A Q U A E I A S AE HARALD VON PETRIKOVITS Rheinisches Landesm useum, Bonn A quae Iasae lag an d er Stelle des heutigen V araždinske Toplice am lin ­ ken U fer der B ednja, eines südlichen N ebenflusses d er D rau, etw a 15 km südöstlich von V araždin in d er V olksrepublik K roatien. D urch eine W ieder­ aufbauinschrift aus d er Z eit K onstantins I. ist A quae Iasae h ier m it Sicher­ h eit lokalisiert.1 Eine w arm e Schw efelquelle w urde in d er A ntike wie auch h eu te fü r Heilzwecke genutzt. Das slowenische B ergland, an dessen N ord­ ran d V araždinske Toplice liegt, b esteht aus mesozoischen und te rtiä re n alpi- disch gefalteten Sedim enten. Es ist reich an T herm alquellen — eine N ach­ w irkung der jüngsten G ebirgsbildung. Die Ruinen, S kulpturen, Inschriften und K leinfunde des antiken B ade­ o rtes fanden w enigstens seit dem 18. Ja h rh u n d e rt das Interesse von A nti­ quaren.1 2 Seit dem Ja h re 1953 w urden archäologische A usgrabungen im röm ischen T herm enbereich und im Vicus durchgeführt, über deren E rgeb­ nisse m ehrm als berich tet w urde.3 D er siedlungsgeschichtliche E rtrag der G rabungen ist kurz zusam m en gefasst folgender: Die röm ische Siedlung A quae Iasae lag auf m ehreren T errassen des Hügels, auf dessen A nhöhe die T herm en gebaut -waren. Diese w aren grösser als das heutige H eilbad, sie erstreckten sich allseits ü b er den heutigen K u r­ p a rk hinaus, besonders nach Süden und Osten. Die erste röm ische T h er­ m enanlage muss vor der M itte des 1. Ja h rh u n d e rts n. Chr. angelegt w orden sein. Sie w urde m ehrm als n eu - und um gebaut, zuletzt u n ter K onstantin I. D er Vicus reichte bis an den Südfuss des Hügels, auf eine F lussterrasse der B ednja. Seine älteren B auten w aren H olzhäuser, die schon im 1. Ja h rh u n ­ d e rt n. Chr- bestanden, w ie d o rt gefundene südgallische T erra sigillata e r­ w eist. Eine d etaillierte V orlage dieser H olzbauten w äre zum V ergleich m it H äusern vom M agdalensberg, von Lauriacum , von C am bodunum , von der 1 CIL 3, 4121 = Dessau 704 = Ant. Inschr. Jug. 469. — Tomaschek RE 2, 301 ,A quae Iasae’ — Zu den Jasi vgl. Verf. V jesnik za arh. i hist. Dalm. 56/59, 1954 — 57 (= Antidoron M. Abramić) 2, 65. — A. Mócsy, Die Bevölkerung von Pannonien bis zu den M arkom annenkriegen (Budapest 1959) 26 ff. und 30. 2 CIL 3/1 S. 521 ff. — I. K. Tkalčič, Das Schw efelbad bei V araždin in C roatien (Zagreb 1869). — Die Inschriften sind zuletzt veröffentlicht in Ant. Inschr. Jug. 458—471 und von A. und J. Sašel. Inscriptiones Latinae, quae in Iugoslavia etc. repertae et editae sunt (= Situla 5, L jubljana 1963) 356 f. 3 M. Gorenc und B. Vikić in: Acta et dissertationes archaeologicae 3 (Zagreb 1963, zugleich A kten des 9. Internationalen Limeskongresses des Jahres 1961) 111 ff. H ier weitere L iteratur. K ernsiedlung der Colonia Ulpia Traiana bei X anten, sowie von niederländi­ schen und englischen F undstellen von Interesse. Schon der bisher b ek an n te kleine A usschnitt aus der Therm enanlage von A quae Iasae lässt erkennen, dass dieser B adebau nicht einem B autyp von B adetherm en folgte, die durch die Abfolge von A uskleideräum en, F ri­ gidarium , Tepidarium , C aldarium m it zw ischengeordnetem Sudatorium ge­ kennzeichnet war. Die R aum aufteilung und -anordnung von H eiltherm en w ar von m ehreren V oraussetzungen abhängig. J e nach der T em peratur der T herm alquelle konnte m an auf eine Beheizung des