MM» gt. «iS. N.S» ». H.SB. CBM efe frf$rtmt boi ber fnrnt »efc »rot tmb tttbrit mu eetORtt (t(»ea. Daß mtfttt Ätefc« tu btt Schule lernen Utib enfm ©trift nicht „hr betteln ee^ea. ®. feetwejfi. Ser e6rttratgw.ro. Zentralorgan des Oesterreichische» Eisenbahn-Personales. Sprechstunden sticd [ttre Tag mW K ^tto^me bei Somu mid Sfeiettnge »Ml 10 Uhr eermittajs bis VH Uhr nachmittags. Insertionsprers: Die einbettige Millimeterzeile oder beten Raum 14 Heller. ®ci Iahreraustrag Nabatt. KedM?n: Wien VA, Brcinhausgaffe 84. Rcd-ktionsschlub: Zwei Tag« vor bk» Erschein«, de» Blatte». Abonnements-Bedingungen: Halbjährlich.........................Kr. 2-88 Ganzjährlkch ............... „ 576 Für das Deutsche Reich ganzsährlich Mb. 6'—. Für das übrige Ausland ganzjährlich 9 Franken. = Erscheint jeden 1., 16. und 20. im Monat. Rr. 12 Wien, den 20. April 1914. 22. Zahrg. Sin Bierteljahrhundert Maiseier. Auf dem Internationalen Sozialistenkongreß in v a r i § im Jahre 1889 wurde der Beschluß gefaßt, das .-Proletariat der ganzen Welt möge an einem und demselben Tag des Jahres die Arbeit ruhen lassen, um zu Manifestieren für den Achtstundentag, für die politische Gleichberechtigung, gegen die wirtschaftliche Unterdrückung, gegen den Krreg und für den Völkerfrieden. Dieser Beschluß hat in der ganzen proletarischen Welt begeisterten Widerhall gefunden und das Spieß, bürgertum, das die Revolution im Anzug sah, zittern gemacht. Seitdem sind 25 Jahre verflossen. Das Pro-letariat hat sich zur Macht entfaltet, ein Riesenheer von Arbeitern ist organisiert, durchdrungen vom sozialistischen Geist, vom proletarischen Klassenbewußtsein. Ein Vierteljahrhundert demonstriert das Proletariat aller Länder am 1. Mai für seine Forderungen. Am heurigen 1. Mai, dem 25. seit dem Pariser Kongreß, werden ohne Zweifel noch gewaltiger und imposanter den Herrschenden die Forderungen der Arbeiter entgegengestellt werden. Nur wenige Tage noch trennen uns von dem größten proletarischen Kampfestag dem 1. Mai. Notwendiger denn je ist es, daß in diesem Jahr die gewaltige Krastanstrengung gemacht wird, mit diesen Tag würdig zu begehen. Die Klassenkämpfe nehmen an Schärfe von Zng zu Tag zu. Die Arbeiterschaft Oesterreichs hat die Maifeier sedes Jahr würdig begangen. — In Oesterreich, im Land der Reaktion, der nationalen Verhetzung, beherrscht dom Großmachtsdünkel der Besitzenden und ihre Regierungen, hat die Arbeiterschaft große Aufgaben zu erfüllen, Hunderte von Millionen Kronen wirft man dem Nimmersatten Moloch Militarismus in den Rachen, wodurch der Völkerfrieden immer mehr gefährdet wird. Der 1. Mai gilt dem Kampf gegen dieses Spiel mit dem Kriegsbrand. Es gilt aber auch für die protzen Forderungen zu demonstrieren, die das Volk hinausführen sollen aus der heutigen Zeit der Sorgen und Bedrückungen in eine freie und glückliche Zukunft, für den Ausbau des Arbeiterfchutzes, für gründliche Sozialpolitik. Es gilt die feindlichen Mächte der Kultur zurückzuschlagen. Arbeiter, Arbeiterinnen! — Gestaltet den 1. Mai zu einer wuchtigen Kampfesausage an die herrschende Klasse! BSBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBHBBBBBBB Kultur und KlassenlauA. Wenn der blöde Philister vom Klassenkampf hört, so sträuben sich ihm die Haare und eine Gänsehaut jagt über sein Kehrseite. Er sieht im Geiste wüste Mordgesellen und entmenschte Weiber, die im wilden Handgemenge aneinandergeraten, und ihre vereinte Roheit gegen ihn, gegen Religion, Ordnung und Sitte, gegen Kunst und Wissenschaft und schließlich auch gegen das Palladium des sittlichen Staates, gegen das Eigentum, kehren. Du schaust den Geist, den du begreifst, nicht mich! So darf der Geist des proletarischen Klassenkampfes auf die schreckhaften Phantasievorstellungen des geängsteten Pfahlbürgers antworten. Der Klasienkampf ist nicht ein zügelloses Dreinschlagen roher Söldnerheere, er bedeutet nicht eine wilde Entfesselung bestialischer Instinkte im Menschen, sondern er ist d i e Zusammenfassung d e r stärksten und wertvollsten Kräfte unserer Zeit zur Erkämpfung der .höheren und humaneren Kultur einer ko m-Menden Zeit. Im proletarischen Klassenkampf der Gegenwart vollzieht sich wieder einmal das uralte, gewaltige Ringen der Menschheit um eine höhere Stufe der menschlichen Gesittung. Wer noch niemals zuvor ist dieses Ringen mit solcher qualitativen und quantitativen Stärke geführt worden wie heute im Befreiungskämpfe des Proletariats. Niemals zuvor haben solche unübersehbaren Millionenheere im Feld gestanden, nie zuvor haben die Vorkämpfer der neuen Zeit die große, geschichtliche Bedeutung ihres Kampfes so klar erkannt und so bewußt gefördert wie die klasienbewußten Arbeiter von heute. Aber weil die Arbeiter ihren Kampf als die Erfüllung einer weltgeschichtlichen Aufgabe voller lieber« zeugung führen, so wirkt er zugleich auf sie selber, auf jeden einzelnen von ihnen erhebend und veredelnd zurück. Sie fühlen die Verantwortung, die sie vor den kommenden Geschlechtern tragen, und diese Verantwortung, diese freiwillige Erfüllung einer ernsten Kulturpflicht weckt in ihnen die stärksten seelischen Antriebe, belebt in ihnen die intellektuellen Kräfte und schärst ihnen den Blick und das Gewissen für die höchsten und reinsten Ideale der Menschheit. Was wäre die Arbeiterklasse seelisch und geistig ohne den Klassenkampf! Eine amorphe, eine tote, schwerfällige Masse, ein Haufe verächtlicher und demütiger Sklaven. Der Klassenkampf hat die Arbeiter zum Selbstbewußtsein, soweit der einzelne in Betracht kommt, zum Klassenbewußtsein, soweit es sich um sie als Gesamtheit handelt, emporgehoben. Nicht bürgerliches Wohlwollen, nicht väterliche Fürsorge des kapitalistischen Staates hat dem Arbeiter die Augen geöffnet für die Befreiende Bedeutung des Wissens, für die veredelnde Wirkung der Schönheit und Kirnst, für die erhebenden Reize der Natur. Ginge es nach der herrschenden Klasse und ihrer staatlichen Organisation, so tappten die Arbeiter blind und gefühllos an dem goldenen Ueberfluß der Welt vorbei. Der geschmähte Klassenkampf, die unermüdliche Organisation?- und Agitationsarbeit des Proletariats, Partei und Gewerkschaften, sie sind es, die den Arbeiter aus dem entmutigenden, hoffnungslosen Zustand _ der Unterwerfung unter „ewige" und „unerforschliche" Mächte herausgehoben und auf das feste Fundament des hoffnungsvollen Kampfes gegen vergängliche und in ihrem Eigennutz und Klasseninteresse sehr wohl zu entlarvende gesellschaftliche Kräfte gestellt hat. Aufklärung und Bildung, das sind die Mittel, durch die die moderne Arbeiterbewegung von Anbeginn an auf die Arbeiter eingewirkt hat, um sie zur Erkenntnis ihrer Klassenlage und ihrer gesellschaftlichen Stellung zu bringen. Nicht eine seichte Aufklärung über tausend gleichgültige Dinge, nicht eine oberflächliche Bildung zum Nutz und Frommen des einzelnen an und für sich, sondern Aufklärung und Bildung, die Licht in das' Dunkel der sozialen Verhältnisse bringen, die den einzelnen feine Aufgabe als Mitglied des Ganzen, als Angehöriger seiner Klasse erkennen und erfüllen lehren. Solche Arbeiterbildung setzt sich enge Grenzen, sie muß sie sich setzen, wenn sie nicht zum planlosen Umherirren auf dem weiten Ozean des Wissens werden soll. Aber diese Grenzen setzt sie sich selber, sie läßt sie sich nicht vorschreiben von der herrschenden Klasse. Nicht eine stümperhafte Erweiterung der ungenügenden Volksschulbildung ist das Ziel unserer Arbeitcr-bildung. Die Hebung der Elementarbildung ist Sache der bürgerlichen Gesellschaft, und wir_ zwingen sie dazu durch unseren Einfluß in Reich, Staat und Gemeinde. Noch weniger kann eine hilflose und ärmliche Nachahmung der höheren Schule unser Ziel sein; cs fehlen dafür alle Voraussetzungen. Auch die Pflege der Berufs- und Fachbildung können wir uns nicht zum Ziel setzen. Dafür reichen unsere Mittel nicht, und wir haben als kämpfende Arbeiter auch kein Interesse daran; dem Bürgerlichen Staate liegt diese Pflicht ob. Als ein Produkt des Klassenkampfes ist unsere Arbeiterbildung entstanden, der Klassenkampf bestimmt auch ihr Ziel und ihre Grenzen. Alles, was dem Klassenkampfe nützt, ist wert, von der Arbeiterbildung erfaßt zu werden; was im Klassenkampfe gleichgültig ist oder ihn gar schädigt, lehnen wir als Gegenstand unserer Arbeiterbildung ab. Das bedeutet eine Beschränkung. Aber aus dieser Beschränkung erwächst doch zugleich eine große Kraft im Hinblick auf das erstrebte Ziel, und keineswegs bedeutet diese Beschränkung eine engherzige, kleingeistige und kurzsichtige Abschließung des Menschen gegen seine Umwelt und gegen die tausendfachen Anregungen des gesellschaftlichen Lebens nnd der Kultur. Wenn der Klassenkampf die große Konzentration aller vorwärtsdrängenden Kräfte der Gesellschaft auf das eine große Ziel der zukünftigen sozialistischen Gesellschaft ist, so ist er zugleich auch der sicherste und zuverlässigste Hüter aller wertvollen Güter der Kultur. Die Bilderstürmer früherer Zeiten waren keine Sozialdemokraten, und die frevelhafte, rohe Zerstörung eines wertvollen Gemäldes, wie sic unsere Tage erst wieder gesehen haben, ist nicht von einer proletarischen Kämpferin, sondern von einer bürgerlichen Frauenrechtlerin verübt worden. Obwohl die Massen der organisierten Arbeiter von den Machthabern der heutigen Gesellschaft rücksichtslos ausgesperrt werden vom Genuß der Schönheit, obwohl man leinen Finger rührt, um sie zum Verständnis von Wissenschaft und Kunst zu erziehen, rührt doch der kulturell rückständigste Arbeiter seinerseits nicht einen Finger, um Güter der Kultur zu schänden. Der Klassenkampf, die Erziehung der Arbeiter durch den Klassenkampf zur Mitarbeit am Aufstieg der Menschheit, selbst wen» dieser Aufstieg dem Kämpfer von heute persönlich nicht mehr zugute kommt, sondern erst seinen Kindern und Kindeskindern — sie haben die Arbeiter zur Achtung vor der Kultur erzogen. Aber auch zugleich zum Kampf um die Kultur! Nicht einige wenige sollen die anmaßenden Nutznießer der Kultur bleiben, sondern Wissen und Kunst, Schönheit und Lebensfreude sollen Gemeingut der Menschheit werden. Wenn deshalb dereinst die große Stunde des kämpfenden Proletariats schlagt, wenn die Expropriateure erpropiiert werden, wenn die Arbeiterklasse die politische Macht mit starker Hand ergreift, so braucht die Menschheit um ihre höchsten Güter nicht zu zagen, denn: Vor dem ©Haben, wenn er btc Kette bricht. Vor dem freien Menschen erzittert nicht! Verschlechterungen ohne 8nde. $3eg mit den 18—Ostündigen Arbeitstag. Die alten Zeiten sollen für die Eisenbahner wieder-kehren. Bei der Entlohnung geht es nicht recht. Die Lebensmittelpreise sind gestiegen, die Abgaben an den Staat, an die Gemeinden gewachsen, allüberall heißt es für die biederen Staatsbürger, wie der Wiener urgemütlich sagt: „Zahlts Krowotten". Angesichts dieser Sachlage und dem erwachten Selbstbcwußtsein der Eisenbahner gegenüber bleibt nichts anderes übrig, als den Eisenbahnern zumindest so viel zu geben, als die Mehrauslagen betragen. An eine Reduzierung der Gehälter, der Löhne, ist darum nicht zu denken. Geht es also nicht auf dieser Seite, so auf der anderen. Und diese andere i Seite ist die Arbeitsleistung. Die Normierungskoni-' Mission wird entdeckt, sie geht hinaus, ergründet, und | das Ergebnis des Ergründens ist ein Reduzieren, ein I unentwegtes, unbekümmertes Reduzieren der Arbeitskräfte. Der Zeitpunkt ist gut gewählt. Die Balkanwirren haben speziell die Wirtschaft Oesterreichs lahmgelegt, der Verkehr sinkt, weniger Güter sind zu transportieren, : und nun kommt — das „Anpassen" an die neue Situation. Das Anpassen besteht natürlich in nichts anderem als im Personalreduzieren. Und nun ist der .tzöllenbrei auch schon gebraut. Die Normierungskommission hat WW-- Der „Eisenbahner" erscheint in einer Auflage von 50.000 Exemplaren. "WW die Aufgabe, abgesehen von allem anderen, das Personal zu reduzieren. Da iornrnt die Notwendigkeit von Reduzierungen auf Grund dos sinkenden Verkehrs hinzu, und sogleich werden die Reduzierungen natürlich nicht mehr oorgenommcn, weil cS im Plan der Normierungskom-Mission beileibe nicht gelegen war, zu reduzieren, sondern — weil es der schwächere Verkehr „naturgemäß' bedingt. So ist die Situation gegenwärtig, nicht nur bei einer Kategorie, sondern bet allen Kategorien. Einer wirb der freie Tag genommen, der anderen gekürzt, hier wird die Arbeit durch Abziehen eines Mannes „verdichtet". dort die Ruhezeit unterbrochen, Nebenarbeiten, die früher von einem ständigen hiezu bestimmten Personal verrichtet worden sind, werden nun in Anbetracht des Umstandes, „daß der Verkehr ja geringer," der Kategorie hinaufgepölzt, und das andere Personal wird entlassen. Und so geht es fort, mit und ohne Grazie, zumeist jedoch ohne, und alles das mtr „wegen des schwachen Verkehrs." Und so ist man bei den Bahnwärtern auf Strecken nttt durchaus nicht schwachem Verkehr, pünktlich wieder zum 18/9stündigen Dienst gekommen. Der 18/9stündige Dienst in Oesterreich hat seine Geschichte. Er t ft 'zu m Strafausschließ ungsdienst bei Anklagen wegen nachlässiger Verrichtung der Dienstangelegenheiten geworden! „Angeklagter, bekennen Sie sich schuldig?" So fragten in unzähligen solchen Fällen die Richter. Und als Antwort schallte ihnen immer entgegen: „Nein, ich war übermüdet und konnte beim besten Willen den Dienst nicht inehr versehen." Und gingen die Gerichte dann näher auf die Sache ein, dann erfuhren sie, in der siebzehnten, achtzehnten Stunde des Dienstes war das Malheur passiert! Da leuchtet ihnen dann ein, daß die Müdigkeit den Mann behinderte, daß ein Mensch, der, wenn man alles genau in Erwägung zieht, nur einige Stunden Zeit zur : Ruhe hat, unmöglich in der 16., 17, 18. Dienststunde noch so frisch sein kann, um den strammen Anforderungen des Dienstes nach jeder Richtung hin gerecht werden zu können. Und die Freisprüche von Anklagen, die zum Inhalt hatten, daß der Angeklagte auf das Leben seiner Mitmenschen, den Reisenden, nicht genügend acht gegeben hatte, mehrten sich. Allmählich begann die öffentliche Meinung sich dann zu regen, und „i n Oe st erreich ist das Leben, die körperliche Sicherheit des Publik u m S gefährdet, weil die Bedien st eten überbürdet, i n überlanger, sinnloser Arbeitszeit abgehetzt, und daher außer st a n d e sind, mit Um-sicht für das Leben und die körperliche Sicherheit der Reisenden sorgen zu kön-n e n", so heißt es bald allgemein. Und die Umkehr kam, mußte kommen. Das war damals, vor Jahren, in Zeiten, die gegen die heutige Zeit, als die Zeiten des schwachen, unentwickelten Verkehrs bezeichnet werden müssen. Damals, wo es fast durchwegs nur eingeleisige Strecken gab! Und heute, wo der Verkehr trotz der Krise noch immer stärker ist, wie er damals gewesen, wo er mit dem Abflauen der Krise von Tag zu Tag wieder zu-nimmt, und streckenweise so dicht wird, daß er nicht bewältigt werden kann, heute in der Zeit des sich gewaltig dehnenden und streckenden Verkehrs, heute kommt man wieder auf den Dienst von ehemals zurück. Der Dienst, der dazumal, beim schwachen, unentwickelten Verkehr, schon als ein Greuel, als ein nicht zu leistender betrachtet worden ist, der soll heute zweckentsprechend sein, soll genügen; ihn rufen die Bahngewaltigen, die nicht von Gottes, wohl aber von Vaters, Onkels und Tantens Gnaden dazu berufen sind, den Bahndienst zu leiten, als sozialpolitische Errungenschaft der Neuzeit aus. Um den Unsinn ganz zu verstehen, muß man sich den Dienst ein wenig vergegenwärtigen. Es ist nicht gut, daß der Mensch nacheinander Nachtdienst verrichtet; das ist zum Prinzip im Eisenbahndienst geworden. Die Erfahrung und die ärztliche Wissenschaft sagen uns, daß die Ruhe beim Tag eigentlich keine Ruhe ist. Die Leber, die Milz, die Nieren, der Magen, sie brauchen zum Verrichten ihrer den menschlichen Körper erhaltenden Tätigkeit das Sonnenlose der Nacht. Beim Tag, im Sonnenschein, ist ihre Tätigkeit erschlafft, eine organisch fruchtbare Tätigkeit entwickeln sie nur in der Nacht. Und wo diese für den Menschen notwendige Tätigkeit von den verschiedenen Organen nicht verrichtet werden kann, dort sind die Menschen abgespannt, müde und nicht lcbenS-kraftstrotzend. Daher ja auch der Schichtwechsel in kontinuierlichen Betrieben. Eine Woche Nachtarbeit, eine Woche Tagarbei, darauf bestehen sogar die Unternehmer. Für den Eisenbahnbetrieb ist eine Woche Nachtarbeit zu viel. Nirgends muß der Mensch so im Gebrauch seiner ganzen Kräfte sein als im Eisenbahnbetrieb. Diese unheilvolle Kraft, die mit der Abfahrt der Maschine los-gelassen wird, kann in jeder Minute, in jeder Sekunde ungeheures Unheil stiften. Dem vorzubeugen, dazu ist der Mensch, der Eisenbahnbedienstetc berufen. Wehe, wenn er im kritischen Moment versagt! Um ihm physisch die Möglichkeit zu geben, Vorbeugen zu können, läßt man ihn nicht Nächte hindurch im Dienst stehen. Das ist Prinzip. Verletzt der 18/9stündige Dienst nun da8 Prinzip? Sehen wir zu. Um 6 Uhr abends ist der Mann den ersten Tag frei. Um 3 Uhr früh hat er schon im Dienst zu sein. Diese Nachtruhe ist hin. Denn um 1 Uhr, längstens % 2 bis 2 Uhr muß, insbesondere der Ablöser, der ja nicht immer neben der Schiene wohnen kann, aus dem Stroh. Diejenigen, die keine Äblöser sind, in Wächterhäusern wohnen, die haben wieder das Gute, von den vorbeipfauchenden Zügen _ und — in allen Wächterhäusern von der Diensttätigkeit des AblöserS im Schlaf gestört zu werden. Am zweiten Tag ist der Bahnwärter um 9 Uhr abends frei, um 6 Uhr früh ist er im Dienst. Diese Nacht ist die zweckdienlichste für ihn. Sie ist nicht lang, ist für ihn viel zu kurz, hat aber gegen die andere den Vorteil, daß die Ruhestunden wirklich in die Nachtzeit fallen. Am dritten Tag ist er um 12 U h r nachts frei. Die Nacht ist hin. Er kommt erst spät nach Mitternacht inS Bett. Am vierten Tag ist er um 3 U h r m o r-gens frei. Von einer Nachtruhe ist da keine Rede mehr. Am fünft Tag ist er um 6 Uhr morgens frei. Hat also Nachtdienst, und bat zwei Nächte schon keine Nachtruhe. Am sechsten Tag ist er um 9 Uhr morgens frei. Hatte Nachtdienst und die dritte Nacht keine Nachtruhe. Am siebten Tag ist er um 12 Uhr mittags frei. Hakte, schon die vierte Nacht keine Nachtruhe. Am achten Tag ist er um 3 Uhr nachmittags frei. Um 12 Uhr nachts hat er im Dienst zu sein. Hatte die fünfte Nacht schon keine Nachtruhe. Am neunten Tag ist er wieder, wie begonnen, um 6 Uhr abends frei, hat um 3 Uhr morgens im Dienst zu sein, und hat damit in der sechsten Nacht so etwas wie eine Ahnung von einer Nachtruhe genossen. Erst am zehnten Tag hat er wieder,von 9 Uhr abends bis 6 Uhr morgens frei und sohin, nach sieben Nächten, für sich eine Nacht, wo er sich in einigen Stunden ausruhen soll. In sieben Nächten hat er fünf Nächte überhaupt keine Nachtruhe: die sechste Nacht ist so eine Art Verkünderin, der Vorbote einer kommenden Nachtruhe, und erst i siebenten soll er sich in einigen Stunden für. bte. o 0 fallenen Nächte entschädigen. Man sieht: Der / stündi ge Dienst hebt die Nachtruhe au und durchbricht das Prinzip,.Eisenbahn Bedienstete i m exekutiven D r e n st h r nl ^ einander nicht in der Nacht zu beschai tige n. 11 nö diesen Dienst hat man heute ti Strecke n ein geführt, in welche n e t l i w r 5 0 h i S 6 0 Züge innerhalb 24 Stunden vrl. kehren! Das k. k. Eisenbahnministerium hat natürlich eine AuSrede. Darin ist es nicht klein. Die Bahnwärter können im Dienst — in den Zugspausen sich ausruyem Ausruhen; kann er sich hinlegen und ruhen?... ^°nn nickt er doch ein. Und gerade dieses Ausruhen , dwl^ Vorbereiten für den ermüdeten, unausgeruhten 5lorpei zum Einschlafen, gerade dieses ist es ja, was den Bahi -Wärter in Gefahr bringt einzuschlafen und den Verkehr der Fürsorge der Spatzen zu überlassen und w namenloses Elend über sich, die Seinigen und andere zu bringen. Ein den Dienst halbwegs gewissenhaft versehender Bahnwärter wird sich just vor diesem „Aus-ruhen", auch wenn es möglich wäre, Hüten. Und wenn es wo möglich ist, ist gerade dieses Ankämpfen, dieses Hüten vor dem Einwirken, das Furchtbarste. AM* reibendste für den Bediensteten. Glücklicherweise ist e- fast nicht möglich, und das k. f. Eisenbahnministernun phantasiert einfach, wenn es von den Ruhepausen spricht-Wenn innerhalb 24 Stunden 50 bis 60 Züge verkehren, wann ist da ein Ausruhen möglich? Dazu kommt, daß der Lastenverkehr, um den Personenverkehr nicht zu beeinträchtigen, allgemein in die Nachtstunden verlegt worden ist. Die Züge sind demnach so verteilt, daß keine langen Pausen möglich sind, und so fällt für den Kenner der Verhältnisse die Ausrede mit der Möglichkeit des Ausruhens während der Pausen in sich selbst zusammen. Und schon kehren auch die Urteile der alten Zeiten wieder. Wieder ist ein Bahnwärter, dem man mit Gewalt den 18/9stündigen Dienst aufgehalst hat, angeklagt, weil ein Unglück geschehen. Und als er erklärte, was für einen Dienst er habe/wird er freigesprochen. Denn den Gerichten leuchtet es ein, daß ein solcher Dienst nur unheilbringend ist. Dem k. k. Eisenbahnministerium, oder besser gesagt, einigen Herren darinnen, leuchtet es noch nicht ein. Sie wollen versuchen, ob es nicht doch vielleicht geht. Wir wissen den Herren einen Rat. Verschiedene bürgerliche Leute, die wissen wollten, wie es den Arbeitern beim Tagwerk ergeht, legten Arbeitskittel an und arbeiteten unerkannt mit. Dieses Beispiel wäre ein Mittel für unsere Sparreformersinner im k. k. Eisenbahnmini-fterium, den Dienst recht aut kennen zu lernen und hernach am besten sparen zu rönnen. Wer ist im k. k. Eisen-bahnministerium bereit, auch in diesem Fall das Probieren über das Studieren zu setzen? Für die Bediensteten gibt es aber nur einen Ruf, er ist schon im Titel gelegen-und lautet: Weg mit dem 18/9stündigen Arbeitstag, der den Bediensteten Leben, Gesundheit und Freiheit raubt und die Reisenden an Leben und Gesundheit gefährdet Gelesene Nummern des „Eisenbahner" wirft man nicht wcfl, sondern gibt sie an Gegner und Indifferente weiter. Feuilleton. Eepps Geisterstunde. Von oben her gesehen begann der Sepp mit einem uralten Filzhut von unbestimmter Farbe; unter dem zackigen Hutrand hervorlugend: graue, strähnige Haare, die vorn in ein runzliges, faltiges Gesicht fielen, darin Alter und Pfiffigkeit nisteten; weiter hinab: eine ausgefrauste Jacke, eine mit einem :)iiemen irgendwie im Kreuz befestigte zerschäbte Hose und schuhähnliche Leberruinen an den Füßen — das war der Sepp MooSlacher. Und so saß er am blanken,, spiegelnden See. Er lachte hell aus sonnbeglänztem Gesicht — der See, nicht der Sepp. Nein, der nicht! Der zeigte ein verwurzeltes, grimmiges G'schau, vielleicht das grimmigste seines Lebens. Seine Blicke spielten zur Seite, nach dem wasserumspülten Steinblock hin, auf dem ein nacktfüßiger Bub die Beine baumeln und glatte Kiesel über das Wasser fitschen ließ. Lange und unbewegt sah der Sepp dort hinüber, lange, als erwöge er einen verflixten Plan. Dann sagte er so verhalten, daß eS der Bub grad hören konnte: „Anderl, geh amal her!" Der Knirps verdrehte nicht einmal den Kopf, ließ den Steinvorrat seiner Taschen langsam und Stück für Stück über die blaue Flut pfeifen. Stück für Stück. Nach dem letzten Stein ging er mit fragendem Blick auf den Alten los. .Anderl, hob i dir net oft a Pfeifen geschnitzt?" „Dös hast scho . . Pause. .Ander!, du kannst schreib'm, gel?" .Na, bös glaab il" .Diehgst, Anderl, da schreib mir amal" — Sepp fingerte in seiner Hose herum, brachte einen alten Bleistiftstummel und ein Stück braune» Packpapier zutage — .schreib mir amal, woa» i dir sag." Anderl sah schon stolz am Boden, faltete da? Papier, leckte am Bleistift und horchte. Da kniff Sepp die kleinen wimperlosen Augen noch mehr zusammen, bekam ein paar tiefe Denkfalten in die Stirn und begann ruckweise, in langen Pausen zu diktieren: „Ihr habtS mich in den Tod getrieben und ich geh im See und ich werd den Herrgott alles verzählen. Josef Mooslacher." Als der Bub das Ganze noch einmal selbstgefällig über-XaS, schrak er mit großen Blicken auf. In den See wollte der Sepp! Der aber nahm ihm das Papier auS der Hand und sah ihm mit einem langen stieren