G 48559 llaroäna in univerrilelna knMnica ^i^eber bittliches Einschreiten des Central-Ausschusses an das hohe k. k. Ackerbauministerium die pro 1870 durch Herrn Franz Schollmayr vorgelegte Ernte- und Agrarstatistik Krams auf Staatsunkosten in Druck lege» zu dürfen, hat sich, wegen des zu großen Kostenaufwandes, für die mit diesem Elaborate erschienenen voluminösen tabellarischen und karto¬ grafischen Arbeiten, das hohe k. k. Ackerbauministerium mit Z. 2886/889 vom 13. Juni 1870 bewogen gefunden, eine Subvention nur für einen Theil, u. zw. die Bodenbeschreibung und die hiezu gehörige Bodenkarte zu bewilligen. 45559 7^ ttvr Im heurigen Jahre wurde die im vorigen Jahre durch Herrn Franz Schollmayr vorgelegte Bodenkarte durch die besondere Güte des in der fachlichen Welt als ausgezeichnet bekannten Herrn k. k. Ober- Bergrath Markus Lipold verbessert und geologisch beschrieben. Die Gebietseintheilung ist dieselbe geblieben, »nd es wurden nur die genaueren und schärferen Gebietabgrenzungen veranlaßt. Die Bodenkarte ist am Schlüße beigeschlossen, und enthält die genaue grafische Darstellung der 12 Landesgebiete nach folgender Heschrerbung der geologischen Gelnrgsiormntronen don Kram. Die im Kronlande Krain vorgefundenen Gesteins- und Bodenarten vertheilen sich auf folgende geologische Epochen oder Formationen: Acltere sedimentäre Ablagerungen sind in Krain nicht bekannt ge¬ worden, eben so wenig, wie kiysiallinischc Schiefer- und Maßengcsteine, wenn man das wenig verbreitete Auftreten eines Porphirs außer Acht läßt. 4 Alle obgenannten Gebirgsformationen sind durch foßille Thier- oder Pflanzenreste — Versteinerungen — nachgewiesen. Doch soll im Folgenden keine Erwähnung und Namhaftmachung der Versteinerungen stattfinden, weil dieß von dem Zwecke dieser Beschreibung zu weit ablenken würde, ohne denselben zu fördern. Vielmehr wird nur die Beschaffenheit und der potrografische Charakter der Gesteine jeder Formation den Gegenstand einer kurzen Beschreibung bilden, und sollen zunächst im Allgemeinen die einzelnen Glieder jeder Formation und die Charaktere der dieselbe bildenden Gesteine angeführt, und sodann die Verbreitung jeder Formation in den einzelnen Gebietstheilen Krains bezeichnet werden. I. Gliederung der Formationen und deren potrografischer Charakter. 4. Aluvium. Das Aluvium bilden die jüngsten und noch fortdauernden Ablage¬ rungen der Gemäßer, und ist dasselbe in der Regel nur an den Ufern und in dem Ueberschwemmungsgebiete der Seen, Flüße und Bäche zu finden. Es besteht in engen Thälern und in der Nähe der Gebirge meist aus Schotter, im flachen Lande dagegen aus einem fruchtbaren Schlamm, dessen Beschaffenheit, ob er nämlich sandig oder lehmig ist, von der Be¬ schaffenheit der Gebirge abhängt, welche das Gewässer bespühlt. 8. Diluvium. Auch das Diluvium besteht entweder aus Schottern, welche meist durch Kalksinter zu einem festen Gesteine, Conglomerat, verbunden sind, oder aus sandigen Lehmen, gewöhnlich von gelber Farbe (Löß). Das Conglo¬ merat, groß- bis feinkörnig, und in Bänken geschichtet, welche nicht selten durch losen Sand getrennt sind, gibt einen schotterigen, der Löß einen fruchtbaren Ackerboden. V. Tertiärformation. Die Tertiärformation zerfällt: I. in die neogene Tertiärformation, und II. „ „ eocene „ I. Die neogene Tertiärformation ist in Kram vertreten: a) durch die Congerien Schichten, d) durch die Leithakalke, o) durch die marine Tertiärschichten, und ä) durch die Schichten von Sotzka und Eibiswald. a. Die Congerien Schichten, — zuerst als Diluvial-Lehme angesehen, und als solche beschrieben, *) — sind ungeschichtete, eisenschüßige auch Eisensteine führende sandige Lehme, ähnlich dem Löß, von gelblicher, bräunlicher oder röthlicher Farbe und von erdigen, lockeren Zusammenhänge, selten dicht und plastisch, wie die Thone. ') Jahrbuch der geologischen Reichsanstalt IX. 1858 S. 246. 