Laibllcher Leitung. Nr. 9. Pränumerationspicl« : Im üomptoir ganzj. fi. 11, halbj. fl. 2.5«. ssilr bie.^ustclluna in« Haus hall'j. 50 lr. Mit der Post ganzj. sl. 15, halbj. fi. 7.50. Freitag, 11. Jänner Inserti onOgevtlhl bis 10 Zellen: imal 00 l,., 2m. «U lr„ Im. 1 st.; sonst Pr.Zeile l,n. N lr>, Lm. 8 lr>, 3m. I0lr. u. s. W. Insertionsstempel jedcsm. 3. Dcccnibcr v I. Eucre Ansichten dargelegt. Wir wcrdcn diesclbcn so wie dic in der Adresse vorgebrachten Wünsche nnd Verehren einer reifliche! Erwägnng nnd Prüfung unterziehen, müssen Uns jedoch Unsere Schlnßfassnng bis zu dem Zeitpunkte vorbehalten wo Uns das Resultat der Verhandlungen mit Ungarn vorliegt nnd Wir den gleichgcwichtigcn Ausspruch Unserer übrigen Königreiche uud Bänder cutge^cn« genonnncn haben werden. Ans diesem Grunde finden Wir Uns veranlaßt, den Landtag der Königreiche Eroaticn uud Slavonien ans unbestimmte Zeit zu vertagen, und bleiben Ench mit Unserer königlichen Gnade gewogen. Gcgebcn in Unserer Haupt' uud Ncsidcuzstadt Wien am vierten Tage des Monates Jänner im Jahre des Heils cintanseud achthundert uud sicbcnundscchözigstcn, Unserer Reiche im ncnn;chntcn Jahre. Emil Baron Kusscuich iu. i». Anf Allerhöchste Anordnung: Dr. Eduard Icllachich m. i). Sc. k. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 2. Jänner d. I. den bei der t. sicbcnbürgischen Hofknnzlci in Verwendung stehenden Gcrichtstafelbcisitzer zweiter Classe exwl, «tuium iiarl Toplcr zum GcrichtStafclbcisitzcr erster Classe icn, welche den erhabenen Schritt bestimmt haben, wir müssen cs vielmehr den unabhängigen Organen überlassen, diese 2)!otivc und die Gesinnungen dcr Humanität zu würdigen, die ihm zu Grunde liegen. Das cinc wird nian uns gestatten aus-zusprcchen,'daß man cincm Ministerium, das cs für sciuc Pflicht gehalten hat, Sr. Majestät zn einer so weitgehenden Ausübung des schöustcu Rechtes dcr Krone, des Begnadigungsrechtes, zu rathen, Illiberalität seiner Anschauungen sicher nicht znm Vorwurf machen darf. Das Ministerium hat seine Beziehungen zur Presse in keiner Zeit m kleinlichem Siunc aufgefaßt, und zwar schon um dcßwilleu nicht, weil cs seine Gezichuugcn zur öffentlichen Meinung überhaupt uicht kleinlich aufgefaßt wissen wollte. Mehr als einmal der Gegenstand heftiger uud leidenschaftlicher Angriffe, hat cs verschmäht, von Zwangsmaßrcgeln Gebrauch zu machen, weil selbst fcucr Zwang, zu dem cs berechtigt gewesen wäre, dcr mneru Natur seiner Politik widersprochen hätte, welche die frclc Bethätigung und Vereinigung aller begründeten Nn' ^ ^itischcu Ausprüchc zum Me hat. Vou diesen Standpunkte aus hat die kaiserliche Regierung dic Anregung zur Amnestie des heutigen Tages gegeben. ^ ^'s)l'' Hoffnung daran knüpfen, daß das laiscr-Uchc Geschenk mit dcu Gefühlen warmer Dankbarkeit entgegengenommen werden u„o daß es wenigstens bci-s"^n wlrd zu der patriotischen Entschließung, die hohen, cr Losung harrenden Aufgaben mit allen ehrlichen Mitteln und msbcfonderc auch in dcr Tagcspresfc zn fordern. ^ Oesterreich. Wien, 0. Jänner. Die „Wr. Ztg." schreibt: Em hentigcs Morgenblatt beschäftigt sich in cincm „Ein-gesendet" des Nähcrcu ,uit dem Gerüchte, daß iu dcr Gesetzgebung betreffend die Modalitäten dcr Einhebnng dcr Verzchrnngsstener in den Brennereien cinc Acndc-ruug in Anssicht stehe. Wir sind in dcr Lagc, anf Grund der compctcntcsten Information versicheru zu töuncn, dcch ui dcr gegenwärtigen Branntweinstcuergesetzgebnng cmc Aenderung in tcincr Wcisc beabsichtigt wird, nud tönncu nnr unser ernstes Bedauern darüber aussprcchcu, daß durch derartige sich Wuner erneuernde volltommcu uubcgrüudcte Gerüchte dic betreffenden industricllcu ilrcisc zwecklos beunruhigt werden. -^ Die „Debatte" schreibt: In Galizicn sind die Tcrmiue für die ^andtagswahlcn bcrcits aus-gcschricbcn, und zwar wcrdcn dic Landgcmcindcn am 1., dic Städte und Haudelstammern ani 4. nlld der Groß-gruudbcsitz am 6. Februar wähleu. Es ist driugcild nothwendig, daß sich schleunigst in dcn einzelnen Wahlbezirken ^ocalcomit^'s coustituircu, um dic Wahlagitation >u geeigneter Weise cinznlciten. Das Eentralcomit«' in ^cmbcrg allein wird ilicht ausreichen, wo cine dircctc Einwirkuug auf die Wählerschaft eiues bestinimten Bezirkes erforderlich ist. Der galizifchc Landtag bedarf ciucr Vcruichrnng der iutclligcnten Elenientc — daö foll dic Parolc bci den bevorstehenden Wahlen fein; sic ist znglcich die bcstc Waffe gcgcn jcncs rnssophilc iiüithcncn-thnm, wclchcs in dcm blinden Anhange dcr Baucrn-dcputirtcn sciuc Stärtc sucht. kcmberg, 6. Jänner. Dic „Dcbattc" schreibt: Dic Hanssuchnng bci dcm ruthcuischcu Professor Gluwacti beschäftigt die Gcinüthcr noch fortwährend nnd dic verschiedenartigsten Versionen werden hierüber laut. Aus den verschiedenen hierüber vorliegenden Berichten theilen wir das .vescntlichstc mit, ohne indessen in diesem Augenblicke eine Gewähr für die cinc odcr dic andere Angabe übernchmcn zu lönncn. So versichcrt cin Bericht, daß bci dcr bci Glowacti von dcr Polizei vorgenommenen Hansdnrchsnchnng eine sehr bedeutende Anzahl compromtttirender Papiere mit Beschlag belegt worden sein soll, daß aber dieselben nnr so viel beweisen, daß sich dcr geistliche Herr mit Entsendung von ruthc-nischcn Vehramts-Enndidalcn nach Rußland befaßte nnd iu steter Eorrespondcnz mit den russischen Behörden, wie anch mit panslavistischen Notabilitäten iu Oesterreich, namentlich in Böhmen stand. Doch soll anf Grnnd dieser Papiere schwerlich ein Proceß anhängig gemacht wcrdcn können. — Ein anderer Bericht lai'.let weit ernster. Derselbe erzählt, unter den gefundenen Papieren sei der Polizei auch eiu mit einer Chiffre versehener, in verdächtigen Ausdrücken abgefaßter Brief ans Moskan in russischer Sprache iu die Hände gefallcu, wo zum Schlüsse ausgerufen wird: „Fahrt fort in Eurem Hcldcu-kanipfe gegen nnscrcn gemeinsamen Erzfeind — den „Riemcc" (Dcutschcn) und „Mch" (Polen); das heilige Mosknn jnbclt Euch zn!" — Die bei Glowacki vorgefundenen Papiere sollen diesem Berichte znfolgc der Staatsanwaltschaft zur Amtshandlung übergeben worden sciu. Pcst, 8. Jänner. In dcr gcstrigcn Mcndsitznng dcr ungarischen Akademie wnrdc bestimmt, daß dic Generalversammlung derselben am 28., die festliche Jahresversammlung am 31. Jänner abgehalten werde. Daö Traucrfcst dcr Akademie zum Andenken des Grafen Emil! Dcsscwffy ist auf dcn 28. d. M. aubcranmt. Ebenfalls gestern wurde dic a. h. Eutschlicßung vcrlcscn, znfolgc wclchcr dcm Akademiker Michael Horvath die Rückkehr in dic Heimat gestattet wurde. Unsland. Berlin, 5. Jänner. Eine Privatdepcschc dcs „Franks. Iuurn." meldet: Die Coufcren; der thiirin' gischen Fürsten in Mciuingen betreffe das Project, dic thüringischen Herzogthümer unter dcm Großhcrzog von Wcimar zu vcrcinigcu. — Dic „Post" versichert, daß mau dcm Zusam-mcntritt dcs uord dcutschcu Parlamcut s überall iu Dentschlaud mit dcr ticfstcn Apathie cntgcgcnsche. Jedem