zur sünshundertMligen Gründungsfeier von Neustadt! (Rudolfswcrth) in MuLerLruiu. patiia 68t eommum8 omnium noslrum ^srens. 6ie. 1. in Laibach, 1865. Verlag des histor. Vereins für Krain. 2 L i n l e i t u n g. ^ünf Jahrhunderte sind seit dem 7. April des Jahres 1365 ver¬ flossen, an welchem Herzog Rndolf IV. von Oesterreich auf dem Orte „Markstatt" den Grund zu einer neuen Stadt legte, welche nach ihrem erhabenen Stifter Rudolfswerth (in den Urkunden des Mittelalters anch „Nudolfswerd" oder „Rndolfswcrdc") genannt, in den folgenden Jahrhunderten die Bestimmung ihrer Gründung, Schutz Unterkrains vor Feindesgcfahr unter Stürmen und Drangsalen stets eifrig erfüllt, ihren Landesherren in Freud und Leid Treue bewährt und dem Vater¬ lande manchen ausgezeichneten Bürger geschenkt hat. Der historische Verein Krams glaubte diesen bedeutungsvollen Gedenktag nicht vvrüber- gehcn lassen zu sollen, ohne ihn durch einige wissenschaftliche Beiträge zur Geschichte unseres Neustadt! - Rudolfswcrth in angemessener Weise zu feiern. Es sollen in dem Folgenden zu der bisher noch wenig *) bearbeiteten Geschichte der Stadt einige Originalbeiträge gegeben werden, welche uns einen Blick in das Leben und Weben, die Opfer und Bedrängnisse eines Städtchens werfen lassen, dem es in jahrhun¬ dertelangen Kämpfen kaum gelungen ist, die Existenz und die Hoffnung auf bessere Tage-zu retten. Zum besseren Verständniß dieser Beiträge wollen wir die geschichtlichen Daten der fünfhnndertjährigcn Geschichte von Neustadtl - Rudolfswerth hier an der Hand der Quellen voraus¬ gehen lassen. Der Ort Rudolfswerth entstand aus Besitzungen des Stiftes Sittich, insbesondere aus einem Hofe Oratoo (Oruäee, Thurm), welche Herzog Rudolf IV. zur Gründung einer Stadt cintauschte, die er Rudolfswerth nannte, ihr besondere Rechte und Freiheiten, eigene *) Valvasor XI. Buch, S. 479; Hitzingcr: Mitth. des hist. Vereins, Jahrg. 1859, S. 4; „Blätter aus Krain" 1863, S. 170, und in kleineren Arbeiten zerstreut. 1* 4 Gemeindeverwaltung, Gerichtsbarkeit, insbesondere das Halsgericht in einem Umkreise von 2—3 Stunden, Befugniß zu Handel und Gewerbe, eigene Gefälle, Mauthfreiheit, Fischerei-, Holz- und Weiderccht in der Richtung gegen Maichau und Hopfenbach, endlich Sitz und Stimme auf dem Landtage verlieh. Frühzeitig nahm der Handel aus Croatien über Möttliug und Nudolfswerth seinen Zug, cs befanden sich hier viele Niederlagen von Maaren und die Bürger zogen beträchtlichen Gewinn aus denselben. Wegen seiner von der Natur selbst geschützten Lage auf einer vom Gurkflusse gebildeten und über ihre nächste Umgebung erhabenen Halb¬ insel war Nudolfswerth eine wichtige „Grenzstadt" gegen die Türken, welche diese Lande so oft mit Feuer und Schwert verheerten. Hier schlugen bereits im Jahre 1429 die Krainer unter Ulrich, dem Schenken von Osterwitz, und die Kärntner unter Graf Stefan von Montfort mit nur 4000 Mann 10.000 Osmanen aufs Haupt. Aehnliche Kämpfe wiederholten sich in den Jahren 1469, 1492 und 1547. Im Jahre 1435 schlugen die Bürger ein Belageruugshcer unter Herzog Albrecht und dein Grafen von Cilly tapfer zurück, und erlangten hiefür vom Kaiser Albrecht besondere Freiheiten, darunter das stets als Zeichen hohen Wohlwollens betrachtete Recht, mit rothem Wachse zu siegeln. Die