^tr. 20._______________ Mittwoch, 26. Jänner 1910. ,129. Jahrgang. Mbllcher« Mung prä!,«mrr.^tion»prril! - Mit Vostveis^n>>» --———-»^-^—..^^———-———.^——.^»»^». 2« «. h«lhjzhri,, ,, li. ssür die q>lsteN!i»°i,,i< ?,«,,/^^^/"^'".^ ^'' halbjähril, 15 «. Im Kontor: «anziälirig ^ Dir »«albacher Zeitu»«» eischei„t lässlich. m« Nuenalime der So»». u»d sseirrtaf,'». D!e At>mi„i,lr<,lion befinde bi>! ^i 4 ^eilell ün l, arüne»- «^ 5»! ?3"i'°'"!l '^' " Inserliunsgeblilzr: Für llelne Inserate ! sich Niilloüi. strasir Nr, 20,- die Nrdalllion MillWi^sliaf,? Nr. !i,r ^fiie i^ l, - Hr. öfteren Wiederholnnncn per Zcile « b, V vormiltans. Unftanlicrte Briefe werden lücht angenummc,,, Mnnullripte nicht ;l,rücli,estel!t. .______„„,..... Telephon-Nr. der Redaktion 52. Nichtamtlicher Heil. Der ungarische Adrcßentwurf. Der an, !?4. d. M. oon, Adreßausschusse dem Ab° sscordnetenhanse vorgelegte Adreßentwnrf geht von den, m 0er jüngsten Thronrede ausgesprochenen' Wuilsche des «mngs aus, daß das verfassungsmäßige und gesetzliche Zusaminenwirken sämtlicher Faktoren dos staatliche ^bens in der Zukunft stets ungetrübt bleibe. Dies»,' mngllchen Worte begegnen auch den Wünschen der Na-l'on. Die Nation fordert „lit der Errichtung der selbständigen Vanl tein neues Recht, sie will nur ihr gesetz. l^ch gewährleistetcs Recht ausüben. Das wirtschaftliche Interesse des Landes fordert die Errichtung der selb° standigen Bank. Auch für das wirtschaftlich'Verhältnis zu Ungarn und Osterreich sind nur günstige Resultate von der Errichtung der selbständigen Bank zu erwarten. Vle erste unerläßliche Bedingung eines starten Ungarn, emcs starken Österreichs und der Macht des Thrones l>l die selbständige Einrichtung unseres Kreditwesens, ^luch die Kriegsbereitschaft wird dadurch nicht berührt, denn auch die selbständige ungarische Vanl wird gleich der selbständigen österreichischen Vanl imstande' und bereit sein, den Vernf der in diesen Belangen eventuell der Notenbank harrt, zn erfüllen. Nach alldem hofft das Abgeordnelenhaus, der König werde die Nation in der Gellcndmachung ihres Rechtes nicht hindern. Es würde den Glauben der Nation an die sanktionierten Gcsetze erschüttern, wenn sie sich überzeugen müßten, daß dcr Verwirklichung ihrer Wünsche ständige Hinder» nisse in den Weg gelegt würden. „Nur die Geltend, machung der Gesetze und der Rechte der Nation kann", so schließt dcr Entwurf, „das ruhige Regiment und das Glück des Volkes Eurer Majestät sichern." Der Entwurf ist vom Präsidenteil des Adreßaus-schusses Ladislaus Rmlan und dem Referenten Desider Aagy unterzeichnet. England nnd die Türkei. In den maßgebenden englischen Kreisen blickt man, wie aus London gemeldet wird, der Tätigkeit des neuen Feuilleton. Christoph Schulzeö Brautschau. Eine heitere Geschichte mit ernstem Hintergründe von V. Fischer»Vlartgraff. (43. Fortsetzung.) (Nachdruck verhole»,.' Es stieg ihm plötzlich heiß in die Augen, er stuhle dcn Kopf in die Hände und fühlte, wie es ihm heih zwischen den Fingern perlte. Als Heinz spät in sein Zimmer kam, sah cr (5hri° stuph, noch halb entkleidet, in hellen Strümpfen und Pantoffeln drüben auf- und abgehen. Er schlich behutsam an die Tür, um sie ins Schloß ^u drücken, er konnte den anderen nicht sehen, heute abends, da wurde diese hastig von innen ausgestoßen.' «Nist du es, Freund?" Hilgcndors hatte sich auf den Rand seines Nettes niedergelassen: „Was willst du?" fragte er müde. Dcr andere war lebhaft auf ihn zugetreten: ..Junge, du weißt, wie es um mich steht, du weißt auch, daß mir jede Beredsamkit fehlt — ein Ende muß doch mal gemacht werden, damit man wieder zur Ruhe lomml. Ich bitt' dich, Heinz, übernimm du es, mach' Kathi für mich den Antrag . . ." Er verstummte; der andere halle aufgelacht, bitter und schallend. Warum denn nicht? Schließlich tonnte er ja auch das noch! «Was siehst du mich so an!" sagte er zu Ehri-stoph. ..ich will ja alles tun; sei ruhig, lch ubernehm's, dein Vertrauen ehrt mich außerordentlich. Aber wenn du mir einen Gefallen tun willst, dann laßnuch ,eyt allein," er drängte den anderen zur Tür, «schlaf, mem Aller, morgen reden wir weiter." türkischen Kabinetts mit günstigen Erwartungen für die weiteren Furtschritte der Türkei entgegen. Die An-erlennung, die sich der Großwesir Hakli Pascha durch die Tätigkeit, die er in seineil früheren Stellungen entwickelte, erworben hat, berechtigte zu der Hoffnung, daß <'s ihm gelingen wird, die öffentlichen Angelegenheiten der Türkei trotz der bedeutenden Schwierigkeiten einer ersprießlichen Gestaltung zuzuführen. Die Sympathien, mit welchen die erwähnten >treise das neue türkische Ministerium begleiten, werden, wie man betont, durch den Widerstand, der sich an einzelnen Stellen dcr Türkei gegen, englische Unternehmungen bemerkbar macht, und durch die Gegnerschaft, auf welche die Mit-arbeit der englischen Industrie beim Ausbau der lür° kischen Flotte voranssichtlich stoßen werde, nicht beein-lrächligt. Man verfolge auf englischer Seite durchaus nicht das Ziel, der Türlei beim Prozesfe ihrer inneren Neugestaltung irgendwelche Fesseln dcr Vormundschaft anzulegen.»Alis der Geneigtheit der Engländer, dem ullomanischen Reiche in der einen oder anderen Wirt» schaftlicheu Beziehung Beistand zu leisten, dürfe nicht geschloffen werden, daß sie die selbständigen Leistungen der Türken für die Erstartung ihres Landes anders als mit Veifall begrüßen werden. Politische Uebersicht. Laibach, 25. Jänner. Am 24. d. M. trat das «nqarischc Abgeordneten- haus zu einer Sitzung zusammen, in welcher das Aller^ höchste Handschreiben, betreffend die Enthebung des Kabinetts Wekerle und die Ernennung des neuen Mi» nisteriums, zur Verlesung kam. Es entwickelte sich hier-über eine längere Gcschäftsordnungsdebatle, in der es zu heftigen Szenen kam, welche den Präsidenten veranlaßten, die Sitzung zu suspendieren. Nach deren Wie° deraufnahme begründete Abg. von Iufth den Beschluß» anlrag seiner Partei, worin der Regierung das Miß-traucusvolum ausgesprochen wird. Sodann ergriff Mi» nisterpräsident Graf Khuen.H^dcrvllry zu feiner Pro» grammrede das Wort. Im nächsten päpstlichen Konsistorium, dessen Ab» Haltung für den April in Aussicht genommen ist, dürfte Christoph hatte, erstaunt und etwas verwirrt, das Zimmer verlassen, Heinz warf sich auf sein Bett und verbarg den Kopf in die bissen, dann sprang er plotz-lich auf und bchann im Zimmer auf und nieder zu gehen. Da wurde von drüben ein Stiefel gegen die Tür gefchleudert, eine nachdrückliche Mahnung zur Ruhe: „Sei doch still, andere Leute wollen schlafen." Heinz hatte mit zuckendem Munde das Licht ge> löscht und sich in den Lehnstuhl am Fenster geworfen. Jetzt konnte der schlafen! — und so einem wollte sie sich zu eigen geben! Als Kathi ihr Schlafzimmer betrat, schloß sie hastig dcn Riegel und zündete die Lichter der Toilette an, alles in scheuer Hast, als gelte es, cin Geheimnis zu verbergen, dann hockte sie nieder, zog eilig die unter, sie Schublade auf und begann allerhand hervorzu° kramen, Kindertand, Spielzeug, Zuletzt eine große Puppe im Stcchkiffen und weihen Häubchen mit blauen Seidcnschleifen. Mit behutsamen Fingern strich sie die blonden Haare nnter das Häubchen und zupfte das Jäckchen zu. recht, dann hielt sie das kleine Geschöpfchen mit wie» gender Bewegung in den Armen und fah lange schwei-gend darauf nieder. Und Plötzlich, in überstürzter Haft, schob sie allcs wieder hinein, zwängte die Schublade ein und drehte dcn Schlüssel um, dann lehnte sie den Kopf an das kalte Holz und weinte leise vor sich hm. Ein trüber, wolkenvcrhangcner Tag, warm wie im Sommer. Frau Rest hatte ihre Blumentöpfe ins Freie getragen, die fich förmlich zu dehnen schienen unter dem erfrischenden Einfluß des unaufhörlich, wie feiner Bind» faden herniedcrricsclnden Regens. Von den umgelehnten Stühlen und Tischen des Gartens tropfte oas Wasser hernieder, die Blätter der die Ernennung voll acht neuen Kardinälen erfolgen. Unter den Kürchenfürsten, die diese Würde erhalten sollen, werden sich jedenfalls der päpstliche Nuntius in Wien, Monsignor Granito di Bclmonte, die Erz-bischöfe von London und Paris sowie der Patriarch von Lissabon befinden. Anläßlich des Brandes des TschiraganpalasteS stellt fich die „Neue Freie Presse" die Frage, ob die Vcr. jüngung der Türlei volle Wirklichkeit ist und ob sich dic Iungtürlen nicht über den Willen des Volles täuschen. Tie kleinen Baltanstaalen kümmern sich jetzt schon um jene Möglichkeiten der Entwicklung, die an dem Tage bedeutungsvoll würde, an welchen« die jungtür-lische Politik zusammenbräche. Was tnn inzwischen die Großen? österreich-Un.qarn nnd Nußland, beide wollen den Schutz der versasfnngsmäßigen Türlei, nnd beide haben zn überlegen, was geschehen solle, wenn der Glaube an den Erfolg dieser bewundernswürdig übev dle größten Schwierigleiten siegenden Politik dennoch sich nicht erfüllen sollte. Die stärksten Triebkräfte der Politik haben in Rußland noch immer zn Beziehungen des Vertrauens in die österreiclMH-ungarische Monarchie gedrängt. Das war stets so; unter Gor^akov und unter Lobanov, von Reichsstadt bis Mürzsteg. Es kann sein, daß Europa bald vor einem wichtigen Ereignisse stehen wird. Vor dem Ereignisse, daß Rußland und die österreichisch'lingarische Monarchie wieder miteinander reden. Das „Fremdenblalt" sindet es nur natürlich, daß der bekannte amerikanische Vorschlag bei Rußland leine Zustimmung gefunden, in Japan aber geradezu aufreizend gewirkt habe. Es bleibt nunmehr, nachdem der Nentralisierungsplan gescheitert ist, der amerikanische Alternativvorschlag — Bau einer Bahn von Tschin» tschufu nach Atgun — aber weiter besteht, abzuwarten, wie Staatssekretär Knox diesen Vorschlag betreiben Wird. Japan könnte sich, um den Bau dieser Bahn zu verhindern, kanm auf das Abkommen vom Jahre 19<>? berufen, durch welches es gegen .