sci cs glcichgiltig, ob nnd lvcr gewählt wcrdc. Alle Wclt wisse, daß das Parlamcut tcinc andcrc Bc-stiinmnng habe, als cin gigantischcr Schwindel zu sein. Die Norddeutschen müßten vorderhand mit preußischer Einheit vorlicbnchmcu uud ihre Frcihcitshoffuungen ver-tagen. — Aus Hanuovcr schreibt ein dort ansässi» gcr Engländer an die „Post," daß gcgcn 4000 jnngc Hannoveraner mit Unterstützung dcS Köuigs Georg sich dcm prcnßischen Armeedienst durch dic Äuswaudcruug uach Amcrika entzogen hätten — dicsc Bcwcgung daucrc fort. Das hannoverische Volk wcrdc sich nic dcr prcnßi-schcn Herrschaft fügen, — Wenn Blätter, wie die „Post," solchen Mitthcilnngcn großes Gewicht bcilcgcn, so ist cs tcin Wllnder, daß dcr „Sun" drci odcr vier mal wö< chcutlich dic Ucbcrzcugung ausspricht, daß die prcußischcu Erfolge nicht als permanent angesehen werden dürfen. Augsburg. Mg. Ztg.) Wie verlautet, wird am, 31. Iäuner d. I., als dcm Todestage Fricdr. Rückerts, an mchrcrcn Orten unscrcs Vaterlandes cinc würdige Todtcufcicr vorbereitet, nud ist mehrfach daran gedacht worden, ihren Ertrag dcr von Eobnrg ans angeregten Sammlung für cin Rückcrt-D cul'm a l znznwendcn. Es ist zn wünschen, daß das patriotische Vorhaben iu rccht viclcu geselligen, wissenschaftlichen und künstlerifchcn Vcrcincn Anklang nnd ^l'achahnillng findc. Sollte namcnt-lich nnscrc treffliche Angsburgcr ^icdcrtafcl, dic noch bei jedcm Aulaß ihreu patriotischeu Sinn anf das schönste bethätigt hat, nicht geeignet sein, dcm Andcnkcn RückcrtS denselben wohlverdienten Liebesdienst zn erzeigen, wic vor einigen Jahren dcm seines großen Freundes nnd Kunst-gcnosscn ^ndwig Uhlnnd? Auch unser Stadtthcatcr bc-thciligtc sich damals mit cincr Uhlnnd Fcicr. Rückcrts Draincn mögcli wohl nicht sehr bühnengerecht sein; aber sollte nicht sein „Eolnmbus" deu Versuch ciucr Divas« kalic verdienen? Florenz, 7. Jänner. Dic „Oftin." bestätigt, daß die Unterhandlungen mit dcm römischen Hofc betreffs Ernennung mehrerer Bischöfe für die erledigten Diöccscn ihrer Beendigung nahen. Dic italienische Rcgicrnng verzichtet auf das Exequatur und dic Beeidigung, dagegen vcrpflichtct sich dcr römische Hof, kcincn Bischof ohnc die vcrtranlichc Gcnchmignng dcs Königs (d. h. kcinc z,or,^0n^ ing'iÄtii) zu crncnncu. Die Fragc dcr Vcrmin-dcrnng dcr Diöcefcn bleibt vertagt. -- Die „Natione" bespricht dcn in Vcnezicn von vielen Scitci: angeregten uud auch in anderen Provinzen günstig aufgenommenen Vorschlag, das in Vcnczicn gegenwärtig bestehende, von der österreichischen Rcgicrnng überkommene Verwaltnngs-system an die Stelle desjenigen zn setzen, das in den übrigen Theilen des Königreiches in Kraft ist, und kann bci dicser Gelegenhcit nicht nmhin, die zahlrcichcn Vorzüge dcs ersteren anzuerkennen, obschon sie gcgcn dcn Vorschlag selbst manche Bedenken erhebt. Bcmcrkeuswcrth bleibt aber die Sache immerhiu, daß die österreichische Vcrwalcnng Vcnczicns, dic man, so lange dicscö Land nntcr Ocstcrreich stand, uicht gcnug schmähen konnte, nunmehr als Vorbild aufgestellt wird. — Die Gerüchte von Gcbictsabtrctnugcn an Frankrcich tauchen neuerdings anf und im Aostathalc sind wieder daranf abzielende Demonstrationen vorgekommen. Hier selbst wimmelt cs von französischcn Glücksrittern, Abenteurern und Intri-guautcu jeder Art. — In Folge einer Indiscretion Per-sano's, wclchcr iu „Vcssilio d'Italia" cinen Theil scincs Vcrhörcs vcröffcntlichte, hat dcr Admiral vom Scnatc cincn Verweis erhalten, nnb uinß fortan alle Briefe, die cr schrcibt odcr erhält, dcm Visum dcr Eommission vorlegen. Ucbrigcus heißt cs, dcr Proceß gcgcn Pcrsano wcrdc gar uicht stattfindcn, sondcrn dnrch cincn kümg-lichen Gnadcnact unterdrückt werden. — Graf Arese, der dcn italicnisch-chincsischcn Handelsvertrag überbringt, hat dcn Weg von Peking nach Brindisi in nicht viel mchr als 4 Wochen zurückgelegt. 54 Ans Vern wird der „A. A. Ztg." geschrieben :! Ueber die Empfangsfeierlichlciteu in dcn Tuilcricn am I Neujahrstage ist dein Buudcsrath scitcus des Dr. 5tcrn ans Paris ein Bericht zugegangen, lant welchein der Kaiser, nachdem er seine Genugthuung über die seither zwischen der Schweiz lind Frankreich herrschenden gnten Beziehungen nnd die Hoffuuug ausgesprochen, daß dieselben anch in dem laufenden Jahre keine Störung erleiden werden, dem Dr. Kern versicherte, es habe die Ansprache des Marqnis v. Banncuillc, des ncncn französischen Gesandten bei der Eidgeuoffeuschast, an dcn Bundcs-Präsidenten bei Uebcrrcichuug seiner (5reditivc, in welcher es bekanntlich hieß: „In Folge ihrer durch das europäische Staatsrccht garautirtcu neutralen Stel-lnng habe die Schweiz, indem sie die mit dieser Stellung vcrbuudencn Pflichten keuuc uud ausübe, für ihre Unabhängigkeit nichts zu fürchten," seine, des Kaisers, Persönliche Meinung ausgedrückt, nnd sei dieselbe ans seinen besonderen Anftrag von dem Marquis v. Banne« villc gehalten worden. Wenn diese Versicherung des Kaisers für die Schweiz jcdcufalls sehr beruhigend sein muß, so scheiut in ihr doch nicht minder gleichzeitig der Wiuk zu liegcu, uutcr allen Umstanden nicht ans der ihr durch das europäische Staatsrccht angewiesenen neu-traleu Stelluug herauszugehen. PariS, 4. Iäuner. Der .Mg. Ztg." wird von hier geschrieben: Auf dem auswärtigen Amte hält man es für zuverlässig, daß iu Eouslantiuopel Confcrcnzcn der Unterzeichner des Pariser Friedens behufs ciucr endgültigen Ansglcichnng zwischen Scrbicu uud der Pforte stattfinden werden. Indem die Pforte selbst diese Con-fcrcnzen hervorruft, gibt sie dcn schlagendsten Beweis ihrer Bereitwilligkeit, die Wünsche Serbiens thunlichst ,zn befriedigen. Bon jenen Eonfcrcuzcu iiä Iw« sollen alle andern Conflicte, welche znsammen die orientalische Frage bilden, ausgeschlusseu blcibeu. Wenn jedoch die griechische Bewcgnng bis dahin nicht eingestellt wird, so wird sie sich bei jcucr Gelegeuhcit anch der curopäifcheu Diplomatie aufdrängen. Das Tnilericncabinct fcheint zur Einsicht zu gelaugeu, daß fich jene Bcwegnng nicht mehr einfach hinwegleugncn läßt, damit sie ja nicht die Ausstellung störe. (5s scheint nach einer ncnen Haltuug zu suchen, sie aber noch nicht gcfnndcn zu haben. Die Härte, womit das Tnilcrieneabinet noch vor tnrzcm dcn Anf-stand auf iireta beurtheilte, mildert sich. Frankreich wird zunächst seine Interessen wahren müssen, und da dicseloeu zum russischen Einfluß im Orieut im vollständigen Gegensatz stehen, so kann das Mißtrauen zwischen Frankreich uud Nußlaud nur zuuehmcn. Ob die Interessen Frankreichs mit dcucn Englands nnd Italiens in der Türkei znfammentreffcn, läßt sich hcnte ebenfalls nicht behaupten. Die Worte des Königs Victor Emauuel von „ueucm Waffenruhm" auf ueuen Schlachtfeldern anßer-halb Italiens beziehen sich, wie man hier nicht zweifelt, auf die geschichtliche Nolle im Orient, welche Italien als eine Erbschaft früherer Jahrhunderte betrachtet. Sind jene Worte eine Indiscretion? Man erinnert sich