ZR 8anÄL luccurrc miseri5, lauL PUÜI- iLnimes, re^oue üelzilez, ora pro populo, inrerueni pro clero, inrerceäo pro äeuoro exu, fenrianc onincL ruunr iuuL- men, c^uicunc^ue celebranr türm cornme- morarione. L>. 2. L. ^>^.- Lr r»/e/?o c> - -^> o -

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. 5> IAN inceruenlp ko2mincote Nonedc. A G KHapferltche vnnd Fürstliche ZungkfrawKloster Göß/ an der Muer / ob der StadtLeoben/irr oberSteyr/ Bcnedicttner Ordks/ Saltz- burger BtsthumbS / ist von einem Grafen von Leoben/^rikone/ Saltz- burgischen I)iäcon0(so nachmahls ein Ertz- bifchoffzu Maintz worden) vnd seiner Mut¬ ter zu Ehren der heiligen Mutter Gottes / vnd deß heiligen Apostels Andres als man zehlct von Ahristi vnsers Seligmas chers Geburth Tausent Jahr / erbawet / vntz mit Jährlichem Einkommen fundiert /vnyd von dem heiligen Nenrico 8ecunöo,als man zehlet?aufent vnd zwaintzig/insein/vS aller zukünfftigen Römischen KaysernGnad- A ii Schutz Vorrede. Schutz vttd Schtrmb genommen / vnnd mit Bestättigung deß Römischen Bapsts 8e- necjiöti Konfirmiert / auch nach- mahlsauff Fürbitt seiner liebsten Gemahet/ der Römischen Kaysertn ^une§unäi8 / vnd deß vorbemeldten ^ribom8/ Ertzbischoffen zu Maintz (so deß bemeldten Kaysers Detter gewesen ) vnnd?eIeArim/ Ertzbischoffen Zn Kölln / als man zehlet Tausent vnd drey vnd -waintzig/mit mehrer» Gütern / sonderlich aber mit dem LatNtNgTha!/ so letzt Tra- göß genandt (wie solches ein ^urea LuIIa» soimGottßhauß verhanden/außweiset) do¬ tiert/ vnd dann letztlich durch Leothold/Gra- fen von Guttenberg (dessen Tochter Ottilia/ als man zehlet Tausent einhundert vnd acht« zehen / ein Abtissin gewesen) noch ferrners mit den Herrschafften zu S.Dionysi/ vnnd S.Deitsberg/begabet vnd versehen worden. Die Erste Abtissin dtses fürtreffltchen Gottßhauß/ ist gewesen/ Zungkfraw rin Gräfin von Leoben / der Fraw Adul-e (welche brydr beyeinanver zu Göß in der Lieche»/in» einer von Mnrmelstatn er« hebten Vorreke. j hebtrnSepulturrhuen) Tochter /vnd mehr» ermeldtes Ertzbtfchoffrn ^ribonrs Schwe¬ ster / nach welcher dreyffig ansehenliche Ab» tifftn / biß auff die jetztregierende Abtissin / Fraw Regina/ Freyinvon Schrattenbach/ glücklich vnd wol geregtert haben. So haben sich auch in solchem löblichen Gottßhauß/ nunmehr ober Sechßhundert Jahr / allein Adcliche (darundter auch vil Gräfin vnd Freyrn gewesen) Zungkfrawen/ in grosser Anzahl jederzeit/ gemaintglich auß Steyr/Kärndten vnnd Krayn gebürtig / be¬ funden / welches wegen dann diß Kayserliche Kloster je vnnd allwegen in grossem Ansehen Key männiglich gewesen / auch noch heutiges j tags der Gottßdienst / durch ein gute Anzahl Adelicher (darundter etliche Freyin seynd) Zungksrawen/ mit grosser Andacht/bey Ta- vnd Nacht/verrichtet wird. Disem Ehrwürdigen/Adenlichen vnnd löblichem Konuent zu gutemchab ich Martin Bischoff Zu Srccaw / vor zwey Zähren ange- fangen/ Visen gegenwärtigen Trattat/vom Standt der Klösterlichen Zungkfrawen / zu¬ schreiben/ doch gar nicht diser Mainung / daß - A ih ichs Vorrede. > LchS in öffentlichen Druck wöltaußgehen las¬ sen/sondern hab es der Fran-Abtissin / vnnd jhren Konuentschwestern ( deren Nutz vnnd Wolfahrt ich / fürnemblich/ daß sie meiner Seelsorg committiert / zubefördern / mich schuldig erkenne) Schrifftlich vbergeben wol¬ len/damit sie/ sonderlich aber die angehende KlosterZungkfrawen dartnn erlerneren/was Hr Vocation/ Beruff/ vnd Klösterliche Ge- lübd erforderten / vnd wie sie ihr Leben anzu¬ stellen hetten- wollen sie anderst rechte Or- denßleuth seyn/vnd darfür gehalten werden. Als nun solches Werck (so ichviler Geschäff- ten halber erkigen lassen/vnnd nit vollendet) ' etliche der Gelehrten / nervlicher zett bey mir ersehen/vnd für Rathsamb geachtet /daß es , nicht allein dem obbcmeldten Gösserischen Aonuenr/ sondern auch allen andern Kloster- Zungkfrawen Zu Nutz/ in öffentlichen Druck Verfertigt werde / hab ich mich dessen bereden lassen / vnndderhalben obbemeldtenTractat rvtderumb für die Hand genommen/chne von . «ewemvbersehen/ gemehret / vnnd fövil mir GOTT Gnad -eben/ gebessert. Vnd weil äch vcrhoff/es werde solcher -hren vilen/sowol Dells z Vorredet Weltlichen als Geistlichen/ zu einem andäch¬ tigen vnd Gottßförchtigen Leben/ fürtreglich vnnd befördersamb seyn/ Wil ichdises mehrer- meldtes Buch hiemit nie allein denGöffcri- schen / sondern auch allen andern Klosters Zungkfrawen / an was End vnd Ohre / auch was Ordens sie immer seyn / cleciicicrr/ zur geschrieben / vnd zu einem glückseligen newerr Zahr verehret haben / in Demuth begehrend/ sie wöllen ihnen solche mein geringfügige Ar¬ beit gefallen lassen / sich dero zu ihremNutz vnnd Wolfahrr gebrauchen / vnnd darneben mich in ihrem andächtigen Gebet gegen Gott lassen befohlen seyn / damit ich sambt ihnen die Kron der ewigen Seligkeit möge erlan¬ gen. Datum in meiner Bischofflichen Re- siventz deß Schloß Seccaw ob Leibnitz/ in der vndtern Steyrmarckt/Anno»606. am Fest aller Heiligen Gottes. - -i?. - Ul'- "»'lr .'i^r°', * ^''' '»., - »V. / . . ° . .. .- - . n ' r i » ?) ' . ' - -1 5,:. v it'. r:^'/;>- '?^- <' Uvi I Dre Erste Frag. Haben Gottsförchtige Zungkfrawm gnug- same Vrsach / sichln daß Klösterli¬ che Leben Zubegcbenk Eil atlcs/was vnter derSon- nen/ anff dem ganrzen Vmbkraiß der 'Erden fich befindet/ Zeitlich ist/ Ge- brechiichlst/ bawfelligist / zergeng- Uchvnd sterblich ist / wie solches nie Mam die tägliche Erfahrung/laidevi mehr als zuvtl/ mit fich bringt/sonder auch solches bezeugt die H. Schriffc / in welcher der Weist kNann also spricht: Ichhadgest-- hen alle Ding/ st vnrerdcr Sonnen geschehen/vnd fihe/eswar alles eyrel/ vnd Jammer deßtAeryens. Wei! vnstr Leben nichts anderst rst/als ein Blucmb ausf dem Acker / welche durch ein schlechte Hirz bald erwcl- cket - oder durch ein rauhen Luffc / leichtlich zunichte» wird / wre solches der Prophet Esaias anzaigek/ da er spricht: Es sprach ein Grimme/ Gchrey: Vnd^ich^!^ sagtwas soll ich schreyen / Alles Fleisch ist Graß/ vnd all sein lAerrligkair/wie ein ^eldblnemb^ Werl vnstr Leben nichts anderst istals wie ein M>raß / sobald verdrrbtviiRraffrloswlrd/wie es der LirniglichePro¬ phet David bewatnet/da er spricht: Ein Mensch in seinerzeit/ ist wie das Graß/ stinTagblühetVNnd vcrgchct/wic die Uldbluemb/ wann der wind dar¬ über gehet/ st stehet sie nimmer da. Weil vnstr Le- B be» Vom Stande der den nichts anderst ist / als wie ein Dampfs der Erden / vnd als ein Thaw aust der wiftn / weicher sich jetzo se^ hen lest/ bald aber / vnnd stracks rn ememAngenbtrck/ verschwindet/ vnd durchaus »ne behärrlcch ist/ wie solchs Lrw^. bezeugt der Apostel Jacobus / da er schreibt: 'Nias ist ewcr Lebeirr' em Dampfsrsts / der ein klaine zeit wehret/ darnach aber verschwindet er. Weil vnser Leben nichts anderst ist/ als ein Scharten/ der nie bestem her / sich bald verlevrct / vnnd niemand warst/ wohin er kommen ist/wie solches bezeugt derfrommc Job / da er /. spricht: Unsere Täg aust Erden / seynd wie der Schatt. Weil vnser Leben nichts anderst rst / als ein kuryer Augenblick/ welcher darvon lauste wie der wind/ wie cs der bemeldce Job andeueret / mit drstnworcenr 5^. (kedencke/ daß mein Leben ein wind ist : Meine Tag seynd schneller dahin gestohen / als ein weber- spuel: N.urtz seynd die Tag deß Menschen : Meine Tag seynd schneller gewesen/ als ein Lauster: Sie seynddavon gestoben/vnd haben nichts gnrsgese¬ hen: Sie seynd vcrgangen/wiedieGchist'/wclche Gürcer zuverkausten tragen: wie ein Adler / der steugt zur Speiß. weil vnser Leben nichts anderst ist/ als ein Wohnung vnserer Seelen / in einem finstern/ stlnckenden/ langweiligen Rercker/ vber weichen seustF yec vnd begehrtdarauß erledigt zuwerden / der Prophet: David/ daersprichk: Q t^ERA /führe auß / vnnd erledige mernGeel/vonderGefengnuß vnd Zür¬ cher. Wei! vnser Leben nichts arderst ist / als ein pil- gramschaffe / da vnsers bleibens nie ist/ da wir prlgram vnd durchraistnde Personen stynd / da wrr kain Varcer-- land nie haben / Zlhen zu ainern Thor diser Welt herein / bald zu dem andern wlderumh hinauß / vnd seynd kamer ainigen stund vnser Beherbergung Nit sicher / wie es der Patriarch Iacobbezeugc / da er zum Limtg pharaoni also gesprochen: Die zeit meiner Walfahrc vnd p>il- gramschafft/ ist hundert vnd dreyssig Jahr. weyig vnd Klösterliche» IuttMawe». » vndböß ist die zerr meiner H)a!fahrt. wer!vnstv Le¬ ben nichts anderst rst / a!s ein jmmerwehrendes raiscn / wandern/ vnd forkzihen / da kein Rhunie Zu hosten ist/ wie es der H.paulus bezeuget/ da er spricht r So lang 2. wir indisem Leibseyn / so wallen wie als Pilgram Vordem t)Errn. Weil vnser Leben nichts anderst ist/ als ein Spittal / in welchem ein vnaußsprechliche Anzahl der Menschen/ mit mancherlav Rranckheiten behaffe / mit vilerla^ Anliegen vnnd Mnhesekigkaiten bedränget/ mit Schmsrrzen/ Angst vnd l7!och vmbfangen / mit vn- zahlbar» Wehetagen vberhaussc / vnnd deß Jammers vndEhlends / deß henlerrs vnd klagens/deß schreiens vnd seussrzens kein end nicht ist/ wie solches der wolpro- vierte Job mennigstch zuverstehen gibek/ da er spricht: Der Mensch geboren von dem Weib/der lebet ein kvrtze zeit/ vnd wird erfüllet mit vilenBerrübnus- sen. Ergehet ausf wie einBluemb/vnd fettet ab/ vnd fleucht dahin wie ein Schatten / vnnd bleibet nimmer in einem. Staudt. Werl vnstr Leben nichts anderst ist / als ein Harder Gefängnuß/auß welcher nie- mands kan entrinnen / vndauß welcher täglich vil tau- senk menschen/Arm vnd Rerch/Edel vnd Vnedel/ From vnd Böß / durch daß SkadtThor deß zeitlichen Todes / zu dem Gericht vndVrrhail deß gerechten Gottes gefüh- ree werden/ wie es der H-paulus anzaigr / da er sprrchk: Es ist allen Menschen ausserlegk/ ernmahl zu ster- bcn /vnd nach dtsem daß Gericht, weil vnsevLeben nichts anderst ist/als ein eäglichs sterben/ welches den Todt aufs dem Rucken teegc / vermög der H. Schristk/ die da spricht: Wir sterben alle/ vnnd zerfliesten/wie -r die Wasser in die Erden / die nicht widerkommen. Entgegen/ Wei! dieH.Göttliche Schüsse/ so niklie¬ gen / noch bekriegen kan/vns von ainem andern/ be- stendigern / bessern/ vnd glückseligevn/ nemblrch/ dem ewigen/ jmmerwehrenden/ feewdsnreichen Leben/vee- rröstek/welches seirgrste Leben wir m vnstrm Apostoli- B ss fchen- Vom Standt der sehen Glaube«bekennen / da wir sprechen: Ich glaub ein ewiges Leben. Von welchem frewderrrcichen 2.0«« 7oö/-eden redet auch der Engel Gorccs: AUrnosen erlös? vor» demTodc/rainigetdieGünd/vnnd macht finden daß ewige Gebern Von welchem frewdenreichen ewt- 8^" Leben redet die Weisheit Gottes: Die mich erkle- ren vnd außlegen werden/ haben daß ewige Leben. Von welchem frewdenreichen ewigen Leben auch Mel¬ dung khur/ vnser HERR vnd Hadland / da er spricht: Dre Gottlosen werden bingehen in die ewige Pein / die Gerechten aber/in daß frewdenrciche ewige Le¬ den. Von solchem frewdenreichen ewigen Leben/ redek er gleickßfalls also : Ein jeglicher/ der da verlast/ tdauser/odcr Brüder / oder Schwester/ oder Vat¬ ter /oder Mutter/ oder Weib/ oher Rinder/ oder äcker/ vmb meines Namens willen / der wirds hun¬ dertfältig wider empfahen/ vnd daß ewig Leben er¬ erben. Von welchem frewdenreichen ewigen Leben/ auch Zeugnuß gibek der H. Tobias / mik drsen woreen r Mr warten auff daß Leben/ daß GL>tt denen ge¬ ben wil / die jhrcn Glauben nimmer nic von jhme wenden. Von welchem frewdenreichen cwrgen Leben frolockee/vnd Vesten sich erfrewec/ dee H- Paulus/ da er 2.7/EL.4. sprrchc: Ich hab ein guten Rampsf gekcmpffr/Ich hab den Laufs vollendet / Ich hab den Glauben bewahret/ hinfüran rst mir behalten dre Rron der Gerechtigkeit/ welche mir geben wird der ldEAA/ an jenem Tag / der gerechte Archrer/nic mrrabee allain / sondern auch allen/ die sein Zukunffr lrebcn. Von drsem frewdenreichen ewigen L^ben redet auch lecsö. t. der H. Jacobus/ da cr spuchc: Selig ist der Mann / welcher dre Versuchung erduldet / dann nachdem er bewehret ist / wird er empfahen die Rron deß Le¬ bens/ welche Golt verhalfen har den jenigen/so jhn lieb ' Klösterlichen Zungsfrawen. z lieb haben. Don welchem frewdcnrercken ewigen Leben reber anckvnserHERRvndScllgmackcr Lhujtus/ r>a er spucke r wer mein^lcisck jsscc/ vn«rd mein Blue trincker/ der hat -aß ewige Lieben/vnnd ick werde jhn am Jüngsten Tag erwecken. Wlderumb spucke er: Ick bin daß lebendige Brod/so vom k)immcl kommen: wer von disem Brod essenwird/der wird leben in Ewigkeit. Dondisem frewdcnreicken ewigen Leben lesen wir auck in derOjfcnbacung Ioannrs also: L)ndich Joannes sähe die heilige Gradr/ daß newe 2r. Jerusalem/vom t)immel herab steygcnd/von Gocr zuberairer/ als ein gezierte Braut jhrem Mann/ vnd ick höret ein grosse Grimme von dem Thron/ -re sprach: Sihe-a den Tabcrnacu!Gortes/ bey -en Mcnsthcn /vnd er wird bey shnen wohnen/ vnd sre werden sein 'Volek seyn/vnnd erselbst GOrrmic jhnen/wird jhr Gott seyn/ vnndGOlt wrrdabwi- sckcn alle Zähern von jhren Äugen/ vnd der Tode wird nimmer seyn/es wirdauck nicktseyn/weder Aayd / noch Gcsckray/ noch Sckmery. Don wel- ckem frervdenreicken ewigen Leben / redet auck sowol der Prophet Esaias/als der H.paulns/ nnc Visen worte r B.alN Äug hat gesehen/vnndkain Ohr har gehöret/ ^4/^ vnndinkaines Mcnsckcn k?ery ist gestiegen / daß Gott bcrairet har denen / die jhn lrcben. Wann nun demalsoist/ E^lht/ sohaben Gorcsförcktige Jungks fcawen / grosse/genügsame/vnnd wolerheblicke sack/ stckinden'Llosierstandzubegeben/durckwelckeN sie dlser müheselrgen /berrognen/ vnd mit Sünden an^ gefüllten Welt / stck entscklagen / vnd zu dem fremden^ relcken/ slnerwekrenden Leben deß ewigenDatrerlands «ylen / sprechende mir dem H. pauls r Ä?rr haben hie karn bleibende Scarc / sonder wir suchen -iezuknnssrige. B li, Die Vom Stand der Die Andere Frag. Ist daß Klösterliche Leben befürdersam / zu dem Leben ewiger Seligkeit? bequemere / harlsamere / vnd fürersZ- die knnsttige Himmeiische Fremden zuevlan gen - findet man nie / in der ganyen weiten/ brairen Melc / als eden be-?/ vn in denrecht wolangcordnecen Goershäu- firn / in welchen die klösterliche Oisc^Iin / altem Her- kommet» nach/ vnd die Regul/ wie es sich gebühret/ ge- haken wird- Die Dritte Frag. Welches seynd die Metel / durch welche die Klostemmgkfrawen zum Himmrlreich/auffs beguemest befördert werden k InDlosterInngkfraw verlest die WelerEr- gibe sich Gott dem HERRn gany vnd gar r Verrichtet die dre^ Gubstantralisichs / ^iö- sterlicheHauptgslüdd/ der willigen Armut/ ^^-L/ heb Gehorsambs/ der Äeuschhcir: Legt hm/ weg die Zier ihres Haupts/ das Haar: Gebraucht sich ei¬ nes klösterlichen rauhrn Rlaids r Lästerer den Leldr Besteistet sich deß Fastens: Ist ergeben gurken Tugen¬ den : Helt daß 8ilcnrium: Bleibt in der Llausur: Hütet stch vor Sinrden: Empfähee vom Bischost'den Weiler r Be, ter Tag vnd kracht: Höret täglich die Meß: Berchrev vndTommunicievtzumösftevnmahl: Meditiert vnd be¬ trachtet Indische vndHtmmelische / sonderlich aber/ die vier letzten Ding deß Menfihens: Ist berair zu ster¬ ben alle Tag/ mit erwartnng der ewigen Seligkair» Diß fi^nd die Mittel/ durchweiche man dis Seligkeit er¬ wirbt/ von welchen pnnecen in diftm Tra- crak soll gehandelt werden. Da KlofterllchettItMgkfraweir. 4 Die Merdke Frag. Warumb vrrlest ein KlosterZungksraiv die Welt? Arumb/ daß die üppige Weltvns hindert / vnndavsf vr! Wegabhclt/ von der ewigen Selrgkalt/wie solches bezeugt der hochstie- gende Adler/der H. Joannes/mit disin wor- ren- ii)abr nir lieb die Welt / noch was in /. /s»». der wclc ist: So jemand die Welk lieb hac/indem ist nie die Liebe deß Gatters: Dann alles was in der weleist / daß ist aintwcders Wollust dcß Flei¬ sches/ oder Lust der Augen / oder s)offarc deß Le¬ dens. Drse Wort deß H.Evangelisten erinnern vns/wie so gar wir vns aufs die Welt nichts zuverlassen Haven / Ja daß wir vns für jhr sollen hüten / als für Schlangen/ Gattern/ Scorpionen vnd Basilisken/ wer! kam Wriv- nuß mrc so schädlichen/gijstigen/vnnderschröcklrchen Thiercn nicht rstangesent/ als dis Welt mit allerla>'er- schröcklichen Lastern erfüllet vnd vberhaussek ist/ durch welche die Menschen in Abgrund der Höllen / Haussen- weiß gestürmt werden / welches wegen dann bemeldter H.Evangehstfevrner.sprichk: l^otu; munclusin mrlli^nojro- iüur ek. Daß ist: Dis ganye Welt ligc im bösen. Sovrl wrl der Apostel anzaigen: Die Welt ist voller Boßheit/ voller Laster/ voller Vntrew/voller Verrhäkere^/ da ainer dem andern nic recht tvawen darss: Sie ist voller Rankere^FtüschhaievndArgllsiigkalk: Gierst voller Hurere>v Ehcbrechcre>'/ vnd andern verdampten Sün¬ den / denen der Mensch schwerlich entgehet/ da er sich der Welk nik enthelc. Eben diß ist auch die Lehr deß H. Apostels Jacobi/da er spricht: Wer der Welt freund seyn wrl / der wird Gocces j^eind seyn. Ist nun dem also / daß es so ein gefährlich ding ist / der Welt anhän¬ gig se^n / vnd darinnen zuverbleiben / Wer wil Gores- förchcigenIungfrawen nicht rachen/daß sie sichdistv yngestümmen wildnuß/ der Gottlosen Welk/ nie sollen ene- Vom Stande der enrschlagen ? Niemand ist gern an aincm Ghrt / da die abschewlrche Rranckheit der pestllentzregierk: wer lot darin die Welk nie flrhsn/ welche voller gkffcigev Laster ist / so die Seel rödren/ vnd in die Hölle störyen^ Vil cm grösserer Schad ist es / die Seel / als den Leid verlieren. Wrt jemand der Höll nie zuthaß werden / der mach stch auß der Welr. Durch böse Gestllschaffc / vnd schädliche Lsnversatistt vnndGemainschaffr/ wird mancher ver- führet. Dann warhasfrig sage man: ?urcm Lpe kicir oc- cLÜo. Der beste panyev für daß Geschoß ist / weicdar- von st'en. Der Pech angreiffec/ sage dre Schüsse/ der wird darvon besudelt: ^)ndwer mit den l^osserci- gcn Gcmarnschasst hat/ der wird Noffart lernen: L)nd wer sich zu den teuren gesellet/ der wird zum Schale!'. Also / Wer Mieder welk vmbgeher / der be- macklet stch/ der besudlet stch/dcr bestecket sich. Lleuhe die Welemenschen/vnd böser Leuth Gesell schaffe/ wann du IL5V dienen wilt. Gott befähle den Israeliten/ daß sie mit den Ha chen kam He-srach machen sollen / damit sie nit jhre böse Sitten lerneren/ wann ste Lvs-F mit jhnen vmbgiengcn. Die Rinder Sech waren from/ aber als sie sich mit Lains Lander / welche böß waren / verpflichteten/ wurden steauch böß/daß dardurch Gott verursacht wurde/ den Sündfiuß aussdie Welt kommen zulasten. Äer H. Prophet / welchen GC>tt «en Berhek sendet / ist auss dcrWtderkeh: von ainemLöwen vmb- bracht worden / darumb/ daß er mir ainem falschen Lu- genhafftigenPropheten Festen hatte. Vnrer den bösen feomb sc>n wöilcn / ist wider den Skromb dcß Fluß schwimmen. Es gehet schwerlich zu / daß ein zahlte Li¬ lien vnter den spitzigen Dörnern vnvcrsthrt bleibe. Mit AL/M.r/. flciligcn / spricht David / wirst du heilig scyu / vnnd mit dem Unschuldigen/ wirst du vnschuldig seyn: vnd mit dem crwölcen / wirst du erwählt styn: vnnd mit dem ^erkebrterr/ wirst du verkehrt styn. In den recht wolangeordnecen Rlöstern/führet man ein KNdächciges Leben/ man diener darinnen Gort Lag vnd Nachc/- Klösterlichen Zungkfrawen. f Tracht/ man lebe in Brüderlicher Lieb/manenthelk sich der Laster: / man deft lst sich aller Gotcsforcht/ man strebt nach dem ewigen Varcerland. wer wolt sich dann in emem solchen Gorcshauß nit lieber / als in der schnö¬ den welk/ priden lassen? Lürnemblich aber sollen an- dächrige Irrngkfrawen auch darumbsich auf Verwelk begeben / weil sie erstlich nichts anders ist / als ein rau- r» her/ dicker / smstcrcr Wald / welcher voller Gottloser Mörder/Rauber/vnd Ehrendieb tst/welche den Irmgk- frawenohnvnterlaß pflegen inVnehren nachzustellen/ sie zum Lall zubringen/ vnd sie jhrcs EhrrkLräntzleins der Jungksrawschaffrzuberauben/darauf alßdann nichts anders erfolget/ als Schänd/ Spott / vnnd da man ntk Buß thur / die ewige Verdamnuß. Zum andern / weil r. die Weit nichts anders ist/als wie ein groß weittes Meer/ in welchem cm vnaußsprechliche Anzahl der Menschen täglich Schiffbruch leidet / vnd gleich wie in dem gros¬ sen Sündfluß zur zeit Noe/ daß ganye Menschliche Ge¬ schlecht/ brß aujf acht Personen / so in der Arcba Noe saiuserc worden / versuncken vnd erceuncken/ also effek in disev weir der maiste khai! der Hölle zv / wie solches Christus der HERR anzatgt /da er spricht: ^Vil seynd aa. bcruffen/vnd wenig außerwehlt. Zum dritten/sollen z. fromme Jungkfrawcn die Welt flihen / well sie nichts anders ist/als die verfluchte Stadt Babffon/vnd gleich wie dicselbige war voller LonLiion, Ferröttung/Schand vnd Lastern / also hat auch die Welt nichts besser» in sich/sondern ist voller Ästtlssigkait. Vor disev Baby¬ lonischen Welt warnet alle fromme Seelen der Prophet Jeremias / vnnd spricht : Mhec auß der mirte der Stadt Babylon / damit jedes sein Seel erhalte. Llihct/ wrl derPropHec sagen / O jhr Ivngkfrawliche Herpen / siihet vnd begebt euch hinauf für die Scadk di- serBabvlonischenWelt/ suchetein Ohrt/ da ihr GGtv dienen könnet/ RettetewreSeelen / Enthaltet euch von Sünden/bewahret daß Rlainok ewercr Jungkfraw- schasfr/ last euch die scharpffe Disciplin des Riösterlt- chen Lebens nik erschrecken / Effet zu Christo/ Versuch land/ vnd spricht: Etliche seynd verschnit¬ ten/die stchselbest verschnitten/ vmb deß Himmel¬ reichs willen: "wer es fasten kan/ der faste cs. Da ist ChristiRath / daß manin ewiger Reuschheie lebensoll/ doch zwinge er niemand darzu / sondern spricht: Wer es fasten kan/ der faste es/ vndraehee es/als ein ding/ welches zur Seligkeit hoch befürdersamb ist. Also haben wir kürylich / daß bist dre^ Hauptgelübd / der willigen Acmmh/deßGehsrsambs/ derReuschhetk/ Gstkan- gensmb stMd / vnd werden Consilia LuLngeüca, Evange¬ lische Klösterlichen Zungkfrawen. ? sische Rach genennet/ als welche zwar in dem H. Evan-- gelio mr gcbotten/ aber doch als solche werck gerarhen werden / welche Goktdem HE RRtAsehrangenehm/ vnd zu der Seligkelt auffs höchst oefürdersamb stund' Die Siebendke Frag. Weil die bemeldte drey Gelübd / der willigerr Armuth / deß Gehorsambs / vnd der Keusch» Helt/von Gott nicht gebotten worden / wie können sie ihm angenewb seyn k Je Gelübd se^nd zwar rn der H. Scsinssc ntk gebokte/jedoch aber folgc darauß nie/ daß sie auß Mangel deß Gebots / nie löblich / nuy- lich/vndGokkangenembse^en. Dann sc-snd sie vas nir gebocten / so se^nd sie vns doch lieblich angeboteen / angccragen/vnd (wie gleich zuvor ich anzaigr) gerarhen worden. Vbevdaß/ solesset jhm Gott der HERR vil werck gefallen/ ob-sie gleichwo! in H. Schufst nir se-^nd geboc'cen worden. Der fromme vnd getvewe Abe! harGott von seiner Herde der Schaaf «in Dpsser verrichtet/ vnd Gsct der HERR hat es jhme solches Dpster gefallen lassen / vnangefchen solches dsm Abel zuvolbringctr mc lst anbefohlen worden. DerEry- vaecer Jacob har Gore gelobet auffdem Seatn/ anff welchem er vnccrwegcn geruhet / ein Altar vndG-tts- haust zubawen / weiches G-lübd er/ Jacob / ohn allen Göttlichen Befelch/ wrlkürlich/ vnd für sich selbesi ge- than/vnd doch har Gorr darob ein wslgefallen gehabt/ ob es wo! von jhme nir gebsceen worden. Die fromme /. Anna / ein Ehefraw deß ElcanL / verlobet sich gegen Gott / da er euren Sohn jhr geben würde / wolre sie sol¬ ches Rind / jhme zu seinem Rwchendienst/ schencken vn aussopffern. Was geschahen GOtk lies jhme dißGe¬ lübd sowolgefallen / daß sie / Anna/ arrß sonderev schi- L iH ck»NA Vom Stand der ckmrgGottes/ cincnSshn bekam/ den neirnee sie Sa/ mml/ v-ind verordnet chn / ihrem Versprechen nach / in den Tempel dxß HERRN/ auß welchem nachmahls ein ansihenlrchee gewaltiger Prophet in Israel worden ist. DiseHrsiona zarge vns an / daß Gore^nranches Getübd jhme last gefallen/wann er es gleich nre befohlen hat. Desgleichen geschehen auch andere gure Werck wsl mch?/ welche / ob sie gleichwo! nie gebocren worden/ o. vnd doch Gottgefällig st'fnd. Die Gort sfovchcige An-- na / en; Tochter Phanuelis / betet in dem Tempel dest H E R 7^ 'N Tag vnd Nacht / welches wegen sie rn-dem Evangelis gclodr / vnd harsdoch jhrniemand befohlen. L^r/cr /. Maria Magdakna wascht mir ihren Zahern die Föß deß HERRN / vnd rrncknee sie mre jhrem Haar / Wer har jhr solches befohlen ? In dem Ierssolrm.klschen Emrit/ stxsweren dre Irrnger Thrrstrjhre Rlaider vmev die FäeA deß HERAN/ Werhatjhusndrß alles zuthun befoh¬ len ? Niemand/ vnnd doch hacs Gott jhrne gefallen las¬ sen. tze^nd solche vngeborrene Werck Gott angenemb gewesen/ wie vilmehr müssen gefälligen die Gelübde Der willigen Armuth/ deß Gchorsambs/ derLeuschheik/ Zu welchen Thnstus der HERR vnd sime Apostel/ nie alläin wie oben angezaigc worden / gcraehen / sondern sich diser fürrreWchen Tugeneen scibest vnterfangen / vnd menntglich solchs zukhun/ auch nm jhrem selbs aigs-r «enE-rempel / Anlaicung geben. Die Achtt Frag. Wann semandt die bcmeldte drey Gelübd voks brache / kan er dersetbigerr wtder- umb ledig werdens He ein Mensch mir disen Gelübden gegen Gsep sich verpflichtet / ist er solche zrchalcen XAHHV Mt verbrmdten. wann er aber dieseibige vollbracht / alsdann ist er schuldig/ solche bißan se^n letztes Ende/ be's Verlust seiner . Selig- Klösterlichen Zungkfrawcn. » . Seligkait/ zu halten. Dißlehrek der Rönrgliche Prophet Davrd mit Visen Worten: Ihr solk Gelübd thur;/ vnd cwcre Gelübd halte«;/dem k)E^rn ewremGoee. was man redet vnd zusagk /daß so! man halten. Wer gegen seinem Herrn Trewlos wird / dem sckenckt man es nit/ vnd mainestu / daß es jhm Gott gefalle«« laß / wann du nie haltest/was du jhme freiwillig / vnd vngezwune gener weiß versprochen hast Wan«; duGoeceinGe- lübdgcthan hast/sagt die Schrissr/ so verzeuch rüc/ vnd säume dich rric zubalten; Es ist besser du gelo¬ best nichts / dann daß du nit haltest/ was du gelobet hast. Dise Lehr der H. Schriffe haben wir auch bei dem H. Augustino / dessen stind dile Wort: was einem /pbiL zucrlernen / gezogen / hab er »T E grosse Summa GcltS in ernen Fluß ge- worffcn / vnnd gesprochen: Gehet hinweg von mir jhr böse Begiertcn / ich wil euch versencken/ asl damic ich nie von euch versenckt vnd errrenckt werd. Durch bist Thak hak Lmte« menniglich wollen zuverste¬ hen geben/daß es gar schwerlich st's/dem Gelt vnd den Tu- Dom Staudt der Tugenren zugleich ergeben seznr. Dergleichen Exempel sinder inan niehr in den Historien / daß kiemblich die ?bi- lologlü vnd Weltweisen / Gelt vnnd Gul verachtet / da- m:r sie ohn alle Verhtndernuß dtn freien Künsten nröch- ten sbligen vnd außwarren. Haben diß / wegen der Haidttischen PInIolögbiL/ diejenige gethan/ welchen daß Liecht der Himlifchen Warheit gemangelt vnnd abgan- ' gen/ was solen nie chun Lhrlsiliche/Gotrsförchtige vnd keusche Inngkfrawen / auff baß sie desto bester vnd vn- verhindert Gott dienen / vnd der Andacht außwarccn / vnd also die Himlische Güter / der jmmerwehrcnrcn Se- lrgkeic/ erlangen mögen? warumb joUen sie mr alles / was vnecr der Sonnen ist / mir dem H. Paulo für Rorh achten/ auffdaß sie Lag vnnd vgacko dem Gorcsdrenst beiwohnen / vnd darduech den Hrmmcl erwerben kün- een ? s)ERR/ spricht derH.peerus/Wir haben al¬ les verlaßen. Warumb haben die Apostel alles verlas¬ sen? Darumb/ dasidie zeitliche Güter den jenigen ver- hinderlich se>n vnd am Weg stehen/ welche zu Gote eti¬ len/ wie es dreemigeVoarhert/Lhrrstns der HERR )el- t^reci /s. besi/ mir Visen worcen bezeuget: Wie schwerlich wer¬ den die / so vit Gclcs haben/ in daß Reich Gottes kommen. Vnd da seine Jünger sich ob disir Rcd ent¬ setzten/ sprach er weiter: Es ist leichter daß/daß cm Lame! durch eit» Nadelöhr gehe / dann daß ein Rei¬ cher in daß Acich Gortes kötnme. Eben drß bezeugt auch der heilige Paulus/da er schreibt: "welche wollen Reich werden / die fallen in Versuchung / vnnd in die Strickdeß Teuffels/vnnd in vil vumnzevund schädliche Begierdten /welche den Menschen brin¬ gen zum Vurergang / vnnd in daß Verderben. Seynd diß nit starčke / scharpffe/ vnnd erschröckl-che LVorc/ welche der HERR/ vnd sein geliebter Apostel/ wider die Geltsüchtige Welt außgesprocden haben/ Die Welk zwar verachtet die Armurh /schätztvr! auffcZcle vnd Guc: Helc vil auff Gold vnd Silber: Ist begierig . «EGewalt vnd Relchkhilmb : Sie rasplet / sie schar- . rct/- Klösterlichen Zuvskfrawen. ? vet/ sre kcayee zusammen/ ohne Maß vnnd End/ es schehe gleich mlc Gocx/ oder wider Gort/ mit Lueg oder ohne Fueg/ mit Recht oder ohne Recht/mit gutem oder bösem Gewissen / Aber wir müssen zu Gemüth führen / nie was vns die verlogne vnd beerognewelc fürbildee / sondern vilmehr/ was vnfer Hadland / sowol mit seinem heiligen Mund / als feinem sclbs aigncmExempel vns geiehret / vnnd der H.Geist die erste Christen / bald nach der Himmelfahrt Chujki/ vncerwksen hat. Dann nach¬ dem vrl der Heiligen Gottes in dem Alten Testament/ durch Eingebung Gottes/ ohne Reichehumb / in willi¬ ger Armurh gelebt / vnd sich jhrev Vnterhaltung / nur der wilden Rräuccr betragen / vnd wie Paulus schreibt: ScyndherumbgangeinGchaafhattken/ inGaiß- füllen/ mit Mangel/ mic Angst / mir d^uclrrng / mir Bedrangnuß : Geynd hcrumb gesthwarffc in der Müste/auss den Bergen / in den kläfften vnd Lö¬ chern der Erden. Desgleichen / nachdem auch der H. Johannes der Tauffer / ein Nachfolger der Prophe¬ ten/ Eli-e/ Elis-ri/ vnnd der Rinder der Propheten / ein Vortausser Christi deß H E RR N/ sich mit Lamelhaav beklaider / Hewfchrechen zur Speis gebraucht / ein rau¬ hes/ hartes / strenges / Mönchisches Leben geführee / Sihe/ so ist nachmahls kommen der Sohn Gorccs / vnd hat sich der Armuch wtlliglich vneerfangen / diesclbig nicht allainbaldim Anfang ferner Zukunssc in der Rrtp- pen zuBethlehem/ sondern durch sein ganyes Leben er- lrdten/ wie er selber beZeugt/ da er gesprochen: Die Lüchs haben Grueben/vnnd die Doge! vneer dem trimme! haben Nester / Aber deß Menschen Sohn hat nit/ dahin er fein t)aupk lege, was nunder Sohn Gottes durch sein Lehr vndExcmpelgerathen/ daß har auch der H Getst den ersiglaubigen Christen eingebildet/ vnnd ihre Hertzen/ am Tag der H.Pfingsten / mir dem Lewer der Lieb Permassen entzündee/daß fie wegen Chri¬ sti deß HERRN alles verlassen / vnd sich m gematn zu Lben ergeben/ wie solches die Geschieht der Apostel kr¬ iv weisen: Vom Stande der weisen: Es waren / spricht die Schufst / alke die da gläubig waren worden / beyeinander / vnnd hielten alle Ding (wie auch fetzt in Llsstern geschicht) ge- maiu. Vnd wtderumb sage die Schufst: Der menge der Gläubigen war / ein t)ery/vud ein Geel/ auch kainer saget von seinen Gütern/ daß sie seyn weren/ sondern es war jhnen (wie noch jetzt in Llöstern be¬ schicht) alles gemain. Wie nun die Apostel vnd andere Christen im Anfang der Christlichen Ltrchen in gemain gelebt / also leben noch heurtgs Tags in williger Armuth dre Ordcnßleuth/ welchen alle proprietec / Akgemhumb/ vnd Äigennutzrgkeir dermassen ist abgeschmccen / daß kainOrdenßperson mit Fnegnit sprechen kan/ das Ge¬ wand ist mein / das Buch ist mein / der Rojenkrany ist mein/der Grosch oder der Lreutzer ist mein/ sonder sollen sprechen: Diß oder jenes ist vnser / diß oder jenes gehöre vnserm Goershauß zu / vnd hak ein Ordenßperson so gar Nichts argens/Saß auch die Alten pflegte zu sagen: klona- cbu; haben; obuluin, non valet obulum. Ein Mönch so ein einigen t)ellcr hak/ der ist nicht eines einigen tAellers werkh. Es befindet sich auch / daß die jenrge Ordenßleuth/ so ihres Gelübds vergessen/vnd stch durch dieSünd der Proprietec besudeln / zu mehrmahlen von Gott / sowo! als Anamas vnd Saph^ra se>-nd gestraffe worden. Derhalben hütet euch jhr Ordenßleuth / vor dem Abgott dem Mammon / vor der Abgötterei deß Geitzes/ vorderRranckhcitderGelksuecht/ die jhr euch zu der willigen Armuth er kleret vnd erkennet habt. Habe jhr die Armuth gelobt / so lebet m Llardung/ mit Gele vnd Gut/ mit Essen vnd Trincken / wie armen Ordenß- leuthen gebühret, wie nun der H- Geist die ersten Chri¬ sten zu der willigen Armuth auffgemundere / also hak er nachmahls auch in Eg^pcen / vnd vilcn andern Ohrken/ vil Einstdel erwecket/ von welchen wir lesen / daß deren vil kaufent stch in Wäldern/ Wrsen vnd Einöden/haben aoffgehalten / stch der Welt gany vnd gar enrschlagen/ den Hunger mit Dräukern gebüffek/den Durst allain mir Was- KWrrliche» Zungkfrawcn. i<- Wasser gUcschc/ den Leib mit Bawmblettern bedecket/ vnd brß an >hr End em strenges Leben geführt/ damit sie jhr argen Misch dempffen / vnnd die Welt / sampc jhrer Begierligkeir / vberwmden möchten. Vber daß alles / hat die Gnad d?H H. Geistes / der Rirchen Gottes nicht genianglek / sondern ist durch sein Eingebung / Hülff vnd Beistand erwecket worden / ein grosse Anzahl herli- gev^losterlench / der Karmeliter/ der Augustiner/ der Benediccincr/ der Dommrcaner/ der Franclstaner/ der Capuciner/ dexIesimer/ vnd derglerchen mehr/welche die Welt verlassen/ vnd sich in dre Armurh wrilrgstch er¬ heben / aussdaß sie desto füglicher in den Himmel kom¬ men mögen / welche ewige Seligkeit ihnen/ vnnd allen / so daß Zeitlich/ wegen deß Ewigen/ verlassen / verspro¬ chen vnd zngesagc/ vnser H E R vnd Hadland / da er gesprochen: Em jeglicher / der da veriesser Nauser/ oder Brüder/ oder Schwestern / oder Darrer/ oder Murrer/ oder Weib/ oder Ainder/ oder acker / vmb meines Namens willen / der wirds hundertfältig wider empfahen / vnnd daß ewig Leben ererben. Auß welchem allem genugsamb erscheinet / warumben die Rioster'Iungkfrawen sich aoss die willige Aemvkh begeben / vnd dieselbige pflegen Christo zugeloben. DteAhendteFrag. Wie hat ein Abtissin sich mit den Klöster» lichen Einkommen zuverhalten e In gute Haußwirthschaffe / vnnd fleissige Häußligkeid / sampt wolbedachtev Fürst- XHMO hung/ der täglichen Nottvrffc/ ist zu loben/ wann sie mit LNaßvnd Weiß beschicht / vnd darneben kam mangel anivrdenßlemhen im Gortshauß erscheinet. Dann es ist löblich/wann dre Rlö- ster mir andächtigen Ordenßlemhen wol angefüllk st^nd/ welche in Gokrsforcht leben / in gucem Fried vnd liebst- D q chev Dom Stande der l!hev Einigkeit beieinander verharren / ;hre stlbsaigne/ vnnd deßVolcks Sund bewainen/ für daß Anligen der Christenheit ohnvnterlaß bitten / GOrc den Erschasfee alter Ding Tag vnd Nacht loben/ preisen / vnd )hn we¬ gen deren/demMenschlichen Geschlecht erzaigten Gut- thacen / stündlich Danch sagen, wo zwccrr / spricht Christus / auß euch seynd aufsErden / einer jegli¬ chen Sachen Halden / die sie bilten / die soll jhnen widerfahren / von meinem Vatter im k)immel: Da zwecn oder drey versamblcr seynd in meinem Namen / da bin ich mitten vnter jhnen. Wann zween in Ainhelkigkeit bitten/ sollen erhöret werden/ wie vllmehr werden nm ,hrem Gebet außrrchccn / wann jhre vil in sinter Gstcsforcht beieinander wohnen Ihre vil/ LH/EE. spricht der H.Ambrosius /die allergeringste / seynd groß / waiin ste bcycinander seyird / vnd cs ist vn- mügtich / daß das Geber jhrer vilcn nie solcc erhöret werden. Derbalbcn sol ein jede Gotteförchrige Abkist stn sich befleißen / daß sie vri Gotrsförchtige Imrgk- frawen vnnd Schwestern be^ sich hab / vnnd sol nrr nur styn ein Wlrthin/ sondern vümehr / ein Hrrr in / daß ist/ sie sol jhrem Convent mit einem gurenE,rempel vorlcuch- een/ Sie sol gute Achtung gebe/ daß dle Darchcnamptcr zu seiner zeit verrichtet werven / Sic sol darob vnd daran se^n / daß die Regel / 8r3rur2/vnd Rtösterlicde Oiici^lin vncer den Schwestern gehalten werde/ vnd so! sich selbst zum Spiegel aller Tugenden/vnd Evangelischen Vol- 5. kommcnheit/ fürstellen / Sie sol scheinen wie cur dün¬ nende Deryen auff dem Leuchter / davon das ganrze Hauß fein Lieche vnd Glany hat. Dann es geschichr ge- mainiglich/ daß die Schaaf se>md wre dec Hirt / der Oi- scipul wie der?rLcepcor/der Jünger wie der Maister/dev Unecht wie der Herr / die Magd wie die Fraw / vnnd schlagen die Töchter gemainiglrch den Müttern nach. Wie der s)err oder Aegenr ist/ spricht die Schrrstc / also seynd auch feine Diener vnd Ambrleurh / Vnd wie Klösterlichen Zurrgkfraweri. '» wie der Aar!) in einer Stadt ist/ also scyrrd dre Bur¬ ger/die darinnen wohnen. Fsrrncmblichabersolein Abriss«, nie-u gespärig sevn/ sonder lsorrl Rlosterjungk- frawen haken / sovU es daß Jährliche EuEoimnen er¬ dulden kan. Die AiWeFrag. Wlcvil Iiingkfrawrn sollen t n clnem Klo« ster auffgcnommen werden ? 2lß H. Tridentinisch doncilium / wie auch der <7s»c//. 7"?7sl. fromme Bapst/ ?ius V. har ernstlich besoh-- len / daß mehr LlosterIungksrawen/ rn ci«- WN^^nemRloster/me sollen aussgenommcnwcr-- „„s. / ' E>Wk^^dcn/alsdamögenaußdeßGoershaußIähr-- / llchcm Einkommen / oder gewöhnlichem Lllmosen vn- ' 0^ terhalcen werden /Vnnddijzrst vonder Rrrchen Gorees anderer Mainung nie fücgesehen worden / als daß dre "0 /sri/. LlostcrIungkfrawendie 5 ge- eauffrworden. Drse hac jhr argen Hauß gehabt / in wel- ches sie Paulum vnnd Timorheumgeladen: Erkennet jhr mich/sprach sie / für gläubig an den tAERRn/ so kommet in mein tAanß/vnd bleibet dm Auß wel¬ chem Klösterlichen Zungkfrawen. > - chem erfolget/ daß em Lhrrst/ nach Brauch der ganyen Christenheit / wo! was aigenthümblichs haben mag/ welches er mrc Gott vnd Ehren bekommen har- Die Dnpzchcndte Frag. Warumb pflegen die KlosterZungkfrawe» den Gehorsamb zuhalten k Je Alten pflegten zu sagen / Obeäiencia est marer felicirarix. Daß ist sovtl geredt. Wo der Gehorsamb ist / da grünet altes/ vnd da - selbst ist Glück vnd Hail. Werl cs dannvmd den Gehorsamb ein guts löblichs ding ist / so hat vnser HERR vnd Hafland zu demselbi- gen gcrathen / durch welche Tugend dieRlostcrIungk- frawen jhren Willen gefangen nemmen / vnd nicht khun was sie gelüstet/ sondern was Gott / vnd seiner nachgc- seyeen Obrigkeit / gesellig vnd angenehm ist. Sie ver- laugnen sich selber / nemmen/ nach der Lehr Christi/ jhr Lreuy auff stch/vnd folgen dem HERRN nach. Sie folgen. Warumb folgen sie r Darumb / daß der HErr vorangehek. Wie so r Der heilige Paulus zaigec es an : Er hac sich selbesternidriger/ vnnd ist gehorsamb worden biß zum "Todt / nemblrch zum Tode deß Lreutzes. Disemjhrem HERRNnachzufolgen/wer- den andächtige RlosterIungkfrawen ermahnet durch den heiligen Petrum/ mn drsen Worten: LNnistus hat /. für v.ns gelrdcen/ vnd euch ein Fürbild ge!assen/daß jhr solt nachfolgen seinen Lueßstapffen. Disev vnsev Hafland ist nicht allain gehorsamb gewesen seinem Him- meltschen Vatter / sondern auch seiner Mutter / der Hochgelobten /Jungkfrawen kl L L H/ vnnd seinem Suchcvattevdem Joseph/wie es der Evangelist Lucas bezcugt/daersprlchk: Dnd ergreng hinab mitjhnen/ vnd kam gen Nazareth/ vnd war jhnen vnterthan. 'O wie ein grosser Gehorsamb / daß GOTT den Men¬ schen Vom Stand der s-be«! gehossimb vnnd vnrerrhättig ist : Lerne / Ä LsM.Mensch / spricht der H. Bcruhardus / Gehorsams» c^//^ e// scyn -- O Erden/ lernevntcrrhanig seyn: L Grand/ lerne gefölgig seyn: Von deinem Schöpsfer/saget der Evangelist/vnd er war jhnenvnrcrchan: Lhn zweysselMari^vnnd Joseph: Ey schemedichdu hosscrrigcr Aschen/ GOTT demütiger steh / vnd dn erhöhest dich. Derhalben solle die Rlostersungl frawen jederzeit jhrcn Abtissin/Bischoffen/vnd Gbrigkelcenge« horsanrb seyn/ wie sie dessen ein sostarckes Ercmprl an Lhnsto ihrem Breukigam selber haben. DerGehorsamd »st so ein herrliche Tugene/ daß/wann der Mensch gleich rhue/was er wölle / so ist Gott nichts angenehmers/ als derGehorsamb. Die Rechabicer Heeren vonjhrcmVac- ter Ionadab Bcfctch empfangen / daß weder ste / noch jhre Nachkömbling / kein U)ern nrmmcr nicht rrincken/ kein Hanß nie bawen/keine Samen säen/ kein Weinreben pflanyen / m Häusern n»e/ sondern nur in Hütten woh¬ nen soken/ vnd wer! ste dieGebott shres Vatters flerssg hielten/ »vneden ste von Gore gelobe/ vnd gesegnet/ wie cs die Helbge Schrtffc bezeuget / mit distn Worten r /5. Darumb/daß jr dem GebottIonadabsewersVat- ters / gehsrsamb scyd gewesen / vnnd alle seine Ge¬ kokt gehalten/Darumb spricht der tdEAR Fe- haorh/ ein Gore Israels/also: Eswird dein Iona- dab / dem Sohn Rechabs/ nimmer fehlen an sei- nemGesthlecht/es soll allezeit jemandtvon densei- nen vor mir stehem Se^nd dann die Rechabiter von G-tt gesegnet worden/ daß stejhremVatter gehorsamb gewesen / so sollen fromme RlosterIongkfrawen sich auch allezeit deßGehorsLmbs befleissen / vnddenwrllen jhrer Obrigkeit vollziehen/ vndgedencken/ was Gestallt es Gote verhaisssn. Jeremias bezeugt / vnd die Rinder Ionadabs erfahren / daß er an allenOhrren mit seürep Genadwölk gegenwerrlg se^n / wo dre Lugenr deß M<, horsambserfunden wird» Dyrch den Gehorsamb mögen «irr Klösterlichen Amgkfratven. r 5 Wie -klängen alles gnks / ja Gatt selber rst dem gehör- samb / der si-nre gehorsa-nb ist / vnnd har dem Jofwe ma¬ chen die Gönn stehen: Oheciievr'e Deo vocivrnusko- /^2- minis. SST^ gehorchet der Stimme em. 7. si,g aber den ledigen / vnd den wit- rvern/ vnd Wicwin/esist jhnen guee/ daß sie also kleiden/wie auch ich. Jeemsagrerr Ich wote aber lieber / daß alle Menschen weren / wie ich bin. Wtderomb sägt er: Es ist dem Menschen gut/ daß er kein V?eib berühre. Dise Wort sevnd hell vnd klar/ bedürsfen keiner Außlegung. Die Klösterlichen Zmigkfrawett. ' DreFüMchendteFrag. Warum!, ist es besser / in der Keuschheit zu leben/als in Ehestand sich be¬ geben k Vss dise Frag gibt Antwort der H. Paulus r wer ohn ein Weib ist/der sorget was den s)EArn angehärek / wie er dem t)Errn gefalle: Wer aber mit einem Weib ist/ sorget was die Welk angehek / wie ee dem Weib gefalle / vnnd ist zerrhailec. Welches ist jctzvnd zur Seligkeit besser vnd dienstlicher ? Gort/ oder der Weir dienen? Dem Gebet / oder den Werbern a»ßs> warcen? Ferrner spricht er r Ein ledig Weib / vnnd em ^Jungkfraw/ die sorget / was den k)EAA!