume erhängt, ein jüngerer Bursche tot aufgefunden. Die sofort eingeleitene Untersuchung ergab, daß es sich um den schon längere Zeit beschäftigungslosen Tischlergehilfen Franz Z e le n k o aus Brstje bei Ptuj handelt. Zelenko verbrachte den Abend zuvor mit seiner Geliebten in einem Gasthause in Vurberg und gab sich schon damals mit Selbstmordgedanken ab. Auch wurde bei chm ein längerer Strick gesehen. Nach der gerichtlichen Obduktion wurde die Leiche in die Totenkammer des Ortfriedhofes in Vurberg gebracht. ■««»> Aus mit e. Neue Gemeindeanleihen. Wie aus den Kundmachungen des Stadtamtes Celje Herden Rates, Dr. Slavko 5 e ö e r o v er-! vorgeht, gedenkt die Stadtgemeinde Celje hielt eine Einladung von der Amsterdamer auf Grund der Beschlüsse der Voranschlags-Handelskammer, um in Holland Vorträge sitzung folgende 11 neue Anleihen -aufzuneh über die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Jugoslawien und den niederländischen Handelszentren zu halten. * * B r ü s s e l, 5. Jänner. Die Vereinigung der flämischen Kriegsteilnehmer faßte den Beschluß, an die Regierung mit einer Petition heranzutreten, worin im Interesse der Besserung der beider fertigen Beziehungen vorgeschlagen werden soll, Deutschland die im Frieden von Paris > Kanalisier^'''^^p^c^asse" vomSteg abgetretenen Bezirre Eupen und Malnwöy | über den ,,„x cä zurückzugeben. Die soll sieben Millionen Mark betragen. men: i. Für die Renovierung des Gebäudes der Bezirkshauptmannschaft 100.000 Dinar; zur Deckung des Restbetrages für die Anschaffung der Straßenwalze und Bohrma schine 70.000 Dinar; 3. zur Deckung der Mehrkosten für die Asphaltierung des Krek-Platzes 120.000 Dinar; 4. zur Deckung der Mehrkosten für die Modernisierung und Ver größerung des städtischen Schlachthauses 200.000 Dinar; 5. für die Adaptierung des Gesundheitsheimes 30.000 Dinar; 6. für die rc i-i-v mr"v^ vver 'den Krekplatz und die Vodnikqasse bis Entschädigungssumme szur Eankarstraße 106.000 Dinar; 7; für die Adaptiepung des Tagesasyls im Gesund-heitsheim 16.000 Dinar; 8. zur Deckung der Mehrkosten für den Bau des Gemeindchau-ses beim ehemaligen Hotel „Krone" 200.000 L o n d o n, 5, Jänner. De Lage in Südwales wird immer ern-.n ... .. * ,.r. . . ster. Trotz der Intervention der gemischten Äfr“ Kommission konnte noch immer kein Einver ... Jj L * J;“r U "’ s ' nehmen zwischen den Grubenbesitzern und Lmtfnnh Z i'ft9t.-ir * w'- l lr ! den Bergarbeitern erzielt werden Die Ber ®iff«burchla6 lreter der Arbeiterschaft sind in London ein!'" bcr 16.000 Dinar, getroffen und kündigen Verhandlungen mit c- I" den Bezirksstraßenausschuß Eelje der Regierung an. Den Besprechungen wird wurden noch folgende Herren als Mitglieder Ministerpräsident MacdonalÄ persönlich bei | ernannt: Franz S o d i n, Besitzer in der Gemeinde Teharje; Josef D r o f e n i k, Besitzer in Sv. Jurij a. d. Südbahn; Valentin S a m e c, Besitzer in der Gemeinde Zkofja vas; Johann S r e b o t n s a k, Be-sitzer und Kaufmann in Sv. Peter im Sann-tal;' Stanislaus Jelovsek, Besitzer und Bürgermeister in Petrovee; Paul 2 g a r, Marschall I o f f r e (rechts) zieht im Iah re 1918 mit Marschall stoch (Mitte) an der Spitze der französischen Truppen durch den Triumphbogen in Paris ein. Spanien am Bombend neuer Llnruhen? De Presse, so besonders „Daily Herald", bringen Nachrichten aus Madrid, wonach die republikanische Bewegung abermals im Erstarken begriffen ist. In der Residenz kam es gestern zu republikanischen Demonstratio nen, die in blutige Zusammenstöße mit der Polizei ausarteten. Eine mehrtausendkövfi-ge Menschenmenge versammelte sich vor dem Gefängnis, in dem sich die Führer des letzten Aufstandes befinden und brach in Rufe gegen den König und die Dynastie aus. Die Menge versuchte das Gefängnis zu stürmen, um die Häftlinge zu befreien, doch gelang es der Poliezi, die Demonstranten zurück-zudränen und zu zerstreuen. Später sammelte sich wieder eine große Menge vor dem Ministerium des Innern, doch wurde sie auch hier nach einem Zusani L o n d o n, 5. Jänner. menstoß mit der Polizei auseinandergetrieben. Die Blätter stellen fest, daß die republikanische Bewegung in Spanien von Tag zu ^.ag erstarken und daß die Dynastie in eine immer schwierigere Lage' gerät. Das Heer wird immer mehr unverläßlich, da es von republikanischem Geiste durchdrungen sei. wohnen, da er für die Beilegung des Streites in der Kohlenindustrie das regste Interesse bekundet. ♦ S o n b o n, 5. Jänner. Einer der bekanntesten Nationalistenfüh- ___a________________... ^ u u rer, der als Delegierter an der Indischen Dechant in Nova cerkev; Julius S a d n i lr Konferenz in London teilnimmt, M a u t a- Prokurist der Spinnweberei in Sv. Pavel na Mohammed Ali, ist hier gestorben, bei Prebold; Max C u k a l a, Besitzer in Die Leiche wird in die Heimat überführt Ojstriska Vas; Franz P l a s k a n, Groß und dort beigesetzt werden. grundbesitzer in Orla vas; Jasef O m l a- Der Verstorbene war ein leidenschaftlicher d i ä, Besitzer in Poljoe und Bürgermeister Nationalist und genoß daheim das größte | von BraslovLe. Ansehen. Die Nachricht von seinem Ableben löste in Indien allgemeine Trauer aus. Zum Zeichen der Trauer legten in Bombay die Arbeiter in 50 Textilfabriken die Arbeit nieder. Die Streikenden durchzogen in größ ter Erregung die Straßen und schlugen zahl reiche Fensterscheiben ein und warfen auch I Masse Abschied vom alten Jahr. Im Mit Aus ©lobenjgraöec fl. Silvester 1930. Auch unser ehrwürdiges Städtchen nahm heuer in gehörigem Kurze R'achricisten P a r i s, 5. Jänner. Der e n g l i s ch e K r o n p r i n z ist mit Flugzeug hier eingetroffen, um der Witwe des Marschalls Joffre das Beileid des Königs Georg auszudrücken und an den Leichenfeierlichkeiten teilzunehmen. Der ju- Wagen der Straßenbahn um * B c r l i n, 5. Jänner. Die englische Fliegerin Miß Johnson, die gestern in Berlin zu einem Ueberlandflug nach China gestartet war, um eine Zwi telpunkt der vielen Silvesterveranstaltun-gen stand zweifellos die Silvesterseier im „Sokol"-Heim, wo sich ein ganz erstklassiges Programm abgewickelt hatte, sodaß die letzten Stunden des letzten Abends des Jahres 1930 fast allzu schnell dahinschwanden. Nach to=nbnbung i„ ««„»nchmm,!V" irn.,61, ki*„„ 3«etes Mt- der. Tan, da« Berte« Pr». mußte infolge dichten Nebels niedergehen Hiebei wurde der Apparat gänzlich zertrümmert, während die kühne Fliegerin unversehrt blieb. Miß Johnson mußte den Weiterflug nach Peking vorläufig aufgeben. * Pa r i s, 5. Jänner. Aus zahlreichen Gegenden Frankreichs gramm aus. Die Musik besorgte die Kapelle des Städtischen Salonorchästers. Eine weitere Silvesterunterhaltung fand im Kinosaale des Hotels Goll statt, die desgleichen einen wohlgelungenen Verlauf nahm. Dieselbe wurde vom Tamburaschenchor der Freiwilligen Feuerwehr veranstaltet. , - w .. • , fl. Personalnachricht. Der Beamte des treffen Meldungen uoer große Uebcrschwem- hiesigen Steueramtes Herr S i m u n i S mpftn.he bi^ bie Regengüsse und wurde zum Steueramte nach Prevalje ver-SchneefÄle der lento» f>y- wrnrfwe- wur-1 fetzt. SMertffog, den fc. Jfinrtet 19Bf „Merkbarer Seffimg'* Nummer 5. Die Bahn zum Mond In Erwartung des ersten Raketenvorstoßes in den Weltraum — Die Marie Dr. Lyons, eines Verwandten Charles Darwins Möglichst weit in den Weltraum empor! Das ist der Ehrgeiz des amerikanischen Naturwissenschaftlers Dr. Darwin D. 2 g o n, eines entfernten Verwandten Charles Darwins und eines der bekanntesten Fachmänner auf dem Gebiete des Raketenfluges von dem unser Blatt bereits berichtet hat. Dr. 2 y o n plant, eine drei Zentner schwere Rakete, die sich aus Stahl und Beryllium, einem der lsich testen Metalle, zusammensetzt, vom Berge Redorta in Norditalien noch im 2aufe dieses Monats in den Weltraum obzufeuern. Die Rakete wird mit einem streng geheim gehaltenen Explosivstoff gefüllt werden, der erhebliche Mengen Sauerstoff enthalt. Ter Berg Uedorta wurde deshalb für den Abschuß gewählt, weil sein Gipsel-plateau fast horizontal ist, wodurch naturgemäß die vorbereitenden Arbeiten für de» Raketenflug. Start usw., erleichtert werden. Der Erfinder hofft, daß die Ra- kete im letzten Flugstadium eine Antriebs geschwindigkeit von 4.8 Kilometer in der Sekunde erreichen wird. Hat die Rakete die Maximalhöhe erreicht und ist ihre Antriebskraft gleich Null, bevor sie wieder, dem Gesetz der Schwerkraft gehorchend, auf die Erde zurückfällt, dann werden Instrumente, die in diesem Augenblick automatisch in Funktion treten, eine Probe der in jenen Höhen vorherrschenden 2ustschichten aufnehmen. während der Sturz der Rakete durch einen ebenfalls in Funktion tretenden F a l l s ch i r m abgeschwächt wird. Dr. 2non hat im Raketenflug bereits einen Höhenrekord aufgestellt, sich auf wissenschaftlichem und mrdiz'ni'chem Gebiete einen Namen gemacht und die Anerkennung weitester Fachkreise gefunden. Ueber