der Gerüchte: der General Fleury verabrede iu Floreu; eiu neues Waffenbündniß. So findet man allseits Gründe, welche zn der Vermuthung berechtigen: die Eouferenzcu in Eousiautiuopcl werden eine nicht beabsichtigte Wichtigkeit erlangen. Andererseits nntcrhalten französische Blätter und Eorrcsponocnzen das Gerücht von der Wahr^ schcinlichteit, daß die meisten Souveräne Enropa's die Ausstellung besuchen werden, nnd darans ohne Eerc-«ionic ein Fürsteucongreß entstehen werde, welcher dcn Voltern uud dcu Throueu dcn Wohlstand und dic Dancr mit dem Frieden sichern soll. So viel ist gewiß, daß die Ausstellungseommission, welche ciue Art allgemeinen Kirchwcihfcstes in Sans nnd Brans einrichtet, auf ciuc Militärmusikbaudc aus jedem Staat in Europa rcchuet, und daß sie verschiedene Anordnungen trifft, nm dnrch dcn Bcsnch der Sonveräne nicht überrascht werden zu köuucu. Vorerst führt luau auf der Börfc die Ouvertlnc zur Ausstelluugshaussc auf. — 5. Iäuuer. (Allg. Ztg.) Die Vcstrcbungeu des Wiener Cabinets sind nicht, wie mir versichert wird, init dcn russischen Eougreßtendcuzen zn verwechseln. Graf Bismarck läßt seine Organe eine zweifache Nolle spielen, um nicht zu sagen: eine zweideutige. Während die einen der französischen Ansstcllungspolitil keinen Dienst, leine entgegenkommende Phrase zu verweigern haben, müssen andere dem Fürsten Gortschakosf dcn Gefallen erweisen, in der orientalischen Frage den Brand zn schüren, welcher das Pariser Ausstellungsgebäudc bedroht. Italicnische Organe nnd Victor Emmanuel selbst helfen dabei ehrlich mit. Fürst Gortschakoff macht es ungefähr wie Bismarck. Anch cr würdigt die französische Ansstcl-luugspolitik ciuigcr Nücksicht, indem cr in der orientalischen Frage vorläufig abrüstet, jcdoch uicht abwiegelt. Die materielle Zurückhaltung Nnßlands soll dcn Plan des Fürsten Gortschakoff fördern, die orientalische Frage schon nächstens anf einen allgemeinen Eongrcß zu briugcu. Darauf jcdoch siud die Bcstrcbuugcn dcs Herrn v. Acnst, so vicl man hier zn wissen glaubt, nicht gerichtet. DaS Tnileriencabinet ist vollkommen überzeugt, daß der Cougreß noch während des Ausstcllnngs-jahrs znm Ansbrnch der orientalischen Frage führen würde. Schon deshalb schenkt es dem bezüglichcu Au-sinnen kein Gehör. Im Foreign Office inacht der rns-sische Eougreßvorschlag schon deshalb keiu Glück, weil die englischen Minister sich in der orientalischen Frage durch keine Discussion b nden, sich die vollständige Freiheit der Auffassung nnd Action bewahren wollen. Hingegen theilt England den Wunsch Frankreichs, das Ansstcllnngöjahr dnrch keine Ucbcrstürzuug stören zu lassen. Hierüber besteht eiu Einverstänoniß zwischen dcn Tnilcrien und dem Torycabinet. Weiter geht jcdoch das Einvcrstäuduiß nicht. Mehr köuncu auch die Bestrebungen dcs Herrn v. Acnst nicht bezwecken. Oesterreich schließt sich eben diesem Eiuucrständniß an. — Nur drei Panzerschiffe find abgcgaugcu, um dem Transport aus Mexico ciu Ehrengelcite zn geben. Der General Dir, unterstützt die frauzösischcu Bestrcbuugcu, ciu herzliches Eiuucruchmen mit den Vereinigten Staaten herzustellen. Ihm gebührt die Ehre dcs Einfalls, Nationalgardistcn oder ^üschmäuner von Ncw-Aort während der Ausstellung nach Paris kommen zn lassen, damit sie mit dcu Pariser Nationalgaroistcn fratcrnisircn, während eine nord-amcrikanische Flotte in Brest mit dem französischen Flottcncorps fraternisirt. Man wird diesen zwei Festen eine außerordentlich glänzende Ansstattung widmen, welche hinter dcn rnssischcn Höflichkeiten und Schmeicheleien nicht znrück bleiben wird. So werden die Jankecs die Ueberzcngnng erwerben, daß sie allein nnd in Wahrheit die große Nation sind. — 0. Jänner. Die Berichte der französischen Präfccten über den Eindruck, den der Armceref orm-Entwurf im Lande geinacht, lantcn fortwährend nn-günstig, nnd es heißt heute wiederum, daß der Eutwurf zurückgezogen sei. Inzwischen confcrirt der Kaiser täglich mit Herrn u, WalewSti, was zu dein Gerüchte Anlaß gab, daß dieser Staatsmann ins Ministerium treten solle, während in Wahrheit die Untcrrcdnngcn nnr zum Zwecke halteu, dcn Präsidenten dcs gesetzgebenden Körpers für die bevorstehende Session zu iustruireu. — 8. Iäuucr. Der „Moniteur" meldet die Ernennung des Generals Montcbello znm Senator. Depeschen dcs EontrcadmiralS Noze vom 17. November melden, daß derselbe, da der König von Korea der Einladnng zur Eröffnnng von Untcrhandlnngcn keine Folge gegeben nnd der W,nter die Schiffahrt zn nnter« brechen drohte, Kanghoa verlassen habe, nachdem er die Negicrnngsctablissements und das königliche Palais zerstört hat. — Die Subscription anf die spanische A n -lcihc wird am 12. d. M. eröffnet uud bis 14. dauern. «ondon, 5>. Iäuncr. Die Parlamcntsactc, welche die Suspension der Iludui^ corpn« Acte in Irland antorisirt, wird mit dem zehnten Tage nach Eröffunng der nenen Parlameutsfessiou, also am 21. Febrnar, erlöschen, nud man erwartet, daß cine dor ersten Arbeiten dcS Hanfes eine Erncueruug derselben sein wird, da die Znständc noch immer uicht derart sind, daß mau vor Störung der Nuhc und des öffentlichen Friedens ganz ficher sein könnte. Aus St. -Petersburg, 2. Jänner, wtrd der „H. A. Z." geschrieben: Nach dcu jüngsten Nachrichten ans dem Orient nnd über die der Pforte von Oesterreich nnd Frankreich ertheilten Nachschlage, wie nicht minder über die Haltung Englands, fängt man an, hier der Hoffuuug Naum zu gcbeu, die Erciguisfe in der Türkei würden dcn Frieden Europa's nicht stören. Das passive Verhalten nnserer Ncgiernng scheint diese Hoffnung wc-uigstcus iudirect zu unterstützen, wenn anch einige Kriegslustige sich zn der Drohung hinreißen lasseu, die Verletzung des Pariser Vertrages Seiteus der Wcstuiächtc würde Nnßlano vollständig von demselben befreien. Weder das eine, noch das andere steht zn befürchten, inci-ncn alle diejenigen, welche die Erhaltuug dcs Fricdeus wüu scheu. Atlien, 20. December. (A. Allg. Ztg.) Aus Kreta sind nur sparsame Nachrichten eingetroffen. Iu Folge des harten Wiutcrs siud die Uuteruehmuugeu gelahmt. Nach dcu lctztcu Käuipfeu iin District ^accos draugcu die Türkeu iu die Dörfer Orthuui uud andere ein, wo fie dreihundert Männer, Weiber nnd Kinder crmordeteu. Au 2000 kretische Faiuilicu warcu in Sugia versaiu-mclt uud erwartete» europäische Schiffe, um sie aufzu-uchmcu. Eine türkische Fregatte richtete ihre Kanonen gegen die Unglücklichen, und da sie dnrch diese Drohung sich nicht abschrecken ließen, so feuerten die Türken eine Zeit lang anf sie nnd zwangen sic die Ufer zu ver-lassen nnd in die Berge zn flüchten. Ueber die Mini sterk rise in Athen uud die Vorgänge in der Affaire „Hellas" wird der „W. Ap." aus Athen, 29. Dcecmber, geschricbcu: „Ungeachtet aller Anstrengungen scheiterte der Versnch, eine Vcrstäudignug zwischcu Bulgaris uud Eommoudonros herbeizuführen. Am 23. d. von Zantc zurückgekehrt, lehnte letzterer es ab, der ihm