pranumcrations - Ptcifc: Fitr Laibach: Ganzjahrig . . . v ft. — kr. Halbjahrig . . . i „ — „ Biertrljahrig. . . 1 „ 50 „ Monatlich . . . — 50 „ Mit der Post: GanzjKhrig . . . S fl. — kr. Halbjahrig . . . 4 „ 50 „ Bierteljahrig. . . 2 „ 25 „ gflr Austcllung in« HauS viertel-jahrig 25 tc„ monatlich 0 It. Einzelne Nxmmcrn 5 kr. Laibacher Tagblatt. Anonyme Mittheilungen werden nicht berucksichtigt; Manuskripte nicht zuriickgesendel. ttctmktion: Bahnhvsgassc Nr. 132. (Erptbilioit unit 3nftralcB Surcau: Kongrehplatz Nr 81 (Buchhandlung eon 3. e. Sleinmatjr & F.Bamberg). ZusklliollSprrisk: lilt die einlpallige Petitzeile 3 kr dei zwcimaligrt Einschaltung5 kr. dreimal a 7 kr. Jnsertionsstempel jede!>mal 30 kr. Bei groheren Jnscraten und osterer Einschaltung entsprcchendcr Rabat. Nr. 104. Mittwvch, 16. Dezember. — Morgen: Lazarus. 1868. Neuefte Sitten- unb Biicher-Polizei. Eslicgen uns die Statuten be« katholischen Vcr-eincs fur train vor. Wiirdcn biefelbcn ihren Ursprung bem Rebaktcur ber ..Danica" unb scincn klerikalen Mitbriibern verbanken, so schiene cs nnS iiber-fliifsig, bariiber cin Wort zn verlicrcn, ba jcboch an bcren Zustanbekommen ,.ber Liebling ber Nation," Dr. Ethbin 6 oft a, untcr Mithelfcrschaft bes Gra-fm Wnrmbranb einen hervorragenben Antheil genommcn, so biirftc bie ncihere Bclenchtung eini-ger Punkte bersclben znr Kcnnzeichnnng beL Gei-stcS, wclcher berzeit bie.„Volksfiihrcr" beseelt, ange-zcigt scin. Nach ben Statuten toirb bie Leitung bes Ber-eines von einem Ausschusse, bestehenb aus 24 Mit-gticbeni, besorgt; ihm allein steht bie Ausiiahrnc, ihm bie Ausschlictznng ber Mitglieber auS bem Ber-eine zu, ohne vcrpflichtet zu fein, bei crfolgter Ad-meifung unb AuSschlictzung einen Grunb hicfiir ab-jugeben. Die Hauptverpflichtiing jebes Beitretenben ist: „einen ben Borschriften ber heil. katholischen Kirche entsprechenben LebenSroandel zu siihren." Bei an-bern SSereincn toirb biese Bcstimmung burch bas Etforbernih ber biirgerlichen Unbescholtenheit ersetzt. Fiir ben Charakter eines katholischen VereinS wiirbe nach unserer Anschauung baS toeitere Merkmal bes katholischen Glaubens vollkommen ge= nugcn. Wir bursten cine berartigc Ausfassung von bem katholischen Bereine in Laibach crtoarteii, ba ja berselbe nach ber Bersicherung bes ©rasen Wurm-branb ein wirklich „liberater" Serein ist unb ba ber Vereinsvorstanb nebst Dr. Ethbin Costa zu ben ..Fortschrittsmannern" gehoren, aus bcren Fahne bie Devise „Frisch voran" gcschricbcn steht. Doch welche sonberbare Dcutungcn biirftc ber Begriff eines „katholichen LcbcnSroanbcls" vor bem Kollc-gium jener 24 ©ittenrichter erfahren! Schon bie blohe Anruchigkeit, ein ,,Libcraluch" ober gar ein „Tagblatovii!" zu fein, schlictzt gar manchen, ber bas (ebhasteste Jntercsse fi'ir einige jener Zroeckc hegt, bie sich ber besagte SSerein gcstellt hat, als: Unterstiitznug ber Armen unb Kranken, Besserung gefalleuer Menschen, (Srrichtung unb Untcrstutzung ber Anstaltcn jebroebcr Art fiir Arrnc unb Kranke, ber Vcrbesserungs- unb ArbcilShauscr u. s. to. von jeber Mitwirkung aus. Wenn die Griinbcr dcs BereineS all' bas in Wirklichkcit anflrebten, was in ben Statuten zu lesen ist, wenn fie in liberaler Weise bei ber Ausnahrne vorgehcn rcotlten, roarutn kniipftcn fie bicfetbe an bas Volurn von Sittenrichtem, gegen bcren AuSspruch cs Feiue Bcrufimg gibt? Ja toie verfchicbcn biirften bie Vcrbiktc biefer Mctnncr tauten ? Die blojje Leftiire eines liberalen Blattcs, der Besuch dcs Theaters, in wclchcrn zufallig „die schvne Helena" oder ..dieMvnche" zur Auffiihrurtg gelatigeti u. f. w., ivare bei einzelnen tin Aus-fchlietzungsgrund, toiihrenb fur mouchen ber zu Ge-richtc sitzenden btefe FrSchtc nicht verdoten find, ja sic von ihncn fogar mit Behagcn gcnossen werden. Jene Bcstimmung ber Statuten scheint bc-sondcrS die Abhattung aujjerft gefahrlicher Feinde von bem Berrine zu bczwcckcn. Es find dies jene Frcigcister, bie sich erfiihncn von der verbotenen Frucht deS BanmeS der Aufklarung zu naschcn, die sich ertauben Vergleiche zwischen den Worten der Pricstcr unb ihrein LebenSroandel anzustellen, biese find nach ber Ansicht bet- ,.Danica" bie Pest-beulen ber Gescllschast, sie brohen alle moralische Weltorbnung zn verkehren, ihncn rust ber cble Gras Wnrmbranb, umgurtet mit bem Flammcn-fchwerte katholifcher Entriistung, btit Zntritt zum katholischen Vereine verwehrenb, fein gebieterifches Nicht toeiter" zu. Sffiie gliicklich sinb bagegcn die Jrrendcn, wclchc allenfalls dnrch „utierlaubte« Znrfchantragcn ihrer fisischcn Krast" bie burgerliche Gescllschast bebrohteu, ober etroa gar cmpsindlich schabigten. Die roheften Exzesse unb Priigcleicn berftlbcn sinb nach ben Anschllunngen bes Jperrn Lukas ©vetec, benen auch bie ©christgelehrtcn ber „Danica" bei-pflichten, nur „Kinberspiele;" solchcrlci Vorgangc beurtheilen unsere ScvcrinuSbriibcr fchr nachfichtig, fie biirften feinen Reprobations- ober Ausfchliehuugs-grunb bildcn, ivahrcnb ber blojje Berbacht „ber Aufklarerei" einem Jrrendcn fiir immer die Miig-lichkeit