Badew assers verzichten oder nicht. M an benötigte fern er viel m ehr B adebecken und Einzelw annen als bei einfachen B adetherm en. Oft w aren auch T rinkhallen fü r T rinkkuren notw endig. So kam es, dass fü r H eiltherm en in röm ischer Zeit nicht so feste B autypen entw ickelt w u rd en wie fü r B adetherm en.4 5 Die H eiltherm en von A quae Iasae w urden in der zw eiten H älfte des 1. Ja h rh u n d e rts n. Chr. von zwei Legionskom m andeuren der benachbarten G arnison Poetovio benutzt.6 Zwischen 161 und 169 n. Chr. hat der S tatth alter der Provinz O berpannonien L. Dasum ius T ullius Tuscus die E rrichtung irgendeines B auteiles der T herm en durch die S tad t Poetovio m it staatlicher B eihilfe veranlasst.6 Schliesslich hat, w ie schon gesagt, K onstantin I. ,aquas Iasas olim vi ignis consum ptas porticibus et om nibus ornam entis ad p risti­ nam faciem ’ w iederherstellen lassen.7 Diese Bevorzugung des K urortes durch hohe Offiziere, das Interesse von Seiten des Provinzstatthalters, ja des K aisers hebt A quae Iasae vor anderen H eilbädern d er Provinz heraus. W as w ar d er G rund fü r dieses A nsehen des Badeortes? A m ehesten helfen P arallelen aus anderen Provinzen des röm ischen Reiches zu einer B eantw ortung der Frage. Auch A quae Sulis ■ —• B ath in B ri­ tannien, Aquae Granni ■ —- A achen in N iedergerm anien, Aquae — B aden- B aden in O bergerm anien, Lam baesis in der A frica proconsularis und viel­ leicht A p u lu m — A lba J u lia in Dazien weisen die gleichen M erkm ale w ie 4 A. Grenier. M anuel d’Archéologie Gallo-Rom aine 4/2 (Paris 1960) 401 ff. — H. Mylius, Die röm ischen H eiltherm en von Badenw eiler (Berlin — Leipzig 1936), besonders 8. — Vgl. ferner die unten behandelten Heiltherm en. 5 M. Fabius Fabullus: CIL 3, 4118 = Dessau 96 = A I Jug. 463. — E. Groag, RE 6, 1769 f. Nr. 75 s. v. — P IR 32 (Berlin - Leipzig 1943) 100 Nr. 32. — E. R itter­ ling, RE 12, 1713 ,Legio’ — G. Alföldy, Die Legionslegaten der römischen R hein­ arm een (= Epigraphische Studien 3, Köln - Graz 1967) 9 f Nr. 17 und Register s. v. M. Rutilius Lupus: CIL 3, 10893 = Dessau 3865 = A I Jug. 462. — Nagi RE 1 A, 1266 Nr. 25 s. v. — PIR 3 (Berlin 1898) 149 Nr. 172. — E. Ritterling, RE 12, 1713 ,Legio’. 6 CIL 3, 4117 = A I Jug. 461 = Sašel (s. o. Anm. 2) 357 und Corrigenda zu A U ebda S. 5*. — Zu L. D asum ius Tullius Tuscus, cos. suff. 152, E. Groag RE 4, 2222 f. Nr. 1 s. v. — A. Degrassi, I Fasti Consolari usw. (Rom 1952) 43. — P IR 32 (Berlin - Leipzig 1943) 3 f. Nr. 16. — W. Reidinger, Die S tatthalter des ungeteilten P annonien usw. (Bonn 1956) 83 f. Nr. X. 7 Da der auf der B auinschrift genannte P(rae)p(ositus) p(rovinciae) P(anno- niae) sup(erioris) nam ens Val(erius) Catullinus nicht näher bekannt ist, ist diese Inschrift nicht genau datiert. Vgl. Lam bertz RE 7 A, 2352 Nr. 118 s. v. Nach dem K aisertitel K onstantins m uss die Inschrift zwischen 321 und 337 geschrieben w or­ den sein, weil K onstantin 1. den Titel ,m axim us’ n u r 313/314 und w ieder ab 321 führte. (M. R. Alföldi, Die constantinische G oldprägung [Mainz 19631 41 und 85). 