vorgeschlagenen Eombination seine Zustimmung zn erklären. Er erklärte, nachdem die Kammer versammelt sei, müsse cr für sich dcn Vorsitz im Mini-sterrathc nnd das Portcfcnillc des Innern in Ansprnch nchmen, da seine Würde und das Interesse seiner Partei es ihm verbieten, sich dcn Beschlüssen der Minorität zu fügen nud eiue Solidarität mit dcn Negicruugöactcn dcs bestehenden Eabinets anf sich zn nehmen. Der König seinerseits legte so großen Werth darauf, Bulgaris im Ministerium zn erhalten, daß cr sogar bereit war, nm diesen Preis dic Kammer aufznlöscn. Die Nücksicht auf die Erregung, welche ein solcher Schritt nud als dessen nächste Eonscqucuz die Neuwahl im ^andc hcr-vorrufcu mnßtc, veranlaßte die Ncpräscntantcn Frankreichs, Englands und der Pforte, die sich zudem in dein Wunsche begegneten, einen gemäßigten Charakter wie Bulgaris am Nndcr zu behalten, dem Könige die Anf-lösung der Kammer zn widcrrathen. Nachdem jcdoch anch Dcligeorges, dem Beispiele seiner Eollcgcn folgend, sein Portefeuille uiedcrlcgtc und Bulgaris vergebens die Neubilduug eiues Eabincts vcrsncht hatte, entschied sich Se. Majestät, Eommondouros mit der Zusammensetzung dcs Ministeriums zu betranen. Angesichts dieser Vcr-. ändcruugen in dcn leitenden Kreisen wurde der Vertreter der hohen Pforte von sciucr Negicruug angewiesen, der Entwickluug mit Nuhe zu folgcu nnd sein'Verhalten nach dein Programm dcs ncueu Miuisteriums nnd dessen Handlungsweise zu richten, zumal die hohe Pforte kein Interesse daran haben könne, den Anstoß zn einem Ärnchc zu gcbcu. Es verdient uoch hervorgehoben zu werden, daß die obengeuauuteu Vertreter der fremden Äiächte fich diesmal der Unterstützung ihres rnssischcn Eollegcn zn erfreuen hatteu. Iu der Affaire dcs „Hcl-las" hat dic t. großbritannischc 8ccgicruug ihrem Tele-granim eiue ausführliche Depesche folgen lassen. So vicl verlantcl, heißt cö darin, die hohe Pforte habe in Folge jener unklugen Expedition erklärt, keine bewaffnete Unterstützung von Seite Griechenlands in Eaudia dulden zn wollen. Hierin sei, heißt cö weiter, die hohe Pforte vollkommen in ihrem Nechtc, nnd wenn dieselbe, durch das tollkühne uud wenig loyale Vorgehen dcS Nachbarstaates znm äußersten getrieben, Griechenland dcn Kricg erklären würde, so müßte dieses alle Folgen seines Verhaltens über sich ergehen lassen, ohne anch nur im Geringsten auf ciue Uuterstützuug Englands rechnen zu dürfen. Anch die k. französische Negierung hat eine ähnliche Depesche an ihren hiesigen Vertreter gerichtet, von der versichert wird, daß sie sich in uoch viel stärkeren Ausdrücken bewege. So wird es wohl begreiflich, daß diese Erklärnngcn, welche der diesseitigen Ncgicrung nicht vorenthalten wuroeu, auf dieselbe dcn lebhaftesten Eindruck machteu. ^c. Majestät der König erklärte, wie Eingeweihte wissen wollen, ansdrücklich' es als Bcdin-guug der Ernennnug Eommondonros', daß dieser in seinem Programm dcu Ansichten der Wcstmächtc Ncchnnng trage. Daß die Situatiou dcs Königreichs nach allcdcm an Schwierigkeiten nichts eingebüßt hat, bedarf tanin besonderer Vcrsichcrnug. Aus Mexico liegt ein Schreiben vom 27. November v. I. vor, welches bestätigt, daß der Kaiser Maximilian nach seiner Nückkehr in die Hauptstadt nicht nnr voil den Führern der kirchlichen Partei das Anerbieten bedeutender Geldmittel, sondern anch von Miramon nnd Marqncz die Erklärung, ein bcdcntendcs ssecr zur Verfügung dcs Kaiscrs stclicn zu wollen, erhalten hat. Der gesammte kaiserliche Hofstaat ist entlassen, der Kaiser lebt als ein einfacher Privatmann, seine Umgc-bnng besteht nur aus drei Persoueu: dem Pater Fischer, der früher dem Orden der Gesellschaft Icsn angehörte, dem Dr. Basch (aus dein allgemeinen Krankenhanse in Wien, wo cr Assistenzarzt war nnd dcn Nnf cines geistreichen Physiologen genoß, nach Mexico berufen) und dem Dr. Bilimck, einem früheren Bencdictincr. Der letztere vertritt die Stelle cines Eassicrs nud Sccrclärö. Die östcrrcichisch-mcxicanischcu Truppen sind größten-theils zwischen Puebla nud Veracruz conccntrirt, ihre Zahl mag immerhin noch gegcu 5000 bctrageu. Sie empfaugeu von den Franzosen Verpflegung uud Gage uud werden auf gleichem Fuße mit dicseu gehallci'. Trotz der crlitteueu furchtbareu Strapazen sind sie noch gnteu Muthes nnd rühmcu die ausgezeichnete Bchand-lnng, nclchc sie seitens der französischen Ossicicrc erfahren. Marschall Bazainc bietet alles auf, um ihre gleichzeitige Eiuschisfuug mit den Franzosen zn crmögli-cheu. Freilich ist in diesem Augenblicke Nicmaud im Stande, sich ein anch nur annähernd stichhältiges Bild del nächsten Znknnst zn entwerfen. Berichte ans Veracruz vom 1. December melden, daß die Deputation, die sicl' von Mexico znm Kaiser Max nach Orizaba begab, aus dcn Ministern, fünfundzwanzig Staatsräthen uud mcl> rcren Notabilitäten der Stadt Mexieo bestand. Mit diesen Pcrsoucu berieth der Kaiser über die Lngt Nach Beendigung der Unterredung faßte der Kaiser dcN Entschlnß, anf seinem Posten auszuharrcu. Diese Naa> richt wurde iu Veracruz mit Enthusiasmus aufgeulM mcu. Das Volk durchzog mit Musik die Straßen und rief: Es lebe der Kaifcr! Es lebe die Kaiserin! 6s lebe die nationale Unabhängigkeit! Ans Mexico, 28. November, wird der „A. Allg. Ztg." gcschricbcn: Die österreichischen Trupps siud iu der Umgebung von Pucbla couccutrirt »»^ trotz der furchtbarsten Strapazen, vom bcsteu Geiste beseelt. Es verlautet, daß österreichische Schiffe bcordci'l werdcu solleu, dicsclbcu uach der Heimat übcr;uführc>>i das ist mir nm so unwahrscheinlicher, als man ja i" Oesterreich wissen muß, daß die Freiwilligen sich f'" eine sechsjährige Dienstzeit verpflichtet haben, nnd so la"^ ihr Kaiser bleibt, sicher nicht den mcxicanischcn Bodc" vcrlasscn wcrdcn. Ihre Zahl ist weit höher, als ich >? iu hier cingctroffencn Wkncr Blättern angegeben fa'^' Ursprünglich 7000, sind sie gegenwärtig' (kampffälM uud invalide zusammengerechnet) immer noch !M>0M>.