Erbauung der Grenzfeste Carlstadt entfernte von Nudolfswerth die Gefahr türkischer Anfälle, dafür litt die Stadt in den Jahren 1576, 1580, 1605, 1664, 1736 und 1795 durch Feuer; in den Jahren 1578, 1590 und 1625 durch die Pest. Der Handel war seit der Gründung Carlstadts (1582) gesunken und gelangte nicht mehr zur früheren Blüte. Doch hält die Stadt noch immer 5 Jahrmärkte und ist der Mittelpunct des Verkehres für Untcrkrain. Wie die meisten Städte Krams in früherer Zeit, hatte auch Nudolfswerth seine Huma¬ nitätsanstalt, ein Spital, auf mehrere Arme berechnet und mit einer Capelle verbunden, an welcher wir im Jahre 1490 Georg Skrille als Cnpcllan finden. Weitere Daten hierüber liefern die unten folgenden Beiträge unseres geehrten Mitgliedes, des Herrn evang. Pfarrers Elze und wir können bei diesem Anlasse, in einem Momente, in welchem die Errichtung eines Waisenhauses für Kram erörtert wird, nicht umhin, es als eine Hoffnung und als ein wahres Bedürfniß des Landes auszusprechen, daß das in trüben Zeiten eingegangene Rudolfs- wcrthcr Spital von Neuem durch den Patriotismus des Landes erstehen und so die würdigste Jubelfeier durch ein Werk zum Besten der leidenden Menschheit begangen werden möge. 5 Die Regierung Maria Theresia's suchte die Stadt wieder in Aufnahme zu bringen. Im Jahre 1746 eröffneten die Franciskancr ein Gymnasium, im folgenden Jahre wurde das Kreisamt für Untcrkrain in Rudolfswerth aufgestellt. Der erste Kreishauptmann war ein Freih. Wolf Adam v. Erb er g. .Doch sank Rudolfswerth's ehemaliger Wohlstand immer mehr. Die neuen Zeitverhältnisse nahmen ihm manche Rechte und Gefälle, Gülten und Grundbesitz; Kirchen, Stiftungen und selbst das Spital gingen zu Grunde. Der Einfall der Franzosen im Jahre 1809 vernichtete durch Brand eine bedeutende Häuser¬ zahl am Nordende, so daß die Stadt, welche im Jahre 1808 noch 270 Häuser zählte, gegenwärtig deren nur noch 233 besitzt; selbst das Collegiatcapitel wurde während der Fremdherrschaft im Jahre 1810 unterdrückt. Nachstehend finden sich Beiträge zur Geschichte dieses seit 1493 bestehenden, im Jahre 1831 reactivirtcn Stiftes von einem Angehörigen der Stadt. Es erübrigen uns noch einige Worte über den Name u der Stadt. Ursprünglich nach dem Stifter Rudolfswerth benannt, veränderte die Stadt durch Gub.-Berorduung vom 1. Sept. 1783 diese Benennung in Neu stad tl. Neben dem Namen Rudolfswerth führte die Stadt jedoch schon im 15. Jahrhundert den Namen „Newstetlcin" (Urk. Kaiser Friedrichs an den Richter zu Newnstetlcin 15. Mai 1458, Archiv der kais. Aeademic, 10 B., 1. Heft, S. 213); im 16. Jahrhundert erscheint auch der slavischc Name Mvu mostu oder Mvomosto, den das Volk stets bcibehalteu hat. Dieser Name ist vielfach für andere Orte gebraucht, daher bedeutungslos, der älteste und erste Name bewahrt die Erinnerung an den Stifter, an die halbtausendjährigc Zusammen¬ gehörigkeit mit Oesterreich. Würde eine Verwendung an den aller¬ höchsten Thron, der Stadt auch officiell ihren durch so viele Jahrhunderte der Drangsale und Mühen, der Treue und Anhänglichkeit an das Haus Oesterreich geheiligten Namen wiederzugeben, nicht auf Erfolg rechnen dürfen? Wir sind überzeugt, daß cs nur einer Anregung bedarf, um diesem Gedanken Leben zu verleihen und so die halbtauscndjährige