seine Pläne äußerte sich Dr. Lyon folgendermaßen: „Der 2aie glaubt noch immer, es handle sich bei den Flugversuch-» mit Raketen um ein Feuerwerk zur Belustigung der Jugend, aber diese Versuche sind durchaus ernst zu nehmen und tragen einen streng wissenschaftlichen Charakter. Meine Rakete wurde nach dem sogenannten Staffelprinzip konstruiert, das heißt, es wurde in ihren Körper eine Anzahl gestaffelter, aufeinandergeschkchle-ter Fächer oder 2agen eingebaut. Jede dieser Lagen enthält Explosivstoffe, die in bestimmten Zeitabschnitten jeweils die unterste 2age abstoßen, bis die letzte von ihnen ihre Explosiv- u. Auftriebskraft erschöpft hat. Der von mir cn-gewendete Explosivstoff wurde nach einem Geheim-verfahren produziert. Ich hoffe, daß der Versuch auf dem Monte Redorta die erhofften Ergebnisse zeitigen wird, sodaß ich später zur Ausführung — in Verbindung mit interplanetarischen Flügen — zur Ausführung meines nächstens Versuches schreiten kann. Das Endziel meiner Experimente ist ein Raketenflug nach dem Monde". Der erste Europäer in der Stadt Smara Die Dbenkeubr eines frariMrfchen KsrfÄsrs In der marokkanischen Stadt Casablanka starb vor kurzem der junge französische For-schungsreisende Vieuxchange. Sein Tod war die Folge von ungeheuren Strapazen und Entbehrungen, die er wahrend seiner aufsehenerregender, Reise nach der rätselhaften Stadt Smara erleiden mußte. Smara befindet sich im spanischen Westafrika und wurde noch nie von einem Europäer betreten. Meurchange, der von Beruf Philologe und Orientalist war, nahm sich vor, in diese legendäre Stadt zu gelangen. Zusammen mit seinem jüngeren Bruder startete er im August vorigen Jahres von Marokko nach Mogador. Infolge der Erkrankung seines Bruders mußte Vieuxchange von dort aus allein die weitere Reise fortsetzen. Ein Eingeborener namens El Mabulo, erklärte sich bereit, der: jungen Forscher mit seiner Karawane mitzunehmen, gab ihm aber den Rat, sich als marokanischc Frau zu verkleiden. In ein langes Frauengewand mit dichtem Schleier gehüllt begann Vieuxchange die. Reise als Mitglied der Familie Äl Mabulo. Nach schwerer und mühseliger Karawanenfahrt wurde die Oase Draa erreicht. Dort mußte Vieuxchange längere Zeit rasten, da El Mabulo die Rückreise antreten wollte, u. neue Begleiter für die Weiterfahrt des jungen Franzosen gefunden werden mußten. In zwischen lebte Vieuxchange in der Oase im Frauenzelt und ernährte sich von Datteln, Maiskolben und gebackenen Gerstcuplätzchen. Endlich wurden die Begleiter verpflichtet: zwei Scheichs aus dem Tuaregenstamm. Der Weg führte durch eine Wüste, die sich mt; 400 Kilometer erstreckte. Der Franzose verkleidete sich als Krieger des Barabustamntes. Die Karawane bestand auf fünf Kamelen. Auf den ersten drei Kamelen ritten die Man net, die übrigen zwei trugen -Proviantsäcke. Am vierte^ Reisetag wurde die kleine Karawane von Wüstenpiraten überfallen. Um dem drohenden Tode zu entgehen, mußte man im Galopp fliehen. In vierzig Stun-!Cr wurde eine Strecke von ft'l0«wter zurückgelegt. Endlich gelangte vieuxchange zum Ziel. Er kam aber in Sma ra melst oB verkleideter Krieger an, sondern auf dem Rucken eines Kamels in einem Sack versteckt. Smara ist eine alte Festung mit zackigen Mauern aus roten Ziegeln Um diese Mauer dehnte sich ein unübersehbares Meer von Zelten aus. Ihre Zahl wurde von Diexchange auf zirka 5000 geschätzt. Fieberhaft begann der junge Forscher Photograph! sche Aufnahmen und Notizen zu machen. Letder mußte der Aufenthalt in Smara schon nach fünf Stunden abgebrochen werden, da die Ankunft der Fremden bemerkt wurde. Die beiden Scheichs zwangen den Franzosen, Unterstützet die flntituberkulosenliqa! in den Sack zu schlüpfen. Die Rückreise gestaltete sich sehr schwer und gefahrvoll. Nach Ankunft in Marokko erkrankte Vieuxchange und starb nach einigen Tagen. Seine Aufnahmen und Aufzeichnungen werden in de» Zeitschrift der französischen geographischen Gesellschaft veröffentlicht werden. Grauenhafter Ncmbnwi'S P a r i s, 5. Jänner. Ein schrecklicher Mord wurde in einem kleinen Dorf in der Nähe von Bar lc Duc aufgedeckt. In einem einsamen Hause wohnt seit Jahren ein Eisenbahnangestellter mit seiner Frau und fei- nen drei Kindern, von denen das älteste 10 Jahre alt ist. Der Beamte ging Freitag gegen 5 Uhr in den Dienst. Als trotz der vorgerückten Morgenstunde die Fensterläden des Hauses verschlossen blieben, betrat ein Bekannter das Haus, um nach der Ursache zu sehen. An der Schwelle des Schlafzimmers sah er entsetzt die Frau des Eisenbahners u. deren zehnjährigen Sohn mit. zertrümmerten Schädeln in großen Blutlache^ in ihrem Bett liegen, während die beiden im Nebenzimmer schlafenden Kinder leise uni Hilfe riefen. Sie erklärten, daß sie kurz nach dem Weggehen des Vaters einen Mann durch das Fenster einsteigen hörten und dann Ohrenzeugen des Kampfes gewesen seien, der sich im Schlafzimmer der Mutter abgespielt habe. Aus Furcht vor Entdeckung hätten sie aber nicht geschneit. Die polizeilichen' Feststellungen über die Tat nehmen an, daß der Doppelmord von einem Mann ausgeführt wurde, der mit den örtlichen Verhältnissen und den Gewohnheiten des Eisenbahners vertraut war. Der Mörder hat aus einer Kasette 2000 Franken geraubt. Niemand kann oit diesen Morden Interesse haben"... sagt d e Newyorkec Polizei zu dem Giftmord von Borough Broux. — Ein rätselhafter Kriminalsall. — Arsenikmörder schleicht in drei Häuser. — Dreimal Eist im Bier, Suppe und Medizinslasche. — „Mord durch unbekannte Täter. N e w y o r k, Ende Tgzember. Die Kriminalgeschichte kennt nur wenige größere Rätsel als die Giftmorde von Borough Broux in Newyork, eine Kette von Verbrechen, wie sie kein Wailace ersinnen könnte, und die nur den Fehler hat, da da? letzte Kapitel noch nicht geschrieben ist und, vielleicht, nie geschrieben werden wird. ■ Borough Broux ist Newyorks. Parkstadt mit villenartigen Einzelhäusern, die die amerikanische Mittelklasse als Wohnsitz bevorzugt In dreien dieser Häuser, nicht dicht nebeneinander, aber nicht allzu weit entfernt, wohnen die Figuren des Dramas. Die verwitwete Frau eines Apothekers Rogers mit ihrer ältlichen, unverheirateten Tochter 2nu;= se, ihr Sohn Douglas mit Familie und der Schwiegersohn Ton Droggs, ein ehemaliger höherer Beamter. Eine harmonische und, wie durch verschiedene voneinander unabhängige Zeugen zweifelsfrei bewiesen wurde, auf freundschaftlichem Fuß stehende Familie, deren Mitglieder sämtlich in guten wirtschaftlichen Verhältnissen lebten. Das Trante beginnt an einem Augusttaoe des vorigen Jahres mit der Rückkehr DroggS von einem Wochenendausflug. Seine Frau, die geborene Rogers, etwa zehn Jahre jünger und Mutter dreier Kinder, bewegt ihn dazu, etwas zu essen, und das Dienstmädchen bringt das Abendbrot für den Hausherrn: ein halbes Brathuhn mit Bratkartoffeln, das sie selbst zubereitet hat, und dazu aus dem Fleischschrank eine Flasche Bier, mit, wie die Zeugenaussage des Dienstmädchens hervor-, hebt, unaoB ch'/ien? Siegel. Droags itzt we- nig, trinkt aber die Flasche Bier und begibt sich auf sein Zimmer, wo ihm immer elender wird, so daß Frau Droggs den Familienarzt ruft. Der aber kann nichts feststellen und verspricht am Morgen wiederzukommeu. Droggs verlebt eine schlechte Nacht, hat mehrere Ohnmachtsanfälle, übergibt sich dauernd und trinkt dazwischen eine Flasche Whis ky. Als der Arzt am nächsten Morgen erscheint, ist ihm wieder etwas besser, dann aber folgen neue Ohnmachtsanfälle, und am Abend nach seiner Rückkehr stirbt Ton Droggs. Seine Witwe erhält die nicht große Lebensversicherung ausgezahlt und ihre Verwandten bewilligen ihr einen regelmäßigen Zuschuß, denn die Pension ist erloschen. Im großen und ganzen aber geht es ihr eher schlechter als bei Lebzeiten des Mannes, ganz abgesehen davon, daß sie jetzt von den Verwandten abhängig ist. Der zweite und dritte Akt spielen im Juni und Juli 1930. Fräulein Louise Rogers leidet an einer Erkältung, einer Grippe, wie der Arzt sagt. Aber sie ist nicht bettlägerig und kommt aus ihrem Zimmer hinunter zum Abendbrot, zu dem auch die verwitwete Frau Droggs erschienen ist. Für Fräulein Louise hat die vorsorgliche Köchin eine Suppe gekocht. die sie auch als einzige der Familie ißt. Den Rest ißt die Köchin und gibt dann, was noch übrig ist, der Katze, die sofort verschwindet und später tot aufgefunden wird. Auch Fräulein Louise stirbt am Tage darauf, nach stundenlangem heftigen Erbrechen, das die Köchin ebenfalls durchmacht, uon dem sie sich aber erholt. Todesursache: Magengrippe. Vierzehn Tage spätre erkrankt Frau Ro- gers. Der Arzt, der die alte Dame besucht, stellt Gemütsdepressio»- fest und verschreibt ihr etwas Nervenstärkendes, das ihr auch bekommt, so daß sie in wenigen Tagen wieder auf ist. Eines Abends gießt sie den letzten Schluck aus der Medizinflasche in ein Weinglas; aber die Medizin schmeckt anders als