Nr. 146. Donnerstag, 1. Juli 1908. l 28. Jahrgang. Mtmöm Mtmll Vranumrl-ationvpreiS: Mi! Poslverlruduust: annzjülirin W li. l,lllbjäl,ris, is> X, Im Nmttnr! ssniizjnlirin ^ «2 li. l,nlbjät>iin N «, ssür dir Zilstclllinn ins ^>l»>« na»,iäl>i!« L X. - Insertionssstblihr: ssNr llrinr I„; bri 0«srr>l WildrriioluiM» prr Zcilc « l>. < , Dir «Lnilnäwr ^fi>»»n» rrschriü! lüsslich, mit '.'lüsnalime brr Loini- u»d ,'seililassr, Tir Adminiilration bsflüb?! sich W!l!oöiösr Nr, li0: dir Mtdaltion Millo«i< Nroßs Äir, i»0. Evrechstu!!t>r!, del lürblll'ion uun « bit 10 UW ' vorinillano, Uiisrnolirr!,' Pririe wrrdrn nick! annrnomme», Maninlript«' »ich! züliiclyshsllt. Telephon-Nr. der Redaktion 52. Amtlicher Geil. Der t. k. LaiidesPräsideiit im Herzoglume >irain hat dem Mitgliede der freiivilligen Feuer ivehr in Kraillbllrg, Frallz ^ p c nko. die mil der ^'lllerhöchsteil Eutschließilug voin i.'l. ^lovember l!»<>5» gestiftete EhrellNiedaille für ^jährige verdieilstliche Tätigkeit ailf dem Gebieie de^ Feuerlvehr- und Renungswesens zuerüiuiu. Nach dem Amtödlatte zur «Wiener Zeitung» uoiu 29. Juni I!1<>9 (Nr. 144) wurde die Weiterverbreitung folgender Preß» erzeunnisse verboten: Nr. 7 "Vonolli, I'llilm» vom 1. Juli 1909. Nr. 75 «Aevü Oaliu,» uom 2žl. Inni t!»09. Nr. 5ii «^oviu^ '1'ömn»k6» vom 2^i. Iiiui 1909. Nr, 2b «Novä, Mu,lii, II^nu» vom 19. Inni tl»09. Nr. 25 «Deutsches Nordmährerblatt» von, 20. Juni 1909. Nr^ 25 «Vrüuncr Deutsche Zcitnnn» vom 20. Juni 1909. MchtmnMcher Geil. Innere Anssclcstcnhciten. Die „Neue Freie Presse" legt der jamvlägigen Blldgeldebatte iin Herreilhause große Bedellluilg bei. Tie iverde für die Frage des Koalitionsiliiili-steriums von großer Bedelitullg sein. denn das Herrenhaus habe sich über die >toalilil.ni der Per-soiicn ill eiilcr Ncisc ^cmls^'rl. das; es ihm schwor fallen dürfte, in ^ulunfl eine solche Personen-loalition zu unterstichcn. ^a^eliell hat es den Wunsch zu erkennen ne^eben, das', eine nalionale ^ilseillanderschuna, ill Böhl»e» z>,m miildestell neuerlich versucht werden möqe. ^as „Neue Wiener Ta^blatt" sa»N, Freiherr lwn Viellerth habe sich nlil qroßer Sachlenntilio charakterisiert, als er die Partei der ^iecverun^ Österreich nannie. Wenn dieser ruhige Beobachter saqie, das^ der Wille zum nalionalen Frieden ill der Bevöllerullli stärker sei, als allgemein anqenoinlileil werde, dann lann lllan all dieser Versicherung llichl leichthin oder gar mit einem Achselzucken vorbeigehen. ______ - Das „Frenidenblatt" betont, die Regierung habe durch ihre bisherige Tätigkeit den Beweis geliefert, das; sie in der Verwaltung über dem Parteigeist steht. Mer anch in volkswirtschaftlicher Beziehung will Freiherr von Bienerth ein Partei-regime vermieden sehen. Auch hier will die Negierung das Prinzip der ausgleichenden Gerechtigkeit verlrelen. Der Abschluß der Handelsverträge würde belebend auf Handel und Industrie wirken' er würde der einzig natürlichen Entwicklung unserer auswärtigen Politik Rechnung tragen. Tiese äugen-, blicklich aktuellste Frage, die unser Parlament beschäftigt, hat eine weittragende aus'.erordentliche Be-deulung. Tie ist eine eminent österreichische Frage. England. Die große englische Reichskonferenz zur Prüfung der Frageil der RcichsvcrleidiHung wird am ^8. Juli in London zusammentreten. Die australische Zentralregierung hat das Ersuchen gestelll, daß Lord kitchener, welcher nach Abgabe seines Oberlommandos im Herbste eine große Rundreise antreten will, die Organisation der Etrcilkräfte des dortigen Gemeinwesens untersuchen lind der ^>en-tralregiernng mit seinen Ratschlägen beistehen möge. Der Bitte wird sicher Folge gegeben werden. Der Reise kitcheners durch .Uanada und Austra. lien liegt ja das Motiv zugrunde, sich über die einschlägigen Verhältnisse der Landesverteidigung all Orl und Ttelle gründlich zu unterrichten, um nach seiner Rückkehr im Mutterland als eine Art Beirat des Reichsverteidigungskomitces zu wirken. ^'lus London wird gemeldet: Der Rücktritt des Lord Fitzmaurice vom Posten des .Uanzlcrs des Herzogtums Lnnccster hat wohl im Publikum überrascht; aber in besser versierten Kreisen war er als notwendige Folge der zunehmenden >lränklich-teit des Lords etwas später oder früher bestimmt vorausgeseheil worden. An seine Stelle tritt eines der fähigsten jüngeren Mitglieder der jetzigen Re- gierung, Herr Herbert Tamuel, Parlamemsunter-staatssekrelär des Ministeriums des Innern. Er war einer der fähigsten Verfechter des Gesetzes, betreffend die Einfühlung der achtstündigen Arbeitszeit fill Grubenarbeiter, und feine Popularität ist sehr groß. Die Ernennung zum Kanzler des Herzogtums Lalüaster bedeutet für ihn schwerlich einen ehrenvollen Ruheposten, sondern eine erste Ttaffel im Kabinett. E5 wird ferner der Rücktritt des Unlerstaalssetrelärs für Indien, Mr. Buchanan, und die Ernennung des Master von Ellibant an seiner Ttelle bekannt. Auch Master von Ellibant hat sicher noch eine Barriere vor sich. Teinc Haupt-tätigleit war die des ersten Whips der Regierung für Schottland, als welcher er große Dienste geleistet hat. Politische Uclierkcht. Laibach, 30. Juni, Die „^eil" verzeichnet die Meldung von der offiziellen >tnndgabe der ^ctcilissimg Ösierreich-Nngarns an der Internationalen Kunstausstellung in Rom mit großer Befriedigung. Freiherr von :'!ehrenthal habe mit diefer Entscheidung einen Fe!> ler vermieden, der aller Wahrscheinlichteil nach sehr unerfreuliche Wirkungen auf unsere ferneren Beziehungen zu Italien ausgeübt hätte. Eine hochgestellte Persönlichkeit in Sarajevo sordert in der „Rcichspost" Österreich-Ungarn auf. sich um das, was sich jetzt in Bosnien heraiivbiloen foll, insbesondere in be',ug aus das neue Lnndtags-stalul ernstlich zu kümmern. Die Gravitation der bosnischen Intelligenz nach Wien sei im Verlaufe der letzten Monate bedeutend stärker geworden und es wird eine dauernde Anhänglichkeit befestigt werden, wenn es den bosnienfreundlichen Bestrebungen der österreichischen Politiker gelingt, auch in der Verfassung die gerechten Wünsche des Landes zur Geltung zu bringen. Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: Von einigen Blättern ist versucht worden, die am Samstag er- Feuilleton. Die Entführnng. Humoreske von I. Ac'TlMc't't'. (Schluß.) Die ungewohnte Behandlung hatte Mieze auf t.en Gedanken gebracht, daß die Welt sich gegen sie gekehrt habe, und folglich, als ihre Herrin hastig, m Pantoffeln und in eine Decke gehüllt, an der "ür erschien, verweigerte sie, ihrer Stimme zu gehorchen und lief. anstatt zu kommen, wie ihr befohlen war, davon. Ich zweifle gar mchl daran, da,; die bo,en Bube'i?ihr einen vessel an den Schwanz gebunden haben oder sonst etwas dergleichen." sagte Fräulein ^erg 'm sich. .Ich »>llß sie einsangen," uud dabei rift 'sie einen Regenmantel von dem Kleiderriegel auf dem Vorplatze, warf ihn über den ttopf und lief die Straße hinunter. Eine ^nw'njagd ist em ,ehr aufregendes Ding. Mieze verleitete ihn' Herrin zu einer sehr langen. Gerade, wenn sie glaubte, sie habe ste, niachte d,e >irealur Seitensprünge und floh-, wenn ne ne wirklich erhäschte, so enlwischte sie ,hr durch dle Fmger. E d ich, als s'!> .m die Ecke kam, den dle Emwohner von Blanlenberg .die .Kreuzwege" nennen, stehe, da stand eine kutsche, anschemend leer, und m dn offene Tür huschte Mieze, indem sie l rei besten ^e'mdin »'i< dem Eigensinn und Wankelmut ihrer Gattung entfloh. .,.^.„.^ Aber Fräulein Berg war treu. Sie "kanntl. die Gelegenheit ihre arme. loll gewordene.Natze zu sangen, rannte alls die Kutsche zu und griff mit ihren Armen hinein. Augenblicklich wurden diese von den starken Händen eines Mannes ergriffen; sie wurde hineingezogen, die Tür zugeschlagen und bevor sie einen Schrei ausstoßen tonnte, iagte die Kutsche in wütender Eile davon. Fräulein Berg konnte nicht sehen, wer sie hielt, aber sie zweifelte nicht, daß die Absicht des Individuums Mord sei. Sie versuchte zu beten, konnte sich aber nur auf Fragen des Katechismus besinnen und sagte diese in Ermangelung besserer vor sich her: aber nach einigen ^lugenblicken, als ihr kein Dolch ins Herz gestoßeil, keine Pistole gegen ihren Kopf gerichtet wurde, gewann sie ein wenig Fassung. Noch konnte sie nicht sprechen, aber sie versuchte ihren Emführer zu sehen, der noch immer ihre Hand hielt. Schreckeil der Schrecken, was begann er jetzt zu tun! Sie iu seine Arme zu schließen. „Erschrick nicht Geliebte", sagle er, „zitlre nicht so. mein Liebling, ich will dich glücklich machen." „Gnädiger Himmel!" sagte Fräulein Berg für sich, „bill ich fünfzig Jahre alt geworden, um entführt zu werden!" und jetzt fand sie ihre Stimme wieder. „Offnen Sie die Kutscheiltür! Lassen Sie mich augenblicklich hinaus! Ich weiß nicht wer Sie sind; aber Sie würden mich niemals glücklich machen können niemals! Lasseil Sie mich hinaus!" „Der Himmel stehe uns bei!" rief der noch ungesehene Mann ails. „Wer ist dies?" In diesem Augenblick trat der Mond hinter einer Wolle hervor und schwamm in vollkommenem