^ an- gehörer / daß sie sey heilig am Leib / vnnd auch am Geist: Die aber/ so zur Ehe griffen hat / die sorget/ was die Welt angehöret/wie sie dem Mann gefalle. Derhalben ist es besser / in derLeuschheik leben / als sich in den Ehestand begeben. Die GechMendte Frag» Obcsmüglich sty/ die Zungkfraw- schafft zuhaltenk Je ein Leben führen wie das Viech / vnnd im Lsthdeß Weltlichen Vnflaes vmbwalyen / wie dieSchwein/ die gehen mit dergleichen L^arrettthedrgen vmb/ vnd setzen in Zrveissel/ ob mandreKeuschheit haltenkönne. war- umb ? Dann der Viehische Mensch / spricht Paulus / vernimmet nic die Lehre / vnnd die Ding / so vom Geist Gottes seynd. Fenners / wel¬ che Klösterlichen Zungkfrawen. Dle SlcbcnKkbcndtc Frag, Durch was Mittel wird die Reinigkeit der Zungkfrawschaste erhalten e Antwort: Vrch vrl Mittel/ sonderlich aber Erstlich/ k, durch die Absonderung von der Welt. Dann der Prophet Elias/ Eliseus/ vnd die Binder der Propheten/ wie auch der H-Iohannes der ^Lauster / vnd ein vnzahlbare menge der Gr- denßleueh / Haden stch darumben in die Wüste vnd Bl<5- sier begeben/damit sie von der Wele vnbefleckr verblie¬ ben. Aber hievon ist oben in der vtcrdren Frag was weie- keusserger gehandelt worden. Zum Andern / wird die r. Inngkfrawschaffc erhalten/durch dle Fluche dcß Müs¬ siggangs. Dann es grbts die tägliche Erfahrung / daß diejenigen/ so derFauIkeir ergeben/ nichts arbeiten/ 'vnd m demBerhder Trägheit ligen- inv»l vnd mancher- le's Lastergerathen. DevHe^dnlfchepoetOujäiusschrei- dek / der sey nur daeumb zu einem Ehebrecher worden/ daß er rräg/ Faul/ vnd müssig war. Als David /^. vom Gaul verfolget ward/siel er nlkm die Sund/Als er aberin feinem Pallast müssig war/da ist er rn dieSünd deßEhebrvchsgerathen. DaernachEsscns schliess/ sagt die Gchnffc/ auss seinem Saal spatzieret/ vnd zum Fenster außsahe/ warsser seine Augen auff die Bersabee/ brach mit jbr die Ehe/ vnnd lies jhren Mann Vrias vmbbringcn. Schlaffen / spaizieren / vnnd zum Fenster außfchawen / war ein Müssiggang/ welcher jhn zum Ehebrecher vnd Todtfchläger gemache har. Der Müssiggang / saget die Schufst / har vik Boßheicen gelehret. Der Müssiggang ist em böser Schuelmeister/ von dem man nichts guts lernet. 0ciL clanr Vitia: Auß dem Müssiggan g entspringen allerlei Laster r Homines nibilaAentic>,MLle a^ere chicunr "wanndie Menschen mchts rhvn/ so lernen sie böses rhun / L fagr Dom Standt der ttö L. sagt der Sinnreiche 5enccr: Der Mensch / sage Job / wird geboren zu der Arbeit / derDogel zum^lveg. wie nun dem Vogel Vkaeörlich vnd angeboren ist/daß fltegen/Also ist dem Menschen Vlarärlich vnnd angebo » ven/ daß arbeiten / Vnnd wre GOTT, den Vögeln zween fliege! zu fliegen / also har er dem Menschen zwo Hand zu arbeiten / geben. Em Vogelfaher schosset mc nach einem Vogel / well er m dem Lussc herumb schwebet/ sondern wartet/ brß er still sitzet / also rhuc auch der bost ^feind. Wann du in Arbeit bist/ fallt er dich mchc an / wann du aber faulenrzcst/ vnd ruhrg brst/ alßdann wole . er dir gern daß Leben der Seelen nemmen. Der H/Hie- xyn-smus ermahnet vns zur Arberr/ vnd spricht: liquid ' operiš faciro, vr re Oiabolus semper iuueu!:rr oecupa- rum: non cmm Ereile cupirur s.Diabolo, c^ui bouo va- . car exercirio: Du solc etwas arbeiten/ aujf daß der Trüffel dich allezeit in Geschäffcen finde: L^einev wird leichclich vom Teuffel gefangen / der sich in einer guten Vbung befindet, wann derhalben im Bloster der Gottesdienst füröbev / vnd ein vberige zeit: vorhanden/ in welcher die Iungkfrawen nichts zuver- richten haben/ sollen ste sich deß arbeitens / als deß Nä¬ hens/ Spinnens/ Gtrrckens/Lesens/Gchreibens/vnnkr dergleichen Vbungen/gebrauchen / damit ste nimmer nie die zett lassen vnnützlich fürüber gehen. Dann wir lesen in den Historien der Herligen Gorces / daß ste den Mäst» stggang dermassen geschieden / daß sie auch so gar jhrs Llarder zertrennet / vnd sie widerumb zusammen genä¬ hrt/ daß ste nimmer nie vom bösen Geist mässig gehend v. FHerv«. ohne Arbeit erfunden wurden. Der herlige Hreron^mna schreibet r ^A^priorum k/lonalieria bunc morem re- nenc, vr nullum abir^; opere Lclaborc iulcipianr, non^» cam proprer viAu5nccessLriL,^uam proprer LnimL lA- luccm,uc mcn9 vaAecur co^iracionibub pernirioäx: Bey den R. lästern in Egypten ist diser Brauch/daß man keinen darein avffnimmer/er arbeite dann/ vnnd Klösterlichen ZrmgkfrawlN. r S biß nie sovil wegen der iZaußnotturffc / als wegen der Seel / damic daßGcmüth nicht vmbsichweiffe mit schädlichen Gedancken. InSumma/ KuIIa öie§ ilnelinea, pflegte zu fügender gewaltige Maler Helles: Es solle kein Tag htnstreichcn/ da man nicht zum wenigisten ein Striche! genialer het. Daß ist: Rein ainigen Tag soll man vergebens zubringen/ in welchem nik was gurs von vns verrichtet worden. Dahero schreibe Ibomazcle X.empi5: Iria sunr omni l^eli^ioio necei^ faria, 6ne <^uibu8 non goreli Aare in bona vica : Orario, Z,ö.^. 1.eÄio> Lc Operario: Einem jeden Brdenßmann sevn drey ding vonnörhen/ ohn welche er keingutsLe- c-Zr^^/Z, ben führen kan : Daß Geber/ die Lesung der Bü, cher/vnd die Arbeit. Derhalben sol man sich in Visen dreien Stucken täglich vben. Zum Dritten / wird die Z» Iongksvawschaffc erhalten/ durch Lasierung deß Lei¬ bes/deren sich dreHeiUgenGotces sehr gebraucht/von welcher nachmahls soll gehandelt werden» Zum Vierde ten/ dienet zu Erhaltung der ^migkfrawschaffe nie we- mg/ die Lesung der H Schriffr vnd Geistlicher Bücher/ wie solches lehret der heilige Hieron'smus/da er spricht» ^mascienriamsoripturaruMiScvirlacarniznonamabiz: O. ZZ/ttS». k)ab lieb die Wissenden der tV.Gchrissc/ so wirst du die Laster deß Fleisches nie lieb haben, Zum Fönff- 5. ten/wird dieIungkfrawschaffe erhalten / durch Ver¬ meidung Weltlicher Lonversation / welcher sich die welcfluchktge Eremiten aoffs höchste beflissen / vnd zwar nicht vnbillich. Dann welche Iungkfrawen mit Mannspersonen Gematnschaffc haben wollen / setzen die Tugenc der Reuschheik in grosse Gefahr. Ein böser wind wehet vnd biäser ab manche schöne Bluemb / allo verlenrer sich auch vneer den Mannspersonen gar bald die Iungkfrawlchaffr. Der H. Hieronymus schreibt: Kon animal ^lasculum dcenobh limiccs rransear>vc D.ZÄtts». W omni; ccilcr occaüo lo^uench äe manbux : ^ein Männliches Thier soll zu euch vber die Schwellen F tz deß Dom Stand der deßAlosters kommen/auff daß auffgebedeev ver¬ bleib alle Gelegenheit / von den Mannßpersonen zu reden. Er rvrl nrr haben / daß die Iungkfrawen ssk- len von Mannspersonen / weder gedencken noch reden/ vil wenmer / daß sie mit ihnen sollen Gcmainschasfc ha- hen. vtsct) ferrners ermahnet er die Iungkfrawen/daß sie mir Mannspersonen nie reden sotten / wann sie gleich jo heilig weren / als Johannes der Lauster. Da es sich aber begeb/ daß sie l^orkorstc halben mrc jhnen zu reden haben/ jo sol doch solches geschehen Mit bedecktem An- gesicht. Dann der ^odc / spricht der Prophet / ist durch vnsere Fenster eingestiegen. Dnrcb welche Lenster? Durch die Lenster der Augen / durch welche die Geel Tödrltch verletzt vnd verwunde wird, wann 2. //. David die Bersabee nicht Heere gesehen / were er nie in /. Ehebruch gefallen. Der H.Augusttnvs hat so gar auch sein Gcbwejiernic vmb sich leiden wollen / damic nic et¬ wa andere Lrawen zu jhr kämen / vnnd er in bösem Ver¬ dacht gerachen möchte. Dev H. Hleronxmus schreibt r OreäLti; rrihil periculossuz Viro,c^uLrn rnu!ier,Lc rttulie- ri,c^uamVir: Vcer^ipaleL: Vrer^iANis: Glaubrmrr/ e ncr Mannßper/on ist nichts gesährlichers/ats em Weib: vnd einer Wcrbßpcrsön ist nichts gefabrsi- chers/ als ein Mann. Sterns ein Stimme crncs Weibs / ist dem'Mann ein pfev! deß ^enffels: Ein Grimme eines Manns / ist dem Weib ein pfeyl dcß'Tevstels. vonderGortßfötchrrgcnIilngk- frawcnAiella/schreibt mchrermeldcer H.Hreron-sMus/ daß sie in Bewahrung chrer fünjfSmnen so gcwarsamb se^ gewesen / daß sie m-k ei' m schlechten Vttardlein ver¬ gnügt / auß ihrem Znnmer nie se^ kommen / vnd mit ei¬ niger Mannsperson rre nie Spraach gehalten. In disev heiligen Immkfra wen sotten sich alle raine/geschämige/ vndzüchriFeMssterIungkfcawen spiegle« / vnd solle« gedencken / dap sie kam grosser«Schatz/ rmdköstiichers Diarnoc mc haben / als ihr Iungkfräwliche Ehr. Behüe Gott/ was Jammer/Angst vnd Vnmukh / har manche außr» Klösterlichen Zungksrawen. r - Nußgestanden / welche durch böse Begierden vbere^let / in die Sund der Vniauterkeit deß Fleisches gefallen/ vnd durch Augenblicklichen Wollust deß Englrchen Stands entsetzet/vndjhrcsEhrenkrantzSderIungkfrawsckastr beraube worden ? Wie hoch dergleichen Vbererercun/ gen manchesmal st'sen mir halsten Zähern bewainet wor/ den / wil lch vier Exempel erzehlen / vnnd dlß darumb / Erstlich/ daß die frommen Jungkfrawen lernen vUmehr mir frembden/als mit aignem Schaden witzig seyn/ vnd sich also desto sorgfältiger für Schaden wissen zu hören» kclix t^ucrn saciunr aliena pcricula caurum : Selig stynddie /somit frembden Schaden witzig seynd. riachmahls/daß diejenige/ so ihrer Iungkfräwlichen EhrenSchiffbruchgeltdten/durch solche Exempel zur Bueß auffgerichr werden / damit sie von Gort auch der¬ gleichen Gnaden mögen erlangen. Maria Magdalena/ in dem Evangelroetn Sünderin genand/ »st durch den Stachel ihres Gewissens zu Lhrrsto in Simonis deß 2 us/ fetzigen Hauk gerriebenwsrden / »st hinterwärts zu dem HERRN gangen / har gewaschen mit jhren Zähern ferne Füeß / vleselbige mtc »hrem Haar gecrücknee / ste mit Salben vbergoffen / vnd so bitterlich jhreSund be/ wainer /daß sie zwar ern Sünderin zum H E RR kommen/ abevkeilks vnd in Frewdhrngelassen worden. IhrscyndvilSündverzihcn/sprach der HERR / dann ste bat vil geliebt. Maria Eg-spttaca hat den Wollust ihres gcmamen Lebens Mir der rauhen wildnvß verwechslet/ vnddie zuvor in dem Dienst deß Fleisches Gott hejftig verletzet/den verfönet sie mik (La/ ste'sung deß Leibes. Dann vtertzig ^akr lang hak sie m der Wüste gelebt / nackencvndblosrst sie gangen / ihren Leiv har sie gemartert / durch Gebet vnnd Abstlnenrz/ vnd mit wahrer Buß dermassen abgemaktet/ daß sic von Gott grosse Gnad erlangt/ vrlzuVunsstige Dinggewerf/ sagt/ vnnd nachdem sie mit dem Hochwürdigen Sacra/ menr deß Alcaes / durch den Abe Gozimvm / versehen worden / ist sie avß der Egyptischen Wüste in daß Vaes verland ewiger Lrewden auffgefahren. pelagra / wel- L H chc < ' BoM Stärrdr der che alle Weiber zu Antiochia mit Reichthumb/ mit vnv ///,^.^.^6. mässigem Fraß / vnnd Vnlautcrkeit deß Fleisches vber/ troffen / ist durch deß Bischoffs Nonnr zu Heliopolis predig zue Buß dermassen bewegt worden / dass sic an/ gefangen bitterlich zu warnen / ihre Sund gereichter / alle shre leibaigene Leuth ledig gezehlt / jhr Reichthumb vnrer den armen Leurhenaußgekhailt / was sie gehabt/ freiwillig verlassen / ein Ainsiedlin worden / vnnd durch jhr strenges Leben der Höllischen Strassen entgangen / vnd die Lrcwd deß paradeiß erlangt. Lhais / cm ge/ e/rsmaines werb zu Alexandria / hak durch deß Ades Paph/ nutifVemnahnungen so grosseRewvnndLaibVbeeihrs SändLühabr / das/ was sie vnerbarlich bekommen/ al/ les miss den Marcke zusammen getragen / alles össcnr/ lick verbrennet / in ein Rloster gärigen / sich in ein Zell eingest>errer/ jhreSvttd mit haissenZähern gebusset/mit Brod vnd Wasserjhr Leben verzehre/ sich vnwürdig ge/ acht/ den Namen Gottes mir dem Mund avßzusprechen/ sondern allam stets gebetet: Der d» mich erschaffen dass/ erbarme dich meiner, weil sie nun so grosse Rew vnd Schmeryen gehabt wegen ihrer Missethar / har sie Goct zu den ewigen Frewden erfordert / wie sol/ ches Paulo deß H.Änkhonlj jünger ist offenbaret wora - den. Drse Excmpe! sollen allen Jungkfrawen ein War/ nung stiU/ sichvor demFallzvhüten/vndda einevber/ führet worden / soll sie an der Barmherzigkeit Gortes Nir verzagen / sonderndise Excmpel behertzigen / wahre Bueß rhutt/ vnd also der Gnaden Gottes mir Gednk er/ warten» Die Achtzchendtt Frag. Wann jederman die Zungkfrawschasst hal¬ ten soll / wird nit daß Menschliche Ge¬ schlecht vmergehn k Je hak man sich nie zuförchren. Daß ekewr« Llainoe der Iungkfrawschaffe ist mc jeder/ urans Fuegs. Gold / perlen/ Eyelgestarn / ßn/ Klösterlichen Jungksraiven» findet man nie an allen ohrken. Vil seynd bernssen / sage der HERR/aber wenig außeewehlek. Noiinw- cuers,sagtderHHieronM0S/ne omnex vir^inex sinc - cliKcilix rcx ell: virAinirax, Sc iäeo rarL^uir ciiKicilix: Du darffst nicht förchken / daß jederman Jungkfrawen bleiben : Die Ivngkfrawschafft ist ein schweres ding / vnd weil sie schwer ist / drumb ist sie auch sel¬ ten. Aber aussdie Frag gibt der H Augustinus drse Ane - wort: Wolke GQM/sagt er/ daß jederman wolre dre Jungkfrawschafft halten / in der Lieb/ von rei¬ nem r?ertzen/ vnd gutem Gewißen / vnnd ohne vn- gefälschren Glauben / die Stade Gorees würde de¬ sto beider vorhanden seyn. Dann was ermähnet vns anderst der Apostel: Ich wolre daß jederman wcre/wieich bin:Jederman spricht er. Bißheeoder H. Augustinus / da er klar redet / daß es guc were/ daß jederman dre Leuschhett hielte / so wurde der Lall der Engel desto beider ersetze / vnnd die Höll nit mit einer sh vberauß grossen menge der Verdampten Seelen erfüllet werden. Dre IkeunZchendte Frag. Seynd auch vil derjenigen / so die Jungks frawschafft gehaltene Anzahl der senigen / so die Jungkfraw- l^^ssk! vnnd Beuschheke gehalten / ist sehr ssDH ÄM groß. Dann erstlich seyndJungkfrawen vev- dlreden in dem Alren Testament/der gerechte Abel / kNelchisedech/ Elias/ Eliseos/Iere- mias/ Daniel/ die Söhn der Propheeen/vnd andere mehr/ wie solches bezeugen der H.Ignatius / etn O. tzE IüngerdeßH.IoanntsEvangelisten/vnd derH Am» vrssius. Der H.Hteronymus schreibt :Vir§o Lliax, Ulcus vir^o , Vir^mis mulci Llij?ropliecarum: Ein Jungk- Vom Stande der Jungkfraw ist gewesen der Prophet s>elias/ s)elr- scvs ein Jungkfraw/ Jungkfrawen seynd gewesen / vil der Binder der Propheten. Ein Jungkfraw ist verblieben der Sohn Gorees / Christus vnstr HERR» Go ist er auchvoneinerlZunIkfrawen geboren/welche . . vor vnnd nach der Geburt ein Jungkfraw verblieben, 7? Ein Inngkfraw ist verblieben der H.Ioannes der Taus" ftr/Vndisi ein grosterLreund Christi gewesen.Deßgleiche der H Joannes Evangelist/ söaujfderBrust deß HEvrn geruhec/ da jhme die Himmelische Gehaimbnuß / vnd in der InstU s)arhmos / der gantze Stande der streikten/ den Rirchen/ offenbare worden. Der H.paolus/der biß m dritten Himmelverzucktworden. DieBischoffenvnd Discrpnln der H. Aposteln / Tiens/ Timorheus/ Lle/ mens/ Ignatius/wie folchesjetzkermeldcer H.Ignatrus selber bezeuget mit drsen Worten: Ihr Jungkfrawen / habt vor Augen Christum den N E A A wole Gott/ daß ich solt thailhaffeig scyn ewer Heiligkeit/ wiedeßk)eliL/ wie dcß leßr d^aue/ wiedeßMelchi- fcdechs / wie deß Ioannis/ wie deß Ckemenris/ vnnd derjenigen / jo inT^euschheic von diser^elcabge/ schieden seynd. Der H.Hieronymus schreibt/ daß nicht allein derH Paulus sey emJungkfraw gewesensonder auch dev H- Apostel Jacobus: Der Apostel Jacobus/ -4- spricht er / welcher ein Bruder dcß t) LL R AN ge- nennet worden/ istciner so grossen Heiligkeit/Ge¬ rechtigkeit/vnnd Jungkfrawfchafft gewesen/ daß Iostphus der Ldistory schreib er vermainet/ f)ieru- salem sey von stiner Marterung wegen zerstöret D.I/er.covz: worden. Ferrners schreibet der H» Hieronymus von der /omckv. L- Revschheie der andern Aposteln dis« Wort: Die Apo- />//? 5-,. stel seynd Jungkfrawen gewestn / oder nach dem za. c.nE. Ehestände keusch gelebt. Irem/ LpiLoxi, prcibyre- ri, Oiaconi, sur virAines eliAunrur» auc viäui, auc cerre xost8äccräoriumriNXcernu.m puäici. DieBischoffe/ p«e- Klösterlichen Zungkfrawen. - r Triester/vnd L^evicc» werden erwehler/ aintwedev daß sie Jungkfrawen seynd / oder Witwer / oder doch dass sie/ nach empfangenem priesterrhumb/ keusch leben. Vnd ist also gewiß / von allen Aposteln vnd Jüngern Christi/ dasskeinev auß jhnen / im Aposto¬ lat - oder DiscipulaeAmpk / sich verehlicht hab. Der H. Petrus hatte ja em Eheweib / dis er langst zuvor ge¬ nommen/ vnnd ern Tochter / die schon gewachst» war/ mrc ihr erzeuget/ehe er mit Christo in die kundtschaffc, kommen/ Nachdem er aber sein Jünger vnnd Apostel worden/ har er sich feines Weibs enthalten / vnnd allzeit in der Tugend der Keuschheit gelebt / wie solches nie al¬ lein durch den gleich jetztangezogenen Seneemz deß hei¬ ligen HieroN'sMt ist angezaigr worden/ sondern kan auch durch dass neutttzehendte Lapitel dessEvangelisienMar- ths-i/ da es von nöthen/ crwisen werden. Aber damit wir weiter zu vnstrm Vorhaben fortschreitten: Jungk- frawen st^nd gewesen die vier Töchter Philippi / eines auss den sieben ersten Diaconen/ welcher von dem H.Lv- caein Evangeirst genennec wird / von welchenwir lesen in der Apostel Geschichc / daß sie stynd gewest»/ »real- lain Jungkfcawen/ sondern auch Prophetissn» vnd Weis¬ sagerin. Govrl vermag dieGnad der Jungkfrawfchassc/ daß die/so mit solcher begabt / auch die Gnad haben zu weissage». Jungkfrawen st-snd gewesen dess H- Petri s-EÄ Tochter / die Petronella / welche derH. Petrus zu der Ivngkfrawschaffc starck gehalten- Jungkfrawen st^nd gewest»/ die königliche Töchter Iphigenia/ vnd die H. Thecla/deren die erste durch den H.Evangelisten LNar- th-rum/die ander durch den HH)aulum/zum Christlichen Glauben bekehrt/ vnnd zu der Jungksrawschaffc ge- haltenwsrde». Jungkfrawenst^nd gewesen/die heM^E- geAgathav die H. Lucia/die H.Lathavina/ dieH. Cecr> lia/ die H.Mlargarerha/ die H.Barbara/ die H.Agnes/ die H.Columba/ Marciana/Irene/Llauia/ Seraphia/ Justina / Brigitta/ A-ndragasina /phara/ Gregoria/ Euphrapia/ Edeldria/ kunrgundis/ Euphrosina / vnd Mdere mehr / wie in den Historien der Heiligen Gottes zu G lestrr Vom Stande der lesen ist. wer wil vbee diß alles befchrerden die Meng« der Mönch/Ercmrcen/vnnd Einsiedel/ welche rn der wüste Eg'spci/ vnnd andern Vhrcen der Welk/ein so 0. stnnges/ keusches/ vnd Jungkfräwltchs Leden geführt? Der trimme!/ spricht derH. Lhr>sostomus / scheinet glanyek nir von sovil vnnd mancherlcy Ster¬ nen/ als Egyprenlandt vnrerfchieden/erleuchtet/ vnnd gezierer wird / von vnzählichen Wohnungen der Mönchen vnnd Iungkfrawen. Damir ich aber schliesse: Es ist sederman bekand / die grosse Menge der LlöstervndGoeeshäuser/ so durch dreganye Christen¬ heit st'snd gestlsscec vnd erhalten worden. Wievtl Hun- dercCausenc Jungkfrawen / von Christi zett an / se^nd indenselbrgennitvnterhaieenworden/vnd scliglrch ge¬ storben ? Drse se^nd die jentge / von welchen geschrieben steher: Dise sezmd/welche mit Weibern nicht ver- vnraittigek seynd / dann sie seynd )ungkfrawen/ vnd folgen dem Lamh/ wo eg hingehet. Vnd als- verhosse ich / es se? avss die obhekgeseyee Frag genug- sambgeaneworeee. Die AwatnWste Frag. Ob der Ehe - oder der ZungkfrawstandL besser seyk A'sde Stände se>xnd gut. Der Ehestand ist 3"t/dann er nie von einem Menschen/sonder von GOTT: nit in einem schlechten Ohre / sondern in dem patadelß deß wollusts: Nlche zur zete der Sünden / sondern im Stande der Zs-».- r. Unschuld / ist eingesetzt worden. Den Seandt der Ehe hat Christus der H E RR> auss der Hochzeit zu Lana in Galile- / mit seiner Gegenwärtigkeit gezieret. Auß di- semSeandt wrrd die zahl der Außerwöhlten Gottes er¬ füllet. Auß disem Seandt se^nd fürtveffliche Leuth her- für kommen/ die Patriarchen / die Propheten / die Apo¬ stels Klösterlichen ZungkfrMen. " stel/ die Evangelisten / die heiligen Märterer/ die BiF schossen / die ^ungkfrawen / die Beichtiger / vnnd alle Außerwehlce Gottes. Disen Stande haben befürdert die heiligen Engel / wie wir dessen ein Exempel haben in dem Büchlein Tobi«/ da der Enge! Raphael dem Juns F gen Tobi-e mit Rhae vnd That geholffen/ daß ev Saram zu einem Eheweib bekommen» Den Ehestände hele die Rtrch Gottes für eins auß den sieben heiligen Sacras menten. Vrl se^nd im Himmel / welche die Christliche Ltrch für Freund Gottes ehret/ so im Ehestände gelebt/ vnd indemfelbigen gestorben / Als da stynd gewesen dio Christliche Rünig / Öoäoueus, I^uäouicu;, ?ipinu§, §j^ismunimmel her¬ ab/ was ste auff Erden verrichtet. Sie hat die G tz Lpetß Vom Stande der Meist zu leben nicht .vnbtllich gesuecht im t)immel/ welche jhren Breucigam im t)immel gefunden bar. Dise Tugend ist gestiegen vber dre Molchen / vber >'«. die t)immel/vber die Engel / vnnd har denGohn Gocres in der Schos dest Vatters stunden / vnd bat jbn mit vollkommenem t)eryen zu sich gezogen. Merwoltein solches Gut verlassen/ wanners ge¬ funden bak^ Dein !Iame ist ein austgeschütte Sal¬ be / darumb lieben dich die Jungkfräwlein : Dtse Mort seynd nit mein/syndern Tbristi/daer spricht: ss. Melche nicht heyrakbttr / noch verbeyratbet wer¬ den / die werden seyn / wie die Engel Gottes im t>immel* Derbalben soll stch memandr verwun¬ dern / dass die senige den Engeln verglichen wer¬ den/welche dem t)EAA!I der Englen vermeß ler seynd. Zum andern spricht er: Mie gross ist die L5. oF Gnad der Jungksrawschaffr/ welche jbme Lbristus erwöhlet bat > daß ste were ein Leiblicher TempeL/ in welchem da wohnete die Völligkeic der Gottheit. Em Jungkfraw bar geboren dass t^ail der West. Ein Jungkfraw hat geborn dast Leben aller Men¬ schen. Zum dritten spricht er : Die Jungkfrawschafft vbersteiget die Menschliche Natur / durch welche die Menschen werden verglichen den Engeln. Je¬ doch ist grösser der Sieg der Jungkfrawen /als der Engel / dann die Engel leben obne Fleisch / die Jungkfrawen aber triumpbieren vnd frolocken in döm Fleisch. Der heilige Hieronymus redet von diser Tugend also r So bald der Gobn Gottes auff die Erd kommen ist / bat er für stchein rrewest)aust- gestnd angestellet / auffdass er so in dem trimme! von den Engeln ist angebetet worden/ auch Engel hette auff Erden. Aber auff daß der Verdienst der Klösterlichen Zurrgkfrawen. -5 derIungkfrawschafst noch besser bekandt werde/ vnnd wie sie Gottes so würdig sey/ mög verstanden werden/soll man gedeneken/daß vnser k) E A A vnd Seligmacher zu Annemmung deß Menschli¬ chen Geschlechts / kein andern/ als den Jungkfräw- lichenLeib erwöblec hat/aujsdaß er anzaigce die Keuschheit jbme gar vast gefällig seyn / vnd daß er dieselbige baiden/ denMannß: vnd weibßperso- nen/ einbildere. Er hat ein Jungkfraw zu einer Mutter gehabt / welche jederzeit ein Jungkfraw blieben. Bey jhme selber hat er den Mannsperso¬ nen / bey seiner Mutter aber/ hat er den Weibsper¬ sonen/ geben ein Exempel der ^ungkfrawschaffc. Der heilige Augustinus spricht: lasset vns lieben vor O allen dingen die B.euschheic / dann aufs daß Lhri- stus anzaigte / daß jhm solche gefalle / hat er die Keuschheit deßIungkfräwlichen L^eibs erwählet. widerumb spricht er: Vnsert7ERR ist darumbE^. durch die keusche Glieder einer Jungkfrawcn aufs die Erden kommen/auff daß er vns zuverstehen gebe / daß GQTT ein Anfänger/ vnd ein Vrsacher sey der Jungkfrawschafft. wie hoch der wolberedee Sinnreiche Lehrer devH. Lhr-fsostomus / diseEnglrsche Tugend geachtet / können wir aus,Visen seinen Worten abnemmen: Was war für ein Vnterschicd zwischen den k)eliam/ t)eliseum/ ^oannemden Tauffer/die rLiebhaber der Reinigkeic / vnd den Engeln ? dei¬ ner / dann allain daß jehne sterblich waren. Daß Lob der Jungkfrawschafft haben wir auch zuvernem- men auß dem Spruch deß H. LNärkerers L'spriani / der von disev Hinrmelischen Tugend also redet: Die Jungk-- frawschafftistein Schwester derEngcl/ einSieg der Begierligkeik/einB-ünigin derTugendcen/ein Besitzung aller Güter. Auß disem allem ist lerchltch G iij zu Vom Staridt der zuvrthetlen/ wie weit die Iungkfrawschafft vbettrifst den Ehestände. Die SltnvlidzwaliitzlWc Frag. Wie seynd zuverstehen die Dort deß H. Pau» -i/1.Korinth:?, daß die Iungkfrawen/ so zur Ehe greiffen/werden haben?rüb<-. saldeß Fleisches? Vrch die Trübsal deß Fleisches / verstehet der H.paulus(wie erliche Lehrer darfur hah nre die bösen Begierden vnnd Anfech- cungen deß Fleisches / durch welche wrr zu den Sünden angeraitzt werden / sondern es rvil allen Jungkfrawen andevten/ vnd Warnungßweiß vor Augen stellen/ die Mühe/Sorgfälcigkeit vnd Trüb¬ seligkeit / welchen die Jungkfrawen werden vncerrvorf- F. es-7--/^. 7. fen fe^n/ da sie zur Ehe greiffen. Sie werden hnben / spricht er / Trübsal deß Fleisches / Daß ist/ Sie werden haben atterla^ Mühe vnnd Arbeit mit jhrer Havßwirth- schafft/ Die Binder müssen sie mit grossem Wehtagen geberen/ ja sie müssen offo in der Geburt / sampr dem Bind / daß Leben mit Schmeryen lassen. Sie müssen jhre Binder mit grosser Sorg vnd Vnruhe avß dem Rov erzrehen. Sie müssen Tag vnd vlachc sorgen/wie sie die- stlbige wöllen ernehren / sie zur Schuel / oder zu einem Handwerck halten / zu einem Hof/ oder andere Dienst rvol vnd hoch andringen / vnd wann sie diß alles gethan/ müssen sie doch letztlichoffrermahls an ihren Bindern/ nichts als Schandt vnd Spok/mit grossem Heryenleyd/ sehen. Es bekömmst auch manche-Inngkfraw einen sol¬ chen Mann / der nichts anderst kan / als zmmerdav sawer sehen / kurren / murren / schnarchen / poldtern / Tag vnd Nacht im Lnderliegen / spielen/ fressen/ sauf- fen/ schlemmen/ demmen/ Dechen/ schweren/ vnd sei¬ nem LWerltche« Zungksrawe». »4 «em Weib gute Puff vnnd Stoß gebe« / lebe« miteinan¬ der wie Hund vnd Ratzen/deß zanckens vnnd haderns/ deß raussens vnnd schlagens ist kein ende. Go muß die Fraw ossc be'- Nacht be^ jhrem Rind singen/da sie doch lieber wolk warnen. Ist der Mann reich/vnd in grossem Ansehen / desto mehr Helcer sein Weib wie ein Dienst- magd/Helt jhr die Ehelichepflicht/so lang es jhm ge- fälle/vnd da gleich die arme Fraw wsl waiß sein lieder¬ liches / vnerbarliches Leben/ jo muß sie doch sich vor jure ducken/bucken/ vnd schmucken / vnd disen Vbelstandc/ ja ossc ein Loncubin vnnd Schlepsack neben jhr / mit in¬ nerlichem Schmertzen/gedulden/ Was diß für ein Jam¬ mer vnd Heryenlatd sey / ist leichtlich zuerachcen. Ist dann der Mann arm / so muß sein Eheweib mit jhme Hunger vnd Rümmer leiden / da stecken sie miteinander »n Armueh / haben weder zu bersten noch zu brocken / grosse Schulden ligen jhnen avff dem Hals/ vnnd wissen mc/ wie sie sich darauß wicklen vnnd wrrcken sollen. Da fleust vnd geht vber daß Wasser der Trübseligkeit/ vnnd warnen ossc solche Lonlevth die hechten Zahern. Ist dann der Mann ein faulev Flegel / der stets hinder den» Ofen ligk/ sokan jhn das Werb micMareev ernehren. Was sie zhme zucregv/ ist alles zu wenig. Fällt er in ein Rranckheic/ so muß haß arme werb jhn heben vnnd le¬ gen / lhme seine Gcschwer säubern / die offne Schenckel außcrücknen/ das Leingewand waschen/vnnd mic der Haußwirthschaffc Tag vnnd Nacht gewannen stehen. So geschichc ossc / daß sie ba-sde Nethrtsig ft'snd / oder eins stehet von der Rranckheic auff / das ander legc sich nider / oder se-fni^ba^de an Händen erkrummee / daß ei¬ nes dem andern nrt heissen kan. Za es geschieht ossc/ daß solche Feawen micjhren Männern in Rrreg zu zihem oder in ein Spittal sich zuverkriechen/oder rn daß Ek- lend zventlaussen / gecrvngen werden. In Summa/ die arme Jungkfrawen / so sich in Ehestande begeben/ ss^nd hondercla^ Anligen vnnd Trübseligkeiten vncev- worssen / dahevo kämmet / daß sie ossc den Tag vnd die Stünde verfluchen/in welcher sie daß Eheliche Verspre¬ chen gehalten / auch alle Rranckheit/vnd alles Vnglück ' ««ff Dom Stand der auff jden Halß wünschen / welche za solchem Herrath geholssen. Ja wann die BlosterIungkfrawen osscer^ mahls solcen wissen die Armuthe>v die Trübsal/ die Wi¬ derwärtigkeiten/ daß heulen/ klagen/ vnd jammern der senigen / so im Joch deß Ehestandcs zihen / sie würden täglich dre^mahl aussjhre Ln^e mderfallen /vndGOtt Dancksagen/ daßsie der Mühseligkeiten deß Ehestands vberhabenseynd. Vnd diß ist der Verstände der Wort deß H. Pauli/ daerspricht/daßdieIungkfrawen/sostch in Herrath eingelassen / werden haben Trübsal deß Flei¬ sches. Derhalben haben recht gethan / alle Rlösierltche Jungkfrawen/ daß sie sich der Leuschheit vncerfangen/ auss daß sie Gort ihrem Erschaffer desto besser dienen/ vnd dem Geistlichen Stande außwarcen können / vnnd daß sie darneben entgehen dem erschröcktichen Fluech/so vber dre Eva / vnd alleWeibßbilder / so he^rachen / er- gangen/ da Gore zu Eva also gesprochen r Ich wil dir vil Gchmeryens vnndKummer machen / vnd ma, nigfälrigen dein Geberen/ In Schmeryen wirst dl» D.inder geberen/ vnnd du wirst scyn vnrcr dem Ge¬ walt deines Manns/ vnd er sol-vber dich herrschen» Vnd diß se^ genug von demSpruch dcssH Pauli. Die IwayvndzwalntziWe Frag. Was ist vom Witwenstandt Zu haltens II ist darvon zu halten/ vnd mehr als vonr Ehestände / wie es dannpaulus bezeuget/ 7: da er spricht: Ein Weib ist gebunden an daß Gesay/ so langjhr Mann lebt/So abcrjhr Mann enrstblästr/ ist sie frey sich znverheyrarhen/welchem siewil/allaindaßes geschehe indem r Seliger ist sieaber/ waniL Klösterlichen Zungkfrarverr. wannfie also bleibet/nach meinem Rarh/danntch achte darfür/ daß auch ich den Geist Gortes hab. Seliger/ spricht er/ ist sie/wann sie nicht he^rarhet/ dardurch man leichrlich verstehen kan / daß es besser sti/ imWirwensiande zuverbketben/ als widerumb von new- em he^raehen« Zu Erleuterung diser Sachen/ist zuwis- fen/ daß etliche im Wicwensiandk verbleiben/allein dar- vmb/daß sie kein so grossen Herrn bekommen können/ als sie zuvor gehabt haben« Erliche andere vnterlassen daß he-srarhen / dass sie nicht Vrsacd geben dem Nachre- den/ als wann siejhre vorige Männer nicht lieb gehabt Herren« Es stind auch rvok Witwen / welche keinen Lust wehr haben/ sich zuvereheltchen/ daß es in der erstere Ehe ihnen so vbel gangen / derhalben sie es zumandern- mal nir mehr wagen wollen. Ein verbräntes Bind förche das Lewer. Erliche herrschen nit / wegen ihrer Bin/ der/damit daß Guet beieinander bleiv. Manche wic- tib wolr auch gern heirarhen/aberniemand ist / der sie nemmenwkl. Erliche bleiben Witwen/ damit siedest- frischer vnd freier leben / in alle winckel lausten / vnnd kein Disciplin nir forchten börsten» Dise zwar seynd al/ le Wtkwen / aber stinb nicht die jemge/ von welchen in dem angezogenenSenren^der H. Paulus redet» Dann er Heltallein die senige Wittiben für seliger/ welche im Wiewenstande verbleiben vnd verharren/ avß Lust vnd Lieb der Levschheit / vnnd aost daß sie desto mehr Zeit vnd Gelegenheit haben/ dem Goktsdienst / vnnd ihren Seelen Hail abzuwarten / von welchen Witwen redtk der heilige Paulus an einem andernVhrk / vnd spricht r welche ein rechte Witwe ist/ vnnd verlassen/ die stelle jhr f)-ffnungausf GEL/ vnnd halt an im Gebet vnnd flehen/Lag vnnd Nacht. Ein solche rechrewittibistgewesendieVorksförchkigLIudith/ sie /«anL. /. faster/sie betet/sie truganihremHalsein Härtne Rlaid/ vnd war GOTT gantz vnd garergeben Ein solche rech¬ te Wiceib war die ViervnndachtzigIähnge 2lnna/ ein Tochter phanuelis / welche Goktdtenet/ wie der Evan¬ gelist sagt/ mit fasten vnd deren/ohn vnterlaß. Ernsol- - H chd Dom Standt dcr a. che Wittib war die jenige von Lhrists dem H E RRVI gelobte Fraw / welche all jhr Grw vnnd ganyes Vermög gen in Goreskasten geopffert hae. Ein solche fromm« i-» Gottsfoechcige Wittib ist gewesen / dre H. Elisabeth« / Dise/ als jhr (ZeckatzelLudouieus / Landrgrasf in Thü^ . ringen / m der^aiß nach Jerusalem abgekeibt/ hak st« L^. /. sick dermassen auss den Wicwenstandr begeben / daß / /-1 vbws! man jhr starck zugeseyt / ste solle sich wrderumb verehelichen / sie dock sick dem Wiewenstandr dermasi» /«Es ergeben/ daß sieauchfhr selber die Nasen abschneiden Die Dreyvndzwgtntzlglste Frag. Woher har seinen Vhrsprung daß Klö¬ sterliche Leben k Aß Fundament vnd die Haoptmaween bist« Geistlichen Gebäws deß heiligen Rlosterle» ^-WLLD. bens/ st-^nd die drey klösterliche Havpkge-- / der willigen Armvth / deß Gehör- sams/vndderLeuschheir. Wan« ich dann oben avßfuhrlich erwiesen/ vnd dargethan / daß Christus vnd seine Apostel ZV denselbigengerarhen/ auch sich derselbigen gebraucht/ ist leichrlich zuerachten/ daß die klösterliche Orden deß Nerven Testaments von Christo dem HERRN ihren Vhrsprung ha beri* Dann welche Person in ein Llosier gehet / verlast die Welk/er- grbe sich Gorc dem HERRN gany vnd gar/ Helt die dre^ bemeldke (za welchen Christus gerathen)Substanz tialische Gelübd / Was thut sie anders / als was Chri¬ stus menniglich zugeschr^enWil mir jemand nach- folgen / der verlaugne sich stlbst/vnnd nemme stin Greutz auff sich/vnd folge mir. Was thun dieBUo- steüleuth anders / als daß sie mit dem H. Peers sprechen r Sihc k) E R A / wir haben alles verlaßen / vnnd seynd dir nachgefolgk. Aber wir wöilen noch weiter vbersich stergen / vnrrd sthen / wie es vom Anfang der , weit ein Beschajfenhelk mn den Geistlichen Ordenßtcu- - ' L ij then Dorn Siairdt der Hhen gehabt hab. Derhalben sollen wir wissen/daß fe vnd allzeicGotrsförchtlgefromme Lcorh erfunden worden/ welche sich von der welrabgcsöndere/vnd shnen silbev/ durch Eingebung deß H. Geists / ein strenges Leben/ Gott zu dienen / erwehlek haben/ als etwa n^chr bey dem gematnenVolck geschehen. Em solche andächtigerer/ fon/ wollen etliche der Gelehrten/ sev gewesen der from/ ^//7 me Enoch / von welchem dieSchriffr sagt: Vnnd di- str hae angefangen anzurrrffen den Manien deß L/ k) E N. Welche Work nit also zuversiehen sevnd/ als wann Adam seinA»herr/oder Seth sein Varcer/vnd andere vil/ so vsr vnnd mit ihm gelebt/ den Namen deß HERRN nie heeten angervssen/ sondern daß er Enoch c-rs 5 jhme selber ein besondern moäum viuenäi, ein bessere Weiß ' vnd Form / ein strengere Regel vnnd Ordnung / etwas fleissiger vnd Embsigcv Gott zu dienen / als bey dem ge/ matnen pöfel geschähe/erwählet vnnd angesiellt hab. Daß nun Enoch ein solcher Ordenßmann gewesen se^/ mirnuicrr vnd deutet auch an dieSchriffr / in welcher wir 5. von disem frommen Enoch also lesen: Vnd er führet einen Göttlichen Wandel/ vnd ward nie mehr ge¬ sehen / dann G L T Heer fhn hinweg genommen. Aber die Sach se^- dazumal beschaffen gewesen wie sie es. wöll/ so haben wir doch klar in der H.Schriffr / welcher massen die Nazareer einen andern Standt/ vnnd siren/ gern Orden gehalten / weder die andere Juden / mir be¬ sonder» Gelübden/ mit Haar tragen vnd abscheren/mir Abstinent; vnd Abbruch an Speiß vnnd Tranck/ welches 2/. Ordens sich auch der H Paulus / wie wir in der Apostel Geschicht lesen / nit enreussirt har. Ordenßleoch se>snd L. gewesen/ der propherElias/ Elisevs / vnnd die Rinder der Propheten. Dise rhaileren sich in vntersckiedliche Haussen/«LollegiL vnnd douuenr/ wie auch «ochbe>'vns geschicht. EinLheilwohnerzuBethel/einLhetlzuIe- richo/ ein Thetl am Iordan/ein Lherl aoff den Bergen/ 2. em Lheil in der Wüste / Sie harten besondere Rlardun- gen/ sie trugen Mönchische Rvrren/ Gvglen/ Gürrlen, Vnd dergleichen Gewandt/ durch welche sie von andern Welk/ Msttkltcheir Zutrgkfrawen. wckleuthen erkennet wurden. Von drsen schreibet der heilige Paulus also r Sie seynd herumb gangen in Schaafhäntcn/ vnd Gatstfclln /mir Mange! / mir Angst/ mir (Duelkmg/ derett die Welt nicht werrh war/vnnd schwaistecen vrnb in der Wüsten / auff den Bergen / in den Rlüffren/ vnnd Löchern der Erden. Weil dann dtse Heilige Leuth ein so strenges Leben geführt / nennet ste dahero der H Hieronymus Mönch/vnd Einsiedler deß Alten Testaments/füruem, lieh aber / da er in einer Epistel von Mönchen zu den» Paulino schreibst/ sagt er also r Vnser t>aupr vnnd D.5//E Qbrister/ ist t)elias r Vnser ist pelisLUs : Vnstre ka«//rr. Führer vnnd Vorgänger stynd die Ainderder Pro¬ pheten/dieda wohvetenauFden Feldern / vnd in den Wüsten/vnnd macheren jhnen t)äccen/ nahe Key dem Linst Jordan. Irem / an einem andern Ohrt schreibet «»: dtse wortr Die Rinder der Propheten / v.kk'ersv. k- welche wir lesen / daß sie Mönch deß Alken Lestar/Aari mentöseynd gewesen/daweten jhnen selber s'Zücren Key demFkußIordan/ vttdjebkenalleinvott Wur- yen / vnd Arauttern / vnd Polenten. Vlun schreite ich weiter fort / vnnd komme zu dem H.Iohanni dem Tauffer r Hac dlstr nic ein Mönchisch Leben in der Wü¬ sten geführt ? Hak er nicht ein Rauhes Rlatd angehabt Har er nicht Vneerschaid in Speiß vndTranck gehalten? Hat er ntr vil gebetet? Vil gefaster ? Dtsen Mönch Helt Christus so groß/ daßergesprochenr Vnrer den Rin-^«c-e /. dern der Weibern /istkeingröstereraustgestanden/ als Johannes der Lauster. Der heilige Hieronymus O.N/en».//. schreibt/ daß Johannes der Tausfer der ander Hebäs sey /-«Za¬ in die Wüste-gangen / vnd hab wegen der Gefahr seiner Leuschheic / in seiner Eltern Haoß nir bleiben wollen / vnnd sey gewest ein rechter Mönch deß k?ewen Testas rnenrs. Dtsen Mönch hak auch devheiltg Lhrysostomus D.c'LyM. wegen seines strengen Gottseligen Leben so hoch geruh- rnec/daß er jhn genenner hak/ i/lon2cborum kunčjem, etn^^^ H ns Löv- Dom Staudt dtr Fürsten/ einen Anfänger/ ein Schaber der Mön¬ chen. Ferrners schreibe er« loannex eli?rincep; Ivlo- nachorum: Ipse ^ionaclius Karim vc naruz eK in Lre- rnumiuic: inLremo nurricnr: LdriKum cxpeÄac ii^ Lolicuäine: Johannes ist ein Fürst der Mönchen r Er als ein Mönch ist in die wüste gangen / so bald - seynd der süfse t7al! / die liebliche Mclodey'/ welche die Klöster erweckt haben/ Durch disen t^al! seynd erweckt worden die Brüder/welche miteinander zu leben.begehrt haben : Dkscr Verss ist gewesen die Posaun/welche durch die ganye welc erschallt/ daß welche zerkhcilt warcn/zusamen komen seynd. Auß der Stimmedises Psalms/ haben die Mönch jbren !^lamen bekommen. Bey disem Senteny haben di« (vrdenßleukh zu meeckcn/ daß man sich tn Blöstern dev Einigkeit / vnd Brüderlicher Lieb ausfs höchste befleiss» fen soll. Damr die Liebe Gottes vnd deß Nechsten/ seynd daß Fundament/vnd tiesse Grundvest Heß Rlofierlicken L«, Vom Stande der Ledens / vnd müssen beide beieinander sti» / vnnd kan eine ohn die ander / GOtk ntk gefallen. Auff dise Liebe deß lAechsten/hatderH.Iohannes Evangelist sosiarck Zerrungen (wie derH. Hieronymus schreibet) daß er in Le- seinem höchsten Alter zu Epheso in der Ltrchen ( dahin Er getragen worden) nichts anders redet / dann allein r Mioli, äiligire acl inuiLem,,:: k)abet einander lieb / jhr meine Minder: Vnnd als er gefraget worden / warumb er drse Work so ossc repetierte / hat er zur Ant¬ wort geben: Dann diß ist der Befelch deß t)EArn/ vnd so diß allein gefchichr/so ist es genug. Nun wöl- len wir hören/ was vom Lästerlichen Leben die heiligen Vätter wetttev schreiben. Der füvrressliche Grigenes rächet vor Dreizehenhundert Jahren nrenmgltch / daß man stch soll der Wett/ der Güter/der BegierKgkeiren/ gantzlich verzeihen / vnd sich G DL T vollkommenlich D. avffopssern. Der H.Gregorivs spricht: Der jenrg khut rE r-r L- vnd vollbringt cinangenemesüpssek / wel- cher alles das/was er hat/was erlebk/waserwaiß/ dem Allmächtigen (62 verlobet. Auß welchem allem wir haben / daß der^Nönch vnnd Nonnenstandr allem von GOTTHerkömmet/ wiefolchesnochauß, jährlicher anzaigr der H. Bernhardus/da er also spricht r Der Christus sagt r wilt dnvollkommen /F. feyn/sogehe hin/verkauss alles wasdv hast.Item/ Mr habew alles verlassen. Diß seynd die Wort/ welche in der gantzen Melt / die Verachtung der Welt/ vnnddie willigeArmurh gerathen haben. Drß seynd dieworr/ welche die R.losteranfüllen mit Mönchen/ vnnd diewüsten mirEinstedeln. Da habe jhr Gottsförchcige Ivngkfrawen / von wem die Blösterliche Orden Herkommen/ nemblrch von Christo/ welcher die Tugend devReufchheir/ der Armmh/ vnnd deß Gehsrfambb / gehalten. DrferThristus ist die aller rainesteIongkfraw blieben/ harmArmuth gelebt/vnd U feinem Himmelischen Varker biß in Todt gehsrsamb gewe* Klösterlichen Zungkfrawen. Uewestn. In dem Rlösterlrcken Stande hat auch gelebt sein werehe Mutcer/die heilige JungkfrawLL R. I Dann diser Geberertn Gottes Lest/ der Gpffervng Idl^/celebriert vn begehe dre TakholischeRirch Jährlich denr. i.Novembrdaß sie nemblich indemTempelzuIe- rusalemzu dcmDienst Gottes ist auffgeopfferr worden/ vnd gleich wie in seiner Bund Here der Prophet Samuel in das Ohre deß Tempels / da die jungen Rnabenwohne- ten/also ist die Murrer Gotkes/als sie dre's Jahr alt war/ in das ander Ohre deß Tempels / da dieIungkfräwlein jhr Wohnung hatten / Gorr dem HERRN aoffgeopf- fort worden / da sie Tag vnd Nacht dem HERRN die¬ nere. Daß aber dem also ft^/zaigk an Evodius/ welcher ein Bischoff vnndNachkömbling deß H. Evangelisten Marc, / in der Riechen zu Antiochia gewesen / der in ei- nerEpistel (wie bev dem Nicephorozu lesen) also schrei- bet r Als N K I drey Jahr alt war / ist sie in den Tempel präsentiere/vnd geopfert worden/ vnd ist daselbst in dem heiligen deß t>eiligrhumbs verblie¬ ben Eilff Jahr / nachmahls durch die k)änd der Priester/ dem Joseph zuverwahren/ vererawtvnd befohlen worden/bey welchem/als sie vier Monat verharret/hat sie die frölicheBoceschaffrvon dem Enge! Gabriel empfangen. Eben diß bezeuget auch Gregorios Nissenus/ welcher/ nachdem er erzehket/daß der Jungkfraw Mutter / Anna / durch daß Gebet sie be^ Gott erworben/vndgelobk/sie in den Tem¬ pel zu opffern / vnd spricht: Als das Mag' !ein ge- 6>A.