sonst, was sie auch zu dem Dienstmädchen bemerkt. Eine Stunde später hat Frau Rogers einen Brechanfall und stirbt am nächsten Tag unter io akuten Vergiftungserscheinungen, daß diesmal die Aerzte aufwachen und eine Analyje des Satzes der Medizinflasche veranlassen. Unterdessen wird Frau Rogers neben ihrer Tochter Louise beigesetzt. Eine Woche später werden beide Leichen exhumiert und noch etwas später auch die Leiche Ton Droggs. In allen drei F llen lautet das Ergebnis der Obduktion: Todesursache — Arsenikvergiftung. Womit der Bor hang zum vierten Akt des Dramas, der öffent lichen Leichenschauverhandlung, anhebt. Die drei Fälle wurden gesondert, aber parallel behandelt, und es dauerte drei Monate, mit wochenlangen Vertagungen dazwischen und endlosen Zeugenaussagen, ehe die drei Geschworenengruppen ihre Sprüche ab-gaben. In allen drei Fällen lauteten die Spräche auf „Mord durch unbekannte Täter", womit der Polizei die Aufgabe gestellt ist, diese unbekannten Täter ausfindig zu machen. Naturgemäß lastet der Verdacht auf den beiden überlebenden Mitgliedern der Rogers-Familie, Douglas Rogers und der verwitweten Frau Droggs. Durch den Tod der Mutter und Schwester sind ihnen nahezu 100.000 Dollar zugefallen. Aber ein Verdacht ist noch kein Beweis, zudem auch das Motiv keineswegs ausreichend erscheint, denn schließ lich ging es den beiden vorher auch gut, und das Geld wäre ihnen oder ihren Kindern sowieso einmal zugefallen. Deswegen >r-den, ganz abgesehen davon, daß in. Falle Ton Droggs auch das materielle Motiv ganz fortfällt? Douglas Rogers war zwar im Besitz von Arsenik, in gelöster Form, als Unkrautverkil» ger, wie es jeder zweite Haus- und Gartenbesitzer in Borough Broux hat. Auch die Droggs besaßen eine Kanne des Gifts in dieser Form, und in dem Eartenschuppen der alten Dame wurde ebenfalls eine alte Kanne Unkrautvertilger vorgefunden. Andererseits kommt nach den bisherigen Ermittlungen ein Außenseiter als Täter nicht in Frage. Ganz abgesehen davon, daß die drei Toten weder einzeln noch, gemeinsam irgendwelche bitteren Feinde hatten, kann nur ein intim mit den Verhältnissen Vertrauter die Dinge so arrangiert haben, daß das Gift jedesmal im Laufe einer tatsächlichen Erkrankung zugeführt würde, und das auf einem Weg (Bier, Suppe, Medizin), auf dem es, programmäßig, nur das Opfer erreichen würde. Hinzu kommt weiter, daß die Hinter- und Seitentüren in den drei Häusern stets offen standen, so daß jemand, der darin Bescheid wußte, leicht das Gift an-bringen konnte. Wofür aber, wie hinzugefügt werden muß, auch nicht der Schatten eines Beweises vorliegt. Wenigstens nicht nach den öffentlichen Zeugenaussagen. Allerdings scheint, daß die Polizeibehörden etwas mehr wissen, als bisher publik geworden ist, aber Douglas Rogers und Frau Droggs sind noch in.Freiheit, und wenn sie nicht, was die Polizei vielleicht erhofft, einen falschen Schritt machen, werden sie es auch bleiben, und das Rätsel von Newyork wird dann ohne fünften Akt in die Kriminalaeschichte eingehen. Selbstverstümmelung Ein Fall Marek bei Gotha. TU. Gotha, den 5. Jänner. Ein Versicherungsbetrug, der an den Fall Marek erinnert, wurde in Wald-Sachsen bei Gotha aufgedekt. Um eine Versicherungssumme von 24.000 Reichsmark zu erhalten, hat sich der Mechaniker Alfred Schab selbst die linke Hand abgeschlagen. Er wurde am Mittwoch in einem zu seinem Anwesen gehörenden Stall schwer verletzt aufgefunden. Wie er an gab, hatten ihn Einbrecher,, welche er bei frischer Tat ertappte, überwältigt und ihm die linke Hand abgeschlagen. Tie polizeilichen Ermittlungen haben zinzwischen ergeben, daß diese Angaben nicht den Tatsachen entsprechen, sondern daß Schad sich selbst verstümmelt haben muß, um in den Besitz der Versicherungssumme zu gelangen,_ die ihm bei einem solchen Unglücksfall zusteht. Bei einer Hausdurcküchung wurde ein bluti- v fat der gefährlichste Weg, durch welchen die Krankheitserreger in unseren Körper ein-dringen können. Bei Feierlichkeiten und Vorlesungen verwenden Sie die wohlschmeckenden Dr. Wander's Anacot-Pastillen. welche Sie vor Krankheiten der Rachen-,und Mundhöhle schützen. Erhältlich in allen Apotheken. Preis der kleinen Phiole Dinar 8.—, der großen Phiole Dinar 15.—. ger Hammer und ein blutiger Holzklotz gefunden. Schad, der stark verschuldet ist, hat bereits mehrere Unfälle gehabt. Nach dem 'ärztlichen Befund scheint die Hand durch ein scharfes Instrument, auf das mit dem Hammer geschlagen wurde, abgetrennt worden zu fein. Es steht noch nicht fest, ob Schad die Selbstverstümmelung selbst vorgenom-nten hat oder ob er sie von jemandem ausführen liest. Beim Schlachten ins Brich-boffin gestürzt Aus Kikinda wird gemeldet: In der hiesigen Salamifabrik Ludwig Riha und Sohn trug sich am Samstag ein schwerer Unfall zu. Der Selchergchilfe Anton Bozoki aus Hetin, der als Küchenmeister angestellt ist, hatte hn Stechraum fünf Schweine ab gestochen. als ihm der Werkführer zurief, die gestochenen Schweine in das Becken zu werfe«, um sie achzubrühen. Bezoki faßte ein Schwein, -das noch nicht ganz tot war und hielt es durch die Tür, um es ins Becken zu schleudern. Das Schwein schlug jedoch mit den Füßen um sich und Bozoki rutschte auf dem gestockten Blute aus und fiel durch die geöffnete Tür in das siedende Wasser, wobei er am ganzen Oberkörper schwere Brandwunden erlitt. Ei« Arbeitsgenosse faßte ihn beim Kopf und rief um Hilfe, wobei andere Arbeiter herbeieilten, die Bozoki aus dem Becken herauszogen. Aus dem heißen Wasser her-auSgekommen, sprang er in ein Becken mit kaltem Wasser, wurde aber sofort in das Spital gebracht. Als man die Kleidungsstücke entfernen wollte, ging die ganze Haut mit. Es wurde sofort eine Operation totgenmnmen, doch ist sein Zustand lekens- MhEch. der neben Weißen auch vier Neger vertre- Konzerte sind sowohl nach Formal als auch Be- ten sind. In dem Kongreß wurde von einigen Abgeordneten ein Vorschlag eingebracht, die Lynchjustiz unter schwere Strafe zu stellen. Ein ähnliches Gesetz wurde 1922 bereits angenommen, konnte aber wegen der Obstruktion des Senats nicht durchgeführt werden. Tfte itkk und Kunst ^lattonaltSjeßfer in 3Haribor Repst-is'r» Dienstag, 6. Jänner, 15 Uhr: „Aladiu" Kindervorstellung. Kupone. 20 Uhr: „Alexandra". Ermäßigte Preis Mittwoch, 7. Jänner: Geschlossen. Donnerstag, 8. Jänner, 20 Uhr: „Graf Luxemburg". NaüormWLarer tn Ljublana Schauspielhaus: Dienstag, den 6. Jänner: Golias Märchen drama „Die Prinzessin und der Hirten, knabe". Uraufführung. Opernhaus: Dienstag, den 6. Jänner, nachmittag: Zellers Operette „Der Vogelhändler". Abends: Puceinis Oper „Tosco". 28 Jahre verheiratet und 21 Kinder. DU. M a i l a n d, 5. Jänner. In Meran töt der 62jährige Taglöhner Johann G ö. g e I e, bekannt unter dem Namen Lächler, der während seiner 23jährigen Ehe Vater von 21 Kindern wurde. Das letzte Kind Henkte ihm seine Frau gegen Ende des ver gongenen Jahres. Amerikanische Lynchjustiz 56« Jahre 1930 machte sich in den Süd-Jsfldfen Amerikas eine sehr bedeutende Zu-Mchm« der Lynchjustiz bemerkbar. Falle, wo 'i‘ er beschuldigt oder verdächtigt wurden, tm weißen Frauen vergangen zu haben darufhin gelyncht wurden, nahmen in reckendem Maße zu. Die Lynchjustiz ist ein alter Brauch in den Südstaaten Ameri-tejS- Rach dem Bürgerkrieg nahm die Lynchjustiz einen Massenumfang an. 1882 wurden « den Bereinigten Staaten 3390 Neger und Weiße gelyncht. Die Zahl der Lynchhin imgen sank in den späteren Jahren im-mehr. An Weißen wurde diese barbari-©itte nicht mehr angewandt. Aber auch Schwarzen gegenüber hat sich die Zahl bwc Lynchhinrkhtungen bedeutend perrm-fljet*. 1914 wurden 49 Neger gefcmcht. Wäh-jchnb >des Krieges hörte die Lynchjustiz über-‘—pt auf, um nach, fc&fct neuer te zu iommen. 