Gedenkschrift aus Anlass der Feier des dreissi gj a h ri gen Bestandes des . Laibacher deutschen Tiirnvereines. . Herausgegeben vom Turnrathe. Laibach 1893. Im Selbstverlage des Laibacher deutschen Turnvereines. Preis 50 kr. 44229 Druck von K.leinmayr & Bamberg in Laibach. Vorwort. iiin Menschenalter ist vergangen, seit der Laibacher deutsclie Turnverein begriindet worden; ein neues Gesclilecht ist allmahlich mit ihm zugleich lierangereift. Diesen Absclmitt in der Geschichte des Vereines glaubt der Turnrath nieht geringer \viirdigen zu diirfen als jenen, mit welchem vor fiinf Jaliren der Verein das erste Vierteljahr- bundert seines Bestandes abgeschlossen batte. Er glaubt es dem Vereine und den Vereinsgenossen sehuldig zu sein, sich in seinem Berichte nicht von dem Rabmen der letzten Jabre, die freilicb ereignisreicb genug waren, bestimmen zu lassen, sondern an Umstande und Verhiiltnisse anzukniipfen, die hinter unserer Zeit liegen, und so dem jungon Gescblecbte wieder ein Gesammtbild von innerer Einbeit zn entrollen, an dem es lernen kann in den Tagen des Zweifels, sicb erbauen in den Zeiten der Vertblgung und erfriscben in Augenblicken, \vo Ermattung und Muthlosigkeit zu lahmen drolien. — Endlicb gemabne es denn aucb das Junge Gesclilecht, durcb erhbhte Thatkraft die Uankesscbuld an diejenigen abzutragen, die in selbstloser Ilingabe an dem Werke mitgescliaffen haben zu Ebr und Webr fur unser deutscbes Volk und seine heilige Sacbe! Gut Pleil! LAIBACH im November 1893. Der Turnrath. i* Vom Turnrathe neuerdings mit dem Entvvurfe der Gedenksehrift betraut, hatte ich die Aufgabe, die Ereignisse der letzten fiinf Jahre so darzustellen, dass sie in ihrem inneren Zusammenhange mit den vorhergehenden fiinfund- zwanzig Jahren erscheinen. Sie bilden auch thatsachlich noeh eine gewisse Einbeit, da ja die Verhaltnisse die gleichen geblieben sind und merk\viirdiger- weise gerade erst in nnseren Tagen Wandlungen sich vorzubereiten scheinen, welehe ein ganz neues Zeitalter verkiindigen, das einmal der kiinftigen Geschichte des Vereines seine Spuren aufdriicken \vird. Dass ich fiir die fruhere Geschichte des Vereines zum grosstcn Theile die Gedenksehrift, die vor fiinf Jahren erschienen ist, zugrunde lege, ist begreiflich; dennoch sind die Ausfiihrungen so knapp gelialten, dass die erstere dadurch nicht eben iiberflilssig wird fiir denjenigen, der sich mit der Gesammtgeschichte des Vereines besser vertraut machcn will. — So sei denn meine Arbeit dem Leser freundlichst empfohlen. Dr. Josef Julius Binder Sprechwart-Stellvertreler. ^It^r-lbAfOAlUbtl^^OAfOAflhPO^it.^Atlt^iOAiCA^iO^iSl^Ol^ilibA^rAtbAtbiBsr^OirdA^^ll n den Sommermonaten des Jahres 1863 erwachte in einer Griindung des Schar junger Turnfreunde unserer Stadt der Gedanke, zu Vereines. einem Vereinsverbande sich zusammenzuschliessen. Ein Aus- sckuss, bestehend aus den Herren Dr. Fossl, Dr. Munda, H. Bettelheim, Albert Samassa und KarlLaiblin (die Seele des ganzen Unternehmens), bereitete die nothigen Arbeiten vor. Verstiirkt durch die Herren Doctor br. Keesbacher, Jul. Ledenig, Zurhalek, von Premerstein und Drachsler, entwarf dieser Ausschuss ein Grundgesetz, das am 15. September von der Landesregierung genehmigt ward. Am 11. October fand die begriindende Hauptversammlung statt, an der 75 Mitglieder theilnamen, die den Bericht des Ausschusses genehmigten, worauf Herr Albert Samassa als Vorsitzender den Verein ftir begriindet erklarte. Das ist der Anfang des Vereines. Die Grundgesetze erfuhren mebrfache Anderungen, darunter die Grundgesetze. vvichtigste im Jalire 1885, wonach sich der Verein von da an «Laibaclier deutscher Turn verein* nennt. Auch die Tracht erlitt Veriinderungen im Jahre 1865, 1869, 1885 und 1887. Die gegenwartige Tracht — Jacke und Beinkleider aus graubraunem Stoffe, Giirtel, breitrandiger Hut mit Schildhahnfeder ■ — , ist endgiltig 1890 festgesetzt und zur Erleiehterung der Ausrustung des Einzelnen ein eigener Bekleidungs- fond gescbaffen worden. 1 Die Turnrathsmitglieder tragen seit 1885 ein schwarzrotligoldenes Band als besonderes Abzeichen. Der Mitgliederstand des Vereines begann mit 75 Vereins- Mitgliederstand. angehorigen, wahrend er heute deren 360 zabit, der hochste bisher erreichte Stand. Das Verhkltnis der ausubenden zu den untersttitzenden 1 April 1890. 5 Vermiigens- vcrhiiltnisse. Mitgliedern 69:31 von Hundert hat sich bedeutend geiindert, da von 360 Vereinsgenossen durchschnittlich etwas mehr als ein Sechstel, 60 bis 70 (40 in den Stamm-, 25 in den Alten-Herren-Riegen), ausiibende Turner sind. So sehr iibrigens anerkannt vverden mag, dass nur die grosse Zahl der bloss unterstiitzenden Mitglieder den Verein zu den Leistungen befiihigt, deren die Jahrbticher gedenken, so kann doch der Wunscb nicbt unausgesprochen bleiben, dass eben die Freude an eigener turnerischer Arbeit sicb steigern und auch jene anziehen moge, die bis jetzt ihrem Korper diese Wohlthat versagt haben. Die Berufsstatistik der Mitglieder zeigt, wie vor fiinf Jahren, das gleiche Verhaltnis: ° 10A0 Schichten des Volkes zu bemerken. Die Bewegung im Besitzstande des Vereines veranschaulicbt die Ubersichtstafel (VIII) im Anhange. Wie zu bemerken ist, steigern sich die Einnabmen auch in den letzten fiinf Jahren, und trotz neuer Lasten, die der Verein auf sich genommen, betriigt sein Vermogen heute gegeniiber den vor fiinf Jahren ausgewiesenen 2500 Gulden und 500 Gulden Fahrnissen — bereits 4529 Gulden und einen Bestand von Fahrnissen im Werte von 1420 Gulden. An dieser Stelle sei dankbar auch derer Ervvahnung gethan, die durch leztwillige Verfiigung den Verein bedacht haben, so Emil Ritter v. Stockl, Karl GalU, Albert Mallitsch und Franz Ehrfeld. Allein auch aller derer sei mit Dank gedacht, die durch Spenden und Widmungen den Verein geehrt und bereichert haben, allen voran die wackeren deutschen Frauen und Mildchen. Heil! Die Verwaltung des Sackels iibernahm, nachdem der verdienst- volle Sackelwart, Ehrenmitglied Herr Alois Cantom\ im April 1889 plotzlieli erkrankt, fiir immer die Leitung der Geschafte