PrS»»«rr«rto»s»Preise Für Laibach: *a«zjihrig . . 8 fl. 46 kr Halbjihrig . . 4 „ 20 „ Viert,lMrig . 2 „ 10 . Monatlich... — „ 70 „ Mit der Post: «an»Mrig............12 st HalbjShrig.......... 6 . «ierteljShrig....... 3 „ gttx Zustellung in« Hau« »tertelj. 86 tr., monetl. 9 kr Einzelne Nummern 6 kr. Larbacher TJ [agblott. Anonyme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. «eNcltw: Bahnhofgaffe Nr. 16. #r*e*ttlee6=* 3«ftreK*= Bnreao: Longrrßplatz Nr. 2 (Buchhandlung von Jg. ». Kleia-mayr & Fed. Bamberg.) Für die einspaltige Petit; 4 kr , bet wiederhaltl schaltung i 3 Anzeigen bi« 5 Zeil Bei größeren Jnserav »sterer Einschaltung chender Rabatt. Für coruplicterten Satz !«(•». derr Vergütung. Nr. 44. Freitag, 23. Februar 1877. — Morgen: Mathias Ap. 1«. Jahrgang. Ter Ausgleich mit Ungarn ist perfect geworden, diese Freuden- und Frieden«* bolschast trug der elektrische Draht in alle Welt-Segenden. Wiener und Pester Blätler melden, daß die Minister beider Reich-Hälften und die Direction der österreichischen Nationalbank über den Ausgleich einig und schlüssig geworden find; t- wird nun Ausgabe der beiden Parlamente sein, diese Vereinbarungen zu prüfen und hierüber ihr Gutachten abzugeben. Nach de« zustande gtbrachten Vereinbarungen bleibt da- gemeinsame Zollgebiet aufrecht erhalten. Die betreffenden Reichsunterthanen werden, sobald der neue Ausgleich in Rechtskraft erwachsen, namentlich für ÄonsumortiM bedeutend höheren Einfuhrzoll zu bezahlen haben. Der Zolltarif selbst bürste infolge der mit Deutschland im Zagt stehenden Zollverhandlungen wesentliche Minderung erleiden. Dir Gesetzentwürfe, betreffend dir in direkten Steuern und die Zollrestitution, deren Grundzüge bereit- mitgetheilt wurden, find noch nicht reif, den beiden Parlamenten zur Berathung und Beschlußsasiung vvrgelegt zu werden; denn «ndgiltigr Feststellung wird neue Verhandlungen nothwendig machen. ES soll eint einheitliche österreichischungarische Bank, eine auf die Dauer von zehn Jahren privilegierte Nationalbank, gegründet werden; dieser Gründung soll eine formelle Liquidierung der i««igrn österr. Rativnalbank vorauegehen. Diese Notenbank soll mit ihrem gegenwärtigen Kapital ganz nach dem bisherigen Bedeckung-Verhältnisse deutsch und ungarisch gedruckie Noten ä 10 fl., 100 fl. und 1000 fl. ausgeben und alle derzeit in Umlauf befindlichen Noten einziehen. Don der ganzen Notenmenge sollen die Filialen de» Königreichs Ungarn fixe 51 Millionen als Minimum erhalten. Diese Summe verwaltet direkt eine in Budapest domizilierende, mit der Wiener völlig gleichberechtigte, au» acht Mitgliedern bestehende Direktion, deren Mitglieder ebenso wie den präfidierenden Vizegouverneur. letzteren mit Vorbehalt der Bestätigung der Regierung, die Generalversammlung wählt. Eine ebenso gestaltete Direction domiziliert in Wien. Die b ei den Directionen verfügen in den betreffenden Staaten über die Verkeilung der Notenmenge an die Filialen und leiten überhaupt da- ganze E-kompte- und Lombardgefchäft auf BafiS der fest-zustellenden Statuten und Vorschriften unter Kontrolle de« gemeinsamen Generalr»the«. Dieser Gencralrath soll au« 15 Mitgliedern bestehen; demselben gehören an: der vom Kaiser über Vorschlag der beiden Finanzminister zu ernennende Gouverneur, die beiden Vizegouverneure, ferner zwei auf Ternvvorschlag der ungarischen, zwei auf Ternvvorschlag der österreichischen Direction und acht ohne Unterschied der Zuständigkeit, ob österreichischer oder ungarischer Staatsbürger, von der Generalversammlung frei zu wählende General-räthe. Der Generalrath bestellt einen Generalsekretär, stellt den Zinsfuß und die lombar-dierungsfähigen Papiere fest, hat bei der Kreditgewährung beider Directionen da» Vetorecht und kann, wenn die Nothwendigkeit rintritt, die Dotation der Pester Direction zeitweise