Blick unverwandt in die Augen. Mit einem Blick, vor dem der Bub entsetzt zurückwich............. Und als der Sepp gar die knochige Hund nach ihm ausstrcckte, da tat das Anderl einen Luftsprung und flüchtete über die Seewiese hinweg. Weit draußen blieb er' noch einmal mit großen Augen stehen, sah den Sepp nicht mehr, sah nur etwas Dunkles durch die Luft sausen und in den See plumpsen. . . . Einige Sekunden starrte Anderl gedankenlos ins Blaue, dann jagte ihn das Grausen über die Wiesen hin dem Dorfe zu. Sepp hockte am Seeraud und glich in seiner Starrheit einem Stein des UfergeröllZ. Nur seine kleinen wimperlosen Augen lebten und glommen über die Seewiese hin zu dem Dörfchen, dessen Häuser sich drüben am Berghang verzettelten. Daß doch der Herrgott ein Donnerwetter in diese Dächer ge-schickt hätte! . . . W„s man den Sepp da drüben schon gewürzt hatte! Solange er sich noch rühren und den Bauern die Arbeit machen konnte, war's noch angegangen. Aber seitdem ihm nun auch noch die Gicht in die alten krummen Knochen gefahren war, ging er bei den Bauern reihum wie ein alter Gaul, dem da» Futter unter Schimpfen und Schelten gereicht wird. Wie gestern . . . Himmelherrgottssakrament! Gestern war der Girglhof an der Reihe gewesen, den Sepp zu beschäftigen und zu beköstigen, lind da hatte der Bauer zur Bäuerin geschimpft: „Wann uns der Herrgott nur uittal von dein alten Haderlump erlösen tat! Wie lang soll er der Gemeind eüba noch zur Last lieg'n, der Dorflump?" Und heute gar — heute hatte der Gemeindevorstand den Sepp gar einsperr'n wollen, weil der Sepp im Gemeindewald einen Hasen in der Schlinge gefunden hatte! Wo doch der Sepp gar keine Schlinge gelegt hatte! Konnte er dafür, wenn ihn der Herrgott einen lebendigen Hasen finden ließ? Sepp spie in weitem Bogen ins Wasser. Er fühlte: etwas mußte geschehen, sonst würde sein Kreuz da drüben im Dorf immer ärger. Wenn er jetzt zum Beispiel wirklich in den See ginge . . . Man würde das Papier finden, alle Dörfer würden erfahren, wie schlecht man den Sepp im Seedorf behandelt hatte, die Obrigkeit würde daherkommen und würde fragen: „Was habt ihr dem Sepp getan?" Vielleicht würde sogar der Kaiser auf den Tisch schlagen . . . Sepp zog seinen Kittel vom Leibe, legte ihn ins Wiesen-graS, packte den Hut nach innen, legte den Zettel obenauf, beschwerte das Papier mit einem Stein und wiegte den alten Kopf befriedigt. Sah das nicht alles schon aus wie eine richtige Leiche? Sakra, was die im Darf für einen Schreck kriegen sollten... AIS er aufsah, war es ihm, als würde es da drüben um die ersten Häuser lebendig, als kämen helle Hemdsärmel und wehende Kopftücher auf den See los. Da duckte sich Sepp noch mehr und schlich mit steifem Buckel dem Wald zu, der sich dunkel au die Südseite des SeeS heranschob. Mochte das Dorf erst einmal seinen Schreck kriegen — mit dem Ersäufen eilte es nicht; der See lief dem Sepp nicht davon. Erst weit im Wald drin wagte der Sepp seinen Rücken wieder gerade zu richten, strich zwischen den Bäumen dahin und hatte ein Lachen um die pfiffigen Mundwinkel. Am Rand einer Lichtung, auf deren Moos die Sonne goldige Kreise brannte, warf er sich lang ins Warme, lächelte ins Leere und malte sich aus, wie die aus dem Dorf jetzt den See mit langen Stangen absuchten und klagten: „Dös braucht' er uns a net anz'tean, der Sepp ..." * Still und schwarz lauerte der See im Abenddunkel. Dünne weiße Nebelschleier zogen über dem Wasser. Durch die Wolkenwände des NachthimmclS stahl sich ein ärmliches Stück Mondscheibe. Ihre Strahlen fielen mit dünnem Schein auf de» Seerand hernieder und zitterten über einen grauen Kopf hinweg. Der gehörte dem Sepp. Er trat tastend aus dem Wald, reckte sich und fühlte sich frisch wie ein Junger, weil man im Moos einer sonnigen Lichtung besser schläft als in Sepps feuchtem Häusel. Langsam, verschlafen stapfte er dem Ufer zu und spähte scharf am Boden hin. Richtig, Jacke und Hut waren fort. Der Boden von derben Schuhen zertreten. Jessas! mochten da viel Leute am Ufer herumgestanden sein! Ein paar Kähne lagen auch auf dem Seerand . . . Und da — ja was war denn das? Da — kaum ein Meter vom Wasser entfernt — auf Papier gelegt — grad vor Sepps klobigen Füßen — da lag ein Brot! Er bückte sich, griff zu. Ein schönes, rundes, weiches, neubackenes Brot. Mit einem Herzzeichen in der Mitte — das Brotzeichen vom Girglhof! Er biß heißhungrig in den braunen Sechspfünder, daß die Rinde knackte, ließ sich sinnend auf einen Steinblock nieder, kaute und biß. Das Brot — wie kam das Brot daher. Der Sepp war ertrunken, der See war abgesucht worben — und jetzt lag ein ganze? neubackenes Brot dahier. . .! Und wie er so über das Brot hinweg ins Wasser starrte, tauchte in Sepps altem Kopf eine alte Erinnerung auf. Da war im Nachbardorf ein kleines Dirndl ertrunken und konnte nicht gefunden werden. Noch am selben Tag wurde ein neubackenes Brot im Dorf aufgetrieben und ans Ufer gelegt, denn der Herr Kooperator sagte: „Ein neubackenes Brot is a heiligs Brot. Es ziagt den Toten ans Ufer oder der Tote sagt in der Nacht dem, der 'S Brot gelegt hat, wo die Leich zu finden is." IgT Sorget dafür» datz der »Eisenbahner" auch vom reisende« Publikum gelesen werdet t-e zustande bei den Frfedlönder Sezirkbahne». , Wie erinnerlich, wurde im Jahre 1911 auf Be-ra ! rJr v Bediensteten eine Dienstordnung und ein ^eyaltlchema geschaffen. Vor dieser Zeit waren die Be-r, r Ii n.GQtt3 und gar der Willkür der Direktion aus-Beirat. Diese Dienstordnung brachte wohl den Bedien-ueren einige Vorteile, doch konnte nicht alles das erreicht werden, was notwendig war. Die Zugeständnisse, welche te Verwaltung machte, konnten als annehmbar bezeichnet werden, und dies um so mehr, als die Verwaltung ?er Friedländer Bezirksbahnen die humanste Behänd-wng und Auslegung der Dienstordnung zusicherte. Doch «reriprechen und Einhalten sind zwei Dinge und man wird bei dieser Bahn von humaner Behandlung gar nichts gewahr. Wie hier vorgegangen wird, soll an einigen Seift1»;' Knr von den vielen uns zur Verfügung Netzenden herausgreifen, nachgewiesen werden. Ein Beamter, welcher durch beinahe neun Jahre im Dienst Uand, wurde entlassen. Grund dieser Maßnahme war angeblich, daß dieser Beamte infolge seiner Gesundheits-Verhältnisse in der Pensionskasse keine Aufnahme finden konnte. Durch neun Jahre hat dieser Mensch zur vollsten Zufriedenheit seinen Dienst versehen, um dann ohne leden Anspruch hinausgeworfen zu werden. Natürlich vat man ihn vordem ruhig geduldet und ausgenützt als "Wifie Kraft und hat nicht gefragt, ob er gesund ober ^ank sei; erst als er in die glückliche Lage kam, etwas Mehr Lohn für seine Leistungen zu beziehen, da hat man mit allerlei Schikanen und Mitteln versucht und durch-gesetzt, ihn aufs Pflaster zu fetzen. Dies ist wohl wenig vuman. Nicht besser erging es einem Stationsvorstand Mit noch mehr Dienstjahren wegen einer Auseinander-Atzung mit seinen „Vorgesetzten". Ebenso erging es ^nem Weichenwächter. Weil dieser dem christlichen ^tationsleiter nicht nach Geschmack war, wurde er bei leier Gelegenheit bei der Direktion denunziert und von meser gemeinsam mit diesem echt chrstlichen Stations-«iter so weit getrieben, bis er wegen einer in berechtigter Aufregung gefallenen Aeußerung nach mehr als zehnjähriger Dienstzeit entlassen wurde. Auch dieser Fall Seigt, wie human die Verwaltung ihre Bediensteten behandelt. Bei dieser Gelegenheit muß auch des Stationsleiters gedacht werden. Dieser Herr hätte auch den jetzigen Wächter am liebsten in einer anderen Station gesehen und gab sich auch alle Mühe, ihn bei der Verwaltung auf die schlechteste Art anzuschwärzen, da seine Bemühungen, diesen Wächter „schwarz" zu machen (für seine Organisation zu gewinnen), vergeblich blieben. Doch die Rache 'ft süß und so suchte er sich ein anderes Opfer aus, bis es ihm schließlich gelang, durch immerwährende Anzeigen diesen Menschen nicht nur um viele Kronen Strafgelder SU bringen, sondern sogar den Betreffenden ganz los zu werden. So will es angeblich fein Herr Direktor haben, Wd um sein Liebling — für welchen er sich stets ausgibt — zu bleiben, mußte es so weit getrieben werden. Ein Fall, der hier noch registriert zu werden verdient: Ein Kondukteur steht im neunten Dienstjahr. Durch die große Sparwut wird er überflüssig, und um ihn los zu werden, ersinnt man sich folgenden Plan: Ein Hetzer soll SU gleicher Zeit erspart werden. Dieser Kondukteur soll als Heizer eingeschult werden; nachdem aber seine Augen die grelle Hitze des Kesselfeuers nach Angabe des Arztes nicht vertragen, ist der Plan mißlungen. Doch aus dem Auge darf dieser Mensch nicht gelassen werden. Es wird der Versuch gemacht und der Kondukteur zum Weichenwächter zurückversetzt. Der Mann nimmt diese Degradierung ruhig hin, doch dies scheint der Verwaltung nicht in den Kram zu passen, denn sie hat den Menschen auf alle Fälle los werden wollen. Was nun? Um den Plan erfolgreich durchzuführen, versetzt man den so viel Geprüften auf eine Station, wo er hauptsächlich Magazins-arbeiterdienst zu verrichten hat und wo man von vornherein wußte, er werde dorthin nicht gehen. Begreiflicherweise wird es nun dem Kondukteur zu bunt und er weigert sich, in die neue Station u übersiedeln, und der Zweck ist erreicht. Er kann nach neunjähriger Dienstzeit gehen. Dieser Fall zeigt sehr kraß, wie human man die Bestimmungen der Dienstordnung auslegt. Dies der Oeffentlichkeit vor Augen zu führen, halten wir für notwendig, um dieser das große Unrecht, welches an den Bediensteten Tag für Tag geübt wird, zu beweisen. Hier hat es den Anschein, als kenne die Sparwut keine Grenzen. Im Dienst alt gewordene Männer wirft man hinaus, um sie gar nicht oder durch billigere Kräfte zu ersetzen. Daß sich da immer wieder Bewerber finden und dem humanen Direktor auf den Leim gehen, ist traurig, doch bet der gegenwärtigen Arbeitslosigkeit schließlich kein Wunder. Nicht weniger human geht man hier mit den erkrankten Bediensteten vor. Hier darf niemand krank fein, denn kaum hat sich jemand krank gemeldet, fragt man schon den nächsten Tag bei ihm nach, wie lange es noch mit seiner Krankheit dauern wird. Fällt die Auskunft ungünstig aus, so befiehlt man einfach: die Krankheit muß verschwinden! Der Personalstand ist so knapp bemessen, daß eben niemand krank sein darf, und wehe jenen, die es wagen, länger krank zu bleiben. Sie werden sofort als Simulanten angesehen und mit allen erdenklichen Mitteln „kuriert". Entsprechende Diensteinteilungen zu treffen, damit die Leute genügend Ruhe bekommen, wäre sehr am Platz. Wir beneiden das Fahr-personal dieser Bahn wirklich nicht um seine freie Zeit. Die Dienstzeit wird bis auf die letzte verfügbare Sekunde ausgedehnt, ja sogar die Maximale überschritten. Darum schert sich aber kein Teufel: die Behörden scheinen zu schlafen. Wie wir erfahren, fährt auf der Hermsdorfcr Linie nur ein einziger Mann auf der Lokomotive. Diese Einführung dürfte jedenfalls auch der Sparwut der Drektion zuzuschreiben sein. Die Verantwortung ist sehr groß, dabei hat ein Lokomotivführer einen Turnus, der jeder Beschreibung spottet. So zum Beispiel kommt es an seinen dienstfreien Tagen vor, daß er schon um 3 Uhr früh das Vergnügen hat, aufzustehen, um die Dienstmaschine anheizen zu können. Dafür ist er nachher frei! Kondukteur scheint auch nur ein einziger vorhanden zu sein, denn wenn man fährt, sieht man immer einen und denselben. Der Mensch scheint auch andere Arbeiten verrichten zu müssen und es macht keinen guten Eindruck, wenn er mit von der Arbeit schmutzigen Händen die Revision vornimmt. Doch Handschuhe bekommt er nicht und zum Reinigen der Hände wird er wohl keine Zeit finden. Nicht besser soll es das Fahrpersonal der übrigen Strecken haben. Man hört sogar, daß dieses Personal nicht einen einzigen Sonntag im Jahre frei bekommt. Durch den Personalmangel sind viele verschiedene Arbeiten auf einen Bediensteten überwälzt, durch die langen, anstrengenden und vielseitigen Verrichtungen kommt es schließlich auch überall vor, daß Sachen beschädigt werden, in vielen Fällen auch durch bloße Abnützung. Um in solchen Fällen billigst zu einem neuen Gegenstand zu gelangen, läßt man sich den entstandenen Schaden von dein Bediensteten ersetzen, bestraft ihn obendrein noch empfindlich und die Sache ist abgetan. Scpp pfiff leise durch die Zähne. Also deswegen! Und noch dazu ein Brot bom Girglbauer, dem Filz, dem geizigen Tropf! Weiches Brot hatte der Sepp schon seit Jahren nicht mehr zu sehen bekommen — und jetzt opferte man ihm gleich ein ganzes neugebackenes! Noch dazu vom Girglhof! Sepp pfiff geradeaus. Herrgottssakra, der Girglbauer — ob der nicht ein Zeichen verdiente . . .! Weihe Lichtfünkchen geisterten im Nebel wie neckische Kobolde, aber in Sepps verwittertem Schädel spukten ganze Äoboldbrigaden, als er übet dis Wiese hinweg in weitem, vorsichtigem Bogen zu feiner Hütte schlich------------. Die Häuser des Dorfes verkrochen sich hinter dem Nachtdunkel wie unter einer Bettdecke, schliefen tief, fest und traumlos wie ihre Bewohner. Nur draußen an der Berghalde, im Oberstock des GirglhofeS — da wälzte sich einer unruhig im Bett. Alle Aufregungen des Tages tobten traumspukend durch den schweren breiten Kopf deS Girglbauers: der Anderl kam atemlos ins Dorf gerast und schrie, er hätte den Sepp in den See springen sehen; dann war der Girglbauer am See draußen, viel Leute standen umher und ein paar Weiber schrien : „Legt's a Brot ans Wasser, a neugebacken^." — Legt'S daher, damit er uns auf d' Nacht sagt, wo er liagt." — . a Toter im See bringt alleweil Unglück und Wehdam Über? Dorf, legt's a Brot her . . ." Da kam die Frau des Dorfbäckers langsam gegangen, legte ein weiches Brot am Uferrand nieder, und alle Leut' beteten den Rosenkranz darüber. Und plötzlich war der See weg und die Leut' waren fort, und der Girglbauer stand auf der Himmelswiese. Vor ihm satz auf hohem Throne der Herrgott mit langem weißen Bart und einer Troddelmütze auf dem Kopfe. Neben ihm viel Engel und mittendrein der Sepp. Akkurat der Sepp, wie er auf Erden dähergegangen war: mörderliche Schuh' zerschäbte Hofen, Leibriemen und ein verludertes Hemd.... Aber noch ehe der Girglbauer den Sepp richtig beschaut hatte, donnerte der Herrgott: »Balthasar Matthias Girgl, zu mir wird hergeschaut! Knie nieder, denn du bist ein ganz Schlechter. Du bist der Geizigste gewesen von allen! Du hast dem alten Andreas Josef Mooslacher nicht einmal das trockne Brot vergunnt, hast ihn am schlechtesten gehalten, wann die Reih' an dir war, hast meinen armen Knecht Josef Mooslacher in den Tod getrieben! Darauf steht die ewige Höll'!" Matthias Girgl hatte sich lang vor Gottes Thron hingeworfen, zitterte am ganzen Leib und hörte von weitem eine Meute Höllenhunde winseln. „Hörst du sie!" drohte der Herrgott und gab dem Girgl einen Fußtritt, daß er durch den Himmel fiel, tiefer, immer tiefer — bis es einen verteufelten Krach tat. . . . Da erwachte der Girglbauer. Finster war's um ihn her. Er lag neben dem Bett auf den Dielen, rieb sich die Augen und fühlte, wie ihm der Schweiß von der Stirn troff. Draußen im Hof heulte der Tyras, und von unten her klang das Knarren einer Tür — dazwischen schwere, schleifende Schritte. Der Girglbauer stieg beklommen, langsam ins Bett, saß aufrecht, hielt den Atem an, lauschte . . . Die Uhr schlug Zwölf . . . Zwischen den Schlägen schleiften schwere Tritte... Tyras' Geheul wurde zu leisem Winseln . . . Der Bauer bog sich zur Seite, griff ins Bett nebenan, rüttelte die Bäuerin. „Thrcs, hörst nix!" Aber die brummte nur: „Na, heut net . . wälzte sich auf die Seite und kam ins Schnarchen. Tyras jammerte in abgerissenen Heullauten ... Da schob der Girglbauer die Beine unter dem Bett hervor, fuhr in Hosen und Strümpfe, tastete sich durch die Kammer und stieg die hölzerne Treppe hinab. Die Haustür war geschlossen, aber die Stubeutür — die stand weit offen. Ein matter grauer Lichtfleck fiel in den Flur. .. . Auf der untersten Treppenstufe machte der Bauer noch einmal horchend Halt. Stille. Nur das Ticken der Uhr kam aus der Stube... Langsam und spähend schritt Girgl durch die geöffnete Tür----------- „Jessasmarie!" Er wankte gegen den Ofen, sank langsam auf die Ofenbank, starrte in die Zimmerecke und bekreuzte sich. Dort, hinterm Tiscki, unterm Hausaltar — dort faß Sepps Geist. Der Mond warf einen weißen Schein von einem Fenster schräg zum anderen, über die Ecke hinweg,, grad in Sepps Gesicht vorbei. Die spitzen Backenknochen schimmerten weiß; die Augen lagen tief, hohl, wie in einem Totenkopfe; die Haare hingen struppig im Gesicht. In den Händen, weit über den Tisch vorgestreckt, hielt er ein Brot. Der Girglbauer zitterte leis, brachte die Augen nicht von der Ecke los. War ihm der Sepp nicht eben genau so int Schlaf erschienen, auf der Himmelswiese, neben dem Herrgott. Akkurat so bleich, so gestorben . . . Aber wie kam der Geist eigentlich in den Girglhof? Das Brot hatte doch der Bäck gelegt... Girgl sah von unten her nach dem Brote hin, das vor dem Scpp lag. Das Mondlicht strich über die braune Rundung; ein kleines Herz saß drin — das Zeichen des Girglhofs. Sarra, grad von meinem Brot hat der Bäck eins erwischen müssen, dachte der Girglbauer. Aber der Zorngedanke ging sofort unter in kaltem Grausen. Flüsternd, röchelnd kam es unter dem Kruzifix hervor: „So viel kalt ist's hierin im nassen Grab — gebts mir eppes Warm's zu trinken." & Nun sollte man doch meinen, daß die Bediensteten diesen Zuständen nicht so ohneweikrs ruhig zusehen. Geht aber einer der Betroffenen zur Direktion, so richtet er in den meisten Fällen nichts aus, weil der kleine Gernegroß in keiner Weise zu überzeugen ist. Im De-^ zernber vorigen Jahres, als die Vertrauensmänner wegen Gewährung einer Teuerungszulage vorsprachen, weiters die Behandlung der Frauen in Erkrankungsfällen durch Bahnärzte und schließlich die Besetzung der Bahnarztstelle im Sinne eines vorgebrachten Gesuches verlangten, versprach man eine wohlwollende Erledigung der vorgebrachten Wünsche. Doch ließ man bis heute diese gewählten Vertrauensmänner des Personals ohne jede Antwort. Von einer Teuerungszulage erfuhr man über*j Haupt nichts, bezüglich der Anstellung eines Bahnarztes hat man angeblich den Vorschlag einiger unberufener Protektoren angenommen. Man ersieht hieraus ganz klar, wie man nicht nur die einzelnen Bediensteten, sondern auch ihre Vertrauensmänner direkt ignoriert. Wir möchten nun doch einmal wissen, ob denn diese Mißstäude der Zentralverwaltung in Berlin und den Aufsichtsbehörden bekannt sind und ob diese Faktoren ganz machtlos sind, hier Wandel zu schaffen? Oder wollen diese Herren das Personal zum Aeußersten treiben? Zu einer derartigen Leitung Vertrauen zu besitzen, ist unmöglich. Deshalb wollen auch die Bediensteten ihre frühere Gepflogenheit wieder aufnehmen und bei Vorsprachen sich eines Abgeordneten bedienen. Was jedoch Streitigkeiten in Lohnfragen betrifft, und dies kommt hauptsächlich bei dem niedrigen Qnartiergeld und den Vorrückungsfristen vor, werden die Bediensteten klüger tun, mit diesem Herrn Direktor überhaupt nicht zu verhandeln, sondern als österreichische Staatsbürger die Hilfe des Eisenbahnministeriums beziehungsweise den Reichsrat und die Oeffentlichkeit in Anspruch zu nehmen. Sie Pttsonaleivkommenstener. Seitens des Personales der Südbahn kommen uns mehrfache Klagen darüber zu, daß vielen Bediensteten Abzüge gemacht werden, die gesetzlich nicht begründet sind. Indem wir dies der Südbahnverwaltung mit dem Ersuchen zur Kenntnis bringen, die Beamten im Steuerbüro dahin verhalten zu wollen, daß die ge s etz l i ch begründeten Abzüge berücksichtigt werden, geben wir im nachfolgenden zugleich einige Winke zur Orientierung. Wer ist steuerpflichtig? Steuerpflichtig ist jede phisische Person, die länger als eilt Jahr im Inland wohnt und deren Einkommen mehr als 1600 Kr. jährlich beträgt. Das aus dem Erträgnis von im Ausland befindlichen Realitäten und dort betriebenen Gewerben sich ergebende Einkommen ist im Falle der ReziprozitätS-gültigkeit, und wenn in dem betreffenden Staat eine Einkommensteuer bezahlt wurde, in Oesterreich von derselben be> freit. Ungarn und Bosnien sind in diesem Fall als Ausland zv betrachten. Besteht eine gesetzliche Pflicht zur Einbekenntitis der Steuer? Alle Personen, deren Einkommen mehr als 2000 Kr. beträgt, sind hiezu verpflichtet, jene mit einem Einkommen unter 2000 Kr. haben das Recht, das Steuerbekenntnis aus freiem Willen einzubringen; sie sind aber verpflichtet dies zu tu», fall? sie die Steuerbehörde oder die Steuerbemessungskommission öazu auffordert. Personen, die einer zweimaligen Aufforderung nickst entsprechen, können mit einer Ordnungsstrafe bis zu 200 Kr., evetuell aber auch wegen Steuerverheimlichuug mit einer Gefällsstrafe in der zwei-- bis sechsfachen Höhe der Steuer Der schwere Bauernkopf auf dem dünnen Hals sank wie im Schwindel vornüber. In seinen Ohren war ein Summen und Rauschen. „Was hast g'fagt, Sepp," raunte er heiser, „wo liegst?" i „Grad mitten im See lieg i", röchelte Sepp. „GebtZ mir eppes Warm's zu trink'n — und a Essen — daß i net hungrig zum Herrgott kirnm!" Und Sepp pochte dazu mit knöchernem, Gersterfinger auf den Tisch. Der Girglbauer erhob sich halb im Rausch, schritt zur Küche, stellte einen Kaffeerest auf die Spiritusflamme, brachte Speck und Wurst, schob es von weither, mit vorgebeugtem Oberkörper, auf den Tisch und zog sich wieder an den Ofeu zurück. Da hatte Sepp auch schon sein altes, griffesteS Messer in der Hand und schnitt derartige Streifen von der Speckseite, daß der Girglbauer aus dem Grausen ins Staunen kam. Ein kalter Schauder aber kehrte auf dem breiten Rücken wieder, als cs in der Mtarecke zu flüstern begann: „Im Rauchkammerl drauß'n häng'n zwoa Schinken- Bring den rein, der wo angeschnitten is...." Ein Toter wußte, daß zwei Schinken im Girglhof • hingen!... Der Bauer schob sich mit schwachen Knien zur Küche hinaus, brachte den Schinken, langte ihn vorsichtig auf den Tisch und staunte abermals, denn der Sepp schnitt sich schier eine halbe Seite herunter. Schwerfällig zog sich der Bauer zum Ofen zurück, schlug drei Kreuze und stammelte: „Gel Scpp, zum Herrgott wannst kimmst, nachher bittst a für mi! Gel, trägst mir nix nach?" Sepp kaute und schmatzte in der dunklen Eckc. Nur seine Backenknochen hoben sich fahl aus der Düsternis. Dann zischelte es unter dem Kruzifix hervor: „Was du an mir g'sündigt hast — wegen meiner brauchst's net zu biiß'n. Aber moanst eppa, du hätt'st sonst nix aufm Kerbholz?" Girgl bekam einen hohen Buckel und sank auf die Ofenbank zurück. Seine Blicke hingen wie gebannt in der Ecke, aus der Sepps Augen plötzlich groß und starr herausbrannten. „Moanst i woaß net, was die im Dorf net wiss'n? Woaß net, wie du beim Kartlen alleweil a Blatt'l hast int Schoß fall'» lass'n?" Der Bauer hob den Kopf. „Ra Sepp, alleweil g'wiß net. Nur zwoamal Hab i's tean!