abgeben musste, Herr Alois D zimski, der nun seit dieser Zeit dieses Amtes in einer Weise waltet, welche ihm Jahr fiir Jahr aussergewohnliche Anerkennung und Beifall seitens der Hauptversammlung in wohl- verdientem Massc gewonnen hat; die Mannigfaltigkeit der Aufgaben, 6 dic in den letzten flinf Jaliren der Vercin auf sicli genommen, ver- langen eine unglaubliche Vielseitigkeit der Glebarung, welclie Herrn D zimski thatsachlich als Glescbaftsfuhrer des Vereines erscheinen lassen. Uber die ersten Anfange des Turnbetriebes in unserem Vereine, der damals nur liber einen bescbeidenen Turnplatz, und zwar iiber das Lagerhaus von Recher (jetzt Monturslager, Hilschergasse 3), verfiigte, berichten unsere Jahrbiicher manche ehrende Thatsaehen. Der erste Leiter der Turnubungen weilt noch in unserer Mitte, Herr Karl Laiblin, der, wenn auch niclit mehr turnerisch thatig, zu den warmsten Freunden des Vereines zabit. Im Jahre 1864 kam es zur Begriindung einer Turnsebule, und darriit ubernahm der Verein die Einfuhrung des Turnbetriebes beim Jugendunterricbte. Trotz der Schvrierigkeiten, welche die Glewinnung geeigneter Lehrkrafte bereitete, erweiterte sich der Turnbetrieb in den Schulen derart, dass im Jahre 1870, als der Turnlehrer Herr Schafer den Unterricht leitete, eine Gesammtzahl von 17130 Turnenden ausgevviesen erscheint. Der Unterricht blieb nun an den Mittelschulen in den Handen des Vereines bis 1875, wo Turnlehrer Julius Schmidt an die k. k. Lehrerbildungsanstalt berufen und von staatswegen mit der Leitung des Turnwesens betraut \vorden ist. Der Turnunterricht an den offent- liclien Volksschulen konnte aber nun bald von den im Turn en an der Lehrerbildungsanstalt ausgebildeten Lehrern selbst besorgt werden, \vahrend die Privatschulen mit dem Turnlehrer personlich ihreVertrage abschlossen. Im Jahre 1878 ward der letzte Vertrag des Vereines mit einer Privatanstalt gelost. Von da an war der Verein im Turnbetriebe auf seine eigenen Mitglieder beschrankt. Da sah es aber iibel aus. Erst als der k. k. Turnlehrer Julius Schmidt im Vereine mit dem unermiidlichen Sackelwarte Cantoni die Vereinsangehorigen wieder sammelte und die Freude an turnerischer Arbeit erweckte, da begann ein neues Leben einzukehren. Im Jahre 1871 bezog man die Lagerhalle im Hause Klementschitsch (Romerstrasse 17) und beniitzte sie als Turn¬ platz bis 1876, in welchem Jahre die Sparcassa-Direction mit Zu- stimmung der Realschulleitung die Mitbeniitzung der prachtigen Turnhalle im Hofraume der Realschule — zugleich mit dieser und fiir diese erbaut — gestattete. Seit dieser Zeit beniizt der Verein diese Halle, und zwar in den letzten 8 Jaliren an den Wochentagen abwechselnd mit dem slovenischen Vereine «Sokol* und an den Nachmittagsstunden der Sonn- und Feiertage. Turnwesen. 7 Die Sparcasse-Direction hat iiberdies in hochherziger Fiirsorge ftir dasTurnwesen besonders in letzterer Zeit mannigfache Verbesserungen und Einrichtungen an der Turnhalle vornehmen lassen, welehe, mit einem bedeutenden Kostenaufwande verbunden, die Turnhalle zu einer der schonsten des siidosterrcichischen Turngaues gemaclit haben. Dies gilt besonders von der Einrichtung der Gas- und Wasserleitung, wodurch einem dringenden Bediirfnisse Abhilfe geschafft worden ist. Seit dem Jahre 1892 ist auch ein Theil des Hofraumes ftir den Turn- betrieb im Sommer zugewiesen und durch Einrichtung der Gas- beleuchtung auch in den Abendstunden beniitzbar gemaeht. Hinsichtlich der Turngeriithe ist zu bemerken, dass dieselben zum grosseren Theile der Realschule zugehiiren und Herstellungs- und Einrichtungskosten zu je einem Drittel von den beiden Vereinen und dem Realschulfonde getragen werden. Nichtsdestoweniger \var die Vereinsleitung bestrebt, durch Beschaffung von Geriithen, die ftir mannliche Turner, gebaut sind, den Bedtirfnissen eines geordneten Turnbetriebes Rechnung zu tragen . 1 Den Wiinschen einer Gruppe von Vereinsgenossen suchte der Turnrath ferner auch durch Erganzung iind Vervollstandigung des Fechtgerathes in den letzten Jahren nacli- zukommen. Spenden undWidmungen einzelner Vereinsgenossen haben auch hinsichtlich der Gerathe den Verein noch wirksam unterstlitzt. DerTurnbetrieb des Vereines unterstand, wie schon envahnt, seit 1876 der Leitung des Turnlehrers Julius Schmidt, der wahrend einer vieljžihrigen Lehrthatigkeit im Vereine einige tiichtige Vorturner herangebildet hat. Als Vorturner waren von da an thatig Raimund Kleindienst (ernannt 10. October 1875), Franz Krainer (ernannt 1. Janner 1875), Josef Pock (ernannt 4. April 1877), Hugo Schubert und Karl Achtschin (ernannt September 1880), Josef Maier (ernannt 16. Mai 1881). Nach dem Abgange Schmidts leitete Josef Pock als Turmvart und Vorturner zugleich den Unterricht bis wenige Tage vor seinem erschiitternden Hingange am 16. Marž 1887. Sein Nach- folger, Volksschullehrer Wilhelm Gettwert, erst, als Vorturner, dann als Turmvart thatig, belebte neuerdings in erfrischender Weise die turnerische Tliatigkeit im Vereine. Er selbst wuchs mit seiner Auf- gabe, und wie sehr, das hat er schliesslich in gltinzender Weise an den Tag gelegt, als er im Juli des Jahres 1890 die Lehramtsprti- fung ftir den Turnunterricht an Mittelschulen mit vorziiglichem Er- folge bestanden hat. Auf seine Anregung ward die Vorturnerschaft 1 Sielie Anhang II, Tafel IX, Turn- und Fechtgeratho. 