erhöhen. Das „N. W. Tagbl." erfährt, daß da» auf die Vrrrinbarungen bezughabende Protokoll erst in späterer Zeit in einem unter Vorsitz de» Kaiser« abzuhaltenden gemeinsamen Ministerrath wird verfaßt und unterschrieben werden. Die Nationalbauk wird vorher auf Grund dieser Vereinbarungen da» neue Bankstatut au»arbeiten. Aus Grund diese» Operate» wird die Textierung de» beiden Parlamenten vorzulegrnden Gesetzentwürfe« erfolgen. Die Ausgleich-Verhandlungen werden diesemnach einen längeren Aufschub erfahren und Ursache fein, daß der neue Ausgleich, der neue Bankorgani»mu« nicht am 1. Juli 1877, sondern erst am 1. Jänner 18 78 in» Leben tritt. Mithad Paschas Erklärung. Der Ex.Großvezier Mithad Pascha theilte einem Redactenr de» neapolitanischen Journal« „Roma" mit, daß fein Exil durch Umtriebe einiger von Mahmud Damat Pascha unterstützten Minister veranlaßt wurde. Diese waren e«, welche den Sultan zur Opposition gegen die Promulgation der Verfassung stimmen wollten. Mithad Pascha hält seine Zurückberufung für unwahrscheinlich und meint, Edhe» Pascha» Großvezierat werde von sehr kurzer Dauer sein, weil dem Ed hem rin jähzorniger, heftiger und gleichzeitig schwacher Charakter innewohnt; Raous Pascha dürfte Edhem» Nachfolger werden. Mithad Pascha sagte, er halte den Krieg mit Rußland nicht allein für unvermeidlich, sondern auch Iemlleton. Das Geheimnis des rothen Hauses. Roman von Arnold Werner. (Fortsetzung.) Dieser erzählte lebhaft weiter: „Der Marquiö von Saint Josef hatte sich wenig verändert und da« Unglück seine Haare nicht -rblricht. Mein Alter empfing ihn sehr höflich und »ab ihm seinen rechtmäßigen Titel. Aber er lehnte °u>selben ab und meinte, er wäre nur ein armer *«9nn, dessen gänzlichen Ruin nur seine wackeren Pachter verhindert hätten, und daß er jetzt die ihm »»«Ueten Besitzungen verkauft habe, und zwar für ? ."""tausend Franken, dir er in Gold in feinen J}?jn Mantelsäcken mit sich führe. Der alte Herr ‘"»Bttaute also meinem Vater nicht und achtete nicht #uj den Schmuggler, der ruhig in einem Winkel seine Pfeift rauchte. Mein Alter und seine Schwester gingen nun Maus, um da« Pferd de» Herrn Marqui- in den 'vtall zu führen und die Mantelsäcke in- Zimmer zu tragen. Als diese auf den Tisch gelegt wurden, hörte man den Klang de- Golde- darin, was den Augen de- Schmuggler» den Blitz einer infernalischen Freude entlockte. Während de- Abendbrode», da» der Marquis sich geben ließ, erzählte er meinem Vater, daß er fich mit diesem Gelbe nach Savoyen begeben wolle, wo er mit Frau unb Kind zu bleiben gedenke. Er fügte hinzu, er habt dort zehn Jahre gelebt, sich dort verheiratet und glaube allda mit hunderttausend Franken reicher zu sein als in Frankreich. Nach dem Abendeffeu ließ er die bilden Mantel-säcke nach oben tragen, wo meine Schwester eine Kammer für ihn in Ordnung gebracht hatte, und er begab fich zur Ruhe. Mein Vater und der Schmuggler blieben nun allein. Der erster», der in der Revolutionszeit die Aristokraten wüthend gehaßt und oftmals den Angeber gespielt hat, war ihnen auch jetzt noch nicht grün." In Gegenwart des Marquis hatte er freilich den alten Neid und die alte Wuth bezähmt, als dieser fich aber aus dem Zimmer entfernt hatte, machte er seiner Galle Lust und ließ sehr unehrer-bietige und gehässige Worte über den Reisenden fallen. Der Schmuggler, der bis dahin geschwiegen, nickte mit dem Kopf und meinte, er hege ganz gleiche Gesinnungen gegen diese hochgeboruen Herren, die jetzt vom Kaiser wieder protegiert würden, und daß es keine Sünde wäre, einen so mit Gold beladenen Aristokraten — Hier wurde da- Gespräch leiser, weil man einen Blick auf mich geworfen hatte, der ich auf einer Bank in einem ändern Winkel dieser Stube lag und lhak, al» wenn ich schliefe, aber doch voll» ständig wach war. Wenn nun auch im Flüsterton gesprochen