- wachsen war/ hat die Mutter solchesGBtrober- geben/ dem Gelübd ein genügen gethan/ vnnd in den Tempel geführet r Nachmahls haben sie dieLE/a/.- Priester vntev den peiligen/ wie auch mit dem Sa¬ muel geschehen / aufferzogen. Dergleichen schreibet UUch 6rc§oriurLcn ^lerka^brLKer,^näreazdre- /- renüs, OrcZoriuL I^icomeciienüs, welche einhebig vbercin ' ' fiimmen/ daß sie in dem Tempel/neben andern Jungk- «L r» 5SE5!>r- c/s- Dom Standt drr ftawett erzogen worden / wie es darin daznmahl bränchig gewesen.Werrn drscrGacd fcrreru berihe begehrt zu ha, ^/5«, c/an^.- pen/derlest denfürcrcsstichcn fromcn Hicoü:?ecrum Lani- Ls./. cck/>./2. imm.dcr hiervon gar anftführltch stDrerbt.Auß welche al- a lrch Phils/ so zurzeit derApossj gel^br / vnnd Eustbrus in seiner 2Z»ir>rorejbc / daß rm Anfang des Birchen 'MerbßpersoneN gewest» stcnd / weche man -rb-tTeevi-i'/«^ i^ulrrice;, Bers^rwcsterir/Zcnecnu r bar/ welche em einsamb/ von andern Lunchen «bges^ndcrkes/ Leben umführet/GDctTag vnk-d!^!^r/ di« Lnijchhcit gehalten / vnd v-.r Lokisfnrhc mir grosse», E )'sfer obgelcgen. Es se-?nd auch zxk>. der Apostel Iangkfcawen gewesen / welche in den ^.ircd« a pflegten zu dienen/ vnnd wurden getienitec/ OiaconissX,derer, MAdung rhuc derH.Llemcns/ v n»d Ignarrns / welch« be-sdedetz H, p.rrr Disc'pul gewesen ftftr aber hundert vnd zea hen Jahr gelebt / vuv e»n na ar; sirenges Leben gefuhrek/ von welchen Eg^peischcn Et'isicdlen der H, Lkrvsosioa Mus vor AwolffHunderc Jabr«: z Aepredrgr/vr d geschne- brn; Daß der N>ttnmcl iucheiLuchee mrr foVrlvnd O.t7^E »na«chcr!ey G:crnct»/ulv aUttn die Westen ii« Ll> pren von Mönchen/ vnd Lrnsiedcin /vnd Goec- ldrcneneen Juncsksrnrven /uelcnchrcr hak. Der hei- lige Marrin vs / wie Sulpruus schrerb-e/ har ersilrch zu I rz Ma^s Dom Stande der Mailandt/ nachmahks in Franckecich/ Rlöster auffge- vicht/vnd stind nachmahls andere Mannß-vnd Jungi?-» frawenLlöster / in grosser Anzahl / in bemeldcem Rü- nigveich /erbarvet/ vnndn^.'Ordenßleuchen angefüllev worden. Wer wrl crzehlen die Anzahl derRlöster/ sowoi von Mannß--als Weibspersonen / der RlösterlichenOr- den/derLarmeliter/devAugustiner/derHieronimiten/ derBenedicclner/dev Dominicaner/ derFranciscanrr/ der Jesuitev/vnnd dergleichen andern Orden mehr / in welchen vil HnndcrkTausent Personen jhr Leben heilig- lich verzehre vnd beschlossen? L^achdemderH. Benedi- ctus vor ArlsskundertIahren die Regul seines Ordens be¬ schrieben / vnd vil Rlöstcr erbawet / hat stch solcher hei¬ lige Orden dermassen erhebe vnd gemehrer/daß solcher auffeinzeitindieFänsszehentausint Adceven (wie Orr- themius schreibet ) gehabt har / vnrer welche die prob- steten vnd geringe Klöster niv gezehler worden. Bemel- ' ter Abt Crlthennas schreibt/ daß zu seiner zeit / nemblich vor Hundert vnnd zwaintzig Jahren/ allein in Mainyi- scher provintz/m die Hundert vnd zwaintzig vollkomme- ne Abreden deß bemetdren BenedictinerOrdens sich be¬ funden/ daraus man leichtlichschliessenköndee/ wie ein so grosse Anzahl derselben durch die ganrze Christenheit: se^n müssen. Ferrners schreibet Crithemius / daß dis Le- Rirch Gottes außmehrbenendtem Benedictiner Grden/ vr/a zu vnterschiedllchen zetten/habe AchtzehenBäpst/vbev § Feseri/M Zweihundert Cardinal / vnnd durch die Christenheit/ vber Sechßzehenhundert Ertzbischofen/vnd vber Vier- irr Tausene Bischoffen gehabt. Surins schreibet/ daß m, <7sr«?-,err/.- Brsthumb Lostnitz / allein Vierhundert Rlöstev / von renrw r> mancherlei Orden / sevnd auffgerlchr worden: Wrcvil , " müssendanninandernBistkumbendeßLeurschlandtcs/ Addern Königreichen der Christenheit / gestiffe rvSrden seyn ? Wann dann der Lloster sovtl stind / wer rvildleAnzahsderOrdknßleurh begreissen? Wie so gar auch vil ansehenliche Larsir / Lünrge vnd Fürsten / wie auch Kaiserin /Rünigin vnnd Fin strn/ Deßgleichcn/ Batserlkche/Rünigliche/ vnd Fürstliche Rinder / aUc», weltlichenprachc/vnd zeitliche Rrichchumb verlassen/ Vt»d Klösterlichen Zungkfrawerr. 5» vnd inmancherle's klösterliche Orden sich begeben / wer zulang zuerzehlen. Wer hiev-n ein Bericht begehret/ der leje »ieroi^mum klarmN/ so hiervon außfühülch ge* schrieben- Von der rnengeokr Alosterleuth/so sich durch die ganyeWelt befinden / hakWeißgesagt der Prophet Esaias/da er spricht: Sie werden jhne Ehren / in Qpffer/vnd in Schändungen/ vnnd werden jhme Gelübd geloben / vnnd werdens halten, welchen Spruch verstehenvon den Lhristenlichen Gelübden / der Geistlichen Grdenßleuehen / des Nerven Testaments / der H.Hieronymus/Lyrillus/vnd andere heilige Lehrer Mehr/sovbevdenEsaram geschrieben haben« Vnd diß se^ nun genug von dem Vhrsprung deß Llostcrleben»/ welches von GOLT / vnd LHristo/ vnd seinen Aposteln angeordnek/ vnd in steter Vbung durch die gantzeLhrr* §ienheik je yndallzerc erhalten worden. Die ViervndzwaintziWc Krag. Wammbist dcr Klösterliche Stand« besser- als der Weltliche ö Vff dise Frag gibe Antwort der Hocker* leuckte Lchrervndfromme Ordenßman/der H» Bernhardus / der biß in sein Ende ein Iungksrarv blieben ist. Discr spricht also: ^1lZN2l^Lrio chorno viuic puriu; : caäir rariu!>: 5ur^ir ciciuxinLceiic cLuriÜ8: quielöic lecuriu; :Ä- irlokarur sepiu6 : purAarur velociux. Daß ist : )m R.lostcr lebet der Mensch reiner: Er fället seltner: Er stehec ehe widerumb aust': Er wandlet gewahr- samcr: Ervuhet sicherer: Mir Göttlichem Thaw wird er öjfcer erquicket: Geschwinder wird er ge« reiniget. Durch disen Senrentz lehret disee Geistllche Vatter/ daß es besierse? zu leben in der Religion eines I nz rechr* Vom Stande der dechtgestkaffnen Rlosters/als in demWekltcdeGtandrl Aber wir wöilen den obbemeldten Senseny besser erkiä- d« renvndaußlegen. Sage derhaiben der H.Bernhardns ^/owo-r/E Erstlich / daß em Mensch ein reiners / keuschers Leben führek/memem wolgeordnetenRioster/als tnderwek. Dann in den Rlöstern se^nd vü fromme Rinderletn>v»rd heiligs Leuch/ welche allem der Gotreforche außwareen/ haken Untereinander die BrüSerliche Lieb / mnnrern erna.,dev aufs zum girren/ raitzen einander an zu den Lu- gendren / mkguten Ermahnungen / mic guten Erem- HÄ/M. //. peln/ welchebwegen dann der H. David spricht eDik den k)eiitgen wirst du Neikg/vud mrc den Verkehr¬ ten wirst du auch Verkehre. D-sts Sacken ktzue ein außführliche Erklärung der H ApostekIasobus/vnnd Lsrs5, r» ssmcht r Ein rcnrer vund snbeficckkee Lhrrstlici-cr Mokködicnst/ Vor SDTT dem V»arrer/ rst derr 'Waisen vnnd Witwen in jhrem Trübsal desuccDen / vnd ßch Vot-diser welrvnbesteckrznhalten. War- vmd föl man siä) vor der Wek vudesteckt haken IjK dann dre Wclc vnremr Merckt/ ^ckwrl esanzargen. Dre>5 strnckende kNisihaussen le>nd m der Wek/fagr der r. /E.- Evangelist Joannes: i. Die BegrerligLeie deß Flek Mies. L. Die Begierligkcir der Augen, z. Die Begierligkeic der lDossarrh. NDc drstn Begrerkg- küikcn wird der N^ensch gar bald bckÄdek / der m vex: Welt bleiben wil. Wie ossc wevdsn Mer sthirche Ge/ dancken / mir Lkifthkcher ^rhanrasev erkrencker/ wo wlannßi- vnd Wetbrperfonen beieinander Wobnnng / vnd rLZlrche Gemeinj ctrassr haben 2 Wer w;l Lokn ur Händen tragen/vnd wird stdk nie brennen 2 Wer rvü dis Gelegenherr zn sandigen nrr meiden/ vnd vnbefkcLr blei¬ ben e Werwrl rnGrstlischaffe Kben/ »nd sture Augen / Ohren / Händ vMd Jung sowoi bewahren / daß er ste¬ cken kördxe/Rein issmenrHcrn^ bo ist die Degterkgr« kerc der Augen m der Wck so groß/ daß sie mmmcr nichs kö rnen crsärcrgs werden. Dre Gclksuchc regrerx so starck/ Ka^dttsexakskAdaWArLGstr vnrrd Gvc so wenig /a'» das KlSsterlkcheir Ar-gffrarvetr» 5 r daß Erdreick mir Wasser kan erfüllet werden, was dann die Hossavrh / von welcher der Ev/ngekst rcdcr/ belanget/muß männtglich bekennen/ daß der hofft rct- ge Lucifer/ dre welk gar hab eingenommen. tzct.Z ss s- berhaideri ihr NlosterIungkfra wett/ dass jh: cuckan den vire ssigon Nessel der dreifachen Beglerli^ktit nee rerbcr/ sondern euch vor der Weid rcrn bchalren rhnt. Die Welt- bcke Frewd/s)rachc vnnd Wollust / wehret «Er lang, äeciznr , <^uia cirü clo6cir. Neme Frcwd/ sagr man / ohne Ltyd/vnd kan man sich in drftm Jam- Merrhal keiner destendlgen Frcwd vertrösten. Die Lcickt'fercigkerren Hiser Weit se^nd voller Gallen/ se^nd ohn allen V7vtz/ vnv werden bald mrc Lrawrigkeir / vnd vrlen Sünden / vermischt. Wann dann die Weik sovii falsche Tuck in sickhac/voller bösen Begierden vnd La¬ stern ist/ Wer wrt ntr bekennen / daß der H.Bernhardus reckt gercdrhqde/ daß er gesprochen / der Mensch lebet im Nloster reiner als «n der Weic^ Zum Andern/ spricht . der H. Lernhardus/ daß der Mensch/ so in dem Niostcr icbc/stlen.r falle. Die Vrfack aber dessen ist / daß in de», rechten Niösteennik sovtl Srrauckstcinvmrd Fallstrick se^nd/ als rn der Welt- Ein Fallstrick in der Weik / ist di« Hossarrh: Ern Fallstrick ist der Ge»r;r Ein Fallstrick »st die Vnlaucerkerrdeß Fleische« r Ern Fallstrick rstd-« böseGestllsckasfc r Ern Fallstrick ist daß vbcl «ackredenr Ern Fallstrick rp!m / durch daßN'o« sterleben/in welchem nie solche / vnd sorrl GclLgerchci* kense^nd zu fündigen / v»rd derhatben »»ach Lehr dcßH. Bernhard» / seltner fallen. Zum Drrrrcn / sp ickt der ?» Herhge Bcrnharduü/ daß der N^cnsch in cmcnr Niostcr/ wann er gefallen/ bälder auffstehe / als in der Welt ge¬ schickt. Dann in den Nlöjkern Hörer man täglich die hei- UzeN1l?ß/V.ih d>rß Wort Gocrcs. tH-rn stngek/ v' d lie- serdic Lechou« der HcSchusse / man hö.er schöm herrli¬ ch- 4» Vsnr Stande der che Bücher in dem I^cfeüorio be'fm Lisci) / matt ist Tag vnd ^7acht/ frühe vnnd spar auff dem Lhor/ man com kempiiert in der Lell die Himmelrsche ding / man betet ohn vnterlaß / welches alles Mittel st'fttd / daß Goecs/ förchkige Llosterleuch in Sünden ntr leichtsamb fallen/ oder da ste gefallen/ nir lang darin« ltgen bleiben/ son¬ dern durch die Bueß bald widerumb auffstehen. Vbev daß / haben ste in den Rlöstern tägliche Ermahnungen/ da ste einander nm süssen vnd herben Worten locken zum guten/ vnd abschrscken vom b^sen. wehe dem/ spricht dieSchrifft/ derallein ist/dann so er fällt/ st> hat ev keinen der jhme anffhitzfc. In Llöstevn hilffr man einander widerumb auff/ man Helt Laprcl/man predige, wrl neben disem allemder gucen E^empel geschweige«/ welche ste nicht allein an jhrsn Mikschwesiern / sondern auch in denen Büchlein haben /m welchen ste lesen / von dem strengen LebenIZoannisdeß Tauffers/von der Ver/ suchung deß H.Anthonst/von der Busß Mari« Magda- len-- / von G. Macharls Helligkeit / von S» BenedictL Lästerung/ von S. Scholastic« Liosterzuchk/ von S. Brigite« Offenbarung/ von S.Larharin-- von Senis Andacht/ von S. Bernhards E^fev / von S. Dominick Lehr/ von S.Francisci Armurh / vonS.Llar--Inbrün- stigkeic/ welche Exempe! denNlsstevleuthen/ sogestm- digee / zur Bueß gar vast verhülfflich vnnd fürtregiich ft'snd. Aaß dem allem folget/ daß die Llosierlevkh bäl- der / als die Weltlemh / von Sünden auffstehen. Fun» Vierdeen / spricht der H.Bernhardvs / der Mensch / s- in einem Lloster ist/ wandlet fürsichtiger/ als der in der Welt ist» Salomon spricht r inniraris pruäcuriL ruL. Drr solst dich nicht auff deine weißheievnnd Rlogheit verlassen. Wer j^rr selber zuvilvertrawt/ der jrret bald/ vnd stosset stch / wer aigenstnnig ist / vnd der alles nach seinem Ropff hinauß bringen wil/ wird offc zuschanden. Derhalben wandeln die Rlosterperso- nen fürstchklger/ vnd gehn gewahrsamer / als die welt¬ lichen. Dann die LlosterIungkfrawen khun nichts fim stch selber / verlasse» sich mranff Hren Verstände/ son¬ der» Klösterlichen Zungkfrarven-» zz der-i was jhnen die Fraw Abtissin/ vnd die Lehrmeisterin vorsagc/dem kommen sie nach. Also lernet auch ein Rlo- sierIungkfrawvon der andern/ was fie thun sol / vnnd betragen sich die Jüngere gemeiniglich deßRavhs der Eleeren / vnd beflerssen sich stets / daß sie nicht vnreche thvn / vnnd daß sie den Himmelrschen Vatter zum Zorn nie bewegen/ sondern in dessen Gnavdn/dem sie mit wah- rev Leuschheik zugerhan / ewiglich verbleiben, .Zum 5' Fünffcen/ spricht der H.Bernhardus/ der Mensch so im ^losterwohnet / ruhecsicherer/ als dereinWelckinde EM. bleibe. Ein RlosterIungkfraw ist frey von den welt¬ lichen Sorgen / hak ntr die Trübsal deß Fleisches/ davon ich oben in der Ainvndzwatntzigtsien Frag geschrieben. Sie hat nie die Gelegenheit zu sündigen / wie in der Wele geschickt- DteIungkfrawen/ so in der Welt leben/wer- den verglichen einem vlußbawm/ so am Wege stehet. Solcher Bawm hat vii zuwerffens / vndwil zedev seiner Frucht geniessen, wievil Ehrendieb se'sird / so denen Jungkfrawen durch mancherlei List nachstellen ? Der- halben die ^losterIungkfrawen / so sich auß der Welt gemacht / disev Gefährligkeit nit vneerworsisen se^nd/ Leben also/vnd ruhen in ihrem Gotesdienst sicherer/wie der H. Bernhardus geschrieben. Zum Sechsten/ sagt 6. der H.Lehrer/ der Mensch in einem Rloster/rvird östeev mir Göttlichem Thaw eequtchee / als der in der Welt />/M. blerbt- Dann die Llosterlemh befleissen sich der Demuth/ welcheststein solche Tugend/ durch welche die Gokks- förcheige/ mit HtmmellschemThawGöttlichesTrosts/ befeuchtigt worden» Den Demütigen / spricht derH. Iacobus/grbc Gott Gnad. Wannman gehorsam ist/ wann man demütig ist / wann man bettet / fromb / an¬ dächtig ist/ wann man meditiert von Himmelrschen din- gen/vnd nichts andersthue / alsdaß man Goce vor Au¬ gen hae/wieindenenNl§sterngeschrcht/Werwtlzweif- feln / daß solche mit Himmelrschem Thaw der Gnaden Goeves nie össcev /als die in der wele dergleichen nicht khun/bcfeuchtigctwerdend Werwilzwerffeln/daßdev »ir mit G-rtltchen Gnaden von GOTT öffker heimbge- L fuchtz Dom Stande der Acht wird/ der sich jhmegany vnd gar ergeben / vnnd Lag vnnd Nacht diener / als der in der Weik sein Leben verzehret ? Es hacke avffein zett ein Jüngling 8 Ignarium, der löblichen 8ocicrcr Ix SV funci^rorn vnd Anfängern Je- betten /ersolcejhme zu einem guten Herrn verheissen/ darauff er jhme zur Antwort geben: Ich waiss dir kein bessern vnnd bcstendigern f)errn / als G B T den lt> EDie Herren in der Welt se'snd wanckel- mücig / hac einer bald be-s jhnen den Bre^ verschüc/ den Dlenst-verscheryt/ vnnd zuletzt erlangt mancher nichts als den Welt Lohn. Derhalben/ GOLL dienen / ist dev beste Dienst/ der nichts gues vnbelohnc läst/ vnd die ser- ntge mir dem Thaw der Gnaden öffcev / als die in der Weir se^nd/ wie der H.Bcrnhardus spricht / pflegt zu- >' befeuchtigen. Zum Sibendren / sagt der H. Bernhar- dvs/ daß die Llosterleuch bäldcr/als die sich in der Welk befinden/geramlgc werden. Warumb: Dann sie beich¬ ten vnd commumctcren dssc / vnd erledigen sich von den Sünden. Wann dann/nach Lehrdeß H. Bernhardt / in «mem recht vnd wolgeordneeen Rloster/ man reiner vnd sicherer lebe / nie so bald fälle / rm Gemürh ruhiger ist / vnd da einer gefallen/ bälder anffstehe/ als in dev Wels nie geschichk/ so erweist GOTT der HERR, ein grosts Gnad den jenigen / welche er mir seiner Hande auß dev Weit gezogen / vnnd Gnad grbe Geistlich zu bleiben. Derhalben Gskrsförcheige RlosterIungfrawen/ soossv sie auffkehn / vnnd nidevgehn / zu Gocc sprechen sollen r Ich sag dir Lob vnd Danck /B f)EAA Jesu/daß du mich erschaffen / erlöst/ vnnd zum R-lösterlichen Stande gezogen hast/auch vrl Leuchin der welk gelassen hast / welche dir villeicht besser dienen wur¬ den/ als ich in disem R.loster chue/Seerckemich/ L k)E^)i/in allem guten. Ja die RlostevIungk- frawen sollen den jenigen Tag / in welchem sie auß dev Welt in das Rlostee kv mmen / m grossen Ehren haben / vnd nie weniger heiligen/ als geehan haben die Lrndev Israel / welche denselbrgen Lag gefe^rek/ in welchem sie Klösterlichen Itrngkfrawett. 54 Von GOLL auß Eg prcngeführek worden. DerH.Ar- semushac alkIZahr den jemgenTag gefe'xeer/ an wel¬ chem ihn GOLL anß der Welt gezogen/vnd ms Lloster gestyc har. Da:^ Fest aber/ welches erdensclbigenTag celebrierr/war/ beichten/ communicieren / nit mehr als em gesoeeens Lrnstnmueß esten / den Armen geben was er kundce/ vnd den München erlauben / daß sie zu shme in fern Lell kommen möchten. Vnd dtß sty genug von hem Seneentzdeß heiligen Bernhard!. Dte FünffvndzwalntzWe Frag. Ist cs auch Rathsamb/daß dtc Zuugkfrawen sich jcttlich tu den Oidcn bcgcbcnc Sistem Sprichwort: donsueruclo ettakera WWW natura: Daß ist: was die junge Zetstle zwi- tzeren/ daß singen dte alten. I«m sagt man/ Was die aken jungen / daß krneten die jun¬ gen. Was einer in der Irtgend gelernek / daß trerbr er/ wann er graw ist/ wie solches anzeigt der wei¬ se Lünig Salomon / da er spricht r ^äoleicem iuxra vi- Äm suam eriam cum senuerir.non rcceäer ab ca. Ern Jüngling wandele nach seinem weg / vnd wann er «raket/ wird er von solchem nicht abweichen. Der- halben ist es gvt/vndwolgethan/ wann man sich betete zu der Forchr Gottes schicker/ wie solches erweiset dre H. Schriffr / in welcher wir also lesen: Bonum cst viro cum porraucrir iuAum ab ^ciolelcenria lua. Gut ist dem Mann/wann er rregt daß Joch von Jugend a uff. Desgleichen spricht der Weist Mann Sprach r A>er- Zeuch nicht/dichzum zubekehren/vnd spare es nicht von einem Tag zu dem andern. Deß- gleichen schreiet der Rönigliche Prophet David: wann />/2/«.^, syr henr werdet hören die Stimme deß s)E^A^1k/ s-lk Dom Staudt der solt jhr nie verstopffen ewrc Lhren. Daß ist: Man sol zum guten nicht faul/langsamb vnd trag / sondern mundker/ frisch/ hurtig/ vnd geschwind se>m. Dcrhal- den fromme Eltern jre Linder be^ guter zeit zur Gocrs- forchk anweisen sollen / wann sie anderst wollen / daß sie jhrLebzeitinHellrgkeitverzehren/ wie sie dessen etliche Exempel haben /an dem Samson/ Samuel / Johannes dem Tauffev / vnd andern mehr / welche in jhrer blühen, den Lindheit zu dem Dienst Gottes se'snd gehalten/ vnd /. vttkerwisen worden. Seynd dir Rinder geben/spricdk verwerfe Mann/vricerweife ste /vnd biege sie/ von Rindcheitauff. Im Buch der Richter lesen wir / daß ein Mann / Michas genand/ hab vnkerhalcen vnd auss- erzogen / einen Rnaben / deß LevitrscbenGeschlechts/ daß er mochr Priester se'sn/ vnnd wer! er verhoffeee / es würde jhme solches von Gott nie vnvergoleen bleiben / hat er gesprochen: I^Iunc icio, ^uocl bencsacier mibi O L vs, badcnrib.euirici Aeneriz facerclorern,,. Jetzt waiss ich / dass mir G B L L guks thun wird / weil ich habbeymir einen Priester deß Levitifchen Ge¬ schlechts. Eben also werden die jenige Eltern/ so jhre/ oder frembde Rrnder zum Gottsdrenst züglen / vnd jnen zum Geistlichen Stande verhölftlich se^nd / einen son¬ derlichen Lohn be^ GOLT dem HERRl^k haben / we¬ gen jhrer Trewherrzigkeiv/ welche sie hierin« den Lin¬ dern erzaigen. Daß auch rathsamb vnd gut st^ / daß die Linder derzeit sich in Dienst Gottes begeben/zaigek an /2. der Weise Mann Sprach/da er spricht: Biß ingedenck deines Erschaffers / in den Lagen deiner Jugendt/ ehe dass da kommet die zeit deiner Trübsal. Daß ist/ Du solt nit verzihen biß auff dein Alter / in welchem du nicht waist/ wo auß vnd wo an/ vnd daß du alßdann erst Gott dienen wällest/ wann die beste zelt fürübev/ vnnd wann du den Lern verzehret / alßdann erst GOTT die Spre^er geben wällest. Derhalben/welche Jungkfraw Gott dienen / vnd jhrer Seelen Ha*xl außwarren wtl / die fahe Klösterlichen Zmrgkfrawen. , 5 fahe solches beizeiten an / so wird sie sich im G.'den ihres jungen Lebens destowenigerzu schämen haben. Die SrMvndzwalntztgistt Frag. Vl« sollen dieZungksrawcn sich verhalten/ wann sie wollen in Orden trettenk On dem hochberühmbken streitbaren Hel, den /dem Hercule /schreiben die Halden/ was massen er in stinerIugendin ein Wü- sten gangen / in welcher er zween Weg erst- hen. Der eine war lieblich vnnd lustrg/ als wie ein Rosengarch / auff solchem / daß er wandlen vnd fortzihen sole/ locket vnd raiyek ihn an/ein freches / schönes / wolgeschmückres Weibsbild / mit Verhaiß - vnd Anerbietung vieler Lurtzwerl / vnd gros¬ ser Wollust. Deranderweg/ welchen Hercules sähe/ war anzusthenfehrvnlustigvnd vnlieblich/voller Dorn/ Heggen vndStauden / auffwelchem sich befände/ ein erbare/ ernhaffce Matrona / die sprach zujhme; Auff disemWeg kau ich dich keines wollusts getrosten/ sondern es gibt auff diser Strassen vi! arbeitens/ schwitzens vnd schnaujfcns/Aber daß Ende dises vauhenwegs/ist gut vnd nützlich/gleich wie daß Ende deß andern Wegs / böß vnnd schädlich ist. Diser Weg / ist ein weg der Tugenren/ der ander aber / ist der weg der Laster. Nachdem sich nun Hercules auffdaß beschebene fürhalcen besinnet/ vnnd . bedacht / resolvicrt er sich letztlich/die Scraßdev Laster zuverlassen/vnd sich auff den weg der Lugendken zube¬ geben/ vnangesthen solcher vil Mühseligkeit in sich hak¬ te. Eben alst sollen auch thun/die angehende Lloster- Iungkfrawen / vnd gedencken/ daß sie durch ihren Ab- D iq zug Vom Stande der Zug von der Welt / die verderbliche Straß der Laster verlassen / welche zwar vöerley Ruerzwetl / aber letztlich ein böstsFmal/ vnglückseliges Ende/ vnd bösen 2luß- gang har / Vnnd entgegen sollen sie / sprich ick / geben- cken /daß sie sich begeben avff den Weg der Tugendren/ vnd avsfdie Straß/ durch welche man zu Gott kommet/ vnd vnangesihen sie/vnd alle Grdenßleuch/ avff solchem Weg allerlei Müde außzostehen haben / so werden sie docherrarchen em seliges vnd frölickes End/ ncmblich/ die Erlangung vnd Besitzung deß ewigen Guts/ vnd dcA Himmelstchen jmmerwehrenden Wollusts. Von drsen zweien Wegen redet auch Christus vnser HERR vnnd HaylandcinbemH Evangelio/ vndzwarvondemwcg 7. der Laster vnnd deß Verderbens / sage er r weit vnnd brair ist der Weg / welcher führet zum Verderben / vnd jhre vil seynd / welche durch jhne eingehen. Vom Weg aber der Tvgendken vnd deß Ha^ls / reder er / da er spnchc r Eng ist die Port/ vnnd schmaak ist der weg / welcher da führet zum Leben/ vnndwenig seynd / welche shn finden werden. Von dem vorigen weg der Vncvgendcen redet auch der Röntg Salomon/ vnnd spricht : Es ist ein Weg/der beduncker den Menschen recht/ aber sein leyteo führet zum Todt. Von disem Weg sollen nunVrlaud nemmen / die ange- hendeRlvsterIungkfrawen/ weit solcher ist voller Ge- » fahr / vnd daß endlicheVerderben in sick har. Die Jung- ftawen sollen sich die Birterkeie deß rechten Wegs nicht abschrecken lasten/ sonder sollen vtlmehr alles gern thon/ leiden / vnd in Gedule verrichten / was jhnen von jhrev Geistlichen Obrigkeit befohlen vndfürgesckrieben wird. Sie sollen sich erinnern / wie Christus ihnen zusckreyec / L«ae da er spricht: Bemühet euch einzvgchcn durch die enge Port: Dann ich sage euch / Ihr vil werden be¬ gehren einzugehen / vnnd werden nicht können. Sie sollen zu Gemüth führen / daß sie sich avff einen Gcreitplay begeben / da sie kempsfen wollen / vmb daß -Kräutlein der ewigen Lrewden / von welchem Streit der Klösterlichen Amgkfrawerf. der H. Paulus schrecket: Niemande wird gekröner 2.7/«?-//-. a. werden / er habe dann Männlich vnd Ritterlich ge¬ stritten. Sie sollen schreien mir bemetdeem H, Paulo : ^/lunclus mibi crucstixus est, L^cAomunclo. Drc^clc ist mir gecrentzigec/ vnnd ich der Welt. Daß ist: I-i verwelk Habich weitter nichts nie zusuchen/sonder meine Gedanken stehen allein gegen demHimmeirschen Jeru¬ salem/ dahin ich durch die Gnad Lhrtsti meines Erlösers zu kommen verhoffe. Die StbenvndzwalntzrWc Frago Was Alters soll ein Zungkfraw seyn/ wann sic wll Profeß thun e InTsungkfeawsoprofcßthunwil/daßist/ v<5ll»glich in Orden begeben/vnd die dre? Svbstanrtallsche OrdenßGelübd / der witlt- gen Armuch / deß Gehorsancks / vnnd der Levschheie/verrichterr vnd geloben soll aust^ daß wentgiste ein ganrzes Jahr die Probation außgestanden/vnd daß Sechßzehende Jahr ihres alcers vollendet haben/ vor welcher reit ste zu^etner profeß nie soll gelassen werden / vnd da sie vor außgang deß Sechs- -ehendenIahrsprofeß getham soll solches Gelübd nichts gelten/vnd Rrafftloß seyn / wie solches in dem heiligen Loncrlro zu Triend / durch Eingebung deß H. Geists / ernstlich statuiert / vnd beschlossen worden. Item / soll ca.//. auch die angehende RlostevIungkfcaw vor der profcs- sionvon den ordentlichen Bischoffen / oder seinem Vica- rio/absonderlich examiniert werden/ob cs shr ernstlicher Dvill vnd LNaynnng sey / sich in Orden zubegeben/ vnnd bestendiglich / biß an jhr End / Gottselig darrnn zuver¬ harren / ob sie auch zu disem Rkösterlichen Leben nie se>- genocciger / oder durch List verführe worden» Item / ob sie wisse/ was sie khue/was sie gelobe/ vnd was sie in dem Äom Stande der Gottsihanß hab außzusichrf/ vnnd ob sie chr gctraw / die Regn! zuhalcen Wann sich dann befindet/daß fhr Will fre^/vnd vngezwnngen ist/ kan sie zur Profession gelaft sen werden/wie solches in bemeldtemLoncilto beschloss sen. DaßToleranischLoncrltum besticht/ daß die pro- fession durch vbergebung eines Schreibens beschehen iol^ /. ln welchem die ^ungkfrawmit aigner Handcschrrffr sich verlsbr/daß sie m der Religion/brß an ihr End/ verhar¬ ren wolle. Vnd drse« Gebrauch befindet sich noch in der» Llöstern / sonderlich so deß Benedictiner Ordens ft'snd/ dadie Tsungkfrawen solches jhr Gelübd vnter dem Herst- i gen Ampk/ vor dem hohen Alkar/ auß einem Pergame- nen Zettel mir lauter Stimme pflegen zu lesen/ vnd nach- mahts die Schriffc ausf den Altar zu legen / welche auch de^demGoktshauß ausfgehalcen wird» Die Achtvndzwatntzigrste Frag. Ob die Zungkfrawen in ein Klösterlichen Orden / wider den Willen ihrer Eltern sich begeben können k Leich wie alle Eltern nie Macht haben/ jhrs Linder zu nocigen/daß sie sich in Geistlichen Seandk begeben sollen / sondern alle die / (was Standes siesmmerse^nd) so sich vn- cerstohen/elnItmgkfvaw wider jhrenwil- len in ein Lloster zuzwingen/ devexcommu- <7o»c/7.-7"nication vndGeisilichen Bann / durch daßH. Trldenct- E25.ca.rF. nisch Lsnciliumvnterworsfen se^nd Also entgegen ha¬ ben auchdie Elternabermahls nicht Macht/ jhre Töch¬ ter/so Geistlich werden wöllen / an ihrem heiligen Vor¬ habenzuverhindern/sondern alle (sieseynd gleich Geist¬ lich oderWeltlich/ Mannß- oder Weibspersonen ) die solchesthun / vergreisfen sich starck wider GOTT/vnd ft n^gleirlHfalls cxvöimnunicieve / vnnd dem Lirchen- siuch deS Geisiltthen Banns vntepworffen / wie solches auß^ Klösterlich«» Znngffrawe». ausstrvcklich in bemeldtem Loncilto begriffen ist. Es ä-w können derhalben die Linder wider den Willen ihrer El- tern/ in einen Geistlichen Stande trecken/sa wann gleich die Eltern deßwegen toben vnd wüten/vnd so gar auch Nuß der Haut fahren wöllen / sollen doch solche von dem H. Geist getriebene Jungkfrawen/ in ihrem Vorhaben destendigucb fortfahren Dann vnangesthen / die Lm- der ihren Eltern vnterkhänig sevn sollen/so versteht sich doch solcher Gehorsamb allein avsfdie gebührliche Sa- chen/vnd höret der DindsGehorsamb a»ff/ vnnd har ein End/wann die Eltern in Göttlichen Geschafften vnnd Dienst Gorees sie jrren vn§hindern wöllen. Die Rinder können sprechen r Man muß G2TT mehr gehorsa, /. men/ als den Menschen. Sie können jhren Eltern den Spruch Christi förwerffen / vnd sagen r Wer Vatter vnd Mutter mehr liebet/ dann mich / der ist meiner nicht würdig. Irem: Sojemandtzumir kommet/ vnd Hasser nicht sein Vatter vnnd Mutter / der kan nicht mein Jünger seyn. Derhalben/alle die jenige/so durch Anraitzung deß H.Geists / sich tneinen Geistlichen Vrden begeben wöilen / seynd nir fchvldig/Varrer vnnd Mutter daruwbzudegrössen/ oder von ihnen Erlaub- nuß zubegehren/ sonderlich da sie vermuthen vnnd Sorg tragen/ sie möchten durch die Eltern in ihrem guten für- rremmen mehr verhindert / als befördert werden. Der¬ halben haist es / wie der heilige Llimachus schreibet; Es ist bester/dass man hierin» di« Eltern/ als den E R R klk Jesum betrübe: Dann er hat vns er- schaffen / vnnd erlöset / Die Eltern aber haben offr durch shre Lieb die Rinder in dass Verderben ge- stürtzt : Die Lieb Gortes leschet avss in der Seel ak le fleischliche Lieb der Eltern; wer aber vermaß n«t/ dass bayde Lieb in einem t>eryen verschlossen bleiben können/der betrevgt sich selbst: Derhalben las du dich nicht bewegen die Zäher der deinigen/ auff daß d» dir selbst nicht ewige Zäherznrichtest. L wann ' Dom Stande der wann deine Eltern vnnd Befreundte dich wie dis Bienen hauffenweiß vmbgeben / oder vilmchr als die Hummeln vnnd wepscn/bey dir heulen vnnd wainen/ alßdann stelle dir selbst für äugen deine Sünd/ vn vberwind den Schmertzen mit Schmer- tzen. Bißher Llimachus. Dasi aufs dise jetzkbemeldts weise / schreibet zudem Heliodors der H. Hreron^mus/ O vnd spricht r Da auch daß klaine Enrckleinvon dem halß herab Hienge / da 'gleich die Murrer mit auß- gestrewtem haar / vnnd zerschnittenen Alardern / die Brüst (mir welchen sie dich ernehrer har) zaigre/ da gleich der Datier an der Schwoll der Lhür lege/ sorretre vberdenDaccer jmmer hin/ vnd eyle mir truckenen Augen zu dem panier vnd Lahnendeß Creurzes Christi. DerMönchElias/wieindenEpi- sieln deß H.Bernhardi geschrieben sieht / hat seinen El¬ tern/ so jhne von seinem Msnchsiandt abhalten vnnd verhindern wällen / Visen Beschaid geben: Die einige FE ///. Drsachen / warumben man den Eltern nie Gehör- samb laisien soll / ist G L C C. Dann er sagt: wer sein Darrcr vnd Murrer mehr lieber/als mich / der ist mein nir würdig, wann jhr mich als fromme Eltern recht lieb habet/ Warumb verhindert jhr mich / der ich GLM / so vnscr aller Darker ist/be¬ gehr gefällig seynr' was hab ich von euch/dann al¬ lein die Sünd/vnd die Mühseligkeit^ Disen sterb¬ lichen Leib/ bekenne ich / hab ich von euch. st es nir gcnug/daß jhr mich ein Sünder/ jhr Sünder/ in der Sünd habt geborn/sonder mißgönnet mir auch die Barmhertzigkeir Gorree/vnd wöller mich noch darzu machen ein B^indr deß höllischen Lewers^ Auß welchem allem klar erscheinet / dass Gorreförchtige Jungkfrawen sich wider den willen jhrer Eltern / in Geistlichen Stande begeben mögen. - r .. Die Klösterlichen JuttgkfrAwett. zs Dre Rettuvndzwakntzrgrste Frag. Warnmb sollen die KlosterZungkfrawen versperret seyn k I^aussrum, daher daß Wort/Kloster/köm-» mer/ halft em beschlossen Ohrt/ em beschloss stns Hauß/vnd rregr daß Wort Rlosier mir sich auff dem Rocken/ daß die Rlöstcr sotten gesperree vnd verschlossen seM / Also/daß , kein Gorcshauß billichev weiß em Rloster kan genennek werden / in welchem der Auß -vnnd EMlauff gestarrer wird. Die Vrsachen aber/ warumb die Rlöster sollen ge- sperret se^n/se^nddise: Erstlich / Die RlosterIungkF k» frawen haben die Welt Verlagen / stch Lhnsto jhrcm Bräutigam vollkommenttch ergeben / Was haben st« dann avgerhalb deß Rlosters rn der welk zu stechend warumb sollen sie sich» nir alles Außgangs gäntzlich enr^ haleen.i' Warumb sotten sie der Welt/ in welcher man sich bald besudelt / nie mässig gehn r Mit dem H.Ioan/ ne dem Lauffcr/ sollen sie in verwüste verblelden / vnnd sich deß prophetischen Getttentzes gebrauchen r Lcce, elonALui tuAicn8,L den Llo- sikvIungkfvawen dis Llausuv gehalten werden / dieweil solches der Orden selber mit sich bringt/vnnd erfordere. Dann darumb st^nd ihnen Güter gestlffcet worden/ daß ,, sie wegen Abgang jhrer LAahrung nre gerrnngen werden/ sich äusser dem Llostev zvbegeben. Aber du sprichst / Da ich bin in das Rloster kommen/ da hae man kein Llausuv gehalten? Antwort: Man muß nicht gedencken/ was geschehen scy/ sonder was hak geschehen sollen. Hak man ein zeiclang an einem shrt die Llausuv nit gehalten/ ' so ist es em Mißbrauch gewest/ der sol nit gedulter/ son- 5. dernabgestellc werden. Fum fünsseen/soU m Fvawen- Llöstern dre Llausuv gehalten werden / dann solches be- selchen die H Lonctlren / vnd dre Römische Bäpfl / wel¬ chen/ wann die RlosterJungkfrawen den biklichen Ge- horsamb nie laisten/ sollen sie nur gedencken/alleihre Andacht se^ vmbsonst/ vnnd nie eines pfenningß wereh. Dann erstlich hae di« Llausur geboeeen / daß Laceranen- sischevnd Tritenrinische Loneüium. Deßglerchen Bapst Voni5-iciuz VIIl. V. vttd Qrc^orin« XIII welchen Vor- sichern der Livchen Gottes/ nicht allein alle Rlsstev- Iungkfrawen / sondern mäniglich zu gehorsamen schul- , big ist/ wie solches der H Paulus bezeugt / da er spricht r «vr/s. Obechre?rLpo6ri5 veKri;. ^hr solt gehorsamb styn kwern Vorstehern. 2Nst do in ein Llostevkommen/ so , laß dich auß demLonvent niemandk treiben / dann allein den Todt. Wer verharret/ spricht Lhristus/ biß an daß End/der wird selig. Die Drcpfftgtste Frag. Warumbsollcndie KlosterZungkfrawt» den Leib Kafteyen k rÄW^M Ann der H. Paulus fick beflissen / den Leid zu Lasteten/ wie vilmehr ist solches von nö- DIHA chen pns/ dicwir mit mehrer Gebrechligkeiv pmb- Klösterlichen Zungkfrawen. 4» vmbgeben ftMd. Ich/ spricht.der Apostel / Casteyer-.r7o/r^.-. vnd zähme meinen Leib / vnnd bringe jhn in die Dienstbarkeit /auss daß ich nit / jo ich den andern prcdige/felbstverworssen werde. DerLerb wird ge- zähinet vnd in Gehorsamb gebracht / durch fasten / bec- ten/ anlegnng rauher Harinen Rlaidvng/ wie wir nach- Mahls vernemmen werden. Solche Lästerung ab^rgr- schrcht erstlich darumb / auff daß wir gleichsam »nie i . Christs im Levderr Milt gesellen se^n wollen / die wir wol¬ len charlhassctg str» semes Trosts / welchen wir am Jüngsten Tag in der Aufferstehung / vnnd vnstrer Ht»n- " melfahrk / empfahen werden- DiD/ was ich schreib / ist die Lehr dcß H.pauli/da er spricht: Daß ist gewißlich 2. wahr/ seynd wir mir gestorben/ so werden wir mit herrschen, widerumb spucke er : Wann jhr durch LE«.-/, der; Geist die Fleischliche wcrck tödtet / so werdet jhrleben. Item/ Seynd wir Rinder Gottes / so seynd wir auch Erben / nemblich / Erben Gottes/ Mikerben aber Christi/ jo wir anderst mit leyden/ aussdaß wir auch mit jhme zur l^errligkeit erhebe werden. Aoß welchem allem erscheinet/daß zur Šeliga ' keit nit genug ist/ den blossen Glauben haben / vnd dar- bey stlllsitzen / die Hand in Busen schieben / nichts khun wöllen/Händ vnd Füeß fallen lassen/ sondern wolle»» wrv Christi Nliterben seyn / so müssen wir a»rch mrc jhme lei¬ den. Fum andern/ wird der Leib Castetet / Paß er dem r. Geist/vnnd der Vernunssc gehorsamb str / Dann daß 6 n / als du Lilien avss dem Feld/ wi« dann aach Salomon in aller seiner Herrligkele (wie Lhri« ssus sagt) nicht beklaidet gewesen / als derfelbigen eine. «.Tnns/H.-s. Der H.2lpostel Paulus säge r wann wir Nahrung vn Rlaidung haben / sb lasset vns daran benügen. Es ist germg für ein RlosterInngkfraw vnnd Dienerin Gottes / ein schlecht Llaid / so ihrem Stande gemeß ist. Die Heiligen Gorees in dem Alten Testament/ wie oben angezaigt worden / se^nd mit Sckassshävten vnd Gaiß- /. fellen beklaidet gewesen. Judith wird gelobt / daß ste hab getragen ein Härin Llaid- Johann der Tauffev ha« gehabt em grobes Llaid von Lamelhaar/mit einer Ein« stehlerischen Ledern Gürtel war er vmbgüreek. Dev H. Bernhardus spricht: weil der Sohn Gottes ist ge¬ worben an einem harren vnnd rauhen Crerry na- etendk/ wie darssich mich vnterstehen zu wohnen tn einem stattlichen Davß / wie darff ich mich be- klat- Klösterlichen Zuttgsfrawen. ir klaiden in schönem Gewandt/ wie darff ich schlaf fen in einem waichenvndzarthenBeth/Vnd wie darff ich mich niderseyen an einer gedeckten Tafel ? Die Zwapvn-drepWste Frag. .. Warumb pflegen die KkofierIungkfrarve» dtlst 5ilencium Alk ^NlttN t' Aß die Ordeußlevth in den Rlöstertt zum 5k- ^enrio vndStrllschweigen gehakten werden / geschiche nicht allem zuerbaleung guter El- mgkett/ sondern auchsüruembltch darumb/ vaßsiedestowemger sündigen / sich mit der Zungen »ur vergreiffen / keine dose Reden Nir kaffen von sich schiessen/vnnd davdurch den Zorn Gottes erwecken. Dann wie bald man sich durch daß Reden versündige/ Vnnd was die Zung für ein gefährliche Glied deß Men¬ schen fty/ zaigr an der HApostel Jacobus/da er spricht r Wer in keinem Wort sündiget vnd anstöffer/ derist ein vollkommener Mann / vnd kan auch den gari¬ tzen Leib im Zaum Haleem Sihe/ die Pferd halten wir in Zäumen / dasssie vns folgen/ vnd lencken den ganyen Leib. Srhe/ die Schiff/ ob sie wok groß ftynd / vnd von starcken winden getrieben werden/ werden siedochgelencker mit einem kleinen Ander/ wohin da wil/ der es regiert: Also ist auch die Zung ein klein Glied/vndrichter grosse Dingaust. Šibe/ wie groß Lewer einen waldranzündee / vnnd die Zung ist auch ein Lewer/ein welk voll Ungerechtig¬ keit / a l so i st die Fung vnder vnfern Gliedern/ vnnd bestecke den ganyen Leib / vnd zündet an alten vri- fern Wandel / wann sie entzündet ist von der f)öl- ßem Dann alle !^arnr der wilden Thieren/ vnd der M Dom Stande der Vögel! / vndderSchlangen/vndder andern / wer¬ den gezäbmet/ vn seynd gezähmet von der Mensch¬ lichen Thakur: Ader die Fung kan kein Mensch zäh¬ men/ daß vnruhige Vbel / voll tödcliches Gissw. weil non dem also / pflegt man in den Llostern täglich daßsüenrmln zu halten / aufs daß man durch d-c Zunge mr in Sünden gerathe. Daß 8Ilcnrium (aoss Deutsch/ flstlschwelgen) ist der fürnembsten Zeichen enis der Rlo- flerzuchk. Wann do der Einöde vnd stlllschwetgcns nie bist ein Freunde /wirst du mwmer ern vollkommene Vr- denßpersön werden. Was du durch daß Gebet gewon¬ nen/ daß zerstrewest vnnd verleurest/ so du geschwätzig bist Daß Silencium ist ein wache vttd Hur der Andacht. GDDT hat dem Mcnfchenzwo Pforten für strn Zungen gelegc/ d»eLesftzen/vnd die Zähn/ durch weiche sie ver- wahrer se^> / daß sie nichcs rede / als was von uöchen ist. »"nscnnn. Xenocrates sagte zu einen, geschwätzigen Jüngling r lDöre besser/ cm Maul hast du voril'lakur/ vnnd zwey Ähren: brauch öffrer die Ähren / als dieZun- gem Arches ist besser/als wenig reden/vnd vi! hö¬ ren. Wer nicht waiß zu schweigen / der waiss nicht Zureden. Zur zeit deß H. Hieronimi istgebrä'ichrgge¬ wesen daß Lilcmium za halten/ wie er solches selber bezeu- get / da er schielbk r ^ch wil/shr liebste/daß in ewrem Louuenc oder Versambiung dise Ärdirung vnnd Satzung vnverletzt bleibe / daß man alle flache / nach dem Complerorio/ biß auff die Meß / vnd von der Zeit / biß ausfdic Konzert / daß heilige Still¬ schweigen halte/ ausf daß derZungcn Gelegenheit gegeben werde/ GÄTT zu loben/ vnnd vnnüye Wort gantz vnnd gar abgeschnirten werden. Ein AbeAgathsn genandk/ hak dre'- gantze '^ahr Gkarnlein »m Mond getragen / vnnd sich d rrdurch also zum still- schweigen gewehnek. So schreibet man au ch von einem andern Abt/ Theon genandr/ daß er dre vssig Iahrlang in seiner Leu nik geredet hab. Alsopambo/ glerchßfalls ein Klösterlichen HunMawerr. 4* «m Abe/ jhme auß dem AchkvnddrevssrgistenPsalm hatte lassen vsrlestn dlst Wort: Ich hab gesagt/ meine we-- ge wil ich bewahren / aussdaß ich mir meiner Zurr- ^/2/«-.