“ „Siehgst, zwoamal! Wir Toten wissen all's. Und Schling'n hast glegt im ganzen Wald nmanand, gar so vüll Schling'n." Der Girglbauer wurde eifrig, schüttelte heftig den Kopf. »Na, goar so vüll net! Nur am Seeholz drauß'n..." MF“ Besucht uur Lokale, itt welchen der »Eisenbahner« aufÜcaU bestraft werden. Die Steuerbemessungskommission hat das Recht, falls der Steuerträger sein Einkommen in der Vor-geschriebenen Frist nicht fatiert, die Steuer nach den ihr zu Gebot stehenden Behelfen zu bemessen. Auch kann derjenige, welcher, ungeachtet der Aufforderung, ein Bekenntnis gar nicht oder nicht termingemäß überreicht und im letzteren Fall das Versäumnis nicht rechtfertigt, die Höhe des von der Kommission festgesetzten Einkommens nicht mehr anfechten. Aus diesem Grund und mit Rücksicht darauf, daß, wie wir weiter anführen, vom Einkommen gewisse Abzüge und Erleichterungen bewilligt sind, welche sonst nicht zur Kenntnis der Steuerbehörde gelangen könnten, empfehlen wir, die Sieuerbekenntnisse unbedingt und rechtzeitig c inzubringen. Tics protokollarisch, also mündlich zu tun, können wir nicht empfehlen. Was mutz erubekannt werden? Steuerpflichtig ist jedes Einkommen, welcher der Steuer- o träger an Geld- und Geldeswert im letzten, dem Steuerjahr vorangegangenen Jahr, (also diesmal vom 1. Jänner bis ul. Dezember 1913) tatsächlich bezogen hat. Haben die Einnahmen noch nicht ein ganzes Jahr bestanden, so sind sie nach dem mutmaßlichen Jahresbetrag zu ratteren, ebenso die abzugsfähigen Ausgaben. Dem Einkommen des Vorstandes der Haushaltung ist das Einkommen von Angehörigen, Gattin, Eltern, Kinder, Schwiegereltern, Schwieger-rinder, Siief-, Adoptiv- und Pflegekinder in der Regel zuzu-rechnen. Eine Ausnahme hievon bildet das außerhalb der Wirtschaft von den Angehörigen erworbene Arbeitseinkommen, falls das Gesamteinkommen der Haushaltung den Betrag von 4000 Kr. nicht übersteigt. Feste Dienftbezüge über 1600 Kr., deren Steuer durch den Dienstgeber eingehoben wird, sind gesondert zu besteuern. Das. Einkommen großjähriger Kinder, welche für die Teilnahme an Kost und Wohnung ein entsprechendes Entgelt zahlen, wird nicht zugerechnet. Welche Ausgaben dürfen in Abzug gebracht werben? Von dem Einkommen dürfen in erster Linie Lebensversicherungsprämien bis zur Höhe von 300 Kr., wenn der Steuerpflichtige, beziehungsweise 600 Kr., wenn auch die Ehegattin und die Kinder versichert sind, abgezogen werden. Abrechenbar sind ferner Beiträge zur Krankenversicherung, Anfall- und PensionSversicherung, etwaige Alimente und die Militärtaxe. Bei einem Einkommen, welches den Betrag von 4,000 Kr. nicht übersteigt, können Beiträge, die zur Sicherung von Unterstützungen für Fälle der Krankheit, Arbeits- und Erwerbslosigkeit an Berufsvereine oder Hilfskassen (Organisationen) regelmäßig entrichtet werden, abgezogen werden. Ausmatz der Steuer: Die Höhe der Einkommensteuer ist natürlich nach der Höhe des Einkommens verschiedenartig abgestuft. Steuerpflichtige mit einem Einkommen von über 2400 Kr., in deren Haushalt weder die Gattin noch Kinder, Enkel, Schwieger-, Stief-, Adoptiv- oder Pflegekinder oder Eltern, Großeltern, Stief- oder Schwiegereltern leben, in deren Versorgung auch nicht bedürftige Geschwister und Verschwägerte uis zum zweiten Grad) stehen, haben zu dieser Steuer einen Aufschlag von 15 Prozent zu entrichten. Gehört zum Haushalt eines solchen Steuerpflichtigen nur eine derartige Person» beträgt der Aufschlag 10 Prozent. Bei Steuerpflichtigen mit einem Einkommen von 2400 bis 4800 Kr., die zwei oder mehrere Kinder bereits herangczogen haben und momentan allein leben, entfällt jeder Aufschlag. (Sogenannte Junggesellcn-fieuer.) Demgegenüber bringt dos Gesetz eine Berücksichtigung in Bezug auf die Zahl der Familienmitglieder. Bei einem Einkommen, das 2400 Kr. nicht übersteigt, wird die Steuer für jedes Familienmitglied ohne selbständigem Einkommen, außer der Ehegattin und einem Familienmitglied, um je eine Stufe ermäßigt. Ebenso wird Steuerträgern mit einem Einkommen van 2400 bis 4800 Kr. die Steuer für jedes Familienmitglied „Am Seeholz drauß'n, wo i den Hasen in der Schling'n g'funden Hab — siehgst, die Toten wifs'n all's!" Sepp hieb wieder in Speck und Schinken und drehte das knöcherne Gesicht io gespenstisch ins Mondlicht, daß der Bauer scheu den Kopf senkte. Er wagte minutenlang nicht aufzuschauen. Eine stumme, unheimliche Pause, in der Sepp die halbe Wurst unters Hemd schlüpfen ließ. Dann sah er zur Uhr auf. Das Blatt gleißte im Fensterlicht. Der Zeiger rückte der Eins näher und näher. Die Gespensterstunde ging zu Ende.... Der Girglbauer hob den Kopf wieder. „Gel Sepp, zum Herrgott wannst kimmst, bitt'st für mi—" Die blinkernden, scheuen Augen waren nach der Ecke gerichtet. Der hinterm Tisch erhob sich, packte den Schinken am Knochen, schleifte mit schweren Schritten nach der Stubenmitte, batte einen stieren Totenblick und sagte mit hohler Stimme: „Matthias Balthaser Girgl, mci Stund iS iaht kommen, i lieg in der Mitte vom See, wann ihr mi sucht..." Der Bauer war nach der Küchentür hin gewichen, sah bald in Sepps stiere Augen, bald auf den Schinken, schwankte, trat ein paar Schritte vor, packte ängstlich, mit langen Armen nach dem Schinken und sagte bebend, aber bestimmt: „Der bleibt da...." Da ließ Sepp den Schinken fahren, raffte die Speckseite vom Tisch und war so rasch zur Tür hinaus, wie es eben nur Geistern möglich ist.----------- Der Girgl stand verdattert in der Stube, rieb sich die Stirn und hörte von draußen her eine Stimme, wie sie Sepp bei Lebzeiten gehabt hatte: „Wenn i heut' noch von den Toten aufersteh'n tat, nachher vergiß net, was du mir vom Kartlen und Schling'nleg'n verzählt hast, gel Girglbauer!" Als die Sonne wieder hoch über den Bergen stand, ging die Kunde durchs Dorf, daß der Sepp gesund und schlafend in seiner Hütte aufgefunden worden sei und daß er auf alles Gefrage nur eine Antwort habe: er sei in den See gesprungen, sei im Himmel gewesen und habe den Herrgott gesehen. Der aber habe gesagt: „Sepp Mooslachcr, bleib' noch eine Weile itt deinem Dorf und fag's mir, wenn dir wer ein Leid tut! Ich weiß, daß du die Schlinge nicht gelegt hast!" Was dann geschehen war, wußte Sepp nicht. lind noch ein Wunder ereignete sich. Der Girglbauer ging im Dorf umher und mahnte: „Seid net hart zu dem Sepp, Leut'ln! Gebt ihm sei Ruh. Er hat halt a sei Kreuz!" So sprach der Girglbauer und das ganze Dorf gestand sich, daß im Girgl doch ein besseres Herz fitze, als man bisher geglaubt hatte.... außer der Ehegattin und zwei Familienmitgliedern um je eine Stufe ermäßigt. ES wird deshalb zum Beispiel ein Angestellter mit einem Einkommen von 2400 Kr., der Frau und zwei Kinder zu ernähren hat, statt in die 6. Klasse in die 5. Klasse eingereiht. Für jedes weitere Kind wird die Steuer, um eine weitere Stufe herabgesetzt. Bei einer Anzahl von sechs Kindern ist ein solcher Steuerpflichtiger steuerfrei. Eine ähnlich Erleichterung bietet das Gesetz auch bei Einkommen von 2100 bis 4800 Kr. WeiterS kann eine Ermäßigung der Steuer um höchstens drei Stufen eintreten, wenn die finanzielle Leistungsfähigkeit des Steuerträgers durch außergewöhnliche Auslagen für die Erziehung der Kinder außer dem Hause, Aerzte, Heilanstalten, Medikamente, Unterstützung Angehöriger gemindert ist. Diese Auslagen müssen glaubwürdig nachgewiesen werden und werden nur bei Einkommen, die 12.000 Str. nicht übersteigen, berücksichtigt, bei Steuerpflichtigen bis zu 2400 Kr. können sie vollständige Steuerfreiheit herbeiführen. Empfänger von Dienstbezügen von 6400 Kr. und mehr zahlen neben der Einkommensteuer eine Besoldüngssteucr von 0 4 Prozent Bis 6 Prozent des Einkommens. Wie ist das Verfahren im allgemeinen? Zur Veranlagung der Steuer werden BezirksschätzungS-tömmissionen, für Orte mit mehr als 10.000 Einwohnern Orts-schätzungskommissionen und Landesberichtskommissionen ausgestellt. Wenn die Schätzungskommission gegen die Richtigkeit der Angaben des Steuerpflichtigen Bedenken hat, so mutz demselben durch eine Aufforderung (Dekret) Gelegenheit gegeben werden, dieselben zu bekräftigen. Ter Steuerpflichtige kann schriftlich beantragen, daß über bestimmte allgemeine Fragen (nicht über sein Einkommen) Zeugen oder Sachverständige eidlich einvernommen werden. Diesem Ansuchen ist, wenn es notwendig ist, zu entsprechen; ebenso kann sein Ansuchen, vor der Kommission oder vor einem aus der Mitte derselben zu bestellenden Ausschuß persönlich zu erscheinen, nur aus wichtigen Gründen abgelchnt werden, und sind dem Steuerpflichtigen diese Gründe mitzuieilen. Die richtige Beantwortung des Bedenkenvorhaltes (Dekrets) ist insbesondere wichtig, wenn die Kommission aus dem betriebenen Aufwand und Luxus des Steuerträgers Folgerungen aus desien Einkommen zieht. Wie ist bei der Berufung vorzugehen? Innerhalb 30 Tagen nach Zustellung des Zahlungsauftrages ist schriftlich oder mündlich um Bekanntgabe der Bemessungsgrundlage anzusuchen, eventuell die Einsicht oder Ab-fchriftnahme der Akten zu verlangen. Die Berufungskommission hat die schriftlich oder protokollarisch eingebrachte Berufung zu prüfen, die angebotenen Beweise zu beachten und eventuell zur Bucheinsicht zu schreiten. Die Entscheidungen der Berufungskommisfion können nur wegen unrichtiger Anwendung des Gesetzes oder wegen Mängel im Verfahren beim Verwaltungsgerichtshof ange-fochten werden. Amnestiebestimmuuger Nach dem 24. Jänner 1914 kann eine Strafverhandlung rücksichtlich der Einkommensteuer, Erwerbsteuer, Rentensteuer, Besoldungssteuer, Gebäudesteuer und Militärtaxe der vorangegangenen Jahre nicht mehr eingeleitet werden. Diese Begünstigungen unterbleiben rücksichtlich der Jahre 1011, 191*2, 1913 bei solchen Personen, die sich im, Jahre 1014 oder in den folgenden Jahren einer absichtlichen Steuerhinterziehung oder Steuerverheimlichungen zuschulden kommen lgffen. Unter gewissen Bedingungen wird das Steuerstrafverfahren eingestellt, j wenn der Beschuldigte seine Angaben wahrheitsgemäß richtigstellt. Inland MrfasiulMSruch und SifetiMfjnMuteu. Die bosnische Eisenbahnborlage mit dem § 14 erledigt. Seitdem der österreichische Reichsrat vertagt ist, vergeht fast feilte Woche, in der nicht irgendeine 8-14-Verordnung verlautbart wird. Die Regierung hat, ohne daß von den bürgerlichen Parteien ein Widerstand dagegen entfacht wurde, die Verfassung ganz einfach außer Kraft gesetzt, und erledigt nunmehr ihre sogenannten Staatsnotwendigkeiten gleich zu Dutzenden im Wege der kaiserlichen Notverordnungen, ohne daß darauf der Volksvertretung irgendwelcher Einfluß zustehen würde. In welch ausgiebiger Weise von der Regierung von diesem Notverordnungsrecht Gebrauch gemacht wird, und mit wenigen Skrupeln man bei der Anwendung des berühmten § 14 vorgeht, beweist die in den letzten Tagen erschienene Verordnung, _ mit der die bosnische Eisenbahnvorlage in Wirksamkeit gesetzt wird. Bei der bosnischen Eisenbahnvorlage handelt es sich vornehmlich um den Bau von Bahnen, die aus rein strategischen Interessen geplant worden sind, und die dem österreichischen Staatsschatz die nette Summe von insgesamt 3 9 6 Millionen Kronen kosten werden. SDafh man diese kostspielige Vorlage, die in dem Parlament nicht eredigt werden konnte, und die wohl auch nur wenig Aussicht hatte, selbst von der allergetreuesten Regierungs-majorität angenommen zu werden, einfach im Handumdrehen im Wege der Verordnung in Kraft setzte, zeigt mit schlagender Deutlichkeit,, in welches verwegene Dickicht die Pfade führen, die die Regierung mit ihrem Verfassungsbruch eingeschlagen hat. Seit Jahr und Tag müssen in dem österreichischen Staatsbudget von jenen Kosten Abstriche gemacht werden, die wirklich dringende Volksnotwendigkeiten beinhalten, wie dies beispielsweise auch bei der Lokalbahnvorlage derFall war, die im Interesse des wirtschaftlichen Aufschwunges unserer in der industriellen Entwicklung zurückgebliebenen Länder notwendig gewesen wäre. Hier aber wird, wie man mit aller Deutlichkeit sehen kann, das Geld wieder einmal mit vollen Händen hinausgeworfen, weil es durch die militärischen Interessen einfach so anbefohlen wird. Die bosnischen Bahnen, deren Bau nun in Angriff genommen werden soll, werden dem Land Bosnien gehören, aber ihre Erbauung soll vornehmlich von den Völkern -Oesterreichs bezahlt werden. Zu den rund 16 Millionen Kronen jährlich, die durch 60 Jahre zur Verzinsung und Tilgung der Anleihe von 270 Millionen zu bezahlen sein werden, wird Bosnien nur 57 Millionen Kronen beitragen. Der Rest wird von Oesterreich und Ungarn nach dem -Quotenschlüssel, wie er für die Kosten der gemeinsamen Angelegenheiten gilt, aufgebracht werden. Es werden also von Ungarn jährlich nur 3 8 Millionen, aber 6 6 Millionen Kronen jährlich durch 60 Jahre, insgesamt also 396 Millionen von Q e st e r r e i ch beigetragen werden. 396 Millionen wo den also von den Völkern dieses Staates autgevraw werden müssen, damit Bahnen gebaut werden, die w! in das Eigentum eines Staates, der für uns Auslan ist, übergeben werden. Nun möchte man uns ia, wen man sich traute, gern einreden, daß es sich zwar m Bahnen handle, die uns nicht gehören, die uns «wer wirtschaftlich großen Nutzen bringen sollen. Wenn den nun nicht der Augenschein widerspräche. Denn noch oa Vorlage, die die Regierung im November mr siar.a-ment eingebracht hat. beträgt das gesamte zu erbauenm Netz der bosnischen Bahnen 761 Kilometer, 9^ Linien, die nach Oesterreich zielen, betragen 353 Sluo-meter, also nicht einmal die Hälfte, ihre Kosten stno mit 145 Millionen veranschlagt, also mit etwas nreyr als der Hälfte der Gesamtkosten, aber bezahlen sollen die Oesterreicher nicht nach der Länge der Linien, die gegen Oesterreich führen, auch nicht nach der Hohe der Kosten dieser Linien, sondern bezahlen sollen wir 3®et Drittel von dem, was auf beide Staaten der Monarchie entfällt, Ungarn aber nur ein Drittel. Dabet stito die ungarischen Linien für Ungarn wirtschaftlich von großem Wert, die österreichischen für Oesterreich nahezu wertlos und fast zur Gänze nur strategisch von Wert. Oesterreich muß also für die ungarischen Linien, dte zur Stärkung unserer Konkurrenten dienen, doppelt so vtei beitragen als Ungarn und zu den strategischen „österreichischen" Linien ebenfalls doppelt so viel. Man wird, wenn man diese vorangeführten Tatsachen unvoreingenommen überprüft, zugeben müssen, daß ein derartiger Vorgang in keinem anderen Land möglich wäre, wo man irgend die geringste Ritckltast auf die konstitutionelle Würde und auf die Rechte der gewählten Volksvertretung nimmt. Aber in Oestcrreta', darf sich eine Regierung derartige starke Zumutungen an die Geduld der Völker ruhig erlauben, weil sie weiß, daß sie von den bürgerlichen Mehrheitsparteien keinerlet Widerstand zu erwarten hat. Klingt es doch wie ein Hohn, daß gerade in den letzten Tagen der Deutsche Nationalverband durch den Abgeordneten v. Lange n-han bei der Regierung einen förmlichen Bittgang unternommen hat, man möge auch die sogenannten Volksnotwendigkeiten mit dem § 14 in Wirksamkeit setzen, anstatt wie es der Würde von freigewählten Volksvertretern entsprechen würde, daß man sich mit einem energischen Protest gegen die fortgesetzten Verfassungs-brüche zur Wehr setzen würde. Dem freiheitlichen Bürgertum und feinen Vertretern ist eben in diesem Land längst alles . Gefühl für verfassungsmäßiges Leben abhanden gekommen, und man gibt mit resigniertem Gleichmut zu jedem absolutistischem Streich, den die Regierung unternimmt, die willige Zustimmung. Es ist wahrhaftig eine Schande für dieses Land und seine Bewohner, daß es hier noch Parteien gibt, die die verwegene Schamlosigkeit aufbringen, sich als freiheitliche Volksparteien auszugeben. etto Zer Streit In der christlichsozialen Afenbahner-organtfatiim. Der Streit in dem christlich-sozialen „Verkehrsbund" wird also fortgesetzt. Das ist nämlich das Ergebnis der Einigungskonferz, die am 8. d. M. in Wien mit der VerkchrLbundleitung und der sogenannten Opposition stattgefunden hat. Ueber das Ergebnis dieser Konferenz berichtet nämlich die christlichsoziale Korrespondenz „Attstria": „Dcr vom Präsidenten Teifert vorgelegte Vermittlungsvorschlag war keineswegs geeignet, eine Einigung zu erzielen und einen dauernden Frieden herbeizuführen. Insbesondere w e i g e r t e f i ch T e i f e r t, v o m P r ä s i d i u m zurückzutreten und ebensowenig wollte er und sein Anhang von der Einberufung einer außerordentlichen Generalversammlung etwas wissen. Nachdem die Opposition auf keine dieser Forderungen verzichten konnte, war es zwecklos, weiter zu verhandeln und die Einigungs-konscrenz wurde abgebrochen. Nicht ohne Einfluß auf das Scheitern der Verständnisbemühungen war es, daß die Anhänger der Pantz-Gruppe in dcr Zentralleitung und in der /.Eisenbahnerzeitung" einerseits einen Waffenstillstand vorschlugen und die Anbahnung von Friedensverhandlimgen befürworteten, anderseits durch Vcrtrauensbrüchc die Opposiition auf hinterlistige Weise zu schädigen versuchten." Gleichzeitig wird im Anschluß daran in der „Reichspost" mitgeteilt, daß in Niederosierrcich, O b er-ö st e r r e i ch und in Tirol eine Reihe von Versammlung stattgefunden hat, in der von den Mitgliedern des „Verkehrsbundes" gegen die Haltung der Vereinsleitung protestiert und die Versuche, die Organisation dem sogenannten „deutschen Zentrum" anzu-gliedern, entschieden abgelehnt wurden. Ebenso | wird in dem von uns bereits wiedergegebenen Veröffent-j lichungen aus den Sitzungsprotokollen des „Berkehrsbundes" ein Vertraue ns bruch erblickt. Dagegen | wehrt sich die „Deutsche Z e i t u n g", indem sie sagt, i daß von Verdrehung und Entstellungen, wie seitens der j Christlichsozialen behauptet wird, nicht gesprochen werden ! könne. Sie mög envielmehr «nur selbst die Veröffentlichung der Protokolle verlangen," dann wird sich zeigen, ob Verdrehungen vorhanden sind. Es scheint also, daß dte Herren P anz und Keine tter durchaus keine Lust haben, sich gutwillig abschlachten zu lassen. Der lustige Krieg, bei dem mit Kübeln von Unrat hinüber und herüber geschossen wird, kann also weiter fortgesetzt werden. _____________ Tic Waffen der christlichen Arbeiterbewegung Tcutschösterreiche. Im klerikalen „Grazer Volksblatt" erzählte in der Osternummer ein „Arbeitervertrauensmann" auf zwei Spalten etwas über die „Entwicklung und Erfolge" der christlichen Arbeiterbewegung Deutschösterreichs. Dabei führt er die Waffen an, die dem „christlich" organisierten Arbeiter im wirtschaftlichen Kampf zur Verfügung stehen. Ta heißt es wörtlich: „Gegenüber den Anzapfungen der Gegner kann der katholische Arbeiter in Fabrik und Werkstätte nur fest bleiben, wenn sein Glaube unerschütterlich ist und er sich die Waffen als Mittel ein in, >,v~ ri;.v «heilige Kommunion m wirtschaftlichen Kampf ist originell. Ein zweiter Fall Keiling. In Graz hat sich .... ereignet, der lebhaft an die Tat des Mordbuben tn Tetschcn erinnert. Der steirische 7- noesvertrauensmann der Schneider, Genosse Kosel, er^.5 ^i"llch am 11. d. M. gegen 8 Uhr abends, als hm» i Redaktion des „Arbeiterwille" fortging, von Streikbrecher Anton Mat taschitz durch a , , Schutz aus einem Browning sch wer v e r le tz t. rirttr o1-ar gerade vor seiner Wohnung, Auenbrugger-iJW angelangt, als ihm der Streikbrecher Malta* ! '1 ^ den Weg verstellte, ihn zur Rede stellte, warum t ’^n als Streikbrecher bezeichnet habe. Kosel ant-ortete, er habe ihn nicht Streikbrecher geheißen. Daraufhin zog Mattaschitz einen Brow-h n 3 und feuerte aus einer Entfernung .0rt kaum einem Schritt einen Schutz gegen die Brust des Kosel ab. Kosel konnte noch einige Schritte flüchten, dann brach er zusammen würbe von eineni Wachmann aufgefangen. Matta-Nch lief davon und stellte sich dann selbst der Polizei. £05 Subjekt arbeitete während des gegenwärtigen Lohn-ampfes der Schneider als Streikbrecher, ver-angte aber dennoch die Streikunterstützung, und soll, er diese natürlich nicht erhielt, die Tat aus y ,Q che verübt habe n. Kosel ist schwer, doch nicht lebensgefährlich verletzt. = Gute Geschäfte im Krisenjahr. Es ist ein beson-peres Kennzeichen des auf seiner höchsten Entwicklungs-} ufe anlangenden Kapitalismus, daß unsere ganze kapi-*öhitische Produktionsweise immer mehr von dem großen mnanzkapital beherrscht wird. Wir sehen daher auch, oaß, je weiter unsere privatkapitalistische Entwicklung ttaat vorwärts schreitet, gleichzeitig immer mehr die ge-iQmte Volkswirtschaft durch die Banken als der volleiidete Ausdruck des Finanzkapitals beherrscht wird. So gibt es 2«iii Beispiel in Wien sieben sogenannte Großbanken, ^eren günstige Entwicklung sich daran erkennen läßt, daß ihr gesamtes A k t i e n f a p i t a I in dem letzt» Zerflossenen Jahrzehnt von 424 Millionen auf 709 Mil-uoncu gewachsen ist. Inwieweit die Wiener Großbanken an den JndustrieunterneHnmngen beteiligt sind, werden wir vielleicht später einmal in ausführlicher :®ei)c lmchwciscn. Vorläufig wollen wir nur auf die immerhin recht interessante Tatsache verweisen, daß sie un letztverslossenen Jahr 1913, das bekanntlich für unsere Volkswirtschaft als eines der u n günstig st e n bezeichnet werden muß, in ihren in den letzten Wochen er-Ichienenen Bilanzausweisen geradezu g l ä n z ende -Irekordziffern zu verzeichnen haben. Bei den »leisten Wiener Banken konnte nämlich eine Divi-oendeilerhöhung vorgenommen werden, und sie 'Daren dabei außerdem noch imstande, ihre Reserven aus dem Reingewinn des Jahres noch w c i t e r 3 u stärke n. So verzeichneten ans dem reinen Bankgeschäft Reingewinne: die Bodenkreditanstalt 35-38 Mil» fronen, die Kreditanstalt 33-90 Millionen, die Eskompte-iiesellschast 13"33 Millionen, der Bankverein 27'44 Mil-jtoneit, die Länderbank 24-21 Millionen, die Anglo-m'tcrreichische Bank 23-29 Millionen, die Nnionbank 1043 Millionen, so daß bei allen Wiener Banken der Reingewinn durchwegs von zusammen um 14-88 Millionen Kronen gegenüber dem Vorjahr übertroffen wird. Wenn man bedenkt, daß das abgelaufene Jahr in geschäftlicher Beziehung eines der ungünstigsten überhaupt gewesen ist, das für T a u send c v o n A r« Leitern vermehrte Rot und Sorge g c= j b r a ch t hat, so dürfen sich diese glänzenden Kapital» fleluinne für ein paar Leute, die ihre Zeit in Nizza oder Monte Carlo verbracht haben, wohl schon sehen lassen. Es ist natürlich begreiflich, daß unter solchen günstigen Umständen auch bereits sechs Wiener Banken weitere Kapitalserhöhungen in Aussicht genommen haben, und Zwar: bei der Bodenkreditanstalt von 54 auf 62 Millionen, der Kreditanstalt von 150 ans 170 Millionen, der Niederösterreichischen Eskomptegesellschaft von 75 auf 100 Millionen, dem Bankverein von 130 auf 150 Millionen, der Länderbank von 130 auf 160 Millionen und bei der Anglo-Bank von 100 aus 120 Millionen Kronen. Für jene Herren bürgerlichen Volkswirte, die sich immer wieder von neuem im Schweiße ihres Angesichts bemüht haben, die Marxsche Akkumulationstheorie zu widerlegen, ist der Entwicklungsgang des großen Bankkapitals, der hier nur durch ein schlagendes Beispiel illustriert wurde, geradezu ein klassisches Schulbeispiel, in welchen Formen sich der kapitalistische Entwicklungsprozeß vollzieht, und wie gerade in den Zeiten der Krise sich das Kapital immer mehr an einzelnen Stellen ansammelt, wobei die kleinen Existenzen immer mehr in Abhängigkeit von dem schmarotzenden Finanzkapital gebracht werden. Solche einfache Tatsachen, die die kapitalistische Mehrwertbildung in greifbarer Deutlichkeit aufzeigen, wirken in der Tat geradezu aufreizend und sind eine nachhaltige Mahnung an die arbeitende Klasse, durch ihre erstarkende Macht dem wahnwitzigen Zustand, wo tiie_ Früchte des Fleißes von Millionen einigen wenigen Nichtstuern in die Hände fallen, endlich einmal ein Ende zu machen. Wohnung einzureichen, und worin weiter, falls der Aufforderung keine Folge geleistet wird, auf Grund des § 132, Nr. 2, des Gesetzes über die allgemeine Landesverwaltung vom 13. Juli 1883 eine Geldstrafe von 150 Mk. oder im Untier-mögensfall eine Haftstrafe von zwei Wochen angedroht wird. Auch von jeder Aenderung in der Zusammensetzung des Vorstandes sowie von jeder Aenderung der Satzung, soll künftig binnen zwei Wochen nach erfolgtem Eintritt Anzeige gemacht werden. Das ist ein Verlangen, welches nach dem angezogenen § 3 des Reichsvereinsgesehes nur für politische Vereine gestellt werden darf. Die Aufforderung des Berliner Polizeipräsidenten hätte für ihre rechtliche Zulässigkeit also zur Voraussetzung, daß die betroffenen Gewerkschaften politische Vereine sind. Das sind sie nun aber nicht, wenigstens nicht nach den Auffassungen, die bei Beratung des Vereinsgesetzes im Reichstag und in dessen Kommission zum Ausdruck gebracht wurden, und auch nicht nach dem Wortsinn des § 3 dieses Gesetzes, wenn man ihm nicht durch kniffliche Auslegung Gewalt antun will. Als politische Vereine charakterisiert der § 3 solche Vereine, die eine Einwirkung auf politische Angelegenheiten bezwecken. Dl ist freilich schon ein Mangel insofern vorhanden, als das M.......... Ausland. Deutsches Reich. Ter Polizeikampf gegen die Gewerkschaften. Herr v. Jagow, Berlins berühmter Polizeipräsident, der sich in der Zabernassäre als Doktor Juris einen Namen ficinacht hat, versucht den Gewerkschaften aus dem Reichs» bcteinägesctz einen Strick