L a i b s l h r r E E o d | t n M a l l , Vrgan der Verfasiunqspartei in Kratn. *h.550 gi6onnement«-$n4 1 i?yezu - 7 - " - .V . W nm art; in den Sitzungen des „prov,sor,schen" tonalen W ahlcom it^'s und in der gesammten natio- k jL Preffe drehen sich Erorterung und Polemik fast ^schliehlich urn diese Frage. Diese Candidatur ^ ie h t sich in der That unter so eigenthiimlichen Kftfinben und ist fur die Lerhaltnisse im Lande » Leichnenb, bah dieselbe auch von unserem pol.ti- kgtanbpunfte nicht vollig auherachtgelassen werden $ 5 ; 'Ursprunglich hieh -8 bekanntlich, dah Graf ^ . nroa, t auf ein Mandat n.cht mehr reflectrre, a6er trat bcfien nachdruckl.che Bewerbung urn ^ foItbeS in den Vordergrund der Wahlbewegung ’ '„(§ Grund dieses Gesinnungswechsels des bis- ^ „ B „tre te rs der Stadt Laibach wird mehr oder S „ in dm O.ganen ein Xfctith in bohen und hochsten Kreisen ausgedruckter ^nsch g-nannt, bah Graf Hohenwart wieder einen K V Abaeordnetenhause e.nnehme. W it lasien ' -b !!ch bi- S -» - "i-llich so ---»°-. i J W ie ft datz Graf Hohenwart beim nationalen S f f i . 4 i» b - .- » » - « - » W .il. b,» E-such.n X f l A t e , ihm aberm als .n Kram zu e.nem Abge- \,,e n fitte ju verhelfen. Trotz der anerlennenben ^ Ienttlcton. Der fcttc Donnerftag. D er letzte Donnerftag im Fasching, ber fette S fetfie (tolsti, debel), hat feme befonberen % ' es werben Krammel-Potizen (oevrilmvca) >sonstiges Geback HergericHtet unb ba und dort - S 'm , auen.6m8m.il- - « ■ * man b>. itmW , „ ie ein alteS We.b zerfagt w,rd. > Die Erklarung ftir diefe Ehrung dcs letzten X e tfta g s findet sich in der dem Donnerstage ^ b " t den Schweden noch Heute e.n he.l.ger Tag i f t - y J Z ^ u heidnifchen Volkern be.gelegten Be- Bei den Gennancn 'st er der Tag des ^ Donat • T ho rsdagsnatt. Donnerstagsnacht, ™ i* m ,b i» n » « < » bi, ®eifte; S SBenauberten, und Donnerstag-Abend darf X gesponnen oder FlachS firemen werden. D.e S i bet Jnsel-Schweben auf Nenb fe.ern ,hn 5 v i Art, bah fie nicht sp.nnen sondern nur h u r t . Am Donnerftag foD I.e d e Arbeit tuhen: ^ Sogel tragt ,u Neste, we.l d.e Vogel an b.esem K etfchaffen nmrben. Der Mecklenburger Herzog M ai) Abolf erlieh 1684 ein bcfonbereS Secret ^ zluSrottung be8 AberglaubenS bah man Don- nicht fpmnen bttrfe. Am Donnerstag-Abend die Tiroler Bauerntochter auf Befuch. Am Xnerstag und Psinztag (Freitag) tanzen tn ben Redensarten, mit denen diese Candidatur von den verschiedenen nationalen Fractionen aufgenommen wurde, hatte es doch die grohten Schwierigkeiten, den graflichen Mandatswerber unterzubringen und vollig unrer Dach gebracht ist, trotz der auhersten Anstrengungen verschiedener Factoren, deren wir noch gedenken werden, diese Candidatur noch zur Stunde nicht. Das Naturlichste ware gewesen, den Grafen Hohenwart wieder in Laibach, seinem bisherigen Wahlbezirke, aufzustellen, dagegen aber wurde von radicaler slovenischer Seite auf das Entschiedenste protestirt und es zeigte sich bald, bah die Wahl iu der Landeshauptstadt nicht nur leine unangefochtene, fonbern sehr moglich sogar eine hochst zweifelhafte gewesen ware. Der anbere Wahlbezirk, bet in Be- tracht fam, waren bie bisher von Furst Windischgratz vertretenen Oberkrainer Landgemeinben; bort aber war von ber clericalen Fraction, bie ben Grafen Hohenwart in erfler Neihe zu ben Jhrigen zahlt, beziehungsweise vomAusschusse bes katholisch-politischen Vereines bereits fur Herrn Povse agitirt