^onlurrenzlinien im natürlichen Atlraklionsgebiet der von ihm beherrschten Bahn gesichert >ist. Ein solcher Prolest würde den im Purtsmuuther Vertrag China gewährten Rechten zn» Büsche und Bäume glänzten wie frisch poliert. Wie Aufatmen, wie neues, verlangendes Leben ging es durch d,c Natur. Kathi hatte ein Fenster des Gartensaales geöffnet, ein Tischchen herangeschobcn und arbeitete an einer Zeichnung, ein Geburtstagsgeschenk für Herrn von Hansen. Sie hatte den Oberkörper zurückgebogen und be-trachtete mit zusammengezogenen Augenbrauen die Licht« und Schattenwirkung des Aquarells, während die feinen Nasenflügel, der geöffnete Mnnd wie unbewußt den belebenden Erdgeruch in sich einatmeten. Darüber hatte sie überhört, daß Schritte die Vcrandalreppc her-auskamen und jemand den Gartensaal betreten hatte. Als Kathi von ihrer Arbeit aufblickte, sah sie Heinz auf der Schwelle des Zimmers stehen, die Augen mit rätselvollen' Ausdruck auf ihr Gesicht geheftet. Sie schob das Tischchen zurück und wollte sich er. lieben, er machte eine abwehrende Bewegung: «Ich bitte, Cousine." Sie setzte sich bestürzt, während ihr Blick un-ruhig über sein blasses Gesicht mit den tiefen Schatten unter den Augen hinirrte, auf dem es wie ein harter, mühfam erkämpfter Entschluß lag. Er atmete einigemal tief, ganz tief, er setzte zum Sprechen an, dann wandte er den Kopf der Tür zu, vor der es wie leises Tappen und das Knarren eines Korbstuhls klang. Nicht einmal die paar Minuten tonnte dcr schlappe Kerl stehen, dann griff er nach einer Stuhl-lehne und stützte sich daraus: „Eousinc . . " Der Ton klang rauh und gebrochen. " bem"i ihren verwunderten Blick und räusperte stch- -"ur eine halbe Stunde älter sein . . " dachte ei. ^Fortsetzung folgt.) Laibachcr Zeitung 3ir. 20. 168 2t5. Jänner 19I0. widerlaufen. Wird Japan trotzdem protestieren? Würde Amerika die Widerrufung der Konzession zulassen, deren vollgültige Belräftigling es soeben dnrchgesetzt hat? Die Frage, die Staatssekretär Knox allfgeiuorfen hat, bleibt in ihrem politischen Sinn und in ihrer vollen Trag» weite auf der Tagesordnung. Tassesueuissteitcn. — Mne Herzenoqeschichte.j Jin zweiten Vezirle ill Wien lebte bio vor weuigeu Tagen ein großer Unter» nchmer, ein Millionär. Er hatte "einen einzigeu Sohu. In einem der Zinshäuser des Millionärs dient ein Hausmeister, der Vater eines wunderhübschen Mädchens ist. In dieses verliebte sich der Millionärssohn, hütete aber seine Neigung vor den Eltern, als strena.es Ge» heimnis. In den letzten Tageil nun offenbarte er es dem Vater mit dem Entschlüsse, das; er das Mädchen heiraten werde. Er sei schließlich selbständig, in ein-kommenreicher Stellung, habe den Hochzeitstag auch schou festgesetzt. Tiefbewegt stimmte der Vater dein Entschlüsse des Sohnes zu. Doch wenige Miunlen später sank cr zusamulen. Den alten Herrn hatte der Herz. schlag getroffen, und kurz nachher war er tot. Mau trug'ihn an dem Tage nach dem Friedhose. an dem sein Sohn hätte zum Traualtar schreiten sollen. — lDcr Eiffelturm in (?instnr,',a.cfalir.l In Paris wurdeu in der Nähe des Eiffelturmes die Zugäuge für das Publikum gesperrt. Es haben sich nämlich starke Bodensenkungen' in der Umgebuug des Fundaments des Eiffelturmes bemerkbar gemacht. Die Behörde wurde sofort in Keuntuis gesetzt. Eine Kommission ist damit beschäftigt, die Höhe der Einsturzgefahr festzustellen. Die Situation ist jedenfalls nicht unbedenklich. — (Der moderne Turn, von Babel.j Die Erzäh. lung der Bibel von dem Sprachgewirr beim Turmban zu Babel erscheint bescheiden und gewissermaßen der-altel gegenüber der aus alleu möglichen Sprachen z,^ sammengesetzlen Sinfonie, die jetzt bei Tag nud Nacht von der Station für drahtlose Telegraphie auf dem Eiffelturm in Paris aufgefangen wird. Die Hertzschen Wellen treffen hier von allen Stationeil für Radio» telegraphie zusammen, von Schiffen anf den, Meere, von Stationen an den wüsten, von den großen radwlele-graphischen Posten der Hauptstädte. Es ist, wie der Nancyer Professor Mauriee Guc'-rilol iiu „Electrieieli" ausführt, als ob von, Sturlne aufgescheuchte Nacht-Vögel durch das bleudende Feuer eines Leuchtturmes unwiderstehlich augezogen würden. Unaufhörlich und zu gleicher Zeit langen 'Meldnngen aus aller Herreu Länder an: Telegramme, die den großen, trausatlau» tischen Dampfern' auf hohem Meere nachgesandt wer» den, wechseln mit solchen, die von den amerikanischen Stationen »ach dem Kontinente ergehen' eben kommt ein von Spaniel« nach Holland bestimmtes Telegramm an und fast im selben Augenblicke eines, das den Weg von der russischen Küste gemacht hat. Die dienst-tuenden sprachlnndigen Beamten der Station wissen säst jedesmal, mit wem sie es zu tnn haben. Ein leises, langsames Geräusch verkündet als Absender die deutsche Station i>l Nanen bei Berlin, ein sehr rasches, scharfes den englischen Posten von Poldhu) während ein langgedehntes, aber durch die große Entfernung schwach ge» wordenes die amerikanische Station voll Glaee Bau meldet. Wie wird sich diefes Sprachgewirr zu eiuem Stimmengewirr erst steigern, wenn die Telegraphie ohne Draht durch das drahtlose Telephon ersetzt ist? Dann wird auf dem Eiffelturm ein Konzert aus allen Wellteilen ertönen, das sich noch vor zehu Jahren tem Mensch hätte lräumeu lasseil. — Mne Eisen lia hu tata strophe in Kanada.j Tele» gramme aus Newyork berichten über die Eisenbahn^ kalaslrophe aus der kauadischen Paeificbahu folgendes: Der Zug bestaud aus sieben Waggons uud führte uug> fähr zweihundert Passagiere, als er von Sudbury ab-fuhr. Er raste mit eiuer Geschwindigkeit von 65 Kilo^ meter in der Stunde über die Brücke des Spanischen Flusses, als plötzlich ein Waggon, wahrscheinlich infolge einer losen Schiene, entgleiste. Ein Waggon und der Speisewagen erster Klasse brachen durch das Geländer nud stürzleu auf die Eisfläche des gefrorenen Flusses hinab. Diese brach ein und die Waggons sanken unter Wasser. Die weuigeu Insassen, die den Stnrz überlebt hatten, versuchten in wahnsinniger Todesangst sich durch Türen und Fenster zn retten, wurden aber vom ein» dringenden eiskalten Wasser überwältigt und ertranken. Es spielten fich Szenen der Verzweiflung ab, die jeder Beschreibung spulleu. Die nicht unter Wasser befind» liche Hälfte des einen Waggons geriet in Brand, nnd dle Insassen Verbranuten lebendig. Die überlebenden der anderen Waggons wuroeu bei ihrer Hilflosigkeit angesichts der schaurigeu Szenen, die sich vor ihren Aligen abspielten, fast wahnsinnig. Sie versuchten den brennenden Waggon mit Schnee zu löschen, aber alle Anstrengungen waren vergeblich. Ein Kellner im Speise-wageu vollbrachte heldenmütige Rellungstalen. Als der Speisewagen sich mit Wasser füllte, verhinderte cr eine Panik nnler den Gästen, indem er ihnen zurief, fich an den Gcpücksuetzeu sestzuhalteu. Er kletterte sodann auf das Dach uud zog mehrere Passagiere durch die Veutilaloreu heraus' obgleich der Wagen immer tiefer ins Wasser glitt und die Überlebenden ihm zuriefeu, sich selbst zu retten, wich er nicht nud schlug ein Dach ein, durch das er noch mehrere Passagiere rettete. Das rasche Versinken des Waggons jedoch machte alle seine wcil> reu Rettungsversuche unmöglich. 