PrarmmcrarionS Preise: Fiir Laibach: Ganzjiihrig ... 8 fl 40 Ir. Halbjiihrig ... 4 „ 20 „ Lierteljiihrig . . 2 „ 10 „ Monatlich „ 70 „ Laibacher Redaction: Bahkhosgaffe Nr. 132. Mit der Post: Eanzjijhrig. . . 11 ft. — fr. Halbjiihrig ... 5 „ 50 „ Bierteljiihrig . . 2 „ 75 „ Fiir Zustellung ins Haus Bier; teljiihrig 25 Ir., moiiatl. 9 tr. ®ingcine Nummern 6 Ir. Expedition- & Jnserateu. Bureau: Longrehplatz Nr. 81 (Buch-handlung von Jgn. v. Klein. mayr & Fed. Bamberg.) Jnsertionspreise: Fiir bit einspaltige Petitznle & 4 fr., bei zweimaliger (Sin schaltnng L 7 tr., breimal'.gn k 10 fc. JnseriionSstemPel jebe«mai 30 tr. Bei grdheren Inseraten unb iSftem Einschaltung entsvre-chenbcr Rabatt. Anonyme Mittheilungen wrrdrn nicht berficksichtigt; Manufcripte nicht zurfickgesendet. Nr. 106. Freitag, 9. Mai 1873, — Morgen: Isidor. 6. Jahrgang. Die politische Bedeutung der Welt-ausstellung. Die materiellen Jnteressen scheinen berufen zu fein, dasjenige Band in bcit Bcziehungen der Vbl-ter zu einandcr zu schlingen, das bis jetzt weder der politischen Macht noch irgend einem rcligiosen Prinzipe zu kniipfen gegluckt ist. In bent Momente, too die Botschaft des Friedens an die Volker der Erde ergangen, sich an den Usern der Donau zu einem Wettkampfe der Civilisation einzuftnden, scheinen die alien Feindschaften und Eifersiichteleien wie ausgetilgt, wohlwollend reichen sie sich die Hande zum friedlichen Austausch ihrer Erzeugnisse. Die Fiirsten dieser Volker, die nicht selten einander in Waffen gegenuberstanden, deren verkehrte Politik die Volker gar oft zwang, sich gegenseitig zu zer-steischen, haben sich ebenfalls beeilt, dort zu erschei-nen, mo Arbeit und Kunst ihrer Unterthanen vor den Augen der Welt so gewaltige Triumphe seiert. Die tonangebenden Blatter in den auswartigen Jn-dustriestaaten stimmen in der Anerkennung des groh-artigen Ausschwungs, den Oesterreich genommen und der ihneu in Wien aus dem Weltausstellungsplatze greisbar vor Augen liegt, ruckhaltlos uberein; Organe aller Parteien benutzen die Gelegenheit, der Hoffnung Ausdruck zu geben, dah der Friede des Welttheils zum Segen der Volker aus diesein er-habenen Kulturseste hervorgehen und dauernd be-griindet wcrden moge. Tressend charakterisiert namentlich der „Hamb. Corresp." die politische Bedeutung der Weltausstel-lung. „Alle Volker Europas", schreibt das in der nordischen Weltstadt erscheinende Blatt, „nehmen an dem grohen Feste theil, das in der grohen Donau-Hauptstadt eroffnet warden, fur keineS aber hat dieses Fest so hohe Bedeutung, wie fiir das deutsche Volk. Die Triumphe, welche der osterreichische Ge-werbfleih aus der vierten grohen Weltausstellung seiert, find zum grohen Theile deutsche Triumphe. Nicht nur die Ziigel der politischen Rcgicrung fiber das weite Donauthal und die Karpathenniederung ruhen in deutschen Handen, der deutsche Stamm ist zugleich der Trager des gewerblichen Lebens und des hohen industriellen Ausschwunges, dessen das Reich der europaischeu Mitie sich ruhmt. Deutlicher kann die weltgeschichtliche Bedeutung des osterreichi-schen Staates, deutlicher der Segen einer deutschen Vermittlung zwischen Orient und Occident nicht illustriert wcrden, als durch diese Ausstellung, welche das Werk zahlloser unter deutschem Scepter geei-nigter Stamme ist. Der deutsche Zeuge dieses Festes wird unwillkurlich daran gemahnt, bah die Wohl-sahrt und Sicherheit seines Staates wesentlich be-diugt ist durch die Ausrechterhaltung der Monarchic, welche ihren Berus, die Ostmarkcn deutscher und europaischer Civilisalon zu huten und die bunt-schcckigeu Volkerstamme der Donaumiindung mit fester Hand zusammenzufassen, um so crsolgreichcr ersullen wird, wenn sie an den Stammesgenossen diesseits der bohmischen Berge zuverlassige Verbfin-dete und umsichtige Freunde besitzt." Das Blatt erinnert sodann an die Depesche, die Ffirst Bismarck mitten in den Sorgen des Feld-zuges von 1870 an den deutschen Botschafter in Wien geschrieben Habe und in welcher er sagt: „Die ungehemmte Entsaltung der materiellen Jnteressen beider Lander wird auf unscre politischen Beziehnngen eine wohlthatige Ruckwirkung auhern. Deutschland und Oesierreich-Ungarn, wir dfirfen es zuversichtlich hoffen, wcrden mit Geffihlen gegen-seiligen Wohlwollens a»f einander blicken und sick zur Forderung der Wohlfahrt und des Gedeihens beider Lander die Hande reichen." „Die Erwartung, so sahrt der „H. C." fort, welche der Reichskanzler damals aussprach, ist inzwischen zur Wahrheit ge-worden: von ihrer Bestatigung durch die wiener Weltausstellung hoffen unb erwarten wir, sie werbe huben und drfiben die letzten Ueberreste alien Mis-trauens beseitigen, Deutsche und Oesterreicher in der Ueberzeugung besestigen, bah die Allianz ihrer Staaten mehr ist als ein Bedurfnis deS Augen-blickes, dah sie den Grundpfeiler des einzigen euro-paischen Systems bildet, das die Fahigkeit besitzt, bestiinmend auf die Vcrfohnung alter wiberstrr-benden Jnteressen innerhalb des Welttheiles einzu-wirken." Nicht minder sympathisch begruht das Welt-blalt an der Themse, die ..Times", die wiener Weltausstellung. Auch sie heben insbesondere die poli- JeM'eton. Die Beschreibung Khiwas. (Fortsetzung.) Das