5 d. Die Leithakalke sind theils dichte, theils breccienartige Kalksteine von verschiedener lichter Färbung, meist begleitet von ähnlich gefärbten porösen Kalkkonglomeraten (Leithakalk-Eonglomerat). Die Kalksteine erscheinen größtentheils in riffähnlichen Felsgruppen, die Eonglomerate auch geschichtet. e. und ä. Die marinen Tertiärschichten und die Schichten von Sotzka und Eibiswald, — zum Theile Träger von neogen-tertiären Braunkohlen, — bestehen aus dunklen Schieferthonen (Brand-, Kohlen¬ schiefern bei vorkommenden Braunkohlen), aus sandigen oder thonigen Tegeln, aus bisweilen schiefrigen, kalkhältigen, bläulich oder gelblichgrauen Thonmergel», aus festen Kalkgesteinen und Konglomeraten, und aus grau- odcr weißgelben Kalksteinen von lockerer, griesartiger oder fester Konsistenz. Diese Gesteinsarten treten stets geschichtet auf, und wechseln sehr häufig Schichten der einen Art mit jenen der andern ab. Die Tegeln, — Thone und Mergeln verwittern leicht. II. Die eocene Tertiärformation zerfällt: a) in das obere Eocen (Flysch), b) „ „ untere „ (Numulitenschichten), und o) „ die Cosina-Schichten. a. Das Ober-Eocen besteht aus Thon- und Kalkmergeln, aus Sandsteinen, und aus Conglomeratgesteinen. Die Tbonmergeln bilden festere, schiefrige Schichten, werden aber bisweilen sandig und glimmerreich, und dann lose und leicht zerfallend. Ihre Farbe ist blau — roth — oder gelbgrau. Die Sandsteine bilden festere Bänke zwischen den Mergeln, besitzen ähnliche Farben, wie letztere, und enthalten ebenfalls Glimmerschüppchen eingestreut. In beiden sind Algen (Fusoiden) und verkohlte Pflauzenreste häufig zu finden. Die Conglomerate, mit Mergeln und Sandsteinen wechselnd, meist nur in den tiefsten Schichten des Ober-Eocen verbreitet, bestehen aus abgerollten Kalkstücken mit merglig-sandigem Bindemittel und häufigen Numuliten - Versteinerungen. Das Ober-Eocen führt auch Braunkvhlenflötze, und in deren Begleitung thonige schwarze Brandschiefer. h. Das Unter-Eocen wird von Numuliten-Kalksteinen gebildet, die in allen Farben von weiß bis lchwarz vorkommen, zum Theile sehst hart, kieselhaltig, zum Theile thonig lockerer und schiefrig sind. v. Auch die Cosina-Schichten bestehen aus Kalksteinen von meir dunkler rauhgrauer Farbe, und von harter, spröder Beschaffenheit. Zwischen den Kalksteiuschichten liegen dünne Schichten von schwarzgrauem Schiefer¬ thon, und hin und wieder auch Braunkohlenflötze. 0. Kreide-Formation. Diese Formation wird in Krain fast ausschließlich von mächtig entwickelten Kalksteinen und Dolomiten zusammengesetzt, welche in paläonto¬ logischer Beziehung in drei Gruppen zerfallen, u. ») in die Gruppe der Rudistenkalke, b) „ „ „ „ Fischschieferkalke von Comen, und v) „ „ „ „ Caprotinenkalke. 6 rr. Die Rudistenkalkgruppe besteht aus festen Kalken, Kalkbreccien und Kalkschicfern von Hellen, weißen, gelben, rosenrotsten und grauen Farben, die Breccien schöne bunte Marmore bildend, — in den tieferen Schickten und kurzklüftigen, späthigen grauen Kalksteinen, sandigen Dolomiten und Dolomitbreccien von ost stark bituminösem Geruch. ft. Die Fischschiefergruppe besteht aus Plattenkalken mit Hornstein- ausscheidungen, und bituminösen, schwarzbraunen, mergeligen, dünn¬ geschichteten Kalkschiefern. e. Die Caprotinenkalkgruppe umfaßt dunkelgclbe und graue, zum Theile breccienartige und späthige oder dolomitische Kalksteine, öfters ebenfalls bituminös. L. Jura-Formation und r Lias-Formation. Auch diese beiden Gebirgsformationen sind in Krain nur durch Kalksteingebilde vertreten, u. z. a) durch oberjurastische Kalksteine (Strambergerschichten), ft) durch unterjurastische „ (Aptichenschichten), und o) durch liaßische Hierlatzschichten. Sämmtliche Kalksteine dieser Schichten sind weiß, weißlichröthlich, volitisch oder conglomeratisch, halbkrystallinisch, — oder roth und Horn» steinführend, und besitzen keine große Mächtigkeit. «. Rhätische Formation. Die rhätische Formation besteht aus Kalksteinen (Dachsteinkalk) und aus Dolomiten