Silber und Glorie wie in einem blauen Meer. Fräulein Berg sah in ihres Entführers Gesicht. „Es ist Fritz Lindau," rief sie aus. „Ich glaube er ist es, Fräulein Berg!" sagle dieser. Warum zogen 3ie mich in die >tii>sche Iiini'in? fragte die alte Dame. „Warum kamen Sie herein?" fragle der lungc Herr. „Ich versuchte Mieze zu greifen." sagte Fräulein Berg, und plötzlich drang sich ihr die Wahrheit auf. „Sie gottloser junger Mann, Sie waren hier. um Helene Arnheim zu entführen. Ich sah Ihre Signale heilte, konme aber bis jetzt noch nicht klug daraus werden. Schämen Sie sich nicht?" „Fräulein Berg, wenn zwei Menschen sich li^ ben, so wünschen sie sich zu heiraten," sagte Lindml. Es war eine einfache Entschuldigung, aber sie rührte der alten Jungfer das Herz. „Nun, ich glaube, sie mögen das wohl tun, Lindan," sagte lie mit einem Ausdruck von Wohlwollen, „aber sie sollten sich schicklich heiraten, nicht auf diefe Art. Ein Mädchen mitten in der Nacht zu entführen, ist nicht der richtige Weg." „Nicht, wenn Sie nicht geplagt und gepeinim werden, wie die arme Helene," sagte Lindau, ich möchte wisseil, wo sie ist. Wir müsseil zurückfahren „Versteht sich," sagte die Entführte, , und Sie müssen sich entfernen: verleiten Sie das "Mädchen nicht, unrecht zu handeln, ich will mit Hcrrn Arn-heim reden ich will ihn veranlassen, seine Einwilligung zu ^hrer Verheiratung zu geben. Es spricht nichts gegen Sie, soviel ich weiß.' Seien Sie also vernünftig, und T,e sollen sie doch noch haben, und ick, will zur Hochzeit kommen " Laibacher Zeitung Nr. 146 1382 1 I^j 1909 gangene IVcitteilung über den bevorstehenden Nüct-tritt des Neichstanzlers Fürsten Bülow in ihrer l Bedeutung abzuschwächen. Zur weiteren Klarstel- i lung beinerten wir daher das folgende: Der Reiche- 1 kanzler hat den Baiser uln seine sofortige Entlassung 1 gebeten. Der Monarch hat sich zur Erfüllung dieses « Wunsches nicht zu entschließen vermocht und hat ! ihn unter wanner Betonung seiner großen in zwölf- ! jähriger Ministertätigkeit der Krone und dem Lande geleisteten Dienste dringend gebeten, sein Amt so lange zu führen, bis die Ncichsfinanzreform, deren Erledigung eine nationale Notwendigkeit sei, zustande gebracht sei. Ter .Miser hat sich hiebei von der Überzeugung leiten lassen, daß es dem Fürsten Bülow gelingen werde, das Werk unter Abweisung der den Gesamtinteressen schädlichen und daher für die verlnindetenNegierungen unannehlnbarenSteuer-vorschläge zu Ende zu führen. Dem Ersuchen des Baisers hat sich derReichskanzler nicht entziehen wollen, sedoch ist er mit Rücksicht auf die politische Entwicklung, die durch die Abstimmung über die Erbschaftssteuer ihren Ausdruck gefunden hat, unwiderruflich entschlossen, alsbald nach Erledigung der Finanzreform aus dein Amte zu scheiden. Die italienische Kammer wird in den ersten Iulitagen ihre diesjährigen Tommerferien antreten. In Negierungskreisen sowohl, als in allen übrigen politischen kreisen Italiens sprich! man vom bisherigen Verlaufe der Session mit höchster Befriedigung. Als besonders nachhaltig erweist sich der durch die Erklärungen des Ministers des Äußern, Tittoni, und deren glänzende Aufnahme seitens der Kammer hervorgerufene starke Eindruck. Die Stellung des Kabinetts Giolitti sowohl, als die des Ministers Tittoni innerhalb desselben gelten allgemein als allen parlamentarischen und sonstigen Fährlichkeiten auf geraume Zeit hinaus absolut entrückt. Aus Belgrad wird gemeldet: Der Präsident der SkuMina, Iovanovi^, wurde zum Minister des Innern ernannt. Handelsminister Protanovi«' zog seine Demission zurück, womit die Partielle Krise beigelegt ist. Der gewesene Finanzminister Etaatsrat Pa^i<- begibt sich in der nächsten Woche nach Paris zum Abschlüsse der neuen serbischen Anleihe. Die Gerüchte, daß Tultan Mohamed V. eine Rundreise durch (suropa beabsichtige, um verschiedenen Staatsoberhäuptern Besuche abzustatten, finden, wie man aus >lonstantinopel berichtet, an dortigen unterrichteten Stellen bisher nirgends eine Bestätigung. Ebensowenig hat man in amtlichen Kreisen der türkischen Hauptstadt bisher die geringste Kenntnis von einer angeblich im Herbste d. I. bevorstehenden Begegnung des Sultans mit Kaiser Nikolaus von Rußland, dem durch bisher unbestätigte Gerüchte die Absicht zugeschrieben wird. sich zu Besuchen des griechischen und italienischen Hofes des Weges durch die türkischen Meerengen zu bedienen. In neuester Zeit ist sogar die vom Sultan beabsichtigte Reise durch einige Provinzen seines eigenen Reiches, die noch vor kurzem als beschlossene Sache gegolten hatte, für dieses Jahr fraglich geworden^_____________________________ Drängendere Politische Sorgen haben monatelang die Aufmerksamkeit von Marokko abgelenkt. Jetzt aber wird in Depeschen aus Tanger und Berichten aus Fez — vielleicht in tendenziöser Absicht, um die französische Regierung zum bewaffneten Einschreiten zu bewegen — die Lage des Sultans Muley Hafid als so bedrängt geschildert, daß man sich wieder mit ihm beschäftigen muß. Es wird sogar das Wort „Absetzuug", das für Sultane in der letzten Zeit so gangbar geworden, ausgesprochen. Seit er den Tchcrif Kittani hat lotpeitschen lassen und Mule!) Mohammed angeblich an Gift im Kcr-ter gestorben sein soll, ziehen sich, berichtet eine Depesche aus Tanger, die Wesire immer weiter von ihm zurück. Während Bu Hamara, der Roghi, der nur vier Kilometer von Fez steht, hofft, zum Sultan ausgerufen zu werden, halten auch die Wesire den Wunsch nach einem Thronwechsel. In Frage käme Muley Kebir, Mulel) el Hadsch, der jüngste Bruder des entthronten Abdul Aziz, und dieser selbst. Mittlerweile sind in Paris die Verhandlungen der Mission El Mokri mit der französischen Regierung ins Stocken geraten und in Madrid das Mißtrauen gegen Frankreich gestiegen. Tagesucuigteiten. — sDic Gefahr eines Insektenstiches.j Die Nulle der Insekten als Krantheitsüberträger erfährt eine immer zunehmende Beachtung, w das; besonders der Arzt, der sich mit Trvpenlranlheiien zu beschäftigen hat, enwmulvglscher Kenntnisse kaum noch entralen taim. Namentlich Afrika birgt eine Anzahl gefährlicher In-selten, über deren ansteckende Wirlnng Wellmann auf Gruud eigener Studien in den Verhandlungen der Pathologischen Gesellschaft von Philadelphia zusammeu» fassende Tarslelluug gibt. Sehr merkwürdig ist die außerordentlich scharfe örtliche Abgrenzung der An> stectuucisgefahr, die ein Mucken schwärm beoeutel. Schon in einer Entfernung von wenigen Metern wird die Ge-fahr, einen Stich zu bekommen, eine sehr geringe. Es ist mehrfach beobachtet wurdeu, daß in Karawanen, die, eine Furt inmitten eiueö solchen Schwarmes zu über-schreiten pflegten, regelmäßig einige Fälle von Schlaf» lvcmkheit zum Ausbruche kamen und nach der Küste verschleppt wurden. Durch Verlegung der Strecke um eiu paar Meter Weiler stromaufwärts hörten die Er» trciuluuqen vollkommen auf. In einem anderen Falle handelte es sich nm ein Dorf, das durch einen Fliegen» schwärm förmlich vernichtet wurde. Wellmann empfahl, die Ausieolunq nach einem etwa einen Viertelkilometer entfernten Plcche zu verlegen, uud die Befolgung dieses Ncites hatte zur Folge, daß nicht eiu einziger Fall vun Schlafkrankheit mehr vorkam. Ein Ansiedler jedoch, der eiqensinnigerweise sein Wohngebäude innerhalb der Fliegenzone cinfschlng, wurde alsbald vou der Schlaf° lrcmkheit ergriffen. Es gibt eine ganze Reihe von Insektenarten, die als Ansteckungsquelle zu fürchten sind. So scheint es, das; eine Hautflüglercirl die Verbrei» tung des Milzbrandes auf Er/pern vernrscichl. Sie findet fich vorzugsweise auf den Kadavern der Schafe, die die-ser Krankheil zum Opfer gefallen sind. Leider haben dort die Kinder eine unselige Vorliebe dafür, mit die» sen Inselten zu spielen. — (Vine Älindcnheilung.j In London erregt die operative Heilung eines Blinden begreifliches Aufsehen, der vor einem Jahr bei einer Nergwerlslatastrophe das Augenlicht verlor und es jetzt durch einen kühnen ope« raliven Eingriff wieoer erlangt hat. Das rechte Auge war seinerzeit bei dem Unglück völlig zerstört, das linke schwer verletzt, die Horuhaut uud Muskel »lit kleine» Ouarzpartikelu durchsetzt, die Hülle der Linse durch einen Sleinspliller zerrissen uud die Liuse selbst völlig zerstörl. Die Behandlung begann mit der Entfernung der Quarzsplilter, die Entzündung wurde nach uud nach beseitigt, durch einen operative» lHiugrisf in die Horn» haul wurde ein Stück der Iris hinweggeschnilten und damit deu Lichtstrahlen der Weg zur Netzhaut und zu deu hinteren Teilen des Auges geösfuel. Ta die natin. liche Linse völlig zerstört war, trägt der Patient jetzt eine künstliche Glaslinse, die die Lichtstrahlen sammelt und der Netzhaut zuführt. Sein Gesichtsfeld ist beschränkt, aber er vermag selbst sehr kleine Nuchsw!