8 des Vereines zu einem einheitlichen Korper gestaltet mit eigenen, vom Turnrathe (18. December 1888) genehmigten Satzungen. Ilir obliegt es ganz besonders, den Turnbetrieb zu fordern und geeignet erschei- nende Vorschlage an den Turnrath zu erstatten. Eine Sobar junger gewandter Vorturner ward berangebildet, die in Gettwert ibren Lehrer verehren. Nachdern Herr W. Gettzvert im Herbste des Jabres 1890, mit Ehrungen ausgezeicbnet, yon Laibacli Abschied genommen, um nach St. Martin in Karnten zu iibersiedeln, von wo er bald nacb Wien und endlicb nacb Graz als Lebrer an der evangelischen Volksscbule berufen worden ist, ubernahm Turnwart Franz Meisetz die scbwierige Aufgabe, das Werk fortzusetzen; doppelt scbwierig, wenn man bedenkt, dass er zugleicb auch als Turnlehrer mit der Heranbildung der jiingeren Turner und mit der Ausbildung der Vorturner betraut ward, und wenn dabei noch in Betracht kommt, dass sein burger- licher Beruf (als Goldschmied) ibn ebenfalls ganz in Anspruch nimmt. Unterstiitzt von der Vorturnerscbaft bat aber der Genannte die letzten drei Jabre hindurcb mit Aufopferung den Turnbetrieb in den von Gettzvert eingescblagenen Bahnen erlialten, und wenn in den Jahr- biicbern des Vereines in dieser Zeit die MusteiTiegen, die der Lai- bacher deutsche Turnverein binausgeschickt zum Wettbewerbe mit anderen Vereinen, immer als die er sten genannt und geriihmt werden, dann ist dies ein ebrendes Zeugnis fiir den Turnleiter des Vereines, wie ein scboneres nicht gedacht werden kann. Besonders gilt dies von dem Auftreten des Vereines bei dem diesjiikrigen Gauturnfeste in Knittelfeld, wo dessen beide Musterriegen den zweiten und dritten Rang unter 19 erreichten und drei Turner zum Wetturnen mit an- traten; der eine derselben, Josef Reitz, errang den vierten Siegespreis. Wiederholt bat auch der Verein Veranlassung genommen, diese Ver- dienste offentlich anzuerkennen und dem genannten Turnwarte einen besonderen Ehrendank zu widmen. Der Vorturnerscbaft, die zum grossten Theile im Vereine ausgebildet worden, die aber auch von aussen her einige tuchtige Krafte erhalten bat, haben in den letzten fiinf Jahren angebort 20 Turner, und sind von diesen noch 8 1 thatig. 1 Die let/.teren sind im Anhange II, Tafel III zu finden. — Die Namen der iibrigen' sind: Jos. Stransky, Johann Bonda, Wilhehn Gctlivert, Georg Hentschel, Fram Pode, Al. Muck, Adalb. Damaska, Ernst Achtschin, Friedrich Stark, Anton Palz, August Jurat, Jos. Alichelitsch. 9 Bei der am 12. Februar abgehaltenen Gau-Vorturnerpriifung haben sainmtliche Bewerber: die Vorturner Fr. Meisetz, Josef Reitz, L. Olhofer, J. Pehani, Jos. Roger, aus dem Laibacber deutschen Turnvereine dieselbe bestanden und sind vom Gauturnratlie in die Gauvorturnerschaft aufgenommen worden. Die Ubungen der Vorturner-Riege finden an Donnerstagen abends von 8 bis 10 Uhr und an Sonn- und Feiertagen in den Nachmittagsstunden statt, wenn nicbt etwa ein Ubungsmarsch oder Turnspiele angeordnet werden. Sie turnte heuer unter der Leitung der Turnwarte Meisetz und Reitz und mit abvvechselnder Fiihrung an 40 Abenden mit 303 Besuchern. Die Ubungen der zwei Stamm-Riegen (I und II) finden an drei Abenden in der Woche statt: Dienstag, Donnerstag, Samstag (frtiher: Montag, Mittwoch, Samstag), und zwar von 1 / 2 9 bis 10 Uhr. Dieselben werden abwechselnd von den Vorturnern geleitet, unter denen Pehani und Olhofer als Riegenfuhrer erscheinen. Die beiden Riegen turnten heuer bisher an 97 Abenden mit 1557 Besuchern. Ausserdem finden sich die Turngenossen ofter zu einem freien Riegenverbande, der sogenannten Sonntagsriege, zusammen. Die Alte-Herren-Riegen, deren sparliche Anfiinge sich in den Jahren 1874 und 1875 finden und die seit 1884 in ununterbrochener turnerischer Thatigkeit sind, waren urspriinglich vereinigt, sind aber seit 1886 getrennt; beide turnen in den Abendstunden Dienstags und Samstags; die erste von 6 bis 7 Uhr, die zweite von 7 bis 7 a 9 Uhr, und zwar unter der Leitung der Herren J. P. Uhl und Pr. J. J. Binder, welch letzterer an Stelle des Oberlehrers Benda, der wegen Uberbilrdung sein Amt als Vorturner niederlegte, im Jahre 1888 die Leitung der zweiten Riege tibernommen hat. Der Betrieb stellt sich fur Riege I an 70 Abenden mit 402, flir Riege II an 64 Abenden mit 365 Besuchern dar. Im Anschlusse an diese Riege hat sich auch eine Fechtriege gebildet, die aber trotz wiederholter Anlaufe bis heute noch nicht als vollstandig lebensfahig erscheint, was offenbar sich damit begrundet, dass es bisher nicht gclungen ist, eine geeignete Lehrkraft dafiir zu gewinnen, welche auf die Dauer dem Vereine zur Verfiigung gestanden hšitte. Die Fechtriege stand unter der Leitung der Herren Heinr. Ribitsch, Ferd. Eger und Josef Roth, deren Berufsthatigkeit jedoch nicht gestattete, ununterbrochen der tibernommenen Aufgabe naehzukominen. 10 Die Gesammtzahl der ausiibenden Turner — auch die An- gehorigen der Fechtriege sind zum Turnen verpflichtet — betragt gegenwiirtig 66, wovon 24 auf die Alte - Herren - Riegen entfallen. Die Zoglingsriege, welche noch vor 5 Jahren unter Leitung Stransky’s tura te und sich meist aus Mittelschiilern zusammensetzte, wurde Anfangs 1889 aufgelost, da der Turnunterricht den Mittel- schiilern an ihrer Anstalt ertheilt wurde und der Besucli des Vereins- turnens den Mittelschiilern nicht immer gestattet wird. -— Sie erfuhr nun eine Umgestaltung, als es dem Vereine, Dank dem freundlichen Entgegenkommen des Directors der Realschule Dr. Rudolf Junowicz, gelang, die Erlaubms der Sparcasse-Direction zur Beniitzung der Turnhalle an den Nachmittagsstunden der Sonn- und Feiertage zu erwirken. So ward denn im Herbste 1889 eine neue Zoglingsriege hauptsiichlich fiir Lehrlinge ins Leben gerufen, welche schon im zweiten Jahre ihres Bestandes vor der Offentlichkeit Zeugnis von einer guten Schulung ablegte. — Den Unterricht dieser Riege besorgten in erster Lime die Turnwarte Fr. Meisetz und Josef Reitz, dann abweehselnd die Vorturner und zuletzt die Turner A. Achtschin und W. Moller, welch letztere selbst aus der Zoglings¬ riege als tiichtige Turner hervorgegangen sind. Die Riege bat in diesem Jahre bisher an 70 Abenden geturnt, mit einer Zalil von 560 Besuchern. Uberblicken wir die turnerische Thatigkeit der letzten fiinf Jahre nochmals, dann bemerken wir, der Verein hat einen ent- schiedenen Fortschritt gemacht in der turnerischen Ausbildung, er hat an Vertiefung gewonnen, dagegen ist die grossere Aus- b r e itu n g der Turnsaehe selbst noch immer vielfach frommer W u n s c h g e b 1 i e b e n. Abgesehen davon, dass der Wechsel in der Mitgliedschaft, der durch Ubersiedlungen, Einberufungen zum Heeres- dienst 1 sich manchmal schadigend bemerkbar macht, wirken noch ortliche Umstande ein. Die Verbreitung des Radfahrsportes ist nur zum goringen Theile beeintrachtigend fuhlbar. Hinderlicher sind schon die Beeinflussungen, ja Verbote, denen Jiinglinge, die im Dienste nichtdeutscher oder undeutseher Burger stehen oder unter solchen Vorgesetzten dienen, wohl oder iibel folgen mussen; endlich nicht am 1 Aus dem Heeresdienstausweise des Gautumrathes g-eht hervor, dass im Jahre 1892 elf Vereinsmitglieder tauglich befiinden und acht einberufen worden sind. Sammtliche sind bereits theiJs Officiere, theils Unterofficiere. 