LllibacherOMtlllm. Nr. 112. Plan u l» rrati onspr« i i : Im Lomploir ganzj. N. ll, b.'ld!. N. 5.50. Fllr die Zustellung in« Hau« hold!. 5,, li, Nl>! b«r Post ganzj. st. 15. halbj. fl. s.5U Freit.!,,, 17. Mai Hnselllonsgc bll ht b,5 iu»^«l!rn: lmalsulr., «m. »«)ll., »m. ! fi.; leüstpl. Z«ilt lm. «fl.. »m. »ll., »m. >u '.. u. !. w. ^»'lil!l>nn Sophie sind seit vier Tagen unter fieberhaft« Wrischen Erscheinungen, begleitet von nervösen Symp-°^n mäßigen Grades, ertrankt, die seitdem ohne wescnt-"cht Steigerung andauern. ^ Wien. am 14. Mai 1872. ^°i- o. Bamb erger w. p. Dr. Bielka m. p., l. l. Hofarzf. 3. Bulletin. . Ihre lais. Hoheit die durchlauchtigste Frau Erz« ytlzoum Sophie haben die Nacht ziemlich unruhig "N° schlaflos verbracht. Am Morgen zeigte sich wohl einiger Nachlaß des Gebers, jedoch leine Besserung deS ziemlich gesunkenen "läfte;uslandeS. y Wien, am 15. Mai 1872, 0 Uhr Morgens. "l°f- v. Vamberger m. zi. Dr. Bielta m. p., l. l. Hofarzt. 3. bulletin. . In dem Befinden Ihrer t. Hoheit der durchlauch-Wen Frau Erzherzogin Sophie ist außer einer leich-"n abendlichen Steigerung der Pulsfrequenz, die dem ^wohnlichen Gange der Krankheit entspricht, leine we> lentliche Ntnderung eingetrclcn, doch fühlte sich die Ochste Kranke weniger malt und angegriffen, y Wien. am 15,. Mai 1872, 7 Uhr Abends. "lvf> v. Bamberger m. p. Dr. Biclla m. p., k. t. Hofarzt. , Se. l. und t. Apostolische Majestät haben mit Aller-^chslcr Entschließung vom ld. Mai d. I. dem Sections. ,"lhe im t. l. Finanzministerium Dr. Joseph Vezecny ^ Anerkennung seiner ausgezeichneten Dienstleistung den "rden der eisernen Krone dritter Klasse mit Nachsicht ber Taxen allergnädigst zu verleihen geruht. Sc. k. und l. Apostolische Majestät haben mit Aller» höchster Entschließung uom 11, d. M. im Ministerium "a Innern dem Ministcrialsclrclär zweiter Klasse Wil-l>clm Rcder eine Ministerialsclitlärl'stelle erster Klasse. ^"' mit dem Titel und Rang eincS MinlsterialselielärS ^lleidctcn Ministcriallonzipisten dieses Ministeriums ^'«elbert Riepl eine Ministerialsctrelärsstcllc zweiler .^asse und dem daselbst in Verwendung stehenden Statt-^Ueleilonzipisten August Ritter v. Wotawa taffrei ^ Tttcl und Rang eines Ministcrialsclretärs allcr^nä-^>t zu verleihen geruht. Wasser N. p. Der Minister deS Innern hat im Einvernehmen ^l den bctheiliglcn anderen l. l, Ministerien den Herren cv'/Uernha,d Fried m ann , Julius ProchaSta und ^ >^lz I. Rust on die Bewilligung zur Errichtung «.s" Altieligesellschafl unter der Firma ..Cyclops, Aktien-s/ 'chaft für Brücken-. Schiffs». Waggons- und Ma« ^"'el'bau" mit dem Sitze in Wien ertheilt und deren ""en genehmigt. ich ^" Minister dc? Innern hat im Einvernehmen Dr «,'/ bctheiliglen anderen l. l. Ministerien dem Herrn Attic, l 5 ^'lll die Bewilligung zur Errichtung einer fty^ '^'tllschafl unter der Firma: Allgemeine Tran«. ^'^"sicherungSgesellschaft „Wiener Lloyd" mit dem ^«ln Wien ertheilt und deren Statuten genehmigt. Nichtamtlicher Theil. ^. Die Kaiserreije in Vngarn. Nesuch/"^"eise in den durch Ucbtlschwemmung heim. ^»tns/. ^kgenden Süd-Ungarns bildet noch fort den ^luai'c,, ^" Besprechung in mehreren publizistischen dls 3°s ..N^^ Fremdenblatt" schreibt: ..Se. Majestät ^ledes.n '^ zurückgekehrt von seiner Reise nach boss,, ""6"ln. Die Anwesenheit des Monarchen Hal ^lenda c ""^ Freude erweckt auf den Slütlcn de« ^llaril'ck " ^schied ist von den Segenswünschen des lvlel l/i^ ^°ltes begleitet. Wir stehen diesem Schau. ^ " Nleichgiltig, auch nicht blos als theilnehmendl Zusehcr gegenüber. So still und gemahnt auch die Art sein mag, in welcher der Monarch seine Residenz wieder einnimmt, wir fühlen cS alle und auch Zc. Majestät muß es fühlen, daß das östcrrcichcl, Volk mit >hm war auf seinen Wegen und mit ihm isl zu der Stunde, da Se. Majestät nach einem licinvollcn Alte treu erfüllter Regcntenpflicht in unsere Mille zurückkehrt." Die ..Gemeinde.Zcilung" sagt: „Der Besuch deS Monarchen in den von so schwcren Elcmcntarunfälleu heimgesuchten Gebieten SüdUnqarns ist beendigt. Alle Berichte über die Reise Sr. Majestät bestätigen, daß sie ein unausgesetzter Triumphs war. zu welchem sie nicht durch den Prunk der Empfangsfeierlichkeiten, so," dern durch die zahllosen Beweise von Treue und An» hänglichleii dcS VoltcS sich gestaltete. Die Reise des Kaisers Hit die erfreuliche Thalsachc ergeben, daß sein Eischcinen in den von Element«,Unfällen und politischen Agitationen schwer heimgesuchten Gebieten nur wol« thältg, lröstcud, ermulhigend und versöhnlich gewirkt hat. Die Leidenschaft fchwindel. Besonnenheit tritt an ihre Stelle; der gcsuillcnc Muth richtet sich auf. erfrischt zu neuer Thatkraft; das Voll sicht, daß seine Leiden an Allerhöchster Stelle Theilnahme finden; das Gefühl der Treue und Anhänglichkeit wird neu gekräftigt und der Sinn für die gesetzliche Ordnung, für die ruhige, friedliche Entwicklung, für ausdauernde Arbeit und Verbesserung der inneren Zustände im Schirme wieder hergestellter Verfassung frisch belebt." Ueber die Reise des Königs meldet ..Pest, Naplo" : „Der König ist von seiner Reise zurückgekehrt. Der Lärm der Feste ist oerschwuudcn, die Kräozc verblichen, die Triumphbögen und Dekorationen verfallen — aber die Begeisterung verschwindet nichl spurlos, welche dic Reise des Königs in den treuen Unterthanen erwccki hat,.soudcru für lange, lange Zeit wird sie das Bewußtsein der Solidarität zwischen Vo ihren ttöoia hegt, und das Ililcrlssc und die Neigung welche der König für seine Nation in guten u»d bös n Taaen beweist, sie zeiqtc>, sich in ihrcr glänzenden Reinhcil auch bei dieser Gelegenheit, und die Erinnerung daran wird die Bande befestigen, welche das Voll und seinen König mit einander verbinden. Diese Reise ist ein großes politisches Ereignis, dessen Folgen in der ! ganzen Größe ihrer Wollhütigkcit sich alsbald zciacn werden." ZglMlalstiylMtn über die bijchoMien Kon-fcrenM. Die Journalistik fähil fort, die jüngst im Palais Sr. Eminenz cc« hochw. Herrn Kardinals u,'d Fürsl-erzbischof R. u. Rauscher in Wien stallgcfundlncn bischöflichen Konferenzen zu besprechen. Die ..Neue Freie Prtsse" gelangt, nachdem sie lonstatirt Hal, daß sie einerseits für die vollste in)ioi. duclle Gewissens» und Glaubensfreiheit einzutreten ge» wohnt sci und deshalb dem Staate und den Ltaats^ gemalten jcqliche Berechtigung zur Entscheidung in dog-malischen Streitigkeiten bestrcite, andererseits aber sin Eherccht und Schule die Kompetenz des bürgerlichen Rechtes beanspruche, zu dem folgenden Schlüsse: „Die diesjährige Unterstützung dcS schlecht dotirlcn Kural-klcruS soll die zu regelnde beständige Ausbesserung der Gehalte (Eoiigrna) ärmlich bcsoldctcr Landgeisllichen an» bahnen. Wenn nun auch die kirchlichen