worben und beffen Wahl nahezu gesichert. Die Sage war also schwierig unb sie wurbe noch schwieriger, als Graf Hohenwart in einem zweiten Schreiben seine Can- dibatur fur die Obertrainer Landgemeinben on- meldete, wozu er dutch Herrn Klun vetanlaht ivorden fein soll, den namlichen Herrn Klun, der Obmann des katholisch-politischen Vereines ist, de ssen Ausschuh friiher schon auf Aeuherste in Herrn Gebirgsgegenden die Hexen. Als Rcnnzeichen einer bestimmten Hexe gait, dah sie den Donnerftag feiere. Die Obenvalliser nennen ihn Frohntag (dies dorninicus), und der pommerische Bauer sagt: „Am Donnerstage treibt man nicht einmal eine alte Sau nu§." Nicht minder ist der Donnerftag den slavischen Volkern ein heiliger Tag gewesen. Die Esthen legen dem Donnerftag hohere Heiligkeit bei als dem Sonntag. Die Litthaucr nennen Donnerstag-Abend „Launies'-Abend", weil sich bttnn die Laumes urn« treiben, Menschenkinder gegen Wechselbalge tauschen und Alles mit fortnehmen, was die Weiber an diefem Abends waschen und spinnen. Auch die Walachen unb Rumanen spinnen am Donnerstag- Abend nicht und in Bohmen stcllt man den Laren Speise hin. Bei den Altpreuhen darf nur bis zum Abend gefponnen werden, fonst friht der W olf die Herden. Der gleiche Branch unb Glaube ist noch vielfach bei ben Wenben. Bei biefen unb auch in ber Schweiz barf am Donnerftag nicht einmal ber S tall auSgemistet werben. Selbst bie Juben feierten biefen Tag nach bent Talmub: die Weiber sollten sich strcihnen unb salben, ihren Mannern zum Wohl- gefallen. Dah bie Heilighaltung bes Donnerstags bei ben beutschen Volkern mit bent Thor-CultuS zusammenhangt, ist bekannt. AlS bie Kirche baran PovZe gebrungen war, in ben genannten Lanb- gemeinben als Manbatswerber aufzutreten. Die Dinge stanben also so, bah fur Graf Hohenwart fein Wahlbezirk zu haben war, unb in Laibach, seinem bisherigen Bezirke, wagle man ihn wegen bes zweifelhaften Erfolges gar nicht aufzustellen unb in ben Oberkrainer Landgemeinben, wo auch Herr Murnik — ebensalls wieber auf eigene Faust, abet angeblich im Namen bes »ptovisorischen" Wahl- comit^'s, beffen Obmann er ist — fur Graf Hohen­ wart agitirte, hatte sich trotzbem die Mehrheit ber Gemeinben ftir Herrn PovZe ausgesprochen. Enblich gelang es burch eine andauernde unb mehrseitige Pression, die auf Herrn PovSe getibt wurbe, biefen zu bewegen, bah er von seiner Canbibatur in ben Oberkrainer Sanbgenteinben zurticktrat, wo nun Graf Hohenwart voraussichtlich gewahlt werben wirb. Schmeichelhaft aber fcheint unS bie A rt und S D B eifc, wie Graf Hohenwart nach bent Gefagten zu einem Manbate gelangt, gernbe nicht zu fein unb e S wunbert uits von biefent „Ftihrer ber Rechten" eigcntlich — fur ben aUeibingS, wie es fcheint, in einer anbeten Provinz noch weniger ein Manbat zu haben ist — bah er sich entschliehen kann, nachbem er in seinem seitherigen Wahlbezirke unhaltbar g e -- worben, nun einen Sitz im Abgeoibnetenhaufe nur der Gnade des Herrn PovSe zu verdanken. SBeit bedeutungsvoller aber als der stir Graf Hohenwart wenig auszeichnende Verlaus, ben seine ging, an bie ©telle ber heibnischen Wochentagsnamen bie blohe Zahlfolge zu setzen, unt baburch bie Erinnerung an die atten ©otter zu verwischeit, konnts sie bei den Deutschen dem Donnerftag nichts an- haben. Er blieb, — bei den Slaven aber trat an seine Stelle der četrtek, der vierte, wie bei den Baiern der Psinztag, vom griechischen Zahlworte pente, ftinf, an