benimmt, sich an ber erfrifchenben Bered-famfcit beS Grafen Wnrmbranb zu laben. Biel gefahrlicher biinft uns jeboch eine anbere Bcstimmung ber Statuten zu fein, bie den VcrcinS-Ausfchuh zu Gcwerbestorungen, zu argen Konflikten mit Buchhandlern, Buchdruckern, Journalisten, iibcr-haupt mit (Šigenthumern geistigcr Erzeuguisse ber Prcffc briugen biirfte. Untcr ben Mittcln namlich, bcren sich der Vcrcin zur (Srreichung seiner Zwcckc bcbicnen will, erschcint auch bie ..Berhinberung ber Verbreitung von antitatholischen unb sittenverbcr-benben Schristen." Was ist nun nicht alles anti-katholifch nach der Ansicht bet „Danica" unb ihrer Patrone? Diefe Hcrren bewegen sich noch immer in einem mittelaltcrlichen Jbccnkicisc, fie fchwarmcn fiir eine Zcit, in ber jeber Fortfchritt ber Wiffcn-schaft, ale mit ben Satzungcn der katholischen Kirche in Widerspruch stchend, strcnge verpont roar. Unb steht nicht heutzutagc die Mchrzahl ber verfchiebencn Druckfchriften, mit Ausnahrne jener, bie mit bi» fchvflichcr Approbation gebrudt rourden, mit den Dogmen ber katholischen Kirche in grohercm ober gcringercm Wiberspruch? Wenn baher ber Serein jener Ausgabe mit Ernst nachkommen will, so biirftc dies feine Krafte weit iiberftcigen, felbft ben riesigsten Anstrengungen dcs Dr. Costa unb Graf Wurm-branb roirb cS nicht gclingen, dem auffltirenbcn Lichtc ber moberncn Zivilifation, bem gegeniiber sich alle Banustrahlen ber rtimifchen Kurie unb alle SSerbikte ber JnquifitionStribnnale ohnmachtig er-toeifcn, bei beffcn toeitercr AuSbreitnng in Krain ben Weg zu vertrcten. Wie biocrgirenb sinb ferner bie Anfchauungen iiber ben Begriff ber „sittenverber-benben Blicher," wie verfchieden biirften hieriiber allenfalls Dr. Costa ober Herr Lukas Jeran ur-theilen. In den Augen des RedakteurS ber »Danica" erfchcint fogar die kcufche slovenische Muse, fobald fie das Gcdict dee Licbcslicbcs betrat, als unziichtige Dirne, unb es hat berfelbe vor Jahren die Pocsien Prefchern'S und Shnllche erotifche Dich-tungcn mit „Mistfuhren" verglichen. Und wie foil der katholifche93ercin der Verbreitung ber ihm mihliebigen Bucher unb Flugfchriftcn mit Erfolg entgegen arbciten? Die Waffe be« GebeteS, die Peranstaltung von Prozefsionen, von roelcher Tertiarinnen in diescm Iahre als dem probatesten Mittcl gegen Nonge und Marckwort eifrigen Gc-brauch mad)ten, hat sich nicht beroiihrt; auch die Rede dcs ergrautcn VcrcinSvorstandcs, bie Polemik ber „Danica" bursten einen uncrfchSpflichen Stoff fiir geg-nerifche Bcmertungen lieferii unb die Lefclust nach folchcn verbotenen Schriften noch mehr fteigern, das Abrathcn von bem Priinumcrircn ber „Schanbbliit-ter" ist — roir kotinen bics aus eigener Erfahrung beftStigen — eher ein Mittcl, bie Pranumcranten-zahl zu fteigern, unb so bleibt benn schlietzlich bem katholischen Vereine nur ein Mittcl gegen die schlcchtc Prcssc ubrig, jene« namlich, zu dcm ber Ansiebler in ben WSlbcru Norbamcrika's greift, um ben Ur= wald vom Bodcn, ben er kultiviren will, zu vcrtil-gen, das ist ba6 Fencr. Wir zweiseln gar nicht, bah ber Rebaktcur ber „Danica" mit Bcgeifterung an jcne erhebenbe Feier denkt, bei der in den Jahren 1600 unb 1601 gauze Fuhren kctzcrischcr Biicher vor bem Laibacher Rathhausc in Rauch unb Slant* men aufgingen, ober wie Bakvasvr fagt: „ba bit (Siferflamme iiber bie cvangelischen Bfichcr fichr unb biefelbcn mit einem elcmcntarischcn Fencr angriff." Unb ist es nicht etroa von bem Feuereifer bes Herm Jeran zu erwarten, er werbe dieses probate Mit-tel, das fiir britthalbhunbert Jahrc bas Lanb Krain von ber Biichcrpcst grilnblich befrcite, im Bcrcins-auSschussc abcrmals in Vorschlag bringcn ? Zwar sitzt in. jenem Ausfchnfsc auch unfer Ethbin, ber at« Mitglieb bes beutfchen Reich«- unb HvchstisteS vcrpflichtet ist, fiir bie Untcrstiitzung bcutfchcr Schrift-fteller, roelche fast burchgehenbs onlikatholifchc Skrib-ler find, nach beften KrSftcn zu toirkcn, bahtr fromme Seelen besorgen, dah die Fcuergier uuferer klerikalen Heihfporne von dem Mitgliede jene« im Geruche bes FreimaurerthumS ftehenben Bereine« werbe ge= bitmpft roerben. Doch, bie Wanblungcn be« menfchkichen Herzen« find untrgriinblich und cine Pcrfonlichk.it, roelche die Humbolbttravate mit jener Leichtigkeit gegen bas rothe Sokolhemd vertaufchte, als sie ihre norbbeutfche fflegeisterung fiir ba« gcrmonifche Museum ber Schrotirmetci fur bie ethnografifchc Au«-stetlung in MoSkau unb ben panslavistischcn Gcfkih-len zum Opfcr brachte, cine foiche Proteu«natur, die ben verfchiebcnartigflen unb roidersprechendsten Anfchauungen unb Situativnen sich zu akfomobiren vermag, kbnnte sich auch in ihrer jiingften Mcta-morsosc als Laibacher Severinusbmder zu der Rvlle hcrbeiiaffen, eine« TagcS mit Grafen Wurmbrand Arm in Arm einen feitrlichen Zug zu erbffnen, der die glorreiche Erinnerung ber beftanbenen Auto-baft*’« roieber in« Leben rufen unb bie«mal zwar nicht vor bem Rathhaufe, fonbern in irgcnb einem Versammlungslokalc ober abgeschlossenen Hose die von bett Dienstmagben unb Kvchinncn ber „Danica" zusammengetragenen