Jubel¬ feier zu einer ewig denkwürdigen zu gestalten! A. Dimitz. I. Der Arand im Zahre 1540. Bon Th. Elze. L»ie furchtbare Feuersbrunst, welche Neustadtl (Rudolsswcrth) im Jahre 1540 verheerte, ist von Valvasor nicht erwähnt. Doch gewähren die nachfolgenden Aktenstücke (aus dem krainischen Laudesarchive, wo sie sich alle von derselben Hand, offenbar 1548, iu den Provinzial - Pro¬ tokollen eingetragen vorfinden) mehr als bloß locales Interesse. Abge¬ sehen von Einzelnem, was für das Specialstudium unserer Landesgc- schichte von Werth ist, kann cs nicht fehlen, daß die Art der Behand¬ lung dieser Angelegenheit von Seiten der Landschaft die Aufmerksamkeit des denkenden Lesers auf sich zieht. Mit schwerer Steuerlast über¬ bürdet, hält die Landschaft trotz aller königlichen Zuschriften daran fest, daß nicht sie in der Lage ist, den verunglückten Neustadtlcrn zu helfen, sondern daß cs des Landcsfürstcn (dessen Eigcnthum Rudolsswcrth als landesfürstliche Stadt war) Sache sei, aus der Gesammtbcwillignng des Landes eine Hilfe für dieselben zn gewähren. 1. König Ferdinand an die Landschaft in Krain. Wien, 25. April 1540. Ferdinandi rc. Edl, Ersam, geistlich, Andechtig, Lieb vnnd Getrew. Als vnuß yetzo vnuser getrew lieb N., Richter vnnd Rath vnuscr Stat Ruedolfsswerdt Iren Empfangen schaden vnnd ausprcnnung der¬ selben Stat fürbracht, vnnd deßhalb Zu Widcrpauung vnnd bcuestigung der Stat umb gncdige Hilfs angemessen vnnd gcbcttcn Haben, dyweil Wir Inen dann Ungezogenes Jres Emphangens schadens vnnd Ver¬ derbens halben mit gnaden Zuerscheincn geneigt, das Vnns auch an 7 derselben Stat Als amen Greniz Fleth ettwas gelegen sein will, So ist Demnach an Euch vnnser genedigs begern, Jr wellet der Suppli- canten, in ansehnng obberürts Jres Verderbens, vnnd vnucrmugcns, in der Steur nach gclegenhait verschonncn. Daran beschiccht Vnns ain Angcnömbs Wvllgcfallen, in gnaden Zucrkhcnnen. Geben in Vnnser Stat Wycnn am xxv tag Aprillis Anno rc. Im 40sten. An ain Lanndschafft in Erahn Iren Verordenten oder Einnemmern Zueröffncn. 2. König Ferdinand an die Landschaft in Kram. Wien, 20. November 1540. Ferdinandi rc. Edl, Ersam, geistlich, Andächtig, Lieb vnnd getrcw. Vnns haben Vnnser getreuen Lieben, N. Richter, Rhat vnnd gemain Vnnser Stat Rucdcllsfswcrdt yetzo Vnnder anndcrn vmb fürderung an Ew von wegen nachlassung Jrer Steuern Vnndcrthänigkhlichen angelanngt vnndt gebettcn, Als Jr aus Hicrinligcuuder abschrifft Des¬ selben Artickhls Vcruccinmen Werdet. Vnnd Dieweil Sy dann Jungst hieuor durch Prunst in Verderben Vnnd schaden khummen, Dcrhalbcn Sy neben Wider aufcrpauung Jrer Heuser Vnnd gemainer Stat, Als Wir sclbs genedig crwegen, Dieselben Zu raichcn nit statthafft sein, So ist Vuuscr gncdig begcrn an Ew, Jr Wellet die gemeltcn Von Ruedollffswcrdt In Ansehung Jres Verderbens Vnnd Erlitten schaden, des anschlagS der Steurcn Ettliche Jar cnnthcbcn Vnnd Sh Darynncn guettwillig vbortragen. Daran thnct Jr ain guet Werch. Wir Wellen Vnns des auch bei Ew also Zubeschcchen gleich Versehen. Geben Wicnn denn xx Noncmbris rc. Anno Im 40stcn. An die Lanndtschafft in Crain (Zn Händen Jrer Verordenten.) 