wurde, so hörte ich doch, da ich mit klopfendem Herzen aufmerksam hinhorchte, daß der Schmuggler meinem Vater den Vorschlag machte, den Reisenden in der Nacht zu ermorden und ihn seiner Barschaft zu berauben. Mein Vater widerstrebte anfangs, der Schmuggler aber wußte ihn zu überreden, und erbat fich, da- Verbrechen allein au»« zuführen. Mein Vater solle nur schweigen und dafür zwanzigtausend Franken von dem Raube erhalten. Die« Versprechen brachte den letzten Rest seine- Gewissen- zum Schweigen und er willigte tu die Unthat. Meine Schwester, die den Marqui- hinauf» geführt, kam jetzt wieder herunter. Sie war ein für unmittelbar bevorstehend, auch wenn die Türkei mit Serbien Frieden schließt. Rußland würde den Pruth schon überschritten haben, wenn es sich nicht über die Lage der Türkei getäuscht hätte. Rußland hielt die Türkei bereit« tobt, fand jedoch höchst überrascht 600,000 Mann Türken unter den Waffen. Rußland ist zu weit vorgegangen, um umkehren zu können. Mithad Pascha erklärte in weiterem Verlaufe der Conversation, daß er an einem für die Türkei günstigen Ausgange des Feldzuges nicht zweifle; er glaube nicht an die Möglichkeit, den Krieg zu lokali-steten, und meint, Oesterreich werde von seinen s l a v i s ch e n Bevölkerungen zur Teilnahme an dem Conflicte gedrängt werden, umsomehr, als die Bewohner DalmazienS, des Banats und KroazienS solche Unruhen in den türkischen Provinzen hervorrufen werden, daß Oesterreich zur Intervention gezwungen sein wird, worauf die anderen Mächte ihrerseits intervenieren und der Krieg allgemein werden wird. Frankreich und England werden der Türkei günstig sein. Mithad hält Bismarck für den Urheber der gegenwärtigen Verwicklungen. Dieser treibe Oesterreich, sich auf der Seite der slavischen Länder auszudehnen, um Deutschland vergrößern und Rußland die Annexion anderer Provinzen gestatten zu können, welche man der Türkei nehmen will. Schließlich bemerkte der Ex-Großvezier: Die Constitution werde ein tobter Buchstabe bleiben, worüber er sehr betrübt ist, weil er nur in einer vollstänbigen Umwälzung der mohamedanischen Gebräuche und Sitten die Möglichkeit einer Regenerierung de« oltomanischen Volkes erblickt. Parlamentarisches. Am 21. d. abends versammelten sich alle verfassungstreuen Klubs de« Abgeordnetenhauses, um die Berichte ihrer Vertrauensmänner über die ihnen in der Ministerkonferenz in Sachen de« Ausgleich« gemachten Mittheilungen entgegenzunehmen. Im Klub der Linken war die Debatte eine überaus lebhafte und bie Stimmung eine dem Aus-gleichselaborate im ganzen kein-sweg« günstige. Im Fortschrittsklub fand die Stimmung gegen den Ausgleich im Verlaufe ber Diskussion verebten, ja mitunter stürmischen AuSbruck. Auch im Centrumsklub gaben sich Stimmen gegen den Ausgleich kund. Nach längeren Debatten einigten sich schließlich alle drei Klub- dahin, daß für ben 22. b. eine g e » me infchaftliche Parteikonferenz einzube-rufen und zu derselben bie Regierung einzulaben sei. großes, robustes Frauenzimmer unb taugte eben so wenig wie mein Alter, beShalb war dieser gewiß, daß sie die blutige That, die ihnen so viel Gelb einbringen konnte, nicht verrathen würbe. Mein Alter sagte nun, baß eS an ber Zeit wäre, schlafen zu gehen. Der Schmuggler nahm ein Licht, blinzelte meinem Alten tückisch zu, wünschte ihm recht fest zu schlafen, und stieg dann nach oben, wo sich die wenigen Zimmer befanden, in denen die Reisenden zu übernachten pflegten. Ich aber, der ich mich noch immer schlafend stellte, wurde von meinem Vater aufgerüttelt und in die Kammer geschickt, die an diese Gaststube stößt. In dieser Kammer standen zwei Betten, in dem einen schlief meine Schwester, in dem ändern mein Vater und ich. Mit klopfendem Herzen ging ich hinein Und legte mich nieder. Nicht so mein Vater und meine Schwester. Beide blieben wol noch