verberbkichen Bvcher und Zei-tnngshausen, diese Pest unsereS JahrhundertS, dem Flammentobe prei« geben wiirbe. Der griechisch-tiirkische Konflikt. Wahrend das gestern gebrachte Drcsdcncr Tclc-gramm an cin wenigstens thcilweiscS Nachgeben der grie-chischen Regierung glauben lietz, liegen heute zwei andere Nachrichten vor, die den volligen Bruch als bevorstehend erscheinen lassen. Dem „Wr. Tgbl." wird aus Athen, 12. Dezember. telegrafirt: Die griechische Regierung beantwortet die tiirkische Som-mation dahin, datz sir nach wie vor die Jnsurrektion anf Kandia nicht direkt unterstutzen werde, aber von der Pforte feme Borschriften in Betreff ihrer Politik annehme. Die Antwort ist hochfahrend gehalten. Und der „Tr. Ztg." wird nachstehendes Athe-ner Telegramm vom 14. d. mitgetheilt: Die Regierung hat die turkischen fforderungen zuruckgewiesen; der Bruch ist uninittelbar bevorstchenv. Hier und in den Provinzen finden enthusiastische Demonstra-tionen zu Gunsten des KriegeS statt. Petropulakis ist mit 1000 Freiwilligen in Kandia gclandet. Writer bringt die „Tr. Ztg." ein Telegramm auS Konstantinopel, 14. Abends. Der tiirkischc Gesandte in Athen zeigte an, datz er vom General-gouverneur Kreta's die Nachricht erhielt, die Ein-wohner des DistrikteS Sfakia hatlen ihm cine Petition an den Sultan iiberreicht, worin fie ihr friihereS Benehmen bereueu und ihre Unterwerfung anbieten. Es bestatigt sich, datz der tnrkische Gesandte Lithen und der griechische Gesandte Deli-jannis nebst anderen Griechen Konstantinopel heute verlassen. In Athen haben enthusiastische Demonstrations vor den Hotels der Gesandten England«, Amerika's, PreutzeuS und Rntzlands stattgefunden. Politische Rundschau. Laibach, 16. Dezember. In Pest hat die Erosfnung des jiidi-schen Kongresses gestern unter reger Theil-nahme der BevSlkerung stattgefunden. Minister CStvSS betonte in der ErSffnungSrede, datz die Ju-den Ungarns durch eine in den ubrigen Staaten beispiellose Gunst, die ihnen uunmehr gewahrt wurde, sich angeregt siihlen miissen, treue Burger ihres Ba-terlandes zu sein. Nach dieser etwas befremdlichen Mahnung erinnerte der Minister die Versammlung, datz blos Gemeinde- und Schulangelegenheiten, mit Ausschlutz aller religiSsen Fragen, den Gegenstand der Berathnng dieses Kongresses bilden wiirden. In A g r a m haben aus Anlatz der Ernennung des Baron Rauch zum Ban grotze Festlichkeiten statt-gefunden. Es sand ein grotzer Fackelzug statt und eine allgemeine Beleuchtung dec Stadt. Der russische Gesandte in Rom ver-langte in einer Andienz vom Papste, er moge die polnische Geistlichkeit ausfordern, sich an die Regierung des Czaren treu anzuschlietzen, woraus warmere diplomatische Beziehungen des Petersburger Kabinets zu dem von Rom eintreten werben. Hierauf erwiderte ihm der Papst, datz von Seiten der polnischen Geistlichkeit Klagen tiber die Unter- drllckung des katholischen Klerus dnrch die russische Regierung eingelaufen wSren, und der Gesandte mutzte, da er fah, datz der Papst aus diesen Gegenstand schlecht zu sprechen war, das Gesprcich aus andere Dinge lenken, brachte aber sein Berlangen beim Kardinal Antonelli vor, welchem er die volt- standige Freiheit deS KalholiziSmus versprach, wenn sich die Kirche vollstandig zum Polonismus lossage. Dies ist, nach einer Originalkorrespondenz des „CzaS" aus Rom, der eigene Ausdruck deS russischen Gesandten. Ein Telegramm auS Kopenhagen meldet, datz der Vater des Kvnigs von Griechenland, der Konig von Danemark, und dessen Schwiegersohn, der Kronprinz von England, mittelst des Telegrafen in Athen zur Nachgiebigkeit gerathen hatten. Datz der elektrische Draht dazu beniitzt wurde, zeigt, datz man in Kopenhagen Nachrichten haben mutzte, welche aus wenig friedliche Stimmungen der grie-chischen Regierung deuteten, und datz man den Rath silt autzerordcntlich dringlich hielt. Der Aufstand in Kadix ist den neiicsten Be-richten zulolge beendet. Am 13. Morgens bo ten die Jnsurgenten in Kadix die Waffrnstrecknng zu Handen dcS omcrikaniichen Konsuls an. General itaballcros hat dieses Ansinnen zuruckgewiesen und erklart, datz er Miltags die Feindseligkciten wiedcr erosfnen wurde, falls die Wasfen nicht in den jMilitargtbauben dcponirl werben sollten. Die 3n>-surgenten haben hierauf nachgegeben und die Re-gierungStruppen find urn 2 Uhr Nachmittags in Kadix eingeriickl. — Die Anhaiiger der provisori« fchen Regierunq bchauptcn, rS seien die Republikanci: von Kadix eigentlich itichis alS verkapple Re-aflioitarc, die nur die Sache bcr' Revolution fonv promiltiren wollen, gcrotscn, und die echteti Frcunde der Republik miitztcn durch die Niederlage bcrsclben nich! rocuigcr befriedigt sein. Das mag sich viclleicht !o ucrhalten; gewitz aber ist, datz die proviso, ische Regierung durch daS Berschleppen der Entscheidnng fiber die ctioliche Gestaltung dcS Landes solche Ka-tastrofeii. tuie die in Kadix, mitlclbar vcrschuldet. AuS Wafhington wird gemeldet, datz der Senat, als er die Botschaft des Prasidenten Johnson erhielt, sich weigerte, dieselbe vorlesen zu