Stelle des Freyatages trat. Die slovenische Gottheit des oierten Wochen- tages war eine weibliche unb nicht Perun, rote Manche annehmen. Die Erorterung dieses Unt- standes hat jeboch mit unserer Arbeit nichts zu thun. W ir roollen unferit Donnerftag rociter versolgen, ben wir als dies Jovi bet ben Romern finben. Der Jupitertag wirb, ba das Heidenthum lange neben bein Shriftenthume beftanb, auf bie Brauche bet erftcn Christen jtbenfalls von Einfluh gewesen fein. I n biefer Beziehung wirb Marzohl-Schneller in seiner Liturgia sacra Recht haben, wenn er sagt, baS Auffahrtsfeft, Chrifti Himmelfahrt, jetzt hoher Donnerftag geheihen, fei nur ein Ueberrest auS einem Brauche ber erften Chriftenheit, an jebent Donnerftag ber Woche eine Procession abznhalten, die dann erst vom Papft Agapetns auf den Sonn­ tag verlegt worben fei; bogegen ftihrt er an einer anbeten Stelle auS, bie gewohnliche Meinung fei, ChtistuS H abe an einem Donnerstage bai Abendmahl eingesetzt unb fei an einem sol Candidatur bisher genommen und die Streitigkeiten welche daruber im nationalen Lager entstanden sind ist die Haltung unserer officiellen Kreise in dieser Sache. Gleich als diese Candidatur auftauchte, b e ^ zeichnete das Amtsblatt das als „eiit gunstiges Symptom der politischen Sage" und als dann ein Theil der slovenischen Presse es wagte, in ganz b e scheidener Weise gegen die Wahl Hohenwart's zu- »achst in Oberkrain Front zu machen, da erging sich das Organ der Regierung dagegen in heftigsten Angriffen und agitirte fur Graf Hohenwart, mie es tiur ein decidirtes Parteiorgan fur seine intimsten Anhanger thun kann. Das Amtsblatt gab zu b e benken, „wessen Jnteressen man mit einem Auftreten gegen den Grafen Hohenwart eigentlich fordern w ill" und bah man sich „die Tragweite eines solchen Uniernehmens vergegenwartigen" solle; es berief s ic h darauf, dah „ Slovenec" selbst desien Wiederwahl als eine „ absolute Nothwendigkeit" barftelle, „so dah jenen wohl eine schwere Verantwortung treffen wurde, der es wagen sollte, diese Wiederwahl zu hintertreiben" und beschwor sormlich die ganze slo venische Partei unter Berufung auf die Worte des Wahlaufrufes, dah jetzt „jeder hausliche Zwist ver» stummen solle" und dah „im Neichsrathe uber das Schicksal des Volkes in seiner Totalitat entschieden roerde", den Grafen Hohenwart nicht fallen zu lasien. Allerdings war das Organ des Herrn von Winkler so naiv, in einem Athem auch einzugestehen, dah in der Landeshauptstadt die Wahl Hohenwart's iiber- haupt oder wenigftens mit einer Majoritat, ,,wie es sich fur einen solchen Mann wohl ziemt", nicht »er* burgt sei. Hiernach ist also Graf Hohenwart vom Amts- blatte in der denkbar unzweideutigsten Weise als Negieru»gscandidat proclamirt worden; so unzulassig ein solches Vorgehen in jeder Beziehung sein mag, nach Allem, was w it in Krain in den letzten Jahren erlebt, sollten wir uns auch daruber nicht mehr wundern. Wenn dieh dennoch der Fall ist, liegt der Grund einzig in jencm Commentar, den die Re- gierung der ersolgten Auflofung des Abgeordneten- hauses beigegeben hat. Wie immer man denselben auslegen mag, und ganz abgesehen, ob die Negierung damit ein gewisses Entgegenkommen gegen die Deut- schen bekunden wollte oder nicht, zum Allermindesten hatte man aus diesem Commentare solgern miissen, dah die Regierung und ihre Organe bei ben bevor- 12 Uhr Mittags gen Himmel gesahren, und daraus H abe man das Fest des