313 und 314 gehörten aber die pannonischen Provinzen noch zum H errschafts­ bereich des Licinius. Deshalb kann K onstantin allein hier erst nach 321 einen Erlass m it dem Titel m axim us gefertigt haben. Aquae Iasae auf: H eiltherm en — teilw eise sicher von der Provinzarm ee gebaut — und B enutzung d u rch A ngehörige der Provinzarm ee. B etrachten w ir k u rz die einzelnen Beispiele. W ie in zahlreichen A sklepieia des O stens und Q uellheiligtüm ern G al­ liens w a r in A quae S ulis (heute B ath am Avon, südöstlich von B ristol gele­ gen) das T herm albad m it einem H eiligtum einer einheim ischen G öttin Sulis M inerva verbunden. Seit den F lav iern bestanden h ie r Steinbauten, die in der Folgezeit zu präch tig en H eiltherm en ausgebaut w urden. Das grosse B ecken (unter dem h eutigen G reat B ath gelegen) w u rd e von einem Tonnen­ gew ölbe m it fast 12 m S pannw eite überdeckt. D er Tem pel der Sulis M inerva w urde n ich t ganz ausgegraben, w urde aber aus den erhaltenen A rch itek tu r­ resten rek o n stru iert. E r w a r ein T etrastylus röm ischen, nicht gallo-röm i- schen Typs. Sein R eliefschm uck gehört zum besten, w as aus dem röm ischen B ritan n ien erh alten ist. D er B adeort ist in spätröm ischer Z eit befestigt und erst E nde des 6. Ja h rh u n d e rts von den neuen H erren E nglands erobert w orden.8 A us Inschriften ist bekannt, dass ausser Zivilisten auch Soldaten in den T herm en G esundheit suchten und fanden oder auch in diesem K u ro rt ih r Leben beschlossen.9 1 0 1 1 * Eine änliche B edeutung wie A quae Sulis — vielleicht vor diesem ■ — m ag A quae A rnem etiae — B uxton gehabt haben.1 3 In Aquae G ranni — A achen sind durch A usgrabungen im vorigen und in diesem Ja h rh u n d e rt H eiltherrnen in A usschnitten b ekannt gew orden, die sich von der A nhöhe des M ünsterhügels bis in das südlich gelegene Tal d er B uchkrem erstrasse ü b er eine Länge von ü b er 260 m und eine B reite von ru n d 60 m erstrecken. D ie Therm en scheinen um 80 n. Chr. erb au t w o r­ den zu sein. Da fü r den B au zahlreiche Ziegel v erw en d et w urden, die von niedergerm anischen Legionen und der R heinflotte gestem pelt w urden, scheint diese B auanlage von A rbeitskom m andos d er P rovinzarm ee errich tet w orden sein.1 1 Die V erm utung, dass Aquae G ranni ein K u ro rt fü r A ngehö­ rige niedergerm anischer T ru p p en w ar, scheint d u rch einen W eihaltar fü r 8 L iteratur zu Aquae Sulis: CIL 7, S. 24. — RIB S. 42 ff. — Fr. H averfield in: V ictoria County History of Som erset 1 (London 1906) 219 ff. — W. H. Knowles, A rchaeologia 75, 1926, 1 ff. — I. A. Richmond, Rom an B ritain (Penguin Books, 1955) 72 u. 92 ff. • — R. G. Collingwood und J. N. L. Myres, Rom an B ritain etc. 2(Oxford 1956) R egister s. v. Bath. — J. M. C. Toynbee, A rt in B ritain under the Rom ans (Oxford 1964) passim (s. Register), besonders 130 ff. — M. J. T. Lewis, Tem ples in Rom an B ritain (Cam bridge 1965) 57 ff. und 158. — B. Cunliffe, A ntiquity 40, 1963, 199 ff. — Sh. Frere, B ritan n ia (London 1967) 383 u. Ö . — In K ürze soll eine zusam m enfassende Studie üb er B ath erscheinen, die von Sir Ian Richm ond be­ gonnen und von B. Cunliffe beendet w urde: vgl. C urrent archaelogy 10, Sept. 1968, 260 ff. 9 W eihinschriften RIB 139, 143, 144, 146, 147, 152. — G rabsteine RIB 156—160. A uf diesen Inschriften sind Soldaten der Legio II Aug., VI victrix, X X Valeria victrix und einer H ilfstruppe genannt. 1 0 I. A. Richm ond a. O. (Anm. 8) 94 f. 1 1 CIL 13/2 S. 517 m it älterer L iteratur. — C. Rhoen, Die röm ischen Therm en zu A achen (Aachen 1890) — F. Cram er. Röm isch-germ anische Studien (Breslau 1914) 94 f. — J. Hagen, R öm erstrassen der R heinprovinz2 (Bonn 1931) 246 ff. — H. v. Petrikovits. Bonner Jahrb. 145. 1940. 