Horen, und sich vertagte. — Der gewahlte Prasi-dent Grant trat dem Vorschlage Sherman's bei, die Judianerangelegenheiten dem Kriegsdeparte-ment zu ubertragen, und erklarte eine Armee-reduktion angesichtS der Jndianerkampfe unthuu> lich und das Berbleiben bcr Truppeu zur Aufrechterhaltung der Ordnung in den Sudstaaten crfordcrlich. Zur Tagesgeschichte. — Die n achst e Sitzung des Herrenhauses findet Freitag den 18. d. statt. Anf der Tagesorb-rnmg steht die Berathung des Gesetzes betreffs der Ein-silhrnng von Ausnahinsmatzregeln. Referent ist Graf Chorinsky. Die Berichterstattung ilber die Vorlage beziigtich der Eheschlietznngen zwifchen Anhangern ver-fchiedener christlicher Konfeffionen hat Freiherr von KranS, jene liber das Gesetz betreffs der Bersohnungs-versnche bet Ehefcheidnngen hat Herr v. Schmerling iibernommen. — Das GeneralkommandoinOfen erhielt telegrafifchen Befehl, Stockstreichstrafen nicht mehr zu verhcingen, schon andikdirte in suspense zu be-lasseu und Ketten alien Straflingen abzunehmen. — Es sind interessante, aber tranrig interesiante Ziffern ilbcr die Berbreitnng des SchreibenS in unserer Armee bekannt geworden. Der Durchschnittsstand der Mannschaft betragt in den vier Jahren 1863, 64, 65 und 66 (nach Abzug von reichlich 42,000 Unteroffizieren, welche, unt Unteroffi-ziere werden zu konnen, des SchreibenS kundig sein miissen), 492,869 Kopfe, und davon sind 54,530, d. h. eilf Prozent deS SchreibenS kundig, d. h. wieder mit anderen Worten, von je nenn Soldaten ist nur cin einziger im Stands zu fchreiben. Noch intereffan-ter gestalten sich die Ziffern, wenn man nicht die Armee im Ganzen, sondern wenn man die einzelnen Wasfen-gattnngen ins Ange fatzt. In der Genietruppe kvnnen 43 Prozent, von den Pionnieren 42 Prozent fchreiben. Dann folgt schon durch eiue breite Kluft getrennt, die Ar-tillerie mit 28^ Prozent. Und jetzt geht es reitzend fchnell betgab. Bon den Jageru fchreiben nur 8 Prozent, von der Jnfanterie nur 7 Prozent, von der Kavallerie nur 4 Prozent und vom Fuhnvefen nnr 2 '/2 Prozent. Anf der allerniedrigsten Stufe steht das tiroler Kai-ferjtigerregimeut, iu welchem im ganzen nur 46 Maun, d. h. */, Prozent fchreiben konnen. — Jrrthllmlich ist berichtet movben, datz mit Anfang bed nenen Jahres die A u s g a b e never Stempelmarken bevorstehe. Die Borbereitnngen dazn sind getroffen, vor dem Marz 1869 wird aber fchwerlich jene Qnantitat angefertigt sein komien, welche zunt Beginn der Ansgabe benothigt wird. — Moder n eSEisenbahn-Berg niigen. Ein Jngenieur schreibt der „Presfe" : In Dalmatien wird gegemrartig eine nene Bahnstrecke tratzirt. Da die Uitsicherheit in der betreffenden Gegend eine noto-rifche ist, so lietz man anfangs die verfchiedenen Jn- genieur-Sektionen unter Gendarmerie-Bedeckung arbei--teit, ein Borgang, der sich allerdings als hochst storend und schleppend herausstellte. Da blieb denn schlietzlich nichts Ubrig, als das bort laubesiibtichc forbiale Ein-vernchnien mit den Herren Raubcrit einznleiten nnd durch eine bestimmte Quote, fiir welche ausnahmSweife nicht allzuhohe Forderuugen geltcub gemacht wurden, sich nionatlich mit den P. T. Stroicheu abzufiuben. Nun wurde daS Berhaltnih ein weit freunblicheres, nnd die Rauber behcUigtm keinen einzigen Jngenieur, bie ihnen durch militarifche Dienstkappcn kcnntlich waren. Spater trat fogar der Ober - Jngenieur mit deni Ranberchef in perfonliche Beziehungen und wurde vom letztern einniat zu Mittcig geladen. Es wurde gar nicht wie bet „armen Burfchen," sondern ganz kom-fortabel gefpeist, nnd fogar Ehantpagiter gab es babci. Scherzcnb fragte ber Ober-Jngenienr feineu Gastgeber, ob dieser denn nicht deu Preis der Sanvegarde balb hinausschrauben werbe, worauf ihm ganz geschciftsman-nifch erwidert wurde, datz dies fchr uufovrett handelit hietze, da durch die Tratzirung der nenen Bahn doch mehr Vebeit und Berkehr und somit auch lufratitiere Ansbentnng desfelben in die Gegend fame! — Der von Mexiko her bekannte Prinz S a l m-Salm wurde dem 4. preittzifcheu Garde-Grenadier-regiment als Major eiuverleibt. — Datz nicht alle Papste in Bezug anf die Anwendbarkeit der T o d e s st rafe so geurthcilt haben, wie Pius IX., beweist folgenbe gefchichtliche Erinnerung: Der Papst Nikolaus I. hat im Jahre 866 ben be« kehrten Bulgaren, welche ihn fragien, ob die Todes-strafe nach christlichem GlaubenSwesen gestattet set, folgenbe Antwort ertheilt: „Ferne sei eS von each, datz ihr jetzt, nachdem ihr ben barmherzigett Herrn er-kannt, noch so nnbarrnherzig richten folltet. iffiaret ihr sonst fchnell, Menschen zum Tobe zu fithren, so feib jetzt daraus bebacht, daS Leben Aller zn erhalten. Gleichwie ber Apustel Panlns, vor seiner Bekehrung Morb unb Blnt fchnaubenb, nachbem er Barmherzig-keit ertangt hatte, sein Leben fiir bie Btuber zu opsern wilnschle, so sollt ihr auch, nachbem ihr burch Gotles Erwahlung berufen unb bitrd) sein Licht erleuchtet worben, nicht blos Blntvergietzen meibeit, sondern Alle bei jeber Getegenheit zum Leben des Leibes unb ber Seele zuritckziirufen