3olal- und Provinzial-Nachrichten. Rrainischer tandtag. Zwanzigste Sihuun. am 2ü. Jänner 1910. Vorsitzender: Landeshauptmann Franz Edler von ,5, uklje, bezw. LandeshauptmanN'Stellverlreter Leo» pold Freiherr von L i ech t e n b er g. Regiernngsverlreter: k. k. Landespräsident Theo» dor Freih. v. Schwarz und l. k. Bezirkshanplmann Karl Graf Künigl. Schriftführer: die Abgeordneten Freih. v. Born nud Dcm^ar. Der La ndcsh a u p l m a il n eröffnet die Sit» zuilg um 9 Uhr 30 Min. und leili mit, daß Abg. Dr. Tav <' a r aus dem Verwaltungsan^schusse ausgetreten sei. All Stelle des Abg. Dr. Tav^-ar wird ans der Kurie der Städte Abg. Dr. Novak gewählt. Weiters teilt der L a n d es h a u p t m a u n die eingebrachten DringlichteilSanlräge und Interpellation neu mit, die am Schlüsse der Sitzuug in Verhandlung gezogen werden sollen. Abg. Gangl ersucht um Aufkläruug, warum der mündliche Bericht über seinen ill der letzten Sitzuug gestellteu Dringlichleilsanlrag, betreffend die Unier-stütznng der von der Überschwemmung Betroffenen in Idria, nicht auf der Tagesorduuug stehe, worauf der Landeshauptmann erwidert, daß darüber noch in der heutigen Sitzuug verhandelt werden soll. Deu einzelneu Ausschüssen werden folgende Be-richte des Landesausschnsses zugewieseu:. betreffend die Umwandlung der l. l. Werlsvollsschule in Idria in eine allgemeine öffentliche Volksschule; betreffend die Um» legnug der Steile „Markolov Klauee" an der Landes-straße Pljnska.Lillai uuler Anschluß des betreffeuden Gesetzentwurfes; in Angelegenheit der Beurlaubuug und Substitution der am Bürgerschnllehrkurse teilnehmenden Volksschnllehrer; betreffend die Errichtung der- selbstän-d.gen Ortsgemeinde Zaier :m politischeu Bezirke Kram-blirg; der Entwurf eiues Gesetzes, betreffend die Ein» sührnng von Kanalbenützungsgebühren in der Landes-hanptfladt Laibach; betreffend die Erweiternug des Wirkungskreises der landwirtschaftlich.chemischen Versuchsstation auf Lebensmittellontrulle; betreffend die Gewährung einer Landessubvention für eine Muster-zusammenleguug landwirtschaftlicher Grundstücke; betreffend die Bewilligung eines Laudesbeilrages für die Saveregulierung zwifchen Kreßnitz-Poljane und Fischern sowie für die'Ausführung eines Uferschutzbaues bei Pouovn-e; betreffend den Verkauf einer Tcilfläche von den der Schule in Stauden gehörigen Parzellen Nr. 337/1 nnd 357/3, Kataslralgemeiude Kaudia; be^ treffend die weitere EinHebung der bisherigen Auslage von den Mielzinserträgnisfen in der Landeshauptstadt Laibach; Gesetzentwurf über die Abänderung des Gesetzes vom 7. November 1900; betreffend die Zusammenlegung laudwirlfchaftlicher Gruudstücke; über die .Hilfsaktion zum Ankaufe vou Futtermitteln für die, durch die Dürre in, Sommer 1908 betroffenen krai-nischen Viehzüchter; Gesetzentwurf, betreffend die Wasserleitungsanlage für die Stadt Krainburg. Der Bericht'des Landesausschusses, betreffend einige Abänderungen des Organisationsstalules des Gewerbesördernngsinslitutes sür Kraiu in Laibach, wird über Autrag des Abg. Dr. 2itnik sofort in Beratung gezogeu.' Die Abänderungen werden nach dem Berichte'des Abg. I are ohne Debatte angenommen. Der Bericht des Landesansschnfses. womit der Gesetzentwurf, betreffend die Neuregulieruug der Holz^, Weide- und Forstproduttcn - Bezugsrechle, sowie d,e Sicheruug der Rechte der Eingeforsteten vorgelegt wird, wird dem Verwallungsausschnsse zugewiesen. Abg. Z a b r e t' berichtet namens des Schulaus» schnsses 'über den Entwurf des Organisalionsstatuts für die sloveuische Handelsschule in Laibach sowie über dle Organisationsbestimmungen, die Unterrichts, und Disziplinarordnung für die Genossenschastsschnle. Der Schulansschuß beantragt u. a. sür die Haudelsschule die Aufnahme der Biirgerlunde in den Lehrplan, wei» ters eine Bestimmung, betreffend die Aktivilälszulage der wirkliche,, Lehrer, die i""N der Staatslehrper-souen der 9. Nangsklasse zukäme. Der Direktor erhält eine Altivitätszulage in der gleichen Höhe, wie sie für Slaatslehrpersonen der 8. Rangstlasse Memisiert ist. Sämtliche Lehrer sowie der Direktor sind verpflichtet, sich nach ihrer Befähigung nnd nach Bedarf an allen Abteilnngen der Anstalt'verwenden zu lassen. Die Lehrverpflichtnng wird für den Direktor mit 12, fur die übrigen Lehrer mit 20 Stunden in der Woche fest-gesetzt. — Weilers beantragt der Schulausschuß, die Orgauisationsbestimmuugeu,' die Unterrichts, uud Tiszipliuarorduuug sür die Geuossenschaflsschule in Lcil» bach an den Landesausschnß mit der Weisung zur neuer» lichen Vorlage nach eiugehuller Meiuuug der staat» licheu Behörden znrückzulcilen. Der Landesausschuß ,sl ferner zur Vornahme allsälliger Änderungen zu er< lnächtigen, die vom l. t. Ministerium für Kultus und Unterricht verlangt würden insoweit sie »licht wesentliche Beslimmuugen betreffen. Er hat den Entwurf dem ge> nannten Ministerium zur Genehmigung vorzulegen und nach deren Einholung alle Vorkehrungen zur Errich-iuug eines Kuratoriums zu treffeu. Abg. G angl bemängelt einige Bestimmungen de5 Organisatiousstatutes und kündigt die Einbringung von Abändernngsanlrägen in der Spezialdebatle ein. Abgeordneter Dr. Eger verweist daranf, daß seinerzeit auch der Klub der Großgrundbesitzer für die Errich« tung der stovenischen Handelsschule iu der sicheren Er< wartnng gestimilit habe, für mittellose deutsche Handels« schüler werde in der gleichen Weise wie sür die slovc-nischeu dnrch Schaffung von Stipendien behufs Besuches der Handelslehranstalt Mahr vorgesorgt werden. Er habe die Absicht gehabt, einen Resulutionsantrag des Inhaltes einznbringcn, daß der Landesausschuß beauf» tragt werde, fünf Stipendien zn 300 X zu schassen und daß die Regierung einen Veitrag in der gleichen Höhe bewillige. Doch sehe er davon ab, weil er die Zusicherung erhalten habe, daß der Schulausschuß in dieser Hinsicht geeignete Vorschläge stellen werde. Seine Partei werde für den Organisationsenlwurf stimmen. Abg. I are erklärt gegenüber einigen Bemerkungen des Abg. Gangl, daß sich über die EinrichtungZ-kosten jeder Abgeordnete in der landschaftlichen Regi-stratur informieren könne, ferner daß die „Zadru5na Zveza" im Kuratorium deswegen ihre Veriretuug habe, weil von ihr die Initiative zur Schaffung der Handels-schnle ausgegangen sei. Was die Vertretung des lauf° mänuischen Vereins „Merkur" anbelange, so sei die Kaufmannschaft zur Genüge dnrch das Gremium der-treten; im übrigen aber wolle der Landesausschuß gerne die vom „Merkur" in Angriff genommene Herausgabe von Fachbüchern durch Gewährung von Subventionen fördern. Hinsichtlich der Erhöhung der Lehrergehalte habe ma,l gebnndene Hände, da das Lehrpersonale an einer Privalschnle nicht besser als an staatl. Lehranstalten gezahlt werden könne. Dadnrch entstände weiters die Gefahr, daß der Organisationsstalnt nicht die mini° sterielle Genehmigung erhielte, worauf auch die Sub» veulioniernng der Schnle durch die Negierung ausbliebe. In der Spezialdebatle führt Abg. Dr. Nova! aus, daß die uatioualfortschritlliche Partei die Errichtung der slovenischen Handelsschule mit Freuden be« grüßt habe; aber nuumehr müsse jeder Verdacht besei. ligt werdeu, daß mail bei der Handelsschule wie bei allen Schöpfungen der jüngsten Zeit parteiische Zwecke verfolge. sOho°Nufe.) Wenn der unter dem Protektorate der Slovenischcu Vollspartei steheudeu „Zadru2N,i Zveza" eine Vertretung zukomme, so muffe diese auch der „Zveza slov. zadrug" zugestanden werden, die heutzutage in den ihr angehörigen Genossenschaften an 40.000 Mitglieder vereinige, also eine wichtige genossen-schaflliche Organisation darstelle. Die Slovenische Volko Partei verbarrikadiere sich jeden Augenblick gegen die Kritik, wie es auch bei der Landesbanl geschehen sei, wo sie den Städten und Märkten ausschließlich aus dem Grunde keine Vertretuug zugeslandcu habe, weil diese nationalfortschritllich gesinnt seien. Merkwürdigerweise aber bringe die Partei der zweiten Nationalität im Lande genügend Sympathie eulgegen; Beweis dessen ihr Verhalten ill der Handels» und Gewerbelammer, weiters im Landesschnlrale anläßlich der Anslelluug eines deut» scheu Lehrers für eine Ortschaft in Overtrain und die Ernennung eines dentschen Lanoesbauiugenieurs ohne vorher erfolgte Stellenausschreibung. — Abg. Dr. Novak protestiert gegen ein Parteiisches Verfahren bei einer Anstalt, die dem ganzen Lande zum Nutzen gereichen sollte, und stellt znm Schlnssc den Antrag, auch der „Zveza slov. zadrug" einen Vertreter im Kura» lorium der slovenischeu Handelsschule einzuräumen oder im Ablehuungssalle die Vertretung der „Zadruina Zveza" aufzulassen. Abg. Dr. Lampe tritt den Ausführungen des Abg. Dr. Novak mit der Bemerkung entgegen, daß seine (Redners) Partei das Genossenschaftswesen als keine politische Angelegenheit betrachte. Sollte die wirtschaft-liche Organisation als ein Politiknm angesehen wer» den, so trage schon jede derartige Institution bei ihrer Gründung den Keim des Todes in sich. Die Slove». nische Vulkspartei fordere nur für jene Organisation eine Vertretnng im .Kuratorium der Handelsschule, die ans dem wirtschastlichen Bedürfnisse des Voltes hervor-gegangen sei. Dr. Lampe verwahrt sich gegen die Be hauptuug, daß die „Zadru5ua Zveza" uutcr dem Pro teklorat der Sloveuischen Vollspartei stände. (Heiterkeit und Zwischenrufe bei den uationalfortschrittlichen Abgeordneten.) Wenn Abg. Dr. Novak betone, daß in der „Zveza sluv. zadrug" die fortschrittlichen Elemente vcr« einigt seien, so habe dieser Abgeordnete srlbst die Organisation als politisch bezeichnet. (Widerspruch.) — Redner beschäftigt sich sodann mit der Ernennung des deutscheu Kompetenten für Weißensels nnd erklärt, daß von den beiden slovenischen Kompelenten der eine un< mittelbar vor der Besetzung dieser Stelle diszipliniert worden, der andere hingegen etwas früher in Diszipli» ^ Laibacher Zeitung Nr. 20. 