11 I)ns gescllige Leben im Vereine. Kneipe. vrenigsten dio violseitige Inanspruchnahme, welcher jeder Deutsche besonders in den sudmarkischen Gauen sich nicbt entziehen darf, wenn er es mit der Saclie seines Volksthums ernster nimmt. Das turnerische Vereinsleben erhalt seine Vollendung darin, dass es dic Genossen aucli im geselligen Verkebr einander naher bringt, indem es ofter dieselben naeb Becndigung der turnerischen Arbeit vereinigt, wo man im vertraulichen Kreise bei frohlichem Lied und frischem Trunk sicb erquickt und in Scherz und Ernst dem Bedurfnisse nach deutscher Gemiithlichkeit geniigt. So entstand und entsteht die Kneipe. Manch iible Naehrede h at man iiber dies unschuldige Wortlein gehčirt, — und doch ist sie besser als ihr Ruf, namentlich wenn sie, im deutsclien Geiste geleitet, den Tkeilnehmern nicht nur Erbolung, sondern auch Belehrung und Erbauung bietet. Von Anbeginn seines Bestandes ist der Verein sich in dieser Auffassung des Kneipvresens getreu geblieben. Allein dieser enge Rahmen geniigte oft nicht dem Bedurfnisse, und der Wunsch, die Familienmitglieder der Vereinsgenossen und Freunde des Vereines kennen zu lernen und in zwangsloser Form sich zu unterhalten, brachte es zur Veranstaltung- grosserer offent- licher Unterhaltungen, fur welche erst in den letzten zehn Jahren die geeignete Form in den «Familienabenden» gefunden worden ist. Was das Kneipleben anbelangt, so zeigen sich schon im Griindungsjahre seine vielversprechenden Anfange in den sogenannten Kneipabenden, erst in Verbindung mit anderen Vereinen (Sanger der philharmonischen Gesellschaft, Rohrschtitzen-Gesellschaft) unternommen, spater auf den Verein selbst beschrankt. Die Namen der Herren Karl Laiblin, Karl Till und Josef Schulz sind in der Geschichte der Kneipe bis Anfang der Siebzigerjahre in ehrenvollem Andenlcen. Das Wiedererwachen des Vei'einslebens im Jahre 1875 machte sich auch auf diesem Gebiete fiihlbar, als Turnlehrer jfulius Schmidt im Vereine mit dem damaligen Sprechwarte Karl Riiting durch neue Anregungen forderlich eingriffen. Die Einftihrung der Aussiger Turn- Kneipordnung, die Einftihrung der Kneipbibeln, die, im Jahre 1876 zum erstenmale herausgegeben, 1883 eine zweite Auflage erlebten und von welcher im Laufe des nachsten Jahres eine dritte erscheinen soli, sind das Werk dieser Manner. — Die Strafbestimmungen gegen den Gebrauch «iiberflussiger» Fremdw5rter kennzeichnen den Geist, der die Kneipe bcherrscht. - Die Einrichtung des sogenannten Kneip- sackels, den eigene Strafgelder zu ftillen haben und dessen Eingangc 12 bestimmt sind, den Reisezwecken der Kneipgenossen zu dienen, hat sich besonders in den letzten Jahren als recht wohlthatig erwiesen. Die einfache Kneipordnung besteht bis lieute, und gliedcrt sich die Kneipe darnach in einen geschiiftlichen Tlieil und einen gemiithlichen, der von ernsten und heiteren Vortragen wie von Choi'- und Einzel- liedern ausgefiillt ist. In den Siebzigerjahren rnachte sich um die Leitung der Kneipen besonders verdient der Herr Landesgerichtsrath Dr. Leitmayer J so dass mit seinem Sckeiden aus Laibach auch das Kneipleben merkbar abnahm. Veranstaltungen in grossem Stile wirkten ebenfalls storend ein. Im Jahre 1885 nalim der Turnrath die fruhere Gepflogenheit wieder auf', nur traf er dabei auch die Anderung, dass von da an die Samstagabende in der Sommerszeit, wo es jeden ins Freie drangt, fiir das Kegelspiel zugunsten des Kneipsackels bestimmt sein sollen. Die Bestimmungen vom Jahre 1885 gelten noch heute, und nachdem der Turnverein im «Jahn - Zimmer» des Casinovereines seit 1887 ein schon ausgestattetes Heim besizt, wo Turner allabend- licli in zwangloser Weise sich treffen konnen, erfreuen sich die Kneipabende (jeden Samstag) einer regen Betheiligung. Die Leitung derselben wird allmonatlich durch Wahl bestimmt; aber in den letzten funf Jahren wurden meist Herr A. Dzimski oder Herr J. Somnitz hiezu berufen, die mit Geschick sich der Aufgaben ihres eingewohnten Amtes entledigten. Durch wissenschaftliche, gemeinverstandliche Vor- trage haben sich den Dank der Genossen wiederholt verdient: Dr. Ad. Hauffen, Dr. Gratzy, B. Knapitsch, Dr. Schuster und Dr. Binder; zur Bestreitung des heiteren Theiles der Kneipe tragt jeder nach seinen Kraften als Sanger oder Vortragskiinstler sein Scherflein bei. Die offentlichen Veranstaltungen des Vereines haben, wie Familienabemle. schon ervv&hnt, erst im letzten Jahrzehnt eine Art endgiltiger Form gefunden. Die Turnerballe, die in den ersten Vereinsjahren mit grossem Glanz und Prunk gegeben wurden, horen auf und kehren nach langerer Unterbrechung als «Turnerkranzchen» wieder, wie ein solches seit 1883 jedes Jahr am ersten Februar stattfindct, 1 2 und zwar vom Jahre 1890 an in der Gestalt eines Familienabends mit 1 Gegenwartig Hofrath im k. k. Justizmimsterium in Wien. 2 Im Jahre 1888 entfiel rliese Unterlialtung wegen des sogenannten Bauern- balles der Sect.ion «Ifrain» des D. u. 0 . A-V., ein Jahr darauf mit ltiieksicht auf die Landestrauer nach dem Ahleben des Kronprinzen Rudolf. 