^. Aenntcbx sündige/ sprach er/ es ist genug / baß »brig km Psalmen wü ich anhören/wann ich drß/ so ich jetzt ge¬ höret/ mir dem Werck werd erfüllet haben. Als er nun lang hernach wlder kam/vnd begehrte mehr anzuhören/ vnd gefragt worden / wo er solang avßblieben / gab er zur Antwort/ er were verhindere worden / weil er obge- Meldre Work mit der Thae noch nit vollbracht hetke. Oi¬ se vnnd andere heilige Männer Gottes / st^ndzndistm stillschweigen auch durch die heilige Gchrtffr vervrsachk vnd getrieben worden. Dann was die Fung für ein ae- fährlcchs Insirument se^/ mit welchem man sich selber bald verletzt / haben wir oben auß dem H. Jacobo ver¬ standen/ vnnd was er schreibet / daß bestetkiget auch der Dünig Salomon/da er spricht! In vilem Geschwätz wird die Günd nirweit fer n r wer aj>er seine Less- «en mäßiget/ der ist fürstchkig. wrderumb sprichtee: Isn den t)änden der Zungen/stehet daß Leben vnd der Todt. Derhalben folge jeder dem guten Rarh/ den Sprach gibt r Zerschmeltze dein Gold vnnd Silber / Lcri-LA,/, vnd mache deinen Worten ein wag / vnd mach dei¬ nem Mnnd rechte Zäum/vnnd verhüte/daß du nir durch die Zunge fallest biß in Todt/ vnd daß dir nie¬ mand kekffen möge. Es lehret vnsauch Lhristus/daß rvtv von vnnöyen Worten am jüngsten Gericht müssen Recbenschaffr geben. Wann die Gedanchen nicht Zoll - vnd Maotfre^ se^nd/ sondern wir müssen von dcnstlbi- gen Rechenschassc gebe«/ wrevtl mehr wegen der Worr^ kloch ferrnev schreiet der Werst Mann / daß man dis Lung im Zaum halten sol/ vnd spricht: Mach deinem Munde ein Thür/vnnd deinen Qhren ein Schloß. Der H. Jacobus spricht r Ein jeglicher Mensch soll schnell styn zu hören / langsamb aber zu reden. Auß rvslchem allem erfolget/ daß wir ameweder schweigen/ M q - dver Vom Stande der ddeevnser Zang allein zu der Ehr Gottes / vnnd Ausser- bawung vnsers sechsten/ gebrauchen sollen. . Die DretMddrcWglste 8mg. Warumb pflegen die KloflcrZungkfraive» die Fasten zu hatten e Er gemaino pöfel vermaink/ es fty gefastet/ wannman allein deß Lleifchessens/ wie am Freitag vnd Sambstag geschlchk / sich ent- haltet. Lasten Heist am Fasttag kein Fleisch essen / vnnd mit einer einigen Malzerc / den Abend aber mit einer LsUacron/als mit Brod / vnd ei¬ nem Trvnck/vergnüge sti». Daßaber daß Lasten Gott angenehm / vnd zuerlangung Verzeihung der Sünden/ Zähmung deß Fleisches / vnd zu stUlung deß Zorns Got¬ tes befördersamb sei / haben wir havssenwciß in der H. Schrissc. Der Prophet M-ists fastet viertzig Tag vnd Viertzig lTlachk / als er die / deß Gesttzg nnt der Hand« G-ttes geschriebenen/ Tafeln empfangen / vnd wer! sol¬ che wegen deß Volcks Gottlosigkeit zerfallen / hak er durch widerholongderViertzigkägigen Fasten / andere Tafeln von Gott erlangt / vnnd daß Volck widernmb iri die Gnad Gottes bracht. Der Prophet Elias hat in vier- chg ragen kein Gpriß nicht versucht/vnnd ist durch diß strenge Fasten zum Berg Gottes kommen. Vnser Hei- land hat gleichßfals viertzig Tag gefastet. Der Lünrg Iosaphar / als er sich am Volck schwach befand / hat durch Lasten vnd Gebet / seine Feind vberwunden. Di« verrvittlbte Judith hak sich mit Fasten gewäffnet / den Holofernum vmbgebracht / vnd Israel auß den Händen /. der Feind erledigt. Judas Machabreus hak grosse Heer der Haiden / nach gehaltenem dreitägigem Lasten / er- leget. Als die Ninivirev - so deß Todts aigen waren/ge- fastee/stindsiebeiMLeben erhalten worden. Der pro- /> pher Daniel hak gefastet / daravff stind jhme die Ge- hatmb- Klösterlichen ZlMgkfrawen. 4? haimbnußdev Menschwerdung Christi entdecket/ vnnd geoffenbarek worden. Gut / spricht der Enge! deß HERRN/ »st daß Gebete/mit Lasten vndAllmo-^^- sen. Daß Lasten/ spricht der H- Augustinus /- reiniget daß Gemnth/ erhebtdieSinn / vnccrwirffc daß^ Lleisch dem Geist / gibretn demütiges zerknirschtes t)ertz / verzehrt die liebel der Begierligkcit / lescht auß die Brunst der Vngebühr / zündet an daß Liecht der Reuschheit. Vnd weil daß Lasten so grosse Lräffeen har/ daß es dteSönd abwäschee/ dieGeelraia Niger/die Laster vertreibt / vnnd die Menschen in die Gnaden Gottes setzt/ sthe/ so wird es genennet/ ein Schloß Gottes/ein Paliast Christi/ ein Maur deß heiligen Geists/ ein Lahn deß Glaubens/ einIai-«^' chen der Lieb/ein t)ertzogdcr Keuschheit. Das La¬ sten/ spricht der H-Athanastus: vertreibt die Franck-- D. Herren: crücknecdie Catharremversagrdie böse Gei--^^, ster: nimmer hinwegdie böse GedanckLn; erleuchtet daß Gemüch.rainiget daß t)ery: heiliget den Leib: vnnd stellet den Menschen vor den Thron GQ eres. . Vber daß saget auch Christus der Herrr Diß Geschlecht der bösen Geister wird nie anßgerrieben /als durch daß Geben vnd Lasten. Auß disem allem ist leichrltch zu schliessen / waromb die Llosterleurhstch deß Lastens so vast pflegen zubefletssen. Die VicrvnddrcyssigEe Frag. Warumb lasse» dleKlosterZungkfrawen chr Haar abschncyden r Rstltch/Weil ste die Welt verlassen/ so wöl^ len ste auch die weltliche Fier ihres Haars nie haben / welches die Weltliche Weibßpersoa kAW NM zum Pracht / Hossarth / vnd weltlicher m iq Leicht- Vom Srandt der Leichtfertigkeit pflege« zugebrauchen / vnnd weil sie als ehrlicheBräue / aller« mit ihrem Bräutigam Lhrrsto in gutem Fried zu stehen begehrn / so wötlen sievmdscinck willen alles vergessen/altes verlassen/ sich selbst verlang, nen/ verschmähen / vnnd so gar ihrem Haar nie vcrscho, rren/damit sie stch allem in der lieblichen Freundrschaffr JE SV zuerfrewen haben, Derhalden / wann sie ge, weihet werden/ spricht jede: Ke^num muncli, Lc omne ornarum sreculi concempii proprer amorcm Domini noilri Ix 5 v Lbrilli^uemviäi, ^uemamaui, in^uerrr creäiäi,ciuem chlcxi. Daß Aeich der Welt/vnd all« Ztcrligkerc dises Lebensnah ich veracht/ wegen der Lieb meines t)EARN Jesv Christi/ welchen ich gesehen/welchen ich geliebt/in welchen ichgeglan- der/welchen ich auch lieb gehabt hab. Recht ehun sie / daß sie allen Pracht/Schöne vnd Zierligkeie/ deren die Weiber von Natur vast ergeben st^nd / verlassen. Dann der Weist Mann sagt r Die Schöne ist eytel. Es st^nd auch alle die vppkg vnd schnöd/ die ein grosses aosfi sehen auff deß Leibs Schönheit haben. Laß dich / mein Rmd/ deine aigene Schöne »ue erheben/ vnnd sihe nre an den Schatten deines Angesichts/ wo du nir in den Tode falten / vnd gleich wie Narcisins / so in Beschämung sei, - ner hübschen Gestallt gestorben/ daß Leben verlieren //. xyrltz. Dem Absolon se^'nd seme argne schöne Haar ein Werckzeog deßTodes gewesen. Verlaß dich nk avff die hübsche Gestallt / welche so bald verschwindet / als nur ein kleine Rranckheir dich angreisset. Dis Täg lavffen geschwind fort / die Jugend vergeht/ du eilest fort zum Todt/ daß Alter kömmet herzu / Was wird dann end, lich anß deiner Uebtichen Schönheit r Buye vnnd ziere dein Seel/ der Geschnmck dcß Leibs ist e^eel/ zerstörlich/ zergenglich / vnd in einem Augenblick/ ein lauter Armb, feligkeit. Nachmahlo haben sich Gokcsförchcige Jung, fbawcn durch wegnemmungdcß Haars znerinnern/ dasi gleich wie das Haar am kNenschen ein Vberfluß ist / Als» haben sie allen Vberfluß der Welt abgesagt / vnird sollen pberflüssgen Gedancken vnd Sorgfältigkeiten mr vlair geben/ Klöstetttcherr Zuirgkfrakverr. 44 geben / sondern allem die Himmelrsche Ding vor Augen Haden. Dass f)avpr bescheren/sagt der H.Gregorrus/ O.<7^./-S. ist nichts anderst / als die vberstüffige Gedancken von dery Gemüth hinweg schneiden. Vberflässge /0-. Gedancken se>xn/ nach Ehren der Welk erachten / wollen » hoch angesehen / vnd wegen täglicher Vnderhaltung zu viel sorgfeltig st^n. Diese vnnddergleichxn Gedancken/ sollen die Geistlichen fahren lassen. Ihr sole nicht sorg- felrig seyn/spricht der HErr/vnd sagön/was werden wir essen/ oder was werden wir crincken/ oder wo¬ mit werden wir vns kleyden r' Dann nach diesem al¬ len erachten die tdeyden / dann ewer t)immelrschsv Darcer waiss/ daßjhr dess alles bedürffec. Darnmb so suchet am ersten das Reich GLreetz/ vnd sein Ge¬ rechtigkeit/ so werde euch diese Ding alle zugewand. was Lhristns mit diesen Worten gelehrck / das bestückt- gen viel vn mancherlei Historie. Das IstaelirrscheVolck/ /. da es mn der Wüste Hunger gelitten/ ist durch das Hrm- meldrot ernehret/ vnnd als es Durst gehabt / ist cs wun- derbarlicherwetß / durchwasser/ so auß einem Felsen geflossen/ erquickt worden. Da die Agar mit jrcmRmdr verstossen ward/ ist jhr ein Brunn durch einen Engel gc- Zeigt/vnd also sie sampkdem Bindt beym Leben erhal¬ ten worden. Der Prophet Elias / als jhm MenscNlrche Hüljfabgangen/ istvonRaaben gespersi worden Als be- rncldcerprophee vor der Jezabel geflohen / vnd ihne sel¬ ber/ wegen deß grossen Hungers vnnd Dursts den Tode gewünsche« / ist durch ein Gersies Broc / so er bey sei¬ nem Haupt gefunden / gelabek vnnd gestärcket worden. Der Prophet Daniel rvardc gesperscc mitten vndrer den Löwen/ durch den Propheten Abacuc. Vnstr Ha^clandr olLattL speiset mit fünff Brot / vnd zween Fischen m der Wüste fünsseavsthdt Mann/ohne die Weiber vnd Rmdcr. Der H. Paulus / ein Maister vnnd Anfänger deß Ordens der Emsidler / har inn die 6a. Jahr Täglich ein halb Brot / da er aber vom H, Ankhonio haimbgesucht worden / ein ganyes Br-r von Gott durch einen Raaben empfangen. 2»ß Vom Stande der Auß diesem allen haben wir zu lernen/daß wir vnsev Vera trawen auffGDtt den HErrcn seyen sollen / vnnd warm die Jungkfrawen das Haar von sich legen/ vnnddurch - Hx Fraw Abbeissin ( wann sie proteis thun) ab den Achß/ , lenabfchneidentassen/wollen sie zuvcrstehengeben/ daß sie alle vberige Sorgfeltmkeitvnd eiccle Gedancken hin-» weg gelegt haben / vnd sich allein auss jhren Bräutigam Lhrrsium den HErrenverlassen. Dieser Haar abschnetF düng/ habenwtr ein Frgur m dem Alten Testament / an dem keuschen Joseph / welchen / als man auß der Ge/ fäncknuß gezogen / hat man jhme sein Haar abgeschoren/ vnd sarne Llatder verändert / damiLevalsovordemLö/ vrg Pharao erscheinen möche. Was hat diß bedeucret e Alle diejenige / welche auß derGefäncknuß dieser Welt gezogen werden / vnd GOre dem HErren in seinem pal/ last (welches das RIoster ist ) dienen wöUen/ müssen vor alten dingen die Weltliche Marder abiegen / welche sie anhaben / vnnd die Haar absihneiden lasten / das rsi/ sie müssen nicht allein die Welk ( so durch die Marder be/ deurrek wirde) verlassen / sonder auch die eirele Gedan/ cken (welche das Haar bedeuctek ) abstellen/ vnd demße/ nigen folgen / welcher spricht r wirss dein Anligen aussden NErrcn / erwirbt dich versorgen/ vnnd er wirde die Gerechten in ewigkeic uir wancken lassend DlefünffvnddreWWe Frag. Welcher Tugendt Wen sich die Klosters Zungkfrawen fürnembltch bcAriffens lAtwsrt. Darvmbhaben sie/ wie in vsrge/ hendev Frag issangezaigk worden/ das Haar von sich gelegt / daß sie sich aller weltlichen Leben verzöhrenwollen.Derhalben sollen sie sich zummatsten derDcmuc befleissen,Dann dieSckriffr spricht r l Klösterlichen Zutigkfrawen. 45 spricht: Deu§ supcrdi; reülbitchumilibus aurem 6ät§rL- /. ?///,' riLm. Dasrst: GBcr widerstrebt den tDofferrigen/ aber den Demütiger, gibt er sein Gnad. Deßgleicken . ,, schrerbc der H.Avgvstinus / vnnd spricht inn der Person Christi: L.ernecvonmir / nicht die Welt erbawen:^^^' nichk fichkbarliche vnnd vnstchrbarliche Ding er-"E-/^-"' schaffen: nichrdieTodrenerwecken/sonderdaßich bir» von tDeryen Demükig.Ich Christus bin Demütig/ nicht allein von aussen im Schein/ rm Ampc/ imDlaidc/ in Geberden/ sonder von Heryen/Austen vnd Inwendig. Fleuch memLind die Hoffart/ acht drch nichts deß Ehr- gcttz/ erheb dich nicht vber deine Mitschwcstcrn/ begev nickt Gelobt z» werden/ siehe allein / daß GOtt mir die zu frieden se>?/brß auch nicht Latdtg vnd Trawrig/ wann man nicht viel von dir helc/ vnnd dich nicht lobet. So dir aber gelobt wurdest/ daß du was Guets gethan/ so stol- tzier darumb nicht / se^ecmahl duvielhetmblrcherLähl vnd Mängel andre hast/welche/wannsiedie Leuth an die wrsscten/ würden sie dich nicht loben-Äuffder Menschen loben vnnd schelten soll man nichts ackren / welche offk durch Haß vnd Gunst/ vndohne bedacht vechailen. Er¬ zürne drch auch nicht / wann man bösen Argwohn ausf dich har/ du bist nicht bester als Christus/ so ei,! Verfuhr rcr/ Samaritan vnnd Besessner/ von etlichen Gottlosen genennet worden. Biß Demütig/ vnnd befleißdrcheines gveten GewisteN'wcrdie Demurh/sage der H.Grego- rrus/ nicht hat/vnnd will die andere Tugendten zu- fammcn bringen / derwirffcden Seaub mitten inn dcnwrndt. Dasistsoviclgeredt/ Wannemerglerch sich aller Lugendcen befielst/vnd hac die Demut h nicht/ so hat er der Tugcndren gar keine. Derhalben solle sich der ntchtsg ulkig vndstcrbUch Mensch demütigen/ vnnd alle e-steleEhr vnd Rhuem von sich aussschlagen- du armbstUger Mensch / lerne von Herrzen Demütigse^n/ auffdaß du dre Gnad findest, welchcdiebofe Engcldurch jhr Hosfarr vcrlohrerr haben- Ein demütiges vnd zer- ?/a/r». knirschces s7ertz / Q Gr>tk / spricht Danid/ wirst du nicht Vom Stande der nicht verachten. Mein Rindt/ d» bist ein Erbtwnrm/ . . Stand bist du / vnnd must rvidervmb zu Aschen werden. 2,-rF s)ochmurh ondStoltz/sage der fromme Tobias/ vorder in deinen Forcen noch fürnembcn herrschen: Inn k)ofsart hat alle Verderbnuss angefangen. Bedenck jeder wer ersetz so wirbt er sehen / wie so gar kein Vrsach ist/Hossevtig zu se> n. Ja mir einem Wort z»^ melden/ Lo^rririo luiiplius elf f^-larer bumiliraris: Die erkandnuß seiner selber / ist ein Murrer der Demut. Darum Heist es/ I^lolce reiplum. Erkenne dich selber« So wirst du dich baldk deiner Mängel / deiner Armmh/ vnd deines EllendtS errnnern/vnd alles Sroltz vergessen« In Sünden jeyn wir empfangen/ in Armbselrgkeir «und Schmeryen geboren / nr Trübsal leben wir / rm Tode rst Angst vnd VAorh. Jerze sehe man/ ob wir Vrsach z» stsl-< tzlcren haben. Aber es ist die Frag/ob ein RlostcvIungk^ fraw/ so vom Adel / sich selber v>öher / als jhrvAebcn- schwester/ so nre vom Adel rst/schätzen vnd halten kündet . Auffdrese Frag glbc Aneworc derH. Hieronymus / vnnd shrichx. fvlulli revn^uämcleAcnerisI^obilitacepr^po- ncc obfcuriores c^uLsliber cc, inferiores pures : ne- scic k.eIiAio nolfrr perfonas, nee eonciiriones lrorni- nurn,fec1animL8 inipicic. Ille clLru8,ilIcl>lof)ilis elf,czui slvichs nonfuperarur, nc^ue eis feruic: <)uiä proäelb ci, huem forchäanr rnores, AenerLrio clara : Du sollest dich für keine wegen deß Adels / k)öher achcen/auch keine / so ringers Grandes scyn/ weniger als dich halten r Der Lrden waiß nichts vmb die sDcrsonen/ siche auch nicht an das verkommen der i^eurh/son- derdieSeelen: DeristMrnemb/derrstAdclich/ welcher von den Lastern nicht vberwnnden wirdcr Tvas hilfst jemandr das grosse Herkommen / so mit bösen Sirren bestecket ist. Derhalbrn sollen alle Rlo^ sierIungkfrawen sich der Demurh aufss höchste befleisi« fen/ vnnd so einesguren Herkommens jc^n / sollen sich nicht Klösterlichen Zutrgkfrarven. 46 nicht besser achten/ als jhrc andere Mieschwestern/ sbn-i dern sollen jederzeit dess schönen Spruchs Salomonis jn- gedenck se^n/ welcher also lauktet r Je grösser du bist/ Ze mehr demütige du dtch/so wirbst du finden Gnad Key GBtk/ vnd bey den Mcnschen.vnd diß se^ genug von der Tugendt der Demuth. Die SechsvnddrepssWe Frag. Vor mm haben sich die KlosterZungk» s frawen fürnembttch zu- förchten s Ennigklick / nickt allein die Geistliche / son/ auch die Weltliche/vnd wer jmmer in der H Wclc leben thoc/ hac stck weder vor Fewev / M M W "^>ch vor wass r / weder vor Nattern/ noch vor Schlangen / weder vor Löwen/ noch vor Beeren/ weder vor Wölffen/nock vor Leoparden/ wea der vor Lrreg / nock vor Blutvevgiessuig / weder vor Donner / noch vor Bln; / ja vor keinem atnigen Ding sd hessstg nicht zu förchten / als allem vor der Lodcsündr/ durch welche der Mensch dess höchsten Gueks beraubet/ vom Erschaffer aller Ding abgesondert / vnndtnnda« Bbel vdcr alle Vbel / nämbltch der ewigen VcrdambnuS gestüktzee wirbt. Dann die Todksvndt ist ein lebendiger Brunn vnnd vhrsprurig Heß HöUrscken Fewers^ vnndcm Brunnquell eines so verstuchcen Dbels ? daß/ wann gleich alle Searn solken Zungen st^n/ ste dock die Boßhere vnnd häßliche Gestallt der Sunde / wie auch das Mißfallen/ so GOrc barab har/ der gebühre nach/ keines wegs auß^ sprechen köndcen. Dann Erstlich / wirbt emjebeSeel durch die Lodcsündr dermassen beflecket/vrlb so häßlich/ vngestatlr vnnd schenyltch gemacht / daß GÖrc so gar auch selber spricht rwanu du dich gleich Mit Saiffcn Zkö?-. tvüschest/ so brst Hy hoch ^)urem inu deiner Boßheir 8 vor Vom Stande der vor Mik. Diese Vngestalle der Sünde / können wir da¬ her erkennen. Dis Rinder sehen gem-nnigküch jhren El¬ tern gleiche Nun ist die Sünde cm Murrer deß Todes. KE 5. Dann durch einen Menschen rst die Sündr inn die Mele kommen/ vnnd durch die Sünde der Todt. Deehalben ist der Todtein Tochter der Sündt. Wie nun die Tochter gestaltet/ also ist auch jhr Murrer, was hak dann der Tode für em Gestallt ? Schaw an einen tobten Lörper/ so wirst du es sehen. Welche Gestallt «st häßli¬ cher / welcher Geruch ist giffciger / welcher Gestanck ist pestklentzischer/ als eines Todten Leibs/ welcher nvrcc- »ich Tag vnbegeaben gelegen. Iederrnan scheuhet sich vor jhmz niemande magchn anschawen/Eiu strnckenden codcen Hundt kau man ehe gcd«!den / als ein todten mit GestanckvnndWürmcir angefülren Lech, Ist nun die Tochter / nämblich der Todt / so häßlich / vrel schcvtzU- wer vnnd erschröckenUchcr »st die Mutter/ nämblich die Sünde/ auß welcher der Todt herfürkommen. Wre es ri. Paulus arrzcrget Mit diesen Worten : Lcijienäium xeccari öio». Der Sünde Solde/ ist der Tode. Ist derhaiben die Tochter/ das ist / der Tode / scheutzlich/ so ist viel häßlicher die Mutter/das «st die Sünde/ welche den Tode geboren / vnnd sicht also eins dem andern gleich. Ja die Sünde ist also beschaffen/ daß wir derselben vns selber schämen müssen. Ikemikocles etn Ha>xdc/ pfleget jhme sel- ' her odlluioncm die Vergessenheit zu wünschen / niche zwar die Vergessenheit aller ding / sonder allein der fetti¬ gen/ so er schändlich begangen har. Dann es thar jhme wehe / vnd schmeryer fhne / wann er sich seiner begang¬ nen Sünden erinnerte / vnd kundt ohne Betrübnuß sei¬ nes Gemöths / sich seiner löblichen Thareen mchr er- frewen/wann jhme die Gedancken seines vbelzvgebrach - ren Lebens darzwischen kamen. D wie rhur es manchem so wehe / daß er inn seiner Iugendr Leichtfertig gelebt/ den Leuchen Ergernuß geben / seiner Obrigkeit wider¬ strebt / die Leuth betrogen / verletzt / verschmerzt/ ver¬ logen / vnd in Vnglüch gebracht k wie gerne sehe er/ daß alle seine Mißhandlungen mit der Vergessenheit be¬ graben „ Klösterlichen Zungksrawen. 4^ graben legen / damrt er in seinem Gewissen desto rhüwi- Lex se^n möchte. Selig stunde derhalben dre Rloster- Irrngkfrawc« / so sieb zeitlich in das Rlosterleben bege¬ ben / vnd solcher bösen Thatken nickt bewust se^n / dar¬ ob sie sich sckämLN dörssen. Zum Andern / wirdt der r Mensch durch die Todtsüttdk blrndt/ vnnd verleurt allen Geistlichen Schatz. Als der Engel deß HErren zu dem blinden Tobia gesprochen: Lreudt sey mit dir allezeit/ /. hae er zur 2lrrkwort geben/ ^Vas fürLreudr kan ich haben / der ich in der Linsternvß sitze / vnd st he nicht das Lieche deß Fimmels. Durch welche Wort er hae wollen anze-cgen / wie ein armes eilendes Ding es se^ / wann der Mensch seines Gesichts beraubet ist. Derowe^ gen pfleget man zusprechen r Ern blinder Mann/crn arm er Mann. Vlun ist es vmb die leibliche Blindtheik besagkermassen ein ellendrs Ding / aber vrel ersckröckli- ckerrstdie Blrndrheit der Seel/ veßGemüchs/deß Ver¬ standes/ durch welche wir von dem Weg der Warheit/ vnd von derStraßderewigenSeligkeit verhindert/vnd in die Gruebendeß Höllischen Fewers gestürtzet werden. Der'Weg der Gottlosen/ spricht dre Schrissc/ ist ver- finstert/sie wissen nickt/wohin sie fallen. Vnnd zu- gleicher weiß/ wiedie Lisch inn den LAetzen sickverwick- len / vnnd in den Räuschen steckende / ihnen selber nicht heissen können / Also ist be>'den vcrblcndten Sündern alle Hülss verlohren / wo ihnen GDtt mir seiner Gnade nicht entgegen kompt. Von dieser Blmdcheitdeß jnnev- lichenMenschens / thue Meldung der Prophet Sophs- Mas/vnnd spricht: Sie seyn hcrumb gangen wie die Blinden / darumb / daß sie wider den gesündiget haben. Zum Dritten / werden in« dem z. Menschen durch die Sunde alle Tvgendcrn geschwächt/ vnd verleuhre der Mensch die Rrassc/ zu allen GOccwol- gefeUlgcn wercken. wann man von einem rodten Leib den Balsa,»/ -der Myrrhen hmweg nimbc/ so facht der Lerb gleich an zustincken/ Also gehcs/ wann der Balsam Göttlicher Gnaden von dem Menschen gen-ßstn wirbt/ N rq so , Vom Stande der so ist ein solcher Sünder ein Grewel vor G V TT / dann ' . durch dis Sünde verwrrckek man die Genadk GOtkes. was gemamschäffk/saZk Paulus/bat dis Gerechtig¬ keit mit der boßheit/ vn dz liecht mit der finsternuß, Go ist auch der Glaub gleichsamb getödtek/wie der Apo- Jacobus bezeugt/ da er shrichk : kiäcs line operidus morrua eK: Der Glaub ohne die werck / ist rodt. Dbcr das «st die Hoffnung derSvnder auch nichts werth/ Die Hoffnung / sagt die Sckrrffk/ der Gottlosen/ wirdt zergehn. Was dann die Liebe DOottes belangt/ F Zs-rn kan sticke neben der Sünd nicht bestehen. Dann/das ist die ^tebc GLrres/ sageIshannes/ daß wir halten seine Gebote, wie Helt aber der die Gebort GOtkes / so wider dieselbe handletvnd sündiget:' Inn summa/alle gute Tugendcen werden durch dreSündtgeschwecher/ vnnd wirdk der Mensch dermassen an der See! verwun¬ det / vnd so Rraffcloß/ daß er nicht recht glauben/ hof¬ fen/ lieben/ vnnd andere gute Tugendten/ durch welch« er zur Seligkeit befördert werbt/ vbenkan. Ernkran- cker Mensch ist alßdann am schwächsten/ wann er seiner selber nickt mehr empfindet. Also hars em maümng mir der Dwanckheic der Seel/ welcke Dranckhcit alßdan zunr geästen ist / wann der Mensch die Sünde nicht mehr er¬ kennet/ hat «richt Rew vnnd Laib/ v»mb ist aller Tugen- «k* den durch die Sünden beranbek. Aum Vterdren / «st die Todksundt GOTT dem HEeren auffs höchst zuwider/ vnnd ist ein Todr sünder / so lang er nicht Bueß thuk/ irrn höchster VngnadcGOttes/ wreesdieSchriffcanzaige/ spricht: Der Gottloß vnnd sein Gottlostgkeit seynbeyde von G2tk verhasste. Item fprrchk Spracht Allerhöchste hasste die Günderwnd ist nickt vn- brllick» Dann dieMisstthat ist desto schwerer / jefür- treffircker die Person «st / wider welche man sundlger. klon ist GOrees Wüvdmkeir vnendklick / also ist auch die Todrsündc/ so wider fie begangen wirdk/vnendeltch/ derhalben würdig deß Zorn GOtkes / vnd dcf Höllischen LewkpS. 6allielmus?LriiisuÜL sagt: Die T-dtsÜndt sex> ein . " ' Geist- Klösterlichen Zuttgkfrawett. 4S Geistliche Verräeherey / diewerl der Mensch davdurch strnem Röntg widerstrebt / vnd gibt den Schlussel seiner versprochnenTrew/ nämblich d«e See!/ seinem Feinde/ dem er sich also vndterglbc / vnnd vndterchänig mache. Zum ändern/ Die Todtsündk ist / sagt er weitter/ ein MatnaydigeAberinnigkLie/diewerl der Mensch daedurch von GOrt abweicher/ vnd ergrbc sich aoss dre sireren deß Widersachers / welchem er inn dem Taussabgesagt har. Zum drikten/DieTodtsLndt ist em Gerstircher Ehebruch/ durch welche die Geel jhr Trew an GVtc bucht/ vnd hcn- ^ec sich an die Creatoren / welche sie vnordcnlrcher werß lieber Zum vterdken/Die Todcsündt ist em Drebstall/werl der Mensch dardurch dre Geel GOtv jhrem HErren ab- sirUe/ vnnd dein Lucifer zuführek. In summa/ dre Todr- si'rnvc ist ein Tode der Tugendten/cin Blrirdtheit des Ge- mürhs/etn beraubungdeß höchsten Guees/ein wcgnem- mong der Gnaden GOktes / ein Gisse deß Teusiels/ ein Thür zum Abgründe der Höllen / ein pestrleny der See¬ len / ein verlrcrung ewiger Seligkeit / ein Vrsach alles Jamers vndVbels Werl es dann ein so erscdröcklrch ding ist vmb die Sünde/ srhe / soschreyek der gerechte GOck/ vnd spricht: 2 jhr t)immet/verwundere euch/vnnd crschröcket : Dann mein Volck hat zwey Vdel be¬ gangen : Mich/ ein Brunnen deß lebendigen Was¬ sers/ Haden sie verlassen/ vnd Haden shnen zerdroch- tte Listernen graden / die kern Wasser nicht halten» Das rst/ sie haben michjhren Erschasser verlassen/ vnd sich an die Geschöpfs vnd Treacvren gchenckt / vnd sich meiner Gnaden vnwürdiggemacht. Zunr fünssren/ Der Mensch kompe durch die TodkjÜndt in den Gewalt/ Ty¬ rannei vnd Dienstbarkeit deß laydigen Garhans / er lrgk inn Stricken vnnd Banden deß HöllrschenWücherichs / vnd ist kern Augenblick sicher / wann er in Abgründe der Höll geworffen / vnnd mit dem fmmerwerenden Fewer ^wlgkirch gestrassr werd. Diß lehret der heylrg pecros: . welchen einer / sagter/ vderwunden worden/ messen Unecht ist er. V der eilenden icruimc? O derer- varmlichen Gefencknuß k Die Sünder/ sagt Paulus/ . werden Vom Staudt der werden gefangen gehalten / nach dem willen deß ^eusselö. Derhalben soll sich einer ehe schneiden / fol¬ tern / pressen vnnd mar kern lassen / ehecrein Todtsundk begehen wolce/ durch welche er gerhacet in die Flammen deß Höllischen Fewers/ da Lucifer sein Herr / 'Mörder vn Henckerist: Der "Weg der Sünder/ sagederWeift Mann Syvach/ ist mir Stainen gepftasterr: Ihr end aber scyndc die Gruebcn der Zöllen / Finstcrnuß vnnd ^)cin. Vom Todrsönder jammert der Prophet: 22. Man wirdr/ Mauwirdc jhn nicht beweinen. Äch Brueder/Ach Schwester/ man wirbt jhn nicht be¬ weinen; Er soll wie ein Esel begraben wcrden/ver- faulen / vnnd ausserhalb der Stare Jerusalem ge¬ worden/ deß Htmmelrschen Jerusalem entsetze/ werden. Derohalben haben sich Gottsförchtige LtosterInngk- frawen/ jaMennigkirch/ vor keinem Ding so heffcigzu- förchken/ als vor der Sünde / welches ein Vbel ist vber alleVbel. Fleuch die Sunde/ spricheS'srach/ als vor einer S chlangen. Vnnd damit wir vns derselben desto fleissiger enthalten / sollen wir inn allen Vcrsirchungen/ vnd sooffc wir zur Sündr angeraitzt werden/gedenckenr Daß GL^tr alle Ding siher : Daß vnser Engel ne¬ ben vns stehet: daß der Tode vns drowec: Daß die k)öll jhren Aachen gegen vns aussreist: Daß der bö¬ se Geist aussvnser ewigesVerderben wartee.wann dann die heilige Engel / vnnd dcr HErr aller Engeln/ nämblicd GOtt seiber/vnsern Wercken beiwohnen/ sol¬ len wir auffs höchst beflissen ftvn / daß wir nichts bege¬ hen/daß ihren raimsten Aiigen vngebührlich se-pn mocht. Lö / c.^. lesen von den Elephanren/ daß/ wann sie zusammen kommen/ sich Natürlicherwerß zu mehren/ sie die Men¬ schen flrhen/vnd so einer vngefähr darzukompt/sowird er vsnjnen gerödkee.So nudle vnvernüiifftige Dhrcr vor Schamb deßMenschens/sich ihres lTracurtichenWercks enthalten/ Warumb soll vns dann nicht vie« mehr die ge- « aenwerrigketr GOcres/ vnnd her he^iigrn Engeln/ von dem» Klösterlichen ZlMgkfrawcn. 4- bemBAstnntche abhalkcn . Gattes Äuge/^rgrdke Schriffc/sther alle Ding. Go spricht auch der Bönig- liche Prophet David r Wo soll ich hingehen / B GBtt ^2/r». V/. voljnem Geist/Vndwo soll ich hinstihen vor dei¬ nem Angestcht^Lühre ich gen t)imel/sobistduda/rc. Drffalles lehrec vns / daß wir die Sünden förchten / fli- hen/ vnd vns derselbe n vnserm eussersten vermögen nach/ enthalten sollen. DteWnvriddrepsslWe Frag. Warumb werden die KlosterZungk- frawen von den Bischoffen geweyhet k Eil wir/ nach der Lehr deß H. Pauli/ Nit a. genugsamd seyn / etwas zuerdencken auß vns/ als außvns selber/ sonder vns MAAHl ser vermögen vnnd gnugsambkeievon GLtt ist/ So gebühret sich / dass dieBlo- stevIungkfeawen ihren selbst aig.nen Rräffcen nicht za¬ vil zuschrerben / sonder sich der Hülff von oben herab ae- trösten. Derhalben lassen sie sich durch den Bischoss be- »eäicicren vnnd segnen / durch welche Weihung sie der Htmmelischen Brässcen mögen thailhaffctg gemache werden- In bemelter donsecranon aber/ werden folgende Sachen von dem Bischoffgehandlee. Erstlich frage der L/kswE. Bifchossdie Jungkfrawen/ob sie in ihrem hechgen Vor¬ haben verharren wollen / vnnd als sie sich dessen znthun erkläre/ betret man die Lieane^/ vndeer welcher Er Bi¬ fchossdie Iongkfrawen pflege zu segnen/mie Visen Wor¬ ten: wir bitten dich t^Err / du wollest diese deine gegenwertige Dienerin segnen / benedeyen vnd hei¬ ligen. Nach vollbrachter Litaney / spricht er ferrners. Q Es Vom Staudt der Es benedeye vnd segne euch mit vollkommentlichen feinem Geistreichen Gegen/Gokt derVatter/Goee der Sohn/ vnd Gott der hcylig Geist.Vber das/her-r ree er also: k)Err sihe an mit den Augen deitrler Ge- naden/ diese deine Dienerin / auffdaß ste das Vor¬ haben der heiligen Jungkfrawschassc/dessen ste sich/ durch dein Eingeben / vndrerfangen/ durch deinen Schutz vnverletzk bewahren mögen/ Durch Jesirm Christum deinen Sohn / welcher mit dir vnnd dem heiligen Geist lebt in ewigkeit/ Amen. Die AchtvnddreMMe Frag. Zst es recht/daß die Leuth durch die Bi¬ schoffen geweyhet vnd geseg¬ net werden r AUA S si>richt der H.paulusr Ein fegkiche Creaa WMA kur GLttes ist guk/ vnnd ist nicht zuver- werffen / so mitDancksagung empfan- gen wird/ dann sie wird geheyliget/durch das Wort GLtces/ vnnd das Gebetr. wann nun ein jedeLveatuvGOttes/ Als/Wein / Bvot/Wasser/Oel/ Balsam/ Saltz/ Palmen/ Rväueer/ Glocken/ vnd der¬ gleichen Lreatoren/ so von GOtt erschaffen / durch das Wort GVttes / vnd durch das Gebert gesegner / gehe?- liget / Vnd noch besser/ was den Gebrauch belangr/ge- macht werden/ warumb sollen die Edlisien Lrcaruren GDeces avff Erden/die Menschen/ nicht können durch das Wort GOctes/ vnd das Gebeet/ geweyhet werden? Se^n nickt die Menschen auch Lreacuren GottesSe^n ste gut/ so können sie noch besser werden/ se^n sie frsmb/ so können sie noch frömmer werden / sim sie andächtig/ f- können sie noch andächtiger werden/ se^n sie gerecht/ Klösterlichen Zungkfrawe». 5« so können sie noch gerechter werden. ()ui iuü:u5 est, iu- kiücccur Läkuc. Wer Gerecht isi/ spricht die Gchrrffk/ der werde noch Gerechter. Har die aUerhechgiste Irk^kfraw vnd Gebärerin Marin/ sampt dem heiligen Joseph/ kein bedencken gehabt/ den Segen von dem Al^ ren Simeon zuempfaken / Wieviel mehr sollen wir mir Sünden beladene Lemb 4 vnserfrewen/ wannwirvon Bischoffen/ als Dienern Gottes/ sollen gcbenedeyet vnd gesegnet werden ? Hat nicht im Gesarz der LTkatur/ der Priester deß allerhöchsten Melchiscdech/ denpaeriar- chen Abraham gebenede^et / vnnd den Gegen vber jhne geüirochen^ Hat nicht der ErtzvatkerIsaac seine zween <,/. Sohn Jacobvnnd Esav gebenedeyet Hak nicht derpaF kriarch Jacob vber seine Enicklen Ephraim vnnd Ma- nasse/ dieHändtCeeutzweißaußgesireckk / vnndjhnen den Segen gedenk Hat nicht Aaron im GesayMo^sis/- . nach Verrichtung der Opffer/ iw Brauch gehabt/ seine Hand vber das Volck avßzvstrecken / vnnd sie zu segnen ? Hat nicht Mooses als er sterben wöllen / das Israelitisch - Volck gesegnet - Lesen wir nichtgleichfalsim lTlewen Testamenr/daß vnser Erlöser Christus zu seiner Himmel-- fahre seine Apostel / Jüngern / vnnd all« so verbanden waren/mit außgestreckcen Händen geftgner r Ist es nun »m Gesay der vlaeur/ im Gesatz Mo^sis / vnd im Gesry deß heiligen Euangelis/bräocklich/hallsamb/rechtvnd gucgewesen/ die Menschen zu benede^en/zu segnen/vnd Iv weihen / so wird es auch jeyund weder böß noch vna reche se^n/ sondern ist rarhsamb / vnnd zu derSeligkeiv füreräglich / daß fromme Christen von den Bischoffen «esegner werden.Wer aber dergleichen bcnccliüioncs ead« kec vnd verachtet/ der schawe avff? daß shme nicht zustea he/was demjenigen w»derfahren/vonwelchem der proa phev schreibt: Er wolt den Segen nicht haben/ vnd erwirbt fcrkgenug vonjhme bleiben. Vnnd werden solche Leuth / so GOttes Ordnung verachten / anstatt deß Segens/den ewigen Lluech Haden / darv-rvnsGott Dl« Dom Stande der Dtt Reunvnddmsskglstc Frag. Was bedrut der Weyler / welchen die KlosterZungksrawen vom Bi - schofferrrpfangen r Ein Weib / wann stebetcet/solleinDecke/k-üle/Schlayr/ auff dem t)aupt haben / vmb der En- gel willen, wann nun die Eheweiber inn der Riechen sollen bedecket seyn / wegen der H. Engel/ wievi! mehr gebühren solche Vclr vnnd Weiler den Rlo- sterIungkfrawen/ weil sie sich stündlich mit der Goctß- Lae« a. fuchtigen Anna / der Tochter phanuelis / im Tempel finden lassen Derhalben tragen die RlosterIungksrau- wen das Vclum.die gebührendeReuerentz dem HochwövF bigen Sacramenk/ vnnd den H. Engeln / so sich.inn den Riechen befinden / vnnd das Gebekt der Glanbigen für das Angesicht GOkkes kragen/ zuerzaigen. rAachmahls /. spricht der H. Paulus r Der Mann ist das k)aupc deß Weibs. Vnnd sagt feerner / Daß die Eheweiber auff dem Haupt bedecke se>n sollen / zuranzaigung / daß sie ihren Mannern sollen vnderthänig/ vnnd in allen dingen gedultig si'ch. Wie nun die Weiber die Vela, Tücher vnd Schlager auss ihren Häuptern Vriderthänigkeit halben tragen / also empfahen die RlosterIungkfrawen den Weiler von den Bischoffen / zur anzavgung/ höchster Gehorsamb/ Gedult vnd Vnderthenigkeit / mit welcher fie Christo ihremainigen Bräutigam zugcehan vnndvn- vergeben se'sn/vnnd diß alles erweisen die Wort/ welche der Bischoffin avfflegung deß We^lers/zt/den Rloster- Jungkfrawen spricht r Jungkfraw / nim hin den hey- L L-ME. ligen Weyler / welchen du tragest ohne Marke! für den Richterstvel dess ewigen Richters / vor welchem sich biegen alle Rnye/deren so im tAmmel seyn/ de¬ ren Llöstcrltcht» Zungkfrawcn. 51 ven st» auss Erden seyn / vnnd deren so vndter der Erden seyn: Aussdaß du erkennet werdest/ daß du die Welt verachtest/ vnnd Christo Jesu warhafftig- k!i^> vnnd demürigklich/ von gründe deines f)er- tzens/ dich/als sein Braue/ ewigklichvndtergebeu habest / welcher dich vor aller Widerwereigkeir be- schüye/vnd führe dich zu dem ewrgen Leben/Amen. Daß aber dreser Gebrauch der DlosterIungkfrawen / den Weiler zuerthatlen / baldt im Anfang der Rirchen GOtkev sty gebräuchig gewest/zaigek an der Lehrer Ter- eullianns / so vor vierzehenhunderv Jahren ein Buch / <äc Velanäl! Virginibus, wie denIungkfrawcn der Weiler vbergeben werden sol!/ geschrieben hak. So ossk derhal- den die RlostevIungkfrawenjhre Velavber sich nemmens so offc sollen sie sich der Vnderthänigkeik vnd der Gedulk erinnern.Inder Gedult/spriche Christus/wcrdecjx be- L«cxn/sollen inderBirchenGoe- res erhalten/vnd darbe^ das alce Herkommen deß Llö- sterltchen Lebens/gemerckek werden« DtcZwayvndvtcrWstc Frag- Was bedcutttn dtc brinnende Wäxene Kcrtzen/ so die KlofterZungk- ft-wcn pflegen Zuopft feren r S ist nicht genug vor GDtt guts thun/ sott- der man muß auch vor allen Menschen gues thun- Dann es Horen zusammen ein gues Ge- wissen innerlich/ vnndeinlöblichsFvrbildk vnd Schein eines frommen Leben äusserlich« O.L^s. Daher sage der HErr: Ewere Lenden sollen seyn vm- gürcee / vnd brennende Liechrer in ewren k)änden. Darausssprichr der H.Gregorius r Alßdann haben wir brinnendeAertzen in tZänden/ wann wie durch vn- sere gute werck/vnstrm sechsten gvteExempel deß Liechrs geben / von welchen guten wercken der 5. t)Err redet: Alp> leuchte ewer Liecht vor den Mcrr- schen / auff daß sie sehen ewere gute werck/ vnd eh¬ ren ewern Vatter der im tZimmek ist. Durchweiche Wort derH. Gregorius/vnd ebenLhristos selber vnszn- verstehen gibt / daß die brinnende Leryen bedeuttenvn- ser gvte wevck/ durch welche wir vnferm Nechsten sol¬ len vorleuchken/ vnd zu allem guten ein gors Exempel ge¬ ben» Klösterlichen Zungkfrawen. 55 den. Vnd istniegenug/daßwirfromb/keuschvnd erbav se^nd / sonderir wir müsse» auch arbeiten / gute werck rhun / in Tugendten fortschre^ten/ nimmer nit feeren, ist nicht genug/sagt der H.Hreron^mns/daß do müssig seyest von dem Bösen/ wann du müssig bist OeEn/rA von dem Guts rhun. Ein jeder Bawm/ so kein gu¬ te Frucht dringt / wird abgehackt/ vnd in das Fewee gcworffcn. Dcrhalben sollen Gottsförchtige Jungk- frawen sich stets beficissen/ daß ste was guts rhun / vnnd nimmer nie ohne Arbeit erfunden werden/vnd dardnrch Sv guten Wercken einander eur gut Exempel geben. Darumb werden die KlosterZungkfrawen der Abtissin durch den Bischoffen prä¬ sentiert vnd angehendigt k De habendie Abtissin zubedencken / was für ein müheseliges Ambe vnndschwereVerant- wortung auss sich haben / alle diejenigen / DMMU welche andern zur Obrigkeit fürgeseyt wev- den / vnd da sie es nicht wissen/ zaigen jhnen solches an die Wort deß H.paull: Ihr jölt gehorjamb seyn ewren fürgeseyren Lbrigkeicen / als den jeni- gcn/ welche müssen Rechenschaft geben für ewr< Seelen. Müssen dann die Geistliche Obrigkeiten für die Seelen jhrer Herde Rechenschaft geben / so ist leichtlich -zuerachren / was für ein so schweres Ambt sie haben. "Mas wil ich thu n/schreiet der H^lugustinus/ ich ar-- mer Mensch/ wann ich soll Rechenschaft thun/ wegen der Seelen/so mirverrrawt seynd. Sonder¬ lich aber soll es einer Abtissin starck znhertzen gehn / wanndevBischoffjhreRlosterIungkfrawengewe^hek/ Vnd sie der Frawen Abtissin prs-senerere/ mit drsen tvor- p kenr Dom Stande der terrr Slhearrff FrawAbtissrn/ daß du bist gewey- Here Jungkfrawen G BT aaffhalcest / vnnd sie widernmb vnbesteckc jhme zustcllcst /als welche dl- für sie must Aechenschaffc geben/ vor dem Achter- siuel Christi/ ihres Bräueigambs / deß zukünffrigen Aicbrers. Werden derhalben die LlosterIungkfrawen der Abcrssm vom Bischoffpr-rstntierc/ daß sie gute Ach- rang geb / auss daß die Iungkfrawensich deß Orden- gemäß verhaken / daß siefrsmb/ erbav/keusch/Goccs- forchkig/ vnnd demütig st'-en / daß die Abcrssin sambr ihnen/ von Gott mögen belohnet werden. Dann sie/die Abtlssln/ ist nunmehr in dem Stande/ daß sie nicht allem für sich selber / sondern auch für andere ihre Micschwe- siern sorgen muß. Etn Abklssm soU vmb sovrl besser st'ch darr jhr Tonvenc/ als ein Hirt würdiger ist daii sein Viech, wann die Abtissin sich wol verhelk /so thuc es daß Lon- venc auch/ So sie aber fahrlässig ist / s> werden auch die rNltschwestern nachlässigsten. Diewerck bewegen die Levrh mehr als die Work. Die Zungen im Munde «st klei¬ ner als ein Hande/ dann GOLT «rl wenig Wort / vnnd grosse Thacen von vns haben. Wann dann einer Abtis¬ sin Stande also beschaffen / daß sie von anderer Leuch Seelen wegen Rechenschaffc geben muß/ desto wache- barer/embsiger vnd fleissiger/ soll sie ihrem Ambe nach- sitzen / wil sie anders daß Lrätttzlem der ewigen Frem¬ den nie verlieren. DtcMervndvtertzWe Frag. Warumb gibt der Bischoff den Geweyhettt» KlosterZurrgkfrarvett das Brcvirk . ^, /^r Eil psallieren / vnd die Noras der siben Tag» jAWiM zetten / beten / eins aoß den fürnemesten stu- cken / ZU welchen die LlosterIungksrawen verbunden st^nd / so gibt jhnen der Bischoff irr jhrer Weihung leyltch auch das Brevir / Klösterlichen Zungkfrawe». 