>'' — Die Eoructtc „Dandolo," deren Eapitän lcidcnd ^ soll nächstens uach Europa zurückkchrcu, dagcgcn ^ bleibt der Dampfer „Elisabeth" hier in Station- ^ Unter dcn österreichischen Officicrcn, die in Ialapa ''. fnrchtbarcn Entbehrungen capitulirten, befand sich "' 55 cm Ncffc dcs Novara-Ncisenden Dr. Scherzcr, Obcr-lientcnant Johann Scherzer, welcher längere Zeit anf Wunsch des 5taiser<< der (. d. M. hat einige Details über den Mimstcrrath, welcheu Maxinulian am 24. November in Orizaba abgehalten hat. Der Kaiser erklärte entschieden, daß er vor allem den Bürgerkrieg vermeiden wolle, und daher seine Mthc auffordere, ihm freimüthig ihre Mciuuug zu sage». Von 22 Stimmcn hätten sich dann 20 energisch für Aufrechthaltuug des Kaiserreichs ausgesprochen, da sie überzeugt seien, daß, wenn Maximiliau au das V^and appellirc, eine immense Majorität in demselben Sinn antworten würde. Der Baiser habe übrigcus schon bei seinem Negieruugöautritt die Absicht gehabt, eine Nationalversammlung einzuberufen; damals sei ihm aber dies vou allen Sciteu wioerrathcu worden. Wie dasselbe Blatt mittheilt, hat Graf Bombclles, der dem Kaiser Maximilian bis zu dem Pnntt cutgegcnrciseu sollte, wo derselbe iu Europa laudeu würde, durch das ^ Patetboot, welches am :i(>. December in Southampton angekommen ist, die Nachricht erhalten, daß sein Gebieter auf seine Ncise verzichtet habe. Graf Vombcllcs wird deshalb wieder nach Miramar zur Kaiserin Charlotte zurückkehren, deren Zustand in fortwährender Besserung begriffen ist. — Aus der letzte» amerikanischen Post erfährt mau, daß Sir Fred. Bruec cincu iu der neueren Acra englischer Diplomatie ungewöhnlich scharfen Ton angeschlagen hat. Im ^intlangc mit seinen In-strnttioncn eröffnete er der Washingtoner Regierung, daß England von ihr die Ansrechthaltung der Nentralitätö-gcsctzc gegenüber der Fcu ierbcw cguu g erwarte uud eine nochiualigc Invasion Canada's dnrch bewaffnete Schaaren ans den bereinigten Staaten als eine mili< tärifchc Invasion von Scitc der Vereinigten Staaten selbst betrachten müsse. Die Bcfcftiguugcu au der caua-dischcn Grenze flößen kein großes Zutraueu ein; ciu amtlicher Bericht fogar führt Ottawa uud Moutrcal als Städlc an, die gegen einen kräftigen Angriff der Fcuicr nicht zn vertheidigen seien, deicht begreifliche Anfregnng hat in Canada die Augabc verursacht, daß ein fenischcs Kaperschiff, die „Cstel'le," ans dein Hafen von Ncw-^ork auf die hohe See rutwifcht fei; ein Gerücht, für das man in dem Cintreffeu versiegelter Ver-hnltnngsbefehlc au dao königliche Geschwader in Quebec cme Bestätigung erblickt. In Cineinnati haben die muicr am 17. December eine Massenversammlung ab» geyaltcu, deren Enthusiasmus dnrch die Ncdcn dcs Prä-Mntcn Nobcrts nud des Senators Morrison anf das 3v ^ "'flammt wurde. Auf der Tribüuc Paradirteu 200 Dclegirte fcuischcr Eirkel in voller Waffenrüstnng. Hagesneiligkeiten. — (Militärische Fcicrlichleit,) Noch im Laufe dieses Monats (15. oder 20.) findet eine seltene militä» nsche Feier in Wicn stall. Cö wild cine Olsiciers-Deputa-No» des 10. Insanlrrie-Regiments unter Führung dcs Oberste» in Wie» eintreffe», um den roll lebende»! Negi« mrnts'Inhad^ Feldzcngmeistcr Grafen Mazzuchelli zn tt'ncm sünfzigjähngen Inhabers-Iubiläum die Gratulationen des Regiments abzustatten. Feldzeugmcister Gras Manuchelli, dcr bereits das 90. Lebensjahr erreicht hat. stammt aus cmer Patricier-Familie in Brescia, diente f.üher in der lranz0si,ch->tal>enischcn Armee bis zum Jahre 1615, wurde als General-Lientcnant (Feldmarschalllicutenant) iu die ösler-relchische Armee übernommen und im Jahre 1817 zum Inhaber des 10. Infanterie Regiments ernannt, welche Ctclle fr bis jetzt bekleidet. — (Lottoziehunge n.) Iu den Wiener Ziehu». gen deö Jahres 1600 kamen 17 Zahlen gar nicht zum Vorschein, 3-1 wurden nur einmal, 12 wurden zweimal, 16 dreimal und 11 viermal a/zogen; iu derLiuzer Ziehung wurden 19 Zahlen gar nickt, 22 Zahlen nur ciümal, 27 ^?',"!'/^ dreimal, 0 viermal, 1 Zahl (57) fünfmal und , «7 - ^ s'cdsmal g,zoge». Gar nicht zum Vorschein '7'","' '''Wiener Ziehu.,, s^nde Zahlen: 0 23 27 28 30 38 40 43 44 47 57 02 05 72 78 60 83. Cmmal lvutd.n ssezogen: 1 3 7 9 N) 12 17 19 25 29 31 33 41 42 45 4N 52 54 55 50 60 03° 04 07 69 74 75 77 79 81 62 54 87 88: zweimal' 2 4 5 8 14 15 39 49 56 60 06 90- dreimal- 13 10 18 20 21 24 30 34 46 51 01 70 71 76 66 89: vier« mal; 11 22 20 32 35 37 50 Ü3 59 73 65 — (Zu den Assentirungen) soll von'm.n au, einer zu ersuchenden Verordnung gemäß, <<» Stabs-, ein Regiments« uud ciu Oberarzt zugezogen werden, die Com< Mission wird sich stets an jcncn Orten, wo wenigstens ein Bezirksamt ist, cinsindcn. Der Bürgcnnrister, der Stadt» Phvsicus und ciu vom Viirgermcistcr au, Tage dcr Assen-tirung zu bestimmender u»d zu beeidender Privatarzt, i» Criuanglung des Stadtphysicus der Communalarzt, werden Sitz und Stimme in der Commission habe». Da die Assen» tinmg zu den allerwichtigsten Momenten der Hceresergcwzung M)lt, soll das Kriegsministerium auf die genaue Hand« habn»g derselben ein besonderes Augenmerk zu richten bcab» sichtigen. -^ (Vom Grazer Theater.) Im Moment, in, welchem die 'Angelegenheit des Thaliathcatcrs wieder iu den! Vordergrund tritt — bekannllich sind gegründete Aussichten, das; Graz mit Palmsonntag d. I. wieder ein zweites Theater erhält —. dürsten einige zifsermäßigc Angaben bezüglich der Lrlragssähiglcit der Bühne am Platze seiu. Tie Brutto-Cinnahme de^ Thaliatheaters betrug im ersten Jahre 92.800 fl., im zweiten 06.000 fl., die Maskenbälle brachten ciu Ergebniß uo» 11.000 fl. i>, beiden Jahre». Suva's „Flotte Bursche" allv!»,--^w!lx,m^ ausg'schlagc». ! . — (Kälte macht zahm.) Aus Seewiese» wird mitgechM, das; im dortigen Psarrhofe drei Gemsen gefangen worden sind. Die großen Schnecmasse» auf deu Berge» ! zwingen das Uild, schaarcnwcise in die (ibene zu flüchten, wo die Thiere Futter suchen. -^ (G arteu lanbe.) Die erste Nunnucr dcr „Gartenlaube" sür 1807 ist in einer Auflage von nickt weniger als 210.000 C'remplaren erschienen. (Neues Leuchtgas.) Die Stadt Coburg im westlichen Canada wird gegenwärtig mit einem neuen ^as, gewonnen aus Tannenholz, Knochen und vegetabilischen und animalischen Uebcrrcsten, erleuchtet. DaZ neue Licht soll äußerst h^li brenne» und m dieser Beziehung, sowie was die Billigkeit anbcttifft, dcm früher dort gebrauchte» Kohlengas dcu Rang ablanfen, -— (Heine's Briefwcchs c l.) H. Heine's Vilwe ist aüf die Verosse»tlichling der beiden letzte» Vändc des Arieswcchscls ihres Mannes bei M. Levy sehr schlecht zu spreche,,. Zunächst sieht sie sich dadurch benachtheiligt, daß sie, ohne sich lange zu besinnen, gegen eine verha'ltnihmäßig geringe Summe, die binterlasscnc» ungcdructleu Schriften Heine's iu Bausch und Bogen an Le'vy überlassen hat. Dann beschwert sie sich lebhaft über die viele» i» dcu beiden Bänden enthaltenen Iudiscretionc» aus Heine's Privatleben. In ihrer Entrüstung wird sie mit A'vy einen Proccß an» fangen und sich zu diesem Behufe an I. Faorc we»deu. — (Eiuc politische Prophezeiung.) Der Pariser Correspondent dcs „Globe" erzählt vo» einem „her< vorragende» frcmzdsischc» Staats,na»»e" (wahrscheinlich vo» einem Staatsmanne der „allen Parteien"), der an folgen» dem kurzen Dialoge bctheiligt war. „Werde» wir dieses Jahr etwas Absonderliches haben?" ward er gefragt. „Die allgemcme Ausstellung," lautete die Antwort. „Und darauf?" „Den allgcmcincn Krieg." „Und dann?" „Schwerlich die allgemeine Zufriedenheit." — (Dcr gröhle Fuhrei s e nd e.) Dcr große deutsche Fußreisendc C. F. Schäfer, dcr fchon eine» große» Theil vo» Curopa, Afrika u»d des Orientes bereist hat, ist jetzt auf seiner Welttour, nacv ncunzehnmunatlicher Fußreije, über dc» amerikanischen Continent, in Calisornien cingc« > lloffen und beabsichtigt von dort durch Mexico, Central»! Amerika, Südamerika durch Chile, dann durch Japan, China und lOst.Asicu