Vorgesetzten darüber einvernommen wurden, so steht doch die Enl-schcidung in jedem einzelnen Falle allein dem Kultus-m i n i st c r zu. Thalsacke ist, daß die schroffe Form, in welcher von einer Seile die Gutthat dcS Staates im Abgeordnetenhaus! zurückgewiesen wurde, vor der beson» ncnen Haltung dcS Kardinals Rauscher im Herrenhause zunichte wurde " Auch rücksichtlich der Schulangclcgen heilen hatte, meint die „Neue Freie Presse." in den bischöflichen Konferenzen eine staatsmännische Auffassung den Aus- ' schlag gegeben. Manche Wünsche seien geltend gemacht , worden, Sc. Exz. der Herr Kultusminister hätte indeß jede Abweichung von den Bestimmungen rechlsbeständiger Gesetze abgelehnt. DicS schließe indeß eine Bclheiliguna ! des Klerus an der Erziehung der Jugend keineswegs > aus. Wolle der Klerus innerhalb deS gesetzlichen Rahmens unlwirlen für Schule und Unterricht, so küime da« viel» ! mehr nur Anerkennung finden. Sci doch auf dem stachen > Lande allzu häufig der Geistliche der einzige Mann von > einig« wissenschaftlichen Bildung im Orte, dessen An-! schcn und Einfluß bci den Einwohnern der Schule nutz« bringend zu machen, von'großem Interesse sci, sobald d^ Beruhigung bestehe, er werde sie im Sinne beSGc-setzeS anwenden. Sei ein freundlicheres Einvernehmen mit dem Episkopat und dcm Klerus vorläufig angebahnt, sci dabei ^— was als selbstverständlich vorausgesetzt werden müsse — lein Prinzip aufgegeben, leine Gesetzesbestimmung abgeschwächt, die Annäherung durch leine die Verfassung und die Freiheit berührende Concession er« lauft, so lönnc ein solcher Erfolg nur mit Genugthuung aufgenommen werden. Wer die gegebenen Elemente in Oesterreich lcnne. müsse zugestehen, bah damit ein bedeutungsvoller Schritt für die Consolidirung unserer Ver« fassungszuständc geschehen. Die „Bohem-a" meldete vor einigen Tagen auS sicherer Quelle, daß der h. österreichische Episkopat auf Grund der gepflogenen Konferenzen seine Denkschrift dem Herrn lais. lön. Kultusminister bereits überreicht hat. DaS genannte Blatt sieht darin eine entschci' dende Wendung. Es schreibt: „Vcdcnlt man den früheren schroffen Widerstand, den ein Theil dlS Episkopats der BerUhrung mit tincm verfassungstreuen Kabincle entgegensetzte und der sich hie und da zur direkten Umgehung des KabinctS steigerte, so wird man die Bedeutung dieses allerdings nur formellen Momentes nichl unterschätzen lönnen. Wichtiger als das ist jedoch der Inhalt der betreffenden Petila, auS dem cS klarer wird, daß auch der Episkopat das Bedürfnis empfinde, sich mit der Staatsgewalt auf den Friedensfuß zu stellen und mit einer Art von vorläufigem Waffenstillstand die An-liahnung eincS moäus vivsuäj zu versuchen. Von diesen Eingaben ist unsinnig jene die wichtigste, welche sich mit den Schulgesetzen beschäftigt. Wie man höil, soll tncil tciueefalls mehr in jencm absolut vcrurlheilendtN To»e wie blSher geschehen, sondern vielmehr würde von ocr priiizipicllcn Seile der Frage völllg absttahlrt und nur die Eonscss-onslosigleit des Unterrichtes, der Mangel rcli^iüscn sinncS l>ei der UnlerrichlSinelhooe, das fallenlassen der rcl>a,löscn Uebungen und Gebräuche zum Gc» genitandc der Beschwerde gemacht. Zu weitgehenden Conclusillnen berechtigt dieses scheinbare fallenlassen dcS prinzipiellen Widerstandes gegen die Schulgesetze gewiß nicht, allein cS bleibt immerhin sehr bemerkens» werth, den gesummten österreichischen Episkopal sich mit der Schulfragc beschäftigen zu sehen, ohne daß die auS den Berathungen deSsclocn hervorgehende offizielle Emanation in die übliche apodiktische Verurlheilung jener Gesetzgebung verfallt. Nicht mmdcr charakteristisch ist dasselbe Entgegenkommen deS Episkopats in der Eongrua» !ragc. ..Von jenem Zelolismu« ist da leine Rede, im Ge« gcnthclle licgt die Moglichleit sehr nahe, daß der Ep,olo< pul iu diejcr Frage schließlich uanz auf die RegierungS» Intentionen eingeht. Eine«, drillen Gegenstand der Vorstellung an die Regierung bildlle die Wehrpflicht der Klcrllcr, in welcher Richtung c,er Episkopat um Erleichterung plaidirle. Motion! wird dieses Ersuchen unter Hinweis auf die ohnehin nur geringe Anzahl von In» «viduen, die sich dem Prieslcrstande widmen, deren Zahl dann noch durch die allgemeine Wehrpflicht gemindert wird. — „Die betonte Denkschrift soll von Kardinal Rauscher rcdigirt sein un) unverkennbar auch diesen Kirchen-sürsleu als ihren geistigen Unhcbcr cittnnen lassen, ob-wol :nan auch hicr dem Kardinal Schwarzenbcrg einen groß:n Einfluß auf die ssonscrcnzb.schlüsse einzuräumen geinigt ist. Was oun Beschlüssen in der ^lllatholilcn-frage, von Vereinbarungen der Regierung mit dcm Vpi-slopat hierüber und dergl. erzählt wird, ist einfach er« funden." Die „Bohemia" mobificirt aber unterm 14. d. ihren vorstehenden Bericht dahin: „Die jüngsten Mit-lheilungen über die Resultate der Bischof - Konferenzen sind in einem Punkte nicht ganz zutreffend. Wohl bil» dclc die Congrua - Frage den Gegenstand der Verhandlungen, wie gemeldet worden, aber unrichtig ist es. daß ein gemeinsames vorgehen in dieser Frage erzielt wurde. Bei der ocischicdcnhcit der bezüglichen Verhältnisse in der Monarchie wäre dies auch laum möglich. In einem Punltl jedoch wurde in dieser Frage eine Einigung erzielt, nämlich darin, daß man den Widerstand gegen die betreffende Regierung« - Action fallen zu lassen beschloß. ' Mehrere Kirchenfürstcn kündigten zwar ihre prin-zipielle Opposition an. ließen selbe jedoch auf Vorstellung der Kardinäle schwarzenderg, Raufcher und des sal;-burger Fürst - ErzbischofS Tarnoczy und anbcrer fallen. In der Sache selbst werben die einzelnen Episkopale 802 selbständig vorgehen, und habe» dikse auch einen Anlaß dazu in dcr schon im Vorjahre von der Regierung er» gangenen Aufforderung vorderhand sich über die von der Staatsregierung beabsichtigte Regelung der Congrua gut. achtlich zu äußern. Eine Reihe solcher Vota ist dieSfalls bereits nach Wien gelangt, darunter auch daS von Schwarzenberg redigirte Votum der böhmischen Kirchen« fürsten, das in äußerst eingehender Weise die Frage be« leuchtet und die Bedingungen formulirt, unter denen der böhmische Episkopat bei der Regelung der Congrua die Regierung unterstützen will. Nrichsralh. 