169 26. Jänner 1910. "arunlcrsuchuug gestanden sei. Die Vertreter der Slowenischen Volk'sparlei hätten also für leinen dieser kompetenten slimulen können; für den deulschell Kandi» dalen hatten sie aber auch nicht ihre Stimme abgeben wollen und hätten sich daher der Abstimmung enthalten. - Wenn Abg. Dr. Nowak auf das angebliche Bündnis der Slowenischen Vultspartei mit den Deutschen in der Handelskammer hinweise, so habe gerade Abg. Dr. Nu^ ^al nicht das Recht, im Namen der Handelskammer zn sprechen. (Heiterkeit.) Die Slowenische Volksparlei lne niemandem nllrecht. lZluischenrufe.) Noch wor nichl langer Zeit habe in diesem Hause ein Abkommen be-Iwnden, das den Deutschen Vorteile gebracht habe lHändellatschen bei den Mitgliedern der Slowenischen ^ollspartei) nnd wenn es den nutiunalsortschritllich.'N Abgeordneten zweckdienlich wäre, so würden sie sich im ersten Momente wieder mit den Deutschen zusammen-Ichlleßen. l^wischenrufe, Unruhe; der Lalldeshauptnlailil Pbt das Glockenzeichen.) Abg. Dr. Lampe schließt mit der Fejtstellung, daß das Land mit dem Ingenieur ^ilhufer eine treffliche Arbeitskraft gewonnen, und "klart, seme Partei werde nur für die Vertretung des wahren Genossenschaftswesens in, Kuratorium der Handelsschule stimmen. (Beifall.) Abg. Gangl tritt oafür ein, daß der Verein ..Merkur" einen Vertreter im Kuratorinm erhielte, nud Erweist aus die erfolgreiche Tätigkeit dieses Vereines, der dadnrch beweise, daß er der fachlichen Ausbildung dcr Kaufmannschaft das regste Interesse entgegenbringe. ^ Die Aufsicht der Schul- und Disziplinarordnung an ber Handelsschule unterstehe sicherlich nicht dem Kura» lnrium, sonoern salle in die Autonomie der Leitung und des Lehrkörpers. Abg. Dr. Krek erklärt, seine Partei sei zu ost don der natiunal-surtschrittlichen Partei des Trenbruches bezichtigt und als eine Partei ohne jede Intelligenz Angestellt worden, als daß man anf solche Vorwürfe writer reagieren sollte. Dank der Slowenischen Voltspartei schreite die wirtschaftliche nnd die tnllnrellc Ent» Wicklung des Volkes rüstig fort nnd das politische Be» wußtseiu werde gehoben. lZustimmuug.) Die Vertretung "er „Zadrn5na Zweza" im Kuratorinm sei notwendig, denn sie habe eine Typender Genossenschastsschnle an» geregt, mit deren anderwärtiger Einführung man sich auch in Wien lebhaft beschäftige. Sie habe sich not. wendigerweise an eine genossenschaftliche Organisation anlehnen müssen. Die „Zweza slow, zaorug" sci zu jcner Zeit kaum gegründet wurden; man habe eigentlich nur gewußt, daß darin ein Teil des Genossenschasts» Wesens auf liberale (Grundlage gestellt worden fei. Von der. „Zadru5ua Zweza" sei immerdar betont worden, daß in das Genossenschaftswesen leine Politik hinein» getragen werden dürfe. (Beifall.) — Abg. Dr. Krek spricht sich gegen die Vertretung der „Zveza slow, zadrug" aus, weil dadurch eine Teilung der Zentrale herbeigeführt würde. Eine Teilung aber wäre nur für das landwirtschaftliche nnd für das gewerbliche Genossen» schastswesen angebracht. In ein lind derselben Sache dürfe der Konkurrenz nicht freie Bahn eröffnet wer° ben.^ (Zustimmung lind Widerspruch.) Die „Za° druina Zweza" stelle zn allem übrigen die Lehrkräfte Zu einem so billigen Modus bei, wie er sich nicht billiger finden ließe. Abg. Dr. N owal hält dem Abg. Dr. Krek vor, bah er seinerzeit den« liberalen Genossenschaftswesen den Kampf bis ans Messer angekündigt habe. (Wider-sprnch seitens de? Abg. Dr. Krek.) Die Slowenische Volkspartei spreche immer nnr Won ihrem Genossen» lchaftswesen, aber nie von einer Organisation des slo» venischen Voltes. Das gesamte Genossenschaftswesen nn Lande werde man niemals unter einen Hut bringen. Dem Abg. Dr. Lampe gegenüber hält Redner seine Behauptung, betreffend das Abkommen der Mitglieder der Slowenischen Volkspartei mit den Dcntschen in der Handelskammer, aufrecht. Abg. Dr. Krel werwahrt sich dagegen, daß er jemals gesagt hätte, die „Zweza slow, zadrng" müsse deswegen bekämpft werden, weil sie liberal sci. Seine Aversion gegen diesen Verband datiere aus der Zeit, als sich die Nalional-Fortschrittlichen wie beispielsweise bei dcr gemeinsam propunicrten Gründung der Mullereigenossenschaften eines Wortbrnches fchnldig gewacht hätten. Aber felbft da habe er nur erklärt, das; die uational-fortschrittlichc Organisation solange be» tämpst werden müsfe, bis alles Ungesunde darin wer» nichte! werde. — Wenn es leider hüben und drüben Personen gebe, denen das gegnerische Lob zur Nefri> dignng gereiche, fo müsse er erklären,» daß jedermann Anerkennung nur in der eigenen Partei zu suchen habe. Nbg. Dr. Lampe erklärt, daß die national» fortschrittliche Partei kein Necht habe, über das Ge» nossenschaftswesen zu reden, denn sie sei ihm seit jeher feindlich gegenüber gestanden. (Widerspruch.) Sie habe sich an die Seite Won Wucherern gestellt. (Stürmischer Widerspruch. Nuse: Wann? Namen nennen! Verleum-t>unc,!j Der Liberalismus sei dem Genossenschaftswesen naturgemäß feindlich gesinnt. Die national.fortschrittliche Partei habe nnr jene Kreditgenossenschaften gellen lassen, die ihr angenehm gewesen seien und die sich in den Händen einiger Magnaten befnnden hätten. (Unrnhe, Zwischenrufe.) Die heulige Dissonanz fei nur die Frage des Verhältnisses zwischen Liberalismus und Genossenschaftswesen. (Lärm.) Lente Won liberaler Gc» sinnnng seien für die Leitung des Genossenschaftswesens unfähig. Die wom Abg. Dr. Nowak zitierten Ziffern hätten für ihn keinen Wert; man »wisse, wie die „Zueza slow, zadrug" die „Eeljsta zweza" ihrer Mitglieder be° raubt habe. (Stürmische Enlrüstnngsrufc; der Landes» hauplmann läutet. Beleidigende Zurufe gegen den Abg. Dr. Lampe. Große Anfregung.) Abg. Dr. Nowak bezeichnet die Aussührnngen des Abg. Dr. Lampe als lügenhaft. Die Mitglieder der „Eeljska zweza" seien freiwillig zur „Zveza slow, zadrng" übergetreten. Diese werde sicherlich so lange wie die „Zadruxna Zveza" bestehen. Es wird sohin in die Beratnng der weiteren Ve» stimmungen eingegangen, wobei Abg. Gangl mehrere Abändernngsanlräge stellt. Er beantragt, daß die Leitung bei ans ihre Verantwortlichkeit getroffenen Verfügungen nachträglich die Genehmigung des Kuratoriums einzuholen hätte, daß die Stellen rechtmäßig ausgeschrieben werden müßten, daß dem Turnlehrer die gleichen Vezüge wie den sonstigen Lehrkräften zu« zustehen hätten nnd daß die Schnlnachrichlen nichi guarlaliter, sondern semestral zu wertcilen wären. Alle diese Anträge werden abgelehnt; die vom gleichen Ab» geordneten gestellten Resolutionen, betreffend die Marimalstundenanznhl des Direktors sowie der Lehr» Personen, hingegen werden, nachdem sich Abg. I arc dafür ausgesprochen, angenommen. Auch das Organi» salionsstatut wird zum Beschlusse erhoben. Es gelangt nnn der Dringlichkcilsanlrag des Ab» geordneten Gangl, betreffend di«' Gewährnng einer Unterstützung Won 6000 X an die durch die letzte Über» schwemm ung betroffenen Bewohner won Idria, zur Ver» Handlung. Abg. Dr. 2 ilnik beantragt namens des Finanzausschusses die Ablehnung dieses Antrages mit der Begründnng, daß für die Schäden der Staat anf' znkommen habe, weil durch die unterlassene Beseitigung des ihm gehörigen Wasserrechens die Überschwcmmnng verschuldet worden sei. Abg. G angI tritt für die Gewährnng der Unter» slützung ein, wubei er die schon anläßlich der Begründung seines Dring!ichleilsantrages angeführten Um» stände nenerlich gellend macht. Er beantragt, daß der Bericht des Finanzausschusses nicht zur Kenntnis ge» nommen werde, sondern daß der Antrag neuerlich an diesen Ausschuß mit der Weisung zu leiten sei, dar-über in günstigem Sinne Bericht zn erstatten. Die Idrianer würden sonst die Überzeugung gewinnen, daß ste das Land nur dann kenne, wenn sie die Landes» umlagen in der .Höhe Won 48.000 X entrichten müßten. Im übrigen »würde sich die Sache ganz anders stellen, wenn die Idrianer Stadtwerlrelung anders wäre, als sie sei, und wenn auch der Landcsausschuß anders zusammengesetzt wäre. Abg. Dr. Kret vertritt die Anschauung, daß für nusWettertataftrophen entspringende Schäden der Staat auszulommeu hätte. (Abg. Dr. Triller: Aber fürs Marianum kann das Land 100.000 X zahlen!) Das Mariannm ist eben anch keine Wetlerkalastrophe. (Hei» terteit.) Kram habe an staatlichen Unterstützungen biZ-her wiel »weniger erhalten als beispielsweise Böhmen, »wo sogar reiche Fabrikanten nnwerzinslicher staatlicher Darlehen teilhast gelwurden seien. Wie käme zudem das Land Kram für die Stadt Idria etwas zu zahlen, »wo der Schaden infolge eines Verfäumnisses des Staa» teö entstanden sei? Die Gewährung einer Unterstützung wäre ein gefährliches Präjudiz für die Landesfinanzen. Abg. Dr. Knster^i^ erinnert daran, daß über seinen Antrag wor Jahren ein Netrag Won 250.000 k für Wetterschäden bewilligt worden sei. Die Folge da» von sei gewesen, daß der Staat nichts beigetragen, son» dern die betreffende Summe für Böhmen nnd Gali» zien bewilligt habe. Diese Erfahrung lehre, daß das Land niemals Unterstützungen infolge Wetterscheiden bewil-ligen dürfe, fondern daß hiezu der Staat heranzuziehen sei. Abg. Dr. L a m P e werwahrt sich gegen den Vor» Wurf, daß der Landesansschuß der Stadtgemeinde Idria gegenüber irgend eine Animosität zur Schau trüge. Er stehe ihr ebenso wohlwollend gegenüber wie anderen Gemeinden. (Ruf: Wie Laibach gegenüber!) Die Idria» ner Bevölkerung »werde won, Landesausschufse gegen den herrschenden Block in Schntz genommen, »weil die Stadlintcressen gewahrt