>en ohne Schwierigkeiten zu lesen' slatt sein Lebeil iu eiueni Vlindenhcmse zu beschließen, kaun er also wieoer eine» Verus ergreifen, freilich uur einen, der cm das Auqe leine besonderen Ansorderuugen slellt. sEine durch Tchadcn tluq gewordene Löwiü.j Professor Nerson erzählt von der Fahrt, die er im Sommer vorige» Icihres au Voro des Kreuzers „Äusscird" vou Dciresscilam zur Delcigoci'Aucht im Interesse seiller meteorologischen Neobachlunqeu miiVr. nommeu hatte, dciß alls dem Schiff eine zahme, junge ^öwin wcir, die sich, vou den Matrosen verhätschelt, frei au Deck bewegte und besonderes Vergnügen dcimn fand, auf dem äufzersteu Cchiffsraude spazieren zu qehcn. Eines Tages aber hatte sie einen Fehltritt gemacht, oder war mlsgeglilten nnd infolgedessen ins Meer ge» stürzt. Es war zum Glück bemerkt worden. Alis dringendes Bitten oer Mcmnschc>f< lies; der Kvmmcmdcin! dcis Schiff floppen uud ein Boot aussetzen, um dcis schwer mit deu Wogeil lämpfeude Tier zu retten. Trotz des hohen Seeganges gelaug das Nellungswerk, und im Triumph wurde die am ganze» Leibe zitternde Löwin an Bord gebracht. Sie erholte sich bald, zeigte aber fortan eine solche Angst vor dem Meere, das; sie sich nur auf den innersten Plcinte» des Verdecks bewegte und für die Schissswciiid nur furchtsame Blicke halte. Ihre Lebensretter aber hatte sie sich gut gemerkt und zeichnete sie vor den audereu Matrosen dnrch besondere ^utraulichkeit aus. — lDas „Schiff ohn«.' Eisen".> Mau schreibt vom 14. v. aus Newyorl: Das „Tchiss ohne Eisen", die nicht magnetische Hnchl „Earnegie", ist mm vom Stapel qe> lassen wordeu. Das Fahrzeug soll zu Forschungen über deu Erdmagnetismus benützt werden, uud mit Nüctsichl auf diese Bestimmung ist bei dem Van die Verwendung von Eisen und Stahl nach Möglichlei< vermieden wor-den. Tatsächlich bestehen auch nur die Mlischinenlolben, der Gasbehälter uud die Roste iu deu Küchenösen aus diesem Material. Alle Nägel und Nieten sind aus Kupfer oder hartem Holz hergestellt, alle Maschinen aus Bronze oder Aluminium u>w. Tcis Schiff Hal 5L8 Tonneu Wasserverdräuiumg, uud seine Talelciqe bedeckt l3.l«A» Quadratsusj. Diese enorme Segeltapaziwl wird ergänzt durch eiue Gasmaschine von !5><» Pferde» kraft. Das Gas wird cms Harllohle hergestellt. Das Fahrzeug wird natürlich vou der „Carnegie Insti» lutivn", die es hat banen lassen, reichlich mit wissen» schriftlichen Instrumenten und Hilfsmilleln versehe», Seine erste Fahrt wird es diesen Moucil antreten. Sie geht nach der Hudsou.Vcii, wo Beobachtungen über Komftas;°Abweichn»gen qemcichl werden. Die nächste Reise dürste dann deu ^wect haben, den magnetische» Südpol genau zu bestimmen. — lDer lfs;.Ttreit.j Aussläude aller Arl sind gecienwärtici. in Paris au der Tagesordnung- wir dür» sen nns dccher nicht wundern, wenn in der letzten Num» mer des „Gil Blas" über die neueste Art der „Arbeils- Sie fuhren zurück, aber es war keine Spur von Helene auf der Landstraße zu sehen. Doch im Hause schienen Lichter und der enttäuschte Liebhaber war schlau genug, die Wahrheit zu ahuen — nämlich, daß der erzürnte Vater Helene gerade abfing, als sie im Begriff war, das Haus zu verlassen. Am folgenden Tage besuchte Fräulein Berg Herrn Arnheim und die Unterredung endete glücklich für die jungen Leute — entweder wegen der Geschichte ihres eigenen Lebens oder wegen eines gewissen kleinen Versprechens, das sie machte. „Ich habe niemand, dem ich mein Vermögen hinterlassen könnte," sagte sie zu Herrn Arnheim, „und wenn Sie Ihre Zustimmung zur Verbindung Helenens mit Lindau geben, so will ich morgen mein Testament zu deren Gunsten machen." „Es ist eigentlich seltsam," sagte die Frau Bürgermeister bei der nächsten Kaffeegesellschaft, die sie besuchte, „daß Fritz Lindau und die junge Frau zu Fräulein Berg gezogen sind. Sie ist doch gar nicht verwandt mit ihnen." Aber nichtsdestoweniger waren sie dort — und zwar eine sehr glückliche Familie- Fräulein Berg war niemals wieder allein. Helenens Kinder saßen aus ihren.Dum und nannten sie Tante und spielten mit der alten grauen Mieze, die noch manches Jahr auf ihrem wollenen Teppich lag. „Es ist alles Miezes Werk," Pflegte die alte Dame zu sagen. „Wenn sie nicht fortgelaufen wäre, würdet ihr nicht hier sein." Aber natürlich verstanden die Kinder sie nicht. Aus Gifersucht. Roman von Max Hoffmann. (2. FortsetzUNss.) ' (Nachdruck verbale».) „Auf verständige Weise!" stöhnte sie. „Freilich! Oder dachtest du etwa, es soll durch sogenannte ehrliche Arbeit geschehen? Was man damit verdienen kann, ist für die Katze. Also bitte, wir haben nicht viel Zeit zn verlieren, wieviel hat der Alte?" „Treißigtausend Mark." „Hier in bar?" Ja." Er schnalzte mit der ^unge. „Damit läßt sich schon eine Weile ganz hübsch leben. Nnd nun höre! Tu wirst heute uachts auf dem Korridor dafür sor> gen, daß von dort die Luft rein bleibt. Damit du von jedem Verdacht frei bleibst, wähle ich einen anderen Weg. Die Lage des Krankenzimmers ist mir ja bekannt. Du wirst das Fenster hellte abends angelehnt lassen, so daß ich es leicht von außen aufstoßen kann, und dann ist die Sache in kurzer ^eit erledigt. Wo ist das Geld?" „Im Geldschrank." „Und der Schlüssel dazu?" „Frau Gehcimrat hat ihn sorglos auf dein kleineu Tisch daneben liegen lassen. Ich glaube nicht, daß sie ihn heute noch wegnehmen wird." „Gut. Könntest du dem Alten nicht einen Schlaftrunk geben?" „Das wird gar nicht nötig fein. Der Arzt kommt heute abends noch einmal, um ihm eine Morphiumeinspritzung zu machen. Danach schläft er gewöhnlich bis zum Morgen." „Vortrefflich! Morgen vormittags kannst du mich dann —" Er vollendete den Sah nicht, warf sich mit einem Plötzlichen Ruck vor dem Kruzifir nieder, nahm eine kniende Haltung ein und faltete die Hände. Sie folgte seinem Beispiel. Vom Korridor her hörte man Männerschritle. Es war Fritz von Marleben. Verwundert blickte er beim Eintreten auf das kniende Paar. Die Diakonissin verharrte noch eine Weile in ihrer Stellung und sagte dann, sich erhebend, in schlichtem Ton: „Mein Bruder Karl, Herr Mar-lebcn. Wir bitten zn Gott für die baldige Genesung uuseres teuren Kranken. Es liegt eine große Kraft in dem gläubig von mehreren verrichteten Gebet." „Sehr freundlich von Ihnen", sagte Fritz trocken. „Wenn Sie Ihre Fürbitte beendet haben, kommen Sie wohl, bitte, herüber. Mein Vater bedarf Ihrer Hilfe." Damit ging er inil frenndlichen, Gruße rasch wieder hinaus. „Das war eine rechl unliebsame Überraschung", erklärte der angebliche Bruder ärgerlich, „^l'un, ich habe den Kopf so gesenkt gehallen, daß er so gut wie gar nichts von meinem Gesicht gesehen haben kann." „Das glaube ich auch", bestäligie sie. Dann aber drängte sie ihn, zu gehen, und er entfernte sich ebenso unhörbar, wie er gekommen war. ohne von jemand gesehen zu werden. Laibacher Zeitung Nr. 146. 1329 __________________'3"« ^08. einstelluug", den Eß-Streil, Näheres berichtet ,oird. In einem der großen Pariser Warenhäuser, das seine An-gestellten beköstigt, waren einige Angestellte mit ver° schiedenen Eiurichlungeil »nd dein gebotene»' Essen nn> Unfrieden. Sie organisierten daher unter allen Angestellt ten einen Streilverbaud, uin ihre Wünsche mit Gewalt durchsetzen zn können. Jeder Angestellte halle das Recl)l, an Stelle des Beefsteaks, falls ihn, dieses nicht zusagte, z>vei Eier zu verlangen. Eines Mittags nnn verwei-gerten sämtliche Angestellte die Annahme des Beefsteaks nnd verlangten ihre zwei Eier, so das; sich das Waren» Hans plötzlich im Besitze von über 3>»<><» Beefsteaks befand, die es nicht verwerte» konnte. Ob die Angestell» >en ihren Z>vect durch Diesen sonderbaren Streik erreich! haben, wird nicht gemeldet. Lolal- uud Prouinzial-Nachrichtcn. Tic Erzhcrzoss Karl-Ansstcllnuss iu Wicn und das i/nnd Klain. Von H'. i'. M.ii'ic'.-.. (Schlich.) Im Raum X sah man anch zwei von Dr. Viktor Ahazhizh in Rudolfswerl ausgestellte Pistolen »nil gravierte» Gänsen und Schlösser», ei» Geschenk des Gouverueurs Marschalls Marmoilt, Herzogs von Ra° gnsa, an den Urgroßvater des Einsenders. Erinnerungen an den in Adelsberg zur ewigen Ruhe bestatteten patriotischen Tichter Johann Georg selling er, Oberleutnant im 26. Inst.»Regt., we!» cher lvährend seines Aufenthaltes in Adelsberg nnsere weltberühmte (trotte in schwnngvollen Versen besungen und welcher vorher in der Schlacht an der Piave das rechte Ange verloren hatte, brachte Raum XI iu eiueni Porträt desselben sowie mit den, Druckblatl: „Heeres-ruf der steierm. Landwehr 1809 von I. G. Bellinger," ersteres alls dem MnsellUl Joannenm in C>iraz, letzteres aus dem hiesigen Mnsenm. Im Nanu, XII: Das Jahr 18<>9 ,» Tirol, Kämpfe in Deulschland, hatte unser Nudolsiuum n. a. ausgestellt: Tagesbericht vom 16. Iuui 18<>!) über den Einmarsch der österreichischen Truppen in Sachsen und deren freudige Begrüßung. (Druck.) Eine Vitrine in Raum XIl! enthielt zwei Kiel-federn, wovon eine mit Gebrauchsspuren, dazu die An» lhentil: Mit dieser gebrauchten Feder hat Napoleon zu Tchönbrunn den Friedeusabschluß 18s»9 unterschrieben. Neaur,, Schloßverlvaller zn Echönbrunn, nahm die federn vom Schreibtisch und sandte sie nebst einem Brief an Tante Therese Gutter in Villach. Leopold von Vlnmfeld. Aussteller