33. Sitzung des Abgeordnetenhauses. Wien. 14. Mai. Präsident Ritter v. Hopfen eröffnet die Sitzung um halb 12 Uhr. — Auf der Minislerbanl: Se. Durch» laucht Fürst AuerSperg, Ihre Exzellenzen die Herren Minister Dr. Glaser, Dr. Unger. Dr. Gan> Hans. Nach Verlesung dcs Protokolls ergreift Präsident Ritter von Hopfen das Wort, um dem Haufe die Mittheilung zu machen, daß Se. Majestät das Präsi« dium des Abgeordnetenhauses gestern in besonderer Au» . dicnz zu empfangen und die Glückwünsche dcs Abgeordnetenhauses anläßlich der Verlobung Ihrer t. Hoheit der durchlauchtigsten Frau Erzherzogin Gisela huldvoll entgegenzunehmen geruhte. Die Abgeordneten aus Böhmen Dr. Daubet, Dr. Kardasch, Dr. Klier, Ritter v. Leitenberger und Dr. Ruß leisten die Angelobung. Hiernach gelangt der Ausweis über den Stand der gesummten lonsolidirten Staatsschuld und der nicht gemeinsamen schwebenden Schuld, dann der Grundentlastungs', endlich der lonsolidirten garantirten Landesschulden mit Ende des Jahres 1871 zur Vertheilung. In die«StaatsschuldeN'Kontrols>Kommission wird Ritter v. Leitenberger einstimmig wiedergewählt. Nächster Gegenstand der Tagesordnung ist der Allsschußbericht über das vom Herrenhause beschlossene Ge^ setz, betreffend das Kl age recht der Parteien we« gen dcr von richterlichen Beamten in Ausübung ihrer amtlichen Wirksamkeit zugefügten Rechtsverletzungen. Der Ausschuß beantragt die unveränderte Annahme des Ge-sctzeS konform dem Hcrrenhausbcschlusse und empfiehlt weiters sine Resolution zur Annahme, wodurch die Re« gierung aufgefordert wird, auch über die Ersatzpflicht der Notare bei Verwahrung der ihnen amtlich überge» denen Vermögenschafteu baldigst Vorlagen einzubringen. In der Spezialdebatle ergreift Abg. Dr. Pcrger das Wort zu § 4. Dieser Paragraph besagt in seinem ersten Alinea: „Richterliche Beamte im Sinne dieses Gesetzes sind die bei den Gerichtshöfen und den BeziilSgerichten zur Aus« Übung dcs Richteramtes oder sonst zu gerichtlichen Amis« Handlungen angestellten Staatsbeamten." Dr. v. Perger beantragt hiezu folgenden Zu» satz: „sowie die zur Bornahme gerichtlicher Amtshand« lungen abgeordneten Gerichtslommissäre, respektive No> tare." Dieses Amendement wird nahezu vom gesammten Hause unterstützt. Se. Exz. der Herr Iustizminister Dr. Glaser bemerkt, daß die Frage der Ersahpflicht deS Staate« für Fehler seiner richterlichen Beamten eine sehr bestrittene sei und läßt durchblicken, daß er selber die Frage im verneinenden Sinne entscheiden würde. Nachdem sie aber in den Staategrundgesetzen prinzipiell bejaht ist, wurde das vorliegende Gesetz zur Ausführung dieser Gestimmung von der Regierung eingebracht. Dagegen ist der Minister entschieden dawider, dem Staat auch noch eiue Ersahpflicht für die Notare zuzummhen, da diesel« ben leine richterlichen Beamten seien. Der § 4 wird hieranf mit dem Zusahantrage deS Abg. Dr. v. Perger und die übrigen Paragraphe des Gesetzes ohne Debatte konform der Fassung des Ans« schufseS angenommen. Es wird hierauf noch über die BerathungSwcise der Strafprozeß'Ordnung Beschluß gefaßt. Sie wird in derselben Weise erfolgen wie die früheren Ver« Handlungen über paiagraphenreiche GesetzeSoorlagen juri» bischer Natur. AbänderungSanlrage zu einzelnen Paragraphen sind in der Generaldebatte anzumelden, und die Spezialdebatte findet dann nur bei denjenigen Paragra-phen statt, zu denen solche AbänderungS-Anträge gestellt sind. Uebcr die anderen Paragraph: wird on riloe ab> gestimmt. » Die zweite Lesung dcr Regierungsvorlage, betref» fend die Besorgung des R c l i g i o n s » U n te rr ichte S in den öffentlichen Volks, und Mittelschulen und den Kostenaufwand für diefelbcn, wurde auf die nächste Sitzung verschoben. Politische Uebersicht. Laibach, 16. Mai. Dem „Ungar. Lloyo" wird von Wien geschrieben, den hiesigen Vertretern fremder Mächte sei aufgefallen, daß der Fürst von Rumänien die Gelegenheit vorübergehen ließ, dcn Kaiser von Oesterreich auf der Rundreise in Ungarn begrüßen zu lassen, wählend der Souverän der Türkei diesen Alt der Eour-loisie nicht unterließ. ES hieße der Wahrheit nahe treten, wenn dieses Uebersehcn dem Fürsten Karl zum Norwurf gemacht würde; die Regierung in Bukarest trug sich mit der Absicht, einen Repräsentanten nach TemeSvar zu senden; als ihr jedoch angedeutet wurde, daß derselbe dem Kaiser durch den Vertreter dcs Sultans vorgestellt werden müßte, glaubte der Fürst Karl seine Selbstän« digkeit gefährdet und gab das Projekt, den Kaifer zu bewillkommnen, auf. — In der szcgedincr Festung hat Uebergabe der Prozesse und der Gefangenen an den de-legirtcn arader Gerichtshof begonnen. D!c gänzliche Aufhebung deS szeg ediner Kommissariates wird Ende 1872 erfolgen. Der deutscht Reichstag begann am 14ten d. M. die zweite Berathung des Budgets dee IahrcS 1873. 500.000 Thaler wurden im Exlra.Ordinarium für die Universität in Straßburg bewilligt. Bei Gerathung deS auswärtigen Etats beantragte Bennigsen die Errichtung eines General'KonsulalcS in Rom, welches nach Abweisung dcS Kardinals Hohenlohe durch die Kurie nothwendig geworden sei. — Nach eincr Debatte, an der Fürst BiSmarck. Nindlhorst und Löwe theil» nahmen, wird der Antrag Löwe's auf Streichung des päpstlichen BotschaftcrspostenS abgelehnt und die Posi» tion für den Botschafter uiit sehr großer Majorität bewilligt. DaS „Journal deS DebalS" schreibt in einem Leitartikel: „Wir heißen den Post vertrag mit Deutschland nicht nur gut, sondern nklamiren entschieden auch ähnliche und beschleunigte PostvertragS-Abschlüsse mit Amerika und Ruhland." — Spanische Privatdepeschcn des „Journal deS DebatS" bestätigen, daß der Carlisten-Aufstand in den letzten Zügen liege. — Der französische Finanzminister Goulard lcgte am 14. d. der Budget-Kommisfion daS Budge t« ExP os ^ für das Jahr 1873 vor. Die Ausgaben betragen 240b Millionen Franken. Die Einnahmen würden einen Ueber-schuß von 19 Millionen Franken ergeben, wenn die Kammer die von der Regierung vorgeschlagenen 120 Mill, neuer Steuern bewilligen würde. — Der „McssWr de Paris" mcldet, daß wegen dcr KricgS-Indcmnität eine lebhafte Korrespondenz zw'scheu Versailles uüd Oc,-lin geführt werde; Fürst Bismarck sci gencisit, Na'c»-zahlungen von 500 Millionen anzunehmen und bei E»t' richtung jeder Rate ein Departement zu räumen, jedock so, daß die dasselbe verlassenden Truppen in dcn noch besetzt bleibenden Departements vertheilt werden könnten. Bis. jetzt befinde sich aber die Angelegenheit immer nock im S'adium der Vorverhandlung. — Das „Journal Offciel" veröffentlicht die Ernennung dcS Marquis Noailles zum Gesandten in Washington, Ferry's i» Athen, Go'.'iue"u's in Stockholm „üd dct, MarcnnS Gabriac im Haag. — Hacntjens brachte am 14. d. >n der Nationalversammlung zu Versailles einen O.sctzelit' wurf ein, welcher die Enquete«Kommissjon über die K^ pitulalionen beauftragt, auch die Kapitulation von Paris zu prüfen. Dieser Gesetzcnlwurs wild m>t großer Majorität alS dringlich erklärt. — Dcr Pmcß Gaza ine, der demnächst i»> Vnsaill'S zur Vnhai^ lung kommt, ist jetzt schon für Frai'lreich daS 6^ eignis, daS alle anderen Vorgänge überschattet, ^ic daS gerichtliche Journal „Le Droii" meldet, wird d>c Sache vor das erste Kriegsgericht deS ersten Mililitt-bezillcs, welyeS dem ncucn Gesetz s/maß znsammeü' gesetzt wird, kommen. Der Kaiser von R u ß l a n d hat 24 StabS-und Obcroffi^iere der bairischen Kavallerie - Ncgimc»lcl „Großfürst Konstantin" und „Kronpvi^ des dcutslbc» Reiches" anläßlich dcr tapferen Hal lung dcrsclbli' während deS dcutsch.franMschcn KricgcS delorirt. Schweizer Blätter geben liercil^ cinc Reihe v?»' Details über die VolkSabstim m .: n g. IHS c>g»^ sich daraus, daß die deutsch.protestantischen Kln lol,e, !