Klima Khiwas ist das der Steppenlan-: im Soinmer ist es druckend heih und im Winter ftcigt die Kalte zuweilcn auf 19 Grad. ®er Amu geht gcwohnlich fchon im Februar auf jjnd ist nur einen Monat zugefroren; bald davauf "eginni denn auch der Frfihling. Der Sommer be-SWnt mit bent April, und der Herbst macht sich trft Mitte November fuhlbar. Die Unbequemlich-keiten des Sommers find die Hitze und der unleid-"che Staub, ber in dichten Wolken von den Sand-wusten heriibertreibt, die des HerbsteS die grohc Veranderlichkeit des Wetters. Regen und Schnee Men ubrigens sehr selten. Dank der kiinstlichen Bewasserung geben die Khiwa gebauten Feldfrlichte vortressliche Ernten. Der Weizen gibt in guten Jahren das sechzigfte, °er Reis das vierzigfte bis siebzigste Korn. Die Dshugara tragt sogar dreihund-rtsaltig; die Kornev t°"selben erfctzen den Haser und die Stengel das eu ffir Pferde und Vieh. Auherdem werden auch erste, Linsen und Erbsen gebaut. Von Nutzpflanzen werden Baumwolle (vorzugsweise im Siidcn), Hans (im Nvrden, ausschliehlich zu Stricken verbraucht), Kunshut (eine Oelstucht), Krapp, Tabak und Flachs gebaut. Da Wiesen sehlen, wird die Luzerne gejfiet, die dreimal geschniiten wird und ein gules gutter gibt. Wessen sich aber die khiwesische Oase ganz besonders ruhmen kann, das find die Fruchte, die sich durch einen ungewohnlich angenehmen Geschmack auszeichnen. Es gedeihen ganz vortressliche Aepsel, Birnen, Pflanmen, Aprikosen, Trauben, Granaten, Psirsiche und vor allem Melonen. Gemiise wird •mit Ausnahme der Mohrruben unb Zwiebeln fast gar nicht gebaut. Von ben Baumen, die gleichfalls einer forgfaltigen Pflege bebtirfen, werden die Pappel, der Nuruan und Karaman (eine Art Ruster) als Nutzholzer verbraucht, wahrend der Maulbeerbaum die Seidenwurmer niihrt. Die Angaben fiber die Bevvlkerung find fo-wohl in statistischer wie in ethnographischer Hinsicht sehr unzuverlassig. Zu den anfaffigen Bcwohncru gehoren die Usbekm, TadshikS und Perser. Die Usbekeu sind als die Eroberer Centralasiens der herrschende Volksstamm, vbgleich sie in geistiger und font it a itch in moralischer Hinsicht ben Tabshiks nachftehen ; sic mogen im ganjen 100.000 Jndivi-bucn zahlcn, befchaftigcn sich mit Ackcrbau, zum Theil auch mit Handel unb liefern das Hauptcon- tingcnt des Heeres. Die Tadfhiks, ein Bolt indisch-persischer Race, sind die Ureinwohner Centralasiens, die von den Usbeken unterjocht wurden, jetzt aber neben diesen leben unb fast den ganzen Handel in Handen haben. Sic zahlcn gleichfalls gegen 100.000 KSpfe, oielleicht auch clwas mehr. Die Perser sind Sklaven oder Freigelassene unb deren Nachkommcn und zahlcn nach Vambvrh 40.000 Matin. Sic find bie arbeitfainfte Klasse ber Bevvlkerung unb be« schastigen sich vorzugsweise mit Atferbou. Die Viehzucht ist unbedeutend unb das Vieh ist klein; Kameele unb Dromebare roerbcn auch nicht viele gehaltcn; von diesen sinb letzterc groher unb krastigcr als bie erfteren; die Esel sind zwar klein, aber stark unb werben zum Fahren und Reiten gebraucht. Die kirgisischen Pserbe sind klein uud schwach; die Argamaktit von rein turkoma-tiifcher Race aber groh, fchon, stark, fcurig unb fchnell. . Die aus beiden gemischte Race, Karabair geiiannt, ist auch noch kraftig unb fiaitlich. Die nomabisierenden Bewohner des Khanats haben mehr Vieh als bie fehhaften, aber lange nicht soviet als die Orenburg 'schen unb sibirischen Kirgisen. Zu btit Nomaden gchbrcit zunachst bie Kara-kalpaken, bie in der Mfinbungsgegenb bee Amu-darja bis beinahc nach Daukara hinauf unb auch auf bent rcchtcn User deS Stromes bon Kiptschak tische Bedeut ung derselben hervor. Die Weltausstellung an sich tonne zwar in England keinen gro-tzen Enlhusiasmus crregctt, benn die Lust zu solchen Unternehmungen Habe fiir England den Reiz der Neuheit verloren. Aber die wiener Weltausstellung music cbcn nach ganz anderen Prinzipien beurtheilt werden. Der Anblick, der bei der ErSffnung sich dargeboten, fei nicht allein sehr glanzend, sondern von hochstem politischen und socialen Jnteresse ge-wscn. Dieses Oesterreich, fahren die „TimeS" fort, das mit England und Frankreich wetteifert, das alles, was die Welt an Glanz besitzt in seiner Haupt-stadt versammelt, ist dem grotzteu Misgeschicke aus-gefetzt gewesen, das itur immer einen L>taat treffcn kann. Revolution, Biirgerkrieg, daS eiserne Regiment der Reaction, die Herrschaft der Priester und Soldaten, der Polizei und ihrer Spione, finanzielle Berwicklungen, die hart an den Ruin streisten, end-lich Niederlagen in zwei denkwurdigen Kriegen, die Derluste in Deutschland und Jtalien — a lie die Calamitaten haben sich unter der Regierung dcs ge-genwartigen Kaisers ereignet. Bor 25 Jahrcn hat man von O e st e r r e i ch gesprochen, roic jetzt von S p a nien. ..Fortschritt" war tin Wort, dessen Gebrauch widersinnig erschien in Verbindung mit einem Reiche, dem Metternich und Fiirst Felix S ch w a r z e n -berg ihre Politik ausgedriickt hatten und das in unheiliger Allianz mit den verwerflichsten Elementen geistlicher und weltlicher Reaction gefesselt war. Und doch sehen wir jetzt unter alien Staaten teinen, der tin hervorragenderes Beispiel des Fortschrittes