54 ZN jeder insonderheit sprechend : Empfahe den Go- walt/die l^or25 in der Kirchen ZV Mtoniereu/vnnd L^o«E. Zu beten / in dem Namen Gore deß Vatters / Gott deß Sohns/vnd Gott deß heiligen Geists. Weilwiv dann jetzundk anff die Matern deß Brevirs gerachen / wollen wir zu besserer Nachrichtung etliche Fragstmk vom Gebet/ vnd den bork vanonicir verantworten» Die FünffondvkerWste Frag. tz - Was ist daß Gebe« l MMKQ Aß Gebett ist ein Belehrung von G G TT deren Dingen / jö billich seynd. Hie ist z« mercken /daß wir nie allein haben ein Seel/ sondern auch ein Leib / mit welchen beiden wir Gott vneerworffen fe^nd» Dahero geV schicht/daß wir Gott bitten auffzwe^erley weiß. Erst- lich allein mit dem Gemüeh/vnd solches Gebet wird aoff Latein genennet / menralis vrano , em innerltchs Gebet / wann wir allein mit dem Heeyen zu Gort schreien / vnnd jhme vnser Anligen furkvagen. Auff dise weiß hat gebe- tee der Prophet Mooses / als ihme vnnd dem Israeliti¬ schen Volck die Eg^prev nachex leten/ da Gort z» jhm - sprach r Was schreycst du zu mir e Da er dock allein mit dem Heerzen Gott angervffet. Auff bemeldke werß hat auch gebetet die betrübte Anna/daß Eheweib Elca- . n--/ von welcher sage die Schriffc: Sie redet in jhrsm t)eryen / man höret sie nicht. Vnd diß ist einnuy, lichs Gebet/ dann GGTT waiß wolwas wir begehren/ wann wir mir den Gedancken beten/ wann wir gleich die Kunge nirröhren. Nachmahls beten wir nrc allein mit den inrrevlichen Gedancken / sondern auch mit dem kNundt/ mit der Zungen/vnd mit vnsern Lefftzen/ mik welchen wir psallieren/ singen / Gott loben / preisen/ bitten/ anpuffen / daß ep pns kN allem guten helffe / vnd py v« Dom Stande der V-r dem Vbel bewahr. Vnd diß ist GV^T auch ein an^ genehmes Gebet/vnd wird Orauovocaliz, cmMündlkchs beten genenner. Vnd obwol Gott unsere Gedancken vn'o Begehren erkennet/wann wir gleich solche jhme durch vnstre Zungen vnd Lefftzen dereusscrlichen Sprach nicht entdecken / so ist es doch nützlich / daß wir vns in dem Gebet / auch deß Munds vnd der Red gebrauchen / auff daß wtrvns selber / vnndandere so neben vns se-^nd/ zur Andacht destomehr erwecken. Diß wegen pflegt man in der Riechen andächciglich mit laucev Stimme zu beten / schone Psalmen zu singen/ aufs daß männiglich zur AUF dacht auffgemundere vnd bewegt werde. Mein k)ertz/ sagt der psalmist / hat sich erfrewet/ vnd mein Zung ist frölich. Item/spricht der Prophet/ t)EUU/ nimmehinweg alle Boßheit/ vnnd wir wollen dir opffern die Lpffer vnser Lefftzen. wldorumb sige /s. David r B t) E RR / thue auff meine Lefftzen / vnnd mein Mundt wird verkündigen dein Lod. Zum dritten kanman beten ohne daß Gemüch/vnd allein mit dem Mundt / vnd diß Gebet gefällt Gott nie / dann eshatst: §1 men; non orar, inuanurn linAua laborac. So daßGemnth nicht becer/so arbeitet die Zung vergebenlich. Dann beten allein mikder Zungen / ohne Beystandk deß Gemüths/ ist Goct nie angenehm / wie sich dann der HERR be>? dem Propheten vber solche HÄL Schre-xer beklagt r Diß Volck ehret mich mit jhren Leffyen/ jhr t^eryaber ist ferrnevon mir. Ist dev^ halben nun zwe'ferle-s Geber/eln jnnerlichs/vnd rNündF ltchs/ welche Goct angenehm / durch welche wir pnstrAnltgen be-x Gott demHERrn pflegen anzubrlNF gen. Di« . Klösterlichen Zungkfi-awcn. 55 Die SechßvndöierWiste Frag. Mit was Geberdc» pflegen wir Katholische Khristen zu beten r Vm ersten / wann wir Christen bstten / si> r. pflegen wir an vnstre Scirn daß Lreutz zu machen / vnd sprechen: Daß walk G2TT Datter/Gohn/vnd heiliger Geist. Dar- durch wir anzaigen/ vnnd vns der grossen Guttbae erinnern / daß wir durch daß brtker Leiden vnd Sterben Christ» / auß der schweren Dienstbarkeit deß laidigen Sachans si^nderlöst worden. Nachmahls pro¬ testieren wir / mir drstr Leremon'h / vnnd bekennen öf¬ fentlich / daß wir kam Gcmainschaffc haben mir den Feinden deß Lreutzs Christi / als Juden / Harden/ Tür- cken/ Reyern/ vnnd dergleichen. Letztlich gebrauchen wir daß Lreutzzaichen/daß wrr kein Scheuch nu haben/ dem gecreutztgrenSohn Gorres / vor Freunden vnd vor Feinden/ vnerschrockenzubekennen/ vnnd mik S.j)aulo zu sprechen: Es sey ferrne von mir / daß ich mich rühme / dann allein in dem Creutz vnsers t^ERrn Zesu Christi / in welchem stehet vnser t)ail / Leben/ Vnnd Aufferstebung. Dise Leremsn^ der Lreutzma - chung/ ist je vnnd allezeie in der Lirchen Gottes gebräu- chig gewestn / vndhatjhrcnVhrsprnng vondcn heiligen Aposteln/wie solches bezeuget der heilige Basilius / so vor Awölffhundert Jahren gelebt hak. Der fürtressiiche L-, cs.27» Lehrer Tereullianns schreibt voMiertzehenhundercIah- renvondrsem Creutzzaichenalso r Go ofscwirvnsre- Tc-M/Ls.- -Ze genvndwegen/so osscwir ein-vnd außgehen/^vir O/EM/r/r legen ein R.laid oder Gch uech an/ wir waschen vns/ oder gehen zu Tisch / wir zündten ein Liecht an / oder legen vns zu Beth / wir seyen vns nider/ oder rhunwas wir wollen/so zaichenwir vnsallwegen p itz vn- Vom Standt der vnsere Stirn mir dem Zaichcn dcß heilige Treuyes. Drse hetlrge Apostolische Gewonheir / sich mit dem hei¬ ligen Lreniz zubezaichneri/ hae auch nicht verschwiegen der heilige Cyrillus/ so vor Zwöiffhundert Iah.cn also» geschrieben: Du j siest oder trmckest/ sitzest oder ste- /S/. hest/ du redest oder gehest / In Summa/in allen deinen Gescheffcen / mach daß Lrcutzzaichen. Der heilige Hieronymus vnkerweiset dieIungkfrawEusto- chium / wie sie daß heilige Lreutzmic den Händen öftrer- mahls machen soll/vnd spricht: Go offt du was rhust/ so offt du gehest/alßdann mache mir der k)andt daff /oc/?.- Creutz für dich. Irem/ schreibt er / das der Buchstab IliLu, mit welchem der Engel be>5 dem Propheten Eze¬ chiel/die klagende vnd seufftzende bezarchner/ habdaß Lreurzzaichen bedeutet / welches die Christen an ihren L.- Stirnen tragen. Der heilige Augustinus bekennet / er se^vonMueeerleiban mit dem Zaichen deß heilige Lreir- yes bezaichnee worden» VondrsemLreutzzaichenwil ich wegen der lieben körne wertter nichts vermeldcen/ west hievon vilBöcher in Truck st'snd verfertigt worden« Daß ist gewiß/ wer daß Aaichen deß heilrgö Lreutzs schenhek/ Vnd sich dessen nir gebraucht/der macht sich verdächtig/ daß er auff dcß bösen Geists stören sty- Dann diser Höl¬ lische Hund daß Lreurzauch nic leyden kan / vnnd so offo er diß Zarchen sihee / so offc gedenckek er an denHrrcen- stab Davids /nemblich/ an daß heüige Lveur;/ mit wel¬ chem siinRopff zerknirsche / vndjhme sein Goliacischev r. Hochmuth gedempffr worden. Zumandern/Wannwir Christen beten / so fallen wir zuzeiten auff vnsere Ange- L-5/- ca. siche / vnd geben Gott die Ehr» Als der aleTobias von seiner Blindtheie durch seinen Sohn erledigt worden / haben sie sich avffjhreAngesicht mdergeworffen/ vnnd den HERRM dre's stand gebenede'set. Dev H. Joannes hat gesehen die Engel auff jhr Angesicht niderfallen / vnd haben GOtk dieEhr geben. Drsev Leremsnienge¬ brauchen sich für andern Christen dre Llosterlemh/ son¬ derlich wann sieprofeß thun/vnnd gewe'shet werden/ vnd pflegendffc nnff dem Angesicht Mik äußgestrcckcen Ar- Klösterlichen Juttgkfrawett. 56 Armen ihr Geber Verrichten. Zum dritten / Wann wirr A. betten / so fakten wir aus? vnsere Rri'xe/ welches vus lehret Gore selber / da er spricht: Vor mir sollen sich liegen alle Anye. Deßgleichen lesen wir bey dem hei- ligen Paulo: Indem!7lamen Jesu sollen sich biegen alle Anyc. Von demprophete Daniel sagt dietzchrrffc: Dreymahl im^Tag bieget er seine Rnye» Derfrom- MeEsdras spricht: Ich fiel a^sf meine B.nye/vnnd hab außgestrecker meine t)änd zum t) ER R Der gewaltige Bönig Salomon ist vor dem gautzen Israelitischen Volckauff seine Bn^e gefallen. Vrrumc^ xenu in rcrram irxerat, Lc manus expanclerar in (^«lum: Er har baide Bnye aufs die Erden gesetzt/ vnd die tdänd gKft)immel außgebraicer. Der Bönig Ma- nasses / als er zo Babylon gefangen lag / da er nit krilen kundte/sondern in Banden stecket / sprach er: lucurua- Tussuruinvinculoscrrco, Lcnou poisumacrollere capur rncum, Lc non eü: relpiracio mihi; ^lunc üecko §cuua «orciismei, peccLui super mulcicuäinem srence muri§. Ich bitt gekrümbr in Eysenen Bänden/vnnd kan mein t)aubt mr arrssheben / vrrnd hab kein Ercsut- «LÄrg: lTskun biege vnnd naige ich die 2^nye meines t)ertzens / Ich hab gesündiget vber die Zahl dcß Gands im Meer. Sihe/ da discv Bönig dieLerblrche Bnve mt biegen kundte/boge er auffs wenigste die Bnye seines Heryens. Von vnserm HERRN vnd Heilande sagt die Schrtssc: Vnd er knyet nidcr / becec vnnd a» sprach: Varrer/ so du wilr/ so nimb disen Aelch von mir. Der heilige Stephanus har sein Leben aufs folgen¬ de weiß beschlossen: Er knyer nider/schryemikgros- fer Stimme / sprechende - t) E RR / setz jhnen diß nie zu einer Günd. Da der H.petrus zu Joppe die Ta¬ diča von den Todren erwecket / spricht die Histor? r Er knyee nider / betet/ wandte sich zum Leib/ vnnd sprach: Tabita/ stehe auss. Der H.pa»lus/daepvon den Vom Stande der den Ephefiern Vrlavb genommen / sage die Schrrffr r Er knyec nider / vnnd betec mit jhnen allen. Von dem H-Anehonio schreibe man/daß er niemahls anderst/ alsknyend gebotet/ vnd hab osscermahls Tag vn Nacht in immerwehrendem Gebet zubrachk/ sovri verürag die Forche der Hölle / vnd die Lieb Gottes. Der H. Apostel Bartholomaus hat seine Rn'se im Tag hundert mal/ vnd hundert mal m der Nache/gebogen/ vnnd so offc er gebetet / hac er solches ^end verrichtet. Deß herligen Apostels Jacobi Ln^e se>md so harr worden/ als der La/ melen / vmb daß er so offc darauff nider fiele/ vnd betet. Abepollonnrs hak es dem heiligen BarcholomLS nach/ geehan/ welcher auch hundert malim Tag/vnd hundert mal in der Nacht / seine Rn^e gebogen / vnd gebereet. 4» Amnvierdeen/ Wann wie Lhristen beeen/so stteckenwir auß vnsere Hand gegen GGTT/ dessen haben wir ein //. Exenipel an dem Moffe. Diser/ wann er nn Gebet seine Hand außgestrecket/vnnd zu Gipttvberfich hebet / da vberwand vnd schlug Iosue die Feind/ da er fie nider/ ließ/ward er vberwunden/ vnnd wer! jhme die Hand zu/ schwär worden / haben fie Aaronvnd Hur gehalten/ biß auffdenAbend. DaSalomon den Tempel weihet/Has ,. F/L/». er die Hand gen Himmel auffgestreckt vnd gebeeer. Es/ dras/da er beeet für dasVolE/strecheeerseineHänd 5* gen Himmel aufs. Zum fünfffen / Wann wir Christen beten/ so pflegen wir mit dem offnen Sünder / wie wir indem Evangelio lesen/ an die Brust zu schlagen / spre/ chende: B GBTT hiß gnedig mir armen Sünder. Vndwöllendardorchanzaigen/ daß wir auch so gar die wurtzei der Sünden gern wölken auß dem Herren reist fen/Dannvom t^eryen gehen auss/fagtderHERr/ die döst Gcdancken. Distr Leremonren haben wir Aleichßfälls ein Exempel in dem Evangelio Luc« / da daßVolck/ sobe^demLreutzdeß HERRN versamblev war/ sähe/ was da geschehen wäre/ schlugen fie sich stl/ 6. der an ihre Brüst. Zum sechsten/ Wann wir Christen beten/ st geschichtliches mirentblöstemHaube / darzn ynsynterweistt der H-paulus r Ein jeglicher Mann der: Klösterlichen Zungkfrawen. der da bcrcc oder weissaget mit bedecktem k)aubt/ der schendet sein k)aubc. Item sagt er: Der Mann soll das k>aubtnit bedecken /seytemal er ist Gottes Bildernd Ebre. Die Weiber aber sollen bedecke fe^n/ rvte solchs oben in derv^ennvnddre>sfflgisten Frag ist an, gczaigr worde,r. Zuni sibendeen / Wann wir Christen becen/fo kehren vnd wenden wir vns gemainiglich gegen Auffgang der Gönnen / vnd drß darumb / daß / weil die Sonn gterchsamb daß fürnemeste/ scdöneste/ vnd hcrrli- cdlste GeschöpffGocceo ist/ welches vbererisse alles Ge- stirn/ sobecen wir den Gore an/welcher die Sonnen/ vnndalleswasvmervnndobder Sonnen begriffen / er< schaffen har. Von vifem Gebranch gegen Orient zu be- den / fchrerbr der H.Augusiinus also: wann wir beten/ so wenden wirvns gegen Äuffgang der Sonnen/ Os- Nit darumb/ als wann Gott dorr wohnere / vnd her- »--o-» tearidere^ThailderWelt verlassen/ welcher allene- rec-r/»,-. halben gegenwärtig ist / sondern daß vnsere Gemü- rher erweckt werden / sich zu einerwcit vberrreffli« chen^akur zu wenden. Dann wann die Sonn ein s- herrlichs Gestirn ist / darob wir vns auffs höchst zvver- wundern haben / Wievtl höher sollen wir schälen den Maister / nemblich GVer/ so solches Werck gemache hart Daß werck/sagt man/lobt den Maister. Von difcm Gestirn der Sonnen / vnnd von dem Maister der¬ selben/ redet der weise Mann: Ein wunderbarliches Geschirr ist die Sonn / ein werck deß höchsten. Großist der s)EAA/ welcher sie erschaffen hak. wann wrr derhalben die Sonne anschawen / so werden wir durch jhr Fürtrefflichkerc anffgemundere / den feni- gen zu loben vnnd zu ^re-fsen/welcher sie erschaffen hak. Zun» achten vnd letzten / wann wir Christen becen / so S« wenden wir vns in vnstrm Gebet auch darumb gegen Auffgang der Sonnen / als gegen vnserm Vatterlandr/ deß paraderß/ auß welchem wir se^nd verstossen worden/ vnd begehren in daffelbige widerumb restirurerc vnnd er- tL s-tzk Vom Stande der fitzt zvwerden. Dises was ich schreib/lehret Damafienos LE/-««, mit Visen woreen: GQTT har daß paradciß nie ge- L6. -ie/L gen!llidergang/sondern gegen Auffgang der Son- e-/>. sN/ wie sol/ ches anzaigt der Prophet David/ mit Visen Worten r Die ^2/rv. Augen dest stynd vber die Gerechten/ vnd seine Lhren vber jhr Gebet. Derhalben / wöllen H q wüt Dom Stande der wir erhöret werden/ sollen wir beichten/vns von Sun- den enthalten/ vnd dem Gebot Gocres fleissig nachkom- 4' men. Zum vierdten/Wir müssen haben die Tugendt der Demurh / vnnd vns nicdt auff vnser Gerechtigkeit / sondern auff die Barmhertzrgkeic Gottes / verlassen. Solches Lehrer vns Christus / mit der parabol vom off¬ nen Sünder/vnd dem pharsseer. So spricht auch Gocv HÄ-e der HERR be's dem Propheten: Auff welchen wil ich mein Angesicht werffen / dann allein auffden Armen/ vnd den zerknirschten am Geist/vnnd der 25. föechcec meine Wort. Deßgleichen bezeuget es der Weise Mann: Daß Gebet dessen / der sich demüti¬ get/ wird durchrringen die wolckcn/ vnnd wird nie abgeben / biß es anstbee der aller höchste. Zum fünffeen / müssen wir in vnserm Gebet andächtig / sorg- fälcrg / vnd inbrünstig se>fn r Vermalcdeyee sty der / spricht die Schriffe/ welcher daßWerck Gottes vn- steissrg verrichtet. Zu disem Fleiß aber / Andacht vnd Sorgfältigkeit / soll vns bewegen / die grosse Maiestäk Gokees/ zu welcher wir beten/ Nachmakls /vnser gros¬ ses Anligen / vnnd dann auch / weil wir grosse Ding be¬ gehren/nembltch die ewige Seligkeit/ deren nichts grös¬ sere / noch fürrrefflichers wtv nichts haben können. 6. Zum sechsten / müssen wir beharrlich beten/niezaghaffe stM / vnnd Nachlassen / wie es der HERR anzaiger rF. Man mußallezeik beten/vnnd nimmer nicht auff- hören. Vnd der H. Paulos: Beeer ohne vnrerlaß. Zum stbendeen/ müssen wir nützliche ding begehren/ wie es der H.Ioannes anzargk: Daß Verrrawen / spricht er/haben wir zu Gort/daß er höret / was wir be¬ gehren werden/ nach seinem willen/ Aber daß ist fein Will / vnser Heiligung. Derhalben sollen wir allezeit Gort Danck sagen / wir werden gleich erhöret / oder werden nicht erhöret / Dann wir begehren offc Sa¬ chen / die vns nie nutz se>pnd/ darumb erhöret er vns nie. Zudem bitten wir offc Ding von Gore / so wir sie erlan- getett/ Klösterlichen Zungkfrawrn. 5- yeten/möchten wir stsly vnnd vdermurig werden/ wel- ches vns zu Schaden raicher. Derhalben waiß er zum besten/ was vns gurrst/ dem wir auch alles vnser beten/ rhun vnd lasten fallen harmbsetzen. Lhnstns vnser Er- loser / als er derer / sprach er zu seinem Himmelischen Vacrev: lischt mein / sondern dein Will / geschehe. ^es. So deren wir auch in dem H.Vakker Vnser: Dein Will geschehe. Als der Märterer Ciprianos dasVolck in ei¬ nem grossen Sterben ermahnet/ daß sie daß Lreuy der erschrbckenlrchenLranckheit mitGedult leiden solren/ sprach er r Wrr müssen nicht vnsernWillen/ sondern Gottes Willen thun wollen / wie vns der gelehret har täglich zv beten: Dein Will geschehe. Die Achtvndvicrßlgistc Frag. Har daß Gebet auch grosse Jusag/ Krafft vnd Würckung bty Gott dem HERRN? Rdssr Vertröstungen hat daß Gebee/welchs auß innbrSnstigem Herrzen herfür fleust/ vnd GVLL fürgerragen wird. Dann daß l. Geber vercreibec die Eeufsel / wie solches Lhnstus bezeuget/ da er spricht: Diß Ge>- schlecht der Teuffel wird nicht außgetricben / als durch Lasten/vnnd durch daß Gebet. Daß Gebet r. verlängerr daß zeitliche Leben / wie solches bezeuget die Histon deß Lünigs Ezechi« / welcher Todrkranck lag/ vnd jhme daß sterben durch den vrophsren Esaiam ver- F/. kundiger / jedoch erhielt er Fristung fernes Lebens durch daß Geber fünsslzehen Jahr. Daß Gebet verleihet den z. Sieg/wie wir dessen ein Exempel anMo'sse haben/da Lxseir //. er geberev/vnnd Iosue erlanget dieViceory. Daß Ge, der nimmee hinweg die Trawrigkeie vnd Dranckheik deß Q m Ge- Vom Stande der Gemachs. So vnter euch/sage der Apostel/semande crawrig ist / der bere mit auffrichtigem Gemükh / , vtid stnge die Psalmen. Daß Gebet erzwinget die Hinr- /ckcsL'. ca.csa. mcl zürn Regen / wie es der Apostel bezeugt / Mit dem . Exempel Heli-e / welcher durch daß Gebet die Himmel ' zum Regen beschlossen vnd eröffnet. Daß Gebet eethai- b ler die weißheik / wie G O TT zum Salomon spricht: Du hast dir begehrt Weißheik / Recht zuerrhailen. Gihe/ichhabgerhan nach deinem Begehren / vnd hab dir geben ein weises vnnd verstendiges f)ery. _ Daß Gebet gibt Rinder denen Vnfrnchtbarn / Isaac aber/ spricht die Schrrffk/ bat den t) LL R R N für sein Weib/ dann ste war Unfruchtbar / vnnd der k) E R R erhöret jhn / vnnd gab der Rebecca / daß ste Schwanger ward. Also ist von seiner Mueeer der S. Prophet Samuelerdetet worden. Daß Gebet erlediget ... von Schande/Spore/vnnd dem Tode/dessenwir zwa? Exempel haben r Eines an der keuschen Sufanna / so vnschuldiger weiß beklagt / über doch letztlich durch jhr Gebet erlediget wocken. Daß ander haben wir an der Sara / der Tochter Ragoelis / welche durch jhr Geber vor Schande behüt / vnd Nachstellung dcss döAn Feinds ist bewahret worden. Daß Gebet stillet den Zorn Goc/ /a. res/ M, e wir dessen ein Exrmpel dev kNo^seMben / welF cher gebetet / vnnd GO TT hak fein Zoni fallen lassem ko* Daß Gebet eröffnet die Himmel/ Al^Iesus gerausset ward/ spricht die Schufst / vnd betet/ ist der trimmet " - aussgethan worden. Daß Geber eröffnet daß para, a/, heiss: R R /sprach der Schächer am Treutz / bist mein inngedenck/wann du kommest in dein Reich. Vnd JEsus sprach: k)eut wirst du mit mir feyn tr» dem pnradeiß. In Summa/ Nichts ist so groß/welF ches durch daß Gebet nicht mag erhalten werden/ wie es cHZattä.ar. Christus versprochen r ÄUes was jhr bittet im Geber/ glaubet jhr/ fo werdet jbrs empfahen. Die grosse Rraffcyeß Gebers beschreibt der hoch erleuchte Lehrer/ der Klösterlichen Amgkfralvett. 6 o der heilige Chrysostomos / mir disen worren: DaßGe- O.c?^/o/?.- beeistem Schatz/ Brunn vnd Wurtzel/vnzahlba, 5 rer Gücer/grosser fürtrefflicher^üniglicher Reich- lhumb. Die Trasse deß Gebers hac außgclöschr das Lewer / bat hinderstch gehalten dieVngestlim- migkeie der Löwen: t)ae zu Ruhe gestellt die Krie¬ ge: t)ak dieVngewierer gestillee: k)ae außrrieben die Teuffel r t)at aussgethan di« Thor deß t?im- mels: t)ae zerschmettere die Bande deß Todees. Wann dann daß Geber so grosse Lrassc har / sollen wir allczeir/ vnd ohn vnrevlaß deren / wie vns solches Lhri- sius / vnd sein Apostel Paulus / gelehrer har. Dle NmnvndvrertzlWe Frag. Ob es Rathsamer sey / in der Kirchen/ oder äusser derselben/ zu beten k An kan an allen ohrren beten / wie S. Paulus sage: So wil ich nun / daß die Männer /.TUs/ö.o. beten an allen ohrten/ vnd raine f)ändr W aussheben / ohne Zorn vnd Widerwillen. Vnd David: Lobe mein Geel den f)iER« REl^l/ an allen ohrren seiner tterrschung. Also har SE/. Daniel in der LAwengruben/ Job auss einem Misihauf- /06 fen / Paulos auss dem Meer / die dre^Lnaben in dem ^5/0^» Lewrigen Ofen/ Cornelius in seinem Hauß/ vnnd andere /)E/ , mehr in vilen ohrren geberev. Aber ledoch ist es besser / ' nützlicher vnd rachfamer / in der Rirchen / als anderst- wo zu deren. Erstlich / weil die Darchen se^nd conse- ,. crierr vnd gewe^hec worden / daß man da rinn beten fsl. Dann gleich wie Salomon den Herrlichen Tempel zu Je- rufalem gewe^her / vnd Gorr mit außgespannen Armen angerussc/ daß er Tag vnd lTllachr wolle feine Augen vbev biß Hauß haben / vnd aller deren Geber erhören/ welche m s-l- Vom Staudt der in solchem Tempel beten werden. Also weihet der Bk- schoss die Rirche / vnnd derer vncev andern also r L» k) E A R / der du vnstchtdarer weiß alle Ding begreifest / erleuchte durch dein Mache deiner Wohnung dise Rirchen/aufdaß alle die/ so hie* her zu deren zusammen kommen werden / in was l^orh sic zu drrschreycn werden/ die Gutthar dei¬ ner Frostung erlangen. Irem/ derer der Btschoffan stare deß ganrzen Volcks: G 2 "T "T wöll in dtscM traust dem dösen Geist kein Platz gestatten / seine heilige Engel machen darinn wohnen/vnnd sein Segen daseldst jederzeit vder vns kommen lasten» Wann dann der Blschsst sampc demVolckin derRtrch- we>chung Gortanruffc / daß er alle / so in disem Haust deren werden / wolle erhören / wer wil zweifeln / daß solches Geber bey Gocc nrt grosse Rraffc hab wer wil in Adred stehen / daß cs nic besstr se>f in der Rirchcn / als anderstws zu deren e Sagt nrc Christus der HERR: Mein f)auß ist ein Berh-uß / Sagt nicht David: In feinem "Tempel wird jhm jederman Qloria vnnd Ehr sprechen? Se^nd nic Petrus vnd Ioainkes gangen in Tempel zu beten? Ist nie Anna em Tochter phanuelis stets im Tempel gewest / gefaster / Tag vnnd Llachrge- derer/Gott gedienert Ist mc der offne Sünder im Tem- pelerhöret/vnnd gerechrferrrger worden^ So offc ein Noch daß Israelitische Volek angestossen/so offr se-^nv stein Tempel geflohen/vnd gebetet. Der heilige Lhr^- fostomus prediger/ vnnd ermahnet dasVolckznmBir- .-^s. chen gehen/ vnd spricht: Wir können/ ßrgen ste / da- harmd auch deren. Q Mensch / du dctrcngst dich/ vnnd srrest sehr. Dann odwol du dahaimd deren kanst/ so istsdochvnmüglich/daß du dahaimd so- wol decest/ als in der Narchen. Zum andern ist es Rathsamer in der Lirchen zu deren / wegen der Gegen¬ wärtigkeit Christi in dem H Saccamcnr / welchem jeder fein Anligen kan fnrbringen/ auff dast er erhöret werde. Greg-- Klösterlichen Zungkfrawerr. 6» Gregorius v^azianzenus schreibet von seiner Schwester Gorgonia /als sie rödtlich kranck gelegen/ hab sie sich in die Lirchen für daß hochwördige Sacrament cragen lassen / daselbst Lhrrstum angeruffen/vnnd Gesundthcit erlangt Zum ducken / so! man in der Rirchen beten / wegen der Gegenwärtigkeit der Engel / durch welche wir beschürzt werden / wie es der Patriarch Jacob be¬ zeuget : Der Engel / der mich erlöst har von allem Dbel/ der segne dise Rinder. Vnnddarumb spricht der H.Ambrosius r Lasset vns bitten die heilige En^O. gel/ die vttö zum Schutz seynd gegeben worden. Ioscphus schreibet / daß / ehe der Tempel zn Jerusalem /q/ksL.- zerstöret ward/ se> enSrimmen erhöret worden / ^liZre- rrmrlünc, Lasset vns von dannen zihen. Welches die „ heiligen Engel geredt Haden / welche sich zuvor im Tem¬ pel haben finden lassen Es schrerbetauchdcrH Lhr>sso- stomus/ daß der Tisch Gottes deß Akars in der Brüchen vmbnngec se>" / mit Schaar der Engel. Daß sie auch vn- ser Gebet zu GOrr anssk ragen / zaigct an das Büchlein Tobi-e/in welchem der ringel spricht: Da du betest mir Zäher /vnd begrabrest die Todcen / vnnd verliessest dein Mittagsmahl / hab ich dein Gebet dem t)Er- ren fürgerragen. Fumvierdten/istes Rathsämevvnd 4» nützlicher / in der Buchen zu bccen / wegen der heiligen Leiber / sorn der; Aleävn vnd Brüchen begraben / ruhen» Dlse Hekirgthnmbzubesttchett / ist gebräuchig gewesen vorDre'szeheichunderr Iahren/wie es bezeugt Eusebrus: "N)ir ehren / spricht er/ die Lreundc Gottes/ vnd-wir verfügen vns zu -hren Gräbern/vnnd bitten fie als heilige Männer/ durch welcher Lürbicc wir nicht wenig gcholsscn werden. Gvegortus beeec alsozu dcm her^^Zett Thcodoro/vnd spricht - Bitte für daß Vatter- lande/bcy vnstrm k)E A A EI vnd Rünig. "wrr förcheen Trübseligkeit/B)rr besorgen vns der Gc-> fahr / Die Gc> khier / so wider vns zu kriegen be¬ dacht/ seynd nie weit von vns. Streit für vns/als R eitr Dom Staudt der rkn Cavallier/vund gebrauch dich der Freyheit säe vns / deine Miedimer zu bitten / als ein Marterer. Nlachmahls spricht er weiter r Wann dann ein grös¬ sere Lürbirt wird von notheu seyn/ so beruj^ Zu sirm- men den Chor deiner Brüder / der Märterer/ vnnd bitte mir allen zugleich: Ermahne den heiligen Pe¬ trum/ erwecke den heiligen Paulum / begleichen dött heiligen Ioannem. Der heilige Exchraem bekev also zu den H. Marterern: wir bitten/ Q jhr heilige Marterer / die jhr wegen vnstrs t)aylandrs/vnnd seiner Lieb/ die Marterwilliglich vnnd vnverdroj- sen gelitten habt / darumb jhr dann desto naher bey Gott dem seyd/ jhr wollet für vns ar¬ me /vnd in dem Unflat der tAnlässtgkcit ersunckne Sünder / Gott den k) E A A bitten / aufs daß die Gnad Christi vber vns komme. Dergleichen « Genventz der H.Väetev/ köndee ich noch vil herfür brin¬ gen/ Aber ich eyle fort, wann dann die heiligen Leiber Vor Außerwöhlten Gottes in den Aleärn / vnd in den Dir- chen ruhen / destomehr haben rvirVrsach/vnser Geber bey jhnenzuverrichten/vnd sie vmbHülssvnndLürbitk anzuruffen. Ja wir sollen mit dem Düniglichen prophe- xen David sprechen r Em Ding hab ich vom N)Errn begehret/vnddisemwil ich nachtrachten/auffdaß ich wohne in dem s)auß deß s)EArn/ alle die Tag meines Lebens. David begehret nicht Gelt vnd Gur von Gott/ sondern daß er in sememTempel wohnen / vnd ' mit besserer Ruhe jh.n dienen mache. Er war crwöhlev ein Dnnig vber Israel / Samuel Here jhn gesalbet / daß Vslck har chn angenommen / die ganrzewelc must we¬ gen seines Gewalcs ein Auganssjhne haben/ vnnd doch begehret er / daß er sich der Welt emsidlagen / vnnd in einem Wmcket seines Goctßhauß wohnen möchte. Auß welchem die DlostevIungksrawen haben zubcdencken/ in was glückjelrxen Stande sie gerakhen / daß jhme auch hrser gewaltige Siegreiche Dnnig kern bessern Scandr / Klösterlichen Zutigkfrawetr. 6- als eben sie die Rlostcrlemh haben / auff diser Welt ge- wünschet: hak/ nemblich sich stets im Tempel deß HER- REL^l finden lassen. Die FünMgiste Frag. Von wem haben ihren Dhrsprung die ttorZe Oanonicze/ welche die KlostcrZungk- frawen pflegen zu beten k OrL (ÜLnonicx, daß ist/ die Rirchengebtt A der stben Tagzeiten / durch welche man GOee lobet / Danck saget / vnnd jhne vmb Hülss anrussek/ welche auch alle Geistliche/ sowol in der Riecken zu fingen / oder äusser derselben zu beten pflegen / haben chrenvhrsprung von denH.Aposteln/ durch welche sie in der Rirchen Goe- res/durch Eingebung deß H. Geists / seynd angeordnet ^.5-^/,».' worden / wie solches bezeugen die Apostolische Sayun- gen / welche der H. Clemens / ein V^achkömbling deß H. Petri/ beschrieben / In denselbigen sprechen die Apo- stel also: Verrichtet die Gebet zu Morgen zurdrit- ren Grunde/ vnnd zur sechsten / vnd zurnevndcen/ vnnd zur Vesper zeit / vnd zur zeit der krähung der Nanen. Hie haben wir klar die borax danonicax, vnd die gewisse Stunde / in welchen man zur Apostel zeit / wie noch beyvns geschickt / das RlrchenGebeet verrichtet har. Diftr fiben Tagzeieen thun auch Meldung der hei- lige Cyprianus/der heilige Aehanafius / der heilige Am-F^ brofius/ derH. Bafilius/ der H. Hieronymus / derherli- geAugustinus / vndJoannesLassranus/derenSententz vnnd Wort hicher zuse«zen./ ich allein wegen der lieben kürize vnderlasse / Allein deß H. Benedreci iiVork will ich -5^«.- hie einsühren: Dicst S tundt/ sagt er/ last vnö vttstrn Erschaffcrn loben / zur Metkin / zur prim/ zur Tery/zur Sechst / zur Non/ zur Vesper/zur Lom- plet/ vnnd zu Nachtlast vnns auffstchen / vnserrr § R tj HERpn^-/-. Vorn Stande der t)EArn zu loben» Dieser Ertzvakterdeß Möm'chs- fiandr/ der H Benediccus / har gelebt vor Allfshunderv Iaren/ vnd hat eben sich der stben Tagzerrcen gebrauche/ welche noch heucigs Tags rn den Llöstcrn/ vnnd be>' der ganyen Priester schaffcrm Brauch se>nr / Nrmblrch/der Meccin/ derlauäe5,derprtm/der Tertz/ derSechst/der klon/der Vesper vnd Tomplek- Die LlnvndfünffWstt Frag. Wie daß die Kirchrngebet auff Den zeit deß ^ass§ vnd der Nacht ftynd außr getharlet worden k /a- ^str ^eben/ spricht Job/ ist ein R.rieg auffErden. Wie nun hre Obrisicn inn Weltlichen Kriegen jhre Tag- vnd Nachts wachten pflegen anzustellen/ damit das Lä- ger nie vberfallen werde / 2llso hat der hei¬ lige Geist in der Lirchen Goeees auch stben wacht an- gestellee / in welchen die Geistliche / an stakt deß ganyen Volcks/ sollen Tag vnd flache GOTT bitten/damit er dem bösen Geist nrt gestatte / dein LhristenlichenVolck Schadenzuthun. DiserRlrchenordnung rsterstlichein //. Figur gewesen / da Mooses durch sein Gebet / wider Amelech gestcieeen/vnd shne in die Flucht gejagt. Durch Amelech wird der böse Geist verstanden. Drsev Feinde deß Menschlichen Geschlechts / wann er einmal versagt r/. worden/ nimmer er zd sich stben noch boßhaffcigere Gei¬ ster/ auff daß er die Menschen zum Fall bringe /vnd die letzten Dmg ärger werden als die erste. Damit aber sol¬ che stbenwachtbareboßhaffce Geister shrIntent nie er¬ langen/so seynd wider ihre Arglistigkeie verordnet wor¬ den / die stben kor-e dLnonic- / oder Tagzeiken / in wel¬ chen wir Gott bitten vmbdre stbenGnaden dcß heiligen Geists / durch welche wir den stben boßhaffrigen Gei- Klösterlichen Zungkfra wen. stern mögen Widerstande rhun. Dann vnser Foin-t/ O- spricht der H. Hieronymus/ mmmer siben boßhassci- gcre Geister zu sick)/wider welche wir nicht möge» mächtig' seyn/Es sey dann/daß vns durch die siben- fällige Gnad deß t). Geists t)ü!ff erzaige-c werde. Zum andern / se^nd drstr siben Tagzeiren ein Figur ge- wesendie siben posaunenIosue/durchwelchedreGradt- mawrenzuIerichs se^nv zerschmettert wordc/Ebcn «l- so müssen deß bösen Feindes Anschlag zu Wassr gehen / wann wir fleissig die Gebot der siben Lagzcrcen vollbrin¬ gen / Vnd gleich wie Iosue sibenmaht die Arch Gorees / darin» daß Manna/ die Rmhe Aaron/ vnnd die Tafel Mo>-sis waren / mit stben Posaunen hac vmb Jericho tragen lassen/ also mußdeß TeusselsRcich/so durch Je¬ richo verstanden wird / fallen vnnd zu Grunde gehen/ durch daß Gebet / welches täglich in der RirchenGoe- tes verrichtet wird. Zum drrttten/ se^nd drsts Birchen- Gebeesein Figur gewesen/daßglelÄ) wie dreIsraelrecv mu siben völcker / nemblich den Hethiter / Gerg- sicer / Dnunonrer/ Lananiter/ Vheresicev/ Heuirer/ vnnd Ie- brrsirer Hao zustveiken gehabt / also haben wir mit den siben Todesünden (durchweiche bemeldke Völcker ver¬ standen werden) zustreikten vnnd sie zvvberwälergen/ wann wir daß Gelobte Landt deß Himmelreichs erlan¬ gen wollen. Solchen sibenköpssigen Dcachctt der siben Tsdtsündenzvvberwinden / se>-nddic 5e^>ccm borLdLno- nicL, die Gebet der siberr Tagzekt anaes!c!ltwo:beri/durch welche wir täglich strertten/ dieViceorv deßHunmeli- scheu paraderß zuerlangen. Aber wir wollen die Figu¬ ren fahren lass« / vnd halten wir fürncmblich dre Gebet der siben TagzcrtendiseeVrsachen halben. Zum ersten/ auss daß durch solche Gott geiobtvnd gepriesen werde / wegen der grossen Gnad vnnd Gütigkeit/ durchweiche er Hrmmel vnd Erd / Sonn vnd Mon / sambc dem Fir¬ mament vnd allem Gestirn / ja was in Lüssccn / auff der Erden/ vnd im Meer lebt vnd schwebt/ erschossen hak/ v md werl er drscs Göttliche wcrck in siben Tagen ver¬ richtet/ so helc die Birch Goetes discs hohen Wunder- R itz rvercks Vom Staudt der . wrrcks tägliche Gedächtnuß/ mit den stben Tagzeiten / in welchen wir jhne disev grossen Gurchaeen halben / lo- r. den / preisen / vnd Danck sagen» Zum andern/ begeht wir durch dise stben boraLdanonicas / die Gedächtnuß vtt- ferer Erlösung. Dann nachdem wir durch den Fall un¬ serer erßen Eltern auß dem paradeißdeß Wollusts auß- geschlossen / vnd Todt/ Höü/ Teusfel für Eigenrhumb haimbgefatlen / se^nd wir durch daß bircer Leiden vnd Sterben vnsers ainigen Heilands erlöste worden» Vnd wer! die grosst Gehaimbnussen vnserer Erlösung in der Nacht/ vnd zur prim/Tery/Sept/ Non/Vesper / vnd Lomplerzelt se^nd verrichtet worden / pfleget die Birch Gocces aufs die bemeldte zeit shre Gebet zuverrichcen» Dann rn der Nacht / wann wir die Metten pflegen zu halten/ lst vnsev HERRvonderHochgelobcenIungk- fvaw Marien geboren / in die welk kommen. Deßglei- chen be^ Nacht von Tobten ausserstande«. Fuder ersten Stunde/wann wirkte prim halten/ ist er zu pilaeo/ vnd von dannen zum Herode / vnnd von disem widerumb zu prlaro / geführek worden. Nachmahls in der dritten Stunde / wann wir dieTerybecen/ haben die Gottlose Juden daß Trcntzigcjhn/ Treutzige jhn/geschrien/ zu welcher Stunde er auch gegaisstlk / vnnd mit einer Bron von Dornen gemartert worden. In der sechsten Stunde /da wir die Gere beten / ist er gecreutziget wor¬ den, Inder neundeen Stunde / wann man die Non be¬ tet/ hat er auffgeben seinen Geist / ist abgestiegen zu der Höll/ vnd hat zeestörerdeßSathans Reich. AurVesper- zeic/ wann wir die Vesper beten / ist er vom Lrcutzher- . ab^enommen worden / vmb welche zeit auch er zuvor sein letztes Nachtmahl gehalten / den Jüngern die Füß gewaschen / vnnd daß Gnadenopfferdcß Newen Testa¬ ments eingesetzt vnd verrichtet. Zur zett deß Lomple- toris/ da wir die Lompler deren / ist er im Garten / da er Blut geschwitzt / von Inden gefangen / zu Hanna vnnd Ca^pha geführt / verachtet/ verspottet / vnd verlachet worden. Werl nun dem also lst/ sollen Gorrsförchkige Jungkfrawen / die Kom5 Nit allein embsig / nnt Yem Bünkglrchen Propheten Davtd / der da gcsagee r Sibert- Klösterlichen AttiMaweir. ^4 Gibenmal hab ich dir t) ERR im Lag Lobgs- sprachen /verrichten/ sondern auch die obbemeldre scho¬ tte Gehaimbnuß zuGemüth führen / daß bitter Leiden Vnnd Sterben Christi/ mit Andacht/ betrachten / vnnd wie der ganrzen Birchen Gottes einhellig sprechen r Q NEAR Lhriste/ wir deren dich an/vnndbene- deyen dich / dann durch dein heiliges Lreutz hast du 'erlöset die welk. Ehe ich aber schliesse/ sol ich auch daß vnvermeldt ntt lassen / daß die LlosterIungkfrawen / wie auch andere fromme Ördenßleuch / darunrb mitten in der Nackt jhr Gebet verrichten / «piewerl vmb drescl- bige zeit die bösen Geister zum vnrhuhigsten se> nd / vnd denen Menschen begehren Schaden zurhvn / wrl ge- sch we^ gen /daß auch die Wclcmen sche pflegen zu Nächt¬ licher weiß / zu fressen / zu sausten / zu tantzcn / vnnd vrl Dbels zu stiffcen. Werl nun andere sündigen bey der Nacht / pflegen Gsttßförchcige Ördenßleuch zu bereu / vnnd den Zorn Gottes zuverhucen / insonderheit / weil Christus selber gesagt r ViZilare, omni cempore oranre;. Wachet/ vnnd betet allezeit / auch solches mre strnem Exempcl vns gelehret/ da er Nächtlicher werl in dem Oclberg mit seinen Jüngern zu beten im Brauch gehabt. Mitten in der ^acht/ sage der Prophet David/ stund " jhr Brüder/ Seyd nüchcernvnnd wachet/dann ewer^idersa-- cher dcrTensscl gehet herumb / vnd suchet/welches er verschlinge. Die AwapvndfünffWstc Frag. Sollen die Klosttksrawkn die ssor35 O3nonrc35 in Lateinischer oder Tcudtscher Sprach verrichtend Aligemain/ vnnd stecket nicht nur in ernem Winckel der Welt / sondern sie ist Aüge- main/wie wir in dem Apostolrschen Glau- den bekennen / vnnd erstrecket stch durch die gantzeweittcWelt. Damit nun alle Völcker in Einig¬ keit deß Glaubens destömehr gegeneinander verwandt/ verbunden/vnnd verpflicht verbleiben / so ist es gut/ rachsamb / .vnd nützlich/ das die Giaubenssachen nic in vilen/ sondern allein in den Haubcsprachev / der Hebräi¬ schen/ Griechischen/ vnd Lateinischen Zungen/ verrich¬ tet werden. Zum andern / Weil vnser HERR die dre^ b'emeldke Sprachen / die Hebräische/ Griechische/ vnnd Laceittische/jhim hak lassen gefallen / mit welchen ftm Lri- Klösterlichen Zurigkfrawerr. 6 5 Tnumphtttvl / Jesus von r^azarerh / ein Rünig der Juden/solr am Stammen deß H.Creutzes geschrie- den werden/ So hae die Rirch Gottes / auß Eingebonz deß H.Geists / je vnd allzeit rm Brauch gehabt / sich im Gottßdienst diser dreien Haubksprachen zugebrauchen / . insonderheit hak die Römische Rirck dise Gewsnheik/ daß in keiner andern / als der Lateinischen Sprach / die borL Canonic« gesungen/die Gaeramenta spendierk/vnd daß Gnadenopffcr deß Newen Testaments verrichtet tverde. Fum dritten ist brllich/ daß wlrTeudrschen vns der Lateinischen Sprach / in Verrichtung deß Gottß- diensts/gebrauchen/ weil wir den Christlichen Glauben/ sowo! als andere vtlRünigreick / allein von der Latei¬ nischen Rirchen empfangen haben. Dann kein Rtrch / kein Bisthumb / ist im ganyen Teudtschlandt nie/ welche nie wcre von der Römischen Lateinischen Riechen ange¬ fangen/ fundiert/ erhebt/ vnd bestektigc worden. Zorn vierdten wissen wir / daß der H Geist ein Maister vnnd Regierer ist der Riechen Gottes. Nun/ was se^nd die werck deßH.Geists^ Fried/Lieb/vnnd Einigkeitan¬ zurichten / welches wegen er dann vom H. Paulo / em deß Frieds/ genennet wkrdr. Distv H. Geist versamblee alle Vötcker in Einigkeit deß Glaubens / daß die Christenheit durch die ganrze Welt in einerlei Sacra- ment/ einerlei Opffer/ emerlev Glauben/ vnnd einerlei Gottßdienst / durch mittels der Lateinischen Sprach/ verbleibet / vnd hat er für ein außbündigs Mittel gehal¬ ten/ daß der Gottßdienst der Römischen Rirchen allein in mehrermeldcer Lateinischer Sprach gehalten werde/ weil sie nit allein die herrlichste vnd fürcreffltckste vndev allen Sprachen ist / sondern auch vnder allen Sprachen die allergemainste / auch keine vnder der Sonnen ist / die sich so wert in Vie Welt in gemain durch alle Runigreich erstreckte. Dahero dann geschickt/ daß/ wann ein La- tholtscher Christ kömer inSpania/Italia/Franckreich/ Engelland Polen/vttgern/Indla/Iaponia/rc.so wire er eben den Gyrtßdkenst finden/ be^ welche er in seinem Vav trrlandk ist ausserzogen worden. Dise Lateinische Sprach S btndek l Vom Standt der bindet die ganye Lhristenheie zusammen / vnnd machet / das die Gcctdentalische Lande vnnd Lünigeeich in einer¬ lei Religion / vnnd in gutev Lorrespsndenrz verbleiben. Die Laeermsche Sprach mache/ daß ein Lümgreich dem andern in Religionssachen dis Hand reichee /vndmiezu- schrckung gelehrter Leueh / vnd vbersendung guter Bü¬ cher / zu auffbawong deß Glaubens / zu Hülsf kömmet« Gre mache/ daß sichern Lande mir dem andern erfrewek/ wann sie sehen / daß sie eines Glaubens se>md. Wann danndre Römische Liech sich durch die gancze Welt der Lacetnischen Sprach gebrauche- soistrcche/daßdieLlo- sterInngkfrawen in allen Landen/mit der gantzen Lhri- stsnheie/ die borar danonicas Lateinisch deren / vnnd sich in demG-ttßdienst gleichförmig verhaken / vnd wann sie gleich alle wöreev diser Sprach nicht voilkommenlich verstehen / so verstehen sie doch daß marste / vnd erholen sichin denCeudeschen Büchern/ in welchen siedlePsal¬ men / vnndandere Gebet/ verdolmetschter finden/ So werden sie auch in den wolangeordnceen Ltöstern also VMerwiesen/ daß sie wol wissen / was sie singen vnd be¬ ten/ vnd wann sie gleich nie alles verstehen / so last jhm doch GGee gefallen die Intention / daß Gemüch / daß Dorhaben / welches sie zu dem Gebet der ganzen Llp- chen Gottes accomodreren/ vnd gedencken/ daß sie eben daß begehren / vnnd bieten / was die gamze Christenheit bteeee. Dann Goee sihee ntchc an die Wort/ sondern daß Gemäeh / vnd daß Hery / welcks Goeeßförchtige Chri¬ sten zu Gott erheben /wie solches bezeuge der Lünig Da- L vid / da er spricht r Auß dem Mund der jungen Rin¬ der/vnd der saugenden/hast du dein Lob vollkom¬ men gemacht. Welche auch wider der RlosterIungk- feawen guchertztges Lateinisch psallievn reden/die ehun nichcs anders / als was die neidige Hohenpriester vnd Schriffegelehreen wider daß loben vnd frolscken der Ie- rosolimleantschen Linder geschrien / von welchen wir ^lsolesen: Daaberdie k-ohenpriester vndGchriffc- gelehrren sahen die Wunder / die Christus eher/ vnd die Rinder im Cempel schryen / Bsanna dem Sohn Da- Klösterlichen Zungkfrawen. David/ wurden sie emrüsiec/vnd sprachen zu jhmer t)örest du auch / wasdise sagen? Jesus sprach zu jhnen r Ja wo! / N>abt jhr nicht gelesen^ Ävß den, Mundc derDnmündtgen vnd Säuglingen hast du Lob angericht. Die Linder hatten nicht verstanden was sie jungen vnd schrien/ vnd doch ließ es ihm Lhristvs der HERR wol gefallen, wann also die LlosterIung- frawen gleich nie alles verstehen / was sie psallieren / si> »st doch genug jhr Intention/ Will vnd Mainung / wel¬ che sie dem Gebet vergangen Ltrchen Gottes accomo- vieren. Aber hievon wird ferrner gehandelt rn folgender Frag. Die DrcpvnndfünffWste Frag- Soll«» auch die KlosttrAmgkfrawtt» gestudierthabcne B wsl die Erkandenuß der Lateinischen Sprach / wie in vorgchörter Frag von mir lDMEH ist angezaiger worden / denLlosterIungk- frawen mt gany vnd gar von nörhen/ so ist doch rakhfamb/sehrnützlich vnndgue / daß sie in Lateinischer Sprach auffs wenigste so¬ vi! erfahren/ daß sie zimblicher masten mögen verstehen/ was sie in der Lirchen pflegen zu becen/vnnd zu singen. Fu dlser Erkandenuß ist von nöchenein gute Mlaisterin/ so die andere ire Lonveneschwestern in bemelcer Sprach/ (wle m denBlöstern.ttebranchig) vnrerweiscn kan. Ich waiß ein färnemmesLlsster/ da die FrawAbtistrn ein Exemplarischen Priester bestellt / welcher be^dem l^rla- rorio / in dem Audientzstüblein /- durch daß sine Gat¬ ter / die LlssierIungkfrawen in Lateinischer Sprach / inkurtzer ze:r dcrmassn insinuiert/ daß sie jhre Kora« (^r- »onicLs/ Lateinische Psalmen/ Lirchengesäng / vnd al- / f- ,n der H.Meß begriffen / gar wol verstanden / Sü vnd Vom Stande der vnd also goren Nutz / in Erlernung der Lateinischen Sprach/ geschafft haben / Vnnd mcrnes Erachtens hat solche Abrrsslnhicvinn recht vnd wo! gechan. Dann soll es erlaubetst^n/ (wie die Gelehrten schreiben) daßein Melclrche Person durch das AudienrzGätter die Rlostcr- w /La Iuttgkfcawcn rm singenvnndO. gelschlagen / inbevse^n der Dechantin/oder Seniorin/vnterwe^sen mag/War- umb soll es nic passerlich vnd löblich st^n / daß solche Or/ densspersonen von einem Ehrbavn/ betagten/ vnnd Ex/ emplarischen prrester/auffdie bemeldte weiß / durch ein kurrze zeit / in lin^ua larinL/ insilkuiert vnnd vnteewiestn werdend warumb sollen die Rlösterliche Iungkfrawen sich der Lateinischen Sprach nicht e'sfferig vncerfiehen / vnd solche zverlcrnen sich bemühen / da man doch vrl der Weltlichen findet/ welche derselben kündig vnd erfahren se^nd? welches wegen dann alles Lobs vrsd Ehren wür¬ digsten/ die Durchleuchtigiste Ertzkcrtzogin vnd Für/ siru/ Feaw Marra Lhrrstierna/ L.Leonora/ F.Marga- rerha/ Rünigin in Spania / F. Maria Magdalena/ F.Lonstantia / Rünigin m polen/ welche die Lateinische Sprach also gesiudtcrek / dass sie diestlbige wot reden vnd schreiben knndten/auch dre KoraZ Lanonica; auss dem La¬ teinischen Römischen Brevir pflegen zu beten. Drsev Geschickligkeit / vnd in Lateinischer Sprach Erfahren/ bett / st'snd auch gewesen/ jhre geliebte Schwestern/ Feaw Anna / Rünigin in polen / F. Larharrna Renea / FElisabetha/vnnd L.GregoriaMaximrliana/ welch« in Gote enkschlaffen / vnd der Menschlichen Mühestirg- keiten befreiet / sttzvndt mit jhrem geliebten Herrn Vac- tern / dem frommen Eryheryog Carl / hochstlrglstev Gedächtnuß/ im Himmel seiend- Hie soll ich auch nie ver¬ gessender Durchleuchrtgisten Fürstin/Fraw MariaAn- na/ Heryogin in Ba^rn / pfaltzgrässrn bc-s Rhein / der Fürst! r Durch!: Ertzheryogen Ferdinandi Gemahel/ rvelche/wie auch jhr geliebte Schwester Judith /der La¬ teinischen Sprach rreffenlrchwol erfahren / vnd glctchß- salls8celllLrium R.omLNllm mit grosser Andacht pflegen ZN beten / wie dann auch die Durchleuchtigste ihr geliebte Fran- Mutter / deß Durch!: Fürsten Hery-g Wilhelm» in Klösterlichen Zungkfrawen. <§> in Ba>vn Gemahcl / seligister Gedächtnus / auch daß Lob Gehabe / daß ste Lateinisch zterlichAeredetvnnd ge¬ schrieben/ vnd sich der Lateinischen Buchet: täglich ge¬ braucht. Wann dann solche/so hohe Fürstliche Perso¬ nen/ zu erleenrmg osscermeldter Sprach / kein Mühe vnd Arbeit nit gesparet/ so gebühret cs vilmehr den R!s- sterIungkfrawen/ allen möglichen fleiß anzuwenden / danne ste der Lateinischen Sprach erfahren se-sen. Doch ist darneben mein Matnung nit/ daß stedarumb hochge¬ lehrt se-sn / vnnd vil gestudrert haben sollen. Zwar je ge¬ lehrter eine ist / se besser es ist. Aber genug ist zhnen Sie gcschickllgkctt / daß sie daß jcnig / was in der Rirchen gesungen vnd gelesen wird / verstehen / vnd also zu meh¬ rer Andacht dacdurch aussgemundert werden.Dann wir aucn finden in den Historien / daß sich die Alten mehr der «Koreßforcht/ als vrl Studierens/ beflissen Ein heiliger Einsiedel pflegte zu sagen/er hetce nrc mehr alseinBuch/ daß hecee mchr mehr als drey Bletter / ein Rothes / ein Schwartzes/vnd em Weisses. In dem rochen studierte vnd betrachtete er daß blccer Leiden vnd Sterben Chri¬ sti: Indem fchwaryen/ den zeitlichen vnd ewigen Tode r In dem weissen / die ewige Glor?