zu drehen, indem er sic zu politischen Greinen zu stempeln sich bemüht. Er hat, wie berichtet, einer ^icihe von Haupt- und Lokalverwaltungen der Gewerkschaften m Berlin eine Verfügung zugehen lassen, in der sic, angeblich Anwendung des § 3 des Reichsvereinsgesetzes vorn 19. April Jahres 1908, austzefordert werden, binnen acht Tagen ein Exemplar der zurzeit gültigen Vereinssatzungen ' sowie ein oet Gegenwart entsprechendes Vorstandsmitgliederverzeichnis ^>>t Angabe der Vor- und Zunamen, des Standes und der Metz nicht sagt, was politische Angelegenheiten sind, also der willkürlichen Auslegungskunst der Behörden und Gerichte freien Spielraum läßt, wovon sie ja auch im Laufe der acht Jahre, seit das Reichsvereinsgesetz existiert, einen ausgiebigen Gebrauch gemacht haben, um der Bewegungsfreiheit der Arbeiterorganisationen immer engere Grenzen zu ziehen. Daß nach der „freieren" Gestaltung des Vereins- und VersammlungsrechtS, auf die sich besonders die liberalen Väter des Gesetzes so viel zugute tun, alsbald die polizeilichen und gerichtlichen Auslegungskünste spielen würden, um an die Stelle der größeren Bewegungsfreiheit eine engere Einschränkung des Vereins- und Versammlungsrechts der Arbeiter herbeizuführen, haben die in dieser Hinsicht durch die Erfahrung geschulten Sozialdemokraten ja vorausgesehen und vorausgesagt. Sie haben sich bei Beratung des Gesetzes alle erdenkliche Mühe gegeben, in das Gesetz eine festere begriffliche Bestimmung dessen, was als politischer Verein zu gelten hat, hineinzubringen. Leider vergeblich. Die Liberalen waren so versessen auf diese „freiheitliche Errungenschaft", daß sie auch der dringlichsten Aenderung, die den Widerspruch der Regierung fand, nicht zuzustimmen wagten, sondern sich auf die Versprechungen des damaligen Staatssekretärs v. Beth-mann-Hollweg verließen, der erklärte, daß schikanöse Eingriffe gegen Vereine und Versammlungen ■ tiermieden werden sollten. Auch der von den Sozialdemokraten gantachte Versuch, im Gesetz festzulegen, was nicht als politisch anzusehen sei, wozu die Erstrebung günstiger Lohn- und Arbeitsbedingungen und die geistige und körperliche Ausbildung zählen sollten, scheiterte. "Die Mehrheit lehnte auch diese Bestimmung ab und vertröstete sich auf die Erklärung des Staatssekretärs, daß als politisch noch nicht ein Verein angesehen werden solle, wenn er auf einzelne öffentliche Angelegenheiten einwirke, sondern nur dann, wenn er solche Einwirkung „bezwecke". Wie ungerechtfertigt das Vertrauen auf diese Zusicherungen war, hat die bisher entwickelte polizeiliche und gerichtliche Praxis gelehrt, die sich auch nicht darum kümmert, daß im Vereins-gesetz selbst, im letzten Absatz des § 6, den gewerkschaftlichen Bestrebungen eine Ausnahmestellung gegenüber den politischen eingeräumt wird. Der § 6 befreit öffentliche politische Versammlungen von der Anmeldepflicht nur, wenn sie in bestimmter Form öffentlich bekannigemacht werden. Ausgenommen sind nur die Wählerversammlungen, für die es nach der amtlichen Bekanntmachung des Wahltages bis zur Beendigung der Wahl keiner Anmeldung bedarf. Der letzte Absatz des § 6 nimmt aber ganz allgemein von der Anmeldepflicht aus „Versammlungen der Gewerbetreibende», gewerblichen Gehilfen, Gesellen, Fabrikarbeiter, Besitzer und Arbeiter von Bergwerken, Salinen, Aus-ßcrcitungSanjtaltcn und unterirdisch betriebene» Brüche» und Gruben zur Erörterung von Verabredungen und Vereinigungen zum Behuse der Erlangung günstiger Lohn- und Arbeitsbedingungen, insbesondere mittels Einstellung der Arbeit oder Entlassung der Arbeiter". Es ist hier also eine Ausnahme gemacht zugunsten des ganzen von jber Gewerkschaftsbewegung erfaßten Personenkreises und zugunsten des ganzen Komplexes von Fragen, um die sich die Gewerkschaftsbewegung unmittelbar dreht. Damit hat der Gesetzgeber zum Ausdruck gebracht, daß die Verhandlung dieser Fragen i» Versammlungen nicht den politischen Versammlungen gleichgestellt werden soll. lieber alles das setzt sich die Verfügung des Herrn v. Jagow einfach hinweg; ohne Beweis dafür, daß die angefochtenen Gewerkschaften politische Vereine sind, daß sie eine Einwirkung auf politische Angelegenheiten bezwecken, will er sie den Vorschriften für politische Vereine unterstellen. Südafrika. ^ic südafrikanische Arbeiterbewegung hat der Regierung deS Kriegsrechtes und der Deportation soeben eine glänzende Abfuhrbei den Wahlen bereitet. Tic einzelnen Staaten oder Provinzen deS südafrikanischen Bundes haben eigene Landtage, denen das Bestimmungsrecht in bezug auf die meisten Steuern, Schulwesen, öffentliche Betriebe u. s. w. zusteht. In diesen Landtagen war die Arbeiterschaft bisher kaum vertreten. In dem Landtag des Transvaal zum Beispiel hatte die Arbeiterpartei von 45 Sitzen bisher nur zwei imtc. Bei den soeben stattgefundenen Wahlen aber eroberte sie 23 Sitze und den bisher herrschenden Unionisten verblieben nur zwei Mandate! Da sich Wählerlisten und Wahlkreise dieser Landtage mit denen des Bundesparlaments decken, ist auf einen guten Zuwachs zu den bisherigen sechs Arbeiterparteilern (unter 121 Abgeordneten) allein schon au§ dem Transvaal zu rechnen. Auch bei einer Nachwahl in der Kapkolonie siegte die Arbeiterpartei. Allem Anschein nach hat also das unverantwortliche Vorgehen der Regierung die Arbeiterschaft zu energischer Gegenwehr aufgestachelt und es unterliegt keinem Zweifel, daß die Regierung bei dem sich nun vorbereitenden Kampf den kürzeren ziehen wird. Schon hat sic in der im Parlament durchgepeitschten Indemnitäts-Bill den „dauernden Ausschluß" der deportierten Arbeiterführer gestrichen und sogar Tom Mann, den Abgesandten einer englischen Gruppe von Syndikalisten, ohne Hindernisse landen lassen. Die Arbeiterpartei aber hofft, nach australischem Muster bald selbst die Regierung an sich reißen zu können. Leset die „Aröeiter-Zeitririg"! Aus dem Gerichlssaal. Oriit eingegangcner Neichsbundobman». Am 24. November 1913 fand in Krammel bei Aussig eine Eisenbahnerversammlung statt, zu welcher auch der Reichsbund deutscher Eisenbahner von seiten der Veranstalter, der Ortsgruppe Schreckenstein des Allgemeinen Rechtsschutz-und Gewerkschastsvereines für Oesterreich eingeladen wop-den war. In Vertretung der Ortsgruppe des Reichsbundes kam der Obmann derselben, Josef H a b i ch, Oberkondukteur in Schreckenstein, nebst anderen Mitgliedern dieser Ortsgruppe. Nach dem Reserat meldete sich Habich zum Wort und griff in feiner bekannten Art den Rechtsschutz- und Gewerkschasis-tterein an; ihm antwortete Eduard Paul, Kondukteur in Krammel, welcher unter anderem auch folgende Bemerkung machte: „Mit Rücksicht auf Ihre Vergangenheit, mit Rücksicht auf das Urteil, welches vom k. k. Bezirksgericht in Aussig am 13. März 1890 unter Zahl 872 gefällt wurde, wären Sie nach den Bestimmungen der Dienstordnung der k. k. Staatsbahnen zur Anstellung im Eisenbahndienst gar nicht befähigt." Paul knüpfte daran die weitere Bemerkung, „daß sich mit Rücksicht auf das. Vorhergesagte Habich wohl nicht als Vertrauensmann bezeichnen körnte". Diese Aenßerung Pauls war nun Gegenstand der Privatanklage des Joses Habich, jedoch wurde der Tatbestand ein wenig geändert und unter Anklage die angeblich von Paul geäußerten Worte gestellt: Laut Urteil des k. k. Bezirksgerichtes Aussig vom Jahre 1886 hat H a b i ch gar nicht das Recht, als Vertrauensmann zu gelte», und fordere er (Paul) die Deutsche Arbeiterpartei auf, H a b i ch hinauszuwerfen." Habich behauptet in seiner Privatanklage, daß aus dem Inhalt des Vorwurfes die Absicht bervorgehe, ihm eine abgebiißte Strafe vorzuwersen, um ihn daher zu schmähen. Bei der am 1*2. Dezember 1913 vor dein k. k. Bezirksgericht Aussig stattgefundenen Verhandlung erklärte P a u l, daß der Wort laut seiner Aenßerung bei der Versammlung so gelautet babe, wie eingangs angeführt, daß er nicht die Absicht gehabt habe, Habich zu schmähen, sondern daß er lediglich eine Tatsache konstatiert und daraus die Schlußfolgerungen gezogen habe. Der Verteidiger Panis, Dr. Eckstein, Advokat in Aussig, bot Beweis darüber an, daß der Wortlaut der Aeußc; rung in diesem Sinuc gelautet habe, in welcher Aenßerung, so wie sie Paul gebracht hat, niemals eine liebertretung be* § 497, Strafgesetz (Vorwurf einer ausgestandenen Strafe) erblickt werden kann. Der Richter ließ jedoch nur die vom Privatankläger geführten Zeugen zu, lehnte sämtliche übrigen Beweise ab, und verurteilte P a u I zu einer Geldstrafe von 20 Kr., beziehungsweise 48 Stunden Arrest und zum Ersatz der Straskosten, indem er von der Anschauung ausging, es sei ganz irrelevant, ob die Aenßerung so oder so gelautet habe, jedenfalls habe Paul den Habich eine ausgestandene Strafe vorgeworscn, in der Absicht zu schmähen und es wäre daher der Tatbestand des § 497, Strafgesetz gegeben, umsomehr, als der Angeklagte sich gar nicht darauf beruft, daß der Privaiaukläger sich nach der ersten Bestrafung nicht rechtschaffen betrage» habe. Gege» dieses Urteil hat Paul durch seinen Verteidiger die Berufung eingebracht und daraus verwiesen, daß es Pflicht des Richters ist, alle, sowohl zur Belastung, als auch zur Entlastung des Angeklagten dienenden Umstände und Beweise mit gleicher Sorgfalt zu erheben; daß dieser Grundsatz der Strafprozessordnung durch den Erstrichter verletzt wurde und auch die Anschauung des Erstrichters bezüglich der Strafbarkeit eine vollkommen irrige sei. Das f. k. Kreis- als Berufungsgericht in ticitmcritz hat auch der Anschauung des Verteidigers Rechnung tragend, das Urteil erster Instanz aufgehoben und zur neuerlichen Verhandlung und Urteilsfällung an das f. k. Bezirksgericht Aussig riickverwiesen. Bei dieser neuerlichen Verhandlung nun, welche vor einem anderen Richter stattsand, wurden nicht nur die Zeugen des Privatanklägers, sondern auch die des Angeklagten vernommen und wurde festgestellt, daß die Aenßerung, daß die Arbeiterpartei den Habi ch herauswerfen solle, überhaupt nicht gefallen ist. Es wurde weiter festgestellt, daß die iukrnui-tticric Aenßerung tatsächlich den Wortlaut hatte, wie ihn P a u l bei der ersten Verhandlung zugab, endlich wurde festgestellt, daß Habich, laut Urteil des k. k. Bezirksgerichtes Aussig vom 20. Februar 1890, Exh. Nr. 872 wegen Übertretung des Betruges zu drei Wochen Arrest, tierschärst durch drei Fasten verurteilt wurde und diese Strafe auch im Jahre 1890 ab» gebüßt hat. Ferner wurde tion sämtlichen cinticrnommcneu Zeugen zugegeben, daß Paul die intrimiuierte Stelle tion einem Zettel ab las und daran die Folgerung knüpfte, daß Habi ch, mit Rücksicht aus das erslossene Urteil, zum Eintritt in den Eisenbahnerdienst nicht befähigt fei, und deshalb auch nicht das Recht' habe, sich Vertrauensmann zu nennen. Der Verteidiger Dr. E kstei n, wies in seinem Schlußwort darauf hin, daß wohl jetzt nach gründlicher Erhebung der ganzen Sachlage kein Zweifel bestünde, daß es sich hier nur um die Konstatierung einer Tatsache und daran geknüpfte Schlüsse handle, daß Paul nicht in der Absicht zu schmähen und die Ehre des PritiatklägerS zu kränken, diese Slcußeruugen verbrachte, sondern lediglich deshalb, um die Tatsache, daß H a b i ch kein Recht habe sich Vertrauensmann zu nenne», zu konstatieren. Der Richter schloß sich de» Ausführungen des Verteidigers an und sprach Paul von der ihm zur Last gelegten Ucbcrtictung frei. In der Begründung sagte der Richter, datz die Aenßerung nicht als Vorwurs in schmähender Absicht, sonder» als eine, mit Rücksicht auf die Stellung des Privatklägers im öffentlichen Leben, insbesondere mit Rücksicht auf seine politische Tätigkeit zulässige Kritik, in der Person des Privatanflägers durch den politischen Gegner aufgefaßt werden müsse, durch sein Hervortreten als Sprecher und Vertrauensmann einer ganzen Partei, müsse der Privatankläger Ha b i ch notwendigerweise seine politischen Gegner auch zu einer persönlichen Kritik herausfordern, er mußte gefaßt sein, datz sich sein Gegner mit Rücksicht auf feine derzeitige Vertrauensstellung, mit seiner Person und Vergangenheit besatzt und prüfen und darlegen wird, ob Privatankläger, mit Rücksicht auf seine Vergangenheit seine derzeit führende Rolle und das damit wenigstens unter seinen Anhängern verbundene öffentliche Vertrauen, mit Recht für sich in Anspuch nehme» kann. Zu dieser Prüfung und Darlegung war es notwendig, daß Angeklagter auch eine derartig wichtige Tatsache aus dem Vorleben des Privatanklägers, wie es daö erwähnte Strafurteil ist, erwähnte, und wenn er es in der festgestellten Form tat und behauptete, datz Privatankläger, mit Rücksicht auf dieses Urteil nicht befähigt gewesen sei, in den Staatsdienst als Eisenbahner ausgenommen zu werden, so hat Angeklagter damit lediglich seiner Meinung dahin Ausdruck gegeben, daß Privatankläger. gleich wie er wegen des gegen ihn ergangenen Strafurteile», mit Rücksicht auf die Vorschriften der Dienstordnung für die k. k. Saatsbahnen, zur Aufnahme in diesen Dienst nicht befähigt sei, und auch nicht die Befähigung für eine führende Rolle, für einen Vertrauensmann im politischen Leben besitze. Habich wurde auch zur Tragung der gesamten Kosten verurteilt; es scheint aber die Organisation des Reichsbundes viel Geld zu haben, da er gegen das Urteil auch noch berufen hat. Die Berufung wurde in den letzten Tagen zurückgewiesen und das erstrichterliche Urteil b e st ä t i g t. Streiflichter. Welche Zeitung soll der Eisenbahner lesen? T«s sollte eigentlich eine Frage sei», die sich aus Gründen der Logik und der Vernunft von selbst beantwortet. Welche Zeitung ist es. die die Interessen der Arbeiter und Angestellten vertritt und die in jeder Hinsicht dem werktätigen Volk publizistisch zur Seite steht? Ist es etwa die sogenannte große Tagespreise, bei der das Geschäft die Hauptsache, die jonrna-listische Verfechtung einer bestimmten Meinung und politischen Ueberzeugung jedoch untergeordnete Sache ist? Wer nur ein wenig, speziell in der Wiener Tagespreise, orientiert ist, und wer bei verschiedenen Anlässen gesehen hat, mit welchem Ernst und mit welch sittlichem Bewußtsein die bürgerliche Presse die großen sozialen und politischen Probleme unserer Zeit behandelt, der wird sich alle diese Fragen von selbst zu beantworten wissen. In unserer Zeit, wo der Kapitalismus alles zum trockenen Geschäft gemacht hat, ist ganz speziell das Zeitungswesen korrumpiert bis in die letzten Fasern. Schon in den Siebzigerjahren, als die alte Nordbahn als einträgliches Privatunternehmen verstaatlicht werden sollte, ist die Enthüllung gemacht worden, datz die damalige ganze Wiener bür- gerliche Presse von der Gesellschaft mit hohen Geldsummen bestochen war, tutt gegen die int Parlament gestellten Verstaatlichungsanträge in der Öffentlichkeit Stimmung zu machen. Ban einem Kenner der Prehkorruptwn stammt das damalige bezeichnende, Wort, daß „die Zeitungsredaktion ein Laden sei, in dem Publizistik verkauft werde". Und so ist cs geblieben bis auf den heutigen Tag. nur daß es heute eher noch schlimmer geworden ist, als es damals war. Wird nun ein Vernünftiger glauben, datz eine bestochene und in Form von Subventionen und Inseraten vom Kapitalismus unterstützte Presse die Interessen von Angestellten und Arbeitern vertreten kann? Wiewohl sich daraus die Antwort logischerweise von selbst ergibt, hat uns auch die Erfahrung, soweit sie auf die ganze Zeit der Kämpfe der Arbeiterschaft zu-riickgreift, gelehrt, daß die bürgerlichen Zeitungen den Arbeitern in ihren politischen und wirtschaftlichen Kämpfen entweder direkt in den Rücken fallen oder aber alles totschweigen, was im Interesse der arbeitenden Klassen gelegen ist. Was aber das Schlimmste ist, die Tatsache, daß alles das von vielen Angestellten und Arbeitern noch immer nicht begriffen wird, und fo findet sich gerade unter den Eisenbahnern immer noch eine große Zahl, die nicht etwa das einzige Blatt, das für die wahren Volksinteressen kämpft, die „Arbeiter-Zeitung" lesen und unterstützen, sondern die ihre geistige Kost aus der „Kleinen VolkSzeitung". der ..Kronenzeitung", dem „Extrablatt" und ähnlichen Preßerzeugmssen beziehen. Wie aber ist diese Geisteskost beschaffen? Alle diese Blätter, die politisch und wirtschaftlich eigentlich gar keine selbständige Meinung besitzen und die lediglich als Quellen des trockenen Erwerbes für ihre Verleger in Betracht kommen, spekulieren natürlich aus Gründen der Zweckmäßigkeit auf das roheste Sensationsbedürfnis und auf die gewöhnlichsten JnstinLte des Lesepublikums. So kommt es, daß jeder Mord, bei dem natürlich immer ein Spezialbericht, erstellter und ein Spezialzeichner dabei gewesen ist, bis in die kleinsten Details ausgeschrotet wird, und daß weiterhin der Leser über sich ergehen lassen muß, wie etwa ein Hofball in den lebendigsten Farben beschrieben wird, und daß die Oefsentlichkeit erfahren muß, welche Toilette die Gräfin U. und die Frau Baronin $. getragen hat. Wie sich ein Minister schneuzt und wie ein tzofschranze spuckt, das alles muß Schmock seinen Lesern haargenau erzählen. Und weil es so ist, deshalb ist es ein Schande, datz gerade unter den Eisenbahnern, die man immer zu dem intelligenteren Teil der Arbeiterklasse zahlt, noch so viele sind, die eine solche zweifelhafte Geisteskost kaufen. Jeder Eisenbahner, der vernünftig denken gelernt hat und sich die Frage vorlegt, welches Blatt seine Interessen und die Interessen der gesamten werk-tätigen Bevölkerung unerschrocken und furchtlos vertritt, wird sich sagen müssen, daß das nur die sozialdemokratische Presse, vor allem die „Arbeiter-Zeitung" ist. Wenn wir also der heutigen Nummer unseres Blattes besondere Abonnementsein, ladunge» und zugleich Bestellkarten beigelegt haben, so erwarten wir aus den vorangeführten Gründen, daß alle jene, die noch nicht Abonnenten der „Arbeiter-Zeitung" find, von dieser Ein-ladung Gebrauch machen werden. Aus dem Hause des Eisenbahners muß die bürgerliche Schund- und Skandalprefle, die die Bevölkerung zur Sensationslust und zur ödesten Gedankenlosigkeit erzieht, verbannt werden. In den Kämpfen, die die Eisenbahnerschaft um die Verbesserung ihrer Lage gcsührt hat, ist ihr einzig und allein die „Arbeiter-Zeitung" zur Seite gestanden und sie wird auch fernerhin bei den noch schwereren Kämpsen, die uns bevorstehen, ihre Pflicht erfüllen. Sie kann das aber nur, wenn die Wunden, die ihr im Kampf mit einer übermächtigen Kapitalisienklajse und mit der Staatsgewalt durch die vielen Konfiskationen und Prozesse zugefügt werden, wieder zum heilenden Vernarben gebracht werden. Deswegen ist es notwendig, baß sich die Zahl der Leser und Abonnenten von Tag zu Tag vergrößert, wozu auch die Eisenlmhner. die heute einen großen Teil der bürgerliche Zeitungen Lesenden ausmacheii, dazu beitragen. Wir erwarten deshalb, datz die Agitation für die Verbreitung der „Arbeiter-Zeitung" ernstlich ausgenommen wird, und datz jeder Eisenbahner, dem es nur halb« wegö möglich ist, den geringen Betrag dafür aufzubringen, auch Abonnent und Leser der „Arbeiter.Zeituug" werde. Er ist cS seinem eigenen Interesse schuldig! Wie der „Reichsbuni» drutscher Eisenbahner" für sich Reklame macht. Der „Deutsche Eisenbahner" hat unS erst unlängst eine Vorlesung über Anstand und gute Lebensart gehalten. Wir wollen uns dankbar erweisen und heute einmal auszeigen, wie die „germanische" Lebensart und der gute Takt beschaffen ist, der in den Kreisen des ..Reichsbundes" herrscht. In der Folge 1 des „Deutschen Eisenbahner" vom 1. Marz wurde eine Prozehangelegenheit behandelt, die den Kondukteur Franz T e j k l betrifft. und zugleich von dem Letzgenannten eine Danksagung für die ausgezeichnete Rechtsvertretung durch den Anwalt des Reichsbundes Herrn Dr. Köcher veröffentlicht. Auf diese Art Reklame für den Reichsbund zu machen, wäre natürlich ganz in Ordnung. Im vorliegenden Fall wird man freilich anderer Meinung sein, wenn man erfährt, datz der Prozeß deS Herrn Tejkl gar nicht vom Reichsbund, sondern vom Kondukteurverein geführt und von diesem gezahlt worden i st. Der Kondukteurverein hat am 2. März mittels einer Zuschrift die Leitung des Reichsbundes auf diesen „kleinen Irrtum" aufmerksam gemacht, worauf am 6. März die Leitung des Reichsbundes anwortete, datz die Zuschrift des Kondukteur-Vereines in der nächsten Sitzung des Rechtsausschusses in Behandlung gezogen werde. Der Kondukteurverejn hatte nämlich in seinem Schreiben mit Recht verlangt, daß wenn schon für den Reichsbund mit dem günstigen Ausgang des Prozesses Reklame gemacht werde, dieser auch wenigstens die aufgelaufenen Kosten zur Hälfte tragen möge, um so mehr, da Tejkl nicht nur Mitglied vom Kondukteurvcreines, sondern auch Mitglied des Reichsbundes sei. Am 13. März bequemte sich endlich die Leitung des Reichsbundes dem Kondukteurverein durch eine Zuschrift zu verständigen, daß der Fall Tejkl im „Deutschen Eisenbahner" in eine — „falsche Rubrik" geraten- sei, und daß die entsprechende Richtigstellung veranlaßt werde, die aber in der Folge 2 des Blattes nicht mehr möglich gewesen ist. Die Anforderung, die Kosten zur Hälfte zu tragen, beantwortete der wackere „Reichsbund" ablehnend mit dem Hinweis, daß Tejkl weder selbst um Rechtsschutz bei dem Reichsbund angesucht hat, noch der Kondukteurverein ein vorheriges Einvernehmen mit dem Reichsbund darüber gepflogen habe. Es kann ja sein, daß der Fall Tejkl infolge der beim Reichsbund nicht ausgeschlossenen „mangelnden Fähigkeit, eine Sachlage richtig zu beurteilen," in eine „falsche R u-b r i k" geraten ist. Aber daß die Richtigstellung einer Notiz, die am 1. März in der Zeitung erschienen ist, n i ch t am 10. März bewerkstelligt werden konnte, trotzdem die Verständigung davon bereits am 2. März erfolgt ist, also wohl am 3. März bei der Schriftleitung eingelangt sein mußt e. das wird jemand, dem die Fähigkeit nicht abgeht, „eine Sachlage richtig zu beurteilen", kaum begreifen. Jedenfalls ist cs sehr nett, daß der Reichsbund die in eine „s a I s ch c Rubrik" geratene Reklamenotiz durch volle 20 Tage ohne Richtigstellung bewenden ließ, und zum Schlutz die Bezahlung der Kosten a b g e l e h n t hat. Sonst ist es zwar üblich, datz der, der den Braten gegessen hat, auch bezahlt. Beim Reichsbund handelt es sich um eine „falsche Rubrik". Nach zwanzig Tagen stellt man es richtig, natürlich mehr der Not gehorchend als dem eigenen Trieb, und die gute Lebensart ist wieder intakt. Wir hätten vielleicht zu der Sache geschwiegen, aber da die guten Leute so gerne uns Vorlesungen über anständige Lebensart halten, war es jedenfalls am Platz, einmal ein Jllustrationsfaktum aus der reichs-bündlerischen Praxis anzuführen, das beweist, wie die gute Lebensart bei den alten Germanen zwar nicht ausgesehen haben mag, wie sie aber heute bei deren armseligen Epigonen beschaffen ist und von diesen geübt wird Fata Morgana. Man schreibt uns: Die Reisekarawanen, welche die endlosen Sandwüsten Afrikas durchqueren, werden, wenn sie durch Entbehrungen aller Art, sengende Hitze, qualvollsten Durst, nie endende Pein der Sandstürme am Rande ihrer Kraft sind, durch liebliche Bilder, die ihnen palmen-umrauschte Oasen, murmelnde Quellen voll köstlichsten, kühlen Trinkwassers vvrspiegeln, zu immer neuen Anstrengungen aufgepeitscht. um dahin zu gelangen, wo ihnen das Labsal winkt, um sich endlich nach fürchterlichen Strapazen auszuruhen. Je weiter sie eilen, um so weiter entrückt ihnen das tröstende Bild, bis sie erschöpft zusammenbrechen und den Schakalen der Wüste eine leckere Beute werden. Spurlos verschwindet ihre Existenz in dem endlosen Sandgrab, und nur gleißende Knochengerippe bezeugen den nachfolgenden Pilgern, daß hier ein Drama sein Ende gefunden hat. Wer kennt die vielen Helden, die in ihrem Forscherdrang, neue Kulturbahnen zu legen, hier ein stilles, grausames Ende fanden?! Unwillkürlich drängt sich dieses Bild auf, wenn man das Spiel, das der Eisenbahnminister mit nnS Eisenbahnern führt, bedenkt. Zahllose Deputationen sprechen bei Seiner Exzellenz vor. um die Daseinsbedingungen in dem mörderischen Kampf zwischen LebenSersorderniffen und Entlohnung zu bessern. Zahllose Resolutionen von einer todesmutigen, ernsten, pflichtbewußte», nach