bieten wiirde, als Oesterreich". Die „Timcs" schildern nun, roic die Niederlagen, Prufungen und Ziichti-gungen Oesterreich wohl bekoinmen find. In viel-sacher Hinsicht sei Oesterreich buchstablich umge-wandelt worden. „Politische Verandernngen und die Freiheit der Discussion" haben das sociale Leben des Voltes beeinflutzt, und so sei ein neues Geschlecht rntstanden, wesentlich verschieden von den wohl ge-mllthlichen, aber politisch gleichgiltigen, unterneh-mungsseindlichen, that- und kraftlosen Borsahren vor 1848. Es ist, als wenn ein Strom von Licht und Leben eingedrungen ware. Viel haben die Eisen-bahnen, weit mehr aber der Liberalisms gethan. Die „TimeS" heben nun hervor, wie dicse Um-wandluugen sich bei der Weltausstellung auhern. In den Zeiten, als Fiirst Windischgratz und Jelacii Wien bombardierten, hatte es wohl keinen Anlatz zu festlichen Kundgebungen finden konnen. Aber abgesehen von politischen Zwischensallen ware Wien damals auch in teiner Weise fiir die Weltausstellung geeignet gewesen. Die Industrie war bis Gurlen umherstreifen und circa 10.000 Kibilken oder 45.000 KSpfe stark sein mogen. Sie beschas. tigen sich auch mit Ackerbau und Fischsang und sind ein sriedliches Volk, das von den Khiwesen dutch Abgaben gedruckt wird und sich dem ersten unter-wersen wiirde, der es von diesem Drucke befreite. Die Kirgisen, 6—7000 Kibitken, das heitzt unge-fiihr 35.000 Jndividuen stark, nomadisieren theils mit den Karapalpaken zusammen, theils am Taldyk und Aibugir und beschaftigen sich vorzugsweise mit Biehzucht, weshalb sie auch oft die guten Weide-platze von Jangissu aufsuchen. Die Turkomanen haben ihr Nomadenterrain in den westlichen und sLdlichen Grenzdistricten des Khanats und auch in den Steppenzonen zwischen den Jrrigationscanalen. Ihre Zahl ist schwer zu bestimmen, es werden aber kaum mehr als 10—15.000 Kopfe sein. Sie kiinnen dem Kahn als Reiterei dienen, sind aber arge Riiu-ber, die beim ersten MiSgeschick der ansassigen Be-viilkerung gesahrlicher werden konnten, als der Feind. Auherdem ist noch eine geringe Zahl Araber, Iuden und afghanifcher Jamschiden anzutreffen. Jyi ganzen ziihlt also Khiwa ungefahr 340.000 Bewohner, 100.000 nomadisierende und 240.000 ansassige. (Schlutz fotgt.) wenig mehr, als was durch Handarbeit erzeugt werden kann; der Handel beschrankte sich aus das; Deiailgeschaft; das Bankwesen bewegte sich in den j engsten Granzen, und Combinationen fur grotze Unternehmungen waren ganzlich unbekannt. Jetzt aber steht Wien in gleicher Hohe mit Paris. Die „Times" entschuldigen es auch, datz die wiener Weltausstellung am 1. Mai noch nicht sertig gewesen, in London im Jahre 1851 sei dies auch der Fall gewesen. Autzer. den „Times" sncht auch die »Berliner Nativnal-Zeituug" die p oli tische Seite der Weltausstellung zu beleuchten. Aus dem betreffenden, von Wien datierten Artikel geben wir die folgenden Stellen wieder: „Der welthistorische Moment ist voriiber; die wiener Weltausstellung ist erosfnet. Ohne Zweifel ist diefer Tag des ersten Mai 1873 fiir die Entwicklung Oesterreichs von hoher, ja von mischatzbarer Bedeutung. Nach England und Frankreich hat es zuerst sich an ein solches riesiges Un-ternehmen gewagt. Denn wie unsertig und gebrech-lich auch uns das Ganze heute noch entgegenstarrt, man dars iiber dieser Unvollkommenheit nicht ver^ gessen, datz mit jeder neuen Ausstellung neue Schwie-rigkeiten sich aufgethurmt haben und die Bewalti-gung der Massen, die Herstellung der Harmonic aus dem Chaos immer muhsamer, immer langath-miger geworden ist. Oesterreich will zeigen, was es aus industriellem Gebiete vermag, will lernen, was ihm sehlt. Mit seinem Kulturfortschritt will Oesterreich seine Niederlagen in Schatten stellen. Worm es die anderen Bolker ubertrifst, worm es ihntn nachsteht, mutz die Aufgabe fur spatere Erorterun-gen sein. Im Lugenblick kann man ihm von deut-scher Seite nur das herzlichste Gliick wunschen, einen solchen Tag edelsten Ruhrnes, eines palmenreichen Triumphes in seine Annalen verzeichnen zu konnen. Erscheinen wir Deutsche auch nur als Gaste, wie alle anderen Nationcn, in dem Jndustriepalaste des Praters, wir fiihien uns als die bevorzugten, die willkommensten. Sind es doch hauplsachlich die Deutschen in Oesterreich, die dies Werk zu Stande gebracht haben; wissen wir uns doch mit ihnen durch taufenb Faden, die das kunstlerische Schasfcn und die gewerbliche Thatigkeit voll und kraftig durch-dringen, auf das iimigste verbundcit. Deutschland und Oesterreich werden einig aus dem Industrie-palaste hcraustrcten, wie sic einig eingetreten sind. Wir begriitzen ben ersten Mai als einen S ieges-t a g des d e u t j ch e it G e i st es , deutschen Fleihes; neidlos sehen wir di: Bliithe und ben Aufschwung unsercr StainmeSbriider in der Ost-mark und frcuert uns, Zeuge eines solchen unver-gleichlichen Festes gewesen zu sein."