Grundonnerstags und der Auffahrt auf je einen Donnerstag bestimmt. Nach 1240 wurde fur die Frohnleichnamsprocession der Donnerstag nach dein ersten Pfingstsonnlag angesetzt. Der dies Jovi, welcher mit dem Donnerstage libereinstimmte, wirb auf den gallisch-frankischen Branch nicht ohne Einflnh gewesen sein, denn der lndiculus superstitiorum »erjeichnet neben ben tibrigen ver- botenen H eiben brauchen „bie Feier, welche Jupiler oder Mercurius veranstaltet wirb," und die Decreten- sammlung des 1024 verstorbenen Burkhard von Worms wiederholt das Verbot. Ftic die Schulen ist der Donnerstag alther- gebracht ein Feiertag: der dies academicus fiel schon in der mittelalterlichen Schule auf diesen Tag. Ehemals reichte an allen osterreichifchen Universitaten das Wintersemester vom 1. October bis zum Donners- tag vor Palmsonntag, daS Soinmersemester vom Donnerstag nach Ostern bis Ende Juli. Auch in alien Ziiricher Schulordnungen ist Donnerstag der Ferialtag, denn „DonnerstagS darf man kein Kind zum erst.nmal in die Schule schicken". Dah dieser Tag auch in Krain gleichwie in anberen Lanbern von Alters her ein Schulseiertag gewesen sein muh, zeigt bit noch heute beftehenbe Uebung, ihn alS solchen zu behandeln. Die Reformation hat bei der Lateinschule in Laibach ebenfo wie anber- ftehenben Reichsrathswahlen bie vollste Zuruckhaltung beobachten raerben. Unb nun gefchieht es bei uns in Krain, bah im Amtsblatte fur einen Candidaten in der auhersten Weise agitirt wird, ja noch mehr, es wird die Wahl dieses Regierunzscandidaten gewisser- mahen als ein staatliches Postulat und ein moglicher Durchfall desselben wird wie eine offentliche Cala- mitat hingestellt. Man darf dieses Vorgehen des amtlichen Blattes wohl al8 ein mehr denn auf- fallendes bezeichnen und es brdngt sich hiebei vor Allem noch die Frage auf: hat die Regierung seit der Veroffentlichung jenes Commentars ihren Stanb- punkt wicber vollkommen verkehrt — was allerdings die Aufstellung und Verfechtung officieller Candida­ tu re nur erflaren, nicht entschuldigen wurde — oder war Baron Winkler wieder einmal papstlicher als der Papst? M it Rticksicht daraus, dah kein anderes amtliches Blatt im ganzen Reiche in solcher Weise in die Wahlen eingreift, als es die „Laibacher Zeitung" thut, und von officiellen Candidature« auher bei uns in Krain nirgends die Rede ist, drangt s ich wohl, so lange seitens der Regierung keine anberen Erklarungen abgegeben roerben, die Vermuthung auf, es tonne nur baS Letztere ber Fall sein. Diese Canbidatur bes Grafen Hohenwart unb bie Stellung, bie bas ofsicieUe Organ babei ein- nimmt, ist fiir bie Deulschen in Krai a aber noch in anberer Richtung von hoher SBichtigkeit. Es hat sich babei gezeigt bah, welche politische Wanblnng sich sonst Dorbereiten ober vollziehen mag, bei uns in Strain biefer Augenblick jebenfallS noch nicht getom- men ist, wo bie beutschliberale Partei ungesahrdet unb mit ber Moglichkeit, ihre volle Kraft entsalten zu tonnen, in einen Wahlkarnpf einzutreten verinochte. So lange Vorkomrnnisse moglich sinb, wie sie s ich bei ber Candidatur des Grafen Hohenwart ereignen, kantt es fiir die beutschliberale Partei bes Landes bei ben Wahlen nur Eine Parole geben: Wahleat- Ijaltung! Wiener Brief. li< gerechtfertigt sei, dah aber dieser Anspruch b tf Reichseinheit zur Voraussetzung haben und ^ Lebensbedingungen des gemeinsamen Valerians achten musse", cine Auffassung ber S R ationalitati« frage, welche