Hunderttausenden zählenden Männerschar rufen ihm die Härte und Unmöglichkeit seines Systems zu, das hinter einer spiegelglatten Höflichkeit die knöcherne Hand des unbarmherzigen, das warme, pulsierende Leben ignorierenden Bürokraten errate» [ätzt. Zahllose Versicherungen des Wohlwollens, der Geneigtheit seiner Exzellenz schwirren uns um die Ohren, sterben jedoch am Wege zum Magen ab, zahllose Zeitungsnotizen in den grotzen Regierungsblättern posaunen dem Laienpublikum mit drastischer Aufdringlichkeit die väterliche Fürsorge, die in Wirklichkeit immer bedacht ist. mit beiden Händen zu nehmen, was sie mit einer Hand gegeben hat. Zahllos sind die Ungerechtigkeiten, die Härten, die ganz unmöglichen Aufträge dieses Herrn und zahllos die Tränen der Frauen und der Kinder der geistig Und körperlich darbenden Eisenbahner ohne Unterschied des Standes und Ranges. „Quo usquo abutere patientarn nostrarn?" Wie lange wird man unsere Geduld mitzbrauchen? Die glatten Worte Seiner Exzellenz, die uns das gelobte Land Vortäuschen, die höfischen, ministeriellen Gebärden, die ein unbarmherziges, hartes und dabei dummes System verkleiden, die konnnen uns nicht mehr täuschen. Diese Fata Morgana findet keinen armen Narre» mehr unter uns! Noch hat Seine Exzellenz scheinbar die Atouts in den Händen, noch glaubt sic eine politische Gruppierung gegen die andere ausspielen zu können, noch ist sie in dein Wahn befangen, das Spiel zu gewinnen. Aber auf wie lange noch? Tie Zeit ist vor den Türen, wo wir alle, ohne Unterschied der Nation und Gesinnung, ohne Unterschied des Standes, uns die Hände reichen, um eine feste Kette zu bilden weiter-harter, tüchtiger Männer, die nicht mehr gewillt sind, Tantalusqualen zu leiden, die Vorspiegelung und Dunstkünste nicht statt Brot nehmen; die Zeit ist nahe, wo wir für die Fata Morgana, mit der man uns immer wieder anspornte und uns immer wieder äffte, kein Verständnis mehr besitzen und die eisern Konsequenz dieses Doppelspieles zu ziehen wissen werden, »er keine noch so tadellose Bügelfalte und keine noch so fctn juridische Doppelzüngigkeit standhalten wird können. Bon den Magazinsdienern der Wiener Sohnpf^ lieber die Magazinsdiener und Ladescheinschreiber soll etn Wort gesprochen werben, da es noch immer solche Kollegen gibt, die sich nicht entschließen können, den Zweck und die Ziele der Organisation anzuerkennen. Aber das Nörgeln verstehen sie, das heißt, sic glauben es zu verstehen. Man bement sich der gebräuchlichen Ausdrücke, daß sowieso nichts gemacht wird und das Zwcckmnliche nur als Lockspeise von den Organi-sierten gebraucht wird, daß sie aber in dienstlicher Beziehung nur die Sündenböcke zu spielen hoben. Sie glauben, daß ™6 Dekret für sie einen Maulkorb bedeute, wo sie nur Pflichten, aber keine Rechte haben. Behandelt werden sie gleichwertig, nur mit dem Unterschied, daß der Arbeiter frei und mutig tjt und dazu keine Verantwortung hat. Es ist die eigene Sojuio der Kollegen, infolge schlechter Betätigung in der Organisation, datz dieselben nur nach dem Titel bewertet werden. Man stellt sich Diener vor, die zum Reinigen und Frühstuck-holen verwendet werden. Eine genaue Detailierung ihres Dienstes läßt sich nicht anfüfiren, sie werden einfach für den gesamten Magazinsdienst verwendet, und verlangen also mit Recht, Verladeauffeher zu werden. Ein Beispiel: Wien I, Eu» gut. Wer dieses Ringelspiel von einem Magazin kennt, der wird wissen, was für Anforderungen an einen Maga'.ins-diener oder Ladescheinschreiber gestellt werden, um der Sache gerecht zu werden, fünf bis sechs Wagen zugleich verladen desgleichen bei der Ausladung. Es kam sogar vor, daß etfr Meister die Verrechnungen einem Arbeiter übergab und zur Rodel griff, eingedenk, der Bahn keinen Schaden zuzufügen und den Verkehr nicht zu hemmen, nur die Magazinsdiener und Ladescheinschreiber dürfen den Kopf nicht verlieren, dafür haben sie auch weniger Rechte. Des weiteren finden wir diese Kategorien bei der Frachtenaufgabe wie -Abgabe, wo es überall gilt, die Rechte der Eisenbahn zu wahren, wo den Parteien gegenüber e.ine gewisse Raffiniertheit dazu gehört, um den Brotherrn Staat zu verteidigen. Vor Jahren 'wurde der Personalkommission ein Memorandum überreicht, wo im Punkt 3 die Titcländerung gefordert wurde, sie blieb aber unberücksichtigt. Das ist die Entschädigung für den besonderen Eifer, den diese Kategorien für den Unternehmer Staat aufbrachten, trotzdem die Erfüllung dieser Forderung bereits nichts kostet. Die Herren Magazlnsbearnten wissen schon bedeutend mehr von diesen Kategorien, da ja fast kein Tag vergeht, wo sie nicht einigen von diesen Dienern ihre Verantwortlichkeit in Erinnerung bringen. D e Worte der Herren lauten: Sie sind Angestellter, Sie haben die 'Prüfung, Sie sind haftbar, Sie sind verpflichtet; aber nicht verpflichtet. Verladeauffeher zu heißen. Sehr viel Pflicht, ober wenig Recht. Darum, thr Magazinsdiener und Laoescheinschreiber. die ihr noch außensteht und teinahm»loS zusehet oder höchstens den weisen Ausdruck gebraucht, es wird ja so nichts gemacht, seid ihr cs euren Familien sowie euren Kollegen schuldig, mitzukämpfen itt der großen, geschlossenen Organisation Die organisierten Magazinsdiener und Ladescheinschreiber der Ortsgruppe XIV geben bekannt, daß sie sich als Sektion der Ortsgruppe konstituiert haben. In die Leitung wurden gewählt die Genossen M i 11 e r m a y e r, S ch n u-derl, Pollak und B r a i t o. Die regelmäßigen Vereinsabende finden jeden zweiten Mittwoch im Monat statt, und zwar ] im Eiscitbahncrheim um 8 Uhr abends, wozu die Vertrauensmänner der anderen Bahnhöfe Wiens eingeladen werden-Zuschriften, welche auf diese Kategorien Bezug haben, sind zu richten an den Hauptvertrauensmann Genossen Hippolit M i 11 e r m a 1) e r, Hadersdorf.Weidlingau, Kottage, Czeschy-gasse 1. Aus dem Arbciterausfchnh der Eisenbahn Wien-Aspang. In der Arbeiterausschußsitzung am 15. April 1010 wurde auch ein Antrag behandelt, der eine erweiterte Fahrbegünstigung für die Arbeiter der Eisenbahn Wien-Aspang zum Gegenstand hatte. Die Direktion der Eisenbahn Wien-Aspang hatte den Antrag einer eingehenden Prüfung unterzogen und fand derselbe am 19. April 1011 in folgender Weise feine Erledigung: „Nachdem der Beitritt der Eisenbahn Wien-Aspang zu dem erweiterten Fahrbegünstigungsübcreiitkominen für Arbeiter mit Rücksicht auf die außerordentliche Inanspruchnahme. welche die Eisenbabn Wien-Aspang bei den grotzen Arbeiterständen der in Wien einmündenden Eisenbahnen zu gewärtigen hätte, nicht in Betracht gezogen werden kann, hat der Verwaltungsrat über Antrag der Direktion genehmigt, daß versuchsweise den eigene« Arbeitern mit einer mindestens zehnjährigen Dienstzeit bei Reisen über die Lokalstrecke hinaus die tatsächlich gezahlten halben Fahrgebühren r:jck-erstattet werden. Zu diesem Zweck wird für daS laufende Jahr ein Betrag von 400 Kr. anSgeworfen, mit welchem ein Auslangen gefunden werden muß. Int Falle diese Begünstigung in mißbräuchlicher Weise ausgenützt werden sollte, behält sich die Verwaltung jederzeit eine Aushebung derselben vor." Wir bringen diese Begünstigung hiemit neuerlich allen Arbeitern der Eisenbahn Wien-Aspang in Erinnerung. Uniformskandal int Direkttonsbezirk Billoch der f. f. Staatsbahnen. Wiederholt war im ..Elsenb." über die schlechte Ausarbeitung der Uniformen im Wiener Direktionsbezirk bittere Klage geführt. Wir Bediensteten der Villacher und unsere Nachbarn, die Bediensteten der Trieftet Direktion wissen davon auch ein Liedchen zu singen. Ideal waren ja die Uniformen nie, Fehler hatten sie immer genug, aber wie sie in den letzten Jahren aussehen, das spottet jeder Beschreibung. Das „Ehrenkleid" bleibt allen jenen, die eS nicht auf eigene Kosten uinarbeiten lassen, ein Spottkleid. Wenn die Bediensteten schon Anrecht auf eine Uniform haben, und diese tragen müssen, so soll sie wenigstens tragfähig fein. Sie soll nicht Anlaß zu neuen Auslagen geben und soll nicht die Bediensteten zum Gespött und zum Hohn der Öffentlichkeit machen. Alle Mängel, die von den Wiener Kollegen int „Eisenbahner" angeführt waren, alle diefe Fehler haben auch unsere Uniformen. Hof eit ohne Gefäß, Aerrnellänge verschieden, ebenso Hosenteile ver-• schieden breit, ungleich lang, die Mäntel zu kurz, Krägen unpassend. der Schnitt der Uniform selbst skandalös u. s. w. Die im Monat April fällige Auslassung ist bisher noch nicht zur Gänze erfolgt. Soweit sie aber erfolgt ist, hört man überall klagen. Das Aussehen der Uniform bleibt skandalös, die Schnitte schauderhaft, oft einseitig und so, daß man annehmen muß, daß Teile der Uniformen von verschiedenen Grotzen zu einem Kleidungsstück zusammengestoppelt werden. Die Ausarbeitung selbst, die Nähte, die Knöpse förmlich nur anyeklebt u. s. w. Die Arbeiten zeugen von einer Schleuderhaftigkeit und Unfachmänitigfeit, die sich nur dadurch erklären lätzt, datz zur Zusammenstoppelnng — anders kann man das nicht nennen — Arrestanten, ungelernte Personen und vielleicht sogar Kinder verwendet werden. Wir nehmen an, daß sich die Direktion bei Vergebung der Schneiderarbeite» nur von dem Standpunkt der Wohlfeilheit leiten ließ und datz sich die konkurrierenden Firmen mit den Preisen unterboten haben. Der billigste mag wohl die Lieferung erhalten haben, ob er aber bei seiner Billigkeit auch annehmbare Arbeit leisten wird, darum kümmert j>ie tooTjIlöBIickje Direktion nicht. Wie die Bediensteten in s uniform aussehen, ist der Direktion Wurst — nicht aber ®cn Bediensteten. Mit aller Entschiedenheit müssen daher die Bediensteten pcote,ticrcn, Latz man in letzter Zeit zu aller sonstigen Spar-ut noch die Bediensteten als Wurstl anzieht, daß man bei ' 'tcn -^lcnstkleidungsjtücken so unzweckmäßig knickert. Wir kön-m,t. de» Lieferanten der Kleider über diese Angelegenheit nicht rechten; sic liefern ebenfalls der Bezahjlmrg entsprechende urucit. und werden zur Arbeit auch der Bezahlung entsprechende ^tunulet" engagiert haben, aber die Staatsbahndirektion, der ^iaat im allgemeine», soll wohl nicht so Sozialpolitik treiben, _Qli cr Vch die schäbigste, schleudcrhaftcste Arbeit liefern läßt, irfi **e ^’S oder billiger ist als eine bessere oder gute Bei dieser Gelegenheit wollen wir den Direktionen in simach und Triest — vielleicht schließen sich auch die Wiener ^"Zufriedenen diesem Vorschlag an — die Anregung machen, me Bediensteten zur Konkurrenzausschreibuny mit einzuladen. Vielleicht übernehmen die Bediensteten ihre eigenen Uniformen leibst und die Bahn liefert nur Stoff und Zugehör dazu. So wie die Uniformen jetzt zugeschnitten, wie sie jetzt genäht und fluSgearbcitet sind, so trifft es wohl auch jeder Eisenbahner, auch wenn er kein gelernter Schneider ist. Ist dann schon die tfaffon der Uniform nicht besser geworden, so werden wenigstens d>e Nähte halten und die Knöpfe beim ersten Zuknöpfen nicht Abspringen und der Bedienstete würde sich hiebei viel Arbeit Ersparen. Wir wetten, irgendein Schlaukopf bei der Direktion, ®cr keine ausgefaßte Uniform tragen mutz, wird diese Idee Mt finden; sie gibt ja Gelegenheit zu neuerlichem Sparen bei 2er Post „Dienstkleider". Die Bediensteten können ja die Arbeit billiger machen als der billigste galizische Dorsschneider — und “fls ist doch die Hauptsache. Doch, unt wieder ernst zu werden: Ist es denn der Direktion wirklich egal, wie die Dienstkleider ausschen? Wutz ]ie denn auch auf diesem Gebiet und in dieser unzweckmäßigen »vorm knausern? Steht der ersparte Betrag im Verhältnis zum Berger und Schaden, den die Bediensteten erleiden? Schöner Sieg auf der Südbahn. Die Wahlen in das Anf-sichtskoimtce des Lebensmittelmagazins der Südbahn brachten unserer Liste einen schönen Erfolg. In der Gruppe „U n t e r b e a nt t e” wurden abgegeben 1322 Stimmen; davon erhielten: Genosse Anton Greiner, Wagenmeister in Wien, 731 Stimmen; Genossen Ferdinand Prinz, Magazinsmeister in Wien, •100 Stimmen. Die gegnerischen Kandidaten: Fetd. Scherzet, Oberkondukteur in Wien, 168 Stimmen; ^ Andreas Böhm, Platzmeister in Matzleinsdorf, 168 Stimmen; Richard Beer, Kanzleie^pedient in Wien, 114 Stimmen; Anton Egger, Lokomotivführer in Wien 115 Stimmen. ^ In der Gruppe „Diene r" wurden abgegeben 4373 .Stimmen; davon erhielten: Genosse Heinrich Engert, Kondukteurzugsführer in Wien, 8495 Stimmen; ^ Genosse Kamillo ViIloti, Oberheizer in Wien, 3495 Stimmen. Die gegnerischen Kandidaten: Ferdinand Leibschang, Kon-dukteurzuasführer in Wien, 274 Stimmen; Rudolf Schachinger, Kondukteurzugsführer in Wien, 274 Stimmen; ^ Adolf FilipitS, Blocksignaldiener in Matzleinsdorf. 114 Stimmen; Karl Horner, Kanzleigehilfe in Wein, 114 Stimmen. In der Gruppe „Arbeiter" wurden abgegeben 5189 Stimmen; davon erhielten: Genosse Heinrich Nevesely, Schlosser in Wien, 4256 Stimmen; ^ Genosse Franz Toth, Magazinsarbeiter in Wien, 4255 Stimmen. Die gegnerischen Kandidaten: Franz Trnka, Bremser in Matzleinsdorf, 309 Stimmen; ^ Franz Hauck, Magazinsarbeiter in Matzleinsdorf, 309 Stimmen; Ferdinand Kolaritsch, Lackierer in Wien, 256 Stimmen; Franz Ladinger, Kesselschmied in Wien, 256 Stimmen. Dieser Sieg als auch der bei der Delegierlenwahl in die Berufsgenossenschaftliche Unfallversicherungsanstalt zeigt klar und deutlich, datz die grotze Mehrheit der Südbahner dem einzig wahren und richtigen Grundsatz: »Einigkeit macht stark" huldigt, und die SondeLbestrebungen einiger weniger Eigenbrötler vollständig ignoriert. Gleichzeitig stellen wir richtig, datz der Delegierte für die Berufsaenossenschaftliche Unfallversicherungsanstalt richtig heitzt: Heinrich Zwenk, Lokomotivführer, Bruck an der Mur. Korrespondenzen. Brünn. Die ganz besonders ungünstigen WohmtngS-berhältnissc in Brünn und Gebiet haben die dortigen Eisenbahnbediensteten bereits vor mehreren Jahren veranlaßt, eine Aktion einzuleiten. Im Jänner 1910 fand in Brünn eine freie Eisenöahnerverj ammlnng statt, in welcher an der Hand eines reichhaltigen Ziffernmaterials nachgewiesen wurde, datz 1. in Brünn ein Mangel an gefunden und passeirden Kleinwohnungen herrscht und 2. der Wohnungszins hoher ist als daS stistemisierte Quartiergeld. ES wurde eine Resolution angenommen, in welcher eine Erhöhung des QuartiergeldeS und der Bau von Personalhäusern aus den Mitteln der Humanitätsinstitute verlangt wurden. Diese Aktion veranlagte die k. k. Staatsbahnverwaltung zu Umfragen, ob sich unter den Bediensteten eine genügend große Anzahl Reflektanten auf Wohnungen in den zu erbauenden Personalhäusern findet. Doch da fand sich eine Garde, welche die Umfragen zu einem negativen Resultat zuzuführen suchte. Die Brünncr Rcickpöünoler verbreiteten Protestkundgebungen gegen die ..Kasernen" und suchten für den Bau von Familienhäusern Stimmung zu machen. Immerhin meldeten sich Reflektanten, doch ihre Zahl war keineswegs grotz genug, um der Bahnverwaltung zu imponieren. Also blieb alles schön beim alten. Indessen stiegen die Gemeindeabgaben vom Mietzins, welche die Mieter zahlen müssen, auf 13 Prozent. Und schließlich kam der Landtagsbeschlutz, welcher eine Belastung der Mieter von nicht weniger als 34 5 Prozent (der staatlichen Gebäudesteuer) brachte; diese Belastung zerfällt freilich in mehrere Posten, von denen die Erhöhung der Gebäudesteuer-umlage allein 17 Prozent beträgt. Durch die neuen Belastungen des HausbesitzeS und der Gemeinden, werden die Wohnungen stark verteuert, weil die Hausbesitzer alle neuen Lasten auf die Mieter überwälzen und weil auch die mehrbelasteten Gemeinden die Umlagen erhöhen und über die .Hausbesitzer ja wiederum die Mieter allein getroffen werden, «o steigen also die Wohnungsmieten in? Riesenhafte. Unsere Genossen in Brünn haben statistische Zetteln herausgegeben, um neuerdings ziffernmäßiges Material über die WohnnngS-Verhältnisse zu sammeln. Die Erhebung ist zwar nochi nicht beendet, aber schon heute steht als gewiß, daß die Preise der Wohnungen in Brünn im allgemeinen zwischen 13 und 18 Kr. per Quadratmeter Wohnfläche schwanken. Selbst an der Stadtgrenze und in den Vorstädten kommt der Quadratmeter auf rund 11 bis 12 Kr. im Durchschnitt zu stehen. „Billiger" sind nur Keller- und Hofwohnungen, die dunkel, naß und geradezu gesundheitsgefährlich sind. Diese Zustände hatten nun die Brünncr Bediensteten veranlaßt, neue Schritte zu unternehmen, um eine Quartiergelderhöhun^ und den Bau von Personalhäusern anzuregen und zu erzielen. Zu diesem Zweck fand am 2. April l. I. eine sehr gut besuchte Versammlung der Angestellten in der „Schwechater Bierhalle" statt, in welcher die Genossen K o r a n d a und Abgeordneter Nießner berichteten. Die sachlichen und von Kenntnis der Dinge zeugenden Ausführungen der beiden Redner wurden mit wiederholten, mitunter stürmischen Beifallskundgebungen besonders an jenen Stellen begleitet, wo die Redner die Haltung der tschechischen und deutschen Abgeordneten im mährischen Landtag geißelten. Einige Teilnehmer der Versammlung ergriffen ebenfalls das Wort, um kundzutun, datz die Eisenbahner nicht mehr gewillt sind, die Wohnungsinisere noch länger zu ertragen. Eine Resolution wurde sodann einstimmig und mit lebhaftem Beifall zum Beschluß erhoben und dem anwesenden Herrn Rcgierungsverteter übergeben. Zum Sckluß der Versammlung kam es zu einer kleinen Sensation. Der anwesende Landtagsabgeordnete, Gemeinderat und Obmann der Reichsbnndortsgruppe in Brünn, Herr Roglböck, konnte es diesmal nicht unterlassen, das Wärt zu ergreifen, nachdem er im Brünner Gemeinderat ebenso wie im Landtag beharrlich schweigt und ohne aufzumucksen, alle neuen Lasten mit den „Fortschrittlern" mitbeschließt oder beschließen läßt. In einer „Rede" von kaum zwei Minuten bedauerte er die ungerechten Steuern, sprach sein Wohlgefallen über die Aktion der Gewerkschaft aus und meinte, damals im Jahre 1910 wäre nur eine bessere Aufklärung des Personals zu besorgen gewesen, damit man in einer Großstadt keine Einfamilienhäuser propagiere, da . ja solche Häuser, wie Herr K o r a n d a richtig dargetan habe, viel zu teuer kämen. Herr Roglböck gab sich selbst und seiner Sippe hiedurch eine tödliche Blöße, die ihm an Ort und Stelle recht teuer zu stehen kam. Genosse K o-r a n d a ergriff noch einmal das Wort und führte Herrn Roglböck unter allgemeinem Gelächter und A">'Ians in einer Weife ab, datz es sich Herr Roglböck wohl Überlegen wird, nochmals eine plumpe Komödie mit feinen _ „Sympathien" aufführen zu wollen. Der Herr sieht ja sonst so gescheit aus, wenn cr — schweigt. Nun er einmal auch gesvrochen hat — es war ohnehin so verflucht wenig — steht er als der politische Hanswurst da. Die Reichsbündler können nun abermals, wie in der Folge 4 des „Deutschen Eisenbahner", darüber schreiben, daß nicht Herr Roglböck, sondern irgend ein Genosse eine Abfuhr erlitten hat. Arme Hascherln, diese deutschen Eisenbahner, die man derart nasführen kann. Brünn. „D e r deutsche Eisenbahner" bringt in seiner Folge 4 einen Bericht von Brünn, welcher einer kleinen Richtigstellung bedarf. Am 13. März d. I. fand eine vom tschechischen Beamtenverein cinbcmfcne Besprechung über die Ouarticrgcldfrage statt, welcher Mitglieder des Reichsbundes, des Wiener Lokomotivführervereines, der Autonomisten und des Kondukteurvereine§ beiwohnten. Außer diesen waren bei dieser Besprechung zwei Genossen als Gäste anwesend, welche persönlich etngeladcn waren. In dieser Sitzung handelte es sich um die Formulierung der Quartiergeldforderung. Die stetig steigenden Mietzinse haben es zuwege gebracht, daß sich selbst die oben Genannten fanden und darüber berieten, wie und was zu machen wäre. Das Unausbleibliche geschah auch hier. Leute, welche das ganze Jahr mit dem Organisationsleben nichts anderes zu tun haben, als „Heil!“ oder „Nazdar" zu schreien, sollten nun positive Arbeit leisten, was doch gewiß zuviel verlangt war. Obzwar in dieser Frage schon einige Besprechungen stattfanden, so konnte man noch immer nicht einig werden, wie und was gemacht werden soll. Nachdem schon geraume Zeit verstrichen war und die Sache ins Endlose gezogen wurde, ergriff ein als Gast anwesender Genosse das Wort und führte folgendes aus: Zu begrüßen ist es, wenn sich endlich nuchj&ie anderen Vereine in dieser Frage zu rühren beginnen. Soll diese Arbeit dem Personal zugute kommen, dann muß in einem Sinne gearbeitet werden. Die Brünner Ortsgruppen unserer Organisation haben bereits im Jahr 1910 in dieser Sache gearbeitet, cs hat eine große, sehr gut besuchte Versammlung stattgefunden, in welcher einstimmig die Forderung nach dem lOOprozentigcn Quartiergeld und nach dem Ban von Personalwohnhäusern beschlossen wurde. Logischerweise kann die aufzustellende Forderung nicht kleiner sein als damals, weil die Mietzinse seit dieser Zeit um ein Beträchtliches gestiegen sind, so daß die Wohnungen in Brünn nicht billiger sind als in Wien. Wir fassen die Forderung nicht nur als die der Bediensteten, sondern als S"chc des Gesamt» Personals auf und behandeln sie unter dem Titel W o h-nungsfür sorge. Von diesem Standpunkt betrachtet, müssen wir konstatieren, datz eine Erhöhung des Quartiergeldes allein nur den Hausbesitzern zugute käme, nachdem diese besser als wir organisiert sind. Um diesem vorzubeugen, müssen wir an unserer alten Forderung fcsthalten und außer der Quartiergclderhöhung den Bau von Personalwohnhäusern fordern. Diese Forderung begründete der Sprecher mit dem Anfuhren von statistischen Daten über den Stand der Per-son^Iwohnhäuscr in Oesterreich, schilderte diese sehr eingehend, t.nd erfechte die Anwesenden, diesem Beschluß beizutreten. Wir wollen die Ouartiergelderhöhung nicht des Geldes wegen, sondern um anständige Wohnungen hoben zu können. Nachdem er noch den Kampf anderer Stationen um Qnartiergeld-erhöhung schilderte, was uns doch zur Lehre dienen muß, erklärte cr, daß die Brünner Ortsgruppen in nächster Zeit eine große Versammlung mit dieser Tagesordnung ein* berufen werden, und ersuchte um Mitbeteiligung. Zum Schluß erklärte cr: Können wir nicht gemeinsam vergehen, so tun wir cs getrennt; haben wir aber das Personalinteresse im Äuge, dann können wir nicht anders, als die im Jahre 1910 erhobene Forderung zu erneuern und mit allem Nachdruck auf deren Durchführung zu bestehen. Diese Anregung wurde faktisch zum Beschluß erhaben und damit wenigstens ein einheitlickes Vorgehen gesichert. Sämtliche (außer einem) Anwesende anerkannten das Zutreffende an den Ausführungen des Genossen, ja der Vorsitzende (ein Beamter) sagte noch nächsten Tag. datz e§ nur mittels der Ausführungen des Genossen möglich war. rasch zu einem guten Entschlntz zu kommen. Ein einziger Anwesender nahm gegen die vorgebrachte Anregung Stellung, und zwar war es ein National* sozialpolitiker! Als Vertreter des Reichsbundes glaubte er sich als streitbarer Kämpe dazu berufen, justament gegen die Anregung eines Sozialdemokraten sein zu müssen. Er erklärte unter anderem, datz unsere Knochen schon verfault sein werden, ehe auch nur ein Wohnhaus erbaut wird. Weiters sagte cr, der Vorredner hat un6 v’cl von Oesterreich und auch von Mähren erzählt; was geht uns das an. wir sind in Brünn und wollen nur von Brünn sprechen u. s. w. DaS Geschwefel wurde leider vom Vorsitzenden unterbrochen, sonst hätte man von diesem Sozialpolitiker noch mehr zu Horen bekommen. Schade. — Nun hat man im „Deutschen Eisenbahner" einen Bericht veröffentlicht; in diesem wurde natürlich der roten Gewerkschaft eines aufs Zeug geflickt und zum Schlutz geschrieben, datz dem sozialdemokratischen Redner eine kräftige Abfuhr zuteil wurde. Herr, verzeih chm — der Mann scheint krank zu sein, tichon aus feinen obigen Ausführungen ist ersichtlich, welch ein Politiker er ist. Ein Kirchturmpolitiker, welcher nie über seine'Gemeinde hinaussieht. Was braucht er zu wissen, wie die Eisenbahner anderwärts arbeiten, um daraus eine Lehre ziehen zu können, er macht es wie der Vogel Strauß, den Kopf in den Sand stecken, er sieht niemanden, infolgedessen sieht auch ihn niemand. Ja. das ist Kirchturm-oder Vogelstrautzvolitik. .Hat denn der Reichsbund wirklich keinen besseren Vertreter gehabt? Da ist ja beinahe der Rogelböck besser, der spricht nichts und verdirbt nichts. Und nun zur Abfuhr. Würde der Genosse gewußt haben, daß in dem unverständlichen Geschwefel eine Abfuhr zu finden gewesen ist, dann wäre er gewiß die Antwort nicht schuldig geblieban. Im übrigen stellt er sich jederzeit zur Verfügung. .Ser Mann scheint Schaden genommen zu haben. Vor kurzer Zeit predigte er noch als Unterbeamter: Nur durch die Kategorievereine kann uns geholfen werden, und jetzt — Gott gab ihm ein Amt und auch Verstand, er erleuchte ihn — schreit er Heil!!! Zu unserer Entschuldigung sei'S gesagt, wir erwarten wirklich nichts anderes. Deutschgelb zu sein, heißt lügen, entstellen und denunzieren zu können. Das finden wir begreiflich. Leute, die kein Klassenbewußtsein kennen, die von Mannesstolz nichts wissen, die nichts anderes können, als nach oben servil und devot zu sein, von denen läßt sich nichts anderes erwarten. Ausnahmsweise nehmen wir zu ihrem Lügenbericht Stellung und berichtigen diesen. Wo waren alle die Heilschreier am 2. April d. I., wo wegen der Quatticrgelbfragc eine lang vorbereitete, gut besuchte Versammlung in der Schwechater Bierhalle statt gefunden hat. Da fehlten sie so wie immer, bloß einzeln mit dem Bleistift in der Hand kommen sie. um dann besser denunzieren und außertourlich avancieren zu können. Ohne auf alle Unwahrheiten cingehcn zu wollen, erklären wir offen: Zu all diesem ist bloß ein Gelber fähig. Ezernowitz. (81 u s der k. 1. Betriebsleitung.) Ein gewisser Herr Julius B i r n b a u m e r, seines Zeichen?