weiter zu marschiren. — (Britische Marine.) Nach dem eben crschie« »cue» Ausweise zählt die britische Mariue gegenwärtig 579 Fahrzeuge. Sie zerfallen in folgende Classen: 312 Schisse, Corvette» und Fregatten, 72 Segelschiffe, 100 Kanonen-' boote, 113 Schiffe im Hafendienstc, 44 Küstcnwachllreuzcr und 38 Küstcnwachtsckisfe. Von dieser Anzahl sind augeu. blictlich 202 auf den verschiedenen Stationen im activen Dienste. Dazu kommen noch 24 Schiffe, die, gegenwärtig im Bau begriffen, schon g>ößtcnlheils beinahe fertig sind, darunter 2 gepanzerte Thurmschifse, Z Panzerfregatten, 1 gc«, panzerte Widdcrcorvcttc, 1 eisernem Transportschiff und 4 doppelle Schraubcntauonenboote. — (Iapancfische Akrobaten) sind auf dem Wege »ach Sau Francisco und Europa. Eine unter der Direction des Professors Rislel) stehende Truppe Mt zwanzig Personen, unter welchen die Ausgezeichuctste» sind, die in Ieddo zu finde» waren. — (Ccht russisches Verbot.) Aclauntlich wer-dcu in Rußland alle Gesetze auf das wörtlichste genommen und eine Ausnahme hievo» ist etwas Unerhörtes, einerlei, ob ein großer Schaden dadurch erwägst oder nicht. In Polen sind augenblicklich die Schafpocten ausgebrochen, und diese grauenhafte Verheerungen anrichtende Beuche lan» nur durch Impfung gemildert werde,,. Die gesunde Lymphe jedoch, welche au« Preußen verschrieben wurde, ist an der Grenze angehalten worden, weil „Lymphe" nicht im Zolltarif auf» geführt ist. — (Bra»d i» einem Schlafwaggon.) In dem Poslzngc der Nikolai'Cisenbahn, welcher am 19. December vou Petersburg »ach Moskau abgegangen war, ge« rieth ein Schlafwaggo» crsler Classe in Brand, und zwar um 5 Uhr am Morgen des 20. December, also zu einer Zeit, wo alles im tiefsten Schlafe lag. Glücllichcrwcise be-mcrtte dcr Moskauer Postdirector, W. A. Jussarsti, Rauch. Cr ließ den Zug, dcr bei einem bitterbösen Winde mit voller Geschwindigkeit dahinbrauste, vermittelst des über die Wag-go»<: laufende» Strickes cmhaltc», da»n zuerst den Post« waggo», der sich hmtcr dem in Brand gerathene» Waggon befand, uud dann auch den vor diesem befindlichen Theil dcs Zuges loslösen und so die Gefahr isoliren. Bald stand auch der in Brand gerathene Waggon in vollen Flammen. Die Passagiere halten zwar noch Zeit, hcrauszuspriugeu, aber eine Menge Sachen sind ein Raub dcs Feuers gewor« den. Der Theil des Zuges, der sich vor dem bre»»e»de» Maggou befaud, setzte nach Verlauf einer Stunde die Fahrt »ach Moslau fort: der dahinter befindliche Theil, desfen Spitze der Postwaggo» bildete, muhte so lange warten, bis die Feuersbrunst ihr Zerstörungswert vollendet hatte uud die schweren Ueberreste von der Bahn geschasst ware», so daß derselbe erst nach zwei Uhr in Moskau ankam. So weit man die Sache jetzt beurtheilen kann, ist das Feuer dadurch entstanden, daß sich die Kohle», die nebe» dcm Ofen lagen, entzündet haben. Der Brand verbreitete sich mit so rasender Geschwindigkeit, das; eine Versäumnis; vo» einigen Minuten dcm ganzen Theile des Zuges, der dcm in Brand gcra-thcnen Waggo» folgte, die größte Gefahr gebracht hätte. — (Cin a m critanisches Kriegsschiff ver» bran»t.) Die amerikanische Panzcrsregatte „New Ironsides," eincs dcr stärkste» und beste» Schiffe der Marine dcr Vcrcinigle» Staaten, gcrieth bei Leagese Island i» dcr NÄhe vo» Philadelphia in Brand und wurde gänzlich ciu Raub der Flammen. Das Schiff war von Holz, mit Cisen» platten gcpanzcit, 232 Fuß laug, trug 10 achtzöllige Dahl« grew uud 2 zweihundtttpsündige gezogcue Parott» Kanonen und hatte 2386 Tounc» (amerikanisch) Gehalt. Locales. — (National ban! fill ale in Laibach.) Aus dem eben veröffentlichten Rechnungsabschlüsse der l. l. priv. österreichischen Nalionalbaul entnehmen wir vorläufig, daß dcr Csfectcnstcmd der hiesige,, Filiale mit 6nde December 1800: 314.230 fl. betrug. — (To des urtheil.) Auto» D., der wegeu dcs im vorigen Jahre a» cincm junge» Mädchen iu der Gegend ron Zwischenwässcrn vrnihte» Mordes, sowie wegen mehrerer anderer Verbrechen verfolgt und eingezogen wurde, ist bei der vorgestern wider ihn bei dem hiesigen Landes» gerichte gepflogene» Echuldverhaudlung schuldig crlaunt worden: des Verbrechens des gemeine» Morde s, dann jenes des Raubmordes (begangen a» einem alte» Müt-terche» in Koprivnik) und des Verbrechens dcr Religious-st ö r » » g. Des Vcrbrcche»s des Raubmordes ist Anton D. geständig: cs ersios; daher wider ihn das Urtheil auf die Strafe des Todes durch de» Strang. — (Belohnung für einen l ra i » is cli e n I n « ualiden.) Dcr Männcraushilfvvertin sür verwundete Krieger zu Ratsckach hat den bei seiner Auslösung sich ergc> benden Cassarest von 62 fl. sür eine» im letzten Frlozugc verwundete» und dadurch erwerbsunfähig gewordenen lrai-nischen Kricgsmann bistimmt. Die Gesuche der hieraus Re° slectirendcn sind mit den erforderlichen Belege» bis Ciide Februar an obigen Verein zu richten. — (Lecture für, Sträflinge.) Wir habeil bereits zu erwähnen Gelegenheit gehabt, daß die t. t. Behörde» nebst der physische», auch der zweckmäßigen geistigen Beschäftigung der Sträflinge ihr vorzügliches Augenmelt zugewendet, und um dies zu erreiche», die Gründuug von Bücher« uud Tructschrifteusammlungen in deu betreffenden Strafanstalten angeregt und auch bereits im Wege der Sammlung freiwilliger Beiträge biezu begonnen habe». Da in de» beiden Etrascmstalte» zu Karlau u»d Lanlowitz eine bedeutende Anzahl vo» Sträflingen sloucnischcr Nationalität angehalten wird, so wird von Seite dcr l. l. Obeistaats« anwaltschast i» Graz ei»e Sammluug vo» slovenische» Bücher» und Druckschriften im Wege freiwilliger Beiträge veranstaltet. Indem wir dies zur Kenntniß unserer Leser bringen, glauben wir nicht vergebens an deren humanen Sinn, dcr durch solche Spenden die schönste Bethätigung fände, zu appellireu und fügen unserer damit verbundene» Bitte gleichzeitig bei, daß cs allen jenen, welche derlei gc< eignete sloucnische Bücher und Druckschriften zu dem ange-deulctcu humanitären Zwecke zn spenden geneigt wären, ge> fällig sein wolle, dieselben an die t. l. Staatsanwaltschaft ,n Laibach (am alten Markte Haus')ir. 34 im 2. Slocle) z» übersende», woselbst die eingelangten Vücher unter ^eis,». 