Oberlandesgerichtsrat Kar! Ritter von Strahl iu Altlack. Richard Mnrgel in Rudolfslvert fandle ein Musikstück! „Tie Schlacht bei Leipzig oder Deutschlands Besreyung", ein charalleristisches Tongemälde für das Pianosorte. Wien, im Verlage des k. l. Kapellmeisters Thad^ Veigl a,n Graben Nr. 1212. (Raum XIV.) freudigste Erinnernnge» a» die Tage der Hul> dignug der Nelvohner Drains bei der Wiedervereini-glinq des Bandes >nit dem Hanse Habsburg nach Be° endigung der französischen Zwischenherrschaft erregten der Thronsessel ans vergoldetem Schnitzwers mit rotem Seidendamast überzogen, das reiche Gold- nnd Silber, stilkerei anfweist. Auf der Lehne die Inschrift: Zur Hul-diguna au, 4. Oktober 1814: aus dem Sitze: „Von "r des bevollmächtigten Herrn Hoseommissair Grasen von Saurau Exzellenz, den Ve>vohnern Laibachs zum Audeuleu gewidmet" — ausgestellt vou der Stadt-qeineinde Laibach. Drei Ölbilder, lvelche z>vei Knaben 2. .»il aPiteI. E^ WM' an, anderen '.»'iorgen gegen sieben Uhr. Das Dienstlnädchen Augustc hantierte schon eine Weile in der Küche umher, hatte das Frühstücksbrot, das voin Väckerjunqen in einem Ventel an die äussre Korridortür gehängt ivorden lvar, herein-m'nommei' und lvar seht dabei, den Kaffee zn lochen. Gleiä) nach sieden Uhr Pflege d,e gnädige Frau nach den, Frühstück zu schellen, und das Madchen wußte, daß die Herrin fehr nngehalten werden tonnte wenn sie das Gewünschte nicht gletch er-lnelt Sie hielt deshalb das silberne Tablett mit dcm Service bereit, um auf das erste Klingelzeichen alles hineintragen zu können. "lber es wurde ein viertel aus acht, es wurde halb acht, ohne daß das seichen tan, Sie begann nrul a u werden. Kein ^aut war aus den Vorder- n n, u höre.,, und diese unheimliche Stille be- q w" sie. Es war, als lvenn etwas Bedrückendes n der Luft läqe, das ihr Furcht em,o»e Warum schlu.nl.ter e die zinädige Frau gerade heute so lange. w s doch bekannt 'var, da,; es mtt^em Herrn jeden "lllaenblick zn Ende ,ein konnte^ Sie tr.P- pel au qer cv hin nnd her, legte das Ohr an die Kiichen!ü? >.nd öffnete sie schließlich, um zu lau,chen; rin zu llopfen wag.e sie "'cht.E'mnal hattet s qotan und war deshalb gescholten "" '. Cs wa ihr qeradezu ssesagt worden, '" ,ol ^' ^ . noch einnial uiiterstehen, wenn sie nnln ihn Kun-digunss haben wolle. und ein Mädchen, linder der ^rau Tfcheru«', i» de» Koslümeil darstellen beim laibacher Friedeilsfeste 1814, halle das Museum Ruoolfinum gebracht, »velches die Nadiernng von V. N. Gönner: Das friedensfest in ^aibach t<». bis 12. Juli 1814 samt Programm aus-gestellt. lNaum XV.) Nauiil XVI »uies die lolalgeschichllicl) besouders interessanten, von der Stadtgemeinde Laibach ausgestell-teu Porträte von drei Offizieren und einem Unter» jäger des bestandenen laibacher bürgl. Jägerlorps. Ganze Figuren stehend. Ölbild rückseitig bezeichnet: Als freund mahlle iu seinem 74sten Jahre seinen ver-elvigten freund Valeiltiu Dreo, bürgl. Hauoelsmann, Oberst>vachtmeister und ^ouimaildant, dessen Brnder Thomas Dreo, Handelsmann und Lieutenant - >lapell^ meisler, und Joseph Wagner, bürgl. Apotheker" nnd Lieutenant, dann Ehristian Göck, bürgl. ^tleidermacher nnd Unterjäger, zur Nüclerinnerung a» dieseo bürg!. Jägerlorps, welches seit '^4 Jahre dnrch Bande der /frenndschaft vereinet bestand, ^aybach den t. Mai t8N. Andreas Herrlein st'elanntlich ein tüchtiger hei-mallicher Maler, vou dem n. a. die Galerie der zeit-genössischen Laibacher Schützenmeister aus dein Schieß-stände der Nohrschützen-Gesellschaft heute noch das all-gemeine Interesse der Beschauer erregen). Im selben Nannie brachte Oberlandesgerichtsrat Ritter von Strahl eine Neitersigur aus vergoldetem Klnpser, darstellend den ^-M. Fürsten Schwarzenberg. Im Nanme XVII faud man unter der Ausrüstung uno Bewaffnung der k. u. k. Armee I79l> bis 18l5 u. a. ungarische Osfizierssäbel Type 1 vom Jahre 1811 (schon im 18. Jahrhunderte in Gebrauch) ^- Aussteller ^ürst ^rauz A u e r s p e r g. — Im selben Raume erblickte mau unter den Porträten, die hier zur Illustrierung der zeitgenössischen Uniformiernng zu sehen waren, anch das vom Rudolfinum beigestellte Porträt des Obersten und Negimentslommaudanteu l.l8(>1 bis 1807) des 18<»l) anfgelöslen Infanterieregiments Nr. 43, Vital Edlen von Meinmayr. (Ölbild.) Von dem obenerwähnten heimatlich lrainischen Maler Andreas H e r rIei n hatte unser „Rudolsinum" im Naume XXII das 1798 gemalte Dlbilo „Truppen» Parade außerhalb der Stadt Laibach" znr Ansicht ge> bracht. Im Naume XXIII lAusrüstuug lind Belvasfilung der l. u. k. Armee 1815 bis 1848,'Infanterie) stellte Freiherr von L a z a rini auf Schloß Weichselstein das Porträt (Ölbild) des Oberleutilanls im Insanlerieregi-meut Nr. 27 (1844 bis 1849) Alerauder ^reiherrn von Laznrini aus und im st'lben Raume das Porträt (Öl-bild um 182<») seines Vaters des Oberleutnants im Infanterieregiment Nr. 59. Peter von Radies, Aus» steller: der Schreiber oiefer Zeilen. Im Raume XXIV. Kavallerie (1815 bis 1848) Oberst Anton Dolle-ezek iu Stein die Adsustieruugstype eine? Ulaneil 18<»6 bis 1817 uud Richard Murgel in Rndolfsweri: Säbel für Offiziere des Generalslabes. Im Raume XXV (Ausrüsluug und Bewaffnung der k. n". k. Armee 1815 bis 1848: Artillerie, techn. Truppen, Gar-den, Verschiedenes) sah man anch das von T^veiherrn von Zois aus Schloß Egg eingesandte Porträt des Obersten »nd Theresienritters sür Leipzig (16. bis 18. Oktober 1813) Joses ^reiherru von Simbschen als Generallonsnl in späteren Jahren (Ölbild, signiert: >lastner pinx. 1821). " Besitzer der heute von Trntöczyschen Apotheke am Nathauspllltze. Toch allein in dieser Ungewißheit zu bleiben, dazu fürchleie sie sich zu sehr, und so schlich sie end^ lich, es war bereits dreiviertel acht geworden, an das Zimmer der Diakonissin und klopfte dort erst schüchtern und dann, als keine Antwort kam, etwas lauter. Es währte eine ganze Weile, ehe sich drinnen etwas rea,te. Es war, als wenn sich jemand im Bett hin nnd her bewege, und dann ertönte unter lan-tem Gähnen die Stimme der Diakonissin. „Ja! Was gibt's denn? Werde ich gewünscht?" „^'lch, Fränleinchen", sagte das Dienstmädchen kläglich, „bei der Herrschaft ist es so merkwürdig stille — die gnädige Frau hat auch noch gar nicht das Frühstück verlangt —" „Wie? Mer es ist ja gleich acht Uhr!" rief die Pflegerin. „Wm'ten Sie, ich werde sofort kommen!" Nach kurzer Zeit öffnete sie die Tür und voll-endete, während das Mädchen auf sie wartete, rasch ihre Morgentoilette. Sehr schnell hatte sie sich das Gesicht gewaschen, die Haare in einen Knoten gewunden, ihr schwarzes Kostüm angelegt und die schwarze Haube mit den weißen Streifen, unter dein die rötlich schimmernden Haare fast ganz verschwan-den, aufgesetzt. Mer der rosige Schein der Jugend, der fönst des Morgens auf ihren zarten Wangen lag, zeiqte sich heute nicht. Ihr Gesicht war auffallend blaß, die gründlich schillernden Augen lagen tief und hatten dunkle Ränder, und ihre Bewegun gen waren hastig, nicht so abgemessen wie sonst. (Fortsetzung folgt.) Dir ztmlsta'isstcllunss im Pavillon Nichard Iatopiö in Laibach. Wie bekannl, wurde im Minflpavillon, den der alc» demische Maler Herr Richard JalopU' an der Latter, mannsallee erbau! hat, am 12. Juni in Gegenwart des Heirn Laudespräfideuttu Freiherr» von Schwarz sowie sonstiger geladener Gäste eine von 28 slovenischeu Künstlern beschickte Kunstausstellung eröffnet. Seil dem 18. Jahrhunderte fiel nur zeitweilig ein heller Streifen in das Dnnlel unseres heimischen Kunst, lebens' die Namen einiger der fchnffenden Künstler sind heutzutage uahezu vergessen, während die Werke an» derer, so der Maler Layer, Langus, Wolf und der Brüder Kubie, ringsherum verstreut sind. Erst im lebten Jahrzehnte des vorigen Jahrhunderts tauchte die Idee eiuer Vereinigung der schaffenden sloveuifchen Künstler und der Kunstsreuude aus, als deren Ergebnis die im Jahre 19<»<> im „Mestni Dom" veranstaltete erste slovenische Kunstausstellung anzusehen ist. Diese Ausstellung eröffnete nnn günstigen Ausblick in die Zuknufl, alleiu fchon die nach zwei Jahren im „Na. rodn, Dom" veranstaltete zweite Ausstellnng war wenig stark beschickt, repräsentierte sich einigermaßen einseitig und der Impressiouisnius trat darin zu sehr ill den Vordergrund. Sie schloß mit einem Mißerfolge und seit jener Zeit machte sich in der gemeinsamen Be» tätiguug der künsllerischeu Kräsle ein bedanerlicher Stillstand geltend. Höchstens stellten vereinzelte Künstler in irgend eiuem laibacher Schaufenster ihre Werke aus. Günstiger gestalteten sich die Auspizien cinßerhalb der Heimat. Nach der zweiten Kunstausstellung, die den Zerfall des Slovenischen Kunstvereines zur Holge hatte, entstand eine neue Vereinigung „Scwa", deren Mil» glieder, 8 an der Zahl, den Plan faßten, ihre Erzeug» nisse in der fremde ausznftelle». Tatsächlich kam eine solche Ausstellung mit ausgesprochenem Erfolge im Jahre 1904 in der rühmlichst bekannten Wiener Galerie M^ethke zustande: die günstigen