19i9 waren 84 Fälle von flüstiz verzeichnet. In den folgenden hren nahm die Lynchjustiz allmählich ab: 30 Fälle, 1927 16 Fälle, 1928 11 bis das letzte Jahr 1930 eine neue Wel von Lynchhinrichtungen mit sich brachte. Ursache der Wutausbrüche gegen die Ne muß in erster Linie auf die schwere Wirt ftliche Krise zurückgesührt werden. Zur ämpfung der massenhaften Negertotschlä- Lwurde sogar eine besondere Untersüchungs «Mission von der Regierung gebildet, in Kulturbrief aus Ljubljana Ljubljana, Anfang Jänner. Die Konzert- und Theatersaison nähert sich ih rem Höhepunkt. Nur noch zwei Monate, und in Ljubljana wird sich ein ausgesprochenes Nicht interesse für alles, was sich in geschlossenen Rän men abspielt, immer deutlicher offenbaren. Die Konzertsäle werden noch leerer [ein und die Theater noch schwächer besucht werden. Dieses Nichtinteresse wächst mit dem Frühling und dem schöney Wetter und ist für Ljubljana, eine Stadt mit reizender Umgebung und außerordentlich stark entwickelter Touristik, besonders charakteristisch- Des Nebels und der grauen, melancholisch stimmenden Wintertage überdrüssig, lassen sich Me Leute von den ersten Frühlingsversprechen verleiten. Es zeigt sich neue Stimmung. Das Theater — glückliche Tage ausgenommen — fristet nur noch sein Dasein. Konzerte, Vorträge, Literatur — alles weicht der neu auflebenden Natur, die sich noch immer der größten Sympathien des DurchschnittSbürgers von Ljubljana erfreut. Darum spielt sich das charakteristische ste und vollkommenste Kulturleben von Ljublja na in vier, fünf Monaten ab, zwischen Frühherbst und Frühlenz. Drei Monate sind bereits hinter uns. Man muß zugeben, daß sie, außer einigen Ausnahmen, nichts Besonderes gebracht haben. Die Wirt schaftSkrise macht sich eben fühlbar. Die Ver anstalter fürchten, vom Publikum im Aich ge, lassen zu werden, das Publikum hingegen hat Angst, daß die Veranstalter mit großen Schlagern kommen und die Geldbeutel leeren werden. In dieser reizenden Verlegenheit vergehen Wochen und Monate. Wir hatten einige gute Konzerte, die jedoch schlecht besucht waren, und zwtt Kunstausstellungen, die die Veranstalter enttäuschten und neuen Pessimismus einflößten. Man darf jedoch nicht verzweifeln. Für eine Stadt mit 60.000 Einwohnern ist da? Kulturleben von Ljubljana ziemlich rege und Bereifet Leuten, die kuktnreJI comme il faut fein wollen, in den wirtschaftlich schweren Zeiten nicht geringe Sorgen. Der ist es denn, der am häutigsten den Geldbeutel ziehen muß, um das Kulturleben überhaupt zu ermöglichen? Der Staat?- und der Privatbeamte, hie und da auch ein intelligenterer Gewerbetreibender und Kaufmann, kurz der Mensch, von dem Balzac sagen würde, er könne nur auf Kredit und nicht ohne Hoffnung leben. Diese Gesellschaftsschichte trägt somit die ganze Last des Kulturlebens. Deshalb ift es auch kein Wunder, daß sie gar *11 oft nicht alles vermag oder daß sie der Billigere Tonfilm hnlockt oder gar die unmittelbarste Unterhaltung im Wirtshaus, das neben dem Gotteshaus die zweite Achse darstellt, um die^ sich schon seit jeher die gutmütige, ewig zum j Spießentum hlnneioende Metropole Slowenien?! dreht... , Ösiter den Veranstaltungen, die man als Er-etgjg.3 bezeichnen sonnte, wäre das Konzert der ,.G l a s b e n a M g t i c b" zu erwähnen, 'die Berlioz' Meisterwerk „F a u st's V e r-dam m n i ?", vom Dirigenten und Operndi-re.tor Mirko P o I f ^ einstudiert, zur Aufführung brachte. An der Ausführung dieses grandiosen Werkes wirkten der gesamte große Chor dieses gröüten ffowenischen Gefanavereines das »erstarkte Orchestw und vier Solisten mit.’ Das --■et? hatte^einen großen Erfola: auch der De-vtdj ließ nichts zu wünschen übrig: der große Union-Saal war überfüllt. Vor einigen Tonen wurde dos Meisterwerk in Za.areb wiederhol* und firaiüte -inen hoflen Erfolg, der da? atte künstlerisch- Nen'mee der Liiibljana-r ..Glasbe-na Matica" nur Mätioen konnte. Die’ übrigen deutung geringer zu werten. Sympathische Aus nehme fanden der Spanier M a n 5 n und in den letzten Tagen die Schwestern M i h a j l o-0 i c au? Beograd, Virtuosinnen der Violine und des Klavier?, von denen besonders die erste vielversprechend ist. Die Oper hatte bisher keine Ausführung zu verzeichnen, die als Ereignis gelten könnte. Diskret gesagt: es fehlt überhaupt das Leben der früheren Saisonen. Man spürt eine gewisse Flauheit, vielleicht auch eine innere Krise, die in finanzieller Hinsicht verdächtige Krebssymptome aufweist. Zu Saisonbeginn verließ uns der Meistersänger B e t e t t o. das gewesene Mitglied der Wiener Oper, der durch viele Jahre eine der Hauptstützen unserer Nachkriegsoper war. Er wurde nach München verpflichtet, stellt jedoch seine baldige Rückkehr in Aussicht. Vorläufig kündigte er für die nächste Zeit einige Gastspiele an. Einige andere Sänger und Sängerinnen verließen uns schon früher, den Lockungen eines größeren Ruhmes und größeren Einkünften folgend. Kurz, unsere Oper ist verarmt. Die Leitung nimmt Zuflucht zu Gastspielen, die uns manchmal recht schöne Abende Bringen; allein die fortwährenden Gastspiele sind kein Zeichen eines gesunden Fortschrittes. Hie und da wartet die Theaterleitung auch mit Enttäuschungen auf, wie dies beispielsweise mit dem russischen Sänger B a k l a n o w der Fall war, der uns nur die Abendröte seiner ruhmreichen künstlerischen Karriere offenbarte. Im übrigen stehen in den letzten Wochen „Die Macht der Finsternis", „Fürst Igor", Tosco", Carmen", „Boheme", „Hasanaginica" (eine Novität des kroatischen Komponisten Zairanek-Koviö), „Madame Butterfly" am Repertoire. In der Operette war bei der Erstaufführung der „Mascotte" ein kleines Ereignis zu verzeichnen. Der junge Regisseur Bratko K r e f t, hatte mit seiner originellen, modernistischen Regie dieses Werk a la Woronow geradezu verjüngt und es wirklich interessant gestaltet. Im Schauspiel gelangten Merke zweier heimischer Autoren (Dr. Hundert aus Maribor und Aonton Leskovec) zur Ausführung, ferner Shakespeare („Sturm"), Schiller („Räuber"), Andrejew, Ale.xijej Tolstoj als erster sowjetrussischer Dramatiker an unserer Bühne, und in den letzten Tagen Balzac („Mercw Bet"). Auch im Schauspiel ist nicht jene lebhafte Tätigkeit wie im Vorjahr zu spüren. Hoffen wir, daß sich in den nächsten zwei Monaten die gegebenen Versprechungen erfüllen werden. Von größerer Bedeutung war in den letzten Tagen die Aufführung B a l z a c s „M e r c a d e t". Wieder ist der Erfolg in großem Malle der eigenartigen, ersindungreichen Regie und Inszenierung von Dr. Branko G a v e l l a, dem gewesenen Direktor de? Beograder Schauspielhauses, zuzuschreiben, der Bei uns als Gast regiert. Der Buchmarkt steht vollkommen im Zeichen der gänzlichen Reorganisation, die auch für die gesamte literarische Schöpfung charakteristisch ist. Mit dieser neuen Erscheinung im slowenischen Kulturleben wollen wir uns ein anderes Mal beschäftigen. B. B. -f Hjalmar Bergman gestorben. Der schwedische' Schriftsteller Hjalmar Berg man ist in Berlin am Neujahrsabend den Folgen eines Schlaganfalls erlegen. Der erst Siebenundvierzigjährige (geb. in Oerebro am 19. September 1883) hat eine Rech durch Gestaltungskraft und burlesken Hu mor ausgezeichneter Novellen und Romane geschrieben: „Das Testament Seiner Gua den" (ins Deutsche übersetzt), „Amouren" ms Deutsche übersetzt), „Markurella i Wadköping", „Farmor och Bür Herre „Eros' begravning", das autobiographische Buch „Jag, Lj'ung och Medardus". Als Dra matiker und Filmautor ist Bergman sehr bekannt gewesen. Seine scharf analysierenden Schauspiele: „Marionettenspel", „Swe-denhjelms" u. a. Sein Film „Väter und Söhne" ist auch im Auslande bekannt. Feuilleton Las Buch Von Honst Rubin. „Anita!" sagt der junge Mann drängend zu seiner Begleiterin, während sie die abendliche Allee durchschreiten, „warum bleiben Sie mir noch immer die Antwort schuldig auf meine Frage vorhin?" Die junge Frau wühlt mit -der Fußspitze im rostroten Scmb der Kastanien und macht ein unergründliches Gesicht: „Gott, diese Männer! Wenn man nicht gleich ja sagt . ." „Sie können natürlich auch nein sagen!" „Sa?" „Sie ziehen alles ins Spaßhafte, Anita!" „Vielleicht habe ich Furcht vor dem Ernst, Furcht vor . . ." „Dor die er Fahrt ins Blaue mit mir, Anita?" Seine Stimme wirbt heiß. „Mein Mann ist krank, Will, ich kann ihn unmöglich allein lassen und eine Autopartie unternehmen, die mich 2-3 Tage fernhält." „Und seine Krankheit wird Sie immer int Haufe halten wie eine Sklavin!" wirst er bitter hin. „Wenn ihm keine Aufregung bereitet wird, kann der leichte Schlagansall ohne Folgen vorübergehen, hat mir der Arzt erklärt. Es tut mir wirklich leid. Will!" Die letzten Worte klingen zärtlich und weich und versöhnen den jungen Mann rasch. Nun kettelt er: „So besuchen Sie mich wenigstens!" „Gewiß!" „Heute noch!" Sie lächelt über ein Ungestüm. Eigentlich tut es ihr wohl. Sie liebt die mitreißende Kraft dieser Jugend. Sie ist ja selbst noch jung, aber zehn Jahre Ehe haben Hemmungen in ihr erstehen lassen, die nicht leicht zu überwinden sind. So schwankt sie zwischen Furcht und Lockung, Entsagung und Begehr, weil sie nicht die Kraft zur, Entscheidung hat. „Anita, komm!" — Sie erschrickt, will abwehren, fühlt sich lortgezogen von einem jugendstarken Arm und denkt nur mehr: „Gnade mir Gott, es muß so sein!" 