trachtcit, unb wie euch Ehristus bom emigeit Tode znm ewigen Leben gefUhrt hat, so musset auch ihr nicht allein bie Un-schulbigen, sondern auch bie Schnlbigen vvm Berberben bes Todes zu rettcit fncheit." So fprach ein Papst vor taufenb Jahren. Unb wie weit haben wit’s heute in ber Hnmanilat gebracht 'i Lokal- unb Provinzial-Angelegenheitcn. Origiual-Korrespondenz. G. Marburg, 14. Dezember. (Griinbungs-feier bes Bereins „Merknr." FestkoinmerS des Tnrnvereines.) Der Marburger' Berein „Merknr" feiertc am 12. b. M. seine zweite Grlln-bnngsseier in ben Kasinolokalitklen. Es erschienen hiezu seitens der Gemeinbevertretung ber Mrgermeister-Stellvertreter .tz^rr Stamps seitens ber Kasinodirektion, ber Borstand Herr D. Mnlli, seitens des Tnrnver-eiues ber Tnrnlehrer Herr Markl mit bent grbtzten Theile ber Turner im Kostiiute, seitens bes Manner-gesangsvereines eine Deputation, sowie vier Abgeorb-nete vom Grazer „Merkur," bie Spitzen bes Han-delsstaudes unserer Stadt waren jedoch, trotz einzelner schristlicher Einladungen sehr schwach vertretcn, was ficher von fehr wenig Jnteresfe fiir den Berein zeigt, der sich gewitz eine schbne unb nur burch allfeitige Mitmirkung unb Unterstiitzung des Handelsstandes ansznsiihrende Aufgdbe gestellt hat. Die Feier wurde mit einer, mit Prazision vor-getragenen Klavierpiece von beit Herren Profesioren Mikloschitz unb Fabianic eroffnet, bie lebhaflen Bei-fall cnttetcn. Die Eroffnungsrebc vom Borstanbe Hrn. Grubitfch wnrbe ebenfalls beifallig aufgenommen. Darauf folgte die Begriihung der Grazer Herren, welche Herr v. Ratischenfels in einer lattgeren, vor-trefflichen Rede erwiderte. Das Festgedicht wnrde vont Bersasser Herat Baron Rast personlich vorgetragen und mit sturmischem Applaus ansgenoininen. Nun folgte der Hauptakt des Abends, namlich die Ueber-gabe eiues sehr schon ansgestatteten Gedenkblattes an den bisherigen Borstand Herrn Jsepp. Nachdem Hr. Jsepp in warmen Worten gedankt, kamen ein Vvrtrag iiber „Spielkarten" vent Herrn Professor Schaller, dann aberinals eine vierhandige Klavierpiece von den bereits genannten Herren, die Begriitznngen des Turn-vercines vvm Borstande Herrn Grubitsch, des Kasino-komitee's vora Sekretar Gerber, der unterstutzenden Mitglieder vom Herrn Svetl, der Herren Prvfessoren vom Borstande Hcmi Grubitsch, der Gemeindevertre-tung ebenfalls vom Borstande und ein Toast an den ©rimder des Marburger „MerknrS" Herrn Jaky, welcher als Reprasentant der Brudervereines „Merkur" in Graz nnter der Deputation sich besand. Allerseits ersolgten Beantmortungen in schwungvollster Weise. Herr Jsepp gedachte auch des anwesenden Damen-kranzes, dem die Gesellschast ein stitrniisches Hoch brachte. Mit einem hnmoristischen Bortrage des Herrn Professors Rieck „der alte und der neue Merkur/' welcher vortreffliche Piccen euthielt uud noch einiger speziellen Toaste endete die schone Feier. Das GrUndnngssest des Marburger Turnvereines bietet uns heuer nicht, wie dies sonst der Fall war, ein „Tanzkranzchen," sondern, es wird derselbe ciiien Festkommers veranstalten, der imch den Borbereitun-geit des betresfenden Komitee's zu schlietzen, glanzend aussallen wird. Auf Sonntag den 19. d. M. ist die Abhaltung der GrUndungsseier sestgestellt. Lokal-Chrouik. — (Die Jahresfeier der Dezember-verfassnng,) zn der die Anregung vom konstitu-tionellen Berein ausging, sindet bet den Bereinsmit-gliedern, die in allen Schichten der Bevblkernng zahl-reich vertreten find, vielen Anklang. Das Arrangement des Festes in den SchiehstattelokalitLlen, welches ein heiteres und des Bereins wiirdiges zu werden verspricht, ist in die besten Hiinde gelegt. Die Einladungen ge-schehen niittelst Zirkularien und es werden Karlen an die Mitglieder ausgegebeu. Um die Betheiliguug von ©cite der Gewerbetreibenden noch mehr zn embglicheit, wurde das Banket auf Sonntag den 20. Dez., d. i. den Borabend des BerfastungstageS iibertragen. — (Zoologische Streitsrage.) Graf Wurmbrand hat in seiner, von uns gestern gebrachten zweiten Allokution, welche wir den Bitrstcnabzug einer schouen Seele neunen uiochtcii, gewaltig gegen die mo-dernen Liberalen gewettert, riicksichtllch deren Behand-lung er mit aristokratischer LiebmswUrdigkeit statt der biblischen Ausdrucksweise: „Der Schlauge auf den Kops treten" die feinere Wendung: „dein Hunde auf den Schwanz treten" gebrauchte. Nun haben wir gelefen, datz von Neujahr an in Klagenfurt ein kle-rikales „Karnt»erblatt" erscheinen soll, als dessen nomi-neller Redakieur ein sicherer B. Nemec und als dessen saktischer Letter Herr A. Einspieler suugiren wird. Dieses Blatt soll der BeweissUhrung geweiht sein, dah man ein guter Katholik und zugleich ein sehr liberaler Mann feiit kann. Wir haben daran nie gezweifelt, neugierig aber find wir, in welche Spezies des Thierreiches der die liberalen LindwUrmer betam« psende moderne grafliche St. Georg diese nene Gattung Liberalen versetzeu wird. — (Die Generalprobe sammtlicher N n m m ern ftir das Konzert am niichsten Freitag) sindet morgen, Donnerstag Abends um Halb 8 Uhr im