-nach Oberkommissär bei der k. k. Betriebsleitung Ezernowitz, unter der Egyde Tschiggfrey als Storch der Betriebsleitung zur Reinigung der Sümpfe verwendet mtd sattsam bekannt, hat gegenwärtig seinen geschätzten Einfluß im Präsidium verloren, doch sucht cr sich auf diese Weise zu erhalten, das; cr überall mitspricht, was wohl zum Nachteil der Bedien steten ist. Es ist auch nicht unbekannt, daß cr die Diäten nicht der Untersuchung wegen, sondern umgekehrt fabriziert. Er ist auch Zeremonienmeister für alle Wcbltätigfdtsöorftdliingen, und würde es uns sehr interessieren, wer beispielsweise die letzte von ihm ausgestellte Rechnung für das Elizzakonzert ober für Spenden der Weihnachtsbescherung für arme Eisenbahner linder überprüft hat. Seine vielseitige politische Anschauung, seine Art mit Mitgliedern aller politischen Parteien zu imitiere», also ein Schnittling auf aller Herren Suppen, ist allen Bahnbediensteten bekannt. Doch müssen wir diesen von Loya lität übersprudelnden Allerweltsreund dringend aufmerksam machen, einzelne Bedienstete den Vorgesetzten nicht in allzu liebenswürdigster Weise zu empfehlen, da wir sonst genötigt würden, sein Doppelspiel sowie sein wohltätiges wirken oncuv lich zu brandmarken.’ . Schon jetzt möchten wir die k. k. Betriebsleitung, namentlich den Herrn Hofrat Ritter, ersuchen, das segens rciche Wirken dieses Herrn Birnbaum auf das Gebäude der Betriebsleitung selbst zu beschränken und hie Strecke von diesem Menschen verschont zu lassen. Bezeichnend für die ersprießliche amtliche Wirksamkeit . des Herrn Birnbaum ist der unleugbare Umstand, daß cr als Oberbeamter auf Kosten gesammelter Gelder Dienstreisen unternimmt. Jedermann weitz es. wie schwer cs fällt, Sammlungen für Ferienkolonien und Weihnachtsbescherungen einzuleiten. und diesem Manne sind auch solche Gelder nicht heilig, cr^cr preßt seinem Vorgesetzten, mit welchem er auf dem Du-Fnß steht, Dienstreisen zum Ztnfcf der Begleitung der Kinder in die Ferienkolonie, beziehungsweise Abholung derselben auv der Ferienkolonie. Ein Blick in seine Rciscvartikularien zeigt deutlich, daß cr Vorerhebungen in Diszivlinarsachen direkt konstruiert, um seine mißliche finanzielle Lage, welche durdi Kartenspiel und sonstige noblen Passionen herbeigeführt worden ist. einigermaßen zu verbessern. Nicht Dr. Tschiggfrey, sondern fein Trabant und Hinter« treppenntann Oberkommissär Birnbaum hat unter die Bukowinacr Eisenbahner Lumperei, Nepotismus, Sklaventum und lockere Dienstverhältnisse herbeigebracht. Interessant ist die anstrengende Dienstleistung dieses Korruptionsförderers auf Kommissionsreisen. Oberkommissär Herr Birnbaum tritt in der Regel am Nachmittag die Dienstfahrt an und kehrt am nächsten Tag früh in die Be triebSlcitung zurück. Nach einer mehrere Minuten dauernden nichtssagenden Einvernahme macht er gewöhnlich mit dem Amtsvorstand der betreffenden Station einen Äpazicrgang, um feinen ohnehin großen Appetit zu fördern. Hierauf folgt die Bespeisung beim betreffenden Vorstand, bei welcher Ge legenheit die diskreteste» Präsidialsachen einer eingehenden Besprechung gewürdigt werde». Kostenlos macht dieser gewissenhafte Beamte seine Kommissionen, karikiert dabei alle seine Vorgesetzten, erhöht seine Einnahmen auf Rechnung der finanziell schwachen Staate» bahn und trägt mit feinet Persönlichkeit viel zu den Defiziten der Staatsbahnen bei. Und nun fragen wir das f. f. Eisenbahnministerium und die k. k. Betriebsleitung in Ezernowitz, wie lange sie noch solche Beamte, die durch ihre ersprießliche Dienstleistung die Staatseisenbahnverwaltnng ans ihrem Gleichgewicht bringen können, zu fördern gedenken. Salfcnau n. d. Euer. (B. E. B.) Im .Heizhaus Falfenatt Kerrschen Zustände, wie man sic nicht gleich wo findet. Vor allem aber tragt die Gleichgültigkeit des Lokomotiv- und Heizhauspersonals die Schuld. Noch vor wenigen Jahre» konnten sich der §>crr Vorstand und sein FamnluS stur bi? nicht erlauben, was sie sich heute gegenüber dem Personal unterstehen. Allerdings hat es Herr © v o b o d a verstanden, sich mit einem 'stob von Spitzeln und Denunzianten zu um geben, vom Lokomotivführer angefangen bis zum Drehscheiben mann. Subjekte, die sich erst das Vertrauen des Personals erschlichen, um dann um so nachhaltiger vernabern zu können, die aber trotzdem immer noch von einer Garde umgeben sind, wohl wissend, daß die Freundschaft des Denunzianten besser zu bewerten ist, als die des eigenen Vorstandes. Was sick solche Subjekte alles ungestraft erlauben dürfen, davon nur ein Beispiel. Der ehemalige Heizhausarbeiter Lippcrt. ein durchaus versoffenes Individuum, der fchon aus diesem Grunde entlassen wurde, fand in den Augen des Herrn Svoboda gnädige Aufnahme. Er durfte im Rausch die ärgsten Schweine-tcieit begehen, konnte als Gartenpächter sein Gemüse und seine Blumen auch während seiner Dienststunden in der Bahnhof' sttatze vertragen, durfte ehrliche Leute vor dem Vorstand des DiebstahlS bezichtigen, konnte besoffen in den Dienst kommen. Nach Herrn Svoboda wäre dieses Subjekt zum Desinitivum gelangt, wenn ihm die Direktion nicht entlasten hätte. Doch Herr Svoboda verwendete sich bei der „Bohernia Gewerkschaft" für seinen Liebling und brachte ihn wieder unter. Für einen anderen hätte cr es nicht getan. Auch mit dem Nachtwächter, der die Drehscheibe bei Nacht bedienen muß. hat es eine ahn liche Bewandtnis. Die Führer müssen eben warten, bis dieser Kerl kommt. Als sich ein Führer diesbezüglich bei dem Herrn Vorstand beschwerte, äußerte sick letzterer: DaS ist mein Spion. Ergo kann er sich schon etwas erlauben. Ein besonderer Schmerz für den Herrn Vorstand ist der kameradschaftliche Verkehr der Führer mit einzelnen Heizern. Da sucht er die Führer gegen die Heizer anszuspielen, erklärt unumwunden. daß ein solcher Führer bei ihm lein Recht finden wird, und umgekehrt, wenn er, der Führer, den stolzen Mann gegen seinen Heizer spielt, immer Recht finden wird, wenn gleich der Heizer im Recht wäre. Für welche Wesen Herr S v o b o d a die aus-geschundesten Diener der Bahn, die Heizer, betrachtet, wissen wir nicht, aber keinesfalls für Menschen. Als da unlängst ein Heizer die Drehscheibe stellen wollte, legte er den Sicherheitshebel schon ein, als die Drehscheibe noch in langsamer Bewegung war. Herr Svoboda die? bemerkend, sprang hin und brüllte: „Sie Trottel, ich gib ihnen ein paar Schelln (Ohrfeigen). Kleinliche Sachen hält er für gefährlich, wenn aber über die Drehscheibe verschoben wird, worunter dieselbe gewiß am meisten leidet, das macht nichts. Dabei rühmt sich der Mann noch seiner akademischen Bildung, vergleicht sich angeblich nicht mit Verkehrsbeamten, die nur Mittelschulbildung haben. Die Heizer betrachtet er nur als das fünfte Rad am Wagen, von Rechtsbegriffen dieser Kategorie kennt und will er nichts kennen. So die allgemeine Behandlung. Aber auch die Erstellung des Turnusses zeigt von der Art und Weise des Herrn Svoboda. Im Vorjahr war der Turnus einmal so ziemlich annehmbar, da hat ihn der Herr Vorstand dreimal im Sommer geändert. Die Ursache erfuhren wir nicht, aber durch diese Aenderungen bekamen einige seiner Lieblinge eben frei, um bürgerliche Feste mitmachen zu können. Der gegenwärtige Turnus ist ebenfalls geteilt. Im großen Turnus fahren 20 Partien, im kleinen 12 Partien mit doppelter Besetzung der Maschinen. Im großen Turnus fährt das ältere Personal, im kleinen Turnus das jüngere Personal, doch ist einer der Turnusse schlechter als der andere. Wenn wir den Turnus mit Kessclwaschen und Zug Nr. 158 als Vorspann beginnen, müssen wir drei Vorspänne machen, kommen den nächsten Tag um 8 Uhr 47 Minuten in Falkcnau an und gegen Mittag endlich nach Hause. Dann folgen nacheinander Tage mit Abfahrt um 2 Uhr 83 Minuten früh bis 7 Uhr 5 Minuten früh. Die Ankunft der Gegenzüge erfolgt in der Zeit von 9 Uhr 12 Minuten vormittags bis 4 Uhr 49 Minuten nachmittags. In der ersten Hälfte des Turnus befindet sich also keine einzige Nacht zum Ausschlafen. Die zweite Hälfte beginnt wieder mit Kesselwaschen und Zug Nr. 175/76. Abfahrt um 5 Uhr 80 Minuten nachmittags, Ankunft um 11 Uhr 30 Minuten nachts. Darauf folgen 8 Tage mit Abfahrtszeiten von 7 Uhr 50 Minuten früh bis 5 Uhr 48 Minuten nachmittags. Ankunft der Gegenzüge von 5 Uhr 84 Minuten nachmittags bis 11 Uhr 25 Minuten nachts. Es ist also in 20 Dien st tagen nur eine volle Nacht zum aussch lasen, dabei kein turnusmäßig freier Tag. Dieser wird mit der Begründung abgewiesen, daß Sonntags und Montags ohnedies Züge entfallen. Daß an solchen Tagen Materialzügc, Schneczügc zu fahren, Maschinen fortzuschaffen oder abzuholen sind, macht nichts. Der Schachtzug entfällt eben am Sonntag, da braucht im Turnus kein freier Tag vorgesehen zu sein. Viel zu leiden hat das Pcrsonal bei den Klingenthalcr Zügen Nr. 959/52 und 957a/54a. Bei Zug 959 gibt es sehr viel Verschub auf der Strecke, so daß sie oft nicht zeitgcrecht zur Abfahrtszeit des Gegenzuges in Klingenthal Eintreffen. Dazu ewiger Verschub in Klingcnthal und regelmäßige Verspätung. Es bleibt fast keine Zeit zum Essen übrig. Es wäre höchst notwendig, in Klingenthal analog wie in Weipert eine Verschubpartie aufzustellen, an Arbeit fehlt es gewiß nicht. Im kleinen Turnus mit 12 Partien, wenn regelmäßig durchgcfahren, sind drei ganze Nächte Dienst, zwei Tage mit Abfahrt um 4 Uhr 50 Minuten und um 5 Uhr 6 Minuten früh, dann vier Nächte mit Ankunftszeiten um 8 Uhr 7 Minuten bis 11 Uhr 40 Minuten nachts. Des Weiteren noch Fahrten auf dem Rangierbahnhof, die ebenfalls eine halbe bis eine Stunde in Anspruch nehmen. Es bleiben also im kleinen Turnus drei ganze Nächte zum Schlafen. Es sind hier wohl größere Intervalle zwischen einzelnen Zügen, doch werde» da die Erfordernis-züge cingeschobcn, die in diesem Winter zwischen drei bis fünf Zügen täglich verkehren. Daß in diesem Turnus das Personal noch ZU schärferen Dienstleistungen herangczogen wird, beweist der Umstand, daß cs meistens die jüngeren Leute sind, die nach der Meinung des Herrn Vorstandes „eben mehr leisten müsse n". Beschwert sich eventuell da ein Anwärter, dann wird er vom Führerdienst abgezogen und mutz heizen, lieber das Strafsystem haben wir schon in der Nummer 36 unseres Blattes vom 20. Dezember 1913 berichtet. Daß Heizer und Führer unter diesem System mehr als genug zu leiden haben, ist wohl selbstverständlich. Aber noch eine Gruppe, nämlich die Kohlenladcr, seufzen unter der Knute der Herren S v o b o d a und Trux. 12 Stunden Dienst, 12 Stunden frei, am Sonntag 24 Stunden ununterbrochen schaufeln und Körbe schwingen auf die Maschinen ist wohl keine leichte Arbeit, und da treibt der Herr Maschinenaufseher Trux die Leute immer noch weiter an. Auch dieses unsinnige Treiben mit dem „Deponieren" haben wir bereits in unserem Blatt besprochen. Heute hätten wir nur zu erwähnen, daß diese Leute einen sogenannten blinden Akkord haben, sie wissen nicht, wieviel sie per Tonne bekommen. Nur das eine steht fest, die Leistung ist gestiegen, der Verdienst gesunken. Das sind in kurzen Umrissen die idyllischen Zustände im Falkenauer Heizhaus. Es könnte bestimmt besser sein, wenn durch die Solidarität des Personals diese verwerflichen Subjekte der Vernaderung ausgemerzt werden könnten. Aber auch die Herrschaft der Herren Svoboda und Trux müßte gebrochen werden. Es liegt hauptsächlich an dem Personal, sich durch den Zusammenschluß in der Organisation wieder jene feste Position zu schaffen, die allein imstande ist, Unrecht und Sklaverei siegreich bewältigen zu können. Wird das Heizhauspersonal diese Aufgabe erfüllen, dann wird an dem Ernst derselben sowie an der gewissenhaften Dienstleistung die heutige Macht der Herren Svoboda und Trux zu Schanden werden und das Personal seine Menschenrechte wieder erhalten. Franzensfeste. Bon dort wird uns berichtet: Am 7. April hätte durch eine Unvorsichtigkeit sehr leicht ein Bediensteter schwer verletzt, wenn nicht getötet werden können. Bei Einfahrt des Zuges 3 in die Station Franzensfeste wollte der im Zug 3 weilende Zugsrevisor Herr Adjunkt Schwarzbauer noch schnell in den gleichzeitig ausfahrenden Zug 6 übersteigen. Er öffnete zu diesem Vorhaben auf der verkehrten Seite des Zuges 3 eine Waggontür, sprang vom fahrenden Zug ab und wollte auf den fahrenden Zug 6 aufspringen. Doch war Zug 6 in zu schnellem Tempo und der Zugsrevisor konnte deshalb nicht mehr aufspringen. Herr Schwarzbauer hatte jedoch unterlassen, die von ihm geöffnete Tür zu schließen, und diese streifte den im Dienst befindlichen Wagenanfseher, welcher Zug 3 passieren ließ, um hei der Einfahrt etwaige Gebrechen feststellen zu können, ziemlich stark an der Schulter. Wäre der Wagenaufseher nur einige Zentimeter näher dem Geleise gestanden, so hätte ihn die offenstehende Tür gewiß am Kopf getroffen und zu Boden geschleudert, wo er dann wahrscheinlich unter einen der rollenden Züge 3 oder 6 gekommen wäre. Diesmal ist die Sache noch glücklich abgelaufcn, sowohl für den Wagenanfseher als auch den Zugsrevisor. Knittelselb. (Aus dem Lebensmittelmag a z i ».) Vor der Generalversammlung haben die Vereinigungen der Gelben alles darangesetzt, um bei einer vor-zunehmcnden Statutenänderung für sich etwas herauszuschlagen. Unter anderem haben sie in der „Tauernpost" einen Artikel cingeschoben, welcher diese Leute charakterisiert. Da heißt es unter anderem, daß die Sozialdemokraten deshalb ans dem Institut herausgehen, weil sie in demselben Hundert- tausende Schulden gemacht und sich jetzt nicht mehr hinauS-sehen. Mit der „Tauernpost" zu polemisieren, fällt uns gar nicht ein, sondern wir wollen unseren Lesern nur die Schäbigkeit des Kampfes, dessen sich die Gelben durch ihren bekannten Berichterstatter und ihres Leiborganes bedienen, aufzeigen. Als die Sozialdemokraten im Jahre 1909 das Institut übernahmen, war an eigenem Vermögen vorhanden Kr. 122.211-76, darunter 88.000 Kr. Betriebsfonds, Kr. 13.665-54 Reservefonds, 13.130 Kr. Anteile u. s. w.; im Jahre 1913 waren vorhanden an eigenem Vermögen Kr. 194.83611, darunter Kr. 129.429-57 Betriebsfonds, Kr. 33.57846 Reservefonds, 15.332 Kr. Anteile u. s. w. Es hat sich somit das eigene Vermögen um Kr. 72.624-35 erhöht. Die Aktiven betrugen im Jahr 1909 Kr. 479.019-73 und im Jahr 1913 Kr. 607.346-18. Die Anlehen und Schulden betrugen im Jabr 1909 288.866 Kr. 96 H. und im Jahr 1913 Kr. 2 6 8.8 7 2-17. Wo ist da eine Mehrverschuldung zu konstatieren? Der Realitätenwert war 1909 Kr. 109.540-95 und 1913 Kr. 130.441 74. Nur. wird man wohl sehen, wie niederträchtig die Verdächtigung unserer Genossen ist. Aber noch einen Beweis. Der Umsatz betrug im Jahr 1909 Kr. 1,533.191-65 mit einem Außenstand von Kr. 183.263-76. Im Jahr 1913 betrug der Umsatz 1,682.666 Kr. 25 H. mit einem Außenstand von Kr. 197.141-40. Lager war vorhanden 1909 Kr. 172.045 32 und Kreditoren Kr. 215.946-10, 1913 Lager Kr. 241.856-93 und Kreditoren Kr. 219.961-82. Wer Genossenschafter ist und genossenschaftliche Rechenschaftsberichte zu lesen versteht, wird daraus finden, daß mit den geringen Mitteln von 15.332 Kr. als Anteile, denen ein Außenstand von Kr. 197.141-49 gegenübersteht, mustergültig gewirt-schaftet wurde. Wenn unsere Genossen trotz alledem ihre Mitarbeit versagten, so nur aus dem Grunde, weil sie sich mit solchen Beweisen nicht unter eine Fuchtel beugen lassen wollen, wo sie nicht die Gewähr haben, daß sie ihre Tätigkeit in vollem Maße entwickeln können, und bei jeder Verschlechterung mittragen müßten, was andere in ihrem genossenschaftlichen Unverstand verschulden. Ein Wohlfahrtsinstitut soll es sein, welches den Mitgliedern gehört, und nicht ein Unternehmen, wo die Direktion und deren Verwaltungsorgane sich immer als die Wohltäter hinstellcn, um die Eisenbahner in Abhängigkeit zu erhalten. Komotau. (B u s ch t i e h r a d e r Eisenbahn.) Wir müssen zu wiederholtenmal dem dem Magazinsmeister in Weipert, Herrn Eberl, der sich durch seine Speichelleckerei einen großen Einfluß beim hiesigen Stationsvorstand Hopf erworben hat, und letzterem selbst einige Zeilen widmen. Es gibt zwei Individuen von der Sorte Eberl und wir warnen darum jeden anständigen Bediensteten, sich vor diesen Leuten, weil dieselben jede Kleinigkeit zum Vorstand tragen, in acht zu nehmen. Aber alles dauert nicht ewig. Wir wären überhaupt neugierig zu wissen, zu welchem Zweck Eberl eigentlich die Station Weipert beglückt. Seine größte Arbeit ist, das Personal auszuhorchen. Er sagte auch vor kurzem, daß er schon einen aus der Station weggebracht ha Be, c i n anderer werde bald folgen, und dann gehe erst e r. Es wäre hoch an der Zeit, daß dieser Störenfried bald von der Bildfläche verschwinden würde. Vor kurzem wurde die Kanzlei im Magazin gewaschen und da befahl dieser Eberl seinem Kollegen, so lange dort zu bleiben, bis diese Arbeit beendet ist. Als ihn dieser darauf aufmerksam machte, daß er schon um 5 Uhr früh den Dienst antrat und jetzt um A2 Uhr nachmittags endlich zum Essen gehen möchte, so ging Eberl schnurstracks zum Vorstand und vernaderte seinen Kollegen, der doch gewiß recht hatte, wenn er sagte, es könnte doch Eberl dort bleiben, weil derselbe am Bahnhof wohnt. Das Ende war, daß Herr Vorstand Hopf, statt diesem Naderer die Tür zu weisen, dem anderen in unliebcnswürdigem Ton eine Belehrung erteilte und mit einer Krone Strafe drohte. Zu dieser Sache wäre zu bemerken, daß wenn schon Herr Vorstand Hopf ohne solche Subjekte nicht existieren kann, so soll er wenigstens auch den Beschuldigten dem Denunzierenden gegenüberstellen, und beide hören, um sich dann ein Urteil zu machen. Aber so hört man den ganzen Tag nur von Strafen. Herr Hopf hat sich überhaupt in Strafen tüchtig eingcarbeitet. Dies verspürt am meisten das Verschubpcrsonal. Wenn zum Beispiel die königlich sächsische Staatseisenbahn beim Zug 703 und 709 das Umfahren der Maschine noch gestattet, und Herr Vorstand Dienst hat und sieht dies, so sagt er: „im Wiederholungsfall 4 K. Strafe". Wird der Hüttelwagcn über die Wegübersctzung abgcstoßen, und sind zu diesem Zweck die Schranken zwei Minuten geschlossen, so beschwert sich wieder die löbliche Gemeindevertretung, daß die Schranken geschloffen waren und Herr Vorstand Hopf hat nichts eiligeres zu tun, als den betreffenden Bediensteten mit 1 Kr. zu bestrafen. Daß bei einem solchen Strafsystem nicht nur der Dienst, sondern auch die Sicherheit des Verkehrs leidet, ist begreiflich, weil die Bediensteten stets mit banger Sorge den verantwortungsvollen Dienst versehen müssen. Nur so fort, Herr Vorstand, die Eisenbahner sollen zahlen, ob dieselben mit ihrer Familie etwas zu essen haben oder nicht, das geniert Herrn Hopf nicht. Aber bedenken Sie, Herr Vorstand, daß unter diesem Vorgang bloß die Kinder der Eisenbahner zu leiden haben, denn wie es scheint, ist es Ihnen egal, wenn Sie auch denselben das letzte Stückchen Brot aus dem Munde nehmen. Wäre Herr Hopf Familienernährer, so würde er vielleicht anderer Ansicht sein. In dieser Hinsicht sind sich alle Bediensteten der Station Weipert einig, daß unter dem früheren Vorstand Müller besser Dienst zu machen war, als jetzt unter dem Regime Hopf. Müller nahm seine Bediensteten gegenüber wen immer, und wenn es auch Stadträte waren, in Schutz. Aber nicht bloß im Strafsystem übertrifft Herr Hopf seinen Vorgänger, sondern auch im Sparsystcm. Müller hat ja auch nicht gern etwas hcrausgerückt, aber Material war stets im reichlichen Maß vorhanden. Anders jetzt. Jetzt wird jedem, der etwas braucht, bedeutet: „daß es gerne verabfolgt würde, aber es ist nichts da". So hatte Heuer im Winter die Station beinahe zwei Monate keinen Besen, und hätten sich die Weichensteller keine Besen von der Bähnerhaltung erbettelt, so hätten sie das Vergnügen gehabt, den Schnee aus den Weichen mit der Mütze zu fegen. Aehnlich ist es mit dem Schmieröl. Da muß wieder der Wagenaufseher herhalten. Putzwolle war unter Müller stets 70 bis 80 Kilogramm vorrätig, jetzt können sich die Weichensteller die Hemden ^abschneiden zum Laternen und Zylinder putzen. Wenn dieses Sparfystem noch eine Weile dauert, kommt es so weit, daß sich die Bediensteten die nötigen Materialien selbst kaufen müssen. Auch der Verkehr mit dem ihm unterstellten Personal läßt viel zu wünschen übrig. Es erweckt überhaupt den Anschein, als wenn Herr H o p f an einem unbeugsamen Stolz oder an einem kolossalen Größenwahn mit samt feiner Garde leidet. Daß unter solchen Umständen kein zufriedenes und diensteifriges Personal sich findet, ist leicht erklärlich. Soll sich die Aufregung, die sich unter Ihrem Personal bemerkbar macht, wieder legen, so ersuchen wir Sic, Herr Vorstand, eine größere Gerechtigkeit an den Tag treten zu lassen und hauptsächlich diesen Denunzianten, welche Ihnen immer mit Lügen aufwarten, ganz energisch die Tür zu weisen. Wir wissen auch, warum Hopf so eng mit der Gemeindevertretung verbunden ist, weil er ohne diese Körperschaft nicht Vorstand in Weipert wäre. Die löbliche Gencraldirektion hatte einen anderen bestimmt, und der roch der Gemeindevertretung nach einem Tschechen. Da beschwerte sich dieselbe bei der Direktion. Auf diese Weise kam Herr Hopf zu uns. Daß er aber gegen seine deutschen Bediensteten so brüsk vorgeht, wird die Gemeindeverwaltung nicht wissen. Weiters machen wir die maßgebenden Personen aufmerksam, daß es sehr angezeigt wäre, Eberl von Weipert verschwinden zu lassen. Als wir seinerzeit die Direktion auf Hnatek aufmerksam machten, hatten wir in ein Nest gestiert; hätten rntS die Herren Gehör geschenkt, wäre es nicht so weit gekommen. Eberl hat w : c d c r e andere Krankheit. Ein altes Sprichwort sagt- " Katze läßt das mausen nicht". Wir machen die Verwaltung nochmals aufmerksam, daß Eberl in der Station -Sech ganz überflüssig ist. weil ohne ihm die Arbeit sogar noch bess verrichtet würde. Sollte es aber nicht der Fall sein, und Her Hopf seine Unkenntnisse über Eberl maßgebend sein, van werden wir die betreffenden Personen zur Verantwortung ziehen und sie als mitschuldig erklären. Dem Personal in ve Station Weipert sei nochmals gesagt, daß sie ihren Diern stramm machen, daß Herr Hopf mit feinem Stab auw gezwungen wird, dasselbe zu tun. Wir werden ja sehen, wer oani den kürzeren zieht. Mährisch-Neustadt. Am 28. März ist hier Genosse Rudolf Rabenseifner, Magazinsaufseher am Wogen Bahnhof, freiwillig aus dem Leben geschieden. Die Urjaw der unseligen Tat liegt in einer von einem Magazinsarbeiie veranlaßten Denunziation. In einem an einen Freund laffenen Brief schreibt der Unglückliche unter anderem: «Der Grund der Tat ist dir bekannt. Unbestraft, weder in Zsdu, noch beim Militär, noch bei der Eisenbahn durch volle 15 Jahrs' was ich tätig