mit ber von der deutfchliberatenJpittf I oertietenen in ber Wesenheit vollig itbereinstim« Und nicht minder bemerkenswerth sinb bie MfUF rungen bes Hirtenbrieses in ber jroeitangebeut't^ Beziehung, das 93:rhaltnip ber katholischen fiiw zu ben anderen Consessionen berrihrend. Mit m mihzuverstekender Deutlichkeit heiht es hieruder einer ©telle: „Nach katholischen G rundsatzen die Siebe zur eigenen Ration nicht wider ba8 ®fT * » ber Rachsten- und Bruberliebe sich wenben unb j®* heidnischen Rucenhasse herabsi»ken." Ueberbiehro^ warts mit biefer Ueberlieferung gebrochen unb dem- gemah hat Frischlin im 17. Capitel seiner Schul- orbnung den Mittwoch unb Samstag Rachmittng fret gegeben, eine Einrichtung, welche fiir die Mittel- schulen noch heute befteht, wahrenb sammtliche Bolks- ! schulen bes Lanbes am Donnerstag feiern. Auch in anberer Weise erfdjeint uns ber Don­ nerstag als ein Feiertag. In ber Stabt Aargau unb ben tibrigen altaavgauischen Stabten wirb jeben Donnerstag WochengotteSbienst unb Kinderlehre ab- gehalten. fileines Gelaut ist an allen Wochentagen um 6 Uhr Morgens; Donnerstag« wub bagegen wie zu einem Sonntagsgottesbienst mit allen Kir>ben- glocken geldutet. Derselbe Branch ist in ber tibrigen reformirten Schweiz. Wenn bie Tiibinger bie grohe (N locke ihreS StisteS nid;t jeben Donnerstag um 1 Uhr liiuten, , so haben bte Rotenburger bas Recht, die lAlocke ohne Kausgelb in ihre eigene Stabt abzuholen. Man sieht hieraus, wie in ber BolkSmeinung das pro- , testantische Ttibingen durch da« katholische Rjten- 1 bmg unter Drohungen gemahnt ist, ben Donnerstag > altkirchlich eiiizuldutcn. I n ben aargauisdien katholischen Gemeinben wird von M ai bis October jeben Donnerstag ein Hochamt abgehalten, um bas Gedeihen ber Felb- frtichte zu erflehen unb aus bemselben Grunbe wirb in bet nach Altenlack gehorigen Filialkirche Eren gruben, slovenisd) Cerngrob, jeben Donnerstag uraltem Brauch fine heilige M esse gelefen. oj Bremen ist ber zweite Donnerstag im N o v e m b e r allgemeiner Buh- und Feiertag. Die Heimsuchung und ©trase, bie > n o » V burd) Entweihung ber Festzeit zujieht, wirb an einem Donne, stage hereinbrechen. Weil an « „fiitalischen Donnerstaq", mie es in einer Berha" lnngsschrist heiht, 1650 ber stiibtische P u lv - r 'E in Ziirich in bie Lust slog, verlangte bie keit bie Abfchasf ung veS sonntaglichen Scheibensch^p^ Es wiirbe zu lueit fiihren, wollten wir Donnerstag 'aud; noch in seiner E igenscha! Gerichtsiag, unb als bern Tag fiir Abhaltunz Ehegerichte — welche Donnerstags n a c h tagten — nadjgehen ; ober zeigen, m ie ihn b ie iibcrlieferung in manchvn Stricken sesthiilt, j. B. erzdhlt, bah nnternehmungSlustige 3u n 8 ^ schonen Schwanenjungfrauen bie Hamden an ^ Donnerstage wegnehmen unb bie M adchcn in die Gviualt belommen, unb bah d ie se 3 un® genau nach sieben Jahren ivieber an einem Donn sich auf unb bavonmachen. . ^ a j: DaS vorftehenb MitgetheiUe mag fur ^ weiS geniigen, bah unb roarum der ®°""c auf unsere Tage nod) immer in hohen » a U ^ Seine alttiberlieserte Bebentung fPrl* .. borin ou6, bah die „ Kleine J bic Glaubigen noch einbringlich ermahnt, Alles zu lermeiben, was den geselllchastlichen, nalionalen oder teligiosen Friedcn storen konnte.