'tus zärtlichem Liebesgetandel schreckt Aus. ta ein Gedanke auf: „Um Himmelswillen, Liebster, ich habe das Buch, das du mir neulich gegeben und worin dch einige Stellen mit Rotstift unterstrichen hast, auf meinem Schreibtisch liegen gelassen. -Venn nun mein Mann auf der Suche nach Lesestoff es findet ..." ^„Warum sollte er gerade danach greifen? vcht werdet doch «och andere Bücher daheim hoben, lind kannst -du es nicht auch von einer Freundin entliehen haben!?" Anita ist nur halb 'beruhigt. „Ich möchte nach Hause, Will. Hol' mir rasch ein Auto!" Aevgerlich geht Will. „Hirngespinste!" brummt er vor sich hin und: „Hol' der stuf, kuk diese hysterischen Weiber!" Anita fährt heim. Allein, denn sie har Wills Begleitung abgelehnt. In zitternder Angst kauert sie auf ihrem Sitz. Sie hat dem Geliebten vorhin nur die halbe Wahrheit gesagt, weil sie sich nicht von ihm ausschalteir lassen wollte oder gar für dumm erklären. Sie hat nämlich aus purer Vergeßlichkeit Wiffs Brief, der sie zum heutigen Stelldichein lud, als Lesezeichen in das Buch gelegt. „Der gnädige Herr hat sich schon vor zwei Stunden zur Ruhe Begäben!" meldet ihr das Dienstmädchen an der Wohnungstür. Anita atmet erleichtert auf. Wenn es sich so ver. hält, dann hat sie ja nichts zu fürchten. Nun tat ihr der überhastete Abschied von Will leid. Wie hatte sie nur so ängstlich sein können! Drüben in ihrem Zimmer findet sie das Buch auf dem Schreibtisch. Sie schlägt es auf, sucht nach Wills Brief, da fällt ein zweiter Brief heraus. Anita erkennt die Handschrift ihres Gatten, die nach dem Schlaganfall so zitterig geworden ist. In steigender Erregung liest sie: „Du sammelst, wie es scheint, interessan. te Lesezeichen und so will ich Dir dazu behilflich sein. Oder solltest du den Zettel Mischen den letzten Buchseiten noch nicht gefunden haben? Nein, denn Du bist ia erst am Anfang Deines zweifelsohne sehr spannenden Romans, wie mit die rotange. strichcnen Stellen besagen. Da ich nicht an meine Genesung glaube und ein langes Siechtum nicht ertragen will, nehme ich von den, mir als Schlafmittel verschriebe-nen Pulvern heute abend das genügende Quantum — ein Vorsatz, den ich schon lange gefaßt habe, aber erst heute zur Ausführung bringen kann. Aus diesem und keinem anderen Grunde habe ich mich auch an Deinen Schreibtisch begeben." HaMot vor Aufregung sucht Anita nach dem Zettel, den jedenfalls Will in dem Buch vergessen hatte. Ein Liebesbrief, aber nicht von ihrer Hand: „Erwarte mich Donnerstag um 9 Uhr bei Dir! Madig." Das war vor. gestern gewesen. Als Anita später mit dem nasch herbeige-rufenen Arzt an dem Bett ihres Gatten steht, erschauert sie vor dem kleinen, boshaften Lä cheln, das um seine Lippen schwebt. So lächeln Sterbende, die im Leben zu schwach gewesen sind, um Rache üben zu können und sie erst im Tode finden. M m echt kMr in Tabletten. t&gnStog, ffgff 8. MMx IW 5 wmmt& fokale Cfironife M a r i b o r, 5. Jänner. Wieder e^ Srdmttch an der Straße warDor—SV. Ieter Btt Sr-maG«, emW«t Sie Kshe von fast drei Meter Me Gttatze feilweste dereifs freisemacht „Mamrorer ftemina ",immer n. ÖEHSg* leftton non gut gelungenen Stilleben und Naturbildern mit sich, auf die mir aas kunstliebende- Publikum besonders aufmerk- D« gftrige pl-tzliche Wetterum. umfchvmng hat heute frühmorgens am sogenannte« „Schkapserckerg" neuerlich katastrophal« FoLgen nach sich gezogen. Weg«, des strSen Geländes mtb des überaus lockeren Gesteins wurde dieser Bcrgabhang im Laufe der Jahre immer wieder mm den Umbikden der Witterung in Mtteidenschaft gezogen, doch scheint der heutige Erdrutsch ganz außergewöhnliche Dimensionen angenommen zu hichen. Im Lauf« der letzten Tage haben sich hinter den einzelnen Gebüschen und Bäumen ganze Massen des Steinge-*885 angesammelt, die für die unten führende Straße nach Sv. Peter eine ständige Gefahr bedeuteten. Heute früh zwischen 5 und 8 Uhr morgens wurden die Massen durch den ununterbrochenen Regen derart gelockert, daß sie um die genannte Zeit unter lautem Krach in die Tiefe stürzten. Die Erdmassen riffen ganze Bäume und Felsen mit sich und verwüsteten die letzte Vegetation in diesem Slbschnitt. Die Folgen waren furchtbar. Die erst kürzlich erweiterte Straße gegen Sv. Peter wurde in einem Abschnitte von 25 bis 30 Meter vollkommen verschüttet. Der Erdrutsch erstreckte sich noch weiter gegen die Drau und reichte etwa 3 Meter über das Ufer. Das auf der Straße ausgestappelte Geröll erreichte streckenweise eine Höhe van nicht weniger als 3 Meter. Bon dem katastrophalen Unglück wurde sofort der Bexirksstratzenaus-fdfttjj verständigt, der urngehends die Aufräumungsarbeiten einleitete. Unter Leitung des Stratzemneisters Jurziö nahm e'ne 18 Mann starke Abteilung die Arbeiten aus. Nach ununterbrochener Arbeit konnte die Straße in einem schmalen Abschnitt wenigstens soweit gesäubert werden, daß gegen Mittag der Personenverkehr vonstatten gehen konnte. Fm Laufe des Tages wurden zahlreiche Sträflinge herangezogen, so daß man hofft, tue Straße wenigstens für morgen freizumachen. Gegen Abend wurden unter der Straße in dem von der Drau aufgetragenen Land die Masten geebnet, sodaß heute abends der Wagenverkehr mit leichten Fuhrwerken ausgenommen werden konnte. Der Bezirksstratzenausschutz, der die Arbeit mit größter Aufopferung durch-führt, ^ hofft diese wichtige Berkehrs-straße ftrotz der enormen Erbmassen noch im Laufe dieser Woche vollkommen zu fäitBern. obligatorischem Befähigungsnachweis in der Erziehungskunde für die angehenden Eltern. Von größter Wichtigkeit ist es, daß die richtige Erziehung schon Beim Säugling einfetzt. Die neueste Psychologie hat nachgewiesen, daß schon in diesem Alter die Grundlagen zum künftigen Charakter gelegt werden, und daß die hier begangenen Fehler — wenn überhaupt — sehr schwer gutzumachen find. Dem Eltern in Maribor bietet sich eine gute Gelegenheit zur Vervollkommnung erzieherischer Fähigkeiten. Der Verein „PedagMa Centrala v Mariboru" hat sich während feines Istjährigen Bestandes eine Bücherei gegründet, die über 1000 auSgewählte Bücher ans Pädagogik und ihren Hilfswissenschaften umfaßt. Die Bücherei ist wohl in erster Linie für Fachleute bestimmt (Lehrer aller Gattungen), enthält jedoch auch eine Menge ganz populärer Bücher, die für jedermann ohne weiteres verständlich find. Hier machen wir besonders auf Jugend, be$r. Erziehungsromane aufmerksam, die in angenehmster Erzählform auch die wichtigsten erzieherischen Probleme behandeln. Neben Büchern in slowenischer und serbokroatischer Sprache enthält die Bücherei auch solche in anderen Sprachen, m weit überwiegender Mehrzahl deutsche Bücher. Mt Rücksicht auf die Bedeutung, die die Erziehung heute hat, hat der DsreinScmsschkß auf seiner letzten Sitzung beschlossen, seine Bücherei der breiteren Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Hier die Bedingungen: Einzahlung des Mtgliedsveitrages (12 Din pro Jahr) und die Entrichtung einer Abnützungsgebühr für jedes entliehene Buch (für Bücher Es 100 Seiten 1 Din, für größere 2 Din). Die Bücherei befindet sich _(m der staatlichen LehrerinnsnbMmmgsanstalt (Zrinjfksga trg) im Parterre; sie ist offen jeden Donnerstag von 15 bis 17 tlhr. Der Bibliothekar wird jedermann in der Auswahl der Bücher bereitwilligst an die Hand gehen. ■S&Mill 11« Samstag, 10. Jänner um » 20 Öhr im Union - Saale: 20 Uhr im Union - Saale BinwMznlir Sensation: Freudenrad! Schmuck. Alpine Dekoration. Schuhplattler. Rad-Reigen. — Eintritt im Vorverkauf 12, abends 15 Dinar. im BemMDUMSMmörr 10. Jänner: „Bergnachtzauber" (Radfahrer klub „Edelweiß 1888"). Union-Saal. 17. Jänner: Rarremchend des M. «. ®>, „Union"-Siile. 24. Jänner: Polizeiball, „Unnm"-Säle. 27. Jänner: St. Sava-Feier der orchvdoxen Kirchengemeinde. Union-Säle. 7. Feber: Ball des Musikvereines der Ei-senbahnbMeosteten. nt. Die nächste Nummer der „Maribarer Zeitung" erscheint trotz des Feiertages Mittwoch früh. m. Die Ausgestaltung der „Mariborer Zeitung" ist noch nicht beendet. Man plant euch, früher oder später neben der Morgenausgabe ein Abendblatt Herauszuge-beit, um auf diese Weise den Abonnenten in Maribor Gelegenheit zu geben, sich noch während des Nachmittags bezw. des Abends über die wichtigsten Ereignisse (feit dem Erscheinen der Morgenausgabe) zu informieren. m. Silberne Hochzeit. Dieser Tage feierte in aller Stille unser ehemalige Steindruckmaschinenmeister Herr Ernst Pohle mit seiner Gattin Maria das Fest der silbernen Hochzeit. Unsere herzlichsten Glückwünsche! m. Trauungen. Im Laufe der letzten Tage wurden in Maribor getraut: Max K o r-. z e, Hausbesitzer, mit Frl. Therese K a u-b e; Franz V a v p o t i ö, Postbeamter, mit 5*1- Marie G o b e c; Franz I v a-n u » a, Postbeamter, mit Frl. Gisela G a-l a c; Josef M u H i ?, Besitzer, mit Frl. Adelaide G r » a k und Josef M i h « l i c, Handelsangestellter, mit Frl. Mari L o v-t e n c i <5. nt. Der akademische Maler W. Rimer ist sam machen. m. Der orthodoxe Weihnachtsnmzug findet Dienstag um 13,15 Uhr von der Woj-woda Putni'k-Kaferne aus statt. Der Umzug nimmt durch die Stritarjeva und Frankopanova ulica und weiter über die Reichs-brücke, Gosposka und Slovenska ulica seinen Weg, worauf er sich durch die Vrazova ulica zur Einholung der Bäume in den Stadtpark begibt. Bei der Rückkehr werben dieselben Gassen passiert werden. Die feierliche Einsegnung des „Badnjaks" wird Herr Prota T r b o j e v i t vornehmen. Den Umzug wird Herr Major Rastas Mirko-v i 6 leiten. Original französische ,V AL§ A4'FastlI len gegen alle schädlichen Folgen von Nebel und allen Krankheiten der