/ Fcewd/ vnnd Selig¬ keit : War daß Nit wol gestudierct e Als der H» Augusti¬ nus wargenommen/daß der H Anthonius/ sambc an¬ dern vrlen Eremite,» vnd Einsiedlen / nicht gestudierec/ sondern stch allein auss die Gottßforche begeben/vnd ein strenges Gottseliges Leben geführet / hat er geschrien/ vnd geschrieben: Die Dngctchrrcn stehen alrss/vnnd reisscn an sich den wimmel/ wir aber waltzen mir vnserer Geschickligkeit / ohne f)ertz / in Fleisch vnd Blut. Fermer schreibt er: welche von Christo dem erlernet haben / sansfcmütig vnnd de- wütig scyn/die erhalten mehr mir bccen/als mit le¬ sen vnd hören. Am jüngsten Tag/ G Mensch / wirst» nit dörssen Rechenschassc geben / wievil du gestudieret / sondern ob du wolodervbel gelebt habest. Danneswird harssen / wie S Paulus schreibet /daß ein jeglicher em- S iis pfahe Vom Stande det pfabe seyn aigncn Letbßlohn/ nachdem er gehakt delk har/er sey gut oder böß. Die VttrvndfütrfftzfMe Frag. Thun die KlostcrZungkftawen recht / daß sie den Rosenkrantz pflegen zu beten k / Eilvnser HERR vnd Heiland mit seinem heiligen Munde arißgesprochen: Man V muß allzeit beten / vnd nimmer ntk ab- H lassen. Vnd der H. Paulus: Ihrsolkohn vnterlaß beten/daranfs haben sickfrom¬ me / Gorcßförchtige Christen / jederzeit be¬ flissen der jenigen Micrel / durch welche ste zu dem emb- frgen Gebet getrieben werden/vnd be>p demseibigenfleis- sig verharren vnd bleiben möchten, Deren Mittel ist ei¬ nes/ daß wir den Rosenkrantz beten/ dardurch nur nrs Gott dem HERRN/ sondern vns selber vnser Gebet zehlen / damit wir desto bestendiger vnnd beharrlicher darinn verharren/ vnd dabe--so lang verbleiben/ brßdaß wir daß Gebet/ sowwvns fürgenommen/cButzltchvol- endee haben. Dann sodaß Gcbeczehlen nik recht were / so hette vnrechr gethan David/ der daß Gebet gezehler/ r/5. vnnd gesprochen r Sibenmahl im Tag hak jch dir E baß L^ob gesprochen. Vnrechr müstege- than habender Prophet Daniel / so sein Gcbctgezehler/ vn auffgewisss bcundk dreimal im Tag / wir die Schufst anzaigc / gebetet. Vnrechr hette geehandcr H. Apostel Bartholomaus/ der deßTages hundertmal/vnnd dcß Nachts auch so ofsc/geberee/ vnd also sem Geber gezeh- let. Vnrecht Heere gerhan der Abt Apollonius / der in solchem dem bemcldeen Apostel nachgefolgr / sein Gebet gezehler / vnd jeden Tag vnnd Nacht zwe^hundcrrmal gebötet / wie drß alles oben auch psn »nr ist vermeldee w-r- rF. Klösterlichen Amgkfrawen. worden. DerRosenkranizist ein Betbuch für die La^en/ so nir lesen können. Ikern für die finigen / so im Beth lie¬ gen/ virdzuderlTlache im finstern nie schlaffen können. Item für dre/ so vber Lande gehen / vnd in die Bücher / wegen forczihens/nik schawen können. IZcem für menig- lieh / daß man darmik Gott anbeten / vnnd dre hochge¬ lobte Jungkfraw Maria / vmb Fürbikk anruffen mog. LürnembUch aber sollen die RlosterIungkfrawen sich deß Rosenkrantzes gebrauchen / wann sie mie ihren Irans danonicis/ vnd andern Geschäfften nicht beladen se^nd. Den Rosenkeany aber pfiegk man aussdise weiß zu be¬ ten. Jeder Rssenkrantz hak 6 z. kleine (^lobuIoL / per¬ len/oder Korallen/ welche bedeuten die 6z .Jahr/welche vnser liebe Fraw/die Mutter Gottes / aoffErden geles beehar. Die fünff grössere Lorallen (zwischen welchen allezeit zehen klarne Corallen fi'end) bedeuten die fünff Wunden Christi deß H E R R r7r. Die andere zwo grosse Lorallen/ darzwischen dre>x klainere se^nd/bedeoren die Liebe gegen Gort vnd gegen dem sechsten. Das Lreurz bedeutet daß brcccr Leiden vnnd Sterben Christi. Ne? der grossen Corallcn betec man allezeir daß Vatter Vn- ser/ be^ den klarnern daß /nie ^lLNL / be^dem Lreutzlein den Apostolischen Glaube,». Vnd diß küttzlich von dem Rosenkrantz. DreFünffvndfünffWste Frag. Ob es recht sey/daß die KlosterZnngkfrawetr etliche S. Augustmum/ etliche S.Bcnedi- tium/etlicheS.Öominicum/etliche S. Frans ciftum/rc. zu ihren Patronen haben/ vnd sie anruffen? Alsch ist daß Fürgeben der finigen / so sagen dörffen/ daß die AlostevIongkfrawen Lhri- lMAEL stnm vnsernHe^landk besse^ds fitzen/vnnd die Vom Stande der die heilige Gottes/ so mit Christo se^nd/ für jhre Götter ausswersscn. Damit aber drse Sach der Billigkeit nach/ , recht verstanden werd / sol manwkssen / Erstlich / daß obwol vonS.Augusiino/ Bcnedicro/Domin,ico/Fran- cisco / vnnd andern kNannern Gottes/ vndeeschiedliche Orden zu der Ehr Gottes/vnnd Aufferbawung seiner Lirchen / ft'snd angeordnekworden/welche/Gott Lob/ zu vnsern zercen / wrverumb in grossem Auffnemmen stch befinden / so st'-nd ste doch in Glaubenssachen nicht vn- ains / sondern ste streiken alle in der streitbar« Barche« Gottes / vnderelnemObrrsten / nemblich / dem Römi- fchen Bischoss/ in Einträchtigkeit deß Glaubens. Vnd ob glerchwol solche Orden haben vnderschtedllche Regel/ Lraruca / Gebräuch/vndBlaidungen/ so haben ste doch alte/sambc den LatholischenBrschosseir/ nur ein Confe^ Lon/ ein Glauben/ ein Lehr/ vnnd einerlei Gottsdienst/ vnd thun die vnderschtedlkche Orden der Güldenen Ei¬ nigkeit Christlicher Religion so gar kein Abbruch/ daß ste dieselbe vrlmehr stercken vn bestettigen/ weil ste in Glau- benssachen alle ein Hertz vnd ein Seel haben. Derhalben die Birch Gottes/ sovit die Orde^ßleuth belange / gleich ist einem Bricgßheer/in welchem mancherlei Regiment/ Mltvnderschredlichen Lifreen/Farben / Lahnen/ vrnrd Fcldezatchen/ stch befinden / deren Brregsleuth einer¬ lei Intention/ WrUvudkNainungist/ dcmFerndtjreM besten Vermögen nach/ Abbruch zvthun. Aiso stretceeN die Ordensleuch alle zugleich/in Einhelligkeit deßGlau- bens/wlder diewelt/ daß Fleisch/den Teussel/vnd se^nd alle einemeinigen Obristen / Christo JEsu/vnd seinem Stadrhaleer / dem RömischenBapst / welchem ste Ge, horfamb zu laisten schuldig / vndcrworffen. Vnd / wie im Himmel se>ndvnderschiedlicheLhor der Engel / also seynd in der streitbar« Birchen mancherlei Orden / Be- russvnEmpter.Dcrhalbedie Birch Gottes gleich ist ei¬ nem Gareen/itt welche allerlei Gewächö/von Aosen/Li- r. lken/Negelein/vnd Violen/stch befinden. Zum ander« so! man wissen / daßdie Ordensleuth keinen andern Gott nicht haben /als allein GOLT Vattern/ Sohn/ vnnd H. Geist/ vnd stehen doch darneben nit in Abred/ daß ste mik Klösterlichen Zungsfrawen. mit der ganysn Christenheit / die hockgeiobtr Jungk- ßraw Maria/ die H-Apostek/ die H. Märterer/ wie auch shre kun^arorcx vnnd Orden ßanfänger / zu Patronen ha-» den / vnd sic vmbFürblktanrussen. Vnd solches geschi- het nicht allein von denen Ordenßleothen/ sondern auch von allen Larholischen Christen/ die wir die HeUrgen in, Hnnmel / als Freundr Gottes / ehren/ vnd täglich vmb Lstrbtct anrüsfcn/ welches in der Brechen Goeres nichts newesrst/ tondern je vnd allzeit/ solangdieLhrrstenheik stehet/gebräuchig geweferr/ wie solches auß Grund der H.Schrifsc/vnd Lehr der H.Vätter folke vnd kondte er- rvicstn werden / da ich nie zum End drscs meines wercks edlere. Aber hievon ist auch von mir in derNeunvndvier- tzrgrsten Frag was angedeuret worden». Die ScMvndfünfftzlWe Sollen die KlosterZungkstawen bey der H. Mß sich offr sinderr lassen e Leick wie vomAnfang der Welt / im Gesay der Natur/vnd im GesayMoxsts/ beson- dere 83cri6cia vnnd Opstev gewesen / durch welche die Gläubigen Gott dem HERRN/ als Erschassernaliev Ding/ diehöchste Ehr vnnd füenembsten Gottesdienst erzargt / Also hat der Sohn Gottes / für daß Gesarz deß H. Evangech / in sei¬ nem letztenAbentmahl verordnet / vnd selbst eingesetzt/ daß GnadenOpster deß Newen Testaments/ der hoch- heiligen Meß/ welche nichts anders ist / als ein Auffopf- ferung deß wahren Lelbs vnndBluts vnsers Heilandes IL8V C«ir.l8H/ vnrer den Gestallten Brods vnnd Weins /HuLob vnd Ehr devAilerhellrgisten Drevfalriga keie / zur Gedächtnuß dcß brreern Leidens vnnd Ster-» tzerrs Christi/ vnd Mtlangung aller nocrurffrigen Gaa L dkw Vom Gtandt der den vnd Gnaden. Welcher massen aber dises heiligiste Dpffer/durch die Opsser deßGesays der Natur/ vnd deß Gesays Messis / vorbedeurer / durch die Propheten verkündige / durch Christum den HER^N eingesetzt/ durch die Apostel verrichtet/ vnd in der Lirchen Gottes von Christi zeit an / biß auss vns- durch die gantze Lhri- stenheie / vom Aussgang biß zum Nidergang der Son<> nen/insmmerwehrenderVbung gehalten worden/bin ich nie bedacht / anjerzo mit mehrerm anzuzaigen / west jhr vil hievon in Teudtschev Sprach außfükrlrch geschrien Ven / Insonderheit auch darumb / daß die kürye dest Traccacletns solches Nit leiden wil. Alleinsoll ich vnver- meldet nit lassen / daß / weil wir durch drses Vpffee vst vnd mancherlei / nkk allein innerliche der Seel / sondern auch äusserliche deß Leibs/Gnaden/ Gaben/vnd Guc- rhaten empfahen / desto mehr Lieb/ Naigung/Evffer/ vn Andacht sollen Goctöförchtige RlostevIvngkfraweN darzu haben / vnnd derhalben täglich sich mit ihrem an^ dächtigenGebetdarbei finden lassen. Die Nutzbarkeit: der H-Meß zaigen an folgende Senccntz/vnd glaubwür/ dige Historien. Gregorrus Nazianzenus schreibet vor Erlsshunderc Jahren / von dtsem hochheiligen OpAr also: Durch die Lpsserungdeß Unblutigen Lpffcrs i» Christi / werden die Seelen seines heiligen Leydens EE vnd Gottheit rhailhasscig. Der H. Basilius betet in seiner!Neß also: B l^E^^/verschasse/daß dises Qpsscr dir angcnemb vnnd annemblich sty/ Chus Begnadung vnnd'Versöhnung für vnscrcSünd/ pnd deß gantzen Dolcks. Dergleichen findet man in der Meß deß H.Apostels Jacobi / vnd deß H. Lhr-ssosio- A- mi- C'crrllus Hlerosolimitanus schreibt von drsem herli- grstenOpfferalso: wir opsscrnauss Christum/der für vnsere Sünd geschlachtet worden/auss daß wir Gore vns /vnd den 'Verstorbenen /gnedig machen. Wrderumb spricht er: Wann daß Geistlich Qpsser/ vnnd daßVnblucig Gehaimbnuß verrrchkekwird/ Klösterlichen Zungkfrawetl. > « so bitten wirGQtt/ vber demVersöhnopfsek/ für deugemaiuen Frieden der Airchen / für die Ruhe der ganyen Welt / für dieRünigen/ fürRriegß- leuth/ für Freunde / fürRvancke vnnd Geplagte/ vnnd in Summa/ fürallermänniglich /ders)ülff bedarf. Dev HLHr^sostomus spricht: wiv opsscrn für die Arancken/zu Wasser vnd zu Landt / vnnd für die Frücht deß ganyen Erdbodens. Der Heilige Gregorios schreibet von einem grossen Wunderwerk/ darauß die Frucht vnnd Nurzbarkelr der Meß auch wol zuerkennen. Auss ein zeit/spricht er/ist einer Frawen O.6>As.-^- jhrMannim Brieg blieben/ vndals stevermainet erwere vmbkommen/ hat ste shme Wöchentlich ein //-.- Ambr der f).Meß lesen lassen. Als nun der Mann/ (der nik vmbkommen / sondern imLrieg gefangen ge/ wesen) nic lang hernach haimbkommen/ hat er sei¬ ner Frawen mit 'Verwunderung angezaygec/ wie shme in derGefängnuß seine Bande Wöchentlich^ an einem gewissen Tag/seyen lost worden. Äls nun die Fraw solchen Tagen nachgesunnen/ hat sie be¬ funden/ daß es eben die Tag gewesen/ an denen ste die t).Mcst jhme hat lesen lassen. f)ac nun/ sage er/ SGregsrins/ die t). Meß deß Gefangenen Leibli¬ che Bandeaussgelöst/ wievilmchr kan steausslöserr die Bande vnscrcr tdceyen? Der Ehrwürdige Beda F,. schreibt / daß ein frommer Abtei» Bruder imArieg ge- habe / Vnd wer! ervermainee/ er were in der Schlacht vmbkomnte»/ h«be er jhne vneer andern Todtengesuche/ vndals er vermainet/ er hettcshn gefunden / hac er den¬ selben Todtenhaimbführen/vnnd begraben lassen/ her¬ nach osscmahls für jhn/ als gestorbenen / Scelmestgele- sen. lTIach etlicher zeit st^ sein rechter Bruder gesunde haimbkommen / vnnd erzehlcr / wie er von Feindenge- fangen gewesen / aber mit keinen Banden können ge¬ bunden werden/ sonderlich vmb die dritte stunde deß Ta- T y ges/ Dom Standtder ges / wann die H.Meß gewöhnlich gehalten rvsrden / in der Rtrchen Gottes. Vor Zwölffhunderd Jahren hak sich zugecragen / daß avff eines Edelmanns Hof vnnd Gründe/ harren weder Viech noch Menschen mmge Ru¬ he/ für den Teuffeliscken Gespensten. Diser Edelmann schicker zum H. Augustins vmb etnpriestev / der mir sei- nem Geber die Teuffel vertreiben soll/ ?errexic vnus, schreibet der H.AvgvstittUS/ odruIir ibi Zacriiicium cor- poris (Anüi, orans c^uamum poruic, vc ceil'arer illa ve- xacio, OooP ^rocinu; miieranre, ceisauic. Es raisttS ein Priester hin / opfferer daselbst den Leib Christi / vnd berer sovil er kundee / damit die plag anffho- ren solc / vnnd alßbald Hörer sie auff/ durch Gottes Erbarmbnus. Der H> Agapetus / wie der H. Grego/ vrusschrekbt/hatlet vncev dem Ambe der H.Meß ein Lah/ men/ vnd darzu ein Stummen N^lenschen / darüber sich sederman gleich verwundere/ vnnd für Frewden wainee. Esse^nd auch vilandereWonderwerck/ so sich be'fdr/ sem versöhnopffer der H. Meß zugerragen/ von vilen andern beschrieben worden / welche ich zucrzehlen vn/ tcrlasse. Auß drsim allem aber, haben fromme Jungk- frawen zuerlernen / daß sie drsim Gnadenopffev deA Nerven Testaments desto fleissiger sollen beiwohnen. Die SrbenvndfünfftzWe . - - Frag. Sollen Vie KlosterZungkfrawen offk daß hei¬ lige Sacrameitt dcßAlears em- xfahene Je nutz vnd hailsamb es si-f / seine Sünd offk beichten/ vnnd sichdeß H.Sacramems deß MUMA Altars ehailhaffrig macken / weil rn Latein nlscker vnd TeodcsckerSprach destwegenvtl Lpgcrarlein / in öffentlichen Lpuck außgan- gen/ Klösterlichen Zungkfrawen. ->' Yen / wi! ich weder von der Beicht / noch lTriessungdists Helligisten Saceamenrs / jetzr ntc schreiben / allein haben sich die BlosterInngksrarven zuerinnern / daß sie nach Befelch deß H.Tridentinischen Lonsilg / wo nie öffcer / auffs wentgiste alle Monac einmal / drses Sacramenv empfahen sollen / auss daß sie dardurck wider alle An- stoß deß bösen Geists bewahret / vndZestercktwerVen. Die Achtvndsiinffmglste Frag. Soll man sich in der Kirchen deß Gesangs vnd der Orgel gebrauchen d S ist nutzlich/gut/löblich/vttdrathsamb/ daßmansichdee Musiča / der Orgeln vnnd posaunen in der Liechen Gottes gebrauche/ Vnd -rß zwar nichcdarumb/ auss daß vns Gottdesto besser hören mög / welchem / als einem EekennerderHertzen /^roch die wenkgiste Gedan- cken deß Menschen nie verborgen se^nd /sonder vrlmehr gebraucht mansichdeß Gesangs darumb / daß wir nicht allein vnsselber / sondern auchandere / zur Andacht er¬ wecken. Dann gleich wie die Pferd im Lrieg / durch die Trommeeen vnd Hecrpaucken/also werden die Menschen durch die klulicL zur Andacht / avssgemunderk. Es ist auch die KlußcL nlc allein im LAewen/ sondern auch im Al¬ ten Testament / gebrauchig gewesen. Der Lümgliche * Prspher David schreibet hievon also r Lobet den^/-^.^ ER mir s)arpffen/ im Psalter vonzchen Saitten/da psalliert jhme. Icem/sp.rchkee: psal liere dem N>ERR!7l in t7arpsscn / impsalcer/ vnd Stimme deß Lobs in zognen Posaunen. Wider- umb spricht er: Lobet jhn mit dem Schall der Po¬ saunen/Lobet jhn impsalter vndi^arpsscn/ Lo- Herjhn mir Pannen vndRayen/ mit Saiktenspie- T th le» Vom Stande der lcn vnndLrgeln/ Lobet jhn mit Tymbeln die wo! lauten, was nun disir Prophet durch Eingebung deß H.Geists/ gerathen vnd befohlen / daß hat er selber mit derLhaterzaigk. Dann die Archen Gottes hat er mit r.?^-rch>. /5.- Hörnern/Posaunen/ L'smbeln/ Psalter/ Harpffen/vnd . x Orgeln beglaitet. Er hat verordnet geschickte Leueh/die ' be'-dem Goktsdienst im HaußGotkes/auss allerlei In- strnmenten spielen solcen. Von der Gotteförchcigen Iu- , dith/als sie den Holofernum vberwunden/lesen wrr also r Da sang Judith dises Lobgesang dem vnnd sprach: Lahet an dem f) E RRauff den 'Trummen / singet dem tdERAlI mit Lymbalen/ singet ihm ein newes Lobgesang. So ist vnlaugbar/ daß Christus der HER^/ mit seinen Aposteln / sich deß Lobgesangs gebraucht / dann in dem Evangelto lesen HZan/r^. wirdise Work: Vnd da ste den Lobgcsang gespro¬ chen hatten / giengen ste an den Qetberg. Aedct Vncercinander / spricht Paulus/ von Psalmen / vnnd Lob/vnd Geistlichen Gesängen/ Ginger vndLob- singet dem tdERRlI in ewrem t>eryen. Lerrnev schreibet bemeldker Apostel also r Lehrer vnd vermah« neteuch selbs mirpsalmen / vndLobgesang / vnd Geistlichen Gegangen. Der H. Augustinus liesse jhme die KluiicLvnd Gesang in der Rirchen so trefflich wo! ge¬ fallen / daß er auch sich von denZähern nicht enthalten kundte/wie er dann dise Wort selber von sich schreibet: , //v. steuiinb^mniLLccLncicirruix, iuaue ionan- riz LccleliL rurevocibu; commotuxacrirer. Voce; iÜL inZuebant auribux rnei;» Lc cliguebLtur verira; rua in_. cormeum, Lc ex ea LlbuabLt inäc aikeÄux pieracis, LL currebanr lacbr^mL, Lc bene mibi erar cum eis. Ag Tendtsch: Q / wie sehr hab ich gcwainek bey deinen Lobgesängen/ durch die Stimme deiner rvolklingenden / oder süßlautenden Rirchen/ bin ich heffcig bewögt worden. Dieselben Stimmen er- » schob- Klösterlichen FunMafvett. schollen lieblich in meinen Ohren/vnnd dein Wae? hcir st oste zugleich in mein t)eey hinein/ davon die Begierd der Gottseligkeit sich in mir erhitzet^ di- Zäher besten vber die Wangen herab/vnnd es war mir wol darbey. Die Ncunvndssmfftzigiste Frag. Wie soll«» die KlostcrFungkfrawcn sich deß innerlichen Gebers ge¬ brauchen? LH hab oben angezaigt/ daß wir avstzwe^ erle>' weiß nützlich deren / ^lcinaliccr vnd Vo- «^^ÄM^L-rlirer /mitdemGemüchallem/ vnnd dann mir dem Gemürh vnd Zungen zugleich. Von, dem Geber/so mit der Zungen geschiche /v» VocaliL Orario genennet wird / Haden wrr biß Hers gehan- delc. Von dem Gebet/so shzze den Munde geschickt/ al¬ lein von Hertzen gehet / vnnd klcnraliz Orario genennev rvltd/ wölken wir leyvnd tracnere«. Aißdann aber de¬ ren wir mcnrakiccr vnd innerlicher weiß/ wann wir aller» Mit dem Heryen / vnd mit vnsern Gedancken zu GOTT schreien / jkme vnser lAorh klagen / vnd jhne vmd Hülst «neusten. Aust dise weiß har gebetet der Prophet Moo¬ ses / die fromme Fraw Anna / vnd andere Außcrwöhlte Gottes mehr / vnnd Haden jhr Anligen (wie oben von mrv angezaigt worden) Gore entdecket/ jhr Gemüth zv st-me erhebt/ vnd die Zäher ihres Heryen vor jhnie außgossen. Drsev Heryenpfeyl sollen sich dre RlssierIongkfcawe» gebrauchen / vnd ostceemai de^ Tag vnnd l^lacht / ja so gar/ so bald vnd so ost-sie vom Schlasterwachen/mil¬ dem Gemürh vnd Hertz zü Gott schreien/ rn dem Hertze» sprechend: O Gott dlß mir genedkg. O Gore erbarme dich mein. O Gott verzeihe mrr meine Sönd. E> Gore perck s . Dom Stande der Drek lm cb in allem guten. O Gott stehe mir be-s.O Gsef nimme von mir alle schädliche Begierll^kcit. O Gorc de- hüt mich für Lewer vnd für Wassr / fuvSchandr vnnd für Laster. O Gott verleihe mir em seliges Ende. G HErr/ erschaffe in mrrein reines Hery. O HERR/er» barme dich mein nach deiner grossen Barmhcrtzigkeir. HERR/siercke mich/ HERR/ wasche mich/ O HErr/ laß mich nitzuschanden werden. Hiebey ist auch wol zu mercken / daß wlrnic allein auss die bemeldce weiß / mit dem Herizen zu Gorc schreien / sondern auch neben dem Innerlichen Geber zuzeiten medrciren/ betrachten/ vnnd zu Gemüth führen sollen/ den Verdruß/ Eitelkeit / vnd rNüheseligkeit dcvIrrdischen Dingen / vnd dann auch die Liebligkeic der Himmlischen Lrcrvden. Durch wel* che Lonccm^IarioneL vnnd Betrachtungen wir zur Selig* keit disponiert vnnd befördert werden. Damic aber die RiostevIuttgkfrawen destobesser verstehen mögen/was rNeditlevenst^/ vndwieman meditieren soll/wil ich M MgendeeLragöürtzllcherklaren. Die SccMMc Frag. Auffwaswelstp^egt manz» M- ditirrerrs Editieren/vnd von einem Ding Lontemplie-- ven/istin stchselbergehen/einDing betrach- vrn/bchertzigen/zuGemüth fuhren/ vnd cr- UI kündigen / was von demselben Ding z« Hal- tense--. Wannwivmeditieren/wievnserLe- den se-s voller VnbesiändiFkeic/Trübseligkrit/Iammer/ Angst vnnd Noch / alßdannerlangen wirdurch solche rNedteacion vnd Betrachtung/ daß wirdtß zeitliche Le¬ ben nicht hoch schätzen / vnnd derhalbendesiomehrnach demewigen streben. Icem/VZann wir mrdikiern vnnd bedencken / denVnstae/Gestanck/Vngesiallt/vndAb- schewlrgkeit der Todtsündcn / alßdann entsetzen vnnd schämen wir vns/ daß wir gesündigt Haden / vnd rrach- ten» Klösterlichen Zungksrawerr. -5 denderhalben nach der Bveß / vnnd hären vns / haß wiv nie widerumd in Sünden gerarhen. Ferrners/wannwir Medicirren vnd betrachten/ dievnaußsprechliche Frewd ewiger Seligkeit/ alßdann demütigen wir vns/ biß in den Todt/auff daß wir von solcher nicht aaßgeschloffen werden. Vnd also pfleget man anch von andern dingen zu csntemplieren. Aber wie fot man die Sach angreif- fcn /wann man wil nützlich meditieren r Antwort. Wel¬ cher recht vnd wo! meditieren wl! / der foterfllrch geben- " cken/ daß der Mensch darvmb von Gott erschaffen se>x / daßerjhne/alsftinenErschasser vnd Erlöser/von gan- tzem seinem heryen liebe /jhne lobe/ ehre/preise/vnnd diene/ vnd daß demmenfchen Blaidong/ Speiß/Tranck/ vnd alle Notrorffe anderer Mainong ntr se^en verordnet worden/als daß er solchen seinen Goeeßdunst möge ver¬ richten/ vnd conseqnenrer/dieSettgkcrt erlangen. Sol¬ ches lehret vns die heilige Schnffr / da wir also lesen: Dr vkt ruuin rimebi;, öc illi soli Eruier. der- neu tdEARN sole du förchteu / vnd jhnie allein dienen. DeßgleichensprachderProphekSamuelzudem , Israelitischen Volck: Beratrer cwret^ertzcrr zu dem /.' k)EAA^l/ vnd dienet jhmeaUeiu. So har auchvn- ser HERR vnd Ha^landt zu dem bösenGeist / der jhn versuchet/gesprochen: Gehe hinweg Gathan/dann esistgeftliriehen/ Du soltanbettuGr>TT deinen k)EAAN/vnd jbme allein dienen. Daher» spricht derH.Augusttnus: Ornrua subieLla sunthommi, vr ko- rno irr subicKu; Or 0. Alle Ding seynd dem Menschen vnrcrworffen / avff dass er GÄTT vnrerworffe» vnd vnrerthänig sty. Derhalben scheinet vns Men¬ schen die lie de Sonn /es leuchten vns der Mon vnnd di« Stern / Die Element / die Erd/ das Meer/ der Lvffe / das Fewer/ geben vns die zeikiichev^ahmng/auff dag wir Gore dem HERRN dienen mögen. Derfürtreff- liche Lehrer PetrusLombardnsbes^riget diseLehr mid folgenden worren: ssomo saKu; eÜ: proprer Oeum,vr «iieruüer: Lr^lruiäuLfsÄus eliproprer liomiuermvc Vi Lomi- Vom Stande der kromini 'ieruircc, Lc ira homo poüru; ess in mecho, vr ieruirec, Sc ci leruirerur. Der Mensch ist erschaffen worden / von wegen Gottes / daß er jhme dienet: Vnd die Welt ist erschaffen worden / wegen deß Manschens/daß!ste shme dienet/Vnd ist also der Mensch in die Mitte gescyerworden/ anjfdaßer r, dienere/vnndjdme gedieneewürde. Zum andern/ welcher recht meditieren wil/ der sol solche sein jnnerli- che Loneemplakion vnnd Geistliche Betrachtung mit ei- nem demütigen Gebet/ vngefährlich avff dise weiß/ an-» sahen: O Gott der Barmhertzigkeir / dessen Maicsiäk so groß/ daß auch die gantzewclc gegen dir / einem klei- nen Wasserkröpfflern nit kan verglichen werden / erbarm nie dich meiner / der ich anff Erden vor deinem Ange/ stchk sovil als nichts/oder doch nic mehr / als ein elleirdes kleines Erdwürmblein bin / Verleihe mir dein Genad / daß ich möge meditieren / vnd innerlicher weiß betrach* ren / daß da dienet zu deiner Ehr/ vnnd zu meiner Seelen z» . Ha^l/Amen. Zum dritten/soll man nach vollbrachtem Gebet anfahen zu meditieren /vnd kan der Lontemplanv nemmen ein Sententz/ oder etliche Work auß den psal- men/auß den H. Evangelien / oder andern shrten der H.Btbel/ den Verstände deß Worts Gottes suchen/ vnd jjhms solche Lehr der H.Schriffc zu Nurz machen. Oder er mag betrachten daß bitter Leiden vnd Sterben Chri¬ st!/ seme H.fünffWonden/sein blutigen Schweiß. Oder er mag contempliern die Figuren deß Alten Testaments/ welcher massen sie in. dem Nerven Testament erfüllet: worden. Öderer mag meditieren vondcr Müheselrgkeiv diser Welk/Von der Gebrechligkeit deß Menschen/oder von andern dergleichen dingen / welche jhme das Zeitli¬ che erlaiden/vnd zu dem Ewigen auffmundtern- Oder er mag meditieren von den vier letzten Dingen deß Men- schens/oder was jhne für gut ansehen / odrrjhme sein Beichkvakterrarhen vnd vneerweisen wird. Zumvievd- ten/Wann man contemplierk hat/sol man letztlich Gotv Danck sagen / wie es die verrichte Medrricrung geben wird. Als za einem Exempel / Hast da meditiert von - dem Klösterlichen Iungksrawen. ^4 dem Leiden Christi / st> sag jhme Danck / daß er dich s- thrwrerkauffc/ vnd mit ftmem Rosenfarben Blukerlö/ see hav. Hastdumedikievk von derAbschewligkeie/Ge^ fährligkeie / vnnd häßlichen Vngestallk der Sünden / so sag Gott Danck / das er dich nic längest /^ wegen deine» Mrssethaken/mAdgrundtder Höll gestörtzer hak» Hast du meditiert vom schlechten Herkommen deß Menschen/ wie wir auß La^m vnd Erdschollen anfänglich erschaf- fen / vnd widerumbtn die Erd kommen müssen / so sm Bock Danck / daß er dich eilenden Erdknollen vor Hof¬ farth behüe/vnd mr in Stoltz/Frechheit vnd Vbermnth hak kommen lassen. Zum fünsscen / sott der L-ntem- Plank/nach beschehenee Dan cksaglmg/bedencken/ was er von Gott begehren wöil/Förncmblich aber soll er bit/ rcn/daß erjhne wött erleuchten/ aussdaß er möge er- kennen die grosse Heiligkeit / vnd vncrgrclffliche Maie- skäc Gottes / vnd entgegen sein Schwachheit vndArm- feligkeit. Er sott Gocc bitten vmb Verzeihung seiner Sünd. Er soll Gott bitten/ daß er jhme wötl erthailen / meh.ung vnd zunemmung deß Glavbens/dev Hossnung/ der Lreb/der Demuth/derReuschhclt/ derGedult- der Nüchtrigkeic. Er soll Goer bitten / daß er jhme Hülsf erzaige/ ern frommes Leben zu führen / sein Zungen zu» zähmen/ seme fünssSinn zu bewahren / gute Werck zu- vollbringen / vnd all sein Leben in der Forchk Gottes zu/ Verzehren. Vnd weil es ein sonderbare N-tturffc ist / daß wir/ nach Lehr der H. Schrrfft / die letzte Ding deß Menschen wsl betrachten / vnd zu Gemükh führen / wr> ich den RlosterIungkfrawen zu gutem/ vnd zu ihres» Nachgedencken / vondenselbigen kürtzkich handle» / vnd darmit diser meiner geringfügi¬ gen Arbeit ein Ende machen» / VomStandtder Die AiuvndstchMlste Frag. Welches seynd die letzte Ding deß ) Menschen e Je letzte Ding deß Mensche» se^nd / der AMZW Todt / daß Gericht / die Höll / vnnd daß Himmelreich. Von Visen vier letzten Dinge» deß Menschen / schreibet der Weise Mann 7. Sprach also: Q Mensch/ gedenck in allen deinen wercken deiner letzten Ding/ so wirst» ewig- lich nit sündigen. Der Todt aber / daß Gericht / dis ewige Pein / vnddaßHimmelreich/werden NouMm-r bominir, die letzte Ding deß Menschen darumb genen- nek/ daß sie vnter allen denen dingen/ sodem Menschen widerfahren mögen / die letzte se^nd. Dann durch den Todt / nimmst daß Leben der Menschen ein End. ^lor§ vlrimL lineL verum. Den letzten Tantz hat der Lobt« Auff solchen folgt daß grawlamevnderschröcklrcheGe- richt Gottes / wie Paulus bezeuget: Es ist allen Men, schenavfferlegk einmal zu sterben/ vnd nach disem daß Gericht. Nach dem Gericht aber/bleibt die Höll vn Himlische Seligkeit in ewigkeit-Wcr nun drse letzte Ding deß Menschen in frischer Gedächtnuß Helt/der wird sich vor Sünden vnd Lastern hören / die Indische Ding ver¬ achten/ vnd sich gany vnd gar auff die Hrmmelische be¬ geben- Widerdiejenigeaber/ so solcheletzte Ding nicht betrachten / klaget mitSchmeryen der grosse Prophet Vn/MMooses / vnd spricht: wolr G Q L T / sie weren so witzig vnd verständig / daß sie die letzte zukünfftige Ding thettn fürsehen. Als wolke er mic dem andern iÄs-rrntt. Propheten sprechen r Deßhalben ist im Wust ver¬ wüst rvorden die gantze Welt/ dann memandt den- ckec den Sachen nach von Nertzen. Daß ist / Ma» findet KlösterttchtyZrrtrg5ftawen. »5 , stndet wo! Leuth / die stch weder Todt / Höll/ noch Ge- t! richc nicht schrecken lasson/dörsfen wo!auch daß Gespött daraus «reiben /vnd wann sie gleich zuweilen durch dast zeitliche Abletben jhres Gesellen erschrecken vnnd erkar- kern/ so wehret doch solcher Schreck nie lang. Gieseynd gleich wie die Schwein / welche / wann man eines auß ihnen abstichk / zusammen lauffen/ vnnd ein geoßGe- schräg haben / so bald aber dasSchrvein rode lige / hav auch jhr ForchevndGeschray ein End» Diß abeewür« cket be^ den Welckindernderböst Geist/der ihnen stets bist gegenwärtige zeitliche Ding einbohree / vud sie von den zokünffcigen / als wann sie noch weit von jhnen «ve¬ ren / abhele / vnd also von der Beraieung zum Sterben verhindert. Aber es mache es der gemarne pöfel wie er wolle / so sollen doch fromme Christen die letzte Ding deK Menschen / wie vns die Schrisse ermahnet / jederzeit vor Augen zuhaben / vnnd wo! zubeheryigen / nicvntee- lassen/ vnd gedencken/ daßvns daraussstehe vnsev Se¬ ligkeit. Wnrvmb follen wir hierinn nicht wacht bare» se>n / als im HSostr bawen / Gele jamblen / vnnd im Pracht leben/ insonderheit/ weil seiner Abforderung auß dlser Wele/keinerkein Augenblick nicht sicher ist r Ge- dencke frommer Christ / wievilder jungen sterben / ehe sie zu einem rechten Alcev kommen. Wre bald erkranckt ein Mensch / verlebterdieRed/sinckec nrder /vnd wird vom Todt vbere^ler e wo ist aber bey solcher Vberey- lung allzeit Rew vnd Layd/ fogähling verhanden e Wie wird der in seiner letzten Noch dem bösen Geist Wider- standt thun / welches er in seiner Ledszeik verachtetk wie wilder im letzten Lampss bestehen / vnd den Sieg erhalten / so am Leib vnnd Gemüth gany Lrasscloß ltgt^ Disem Vnraeh fürzvkommen / wollen wir die ' vier letzte Ding betrachten/vnd von je¬ dem insonderheit hand- len. I. Kswx».- s- Vom Stande der Die AwayvndsecMWe Frag. Was haben die KlostcrZungkftawm von demTodtzumedttterenk - Vm ersten/ haben wie zvbetrachten / hast wir dem Tode vnterworffen se^nd / wegen der Sund vnserer ersten Eltern/ wie solches anzaigek der Heilige Paulus / da er spricht: Gleich wie durch einen Menschen die Sünd ist kommen in diewelc/vnd durch die Sünb der Tode / vnd ist also der Todt vbcr alle Menschen durchauß gangen / in welchem sie alle gesündiget Haden. Widerumb sagter: 8cipcn6iun^pc<7c2ti mor§. Der Lohn der Sünd/ist der Todr. Wann derhalben vnsere erste Eltern nie gessmdigt hetten / weren wir dem Todt nie vnterworffen. Drse Lehr bestetetgc ferrners die H.Schrrffc / welche also spricht r Auß !7kcyd deß Teuf- fels / ist der Todt in die Welt kommen. Dann disev fchalckhaffcige Feindt/ der laidige Sathan / als er gest,- hen -daßderNlenfck vnsierblich st'ch würde/da er in den Geboeten Gottes würde verharren / vnd daß er in Hin»F mel solce erhebt werden / auß welchem Lucifer / sambo feinem Anhang/verstossen / hak er Adam vnnd Evam durchdie Schlang/ auß lauter Neyd/ zumLal! gebracht/ dahero dann allesVnglück deß tNenschltche Gelchlechts den Anfang gehabt / vnd hak Adam die Stimme Gotte- Hören müssen: Du bist Staub / vnnd solt widerumb zu Staubwcrden. Fum andern sollen wirwissen/daß der Todt nichts anders ist/als ein beraubung dists sterbe Kchen Lebens- vnd aller deren Ding/ so disem zergenglr-- chen Leben vnterworffen se^nd. Dcrhalden ein codcev kNensch hat weder Leben noch Seel / ersthek nichts / cp höret nichts / er renchk nichts / er schmecket nichts / ev verstehet nichts/vnd empfindet nichts- Fermer verlast Klösterliche« Futtgkfrawett. er Freunde vnd Feinde/ Haab vnd Gut / Gele / Silber/ Gold/Edelgestetn/Haußvnd Hof/vnd alles was er hac/ darneben er auch von manniglick wird verlassen/ dann jedermann fleucht von jhm/ ja man förckt sich vor jhme/ als wie vor einem Gespenst» Man eylee mie jhme Mn Grab / vnnd wird in die Erd den Wurmen zur Speiß / verscharret. Man wirffc jhne vncer die stinckende Beirr/ pnd wird verzehrt durch Seanck/vnd durch die Würmb/ also/ daß nichts vbrtgs bleibe/ als allein Bein vnd Aschs/ be^ welchem man auch mc erkennen kan/ welcher Rünig oder Ra^ser/Fürst oder Herr/ Cardinal oder Bischoff/ Reich oder Arm/ Juncker oder Gaißhirk/ gewesen sty. JaderrodteLelbrstsoerschröcklichvnndgrewlichanzu- sehen / daß die lebendige ihre Nasen / als vor einem stttt- ckcndemAß/zustopffen/ die Augen verhöben/vnd ge- schwindedarvsn tauffen/ damit sie das scheutzliche vnnd abschervliche Gchawspicl ntk ansehen dörffen. Derhal- den haben vorzeiten die Halden sovrl weg vnnd Mittel erdache/dise grosse Vngestallt weit von dem Gesicht der Menschen abzuschaffen. Dann etliche haben der abge- florbnen Leiber ins Meergeworffen / etliche habens der» Hunden zufressen geben / etliche haben sie zu j)ulffcr vnd , Aschen im Fewcr verbrenne / Wir Christen «wer vergra- ben/ie vncer die Erden / damre das crawrige Spcctaeul diS^lugen der Lebendigennicht erschrecke/ noch der böse Geruch dengematnenLufftnic vergrffce/darauß die ab- schewliche pesirlentz/ vnd andere schädliche Beanckhci- ten/ erfolgen möchten, was dann die Verlassensckaffe deß abgestorbenen Mensckens belanget / wird diesclbrge gar bald verzucker/vnd offc entzogen/ ehe der Leib recht erkaltet. Vnd wann einer gleich vii Gelt vnnd Gut zu¬ sammen scharret / so muß er es dock letztlich fahren las¬ sen. Der vnavßbleibendte Tode nimmek alles hinweg. 'Wann der Reiche/ säget David/wird entschkaffcn/ wird er nie alles mic sich nemmen/vnnd wird auch sein Glory nir mit jhme hinunter sreygen. In Sum¬ ma/ vncer dem Thor seines Abzugs / muß er es alles ver¬ bleiben lassen/der Lhorwäreeldiftr Welk last shm nickes hin- Dom Stande der htnauß / es bleibet alles hinder ihm/ Es haist/mie einem /-K /. Work zu reden/ wie der fromme Job spacht: Nackend dintch auß meiner Mutter Leid kommen/ nackend zeuch ich widernmb dorthin. Vnd wie pavlus saget r Mjp Haden nichts in dise Welt bracht / so ist daß auch sonder zweyffek/ dass wir nichts darvon drin¬ gen werden. Ein thorichrer Mensch ist der / so r>i! sambler / vnd waiß darneben/ daß man es jhme alles wi- derumb/ vnter dem Thor feines Wegzihens / nemmen wird. Der Sinnreiche Seneca schreibe hievon garwar- haffrtg / vnd spricht r was verwunderst dich/ vnnd entsetzest dich vder die Aetchrhumd distrwelt^ Ein weltlicher Pracht ist es. Disc Ding werden nur ge¬ zeigt/vnd nicht besessen/ vnd in dem stedemMeM schengcfallcn/ da verschwinden fie. Da Mensch / der du in einer Seade wohnest/ zehke die Häuser/ vnd be¬ trachte / wievik Herren vndInnwohner em jedes Hauss nur jnnerhaldzwainyig oder dre-ssslgIahrn gehabt hab. In Suma/ der Mensch muß alles verlassen/vnd rst eini¬ ge Bestendigkeie nie in dtser Welt/ vnnd muß täglich ei- x nev dem andern weichen vnd Platz raumen. Aum dritten haben wie zu meditieren/ daß nrennigkch sterben muß/ niemandsisi anßgenommen/ drsen Ra'xcnmussjedermaN rantzen/ sterben rst vnser höchste vnd leyce Schantz/ me- mandk kan dem Todt entrinnen/ dises Eilends ist nie^ mande befreyet. Dann nach beschehenerVberrrettvng deß ersten Menschen 2ldams/ ist er sambt der gantzeri posterteeeindieSrraffdesszeietichenvndewVen Todes gefallen / dardurch wir alle worden st^nd/wie Paulus sagt / R-inderdess Zorns. Dann Gorr der H E RR hatte demAdamgedrohee/vnd gesprochen r Auss allem fdoltzdcssparadciscs jss/Aber vomf)o!y der wist sLnheitdessGutenvndBösen/soltdu nieessen/dann an weichem Tag dn darvon wrrdest essen / wirst du dessTodrcs sterben. V7un wolan/Adam hat von dem verbottenen Hcltz geffen/ vnd dardurch chme/vndallen seinen Klösterlichen Zungkfrawen. feinen Nachkömblrngcn / den Tobt auff den Hals gela¬ den Dadcro hac für den Lodr keiner kem Fke>-bness. Dev Todr forchtct sich weder vor Bantzer noch vor Harnisch/ , weder vor Spiessen/noch vor Gchlachrschwerdrcr/Nie- mand ist so hoch/dem er verschone /er lige menniglich auff dem Halft, wir sterben alle/sprichtdie Schuffr/ vnd verstiessen wie die Wasser in die Erden/die nik wider kommen. Deßgleichen schreibt der Weise kNann: Also gebet es/ s>eur Aünig/ morgen Todt / vnnd so der Mensch stirbec/ so erbet er Schlangen/Thier vnd würmb. Vnd widerumb sagt er: ^rewe dich nit/ daß dein Fcindr stirbt/ gedencke daß wir auch ster¬ ben/ vnnd nicht wölken vnscrenFeinden zur Frewd werden» Es spricht avck der Prophet David: wo ist ^6/n. der Mensch / der da lebet / vnd sehe nicht den Todt^ Ja der Todt steiget vns gar zuden Fenstern hinein / wie der Prophet sagt / vnd kommet vns ins Havß / vnd brin- ger vmb junges vnd altes/reich vnd arm/klein vnd gross/ Niemand istshme zu weiß/ vn niemand ist shme zu mäch¬ tig. OonrrL morri5 Imperium, Qullum ess remeäiun,. wider dess Todts Gewalt htkffr lauter nichts/kein Gra- ben ist so weit / der Tode springt darüber / kein Vestong ist so starck / er kommet hinein / kein Schloss ist so hoch/ er vbersteigt ce/ Niemand ist shme zu gescheyd/zo ge¬ schwind/ zu starck/rc. Der Gelehrte/ saget der weise Mann: stirbt sowolals derVngelehrte. Er erinnert auch menniglich dess Sterbsiündleins / da er spricht : ^libi beri, ribi boäie. Gestern war es an mir / k)cut ist es an die. Der tapffere Held Iosue ruffet daß ganye Israel für sich/ vnd spricht zu ihnen: Sehet/ Ich gehe ' heuc den Weg aller Welt/ daß ist/ Ich sterbe heut. Dise wort hak auch gebrauchr vor seinem Ende derLü, nrg David/ der den Todt glrtchßfalls nennet/ Viam vm- uersx rerrL, Ein weg/ den alle Menschen / vnd die Zantze Welk/ gehenmuß» Da ist keinAdweg da ist kein X NedM, - Vom Smttdt Htr - klebenstrasssn / durch drsen Strudel muß menniglich S-nA. passieren. Dev Patriarch Enos dat gelebt 905-. Jahr/ vnd ist gestorben. Sechhatgelebtg-r.Iahr/vndlstge, e^/r's. storben. Adam hat gelebt 9 z 0. Jahr / vnd ist gestorben. i7!sehat gelebt ppo.Iahr / VNd ist gestorben. Jared hak gelebt 96r..Iahr/vnnd lst gestorbem Marhusalemhav gelebt 9ö9.Iahr/vnd ist gestorben. Also st'snd gestorben der stavčne Samson/ der grosse Goliath/ der sct ö ie Ab- solon / der weise Salomon / der erleuchte Plato / der Sinnreiche Aristoteles / der beredte Licers / der reiche Lra-sus/ der grosse Monarcha Alexander Magnus/Ste 4» sc^ndalle hindurch. Zum vierdcen / haben wir vns zu ermncrn/ daß der Todt zwar gewiß / wie lerzund arme, z ngv worden/ die Stund aber vnnd der Tag vngewrß je'fnd. DergerechceIobsagt: DcstMcnschen Tage seynd kury / die Zahl meiner Monaten stehet bey dir/ du hast sein Ziel gesetzt/ daß werden sie nir ober, gehen. Da haben wir/ daß kein Mensch warst/ auffwie . vkl Monat er sein Leben erstrecken vnd in welchem Nls, nac deß Jahrs er sein Geist aussgcben werd / allein GOtk warst es. Das Buch Salomoms / LcclesiaKcs genenner/ spricht r Der Mensch warst sein Ende nicht/ sondern Wie die Lisch gefangen werden'mit einem Angel / vnnd wie die ^ögel gefangen werden mit einem Strick/ also werden auch die Menschen gefangen zur bösen zeit/wann stc schnell ober sie fallt. Distr Mcnschenfahcr/diser Vogehäger / drstr Fischer/ist dvv Todt/ dem die Fssch vnd Vögel/ das ist/dre Menschen/ Vttversehens anberssen/ vnndoffc m einem schnips/ den Tödtlrchen Angel hinab schlucken. Anhmc dich nicht/ schreibt Salomon/ deß morgenden Lags /*dann du warst nicht / was der nachkommende Tag gebehrcu werde, ^cmoicir, guicl seru; vesper sccum ferac. Vn, ser H E R vnnd Heiland vergleicht den Todt einem Dieb/ welcher in ein Haust nicht ernschlercher / wann dev Haustherr wachen thuk / sondern wann er mameč/ jeder, man schlaffe/ ja alßdann kömm-r er gi renm/ wann man Klösterlichen Zuirskfrawen. s seiner «'m weniglsten nicke gedenckc. Es gibe vnser lieber HERT^vnd He'slarrd em Gletcknuß von einem Reichen/ der jhm nie nur auffvil Tag / sondern auch avff vil ^ahr zu leben/ein vergebenlicke Hoffnung gemacht: Dann er sprach zy seiner Seelen/ Liebe Seel/ du baff ein grossen Vorrach auff vil Jahr/bad nur Rübe/ jß/ trrnck/Vnd lebe wol. Aber Gore sprach zu jhm r D« !