--------------- Was haben die Wcihler von der deutschliberalen W e i zu erwarten? Diese Frage ist derzeit wohl angemesiene. Werfen wir einen Blick auf die ^ergangenheit bitfer Partei und wir konnen voraus- s e h e n , was sir in Zukunft sein wird. Die deutsch- liberale Partei kann mit Stolz auf die innere Ge- s c h jc h te Desterreichs hinweisen, sie kann mit Beruhi- S U n g einer gerechten historischen Bewerthung ihrer Thaten entgegensehen. Sie ist es, welche die Ver- fassung, die unser erhabener Monarch gcfchaffen, in *§ten Theilen ausgebant und mit kostbaren Grund- d e ch te n (burgerlicher und politischer Gleichheit, in« iiividueller und religioser Freiheit, Prehfreiheit u. s. ro.) »Usgestattet hat, welche fiir m anche andere Stnaten 'iti noch unerreichtes und beneidetes Muster gewor- b e n find. ©ie liberals Partei hat den Staatshaushalt, b,„ ce wirrer Unordnung vorfand, auf die Grund- lS tz e weiser W irthschaftlichkeit und durchsichtiger dxffen tlichkeit gebaut und zur Heilung alter, aus icWren Zeiten herriihrcnder Wunden am wirth- schaftlichen O rganism us und zur Hebung und got-- berunq der V olksw oh lfah rt so Diet geleistet, batz auch « > n e unerhorte mit elementarer Gewalt eingetretene 'dirtbscbaflliche Krisis die Spurm ihrer Wirksamkeir -ickt m tilgen vermocht hat. Diese Partei hat den dra an ism us der Staatsverwaltung in den verschie- btnen Qroeigen, namentlich in der Justiz, im Unter- tu , «nd Cultus in freisinnigem Geiste zu einem ih le r boberen Grade der Ausbildung und Bervoll- ^ mmmd aebracfjt; sie hat Uberall an Stello der ^Illkur das Gesetz, an ©telle der Gewalt das Recht, H h Stelle der Bevorm undung die Freiheit gesetzt und b UtA mannigfache Einrichtungen und Anstalten, ins- C l e T dutch die Schopfung bed Reichsgerichtes VerwaltungsgerichtShofes den RechtSstaat zu D ie ^ lV r a lf Partei ist es, welche stets das des ganzen Daterlandes im Auge behalten » d e lc k e allein von der Ueberzeugung geleitet gehandelt h , k 6 cine Zusam m enfafsung und Sammlung bet < 6 fte bes ganzen StaateS in einrn Centralpunkte G tbue welche alle.n baruber gkwacht hat, bah den anderen Parteien in ber von ihnen ver- fotgten ce n trifu g a le n Richtung bie dem Staatsbe- ^ T U s c h in g b ie n s t a g , wo alle Lustbarkeiten iich h-iufen, nicht mit einem Sonntage sondern m.t n r i T n , 6r i S t S i f ^ 3 gebacken wird, wahrend am Grun-Donnerstag aebadfen werben barf, ba es sonst bas ganze ^ h r nicht mehr regnet. „W °r am Grun-Donnerstag W hat bas ganze J-> r fern F.eber. © k letite Donnerstag «m Faschmg he.tzt tn W e ib e rfa s te la b e n b , in ber Eifel Weiberdonnerstag, » h ber Gumpige (Tanzmde), ber unsinmge ^ ^ der weihe (wegen bes Backwerkcs); in ^m.?ck-Belaien vetten bondertag; in bet Schweiz «t,n bat er von ben auf ,hn treffenben fetten fe S frn Die Schweizer Sanbleute efien an diescm ^ Erbfen und Schweinefleilch wie auch in Norb- ^utschland diese Speif- gewohnl.ch DonnerstagS am Senchtet nnrb^r ^ Donnerstag bei uns nach L t. tte„ Krammel Potizen unb Speck Potizen liber. f J t . * « « - l- f“ »« "Nd f«“ " D°». S a g W -l, i-da-I bn S nerftaa in Rtain fein autzergewohnltcher Tag tst, ^ annimmt, ist nut theilweife richtig: ^ .ahlreichen Orten schnurrt hi« DonnerstagS AbenbS E « jn e Spinbel. Schon baraue geht hervor, ba| er *in auhergewohnlicher Tag war. burfnih zuwiderlaufende Grenze nicht llberschritten werbe. Die liberals Partei ist es, welche stets ernstlich barnach gestrebt unb bas Jhrige reblich bazu beige- tragen hat, ben nationalen Hader zu bcfeitigert, welche stets bereit war, alien Nationalitiiten nicht bloh Schutz, ©chirm unb