__________________ Politische Rundschau. Laibach, 9. Mai. Inland. Die W a h l b e w e g u n g gerath in Fluh. Aus Salzburg meldet man, datz der dor-tige inatzgebende liberate Verein das Prograrnrn des deutschen Parteitages in Wien .angenommen hot. Im italienischen Theile Tirols hat der natio-nal-liberale Verein fur daS Trentino die Wahl-bewegung in die Hand genoinmen und zur Berathung der Stellung der liberalen Partei zu den Reichs-rathswahlen eine Generalversaminlung seiner Mit« glieder einbcrufen. Auf dem Programme ftehen autzer» dem folgende Verhandlungsgegenstande: iiber das Verhalten Walschtirols gegeniiber den Ubrigen Par-teien des Reiches im Abgeordnetenhause; iiber die representative Korperfchaft, in welcher rechtrnatzig die selbstandige Stellung des Trentino- verhandelt unb deschloffen werden kann; enblich iiber bus Pro« gramm beS national-liberalen Vereines gegeniiber : dem tiroler Landtage nach dem Jnslebentreten des neuen Wahlgesetzes fur den Reichsrath. Die ..katholische Rechtspartei" verzichtet dies« mal in Niedero ft erreich im vorhincin auf jede > Wahlagitation. Begrllndet wird dieser Alt der Ent-sagung im „Vaterland" mit den traurigen Erfah. rungen bei der letzten niederosterreichischen Wahl-campagne. Alle „mit vielen Opfern von Zeit unb Geld" unternoinrnenen Agitationen der Partei Leo Thuns waren im Jahre 1871 an „der gcinzlichen Unthatigkeit der Mehrzahl des eingeschiiHterten Kle-rns" gescheitert. Jnzwischen Habe die Staatssub' vention fiir den bedrangten Klerus „nicht wenige" Geistliche dazu vermocht, sich der „staatsburgerlichen Haltung" von nun an zu befleitzigen. Auf dem Lande aber tonne tein Casino ohne Geistliche be-stehen. „33 on funfzig Casinos bestehen sactisch auf d em Lanbe nur noch vier." Eine von ber „katholischen Rechtspartei" unternom-mene Wahlagitation wiirde also ersolglos sein. Jetzt mochten die „verfassungstreuen" — das heiht, osterreichisch gesinnien — Katholiken die Agitation in die Hand uehmen. — So das EingestandniS „vieler Mitglieder und Fiihrer der katholischen Rechtspartei von Niederosterreich" im „Vaterland". ES beweist die gewaltigen Fortschritte, welche der Staats-gedanke binnen Jahresfrist errungen hat. Von Tirol und Vorarlberg abgesehen, ist Leo Thun unter den nichtslavischen Oesterrcichern ifolicrt. Die »Wiener Ztg." publiciert das Gesetz vom 27. April 1873, bttresfenb die Organisation der Universitatsbehorden; ferner das Gesetz, bctresfenb bit Herstellung einer Eifenbahu von Leluchow nach Tar now neb ft Abzweigungen; bas Gesetz , be-treffend die Bewilligung einer Lottcrieanleihe fiir Laibach, und das Gesetz, betreffend dieBer-langerung der Giltigkeitsdauer des Gefetzes vom 3. Niarz 1868 iiber die Gebiihren- unb Stempel-freiheit bei Arrondierung von Grundstucken. Ausland. Ueber die neue „heilige Allianz", welche jetzt in Petersburg geplant werden soil, wird der »Bohemia" aus Wien officiLS geschrieben: Was die hochofficiiise „Preuhische Pro-vinzial-Correspondenz" iiber eine deutsch-russisch-oster-reichischc Entente (Einverstandnis) geschrieben, _ hat die eigentlich politischen Kreise nicht iiberraschen konnen; der Samen dieser Entente wurde nichl erst bei ber berliner Drei^Kaiser-Begegnung gelegt, er hatte damals schon Halme zu trciben begonnen. Aber das grotze Publicum war nicht daraus vor-bcrcitct, datz die Dinge schon so weit gediehen sei" sollten, datz die — warum [cheucrt wir das Wort. — Allianz zwischen den drei „nordischen Reichen" schon so greifbare und fertige Formen angenommen Habe. Wir, wir acceptieren das Ereignis ohne Furcht unb ohne Mistrauen. Als tine neue und starke Frie dens biir g s ch a ft, als mchts an-deres, gibt es sich; als cine solche nehmen wir es hin. Republikanisch oder kosakisch, das konnte in einer sriiheren Zeit die Frage sein; zwischen beiden liegt seitdem die constitutionelle Monarchic und an ihr werden Republikanci- und Kosaken zuschanden werden. Und was uns vollends beruhigt, das ist die Genesis ber Entente, wie sie in der „Provinzial-Correspodenz" geschrieben steht, denn nicht ctroa ist Ruhland das Bindeglicd zwischen Oesterreich und Deutschland, sondern Deutschland ist das Binde-glied zwischen Oesterreich und Ruhland. Das gibt bet Entente einen entschieden deutschen Character, und ber deutsche Eharakter kann nimmermehr srcih« ' inorderisch sein. Erhaltend, ja; aber zu crhal haben wir jetzt nicht mehr den Absolutismus, son* dern den freien Vcrfaffungsstaat." Morgen wird der deutsche Kaiser von Petersburg nach Berlin zurllcktehren. BiSmara wird sobami fchon am Mnftigen Mittwoch der De-battc des Reichstages iiber das Pretzgesetz vet-wohnen, welche auf seinen Wunsch bcrtagt worden ist. Die Sachlage beziiglich der Kirchengesetze wird der deutsche Reichskanzler zwar durch die Herren-haus-Amendenients leicht verandert, doch keineswegs bedentlich vorsinden ; denn die Annahmc derselben im Abgeordnetenhause ist gesichert unb die unver-ziigliche Publication derselben schon so weit vorbe-rcitet, dah sie noch im Lause dieses Ltonats erfot-gen tann. Damit werden a tie Proteste, welche aus der fuldaer Conferenz hervorgehen diirften, gegen-standslos geworden sein. Die Ertlarung der mania", welche in die Welt hinauSschreit, dah de deutsche, respective preuhische Episkopat wiihrenb der elfhundertjahrigen christlichen Vergangenheit Deutsche lands noch nie so einig mit Rom und so einig mit sich selbst gewesen ift, als er eS diesmal in Fulda war", ist eitel Renommisterei. In dem Quirinal zu Rom scheint man mit groher