13 Kranzchen, der in den schiinen Riiumen der alten Schiesstatte die deutsche Biirgerschaft Laibachs und ikre anmutliigen Frauen und Tiichter versammelt. Um die iibrigen offentlichen Unterhaltungen, die in musi- kalischen Auffiihrungen, Vortragen und theatralischen Scherzen be- standen, machten sich in dem ersten Jahrzehnte des Vereines die Herren Karl Laiblin und Josef Schulz, in den Siebzigerjahren als Kneipwarte die Herren Julius Diirr (fj und Adolf Eberl verdient, von denen letzterer oft selbst Opfer brachte, um diese Veranstaltungen glanzend auszustatten. Damals (im Jahre 1877) begannen die Sommerfeste im Casino- garten, wahrend sie friiher meist an dem unweit Laibacb gelegenen Unterbaltungsorte «zum griinen Berg» abgebalten worden waren. — Dass sich bei diesen Gelegenheiten die Nothwendigkeit ergab, Fahnen, Flaggen, Wappenschildcr und andere Ausrilstungsgegenstande zu bescbaffen, ist begreiflicl). So erklart es sich auch, dass der Veroin auf diese Art einen bedeutenden Vorratb derartiger Fabrnisse besitzt, der sich besonders nacb dem Jahre 1883 vermelirte und der im Vorjahre eine Sichtung erfaliren musste. 1 Die gegenwartige Form der offentlichen Vereinsunterhaltungen bat sich im Laufe der Jahre 1885 und 1888 herausgebildet. Nacbdem Herr Adolf Eberl zum allgemeinen Bedauern sein Amt niedergelegt, ward Herr Victor Ranth an seine Stelle berufen, der bis heute das Ehrenamt beklcidet und das in ihn gesetzte Vertrauen vollauf ge- rechtfertigt bat. Wahrcnd seiner Verwaltung erhielten die geselligen Unterhaltungen, welche in Zvvischenraumen von 8 bis 10 Wochen wahrend des Herbstes und der Winterzeit in der Glashalle, zur Sommerzeit im Garten des Casinovereines die Familienangehorigen des Vereines versammeln, ein Geprage, das der Name «Familien- abende», den sie erhielten, arn besten bezeichnet. Aucb sie finden nach einer vom Turnrathe genebmigten Ordnung statt und bieten ernste und heitere Vortrage, an denen dafiir besonders veranlagtc Vereinsgenossen sich betbeiligen; nicht selten haben auch Mitglieder der deutsehen Schaubiihne ihre kitnstlerische Kraft zur Verfiigung gestellt. Den Haupttheil der Unterhaltungen machen die Lieder und Musikvortrage aus. 1 Siehe Anliang- II, Verzeichnis IX, 4. 14 Wahrend letztere meist von einer Musikkapelle (biirgerlicher oder militarischer) besorgt werden, hat die Liedervortrage eine Korper- schaft zu leisten, die, innerhalb des Vereinsbandes und aus Vereins- genossen gebildet, dem Namen, den sie fiihrt: »Sangerrunde des Laibacher deutschen Turnvereines*, seit den letzten Jahren auch ausserhalb der Stadt und des Landes Ehre gemacht hat. Wie sie entstanden, wie so recht aus dem Bedtirfnisse der Zeit erwaehsen, ist noch in der meisten Erinnerung. Das deutsche Lied in des Wortes hehrster Bedeutung bedurfte einer Stiitte, ivo es allein die Herrschaft fiihrte und wo nicht «gewisse» Riicksichten die »Sanges- freiheit* zu einem leeren Wortgebilde einzuengen vermochten. Ansiitze waren ja in dem »Viergesang* des Vereines vorbanden, fiir den V. Ranth, H. Palfinger, J. Pock ffj, J. Dornik, spater Karl Wannisch, A. Damasko, J. Sikoschegg und A. Priboschitz aufkamen. Die Sangerschar fand sicli zusammen, und nachdem Herr Ed. Kalin , 1 der mit Rath und Tliat derselben zur Seite stand, Laibach verlassen hatte, ubernahm der Kneipwart Victor Ranth zu seiner Amtslast noch die schwierige Aufgabe, als Sangwart die Sangerrunde zu fiihren. Am 11. April 1886 trat die Sangerrunde 2 zum erstenmale bei einem Familienabende auf und errang damit gleich cinen glanzenden Erfolg. Was vor fiinf Jahren dariiber gesagt worden, gilt auch heute noch. Die begeistertc Hingabe der Sanger, die Arbeitslust und der unermiidliche Fleiss des Sangvvartes, der sich auch eine griindliche theoretisehe musikalische Ausbildung unter Meister Elze angeeignet, haben zusammengewirkt zu den Erfolgen, welehc Jalir fiir Jahr die Sangerrunde zu verzeichnen hat. Allein Dank gebtirt aucli der Leitung des Casinovereines, welche in hochherziger Weise gleich zu Beginn der jungen Sanger¬ runde ein Zimmer (das sogenannte «blaue Zimmer») als Ubungsraum zur Verfugung gestellt hatte. Daselbst werden auch jetzt noch die Proben abgehalten, und zwar Montag und Freitag von halb 9 bis halb 10 Uhr abends. Ausserdem halt der Sangwart daselbst nacli Bedarf Singstunde fiir jene Mitglieder des Vereines, die noch der theoretischen Ausbildung entbehren. Manch tuchtiges Mitglied der 1 Gegenw?irtig‘ chem.-techn. Leiter der Fabriken Reinin^haus in Graz. 2 Ihr Wahlspruch: «Freies Wort gibt frorumen Rath — frohes Lied weckt frische That» (Worte von Dr. Binder') ist zuerst von Herrn Theodor Luka vertont worden. Die neue Weise ist eine Schopfung des Herrn Carl Burger, der dieselbe zur «Standartenfeier» gewidmet hat. S&ngerrunde. 15 Sangerrunde ist aus dieser Schule hervorgegangen. Diese Leistungen haben schon 1888 die Hauptversammlung bewogen, in den Jahres- voranschlag einen eigenen Pošten fiir die Sangerrunde einzustellen. Die grosste Anerkennung aber ward der Sangerrunde zuthcil, als anlasslich der Feier ihres fiinfjabrigen Bestandes am 5. April des Jalires 1891 ein Verband deutsclier Frauen dem Laibacher deutscben Turnvereine fiir seine Sangerrunde eine kostbare Standarte widmete. Aus der Ansprache, mit welcber die Frau Antonie Gratzy (Professors- Gattin) die Spende iiberreichte, seien folgende bezeichnenden Worte fiir die Zukunft bewabrt: «Fiinf Jahre lang hat die Sangerrunde trotz sturmharter Tage die wahre biirgerliche Geselligkeit, deutscben Frohsinn pflegen helfen; die Familienabende danken Eurer ausdauern- den Miihe ibr Bliihen, iliren gesicberten Bcstand*. — So bat sich denn die Sangerrunde tapfer durcligerungen und allen Schvvierigkeiten, welclie Missverstiindnis und boser Wille geschaffen, iibervvunden. Ein Blick auf die Ubersichtstafel belehrt leicbt ilber die Thfttigkeit der Sangerrunde und der Arbeitsleistung ihres Sangwartes. Siingerrunde von 1886 Ms 1893. Seit dem Jahre 1889 bat sich auch die Sangerrunde fiir grossere musikalische Auffiibrungen in den Dienst der philkarmonischen Gesell- scbaft gestellt und auch dafiir Dank und Anerkennung erworben. In diesem Sinne hatte sich schon im Jahre 1888 der k. k. Regierungs- rath Leop. Ritter v. Zellner ausgesproclien, als er eben im Auftrage des Ministers fiir Cultus und Unterricht die Musikanstalten Laibachs besichtigte und bei diesem Anlasse auch den Proben der Sangerrunde beiwohnte. Damals ausserte er den Wunsch ; dass die beiden Korper- schaften sich zur Auffiihrung grosserer Tonschopfungen vereinigten, und versprach sich von einem solchen Zusammenwirken sehr sclione Ergebnisse. Der Erfolg bestfitigte sein Urtheil. 