bin. Und wegen so einem ..... ehrlos und bestraft zu sein, das ertrage ich nicht. Bitte meiner Frau ein Berater zu sein. Weiters bitte ich die Genossen Heczko, Churawh und Klaper, sich meiner Kinder anzunehmen". Rabenseifner nimmt dann von seinen Kollegen und den Magazisarbeitern, mit Ausnahme des Denunzianten, Abschied und schließt mit der Bitte um Erfüllung seiner letzten Wünsche. — Das Leichenbegängnis wies eine für unsere Stadt noch nie dagewesene Massenbeteiligung auf. Der Schmerz der so jäh Witwe gewordenen Frau und der sieben vaterlosen Waisen war herzzerreißend. Genosse Zaschkolny widmete dem dahingeschiedencn Genossen am Grab einen tiefempfundenen Nachruf. Am Leichenbegängnis beteiligte sich nebst einer sehr großen Anzahl von Eisenbahnbediensteten von der Strecke Hannsdorf-Steru-berg auch der Herr Vorstand des Bahnhofamtes mit den Beamten und ein' Mitglied der Staatsbahndircktion in Olmütz. Genosse Rabenseifner erfreute sich jener allgemeinen Beliebtheit bei allen Bediensteter und der Zivilbevölkerung, weshalb sein tragisches Ende von allen Schichten der Bevölkerung tief empfunden wurde, und auch der größte Unmut gegen den Denunzianten beim Leichenbegängnis zum Ausdruck kam. Genosse Rabenseifner wird bei allen, die ihn kannten, in ehrendem Angedenken bleiben. Mistek. Im Erlaß Nr. 146 werden die Stationen angewiesen, sich der größten Sparsamkeit zu befleißigen, da die bewilligten Kredite sehr knapp bemessen sind. Nachdem es gefährlich ist, an Materialien zu sparen, wird es im erwähnten Erlaß empfohlen, die Ersparnisse an persönlichen Ausgaben zu erzielen. Das Personal soll von seinen karg bemessenen Einkünften zur Erhaltung des Gleichgewichtes im Haushalt der k. k. Nordbahn beitragen und man läßt anderseits mit Recht der Anstalt gehörendes Geld durchrutschen. Betrachten wir in dieser Hinsicht ein wenig die Station Friedland (Nordbahn). Die vorhandenen Verladeplätze sind jahraus, jahrein mit Holz, dem Hauptverladeartikel der Station, belegt. Das Holz wird per Achse zugeführt und es ist keine Seltenheit, daß oft mehrere Wagenladungen durch längere Zeit lagern, ohne daß ein Heller Lagergeld eingehobcu wird. In der letzten Zeit hat sich eine Partei sogar eine Holz-schälwerkstätte am Bahnhof eingerichtet, ohne für den Platz einen Heller zu zahlen. Daß der Platz verunreinigt wird, daß die Reinigung eine ziemliche Belastung der Anstalt bildet, daß andere Parteien in ihrer Manipulation behindert werden —-sieht niemand. „Man muß den Parteien entgegenkommen", lautet der Wahlspruch des Herrn i. k. Amtsvorstandes, sogar das FrailM-briefschreiben besorgt der Herr Amtsvorstand selbst, so zum Beispiel dem Holzhändler von Czeladna. Dieser kann auch um 1 Uhr nachmittags oder 7 Uhr abends kommen, dem Mann wird alles besorgt. Wäre es da vom Herrn Vorstand nicht angezeigt, seinen Wahlspruch dahin zu ergänzen, „daß die Anstalt dabei nicht geschädigt werden darf und daß auch andere Parteien nicht zu kurz kommen dürfen"? Ganz anders benimmt sich der Gewaltige in puncto Sparens gegenüber den zugeteilten Bediensteten. Vor einiger Zeit hat man gefunden, daß in Friedland ein Weichensteller zuviel ist. Der erste Frühzug kam damals fahrplanmäßig um 4 Uhr 52 Minuten, der letzte ging um 10 Uhr 15 Minuten abends ab. Sechs Stunden waren natürlich für einen Weichensteller zu große Ruhepause. Man nahm also einen Weichensteller weg und ersetzte ihn durch drei Stationsarbeiter. Man erzählt, daß dies auf Antrag des Herrn Stationsgewaltigen geschah; wir glauben cs nicht, denn — Gott verzeihe uns die Stunde — zu einem Antragstellcn hat er viel zu wenig Zeit, es sei denn, es schaue da ein außer-rourlichcs Vorrücken heraus. Es wurde eine der damaligen Fahrordnung entsprechende Dienstcinteilung von der Direktion herausgegeben, nach der der Dienst bis heute versehen wird, obwohl ab 1. Mai 1913 der erste Zug um 4 Uhr 10 Minuten fxüh (an Wochentagen nach einem Sonn- oder Feiertag schon um 3 Uhr 57 Minuten früh), also um 36 Minuten, respektive 55 Minuten früher ankommt. Als die Weichensteller den Herrn Vorstand baten, dies an die Direktion zu berichten, um eine bessere, den neuen Dienstverhältnissen angepaßte Diensteinteilung zu erwirken, fertigte der Herr Stationsgewaltige sie mit den Worten ab: „Ihnen zulicb wird man keine neue Diensteinteilung verfassen." Als man nun durch Erkrankungen, Einrücken zur Waffenübung, Erholungsurlaube mit dem vorhandenen geprüften Personal die vorgc-schriebene Diensteinteilung nicht enthalten konnte, führte der Vorstand 1 6 st ü n d i g e D i e n st t o u r e n ein. „Nachtzulage bekommt ihr aber nicht", entschied der Stationsgewaltige. Es wurde wiederholt anbefohlen, das vorhandene Personal sei in diversen Dienstzweigcn derart auszubilden, um den fallweise» Bedarf aus eigenem Stand decken zu können. Diesem Auftrag ist man nicht nachgekommen und es war zu befürchten, daß die entstandenen Substitutionskosten, eventuell Nachtzulagen der k. k. Bahnstationsamtsvorstand zu bezahlen haben wird. Da hat eben der Kleinste herhalt enmüffen. So sieht das Entgegenkommen und Sparen den Bediensteten gegenüber aus. Schönwalb. (O e st c r r c i ch i s ch e N o r d w e st b a h n.) Ein Freund unseres Blattes in Schönwald ersucht uns im Namen mehrerer Bewohner um Aufnahme folgender Zeilen: Wir haben seit dem Bestand der Oe. N. W. B. wohl so manchen Stationsvorstand und Beamten kennen gelernt. Doch^was sich der gegenwärtige Stationsvorstand Offizial Johann Spring gegenüber den Parteien, Bewohnern und Untergebenen ertaubt, ist schon des Guten zu viel. Als unfreiwilliger Zeuge hat so mancher der Zivilbevölkerung in und um der Station Schönwald herum Skandale mit mischen und hören müssen, die eigentlich heute schon auf den galizischen Meierhöfen zur Seltenheit werden. Herr Sprinz erlaubt sich in seiner feuchtfröhlichen Duliästimmung, die Parteien und die Zivilbevölkerung wie Untergebene zu behandeln. Diese Behandlung sind mir nicht gewöhnt und werden uns diese absolut auch nicht gefallen lassen. Von einem Vorstand eines staatlichen Unternehmens kann man wohl verlangen, daß er in seiner dienstlichen Eigenschaft mit jedermann anständig und nüchtern zu verkehren und zu handeln hat. Ein Beamter vom Schlag des Herrn Sprinz, der die Bevölkerung beschimpft und belästigt, der seine Untergebenen bis zum Wahnsinn schikaniert, der gehört nicht mehr als Beamter und Dienstvorjtand in co”c öffcntlid§c Station, sondern in einen abgesonderten C r 5° cr weder jemanden neben noch unter sich hat und int jtd> m feiner nervös gereizten Stimmung gründlich aus- r??*}» ohne seine SZebeitmcnschen irgendwie zu belästigen q-.A'nwartig soll wieder eine kleine Skandalgeschichte mit den iet» 1 ®e£tenstanb einer protokollarischen Einvernahme ffilül- armcn Untergebenen trauen sich aus Furcht vor dem ^ttttongborftand Spring kein Wort darüber zu sprechen. : ltnö begierig, ob auch diesmal nur dem Herrn Vorstand Ln* äjpetfclhafkit Angaben Glauben geschenkt wird. Jeden-waren wir froh, wenn die l !. Direktion der Oe. N. SB. B. in,.Ts. , einen anderen Herrn Beamten nach Station Schönwald als Vorstand senden würde. 7* Schöubruun-Troppau. (Bahnerhaltungsfektion.) -wie toti Bereits im „Ei'cnbahner^ vom 10. Februar 1914 er» wähnten, befindet sich bei dieser Dienstesstelle, als Beirat des oerri, Staatsbahnrates Kö w e r, der allbekannte Offiziant Josef Sommer oder auch der „süße Joses" genannt: der .süße" iii-i ’ roeü er es im Liebäugeln zu einer unglaublichen Virtuo-Mat gebracht hat. Bereits seit vier Jahren sind wir mit diesem Subjekt ge-Wner und haben alle, welche die zweifelhafte Ehre hatten, mit „;m >n Berührung zu kommen, meist sehr üble Erfahrungen gemacht. . Bei der Bahnerhaltungssektion SchönbrunmWitkowitz ronnte der Mann sein Talent zum Denunzieren und Geschäfte-m,Q®>cn jedenfalls nicht ausbilden, weshalb er in Trvppau sein Mück versuchte und auch fand. Allerdings kam ihm der Umstand sehr zugunsten, da» er leuten Erholungsurlaub dazu benützte, die ganze Strecke abzu-wufen, sich jedem Bediensteten als Offizial St r o m m e r vorstoltte unv andeutete: .falls sie etwas brauche n, sich nur n lhn zu wenden, er ivird ihnen alles machen." Diejenigen, welche ihm ihr Vertrauen und auch sonst noch uwa§ schenkten oder sehr billig lieferten, eroberten sich tatsächlich »ich» nur feine, sondern auch die Gunst des jeweiligen Vorstandes. .. Diejenigen aber, welche ihm bloß ihr Vertrauen opferten, kw?* in Ungnade. Nicht nur den SlrBeitcrtt und Bediensteten ©auch den Bahnmeistern ging es nicht besser; Herr «tornmer macht alles, weiß alles und kennt allez. frommer muß aber auch alles wissen; falls nämlich NMand in die Bahnerhaltungskanzlei kommt und fragt nach oeui Herrn Vorstand wird er sofort von K r o m tu c t einem l$arncn unterzogen, und zwar wer er ist, was ist, wie er heißt, wftS er will und anderes mehr. Werden nun diese Fragen nicht befriedigend beantwortet, wird cr ganz einfach abgewiefen. Wir könnten eine ganze Reihe von Unkoirctcheiten bei “er I. k. Bahnerhaltungssektion Troppau anführen, welche alle Konto dieses „Ehrenmannes" belasten würden. Vorläufig wollen wir nur einen Fall zur Kenntnis bringen. Ein Bahnrichter ersuchte feinen Bahnmeister um alte schwellen zu Brennholz. Der Vorstand der BahnerhaltungS-[ektion beantragt, anstatt Schwellen, dem Bahnrichter Erlen-sträucher längst der Lirecke zu verkaufen. Ter Bahnrichter wartet nun vom Herbst bis Mai, endlich sringt ihm der Bahnmeister den Verkaufsfchcin. Die Felder sind bebaut, eine Zufuhr, beziehungsweise Abfuhr ist unmöglich und das Wholzen wegen Wasser sehr beschwerlich; deshalb erklärt °tr Bahnrichter, nachdem cr schon so lange gewartet hat, noch bis zum Herbst zu warten, damit er über die Felder das Holz abfühien kann. Hierauf erhielt er später Bescheid, daß die Erlen über den Sommer noch wachsen würden und sich der Preis nicht auf 14 Kr. stellen, sondern entsprechend erhöhen wird, womit der Bahnrichter auch einverstanden war. Nun kam der Herbst da kam etneS Tages eine Frau aus Gilfchowitz und erklärte dem Wächter: „sie habe die Erlen um 2 o St r. gekauft." ^Msjhrer Geschwätzigkeit verschwieg sie auch nicht, daß sie bei •perrn Krummer „geschmiert" habe, sonst hätte sie diese Erlen nicht so billig gekauft. Weiter Hat feit Jahren ein Wächter die in seiner Strecke wachsenden Weidenruten gekauft, auch diese hat die Frau um denselben Preis erworben, wie ihn der Wächter schon seit Jahren bezahlte. Wir würden diese Sache wohl kaum weiter beachtet haben, wenn nicht außer anderen Bediensteten ein armer Wächter, der fünf Kinder hat, für teures Geld der Frau einen Teil der Erlen abgekauft hätte. Diese Frau hat diese Erlen überhaupt in mehreren Partien verkauft und damit ein glänzendes Geschäft gemacht. Hoffentlich war sie nicht schmutzig und hat auch Herrn Krommer befriedigt. Es sind dies wahrhaft sehr traurige, man muß schon sagen ekelerregende Zustände. Die eigenen Bediensteten müssen sich von bahnsremden Leuten für ihr schwer verdientes Geld teures Brennholz laufen, welches diese um einen geringen Betrag von der Bahn erworben yaben. Um Abhilfe wird eine f. k. Nordbahndirektion gebeten. Schwarzach-St.-Bcit. Durch den Bau des zweiten Geleises wurde eine große Anzahl fremder Arbeiter herangezogen, wag zur Folge Hatte, daß die Wohnungsmiete und die Lebens-mittelpreise auf der ganzen in Betracht kommenden Strecke eine ganz bedeutende Steigerung erfahren haben. Am meisten Haben unter dieser Teuerung die hiesigen BahnerhaltungS-arbeitet zu leiden, die weder anläßlich des Bahnbaues eine Teuerungszulage, noch die versprochene Lohnerhöhung erhielten. Zu all dem Jammer der armen Bahnerhaltungs-arbeiter gesellt sich noch die brutale Behandlung der Arbeiter durch den Bahnmeister Grabherr und den Bahnrichter W e i g l h o f e r, die den Abgang so manches älteren und im Dienst« tüchtigen Bahnarbetteüs auf dem Gewissen Haben. Dis Arbeitspartie dieser Herren setzt sich zumeist aus jüngeren, neu ««getretenen Leuten zusammen. Die älteren Arbeiter find solche, die bereits mehrere Jahre in den ProvisionssondS «nzahlen, und in der Hoffnung auf bessere Vorgesetzte den unmoralischen Druck des Bahnmeisters und seines Bahnrichters stillschweigend ertragen müssen. Insbesondere was sich 28 c i g U Hofer den Arbeitern gegenüber erlaubt, ist direkt provozierend. Die rüstigsten und tüchtigsten Bahnarbeiter, kaum daß sic einige Wochen unter diesem Bahnrichter arbeiten, kehren dem Bachndienst den Rücken, obwohl auch hier dem fleißigen Arbeiter ein Riegel vorgeschoben wurde, da laut einer getroffenen Vereinbarung bei der Bahnbauunternehmung Redlich u. Berger kein Arbeiter ausgenommen werden darf, der von der Bahn-erhaltung weggegangen ist. In dieser brutalen Behandlung und Unterdrückung sowie Mißachtung der einheimischen Arbeit scheint System zu liegen, da Bahnmeister Grabherr sich schon des öfteren geäußert hat, daß er am liebsten mit Krainern und Kroaten arbeiten möchte. Ein Entgegenkommen von fetten des Bahnmeisters ist nicht zu erwarten. Ob es sich um eine Bitte oder Beschwerde oder um Aufnahme in den Provisionsfonds handelt, in jedem Falle wird der Arbeiter angebrullt und beschimpft. Unter solchen Umständen ist es daher sehr leicht begreiflich, daß sich der Bahnrichter Wciglhofer bemüht, die Unsitten seines Bahnmeisters noch zu übertreffen. Was Weiglhofer nicht durch Frozzelei und Schimpfereien durchsetzt, das wird dann durch Denunziation erreicht. Und in diesem Fach ist der Bahnrichter einfach großartig veranlagt. Wir werden bei Gelegenheit einige dieser Angelegenheiten auf anderer Weise der Vorgesetzten Dienstesstelle zur Kenntnis bringen. Triest, k. k. StaatLbahn. (Zweierlei Matz.) Im TirektionSbezirk Triest scheint man jedes Maß von Verständnis vollkommen verloren zu haben, sonst Tarnt man sich die Ausbrüche der SBrutctfUnt We in der letzten Zeit verzeichnet werden müssen, nicht vorstellen. Um diese verschiedenen Maße würdigen zu können, wollen wir im nachstehenden zwei Fälle gegenüberstellen, die drastisch die gegenwärtigen Zustande illustrieren. Wir haben schon an dieser Stelle des Hühner-diebes und Lokomotivführers Wenzel Gröger gedacht. Man sollte meinen, daß dies genügen werde, den maßgebenden Herren die Schamröte ins Gesicht zu treiben. Diese Annahme war jedoch falsch. Wenzel Gröger ist nämlich eine stramm-deutsche Säule, und die mutz um leden Preis gehalten werden, ohne Rücksicht aus seine sehr lädierte Ehre, die bekanntlich bei der Einschätzung des Deutschtums nur nebenbei in Betracht gezogen wird. Nachdem Gröger trotz der riesigen Protektion durch den bekannten Bahnarzt Dr. Jllner einsehen mußte, datz es mit einer UnfallSrente nicht so leicht gehen wird, hat er sich entschlossen, der Einladung des Herrn Obersiaatsbahn-rateS Dr. Seemann Folge zu leisten und nach Triest zu ii6erftcbeln,_ wo für Gewächse seinesgleichen ein günstigerer Boden zu sein scheint. Fraglich ist nur, ob auch das Triester Personal dieser Meinung sich anschlietzen wird oder ob es dem eigenen Ehrgefühl Rechnung tragend nicht vorziehen wird, auf G r ü g e r s Kollegialität zu verziehen. Festgehalten muß jedoch werden, daß sich sowohl Dr. Jllner als Doktor Mandic alle erdenkliche Mühe gaben, den schiffbrüchigen Gröger zu halten. Merdings mit wenig Erfolg, da die Geschichte doch zu dick aufgetragen war. Festgestellt muß ferner werden, datz Gröger feit 19. März 1013 keinen Dienst leistet, daß er aber durch die ganze Zeit seine Bezüge bezieht und es keinem Menschen einfällt, dieser Schweinerei ein Ende zu machen, trotzdem auch bereits das f. I. Ministerium den Fall kennt. Nicht so einfach geht cs mit einem anderen Kollegen Grögers, der cS allerdings nie verstanden hat. zum „bedrohten Volksgenossen" zu avancieren. Lokomotivführer Josef W e r n i g, ebenfalls ein glücklicher Untertan der Triester Direktion, hatte das Pech, ein stets außerordentlich qualifizierter Lokomotivführer zu sein und ein Menschenalter lang treue Dienste zu leisten. Er erlitt jedoch einen Unfall, was bekanntlich bei den musterhaften Zuständen der StaatZbahn kein besonderes Verdienst ist. Die Folgen dieses Unfalles find so bedeutend, datz sie ein Spezialist mit 100 Prozent Erwerbsunfähigkeit einschätzt. Die Meinung deS Spezialisten ist jedoch für die objektiven Kapazitäten der Triester Direktion irrelavant, denn maßgebend find ihnen nur die ärztlichen Gutachten ihrer Pensions- anwärter. Demzufolge wurde dem Lokomotivführer W e r n i g ein Ukas zugestellt, wonach er aufgefordert wird, feinen Dienst sogleich anzutreten, widrigenfalls er andere Konsequenzen zu erwarten hätte. Da aber die Krankheit des Genannten so rücksichtslos war, auf den Ufas keine Rücksicht zu nehmen, so zogen die Herren die Konsequenzen und stellten Wernig einfach sämtliche Bezüge ein und teilten ihm noch vertraulich mit, daß sie ihn nun nach den Bestimmungen des § 28 der Dienstordnung behandeln werden. Am Ersten dieses Monats erhielt Wernig richtig kein Geld mehr ausbezahlt und kann nun mit leerem Magen die gepriesenen Wohltaten der StaatSbahnvcrwaltung einem gründlichen Studium unterziehen. Dort also ein geborener Maulreißer, der ein paar Jahre die ganze Welt zum besten hielt und für den jetzt väterlich gesorgt wird, hier ein tüchtiger Mann, der zugunsten der Gesamtheit Werte schuf und, nachdem er krank geworden, einfach auf die Straße gesetzt werden soll. Das ist echte 5luS-beutcrmoral, auf die sich Herr GalarnboL und fein Klüngel etwas einbilden können. Triest V. Durch die Versetzung deS Genossen Hierzenberger in den dauernden" Ruhestand verlieren die organisierten Heizhausarbeiter sowie die Ortsgruppe einen erprobten Kämpfer und Agitator, der jederzeit und bei jeder Gelegenheit feinen Mann stellte. ES ist der aufrichtigste Wunsch aller seiner Genossen und Kollegen, daß ihm noch viele ruhige und glückliche Jahre Beschicken sein mögen. Billach-Warmbad. Einer, der die Arbeiter gerne drangsalieren möchte, scheint auch Herr Johann Kofler, Partie-führet der Oberbauarbeiterpartie der Strecke Villach-Warmbad —Müllnern zu sein. Die Partie, die er zu beaufsichtigen hat, ist glücklicherweise nur sechs Mann stark, dafür glaubt Koflcr, an diesen paar Leuten seine Launen auStoben zu lassen. Da er durch seine Fähigkeiten nicht schnell genug vorwärtskommen kann, so sucht er sich nach oben durch eine grenzenlose Antreiber« und Schikanierung dieser paar Leute sich schön zu machen, um vielleicht schneller emporkommen zu können. Da sich seine Leute bisher alles ruhig gefallen ließen, schwoll ihm der Kamm gar gewaltig, und nunmehr glaubt cr sich alles erlauben zu können. In der Vorwoche mußten die Leute in der Station Villach-Warmbad Kohlen abladen. Herr Koflcr hatte eine Hacke bei sich und legte diese auf eine Bank. Die Arbeiter kümmerten sich nicht um sein Werkzeug. Auf einmal behauptete Kofler, einer von den Oberbau» arbeitern habe ihm die Hacke gestohlen oder v e rsteck t. Die Arbeiter mußten sich auf der offenen Strecke durchsuchen, die Rucksäcke öffnen und ihm hineinfehen lassen. Er blieb aber trotzdem bei feintr Behauptung. Auf solch ähnliche Art sucht er immer die Leute zu schikanieren und zu quälen. Wenn sich die Arbeiter bisher alles ruhig gefallen ließen, so ist es doch ganz ausgeschlossen, daß es auf die Dauer so sortgehen kann. Sollte Kofler sich nicht bessern und sollte die Bahnerhaltungssektion die £>6crbauarBeiicr nicht bald von diesem Peiniger erlösen, so werden die Arbeiter Mittel und We^e finden, um sich von ihm zu befreien. Also, Kofler. bessern sic sich, bevor c5 zu spät ist. Villach. (Ein neuer deuischgelber Schwin-d c L) Auf unsere Dcutschnationalen wirkt der rote Flecken im Kärntnerland, den der Villacher Bezirk darstellt, wie das rote Tuch auf einen Stier. Den Herren Nazis und allen voran dem Herrn Tr. Angercr bereitet cS fortwährend Qualen, daß dieser Bezirk durch einen wirklichen Arbeitervertreter im Parlament vertreten wird und nicht von einem nationalen Wassersuppenpolitiker. Darum machen diese Leute auch alle möglichen Versuche, in diesem Bezir! festen Fuß zu fassen und die arbeitende Bevölkerung für ihre Windbeutelei einzufangen. In der Stadt Villach selbst geben die Eisenbahner den AuS-schlag. Der größte Teil der Eisenbahner iit im Allgemeinen Rechtsschutz- und Gewertfchaftsverein sowie ^uch im politischen Verein organisiert. Die zwei Ortsgruppen der Eisenbahner in Villach haben aber auch schon manch Gutes und Schönes für ihre Mitglieder und auch für die Gesamtarbeiterschaft nicht nur der Stadt, sondern auch für die Bevölkerung der Umgebung geleistet, weshalb die Eisenbahner in der ganzen Umgebung auch Achtung und Ansehen genießen. Dies wissen nun unsere Nazis und wollen nun auch bei den Eisenbahnern ihr Glück versuchen. Zum größten Leidwesen der Deutschnationalen siitd aber die Eisenbahner in ihrem Auffassungsvermögen nicht fo arut, mit den gelben Marodeuren der Arbeiterbewegung auf den Leim zu gehen. Ein ordentlicher Schwindler kommt ober niemals in Verlegenheit. Zieht der eine Schwindel nicht, nun so mutz es halt mit einem anderen versucht werden. So machen es auch die Deutschnationalen in Villach. Im Herbst wollten sic die Eisenbahner einfangen, indem sie den patentierten Arbeitervertreter Abgeordneten K n i r s ch nach Villach bestellten, welcher im Verein mit Herrn Ertl die Eisenbahner zur Ueberzeugung hätte bringen sollen, daß nur der Reichsbund das Allheilmittel für die Besserstellung der Eisenbahncrverhältnisse besitzt. Knirsch und Ertl wurden damals mit bitterer Enttäuschung heinihescknckt. Die Villacher Eisenbahner sind nicht zu gewinnen für die gcllbe Weltanschauung des ReichsbnntiavostelS. Die gelben Herren sahen aber auch zugleich cm, datz he in öffentlichen Versammlungen wohl große Blamagen, aber keine Erfolge erzielen können. Sie verfielen daher auf einen anderen Ausweg. Sie vor-, breiteten Flugblätter mit folgendem Inhalt: An die Staatsbahnarbeiterschaft von Villach! Ein schöner Erfolg deL Reichsbundes deutscher Eisenbahner! Wie euch allen bekannt, haben die Arbeiter all«. Dicnftzweige von Villach an das k. f. Eis^nbahnministerium ein Gesuch um Grundlohnerhöhung für Villach eingebracht. Dieses Gesuch wurde durch Vertrauensmänner der Ortsgruppe Villach deS ReichsbundeS deutscher Eisenbahner dem Herrn Hofrat Speil Ritter v. Ostheim überreicht. Auf dieses Gesuch hin wurde der Grundlohn aller Arbeiter ab 1. Dezember 1013 um 20 H. erhöht und erhält jeder ungelernte Arbeiter um 20 H. mehr Lohn. Dies könnt ihr dem Reichs bund deutscher Eisenbahner verdanken, denn die Sozialdemokraten haben in dieser Hinsicht nicht nur nichts getan, sondern im Gegenteil die eingeleitete Aktion bespöttelt. Der Reichsbund redet nicht viel, wie die Sozialdemokraten, sondern arbeitet! Wollt ihr euer Verhalten in Hinkunft daher danach einrichten. Die Ortsgruppe Villach des Reichsbundes deutscher Eisenbahner. Die gelben Herren meinten, mit diesen Flugzetteln einen besonderen Fang machen zu können. Doch auch dies miß lang, da die Eisenbahner genau wissen, datz ihre Forderungen beim Eisenbahnministerium und auch bei der Direktion nicht so über die Nacht erledigt werden. Anderseits wissen die Eisen bahnet aber auch, daß der Reichsbuitd schon seit jeher die Taktik befolgt, daß wemt nach langem Kampf unsere Organisation einen Erfolg errungen hat, dieser immer mit einem Gesuch zur Direktion läuft, um das bereits Bewilligte zu erbetteln, um es dann als einen Cs r folg hinauöschreicn z v können. Verlegen und ganz verdrossen schlichen eine Zeitlana die Herren Reichsbündler herum und wußten sich nicht zu helfen. Aber wo die Not am größten, da ist GotteS Hilfe am nächsten. Ein aus Prag impoi: tterter Teutone. der jetzt in L-pittal alt der Drau sich patzig zu machen versucht, kam eben zur richtigen Zeit auf einen rettenden Gedanken. Er hat in Böhmen von den Knirsch-Leutcii gelernt, wie man mit schönen Versprechungen Leute in die gelben Vereinchen hineinlocken kann. So taucht jetzt eine neue Idee auf, die sich gar bald als neuer Schwindel offenbaren wird. Herr S ch w a n z a r, der letzte „Rettungsengel" der Gelben, hausiert nun mit feinem neuen Eroberungsplan herum und meint, daß