Urteile der Tvachkreise bewogen die iunge Knnslvereinigung, mit den Werken ihres Geiste? auch in Belgrad, Sophia, London, War. schau, Kralau nnd Trieft aufzutreten. Der Erfolg blieb der „Sava" treu, denn er gründete sich auf ernstes Stre» ben, das dieser Kunstvereinignng nicht abgesprochen weiden konnte. Die Ausstellung in, Künstpavillon Jalopi,'' bewegt sich zwar numerisch iu bescheidenen Grenzen, birgt aber in sich manch Schöne's nnd echt Künstlerisches.' Das freie Licht und das Intime im abgeschlossenen Raume wird durch die stark vertretene impressiouislische Rich, lung trästig wiedergegeben; man gewahrt aucli den Übergang vom Impressionismus zum Realistischen, überdies fehlt es nicht an Werken aus dem Gebiete des Märchenhaften lind an stilistifcheu Erzeugnifsen. Die Art uud Weise der Darstellung ist mannigfach. Die Bilder zeigen in ihrer überwiegenden Mehrzahl Landschafleü; dann kommen Porträte nnd Genrebilder, aber anch Objekte kunstgewerblicher Richtung. Im Saale I finden sich Neweile, daß oie ausstellen, den Künstler redlich bestrebt find, das Betrachten und Empfinden der Nalnrschönheiten in deren wechselvollen Lichtefseklen sowie in deren unerschöpflichen Motiven wiederzugebeu. Die beste Skulplurarbeit in der Ausstellung über» Haupt bildet die Marmorgruppe „Opfer" von ^ranz N e r n e k e r. Sie ist gerade dem Eingänge gegenüber aufgestellt und zeigt einen Mann, der mit aller Kraft eine leblose, über seine Arme hängende ^ranengestalt aus dem Wasser zieht. Sowohl das künstlerische als anch das technische Moment änßerl sich hier >o sore» chend, daß uns. weitere Worte darüber füglich über. flüssig dünken. — Die von A. Repi5 modellierte Gipsstatne „Der Weinleser" ist charakteristisch genug und läßt auch nicht Beweguug vermissen; aber es man. gelt ihr an Großzügigkeit, an Einfachheit, dem Höchsten nnd Schwierigsten in der Kunst. Der erste Preis in der Malerei gebührt in diesem Raume uuslreitig dem Landschafter Matthias Iama, der durch eine Anzahl von sehr guten Bildern vertreten ist. Unter anderen möchten wir aus die Bilder „Weideu am Bache", „Die Mühle", „Die Wintersoune" und „Die Eichen" aufmerksam machen. Es sind verschiedene Motive in verschiedener Stimmung und Beleuchtung, mit sicherer Technik und starker Subjektivität aus-geführt. Ivau Grohar repräsentiert sich als ein echter Sohn des Oberlandes. Sein „Sämann", in der Morgenluft dnhinschreitend und volle Beweglichkeit be» kundend, ist so meisterhaft gemall, daß hier die Grohar so oft zugeschriebene grobe Tpalelmnnier gar nicht zu bemerken ist. Auch einige Landschaftsbilder, wie „Auf dem ^elde", „Die Ziegelei" uud „Das Zeierscld", ge. reichen dem Autor zu aller Ehre. In diesem Saale ist weiters Matthäus Sternen nnd seine Gattin Rosa S < e r u c u - K l e i u mit etlicheu guten Landschaften vertreten; im übrigen wol. len wir bei Matthäus Tterueu au anderer Stelle unse-rer Besprechung etwas länger verweilen. — Das Genie» bild „Plein air" von Luise Jama» R aders stellt eine sitzende mit dem Nähen beschäftigte Mcidchenfiqur dar. Daran ist, abgesehen von einigen etwas schwer wirkenden uud herausfallenden Tönen wwir von cmem Versehen am rechten Ellbogen, der etwas vu kurz ae-raten ist, viel Vortreffliches zn bemerkn. Paul G u st i n «' i 5, ein cni5 der Malschule Iato. pu- hervorgegangenes junges Talent, läßt durch seiue trefflichen vier landschaftlichen Motive manch Gutes erhoffen. - Peter 5 m i i ^ s, der übrigens in diesem Laibllcher Zeitung Nr. 146. ___________________________133«_____________________________ 1. Juli. 1909. Raume nnr das Laildschaftsbild ,.,>troiseneck" ausgestellt hat, zeigt, daft ihn, viel an der Zeichnung, an dor ans. drncksvollen Darstellnng der Ackerflächen gelegen ist. Auch merkt man ihm das Vestrebeil an, die alniosphä-rische Stimmung scharf zu betonen. lFortsetzung folgt.) — nd Unterricht hat e.rledigle Lehrstellen an Staatsmittel, schulen verliehen: dem Professur an der StaatSreal-schule in Pola Adrian Achitsch eine Stelle mn Elaalsgmnnafium mit deutscher Unterrichtssprache in Laibach- dem Professor am Staatsglnunasium in Ru-dolfswert Dr. Josef l> l e b i u g e r eine Stelle an der Staalsrealschule in Laibach^ dem Professor am Ersten Etaalsgymnasilim in Laibach Dr. Josef l^orn eine Stelle am Slaatsglimnafinnl in Marburg; Weilers zn lvirllicheil Lehrern an Slaatsmillelfchulen ernannl die Supplenlen: Tr. Ernst Gemsperger an der Slaalsrealfchule in Steyr für die Staatsrealschule in Laibach; Edmund Kolbe an der ^taatsrealjchule in klageufurt für das StaatslWunasillm in Gottschee-Dr. Siegfried Ritter von Schoeppl am Gymnasium mit deutscher Unterrichtssprache in Laibach für diese An-sialt! schließlich zu Provisorischen Lehrern au Staats» Mittelschulen eruannl die Snpplentei,: Dr. Andreas tt ranlano, Probetandidat am Zweiten Slaals-qymnasinm in Graz, für das Staatsgymnasinm in Gott» schee nnd Johann P o loui ^ am Tlaatsqymnasinm in Gottschee für diese Anstalt, — l'Vum Ttaatöbahudieuste.! Ernannt wurde Rn» dolf Starv,, Oberrevident der Österreichischen Staats-bahnen nnd Kasseilrevisor bei der k. k. Etaatsbahn-direltion Trieft, zum Kassenrevisor bei der k. l. Nord-bahndirektioil. Verses wurden: Adolf A liua, Inspet-tor der Österreichische» Staatsbahnen, k. l. Staats-dahndireklion Villach, in den Amtsbereich der k. f. Nordbahndirektion, uud Jaronlir Stopka, Vanassi. sleut der Österreichischen Staatsbahnen, k. k. Trassie-rnilgsabteilung Rlldolfslvert, zur k. k. Eiseubahuban-leitüug Friedberg. —r. * -. — sDcr Laibachcr Gcmcindcrat) hält morgen uu> 6 Uhr abends eine ordentliche Sitzung mit folgender Tagesordnung ab: I.j Berichte der' Personal- uud Rechlssektion: -l) über die Zuschrift des Bürgermeisters, betreffend die endgültige Regelung des Verhältnisses zwischen der Stadlgemeinde lind dem Dramatischen Ver-eine hiusichtlich des slovenischen Theaters lNeferent M iloh n o j a)' l'j über die Wahl eines Vertreters der Sladtgemeinde in den Verein zur Erbauung von Arbei-tcrhäusern lReferent Mi loh no ja)' c;) über die Zu» schrift des Stadlinagistrates, betreffend die Ausstellung eines Reverses an die Direktion der k. t. Staalseisen-bahneil wegen der Leguug vou Gasrohren über die Eisenbahnbrücke in Vodniat lRcfercnt Dr. Trille r). — 2.) Berichte der Finanzsekliou: li) über die Zuschrift des Bürgermeisters, betreffend den Umbau des Speise-saales im Jubiläumsarluenhanse zu Wohnzwecken lRe» ferent Knez); >») über das Gesllch der Ersten Grazer Aktienbrauerei uiu Verkauf eines städtischen Grnno° stückes am Hause Nr. 38 cm der Marlinsslraße tRe-ferent Knez); über die Zuschrift des krainischen Landesausschusses, betreffend die Überilahme des Lau-destheaters ins Eigentuiu der Stadtgemeinde (Referent M ilohnuja). — 3.) Bericht der Bau- uud der Per-soual- und Rechtssektion über die Zuschrift des Stadt-magistrates, betreffend die Beseitigung der Kapelle am Frwkovee zwecks Regulierung der Souueugasse >Refe-rent Dr. Novatj. — 4.j Berichte der Vauseltimr iRefereut Len^ek): ^) über den Reknrs der Maria Poto^-nil gegen den Bescheid des Sladtmagistrales, be-treffend die Leeruug einer Wohnuug in deren Hanse an der Petersstraße Nr. 5; d) über die Znschrisl ocs Stadtmagislrales, betreffend die Abänderung des Verbaunngsmodlls der Baugründe am Fri>kovec mit Rücksicht auf den projektierten Neubau des Hinko Prio» ,^'k ^ 5.) Bericht der Schnlfeklion über die Gesuche der Schulleitungen um Zuwendung jener Uuterstützung für arme Schulkinder, die bisher von der .Nralnischcn Sparkasse bewilligt wurde «Referent L i k o z a r). — 6.) Bericht des Direktoriums des städtischen Wasser-wertes über das Gesllch des Franz ('llden um Ab-schreibung der Gebühr für Wafsermehrverbrauch >Refe-reut Dr. Triller!. — Hierauf geheime Sitzung. ^ l^'n umgelegter Ttrafzenteil dem Verkehre übergeben.