16 Aber auch nach aussen hin hat die Sangerrunde ihren Flug genommen; so trat sie auf: im Jalire 1891 in Gottschee und Weissenfels, 1891 in Assling, 1892 in Tarvis, 1893 wieder in Gottschee. In diesem Jalire wirkte sie auch mit am Sangerfeste in Pettau. Abordnungen entsendete sie im Jalire 1888 nach Graz, 1889 nach St. Veit a. G. zum karntnerischen Sanger-Bundesfeste, 1890 nach Wien zum deutscben Siinger-Bundesfeste. In allen diesen Betheiligungen waren sie zugleich Vertreter der deutschen Bevolkerung von Krain und daher iiberall doppelt herzlich aufgenonnnen. Diese Besuche waren aber auch bildend und anregend fiir die kiinstlerische Ausbildung des Einzelnen und der Gesannntheit. Ni elit wenig Forderung erfuhr der Verband durch den freund- lichen Antheil des Tondichters Herrn Th. Elze, welcher der Sanger- runde auch mchrere seiner Tondichtungen gewidmet hat. Ebenso liaben als Tonktinstler Herr Th. Luka, der in den ersten Jahren meist die Begleitung auf dem Flugel iibernahm, wie Herr Karl Burger, der ebenfalls den Verein durch einige seiner Schopfungen geehrt und erfreut hat, den Dank des Vereines durch ihre kiinstlerische Mit- wirkung envorben. Die Begleitung bei den Proben haben anfangs die Herren G. Zechmeister und Drd. K. Hans ubernommen. In den letzten fiinf Jahren hat das Vereinsmitglicd Herr Friedrich Stark sich diescr Aufgabe in selbstloser, pflichtgetreuer Weise unterzogen, wie denn auch bei den Auffuhrungen die Begleitung auf dem Fliigel mit feinem Verstandnisse gefiihrt. Die Sangerrunde zahlt derzeit 60 Mitglieder. Die Vorbereitungs- schule hat in den funf Jahren ihres Bestandes 32 Siinger heran- gebildet. — Dass in dem Bestande der Sangerrunde sich der Wechsel ebenso fiihlbar macht wic in den Turnriegen, ist begreiflich; nichts- desto\veniger hat sie sich auf derHohe ihrer Leistungsfahigkeit erhalten und war in den sieben Jahren des Bestandes an 50 Veranstaltungen bctheiligt. So haben die bffentlichen Unterhaltungen, welche dem Bedurf- nisse dcutscher Geselligkeit zu dienen liatten, Form und Inhalt ge- funden. Bereichert wurden dieselben nocli dadurch, dass der Verein niclit nur in den Jahren 1890 bis 1892 besondere Scliauturnen ver- anstaltete, sondern die Turnwarte JV. Gettwert und gegemviirtig Franz Meisetz es sich angelegen sein liessen, den Ordnungen der meisten Familienabende turnerische Schausteliungen einzu- Turnerische Scliaustellungen. 17 2 Ausfliige un j® rt i> ■SCw c jT3i2J5c2 rt%x>>'~cc g ,5 o g .S © . ^ •§ (O S G T t« G I . “ 3 S i’ S i|l illfs sfI -rt ^ o3ž © a)^*^ ®ffi ^ §o-Q t> , h -1 -m ^3 --■< -» g s-. co Ja G rt G >-3 • S G -> tž © © G I3G G c ® j» js 2^ g ^ :ce.-. o 13 1^1 G £z 3 “s.s S .H - O ®sgS5|'°»^I s j"gS-gs e*. O . B g e ® n -5'S)g^ S rt G 6X5 g m ->g® ; ^? c ' j *- , ^- c ' j S .S £? bo - c “® 2^0 1* | - .i_ fl ?>G r 2>gS2'H>5-~.5 N s § S bop*^ O 2 W P £ “-G > 'gL-r rtS^GG^^s-S^rt' 1 ’ g l ^&»§mcj , g29Sg h bc - «? *.£•* f S G & O ® >■ ^3 *> G • -G j2 ” rt rt gl^ > ° G m c «•>" n o I g OT I rQ N 03 (U S v bD J” c: lSs.||§|iS|Sl|s| .."5m S-9 ffl^ 3 i .3 . g ro o,2 ^ g _, vg - boŽ ® »* -g rt :s 2 rt-r g ^.th cot? o * 7 G J*! 7 S -2 rt o* « © ,2 ^ J ^ «G rti bfirG 'G G S ^ u c* X <5 -03 oD-. 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Mitgliederstand und Turnbetrieb von 1863 bis 1893. 1 Bei der Griindung begann der Verein mit einer Mitgliederzahl von 75; die folgenden Angaben beziehen sich auf den Mitgliederstand am Schlusse der angefuhrten Jahre.— 2 Vom Jahre 1866 und 1867 fehlt jede amtliche Aufzeichnung liber den Turnbesuch der Vereinsmitglieder. — 3 Die Alte- Herren-Riege bestand mit vielen Unterbrechungen bis 1864, dann 1875 und 1877; die Versuche, sie wieder ins Leben zu rufen, waren vergeblich, bis es endlich im Jahre 1884 gelang, sie auf die Dauer zu begriinden. — 4 Mit Abgang des Turnlehrers Schdfer h o rte der schon friiher schvvache Turnbesuch fast ganz auf und wurde nur unregelmassig geiibt, daher fehlen auch Aufzeichnungen dariiber. — Das Zoglingsturnen fand von diesem Jahre an nur mehi* einmal in der Woche statt. — 6 Das Zoglingsturnen kommt wieder in Aufnahme, nachdem die lobi. Sparcasse-Direction im Einvernehmen mit dem Herrn Realschuldirector Dr. R. Junoivicz, der dem Ansuchen des Vereines in freundlichster Weise entgegenkam , die Turnhalle in den Nachmittagsstunden der Sonn- und Feiertage zur Ver- fiigung stellte. — 7 In diesem Jahre bestand auch eine Feehtriege, die an dieser Stelle in Ein- rechnung kam. — 8 Vom Janner bis Ende October. — 9 Die Feehtriege hort wieder auf. 44 VII. Ein- und Ausgaben von 1863 bis 1892. 45 VIII. Veranstaltungen und Sammlungen des Vereines zu wohlthatigen Zwecken. 1 1863, November. Eine Sammlung, veranstaltet zugunsten von verarmten Bilrgern. Ertrag. 37 fl. — kr. 1864, Marž. Ertrag des von Turnem im Vereine mit Sangern und Schiitzen zum Besten der Gablenz-Stiftung veranstalteten Kranzehens (6. Marž genannten Jahres). Ertrag.126 fl. — kr. 1865, November. Eine Sammlung unter den Turnem zur Unterstiitzung verarmter Burger. Ertrag. 14 fl. — kr. 1866, Hilfeleistung und Kosten derselben bei der Befbrderung der Ver- wundeten osterreichischer Krieger von den Schlachtfeldern in Italien. 1870, August. Sammlung innerhalb der Turnerschaft fiir die venvundeten Krieger des deutschen Heeres im deutsch -franzbsischen Kriege 1870. Ergebnis abgesandt an den patriotischen Hilfsverein der alten Bundes- stadt Mainz .100 fl. — kr. 1876, 27. Mai. Offentliclie Unterbaltung im Vereine mit der philbarmoniseben Gesellschaft, veranstaltet zum Besten der durch die Ubersclnvemmung des Laibaeher Moores Gesebiidigten. Ertrag . . . 252 fl. 38 kr. 1876, 25. Juni. Ergebnis einer zugunsten der Gemeindeschule in Sagor anlksslich einer Turnfabrt veranstalteten Unterhaltung . 