307 ff. — H. Christ, G erm ania 36, 1958, 119 ff. — L. Hugot, Bonner Jahrb. 159. 1959. 376 ff. — Ders., Zeitschr. des A achener G eschichtsvereins 74/75, 1962/63, 465 f. — W eitere L ite ra tu r bei H. v. Petrikovits, Das röm ische Rheinland (Köln — Opladen 1960) 108 f. — Ders., Bem erkungen zur W estgrenze der röm ischen Provinz N iedergerm anien in: Studien zur europäischen U r- und Frühgeschichte (Jankuhn — Festschrift, N eum ünster 1968) 118. Apollo aus A achen — B urtscheid bestätigt zu sein, den ein L. L atinius M acer etw a im 2. Ja h rz e h n t des 2. Jah rh . n. C hr. stiftete.1 2 E r w ar P rim i­ pilus d er dam als in N oviom agus — Nijm egen stationierten Legio IX Hispana, danach P raefectus castrorum wohl derselben G arnison. F ü r A ngehörige d er obergerm anischen A rm ee kam en als K u ro rte am ehesten A quae M attiacae — W iesbaden und A quae — B aden-B aden infrage. W enn auch beide von A ngehörigen d er Provinzarm ee benutzt w orden sein mögen, so scheint Aquae - — B aden doch m ehr von offizieller Seite geför­ d e rt w orden zu sein. Von den H eiltherm en w u rd en Teile gefunden. Eine zusam m enfassende B ehandlung der bisherigen F unde fehlt leider.1 3 U m das J a h r 85 haben V exillationen zw eier obergerm anischer Legionen und einer H ilfstruppe in A quae irgendein B auw erk errich tet.1 4 Eine Inschrift, die in d e r Nähe der H eiltherm en in einer K irche eingem auert gefunden w urde, w ar von der respublica A q u en siu m dem K ronprinzen C aracalla im J a h r 197 gesetzt w orden. Zwei w eitere Inschriften n en n en diesen als K aiser im N om inativ, vielleicht als E rb au er oder S tifter eines T herm enteils.1 5 Die W eihe- und G rabinschriften aus Aquae, die die N am en von Soldaten der obergerm anischen A rm ee tragen, sind wohl m it dem K urbetrieb in V erbin­ dung zu bringen, dagegen nicht, wie m an frü h e r m einte, m it einem h ier irrig angenom m enen K astell.1 6 Von den oben angeführten P arallelen fü r A quae Iasae sei noch L am - baesis, heute Tezulät, k u rz behandelt. Es lag in d er Provinz A frica pro­ consularis und w urde ab 198/199 H auptstadt d er neu eingerichteten P rovinz N um idia. In etw a 1 km E ntfernung ostw ärts von dem u n te r H adrian erb au ten L ager d er Legio III Aug. lag die S ta d t Lambaesis. Sie erh ielt verm utlich u n ter A ntoninus P ius M unizipalrecht. Im 3. Ja h rh u n d ert, v iel­ leicht bald nach 238, w urde sie zur Colonia erhoben.1 7 H ier befand sich — an einem D ecum anus d er S tad t gelegen, der nördlich des verm utlichen D ecum anus m axim us lag — ein H eiltherm enbezirk, von dem ein A usschnitt von 60 m Länge ergraben w urde. Die B adestrasse fü h rte auf eine im H alb­ kreis angeordnete T em pelgruppe hin, deren m ittle re r Tem pel dem A escula­ pius und der Salus, deren lin k er dem lu p p iter valens und deren rech ter dem Silvanus gew eiht w ar. A us der B auinschrift ergibt sich, dass die K aiser M. A urel und L. V erus diese H eiligtüm er p er leg(ionem) 111 Aug. erbauen Hessen. Sie w urden u n ter Septim ius Severus im J a h r 211 w eiter ausgestaltet.1 8 A n d er N ordseite der B äderstrasse liegen Scholae, das sind 1 2 H. Nesselhauf und H. v. Petrikovits, Bonner Jahrb. 167, 1967, 268 ff. 1 3 CIL 13/2 S. 197 ff. — E. Fabricius, Die Besitznahm e Badens durch die Rö­ m er: N eujahrsblätter der Badischen Histor. Kommission N. F. 8, 1905, 64 f. — E. W agner, F undstätten und Funde im Grossherzogtum Baden 2 (Tübingen 1911) 6 ff. — O. Fritsch, Aus Badens röm ischer Vorzeit 2. Beilage zu den Jahresberich­ ten der Goetheschule K arlsruhe (K arlsruhe 1912) 7 ff. — Vielfach in: Badische Fundberichte. 