Befriedigung von dem K a i s erb e such in Petersburg Kenntnis zu nehmen und nicht im geringsten von der Angst vor dem heiligen Allianz-Gespenst geplagt zu werden. Die Reise des Kaisers Wilhelm, meint die ..Italic", sei cine neue Enttau-schung siir die franzosifche Presse, welche fur den Rcvanchekrieg aus eine Allianz mit Ruhlanb hoffe. Jndem nunmehr die Hypothese eines deutsch - russi-schen Krieges beseitigt sei, Habe tein Bolk in Europa das Jnteresse oder die Mittel, einen Conflict her-vorzurusen oder die gegenwartige territoriale Ein-theilung des Continents abzuandern, zumal auch Oesterrich naturgemah sich Deutschland und Ruhland anschliehen werde. „Daraus", schlieht die „Jta-lie", ..erklaren wir uns vollkommen die Sprache der berliner „Provinzial-Corresponbenz* iiber die Frirdensliga der drei Kaiser und wiinschen ausrich-tig, dah diese Friebensverheihungen sich verwirklichen mogen. Wir sehen gar nicht ein, aus was wir zu hossen hatten, wenn ein Krieg ausbrache, aber wir wissen sehr gut, was wir siir unser Land im Falle eines Krieges zu fiirchten hatten." Dagegen ist ein Artikel des haufig alS officios geltenden „RnSki Mir" nicht zu uberfehen, der sich in ziemlich unwirschem Tone uber die Reise des Kaiser Wilhelm und die Bedeutung, die man ihr beilege, auslaht. Die Betheiligung des Czaren an dem Drei-Kaiser-Bunde sei siir Ruhlanb kein Vor-theil. Ruhland Habe nicht die sociale Revolution zu fiirchten (?), die Deutschland bedroht, es solle daher nicht zum zweitenmale zuin Retter Europas werden, urn denselben Dank wie im Jahre 1848 zu erhalten. Nicht das Gesiihl, sondern der Vortheil bewege die Politik; Bismarck selbst sinne auf neue Siege und neue Kriege. Dasselbe Blatt meldet auch, dah Furst Bismarck wcgen dringender StaatS-angelegenheitcn Petersburg vor dem Kaiser Wilhelm berlassen und nach Berlin zuruckkehren werde. Bom Insurrections-Schauplatze in Catalonien ist nur ein Raubzug zu ver-zeichnen, welchen Don Alfonso in Begleitung seiner Maria vom '»chnce zur groheren Ehre Gottes aus-gefiihrt hat. Begleitet von den Banden Mirets, Nastallats und Vidals, welche eine Gesammtstarke von 1200 Mann haben, brachte das prinzliche Ehe-Paar die Nacht vom 30. April auf den 1. Mai in Capellares niichst Barcelona zu. Die Einwohner wurden gezwungen, zu illumieren und eine Contribution von 500 Duros zu zahlen. Wahrend Donna ^aria sich bavin gesallt, Rinaldinis Rosa zu co-pleren und Don Alfonso auf seinen Raubziigen als Amazone zu begleiten, hat die Gattin des in Ver-stoh gerathenen Don Carlos an den Gestaden des genfer Sees in ihrer Villa ein Miniaturarsenal etabliert, von dem aus die carlistischen Horden mit ^iegsgerathe versorgt wurden. Durch die von der Ichweizer Bundesregierung angeordnete Ausweisung ®et Herzogin von Madrid aus den westlich:n und liidtichen Cantonen der Schweiz wurde bis auf wei-trres dem carlistischen Aufstande abermalS ein ^ebensweg abgeschnitten. Zur Tagesgeschichte. — Ein respectabler Steuerzahler. Nach der nevesten Bierstatistik slihrt die Dreher'sche Brauerei in bchwechat bei Wien stir die Erzeugnisse ihrer verschie-denen Brauansialten eine jcihrliche Steuer von writ iiber itoet Millionen Gulden an die StaatSkaste ab; ein Respectabler Steuerzahler, dicser Dreher! — Ueber bas Eisenbahnungliick b e i Pest werden als ErgLnzung noch folgende Details witgetheilt: Die Anzahl der Todten wild aus 26, die °er Schwerverwundeten auf 23 angegeben. Diese so-wie die leichter Berwundeten, find zumeist s l ov e n i s ch e und italienische Eisenbahnarbeiter aus Krain und 3 fl r ten, welche mit ihren Ersparnissen von SzabolcS nach Hause reisen wollten. Bei den Todten nnd Ver« wundeten fand man betrachtliche Barschast vor, welche in Berwahrung genommen wurde. Die Strahenbahn besLrderte die Verwundelen bis in den Bahnhof der osterreichischen StaatSbahn, wo sie provisorisch unter-gebracht, bis abends jedoch bereitS inS stcidtische Ro» chuSspital llberfiihrt werden konnten. Die Aufregung ist hier eine allgemeine; man erziihlt sich haarstrSu-bende Details der Katastrophe. Der eine Maschinen-heizer soil ganz verbrannt sein, ei» zweiter hat sich mit dem Maschinensiihrer durch rasches Herabspringen gerettet. In der morgen statlsindeten Generalversamm-lnng der pester Stadt-Reprasentanz wird ein Antrag gestellt und voraussichtlich auch angenommen werden, demgemah der Reichstag um die baldige Votierung eines Gesetzes ersucht werden soll, Welches Privat- und SlaatSbahnen zu voller uud strengster Haftung und EntschadigungSpflicht siir Menschenleben anhalt. — Eine Stimme au3 dem eigenen Lager. DaS ,Pastauer Tagblatt," bekanntlich daS Organ des passauer BischofS, schreibt: ES ist an der Zcit, zu fragen: was thun unsere sogenannlen katho« lischen Zeitungen im Hinblick aus die gesiihrlichen VorgLnge der ©egenwart ? Ja, was thun sic? In kirchlichen Fragen beflreiten sie sich und schimpsen ein-ander ab auf die erbarmlichste Weise. Und wie diese katholischen Journalisten sich selber einander bei den Haaren fasten, mit solcher Wmh fahren diese Schein-fatholilen auf die Gesetze lor. Wahrhaftig nie ist die katholische Journalistik verkommener und scharnloser gewesen ale jetzt, noch nie hat