^arr/drse !7?acht wird man dein Seel von dir ho¬ len. Diser reiche Mann ist einige Nacht seines Leben» nie sicher gewesen / ob er jhme gleichwol von langem Le¬ ben bar erawmen lasten. Wievrl Exempel haben wir in der H.Schrissc von gählickem Lobt? Se^nd nir die So- domirer mit Schwefel vnnd Peck gählingssnvberfallen/ vnd verbrenne worden ? Hae nir die Erd den Daehon vnd Abiron meiner schnelle verschluckt? Istntt Absolon vm 7/, versehenlichen an einem Bawm erhänget? Abel von sei, nem Bruder geeodket? Amasa vndAbner entleibt? Der , Hohepriester Eli vom Sessel zerfallen ? Jezabel zum . '° Lenster außgeworssen ? Der Mensch waiß nicht / wann vnd wie er sterben wird. KIMe moäi I.ecki, miserv5 mors vna saciALr. Es ist wsl nur ein Lode / aber er har rausenterla'- weg vnnd weiß / die Leuth vmbzubrtngen. Wir wohnen in einem bawfälligem Hauß / keiner warst wann es einfallt. Alles Fleisch ist sterblich. Der Mensch fallt vmb gar liederlich / ossc durch einen rauhen wind/ offc durch einen einigen Lronck/ offk durch ein vergiss/ ren Lusss / ossr durch ein Ap-stenra / ossc durch den Schlag / ossc durch ein Laeharren / offc durch die ab/ schewiicke Lranckheitder Pesttlentz/Wrlgesckweigen/ wievrl Menschen durch das Lewer/ durchs Waster/vnd durch das Sckwerdc hinweg gezuckt werden. Der heili¬ ge Hieronymus pflegt gar schon vnd lustig von Trähern Zksrxrs zu schreiben / welcher ein mächtiges Heer vnnd Rrtegsvolck/zu Wasser vnd Lande geführec. Er hatte Srbenzehenmal hundercLaosenk Mann zaLveß / vnnd vberdieAcktzigLairsenkzuRoß. Nun begab es sich/als -> er auffeinzeik zu Abidon sein ganrzes Heer vbersahe sien- geeran jnnrglichzuwattren / rn Betrachtung / daß vbex » X ü bun- , . vom Stande der hundert Jahren deren keiner mehr leben vndv-rhandeN sevn würde. Sihe/sprach er/ ist das nie ein mächtig ^)olck? 'wobleibenstevber hundert Iahr^ Als ob er sagen wolk/Vber ctlich wenig Jahr sollen Zsol nikvil mehr vorhanden vnd im Leben seyn. Hterausf saget der bemeldte H. Hieronymus also: ^Vann wir möchten einer solchen k)öhe stehen/ da man die ganye 'Melcvbersehen köndte/ sowolceich anzaigen/ die einfallung vnd Veränderung der Welt. Ich wolce »nie Fingern zaigen/wie ein ^olck vom andern/vnd ein Reich vom andern / ist zerknischec worden. Da würden wir sehen/ wie etliche gepeinigcc/ die andern gerödrct/etliche von'wasterstüjsen verschlucket/die andere zur Dienstbarkeit gezogen werden. tdie Helt mantdochzeic/ an einem andern Qhrc Heuler vnnd wainec man. Da werden erliche geboren / so darge- gen andcrstwo etliche sterben. Die seyndvberstüsjtg reich/ die andere gehen betteln / Also / daß nit allein das kdeer ^crxis/sondern alle Menschen die jetzt le- ben/in kuryem nit mehr seynwerden. DerH-Angu- stinvs spricht: Scyndwir nir schwächer / als wann wirGläsere weren^Dann obwol ein Glaß schwach ist / dannoch bleibet es lang / wann es fleissig ver¬ wahret wird / welches doch dem Menschen nir wi¬ derfahret. Auß disem allem haben wir die Vngewißheir der letzten Hinfahrt- Daß wir sterben müssen / ist gewiß/ Aufs welchen Tag vnnd Stund/ vnnd an was Ohrt wir sterben werden/rstvns nit bewust. Gwtß ist der Todt / vngwiß der Tag/ Die Stundt auch niemandt wissen mag/ Drumb fürcht du Gott/ vnd denck darbey/ Daß MStund« die letzte sey. 5 Zum fünffcen sollen wir beerächten / daß dre^erle'- Vrsachenie^nd/daß der Lauffvnsers Lebens vns so kury von Gott ist verordnet vnd angesiellc w-rden. 1- Die er- Klösterlichen Zutigkfrawen. ste »st/ daß wir nit wie die Alken im Gesayder Natur/ in die Siben/ Act)k/ vnd !7seunhundevt Jahr / lebten / vnd alsodestomchr sündigten / vnnd grosse Sreastverdlene- tcn. Dann mancher wird desto bälder abgcfordeee / da¬ mit er nie werde verdammet/wie cs die Schriffr anzaigt: Der GL>TT gcfällr/der ist jhm lieb: Er hac jhne/ da er vncer denen Sündern gelebt / hinweg genom¬ men: Er ist schnell hinweg gezuckt worden / auss daß die Boßheic seinen Verstände nicht verkehrece/ vnd daß sein Seel durch k)euchlereynicht betrogen wurde. L. Die ander Vrsäch der küeye vnsers Lebens / ist/ daß Gott nicht wil / daß wir der Müheseligkeit disev Welt sollen vnrerworsten styn / sondern einest auß discm Thal der Zäher erlediget werden / wie solches der Pro¬ phet David zu m^hrmahlen mit seufsyen begehret hak r Lühre/sagver/ meineSeelauß dem R.ercker/auff^z/^ daß ich lobe deinen kramen. Item/spricht er: Wehe mir/daß sich mein Hiebleiben vnnd Wahlfahrt ver¬ längere har. z. Dre dritte Vrsach der körye vnsers Le¬ bens/ ist vnser Seligmacher Lhrisius der HERR / wel¬ cher haben wil / dass wir bald sollen zu jhme kommen. Dann also spricht er r OcliriX ine« cum bommum. Mein ^ust ist bey den Bindern der Menschen» Daß er auch vns gern be-x sich haben wölle/zaigee er noch ' kiärlicher an/daeralso spricht r Ich wil wlderumb r^ kommen/vnd euch zu mir sclbs nemmen. Vnd zwar/' wann er vns nit lieb Heeke/ so würde ervon unsertwegen nie vom hohen Himmel kommen se>n/Er wür de auch niv von vnsert wegen gclidten/vnd den Todt außgestanden haben. Aber er ist dem menschlichen Geschlecht nie we¬ niger/als der Vatter seinem verlohrnen Sohn / entge¬ gen gelausten / avst daß wrr mochten erlöst / werden/ vnd be^ jhme in Ewigkeit leben. Zum sechsten 6, haben wir zubetrachren / daß der Todt gut ist/ denGu- ren/vnd böß ist/den Bösen. Daß er den Frommen hail- samb vnd nutz se?/ zaigr an derP^l^si/ da er also klin- Vom StaM dcr get: wie köstlich ist der Todt seiner heiligen vor dem h LL A R Daß er entgegen den Gottlosen schädlich se'f / bezeugt bemeldter Prophet David mit die le" worten: Der !iu5 8^crarc8/ se^n/ gab er zur Antwort/ er wolce im Leben lieber Lra.sus / im Scer/ den aber/lieber Socrare; /fe-sn. Mit difem gab er zuver/ flehen / daß der Srande der Frommen nach discm Leben flltg se^/vnd daßdie Goktlostnnach dem Todt dem Teu/ fel vberliesferk werden. Der reiche Prasser im Evangs/ lio / wird von seinem scheinbarlichen Lisch in die Höll ge/ flörrzc/ der arme Lazarus aber/ ward auß dem stinckcn/ den Wust derArmoch / mir den Englischen Händen / in die Schoß Abrah- getragemDerhalven Haden die Gott/ losen etn FalckenTode/ die Frommen aber ein Hennen/ Todt- Go tangder FalckimLeben ist/ da ehret man jhN zu Hof/ man gibe jhm zufrcssen vollauff/ man rregr jhN auss den Händen/ man streichelt jhn/man khirntzer jhn/ Wanner aber verreckt/ sowirffcman jhnauffdcnMifl hinauß. Entgegen/so lang die Henn lebt/so muß sie sich anff dem Mist behelffen/ verlenrerste aber daßLeben/ vnd wird abgestochen / so rregr man sie dem Fürsten in einer Srlberen Schissd auff dre Tafel. Also kommen di? Frommen durch den Tode in den Himmel / die Goeclo/ ssnilber mdst Holl/ ynd ,fl/ wir einem Wort zuvevmel/ Klösttrllcheir Zuirgkfrawcif. s a den/ der Todt em Hencker der Bösen / vnnd der Höchsts Lohn der Frommen. Zum sibendten/haben wir vns m ir. MeditrevungdeßTodrs zuerinnern/ daß/weil wir seiner: Ankunffe Pen» stunde versichert se^nd / daß wir vns zeit- lich zu demstlbigen sollen beraiten/vmrVflc.siig/bey ge/ sundtem Leib / in daß Merck rrchkctt / was wir rn dem Todtbceh wolcen / daß wirs zuvor gethan hetten- ))or deinem 6kerben / sagt die Schufst / ebne'was recht kst/dann bey den Todrerr darsf man kein Nahrung suchen. Deßgleichen sagtvnstrHE RR: Wandler weil shr daß Liecht habt. Ferrier spricht er: Ewre rs. Lenden sollen vmbgürrek siyn / vnnd brennende Liechcer in ewrcn Landen/vnd jhr solc gleich seyn den Menschen / die da warcen aufs ihren s)Errn/ wann er austbrechen wird von der Niochzeit/ ausf daß/ wann er kämmet vnd anklopfset/ sie shme bald aussrhun: Selig seynd dieRnecht/ die dcrk)Err/ wann er kommet/ wachent findet. Daß wrrvnstv Hail wörcken / zeitlich Buß chun/ vnnd vns täglich ausf gute Merck begeben sollen/ ehe vns die lAachr vbere^le/ lehret der heilige Gregorius m.t drstn worrcnr DcrÄll mächtige Gorc erhöret osfc in der Wkderwerrigkcit deßjenigen Gebet nit/ welcher in guter Auhe seine Gebort verachten rbut. Derhalden ist cs ein gany gefährliche Sach/ die Besserung vnscrs Lcbens/blß aufs den letzten Achcm verschieben / wie solches auch der hei¬ lige Augustinus lehret mit Visen Worten r Der Sünder O- wird auch aufs dise weiß gestrafft/daß er in seiner letzten stundt sein selber vergist/welcher GOTT deß / da er gelebt / nie ist ingedenck gewesen. DtserVrsachenhalben/sollen wie vnser Belehrung nie aufs den lAochknopfs sparen/ sondern v«s zvdistrvns gewissenvnd vnvermeidenlrchen Megfah't zeitlich schi^ cken. Zum achten vnnd letzten / baden wir z» concem^ s« plieren vndzvgedcikckcii/ daß/ weil dieBerattun^ zum L. IoE Dom Stande dee Todt/ vnsauffs höchste vonnöchen / düs? wir vns avss folgende weiß beraicen können. Erstlich/ soUenwirem frommes/ Gottsförchkiges Leben führen / vnd den Ge¬ boten G-ttes fleissig nachkommen / darzu vns Christus ermahnet/mir dssen worren: Wilc du zum Leben ein- gehen/so halt die Gebote. Vberdaßschre^erzusedeM MenschendikSchrtssc/vnd spricht: OeclinLL malo, L5 f-c bonü. Grebe ab von dem Bosen/vnd rhu Guts. Derhalben/ wöllen wir ein gucs End errarchen / so müfi» fen wir vns der Sünden enthalten / die Gebote Gocces vor Augen haben/vnd vns gncer Tugendeen vnd heiligen wercken / weil wir noch gesund se>xnd / befleissen. Zum andern/dienet zu der Beraicung deß Todrs garviel/daß tägliche Lxamen Lon5ciennX,daß ist/daß wir Morgends VN Abends was wenigist / wo Nicht länger / ein viertel oder halbe stundt/vnserGewissen erforschen/vnd vns selbs fcagen/wiewirvns denverstrichnenTag/oder vlache/ verhalten. Befindet sich / daß wie die zeit nr allem gu/. rem vollbracht/alßdann sollen wir Gott dem HEBRn/ wegen der erehailcen Gnad / daß wir nic in Sünden ge/ fallen / Danck sagen. Haben wir aber gesündigt/sollen wirvnsere Exceß anffmercken/vnnd nachmahls solche hem Priester belchcen. Dann/so wir/ sage der H.Io/ Hannes/ beichten vnd bekennen vnsere Sünd /so ist GL»TT gerrew / daß er vns diesttbige verzeyhe. Zum dritten / ,st sehr fürkreglich zu dev Beraitung deß Todts / die Gedächenvß deß Todts. Der hscherleuchte Lehrer S.Hieron>'mus schreibe znHeliodoro/vnd andern also: ?Iaroni5senrenriLessomnem iäpienrium viram,. //r- nwöicacionelii esse rnorrix. Deß platonis Mainung ist drse/ daß der weisen. Leuth ganzes Leben / ein Betrachtung deßTodes sey. Dise platonische/ vnnd gantz Christliche Philosophen / hakchmegefallen lassen/ vnd sich der Gedachtnuß der Seerbligketc beflrssen / der vLa- Bönig Philippus Macedo/ deß grossen Alexandu Vak/ . ., ter / welcher hatte einen gewissen / von sich bestellten/ EdlenBnaben / der muste täglich / wann er M-rgends vom. Klösterlichen Fungkfrawt». r» vom Schlaff auffstundt / ZV fhme sprechen: Philippe, Lomo cs. ^.ünig Philippe / du Kist ein Mensch, Saladinus / der em gewaltiger Potentat vnnd Rünig /-«/. war / vb^rgantzAsta/Siria/vnndEgipeen/ ließjhme allezeitauffder Rarse/vndimLäger/seinen Sterbkittel an einem langen Spreß vortragen/ vndaußeuffen/ das / ' /' ' vnd nit mehr/bringt der mächtig Rönig Saladinus dar- von/ auß allem seinem Raub/ Beuth/vttd Reichthumb. /- /i^e- Zu Lonstaritinopel pflegte man vor Jahren demRaistr m seiner Krönung etliche kleine Marmelflamlein / von mancherlei Farben / sörzutragen/ daß er darauß lökre /. erwehlen/von welcher Sort vnnd Färb feinGrabsolce gemacht werden. Es ist auch bei den Römischen fern diser Brauch gewesen/ daß/ wann einer derselbigen pflegte Triumph zu halten/ musteeinBaiserlicherHof- ' diener hrnder jhme zu mehrmahln schreien r Keipiee poli re, h o m i ne m m einen.ro cc. B tapfer sthaw hrnder- sich / gedenck dass dneinMensth bist. DieEgiptier^^.^, hatten imBrauch/ daß in ihren pancketen vnnd Mahk- ' Zeiten einer pflegte die Brldnuß deß Todkes herumbzn tragen / vnd jeden zv stgen : In tiunc incuens, pocr öc vdleÄL re. Disen schawan/ trinck vnd eelvstigodich darinnen. EtlicheHaidnische?!nloiöxbi /welche man , Lraclimanes-nettnet/hattenbLi ihren Häusern offne Grä¬ ber/damit/wann ste außoder eingiengen /ste allzeit dae^ bey stch ihres sterbens erinderten. Haben nvn daß die Haiden geehan/ vnd die Betrachtung deß Todts für die höchste?KiIoLj)KiL/vnd höchste Weißheit gehalten/wie- vt! mehr sollen wir Lhristen durch die Gedächtnuff vnst- rer Seerbligketk vns zum Tode beraiten/ damirwir von der FrewdewigerSeligkeir nitaußgeschlossen werden e Deehalben ist diser ein rechtem LhrDlvchep ?bilo5opKus/ vnd wetser Mann / welcher den Todt allzeit vor Augen hae/vnd stch derzoMrnffeigendinsserinderr. Von dtlev sehe nützlichen philoic>j>b>r vnnd Werßheit redet der Lecke- Llticur / da er spricht: ^.leliux cK ire aä ciomum «MLMäck äoinum conuiui). Eö ist bester m emAlag- Dock Staudt d«r ' b«»ß/a!sli,ein t?auß der Gasterey flch verfügen, wavumb ist es besser / den warnenden vnd klagenden in Todksnökhen/als den frölichen in den panckcten be^wo- nen - Darumbist es bester: Dann be's denen sterbenden Menschenerinderen wirvns deß allgemainenEnds / sd Dbev menntglich gehet / vnd werden dardutch von Sün- den abgehalten / vnd was wir an den jenigen sehen/ so in Todtsnöthenligen/ daß sollen wir aussvns deuten/vnd gedencken / daß dergleichen vns auch werd widerfahren. D.A/e/s-r.'äa kacile oonccmnir omniL, c^ui scmpcr co^irar se eÜc mo- ricurum_>. Es verachtet leichrlich einer alle Ding / sagt der H. Hieronymus / welcher gedencket / daß er sterben muß. Deß Todts Gedächenuß leschet in einem Augenblick gantz vnnd gar auß die Liebe / so wie zu der Welt tragen. Dann weil die Tropffen Wasser ein Scain hol machen/so ist noch vilmehr zuvermurhen/ daß die vilfältige Erinderung vnd Betrachtung deß Todes/ vn- ser Leben bessern werde. GOct klaidec vnsern Vattern Adam mir Häuten von verstorbenen Thieren/ damit er deß Sententzs vnd Vrehails inngedenckwcrs/ dardurch erwögen der Sünden zuin Todr wäre verdammet wor¬ den. Selig ist derhalben/der deß Morgcnds gcdenckerr / er werde den Abende nie erleben/ vnd der des Abends ge- denckee / er werde den Morgen ntche erratchen- Dann wann wir den Außgang Menschliches Lebens stets vor Augen haben / werden wir desto leichter / bälder / vnnd besser vns zum Todt schicken/wie solches lehret der heili- O. /» ge Gregorius/mirdistnWorten: ()ui8 coniiclerarDualis crir in morre, sem^erpauiclus crir in operarione : nlbil c^uo6cranilc,2ppecit: cunÄis vitL prLcelütX deiläeri^s conrraclicic: Lrc^ue in oculi8 suis conäicoris vluir. Wel¬ cher betrachtet/ wer erwerben wird in dem Todt/ der förchk stch in allem seinemThmrr Arches begehrt er/was zergehet/ Er wibersagk allen Begierdten deß vorigen Lebens / vnnd lebt in den Augen seines Erschassers. Disee Mainong »st auch der H. Hreron>'- mus/vnndspricht: Nichts hrlfft dir so vast zu der HieA-rK/E. ' ' . , Mäst Klösterlichen ZüttgkfrRvett. r s Mässigkeit in allen dingen / als die Betrachtung drses kuryen vnnd vngewissen Lebens: Durhuest rvasdu wilt/ so betracht den Todt. wir lesen in Lcrir R.iruLlibuL,Kc>m2M5/ daß/wannman einen Bapstkronev/ alßdann pflegt em Viaconur vor jme em Flachs oder Hanff anzuznndten/vnd schreiet dre'xmahl mit lauter Skimmer karcr sanÄe^üerraniir AÜoria munäi. fAtiligerVat- ter/also zergehet die f)errligkeit drserwclt. Dife Leremon^ ist ein schöne Ermahnung / daß der Römische Bischoff sich seines Glücks vnd Hochheie nit vbernem- me/ sondern feines Todts/ vnd feiner Seelen Hail innge- denck se^. Der fürreeffliche vnd heilige Patriarch vnnd Ertzbischoff zu Alexandria / loannes Lleemosmarius ge- nandc/ hacjhmeein Grab zvrichcen/aber doch/ solang er gelebt/nie vollenden lassen/vnd Verordnung gethan/ daß seiner Laplän einer / so ossc er pflegte daß Ambe der H.Meß zuverrichten /jhmeanzaigre/ vnd sagte/er solle daß Grab außmachen vnd vollenden lassen/ dann er wisse mt/wann der Tode herzu schleiche. welches der H.pa- rrtavch allein darumb also angestellet / damit er seiner Skerbstvndnit vergesse/ vnd die Gedächtnuß deß Todts jederzeit im Gemvch Heere, warvmbk <)uiL nikiil reuocac bominem a peccato, ^uemLämoäurn morrir coAitario. Dann nichts/ sage der H.Augustinus/Helt den Menschen fo starck ab von Sünden / als die Betrachtung deß Todes. In dem Rlosser zuGöß ha¬ ben die LlosteeIungkfrawen auff einem Alcav jhres Thors / da sie täglich die singen/ ein grosse vier- rckete Tafel / in deren kNicee seynd die LcrL KcÜ^uicedeß H.Mavriessvnd nebenzu hevumbauchandereHailehünH eingefast/vnd mit einem braiten/viereckeeen vnd durch- fichergen Glaß verwahret. So offc nun eine dev Rloster- Iungkfrawen daselbst / durch den zeitlichen Todt/ auß distmJammerthal sol abgeforderr werden / dagesche- hengemainiglichauffbemeldtesGlaß/wann die Feawen zur tNecrenzert im Thor se>snd/ drey Streich/ durch wel¬ ches Zeichen sie erindert werden /daß/ wann gleich kein« L Ä V»te» Dom Standt der DNker ihnen kranck/ jedocheine derseibigen in einer kür- tze sterben werd / welches wegen dann die DlosterFrawe stch destomehr ynverzogenlich / durch Beicht vnd Lom- munisn/ zum Todt beraiten/ so baldt solches anklopffett an das Glaß sich hat vernemmen vnd Horen lassen. Dar- außabzvnemmen/ daß Gott dem HERRN diser an- dächtige Convent sonders wo! muß befohlen se^n / well er sie durch solches anklopsfen bey dem HeUthumb deß H. MauritH / sie deß Todrs erindeven/ vnd also zur Veral¬ tung zum sterben/ermahnenläst. Daß dle Betrachtung deß Todts zu einem seligen Ende sehr dienstlich fe^/ har auch vns Christus vnser HERR mir seinem selbst aignen Exempel gelehrer / da er vor seinem birrern Leiden vnnd Sterben / sich deß Todts gar -sfr erinderr. Gehet/ sa- geter/wir gehen hinausfgen Jerusalem/vnnd es wird alles vollendet/was geschrieben durch die Pro¬ pheten von deß Menschen Sohn: Dann er wird vberankwortec werden den k)aiden/ vnd wird ver¬ spottet/vnd geschmähet/vnd verspeyeewerden/vnd sie werden shn gaisieln/ vnd rödten. Deßgleichen re- /-E/. detevvon seinem Todt/mitdisenwsrten: Wie Moyses in der wüsten die Schlange erhöhet hat / also mu ß deß MenschenSohnerhöhet werden/aujf daß ein jeglicher/der an jhn glauber/nichr verlohren werde/ sondern hab daß ewige Aeben. In Summa/ die Ge- dachknnßvn Einbildung deß Todts füllet den Menschen an mir allen guten Tngendtcn/vnd beraiter jhne zu einem seligen Ende. Gedcncke / B Mensch / saget der weiss Mann/ deine letzte ding/ so wirft du ewiglich nit sün¬ digen. Zum vicrdten/diemtzuBeraitung deß Todts/ ein demütiges vnd andächtiges Gebctk / dann wir GOtt offc bitten sollen /daß wir vns zum Todt recht vnnd wol schicken mögen / Insonderheit sotlenwir jhn bitten/ daß er vns woll behüten vordem gähenTodt / nicht darumb daß wir den schnellen Todt förchten sollen / sondern daß wir durch den gählingenTodt Boß zmhun / vnd die H. Sacraurenc zuempfahen / nie vbere^let ynndverkuryee wer- Klösterlichen Zungkfrawen. r? werden/ welche) wegen dann wir mit der Bircher: Gottes m der Litanei pflegen Zu betten: Vor dem Zähen vnd vnversehenem Todt/erledige vns k) E RA. Der Rasser Friedrich derdrttke / ist avffeinzeit / wie r^au-i ^«5/^ clerus schreibt/ gefragt worden/ was er ausf Erden für das beste hielt: Ein guten Aussgang/sprach er/ auß diser Welc. Vnd diß war ein gar vernünstcig vnd weise Red. Dann was ist beffers vnd glüchseligers / als ein se- liges End. Derhalben sollen wir Gsttohn vntcrlaß bit- ten/ daß er vns ein seliges abschaiden verleihen wolle / wie dann die Birch Gottes in dem domplerono solches täglich begehret - KsoÄenr c^nieraMiLe finern pcrseLium» Cvnceäac nobix Oominug omnipocenx. Ein ruhige ^ncht/vnd vollkommenes End /wolle vns verleg den der Allmächtige G B ^T. Zum fänssren vnnd letzten/ Vbann wir vns vbel befinden/vnd inBranchhei- ten gerathen/sollen wir ohn allen Verzug echn/ daß wir dem Priester vnsire Sünd beichten / das Sacrament deß Altars empfahen/vnd auch der letzten Oelung rharlhasf- tig werden. Dann ohne Beicht sterben/ ist ein sehr/ vnd vberauß gefährlichs ding. Da sich aber zucrüg/das man den Priester nicht haben kündte/alßdann sol man dar- vmb nic an der Barnchertzigkeic Gottes verzagen / son- dern der Branche sol Gsec dem HERRlA die Begierde seines Heryens aujfopffern / vnnd jhne innbrünstiglich bitten/ er wolle jhme seine Sünd verzechen/ vnd wertes wegen empfahung der heiligen Sacramenten/an seinem Willen nicht mangle/wolle er/ als ein gütiger Gott/dcn Willen für die Werchgnediglich annemmen / vnd Gnad erzargen/daß er nie vevlohren werde. Der Branche sol gedenchen/daß/werlder HERR denarmenSchächer am Lrevtz in seiner letzten stunde erhöret / also werde er auch jhne/ mieden Augen der Barmhertzigkeit anschau- wen / der am Stammen deß H. Lreutzes/ auch für die je- mge gebetet/ so jhn gemartert vnd gccreutziget haben / Er sol schreien mit dem Büniglichen Propheten David r B GBM erbarme dich meiner / nach deiner grof- yT/n.- A itz sen Vom Stande der seri Barmheryigkeic : Ein demütiges vnnd ze^ knirschtes t)erywöllestu nicht verachten. Vnd drß je-L genug von der Betrachtrmg deß Todts. Die DrcpvndftchMMe Frag. Was hat man von dem letzten Gericht zu meditieren e s. ^stlioh hat man zubedencken / daß wir menZ schen zwe^erle^ Gericht/ vor dem gerechten Gore/ haben außzostehen / nemblich / ?^rci- culare, Lc Ocncrale» eitt absonderlichs/ haimb- lichs / vnnd nachmahls / em allgemarnes- Dann erstlich wird jede Seel von Gott durch daß abson¬ derliche Gericht / aintweders zum ewigen Leben/oder ewigem Tode / vervrchailek / wann sie auß distv Welt / durch denzeirlrchen Tode dcß menschens abschardee/ wis wir dessen ein Exempel haben an dem reichen Mann/ vnd armen Lazaro / deren jener von stundan zur Höllen/ distr aber zu dem ewigen Leben / in Abrahams Schos deputiert vnd vevvrkhaile worden. Daß allgcmaine Ge¬ richt aber wird gehalten werdens wann der Sohn Got¬ tes an dem Jüngsten Tag kommen wird zu richten/di« Lebendige vnnd dieTodeen/ wie wir solches nie allein in vnserm Apostolischen Glauben bekennen / sondern auch solches ferrners bezeugt an vilen ohrten dre H.Schriffr r IchwU / spricht Gott der HERR/ alle Völckee ver- famble^/vnndwi! ße in daß Thal Josaphat hinab führen/vnnddaselbst mit shnen rechten. Salomon Fee/e/Lr/?.-/a. am ende seines Predigers sagt r Gott wird alle werck für Gericht bringen / vndalles darinn man stch ver¬ griffen hat/ es sey gut oder böß. Aber noch außdruck- enlicher redet von dilem grossen Tag deß HERRN v»L serHe^landkselber/ynd spricht r)Vantt aber deß Men¬ schen Klösterlichen Zutrgkfrawetr. § 4 scheu Sohu kommen wird in seiner t)errligkeie/ vnd alle heilige Enge! mik jhme/alssdann wird ev sitzen auss dem Gtuel seiner k)errligkeit,' vnd wer¬ den vor jhme versamblet werden alle Völcker / vnd er wird sie voneinander schaiden/glerch wie ein t)ire die Schaaf von den Böcken schaider: Vnd er wird die Schaaf stellen zu seiner Rechten/vnd die Böck zur Lincken. Zum andern sol man wissen/ daß menig- r. iich amIüngsten Tag be>s dem allgemarnen Geeicht dar- umb erscheinenmuß/ ausfdaß m solchem VniversalGe- richt / auch der Leib seinen Lohn / ainewedees zur Glo- r^/oder zur Verdambnuß empfahe / wie solches der hei¬ lige Paolos lehret/ da er spricht. Wir mü ssen alle of- a. fenbahrt werden vor dem Richterstuel Christi / auff dass ein jeglicher empfahe sein Lohn seines argen Leibs Lohn/nachdem er gebandelt hak/es sey gut oder böss. Die Wort se^nd klar / bedörffen keiner Auß- -egung/der Leib wird auch belohnt oder gestrassr wer¬ den/ nicht zwar jetzt/ so in den Gräbern verwesen ligen/ sondern in derAusserstehung der Tobten/ wann GOTT richten wirbt/ die Lebendige vnd Tobten- Es ist allen F. Menschen / sogt der H Paulus/ ausserlege / eknmahl zu sterben / vnd darnach folget dass Gericht» Auss den Todt/ wil er sprechen / kommet der Mensch für Ge¬ richt / nachmahls die Seel sambe dem Leib / aincwedcrs in Himmel/oder in die Höll, Deßglerchen wird daß Uni¬ versal - vnnd allßemainGeriche deß Längsten Tags auch davumb gehalten werden / auss daß die Glory / Herzig¬ keit / vnnd Lürsichetgkeir Gorees geoffenbarer werde. Dann in biser Welt se^nd die Frommen verachtet / ver- worffen/ geplagt / gemartert / Die Bösen aber werden erhöhet / gelten vrl/ gehet ihnen nichts ab/ wegen wel¬ cher Vngteichheik offrermahl in diser weit vii klagens ist. Dise Llag der Menschen zu stillen / wird der Hrm- melische Richter ein General - vnnd allgcmaurGcrtchv ansielten/ kN welchem die Goten belohnet / die Gottlosen aber/ aber / in Vom Staudt der aber / in Angesicht: aller Menschen / gesiraffet werben«. Sihe/ der Lag kommet/ spüchr der HERR / der wie ein Lfen brennet / vnd alle stoltze vnnd hoffertige/ sämbeallen denen/ diestch Gottloß hatten/ werdet» Grroh ftyn: Euch aber / die jhr meznc»r Manien förchtee/ wird auffgehen die Sonn der Gerechtig¬ keit/ vndGesnndbeit / vnnd t7aik vneer feinen Flü¬ geln. Vber daß / wird d iß allgemaine Gericht angestel- kt werden/ zuEhren der Außerwöhlten Gottes/ welch? auffdisem Schawplatz-die Rron der Gerechtigkeit wird üvffgc setzt werden. Die Gottlosen/ spricht die Schriffk, werden vor grosser Angst jbresDeryens seufftzen/ vnd sprechen: Das seynd die/welche wir für ein Ge¬ spött gehabt haben: Gihe/wie seyndstevnter die Minder Gottes gezehle/ vnd haben shren Lhail mit den perligen. Letztlich / wird difes VntversalGerrcht angestelkt werden / zu ewiger Schande / Schmaach / Hoyn vndSpoee der Gottlosen. Dann weil sie/ vhari/ falscher weiß / mehr den Menschen / als Gottes Ehr ge^ debet/ vnd vor Angen gehabt/ st ist cs billich/ daß sie an Henem Tag öffentlich zuschanden werden/wie solches der z- HERR ihnen droek / da er spricht: Ich wil dir deine Gchambde vnker dein Angesicht auffdecken. Da wird man denen Gottlosen jhreLarffen vnnd Mascara vom Gesicht hinweg reissen/vnd jhre Heuchlers^/ Gleiß- nere^/vnd erdichte Andacht menniglich z« jhrevselbs ar> genenSchanden offenbar machen. Daß aber Gott der HERR daß Goke belohnen/vnd daß Vbel straffen wer, de /erweistn nicht allein die von mir angezogene Spruch derH.SchriW/ sondern es haben aoch solches verstan, ^/Zcvrr-r^ den durch daß Liecht derNatur / die Haiden. ^Icx-m6er : i-r ^xKrc^iLur/ ein fürnehmer rküofoxkus/disevrrierk hier» von also: Hat Gott nrrAcht a»ff gute vnd böse Lemh/ /, st muß cs davumb befchehen / aintweders / daß er chrr Sachen nichrwaiß/oder/ daß er jhrgebührlicheBeloh- Nuug nik geben kan/ oder/ daß er die gebührendeBcsth- NUNA Llöstcrttchtn Zunskfrawe». «5 nung nie geben Wil. Sprichst du / Gott wisse nichts vmb vnsere Händel / so sirlest jhme fein "weißheik. Sagst da aber / er könne die Gute me belohnen/ vnnd die Böse nie straffen/so enyeuchst dushme fein Macht. Mainesi du dann/ er woh weder belohnen noch straffen/ fo nimmest du von ihine hinweg sein Gerechtigkeit/ Güte/ vnnd Fürstchrigkeir. Derhalben fol jederman alfo leben/ daß er vckneh: belohnet/als gestrafft werde. Zum dritten/ z» haben wir uns zuerindcrn / daß vor mehrgedacheem Jüngsten Gericht menmglich erscheinen muß / es fey et- nev Reich oder Arm/Edel odel Vnedel/Bapst/Lvnig/ Raffer/ Bifchoff/ Cardinal/ Fürst/ Graf/ Freiherr / Mann vnd Weib/ Jung vnd Alt/ niemandt außgenom- men/wie solches nie allein der von mir zuvor angezogne/ sondern auch dtfev paulinischeSenrentzanzaigetr Wir werden alle / schreckt Paulus/ vor dem Richterstuel Christi stehen / nachdem es geschrieben stehet : So wahrals ich lebe/ spricht der PERA / so sollcnmiv alleRnye gebogen werden/vnd alleZungen sollen G2TT bekennen. Zum vierdten sollen wir betrach- ken/daßdie Menschliche Lecker mt können aufferstehen vnd lebendig werden/avß jhren aignen keäffcen/ sondern solches muß geschehen durch die Allmacht Gottes / wel¬ cher für sich citieren wird alle Menschen/ wie es der Apo¬ stel anzaigt : Es wird die posaun erschallen/vnd die Todten werden aufferstehen vnverwesenlich/vnnd wir werden verwandlet werden. Vondistrposaun redet Paulus weiter/ vnd setzt dise Wort: Der PEAR selber wird durch den Befelch/ vnnd Stimme deß Eryengels/ vnnd mit der Posaunen Gottes herab kommen vom Pimmel/vnd die Todten in Christo werden aufferstehen. Dise "kuba / bist posaun/ dise Sturmbglock/ daß ste wcrdenetn grossen Schrecken ma- chen/zargt an der fromme Job/da er spricht r Ich forch- /sö //. te allezeit Gott/ wie die auffwellendcn wasser/vnd kundt sein Last nit ertragen. Vber welche Wore der S hetlü Dom Stande dir D. heilige Gregorios spricht r Job ist gegaisselt worben/ek /0^. war einfältig/vnd gerecht/ er war von GQTT ge- probiert worden / vnd doch förchtet er die posaun/ wie sollen sich dann vor jr nit förcheen die Sünder Zum fünsfcen / daß Thal Josaphat / in weichem / nach /se/Lt /. derprophece^ung Ioelts / daß Jüngste Gericht so! ge¬ halten werden/ lige zwrschen dem Berg G^on/ vnd dem Oeiberg / durch welches der Bach Cedron fieust. Der- halben Christus der HERR an dem Ohre daß ailgemain Gericht halten wird/ an welchem er gen Himmel gefah¬ ren/ Vnd solches zaige an/nicheattetn der von mir ange- zaigte außdruchenltche Spruch deß Propheten Joels / sondern auch dre Wort / welche wie lesen in der Apostel /. Geschtchc / nemblich dise r Christus ward zusehens ausfgehaben / vnd ein wolck nam shn auffvon jren Augen/vndalsstenun sahen jhne in den Pimmel gehen / Sihe / da stunden bey jhnen zween Männer tn weissen Rlaidern/welche auch sagten: Ihr Män¬ ner von Galilea/ was stehet jhr/vnnd sehet in den Pimmel ? Diser IEsus/ welcher von euch ausge¬ nommen ist in Pimmel / der wird gleich also kom¬ men / wie shr jhn gesehen habt in Pimmel gehen, wird derhalben der HERR eben an dem Ohrt daß Ge¬ richt besitzen/ an welchem er gen Himmel gefahren / vnd diß zwar sonders zweissel drserVrsachen halben/ausfdaß er den Sündern jhre Vndanckbarkeic möge verheben/an dem Ohrt / in welchem er die maiste Werck vnserer Er- löfung gewürcker har» Da aber jemandk gedencken möchc / wie es möglich se*? / daß sovrl Völckev/ so von Anfang/ biß zu Ende der Welt gewesen/ in dem bemeld- ten Thal Josaphat Platz haben mögen / dem gib ich zur Antwore/daßdie Außerwehleen Gorees mic Christo jrem HERRN / in dem Luffc schweben werden / dre Gott¬ losen aber werden nie anderst/ als wie die Häring in einer Thsnne zusammen gedruckter / vnnd durch einander ge- prester/ aufs dem Boden der Erden/ in vnnd vmbdas 6. Thal Iosaphak/sichdefinden. Zum sechsten/ der Rich¬ ter Klösterliche» Iungkfrawcn. «s rerdrscserschröcklichenGerichts wird seM/ nach Au Weisung der H.Schriffc/ Lhrtstus/der Hailand der welk. Er hatvnsgcborten/schreibt der herlige Petrus/ zu^/«As^/,. predigen dem Dolch / vnnd Zeugnuß geben / daß er gesetzt ist den GOTT / ein Aichcer der Lebendigen vnd derTodren. Der H Paulus bestettigk die Lehr deß H.pekri/mit Visen worren r GOTT hak ein Tag ge, setzt / aufs welchen er richten wil / den Dmbkraiß deß Erdbodens / mit Gerechtigkeit / durch einen Mann / in wachem er beschlossen hat / jedermann den Glauben mitzuthailen/in dem er jhne vonTod- ten aufferwechec har. Von Christo disem Richter spre/ chen wir auch in dem Apostolischen Glaubenr Welcher kommen wird zu richten / die Lebendigen vnnd die Todren. Diser dtckermrldre Richter wird i. mächtig se^n/dann er spricht r Mir ist gegeben aller Gewalt/ Lm stimmet vnd auff Erden. r. Diser Richter wird frch vor niemand förchren/oder entsetzen. Meinest du/ spricht die Gchrrffc / er werd sich vor dir förchten/dich /-5 a/, zu straffen/ vnnd mit dir für Gericht zu tretten? z. DrserRichter wird starckse'xtt. wer wil GOttleh- ren/ sagt Job/ der auch die ttohe richtet. Vnd in dem Buch der Weißheit stehet geschrieben/wider diegrosL vnnd hohe porentaten / ein erschrecklicher Senceny: Die Gewaltige vnnd die lOohe/ werden gewaltige ünnEL grosse Straff vnd Peinleyden/ DannGOttwird vor keinem grossenerschröcken. Wir wölken hören/ was der Prophet Malachias von disem Richter schreibe: Sihe/er kommet: Wer wird aber den Tag seiner Zukunffc erdencken wer wil bestehen/ daß man shnsehe? Danner lauttere wiedas^xn allen Außerwöhlten Gottes / Entge¬ gen aber erschröcklich den Juden/ den Lrvcifirstürmern/ den vnbüssenden Todtsündern / dem Antichrist / vnd al¬ tern seinem Anhang / welche sich darüber werden entse¬ tzen / heulen / wamsn / vnnd klagen / wie solches dises Airchengesang anzaiger el/ ' /«o/ex el/ , Was für ein Aitttrn wird da seyn/ Wann vnser Richter kömbt herein/ Vnd scharpss erforscht daß Gwissen dein f s o« Znm zehendten / wird diß Göttliche Gericht auch darumb desto evschröcklicher st-sn / daß der weniger thars her Menschen den lieblichen Senrentz Christi / kommet her jhr Gebenedeyren meines Vatters / besitzet daß Reich/ daß euch derart ist von andegin der welk/ son- ' Klösterlichen Zuttgkfrawen. s sondern dermalste thail den grawsamenSenteny vnnd erschröckitch Vrthatl / Gehet hin von mir jhr Ver- c^r/^ a/, malcdeyten/in daß ewige Fewcr/ daß da beraic ist - dem Leuste! vnd seinen Engeln / hören werden. Als einer Lhristüm fragte; f)ERR/seyndjhr wenig/die selig werden Antwortet er r Ringet darnach / daß //. jhr eingehet durch die enge Dorren / dann die Ports ist weit/ vnnd der weg ist braic / der da abführek zn der Verdaindnuß / vnd jhr seyndvil/ diedardurch eingehen. L wie eng ist die Porten/vnd wie schmal ist der weg / der zum Aebcn führet / vnnd wenig seynd jhrer/diejhn finden. Vndlaider/wirdderAuß- evwöhleen ein klaines Häufflein st'sN/ wann man ste con- ferlert vnnd vergleiche mir den Verdambeen. Es ist die gantzewelc indem Sündfluß evcrenckt vnnd vmbkom- men/vnnd st>?nd jhr nitmehr als acht Personen beM Le^ den blieben: welches bedeutet: / wie csS Petrus außle^ get/ daß deren gar wenig se^n/welche selig werden. Es hak Gort SechßmalhundcreTausend Mann auß Eg^- pcengcführee/ daß er stein daß gelobte Lande einsetzte/ welche aujfder Rarst von Gorr rausendtcrlay Hülffvnd Beystandc Herren / Michrs dsstoweniger se'fnd auß sovil HunderrTausenc Personen nicht mehr als jhrer zween/ nemblich / Iosue vndLqleb/ Hinern kommen. Welche History gleichstfalls bedeutet/ daß der wenigtste tharl der Menschen selig werde. Dahero werden die Frommen in H.Schriffc den Edejgestatnen verglichen/ werl dersel- bigen gar wenig st^nd/ vnnd wie die gemainenScain die Edelgestain/in der Anzahl vnd große/weitvbertreffen/ also vbercriffc auch die Anzahl der Dösen gar weit / die Anzahl der Außerwöhlcen. Zum ailffcen vnd letzten sol- 11. len wir beheryigen / vnd desiowentgerinzwe>fffel setzen/ daß das Jüngste Gericht erjchröckenlich se^n werde/weil solches dre H.Schrrffc nicht verschwiegen har. Der Pro¬ phet Joel schreiet vnnd jammere: Groß Vund sehr er- schröcklich ist der Lag dess E RR Pk/ vnnd wer wird Dom Standt der wird jhn doch erleyden mögen. Der heilige Petru» r. spricht: wann der Gerechte schwerlich wird selig werden / wo wird der Sünder bleiben ? In was Noch vnd Angst wird derVerdambce flecken/ wann der Gerechte drsem scharpffen Geeicht schwerlich entgehen EattL. wird k Dann alßdann / spricht Christus / wird ein grosse Trübsal seyn / als nie gewesen ist vonAnfang der welkbißher/vnd als auch nicht werden wird, wir lesen in der Apostel Deschtcdt / daß/ als der heilige Paulus von dem Jüngsten Tag geredt/hac sich Felix der Landepfleger darob entsetzt / vnnd als er vom Jüngsten Gericht gehört/ ist er creattcrt/vnnd hat vor Forche ge¬ zittert. vnd zwar nicht vnbillich. Dann vor disem Tag haben sich geförchtet die Heiligen deß Alten Testaimmtö/ vnd damit sie an solchem Tag bestehen mochten /vnd das Angesicht disesHimmelischen Richters nnkFrewden an- schawen / haben sie verlassen alle Reichthumb der wetr^ haben sich verwegc alles zeitlichen prachcs vnnd Wol- lusis / haben sich verkrochen in verborgene öhrtev der wüsten / haben sich von Wuryen der Rräuccev/ vntev den wilden Thieren/ernehret/vnd haben gern alle Mar¬ ter außgestanden/ damit sie allein dem Zorn Gottes ene- giengen / Aussdaß sie erlangten/ schreibe S. Paulus/ die Auferstehung / haben sie Spott vnnd Schlag eingenommen: Sieseynd gebunden vnnd Gefang- nust worden: Sie seynd versteinigk worden: Sie seynd zerhawet/ vnndversucht^worden: Sie seynd durch Schlachtung vnnd das Schwcrdt vmbkom- men: Sie seynd herumb gangen in Schaafhauren vnd Gaißfellen / mii Mangel/mie Angst/mitd^ue- lung/deren die welk nicht würdig war. Vor distm Tagdeß HERRN haben sich enkseyt die Heiligen deß Newen Testaments / die H. Apostel / die H. Märterer/ die fromme Einsiedel/ vnnd vrl andere mehr/der Außer- wöhlcen Gottes / welche sich mit vnerschrockenem Äe- vrüch Haden lassen flöcken/blöcken/spannen/schinden/ Heu- Klösterlichen Zungkfrawen. r- hencken/ rädern/creutzigen/rösten vnd braten/ja haben alleriey peyn außgestanden /damit sie an dem Jüngsten Tag ein gnedigen Richter haben mögen. Vor drsim Tag har sich encsitzc der H- Hieronymus / vnndderhalben ge¬ sprochen : Ich eß/ ober ich crinck / Ich schlaff oder O.N/ezvn /-» wach/Ich rhu was ich wöll/si> erschallet ohn vmer- ver¬ laß in meinen Ohren die crschrockenliche Stimme r Ihr Tobten sicher auff/vnnd kommet zudem Ge¬ richt. Der barmhertzige GOtk verleyhe vns allen sein Gnad/ daß wir ein gnedtgen Richter an dem Jüngsten Tag haben mögen. Was haben die KlosterIungkfrawetr von der Höll der Derdaurbtcn zn medttlerens Abe» die Herrn/ dieFüvsten/ die Raysirvnd^ Rünigen diser Welt Renchen vnnd Rerckee für ihre Vbelthätev/ vilmehr hak der gerech- te Gore / ein evschröckliche vnergründte Ge- fängnuff/ für die Verdambte/ welch e in ihrer Gottlosigkeit verharree/vnd ohne Buß/in Todtsünden/ auß disir Welt verschieden» Solche Gefängnuß aber / ist die Höll/em finsters/tieffes/vnd erschröcklichs Ohrt/ welches sich mitten in der Erd befindet / in welchem vor dem Jüngsten Tag die Seelen / nach dem Jüngsten Ge¬ richt aber/ nic allein die Seelen/ sondern auch die Leiber der Verdambte» / vnd also die ganye LNenschen / ewig¬ lich auffgehaleen/geplagt/vnnd jämmerlich gemartert werden» Vnd erstlrch/ »st disi erschröckenlrche Gefäng- nuß gantz finster/ohne Sonn/ Mon/ Stern/ vnnd alles Liecht. Sie hat kern Thür / sie hat kein Fenster / kein Loch/kein aoßschawen/vndgar kein Porten. Dannweil die Verdambte» ewiglich darin» bleiben müssen/ bedörf- Aa fen, Vom Stande der fett sie keiner Porten. Diser finstern Gefattgnuß gebens cket vnser H E RRin dem Evangelio / da er spricht: Die Ränder deß Reichs wirdc man werffen in die eussersteLinsternvß. Item: wcrssc den vnnützen Rnecht in die errsserste Lrnsternuß. Von diser Lin- sternuß der Gottlosen in der Höllen / schreibe auch der H» Apostel Iudas/da er spricht: Welchen behalten ist die Ls//?.