40 fl. —- kr. 1876, 15. August. Ertrag einer zugunsten der durch den Brand verun- gliickten Bevvohner von Loitsch vom Vereine im Casinogarten veran¬ stalteten Abendunterhaltung .641 fl. 48 kr. 1877, 3. Mai. Unterhaltung im Casino, veranstaltet zugunsten der durch den Brand geschadigten Bewobner von VVaitseh. Ertrag 73 fl. 40 kr. 1878, September. Kapselscbiessen, veranstaltet zum Vorthcile der hinter- bliebenen Familien der Reservisten der Occupationsarmee in Bosnien und Herzegowina. 59 fl. — kr. 1879, September. Schauturnen, veranstaltet gemeinsam mit dem Cillier Turnverein im Markte Tiiffer. Das Ertragnis floss zur HSlfte der Feuer- welir in Tiiffer, zur HSlfte dem Schulpfennig zu. 1883, 20. Janner. Sammlung, veranstaltet anliisslicb der Ilauptversammlung zugunsten der durch die Uberschivemmung in Tirol und Karnten Be- schadigten. Ertrag. 15 fl. — kr. 1887, 22. Februar. Veranstaltung eines Familienabends in den Raumcn der alten Schiesstatte zugunsten der durch den Theaterbrand geschadigten Schauspieler. Ertrag. 269 fl. 11 kr. 1 Die Sammlungen und Veranstaltungen zum Besten unseres Volksthums oder zur Forderung der Turnsache werden, da sie im Bereiche der naturgemassen Auf- gaben des Vereines liegen, nicht besonders erwiihnt. 46 1887, 2. Juli. Veranstaltung eines Sommerfestes im Casinogarten zum Besten der durcli den Ilagelschlag Geschiidigten von Innerkrain. Ertrag 46 fl. 80 kr. 1888, 14. Februar. Familienabend, veranstaltet zum Besten der durch die Blatternseuche d. J. schwcr betroffenen Smeren Stadtbewolmer, Bein- ertrag.100 fl. ■— kr. 1888, 25. November. Familienabend zugunsten des Vereines vom rothen Kreuze mit einem Ertrag von. 10 fl. — kr. 1889, 20. Februar. Fin- die Abbrandler von Log in Gottschee 5 fl. — kr. 1891, 19. September. Fur die durch Uberscbvvemmung in Oberkrain be¬ troffenen Landleute. 10 fl. — kr. IX. Besitzstand des Vereines (am 1. Oetober 1893). a) Vermogen: 1. ) Angelegter Barseliatz. 2721 fl. 5 kr. 2. ) Wertpapiere (100 fl. Notenrente, 1 / 6 60er Los, Kudolfslos, Bumburger Schuldverschreibung) . 287 fl. 45 kr. 3. ) Barvorrath (Stand des Sackels) . 89 fl. 29 kr. b) Unbewegliches Eigenthum: Das Anastasius Griin-Denkmal (an der Ecke der Herrengasse und des Deutschen Platzes). Nach dem Entwurfe des Arclntekten Herrn Julius Schmidt (derzeit in Pest) ausgefiihrt von den Herren Baumeister G. Faleschini und Stein- metzmeister Peter Thomann, besteht das Denkmal in einer 6 1 5 m boben, 2'6 m breiten, mit Fliigelsšiulen begreuzten Mauer, welche die aus Karst- Marmor in edler Eenaissance hergestellte machtige Tafel trSgt; in diese sind das iiberlebensgrosse Bundbild des Kopfes des Ilichters und der das- selbe umgebende Eichen- und Lorbeerkranz (beides modclliert von J. M. Konti, Schiiler Kundmanns in Wien, und gegosssen von der Erzgiesserei J. C. Hernick in Wicn) eingelassen. Die Aufschrift lautet: «MDCCCLXXXVI Der Laibaeher deutsche Turnverein j Dem Andenken an den deutschen Dichter.» Nun folgt unter dem Bundbild in Bronzebuchstaben: « Anastasius Griin | Ant. Alex. Graf v. Auersperg.* Dann in Stein gegraben: «Geb. hier im Hause der D. B. O. Commende am 10. April 1806, gest. in Graz am 12. Sep¬ tember 1876.» Ein stilvolles Eisengitter, 1'5 m hoch (hergestellt. von der Eisengiesserei G. Totmies in Laibaeh), schliesst das Denkmal gegen die Strasse ab. — Das Denkmal ist auf Kosten des Vereines im Fruhling 1893 sorgfaltig gereinigt, die umgebende Wandflache mit Olanstrich verselien worden. Die aufgesetzten stilisierten Schalen aus Thon sind nun aucli ersetzt dureh solehe aus Istrianer Marmor, eine Spende des Herrn Peter Thomann ("j"). 47 c) Fahrnisse: 1. Ehrenschatz des Vereines. 1. ) Die alte Vereinsfahne, im Dienste 1863 bis 1869. 1 2. ) Die neue Vereinsfahne sammt Tragriemen uncl schvvergestickter Scharpe fiir den Fahnenjunker, im Dienste seit 1869. 3. ) Fahnenbander (5 sclnvere, 9 leichte). 4. ) Standarte fiir die Sangerrunde, eine Spende deutseher Frauen und Madchen von Laibach 1891. 5. ) Trinkhorn mit Silberbeschlag, gespendet 1866 von Herrn Hans Janesch, Lederfabrikant. 6. ) Trinkhorn mit Silberbeschlag sammt Deckel, gespendet 21. No¬ vember 1885 von Fraulein Lina Galle. 7. ) Willkommbeeher (Steingut), gespendet 1886 von Herrn August Drelse , Thomvaren - Fabrikant. 8. ) Ehrenhumpen aus Glas, gespendet von der Glasfabriksleitung in Sagor 1887. 9. ) Olgemsilde im Eahmen 2 (Jahnbild), gemalt und gespendet von Herrn Adolf Eberl 1877. 10. ) Olgemalde im Eahmen 3 (Uhland, lebensgross), gemalt und ge¬ spendet anlasslich der Uldandfeier von Herrn Heinrich VVettach, akademischem Maler aus VVien, 1887. 11. ) Lichtbild (91 : 124 cm), Ansiclit der Marcuskirohe, gespendet vom Municipium von Venedig 1875. 12. ) Tondruckbild in Glas und Eahmen (Jahnbild). 13. ) Lichtbild in kostbar geschnitztem Eahmen (Gruppenbild der Lai- bacher Turnersehaft 1883). 14. ) Schulvcreinsbild in geschnitztem Eahmen. 15. ) Eundbild in Gips (Anastasius Griin), gespendet vom Bildhauer J. M. Konti in Wien. 16. ) Tischaufsatz aus \veissem Tragant (dom Erzherzog Johann-Denk- mal in Graz nachgebildet), Gesehenk der Herren Rudolf Kirbisch und Anton Luckmann 1885. 17. ) Gipsbuste (Jalni) mit Standsaule aus gebrauntem Alabaster, ge¬ spendet vom Gastwirt Herrn Rudolf Konig 1886. 18. ) Lichtbild (I. Pentathlon des Ersten Wiener Turnvereines), gespendet von der Kneipverbindung « Fr lesen » des Ersten Wiener Turnvereines 1887. 1 Um die Aufbringung' der Mittel hiefiir hat sieh besonders Herr Anton Koceli verdient gemaeht. 2 Der Eahmen gespendet vom Tischlermeister Hemi Vincenti Hansel. 3 Der Ralnnen gespendet vom Tischlermeister Herrn Karl Binder. 48 19. ) Zwei Gedenkmiinzen : a) steirisches Sangerbundesfest in G raz 1888, b) deutsches Sangerbundesfest in Wien 1890. 20. ) 10 Stiick Bierzipfe (schwarz-roth-gold mit Silberbeschlag), ge- spendet vom Gastwirt Herrn Rudolf Konig 1886. 21. ) Ehrenhumpen aus Zink, gespendet von den 10 Griindungsmit- gliedern, welche ununterbrochen dem Vereine angeboren, und zwar den Herren A/ois Canto?ii, Dr. Friedr. Keesbacher, Alois Kraschovitz, Josef Vincenz Krisper, Michael Kastner ? Karl Luckmann, Arthur Muhleisen, Ferdinand Mahr, Albert Sa?nassa und Dr. Adolf Schaffer 1888. 22. ) Munehener Bierkrug zur Erinnerung an das VII. deutsche Turn- fest in Miinchen, gespendet von den Herren Dr. J. J. Binder und Wilh. Gettwert 1889. 