° namentlich Bern, Zürich, Glarus, Solothnrn. Oascl' sladt, Baselland und Schaffhausen, durchschnittlich ci^ liberale Zweidrittelmehrheit anfwicscn, während "lie französischen und italienischen, sowie die von ssegnersckcl Partei bcherrschtcn deutschen Kantone eine vft an El"' stimmigkeit grenzende Majorität fur die Velwerfnng b^ Revision auftricben. Der italienische Minister deS Kcußern. Vis/ c o n t i« Ve n ostll, eitlärt, daß die Beziehungen >"'! allen Mächten fortoal'ernd freundschaftliche sind »^ daß die Regierung nie eir,e naclionäre Polilil vcrsol' gen werbe, deren ma» sie beschuldigt; slldst nichlta>^' tische Regierungen unterstützen das von Italien cu'gl' ' wendete System der Mäßigung gegen dcn Papst. Telegramme aus Navarra melden, daß "^ noch eine Baude unter Führung Carasa'S exislirc, wl!^^ von Morioncs verfolgt wird. — DaS „Journal rcs DcbalS" enthalt folgende Depesche auS St. Sc^^ sl i an vom II. Mai: Die Wiederherstellung dsr ^^ nung dauert in Naoarra und Guipu^oa fort. ^'^ Armee konzentrirt sich, um gegen BiScaya zu mars^^ rcn. Vtarschall Serrano trifft morgen in Zuw"^ raga ein. — Der t. spanische Fiimnzmhiislcr tnaclu in dcr Kongrcßsitzung den Slaatevoianschlag pro l8? und 1873 cin. DaS wahrscheinliche Deficit lirlrägt li Millionen Pesetas, die Ausgaben sind mit 662, d> Einnahmen mit 548 Millionen beziffert. Ein Wort über Kirchenmusik. Vor kurzem hat eine geschätzte Feder im Feuilleton „Ostern" einige Wünsche betreffend die Instrumental« Kirchenmusik geäußert. ES wolle gestaltet werden, eini« ges über das Thema „Instrumental-Kirchenmusik" zu sprechen. Seit der Zeit, als man den Styl der Kammermusik auf Kilchinchören eingeführt hatte, gibt eS wissenschaftlichen Streit über den Begriff „echte Kirchenmusik". Bci Beurtheilung von Gesangslompositionen überhaupt gilt wol als Prinzip, daß die Kompost» tion mit dem Texte in harmonischem Einklang stehe; die Musik, die Komposition, soll gleich einem Gemälde ausdrücken, waS die Worte sagen. Stellen wir uns auf diesen objektiven Standpunkt; betrachten wir die Musik als solche und erwägen wir folgendes: Es berührt den Musiktenner unangenehm, wenn in manchen Kompositionen T>xt und Musik nicht im Einklänge stehen. Extreme bilden und unnatürliches ausdrücken. Ist -s für den Musitlenncr, für den treuen Sohn dcr Tonmuse, für den getreuen Verehrer der hei» ligen Cäcilia nicht haarsträubend, daß Donizetti, Verdi und andere Meister der italienischen Oper in Mord«, Sterbe« und WahnsinnS-Szenen die heitersten und lieblichsten Melodien im lustigen Dreiviertel'Talte zu Ge-hör bringen? Wäre eS nicht langweilig, wenn wir bei Straussischen Tanzweisen Motive aus Mozart'« ,Oio3 ü-Hh" verdauen müßten? Der Musiltenner, der Musikfreund soll in jedem Fache das finden, was das Fach ausschließlich bringen soll. In der Kirche können wir mit Recht nur eine ernste, gemessene und eine das Gemüth zu Gott erhebende Musik suchen; nicht schlcchlerweg eine Musik in der Kirche sondern eine Kirchenmusik, die den intcgri« renden Bestandtheil dcr Lithurgie in der geistlichen Kirche bildet. Die wahre, echte Kirchenmusik muß nebst Kunst auch kirchlichen Geist in sich tragen! Die grösten Meister der Tonkunst haben nicht durch ihre li rch enmusita l i schcn Werke den Chimborasso ihres RuhmeS erstiegen, sondern durch dramatische sym« phonische und andere klassische Kompositionen den Lorbeer der Unsterblichkeit errungen. Unsere größten Tonmeister lebten in einer Zeit, in der die echte Kirchenmusik schon im Verfall war; sie tomponirten wol Meisterwerke vom rein musikalischen Standpunkte aus betrachtet, aber wir müssen bedauern, daß diese Kompositionen nicht immer kirchlichen Zwecken dienen. Vernehmen wir hierüber einige kritische Stimmen kompetenter Autoritäten: „Beethoven'S schöpferischem Genius entsprangen nur zwei Messen" — siehe U. ssornmüller'S Lexikon der christlichen Tonkunst, — ..welche sich nicht als Werke für die Kirche, sondern als meisterhafte Schöpfungen für geistliche Konzerte darstellen. Die einzelnen Theile seiner Messen sind religiose Cantaten, die mit jedem anderen einigermaßen religiösen Texte für sich allein gerade so gut gesungen werden können." — Der pantheistische Musik-gelehrte Ludwig Nohl sagt: ..Dieses Werk (2. Messe in v) ist von den unterliegendcn Worten so unabhtm« gig, daß der Komponist selbst der Musik' ebcnso e't" anderen deutschen Text unlerlcgen lassen wollte, w^ ^, ersten Mcsse. Er hat ganz gewiß die Worte nur l>e> behalten, weil ohne Worte nicht gesungen werden n'» ' Sein Weil ist Instrumcnlalmusit." - Marx '")'''' Biographie sagt unter andcrm: „Nicht eigene Gla'>"'^ lcit und nicht Hingebung an dcn Kirchcndicnsl, s" ,^, ganz freie schöpferische Fantasie lonnlc einzig ^^ ^ oen'S zweite Messe hervorliringcn." ...^ Josef Haydn lomponirle I5Mcsstl! und I" '^ nere Kirchenstücke, „Kinder seiner Zeit." ^mlxoo >« .. über I. Haydn in seinen ..Kulturhistorischen ^ ^ ein treffendes Urtheil, wenn er sagt: „Daß ^ " Mozart's Messen einige Knabenarbciten und ap^,!. gibt. ist gewiß; die gleichzeitige K'rchenmusit seines 6" ^ o:s I. Haydn ist bekanntlich noch viel lvclllichcr; ^ mahllt an süddeutsche und italienische Kirchenfeste, zugleich Vollöfeste sind, wo das Leben seine v"" Fülle in Freude und Jubel ausbreitet. Es tM ' ^ zu Haydn's Zeiten Anstoß erregt (dcr da.'nal'ge , . bischof verbot deren Aufführung in Wien). D,c "" ^, deS frommen Greises an Carpani: „Mm, er "" ' ^ Gott denke, so hüpfe ihm das Herz vor Freude u ^ hüpfe dcnn seine Musik mit." — ist freilich ^ " ,ii den Strengsten, wenn nicht mit dem Werke. »° ° ^e» dem Komponisten zu versöhnen. Die SuliicMU" ^ Komponisten und die Zurückschiebung dcS ^ i ^ nirgends stärker hervorgetreten, als lm HFo - ^, objektiv — gottesdienstlich ist dagegen dle ^lu," ^ strina'S." — Fr. Witt. Redacteur der ..'.'"9- « i„ für lathol. Kirchenmusik" und der .M,^ ^ . Regensburg, bemerkt anläßlich eines Streite« uver 5^3 Depeschen aus Washington bestätigen, daß dlr vrn England l!