Atmungsorgane, verkaufen alle Apotheken und Drogerien. m. Verstorbene. In der Vorwoche sind in Maribor gestorben: Agnes JAraö, 74 Iah re alt, Anton Copetti, 36 Jahve, Aloisie Bake, 35 Jahre, und Paula Jirgovar, 84 Iah« alt. m. Kindesweglegung am hiesigen »reis. geeicht. Heute vormittags erschien am hie-si-gen Kreisgeeicht die Gattin bei wegen inhaftierten Ludwig Reiner mit ihrem kaum sieben Wochen alten Söchnchen, um tot Angelegenheit ihres Mannes beim Unter, suchungsrichter vouzusprechen. Als sie scheinend unverrichteter Dinge das Amtszimmer verließ, legte sie den Kleinen auf die Bank im zweiten Stock «nd suchte eilends -das Wette. Das Kind wurde einst-weilen von der sozial-potttischsn Abteilung des StadtmagistratS in Gewcchrfam gerann* men. m. Eröffnung der ersten Turnschul« Ju-goflmoisns hi — Maribor. Am 10. b. wich in der König Peter-Kaserne (KadettenstjH eine Turuschule des SokolvereineS eröffnet; Es ist dies die erste Tnrnschule in Jstlgofta. toten überhaupt. Jam Letter der Anstalt» f&t die sich bisher 50 Höver gemeldet haben, wurde der Turnwart des Sokolgaues Ma-ribor, Herr Franz M aö n S, ehr bekannter und überaus erfolgreicher Organisator an» fereS TnrnwesenS, ernannt. ... fltjuiiihtfflitm Tnim« root 7. d. M. der StaatSbOnangestÄlte Herr Josef K a m p i t S und dessen Gömcchkia Marie. Wir gratulieren! .... /TT«iff.fl nt i nf.hu»!.. ch flu. i— -1— ftt, oi’e vC*öjtutoi,vOvi|m^« &Ä2 tw einem sigsn Hotel angsstellte 23jährige Am« Ä nahm heute in selbstmörderischer Absicht Äne größere Menge eines GisteS zu sich. Äie ttpfch herbeigeeilte Rettnngsabteilung brachte sie aber rrmgchsndS inS Krankenhaus, wo ste sich bereits außer Gestchr befindet. Das iMb der unüberlegten ist! unbekannt. m. Rogen und Schnee . ., Nach dem gestrigen fast sommerlichen Shmttag setzte heute früh wieder Gchn«stlll ein, der verntengck itttft Regen Stadt und Land neuerdings mn einer Schneedecke versorgte, die allerdings in der Stadt Bald einem elenden »otimeet glich. Außerdem richtete das Unwetter aut den Telephon, und auch an den elektrischen Leitungen einen nicht unbedeutenden Schaden an. Insbesondere wurden die Leitungen in der TrLa8ka cesta und in der Frankopa-no'ba ulica arg in Mtleidenschaft gezogen. m. Dr. Sl. Barle, Advokat in Beograd (Pasiöeba 17), teilt seinen Klienten mit, dcch er sich bis 17. d. M. in Maribor, Eanttrrfe-va 17, auf Urlaub Befindet. m. Die BvlksuniversitÄ in Studenci macht alle Besucher darauf aufmerksam, daß der für Donnerstag anberaumte Vortragsabend Achtung, Kinobesucher! Am Dienstag, den 6. Jänner Premiere des schönsten Filmes: 0er König dtr Vagabunden 100% Sprech- u. Tonfilm in deutscher Sprache und Naturfarben. Das größte Meisterwerk, nach der gleichnamigen Oper. Ein Werk, das man selten zu sehen bekommt. KINO UNION- Telephon 2329. Karten im Vorverkauf besorgen! . JggiabofS" des OTOmier-etfaitebf reines Alljährlich durch Bummelwitz und lküemut aus den Thron erhoben, läßt Prinz Karneval, seiner souveränen Macht sich wohl bewußt, seinen schlakhaften Laune freien Lauf. Jung und Alt, Männlein und Weiblein, liegen ihm gar bald huldigend zu Füßen und widerstandslos leisten sie ihm treue Gefolgschaft. Wie in einem Kaleidoskop reihen sich in bunter Folge die prunkvollen und frohen Feste des Prinzen Karneval. Allerorts vereinigt er die Erdenbürger, ob griesgrämig würdevoll, sorglos oder flott, zu löblichem Tun. Und so zwang er auch Heuer wieder u. a. gar leicht den Männergesang-verein unter iein Zepter. Tie traditionelle Fafchings-fcier des Mannergesangvereines findet am Samstag, den 17. d. im Saale der Brauerei „Union", mit dem Beginne um 8 Uhr abenos, statt, Prinz Karneval kehrt stets das Unterste zu oberst, rüttelt den Alltagsmenschen aus seiner Ruhe und so dürste er diesmal zur Abwechslung und der grünen Gilde und deren Gönner und Gönnerinnen. gründlich den Kopf verdrehen, lautet doch die Devise der diesjährigen Veranstaltung des MännergosangvereineS: „I a g a-b a l t". Schon zeigt sich allenthalben die Wirkung! Tis Tirndln mustern versonnenen Blickes ihre Festtagsstaat, die Bnam zählen schmunzelnd die silbernen Knopfe ihrer Leibeln, Rehlein und Höschen tragen vergnügt die Kunde vom paradiesischen Frieden dieses Wends in die Watte «Mamteit. — Allnächtlich braust der wilde Jager mit seinem wüsten Gefolge über Fekd und -r?bet bie Angehörigen des Feen- und Ä ^ ^«gewöhnlichen SS aber mften die Nimrode lanegt «ftschwundener Zeiten zur Teilnahme an nt vielversprechenden Feste, welches zahllose Ueb-rra,chungen birgt und dessen noch deckender Schleier gar BaCb gehoben werden dürfte. m. Hoilige dtei ftiMige. Die Bedeutung dieses Tages ist sehr alt. Bis 3um 354 wurde der 6. Januar sogar als der Geburtstag Christi gefeiert; erst der Kctts an bestimmte, daß des Heilands aiif den 26. Dezember einer verlegt werde. Bald darauf htenuar den morgenländlschrn Weisen od« Kagiern geweiht, die -da kamen, um das Je-fstMtnb anzubeten. Als solche Magier sind die Berühmten Könige (von denen es im Evangelium nicht einmal heißt, daß es gerade drei waren) aufzufassen. Die Gebeine diese* morgenländischen Weisen sollen in Köln a. Rh. begraben sein —: in Köln, wo am 6. Januar der lustige Fasching beginnt! Erst im 8. Jahrhundert wurden die „Weisen aus dem Morgenlande" — von denen einer weiß, einer braun, einer schwarz gewesen sein soll — für heilig erklärt; man widmete ihnen im Besonderen die drei Tage: Melchior, Kaspar und Balthasar. „Epi-phania" dagegen bedeutet so viel wie: die Erscheinung Christi, nach anderen: die Offenbarung der göttlichen Natur des Heilands bei der Taufe durch Johannes. In verschiedenen Gegenden ziehen drei als heilige Könige verkleidete Knaben (den aus schönem bunten Papier hergestellten „Stern von Bethlehem" vor sich hertragend) von Hütte zu Hütte, von Gehöft zu Gehöft, um durch Bettellieder und humorvolle Bitten die Bewohner zu veranlassen, Kuchen, Wurst oder sonst etwas Gutschmeckendes zu spenden. 3in 6it eitern. Mt sich aut erzogene Kinder wünschen Kinder sind wohl mehr, als unser leiblicher Nachwuchs. Wie oft verlegen die Eitern ihre unerfüllten Wünsche in ihre Kinder, sie mögen sie in ihrem Lebenslauf in Erfüllung bringen. Und oft erleben die Eltern diese Genugtuung. Aber selbst die -bescheidensten Eltern erwarten von ihren Kindern sehr viel. Zumindest erwarten sie, daß sie geistig aufgeschlossen seien und daß sie mit einem gewissen Jebensernst und Eifer sich ihre Zukunft bauen, und — da? darf man den Eltern wohl nicht übelnehmen — daß ihnen die Kinder zugetan seien. Die Eltern wissen, daß ohne ihr Zutun, ohne Erziehung, ihre Kinder schwerlich zu vollwertigen Menschen heranwachsen. Es scheint jedoch, daß heute die Erziehung überhaupt nahezu unmöglich ist. Man beobachtet, wie sich die Kinder oft schon in den jüngsten Jahren den Eltern entfremden und wie sie sich allmählich verlieren, oft trotz verzweifelten Anstrengungen der Eltern. Doch, Eltern, Erziehung ist auch heute möglich und kann vollkommenen Erfolg haben. Freilich, nicht die Erziehung mit alten Mitteln! Heute kommt man mit Geboten und Verboten, Drohungen und Strafen nicht mehr aus. Airfge-zwungene Autorität und Geheimtuerei sind nicht mehr am Platze. Es gibt heute ganz andere Er-^hungHmittel: sie find Produkte wiffenschaftli-■ Forschungen in der Psychologie und Päda-if und Aber verläßlich. Mit den neue* Er-sollten wohl alle Eltern vertäut sein. Es ist eigentlich eine Ironie, daß man heute für das Lenken eines Autos oder für die Herstellung von Stiefeln einen Befähigungsnachweis verlangt, hingegen für die Erziehung der Kinder, die einst unsere komplizierte Kultur übernehmen und fortentivickeln sollen, die Befähigung ohne weiters ztzgemutet wird. DaS rächt sich heute schon bitter und die fortschrittlichsten Staaten denken schon an die Einführima von heute, aus Ljubljana kommend, in Maribrr eingetroffen. Rimmer hat eine schöne Kol- „SRfltffotct Zeitung* Nummer 5. 