23. ) Notenpult (reich geschnitzt), gespendet der Siingerrunde von einem Ungenannten 1889. 24. ) Lichtbild der Vorturnerschaft, gespendet von dieser 1889. 26.) Bildnis Jabns in Liclitdruck, sammt Holzrahmen, gespendet von Herrn Wilhelm Gettwert 1890 (in der Turnhalle). 26. ) Farbendruckbilder in Ilahmen («Wacht an der Donau und Wacht am Rhein»), gespendet von Herrn Dr. J. J. Binder 1890. 27. ) Wanduhr, gespendet von Herrn Gustav Fischer 1891. 28. ) Vereins - Stammbuch fur Lichtbilder (zwei Biinde gespendet von Dr. B. 1888 und 1891, ein Band gespendet von V. Gerber 1892). 29. ) Stitnder (geschnitzt) zur Standarte, gespendet von den Frauen Antonie Gratzy und A?ina Knapitsch 1891. 30. ) Olgemiilde in Rabmen (Korner, lebensgross), gemalt und gespendet von Herrn Hans Klei/F 1891. 31. ) Zeichnung (Bismarcki gezeiclmet und gespendet von Herrn Hans Klein 2 1891. 32. ) Zwei Lichtbildaufnahmen der Sangerrunde 3 (durch Ankauf). 33. ) Lichtbild der Kneipverbindung «Friesen» (Gesehenk derselben). 34. ) Lichtbild der Zoglingsriege (Gesehenk des Dr. Bi). 35. ) Lichtbild der Vorturnerschaft von 1891 (Gesehenk derselben). 36. ) Lichtbild des Rathhausplatzes von Marburg (Gesehenk). 37. ) Lichtbild des Rathhausplatzes von Knittelfeld (Spende des Dr. Bi). 38. ) Lichtbild vom Schauturnen in Knittelfeld (Spende des Dr. Bi). 39. ) Lichtdruckbild des Pettauer Miinnergesangvereines. (Spende des- selben.) 1 Der Rahmen gespendet vom Tischlermeister Herrn Karl Binder. 2 Der Rahmen gespendet von Herrn Franz Stampfl. 3 Sammtliehe Lichtbilder in durchwegs schiinen Rahmen und unter Glas. 49 4 40. ) Lichtdruckbild. Spende dcr Marburger Sanger Koss und Weidacher. 41. ) Ehrenurkunde zum XXV. Griindungsfeste, gewidmet vom Turn- vereine in Marburg. 4 2.) A elit Spruchtafeln aus Ahorn mit Spriichen in Brandstiftarbeit. (Spende der Frau Antotiie Gratzy, 4. November 1893.) 2. Turn- 1 und Fechtgerathe. 2 3 I tragbares Spannreck, 1 eiserner und 1 holzerner Barren, 2 Pferde, 1 Bock, 1 Sprungtisch, 1 Beckstange, 1 Schaukelreck, 2 Schwebebalken, 4 Sprungstiinder, 2 Sprungstockel zum Sturmspringen, 1 Sprungleine, 3 Sprung- bretter, 6 Sprungstabe, 33 Eisenstabe, 25 Paar Hanteln, 2 Stiick 25 kg Getviehte, 2 Paar Steine zum Stossen (16 kg und 17 y a kg), eines gewidmet vom Steinmetz Herrn Peter Thomann, 7 Kugelstabe (1 mit 50 kg, 1 mit 37 kg, ] mit 24 kg, 2 mit 10 kg, 2 mit 8 kg), 2 Leitern, 75 Keulen (50 gespendet von Herrn Pr. J. J. Binder), 1 Lederball, 1 Seil, 1 eiserne Keule (Spende des Herrn G. Fischer). II Fechtsabel sammt Korben, 5 Bapiere, 9 Handschuhe, 2 Feclit- širmel, 6 Gesichtsmasken, 4 Wulste, 2 Brustschiitzer. 3. Sonstige Fahrnisse. Ausriistungsstiicke: 2 Trommeln, 2 Trommelriemen. Einriehtungsstueke: 1 Biicherkasten mit Glasthurcn, 8 3 grosse Kleiderschranke, 3 Geriitbkasten, 6 Kisten, 4 Kleiderrechen, 3 Banke, 1 Wasclitisch, 1 Tiscli, 2 Stiihle, 3 Stiefelzieher, 2 Bursten, 2 Zeitungs- rahmen, 3 Balimen fiir offentliehen Anscblag, 1 Spiegel, 1 Ofen sammt Bohren, 2 Vorbauge aus Flanell, 12 Handtuchcr, 1 Glocke fiir die Turn- halle, 1 Dečke aus Wachsbarchent, 1 Ankiindigungsbrett, 1 Wandt.rager fiir Kamni und Biirste. 4. Kneipfahrnisse fiir Ztvecke der Kneipe und offentlicher Veranstaltungen. 1. ) Kueipbibeln (50 Stiick). 4 * 2. ) Vortragsbiicher (9 Bande, 32 Hefte). 1 Der verhaltnismassig geringe Bestand erklart sieh damit, dass der Verein seit 1876 die Einrichtung der Realsehulturnhalle mitbenutzt 2 Da seit dem Abgange des Turnlehrers V. Schafer 1873 der regelmassige Fechtunterricbt aufhorte, wird von Ergiinzung des Vorrathes an Fechtgerathen ab- gesehen. 3 Gespendet von Turnem und Freunden des Turnvereines Weilmaeht. 1887. 1 Dieselben sind aueh bei anderen Turnvereinen eingefiihrt, welche sie aus dem Verlage des Turnvereines beziehen. 50 3. ) Notenvorratli 1 der Sangerrunde: Einzellieder fiir den Viergesang: 102 Quartette, 12 Bande Rcgensburger Liederkranz (3 fiir Quartettstimmen sammt Partitur), Karntnerlieder (Koscliat-Album, 1 Band), Partituren (4 Bande). — Chorlieder: 139 sammt Partituren. — Instrumentalmusik: 7 Nummern verschiedener Stiicke Streichquartette (1 Band), Quintette (1 Band), 8 Musikstucke verschiedener Besetzung 4. ) Kleidungsstiicke fiir Vortragszweeke und Schauspielvorstellungen. 5. ) Ausschmiickungsgegenstande: 16 Plaggen sammt Stiicken, 60 Fahnen, 43 Wappenscliilder, an 100 m Zeugstoffe. 6. ) Gerathe und Einriebtungsstiicke: 1 poliert.es Notenpult, 1 Frage- kasten, ge\vidmet von den Turnem Briider Tschinkel Marž 1876, 12 Bocke fiir die Biiline sammt 30 dazu geliorigen Brettern, 1 Rednerbiihne, 2 Treppen, 1 Obelisk aus Holz mit Marmoranstrieh, 1 Tischglocke in sehiiner Aus- fiihrung, gewidmet vom Turner Herrn K. Schwab 1885, 1 grosse Schalen- glocke, gespendet von A. Samassa 1890, 1 Vervielfaltiger fiir Schriften, geschenkt von Dr. J. IValdherr. 7. ) Ein Concertfliigel (Bosendorfer), angekauft 1892. Abtheilung A. Turnerisolie Zeitschriften und Festschriften: 48 Bande. Abtlieilung B. Turnerische Werke: 44 Bande. Abtheilung C. Versehiedene Werke wissensohaftlichen und unterhaltenden Inbaltes: 100 Bande. — Jaliresberichte und andere Mittheilungen verschie¬ dener Vereine. 1 Die Venvaltung fuhrte Turner Georg Hentschel seit 1888; nach seinem Abgange 1891 ubernahmen sie die Turner Josef Pehani und Josef Leeb, an dessen Stelle zuletzt Max Andretto. 2 Die Verwaltung fiilirte Turner Oskar Geisslcr seit 1887. Nachdem derselbe (gegenwiirtig Bucldiandler in Stuttgart) von Laibach geschieden war, ubernalnn Turner Ph. Zech die Verwaltung. Hierauf Friedrich Stark. Von 1892 an fiihren sie die Turner Ernst Matthes und Valentin Cerar. — Letztere haben die Aufstellung, Einordnung und die Anlegung der notlnvendigen Verzeiclmisse (Kataloge) fertig- gestellt. Der geringe Bestand der Biieherei erklart sich daraus, dass dieselbe erst Ende 1887 als solehe eingerichtet und mit der Beschaffung der Biicher, rvelche nieht tumeriscli - fachlichen Inbaltes sind, erst Anfangs 1888 begonnen worden ist. 5. Biicheiei. 2 51 ■4