die katholische Preste ihren Zweck so sehr versehlt, ale in der Gegenwart! Bielleicht Beweise? Die „Germania* in Berlin ist ancrkannt die hervorragendste katholische Zeitung in Deutschland. Ihr Redacteur ist ein katholischer Journalist, die Mitredacteure find zum Theil katholische Priester, darunter welche aus der HLHeren Klerisei. Der „Vaterlands"- Redacteur Sigl in MUnchen be-zichtigt mm die ..Germania* der Verleumdung, nennt den Redacteur und seine Milarbeiter Buben und Schur-ken! Und Sigl, der Spitzederich, der den Betrug begiinstigt und den Raubmorder Gump gelobt, dah er sich nicht sangen lasse, der darob die k. Sicherheits-wache verhohnt, der die k. Beamten in Koth und Schmutz zieht, der den Konig beleidigt und die Bischose be-fchimpst, ist dieser Mensch ein katholischer Journalist? Ist er werth, dah er frei in den Stra« hen der Residenz hernmlauft zum AergerniS der Welt? Jch wUhte, wo er hingehLrte: an den —. Steht aber Sigl vereinzelt da? Wahrhaftig er hat Genosten, die, wenn auch nicht so beispielloS roh, so doch wenigstens (einen Anschauungen beipflichten. Solche Manner und solche Blatter find, wenn sie sich auch katholisch nennen, ein lebendes Unglltck stir die katholische Kirche, ein Krebeschaden am KatholiciSmuS. Wir mlisten gestehen, dah wir bieher in den meisten katholischen Blattern nichts andeteS, aid mehr oder minder verhllllte Aufreizung ^egcn daS Gesetz, Hetzen gegen daS Kapital und fomit Sympathien fiir eine blut- und schmutzbesudelle Revolution, Begllnstigung der Dummheit, plumpe Schmeicheleien und Jnschutz-nahme der Leidenschasten dee PLbelS, Bemantelung oder Emschuldigung der Rohheit gesunden haben. Aus Norddeutschland, inedesondere Berlin, wird sreilich immer loSgeschimpft, aber wir hielten eS fUr Psticht unserer katholischen Preste, sich vorwegS mit den zu-nachst liegenden traurigcn Znstiinden zu besafsen und dahin zu wirken, die Berwilderung bescitigcn zu hel. fen, statt berselben in die Hande zu arbeiten. — Bei dem Umsiandc, aid der Bischos von Pastau so viel im eigenen Lanbe zu thun hat, ist eS ihm zu ver-zeihen, wenn er nicht seine Slide auch nach Defier-reich wenbet, sonst hatte er dieser Notiz in seinem Organ mindestens die doppelte AuSdehnung gebcn konnen. Local- und Provinzial-Angelegenheiten. — (AlS Bischos von Laibach) wurde nach ben neuejlen Nachlichten von ber Regierurg Dr. Valentin MilIIer in Klagensutt, Domherr beS gutter DomtapitelS und insutierter Propst von Strah« burg, ber pcipstlichen Curie prafentiert. Derselbc ist zu Gleinach im untern Rosenthale in bem slovenischen LandeStheile KarntenS geboren unb wurde im Jahre 1840 zum Priester gewciht. — (Zur WeltauSstellung.) Der krai« nische LandeSauSschuh crfolgt iiber Ansuchen an eisrige unb besonberS siihige Schullehrer, Gewerbsleute unb Lanbwirthe Gelbunterstii^ungSbeitrage zum Befuche ber wiener WeltauSstellung. — Die krainische Lanbwirth« chastSgesellschast hat bie Herren Karl Freiherr v. Wurz-bach, Franz Schollmayr, Freiherr v. Babo, Ritter von Komers unb Freiherr v. Washington zu Vertretern bet krainischen LondwirthschastSgesellschaft im PreiSrichtet« collegium fiir LandwirthfchaftSproducte auS Krain be« timmt. — (Freiherr v. RothfchUtz) in PLsen-bors wurde von der „Wiener landwirthschaftlichen Zei« tung" zur Berichterstattung Uber einzelne lanbwirth« chaftlichc Gruppen ber wiener WeltauSstellung ein« jelaben. — (Gewerbliche Fachschulen.) Um ben fieitern, i'ehrem unb Werkmeistern ber auS bet Dotation bee Handeleministeriume fubventionierten ge« werblichen Fachschulcn auherhalb Wiens ©elegenheit zu bieten, ihre Kenntniste burch ben Besuch ber WeltauSstellung zu erweitern unb bie hiebei gewonnenen Ersahrungen im Jnteresse bet Lehranstalten zu ver« werthen, beabfichtigt ber HanbelSminister eine Zusam-mentretung bet bezeichntten Persiinlichkeilen in Wien wiihrenb ber Psingstwoche zu vetanlasten. Die Anwe-fenheit dieser Pcrsonlichteitcn wird gleichzeilig bcnlltzt wetben, sie zu ben um jene Zeit im HanbelSministe-tium stattsinbenben Berathungen iiber ben DrganiS-muS ber gewetblichen Fachlehranstalten beizuziehen, zu beren Beschickung auch die HandelS- und Gewetbe« kammern Vertreter zu entsenden eingetaden wurden. Eine Begiinsiigung ahnlichet Art wurde ben Frauen-Erwetbveteinen in Prag unb Klagensutt unb bet Mabchen-ArbeitS- unb FortbilbungSschule beS grazer GewerbevereinS behusS ber Entsenbnng je einet Leh-terin zur wiener WeltauSstellung in AuSstcht gestellt. — (WeltauSstellungS-Katalog.) Hiet« iiber schreibt baS „BLrsenblatt fiir ben beutfchen Buch« hanbet": Der Druck beS wiener WeltauSstellungS-Ka-talogeS ist bet Druckerei ber wiener „ Presse* fiber« tragen, welche mit zweien ber neu crsundenen Wal» ter-Presten arbeitet. Es ist biefer Katalog eine lypogra-phifche Arbeit von so kolosialem Umfange, bah beren Bewaltigung gegenwartig auf bem ganjen kontinente nur ber »Preste* mit ihren neuen Mafchincn mSg-lich ist. Det Katalog wirb 100 Bogen stark fein, unb seine Auflage ist zunLchst aus eine Halbe Million Exem-plare sestgesetzt. Hierzu ist bemnach ein Popierquan« turn von 50 Millionen Bogen ober 100.000 Rie» erforberttch. Um sich von biefer Papiermaste einen an« schaulichen Bezrist