- Vngestümmigkeic der Linsternuß in Ewigkeit. Gleich wie nun Gott der HERR Egi ptenland gestraft fec hak / mit einer solchen Linsternuß / daß die Eg > prter drey Tag vnnd Nacht nie kundren sich von der Scäct be- wegen/noch einander sthen/woabev dreIscaeliten woh- neten / war allenthalben eycei Liecht / Also werben die Verdambten die Höllische Lrnsternuß/ die Aufferwöhlren Gottes aber/daß Hrmmelssche Liecht haben. Ja dieE- g^ptische Lrnsternuß ist nur ein Ligur/Vortrab vnd Dor- spiel/der Höllischen Linsternuß / dann bist vrldickcrvnd grösser in der Höllen se^n wrrd/weil sie Mik so starckett/ vnd vberauß grossen Mlawren vmbfangen ist. Au dem / hat die Eg^ptische Linsternuß nur dre>5 Tag vnd Nachv gewehret/ die Höllische aber wird bleiben in Ewigkeit» r. Fum andern/ wird dise erschröckenliche Gcfängnuß se^N H/2r-e voller Fewer. Lophet die f)öll / spricht der Prophet / ist von gestern Hers beraicet / von dem Rünig ist sie zugerüstet / tieffvnnd weit: IhrDnterhaltuirg ist Lewer/ vnd vil s)oltz: Deß t-EARl^k Arhem zün- , der es an/ wie ein Schwedelbach. Von disem er- schröcklichen vnnd vnleidenlichen Lewer redet auch Gott stlber / vnd spricht: Das Lewer ist angangen / durch meinen Zorn/ vnd wird brennen / biß in die vnderste thail der Erden. Von disem grawsamen Lewr/ durch welches die Gottlosen/nach dem Jüngsten Gericht/ wer- > den in Ewigkeit gestrafft werden / hat auch geweissagv der Prophet Malachias / vnnd also geschrieben: Dann sthe/derTag kommet/ der wie ein Ofen brennet/ vnnd alle tZojferrige / sambr allen denen / die sich Klösterliche» Zungkfrawcn. s» Goeeloß ballen/ rvcrdcnSerobscyu/ vnndderzi» künffcige Tag wird sie anzündten/sprichrder t^Err Zebaoth. Der Rüniglrche Prophet David har drse vn- endliche Gkraffvnd Marter derVerdambten auch nichk verschwiege / vnnd von derselbigen also geweissagk: GB TT wwdk regnen lassen ober die Gottlosen/ Strick / Lewer/ Schwefel/ vnd der winde deß Vrr- gewitrerö / wrrde seyn ein Theil jhres Reichs. Von disem ewigbrenttendem Lewer redet Christus / da er zs denVerdambten sagen wird: Gehet hin/jhr Verstuch- ren/in das ewig Lewer. Item: Die Sprew wird er verbrennen/mit vnerlöschlichem Lewer. Item/ In der hatmblichen Offcnbahrung Johannis stehet gleichß-- falls also: DerLorchrfamenvndVnglaubigett/vnd A)erbandten/vnd Todtschläger/vnd Unzüchtigen/ vnd Fauberer/vnd Abgöttischen/ vnd alter Lirgnev Thail wird seyn/ in dem Teich/ der mit Lewer vnnd Schwefe! brennet. Der ProphetEsaias sagt von den HÄ-e Verdambten/daßjhrLewv nit verlesche. Vnd solches wtderholek Gottes Sohn be^ dem Evangelisten Mareo dre^mahl r I^NI5 eorum non excinAuicur. Ihr Lewekc^l/a^r verlöschet mk. Ja freilich verlöschet es nit/ vnd wann gleich alle Fluß vird Bäch/ ja s- gar alle Meer in die Höll hinein rtnneeen / würden sie doch dises Lervv deß Zorns Gottes mc außlöschenkönnen. Derhalbcn sollen wir di^ se vnle^denliche Marter deß jmmerwehrenden Lewers in guter Gedächenuß haben / damit wir dardurch dest» mehr von Sünden abgehalten werden. Es fragte auff ein zeit Llimachus einen frommen Llosterskoch/wie er von Gort so grosse Gnad/ seiner Lrömbkeic halben/em- pfangenheece^ Darauff antwortet er/daß er durch be- rrachcung deß täglichen Fewers/ mit welchem er in dev 2>nchel allezeit vmbgleng/ dieGcdächrnußdeßvnavß- Löschlischen Höllischen Lewers allezeit ernewcree / durch weich« Betrachtung er zu dein Dienst Gottes gar vast erwecket vnd auffgemundekk wurde. Zum dritten/wird Aatz HA Vom Stande v«r difterschröckenliche Gcfängnuß se-yn/ einer vnleidenli- chen Rälee / wie solches andeueec vnser H E RRm dem Evangelro / dessen se^nd drse Work r Da sprach der B.ümg zu seinen Dienern: Binder jhm k)ändr vnd Lüß/ vnd wersser jhn in die eusscrste Li^sternuß / da wird seyn heulen vnd Zäenklappern» Daß Zäenklap- peen entspringe auß grosser grimmiger Lalcc/welche die Verdambcen/neben der vnanßsprechlichen Hitz / leiden müssen. Diß zaigt an der fromme Job / da er spricht r /-5 -4. Von Schneewassern wird er kommen zu sehr gros¬ ser t)itz / vnnd seine Sünd bleiber biß in die f)ölle. v. Hieravff spricht der H.Gregorivs: In der k)ö!l ist ein vnüberwindtliche Rälte: Ein vnaußlöschliches Lewer: Ein vnsterblicher wurmb : Ein vnley- denlicher Gestanck: Ein abschäwliche Gestalte der 'Teussel: Ein Verzweysselung an allem Gurren. 4. Zum vierdten wird dise erschröckenliche Gefängnnß se^N vollerGestanck / vnndgantz vblens Geruchs. Lricpro oäore icecor, spricht Esaias / An stakt deß guten Ge- ruchs/wird Gestanck seyn. Leinhaimblichs Gemach/ keinrNtsthanss/ keinStnckgroeb/ketn Lot^lachen/ kein Schrndtohrt schmecket so vbel / als die Hoile / sonderlich wird der Schwefel ein starcken Geschmach von sich ge¬ ben. Dann/ wie die Schrissc anvrlen ohrren anzatgr/ die Gottlosen werden mit Lewer vnnd Schwefel gepeintgev werden/ wie solches auch die/von mir/ oben ungezogene Schrisseen anzaigen. Wir lesen von dem Tyrann- An- riocho/daß er an seinem Lerb dermassen gestunden/ daß weder sein Lriegßvolck/noch er selber/ solchen Gestanck le^denmöcht. HarevindiserWelc sostavckgestuncken/ wie wird er jeyunde in der Hölle stincken. was für ein Gestanck werden von sich geben / die vnkeusche Hurerr/ die stinckende Böck/ die E hebrecher ? die Gottlosen So - domieer / so im Gestanck vnd V»>laoeerketr deß Fleisches gelebt/vnnd jhr Leben/ wiedas vnvernünffrige Viech / f. verzehret haben 2 Zum fänffcen / werden in dlsev ev- schröckenlichen Gefangnuß die Verdambcen / die Leuftl z» Klösterlichen Zungkfrawti». r" ZV ihrer Gesellschafft leiden müssen/ Lucifer wird jhr Herr vnd Hencker seyn / vnter discm brüllenden Löwen / vnd fernem Anhang/ muß der verdambke Mensch woh¬ nen. ?er5onD / durch den wurmb seines Gerprssens / in ewigkeit geplagt werden. Von diser vn- auffhörlichen / vnnd in ewigkeie wehrenden Straff/hak auch geweissagk dickermeldccr Prophet Esaias / dessen sechd diss Wort: Ihre wasserbach werden zu Pech/ jhr Erd wird zu Schwefe!/ vnd jhr^andkzubren- nendern Pech / welche Tag vnd kracht brennen / jhr Rauch wird ewiglich auWeygen. Dcrhalben wer- dendieVerdambtengepechigetohn Ende / vnnd wann Zehenrausent Jahr werden vergangen sech / werden an- dere HundertkansencIahr darzu kommen / vnnd nach denselbigen wldernmb vrl Hunderttausend Jahr / ja als vtl Seern am Himmel / vnnd als vil Römlem deß Sands am Meer/ werden sich die Jahr Haussen. Vnd darnach/ wann solches alles vollendet / werden die Verdambten erst vorjMwem anfahen zu lechen / vnnd wird daß Rade jhrerpech vnd Marter vmb vnd vmbgehen. Von diser Vnendschasse der ewigen Pech schrecket der Prophet E- saias gleichßfals drse Wort: ()ui8 habirabic ex vodis cum Lräoribus scmpiccruis ? ^Ver wird VNter euch hey der ewigen s)itz bleiben können Da wird es lai- der an schwitzen vnd an braten gehen: Vnser Lewer auss Erden ist gegen dem Höllischen ein gemahlres Lewer. DerverdanckeeSchlemmer vnnd Prasser imEvangelio lechet so grosse Hitz/ daß er Abraham bathe/ er solte sen¬ den Lazarum / daß er das eusserste seines Lingers in das wasser tauchte / vnd kühler seine Zunge. Aber das Sup- plrcteren hakte nicht start / vnnd lechet er noch Hitz vnnd Durst/vnd muß solches lechen ewiglich. Wann die Höl¬ lische Pech nur so lang wehrete/ biß daß ein groß Meer von einer Ammaiß / die alle HvndertrausentIahr nur einmal)! käme/ vnnd ein Trunck thäte/ außgeläret vnnd außgetruncken würde / da were dannoch ein Trost vnnd Hossnung/ daß die Pech einest auffhören würde. Dann dbwo!ein solche lange zeit daraossgtenge / die kein Re- chenmaisterayßrechnen kan / so würde doch das Meer vorr /S- 7-. Vom Stande der von der Ammaiß letztlich erschöpffet Werden. Aber / da »'N es alles vergebens/ dann Inüniruni perrranüri UON-» xorett: Daß vnendkich ist / kan kein End Nit haben, Vnd da gleich dieAmmaiß das Meer erschöpffet / wür/ den alßdann die Höllischen pe-sN kaum recht angefangen haben. In diser ewigen Gefangnuß wird seM ein grosse Tsnfusion/ Danninln5ernonullu5orclo>secl sempirer- VU8 Horror. In der t)öll ist kein Qrdnung/sonder» «in ewiger Schröck. Da wird alles vndees vberstch ge/ hen / ste werden heulen/wainen/ jammern/klagen/ vnd vber daß dieStundtverfluchen/ m welcher sie geboren/ Sie werden Vatter vnd Mutter anzannen / daß sie nicht besser se'xnd von jhnen vncevwiesen worden, In Som/ ma/ die Verdambken müssen vnker der T^ranne? deß Mörders/ deß Henckers/deß Radbrechers se'-n/welchep dermassen vbev sie herrschen wird / daß sie auch keine» Fingers braik nie werden weichen können. GOTT behü¬ te vns alle vdr disem Jammer /Angst vnd Nsth^ Dre Fünffvndftchßtzrgrste Frag. Das haben dieKlosterZungkfrawenvon dcr ewigen Seligkeit zu meditieren k is. A aber / sagt die Schriffc / die V-ünigi» vom Reich Saba sähe alle weißheic SalEonis / vnddas t)auß/ welches er gebawet hakte / vnd die Spciß für seinen Äsch/vnd feiner Rnechcwohnung/vnd seiner Diener Ampker/ Stande vnd Lrdnung/ vnd ihre A.laider/vnd seine Schencken/vn seineBrandt- Spsser/ die er in dem t)außdeß t^EAAlI opssert/ da war kein Athem mehr in jhr/vnd sprach z»m Rü- nigr Klösterlichen Zungkfrawen. -5 nig ? Es ist wahr/was ich in meinem Lande gehöret hab/von deinem Wesen/vnd von deiner Weisheit/ vnd ich hab es nie wölken glauben / biß ich kommen bin / vnd hab es mir meinen Augen gesehen/vnnd hab cs erfahren /daß mir nie der halbe thail ist an- gezaigrworden. Was nun dise Königin vom HofSa- komorr-j, / vnd von den, ^rrdrschenIerusalem/mit gros¬ ser Verwunderung ausgesprochen / daß können wie vil warhassugex reden von dem Göttlichen Hof/ vndHim- melischeu Jerusalem ewiger Seligkeit. Der halbe thail in drscr Welt kan nicht gesagt werden / was wir in dem Himmel erfahren werden. Dannsovr« vnd so grosse/vnd so mancherlei Götter / se^ndin demHimmeltschenVat- terlaudr/daß sie von keiner Zungen ausgesprochen / von keinem Rechcnmalstergezehlet/ vnnd von keinem Ora- torn / wie beredt er auch se^v genugsam köndte mit wor- ten herfür gestrichen werden- Dlß was ich sag /zaige an derH paulus: ReinAug/ spricht er/ hat gesehen/5. vnd kein Qhr gehörek/vnd in keinesMensthen k)ertz ists gestiegen / dass GBrr bcraitet hat denen/ die jhn lieben. Als wolteersprechen/Es st^ein Gloryayssder Welt so groß sie wöll/ so groß du sie sehen kaust / so groß du sie in deinemGemöth begreiffen kanst / so ist sie doch nie zu rechnenvndzuvergleichen mit der Glory / vnd mrk der Seligkeit/ dir Gott geben vnnd offenbaren wird de¬ nen / die jhn lieb haben. Damit wir aber wissen / was in der ewigenGlori füreinLrewd se'sNwerde/ vnd was es mit dem Himmelreich für ein Gelegenheit vnd Beschaf¬ fenheit haben werde / vnd was darinn zu suchen vnnd zu finden stv / wil ich solches pvnctwciß / aus Grunde der H.Schrrffc/kLrtzlichentdeckenvndanzaigen. Aumer- sten sollen wir wissen/ daß ern vnaus sprechlsche Frewdin vns wird erwecken/ viiio I)L i, die Anschawung Got¬ tes /iu welcher Anschawung vnser LilenriLlir Lcaücuöo / vnnd wesentliche Haubtseligkert stehet/ da wir Goccan- schawen/ vnnd an seiner Schöne vns mrc Lust ergötzen werden/der alles guten vnd Vollkommenheit ein Brunn B b putz Bom Staudt der VNdVhrstniMg ist. 5ummL merces animL intueri O L- v >1. Die gröste Belohyung der Seel/ sage der heili¬ ge Augustmus/ jst die Anschawung Gottes. Derhal- benvnsere gröste Seligkeit vnnd höchste Lrewd/ wird seyn / daß wir werden sehen/ zwar nie mrc löblichen Au¬ gen / sondern mir den Augen vnsevs Gemüths/ vnscrer Seel/vnscrsVerstandes/GOLT/ daß kst/dieHeilige Dreifaltigkeit/ nemblrch den Vatter/Sohn/ viD heili¬ gen Geist/ in gleicher Glor>? vnnd Maiestär / von Ange¬ sicht zu Angesicht - Diß ist die Lehr deß hochfligenden Adlers / deß heiligenIohannis / welcher also spricht r Wir werden jhn sehen / wie er ist. Vnd drö bestettigtz der H.paulus/ mit disen Worten: wir sehen jetzt durch einen Spiegel im duncklen/ alssdann aber von An- gestchczu Angesicht. Dev H E RR hat solches vns L-s/E.7. auch vorgesage / da er gesprochen: Selig seynd dre/ss eines ramen k)eryens seynd/dann sie werden Gore sehen. Zum andern sollen wir betrachten/daß wir wer--, den anschawen / nie allein Gore Vatter/ Sohn/ vnd Geist/ mir den Augen/ vnnd mit dem Lieche vnsirs Ver¬ standes/ sondern wir werden auch mit Leiblichen Augen , sehen die Menschheit Christi vnsers Heliands / welche so r. /. schyu vnd herrlich ist/ daß in derselben Zier / wie Petrus sage / die Engel zu schawen ein Lust haben. Der Leib Christi wird so klar vnnd scheinbarlich se-sn / daß er den ganyen Himmel mit seinem Glany erleuchten wird, wie jo? Gerechten / sage vnsev Heflandt / werden leuchten wie die Sonn/ in meines 'VattersReich, werden nun die Gerechten droben im Himmckem solchen Schein von sich geben / Wie vilmehr wird glanrzen des Sohn deß lebendigen Gottes ? Ist er auff dem Berg E-tts.//. Tdabsr/ in Gegenwärtigkeit seiner Apssiel/glannendev als die Sonn/vnnd weisser als der Schnee/ erschienen/ wievil grössten Glantz wird er m der ewigen Glory von Z sich geben t Zum dritten haben wir zu mercken/ daß drse Anschawung der H.Dre^faltigkeit / nach Lehr der heili¬ gen Vattern/ Nit mag beschchen ohne sonderbare grosse/ - ' vnd Klösterlichen Zungkfrawen. vnb vnaußsprechliche Belustigung. Ja/ wann einer / sprechen sie / vom Anfang der Welt / biß zum Ende der Welk/ aller Menschen pe>sn geduldet hette/ vnd es wür- de jhme zum rhail die einige Anschawung Gotees/die nur ein Augenblick wehrete / jo were jhme alle außgestandene Marter vberflufflg vergolten / es empfieng auch ein sob eher mehr Wollust/ als er zuvor Lardsvnnd Vbels einge- nominen/ vnnd außgestanden hecee. Nemec ein andere Gleichnuß. Ern so grosser Lust ist in der Anscharvung Gocces/ daß em Arrßrrwöhlrer/ wann jhme die gantze welt voll Gelt/Silber/ vnnd Edelgestetn / geschenckek würde/ nrc em Augenblick seine Augen von Goer abwen- dee/ daß er in solchem wenigsten rhail der zeit solce Got- res Anschawung beraubt se^n. Vnd drß lehret der Lü- ntgllche Prophet David/da er spricht: ^ariabor ÄpparuerlrAloriL ML. ^ch werbe jare werden/wann dein Nlerrltgkeic erscheinen wird. Als wslc er sagen: Zuvor werde ich allzeit bedürffcig seyn: Zuvor werde ich allzeit Mangel leiden: Zuvor werde ich allzeit begehren vnd verlangen haben / wann ich gleich der ganyen Welv Güctervnd Reicht humb hette: Alßdann würde ich erst ersattigc werden/ketnMangel leiden/ auch nichts wün¬ schen noch begehren / wann ich dein Herrligkett sehen werde. Duwirstmich/ spricht er weiter/ mit deinem Angesicht mit Frewden erfüllen. Daß ist/nichts wird mir mehr abgehen / vnnd mein Frewd wird vollkommen se^n/ wann du mir dein heiliges Angesicht zaigen wirst. Drß bestekrigek abermahls der Lönrg David/mit distn Worten: tbott bckchre vns/vnd zaige vns dein Ange- ^/2/»,. 7-.' sicht/ so werden wir selig scyn» Zum vierdten werden 4« wir sehen Gottes Gebererin/ die hochgelobceIungk- fraw Mariä/welche mit vna»ßsprechlrcherGlor^/Ma- sestat/ v.nd Schöne begaber ist / wie es beschreibt der H. Johannes in seiner Offenbarung / da er spricht: Ein grosses Zaichen ist erschienen im lAimmel/ ein Weib mit der Gönnen bcklaidet / vnnd der Mon vncee jhrcn Füssen/vnd anssjhrem tdaubrein Rron/von Bb ij Zwöljf Vom Stande der zwölss Sternen/ welches alles die grosse Rlarheie an- zaigt / mit welcher bist Htmmelk üntgln wird geziert vnd vmbgeben st^n. Ferrners werden wir sehen / die Chor der H.Engel/ der Patriarchen / der Propheten / der H. Aposteln / der H. Marterer/der H. Bischoffen vnd Do- crorn/ derH.München/Eittsiedeln/vndIungkfrawen/ welche mancherlei Wohnungen haben werden / wie es Christus anzaigt/ da evsprtchr: In dem tDauß meines Vatters seynd vi! Wohnungen. Deßglcichenwerden wir sehen ein solche menge der Außerwohlcen Gottes / jo von niemanden nit können erzehlet werden / wie cs der H.Iohannes bezeugt / da er spricht: Darnach sähe ich ein grosse Schaar/welche nicmandczehlen kundre/ auss allen t)aiden vnd Geschlechcen/vnd Völckern/ vnd Zungen/stehen vor dem Thron / vnnd vor dem Lamb/geklaidet mit weissen Alaidern/ vnnd Pal¬ men in jhren k)änden / die schryen mit laucer Stim¬ me / vnnd sprachen : t)eyl sey dem/der auss dem Geuel sttzt/ vnserm GLTT/ vnnd dem Lamb« Vnterdisem grossen Haussen werden wir sehen vnnd er¬ kennen / vnsere Blutsfeeunde / welche sich vnscrer Se¬ ligkeit halben / sswol als wir der ihrigen / frewen wer¬ den / Dann so sich die Engel im Himmel frewen / wie Lsn Christus bezeuge/ vbev einen Sünder derBuß thuc/ vnd doch noch in grosser Gefahr ist/ Was wird für ein Lrewd se'sn vber die jenEe / so aliberaik ihre Feind vberwunden habend Wann sich die Engel wegen vnstrevwolfahrk frewen/ Wievrlmehr werden sich frewen/ welche vns mit Menschlicher Naeur/Herkommen/ vnnd Eygenschasse verwandtsten Die heiligen/ sagt David/ werde», frölich sepu/ in der tDerrligkcic / vnnd sich frewen in jhrenLägern: Die fröliche Gesang/ vndLob Got- 5« tes/ werden seyn in jhren Achten. Zum fänsscen wer¬ den wir auch sehen/vnstre stlbs aigne Leiber/durch wel^ cheAttschawongwlrgleichßfrllsetn grosseFrewd haben werden, Wanrr ein Pfaw rn ihrem pbersich erhebten Fiü- Klösterlichen Zunskfrawen. 55 Flögeln / vnd außgesireckren schönen Federn/sich spieg- lck/ so^efällt siechr selbst wol.Aber wann sie jhre schwart tzeFücßansihet/da schämet sie sich derselbigen/ vnd läst die Flügel »nder. Also cregc sichs auch zu mit vns/ vnse - re sierbilche Werber siind mancherlei Rranckheiten/Ge- brechltgkeicen/vnd vrlem Vnglück vnterwsrsscn/ also/ daß sie schier niemahls ohne Mangel / vnnd gar gesunde ftind. Ietzt hac einer ein böseuTatharr/dann ein Fieber/ bald daß Grieß / Rotlausten. Ern anderer har daß Po¬ dagra/den Brandt/ein Bruch/ein offnen Schencke!/ > daß Heryklopffen/ die preme. Mancher ist pucklichc / oder hac etn ToUfueß/ einplerraug / ein grosses Mau!/ ein strnckenden Athrm/rinnende Augen/ wrlderVnrai- nigkeiten geschwetgen/ deren die Menschliche Leiber mv können loß sein- Go siind auch fhr vrl/ welche haben den Gchwindel/denWehen/daßVergicht/ daß Htnfalllen/ Gchwindsucht/ hitzige Fiebcr/Vngerrsche Rranckheit/ röche Ruhr/ dürre Husten/Gelbsucht/ Lunggeschrvür/ reissen deßLerbs/Lendenwehe/ also/ daß de'ß Jammers allenthalben schier kein Ende nrche ist. Mancher ist schwer vnd fakst von Leib/ daß er nit fort kan/ Entgegen mancher fs'mager vnd dürr/ daß man jhn möcht anzünd- len/ ist nichts an jhm als Hauevnd Barn / vnd da er gar ein Ochsen eß / wli doch nichts an jhme erfpriesscn. Ha- bcnalsovnsereLerbervil vnd m.ancherlai Mängel vnnd Gcbrechltgketcen/ welche vns offcSchamrorh machen/ ja ictztlicssauch den Todt vervrsachen. Aber in lenem ewi¬ gem Le ben/ werden bemeldce vnsere Leiler also beschaf¬ fen siin/daß wir vns ab dcmselbigenme allein Nit schä¬ men / sondern ausss höchste darob erfrewen werden» Dann die glorisicierce Leiber werden haben vier Ocualice- ten/ Gabenvnd Eigenschasscen/ nemltch/ Imxastibiii- rarem,OLricarem, ^Ajlircrrem, Lc 5ubrilicarel7i-,. Die Vnleidenlichkeit/ die Klarheit / die Geschwindig¬ keit/ vnnd dieSubtilicet. Dise vier Eigenschasscen der glorisicierre« Leiber/ hat der H.paulus m discm kur- tzenvnd einigen Gencenizbegriffen r 8cminacur in >cor- ruurione: üirser in incorrnprionc. 5cminLturini§no- B b LH büi» Vom Stande der kilirare, lur»er in Gloria. Zerninacur in inürmicace, lur- , Aerinvirrure. 8eminarur wrsus animale, iur^er stiiri- ruale. Daß ist: Es wikd gesaek verwesenrlich/vnnd wird auffcrstchen vnverwesentlich. Es wird gejaek inderDnehr/ vnnd wird aufserstehen mder k)err- ligkeic. EswirdgesaLt in der Schwachheit / vnnd wird aufferstehen in der R.raffk. Es wird gesaer . ein Vchischer Leid / vnnd wird aufferstehen ein Geistlicher Leid. Disen Spruch wollen wir ordentlich erklären/auff daß wir daraus) die WürdiZkeit vnd LnrF ereffligkete vnserev Leiber erlernen mögen. Erstlich/ ImxMdi- solche Paulus: Es wird gesaer Verwesenrlich/vnnd. üras. wird aufferstehen vnverwesentlich. DaßwrlderAa postel sagen / dre stnige/ so in dem Hauß Gocces seliglich wohnen/werden haben einen vnverwesenrllchen/ vnnd vnzerstörlichenLetb/ daß ist/einen solchen Leib/ der von keinem eusterlichen Ding nicht mehr wird können verän- dere/verletzk/odev zerbrochen werden / vnnd gleich wir die Strahlen der Sonnen von keinem Schwerdc zerspalt tet/ vnd von keinem Wasser ercrenckc / vnd von keinen, Lewer verbrennt/ vnd von keiner Vnsaubrigkelt beflecke werden/ also können auch die glor;ficierre Leiber / weder von Schwcrdt /noch von Wasser/ noch vom Fewr/ wan es gar auch daß Höllische se-en wurde/nicht Schaden ley^ den / vnnd werden also die Menschliche/ m dem Himmel auffgenommd L-erber der Seligen/ die vollkommene Gesundrherc/ vnnd daß jmmerwehrende Leben haben/ auch in Ewigkeit nie sterben. Diß ist die Mainung deö H.Apostets/weiche er auch bestettigr/ mit Visen Worten r -r.t7sr-r-szH.-zj. Oporceroorrupribilehoc inöuere incorruprionem, Lc morrale hoc inciuere immorcLlirLtLM^,. Das verwe/ ftnlichmvßanzihen daß vnverwcsenlich / vnd das sterblich/muß anzihendie Vnstcrdlrchkcit. Wirle- DELs F. sen/ daß die dre^Lnaben/Ananias/Azarias/vnd Mi-< sael/ in dem bannenden Bachofen Gocc gebenede^ek vnd gelobt haben/ vnd daß jhnen die Fewerflammen nit ha^ den schaden mögen» Hak das Fervev Yen jemgen Nichv fcha- Klösterlichen Amgkfr-akverr» schaden mögen/da sie noch sterblich waren/ Vilwmigev rvwd es sie verletzen können/ wann sie in der ewigen Glo- rv werden Unsterblich sem. LZise Vnempsindllchkeit / Vnle-^denllcLcheik / vnnd Vuzerstörligkete der glorificier/ ren Leiber/ beschreibt auch der H. Johannes / im Buch der haimblichen Offenbarung / vnnd spricht r Es wird sie nic mehr hungern / noch dürsten / Es wird auch nic auss sie fallen die Sonne/ oder jrgendc ein Witz/ dann daßLamb mitten im Gcuel/ wird sie regie¬ ren/ vnd kairen zu den Wasserbrünnen deß Gebens/ vnnd Gott wird abcruckncn alleZahcrn vonjhren Augen / vnnd der Tode wird nimmer seyn / noch Laid/ noch Geschray/ noch Gchmery wird mehr seyn / die zum ersten vergangen seyn. Lerrners spricht der H Paulus / Es wird gcsact in der ^)nehr/ vnnd Olarira^. wird aufferstehen in der Wcrrkigkeit. Daß ist / Die Außerwöhlken Gottes werden haben ein glorificicreen/ klaren / Hellen / vnd schernbarlichen Leib/ vnnd werden scheinen vnd gläntzen wie die Sonn/ welcher Glantz jnen sevn wird / an starr eines Llaids / vnd wie daß Liecht ist das Llard der Sonnen / also wird se^n die Llarheic deß Llarvs der glorificiercen Leiber. Diß bezeuge Christus der HE2LR/ also sprechende: Die Gerechten werden scheinen wie die Sonn/ in meines »attersAeich. Vnnd diß ist auch zuvor im Alken Testament geweiffägv worden / durch den Propheten Daniel r Die Gelehrten/ OEM r^. . spüchc er/wcrden scheinen wie deß k)immels Glantz/ vnd welche vil zur Gerechtigkeit gelehrt vnd vneer- wiesen haben/werden scheinen wie die Stern/'jm-> nrervnd ewiglich. Eben diß bezeugt auch Salomon/ M dem Buch der Weisheit/mit dlsen worken: Die Ge- rechten werden scheinen vnd glanyen/ Sie werde» hin vnnd widerlauffen wie die Fewrfnncken im Ge/ rhör: Sie werden die'Völcker vrthailen/vnnd die Leuth beherrschen/ vnd jhr Gott wird in Ewigkeit regier Vom Stande der regieren. Es besietrigtder H.paulus dise sein Lehr auch» mit einem andernSententz: wir warten / spuckt er / deß kleylands vnsers't)ERR^ll JEsu Christi/ welcher den Leid vnstrer Demütigkcrr wider zu sei¬ ner Gestallt bringen wird / daß er ehnlich werd dem L.eib seiner Klarheit / nach der Würckung seiner 2^.raffr/damic er auch kan alle Ding jhm selber vn- rerwcrffen. Damit aber drst Klarheit der Heiligen in keinen Zweiffel gezogen werd/ so hat Christus der HErr selbst solche offenbargemache/ vnd den dreien Aposteln/ Petro/I«cobo/ vnndIoannigezaiget/da er auffdem Berg Thabor/ gläntzendev als die Sonn/ vnd weisser als der Schnee / erschienen ist/ welcher Schein nit also be¬ schaffen gewesen/daß er den Augen ein Verdruß gemacht hetke/ sondern er har der Apostel Gemürher vnd Herizen Mit einer so grossen Lrewd vnd Süssigkeit eingenommen vnd erlustigek / daß Petrus begehrec / cs sollen dre-s Ta- bernaculvnd Wohnungen ausfgebawec werden/ damit sie daselbst/ an einem so frewdenrerchen Ohre / möchten verbleiben. Zum dritten lautet vnser paulrnrscher Sen- ^gultLL.. rentzasso: Es wirdgesaer in der Schwachheir/vnd wird aufferstehen in der Krafft. Die Seligen / wil der Apostel sagen/werden bekommen dor^o^Ziüa, ge¬ schwinde/behende/ferttige/hurtige/ vndzu allen Leib¬ lichen Würckungen beraitteLeiber/also/daß ein selige Seel ihren Leib geschwind vnd schnell vbersich /vnder- sich/ vnd wohin sie wil/ wird gewaltig st^n zubcwegen/ gleich uÄe sich die Seel ohn den Leib/ mit denGedan- ckenjcizcan diß/baldan jenes Ohrt begiebc/wo der Gerst wird wollen/ da wird der Leib alßba'd se^n. Er wird se^n hur^ g nach allem Willen der Seelen/ ohn kNntze vn Arbeit / wo die Seel wil. Vnd drß lehret nicht allein der H.paulus / sondern auch der Prophet Esaras / der also spricht: welcheauff den s^EAR^l hoffen / wer¬ den jhre S terck verändern / vnd Flügel an sich nem- men/wie die Adlers Flügel: Sie werden lauffen/ vndniterliegen: Sie werdengchen/ vndnicmüde wer-. Klösterlichen Zurrgkfrakvetl. wcrdcn/rc. Daß ist/ Sie werden geschwind ft^n/gleich wie dre Engel / so bald im Himmel / bald ayff Erden / baldanderstwo fe^n r Sie werden st^n wie der Sonnen/ glany/ so gantz schnell in kvryer zeit vom Auffgang biß zum Nidergang kommet: Sie werden seyn wie ein Ang/ so gar geschwind von der Erden gen Himmel schawek. Also werden se>n die Leiber der Außerwöhlken Gottes/ geschwind/bcweglich/ hurtig/ vnnd behend r wo der Geist wird wollen / sagt der H.Augvstin»s/ da wird der Leib alßbaldscyn. Die Gerechten/ sirgt Salo/ msn/ werden scheinen inderGlory/ vnd hin vnnd Orr Herlauffen/ wie die^ewrfunckenim Rohr. Daß ist/ Die aufferstandene Leiber der frommen werden mit aller schnelligkete/ in einem hu>-/ jetzt an distm/bald an jenem ohrr / ohn alle avffhaltung vnd verhindernvß/se^nkön/ nen. Leytlich/sprichr der H.paulus r Es wird geßee ein Viehischer Leib / vnnd wird aufferstehen ein 5ubtUitL5, GeistlicherLeib. Vnsere Leiber/ wil vaulus sagen / werden se^n/ 5ubn!ia/ vnnd so zahrt / daß sie einem Geist werden gleich st'sn. wie nun die Geister alle ding durch/ dringen/ vnd von keiner dicke oder härdke nie verhindert! werden/ also wird ein glorificierter Leib/ so svbktelvnnd zahre st^n/daß er alk Leiber/wie dick sie auch st^n/wird können dürchgehen / vnd diß ohn alle zertharlong/ vnnd ohn alle eröffnung deß Leibs/so durchgangen wird.wie nun die Engel Gottes können durch verschlossene Thür eingehen / die Himmel durchdringen / vnnd die dickeste Mawren/ ja das gantze Erdreich durchgehen/ eben daß werden können thun dre Leiber der Heiligen / so in der Subkilieerden lieben Engeln vast gleich se^n. werden also die glorificierte Leiber Geistlich se>-n/ vnd der Ver/ nunffc in allem gehorchen. lTktmb distr Lehr halber fol/ gende Exempel. Gleich wie ein Liecht scheinet durch die Gläser / durch welche der Luffr nik kommen kanr Vnd gleich wie ein Stimme oder Glockenklang / durch ver/ schlossene Zimmer gehöret/ vnnd vernommen wird/ also wird eines Seligen Leib subtil se?n/ Ja daß noch mehr Ls ist/ Vom Staudt der ist/ bist ding alle st> weit vbercreffen / daß / wann er in ein Eisens Truhen gelegt würde / welche allenthalben dermassen verschlossen vnnd bewahret were / daß kein Wind / kein Schein eines Liechts / kein Wasser / kein Stimme -der Hall möchte ein - oder außgehen/ so könd- ke doch auß solchem wolversichercen Grab/ oder Tvu- hen / ein glortsieierker Leib / wegen seiner sonderbaren Subtilitee/ ohnalleeröffnung / herfür kommen / gleich wie Christus auß dem verschlossenen Grab herfür gan- gen/vnd erstanden ist. Werden also die Leiber derHei- «gen im Himmel nik mehr Viehisch/ dich/ grob/ vnd vn- geschickt/sondern wie Paulus lehret/vnzerstörlich/klar/ geschwind/ geschmeidig/ vnnd Geistlich se«fn/ daß ste so gar Eisen/ Holtz vnd Seain / ohn alle Mähe durchdring gen/vnnd sich durch alle andere dicke Leiber / ohn alle Verhinderung/ werden können bewögen/wie dann Lhri- stus mit seinem Leib/durch das versiegelte Grab/erstam den/ vnnd durch verschlossene Thür zu seinen Düngern 6, eingangen. Zum sechsten/haben wir beider Betrach- tung der Seligkeit daß ohrc zubedenckcn / in welchem die . Außerwöhlten Gottes jhrwohnung haben werden.Sol- ches ohrc aber ist der oberste Himmel / der vber alle Him- mel außgebraitet ist / vnd wird L«Ium km^rcum gcnen- nev. In disem Himmel hat der Erschaffer aller Ding/ GOTT der HERR/ sein Wohnung / wie er durch de»» Propheten Esaiam solches selber anzaigt / da er spricht r F/ä,'ie Der t)immel ist mein Gruel / vnd die Erd ist mein Lueßschemel. Solches besieetigen die Work Christi/ da er spricht: )hr sole nit schwören bey dem trim¬ me!/ dann es ist der Seuel Gorees/ l^och bey der Erden/dann sie ist der Schemel seinerLneß. So pflegen wir auch zu beten: Vatter vn ser/ der du bist tm t)immel. Welche Spröch nie also zuverstehen st'sN/ als wann Gott allein in dem Himmel / vnd nie anderßwo were/ sondern er wird darumb in dem Himmel wohnen- de geglaubt vnnd verstanden / daß er in dem bemeldken grossen Himmel/die GloryvndHerrligkeie seiner Gegen¬ wärtigkeit Skiffs allermarst geoffenbaree hak / Dann in disem Klösterlichen Amgkfräwett. §>? distm Himmel hak er/ wie Damascenus lehret/die Engel erschaffen / vnd se>md solche Himmelische Creatoren / irr dre's Hierarchien/ Chor vnd Regiment/außgerhailt wor¬ den- Außdrsem Himmel ist Lueifer verstossen worden / wie Christus sage: Ich sähe den Sathan vom t)im- me! fallen / als einen Mtz/ vnnd hat diser fürtreA liche Engel nik allein sich diser Seligkeit beraubet / sonder auch andere Engel durch seinen Schwantz/ daß ist/durch sein böses Eingeben / mit stch in daß eusserste E!!e«rd/vnd ewige Verdambnuß gestürtzk. Von disem Abfall der Engel schreibet der H» Johannes / mitdisen worten: Ein großer rother Drach/der hat- re stben i/)äubcer/vndzehen Körner/ vnd aufs sei¬ nen tdäubeern stben R.ronen/ vnnd sein Schwantz zohe den dritten thail der Sternen deßtdimmels/ vnd warff sie auff die Erden. Item: Der grosse Drach / die alte Schlang / die da haist derLeuffel vnd Sathanas / ward außgeworffen/der die gantz« Lvelt verführet/ vnnd ward geworffenauffdieEr- den/vnd seine Engel wurden auch sambt jhme avß- getrieben. Ge^nd also die bösen Engel/ so stch den Lu- eifer haben verführen lüsten / auß dem Himmel gestüryee worden / die guten Engel aber / so be? ihrem Erschaffer bestandthaffe blieben/ vnnd vns Menschen zum Schutz verordnet worden/ besitzenn-ch den bemeldtenHimmel/ von welchem Christus sagt r Gehet zu / daß jhr nicht verachtet jemandt von disen kleinen: Dann ich sa¬ ge euch/ Ihre Engel sehen allezeit daß Angesicht meines Vatters/welcher im kdrmmelist. weil aber die öhrter vnd die stelln/auß welchen die bösen Engel ver¬ stossen worden/ se'snd läer blieben / hak Gott für gut an- Zesthen/ solche mic den Menschen/welche seine Gebote haltenwürden/zuersttzen. Dahero spricht David r Der k) E A R wird richten vnker den t)aiden / er wird erfüllen die Fälle. Daß ist / Er wird im Jüngsten Tag Le tz xjchs Vom Staudt der ? dickem alleVölckev / vnnd seinen aoßerwöhlten Seelen/ ihre Leiber widerumb erstatten vnd zuaignen / vnd wird sse seyen an die läeee stell» vnnd öhrter/ auß welchen die hoffertige/ stoltze/ vnnd »»gehorsame Engel se^nd ver- stossen worden, In Visen Himmel ist Christus avffgesite- gen/vndwrewir in vnserm Christlichen Glaube» bekenn nen/ Sitzet zur Rechten seines Vatters / daß ist/ Er hat/der Menschheit nach / die höchste Glor^ vnd Ma, jestät. Daß er auch vns in bemeldcen Himmel zu stck /. nemmen wird/ zatgk er an/ da er spricht: Vacrer /Ich wil/ dass/ wo ich bin / auch mein Diener seyn soll. Vndwiderümbr wer da khut den willen meines Vatters/ der wird eingehen in daß Reich der tRm- mek. Disee jeytbemeldte Himmel/ diser gewaltige pal- last / welchen GDtt seinen Außeewöhltcn beraieek hat / ist nttmikIerdischen Zieglen oderEdelgestaine» erbawk/ sondern auß einer vil Edlern Maker^ / mit Göttlichen Händen gemacht vnnd gezieret worden. Dise Göttliche Wohnung hak ein! so grosse vnaußsprechliche weiter in sich/ daß sich ob derselben der Prophet Baruch verwun- FEL /. devk/ vnd spricht: Q Israel / wie gross ist daß Wauss Gottes / wie ist dass Bhrk seiner Besitzung so gross Groß ist es / vnd hat kein Ende/ hoch vnd vnermest stn ist es. Ein Element ist grösser als daß ander / Das Wasser oder Meer ist grösser als die Erd / Der Lussc ist grösser als das Wasser / Das Lewer vil grösser als der * Lussk / Die Himmel vt! grösser als das Lewer / Vnd der letzte Himmel vnergreifflich gvösser/als die andere Him¬ mel/ welches wegen er von dem Propheten so groß / als der kein Ende nie hab/ außgesprochen wordeür 2luß wel¬ chem wir zuerlevnen haben / was Gott der HERR für ein gewaltigen Pallast/für sich vnd für seine Außerwohl- ten/ vorberaiket habe. Zum stbendten / weil ick oben durch die H» Schrissc erwiesen / daß die Seelen / so deß Himmelreichs würdig geschätzt werden / in der ewigen Glory sehen werden/ nik allein Christum den HERRN / fambk dem ganrzen Himmelischen Heer/ sondern auch die aller. Klösterlichen Zuirgksraweti. p- allerheiligisie Dreifaltigkeit selber / möckk einer nitvn- brllich fragen/wie solches geschehen mag/well die Gott¬ heit mit Leiblichen Augen nie kan gesehen werden r Auff vise Frag gibt Antwort der Rönigltche Prophet David/ vnd spricht: In lumine ruc> (^Lce/^/sr-r-r) viäekimu; In- /i- wen Daß ist / ^n deinem Riecht/ B werden wir sehen das Liecht. Daß wil dev Prophet / Durch das Liecht dev Rlarheik Gocres / wer¬ den wir Gott selber sehen/ Ja wir werden nie allein jhn/ vnsern Gott/ sehen / sondern auch andere Ding / so äus¬ ser Gott ft'snd. Dann die Anschawung Gottes vervr- sacht ein dreifältige Wlssenheik/ nemlich/daß wir Gott/ vns selber/vnnd dann auch andere Ding in Gott sehen werden. Nimb dise Gleichnnß : Wann einer in einen Spiegel schawet / so sihec er dreierla^ Ding / Er srhev den Spiegel/ Er sthet sich selbst/vnd sther dasjenige/so neben dem Spiegel gegenwärtig ist. Also werden nur durch den Spiegel der Göttlichen Rlarheik sehen/erst¬ lich Gott selber/ sovrl einer Lreatur zu sehen möglich ist. Nachmahls werden wir vns selber/ vnnd vbek daß auch andere Ding / mit gewisser Wissenschaffe / begreiffcn. Derhalben / wann wir Gottes Anschawung geniessen / werden wir sehen alle Außerwöhlte Gottes / wir werden sehen die schöne Gesellschaffk der Heiligen: Die vnder- schtedliche Lhör der Engel: Die mancherlei Wohnvn» gen der parriaechen/lderpropheten / der Aposteln / der Märtyrer / der Bischoffen / der Kirchenlehrer / dev Iungkfrawen / dev Wieefrawen / der Mönchen / dev Einsiedlen^ vnd aller Heiligen Gottes. Wir werden se¬ hen die neun Lhör der Engel / welche in drei Hierarchias vnnd Regiment außgeehailv ftind/ welche mit der Htm - melischen Glori / vnnd vnavßsprechlichen Schöne chrev aignen Nacurvberrreffen alle Geschöpff Gottes. Auß drsen Anschawungen / werden wir ein vnavßsprechlichs Lrewd vnd Lust haben, wir werden auch sehen / wie es in der treffen Höll zugehet/vnnd werden Gott Danck sa¬ gen/daß er vns mir seinem Rosenfarben Bluk erlöset/ vnnd die ewige Seligkeit erthatlk hak. Daß wir nun Vie L« iq Leid- Dom Standt der Leibliche Ding mit Leiblichen Augen anschawen mögen/ ist kein Zweiffel/ Daß aber die Geistliche/ sowol als di« Leibliche Dmg/in Gottes Llarhetc/ wie jetzt von mir angezaigk worden/gesehen werden / daß bezeugt/ neben dem von mir angezognen Propheten David/-der H.Io- Hannes in seiner Offenbarung/ mit dijen worken r Sie werden sehen sein Angesicht/vnd wird kein knackt da seyn / vnnd sie werden nir bedörffen einer Leuch- ten/oderdeßLiechtsderSonncn/dann Gott der t)EAA wird sie erleuchten/ vnnd sie werden regie¬ ren jmmer vnnd ewiglich. Dergleichen schreibet be- meldter Johannes: Die Stadt darff keiner Son¬ nen/ noch deß Mons / daß sie jhr scheine/ Dann die k)errligkcik Gottes erleuchtet sie/vnd )hr Liecht ist daß Lamb. Dann die Göttliche Substany wird stch zu vns fugen/ vnnd vnfere Verständtnuß/vnbcgreisslichev weiß /etwas höher auffheben, dardvrch wrr tauglich vnd geschickt werden / die Gestallt seiner Göttlichen Natur zubeschawen. Diß aber geschickt durch den Gebein der Glor^/ vnd wann wir mit demselbigen Glantz erleuchtet werden/ werden wir Gott/als daß rechte vnnd wahre Liecht/ inn oder be^ seinem Liechk/sehen vnd beschämen. Da nun die Heiligen Gottes mit diserAnsckawung be¬ gnadet werden/ alßdann besttzen/vnd haben sie die wah - D» re westntlicke Haubcseligken. Zum achten / Werl wir oben angezaigt haben/ daß die glorrficierke Leiber der Seligen werden scheinen wie die Sonn/ haben wir dar¬ neben zubetrachcen / daß die Leiber der Außerwöhlten Gottes gleichwol werden hell/klar/ vnnd glantzendt er¬ funden werden/ jedoch wirdk einer dem andern in der Diarheit/vnd an derGeligkeit/vbertrrffen/wie solch» der H.paulus anzaigt/ mit drsen Worten r Em andere Rlarheik hat die Sonne / Ein andere R.larhcit hae der Mon / Ein andere Alarheit haben die Sterne. Dann ein Stern Harem Dnccrschaidvon dem an¬ dern mder Klarheit/ Also auch die Avfferstehnng dep KWMche» Zuilgkfrawen. - E>er Lobten. Die Außerwöhleen werden gleich se^n den / -r° Engeln. Nun se^nd aber die Engel vndersch redlich, Item/Den Rnechr/welcher mit deß HERRN Pfunde fünffandere Pfunde gewonnen / wird man vbev fünss Stadt / Den aber/ so zehen Pfunde damit erobcrt/vber AehenSeädk/inderFrewddeßHERRNse^en Item/ > sage Christus: Im s)auß meines Daccerv^nd vil Wohnungen. Doch sollen wir wissen/ daß dtssr Vnteü- schaid der Seligen kein Ne'sd nie geberen w^rd/ st-stemak die rechte vollkommene Lieb/so im Himmel sr>xn wird/ allen Ne^d vnd Haß außschliessen ehur/vnnd wird jeder mie seiner Rlarhetc ve^nüege/ vnd ganiz vnd gar erfüll lek/vnd zufrieden se^n. Die Liebligkeic/so gueeFrenndv auß täglicher Lonversarion vndBe^wohnung mneinan- der in diser Welt haben/wird offc vermischt mit Bitkev- keit/ dann es haist/ f^miliLnrax paril conccm^mm/ vftd werden offcermahls grosse Freunde/ grosse Feinde. Warumb Dann wer ist so perfect/vollkommen vnd hei- lig/daß er gany vnd gar Glaßlauter/ohne Defect/Man- gel/vnd Tadel se^f Einer hat dises/ der ander hat jenes Mangelein Solche Menschliche Defect vnnd Abgang spüret einer an dem andern alßdann zum marsten / wann mangar zugemain/vnnd miteinander zuvilvertrewltch ist / vnd Helt nachmahls einer von dem andern nie mehr sovü/alszuvor/da einem deß andern Gebrechligkeic nie bewust gewesen. Dann je mehr einer Vntugendcen hat/ je weniger Helt man von jhme. Deehalben die vbrige Ge- melnschassc ( durch welche die Vnvolkommenheit der Menschen an Tag kömmst) vervrsache bäidter ein Mi߬ verstände / als em beständige Freundtschaffk. Aber im Himmel werden dtse impcrscÄiones / Mangel vnnd Ge- brechligkeicen / alle von vns auffgehebt/ vnd deßwegett keir^einige Verachtung deß andern nit se^n/ sondern es wird fich zwischen den Außerwöhlten Gottes ein rechte wahre Lieb/Freundtschaffk/ vnnd Englische Vertrew- ligkeit befinden / auch aller Ne-ch/ Haß/ vnnd Mißver¬ stände/ gantz vnd gar außgeschlossen se^n. Vnd obwol/ wie zuvor angezaigk worden/ einer seliger/ vnd mir meh- rer Dom Stande der rer Llarhektangefüllet se^n wird/ft» wird doch einer den andern darumb nie neiden/ sondern em jeder dem andern sein mehrere Seligkeit heryltch wo! vergönnen, wir werden se> n als wie die Linder einesVakters/ dievneer, schiedlicher Natur / Grösse vnd Länge se-snd / einiegli, chev mir seinem Rock vnd Llaid/ das jhm der Vatter hat machen lassen / coneenk vnd zufrieden ist/vnd derklernist nie dem mittelmässigen / der mittelmässige nir den läng, sten ne-sdet/ vmb deswegen/daß ein Lock länger vnnd mehr Thuechs hae/weder der ander. Derhalben werden die Außerwöhlken in dem gleich se^n / daß sie alle GOr» anschawen/ der jhr Belohner/vnd Belohnung selbst ist/ Doch einer sihet mehr in Gott/ als der ander / vnd einer frervet sich Gottes mehr / als der ander. Vnd zugleichev weiß/wie nur ein Sonn ist/ von welcher alle Stern jhren Schein vnnd Glany haben / vnd doch ein Seern klärcv als der ander ist / Also wird es ein Gestallt haben mir den Außerwöhlken Gottes / wie zuvor oben auß dem heiligen Pauls von mir ist angezaige worden. Nlmb ein ander Exempel. Es se^nd zwe^ Schaff/ ein kleines vnnd ein grosses r Dtse se^nd be>xde mir Wasser angefüllek/ vnd ob gleichwsl das kleiner nicht sovil Wasser fasset/ als das grosse/ ss ist es doch eben sswol voll/ als das grosse. Eben also wird jeder ein vollkommene Frewd im Him, mel haben / Vnd obwol einer mehr als der ander / seliger se-sn wird / so wird doch jeder mit seiner Himmelischcn Seligkeit (mit welcher er begnadet worden) avffs Höch- ste coneent vnd zufrieden ft^n. Von diser Himmelischen Lieb/Fried vnd Einigkeit/redet der heilige Augustinus/ D. vnnd spricht: was ist seliger / als daß t)immelische Leden / in welchem kein Lorchtder Armvrh/ kein Schwachheit der Rranckheir nir ist : Daselbst wird niemandr verleyr / niemandr ist zornig / niemande jst neydig / niemande ist Geltbegierig / niemandr ist Echrgeitzig/ niemandr hungerr / niemande durstet r Daselbst wird in Ewigkeit kein Zwietracht seyn/ sondern es ist daselbst de? den heiligen Gottes ein ewi-