> Der neue'Teil der Ruoolfsbahnstraße, d.i. von der ^oliseumssa^' bis ^ur Maria Theresienstraße, ist durchgeführt und sür de,l Verkehr eröffnet. Rechts voll der Einmlindling ist dcr Baugrund fiir ein Gebäude des Ivan Knez reserviert, Unts wurde mit den, Bau der einstöckigeil Villa des Kauslnaimes Edmuud Kaw'ii'' begonilen, x. ^ lDer Scharlach in Laibach nnd Umgebung.) In letzter Zeit sind in Laibach bennrnhigenoe Gerüchte über die AnSbreilung des Scharlachs in Umlauf gekommen. Wir sind alls Gruud kompetenter Mitteilungen in der Lage mitzuteilen, das; in der letzleu Woche beim hiesigen Stadtphysilate im ganzeil 54 Scharlachfälle in Evidenz geführt wurden, in welcher Zahl auch schon Ui im Landesspitale befindliche Kranke inbegrisfen sind. Von letzteren stammt ein großer Teil ans der Umgebnng Laibachs, wo am 2<1. Juni iu 18 Ortschaften noch 38 Kranke gezählt wurden. All Scharlach erkrankten in >>er Stadt Laibach seit Allfang Mai — vom Beginn der stärkeren Ausbreiluug des Scharlachs — 19 Schul-killder. Von einer Propagation dieser Krankheit durch den Schulbesuch kann somit n i ch t gesprochen werden. -^ ^Verband slovenischcr Genossenschaften in Lai- bach.j Der Verband „Xv/.:> ^Iov^n^KU! ?.li<1ru^" in Laidach, registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung, hielt gesteril nachmittags im großeil Saale des „Meslni Tom" seine,11. ordentliche Hauplversamnl' Iling ab. Vertrete» waren 90 im Verbände flehende Gelwfsenschafte». Präsident L e n a r «'i," begriißte die Teilnehmer und eröffnete die Versammlung mil einer Ailsprache, wobei er auf den erfreulicheil Aufschwung hinwies, welchen der Verbaud im ersten Jahre seines Bestandes zu verzeichnen habe. Die Hauptaufgabe des Verbaudes, der Geldausgleich, sei mit Erfolg durch-geführt worden. Der Geldverkehr bezifferte sich ans 18,261.762 X 88 !,, während die Anzahl der angeglie-derten Genossenschaften anf 152 angewachsen ist. Im lanfenden Jahre sei bereits in den ersten sechs Monaten ein Geldvcrtehr von über 17 Millionen Kronen erzielt worden, ein Beweis, daß der Verband lebenskräftig und im erfreulichen Aufschwünge begriffen fei. Der Warenverkehr, aus welchem der Verband hauptsächlich die Mittel zur Bestreitung oer Verwalluugsanslagen schöpft, habe sich bcdenlend gehoben, weshalb von den Verbaudsgenossenschaften nur mäßige Beiträge ei»ge< hobeu wurden. Hoffentlich werde der Verband bald in die Lage kommen, auf Mitgliederbeiträge überhaupt ver-zichteu zu köunen. Nach Verlesung und Genehmigung des Protokolles über die vorjährige Hallpwersammlnng erstattete Direktor Dr. öerja'v namens oes Vor-staudes einen eingehenden- Geschäftsbericht für das Jahr 1908, welcher mitfaml dem Rechnungsabschlüsse in Druck gelegt und an die Mitglieder versendet werden wird. Der Referent hob in seinen Anssührungen ll. a. hervor, daß der Verbaud seitens der Regierung nicht die nötige Beachtung gefnnoen habe und seitens der „ xv<'/:>" mit allen Mitteln der Konkui' renz bekämpft worden sei. Trotzdem habe der Verband seine Aufgabe erfolgreich durchgeführt nnd seine Lebensfähigkeit bewiesen. Der Verband snche nicht den Kampf nnd sei zu eiuträchtigem Zusammenwirken auf wirtschaftlichem Gebiete bereit. Direktor R o x m a u berich-tele über die vorgenommenen Revisionen, über den Geldansgleich und Warenverkehr und trug schließlich deu Rechuungsabschlnß sowie die Bilanz für das Jahr 1908 vor, welche über Alltrag der Rechnungsrevisoren von der Verfammlnng eiustilnmig genehmigt wnrden. Vom erzielten Reingewinne per 2684 l< I !, wnrden statuteugemäß 805 l< 2<» !> dein Reservesond zugeschla» gen. Der Penfionsfonds wurde „lit 536 l< 80 !>, i<>68 !< 4<> !> wurden für Remunerationen verwendet und der Rest per 273 1< 61 1, auf neue Rechnnng vorgetrageil. An Stelle der ausgelosteil Vorstandsmitglieder wurde» i.x'1' ixK-illiulillsux',» gewählt die Herreu: Realitäten^ besitzer Franz Arko in Adelsberg, Aezirksschulinspektor Heinrich Dominko in Eapodistria, Lehrer Io'^ef Lapajne in Zirklach, Advokatnrskalldidat Dr. Iojes Mandi^- in Trieft, Advokat Dr. Franz Novak in Laibach und die Realitätenbesitzer Loreilz Su^uik iu Vischuflack i»ld Josef Tribut iu Gleiilitz bei Lai-bach. Landlagsabgeordneter nnd Vuchdrlickereibesitzer G a b r ^«'-e t aus'Görz regte schließlich die Gründnug einer südslavischen Geuossenschaflsbank an nnd erslichte den Vorstand des Verbandes, die Frage zn studieren und ernstlich zn propagieren. Nach Erlediguug der Tagesordnung wurde die Vcrscnumliing lim halb 7 Uhr abeuds geschlossen,. — jDer Lehrjunge als „Dienstmädchen".! In einer, wie die Praxis zeigt, auf viele Fälle anwend« baren gewerbegerichllichen Entscheidung wird der Grundsatz ausgesprochen, daß Lehrlinge, welche zu au-deren als gelverbliche» Leistungen herangezogen werden, znr vorzeitigen Auflösung des Lehrverhältnisses berech-tigt sind. Der Vormund eines miuderjährigeu Lehr» lings, der von einem Schneidermeister anf drei Jahre in die Lehre genommen worden war, löste schon nach Ablauf des ersten Jahres den Lehrvertrag, weil der Ilinge nicht für das Schneidergewerbe herangebildel, sondern sozusagen als „Dienstmädchen" verwendet worden sei. Er habe nämlich sür die Frau Meisterin Hans-liche Arbeiten verrichten, die Kinder herumtragen und bcaufsichtigeil müsse» — lauter Dinge, die nicht zur Erlernung des Schileidergewerbes gehören. Der Schnei-dermeister wollte aber den Lehrjungen nicht fortlassen und klagte beim Gewerbegericht auf Einhaltung des Lehrvertrages. Das Klagebegehren wurde jedoch ab-gewieseu, uud zwar „lit folgender Begründung: Da das Veweisverfahren in uuzweiselhafter Weise ergebeil hat, das; dem Lehrliug keine Gelegenheit geboten war, in der Wertstälte seines Meisters das Gewerbe zu er-lernen, uud daß er vorwiegend zu anderen Diensten verwendet wnrde, erscheint somit der ^wect der Lehre, d. i. die praktische Erlernnng des Gewerbes vereiteil und vom Kläger die lhm als Lehrherrn nach 5 !<«i Gew.-Ord. obliegende Pflicht, sich die gewerbliche Aus- bildiiug des Lehrlings angelegen sein zu lassen, ver-nachlässigl. Diese Verletzung der wesentlichen Pflichte!-, des Lehrvertrages ist zweifelsohue eine gröbliche im Sinne des 5, K»l, Abs. 2, der Gewerbeordnnng, da selbe dem eigentliche» Zwecke uud Wesen des Vertrages zn-widerlänfl und den, Lehrling, der sich mil Ablauf der Lehrzeit uichl die genügenden Kenntnisse seines Gewerbes erworbe» Hal, zum offenbare» Nachleil für die -jnlnnfl gereicht. Die Anflösung des Lehrverhällnisses erscheint demnach vollkommen begründet nnd hat oer ge>etzliche Vertreter des Lehrlings nicht nur von seinem Rechte Gebrauch gemacht, sondern auch seine'Pflichl, das Wohl uud Interesse des Minderjährigen rechtzeitig und nach bestell Kräften zn wahren, erfüllt, wenn er den Lehrliug zu dem Kläger »licht mehr in die Lehre fchiclle und das Lehrverhältnis vorzeitig zur Auslösung brachle. lEine interessante (z»tscheidung des Oberste,, Gerichtshofes! ist kürzlich in bezug aus die Stiegen-bcleuchlnngspflicht eines Hauseigentümers erslosse». Eine Wienerin halte sich infolge eines Stnrzes über die finstere Sliege am früheil Morgen eine schwere tmperliche Verletzung zugezogen lind brachte die Schadenersatzklage ein. Der Richter in der ersten In° stanz gab dem Klagsanspruche Folge, in der zweitt'» Instanz wurde die Klägeri» sachsällig. Der Oberste Gerichlshos hat uuu der Klägerin Folge gegeben und iil der Frage der Stiegenbelenchtnngspslicht des Haus» Herrn nachstehenden prinzipiellen Grnndsatz ausgespro-che». Die Unterlassung der Stiegenbeleuchlnng in den sn'ihe» Morgenstunden bilde! eine strafbare Äußerachl. lassung jener Vorsorge für die persönliche Sicherheil der Hansbewohner, die der Hallsherr letzlere» gegen-über insoserne anzuwenden Hal, als er verpflichtet isl, ihnen, abgesehen von der übliche» ^jeit der Hciustor. sperre, jederzeit einen in bezng auf die Beschaffenheit des ^nganges gefahrlose» Ans. nnd Eingang von und zu ihren Wohnungen zu ermöglichen. Es lrifsl ihn somit die Aeleuchlungspflicht nnd im Uulerlassungsfalle der etwa aus der Unterlassung sich konkreteusalls er-gebende Schadenersatz, sobald das Hauslor geöffnet ist, somit sowohl am Abende vor Eintritt der Sperrstunde als anch srühmorgens nach Ablans der Sperrzeit. Kollaudierung der vo» ihm errichteleu Draht-seilbahu zur Bringnng der Forstprodntle findet am 5. Juli um lo Uhr vormittags die sommiffionelle Ver-Handlung mit dem ^lisammenlrilte der Kommission anf del Parzelle Nr. 1372/!, Kcilaslralgemeinde Golo, puli-tischer Bezirk Laibach Umgebung, stall. Hiebei wird auch ein Slaalstechniker der t. l. Landesregierung inter-venieren. —r. — iNegulierungöarbciten.j Hellte wurde mit der Abtragung der seil der Erdbebenkatastrophe ill der Fisch-gasse aufgeführten gemauerten Schlachthaus der Maria i'.'rne begonnen. Durch Enlfernnng dieses Objektes isl für deu Verkehr iu der ge»a»»le» Gasse wieder ei» großer Raum gewonnen. Iu der Bahnhosgasfe ist die Abtragung der abgelösten Jos. Klarsehe» Objekte be-eildet. Hiedurch erscheiut ein Teil diejer Gasse sowie der Spinnergasse erweitert. Mit der Abtragung des alten Schweizerhauses wird Ende dieses Monates be-gonne» werden. x. iDie beim Leichenbegängnisse des Kausmanneo lf. Perdanj gesungene» Tranerchöre »vnrden vom Ge-sangschore des Vereines „Merlnr" nnd nicht von der „Glasbena Matica" vorgetragen, U'ie dies gestern irr-lümlicherweise geuieldet lvurde. — «M, geschlossener Gesellschastsabendj wird übermorgen um halb 9 Uhr im „Narodni Dom" vom „Eerele Franco-Illyrien" veranstaltet werdell. Das Plogramnl enthält Klavier- uud Gesangs,,nmmern lFran (5. I u van 5 ,5, Fräulein I. Tavsar und Fränlein M. Z n p a n ej, Rezitatioilen ^Fräulein M. P i l, l a r und Fränlein P. K u ez), schließlich die Ko-mödie „Polizeikonlmissariat 20l)l»", j,, dereu Rolleu sich die Fräuleiu V. Verier, V. Kersuik uud .^. Star 5 sowie Herr Dr. P. P e st o t n i k teilen. — lSommerlicdertafcl.j Wir werden ersncht, ans-incrtsam zu machen, daß die Sommerliederlasel bei jedem Wetter lbei ungiinstiger Witleruilg i» der Gla^. halle) stattfindet. — in Travnik, politischer Be-zirl Gotlschee, »»> BeNnlügnilg zur Errichtung eines Ziegelofens in Travnil si»del a», 7. Ilili lim 10 Uhr vormittags die loinmissionelle Lokalverhandlung unter Intervention eines Staatsbautechnikers der k. k. Landes-regiernng an Ort lind Stelle stall. —1>. Lmbachcr Zeitung Nr. 14N. 1331 1. Juli 1909. — iTchulnachrichtcn.j Tel vierte Iahreoberic!)