eine Viertelstunde dicht am Kamin sitzen und flüsterten zusammen. Ich spitzte in der Kammer meine Ohren so viel al« möglich, konnte aber doch nicht verstehen, wovon die Rede war; da ich aber meine Schwester als ei« bösartiges Geschöpf kannte, so vermuthete Politische „Rundschau. Luthach, 23. Februar. Julanv. Dem im gemeinsamen Krie gs-ministerium niedergeietzten Coinilö z^r.Prüfung der in Angelegenheit der Heeresausrüstung ein« gereichten Offerten ist dem „Nemzeti Hirlap" zufolge nur eine einzige Offerte vorgelegt worden. Das Comit6 hat diese Offerte an kompetenter Stelle zur Annahme empfohlen. Die „Börsen-Korrespondenz" vernimmt, daß der deutsch-österreichische Eisenbahn-Verband nahe daran war, aureiuanderzugehen. Es handelte sich um die Feststellung der Berbandslarise, bei weicher Gelegenheit große Uneinigkeit zwischen den österreichische» und den deutschen Bahnen sich zeigte. Der „P. Lloyd" will wissen, daß die Bemühungen, Rußland zum Verzichte auf eine Stetion zu bewegen, seitens der Kabinette auf vertraulichem Wege fortgesetzt werden. Deshalb, somit wegen der Aussicht auf den nahen Friedensschluß zwischen der Pforte und den Vasallenstaaten, von welchem man günstige Rückwirkung auf Rußland« Entschließungen erwartet, verzögere sich die Beantwortung ber russischen Circularnote. Ausland. Da« französische Ministerium befindet sich in einer unfreundlichen Lage, nicht nur, daß die reactionäre Majorität des Senats zur Verfolgung einer scharfen Conflictspolitik entschlossen ist, auch im Schöße de« Abgeordnetenhauses bereiten sich ernste Verwicklungen für die Regierung vor. Die äußerste Linke ist des ewigen Zuwartens auf die Jnaugurierung eines ehrlich republikanischen SistemS müde. Jules Simon darf sich schon in allernächster Zeit gewärtig halten, von den Radikalen an seine volltönigen Versicherungen und Versprechungen bei Uebernahme seines Amte« erinnert zu werden. Dem „Golos" wird unter dem 14! d. aus Konstantinopel telegrafiert, daß in Bulgarien, Bosnien und in der Herzegowina vollkommene Ruhe herrsche. Der „Examiner" schreibt: „Mitteilungen aus glaubwürdiger Quelle, die soeben in London eingetroffen, berichten, daß die russischen Befehlshaber ein Corps von 60,000 Mann von Salto bis auf wenige Meilen von Jassy vorgeschoben haben." In den neu annectierten turkestanischen und khiwesischen Gebieten Rußlands scheint es, wie die „Deutsche Ztg." erfährt, um die Ruhe und die Zufriedenheit der Bevölkerung nicht so gut bestellt zu sein, als bie Offiziösen glauben machen wollen. Wegen wieberholt unb an verschiebenen Punkten vorgekommener Erhebungsversuche gab die Regierung den Auftrag, die streitbaren Männer ins Militär einzureihen unb nach verschiedenen Richtungen hin ich, daß er fie in das fürchterliche Geheimnis ein-weihte. Endlich kamen fie zu mir in die Kammer, ba stellte ich mich benn auf« neue, als wenn ich schliefe, aber mein Herz klopfte noch stärker als vorher, da ich an da« dachte, was da über mir Vorgehen sollte. Ich war damals noch nicht zehn Jahre alt, aber es fehlte mir nicht an Muth, und mir kam ber Gebankt, sobald die anderen eingeschlafen wären, mit nackten Füßen mich auS der Kammer und die Treppe hinauf zu schleichen, um den alten Edelmann zu warnen. Leider aber kam ich nicht dazu, denn mein Alter und meine Schwester schliefen nicht, sondern wälzten sich, "wie vom Fieber geschüttelt, von einer Seite zur ändern. Eine Stunde noch blieb es über uns ruhig. Dann aber hörte ich einen heftigen Lärm. Es war, als wenn ein Kampf zwischen zwei Personen statt-fand unb die Möbel übereinander geworfen würben. Hierauf erfolgte ein bumpfer Fall auf ben Fuß-boden. Dann aber wurde alles wie vorher. Während dies nun geschah, hatte ich mich im Bette aufgerichtet und meinem Alten zugerufen, daß da oben um Hilfe geschrien würde. Er aber hatte zu vertheilen. Al« aber die Aushebung vor sich gehen sollte, fand man ganze Ortschaften leer unb verödet, die Bevölkerung hatte sich samrnt und sonder» geflüchtet. Eine Depesche der Pforte an ihre Vertreter bezeichnet alle Gerüchte über einen bevorstehenden Wechsel im Grvßvezierate offiziell als falsch und unbegründet.