> dc> A l a b a ma - Fra g e oorgcschla,ci,c Suftplcmcntarartikel im Pril'zipe angenommen lv»rde. De,sclüe vcrlai gt, daß die an dic Neutralen w>,'gcn Ver« letzlli^ der Neutralität gestellten 2chll^cner,'atz.Ai,spiiiche ilu>c,t,alb der Greifen der dirlllcn schaden ^u hallen sind, I,> Ueberlinslimmüng unt diesem ^rin^ip^ wcidcn bie Fordclungcn für Elsatz der indirekten Schaocu zu-liick^^gcu werden. Wiener WclluuöltllllW l873. Nachdem bereits in der 3'tzung dcs Sft^ialcomil6 für die Aue>stcllung von Fiu.icnarbeiten vom 8. d. füof Sobcomii^ö gebildet woroen, hi^lt das Sub^o-nil^ für b>c eiste Ab l, illing (Fraucnschulen) am ll. d. M, Uütcr dem Vositz.^ dcS Herrn HofrathcS o. Eilclberger eine Sitzung ad, in welcher die Mittel und Wege bera-then wurden, wie Lcistuna.cn der Fraucnschuleu nach den verschiedenes!!', Ocsichtspunllcn zur Anschauung gebracht wcrdc» sollen, Ucbcr Antrag der Frau v. Neuwall wird ein Verzeichnis der bestellenden Fraucnschulen angelegt und denjenigen, deren Betheiligung an der Ausstellung ln Aussicht genommen wird, ein gcnau auszuarbeiten-dls Reglement Mitgetheilt werden. Frau Oaronin No» °ihly brachle die Einbeziehung der Arbeiten der weiv» lichen Sträflinge in Anregung. Ausarbeitung und Redaction des Neglcuients wurde für die nächste Sitzung in Auesicht genommen. In der unter dem Vorsitze dcS HandelSlammerpräsidenten Neckenschuß am 13. d. M. ungehaltenen Sitzung der EublomileS II (für weibliche Hausindustrie) und lll (für Frauenarbeiten auf industriellem Gebiete) fand über die Frage, wie die Ver-wludung der Frauen in der großen Industrie am deut' l'chslcn zur Anschauung gebracht und wie die hicrauf bezügliche Ausstellung praktisch in Szene gesetzt werden lünne. eine sehr lebhaste Diskussion statt. Schließlich lvurdcu Herr RcgierungSralh Falle mit der Abfassung «incS dctaillirtcn Programmes für die Ausstellung der weiblichen Hausindustrie und die Herren Seclionerath Migerla und Dr. HuldhauS mit dein Entwürfe cines Programmes bclllffend die Darstellung der Betheiligung ber Frauen an der Großindustrie betraut. Bei der AuSstellungSlommission in Feldlirch sind bereits so zahlreiche Anmeldungen eingelaufen, daß eme vollständige Vertretung aller Zweige dcr vorarlber-N'schcn Indüstric auf der Ausstellung zu erwarten ist. Dass.llie gilt von der lau'mirlhschasllichcu Produktion Vorarlbergs. Der laudwirthichajlliche V.rcin hat be» schlossm. sinc Anzahl ausgesuchter Ercmplare vorarlbcr» hischcr Rindvichraßen zur Ausstellung zu schicken. Für den scldt.rch„cr Ax^stellttügssond ist eine Subskription eingeleitet worden, die bisher den Gclrag von lU)(> fl. ergeben hat. Die Industriellen ElbcrfeldS bereiten, wie uns «cschricbcu wird, eine Eollectivausslclluua. der dortigen Kammgainindusiric vor. Dic Exposition, an welcher sich dic Firmen: Will). Voeddiiwhaus u. Comp., Her« minghaus u. Con'p, Jung u. Simon?, Gebrüder ^ulas. Schäfei' u. Eomp., de Wecrlh u. Eomp. N. und E. Wolfs bclhciligen, wird die Bezeichnung „Eollc^ivaus-stellung der vereinigten Industriellen von Zanella» und Eo!,fe^,onö>'lossen in Elblvfcld" süh'cil. Der ..Aachener Anzeiger" bcmcilt zu dieser Mittheilung: ..Die elder-felder Industriellen veranstaltn diese Exposition lediglich im Iittcrlsse dcl nationalen Ehre, da ihre ^eistuna.ofähia,> keit im In« und Auslande genugsam anerkannt ist. ES ist diese Einignng gewiß als ein schönes Zeichen des letzt herrschenden Geistes zu begrüßen; wie im politischen ^eben kleinliche Partciintercsscn gegen daS 'allgemeine und große zurücktreten müssen, so auch auf industriellem Gebiete. Möge dieses Gei viel viele Nachahmungen finden." Die Vorbereitungen für die Betheiligung der Schweiz an der Weltausstellung 1873 werden von ücm schweinischen Handels- und Iudustrieoereine auf ,as lebhafteste gefördert. Die an den Verein von dem Departement des Innern in AuSstellungS'Angclegcnhcitcn abrichtete Aufforderung hat der Verein in seiner letzten Sitzuug dahin zu beantworten beschlossen, „daß man von seitc dcs schweizerischen Handels- und Industrie« vcreins den lebhaften Wunsch hege, die schweizerische Industrie auf der wiener Weltausstellung würdig vcr-lrricn zu sehen, weil diese Ausstellung noch größere Di. m.nsionen anzunehmen scheine, als frühere ähnliche Unter-nchnnmgcn, ganz neue Eigenthümlichkeiten und Vorzüge biete und wcil sich die schweizerische Industrie gerade in Oesterreich und in den Donau-Ländern, wo sie noch wenig gekannt sei, e?n neues Ausatzfeld erschließen könne." Kltssesuemgkeiten. — Ihre lais. Hoheit die durchlauchtigste Frau Sophie wurden Über Höchsteigenes Verlangen am 15. d. morgens mit den Tröstungen der Religion versehen. Die Höchste Kranke hat die heilige Handlung mit regster Andacht begangen. — Se. Majestät der Kaiser haben am 14. d. den lönigl. griechischen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister Fürsten ?)psilanti zu empfangen geruht. — Se. l. und k. apostolische Majestät haben mit der a. h. Entschließung vom 28. April d. I. allergnädigst zu bewilligen geruht, daß auch fiir das nächste Schuljahr Söhne von Zivil-TlaalSbeamlen für Mililärzöglingsplähe im Mililärcollcgium zu St. Polten, dann in der'lcchni. scheu Militärakademie zu Wien in Antrag gebracht werden dürfen, sofern dies ohne Beeinlrächlrichtung von Söhnen der Offiziere und Mililärbcamlen zuläßig sein wird und auch die folgenden Bedingungen erfüllt werden. Die Aspiranten fiir das Mililärcollegium müssen die vierte Klasse eines Unter- oder eines Realgymnasiums absolvirt und darüber empfehlende Zeugnisse erworben haben, der deu.schen Sprache vollkommen mächtig sein und dUrfen das L,bena-alter von höchstens 17"/,, Jahren nicht überschatten haben. Die Aspiranten für die technische Militärala^ .me misse, eine vollständige (sechs< oder siebenllassige) Nealschule (Unt^ . und Ober.) absolvirt, ebenfalls empfehlende Zeugnis,e c, worden haben, der deutschen Sprache vollkommen kundig sein und dürfen das 19. Lebensjahr nicht überschritten haben. — Se. Exz. dcr Herr Unlcrrichlsminister hat bewil. lissl. daß im Schuljahre 1«72/7.'j Al'iluricnlen von Mit. lclschlileii. welche sich dcm Bollsschullehramte widmen wol. lcn, ohne die vorgeschriebene Aufnahmeprüfung sogleich ,n de>, dritten Iihrgang der k. t. LchlerbildunMnstalt in Klaa/lifun auf^eliomilicn weiden, und daß jedem derselbe», die Dlllfligteit vorausgesetzt, ein halbes S aalsstipendium von 100 st. gegen Ausstellung eines Ncve, !es im Sinne des § 00 der Mimstcrialveroidnung vom 12. Juli 18L9 verliehen weide. — (Aus Rom) ist i„ Wie», wie wiener Blätter melden, die vertrauliche Mahnung eingelangt, daß es sehr anssezeia.