werden müßten. Abg. Dr. Nowak zitiert statistische Daten, denen zufolge im Jahre 190? verschiedene Unterstützungen für Wetterschäden bewilligt »worden seien. Warnm lönnle also das nichl im Jahre 1910 für Idria geschehen? Er tritt sür die Znrüctleilnng des Antrages Gangl an den Finanzausschuh eiu. Abg. Pov^e verweist darauf, daß das Land zu der Regulierung der Nikova im Betrage von 225.000 Kronen 30 ^ beistellern »werde. Darans ergebe sich die Haltlosigkeit des Vonwurfes, daß die Landesvertretung der Stadtgemeinde Idria kein Wohlwollen entgegen-bringe. Abg. Gangl befürwortet nenerlich feinen Antrag, doch wird der Alltrag des Finauzausfchusscs mit den Stimmen der Mitglieder der Slowenischen Volksparlei zum Beschlusse erhoben. Der Landeshauptmann unterbricht sodann die Sitzung um 12 Uhr 30 Min. und ordnet deren Forl^ setznng ans 3 Uhr nachmittags an. Nach Wiederaufnahme der Sitzung werhandelt dao Haus über den Driuglichkeiwanlrag des Abg. Iare und Genosseil, belressend das Vorq^hen der Organe der Allgemeinen Lebensmiltellmtersuchnngsanstalt in Graz. Berichterstatter Abg. Pov^e stellt namens des Ver» wallungsansschusses den Antrag, das; die Regiernng anf. Anfordern »wäre, eine Untersuchung hinsichtlich der urd° nungsmäßigell Untersuchung der Milch durch die er» wähnten Organe einzuleite» und zu diesem Zwecke zu» nächst Heilnische Fachlente einzuvernehmen, daß weiters die Regieruug aufzufordern »wäre, eine entsprechende Remedur zu schaffen und endlich die Aulorisation der hiesigen landlwirlschasllich-cheinischen Versuchsanstalt zur Untersuchung won Lebensmitteln, bezw. oie Schaffung einer eigenen slaallichen Versuchsanstalt zu erwirken. Landespräsideut Freiherr Won Schwarz gibt eine ausführliche Darstellung der Angelegenheit, woi> aus herworgeht, daß wielsach unreine oder minderfctle Milch in die betreffenden Mollereien gebracht wnrde und daß ,sich die Angelegenheit der Autorisation der Laibacher Versuchsanstalt im bestell Gange befinde. Sohill wird der Antrag des Verwalluugsausschussts angenommen. Abg. Pov^e berichtet namens des gleichen Aus» schusses über den Tringlichleitsantrag des Abg. Dr. Lampe, betreffend die Einhebnng der erhöhten Straßen-nmlagen dnrch die Bezirksstraßenausschüsse im Ausmaße von mehr als 20 <)i, jedoch nicht über 50 ^,. Der An» trag »wird ohne Debatte angenommen. Zur Verhandlung gelangt der Bericht des Ver. sttssungsansschnsses über den Gesetzentwnrf, womit einige Bestimmungen der Gemeindeordunng für die Landeshauptstadt Laibach abgeändert und ergänzt wer» den sowie eine neue Gemeiüdewahlordnung erlasseil »wird. (Wir weröfscntlichen den Gesetzentwurf an ande-rev Stelle.) Berichterstatter I are leitet die Verhandlung ein. Durch die Wahlrefurm sull die wor 27 Iahrcu von, Freiherrn w. Winkler ausgearbeitete Wahlordnung verallgemeinert werden. Der Laibacher Gemeinderal habe lrol) allen Urgierens nichts zur Sache getan. (Oho° Ruse.) Erst nach Einführung des allgemeinen Wahl» rechtes sür den Landtag sei vom Bürgermeister Hribar ein Elaborat ausgearbeitet worden, indes habe der Landesausschuß den darin zum Ausdrucke gebrachten Grundsätzen nichl beipflichten können, »weil dadnrch eine Nichtübereinstimmung zwischen Laibach und den übri» gen Gemeinden geschaffen »würde. Der fudann vom Landesausschusse ausgearbeitete Gesetzenlwnrf habe durch den Verfassungsansschuß mauche Änderung erfahren. Die Nolwendigleil der Wahlreform sei unzweifelhaft, da die Wählerliste in der Allzahl der Wähler in man» chcr Beziehung den demokratischen Ansichten zuwider-lause. Heutzutage gebe es in Laibach über 2000 III» fassen, die lein Wahlrecht ansüben könnten, und doch sei gerade der Arbeiter einer der kräftigsten Steuer» zahler. Die, Gemeinde follte demgegenüber »wieder ein musterhafter Arbeitsgeber sein. Die Organisierung der Approwisation sci eine der Hauptaufgaben der Stadi> werwaltung, ebenso die Wohnungsfrage nnd die Orga-nljalion deS Schnlwefens. In allen diesen Fragen sei deu Arbeiterklassen bisher kein Wort zugekommen. Je mehr den Einzelnen Rechte zugestanden würden, desto mehr würden sie für das öffentliche Wohl Wirten und desto lieber ihre Pflichten gegenüber dem Staate er-füllen. Wenn dieses Wort richtig sei, so gelte es noch viel mehr für einen kleinen Orgauismns, wie es Lai> bach sei. - Abg. Iare erörtert sohin unter Zwischen» rusen der national.fortschrittlichen Abgeordneten die wesentlichstell Bestimmungen der Wahlresorm, verweist ,u. a. auf die Erfolge des Proportiunalslistems in Bei gien nnd erklärt, daß die Tiraden der national'sori» schritllichen Partei sür seine Gesinnnngsgenossen tx'ln^i M^»ge>vie» sen worden sei. Sie hätte serner nichts dagegen, wenn der Entwurf anch nnr einen Schritt ans dem Gebiete der Demokratisierung bedentete. In der staatlichen Struktnr sei ans der öffentlichen Organisation leider die Nation ausgeschieden; anch habe der Slaal bis» her nichl das Prinzip der nationalen Gleichberechtigung durchgeführt. Wo es Auserlvählte gebe, da gebe es anch Bedrückte nnd diese seien ge.'.wnngen, ihren Bestand mich im Gemeindewesen zu verfechten. Wo es leine nationalen Kämpfe gebe, habe fich anch die Gemeinde bedeutend ihrem Ideal genähert. Die Hineinzerrung der Tagespolitik sei gefährlich. Es heisre, eine Partei-Herrschaft ohne Opposition sei nngefnnd. Der Laibacher Gemeinderat sei nnn Mar in politischen Fragen Homo-gen, aber in sonstigen fragen sei er in zahlreiche Fraktionen zersplittert; darans sei eine Opposition nnd eine Kontrolle gegeben. Wenn im Gemeinderale der fortschrittliche Kanfmann gnt vertreten sei, so komme dies auch dem der Slowenischen Volksparl'ei angehörigen zngllte. — Es sei nnmöglich, daft der fortschrittliche Gemeinderal irgend eineil Stand politisch verfolgen »oürde, wie die Slovenische Vollsparlei auf dem Lande die Anhänger der national-fortschrittlichen Partei verfolge. In Laibach gebe es keine nationale Minderheit, die berücksichtigt werden müßte, nnd trotzdem miissc die Sladlgemeinde die deutsche sünfklassige Knabenvolks-schule für nur 132 Schüler erhalten. — Redner be-spricht einen Schriflenwechsel des Laibacher Magistrates mit der Ortsgenieiude Stoclendors, die ein slovenisches Schriftstück zuerst zurückgewiesen, dann aber das wei-lere Ansinnen des Sladtmagistrates, dieses Schriftstück übersetzen zn lafsen, deu aus der Gemeindesinbe entfernt. Das Schulwese» sei arg vernachlässigt, die Schnlen seien überfüllt, wodnrch jede individuelle Erziehung unmöglich gemacht werde. Aber man habe eine Schwl'be» bahn ans den Schloßberg, ein Sommertheatel erbauen wollen. Redner kritisiert die Ernennung der Schulärzte, bezw. die Nichternennuug eines dem Vür> germeister mißliebigen Kompetenten. Die Unterstützung der dürftigen Schulkiuder habe man der verhaßte» Krainischen Sparlasse überlassen. Es werde nichl einmal für die flämischen Arbeiter gesorgt, wohl aber würden sie zu agitatorischen Zwecken ausgeuützt; die Dienstver' mittlnngsstelle genieße so wenig Vertrauen, daß sich Dienstsuchende lieber au konzessionierte UnternehnnM' gen dieser Art wendeten; Gemeinderäle beschäftigte" sich an Lieferungen für die Stadt; die öffentliche» Lagerhäliser seien an zwei Unternehmer abgegeben wor« den, von denen der eine sogar ein Deutscher sei; im Pfandamte seien nnr Beamte angestellt worden, die gutc Agitatoren gewesen; die Bilanz des Elellrizilätswerke? sei gefälscht worden (Stürmischer Widerspruch »nd Enl' rüstungsrufe), weil keine Abschreibungen für die Ab« nütznng der Maschinen erfolgt seien; die Preise de^ elektrischen Lichtes stellten sich monatlich höher als auf dem Lande im ganzen Jahre; die Wassermesser seien vor den letzten Wahleil nur bei den Anhängern der Slovenischen Vollspartei wieder montiert worden; da5 Gaswerk werde als Polititum ausgenützt (Anstellung des Direktors uud des Buchhalters); der Vertrag, be> treffend die elektrische Straßenbahn, sei außerordentlich unvorteilhaft. — Alles dies rufe nach einer Remedur und habe die Sluvenische Vollspartei znr Einbringung der Wahlreform gedrängt. - - Nachdem Abg. Dr. Pega» n. a. noch die Geheimhallnng der in vertraulichen Sitzungen gefaßten Beschlüsse abfällig besprochen, ver-wahrt er sich gegen das Gerücht, er hätte auf einc' unverbindliche Anfrage, betreffend die Einräumnnst einiger Mandate an die Slovenische Vollsparlei, die Antwort gegeben, daß sich seine Partei den Deutschen gegenüber gebunden erachte. Durch den Gesetzentwurf werde seiue Partei zu jener Geltung kommen^ die ihr nach der Anzahl ihrer Wähler und ihrer Steuerlraft zustehe. (Lebhafter Beifall.) Abg. Dr. Oraxen führl aus, die Slovenische Voltspartei zeige stets das Bestreben, die national-fortschrittliche Partei an die Wand zu drücken. Dao Schlagworl „Allgemeines und gleiches Wahlrecht" sei sei. nerzeit zn politischer Agitation ausgebentet, dann aber fallen gelassen worden, obwohl man dieses Wahlrecht mit Proportionalität leicht für den Landtag nnd die Gemeinden hätte einführen können. Der Gesetzentwurf entspringe nnr dem Hasse gegen die uational.fortschritt' liche Partei. Die Mehrheit möge doch lieber der be» drängten Lehrerschaft