SHrchtsfieiheit zu geroahren, sondetn welche auch jeder Nationalist bie Moglich- feit geboten Hat, ihren nationalen Schatz, ihte inbi= vibueUen Besonbetheiten, die ihr roerth unb theuer find, zu pflegen unb fich nach ihrer Art selbststanbig fortzuentwickeln. Diese Partei roar stets ber Hort bet Gerechtigkeit fiir alle Nationalitaten, ber starkste Damm gegen Verwaltigung ber nationalen Minoti« taten. Die beutsch'fortschrittliche Partei ist es, welche in ihrer Siebe zum ofterreichifchen Vaterlande nie- mals wankend geroorden ist, welche zu keinet Zeit in bie eine Wagschale bet Nationalitat grohere Ge- roichte getegt hat als in bie anbere Wagschale bet Siebe zu Oestetreich. Diese Partei ist es, in beren Herzen ber Ruf, ber im Namen Oesterreichs an sie erging, stets einen opferbereiten Wiberhall gefunben hat unb welche stets von ber Ueberzeugung durch- brungen roar, datz Defterreich und Deutschland als die beiden gleich nothroenbigen Herzkammern unsetes Welttheils mit einanber im Einklcmg zu handeln bestimmt sinb, batz biefe beiben Grohstaaten, roenn sie in treuem, viilkerrechtlichem Bunbe mit einanber gehen, machtig genug sinb, um bie Wage Europas mit Eraftiger Hand im Gleichgewichte zu erhalten unb bie befte ©chutzwehr gegen Vergewaltigung bilden, von wo immer sie kommen mag. Die innere ©efchichte Oesterreichs bietet ein erfreuIicheS Bild, inforoeit bas nicht mahgebenbe Walten bet liberalen Partei in ihren Tafeln eiit= gegraben ist, sie bietet ein trauriges Bilb, feitbem die liberale Partei zur politischen Dhnmacht oerurtheilt erfcheint. Eine solche roahrhast patriotische Partei, in roelcher die Siebe zu Oestetreich bie tiefften Wurzeln gefchlagen, welche fur Oestetreich alle Opset gebracht unb an Defterreich allein alle ihte Hoffnungen gefntipft hat, eine Partei, in roelcher Defterreich stets seine rechten ©ohne gefunben hat, beren siimmtliche M it- gliebet Desterteichet nach Kopf unb Hetz sinb, hatte eine nachsichtige ©taatsleitung mit voller Macht zu sinben unb zu begrunben fuchen miiffen, roenn fie nicht fchon feit Jahten bestanben unb geroirft hatte. Eine kurzsichtige Staatsleitung hat abet um augen« blicklicher, vortibergehenber politischer Zwecke roillen ruhig zugelafsen, batz es oerbunbenen feinblichen Parteien gelungen ist, ber liberalen Partei ihre zum Segen Desterreichs gereichenbe, matzgebenbe ©tellung zu entreitzen. Nach einer bem Witken bet liberalen Partei zu Dcrbantcnben langeren Periode bes nationalen FriebenS wurde unfeliget Weife ber Sturm bes Nationalitatenfampfes neu entfefselt, ber nun roieber feit Jahren bas Reich zerkliiftet unb bie Gefetz- gebung fogar riickftchtlich ber bringenbften Reformen zur Unfruchtbarfeit verurlheilt. Das ©taatsschiff selbst fchroanft bebenflich hin und her unb nur, roeil es, Dank bet Jahrhunberte langen ftaatlichen Arbeit bet Deutschen, in Defterreich ties anlert, wurde es nicht zum ©cheitern gebracht. Schon scheint bie Staatsleitung felbst in Folge bes gefahrlichen Wachsthums ber entfefielten extremen Parteien zur Einsicht gelangt zu fein, batz ihre Hoffnung, Defterreich ohne bie Deutschen rcgieren zu tbnnen, nut ein blenbenbes Jrrlicht gew esen. ©chon sch eint bie butch bie G eschichte Desterreichs erwiefene Wahrheit roieber zum ftegteichen Durchbruche zu g e- langen, batz bie Deutschliberalen allein, als bie eigentliche Staatspartei, bas Jnteresie b e S ganzen StaateS unverrtickt im Auge haben. Polttische