« ist, alle Vorbereitungen.' die' etwa slir den Fall einer Erlcdiauna. des päpstlichen Stuhles zu treffen wären, mit möglichster Beschleunigung zu treffen. — ( Iagd . Efpedil'ion.) Bekanntlich fährt Graf Wilczel gleichzeitig mit unserer Nordpol-Expedition aus einem eigenen Schiffe aus und voraubsichilich bis Spitzbergen mit. Sccmauu dcs Wilczet'ichen Schisses ist Ba- ron Sterneck, gewesener Kommax^ut auf dem „Max" und auf der „i?issa", wissenschaftlicher He.;lc,ler der Geograph Professor Hanns Höfer. — (Großer Brand.) Hm 6. d. wurde das Dorf Berczell im neogr^der Komitat (Ungarn) von einer Feucrsbrunst heimgesuch!, welche nicht weniger als 220 Häuser einäsckerte. Hchiger Sturm jagte die Flammen mit solcher Gewalt über die Strohdächer, daß vom löschen und retten fast keine Ncde sein konnte. Die meisten ^eule waren gerade auf dem Felde beschäftig« und erreichten die Brandstätte erst, als schon all ihr Hab und Gut vernichtet war. — (Ein kaiserliches Zeitungs-Inserat.) Die „Spener'sche Zeuuna." brachte dieser Tage eine Ankündigung, worin dcr Finder eines verlorenen Spazier« stockeS um dessen Rückgabe ersucht wird. Nun stellt eS sich heraus, daß es der deutsche Kaiser ist, welcher durch die Zciluna. seinen Stock sucht. Es ist ein einfacher naturwüchsiger Stock, den Wilhelm I. einst in Königgräh nach der Schlacht von einem böhmischen Vauern zuu» Geschenk erhielt und welchen er seitdem zu tragen pflegt. — (Lin entsetzlicher Uuglucksfall) er. eignete sich dieser Tage in der Schießstätte zu Äeichenberg in Böhmen. Der Büchsenmacher Bernard Iirlu stand, als eben der erste Schuß eineS stattfindenden Probcschießens fiel, hinler der Scheibe und wurde von der Kugel so un< glücklich getroffen, daß er schon nach wenigen Minuten verschied. ! fokales. Vericht »ibrr die Landesausschuftsitzung vom «V. Mai Nach gepflogenem Einvernehmen mit dem Theater» c-omil0 hat der ^andesouSschuß beschlossen, das landschaft« liche Theater für das Jahr 1872/3 dem bisherigen Thea« ^tcrdireltor in Salzburg, dem gut renomirten Herrn Josef lKotzian vulgo Kotzly zu Überlassen, welcher außer der Posse, Lustspiel, Schauspiel und Operette auch Opernvor» stellungen zur Auffuhrung bringen wird. Für Opernvor» stellungeu wurde die Erhöhung des (Kntree für's Parterre und, die Logen auf 50 kr. genehmiget. Für slovenische Theatervorstellungen wurde das land« schaftliche Thea'er viermal in jedem Monate reservirt, gleich wie in der ve flosscnen Saison. Nach gepflogenem ^olal'Auge», scheine hat der Landes» ausschuß im Spua^gaUen den P,atz bestimmt, auf welchem im Sinne d.Z Land.agsbesch'usses für Blalternlranle eine besondere Varale ernch.ct werden wird, damit diesel» ben nicht unler andere Kranken plazirt weiden müssen. — (An der Turnfahrt nach Eilli) — am Psingstsoimtag — wcrden auch Mitglieder der philharmo» nischen Gesellschaft chcilnehmen. — (Die k. l, lra in if che L a n dwi rt hsch a fls» gesellschaft ) hat Adolf Trienll' s Broschüre „Über Verbesserung der Alpenwinhschaft" im leicht faßlichen Slyle durch Herrn Josef Zeien in das flovenische Uberlra» gen lassen. Die Broschüre faßt 54 Großollavseiten und enthält nebst der raliol'elle» Anleitung zur Bearbeitung des Alpenboden« einen Nnhcing iiber Mollerei. Wir wun« sche». daß diese aus Staatsmitteln verlegte Broschüre an tramische, bäuerliche Landwirlhe nicht nur vertheilt, son« dern von letzteren auch gelesen und bei Bewirlhschaflung des Älpenbodens beachtet wird. — (Schwefelsnbrik.) Herr Valentin Krisper bat seine Schweselllesgrubcn in Tuchcin eröffnet. Ist das Resultat der Grubenarbeit ei» günstiges, so will Herr Krisper, wie der „Sloo, Narod" erzählt, im Thiergarten nächst Kaibach eine großartige Schwefelfabril anlegen. klnfachc. nbrr kirchliche Motetten von («. Wcssclat: ..Für ^esc^ beiden lur^n Stücke gebe ich gcrne alle 'Msscn >> Haydn's lnitcinander her. und zwar aus dem ein» lachen Grunde: Erstere dicuen ihrem Swcck^ in ganz bezüglicher Weise, letztere vcr,ehlen ihn total." ^Michael Haydn, der jüngere Bruder dcS Io> !^' Haydn, halte zwar nicht die Genialität wie sein . luoer. aber er leistete immerhin onerlennenSwerlheS; ^ üer Kirchenmusik zuerkennen ihm selbst sein Vruder Mtf und Mozart die Superiorilät über ihnen. Er lyrieb vi^ Messen. Oradualicn uud Osfcrlorien u. dgl, selche jctzt großentheils außer Gebrauch gesetzt sind, da 't I'Mrumrutiruna, sehr zopfig ist. Wilt spricht sich °er dessen Werke im allgemeinen also auS: ,.Dies,r fen« ^ ^°^ ^'^ b'e Kirche manches sehr schöne geschas. /^! y'eher rechne ich seine „^1882« l,rllullii^8illia1o8" ^, und ^-N(,ii^ einige Motetten (z. G. ./1'0n«dril0," find? c'"^")' ^" leimn andern Messen und Motetten Ni^ " ''ch zerstreut herrliche und dabei kirchliche Mo< I'm-, V ^^ ^'^^ ^'^ °b" auch hänfig „der Unfug des ftelbn» "" M0dil« der Geigen und der rastlosen Num. wit, . "" ^^ ^aurcncin sich ausdrückt. „AllcS i„^. "'"ncliegende (also die Hauptsache in der Kirchen sy ' . die Singstimmen) wird fast unhörbar lrafl sp^"'"inglichen treibcnS der über alle Gebühr in An-Pf.s Nenommclicn fogenannten äußeisten Stimmen." vieler »^" Worten ist ganz treffend die wunde Stelle l^ "Kompositionen Eybler's. Preindl's und And., auch äußer ^"'" berührt. Diese rastlose Bewegung der °" Stimmen ist ebenso monoton, als untirchlich, wcil die Instrumente nicht mehr bloS zur Unterstützung dcS Gcsai'.zcs dienen, sondern diese überwuchern. Mozart schrieb >n>!e Messen, Offcrloricn, Litaneien. Requiem. „Sind auch mcle Parlxn davon von echt kirchlichem Geiste und licfreligiiisem Sinne durch mcht, so lanu ihnen, im allgemeinen gcsp,och?n, doch das Prädikat von kirchlicher Musik nicht zugcstanocn werden. Seine gcrühmtcstc Schöpfung, daS große Requiem, von we'kiem aber nur die ersten drei Stücke seiner Meisterhand ang höre«. (die Ergänzung vollzog sein Schüler Süßmay r) tragt wohl einen ticillrchlichen Ernst an sich, doch neben dem üb rwicgt einen die subjektive Ausprägung dcr Gefühle zu sehr, um daS auszudrücken, was die Kirche bei dcr Feier dcS Gottes-diensteS für ihre abgestorbenen Kinder denkt und fühlt, Wcnn auch bei der Vcrw'rrung bezüglich der Begriffe, von kirchlicher und weltlicher Musik lange Zeit der Mo-zart» und Haydnstyl als daS Kunstioeal auch für die Kirchenchöre angesehen wuide. so kommt man denn doch so ziemlich zur Einsicht, daß kirchliche Musik ihr Ideal nicht darin finden kann. ES geschieht dadurch d,m Meister lcine Verkürzung an seinem Ruhme; denn es ist nicht zu fordern, daß ein Mcxsch vorzügliches und mustergilligcS in so vüschiedenen Gebieten, wie Well und Kirche sind. leiste." Bekannt ist eS überdies, daß Mozart, als man ihn um eine Messe ang'ng, antwor-tele.