1 4 CIL 13, 6298. — F. Drexel, G erm ania 13, 1929, 173 ff. — H. Nesselhauf, Jahrb RGZM 7. 1930. 164. 1 5 CIL 13, 6300—6302. 1 6 H. Nesselhauf a. O. (Anm. 14) 164 Anm. 20. 1 7 CIL 8/1 S. 283 ff. 1 0 CIL 8, 2579 a — c und 18089 = Dessau 3841. — Zum G rabungsbefund P. Rom anelli, Lambesi, in: Enciclopedia dell’A rte A ntica 4 (Rom 1961) 461 f m it L iteratur. V ereinslokale m ilitärischer D ienstgrade. Sie w urden bisher w ohl unrichtig als T em pel bezeichnet.1 9 Dieses Ensem ble ist am besten als K urbereich der afrikanischen Provinzarm ee erk lärt. A llen angeführten B eispielen röm ischer K u ro rte ist gem einsam , dass sie ausgedehnte H eiltherm en besitzen, die m anchm al vom M ilitär selbst gebaut w urden (wie in A quae G ranni und vielleicht in Lambaesis) und m ehrm als vom K aiser selbst gestiftet w urden (Aquae — Baden, A quae Iasae, vielleicht Lambaesis). M ilitärische B enutzer der H eiltherm en sind durch In schriften fü r A quae Sulis, A quae Granni, Aquae — B aden (?), A quae Iasae und Lam baesis (?) bezeugt. W enn auch verm utlich die A usw ahl von K u r­ orten den M ilitärpersonen freigestellt w ar — in O bergerm anien vielleicht A quae M attiacae neben A q u a e -B a d e n —, so scheint doch in jed er G renz­ provinz n u r ein einziger B adeort vom S ta tth a lte r oder K aiser fü r den G ebrauch d er T ruppe gefördert w orden zu sein. W enn dies eine Regel w ar, w ird die Forschung nach w eiteren M ilitärk u ro rten in den röm ischen G renzprovinzen suchen m üssen. N ach dem G esagten scheint festzustehen, dass A quae Iasae d er K u ro rt der (ober)pannonischen A rm ee w ar.2 0 POVZETEK Aquae Iasae Nova izkopavanja v V araždinskih Toplicah, v antiki im enovanih Aquae Iasae, so pokazala, da se je n a vzpetini, k jer so danes toplice in zdraviliški p ark — nad antičnim vikusom — nahajalo term alno zdravilišče. Kot spri- čujejo napisi, so pri prezidavi in obnovi term sodelovale uradne osebe, tako nam estniki in vladar sam. V n jih se je zdravilo vojaštvo. P aralele iz drugih obm ejnih provinc rim skega im perija kažejo, da so bile A quae Iasae zdravilišče (zgornje) panonske arm ade. K ot prim er obravnava avtor A quae Sulis-B ath (v B ritaniji), Aquae Granni-Aachen (Germ ania inferior), A quae- B aden-B aden (Germ ania superior) te r Lambaesis (Africa proconsularis, kasneje Numidia). K vsakem u prim eru navaja pisec arheološko in epigrafsko dokazno gradivo. 1 9 W ir halten diese Bauten fü r m ilitärische Scholae, w eil in einem von ihnen (nicht im Legionslager) das V ereinsstatut der Cornicines der 3. Legion gefunden w urde (CIL 8, 2557 = 18050). Auch die Inschriften CIL 8, 2603 und 2586 weisen in die gleiche Richtung. U ber ihre Fundstellen vgl. R. Cagnat, Les deux cam ps de la légion U le Auguste à Lam bèse (Mem. Acad. Inscr. et Belles — Lettres 38/1 (Paris 1908) 37 ff. — H. v. Petrikovits, Die Spezialgebäude röm ischer Legionslager, in: A kten des Internationalen Colloquiums zur 1900-Jahr-F eier der Stadt León (Arbeitstitel), im Druck. 2 0 Zu diesem Ergebnis gelangten schon die V erfasser des in Anm. 3 ange­ fü hrten Aufsatzes (S. 117). Die Holzbauten des Vicus von Aquae Iasae sind freilich kein Beweis dafür (S. 116), wie zahlreiche P arallelen aus anderen Teilen des röm ischen Reiches erweisen.