Redoutensaale statt. — (Schule r o s s nun g.) Die neuerbaute Volks -schule in Sasniz nachst Lack, wegen welcher viel iiber-flitsfigen Staubes ausgewirbelt wurde, und die anch im henrigen Landtage einigen Abgeordneten zu hohlen Deklamationeu gegen jene Manner Beranlassung gab, welche diese Schule ins Leben gerusen haben, wurde den 30. November eroffnet. Die Zahl der schnlbefn-cheitden Kinder betriigt iiber 80. Bekanntermahen mntz-ten mehtere dieser eingeschulien Ortschafteu im Exekn-tionswege zur Konkurrenzleistung gezwuugen werden. Es ist zu mcarteu, datz eben jene Laudbevolkerung sich von dem segensreichen Wirkeil der besagten Schule iiberzeugen und den Mauuern Dank wissen werde, die trotz der rohen und verdachtigenden Angriffe, die fie erdnlden mntzten, das Jnslebentreten dieser gemein-nntzigen Anstalt ins Werk gesetzt haben. Abfertigrmg. Seit ein paar Jahren tanchten in den krainischen Bliittern dann und wann gar absonderliche Artikel landwirthschastlichen Jnhaltes aits, aits der Feder eiues gewisscu Herrn Schollmayr. Dieser kultivirt atle Zweige der Urproduktion mit derselben Leichtigkeit, selbsiverstandlich nur beim Schreiblifch, er weitz fur jeden Uebelstand der krainischen Landwirthschast Ab-hilse zu schaffen, doch enttete er bisher mit feiuen Rezepten nur Undank, die Landwirthe warfen ihnen zwei Mangel vor, entweder waren sie abgeschrieben und stir die speziellen Falle nicht anwendbar, oder erwiesen fie sich als Tandeleien eines musfigen Kopfes. Herr Schollmayr plaidirte in den Zeitungen bald stir die Einftthrnng der Pinzganer Pferderatze in Krain, bald sprach er geheinmitzvoll von einer in Alexandrien ctablirteu HandelSkonipagnie fiir den Export krainischer Aepfel, ein andermal verlangte er von der Regierung Pramien fiir die Herstellung der besten Dnngstatte u. s. w. Dieser namliche Schollmayr wendete seine liebevolle Obsorge auch den Gnrker Krebsen zu; er meinte, es wiirde dieses niitz-lichste Gliederthier Krains zn riesiger Grvtze heran-wachsen uud von Fett strotzen, wenn man es mit Leberknbdeln oder gar mit Lungenstrudeln siitterte. Ganz Unterkrain brach iiber die Schollniayr'schen Leberknodel in ein hornerisches Gelachter aus. Doch dies alles beirrte nicht den unverwiistlichen Projektenmacher. Nunmehr vertiefte er sich in das Studi um der verschiedenen Rindviehratzen und namentlich des krainischen LandschlageS. Doch auch hier vcrfolgte ihn das gleiche Mitzgeschick; seine Rezepte zur Hebung deS LandschlageS in Krain fanden keinen Anklang, ja er mntzte in der henrigen Generalversammlnng der Landwirthschastgesellschast mehrsache Widerspriiche erfahren, wie dies in Nr. 87 des „Tagblaties" be-richtct wurde. Wenn auch die Landwirthe Krains seine schriftstelle-rischen Verdienste nicht zu wiirdigeu wutzten, so lohnte doch der Sekretar der Landwirthschastgesellschast, Dr. B l e i w e i s denselbeit, auf seine Beranlassung wurde Herr Schollmayr in das Zentrale als Ausschutzmit-glied ganz unerwartet hmemgeschneit, worirber sich zwar niemand wunderte, da ja jene Gesellschast gleich-zeitig einen Bizeprasidenten in der Person des Dr. E. Eosta erhielt, dem die Unterscheidung zwischen Korn uud Weizen eben so schwer fallen diirfte, als sein Schwager, Herr Schollmayr, iiber gar vieles, was der genuine Mann weitz, noch im Unklaren ist. Doch seit der Zeit, als Herr Schollmayr Mit-glied deS Zenlrales ist, tragt er in den Generalver-sammlnngen eine Petulanz, einen stotzigen Sinn zur Schau, der ein psichologischeS Riithsel in dem Cha-rakter des grotzen landwirthschastlichen Schriststellers bildet. Einige behaupteu, diese Untugeud riihre vom ge-hobeueu Selbstbewutztsein in Folge der ihm nnerwar-tet zugeschneiten Rangstuse her, wcihreud andere diese Erscheinung aus seinem intensiven Studium der Rindvie-ratzen und StiereSeigenthiirnlichkeiten herleiten wollen. Zwar wurde Schollmayrs petulanles Wesen schon in der gedachten Bersanimlung in gebiihrender Weise zuriickge-wiesen, doch nachtriiglich zeigt er er wieder die Horner in der letzten „Novice" uud im „Triglav". Schollmayr beniitzt namlich einen, in uitferem Blatte vor-gekomnienen Drncksehler in dem obeit gedachten Be-richtc (wo in ein und derselben Spalte der Name Marienhofer-Ratze zu widerholten utaleu vorkommt, und einmal aus Bersehen statt dieses diamens der Ausdruck Marienthater Ratze unterlief), um Herrn Defch-mann, von dem er in der Generalverfammlung die ver-diente Zurechtweifung erfuhr, die er noch nicht iiberwuuden zu haben fcheint, die totale Jguoranz in landwirth-fchaftlichen Gegenstcinden vorzuwersen, ittbem sich dieser mit der Erfindung der bisher nicht bestandenen Mari e n t h a l e r Ratze in den Angctt aller Biehziich-ter lacherlich gemacht Habe. Obwohl solche perside Angriffe eine derbe Lektion verdienten, und es sehr amiisant ware, auch die iibri-geit Punkte des iteuen Artikels aus Schollmayr? Feder itaher zu beleuchtcn, so uuterlasseu wir dies, iudem wir mit der Seeleukraukheit des landwirthschastlichen Patienten, * welche das allzueisrige Studium der Rind-viehratzen