} Die Pforte verzichtete auf ihre früheren Forderungen gegenüber Serbien. BloS einige formelle Punkte bleiben »och zu diskutieren, um die öffentliche Meinung in der Türkei zufriedenzustellen. Die „Agence Havas" meldet: „Mit Rücksicht aus die schwebenden Verhandlungen mit Montenegro dürfte der Waffenstillstand noch auf vierzehn Tage verlängert werden. Da« Zustandekommen eines Übereinkommens mit Serbien ist sicher." Am 20. d. fand auf derHohen Pforte die erst: Konferenz zwischen den serbischen Delegierten und dem Minister de« Aeußern, Savfet Pascha, statt. Der Musteschar des Ministerium» des Aeußern wohnte der Besprechung bei, welche von dreistündiger Dauer war. Die Garantiefrage wurde diskutiert; allein die Pforte scheint nicht willen«, aus gewissen Punkten eine conditio sine qua non zu machen. Der Ministerrath wird die Frage in Beraihung nehmen und hierauf wird ein Entwurf aufigeacbeitet werden. Die erste Konferenz hinterließ einen guten Eindruck; beide Theile sind von dem aufrichtigen Wunsche beseelt, zu einem Einvernehmen zu gelangen. Es ist wahrscheinlich, baß ein enbgiltiges, zusriebenftctlenbcs Arrangement vor Enbe Februar zustande kommen werde. Der „Pol. Korr." wirb aud Petersburg angezeigt, baß der Gesundheitszustand des Sultans Abdul Hamid ein ganz normaler sei. Die Gerüchte Über Simptome einer Geisteskrankheit de« Sultan« sind von der Partei Mithab Pascha« ausgesprengt, um, wie feststeht, bie ein geleiteten Agitationen zur Herbeiführung eines neuen Thronwechsels zu motivieren. Nach Petersburger Anschauungen hält man eine solche »ataftrofe in Konstantinopel nicht für unwahrscheinlich. Die „Gaceta Ufficiale" veröffentlicht ein Dekret, welches allen ins Ausland geflüchteten Car listen die straffreie Rückkehr gestattet, mit Ausnahme jener, welche wegen gemeiner Verbrechen angeklagt finb. Zur Tagesgeschichte. — Kunstwein. Es wurde leider durch chemische Untersuchungen von kompetenter Seite konstatiert, daß in Wien an manchen Orten ein mit Anilin-Färbefloff ge-gärbter Rothwein verlaust wird, dessen Genuß nichts weniger als gesundheitszuträglich ist. Es wäre zu wünschen, daß die Regierung gegen solche gewissenlose Panischer mit bet' seine knochige Hand mir auf ben Munb gelegt und mir gebroht, mir den Hals umzubrehen, wenn ich mich um da« bekümmere, was mich nichts angehe. Ich kannte bie harte Faust meines Alten, und so schwieg ich denn unb steckte meinen Kopf, auf bem sich bie Haare gesträubt hatten, wieder in bie Kissen. Meine Schwester aber that jetzt, als wenn fie plötzlich eingeschlafen wäre. Eine Viertelstunbe später kam jemand leise die Treppe herunter. Mein Vater stanb schnell auf, warf sich in die Kleiber und ging hinaus, nachdem, er die Kammerthür hinter sich zugeschloflen hatte. Aber diese Vorsicht sollte ihm nichts helfen. Er hatte nicht daran gedacht, daß in der Zwischenwand, welche die Kammer von der Gaststube trennt und an der mein Bett stand, sich Löcher befanden, so groß, daß man einen Arm durchstecken konnte. Neugier unb Angst trieben mich, mich im Bette aufzurichten und bald mein Auge, bald mein Ohr an eine der Oeff-' nungen zu legen. Ich konnte das ausführen, ohne daß meine Schwester es merkte, denn e» war ga«j dunkel in der Kammer. (Lo«tsetz,ng folgt.) fHbeti Strenge Vorgehen würde, wie BieS in Frankreich geschieht. — BetreffsderPlätten-undFloßsahrt aufderMurist eine Verordnung erschienen, welche folgende Bestimmungen enthält: Nach jedem bedeutenden Hoch. Wasser muß der Floßmeister zu geeigneter Zeit den Fluß