! deo k. k. Slaatsgymnasinmv in Gottsdiee verbfseiitl ilht an erster Stelle den Pregrammarlike! „Ant»!, Aler,. Gras Vvn Anersperg lAnaslasin^ (^rsüi). Ein Vild seines Lebens nnd Dichtens" v>.'n e>i>i!»nasialdirekt!,'r Tr. /iran,; Niedt, inil einer Mbildnng des Dichtero, sodann Schillnlichrichlen. Der Lehrkörper bestand am Schlüsse oes Schuljahres ans den, Direktor, w Professoren nnd Lehrern, einem Lehrer der Vorbereiinnqsllasse nnd ans zwei Nebenlehrern. Die Zahl der Schiller betrng in den sechs Klassen 109 «1.27, 11.16, UI. 19 nnd l außer, ordentlicher Schiller, I V. 22, V. 15, VI. 9j, in der Porbereitilnqsllasse 22. Die Muttersprache >uar bei 95 Schillern der (hymnasialllassen dentsch, bei II slooe» nisch, bei 2 lroalisch, bei I Schiller italienisch- bei 15 Schillern der Vurbeieilnnqsllasse dentsch, bei 6 slooe-nisch, bei 1 Schüler kroatisch. Das )>ieliqionsbekenn- 7 Schiller, geeig. nel 7<» ^l 14, im allgemeinen geeignet 6^0, nicht geeignet 23-> 1; zn einer Wiederholnngspriifnng wnr-den'ü^ <» Schüler zngelafsen. Das Schulgeld betrng in beiden Seniestern 279«»^ 17l» K; >5 Schiller bezogen Stipendien im Gesamtbeträge von !572 K. Der Gesamt, attivsland des Unlersliilnüiqsoereines betrug 3081 K I I !>, während sich die Oesamlansqaben ans 1258 !< 24 !< beliefen. ^- Tao Schuljahr l!X»9/I9!<' beginnt am !8. September. !!" begonnen werden. Das Unternehmen wird sich auf Erzengnng von Kafseesnrrogaten usw. erstrecken. — 1 Der 51 Jahre alte, a» Epilepsie leidende Besitzer ^ranz Perko ans ^n5ine, Gemeinde Zagradee, fiel an, 24. v. M. infolge eines epileptischen Anfalles in eine hinter feinem Hanse befindliche seichte Liche nnd erstickte darin. Eine Inwohnerin, die ihn i« der Lache vorfand, holte zwei Männer zn Hilfe, doch erwiesen sich ">le Wiederbelebnngsversnche als ^ «Schauturnen in Möttliuq.> Die Sotol-Tnrn. oereine von )!indolss>verl, Dressen und ^scherneinbl ver-anstallcn am 4. Inli einen gemeinschastllchen Ansflug nach Mottling. Der korporative Abgang der Tnrnver-eine von Nndolfswert nnd Tressen erfolgt von Nn-dolf^wert ans mittelst Wagen am 4. Inli um halb !-> Uhr vormittags. Nachmiltags findet in Mottling ,'^> ">o!s"fes! n»d »»' li Uhr abends eüi össenll,ches ^cbantnrnen statt, lvorai, anch Dameiiableilnngen mit-wirlen »verden. Die Älnsik besorgt die Kapelle de5 Rudolsslverter Nnrgerl'orps. — alire "ller Lindenbanm, dessen Äste schon zn lang waren nnd deshalb im henrige.i ^rnhiahre be,chn>tlen »ourden. Insolgedessen sprossen ans dem Stamme »nd den gc'liir ten Äste» nene Zweige, d.e überaus schnell wach sen nnd anßergewöhnlich große Blatter trage.i, d.ve,'änae milnnter >', vieler erreicht nnd die gleiche B e answ Einen solch üppige» Vlä.tersch.nnck ilnoet .nan bei Li.iden sehr selten, deshalb .st d.e.er Nau^rec^ sehen^wer^^ ^^ ^^^ ^ '^ monie. lo^rt.ert hen' von 8 bis ,2 Uhr abend. >m siotll ^liriia". Eintritt 40 >>. , * i'ö'ine Vczirtc'förs.erstellej in kärnlen ,,t zn be-setzen. Einreichnngslermin bis znm 31. ^"!, be, del f. l. Landesregierung in Klagensurl, ' lAbgnnqig.l Ain 12. v. M. entselnle sich der 38jährige, beim Grafen Anersperg in Aelimlje beschäs» »igle Tchmiedmeister Josef Marin^el ans Vrh nach einem mit seiner Gattin gehabten Streite ans seiner Wohnnng. Wie man nns nn» mitteilt, wurde zn Ansang dieser Woche bei der Ortschaft Draga eine start verweste männliche Leiche mit einem Strick nm den Hals auf. gesunden. Ob der Tote mit den, vermißten Äcarin^ef identisch ist, wird erst dnrch die Angehörigen des Ab-gängigen agnosziert werden. " Mi' bissiqer Hund.j Vorgestern nachmillags N.'nrde eine vierjährige Arbeilerslochler an, lieber von einem angebnndenen, manllorblosen Hnnd in den linsen Unterschenkel gebissen nnd leicht verletzt. '' lGefnndcuj »unrde^ eine ^ünszigfronennote, eine Wage»p!acl,e, ei» Spazierstock mit Siibergriss, ei» sil-berne^ Anhäiigsel nnd ein goldener Ning. Tlzrater, Kunst und Literatur. l.,Dcr Kunstwart",) Verlag von Georq D. W. Callwel), München, vierteljährlich 4 Mark, brachte mit dem 1. Inlihefl das 19. Heft seines 22. Jahrganges Heraiis. Es enthält folgendes: Vom Neisen in der Zn» l'nnsl. Vom Heransgeber. Knnstgennß ans Neisen. Von Joses Ang. Lnr.. — Lose Blätter: Vom Neisen nnd voii ^ieisen. — Rundschau: Von, Spiel mit den, Reisen lAvenarins.j Dänisch lernen! lAvenarins). Vom Dorf. roman . Ein Lindan^.itachwort lAvenarinsj. Berliner Theater l^r. Diiselj. Hamburger Theater lH. ^rai,ck>. Dorsmu'sik . Banfällig. Heimische Bauweise in Sachsen nnd Nord» böhmen. „Rechts niid links der Eisenbahn". Berge oder Meer? Zur Vogelschießerei bei den Seebädern. Verlorene Schönheil. Über Orgaiiisatioiisarbeil. Mo. derner T^talismns. „Schont fremdes G»l!" Künstler nnd Vollsfilnst in Schweden. Hansschwestern, Schale nnd Kern. Ratgeber.Verantworliing. Redallionelles. Vom Reisen. — Bilder nnd Noten: G. Kampinann, Sommerszeit; O. Gamperi, Sturm ans der Insel Reichenan; ^r. Kallmorgen, Sliirmischer Abend a» del Z,»yder See; zwei Abbildungen: Die Bahn der Zu. lnnsl?; eine Abbildnng: Verloreiie Schönheit; zwei Abbildnngen: Waldschutzlaseln. Mein totes Lieb (nor-lvegisch>; Prinz Angust Nilheini von Preußeu, Marsch. Telegramme des k. k. Telegraphen-Korrespondenz-Bureaus. Hicichsrat. Sitzung des Abgeordnetenhauses. Wien, 30. Juni. Die Regierung unterbreitet die nene Lotalbahnvorlage. Die ezechischen Agrarier sowie die Slovenen brachten 61 Dring!ichleilsanlräge ein. Das Hans Verhandelle den Dringlichleilsantrag des Abg. Melella, betreffend die Minoritälsschnlen in Nöh. men, Mähren nnd Schlesien. Der Antragsteller M e. t e I s a tlagt iiber den Mangel an bühmiichen Mino. liiätsschnlen iii deutsche», Sprachgebieten, nrgierl die Erledignng der im Unterrichtsministerium eingelaufene» oiesbeznglichen Gesnche. Unlerrichtsminister Gras S t ii rglh gibt, ohne sich in alle Einzelheilen der vom Antragsteller erörterten ^-älle von Minoritäloschnlen einlasse» zn wollen, eine Übersicht über dasjenige, was im Schoße der Unterrichlsverwallnng in Minoriläts. schnlangelegenheiten in Böhmen zur Entscheidung ge. langt ist, nnd konstatiert unter Bernsnng ans seine im Bndgetansschnß abgegebene Erklärung, daß bei den be« züglichen Entscheidnngen im Schoße der Unterrichtsver-N'allnng strenge nach dem Gesetze »nd von seiner ande. rc» Rilcksichtnahine beeinslnßl vorgegangen >o»rde und daß seitens des Ministers jede Verzögernng, jede Ver. schleppnng einer solchen Angelegenheit nach Tnnlichleil vermieden worden isl. Was die vom Antragsteller ge> streiften anßerhalb Böhmens nnd besonders in Schlesien liegenden Minoritätsschnlen betrifft, niöchte anch der Minister wünschen, daß von feiten der Interessenten in dieser Angelegenheit ein billiger Ausgleich gelrossen werden möchte. Der Minister betont Weilers, die ^rnge der Miltelschnle» gehöre nicht in den Rahmen jener gesetzlichen Bedingungen, denen die Minoritätsvolls. schnlen unterworfen sind. In Anbetracht der Tatsache, daß der vorliegende Antrag lediglich ans die Förderung der Beschlennignng der Regelung der Minoritätsschnl-angelegenheiten abzielt, überläßt der Minister es dem Ermessei, des Hanfes, über die Dringlichkeit des vor» liegenden Antrages zu entscheiden. — Abg. Fnnle betont, die Dentschen sind für das Nebeneinanderleben der beiden Vollsstäniine nnd wollen diesem Streben ihre Kraft leihen; an ihren berechtigten ^ordernngen jedoch werden die Dentfchen unerbittlich festhalte»,. Nach. dem noch Abg. Graf Slernberg gesprochen hatte, wird die Sitzung geschlossen. — Nächste Sitzung ^rei-lag. Dic ungarische Krise. Budapest, 3«». Juni. Ii, der sin hente abends an° beranmte» Konferenz der Unabhängigkeilsparlei sind anßer dem Präsidenten Insth nnd seine» Parteigängern »»gefähr 8<> bis 1<»> Parleimilglieder erschienen. Nm l,li Uhr erschien Kossnlh, der mit Eljenrnfen begrüßt wnrde. Er eröffnete sofort die Konferenz nnd leilte mit, daß Herr v, Lnkacs bei ihm erschienen sei nnd ihm den Entwirrungsplan unterbreitet habe. Kossuth verlas sodann den ans den Tagesblätlern bereits bekannten Plan, auf Grund dessen Lnkacs mit der Unabhängig, keitsparlei die Entwirrung durchzuführen beabsichtigt, begleitete die Verlesung mit Erörterungen uuo führte die Gründe an, die es seiner Partei unmöglich machen, die Vorschläge anzunehmen. Kossnth ersuchte die Partei-lonferenz, die Vorschläge des Exekutivkomitees anzn< nehmen. Die Mitglieder der Partei gaben durch Eljen» lnfe zu erkennen, daß sie den Standpunkt des E^kuti» lomilees zn dem ihrigen mache,,, womit die Partei i» Gesamtheil die Proposilionen v. Lulaes' zurückgewiesen Hal. Abg. Hollo beantragte Schlnß der Konferenz. Kofsnth fchloß hierans die Konferenz nnd teille .Herrn v. Lnkacs das Ergebnis lelephonifch mit. Um ti Uhr war die Konferenz geschlossen. Dic Triester Gcmcindcratswnhlcn. Trieft, 3<>. Juni. Die Landlags-, bezw. Gemeinde» ratswahle» haben ,nil der henle mitlags stattgehabte» Wahl von vier Gemeinderäten ans Trieft ihren Ab. schlnß gefunden. Gewählt wnrden zwei italienischliberale nnd zwei gemäßigte konservative Italiener. Verantwortlicher Nedaltcur: Antun F u n t e l. Angekommene Fremde. Hotel Clefani. Am 2!1, Juni. Barm, Avfaltrcrn. l. ii. l. .Kämmerei, s. Diener. Kreuz, -- Ulm, Gutsl-rsitzerm. s, Föhn; Dr. Slanc. Gutsbesitzer, Rudulfswert. (^oracuchi, Oenerallonsul, s, Frau; Nergmami, Privat, s Familie. Trust, - Dr. .holub, l. l. Ad» junlt, ssllllcnau. — Eeliasel, Drckant, Äillichgraz. - Paulus, Dechant. Mcdija. — Ielovwn. Privnt, Obertrain. - Eger, Fabritsblflftri. s, ssrau. Eisnern. ^ Pold. Bildhauer. Kram. tnirss. — Toll, Ncnilbeamier, Agra»,. - .sioffmauii, Tedlacel. Wepih, Deutsch, .