erzeugt hat, Mitleid haben, daher wir Herrn Schollmayr nur ben Rath erthetlen, von den HLHeren Thieren herabzusteigen und sich wieder in die Gurker Krebsen zu vertieseu. Der Krebs ist etn kaltbliitiges Xtiter, es diirfte daher die durch Stierstudien in hohem Grade aufge-regte Fantasie des Herat Schollmayr tit der Krebsen-atinossare wieder gehorig abgekiihlt werden. Autzerdem sollen die Krebse sogar von solchem Futter, das fiir Menschen vollig unverdanlich, ja gesundheitsschcid-lich ist, prachtig gedeihcii, uud Herr Schollmayr be-sitzt ja eine Fiille „unverdauteu" und „mtverbaulichen" Zeuges, rote dies seine landwirthschastlichen Artikel iattsam beweisen, daher ware Herr Schollmayr die geeignetste Personlichkeit zur Hebuug der Krebskultur iit Krain. Aus diesem Gebiete der Urproduktion kann er uuserer warmsteu Sympathieu gewitz sein. * Der neuefte BeweiS des krankhasten Ziistandes des Herrn Schollmayr tomint uns joebeit in die Haude, nam-lich ein Schreiben von thin, worm er uns auf G rund des 8 19 des Prehgesetzes ailffordert, das gestrigeEiu-gcsendet auf seine Wunderlich im »Triglav" Labin zu be-richtigen, dah die 12.000 Matz Milch ein Drncksehler des „Triglav" seien, zugleich berust er sich auf feiuen, in der ^Novice" gelieferten Auffatz, woriu jeue Zahl richtig auge-gebeu fci. DoL wir konnten in der „sJtovke" nur den Auffatz eines geroiffeit Solmajer entdecken. Slits der Feder des Herrn Schollmayr, deffen Slovenifch in eine Parallelc mit feinen landwirthfchaftlichen Kenntniffen zu stellen sein diirfte, ist uns in jenem Blatte bisher noch nichkS vorgekommen; wie kann iibrigens ein Herr Schollmayr, der aus Druck-fehlern in unfcrtm Blatte Waffen, die zwar hochst uugefahr-Itch find, fiir feme landwirthschastlichen Kampfe fchmiedct, von uns verlaugen, die Druckfehler des „Triglav" zu be-richtigen? Solche Einfalt ist uns noch nicht niitcrgekommen. Die Redaktion. Witterung. Laibach, 16. Dezember. Wolkendecke geschlossen, die Berge in Wolken gchiillt, siidwestliche LuftstrLmuug anhaltend, mildes Wetter. Warme: Morgens G llhr + 6.5", Nachm. 2 Uhr + 7.8’ (1867 + 5.5°, 1866 + 0.8”). Barometer 326.30'", im Fallen. Das gestrige Tagesmittel der Warme + 6.2°, unt 7.1“ iiber dem Normale. Angekommene Fremde. Am 15. Dezember. Stadt Wien. Haim, Agent, Wien. — Adam, Kaufm., Dornbirn. — Hauf, Postm., Gotlfchee. — Gras Kottu--linsky, Komenda. — Pototfchnig, Gewerlsverwalter, To-plitze. — Naglitsch, Saufm., Lack, — Frau v. Otto, Guts-befitzerin, Wameg. — Arthur, Schatifpielerin, Wien. Ulefaiit. Horwath, Handelsm, St. Bartholme. — Pe» terlin, Kooperator. — Gkbhardt, Kaufm., Briinn. — Spieh, Handelsm., Pest. — Tarre, Driest. — Weiner, Handelsm., Triest. Berstorbeue. Den 15. Dezember. Johann Polansek, Jnwohner, alt 65 Jahre, im Zivilfpital ait der Lungenlahmttng. Geschiistszeitung. Verfalschung von geriebenem Kaffee. Bor kurzern erfchieit in einer analitisch-che--ntischen Zeitschrist ein Artikel iiber die quantitative Ausinittluug von Kaffeesnrrogaten in damit versalschtem geriebenen Kassee. Diese ganz einsache Mcthode wurde vou C. Draper in Fil. Mag. (Bol. 34. Nr. 226 besprochen und beruht einsach auf dem Umftanbe, datz atle Surro- gate (Feigen- nnd Zichorienkaffee), fogleich auf Wasier geschitttet, in demselben zu Boden siukeu, wahrend Pulver aus echtent Kassee aus der Oberflciche des Wassers snspendirt bleibt. BesonderS wen>t die Kaffee-bohne frisch gerostet und gerieben luttrde, halt fie sich mehrere Tage an der Oberflache des Wassers. In einem Kasfeepnlver, welches also mit Zichorten- laffee verftilscht ift, kann jede Haussran die Bcrfal-schung erkennen, sic schuttet einc bestimmle, dem Raume nach gentessene Onantitat des Kaffecpulvers auf Wasser, laht es 5 Minuten stehcn, gietzt vor-sichtig dann das Wasser mit dem schwebenden Kaffee-pulver ab, trocknet den Bodensatz, bestimmt wicder das Volumen durch Abniessen uud ift so im Stande, beilanfig die Onantitat der Verfalschung zu eruiren. Sp-rkO-KWdmchM«. Marlrtbcricht. Laibach, 16. Dezember. Auf dembeutigcnMarkte find erjdiieuen: 15 Wagcu mit Gctreide, 2 Wageii mit.Heii und Stroh troh „ — — Msvlen 3 84 Holz, hartcs, pr. Klft. 5 60 Rindsschmalz pr. Pfd. — 48 — wcichcS, „ 3 70 Sckweineschmalz „ — 42 Wein, rother, pr. Speck, frisch, „ — 32 Eimcr .... i> — Speck, geranchert, „ — 40 — weitzcr .. . . — —' Gedenktafel fiber die am 18. Dezember 1868 stattfindenden Lizitationen. 