befahren, sondieren, die Fahrbahn bestimmen und diese den oberhalb befindlichen Floßmeistern bekanntgeben. Dann erst dürfen die allgemeinen Fahrten beginnen. An den Land-Plätzen, insbesondere bei jenen zu Judenburg. Zeltweg, Knittelfeld, St. Lorenzen, St. Stefan, Leobe«, vruck, Per-nt98- Frohnleithen, Feistritz-Stübing, Graz, Wilbon, Spiel» seld-Ehrenhausen, Mureck und Radkersburg, sind Wafsermeffer (Pegel) von den hiezu Verpflichteten anzubringen und zu erhalle». Diese Wassermefser müssen mit jenem in Graz übeietnflimmen und bei Veränderungen des Flußbettes reguliert werden. Die Ausstellung und Regulierung derselben und die Fixierung des Nullpunkte» erfolgt unter Anleitung des betreffenden k. f. Bezirks-Ingenieurs. Für die sichere, der Ladung entsprechende Lonstruclion der Fahrzeuge und die angemessene Ausrüstung derselben sind die Floßmeister verantwortlich. In Fällen von eintreter.den Gefahren haben Führer und Mannschaft, Ueberführer und F'scher ohne Unterschied sich gegenseitige Hilfe zu leiste». Stuch Führer und Mannschaft der in der 'Jiähe befindlichen Fahrzeuge sind zur schleunigsten Hilfeleistung verpflichtet und wüfsen sich zu jenen Diensten unweigerlich brauchen lassen, iu welchen sie in solchen Fällen von den zur Handhabung *et Ordnung ausgestellten Behörden und Organen ausgefordert werden. Jeder Floßmeister und Besitzer eines Länd-Platzes ist verpflichtet, bei seinem Ländplatze während der Zeit der offenen Flußfahrt einen Rettungskahu in Bereitschaft zu hatten." — Zur künftigen Papstwahl wird der „Times" a«ä Rom mitgetheilt: „Unter den mit Bezug aus das kiinf-tige Conctavc beschlossenen Maßregeln befindet sich eine, durch welche bestimmt wird, daß der Nachfolger Pins IX. ohne Rücksicht auf seine Nationalität gewählt werden mag. Dadurch wird die pragmatische Regel, krast welcher nur Italiener gewählt werden kennten, beseitigt. Zwischen dem Pap» und den Kardinälen ist viel Über diesen Punkt dis-kuriert worden, aber es herrschte die Meinung vor, daß die Wahl absolut frei fein sollte." --Kriminalprozeß. In Moskau begann am 20. d. M. der Prozeß gegen die Theilnehmer des „KlubS der r o t h e n Buben." Die Zahl der Angeklagten beträgt 47, darunter Offiziere, Beamte, Kaufleute, a*cb mehrere Frauen. Auch ein Fürst Dolgorukoff befindet sich unter den Angeklagten. Dieselben werden aller erdenklichen Verbrechen angeklagt. Unter anderem sollen sie auch mehrere Personen lebendig begraben haben. ' Mal- und Provinzial-Angelegenheiten. Der konstitutionelle Verein in Laibach hielt gestern seine Jahres-, beziehungsweise 62. Monatsver-sammiuitg ab. D«r Obrnann-Stellvertreter Dr. v. S ch r e y begrüßte f»ritteiv°mmlUn9' ^raus wurde zur Tagesordnung ge- ®tv Schriftführer, Professor Linhart, verliest a Protokoll über die letzte Monatsverfammlung, dessen Inhalt genehmigt wird. II Der Vorsitzende Obmann-Stellvertreter wirst einen u ck b 1 i ck auf die Thätigkeit des konstitutionellen Vereines *« Jahre 1876, Wir bringen über diesen Bericht nachstehende Skizze: ■ Wir batten im Jahre 1876 nicht gar freundliche Mo» eutt zu verzeichnen. Die Gegner der Verfassung hatten w°l besondere Erfolge nicht zu registrieren, aber auch die °°rsassu„gsmäßigen Prinzipien erfuhren nicht die wünfchens-wenhe Stärkung. Die Thätigkeit der Regierung und de« Parlamentes wurde in hervorragender Weife von der AuS» und orientalischen Frage in Anspruch genommen, hofft tti>i8lUnfl tc® Versassungslebens blieb zurück, wir in D Vet9t6‘ne auf lie Besserung der politischen Zustände Österreich. J„, ,,, einigen Kronländern trat fogar eine ,,6un8 ium Nachtheile der Versassungspartei ein. Die Regierung verhielt sich gegenüber den Landtags» nähme au» allen Gesellschaftskreisen Laibachs. — (An der hiesigen k. k. Hebammrnlrhr-anstalt) werden am 26. und 27. d. M. die strengen Prü fuugrn abgehalten