zn Hilfe kommen; sie tue es nicht, wei! diese ihrer Mehrheil nach nichl zu ihrer Partei gehöre. Die Slovenische Volkspartei repräsentiere angeblich im Abgeordnetenhanse eine mächtige Gruppe; warum lasse sie es dann zu, daß nach Krain denlsche Beamte käme,l? (Laudeshanptmann.Stellvertreter Frei-Herr von L i e ch t e n b e r g übernimmt den Vorsitz.) Rcduer verweist daraus, daß es im Ministerium eiuen ausgezeichneten Fachmann Pelri<"- gebe, der sich sicher um die Stelle, die dem Ingenieur Geilhoser verliehe» wurde, beworben hätte, wenn sie ausgeschrieben wor den wäre. — Die Slovenische Volksparlei zerre die Verwallnng der Sladtgemeinoe Laibach in den Kot; sie habe ihr in der Assäre mit dem Mililärverpflegsmagazin empfindliche!, Schaden verursacht. — Warnm sei in deu Gesetzentwurf nicht die Festlegung der slovenischen Ge-schäflssprache für don Laibacher Gemeinderat allsgenommen worden? — Im übrigen werde für die Mehrheit einmal der Tag kommen, wo sie von der Oberfläche verschwinden werde. (Schlnß solgl.) Die Wahlrefonn für die Stadtgemeiude Laibach. Im nachstehenden veröffentlichen wir den in der 20. Sitzung des trainischen Landtages in Verhandlung gezogenen Gesetzenlwnrs, mit welchem einige Bestimmungen der Gemeindeuldnung für die Landeshanptstadl Laibach abgeändert uud ergäuzt werden und eine neu«' Gemeindewahlorduung erlassen wird. Der Entwurf hat folgenden Wortlaut: Nber Autrag des Laudlages Meiues Herzogtums Krain finde Ich" anzuordnen, »vie folgt: Artikel l. In Abänderung und Ergänznng der mit dem Gesetze vom 5i. AMlst 1887, L. G. Vl. Nr. 22, erlassene» Gemeindeordnung für die Landeshauptstadt Laibach haben all Stelle der nachfolgend bezeichneten Para-graphen der Gemeindeordnnug, bezw. als EinfchaltnN' gen zu einzelnen Paragraphen die nachstehenden Be» stimmungeu zu treten: Umfang und Ginteilung des Oemeindcqcbictco. 8 l. Das Gebiet der Stadtgcmeinde Laibach "'"' faßt sechs Bezirke, und zwar: 1. Bezirk, Schulvierlel genannt; Laibacher Zeitung Nr. 20. 171 2Y. Jänner I9W. 2. Bezirk, Jakobsviertel geilannt; 3. Bezirk, Bnrgviertel genannt; t. Bezirk, Bahnviertel genallilt; 5. Bezirk, zn welchem die Orte Schwarzdurs ^rna '^as), Iluvica, Hauptmauca, Karoliuengrund sKaroliN' !a zemlja), Hraoetzlydorf gehören; 6. Bezirk, Udmal genannt. Diese Bezirke sind dnrch Gemeilldebefchlnß gcnall i» begrenzen und zllin Zwecke der leichteren Besorgung der Gemeindeangelegenheiteu nach Bedarf in Uuler-bezirlo zu teilen.' Gebietsänderungcn. ^ In. Ändernnqen in den Grenzen der Stadt^ ^meinde, wodurch einzelne Gebietsteile von Nachbar, ^mcinden mit der Stadtgemeinde vereinigt werden, ">)nc daß die Nachbargemeindeu als Orlsgenleinde» zu bestehen aufhören, »der wodurch einzelne Gebietsteile dcr Sladtgemeinde Nachbargenleiilden zugewiesen wer» dl'n, tonnen dnrch den Landesausschns; im Einverneh. 'nrn mit der politischen Laudesbehörde verfügt werden, °l)ne Unterschied, ob ein Einverständnis der an einer Elchen Gren,zä»derung beteiligten Gemeinden erzielt wurde oder nichl. Jedenfalls ist der Laudesausschuß verpflichtet, noch ehe er uzn die Zustimmung der politischen Landes-uehürde einschreitet, die Sladtgemcinde und die übri-Un beteiligten Geineillden anfzusorderu, innerhalb eincr bestimmten Prällusivfrist, die jedoch nichl lürzer sein darf als zwei Monate, ihre Äußerung über die be» "bsichtigte Gebietsändernng zn erstatten. 8 1 b. Die Vereinigung bisher selbständiger Ge-uieindcn mit der Stadlgemeinde Laibach kann nach vor-ausgegangener Erklärung der politischen Landesstelle, ^aß dieselbe dagegen aus öffentlichen Rücksichten nichts ^lnzuwenden findet, durch einen Allerhöchst genehmigten Beschluß des Landtages erfolgen. Gemeindcangehörige. tz 8. Gemeindeangehörige sind jene Gemeindemil-glu'der, welche in der Gemeiude heimalsberechtigl sind. Nur österreichische Staatsbürger können Gemeinde» «»gehörige sein. Die Erwerbung und der Verlust der Gemeinde-angchörigteit siud llach den Gesehen, betreffend die Regelung der Heimalsverhällnisse zl< beurteilen. Über Gesuche um Verleihung des Heimatrechtes entscheidet der Gemeinderal. Gegen Entscheidungen über Ansuchen, welche die freiwillige. Aufnahme, in den Gemcindeverband betref-fen, sind Vefchluerden nicht zulässig. Für die freiwillige Aufnahme in den Gemeinde» uerband hat der Gcsnchwerbcr eine einmalige Gebühr bis zu 200 X an die Gemeindekasse zn bezahlen. Die Höhe der Gebühr bestimmt der Gemeinderat alljährlich in vorhinein. Rechte der Gcmcindemitgliedcr und der Auswäriigcn. 8 11. Jedermann in der Gemeinde hat Anspruch: u) auf Schuh seiner Person und seines im Ge» uieindcgebiele befindlichen Eigentums; b) auf Benützung oes zu öffentlichem Gebrauche bestimmten Genieindegules und der Gemeindeanstaltcn nach Maß der betreffenden Einrichtungen. Die Gemeindemitglieder haben überdies das aktive lind passive Wahlrecht für die Gemeindevertretung nach Maßgabe der Wahlordnung. Die Gemeindeangchörigen haben im Falle der Verarmung das Recht anf Unterstützung oder Versor-gung aus Gcmeindemitteln nach Maßgabe ihrer Be» dürftigleit Ulld der für die Armenvcrsorgung bestehen-den Einrichtungen. Die Gemeindebürger haben nebst diesem Rechte der Gemeindeangehörigcn auch Anspruch anf Versor. guug aus dcu für sie bestimmten Stiftungen und Fonds. Die Ehrenbürger haben die Rechte der Gemeinde» bürger, ohne mit ihnen die Verpflichtnngen zn teile»,. Auswärtigen, die sich über ihre Heimatberechtigung ausweisen oder wenigstens dartun, daß sie zur Er-lcngung eines solchen Nachweises die erforderlichen Schritte gemacht haben, darf die Gemeinde den Anf. enthalt im Gemeindegebiete nicht verweigern, folange dieselben mit ihren Angehörigen einen unbescholtenen Lebenswandel führen nnd solange sie nicht anf die üffcntlichc Mildtätigteit angewiesen sind. Fühlt sich ein Auswärtiger in dieser Beziehung durch eine Verfügung der Gemeinde befchwert, fo kann er sich um Abhilfe an die politische Landesbehörde wen-den, gegen deren Enlscheidnng beiden Teilen die Ve-nifung'an das Ministerium des Innern offen steht. ^Fortsetzung fulgt.) — Mainischer Landtag.j Die Generaldebatte über die neue Wahlordnung für Laibach wurde gestern abends abgeführt, worauf das Haus das Eingehen in die Sfte» zialdebatte beschloß. Schluß der Sitzung um 9 Uhr ^5 Minuten. Nächste Siwing heute um 11 Uhr vormittags. "* ^Deutsches Theater in Laibach.j Seine t. n. t. Apostolische Majestät der Kaiser hat über die vom Ausschüsse des Deutschen Theatervereines in der Aller-höchsten Audienz vom 3. d. M. alleruntertänigst vor. gebrachte Bitte die Nenl.'nnnng des nenen dentschen Theaters in Laibach als „Kaiser Franz Joses-I ubil ä u m s - Theate r" allergnädigst zu geney. migen gernhl. " -. " ^Lehrstellen am Ersten Staatsgymnasinm in Laibach.) Am k. k. Ersteil Slaatsgymnasium in Laibach kommt mit Beginn des Schuljahres I9!0/l9!l eine definitive Lehrstelle für klassische Philologie als Haupt-, Slovenisch als Nebenfach und eine definitive Lehrstelle für Mathematik und Physik als Hanptfächer, beide mit deutscher und slovenischer Unterrichlssprache znr Befet-znng. Gefuche sind bis Ende Februar beim k. t. Landes schulrale für Kram einzubringen. —r. " Marktverlrgung.) Wie nns mitgeteilt wird, hat die k. t. Landesregierung für Krain der Gemeinde Lit. lai oie Verlegung des laut Privilegiumsurlunde Kaiser Franz I. vom 26. März 1833 am Dienstag nach Sankt Nikolaus abzuhaltenden Jahr. und Viehmarlles in Littai auf Montag nach St. Nikolaus mit der Maßgabe bewilligt, daß, wenn anf diesen Montag ein Feierlag fällt, der Markt am darauffolgenden Werktage ab» zuhalten ist. —r. "" sVereiu für Armenpflege in Lailiach.) Diefer anf dem Gebiete menschenfreundlicher Nächstenliebe hervorragend wirkende Verein hielt am 24. d. M. abends im Kasino nnier dein Vorsitze seines Obmannes Herrn Obersten i. N. Karl von Hollegha seine Iahreshanptversammlnng ab. Derselbe begrüßte die Versammlung und erteilte sodann dem Zahlmeister des Vereines, Herrn Ferdiuand Stauda ch e r, znr Verlesung des Protokolles der letzten Hauplversammluug und zum Vortrage des Tätigkeitsberichtes das Wort. Den Anregungen, welche durch Mitglieder vorgebracht wurden, trug der Vereinsalisschuß Rechnung. Ans dem Tätigkeitsberichte war zu entnehmen, daß 64 Vedürf» lige ohne Uulerschied der Konsession nnd Nationalität mit Geldunlerstütznugen beleill wurden. Der Necheu-schaslsberichl wurde genehmigt. Herr Dr. Ritter von Schoepp! empfahl u. a. dem Ansschusse, den huma» nitären Zweck des Vereines auch weiteren Kreisen der Bevölkerung bekannt zu geben. Dem abtretenden Ausschüsse, namentlich den Herreil Karl von Hollegha uild Ferdinand Stau dacher, wurde für ihre auf' opserude Tätigkeit sowie der Obmanil°Slellvertreterin Frau Lina K r c u t e r » G a l l c, die wegen Übersiedlung von Laibach eine Wiederwahl ablehnte, der Dank der Versammlung durch Erheben von den Sitzen znm Ausdrucke gemacht. In den Ausschnß wurden wieder-, bezw. neugewählt die Herreil: Karl vou Hollegha zum Obmann: Dr. Anton Ritter von Schoeppl zum Obmann-Stellverlreler; Julius Ritler O h m - I a n n» schowsk y zum Schriftführer; Ferdinand Stauda -ch e r zum Zahlmeister; Herr Josef Strzelba und Fran Nelly Högler zn Ausschußmitgliedern. Zn Rechnungsprüfern wurden wiedergewählt die Herren: Karl von K a ft l und Arlnr M a H r. — r Mnndarl zu gewinnen. Die Vorlesung findet am 27. Februar im Saale der „Tonhalle" statt und ist ihr Reiuerlrag dem Frauen» nnd Kinderhort der Ortsgruppe gewidmet. —- sDer ausssicbistc Schuecj richtete vor allem in den Wäldern und Gärten an den Bäumen argen Schaden an, da er viele Gipfel und Äste abbrach. Man sieht dies anch in den Wäldern unserer Stadl. Das Wild flüchtete i,l die Täler und in die Nähe der menschlichen Wohnungen. So berichtet man aus Laserbach, Nova Vas uud Habno Pulje im Gerichtsbezirke Laas, daß dort Hasen nnd Füchse bereits tägliche Gäste sind und sich des Nachts ungeniert bei Wirtschaftsgebäuden aus-hallen. Die zugefrorene Schneedecke bildet eben jetzt für den .Hasen ein' sehr passendes Mittel, lim in die Obst- gärten zu gelangen lind durch Abnagen der jungen Baumrinde seinen Hunger zu stillen. Am meisten haben aber ans dein flachen Lande die Vögel zn erleiden, denn da mangelt ^s überall an Vögel-Futterkäftchen! Zwischen Snchen und Gotlschee kam man in Velila Gora anf Aäreuspuren, die von der kroatischen Grenze her» rühren. x. — sTchnccfall und Verkehrsstörungen.