56 gung des Namens der edlen Geber in ein Verzeichnis; cin> getragen und sohin ihrer Bestimmung zugeführt werden. — (Auszeichnung.) Die heutige „Wiener Ztg." enthält die von Sr. k. l. apostolischen Majestät mit allerhöchster Entschließung vom 7. d. M. in Ancrlcnnung der besonders verdienstlichen Leistungen der Eisenbahngesellschasten wahrend der ssriegscreignisse des vorigen Jahres verliehenen Auszcichnugcn. Unter anderen wurde auch unser Lands-mann, der Stationschcf August Martina! mit dein goldenen Verdiensltreuz mit der Krone ausgezeichnet. — (Historischer Verein.) Die gestern abgehab tene Jahresversammlung war von 17 Mitgliedern dcsncht. Herr Ooeramt^director Dr. H. Costa al>> Director des Vereins hielt cine Ansprache, in welcher er das Wirten des Vereins in den Jahren 1605 und 1806 darlegte und insbesondere die Bemühungen des Vereins zur Zustandebmigung eines Handbuches der Geschichte .strains hcr« verhob und schließlich ertlötte, seine Stelle wegen vielfacher ungünstiger, sein Wirten behindernder Verhältnisse niederzi,» legen. Da der Herr Secretür Pfeifer zu erscheinen ucr> hindett war, so wurde dessen Bericht von dem Ausschußmitglied« Dimitz verlesen. Wir entnehmen aus demselben, daß der Verein Ende 1800 «04 wirtliche Mitglieder zädltc und daß die Bibliothek durch die Thätigkeit des Herrn Pfeifer nahezu vollständig geordnet ist. Da der Herr l. t. Nealschulpro» sessor Kozina, welchem die Ordnung des Archivs ülxr-tragen worden, nicht erschienen war, so entfiel dessen Bericht über seine bisherige Thätigkeit. Jedoch wurde milgclhnlt, daß von den ungefähr 3000 Etüct betragenden Urkunden vcr diitte Tbcil bereits geordnet und calalognt sei. Der Nechenschaftsberickt des Herrn Consiswrialrathes Prof. Dr. Vo n ci n a wies bedeutende Pasjivrüctständc an Jahresbeiträgen von mehr als 500 sl. nach, deren Einbri»» gung erforderlich ist, um das Budget dcs Vereines sur 1807 im Gleichgewichte zu crhalten. Zum Ehrenmilglicdr wurde ,'Wer Vorschlag des Herrn Directors Costa mit Accla» mation Se. Excellenz der Herr Statthalter Freiherr Eouard von P a ch gewählt. Herr Vürgcrmcistsr Dr. E. H. Costa beantragte sohin die Drucklegung des T h a l n i l s ch c r' sche n M a n u s c r ip t c s : „ll>!>l(il'M <'l»ll>< «Illili^ l.ül'ül'c»»!,^^ aus dem Domcapitclarchioe, als Beilage zu dcn „Miühei» lungen," was angenommen wurde. Den Schluß machte die Ersatzwahl für die austrcteudcn Directionsmitglicder (Director Dr. Costa, Secrctär Pfeifer, Ausschußmitglied Dimih). Die Versammlung beschloß, nachdem Herr Finanzdircclor v. F e ls e n b r u » n cin Daulesvolum an Heriu Director Costa beanttagt und das« selbe cinftimmg angenommen worden, und Finanzconcipist Dimi^ die Verdicnüc des Herrn Directors als MNbegrün« der des Vereins und der nun schon im 22. Jahre c-lschcincndcu Mittheilungen hervorgehoben, i'cl- uccllulinlion« >» die Wiederwahl des Herrn Oberamtsdircctors Dr. Costa zum Director des Vereins. Ferner wurden Herr Finanzconcipist Dimitz zum Secretär und Herr Landesausschuß Deschmann zum Ausschußmitglicde Pn gewählt. Ncucstr Post" Die Bildung von Scharfschützencorftö in den östlichen Provinzen Frankreichs soll dcr preußischen Ncgicrnng Anlaß gegeben haben, Vorstellungen zn erheben, auf die erwidert worden sei, eö sei dicö eine ganz spontane Äcwcgltng der Bevöllenma,, die in nichts alls cine kriegerische Stiininung der Regierung schließen lassen könne. Die „Gazetta di Firenzc" will wissen, General Flenrl) habe während seiner Anwesenheit in Floren; die Eventualitäten in dcr Türkei znr Sprache und Präliminarien ciuer frnnzösisch-italicnisch-ostcrrcichischcn Allianz in Anrcgnng gebracht. Die „ilreuz-Zcitnng" schlägt in einem „Ein deutsches Oberhaus" übcrschricbenen Artilcl vor, daß die Fürsten dcr kleinen deutschcu Staaten als Pairs des norddeutschen Reiches die Gruudlagc für ein würdiges Oberhaus bilden sollten. Sie empfiehlt denselben die Initiative dafür zu ergreifen. Man erzählt cine drastische Aeußerung Victor E manucls am Ncnjahrstage. Er hatte mit Visconti Veuosta, dem Minister des Auswärtigen, ein Gespräch angclnüut nnd sagte: er sei dcr Niukelzügc uud Vcr-schleppuugeu des römischen HofcS müde; all das müsse alsbald ciu Eudc haben, mau müsse zu Pferd steigcu und nach Rom gcheu, wenn Roiu nicht zu Italien kommen wolle. AuS Mexico wird berichtet: Die Generale M i> r a m o n und M a r q ncz, betannlich Hüliptcr dcr con< scrvatmcn Partei, sind von ihrem Posteu aus Europa zurückgekehrt nnd haben dem Kaiser ihrcu Dcgcu zur Vetämpsung dcr Disfidcntcn uud Herstellung dcr Ruhe und des Friedens angeboten, ebenso hat General Uraya, selbst nach dem Ansspruchc dcr Franzosen dcr tüchtigste Stratege Mexico's, von Enropa aus dem Kaiser in sehr eindringlichen Worten scinc Unterstützung für die Sache des Kaiserreichs augcbotcu. Am 19. November empfing dcr itaiscr drci Dcputatiouen, daruntcr eiue aus Mexico uud zwei aus Pucbla, dic ihm Loya-lilätsadresscn, zugleich die Wüuschc des Volles euthal' tend, überreichten. Rachrichten aus Wien, 9. Jänner, zufolgc, erklärte der preußische Bevollmächtigte, bezüglich des österreichisch «preußischen Zollucrtrages nenc Instrnctionen wegen der Weinzöllc abwarten zu müssen. Pest, 9. Jänner. „Hun" meldet, daß der Statt-halterciviccuräsident Vartal seine Demission eingereicht hat. «Pest, 9. Jänner. Der Adrcßcnlwurf Deäks über das Hceresergänznngspatent ist fertig. Dcr Entwnrf proteslirt nicht gegen die Aiaßrcgcl, sondern beklagt ihre Einführung auf absolutistischem Wege und die Durchführung derselben vor dcr legislativen Beschluß, fassnng. Das wesentlichste Recht des Bandes werde zn einer Zeit verletzt, in welcher die Ration die Erfüllnng ihrer Bitien erwartet. So lange dic Verfassungosns» Pension stattfinde, könne nnmöglich Begeisterung die Hccrcspflichtigen erfassen. Dcr Erfolg sei nicht von dcr Organisation und Größe des Heeres, sondern davon abhängig, daß die befriedigte Nation hinter dcn Hccrcn stehe, sonst erfasse Erbitteruug die Gemüther. Der Adrcßcutwurf schließt mit dem Wunsche nach baldiger factischer Herstellung der Versassuug und Einführung des EonstiNttionalislnns jenseits der Leitha, damit die Völker auf legalem Wege Verfügungen über die Mittel treffen, welche die Sicherheit dcr Monarchie crfordcrt. — Morgen w Uhr Vormittags halt dic Dcpn-t i rtcutaf c l ihre erste Sitzung nach dcn Weihnachts« fericn. Dcr Beginn der Berathungen dcr ^icbcnnnd' sechszigcr-Eommission ist in Folge dcr beabsichtigten Adresse bezüglich dcr Hccrcscrgänzung wahrscheinlich bis Mitte Jänner verschoben. Dc5k hat dcn Vcrtrantcn seiner Partei dcn bctreffcndcu Adreßentwurf bereits mit-gctheill. ' j Verliu, 9. Jänner. Nach den Morgcnblättcn, beabsichtigt die Fortschrittspartei im Abgcordnetcnhansc schlcnnigst einen Gesctzcnlwnrf wcgcn Gcwährnng der Diäten uud Reiscko st cn f ür d ic Abgcordnc ^ ten des norddeutsch c n P arla m cuts cinznbriu. gcu. ^- Dic „National Zeitung" hört, v. Savigny werde in den uächstcu Tagen zum Präsidenten des Bun-desrathcs ernannt. Berlin, 9. Jänner. Die „Norddeutsche Allgc-mciue Zeitung" schreibt: Eorrespondenzcn ans Thüriu« gen vcrbrcitcn das Gerücht, dcr Herzog vou Eoburg habe sich entschlossen, sciu Suuvcrainctätsrccht nn Preußen abzutreten. Hier ist von cincm solchcu Eutschlussc uichts betauut.—Die „Prov.-Corr." schreibt: Die Berufung des Rcichtagcs dürfte clwa zwölf Tagc uach Vollziehung dcr Wahleu, also siir dcu ^4. Fcbrliar iu Aussicht gc^ uommcu werden. — Die „Krcuz-Ztg." veröffentlicht den Wahlanfrnf dcr conscrvativcu Fraction. Dasselbe Blatt versichert, der Erbprinz von Augnstcubnrg habe vor gauz kurzer Zeit mit Preußen wegen einer Geldcutschädiguug unterhandelt. Die „Kreuz-Ztg." theilt ulit, daß dcr frühere preußische Gesandte am Madrider Hofe, Herr von Werth ern für Dresden dcsignirt sei. Florenz. 