^sltc,; Uarzei, t, u, l. Major. Wien. Verstorbene. 9l m 28. Juni. Bernhard Ianc, Organist, 69 I.< Froschssasse, Herzschlag. — «lnton Mavec, Arbeiter, ^0 I.> sslußssasse 3, Tuberkulose, Am 2<1, Juni. Maria Plehan, Nesiherstochter. 20I,. Sallolergasse 4. Pleuritis. Im Iivilspitale: Am 28, Juni. Josef Avbel, Vahnarbeiter, 17 I,. Moribunuu» »(lilit!!«. Am 2 8. Juni. Theresia Nahtigal, Nerlauferin, ^5 I., IngulLeiellti», eor » ^/„ ö. W. Noten (Febr. Aug.,, per Kasse......98 15 99 35 ^2"/„ö. W. Silber (Npril-Ott.> per «asse......z64 2ft l86Oer ,. ,00 fl, 4«/„2< 9 50 225-50 l««4er „ 100 st. . . 891 kl, ^i87 50 l864er .. 50 fl. , . 29l'50'<«»?'5o ?om.-Psandbr. k 120 fl. b"/^8?'b«2»N b« Staatsschuld d. i. «eichs- rate vertretenen K2nig° reiche und Länder. österr, Goldrente fteuerfr., V old per «asse .... 4°/„ »i? 4b ll7 65 isterr. Rente in Krouenw, stfr., per »asse.....4"/» 96 15 96 35 detto per Ultimo . , . 4"/„ 9« 10 96 20 >^st, Investition«-Rente, ftfr. ltr. per Kasse . . 3V,"/» »b b0 bt, 70 GN'3lll»t»schnll!' »elschllibungen. tlisabeth-Bahn i. G,, steuerfr., zu 10.U00 fl.....4«/, — - - -- s^ranz Ioseph-Vahn in Cilber chiv. Et.) . . . . 5>/.°/„ 11li»al!z. ilarl Ludwig-Vahn (d,v. Stücke) Kronen . . . 4°/» 9b Kb 86 85 Xudolf-Vahn in Kronenwähr. steuerfr. (biv. St.) . . 4"/» 9« - 9? -^orarlberger «ahn, stfr,, 40« und 200a Kronen . . 4°/„ 9b 7b 86 75 ^zu Ztnal»schnll>oelschreibnngtu " >,bgeftl«plllt ^lsenill!,n>ßklltu tlisabeth-N. 2U0 fl. KM. 5'/.°/, von 400 Kr.....451 - 454 - dctto Nnz-Budwei« 20« sl. ö. W. S. b'///„ .... 428 - 432 -dctto Ealzburg-Tirol 200 fl. ö. W. S. 5"/« . . . .424- 427-«vemstal-Nahn 200 u. 2000 Kr. 4"/".........191 - 1ft2 - ! Velb Wa« D»» ztaail zur Zahlung übel» »»»men« «islnbahU'PlioritLl,- Gbllgattonen. Allhm. Westbahn, Em, 189b, 400, 200« u. 10,000 Kr. 4"/n 86 !i0 z»7 20 Elisabeth Vahn 6<)0 ». 3000 M. .^ ab 10"/n......,16 15 117 10 Elisabeth-Äahn 40« u. 2000 M, 4"/n........I1«?:««!t7 30 sscrdinauds-Nordbahn Em. 1886 9? 50 9» 50 detto Eui, 1904 96 6', 87 «b Franz Ioseph-Äahn Ein 1884 (div. Et.) Tilb, 4«/« . . . 9s 40 9? 40 Galizischc Karl Ludwig - Bahn (div. St.) Silb. 4"/n. . . 9b'9N V6 90 Ung.-galiz. Bahn 20« sl. E. 5"/„ 104 10 >05 ,0 detto 400 u. 5000 Kr. »Vi"/n 88 30 i^ iw Vorarlberger Bahn Em. 1884 ldiv. St.) Lilb. 4"/„ . . N«'6ö 97 6b Staatsschuld der Länder der ungarischen Krone. 4«/n ung. Voldrcnte per Kasse . l!3-K«N3 70 4°/^ detto per Ultimo 113 5U H3 70 4"/, unaar. 3iente in Kronen- währ, stfr. per Kasse . . 92'90 «3-tN 4"/„ dclto per Ultimo 92 8k> «:l 0b l»'/l"/n detto per Kasse 82'7', X^ >»b Ungar, Vrämien.Anl. 0.100 s>. 20u 5020, Ü0 detto k 5« fl 200 25 . . , . 14» 2K147 25 4"/„ unssar. Grunde»tl,'Oblia. S3 >l> 84 !0!7i betto (N. oder G.) 1874 120 2b!21 22 detto (1894).....93^5 84 2l dctto (Gas) u. I. 1898 . S6-- 87'-dcttll (Elettr.) v. I. 1900 96 2b 87'25 dctto (Inv.-Ä.)V.I.1902 W'85 87 3Z Äörsebau-Anlehen verlosb. 4"/„ 97'- »« - Russische Staatsanl. v. I. 1906 f. 100 Kr. p. K. . , 5»/„ N9 4b l!!! 9i detto per Ultimo . . 5°/, 99 3<> 89 80 Vula. /z«/, SI2U 22 2l> Pfandbriefe usw. Äobcnlr.,alla.üst.i, 5«I.vI,4«/n »5^u 36 30 Nöhm, Hypothclenl». verl. 4«/« 8? 50 Ä»5u Zentral-Äod.-Kred.-«l., österr., 45 I, verl.....4'/,"/„ ,01'50 102 5!' dctto «5 I. verl. , . . 4°/„ »7-25 8»-2k Nrcd..I»st., österr,. f,Verl.-Unt. u. üsscntl.Arb. Kal, ^.4"/« 8b 40 26-40 Lllüdesb, d. Kün. Galinen und Lobom. 57>/, I. rlillz. 4°/„ 84 5« 8ü'3<» Mähr. Hhpothclenb. verl, 4'/„ 8« 3« 8?»« N.-österr. Landes-Hl,p,-«nst.4l>/« Y7.5,, ^.^ detto inll, 2"/„Pr. verl. 3'/:"/« 8?b0 t,8 bo dctto K.-Schuldsch. veil, 3'/l"/n 87 5^ «8b0 detto verl......4"/» 9?- 8U- Ostcrr,-unstar. Van! 50 Jahre Verl. 4"/n ö. W..... 97-«l 98-«5 dettu 4"/n Kr...... 8»-^ 98 3« Spar!.. Erste öst..60I. verl. 4°/« l,8-4« ,„0 40 Eisenbahn-Prioritäts-Obligationen. i^stcrr. Nordwcstb. 20« fl. S. . l«3 ü« :o4 60 Ntaatsl'ahn t><>0 ssr..... 40» - 405-— Tüdbahn ». 3"/„ Jänner-Juli 500 Fr. (per St.) ... -— —- Südbahn k 5"/„ ^0« fl. S. 0. G 118 :>5 120 3b Diverse Lose. Uerzw»liche ffos». 3"/„ Bobenlredit-Lose Vm. 1880 276 5" 2«2 5» detto lim. 1889 267 25 276 2b 5"/„ Tonau Rrllul.-Luse 100 fl 264-f.» 2?u-bn Serb. Präm.-«nl.p.1on ssr.2"/« 8b- lui-- Zluverziiuliche z»se. Vndap.-Nasllila (Dombau) 5 fl. 2l 25 28-25 kreditlose 100 fl...... —— —'— Clary-Lose 40 fl, KM. . . . 150-- 1U0- Oscner Losc 40 sl...... -— ---- Palffy-Lose -i» fl. KM. . . . 213— 223' Roten Kreuz, oft. Ges. v. 10 fl. 52^ b« «0 Roten Kreuz, uny. Ges. v. 5 sl. 30— 3 >'- Nudolf-Lvsc I0fl...... 68-- 74-- Salm-Lose 40 fl. KM- . , . 254 b<» 2«4 50 Tüll. E.-Ä.-Anl,°Präm.-Vblig. 40« ssr, per Kosse . , . 185>50 i8i>-5»- i^'ic. <5. - -'-^ New,-Sch. d. 30/0 Präm.-Schuld b, Vodenlr.-Aüst. Em. 1««9 ^,,. »5 — Aktien. Vlan,pl>r<>zlntlMlh«un8lu. «ussig-Tepliyer ltiscnl,. 50« sl. >^75-— '-- «ühmischc Nordbahn 150 fl. , 408-—> 40» bll «»schtichrader VIb. 500 fl. KM, 2720-- 2750 bctto (lit. U) 200 sl. per Ult. 8»<-- »!'!» -Dona» - Tampsschiffllhrts - Ges., 1., l, l, priv., 5>U0 fl, KM. 835-— l»^ ^ Dux-Nodcubackcr E.-Ä. 400 Kr, 57«-— "'^n ^ ^crdinandö-Nurdb. 1000 fl, KM. 5»5,>.— 5480 -itaschau - lüdcrbcraer ltiscnbahn 200 sl. N, ...... 363-— "64 50 Uemb. - Ezern,- Iassy-Eisenbahn- Gesellschaft, 20« sl. L. . . 566- 5«? .°><> »,'loud. üst., Trieft, 500 fl,. KM. 46!» 474 - Östcrr. Nordwestbahn 200 sl, S- 4«li 10 464 in bello (lit. Il) 200fl, S, P. Ult. 4«!i 10 464 10 Pran-Duxer Eisenb. l<»»sl.abast. 2li5 l>0 227 50 Ltaatsrisrnb. !ino fl.S. per Ult. 72? 5>n '<2«b<> Lüdbahu 20a sl. Silboi- per Ult. ><>« «a >0» »0 Südnorddeuische Ncrbindnngsb. 200 fl, KM...... 404-75 405 75 Transport-Oes., intern,, A. G. 200 Kr....... «1-— 85'— Ungar. Wcslbahn (Raab - Graz) 200 sl. S....... 4N8-— 412-- Wr. Lolalb.-Ultien Ves. 200 sl. 200— 220-- »anlen. Anal« - österr. Äanl. 120 sl. . 23« 289 — Vanlverein, Wiener per Kasse —'— '- detto per Ultimo 526' 527'- «odeuli,-A»st. öst,. 300 Kr. . 108?'^ >>03- Zentr.-Bod, Krrdbl. üst. 20« fl, b»0'- 59u -Nrrditanstall für Handel und Gewerbe, 320 Kr., per Kasse --- —- dctto per Ultimo 63<> 2b «37 25 Kieoltlmnl, ung. allg., 200 fl. 75!-— 752 -- Lcpositenbanl, aN«., 200 fl. . 454'- 455 — Eslompte - Gesellschaft, nieder- üsterr., 400Kr..... 6>>2'- 604 — Giro- u. ttassenvereiii, Wiener, 200 fl........ 457-- <6>' — HyMheleubanl, »st. 20«Kr. 5"/« 2U2-- 283-^äüderbanl, «sterr.. 200 fl., per Kasse....... -------- -'- detto per Ultimo 451 50 45230 „Merkur", Wcchselstub.-Alticn- Gesellschaft, 200 sl. . . . 6:<— 61«-- tstcrr.-nnaar. Van! 1400 Kr. 177! - <7«uflrIe.Dn»emth«un,en. Naugcsrllsch,, allg. öst., 100 sl. 170 — 70 75 Vn"!r,erKohlc»beissb.-Ges. 10«fl. 7:8 — 7^' — Eiscnbahnverlchri!.Anstalt, öst., l««ll........ 41S— 4l8b^) Eiscubahuw.-Leilia., erste, I0«f>. 201 — 2«3 50 ..Elliemühl", Papierf. u. V.-G. l<»0 sl........ z«6— ,88 - Ell'ltr.-Ges., allg. österr., 20a fl. »8!,-ssabril 400 Kr. . . i0b« - 1057 - ^iesiuarr Vraucrci !0<» fl. . . 20«> un, ,Muntai>-<«es,, ösl, alpine ino fl. «42 - 84ü- -!,,PuIdi-Hüt>>imll- Muranl, - Ealgo-Tarjaner Eüenw. 100 sl, . . . 5^2 >0 56ll'l<> Salgo-Tarj. Steinlohlc» I00fl bsl > bxb — ,,2chlöglmül)l", Papiers., 200sl. 8M> — 322 — „Echobuica", A.-O. f. Petrol.- Industrie, 500 jtt. . . . 505'— 514 by ,,S!cnrermül!l",Papierf,u.V.V. 43ö l 439 50 Trifailer Kuhlcuw-G, 7« sl. . 2'.>u-— 283 -lürt. Tabalreaie-Ges. 200 Fr, per Kasse..... ' — - delto per Ultimo . . . 379 — «8N 7b Waffens.-Grs, üsterr., ino fl. . «42- «4« - Wr. Baugesellschast, 10« fl. . , 16I 5U 16b-- Wieuerblrne Ziegels,-Alt,-Ves. 745- 750' - Devisen. Kurze K»9 — Deutsche Baulplähe . . , , 117 45 !,7«ö Italienische Vanlplähe . . , 95'— 95 20 London........ 240 <>2 240 27 Paris......... 9525 95 4b St, Petersburg...... 253 50 254 5s 20-Marl Stücke...... 2»-4!» », 5) Teutsche Rrichöbaulnoten , , !17'40 l,7'5« Ilalienisldr Nanlnotcn . , . »5 35 20 Rubel Nnlcn..... >'b»» 2 53" I von Rente^pS n Pnvat-Depots (Safe-Deposits) I Aktien, Losen etc.. JDevlsen und Valuten. -ft- Bank- und Wechslergeschäft "5T untcr el«enem Ver.chluB der Part.l. I Los-Verslcherung. Lnibnch, stritarcaHHe. Verzlm«ii| VB« Birelnliiii In KiitiKirreif ml us flln-Ktit«, I