cr damit die Sozialdemokraten und die Eifen-bahnerorganifation im besonderen im Handumdrehen vernichten wird. In einer Versammlung der gelben Hampel mätiner in Villach und in einer solchen in Arnoldstein verkündete er den staunenden Anwesenden seine Idee. Er begründete großmäulig die Notwendigkeit eines Eisenbahner erholungSheim. Ein solches werde der Reichsbund deutscher Eisenbahner in Millstadt am Millstädtersee erbauen. Natürlich leitete er auch sofort eine Sammlung unter den Schäften! ein, um das nötige Geld zum Bau zusammenzubringen. Man will also jetzt den Eisenbahnern einreden, daß, wenn sie dem Reichsbund beitreten, ein Erholungsheim erhalten. Wie das Geld zum Bau beschafft werden soll, darüber hüllt sich der Tcutonc aus Spiital in tiefes Schweigen. Wahrscheinlich er hofft cr sich Spenden von höherer Seite. Nebstbei sollen freilich auch die armen Arbeiter fleißig spenden. Ob aber der Reichs-Bund auch jemals seine Mitglieder wird in die Lage versetzen können, ein Erholungsheim, wenn cS wirklich erbaut werden sollte oder könnte, besuchen zu können, ist bei seiner jetzigen Tätigkeit sehr fraglich. Aber es scheint ganz so, als wenn nur die Beamten die Arbeiter als Vorspann benützen wollten, um für sich etwas bequernlicheS herausschlagen zu können. Die.Arbeiter und Angestellten glauben einer guten Sache zu dienen, wenn sie einen Beitrag zur Erbauung eines solchen Instituts hergeben. Wer aber weiß, was mit dem Gclde einmal geschehen wird? Die Deutsch-nationalen haben in Villach schon bewiesen, zu was sie fähig sind. Der Fall mit dem WohltätigkeitSk.ränzchen für den verunglückten Raffi ist in dieser Beziehung ein ganz nettes Schulbeispiel. Wie man steht, sind die Herren Nazis sehr fleißi» im Erdenken neuer Mittel, mit denen sie die Eisenbahner einfangen wollen. Aber mögen sie sich auch noch so anstrengen, den gesunden eintt der Eisenbahner vermögen sie nicht zu vergiften. Gegen die Sozialdemokratie helfen weder Lügen. Tucken und Schwindel, noch importierte Teutonen. Bersarnrnlungsberichte. Versammlungen der Bahnerhaltungsarbritcr der f. f. Staatsbahnen. In der Aktion der B a h n e r h a l t u n g s a r b e i t e r wurden weiter folgende Versammlungen abgehalten: Am 1. April: Ortsgruppen Floridsdorf II und PurkctSdorf; am 4. April: Ortsgruppe H^e flau, tu welcher das Arbeiierzcntralauöschuhmttglied Schneider referierte; am ?. April: Steyr, Kriegsdorf (Referent Genosse Kudlichl, Klein-Reifling (die Versammlung fand in Weyer statt; die Ortsgruppenleitung beschloß jedoch, mit der Ortsgruppe Waidhofen an der 9)665 noch eine zweite Versammlung in Waidhofen an der Fbbs abzuhalten), ferner Ortsgruppe Braunau am Inn (in dieser Versammlung wurden die gewählten Vertrauensmänner bestimmt, noch während der Tagung der Versammlung die einstimmig gefaßte Resolution dem SektionSvorstand zu unterbreiten, was auch geschah; die Vertrauensmänner erstatteten nach ihrer Rückkunft einen befriedigenden Bericht); am 7. April: Ortsgruppe Klein.Schwechat; am 0. April: Ortsgruppe Mährifch-Ostrau-Oderfurt (die einen kolossalen Besuch aufwieS); am 12. April: Ortsgruppen Schrecke n -st c i n (die Versammlung tagte in Leitmeritz). ferner Görkau, Bischosshofen (in welch letzterer Genosse Somitsch referierte); am 13. April: Ortsgruppen Winter-berg, Villach, Teifchen, Hallein und Hartberg (in welch letzterer Genosse Swoboda sprach), ferner fanden noch Versammlungen in ist. Michael, »llnzmatlt und Knittelfeld statt, in welchen Genosse Regnet referierte. In allen diesen Versammlungen wurde die Resolution einstimmig angenommen und dieselbe sodann von den Vertrauensmännern den BahnerhaltungSvorftänden unterbreitet. Wien. (F a h r d i e n st a t b e i t e r.) Am 0. und 10. April 1014 fanden in Wien zw« Bremserversammlungen statt, die sehr gut besucht waren. Tie erste galt den Bremsern des Franz-JosefS-BahnhofeS. die zweite jenen deS WestbahiihofeS. Von der Zentrale erschien in beiden Versammlungen Genosse Swoboda; vom ArbetterauSschutz nahm Genosse Amstler teil. Von den Vertrauensmännern der ZugSbcgleUcr erschienen die Genossen Sirasser und Iorde, wahrend Genosse Schober und Genosse W a b i t s ch als PetsonalkommissionSmitglreder anwesend waren. Nach Durchberatung der Bremserfrage wurde beschlossen, entsprechende Anträge für die demnächst stattsin- oxnde Arbeiterausschutzsitzung auZ^uarbeiten sowie eine Depu-^ tätion an die Direktion unter Führung des Genossen Schober zu entsenden. Gleichzeitig wurde die Zentrale ersucht, in den nächsten Tagen eine engere Vertrauensmännersitzung der Bremser aller in Wien einlaufenden Bahnen einberufen. Am 14. d. M. fand sodann diese Vertrauensmännersitzung statt, in welcher beschlossen wurde, daß in der Bremsersrage am gefaßten Prinzip festzuhalten sei. Es wurde eine Deputation gewählt, bestehend aus den Genossen Schober, Wabitsch und W a r g a, die dem Eisenbahnminister die ganze Bremserfrage aufzurollen hat. Unterdessen haben auch die Bremser der Nordbahn und der Staatseisenbahngesellschaft diesbezügliche Versammlungen abzuhalten, um analog den alten k. k. Staatsbahnen die gleichen Schritts einzuleiten. Linz. (E i s e ii b a h n e r v e r s a m m l u n g.) Am Samstag den 4. d. fand im großen Saal „zur Stadt Salzburg" eine öffentliche Eisenbahnerversammlung statt, welche einen sehr guten Besuch aufwies. Als Referenten erschienen die Genoffen Winter und Ziegler aus Wien. Nachdem Genoffe Winter über die Aufteilung der 15 Millionen Kronen referiert hatte, besprach Genosse Ziegler den Empfang einer Deputation im Eisenbahnministerium, die Aeußerungcn des Eisenbahnministers und des Ministerialrates Dr. Boetz. Es wurde sodann die Krankenkontrolle besprochen, in der Genosse Winter hervorhob, daß ihm der Obersanitätsrat Dr. B o g d a n doch vor zwei Jahren erklärte, er sei ein entschiedener Gegner der Einführung dieser Kontrolle. Genosse Schmiedhuber sagte, e8 sei ihm hinterbracht worden, daß gewisse Leute das Gerücht verbreiten, der Krankenkassenausschutz habe die Kontrolle beantragt, was er als absolut unwahr bezeichnete. Genosse Hasenedl aus Salzburg wendete sich in scharfen Worten gegen diese neue Maßnahme, kritisierte insbesondere das Wirken und Verhalten unserer Bahnärzte und betonte, daß. wenn uns die Bahnärzte in ihrer Mehrzahl noch weiter schikanieren wollen, wir ganz einfach einmal mit Energie für die freie Aerztewahl cintreten werden. Nach einem kräftigen Schlußwort deS Genossen Weiser wurde die Versammlung um Yi 12 Uhr nachts geschlossen. Aus den Organisationen. BSckstei«. (V e r s a m m l u n g S b e r i ch t.) Am 5. April hielt die Zahlstelle ihre Generalversammlung in Bad-Gastein ab. In die Zahlstellenleitung wurden folgende Genossen gewählt: Alois Miksch, Zahlstellenleiter; Josef Debellak, Kassier; Alois Unter st einer, Schriftführer; Anton Gerharder und AloiS Standheiner, Kontrolle. Ai5 Subkassiere wurde folgende Genoffen aufgestellt: sür Böck-stein Josef Rieder, Weichenwächter; für Hofgastein Christian Hreineß, Bahnrichter; für Dorf Gastein^ Johann Standst älter Bahnwärter; für Loifarn Josef Katsch. Me Zuschriften sind an Alois Miksch, Bahnwärter in Bad-ga st ei n (P e r son a l h a u s), in Geldangelegenheiten an Josef Debellak, Portier in Badgastein (Beamten Haus) zu adressieren. Budweis. im schall, Ignaz Koller, AuSschußmtiglieder; Johann Macht, Bibliothekar. Älle Zuschriften sind an den Obmann Franz Dangl in Grafenberg Nr. 9 8, in Geldangelegenheiten an den Kassier Johann Macht, Eggenburg, Bürgerspitalgasse 8, zu adressieren. Graz I. Siidbahn. (Versamm lungsbericht.) Am 6. April fand unter zahlreicher Beteiligung der Mitglieder die ordentliche Generalversammlung statt. Aus den Berichten der Funktionäre war zu ersehen, daß auch das verflossene Jahr ein Jahr der Arbeit und des Kampfes war. Der Mitgliederstand betrug am 31. Dezember 1913 1509 Mitglieder. Die Einnahmen der Ortsgruppe betrugen Kr. 23.545'07, die Ausgaben Kr. 23.3S8'92. In die Ortsgruppenleitung wurden folgende Genossen gewählt: Michael Kollegger, Obmann; Karl Boc, Kassier; Franz Faßalter, Leopold Obiltschnig, Simon eenegaenik, Ignaz W a n s ch i n a, Anion P ö 111 c r, Hermann Berger, Anton M ü n st e r und Oswald Zopoth, Ausschußmitglieder; Anton Gstötten-bauer, Franz Kodritsch, Josef Bliem, Jakob Kunstl und Johann Tschopfer, Kontrolle; Peter Schernegg und L. Bai er, Ersatz; I. Schwarz, A. Haiden und Johann Ei bi ng er, Experten. Zum vierten Puntk der Tagesordnung Einladung i ■ H m m S 3 n m m zu der am Samstag de» 3. Mai 1914 im „Eisenbahner he im" stattfindenden Eisenbahner-Maifeier verbunden mit der Feier mehrerer Dienftjnbiläen der Mitglieder der Ortsgruppe Rudolfsheim = Programm:-------------------- 1. Konzert der Hauskapelle KovacS. 2. Chorgesang der Gesangssektion der Ortsgruppe XI? unter Leitung des ChormeisterS Herrn Stopper: a) Bet' und arbeit' von Scheu, b) Trotzlied von Seyfried. 3. Festrede von Reichsratsabgeordneten Gen. R. Müller. 3. BarietS erstklassiger Bortragsküm'tlcr: a) Karl Zeilinger in feinen lustigen Originalvorträgen: d) M. R. F a ch i m, moderne Zauberei; c) Franz 9t ei gl, GesangShumoritt; d) Revelly, Jongleur, e) Frieda Tippold, Hilda Kutschern, jugendliche Soubretten dneS Wiener Theaters; f) Rudi Artmann, genannt der .Stopperl'. 5. Gesangschiire wie oben: a) Heute ist heut' von Weinzierl; b) Lied der Arbeit von Scheu. Nach Schluß der BortrSge Tarrzkräuzchen. Beginn der Unterhaltung um 7 Uhr. Karten im Vorverkauf 40 H., an der Kassa 60 H. Karten finb bei sämtlichen Vertrauensmännern der Lrttarllvpe Rudolsrheim sowie im CasS und Restaurant „Eisenbahnerheim" *u haben. Fatirflelegenheiten: Stadwahnstation Margaretengürtel. Straßenbahnlinien 18, 61, 63 sowie Stellwagenverkehr die ganze Nacht hindurch. All« Eisenbahner von Wien werden höflichst eingeladen. DaS Komitee. s erstattete Genoffe Somitsch, der bon der Zentrale anwesend war, einen ausführlichen Bericht über die geplante Verwendung der vom Parlament bewilligten 15 Millionen Kronen für die k. I. Staatsbahnbediensteten und Arbeiter, den die Anwesenden mit größter Aufmerksamkeit anhörten. Neuern. (V e r e i n s n o t i z.) Jene Mitglieder, die sich mit den Monatsbeiträgen im Rückstand befinden, werden aufgefordert, ehestens nachzuzahlen, da sie sonst ihrer erworbenen Rechte an den Verein verlustig werden. Die Beiträge sind stets pünktlich zu entrichten. Pörtschach a. S., (V e r sa m m lu n gs b e r i ch t.) Bei der cm 29. März 1914 abgehaltenen Generalversammlung wurden folgende Genoffen in die Zahlstellenleitung gewählt: Vinzenz B l a t n i g, Obmann, Luduwig Pichler, Stellvertreter; Franz Egger, Kassier, Joses Egger, Stellvertreter; Michael Staudache r, Schriftführer, Oswald K o b a n, Stellvertreter; Franz Egger, Bibliothekar; Philipp Sainitz, Valentin Schwarz, Johann Pikelberger, Kontrollore; Ferdinand Gelter, Josef Pta in, Johann Dirnbacher, Lorenz Waffen, Ausschußmitglieder. Alle Zufchriffen sind zu richten an den Obmann V i n-zenz SStatnig, Bahnwärter, St. Ruprecht bei Kla gen für t, Renngasse 8. In Geldangelegenheiten an den Kassier Franz Egger, P ö r t s ch a ch a. S. SigmundShcrberg. (Versammlungsbericht.) Bei der am 8. März 1914 stattgefundenen Generalversammlung wurde folgender Ausschuß gewählt: Leopold Di-xböck, Obmann, Stefan Büfchl, Stellvertreter; Johann Fellner, Kassier, Johann Barkarlarc, Stellvertreter; Josef G a ß n e r, Schriftführer, Franz Bauer, Stellvertreter; Matthias Pfeiffer, Josef Pitlik, Kontrolle; Johann Huber, Rudolf Ekert, Bibliothekare; Josef T u r e k, Franz S tolka, Leopold Trimm e I, Ordner; Subkassier für das Heizhauspersonal Johann L i n h a r t, für Horn Josef S i l b e r.b a u e r, für GarS-Th. Karl Leser, für Plank Karl Zehetineier, für Langenlois Josef Lehner. In den erweiterten Ausschuß wurden Rudolf Kaltenböck und Gottlieb Brazda kooptiert. Alle Zuschriften sind an Leopold Daxböck, Lokomotivführer in Sigmunds-Herbe r g, zu richten. Wien-Penzing. (V e r f a m m l u n g S b e r i ch t.) Am 8. April fand im Eifenbahnerheim eine sehr gut besuchte Vertrauensmännerversammlung der Blocksignaldiener und Wächter deS k. k. Direktionsbezirkes Wien statt, die von sämtlichen Linien beschickt wurde. In dieser Versammlung wurde über die derzeit beim Eisenbahnministerium eingebrachten Anträge beraten"und dem Genoffen Sommerfeld der Auftrag erteilt, im k. k. Eisenbahnministerium darauf hinzuwirken, daß diese Anträge endlich erledigt werden. Nachdem noch die Genoffen So.mmerfeld und Brandstetter über ihre Tätigkeit in der Perfonalkommission Bericht erstattet hatten, wurde beiden Genossen das Vertrauen votiert und die Versammlung geschloffen. Als Vertreter der Zentrale wohnte Genosse Müller dieser Versammlung bei. Wien XVI. Fiinfhaus. Bei der in SalomonS Restauration, XV, Gasgasse 8, abgehaltenen Generalversammlung wurden folgende Genossen als Funktionäre gewählt: Johann Jeferer, Zahlstellenleiter, Karl I u s k o, Stellvertreter; Johann Cibulka. Kassier; Franz Zenker, Schriftführer, Rudolf Böhm, Stellvertreter; Franz Prohaska, Kuber-n a t, Kontrolle; Leopold Z e h e t n e r, Johann L v a n d a, Johann Kadleeek, Matejieek, Karl Trümmer, Au§-schußmitglieder. Zuschriften sind an Johann Jeferer, XIII/4, Hadikgaffe 158, in Geldangelegenheiten an Johann Cibulka, XIV, Preysinggasse 8, 2. Stock, Tür 10, zu richten. .Die Einzah lungert finden jeden ersten Freitag nach dem 1. und 15. jedes Monats statt. Die Monatsversammlung findet in Herrn Salomons Restaurant, XIV, Gasgaffe 8, und zwar jeden ersten Sonntag im Monat statt. Wilfleinsdvrf. (V e r e i n s n o t i z.) Die Mitglieder werden im eigenen Interesse ersucht, die Monatsbeiträge stets pünktlich und rechtzeitig zu begleichen, damit die Abrechnung allmonatlich ordnungsgemäß eingeschickt werden kann. Weipert. (Versammlungsbericht.) Bei der am 5. April abgehaltene Generalversammlung wurden folgende Kollegen 'gewählt: Josef Zörner, Zahlstellenleiter; Wenzel Brückner, Kassier; Josef Dick, Kontrollor. Zuschriften sind an Joses Zörner, Platzmeister der B. E. B. in Weipert Nr. 811, zu adressieren. Znaim. (V e r s a m m l u n g s b e r i ch t.) Am 6. April hielt die Ortsgruppe die ganzjährige Generalversammlung ab. Gewählt wurden folgende Genossen: Andreas Höchtl, Obmann, Franz K l a n i c a und Alois Fischer, Stellvertreter; Karl Faderhaus, Schriftführer, Franz Gron dinget, Stellvertreter; Franz Erben, Kassier, Isidor B a f f i st, Stellvertreter; Franz Svejda, Snbkassier; Karl Noestler, Kassier fürs Heizhaus; Wenzel Fleck und Stanislaus Do-b r o w o l n h. Kontrolle; Franz W i t t m a n n und Vinzenz Rehorn, Bibliothekare; D u l a. Seif, Leopold Wittmann, Blach, Prem, Kadur, Stehlik. Matula, Bartl, Broschak, Josef Tomann, Kronawctter, Cihlar, Slnforge, Spinat, Rupert Sirnpetl. K o-hout, Korinek, Michael Wittmann, Franz Mache, Karl Stein und Gampctling, Ausschüsse. Für die Strecke wurden folgende Kassiere gewählt: für Retz Karl Lehmann; für Schattau Kudlaöek jun.; für Schönwald Karl Hangl. In Ortsgruppenangelegenheiten wollen sich die Genoffen an den Obmann Andreas Höchtl, Znaim, Höckstraße 7, in Geldangelegenheiten an den Kassier, Franz Erben, Sandgaffe 7, wenden. Aus den Amtsblättern. 87. Dienstfrei« Tage der Wagenputzer. An alle f. k. Bahnbetriebs- und BahnstationZ-ämier sowie an die k. f. Verkehrsbüros Wien, »Brünn und Prag. Hinsichtlich der Zuerkennung eines dienstfreien Sonntages im Monat an jene Wagenputzer, die ausschließlich Tagdienst versehen, hat das k. k. Eisenbahnministerium mit dem Erlaß vom 21. Jänner 1914, Z. 39.217/20a ex 1913, angeordnet, daß diese Begünstigung der erwähnten Bedienstetenkategorie eingereräumt wird. Die k. f. •/. werden daher angewiesen, diesen Wagenputzern künftighin einen dienstfreien Sonntag im Monat zu bewilligen und hierauf bei Erstellung der Diensteinteilungen Rücksicht zu nehmen. Wien, am 31. Jänner 1914. (Z. 394—V.) Der k. k. Direktor: Skoda m, p. Verwendung von Arbeiter« im Fahrdienst. An alle k. k. Bahnbetriebs- und BahnstationS-ärnter, k. k. B e r k e hrS b ü r o s Wien, Brünn und Prag, die k. I. Betriebleitung Saar i. M. und die Verkehrsleitung tn Jietn. DaS k. k. Eisenbahnministerium hat mit dem Erlaß vom 11. August 1918, Z. 29.993/20 a, bezüglich der zur Aus. hilf« im Fahrdienst verwendeten Magazins arbeitet nachstehende? verfügt: 1. Bei der Heranziehung bon Magazins- oder Station»--' Arbeitern zum aushilfsweisen Fahrdienst ist streng _ daraus zu achten, daß denselben die sub Ziffer 3 der Vorschriften für die Bemessung der Dienst- und Ruhezeiten festgesetzten Ruhezeiten vor Antritt, beziehungsweise nach Beendigung der Diensttour uneingeschränkt gewahrt werden. 2. Erweist sich die fallweise Heranziehung eines Magazins- ober Stationsarbeiters zur aushilfsweisen 8echt« Dienstleistung im unmittelbaren Anschluß an die bereite absolvierte Magazins- oder Stationsdienstleistung als unvermeidlich, so darf die Gesamldauer der derart kombinierten Dienstleistung (Magazinds-, beziehungsweise Station?- und Fahrdienstleistung) keinesfalls die im Punkt 18 der bereits erwähnten Vorschriften festgesetzte Höchstgrenze von eis Stunden auf Haupt- und bon sechzehn Stunden aus Lokalbahnen überschreiten und ist erforderlichenfalls die Ablösung des betreffenden Arbeiters in einer Unterwegsstation zu veranlassen. 3. Nach Absolvierung einer Fahrdiensttour darf die Heranziehung zur Magazins- "der Stationsarbeit n i ch j tn unmittelbaren Anschluß, sondern erst noch Ei r ä u m u n g einer in den vorschriftsmäßigen Mindestgrenzen zu bemeffenden Ruhepause erfolgen. (Vergleiche Punkt 3 der Vorschriften für die Bemessung der Dienst- und Ruhezeiten.) Die gleiche Bestimmung ist selbstverständlich strikte einzuhalten, wenn ein längere Zeit oder für mehrere Touren im Fahrdienst eingeteilter Arbeiter wieder von demselben abgezogen und seiner normalen Verwendung im Magazinsoder Stationsdienst zugeführt werden soll. 4. In allen übrigen Fällen haben die im Fahrdienst verwendeten Arbeiter genau so wie die statusmäßig eingeteilten Zugsbegleiter unter genauester Einhaltung der mehrfach erwähnten Vorschriften behandelt zu werden. Die Bestimmungen des Punktes 2 des vorerwähnten Ministerialerlasses wurden jedoch dahin aufgefaßt, daß die im Punkt 19 und 24 der Vorschriften für die Bemessung der Dienst- und Ruhezeiten festgefetzten Höchstgrenzen (14 Stunden auf Haupt- und 18 Stunden auf Lokalbahnen) bei der aushilfsweisen Verwendung von Magazinsarbeitern als Bremser zulässig seien. Hierüber hat das k. k. Eisenbabnministerium mit dein Erlaß vom 10. Jänner 1914, Z. 31.585/20 a ex 1913, dahin entschieden, daß in allen Fällen, in denen die Fahrdienstleistung in unmittelbarem Anschluß an die M a g a-zinSarbeit erfolgt, die in dem eingangs angeführten Erlaß angegebenen Höchstgrenzen der Dienstleistung unbedingt einzuhalten sind. Dagegen sind die in den Punkten 19 und 24 der Vorschriften für die Bemessung der Dienst- und Ruhezeiten festgesetzten Höchstleistungen dann zulässig, wenn die Fahrdienstleistung nicht in unmittelbarem Anschluß an die MagazinSarbeit erfolgt, beziehungsweise wenn der Fahrdienstleistung eine entsprechende Ruhezeit vorangegangen ist. Vorstehende Verfügungen treten sofort in Kraft und sind genauesten? einzuhalten. Wien, am 31. Jänner 1914. (Z. 236—V.) Der k. k. Direktor: Skoda in. p. Technisches. Die drahtlose Telegraphie im fahrenden Eisenbahnzug. In den letzten beiden Monten des verflossenen Jahres haben auf der amerikanischen Lackawannaeisenbahn wichtige Versuche über die Verwendung drahtloser Telegraphie in fahrenden Eisenbahnzügen stattgefunden. Nach einem Bericht des „Scientific American" ist es gelungen, durch drahtlose Telegraphie die Verbindung des fahrenden Eisenbahnzuges mit Bahnhöfen dauernd aufrechtzuerhalten. Die Eisenbahngesellschaft verwandte bei den Versuchen Anlagen für drahtlose Telegraphie (nach dem Mareoni-System) auf den beiden Bahnhöfen Scranton in Pennsylvanien und Bing-hampton in Newhersey. Beide Sendestellen verfügen über eine Reichweite von fast 500 Kilometer; ihr Abstand beträgt rund 100 Kilometer. Die Sendestellen auf den Bahnhöfen haben ziemlich hohe Masten; Sender und Empfänger, die auf den Wagen des fahrenden Zuges aufgemacht sind, erheben sich nur 40 Zentimeter über das Dach. Sie bestehen aus Rechtecken, die aus schwerem Kupferdraht hergestellt sind; sie ruhen auf isolierenden Porzellanuntersätzen und arbeiten mit einer Spannung von 8000 bis 9000 Volt. Vier solche Drahtrechtecke sind hintereinander verbunden, und die Erdabteilung wird durch die Schienen hergestellt. Bei den Versuchen konnte ein Zug, der mit 85 Kilometer zwischen den beiden Bahnhöfen fuhr, dauernd Telegramme auStauschen, indem der Telegraphist in dem Zug jedesmal die nähere Sendestelle aus den Bahnhöfen anrief, die, wenn es nötig war, die Meldung an die entferntere weitergab. Genau jo guf wie Bohnenkaffee schmeckt bei richtiger Zubereitung -er einzig voll-kommeneKaffee-Erfatz: IKathreiners Kneipp-Malzkaffee. Pur mit guter Milch und nur wenig Zucker genossen» ift der echle Kathreiner das Getränk» wie es fein soll. i 33er Ausskhrliches lesen will, schreibe 1 an Kathreiners Malzkaffee-Fabriken ’JU. ©., Wien, L, Unnogafie Ar. 8. BETTEN „Der Eisenbahner." Wien, Montag gf k. u. k. 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Bald sind es Schmerzen in den Miedern und Gelenken, bald geschwollene Gliedmaßen. ver-krüppelteHändeu.Füße.Zucken, Stechen, Ziehen in den verschiedensten Körperteilen, ja selbst Schwäche der Augen ist häufig die Folge rheumatischer und aichtijcher Leiden. So verschiedenartig dasBildist, welches die Krankheit bietet, so vielseitig sind abwauch alle möglichen und unmöglichen Heilmittel, Medikamente, Mixturen^Salben usw., die der leidenden Menschheit angepriesen werden. Die meisten dieser Mittel sind nicht imstande zu heilen, sie bringen höchstens aus kurze Zeit Linderung, aber anderseits schaden sie, weil sie den Magen verderben und das Herz angrcifcn. WaS wir Ihnen empfehlen, ist etwas Natürliches, kein künstlich erzeugtes Präparat, sondern ein Mittel, das die gütige Mutier Natur werden? zum Heil der leidenden Menschheit bietet. 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Ebenso leicht erregt als in tiefste Traurigkeit versetzt, ohne Energie, ohne Willen vergehen hoffnungslos die Tage und dieser jammervolle Zustand wird immer ärger und ärger. Reue Leiden gesellen sich zu den alten Knochen- und MuSkel-schmerzen, unerklärliche Angstgefühle, Unruhe, Unsicherheit, Schwindelansälle, auch Ohrensausen und Sehschwache verleiden das Dasein. Man hat Kopfschmerzen, schläft schlecht und erwacht man morgens oft in Schweiß gebadet, dann ist man müder als zuvor, und doch soll cs jetzt an die Arbeit gehen, ans Brotverdienen, das bei unseren heutigen schweren Verhältnissen selbst dem Gesunden große Anstrengungen kostet. Man kann nicht mehr wie man will, die Nerven versagen den Dienst und verzagt, verzweifelt sieht man sich vor eine trübe Zukunst gestellt. Hält dieser Zustand an, wird er schlecht behandelt oder gar gänzlich vernachlässigt, so verwandelt er sich in noch weit ärgere Leiden und man ist kaum mehr zu retten. Nicht mit übertriebenen Worten soll hier von Biodyn gesprochen werden Biodyn ist das Neueste, da« die moderne Wissenschaft bringt! Biodyn hat schon Unzähligen neues Leben, neue Gesundheit, Glück und Lebensfreude verschafft. Es würde meinem Gesühle widersprechen, Reklame zu machen, die nicht auf strengster Wahrheit beruht. Sie sollen selbst lesen, wie die berühmtesten Aerzte der Welt über Biodyn urteilen. Ich habe den Weg zur Gesundheit nach jahrelangen angestrengten wissenschaftlichen Forschungen gefunden, und will jedem, der cs nötig hat, dessen Gesundheit angegriffen, dessen Kräfte zu erlahmen drohen, mit aufrichtiger Menschenliebe zeigen, wie er wieder glücklich und gesund werden kamt. Je länger Sie leiden, desto mehr verkürzen Sie Ihr Leben! Darum zögern Sie also nicht und verlangen Sie sofort die nötigen Aufklärungen, die in meiner außerordentlich interessanten Broschüre enthalten sind, und die ich jedem vollkommen gratis zusend«. 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