> In der Ebene von Inner» und Oberkrain weist die Schneedecke eine Höhe von 40, in Gebirgsgegenden eine solche von (i<> Zentimetern auf. Sowohl auf den Landes- als auch auf den Bezirksstraßen traten überall bereits Samstag früh Schneepflüge in Allion. Die Fahrposten hatten iiberall bedenlende Slörnngen zn erleiden und trafen mit größereil oder kleineren Verfpätungeu ein. In den Gebirgsgegenden des Loitscher und Ädelsberger Be-zirtes sind die Wege total verschneit, die Verbindung zwischen einzelnen Ortschaften abgeschnitten; infolgedessen ist auch der Schulbesuch ein sehr schwacher. x. — lVcrtehrsstörun.q.j Der Steiner Zng, der gestern um l > Uhr vormittags in Laibach eintreffen sollte, ist infolge Wassermangels gerade vor der Signalscheibe bei Laibach im Schnee stecken geblieben. Es wurde» zwei Hilsslolomoliven beigestellt, doch konnten sie den Zug nicht weilerbringen, weil die Maschine nur fünf Kubikmeter Wasserraum hat, das Wasser aber aus-gegangen war. Die Maschine tonnte vou deu Arbeitern erst nach 2 Uhr nachmittags freigelegt und dann mit-telsl Hilssmaschinen ins Heizhaus überführt werden. —<>— — K käuflich erworben. K<-—. — sPreisverhältnisse auf größeren Nindermiirkten in Krain im Monate Dezember l!M!».j Nach amtlichen Berichten betrng der Dnrchschnillspreis für l00 Kilogramm Lebendgewicht auf den Rindermärklen im Po» lilischen Bezirke Adelsberg für Mastochsen 72 lv, für halbfette Ochsen 64 lv, für magere Ochsen 56 K; im politische» Bezirke Gottschee für Maflochscn 72 bis 76 l<, für halbfette Ochsen 6'^ bis 66 l<, für magere Ochsen 58 bis 64 K; im politischen Bezirke Gnrkfeld für Mastochsen 62 bis 70 l<, für halbfette Ochsen 56 bis 62 K, für magere Ochsen 54 bis 56 X; im politischen Bezirke K rain b n r g für Mast-ochsen 70 bis 80 X, für halbfette Ochsen 60 bis 66 l<, für magere Ochsen 54 bis 60 I<; im politischeu Be» zirke L'iltai für Mastochsen 72 bis 78 K, für halb-felte Ochsen 60 bis 66 K, für magere Ochsen 54 bis 6<> K; im politischen Bezirke Loitsch für Mastochsen 68 k, für halbfette Ochsen 66 K, für magere Ochsen 64 l<; im politischen Bezirke R » o o l f s w ert für Maflochfen 68 K, für halbfette Ochfen 64 K, für magere Ochsen 54 bis 60 1<; im politischen Bezirke Stein snr Mastochsen 72 l<, für halbfette Ochfen 64 l<, für magere Ochsen 60 Iv nnd im politischen Bezirke T scher nembl für Mastochsen 68 l<, für halbfette Ochsen 60 bis 64 K, für magere Ochsen 50 bis 52 K. — ^Wetterbericht.) Der außerordentlich dichte und reichliche Schneefall hat gestern nachmittags aufgehört. Infolge andauernder warmer Luftströmungen in den höheren Luftschichten stieg abends die Temperatnr bis l,0 Grad Eelfius; sie sank jedoch heule früh wieder aus — 1,8 Grad Eelsius. Der Luftdruck, der gestern nachmittags einen seit Jahren nicht beobachteten tiefen Stand von nur 712 Millimetern erreichte, ist im langsamen Steigen begriffen. Tiefen Luftdruck hatte gestern überhaupt geinz Mitteleuropa, über welchem eine tiefe Depression lagerte und ein sekundäres Minimum über Italien auslöste. Die meisten Stationen südlich von den Alpen »leiden inleusive Niederschlage in Form von Regeil und Schnee. Die Beobachtuugsstatiouen meldeten gestern früh ^folgende Temperaturen: Laibach — 2,2 sSchneefall), Klagenfnrt —8,8 !,Schneesall>, Görz 2,4 lRegen), Trieft 6,0 sRegen), Pola 7,4 (Regen), Abbazia 7,6'(Regen), Agram 2,9, Sarajevo —12,4, Graz —3,2, Wien —4,2, Prag —1,5, Berlin —0,6, Paris 2,4, Florenz 2,8 sRege'u), Petersburg —13,9 lSchlieefall); die Höhenstatiunen: Obir —7,5 lSchnee-slnrm), Sonnblick —16,2 Grad Celsius. Die nächste Zeit wird veränderliches, zu Niederschlagen geneigtes Vetter mit wenig veränderter Temperatur bringen. Telegramme des k. k. Telegraphen-Äorrespondenz-Vureaus. Serbien. Belgrad, 25. Jänner. Anläßlich der am Donners-tag erfolgenden Abreise des Prinzen Georg nach Gornj! Milanovae wird die Regierung dem Prinzen Offiziers-geleile geben, lim dadurch zu bekuuden, daß dessen Ei», reihung bei der Truppe nichl als Strafe zu gellen habe, Es verlautet, daß der Minister des Innern' Jovauovi'-zurücktreten werde, sobald Prinz Georg in seiner neuen Garnison den Dienst angetreten haben wird. Desgleichen werde auch der Siadlpräfekt einen anderen Posten er-halten. Wie die Blätter melden, hat Prinz Georg gc» steril um eiiie Audienz beim König angesucht, doch halie dieser abgelehnt, den Prinzen zu eolpfmis!"!. ^ Nclgrad, 25. Jänner. „Beogradsle Novine mel-den, daß einige Sofianer Blätter den Besuch des Krön- Saibadjer ^eitung ^r. 20. 172 26. Sänner 1910. prinjen SUejanbiT in Sofia mit bcffen beborftcljcnbcr 53erlobunp mit bor ^rin^cffin ©ubivria in ^iijammon* fjeinq bringen. 35ic l'tberfit)iucmntuiti|cti i« ftraufrcidj. 'ißartä, 25. Jänner. ®i° Überfrfjiuciiununq inncfjt ftorifrfjriUc, inSbcfonbere in bcn SBicricIn SBcrcl), GJrc-noflc, ^nbalibcS ""*> sinter bem Söafjnljof am Dnai b' Drfat), tuo in mandjcn ©tvajjcn bciS Staffer cincu Wleiev \)od) fteljt. 3)ev SBcvfcfjr über bcu ^ont b'^llmn, bcn ^Sont bcö Slrtö uiib bcii ^ßont be Silll) »üitrbc unter» fofjt. 3>n ^cr s^^c ^ ^Ilsli ^' Cijal), bc§ bortiflen S3al)nt)üfeö unb bor bem SRinifteriuin beö Vhificru l)aben fid; S3oben[enfiuiqeii cjebilbet. S2luf bev sJiorbbar)n[tred:e ist in ber Wäljc Don ^ciriž bev tSifenbaijnbaium teil-luiMfe einqeftiir^t. ^el;rere ©cbäube nu[ bem Ouai önn ^ßafft) Jwnrben geränmt. sDM)rerc ©emeinben in ber Umsjebunci Hon ^ariž, inöbefonbere S3iontevve, ^ntcouj unb (Surcfneö [inb teillüeife iiberfdjiueinmt. WwU .s>öufec muhten qeriiimil luerben. $ic sBn()icu in ©nfllmtb. üonboii, 25. Jänner. S9i8 Ijalb 3 Uljv )iadjniittai]y toaren gen)äf)It: 236 Unioniften, 205 Sibevalc unb 35 WrbeitSparteilcr, foloic 70 9catioualif>rt. - Varon Vorn. Gutsbesitzer, St. Katharina. — Varon Ncchbach, Gutsbcj., Schloh Ülreut' berss. - Excellenz Baron Schwegcl, k. k. Geheimrat; Schein» berger, Disponent; Rast. Pora.es, Zalla, Grundner. Znk,'Lohl' mann, Rothl'aucr, Saxl, Gimther, Kühn. Rsde.; Strakosch, Oberina.. Wien. > Rabaschet, Priv., Cilli. — Gladmga, t. u. l. Oberleutnant, Przemysl. - Pirc, Landtagsabsseordneter, Krainbulg. — Novak, k. k, Gerichtsrat; Flach, Ing,; Ormicmer, Kfm., Graz. — Pick, Kfm., Praq. — ssriedmaim, Kfm., Ocmlm. - Kob», Kfm., Fiume. — Pcstcr, Kfm., Dresden. — Volvi, Veamtcr, San Nocco. Verstorbene. Am 24. Jänner. Franz Ogrin, Schlossergehilfenssohn, 2 Mo»., 1t»dvekoM oo8tl», 2. Landestheater in Laibach. 53. Vorstellung. Ungerader Tag. Heute Mittwoch de« 26. Jänner zum erstenmale: Der Graf von Luxemburg. Operette in drei Akten von A. M. Willncr und Robert Vo» dansly. — Musit von Franz ^ehür. Anfang um halb » Uhr. Ende nach 10 Uhr. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Seehöhe 306 s in, Mittl. Luftdruck 7M0 mm. ? -5«^ ! " ! -,., t: -Z ZsT i KT . , Ansicht Z3-k Z K3 LZ^ Z^ ^z'"b des Himmels Z^D Z Z^H Z"______________________^5 "" "2^Ü7N 70«"5' ^i'U^H^sHwäH Schnee '"' 9 U. Ab^ 712 4 -1 0 SO. schwach___bewölkt ____ 6.l ?^U. F. ! 715 11-1 31" windstill , Nebel sM6 Das Tagesmittel der gestrigen Temperatur betragt -0 7°. Normale -21°. Selsnnsche Benchtc und Beobachtungen der Laibacher Erdbebenwarte (gegründet von der Krainischr» Sparlasse 1887.) (Ort: Gebäude ^,er k. l. Staats-Oberrealschule.) Lage: Nördl. Breite 46«<)3'; Östl. Länge von Greenwich 14°31'. Bcbenbcrichte: Am 20. Jänner gegen 20Uhr* 3b Mi-nuteu Aufzeichnung in Catania nnd Mineo. — Am ^2, Jänner gegen 4 Uhr 40 Minuten Stoß IV. Grabes in Messina; gegen 10 Uhr am gleichen Tsch!uach», von 2 bis 4 Millimeter» «uiakig start». uo,i 4 bis 7 Millimetern »slall», lw» 7 b>3 10 Milliiuelern »sehr starl" n»d illier «o Millimeter «a»her^ ordru'lich starl». - »'.'lllgeüieiüe Aodeu»»!