8. Jänner. Die Journale melden, daß die Untcrhandluugcn wcgcn dcr Erncnnnng dcr Bischöfe beendigt sein. Die Bischöfe werden dnrch dcn Papst iin Einvcrnchmcn mit dcr italienischen Ncgicrnng ernannt werden. Die Formalitäten bezüglich der Exequatur fallen hiuweg. Ueber die Frage wcgcn dcr Verminderung der Diöcescn wurde bis jetzt nicht verhandelt. Paris, 9. Jänner. (Pr.) Ein Rundschreiben der Pforte vom 26. December fordert eucrgischcstes Einschreiten dcr Schutzmächtc gegcn Griechenlands Aggressiv-Tendenzen, widrigenfalls sich die Pforte zn den ernstlich-stcn Verthcidigungslnaßrcgcln gezwnngcu sehen würde. Gonstantinopel, 9. Jänner. (Direct.) Dic Porte erlangte von Planet» nnd Vorbereitungen dcr griechischen Actionspartci Kenntniß, um im kommenden Frühjahre eine anderwcitgc Insel des Archipels zn insnrgirru. — Rnstem Bey, dermalen Gesandter it« Florenz, soll als Gesandter nach Washington gehen. Strlv-Aork, 6. Jänner. (Kalicltelegramm.) Das Hans dcr Rcpräscntauteu beschloß, die Anklage gegcn Iohn^ son zn erheben. Telfssraphlscl,? Wechselcouvse vom 10, Jänner. 5perc. Metnlliqnes 59,25, — ,-,perc. MetaNiques mit Mai- und November-Zinsen 62.:<0. - 5>ftrre. ^lationalAnIehen'^'A'.-- Bant« actieu 733," — Lreditactie» 158.10, — IWOr Staatsanleheil «l, — Eilb'r IW 75», — London 131,75». — K. t, Dnealei, l;.2l cheschästs-Zeitung. Hm»l österreichisch'russischen Haltdelsveltraqe. Iüdnslvirll»,' nnd Icmrnalstiüiimn h^lien wisderl>c>lt die Nolhwril^-diglott ^iir^ Handel^nrvtnu^'S mit Äcußlnnd hrN'orgehobcn nnd cs nnoschlicsuich d^i Organen der laissllichrü Negicrnng znr ^'nft sstlsssl, wrnn dcr Adschlxsj riiics solchen vtllrhrerlsichlcrndm Trae» taleö bivihrr l'cvzögcn nnirds. Ja, man ssinss in iünsssk-r Zcil so N'ril, zu liclimiplcn. ssswisse Mnf;,,al)Msii in Gal'zitN hätttn die russische Rc^icrnn^ derarl vi-rsiimm!, ddß an dae Znftaiidclunlinen rincs HmidelömrlrageS niit Rn^laud nicht länger Mlhr cirdcicht wrvdsn lönu!c, Dirsc» Ocrlichtm gcsi'iiiiber find wiv in dcr Lasse !ni!;u!l>nll!!, dah znwr, trotz dcr cisrigm Acniiihun^il dc« laiser» lichen ^rv!v<'!er<< a>n Hofc uon St, PctrrSding, der Adschluß de^ bcabsichtuiim Handelövlrtrag'i« inil ^cnßland lnonicutan allerdings ;>vnjclh^st cvschcint, allriü anö ganz andcrcn als dcn von liuigctt Vlältcrn colpc,rl,r!lit O^Indon, Rußland hat uänilich nicht dic Alisicht, mit irgend tincm frcindrn Staate mien nrncn^anf dcin nioderucn Plinci? a/a.cnscilia,fr Eoncefsionen dasirten Haiidelsver-Irac, cingcl>c>>,; ?s will, ivic sS schaut, von dcnl Abschluffi eine»? t> c ^^,'nseiligsil Tavifsähr nicidificirciidc» Vertrages vorläufig lilifrhaiipt nicht« wissen Unwcsmllichc Tarisuer r i ^ Marie, die Tochter des NeftimcntS. ^ Vauocvillc iu 2 Actcu vou Fr, Vlum. Mnsil von Donizetti, Ander, Müller. MttleoroluMlio Hieuhllchluil^ll ill Lnilwch. _____Z » « 8 ! " " _________ « «".8 ,6 U. MuT^^äl!, < 2'z windstill Hohennedel ^ ' l0.,2„N. :^l,i!4 ! 4« SWschwach Regen "'" . ,10., Ab. ! 321,,^. -p- 5'« SW,schwach Regni ,"N"> Wärme zunehmeud. Milde feuchte Witterung. Vormittag und Nachm. Regen mit geringen Unterbrechungen. Vernutmortlichrr Redacteur: Ignaz v. Kleinmayr. Börsenbericht. Wie», ''. Jänner. Dai« Geschäft n>ar ziemlich d,deuteud in Fonds und Actien, welche lhcilweise zur etw.,s matlern, theils zur festern ^)lotij nmgesetzt wurden. Devise uud Valuten schlössen um wenige Z'hutcl steifer begehrt. Geld nboiibant. Oeffentliche Schuld. Geld Waare In 'ö. W. zn 5)pCl. für 100 ft. 54.5 0 5)4,75 In üsterr. Währung steuerfrei 57.5') 57.00 '/, Steuern»!, in ö W. v. I. 1804 zu f.pCt. rückzahlbar . N'.W 90.10 ^/, Steueraul, in ü. W. v I. 1864 zu 5pCt. rückzahlbar . 87.20 87.40 Silver-Anleheu von 1«<',4 . . 76. . 77.— Silberanl. 1«(i5 (Frcö.) rttckzahlb. in 87 Jahr. zu , pEt. 100 fl. «s».— «0.50 Nat.-Äul.mitIän,-Eouft,zu5"/, <:8.70 ««.«0 „ „ „ Apr.-Coup. „ 5 „ 6«.''5 (;«.?5> MctalliqucS . . . . „5 „ 58.«5 .^.«5 detto mit Mai-Coup. „ 5 „ 6^.1" s,2.2<) dctto.....„4j„ 51,25 51.75 Mit Verlos, v. I. 1839 . . . 140.- 140.75 „ „ „ 1854 . . . 75.25 7l>.75 , „ „ 18«0zu500st. 84.10 84.20 „ „ „ 1860 „ 100„ 9^. 93,25 ', „ „ ,. 1864 „ 100 „ 75.30 75.40 Eomo-Rcntensch, zu 42 I.. »,<5ll-. 1-«.-- 18.50 0. der Kronländcr (snr 10« st.) Gr.'Eutl.'Oblig, Nicoerösterreich . . zu 5'/« 83.50 84.— ObeMcrrcich , . . „ 5 „ 8,^.50 8»'.— Geld Waare Salzburg .... ,. 5'/. 85.— 8«.- Aühmeu .... „ 5 „ 86.50 87.—' Mährcu .... zu 5 „ 81.— 83.... Schlesien .... „5 „ 87.— 88.— ^ Eteiennarf . . . „ 5 „ 8'».5xi 86.— ! Ungarn.....„ 5 „ 70.— 70.5<» Temeser-Vanat . . „ 5 „ 67.50 68.25 Croall.'ii lind Slavonien „ 5 „ 7,^.50 74/0 Galizieu .... „5 „ i:6.— e«.75 Eiedenl'ürgeu . . . „ 5 „ 65.25 65.75 Anlouina ' . . . . „ 5 „ 64.75 65.25 Nng, ni. d. V.-C, 1867 ,. 5 „ 66.75 67.25 Tm,.Ä,m.d.V.-E. 186? „ 5 „ 66.— 66.50 Actic» lpr. Stiich. Nationalbanl...... 732.— 733.— K. Ferd,-^)lordb. zn 1000fl. C,M, 1575.-1578— Kredit-Anstalt zn 200 fl, tt. W 15^.70 15«.80 N. ö, Ei19.— 620.— S.-E.-(Ä,zu200sl!CM o.50»Fr, 2"7.90 20«,— Kais. Llis. Vahu z» M<> fl. EM. 134.— 134.50 Süd,-nordd,Vcr,-V.2lX)„ „ 12«».75 122.- Süd,St.-,l.-ueu,u,z,-i.E.200fl. 204. - 204.s>0 Gal.Karl-^,!d,-B.z.200sl,LM. 219.50 220.- Geld Waare Böhm. Westbahu zu 200 fl. . 157.25 157.75 Okst.Don.-Dampfsch,-Gts. ^-^ 475. - 477. — Oesterreich. Lloyd iu Triest Z iH. 176.— 1?!^.— Wieu,DamPfm.-Ac!g,500fl.d,W. 485.— 4^0.— Pester zfettenliriisle .... 340.— 350.— Äuglo - Austria - Baut zu 200 fl, 86,50 87.-- i!rmbergrr Cernowitzer Actieu . 185,— 1K6.50 Pfandbriefe (für 100 ft.) National- ) 10jahr!gc v. I. 'bank auf ^ 1857 zu . 5'/. l05.- -.- C. M. ^ verloiibarc 5., 97.25 97.50 Nalionalb.aufo.W verle5b.5,„ 93.- 93.20 Ung. Bod.-Cred.-Anst. zu 5'/,,. 87.— 87.50 Mg. i^st, Bodcu'Eredit-Aiistalt vcrlosbar zu 5°/. in Silber 103.— 104.- Uose (pr. Stück.) Crcd,-A.f.H u.G.z.100fl.ö,W, 127.- 127.25 Don.-Dmpfsch.'G.z.U''0fl,EM 85.50 —.-Stadtgcm. Ofen „ 40 „ ij. W, 22.— 23.— Esterhazy „ 40 „ EM. X,.— «»o.__ Salin „ 40 „ ,, .31.— :n,50 Pallffy „ 40 „ „ . »3.50 24.- ! Gelb Waare 'Clan, zu 40 fl. CM. 26.- 27.-- > Sl. Genoi« „ 40 „ „ . 25.— 26.-- Wmdischgrich « 20 „ ^ . 16.- 17.-^ Waldstein „ 20 „ „ . 20 75 21.35 Kegleuich « 10 „ „ . 12.— 13.-^ Nudolf'Stiftung IU ,. „ . 12.— 12.50 Wechsel. (3 Monate) Augsburg fiir 100 fl südb. W. 110.6^) 110.90 ssranlfnrtn.MiW fl. dctto 1l>'.75 111.-" Hamburg, für 10,! Marl Äanlo 98 50 98.75 London ft!r 10 Pf, Sterling . 131,30 131.^ Pari«, für 100 Frautö . . . 52.25 52.35 ssours der Geldsorten Geld Waare K. Münz-Dncaten 6 ft, 21 lr. 6 ft, 22 tt Napolconi«d'or . . 10 „ 52 „ 10 ,. 53 ^ Rnss. Imperials . 10 „ 74 „ 10 ,. 75' " Pereiuüthaler . . 1 „ 9', „ 1 „ 95^ ,' Silber ... 130 „ - „ 130 „ 2ü ' Krninische Gruudentlastullg«: Obligationen, ^'^' vatnotirung: 82 Geld, 86 Waare.