machen zu ttinnen, sei consiatiert, bah bie aneinandergereihten Mebianbogen eine Sfinge von 3993 beutfchen Meilen Haben unb von Wien Uber Ruhlanb, Aften unb ben stillen Ocean bis nach Mexico teichen wiirben. Uebercinanber geschichtet, HSt« ten bie Bogen eine HLHe, welche 38 mat so hoch »Sre, als jene beS StefanSthurmeS. Um bie Masten beS PapiereS zu bebrucfen, mUhle eine gewLhnliche Schnellpreste bei unauSgefctztct 24fiUnbiger THStigkeit 11 Jahre unb 7 Monate fortarbeilen, wiihrenb zwei „Walter-Presten" biefelbe Arbeit neben bem tUglichen zweimaligen Drucke ber »Preste" mit Leichtigkeit in 4 Wochen liefern unb also in biefer Stit ebenfo viel wie 193 Schnellpresten leisten werben. Krainische Baugesellschast. (Schlntz.) Im tveiteren Verlaufe betont ber Prospect noch anderc Momente, welche die ©onfliluierung einer ©au« gesellschasi at« wUnschenswerlh erscheinen lasten: wie der Bau der grojjartigen auf mehrete taufcnb Ar« better beredjneten Tabatfabrik, bit Wichtigkeit bet Stadt Laibach ole MiliiLrstation, bie unauffchiebbaren grbheren Bauten, zu bencn bie Stabtgemeiqbe in bet niichsten Zeit fchreiten muh, u. a., hebt bann wester her# bor, ime in bet Stadt und ihrer ncichsten Umgebung umfangreiche Lager vorzUglicher Lehmerde behufs Er-richtung von Ziegeleien, auSgezeichnete Bausteinbriiche, billigeS Brennmateriale, reiche Vorriithe an Bauholz, Kalk, Sand und sonstigen Baumaterialen, Uberhaupt alle jene Facloren vorhanden (mb, welche fUr die Tnt-faltung der gedeihlichcn Thiitigkeit einer Baugesellschaft vom Belange sind. Der statutarische WirknngSkreiS der Gesellschaft ist cin sehr auSgedehnter, indem folgende Geschafte in den KreiS ihrer Wirksamkeit fallen: a) Erwerbung von Grundstiicken, Liegenschaften und RealilLlen aller Art, Verwerthung derselben durch Parzellierung oder durch Aufbau von nutzbrin-genden und zinStragenden Gebauden, als: Wohnhausern, Hotels, Fabriksgebauden, offent-lichen LocalitLten u. f. to., zum Behufe der Nutz-barmaibung der darauf verwendelen Kapitalien durch Vermiethung und Verpachtung oder durch WiederverLuherung; b) Ueberuahme und Herstellung aller Gattungen von Bausllhrungen, und zwar von Strahen-, Eisenbahn-, Briicken-, Hoch- und Wafferbauten fiir Rechnung beg Staates, von Gemeinden und anderen Lffentlichen KLrperschaften oder von Privaten, und iiberhaupt Belrieb des BaugeschasteS in jedem Umfange allein oder in der Gesellschaft mil anderen Unternehmern; c) Erwerb, Betrieb und Anlegnng von Bauwerk-stiitten jeder Gattung, von Ziegeleien, Stein-brUchen, KalkLfen, sowohl fiir eigene als fiir fremde Rechnung, und Handel mil selbsterzeugten vder angekauften Baumaterialien; d) Uebernahme von Administrations stLdtischer und liindlicher Realitiiten, commifsionSweise Vermitt-lung deS RealitatenverkehreS und Grllndung von Realitaten-AnkUndigungS- unb Vermittlungs-bureaux; e) Die Erwerbung unb Vermittlung von Privile-gien unb Patenten, welche ihrer Natur nach fiir iraenb einen Zweia ber statutenmatziaen Thiitia-keit von Werth find. Es liegt in der Natur ber ©ache, datz es bei einer Baugesellschast weit schwieriger ist alS bei vielen an-dern Unternehmungen, alle jene Vorbedingungen zu schaffen, von denen die Entwicklung einer raschen unb erspriehlichen Thatigkeit abhLngt, es genllgt hier nicht, gewissermatzen ben statutarischen Apparat auszustellen unb ihn dann einfach arbeiten zu lossen, sondern es miiffen commerzielle, abministrative, vor allem aber technische KrSste mil iiutzerster Sorgfalt gewahlt wer-ben; es handelt sich urn rechtzeitige Sicherstellung gut gelegener Bauplatze; (Ur das ausreichenbe Vor-hanbensein von Baumaterialien aller Art muh vor-gesorgt roetben, mil einem Worte, es debars einer ifleihe sehr mllhfatner unb entscheibenber Vorarbeiten, bis eine Baugeselllchaft gerilstet unb ihrer Ausgabe ge-wachsen basteht, unb es ist baher burchans nichts un-gewbhnliches, datz solche Unternehmungen auch nach ihrer Cvnstiiuierung hciufig noch eine sehr geraume Zeit in Anspruch nehmen, bis fie zu bereits gewinn-bringenben Arbeiten schreiten konnen. Man bars es baher mit grotzer Besriebigung be-griitzen unb mutz es ben Concesfionciren als ein sehr hoch anznschlagenbes Verbienst anrechnen, bah bie krai-nische Baugesellschaft auch in biefer Richtung so wohl vorbereitet unb unter so gliicklichen Auspicien ins Lebcn tritt, wie es nicht bei vielen Shnlichen Gesellschasten bet Fall gewesen feiit wirb. Es ist bekanntlich bie beziiglich jeder Erweiterung und ’-utnujunetung tuiuachs otn giinstigsten yum« aC: legene Malitsch'sch- Realitat, desgleichen finb bie cben-falls sehr gut si.uierten Klementfchitsch schen Griinde unter wirklich billigen Bebinbungeu gekanst; mehrerc onbere Dbjecte finb zur Erwerbung vorbereitet, vor-treffliche Baumaterialien verschiebener ©atluitQ gesicherl es ist ein nambaster wiener Architekt, cs finb sonstige bewahrte unb mit ben LandesverhSltNissen vollkommen vertraute kechnische KrLste gewonnen worben; es wurbe etn umsangreicheS unb irn besten Betriebe stehenbes Baugewerbe acquiricrt, kurz, bie krainische Baugesellschaft wirb mit bem Tage ihrer Constituierung in alien Beziehungen vcillig organiftert dastehen unb in ber glllcklichen