- ..Es wundere ihn, daß man von ihm eine Messe verlange." So verhält es sich mit der Kirchenmusik bei den genannten Meistern der Tonkunst. Wenn man religiöse Musik von Kirchenmusik scheidet, so glänzen wol die Namen Bce.hooen, I H.iydn und Mozart unstreitig als Sterne c,stcr Größe a if ersterem Gebiete; während wahre itirchenmusik, wir meinen die instrumentale, ihre V rtreler findet in K. Gicith. Fr. Witt, ^. Metten-lcitcr. Brosig, Aivlingcr, Hahn, Drobisch und Horak, obwohl vo" den lehtgcnaninen nicht unbedingt alles als gute Kirchenmusik gellrn darf. Mancher Sah wäre hier und dort echt kirchlich, w:i n 'hu nicht die zopfige In» sllumenlalbcqlc'll'i g geradezu verunstalten würde — es war ja auch einmal der Nololos'yl in der Mode! Schließlich bemerken wir, waS den Äcbrauch dieser oder jener Instrunnrle auf Kirchenchörcn, ferner, was die Bchcmdlui'g deS liturgischen TexleS in Kompositionen, sowie was die Lange oder Kürze derselben anlangt, daß cs eine Menge kirchlicher Vorschriften und päpstlicher Deknle gibt, welche leider selten buchstäblich befolgt werden. Und so schließen wir denn diese Zeilen mit den Worten dcS G. v. Z : „Sobald die Musik im Tempel des Allerhöchsten gleichsam einen Bestandtheil deS Kultus abmacht, ist sie den Einflüssen einer herrschenden Geschmacksrichtung oder dcr Unterlegung inoi-viduellcr Sonderheiten ein» für allemal en'zogen. Sie ist mit einem Worte wesentlich religiös. Drum hüte man sich, etwas andere« ihr entgegenzubringen, als das, was man in den Tempel dcs Herrn bringen soll. nüm» lich ein Herz, das beten will. Denn nur fo wird die Musik, die das Opfer begleitet, Zweck und Bestimmung erreichen, anders aber wird man sie nicht einmal ver» stehen und auch nicht verstehen können." 804 — (Schadenfeuer.) Am 8. d. M. um zehn Uhr vormittags ist aus Unvorsichtigkeit bei der Minen» legung im nahen Steinbruche in Sludenez, Bezirk Gurl-feld, Feuer ausgebrochen, und es sind 13 Häuser ein Raub der Flammen geworden; nur drei Besitzer hatten gegen Feuerschaden versichert. — (Aus dem Amtsblatt.) Kundmachungen der l. t. Finanzdirektion fur Krain a. betreffs Verschleißes türkischen Tabaks; d. betreffs Wiederbesetzung der Tabaktrafik nebst Lottocolleclur im Hause Nr. 15 zu Laibach. — (Der allgemeine Veamtenverein fUr Oesterreich. Ungarn) hat zu Verwallungsräthen ge, wählt die Herren: Dr. Franz Migerla, k. k. Eectionsrath im Handelsministerium; Wenzel de Laglio, General.In» spector der Staatseisenbahn; Franz Weniger, Hauptkassier der Handelsbank; Dr. Fl. Meißner. Advokatur« - Kandi» dat; Dr. Karl Maurer, t. k. Landesgerichtsrath; Franz v. Schmidt - Zabierow, t. k. Hof» und Ministerialrath; Cm. Ad. Eichler, n. österr. Landesbeamter; Dr. Eduard Bondi, Südbahndeamter a. D.; Theodor Heinrich, k. t. Landesgerichtsralh ; Dr. Ludwig Huber, Hof- und Gericht«» Advokat. Stimmen aus dem Publikum. Die Regierung muß endlich die volle Ueberzeugung gewonnen haben, daß die Beschwerden der Gemeinden, Pereine und Korporationen Über den Misbrauch der Kanzel zu politischen Agitationen auf Wahrheit beruhen, sonst hätte der Herr Kultusminister sicher nicht Anlaß genommen, den nachfolgenden, in der grazer „Tagespost" enthaltenen Erlaß an die Mlderchefs zu richten: ,In einer Reihe von Eingaben und Petitionen, welche der Regierung zugekommen sind, wird dem lebhaften Wun« sche der Bevölkerung Ausdruck gegeben, daß die Staatsgewalt jene Ausschreitungen mit Nachdruck begegne, welche sich ein Theil des Klerus insbesondere durch den Mis< brauch der Kanzel zu politischen Inveknuen in oft maß. loser, das Ansehen der Gesetze verletzender, ja mitunter sogar die öffentliche Ruhe gefährdender Weise beia.eb.cu läßt. «Bei wiederholten Anlässen schon hat die Regierung ihren festen Entschluß und die Nothwendigkeil betont, den Gesetzen des Staates die nothwendige Achtung und punkt« liche Befolgung zu sichern und jeden in dieser Beziehung zutage tretenden Uebergriff mit den zu Gebote stehenden gesetzlichen Mitteln zurückzuweisen. „Als das geeignetste und wirksamste dieser Mittel muß bei der Allgemeingiltigteit des Strafgesetzes die Ahndung solcher Ausschreitungen auf strasgerichllichem Wege angesehen! werden, bei dessen Verfolgung zwar allerdings die direkte! Einflußnahme der polinschen Landesstelle ausgeschlossen ist, dessen Beschreilung jedoch auch von den Verwaltungsbehörden im Sinne des Gesetzes insoweit gefördert werden kann, als es der § 71 der Strafprozeß.Ordnung vom 29. Juli 1853 allen öffentlichen Behörden und Aemtern zur Pflicht macht, die entweder von ihnen selbst wahrgenommenen oder sonst zu ihrer Kenntnis gelangten strafbaren Handlungen, welche nicht blos auf Verlangen der Vetheiligten zu unter« ^ suchen sind, ohne Verzug zur Kenntnis des Strafgerichtes! zu bringen, in dessen Sprengel sie sich befinden. „Indem ich Euer.....ersuche, in diesem Sinne die unterstehenden administrativen und polizeilichen Organe anzuweisen, fUge ich die Bemerkung bei, daß bei den frag« lichen Ausschreitungen vornehmlich den Bestimmungen der §§ 68, 63, 65 300, 302, 303. 305, 315 St. G. Beachtung zu schenken und dort, wo es zuläßig erscheint, auch nach Anordnung des § 11 der laiserl. Verordnung vom 20. April 1854, Nr. 96 des Reichsgesetzblattes, vor« zugehen sein wird." Verfassungsfreunde begriißen diesen Erlaß, die letzte Mahnung an den agitationslustigen Klerus, — der insbesondere auf dem stachen Lande auch in Krain viele Kämpen zählt, — mit wahrer Befriedigung. Das ver« fassungsfreundliche Publikum bUrgt dafUr, daß, wenn dem Klerus die Fäden zur verfassungsfeindlichen Agitation ab-! geschnitten wurden, di>- Wahlen für den Landtag beziehungsweise Reichstag zum Vortheile der Verfassung ausfallen werden. Sollten ungeachtet des mitgetheilten ministeriellen Mahnrufes die Agitationen von der Kanzel aus nicht ver« stummen, fo diirfte sich wol auch in dieser Frage ein „Hanns Kudlich" finden, der im Reichste den Antrag stellt: „DaS bisher von Privatpersonen. Bischöfen, öffentlichen Fonds u. a. weltlichen und moralischen Corporations« ausgeübte Pfa r rpastron a ls recht sei aufzuheben und der Akt der Pfrundcnverleihüng sofort der Negierung zu Urertragen." — Uebt die Regierung das Pfrunden-verleihungsrecht, dann kann sie regierungs- und verfassungs-feinbliche Kandidaten mit vollem Rechte von der PfrUn-denverleihung ausschließen. Sagor, im Mai. U. Philharmonische Gesellschaft in Laibach. Dcr Vailiacher Turllverei» veranstaltet Pfmgstsonntag einen Ausflug nach Cilli und hat dazu die Mitglieder der Phil harmonischen Gesellschaft freundlichst eingeladen. Diejenigen Herren und Damen, welche an dem Ausfluge thcilzlmehmeti wünschen, wollen die zur Fahrpreisermäßigung berechiigeude Festlarte entweder in der Modchandlung von P. F. Gerber oder in der B»a> Handlung von Kleinmayr lu ll»>iv glucklich wieder hergestellt und viele Aerzte und Hospitäler die Wirkung derselben anerkannt, wird Niemaud mehr die Kraft dieser lüstlicheu Heiluahruug bc-zweifclu und fuhreu wir folgende Krankheiten an, die sie ohuc Anwendung von Medicin und ohne Kosten beseitigt: Magen., Nerven-, Brust-, Lungen-, Gelier-, Dritten-, Schleimhaut», Athem-, Blaseu- und Nierenleiden, Tnberculose, Schwiudsucht. Asthma, Hüllen, Unverdanlichleit, Verstopfung, Diarrhöen, Schlaflosigkeit, Schwäche, Hämorrhoidc», Wassersucht, Fieber, Schwindel, Nlut-aufsteigen, Ohrenbrausen, Ucbcllcil uud Erbrechen selbst während der Schwangerschaft, Diabetes Melancholie, Abmageruug. Rheumatismus, Gicht. Bleichsucht. — Auszug aus 72.000 Herlifica-ten über Genesungen, die aller Medicin widerstanden: Certificat Nr, 7 18 14. Erosue, Seine uud Oise, Frankreich, 24 März 1^68. Herr Richy, Steuereinnehmer, lag au der Schwindsucht auf dem sterbebelte und hatte bereits die letzten Salramnüe genommen, wcil die ersten A?r;te ilnn nnr noch w'üi^ T.