6 es* Dienstag, Den R Fflnner 1931 wegen der ebendort stattfindenden Kinovorstellung entfällt. Den nächsten Vortrag wird der Fachlehrer Herr I. R o b n i k am Montag, den 12. d. halten. m. Bachernheim. Auf der letzten Sitzung der Baugenossenschaft der Beamten der Stadtgemeinde Maribor wurde der definitive Beschluß gefaßt, die Heuer am südöstlichen Abhang des Bacherngebirges errichtete Ferial-Unterkunftsstätte mit ,Bachernheim" zu benennen. m. Großes Interesse für das Konzert der Donkosaken. Morgen, Mittwoch, den 7. d um 20 Uhr findet im großen Union-Saale das bereits angekündigte Donkosaken-Kon-zert statt. Der Großteil der Karten ist. wie vorauszusehen war, bereits vergriffen. Nur noch wenige Karten sind zu haben. m. Einen Silvesterabend veranstaltet am 13. d. die hiesige orthodoxe Kirchengemeinde Int kleinen Salon des Hotels „Drei". m. Ueber die Stiege gestürzt ist heute vormittags die dreißigjährige in der Fochova ulica wohnhafte Private Stefanie V i-ö a n s k y. Die Frau, die bewußtlos liegen blieb, erlitt beim Sturze eine Fraktur des linken Oberschenkels. m. Ein schöner Besuch. Gestern spät abends erschien beim hiesigen Baumeister N. ein Unbekannter, der den Sohn des Baumeisters zu sprechen wünschte. Da dieser abwesend war, bot sich der späte Gast an, zu warten. Als einige Minuten später das Dienstmädchen Nachschau hielt, war keine Seele mehr im Zimmer. Mit dem Kerl ist aber auch ein Grammophon sowie 16 Platten spurlos verschwunden. m. Das Städtische Bad ist Dienstag wie an den übrigen Feiertagen für den Parteienverkehr von 8 bis 12 Uhr geöffnet. Das Dampfbad ist am genannten Tage für Herren offen. m. Spende. Für die arme Witwe ist uns heute von M. S. ein Betrag von 10 Dinar zugekommen. Herzlichen Dank! » Der Fasching beginnt! Für den heurigen Fasching hoft man das schönste und eleganteste zu sehen. Alle Masken »erden in Seiden- und Silberstoffen bekleidet. Für was soll das auch nicht sein, man bekommt doch schon Crepp-de-Chine zu Din 30 sowie Hunderte verschiedene Maskenartikel in der Vetrinjska ulica 15. * Ledige und kleine Familien essen billig und gut nur in der öffentlichen Küche am SlomZkov trg 6 17014 Bekanntgabe. Ersuche an I l s e Fritz weder Geld noch Geldeswert auszufolgen, da ich für nichts Zahlerin bin. 164 Maria Filipiö, Juroiöeva ul. 8. SPORT Um die 6fimetfterfchoft des Dmubcmats Die erste Kraftprobe des Mariborsr 2Bitt!erf$>orf4liifer9®r= fremdes — Der Bonus als Protektor Unsere Wintersportsaison steht Heuer vor wichtigen Ereignissen. Das reichhaltige Programm umfaßt neben den großzügigen Veranstaltungen der einzelnen Vereine auch die Meisterschaft des Draubanats und d>e erste Meisterschaft des Maribrrer Winter» sport-Unterverbandes. Der Wariborer Win tersport-Untevverband ist sich seiner schweren Aufgabe voll und ganz bewußt und hat bereits für die Tage der großen Skiwettkämpfe umfangreiche Vorbereitungen getroffen. Das Protektorat'über die Veranstaltung hat der Banus des Draubanats Herr Dr. Freute is Wers Verschneite Gipfel, Wälder, Abhänge, frohlachende Menschen auf Ski und Rodel sich herumtummelnd, erfreuen das Herz des Zuschauers. Die meisten dieser lustigen Wintersportler haben aber nicht bedacht, daß die Kälte an ihrem Energievorrat zehrt und daß sie 'bestrebt sein sollten, durch eine richtig zusammengesetzte Nahrung diesem Umstande zu begegnen. OVOMALTINE, natürliche Kraftnahrung, die alle nach dem Grundsätze der Wissenschaft erforderlichen Energiespender in höchster Konzentration enthält, erwärmt nicht nur, sondern verleiht dem Körper Leistungsvermögen, Spannkraft u. Widerstandsfähigkeit. Jeder Sportler sollte täglich OVOMALTINE je 2 bis 3 Kaffeelöffel zu Frühstück und Jause, und während der Touren als Proviant nehmen. — Erhältlich in allen Apotheken, Drogerien und besseren Lebensmittelhandlungen. M a r u Z i L übernommen. Außerdem steht die Veranstaltung unter dem Ehrenschutze eines besonderen Komitees, das sich aus den Herren Kreisinspektor Dr. Schau Fach, Stadtkommandant Brigadegeneral P a v l o v i o, Bürgermeister Dd. I u-v a n, Landesgerichtsrat Dr. S e n j o r und Dr. Ivo Pit: zusammensetzt. Das Rennen selbst wird in drei Kategorien ausgetragen. Die Strecke der Senioren führt vom „Klopni vrh" nach Ribnica und erstreckt sich über 30 Kilometer. Die Juniorenrennstrecke beträgt 8 Kilometer und nimmt auf der Strecke Pesnik-Ribnica ihren Lauf, während die Damen 5 Kilometer zu bestreiten haben, die im Terrain von Ribnica verlaufen. Der Maridorer GkMud gibt für sein am 11. d. im Gelände der „Ruska foca" stattfind end es Klubrennen nachstehende Einzelheiten bekannt: Das Rennen geht in drei Kategorien und zwar für Senioren, Junioren und Damen sowie Senioren und Junioren außer Konkurrenz vor sich. Die Rennstrecke für Senioren beträgt 18, für Junioren 8 und für Damen 5 Kilometer. Das Rennen ist offen für Mitglieder des Mariborer Skiklub-Z, während sich die Mitglieder übriger Vereine in der Kategorie außer Konkurrenz bewerben können. Startberechtigt sind nur verifizierte Fahrer. Der Start erfolgt um 9 IHr bei der „RuZka foca". Die Nenngebühr beträgt 10 Dinar pro Person. Anmeldungen werden bis zum 10. d. beim Klubsekretär im Geschäft S t o j e c, Jur-ciceva ul. 8, entgegengenommen. Nachtrag liche Anmeldungen werden bis eine Stunde vor dem Rennen gegen Entrichtung der doppelten Nenngebühr entgegengenommen. Die Rennleitung setzt sich aus nachstehenden Herren zusammen: Obmann: Ing. M i §; technischer Leiter: Ing. Koudel-ka; Starter: K o c b e k; Zeitnehmer am Start: Zitterschlager; Zeitnehmer am Ziel: P i r n a t; Schiedsrichter: D e-k l e v a; Schriftführer: Frl. Jla P i v k o und Franko; Arzt: Dr. F u r l a n. Die Erstplacierten in allen drei Kategorien enthalten Preise, die Zweitplacierten Klubplaketten und die Drittplacierten Diplome. Die Sieger außer Konkurrenz erhalten Plaketten. Der Sieger in der Seniorengruppe erringt den Titel eines Klubmeisters. Die. wertvollen Preise sind im Schaufenster des Modehauses B a b i c m der Gosposka ulica ausgestellt. Die Verkündigung der Resultate und die Preisverteilung findet um 19 Uhr im H tel „Pri zamorcu" statt. : S. K. Rapid. Das für morgen, den 6. d. anberaumte Training findet nicht statt. : Ping-Pong im Winter. Ter Tischtennissaal des SSK. Maribor steht bereits im Mittelpunkt des Interesses unserer zahlreichen Ping-Pong-Spieler. Der SSK. Maribor hat den Anforderungen damit Rechnung getragen, daß er im geräumigen Saal nicht weniger als vier Tische aufstellte, die nun einer schönen Anzahl von spiellustigen Freunden dieses unterhaltenden Sportzweiges hinreichend Gelegenheit bieten, ihrer Muse nachzukommen. Die monatliche Spielgebühr beträgt kaum 25, für Studenten nur 15 Dinar. : Hauptversammlung des S. K. LelczniLar, Der Sportklub „Lelezniöar" hält am 23. d. um 20 Uhr im Saale des Hotels „Zamorec" seine diesjährige ordentliche Hauptversammlung mit der üblichen Tagesordnung ab. : S. K. Leleznicar. Mittwoch, den 7. d. um 19 Uhr findet eine wichtige Versammlung der Wintersportsektion statt. »>♦-*——— Heitere Ecke Diesmal ist die Bescherung etwas spärlich ausgefallen. Hans steht stumm vor dem Gabentisch. Ein Gedanke scheint ihn zu beschäftigen. Urplötzlich fragt er: „Papa, der Weihnachtsmann ist wohl von der letzten Gehaltserhöhung für die Beamten nicht betroffen worden?" * Satzzeichen soll man nicht falsch setzen, sonst gibt es Dummheiten. Was ein falscher Punkt anrichten kann, das zeigt euch das folgende Entschuldigungsschreiben: „Unsere Tochter Gertrud kann heute nicht in dis Schule gehen. Sie liegt im Bett und schwitzt mit Hochachtung. Frau Schulz." * Schnick ist seinem Schneider Geld schuldig. Seit Jahren. Heute war er bei ihm. Un» zu zahlen. »Ich habe große Mühe gehabt,« erzählt et daheim, »ihn zu beweget), einen kleinen Be. trag von meiner Schuld anzunehmen.« »Wirklich?« »Ja — er wollte eine größere Summe haben.« ue-oie SesteXea^nmäicAerei tuchen aus dem Aanetmeetel Roman von Käthe Hubner^fflehn Copyright by Martin Feochtwaater, Halle 32. Fortsetzung. Doch der junge Arzt half ihr selber über die peinliche Situation dieses Wiedersehens hinweg; denn er behandelte sie mit der frem den Kühle gesellschaftlicher Konvention, und kein wärmeres Aufblitzen, kein festerer Druck der Hände verrieten, wie teuer diese F.'au ihm einst gewesen uxrr. Frau Professor Hai ner betrachtete ihren Sohn forschend; sie schien sich über irgend etwas zu wundern. Doch ihre Nichte, die erst wie im Zorn die Lippen ükereinandergepreßt und Evas Gruß kaum beachtet hatte, atmete — sichtlich erleichtert — auf. Und als man sich verabschiedete, hing sie sich mit einem Lächeln des Triumphes in seinen Arm, während Frau Homer sich mit einem langen, verstehenden Blick von Eva verabschiedete. Die beiden Frauen fühlten, daß sie sich in der kurzen Zeit des Zusammentreffens in Tegernsee innerlich nah« gekommen waren, und beide empfanden eine geheime Freude darüber. Ein leuchtend schöner Morgen lag über den Bergen. Wie eine riesige, köstlich blaue Glasglocke lag der Himmel über dem herrlichen Erdenwinkel. In schimmernden Reflexen lag die Sonne über dem See und stieg leuchtend an den Bergwänden empor. Me in Gold getaucht erschienen die Häuser, die Sträucher und die umliegenden Wälder, und Eva, die sich mit ihrem Gatten gerade auf dem Wege zur Gindelalm befand, mußte I n. 4L Santo, immer wieder stehenbleiben und das schöne Panorama, das ihr zu Füßen lag, bewundern. „Die Welt in Gold,,, stammelte sie, die Arme dabei weit ausbreitend, als wolle sie all die Herrlichkeit ringsum ans Herz dvük-ken. Der Konsul lächelte über ihre Verzük-kung und blickte mit Stolz und zärtlicher Liebe in ihr leuchtendes Antlitz. „Ich habe viel Herrliches gesehen in der Welt, Liebste", sagte er, nun ebenfalls den Schritt verhaltend und die junge Frau an sich pressend. „Wer soviel Lieblichkeit und