Lage sein, ihte Wirksamkeit im vollen Umfange augenblicklich beginnen zu konnen. Unter folchen Umjidnben ltitzt sich wohl mit Zu-Vetsicht erwarten, bah bie krainische Baugesellschast im Publicum allenthalben bas vertrauensvollste Entgegen-kommen finben unb bah es ihr gegbnnt sein wirb, in techt kurzer Zeit sesten Fuh zu fasten unb sich fiir Stadt unb Land als ein gewichtiges Element der Entwicklung unb bes Ausschwunges zu bewahren. EingescnSet. Allen Kranken Kraft und Gesnndheit ohne Medizin unb ohne Kosten. Revalesciere du Barry noil London. Keine Krankheit vermag der delicaten Itevalesci&re <3u Barry zu widerstehen, unb beseitigt dieselbe ohne Medizin und ohne Kosten alle Magen-, Nerven-, Brust-, Lungen-, Leber-, Driisen-, Schleimbaut--, Athem-, Blasen- nnd Nierenleiden, Tuberculose, Schwindsucht, Asthma, Huften, Unverdaulichkeit, Berstopfung, Diarrhoen, Schlaflosigkeit, Schwache, Hamorrhoiden, Wassersncht, Fieber, Schwindel, Blutaufstei-gen, Ohrenbrausen, Ucbelfeit und Erbrechen selbst wahrend der Schwan-aerschaft, Diabetes, Melancholic, Abmagerung, NheumatiSmus, Gicht, Bleichsucht. — Ausziige aus 75.000 Certificaten iiber Genesnngen, die aller Medizin widerstanden, werden auf Verlangen franco eingesendet. Nahrhafter alS Fleisch erspart die Revalesciere bei Erwachsener. und Kindern fttnfzigmal ihren Preis in Arzneien. In Blechbllchsen von ein Halb Pfnnd fl. 1*50, l Pfd. fl. 2 50 2 Pfd. fl. 4 50, 5 Pfd. 10 fl., 12 Pfd: 20 fl., 24 Pfd. 36 fl. - Re-valesciere-Biscuiten in Biichfen a fl. 2 50 und fl. 4‘50. — Revalesciere Chocolatee in Pulver und in Tabletten fiir 12 Taffen fl. 1'50, 24Taffeu fl. 2-50, 48 Taffen fl. 4*50, in Pulver fiir 120 Taffen fl. 10, fiir 281 Taffen fl. 20, fiir 576 Taffen fl. 36. — Zu beziehen durch Barry du $9 a rtb & Comp, in Wien, Wallflscligasse Nr. 8, in Laibach bei E. Mahr, fowie in allen Stadten bei guteu Apothekern und Spe. zereihandlern; auch verfendet das wiener Hans nach allen Gegenden gegen Postanweifuug oder Nachnahme. Witterung. Laibach, 9. Mai. Anhaltend triibe, abwechselnd Regen, sehr kiihl, in ben Alpcn Scbneefall. SB a r me: Morgens 6 Uhr + frO°, naci'mittags 2 Uhr + 1091 ®. (1872+ 20 6°, 1871 +16;8). Barometer im Steigcn, 729 26 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel ber Wcirme + 10 0°, urn 2-6° unter bem Normale. Der gestrige Jiieberschlag 23 50 Millimeter. Verstorbcne. D c n 8. Mai. Johann Bencina, Sckiuhmacherskinb,9 T., Kapnzinervorstabt Nr. 32, Lebensschwache. — Jakob Kra-Šovic, Arbeiter, 32 I., Civilspital, unb Karolina Mebic, Sattlerstochtcr, 32 I., Stabt Nr. 199, beibe an ber Lungen-tuberculose. — Simon Verhovc, 72 I., Civilspital, infolge erlittener Verletzimg. — Anna Ucak, Arbeitersweib, 29 I., Civilspital, AbzeHrung. _________________ Gcdcnktafel fiber die am 13. Mai 18 73 stattfindenden Li-citationcn. . 3. Feilb., Ruh'sche Real., Mittengratz, BG. Gottschee. — 1. Feilb., Semii'sKe Real., Hornberg. BG.e Gottschee, Telejzramme. Wien, 8. Mai. Nach bem spatestens am Sonn-tag ersolgenden Delegationsschlusse geht ber Kriegs-minister Kuhn mit bent Vizeadmiral Pockh zu einer 14tagigen Runbreise nach Dalmatien, um Festungen unb Marineftationen zu inspicieren. Beibe Delegationen hiellen Sitzungen unb rourbe in allen Punkten vollkommene Uebereinstimmung tt= zielt, ausgenommen bezuglich ber Militargrenzfrazr unb ber Anschaffung von Wernblgewehren, worin beibe Delegationen auf ihren Beschliisfen beharren. Der sachsische Krvnprinz fammt Gemahlin ist heute vvrmittags angekommen. Wiener BSrse vom 8. Mai Staatsfonds. Sperc. Rente, ost.Pap. dto. dto. oft. in Silb. Lose von 1854 .... Lose von i860, ganze Lose von I860, Fitnft. Pramienfch. v. 1864 . Grundentl. - Obi. Steiermark zu 5 pCt. Karnten. Krain. u. Kitsteulaud 5 „ Ungarn zu. . 5 „ Kroat.u. Slav.5 „ Siebenbiirg. zu 5 „ Acticn. Nationalbank . . . . Union - Bank . . . . Cret itanstalt . . . . N. o. EScompte-Ges. Anglo.-ofterr.Bank . Deft. Bodencred.-A.. Deft. Hypoth.-Bank. Steier. Escompt.-Bk. Franco - Anstria . «ais. Ferd.-Nordb. Sltdbahn-Gefellsch. Lais. 5.21 8.72» 9.50 Silb«..................................................................................................................................................................................'108.- 108 50 164.50 165.— Tclegraphiscber Cursberickt am 9. Mai. Papicr-Nenic 69.50. — Silber-Rente 72.80. — i8(-X)a Staats-Anlcbcn 99.25.— SBanfactien 930 —Srcbit 31£> — ?onbon 108.90. — Silber 107.70. — K. k. Miinz-DucakL — — 20-grand© tilde 8.72. Zahnarzt A. Paichel beehrt sich den p. t. Zahnpatienten anznzeigen, bag er aus der Zahnheilkunde und Zahntechuek von 9—12 und 2—6 Uhr ordiniert (261—1) Slernnllee, XctlnovieliVehei IlauH Nr. 37 im 1. Nloclt. Ein Heizer zuglcich Maschittenwarter roirb fiir eine Fabrik in Laibach gesucht. Autrcige iiber« nimmt das ^lniioncen-Burcall in Laibach, Haupt-Platz Nr. 313. (259) Angekommene Fremdc. Am 8. Mai. Hotel Elefieiii. Ptir-stmger fammt Frau, ftfm., Linz. — Leskovic, Jbria. — Hermann nnd Wait .ftfjn., Wien. — Koczyan, Obcr^ lieutenant, Salzbnrz. — Frau itartin, St. Georgen. — Frau Bicic sammt Toch-ter, III. Feistriz. Hotel Sitmlt Wien. Kohn unb Giitz, Wien. — v. ®utittl