Wochenuberftcht. Die Wahlberoegung ist in allen Provinzen unb bei allen Parteien in vollem Gange. Pro­ gramme unb Canbidaten gibt es in Menge. ES fehlt uns roeitaus an Raum, alle Phafen bes Wahl- tampfes im Einzelnen zu oerfotgen, die auch haufig eines allgemeinen Jnteresses entbehren. Im Gtotzen unb Ganzen stehen die Parteien auf ihrem bistjertgen ©tanbpunlte. Ueberaus bedauetlich ist bie ©paltung, roie sie in ber beutfchen Partei vielfach herrfcht, inbefien bamit mutzte Iangst gerechnet werben unb so uberaus rounschensroerth, fo fehr zum Vortheile aller Deutschen in Defterreich es geroefen ware — eine volle Einigkeit bei ben beporftehenben Wahlen roar von oorhinein nicht zu erroarten. Die Wiener Polizei hat bie Verbreitung eineS Wahlaufrufes ber socialbemofratifchen Par­ tei , roelcher majfenhafl vertheilt rourbe, oerboten. I n Prag nimmt auch bie czechische Stu» bentenfchaft an ber Agitation in Wahlan- gelegen hei ten theil. Das Programm derselben Iautet: 1. Abiinberung ber Disciplinar-Drbnung bahin, batz bie ©tubentenschnft auch zu politischen Dingen ©tellung nehmen btirfe. 2. Einflutznahme ber ©tubentenfchaft auf bie SBertheilung von ©tipen- bien. 3. Vollstcinbige Abfchaffung ber Forberung bet Kenntnitz ber beutfchen ©prache bei allen Staats- ptusungen. Glucklichetroeise sinb bie Tiraben bieser jungen Herten nach keinet Richtung ernst zu nehmen. I n U n g a m beliefen ftch im Jahre 1890 bie ©taats-Einnahmen auf 375 und bie Ausgaben auf 342 Millionen Gulben. Der Gefetzentrourf, betreffenb bie Reform bet Sanbtags-Drganifation in K t o a 1 ien, er- hielt bie laiferliche Sanction. Der beutfche Reichstag befchaftigt ftch mit ber Vorlage, betreffenb bie Einhaltung ber © o n n- tagsruhe. Das englifche Heeresbubget pro 1891/92 rourbe im Erforbetniffe mit 17y2 M ill. Pfunb Sterling beziffert. Der franzosische Ministerrath beschaftigte sich am 12. b. M . mit bem Gksetzentrourfe iiber baS Vereinsroesen; bieser bestimmt bie poll- ftanbige Freiheit bes Vereinsrechtes unter der Be- dingung vorausgehendet Anzeige. Die Vereine, mit Ausnahme ber Wohlthatigkeitsvereine, konnen nut bas zur Untertunft ihtet Mitgliebsr nothige unbe- wegliche Eigenthum besitzen. Jebem Mitgliebe eineS religiosen Veteines fteht bas Recht zu, sich, fobalb es will, zuruckzuziehen, unb bie Ansfolgung bes mitgebrachten Vermogens zu forbern. Vetgehen gegen bas Gefetz werben mit Gefangnitzsttafen bis zu fiinf Jahren geahnbet werben konnen. Der ftanzofischen Kammet rourbe bas Bubget pro 1892 oorgelegt. Der neuemnnnte italienifche Minister-Pra- fibent Rubini befprach in ber Stammer bie p o I i- tifc h e L a g e unb bie autzer e Politik Jta- lienS; er fagte: „A uf bem ©ebiete ber au8= wartigen Politik befinben sich bie Minister in Uebet- einftimmung mit bem Sanbe. W ir roerben seiner ©timme, welche w it mit so grotzer Klatheit bei ben lenten Wahlen vetnommen haben, gehorchen, unb roerben bie Wurbe ber Nation unangetastet aufrecht erhalten, inbem roir ftir ihre roahren Jntereffen Sorge trogen. Unfere Politik roirb einfach, auf- richtig unb ohne Hintergebanten fein, roie eB einem Sanbe zukommt, welches witklich ben Ftieben w ill. Unset Programm ist zum Glllck ein gem etn« fchnf t l i ch es m it ben Houptftaaten Eu- topa8." Bezllglich ber bestehenben Allianzen er- klSrte Rubini, batz Jtalien treu an benfelben fest- halten werbe. Die ©enatswahlen in © panien fieten zum grotzten Theile zu Gunsten bet Regietung auS.