^c ^brn versprochen. Ich rielh die Il<>v;>!,:,x!'!<:i', Iliü-i/ zu versuchen, und diesc hat deu glücklichsten Elsolg gehabt, so Vksl der Mann in wenige» Woche» seine Geschäfte wieder besorge» tonnte und sich vollkommen hergestellt iilhlte. Da ich selbst so uicl Gutcö von Ihrer Nov»!«»^,-!'«' genossen habe, so fügt ich gerne diesem Zeugnisse meiueu Namen bei. Schwester 8l. I.-,m!,d-l. Nahrhafter als Fletsch, erspart die ttev»!n«!»l6« in Pulver uud in Tabletten fllr l2 Tassen fl. 1.50. 24 Tassen fl 2 l>0. 4« Tassen fl. 4,5><», in Pnlver für 12<1 Tasse» ft. 10, silr 2«« Tassen fl. 20, filr 57« Tassen st. 36. Zn beziehen durch Barry du Barry Telegraphischer Wechselkurs nnm 16, Mai 5p«z Metallique« 64.45. — kpnz National-Nnl'^sü 71.75. - I860« Staats-Auleheu 102.25. — ^ant-Nlti!-» «30. - Kr.oü. Nklieü 328 75. - London 113.10. - Sill^r 110.75. /l l M,m;' Dulueil 5..38'/,. - Mvole^,',«d'c,r 8.99 Angekommene Fremde. Am 15. Mai. l?l^s«,»< i'anter, Krentz. - Haschner, Wien. - Vt HVl«»„. Wiluig, Iauerburg. — Dr. Beirr, Villach. — Frau Urbauiit, Obcrtrain. »»««»l «»,'«,»». Nuard, Veldrs. — Dolliuar, Lehrer, und Kovacic. Kai.sm , Trieft — Vlc>z,, HaudelSm., Fiume. — Otto. (YuiöbesilM, Wcinegg. — Schanffrer, Kommissiouöralhs-Tochler, Sachscu. »«l^«»«'»,«^ »«»s. Dr, Wirth, Dcgcndorf. - i'anlscharitsch, Vahnbniiinücrnehincr, Finme, — ttadore. Handels»,,. Trief!. I?>«>,^«?«. Grosi, Verwalter, Stcinbrück, - ^epe, Giirtfcld. - Pollanegg. Oiltcrvcrwallcr, Nndclstelii. MeleoroWelsch6 ^eoblichlu,^?!? l,II,,NichI 5 ^ ^ n ^ i ? ^ ^Z ^ K U. Mg. 735,5 >11.<) ! Ö. fchwach heiter 16. 2 „ N, 733.M , » 23.« ,SW. mäßig dünn bcw. 0,u<, 10 „Ali. 730,07 -!-!4., O. schwack ! Nerneuliell lVoniiig Nachmittags dünn bewölkt, niwiiqcnehmer Südwestwind.' Abends ganz heiter. Da« Tage5,niltel dei Wilriue > !<::«', »in 2 3" über dem Normale. Üjfraimum'lliclisr »^oart.'nr! Iylla, v. i? I s i n «l a ^ r. Danksagung. Fl!r die zahlreiche Betheiligung beim ^ichenbeaänq-nissc des Herr» ' Äoh. Nep. Miihleiseu ! sagen den verbindlichsten Dank Hcrmine Miihlcisen qel, Nothnuer. ssa«»,li MUl,lcisen. Arthur Miihlcifcu. lkrm't Mi,s,lci,c». lvmil Miihlciicu. Gott dem Allmächtige» Hal eö gefall,'», den nüver-. geßlichc» Gatten, resp. Pater, Großvater und Nrgrosj-vater, Herrn GillSbcsil)^- von Mannöbnrg, nach ganz lurzei» Krankenlager, uelsehsn mit de» heiligen Slerbcsalramcnttn, im 82. Lebensjahre heule nachmittags um 3 Uhr sanft in ein bessere« Jenseit« zu berufen. Die irdische Hülle des theueren Arililicheiilii wird Scunölag den IX. Mai l. I. um <» Uhr vormillan,« iu der Psaritirche zu MannSdnrg eingesegnet n»d auf dem ssriedhose daselbst znr letzten Ruhe' dlswtet, . Die heil Seelenmesse» werden am nämlichl» Tage um l) Uhr früh iu der obbcsagtcn Psmrlirchc acl,se» werde». Der unvergeßliche Dahiligeschiedeuc wird dem frommen Andenken empfohlen. Mau us bürg, am 15. Mai IN72. im eigene» nno im Nanisn dcr gcsammte» F^mlile. Narll»nl,l»ri«1,t Wie», 15. Mai. Die Plahspelullltion war noch verzagter als gestern, uud warf die älteren Spelulationspllfticrc, während solche jnngen Datums aröwntucilö uuvtt-H^^»»Ul»,!U)l. läustlch wareu. Rente, Anlagspapiere aus der Eisenbahnbrauche und Devisen behaupteten gestrige Kurse. ' » » >, M. Allgemein» «taat«s«buld. i^ur 100 si. O«:d Vo« Hinheitliche Staateschuld zu 5 p«t.: in Noten verzin«!, Mai-Novembei 64 45 64,55 , „ ^ Februllr-Nuauft 64 40 64.50 » Silber ^ Jänner-Juli . 7180 71.90 „ ^ „ Nprll-October. 71.60 71.80 L,st v I !839..... 328.-330.- . „ 1854 (4'/«) zu 250 st 94— 94 50 . , 1860 zu 500 fl. . . 102.25 102.50 » „ I860 zu 100 st. . . 122.50 123.50 » „ 1864 zu 100 fl. . , 146 - 146.25 Gtaat«-Domiwen-Pfllndbrieft zu «0 st. °,W. in Silber . . 117.50 118.— ^. Gvuudentlastunsts-vbligatlollcn. Für 100 st. Grid Waare Bühmtn . . , . zu5p«It ?6.— 96.50 Valwm .... „ 5 „ 7650 77.— Nieder-Oesterreich. . . 5 , 34,50 95.50 Ober-Oefterrtich . . ^ 5 ^ 9250 93 — siebenditrgm ... ^ 5 ^ 79.^ 7^50 Gteiermar^ ... ^ 5 . 91.— 92 — Ungarn ... „ 5 „ 82.— 82.50 O. Andere Kffentliche Anlehen Donauregulirungslofe zu 5p«l. 97.-- 97.50 Ul a. Tiscnbahullnlchen zu 120 st. ü. «. Mlbcr b', pr. SM vr. Gtilck 104— 104 50 Wiener Tommunalanlehcn, rücl, Geld Wnare zahlbar 5 p«lt. für 100 fl. . . 87 25 87.50 ». Aetle» vo» Vanlinftltuten. <»el^ Waare An^lo-öfterr. «ant.....296 50 279,— «ar.lv:rei».......29^».— 293.— Vlldeu-Lrcdilanstalt .... —.— —,— llreditansialt f Handel u. Te«. . i<25 75 326 — Lreditannalt. allgem. ungar. . . 150.50 151 - Dtpositenbanl......98.50 99.— Hscompte-Hesellschaft. n, ö. . 1000 —1005 -Franco-üfterr. «an! . . . .135 25:35.50 Handelsbank.......214— 215.— Nationalbanl. . , . 827.— 528 — Unioubanl.......295.50 296,— Vereinsbant ..... 123.— 12350 NerlehrSbanl......, 199.50 200.25 l). Actien vo» Tra»Hportunlerneh» MUllgeu. Veld Vaare «lfüld-Finmaner Vahn . . . 180.25 180.75 Vöhm, Wcftbllhn.....259.- - 261.— Carl-Ludwig-Vahn.....254 - - 254 2ö Donau-Dampfschiffs. Oesellsch. . 598.- 602.— Llisabeth-Wesibahn.....248.75 249 25 Elisabeth-Westbllhn (Linz - Vud« weiser Strelle).....212.— 213 — Ferdlnauda-Norbbahü . . . 2310—23^0.— Fünfer« Helft »>o<»s Fran^Il,sevh«««. Pfandbriefe (fur 100 fl) illlg. üft, V°d>:N-Hret>w8lnfillll Veld Waar« verlosbar zu 5 p. W. . . 9230 ^260 Ml«. «od.-Lreb.-Nllst. zu 5'/. pTt. 90.- 90.20 U. V«i«irität4obltstationell Veld Waare Hlls.-Weftb.in S. nerz. (I. Emifs.) 92.25 92.75 Ferdmands-Nordb. iu Sllb. ver,. 103 60 104.--Fr2l!z-Ioseph«.V5,00Fr..,!,c5m. 133 - -^-^ südb.5 7ft <3!ldb.-V?nS 6'/, (1870-74) i f>00 ffrc« pr. «Stuck .____ —-^ l.Inc,. Oftbahu fllr 100 st . , 82.— ^ 7/» «l. Vrivatlos? l. . . 14.75 15«^ Wechsel (3M°n) Gell' W«°" »u„Sl:urg fUr 100 fl, suod. iL. 94 80 94 90 F>,2.lllu'.t l,.M.!00 sl. dctt« 95- !F/." Hllmburg. für 100 Marl Banco 83.40 8.>v" ^nkon. für 10 Pfunl. Nttrliul, N^-" ^^5. i>ar<0. für ,00 ffr«:cs . . . 4440 ^ »' llo^rs der G^cdsovt-l» «el» -'""?,r K. Mll!',-D»:catel. . 5 si. 38 ^. ^ 5- ^ ^ /lapoleonsd'or . . 8 « 9,8 „ 8 « >- Preuß. Lafsenscheine 1 „ 68 . / " ' sill-er , 110 „ 75 . IN ^ -^ " ztr,inilch7 Vrundenllaftunste - n, P «a»,..t!,-,,,,n: ljb.7^ "" »6 "''c'^''