2. Fcilb., Osel'sche Real., Kropp, BG. Radmannsborf. — 1. Fcilb., Ncsbcrchlchc Neal., ©ittid), 558 fl., BG. Sit-tich. — 1. Fcilb., Hclar'sche Real., Laufeu, 1454 ft., BG. Rabmaimdtiorf. — 3. Fcilb., Klaucnik'sche Real., Sava, BG. Kronan. — 3. Fcilb., Stcrnisa, Obergupf, BG. Treffcn. — 1. Fcilb., Schrey'schc Real., Dobravca, 1854 ft., BG. Sittich. — 1. Fcilb., Skreincr'schc Real., Ambrus, 962 fl., BG. Sciscnberg. Theater. Heute: Die Waise mts Lowood. Schanspicl von Charlotte Birch-Pfeiffer. Persoucn: Mistrctz Rccd, Fr. Schmidts. — John, ihr Sohn, Frl. Nagel. — Kapittin Henry Whytficld, ihr Bruder, Hr. Moscr. —'Dr. Blackhorst, Hr. Stesan. — Janc Eyre, cine Waifc, Frl. Karoline Arthur. — Lord Rowland Rochester, Hr. Bergmanu. — Clarisse, Frl. Ander. — Lady Georgine Clarcns, Witwe, Frl. v. Stefany. — Mistrctz Judith Harleigb, Frl. Mahr. Telegramme. Wien, 15. Dezember. Der Finanzausschuh r.ahm heute den Antrag an, wegen der NachtragS. konvention zum britischen Handelsvertrage Sach-verstSndige zu vernehmen. Der Budgetausschutz nahm den Gesetzentwurf betreffend die Forterhe-bung der Steuern an und wieS die Theilvoran-schlage den Einzelrefrrenten zu. lls Wkihnachts- uud Ueujahrs-Gefchenke zu billigst feftgcfctstcii Prcifcn crnpfichlt die Ga-lauteric Waarcn-Handlung Jowof Karinger bem p. t. Publikum ihr mit deni Ncuestcn und Ntitzlichsten rcid) ausaestattctes Waarcnlagcr in (Jliinnsilbcr, Plaque, Kronzc, Lcder, Holz, Terracotta etc. Damenschinnck in Pierre be Stratz, Stahl und Glas. — Holzjcknitzwaaren, bic auch zur Stickerei-Einlegnng geeignet. — Sager von engl. und sranzvs. Parfitms, Sciscn, barnt anberen Toilcttgegenstandcn zu alien Preiftti. — Petro« lcum-Lampcn und elegante Schirmc. — Grotze Auswahl angefangcncr und fcrtigcr Arbcitcn jit allcn crbenttidwn Zwccken, toobei bemertt wird. bafi Lollendnng und Montirnng billigst besorgt roirb. — Ncuc Dcfsins, wozu Stickmaterial in Gold und Silbcr, allc Sorten Seide, 4-, 8-, 12fachc Wollc zu 12 bis 20 fr. pr. Loth affortirt vor-hanbcn ift u. s. w. Dcr in bcr Handlunq dr« Vincenz Woschmigg, Hauplplatz 237, auSgcstcNte Weihnaohtsbeum cnthalt schiinc billige und filr jedermann rccht gut vcrwendbare Ohrlst-besoherungen. Urn giitigen Bcsuch wird gebctcn. (no—H) I Anempfehlung! Die A. Rleliel’s Handlung Den vcrefirten Mitgliedern bcs finfittovmm# wird hicrmit bekannt gcgcbcn, datz Aonnerstag den 17. b. W. durch Hcrru Pfctrrcr Otto SelmeU die zwcilc populSr-wiffciischaftlichc Vorlcsuug „Ueber die piidagogische Behnndlunq der Blinden und i'hre soziale Slellung" abgehalten wird. 5luf(iiifl prazisc 5 Ilhr Abends. Laibach, am 16. Dczcmbcr 1868. (156) Von dcr Jiflftnoumins-f irrKtton. flusoevftauf I I s des (139-4) i 56 I i it i Jnfef pfrnbadjcr’^1" Waarenlagers Spitalgassc Haus-Nr. 270. Im Hause Nr. 13 mil Hanptplatze vis-&.-vis dcr Hrndeczkybruckc werden flute sttirrischt EigknbMweine zu billigsten Preisen ausgeschankt und wird um gitti-fltn und zahlreichen Zuspruch gebctcn. (154—8) Wlrkllch ecliter Wachholder Branntwein -ua per Mas; fl. 1.10 franko Laibach. Dcn Hcrren P. T. Abnchmcrn versubert die bestc Bc-sorgnng und erbittet sich die gcncigtcn Anftriige per Post ergebenster JOH. NEP. RANTH, (152—2) in Bilticl)gratv Wiener Borse vom 15. Decenlber. 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Metalliques . 50.70 59.80 kose boil 1854 . . . 85.75 86.25 Lose von 1860, ganze Lose von I860, Fiinst. 91.75 91.85 07.75 98.25 PrLmiensch. v. 1864 . 110.40 110.60 Qrundentl.-Obl. Steiermark )U 5 pCt. 88.- 89.— Kiirnten. Kraul u. Kiistenlanb 5 „ 84.— 90.- Ungarji . . zu5 „ 78.— 78.50 Kroat. u. Slav. 5 „ 77.75 78.50 Siebenbiirg. „ 5 „ 72.25 73.— Aotien. Nationalbank . . . 666.50 667.50 Crebitanstalt . . . 242.50 242.60 91. o. EScompte-Ges. 661.— 663.— Anglo-osterr. Bank . 189.75 190.25 Deft. Bobencreb.-A. . 206.- 208.— Oest. Hvvoth.-Bank . Steier. EScompt.-Bk. 70.- 71.- 217.— 221.— Kais. Ferb.-Norbb. . 1982 1987 Sitbbahn-Gesellsch. . 197.90 198.10 Kais. Clisabetb-Bahn. Carl-Lubwitz-Bahn 173.75 213.25 174.— 213.50 Siebenb. Eisenbahn. 150.25 150.75 Kais. Franz-IoscsSb.. 163.50 164.— Fitnft.-Barcser E.-B. Alsolb-Fium. Bahn . 163.— 163.50 151.25 151.75 Pfandbrlefe. Nation. o.W. verloSb. 93.30 93.50 Ung. Bob.-Erebitanst. Allg.ost.Bob.-Crebit. bto. in 33 3. ritckz. 92.— 92.25 106.50 107.35 86.75 87.— 97.- 100.50 107.— Ceft, Hypoth.-Bank Priori tats-Obligr, Siidb.-Ge!. zu 500 Fr bto. Bons SpCt^SL7.»0 SS8.S0 Ncrdb. (100 fl. CM.) «4.50, 95.50 Si-b.-B.(L»ofI.<>.W.) #i«bol[#6.(300fl.i).5m.) Franz-Jos. (200 fl.©.) Lose. Ware 98.— 81.25 85.25 88.25 84.75 85.75 88.00 Credit 100 fl. o. W. . Don.-Dampffch.-Gef. ju 100 fl. EM. . . Tries!er 100 fl. CM. . Mo. 50 fl. 0.213. . Ofencr . 40 ft. ii.W. Stzterhazy fl. 40 CM. Salm . „ 40 „ Palffy . „ 40 „ Clary . „ 40 „ . GcnoiS „ 40 „ °Dindifchgriitz 20 „ Waldstein . 20 „ Keglevich . 10 „ Rud°lf«stist. 100.2D. Weohael <3 Mon.) AugSb. 100 fl. flldd.W. if. Sterl. franc« 153.75 154.25 118.- 55.- 33.- 100.— 41.50 32.50 3ti. 33.50 20. 21.50 14.50 14.— Franks. 100 f London 10 ’ Paris 100 Mtinzen. Saif. Milnz-Ducaten 20-FrancSstiick. . BereinStbalcr . . ©liter .... 94.— 120.— 56.- 33.60 170.— 42.50 33.50 37.— .34.— 21.— 22.50 15.50 14.50 100.25 100.30 119.80 47.00 5.09 9.55 1.76* 118.50 100.40 100.50 119.90 47.65 5.70 9.66 1.77 119.— Telegraphischer Wechselcours vom 16 Dezember. 5perc. Metalliques 69.50. — Sperc. Mctalliqucs mit Mai- und November-Zinfcu 60 30. — Sperc. NationalAnlehen 64.90. — 1860er Staatsanlehen 91.10 Bankaktien 667. — Krebitaktien 247. — London 120.10. — Silbcr 118.75 K. k. Dukatcn 5.72. Bcrlcgn nnb fiir dieRedaktion etrantoortlich: Dttomar Bamberg. Druck von Jgn. v. Klcinmayr & Fed. Bamberg in Laibach