werden. — Am 1. März beginnt der deutfchr Lehrkurs. — (Konzert Sarafate-Door.) Der größt Erfolg, wrlchrr da» Künstlerpaar Sarafate-Door in Wien (Aiinstlrr-Svirrr) und in Triest errang, gibt uns Anlaß, die hiesigen Mufiksrennde neuerlich auf das morgen hier statt, findende Konzert aufmerksam zu machen. Die Erwartungen Triest» wurden weit übertreffen. — (Petroleumfendungen.) Am 15 d. M trat ein Spezialtarif für Petroleumfendungen in Wagenladun gen von 10,000 Kilogramm von Triest und Fiume nach Süddrutfchland und drr Schweiz via Lai b ach - Billa ch Franzensfeste-Kusstei n in Kraft. Derselbe erscheint in zwei Abtheilungen, wovon die eine Frachtsätze für Sendun. gen nach internen Stationen der bäurischen Staatsbahnen, die ander« Frachtsätze sür den Verkehr nach Lindau tranfit der Schweiz, Württemberg, Baden, der Pfalz und Hessen enthält. — (Südba hn.) Das Wiener Handelsgericht veröffentlicht nachstehende «undmachnng: „aus Anlaß des vom vrrwaltungSrathr drr vereinigten südösterreichifch-lombardi« schen und zentral-italienischen Eisenbahngksellschast gefaßten Beschlusses, vom 1. Jänner 1877 ab von den halbjährigen Zinsen.Coupon» der von dieser Gesellschaft emittierten, au den Inhaber lautenden dreiperzentigen Prioritäts-Obliga tionrn ä 200 Gulden österreichischer Währung oder 500 Franc» oder 20 Pfund Sterling einen Abzug von je 50 EentimeS per Halbjahr zu machen, wurde gemäß § 3 des Gesetze« vom 24. April 1874, Nr. 48 R.-G.-B, Hof- und Gerichts-Advokat Dr. B. Barth zur Wahrung der gefährdeten Rechte der Besitzer dieser Obligationen bestell!." — (In der Manusakturbranche) ist daS FrühjahrSgeschäst auf dem Wiener Platze im vollen Zuge und nimmt einen recht befriedigenden Verlauf. Galizische und ungarische Käufer find zahlreich erschienen, um den Bedarf zu decken, und auch die Versorgung des nächste Woche beginnenden Brünner FastrnmarktrS trägt zur Brlrbung des Platzgrschästr« virl tri. Dir Stimmung ist rinr recht freund» lichr. Kattune behaupten sich fest im Preise, da einerseits die Rohstoffe theuer find und anderseits die Fabriken auch Ür ausländische Rechnung beschäftigt find. UeberdieS ist dir Manipulation durch dir hohrn Devisenkurse erschwert. Für Schafwollwaren liegen ebenfalls zahlreiche auswärtige Aufträge »or, der Absatz im Jnlande jedoch ist nur schwach. In anderen Artikeln drr Manusalturbranchr bewegt sich der Verkehr in engen Grenzen. Drr Mrdio ist ruhig abgrlaufrn und auch anS drr Provinz wurdrn kriur nennenSwerthen Störungen gemeldet. UebrigenS hat der Medio überhaupt ehr viel von seiner früheren Bedeutung als Fälligkeitstermin verloren, und war die Versorgung umso leichter, al« Geld ausreichend flüssig ist. — (Landschaftliches Theater.) Die komische Oper „Lustige Weiber von Windsor" ging gestern mit durchschlagendem Erfolg über unsere Bretter. Herr Kapellmeister K r o n e r bereitete dem Publikum durch gelungene Aufführung diefer amüsanten Spieloper einen Festabend, Solosänger, Lhor und Orchester wetteiferten, um ihrem Kapellmeister, desten Ehrentag gestern gefeiert wnrde, ihre Simpatien zum Ausdruck zu bringen. Die ganze Vorstellung kann als eine recht gute bezeichnet werden, Kostüme und Szenerie verliehen derselben höheren Reiz, das gut-besuchte HauS spendete anhaltenden, lauten Beifall und verließ sehr befriedigt die Theaterräume. Die Frauen Fr itzs che-Wagner(Fluth), Zwere nz (AnnaReich) undHuemer (Frau Reich), dir Herren M a i l l r r (Falstaff) und W r -l r b a (Herr Fluth) führten vir erste» Parir vorzüglich durch, namentlich Frau Zwrrrnz und dir Herrrn Mailler und Wrlrba traten mit überraschender Präcision ein; auch die Rrbenpartr deS „Herrn Reich» (Herr Fritzsche) und de» Junker Spärlich" (Hrrr Sieger) wurden befriedigend und erheiternd ausgesührt. Wir wollen hoffen, „die lustigen Weiber" noch einigemale zu hören. Benefiziant