Schönheit, wie die gütigen Schicksalsnornen über dich ausbreiteten, habe ich doch nirgends angetrofsen. Manchmal kommt es wie ein Bangen über mich, daß ich, der im Herbst des Lebens Stehende, vielleicht doch unrecht tat, diesen göttlichen Frühling in dir empfangen. Sag' mir, Liebste, bist du auch wirklich glücklich an meiner Seite, und gab es für dich noch keine Stunden, wo du bereut hast, dem alternden Manne ein letztes Liebesglück zu schenken?" Sie legte ihm die kleine, ringgeschmückte Hand aus den Mund: „Willst du wohl still sein mit diesen häßlichen Fragen, lieber Mann! Du weißt doch längst, daß an deiner Seite für mich Glück, Heimat und Frieden sind. Was willst du also noch mehr?" Er preßte sie schweigend an sich, und Arm in Arm, wie ein jungverheiratetes Pnar. setzten sie den Weg zur Höhe hinauf fort. Als sie oben anlangten, trafen sie Bekannte. Zwei Herren aus dem Hotel: der eine war Privatdozent der Literaturgeschichte und der andere Kunsthistoriker; der Konsul unterhielt sich besonders gern mit den beiden. Es dauerte auch nicht lange, so war er mit ihnen in ein wissenschaftliches Gespräch vertieft, so daß Eva sich entschuldigte und ihren kleinen Schützling suchen ging, für den sie allerhand Süßigkeiten mitgebracht hatte. Sie fand den blonden Jungen hinter der Hütte. Er war damit beschäftigt, die oort aufgestellten Buttereimer umzuwerfen und umherzurollen, trotz des Protestes seiner jungen, drallen Mutter, die öfters mit dem Kochlöffel zu dem kleinen Missetäter vom Fenster der Sennhütte aus hinausdrohte. Wie er nun Eva herankommen sah. ließ er vcn seiner Beschäftigung ab und kam hurtig auf sie zugetrippelt, um ihr vertraulich sein Patschhändchen entgegenzustrecken. Als die junge Frau mit dem Kleinen der Bank zuschreiten wollte, um dort ihre Näschereien vor den erwartungsvollen Augen auszubreiten, sah sie Herbert Hainer sitzen, der so sehr in den Anblick der Landschaft versunken war, daß er ihr Kommen gar nicht bemerkt hatte. Erst, als sie fast unmittelba vor ihm stand, hörte er das Geräusch ihrer Schritte und wandte sich um. Eine Weile sahen sie sich schweigend an, ohne ein Wort des Grußes zu finden. Endlich riß der junge Arzt sich aus seiner schmerzlichen Ueberraschung und erhob sich: „Bitte, gnädige Frau, der Platz ist frei Ich werde nicht länger stören und Ihnen die Peinlichkeit eines Alleinseins mit mir ver« kürzen." Sie hatte die Betroffenheit über dieses gänzlich unerwartete Wiedersehen überwunden, und mit einem warmen Leuchten in den Augen, das aus der Bewegtheit ihres Herzens kam, bat sie: „Bleiben Sie doch, Herr Doktor, es ist ja Platz für uns beide hier. Und Sie waren so in den Artblick her Schönheit der Berge hier versunken, daß ich es als barbarisch betrachten würde, Sie hier zu verdrängen." „Sie waren nicht immer so rücksichtsvoll in Ihrer Gesinnung mir gegenüber, gnädige Frau, und haben es nicht als barbarisch betrachtet, eines anderen Menschen Glück und Hoffnung für alle Zeiten zu zerstören." Die junge Frau schüttelte in schmerzlichem Vorwurf das schöne, blonde Haupt: „Warum diese Bitterkeit, Doktor? Mutz das sein, und glauben Sie, daß dadurch Geschehenes zu ändern ist?" Er lachte zornig auf: „Sie fragen noch, warum diese Bitterkeit? Sollten Sie so schnell vergessen haben, daß ich einst ein ganzes Meer von Liebe an Sie zu vergeben hatte? Und was boten Sie mir dafür? Verrat und Untreue! Erbärmliche Zweifel und kleinliche Bedenken! Mit beiden Händen griffen Sie nach der schnelleren und besseren Versorgung. Oh, das war sehr klug von Ihnen, denn als unbedeutender Assistenz arzt an irgendeinem kleinen, fernen Kran-kenhause hätte ich Ihnen ein wenig feudales Leben bieten können, als Ihr jetziger Gatte es kann . . ." (Fortsetzung folgt). SMeifSitig, den 6. Dünner 1951 Wirtschaftliche Rundschau Internationaler Gier- und GeWgelmarkt Das internationaltz Interesse -am G e-f l ü g e l m a r k t hat in den letzten Tagen ganz empfindlich nachgelassen. Trotzdem sind dir Auftrieb« ziemlich gleich groß geblieben. Die veränderte Situation machte sich sofort in einem empfindlichen Preissturz bemerkbar. Ganz besonders groß mar der Preisabfall in Milano, wo Geflügel schon mit 6—7 Lire pro Kilo angeboten wurde und trotzdem schwachen Absatz fand. Noch in der vorhergegangenen Woche notierte Geflügel um 2 Lire hoher. Deutschland bezahlte für Lebendgeflügel 1—1.02 Mark pro Pfund. Auch dort ist die Nachfrage gesunken, dabei finden such weiter große Zufuhren aus Polen, Ungarn, £n mußte aber wegen heftiaer Stürme ba^ auf gegeben werden. Schont die Qlnoöenlxmerie! Wählt hohe negative Gittervorspannung! Bei der heutigen wirtschaftlichen Notlage, wo man jeden Dinar zurückhält, ist es besonders wichtig, daß die batteriebetriebenen Empfänger mit einer Anodenbatterie möglichst lange auÄommen. Man sollte es sich deshalb nicht nur zum Grundsatz machen, das beste Fabrikat zu kaufen, das überhaupr zu bekommen ist, da es sich im Betrieb am billigsten stellt, sondern man sollte den Empfänger vor allen Dingen mit höchster negativer Gittervorspannung betreiben, da nur so ein sparsames Hören ermöglicht wird. Diese Mahnung ist zwar häufig genug ausgesprochen, aber auch ebenso häufig überhört worden. Man merke: bei jedem Empfänger ist die höchste negative Gittervorspannung anzuwenden, bei der das Gerät gerade noch unverzerrt und laut stark arbeitet Je höher die negative Gittervorspannung, je größer also der Abstand der beiden Batteriestecker 0 und +7.5 bezw. +9 ist, umso weniger Anodenstrom verbraucht der Empfänger, um* •v mehr wird die Batterie geschont, und um* io längr-r Öftö >'ie' ■‘CWotffofgt WVuE NüMmer 5/, Menskag, Sen 8. Jänner 193f Für die nächsten Ziehungen wird der Ankauf von Klassenlotterie - Losen Banina posBovalnica Bankgeschäft) BEZJÄK, Naribor, Gosposka ulica 25 I. Klasse, Ziehung 16. Jänner, ä Din 25'— für das Viertel-Los empfohlen durch Kauf und Verkauf von Valuten und Wertpapieren zu den besten Tageskursen. — Kontrolle aller in- und ausländischen Lose. 1716 Jüemec A PmcPcdenes t'v£«WW*v w W* tfWü i* Anfängerin erhält kleine Ma-fchinschrsibarbeit. Eigene Maschine nötig. Adr. Verw. 139 Kompagnon mit 100—150.000 Din. 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Ich fühle mich verpflichtet Herrn Dr. VRBNJAK für die an mir vorgenommene Behandlung an meinem Beinbruch, wo ich durch mühevolle und sorgsame Beaufsichtigung, durch welche die Gefertigte wieder zu ihre gesunden Glieder gekommen ist, meinen herzinnigsten Dank zu sagen. Auch einen herzlichen Dank an Schwester - Henrika. 204 MARIA KLAUS, Melje, 57-1., Maribor. Gemischtwarenhandlung! Guteingeführtes Geschäft, verbunden mit Tabaktrafik, Delikatessen und Ausschank alkoholischer Getränke in Flaschen, prima Posten, nachweisbar beste Existenz, samt Inventar u. Warenlager, krankheitshalber sofort billig zu verkaufen. Gefl. Anträge unter »Sichere Existenz 1931« an die Verw. des Blattes. Leset und verbreitet die .Intihter Mns Kontoristin Wohnung, 2 Zimmer ffiMre l der slowenischen und deutschen Korrespondenz samt Zubehör zu vermieten.' vollkommen mächtig, wird sofort in Dauerstellung Nova vas, Sp. Radvanjska ce- > aufgenommen. Anträge an die Direktion des Blat-sta 43._149 tes. 208 Danksaeuns. Für die namhafte Unterstützung, welche ich nach dem Tode meines Gatten, Herrn Rudolf Horvath vom Volksselbsthilfeverein 203 LJUDSKA SAMOPOMOC IN MARIBOR im gebührenden Ausmaße sofort ausbezahlt erhielt, spreche ich hiemit meinen besten Dank aus und empfehle diesen unschätzbaren Verein jedermann zum ehesten Beitritt. Kapela bei Radencl. 5. Jänner 1931. Helena HORVATH. Anläßlich des jähen Ablebens unseres lieben, guten Mannes und Vaters, des Herrn Iva Mimt Inspektors der Staatsbahn 1. R. sprechen wir hiemit allen, die uns in den schwersten Augenblicken beistanden, Herrn H 0 j s für die tiefempfundene Rede am Grabe, den Spendern der schönen Blumengewinde und allen, die ihm die letzte Ehre erwiesen hatten, unseren innigsten Dank aus- 105 Familie VerstovSek. Schmerzerfüllt gibt die Unterzeichnete allen Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß ihr innigstgeliebter, unvergeßlicher Gatte, Herr JOSEF ZORKO Schuldiener Samstag, den 3. Jänner um 17 Uhr, nach langem qualvollen Leiden und versehen mit den Tröstungen der hl. Religion im 60. Lebensjahre gottergeben verschieden ist. Das Leichenbegängnis des teuren Verblichenen findet Dienstag, den 6. Jänner 1931 um % 15 Uhr von der Leichenhalle des städtischen Friedhofes aus auf den Magdalenen-Friedhof statt. Die hl. Seelenmesse wird am 8. Jänner 1931 um 7 Uhr in der Magdalenen-Pfarr-kirche gelesen werden. Maribor, den 4. Jänner 1931. Katharina Zorko, Gattin. Gbftfredaktear und für die Redaktion verantwortlich: Udo KASPER. - Druck der »”ariborska tlskarna« ln Maribor. - Für den Herausgeber und den Druck verant, wörtlich: Direktor Stanko DETELA. — Beide wohnhaft ln Marlbor*