-»l!e» bedeutet »ileichzeitia. auftretend-»Narle» Unrnlie a» alle» Vend?'»' Eleklroradiooraph „Ideal" (i Hotel „Stadt Wien"). I'rog ra.iaa.rn (271) vom 26. bis 28. Jänner 1910: 1.) Melila, dio letzten Ereignisse (interessant nach der Natur). — 2.) Das Ealkaublut. (Dio letzto Neuheit, ic diesem Bilde sieht man die Vaterlandsliebe und die Rchöneu Landschaften Balkans.) — 3.) Der Talisman dea Geiger? (prächtige Projektion in Farben, dio Sago von der Müllere-tochteri. — 4. Das Dienstmädchen als Vorsitzende (komisch). Kinematograph Paths (früher Edison). Programm f216) vom 26. bis 28. Jänner 1910: 1.) Eine Trauung in Algerien (nach der Nator, für uns zugleich komisch). — 2.) Mama, Papa and Baby (possenhaft). — 8.) Die vereisten Niagarafälle in Amerika prächtig nach der Natur). — 4.) Camargo (historische* Drama aus der Zeit Ludwig des XV.). — 5.) Das Dieust-mädchen haben sie erschlagen komisch). •%f lnematograph-Vorstdlungen for Studenten imö die jugenö W\ finden jeden Donnerstag und Samstag statt, nnd zwar wie bisher um 3, 4, 5 und 6 Uhr abends. ^m ^ Die Bilder werden vorher von der löbl. Landesregierung nnd dem löbl. Stadtmagistrate durchgesehen und voll* ^^ V kommen dem Beschlusse des löbl. Landesschulrates entsprechen. Zu zahlreichem Besuche empfehlen sich höflichst die Direktionen ______ 99Hol«»>3*l*6 und 99Ps**l»4s>**. Kurse an der Wiener Börse (nach dem offiziellen Kursl'latte) vom 25. Jänner MO. Die notierten «urse verstehen sich in znmici'waliniug. Die Noüerunss sämtlicher Ällie» und der «Diversen Lose» versteht sich per Stück, Geld Ware Allgemeine Staatsschuld. «lnhewiche Rente: .^/» lonver. st, uerftel. itrone» 95 30 detto (Iänn,-Juli) per Nasse U5 10 «b 30 4 2"/„ ö. W Noten ^Febr,-Äu l»eu« Llaatslose 500 fl. 4°/n 178 :l,^ 17" 25 1860er .. !W sl. 4«/o2<9-2bü- 1»«4«I ,. 100 fl, . . »2« - «32 - 18<««r .. 50 fl. . . 32« - »»2 - Dum.Pfanbl7r.il 180 fl, b"/° LV0 bo L9l 50 Staatsschuld der im Rrichsrate vertretenen Königreiche und Länder. Otfterr. Ooldrenlestluerfr. ,Go!d per «lasse .... 4"/„ 11? 25 ll? 4b Oesterr, Ne„te in Kronenwähr. steuerfrei, per Kasse , 4«/„ »ü l« 95 30 detto per Ultimo . , 4^7« 9510 N5 «0 Left. Inveftitionö Rente, steuer- fte!. Kr. per Kasse !!>/,"/» «5 2b 8b 4b Gisenbahn« Vt«at«schnlbuerschrt liiO kü Kalizilch« Karl Ludwig Bahn o. Lt.) Kronen, . 4"/„ 9480 »ö »n Nudolf Vahn, in Kionenwähr. fteuersrei, (biv. Lt,) 4"/» S49V 95 3« Vorarlbergei Bah», steurrsrei, 4«0 NNd 2000 Kronen 4"/« 84 90 95 9« q« E«««tSschuldverschrei. Lunaeu «bneftempelte Elstn. bahn Ällien. Glisabetll-Vahn. ^00 fl. tt.-M. h»/»/^ UüN 400 Kronen , 454 75 45L'7^> bttto i!in»Äudwel« 20» fl, » W, in Silber, b'/."/« . ^« _ 48«>_ Xtto LalzburgTirol 200 fl, « W, in Silber. b°/„ . . ;l9 — 42l'-»rrmslalVah't 2W und 2000 »lonen. 4»/o.....>«! — t92 Geld Ware Vom Etaatr ^ur Zahlung Ubcrnommenc Eisenbahn. Prioritätö»Ol»liliationen. Vöhm, Wes!l>al,l> lim, >«!»5. 400, -'00!'», »U.ooo znoürii 4"/o 85'45 9« 45 EllsabeihiUahn i, :^000 M. 4 ab lu"/<>......1l? - 118 — Elisabeth Bahn 400 u. 2000 M, 4°/n........K55011S50 ssrrbiüands-Äoibbahn E,n,188« 9720 98 2" delto Em, l!!04 96', Silber, 4"/n , 9«'10 97 10 Oalizische ,Nar! Ludwig-Äahn ^diu. St), Silber. 4"/„ , 95'75 9!>'75 U»a,-OllIiz,Äah„200fl,V. 5°» ,< 5 _, ,<'S — delto 400 u, 5000 « 3>/^/n 87^5 8t'2ü Vurarlberacr Aahn (tm, 1884 (div. Et), Silber, 4"/, . 95-30 96-20 Stantöfchuld der Länder der ungarischen Krone. 4°/„ ung, Goldrenlc per Kasse . 113-95 N4'5 4°/, dettu per Ultimo 11395 114 15 4°/, »na, Rente i» Kronenwähr,, steuerfrei, per Kasse . . 92 40 92-6N 4°/„ dettu per Ulliino 9235. !,Ä'5s> 8>/.«/„ dettu per Kasse , 82-25 «2 4ü Uug, Prümienanli-ihe i< 100 fl. 2lL 5 222 25 dctto u 50 sl, 2lS- 222 " Theih,.«cn,-Luse 4«/„, . . .155-80,6,-80 4°/« uua.. Grund 'tl.-Oblig. . »g-45 94 45 4"/u Iroal, u, slav. Grundentl. Obligationen .... 94 - S5- Andere öffentl. Nnlehen. Bosn, axdssanlelien (div,! 4°/, SL-75 9»'?5 Vosn, h ceg, ltisenb. Landes- Ainrhen (dlu,) 4>/,°/a , . W90 100-90 5°/n Donau-Nen.-Anleyen 1»7» lO2-25 —-' Wiener Aerlehrsanlehen 4°/„ . 9540 W40 deito 1900 4"/„ 95 «0 9« eo Nnlrhen der Stadt Wien . . U>>-— 102 — deltu (E, oder G) 1874 I2N-6" 12t-eo detto (1894).....93-25 84-25 detlo (Vas) v. I. ,888 . 9540 9S 40 detto (ltlelll,) V, I 1900 95>»5> 96 »5 betto (I>lv.«>v, 1,1902 97-1 98 05 detto v. I, ,908 , . . 9520 9l,»l) Börsenbau «nlrhen verlosb^o^ 95 90 9L-9" Russische Slaatsanl, v, I. 190« f. 100 k per Kasse . b°/o 1N110 ,01 0b delto per Ultimo 5°/« 101 lO,01 6« Vulg. Staals-Htipothelaiaulehen ,892......««/„ ,22 ll« 123 I!0 ! Gelb Ware Aulg. Staats Goldaulelhr 1907 f, 100 Kronen. . 4>/2°/<, 94 7b 95 75 Pfandbriefe usw. Vodrnlrcd», alln. üsterr., in 50 Jahre» derloebar . 4°/« 95 10 W!0 «0hm. Hypotlielenb,. »erl, 4°/« !»? — «?-« Zeotral, Vod.-,«rrd,.Vt,,üstrrr.< 45 Jahre vrrl. . 4>/l"/<, W1 50 102 — detto 65 I. uerl. . . 4°/« 97— »8 -Kied..I!!st,.üsterr.,f,Ljerl..Unt. U, Üsfcntl. Aib. ,lat. ^ 4"/a 94'20 9520 iiandesb. d, «ünigr, Galizicn u. Uodom., 57>/2I.rüctz. 4°/« 94- »5- Mähr, Hnpuihelenb,, verl, 4"/« 965,0 97 lO «, üsterr.Lllndes'Hhp, Anst,4°/» 92'üO 9750 delta inN. 2"/„Vr,verl. 3'/,°/„ «?"?b 88 75 detloK.-EchuIdsch,vcr!,3'/2"/° ^^0 88 5.0 detto verl.....4"/« 96-25 9725 Oestcrr,.nng. Banl. bO Jahre uerl,, 4"/» 0, W. ..- »«'b" 99 5.n detlo 4«/„ Kronen-W. . - 9«L0 9ü u„ Sparl.,Ersteöst..KOI,verl.4°/° 99 10 100 ,0 Eisenbahn-Prioritäts-Obligationen. Oeslerr, «ordwcstbahn200fl. E. 10450 lli5 bN Staal< ,21-20 Diverse Lose. (Per Stück,) ««zinsliche Lose. 3°/„ BodenlreditLose ltm, I88O 288 — 294-detto Em. I889 2?li - 281 — b"/n Donau «essul,'Lose ,00 sl, 280- 88-SerbPräm. AnI,p,,0OFr,«"/^ 104-50 1I0M) Unverzinsliche «ose. Vüdap. Vasilila (Domban) 5> fl. 26'— 3» ^- Kreditlose ,00 fl. . . . 526 — 53>; - Liani-Lose 40 sl. K,-M. , . 289— ?4!» ^ Ofenrr Lose 40 fl,. , . — — -'-PalfsyLose 40 fl, K.-M. , .238- -^ Nolen Meuz, öst, Ges, v„ 10 sl- «4'7b 687b Rote» Kreuz, »Nss, Ges. v,, ü fl. 3850 4250 Rudolf-Losc 10 fl...... 70- 76- Salm liosc 40 fl. K.-M. . . 282— »02-^ Türl. E, V-Nnl..Präm..Oblig. 400 ssr. per Kasse . . 231 50 234-5,0 d,ahrtsOes.,l., l, l. priu., 500 fl. K.-M. . 1059- 1065 Dux«l)de»bachcrNs!Ub.4(,0Kr.! U,8'— 622.V» Ferdinaiidü-Nordb. ,O0O sl.KM. !54,0 — 5440 -Knschan - Oderbersser Eijenbah» 200 st. S....... 360 - 361- Leinb. Czi>ri!,.Ias!y-L-iienbahn- Gesellschaft. 20U fi. T. . 557 5b 558b<> 2!und, usterr., 400 Kronen . .! 55?' - ü60-k>0 Oeslerr. Nordwcstbahü,2!!0fi.S. —-— -.--— detto (!it, «) 200 fl.E. P. Ult, —-- — - Pra„.D»xcr Eisenb, lOO st.abssst, 227- 228 Uo EtaatÄcisenb. 200 sl, S. per Ult.! 754-75 ?55?i> Eüdbah» 2<»> fl. S. per Ultimo I25'0O 126 L Lüdnorddrutsche Vcrbindungsb- 200 fl, N.-M..... —— -'— TranspurtneseNschast, internat., A.-ft!.. 2<>o Kronen . . - !»5'- 115 — Ungar. Westbahn (Raab-Graz) 200 fl, S....... 404-— 407 — Wiener Lolalb. Alt. Ges. 200 fl. 220— 230- ! Nanlen. ! «nglo Oestcrr, Vanl, 120 fl. . 31Ü-50 31750 Vanluerein, Wiener, per Kasse —-- -' detlo per Ultimo 547 - 5^8 — Bodenli..N»st..alln.llst..3 b80- Kreditanstalt siir Handel und j Gew., 320 Kr,, per Kasse . —- —- detto per Ultimo 672 ^> U73-25, Nreditbanf. unss, all,,,, 20« Kr, 789 U0 790-6" Dcpllsttcnban!. allg, 200 fl, . 4«8'— 47l — Eölompte - Gesellschaft, nieder- österreichische, 400 Kronen 6l4'— l»ß-5o Giro- u. Kasse»«,, 3Sr., 200 fl. 4««'— 47« - Hüpothelcndl,, «st,, 200 Kr, 5«/„ 338'—. 33«.»- Uändrrbanl.ost ,200sl., P.Kasse —-—I . -. dctlo per Ultimo 504-70 5l)ü 70 »Merlur», Weckselstnb.-«ltien- Gesellschaft. 200 fl. . . . «42- «45 - Oesterr.-u!!g,Äanl, 1400 Krone» i??»--^?»« — Unionba»!. 200 fl..... 59425! 59475 Uülonliani. bühmische, Kwfl. . 253 50 2545" Verlehrebanl. allg,. 140 fl. . «56 — 357 — Industrieuntcrnehmunssen. i Äaugesrllschaft, aNaeni, «slerr., 100 sl........u,'— 2l?-?0 Vrüxrr Kohlenbergbau-Gejellsch. 100 f!........! 78«-— ?9b'„, Eisenbnhnverlehrs Anst., österr.! 10» sl........! 462'- 466- - Eisenbahuw.Le h«., erste, lOOfl. l»4— 137-»Elbrmühl». Papierfabrik ,md Üjerl.Gcscllschast. 100«. . ll»— ,«« .. Eleltr Ges., allg österr., 200 fl, 4O4-. 4(>« — Elellr.Gei, intern,, 2<>0 fl. . — — — — Elellr, Aliien-Ges,, vereinigte . LL0-^- 2b«-z0 Hinteruerger Pair,-, Zmidh.- u, Wet.ssabrit. 400 Kronen . ,120- i«i»-- Llestüg, r Vranerci ,00 fl. . . 208— 2,2' - Muntnü-Gcs., öst, alpine, ,O0fl 74» 2b ?49:i» «Poldi-Hütle., TiegelguUlahl- F.-«lt.Gesel Salgo Tarj. Steinlohlen lW fl. 63K 50 «3»-^ «Schlögelmühl». Papiers.. 200 sl. —— , .^ «Schooüiza», Ll.G, fllr Petrol.- Industrie. 500 Kronen . . b8?'— 54? . »Steyrer.nühl», Papierfabril u. Verlagsnesellschaft . . . 40ü — 4ü«- Trifailer Nohlemu.-Hes. 70 fl. 298— 202 — Tür!. Tabalregieges. 200 Fr. per Kasse........—-— _.... dellu p«r Ultimo ^70- 37L-- Wassrnf.Ges,. östcrr. ,uosl. . 713- ?,?-, Wiener «aussesellschalt, 100 fl. 181- 1»«.. Wleneibergcr Ziegrlf.-AIt.-Vts. ?40- ?«- Devisen. Kurze Lichten «nd Scheckö. Nmsterdam.......t»»-—» ,»8-- Deutsche Va»lpl«hc . . . .»17 50, ,770 Italienische »anlplöhe . . . 34 «b» >b,d>> London........24«- 2 «080 Haris......... «»'4^ 95 «s St. Petersburg......2l>4'85 255'2l> 8ürlch und Äascl.....9äL?li 9ü-<^> Valuten. 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