Krone» wurdr mit prachtvoll ansgeßatteten Kränzrn und vor Beginn her Ouvertüre mit anhaltendem «eifalle begrüßt. Latbach. — 1. Feilb., Musterjif’fcbe Real., vijmarje, BG. Laibach. — 1. Feilb., Suhadolz'fche Real., Dobrava, BG. Laibach. Witterung. Laibach, 23. Februar Morgenroth, leicht bewölkt, dann Aufheiterung, fehr schwacher SSO. Wärme: morgens 7 Uhr + 0 6', nachmittags 2 Uhr + S'6« C. (1876 + 6 4«; 1875 — 5 8" C.) Barometer 725 22 mm. Das gestrige Tagesmittel der Wärme + 3 3", um 3-6" über dem Normale. Augekvmmene Fremde am 23. Februar. Hotel Ttadt Wie«. Hecht u. Petziwal, Reisende; Moffer, Ksm.; Zuckermann, Hermann, Schwarz und Peterza, Wien. — Ranzinger, Tomic. Kestner, Stini und Schaltza, Gottschee. — Peschke, «sm., Sachsen. — Gräfin Auersperg summt Familie, Graz. — Rösler, Ksm., Stuttgart. Hotel Elefant. Parapat, Robeneberg. — Slomjek, Zabu kovje. — ©reiner, Wien. — v. vonwermanno f. Frau, Krainburg. — Gorischek, KreSnitz. Theater. Heute: Zum Vesten de» Kraukenfonde« der hiesigen freiwilligen Feuerwehr: Fe entzünde. Lustspiel in 5 Auf« zügeu, nach Scribe'« „Lee foigt« be fee" bearbeitet von Th. Gqßmann. Telegramme. Wie«, 22. Februar. In der heutigen Besprechung der Herrenhausmitglieder wurden die Mittheilungen de« Präsidenten Fürsten Auersperg über die gestrige Konferenz der Vertrauensmänner betreffs de« ungarischen Ausgleichs debatteloS zur Kenntnis genommen. Wie«, 22. Februar. In der heutigen Ber. sammlung der VersassungSpartei betonten die Mini-ster, daß wenn sie dir Zustimmung der Partei zu einem fraglichen Punkte (Generalralh) nicht erlangen, sie die Ausgleichsverhandlungen nicht abschließen. über-haupl die Geschäfte nicht forlführen könnten. <£« wurde nach längeren Debatten beschlossen, in den Klub« zu beralhen, ob die Verhandlungen morgen Abend oder Samstag vormittags fortzufetzen seien. Danksagung. Allen, die mkiner lieben Frau bas Geleite jur letzten Ruhestätte gegeben, ihren Sarg mit Jtränjen geschmückt. Überhaupt mir ihre Theil-nahme in toue immer für einer Art erwiesen haben, inebefonbere dem «erehrlichen Männerchore der filharmonifchc» Gesellschasr, dankt au» vollem Herzen Dr. Leitmaier. „Neue freie Presse" ist auS zweiter Hand von einem Privaten zu haben. Auskunft in der Expedition. (80) 2-1 Verstorbene. Den 22. Februar. Nikolaus Machiusfi, Hausierer, 39 I., Zivilspital, t'ungentuberlulose. — Dem Franz tij-men, Fischer, sein Äinti männlichen Geschlechtes, */» Stunde, Tiruauvorstadt Nr. 46, Lebensschwäche infolge Frühgeburt. — Maria Burja, Malerswitwe, 67 I., Franziskanergaffe Nr. 9, Lungenlähmung. Rudolf «rum, Spenglerskind, 10 Kon., St. PrterSstraße Nr. 82, (Konvulsionen. Gedenktafel über die am 28. Februar 1877 stattfindenden Situationen. 3. Feilb, Zaplvtnil'sche Real., Rnpa, BG. Krainburg 3. Feilb., Hirtel'sche Real., Regersdors, BG. Rudolsewerth. — 3. Feilb., Pacher'sche Real., Unterberg, BG. SRudolss' werth. - 2. Feilb., Malii'schr Re-!.. Weimz, BB. Tscher^ nembl. — 2. Feilb., Kohlbesen'schr Real., Tschrrnembl, BS. Tschernembl. — S. Feilb., Stefanii'sche Real., Sleindorf, m. Möttling. - 1. Feilb., Tilar'sche Real., Paku, B«. Oberlaibach. — 1. Feilb., Lepiknik'sche Real., Lerna, BG. Stein. — Reafs. 3. Feilb., Stefaniit’fcbe Real., St. Michael, BB. Senosetsch. — Welic. BuU’frtet Real , Grdb. St. Eghdi, BW. Nassensuß. — 1. Feilb., Petrii'sche Real., Bojansborf, BB. Möttling. — 3. Feilb., Derganc'sche Real., Blutsberg, BW. Möttling. — 1. Feilb., Zadnikar'sche Real., Dobrava, BB. Laibach. - 1. Feilb., Achlin'fche Real., «roßaltendorf, BS. Laibach. — 1. Feilb., Hasuer'sche 8itel., Dravlje, BG. Frische Eidotter, (75)6-6 3 Stück 2 Kreuzer, find täglich zu haben in der Konditorei Kirbis<ü (üongreßpZafo). Wiener Börse vom 22. Februar. SluMondf. Keine, öst.Pa». dto. bto. dft. in 6iS. iose een 1864 . . . . 8 oje Von 1860, ganie