3. König Ferdinand an den Landeshauptmann in Krain. Wien, 25. Juni 1541. Ferdinandi rc. Edlen, Lieben vnnd Getreuen. Jr Werdet Auß Vnnser getreuen lieben N. Richter vnnd vnnser Stat Ruedolfswerdt Hier Jnligenndcn Supplicacion vernemmen, Was massen sy sich Jetzo Abermaln vor vnnser Niderösterreichischen Camer Raten, neben erzäl- lnng Jrer armut, darinn sy durch Jüngste Prunst khnmen sein, Von wegen VolZiehung ettlicher vorausganngen bcuelh, So Wyr der steur 8 des gericht gelts, Prngkhgclts, Brcu Vnud baw Holtz, der Nobot, auch anndcrer fachen halben an Ew vnnd an annder, laut der Hie bcy ligunden Cvpeicn vnnd General bcuelhcn, Außgecn lassen, beschwürt vnnd umb einsehung, Angelanngt haben. Demnach Emphclchen Wir cw Nochmalln mit Ernnst, Vnnd Wellen das Jr denselben Vnnsern BorauSganngen Beuelh, so vill Ew betrifft vnnd vorhin nit VolZogen sein, noch fürderlichen VolZichct, Auch beh mindern Vnnsern Laundt- lcuten vnd Vnderthanen Darob seiet vnnd verflieget, Damit Vnnser beuelh, Hie vor an sh Aufgaungcn, So biß her nit Volzogcn sein, Auch was aincs Jedes Hanndluug sonnderlich betrifft, noch fürdcrlichc Execution Vnnd VolZichnng thuen, Damit die gemellten von Nucdolffs- wcrdt die stat daselbst widcrumb zu der Wer Bauen vnnd sich in diesen sorglichen Leusfcn gegen dein Türgkhcn des stattlicher daryuucn erhallten mögen, vnnd daS nit lasset. Daran thuct Jr Vnnser Ernustliche May- uunng. Geben Zu Wicun den xxv tag Junij Anno rc. Im Ainvnud- viertzigsten. An Herrn Landcshaubtman in Abwcscn dem Verweser vnnd Verwalter des Vitztumb AinbtS In Crain. 4. Supplikation der Stat Rncdolffswerdt. Pr. 20. Julj 1542. Hochwürdigcr Fürst, Erwicrdig, Wolgeborn, Edl, Gcstrcnug, Vest, geuedig Hern. E. F. G. vuud gnaden tragen augeuschcinlichs wissen, Welchcrmasscn Wir Arm Burgerslcut In der Bassten Zwnh Jar ver- schinen nit Allain mit Vnnscrnn Heusern, sonnder mit allem Vnnsern Hab vnnd güttcrn durch das feur taider in Verderblichen unwiderbring¬ lichen schaden khomen, Vnnd dj Arin Stat dermassen in gruudt vcr- brunnen, Das wir Armuet Halben das Jhenig, so E. G. vnnd gn., Als ein Ersame Lanndschafft, In discn Neuerlichen leusfcn Zuerhal¬ tung Lanndt vnnd Leuth mit anschlag vnnd Raichuug der Steuern vnnd Annder Hilfen in massen, wie annder Stet, nit VolZiehen noch erschwingen mögen. Dan got wais, das vnns Armen Bürgersleuten nit «nüglichen ist, dergleichen E. gn vnnd gn, Alls ainer Ersamen Landschafft Hannden, Stcurn ZubeZallen, sonnder wir mcrer taill der Burger- schafft, so wir Am wenigs cttwo vnnser henslichen Wonung erbaut, solich gelt von aussen« leuttcn am Lannd vmb dH stat Ruedollsfswerdt gesessen Auf lehen genommcu, vnud dagegen wir Inen vnnser heuslich Wonung, Agkher vnnd Annders verphent, versetzt vnnd verschribcn, s Laut briesflichen Vrkhundcn, das wir da» In grosser Armuet schicrbcn, Darinn wir laidcr durch die grausam Brunst des gwcltigen feucrs khomen, ist derhalbcu Au E. G. vnnd gn vuuscr vnndcrthänigst hoch- fleissig durch got bitten, E. G. vund gu welle in ansehuug Rö. khn. Mt. vnuscrS Allcrgcnedigstcu Hern vnnd Landsfürstcn discr fachen halben An E. G. onnd gn vor ansganngeu Bcuelh des Datum stect Wicuu den 20. Noucmbris des 40 Jars, In sich haltundt, das man vnns vun- scrs verderbens vnnd Erlitten schaden (halben) des auschlags der Stcurn ettlich Jar cnndthebcn vnnd vunö darJnnen gnctwillig ucbertragcn, So dann haben Wir Mermalu durch vnnscr schwär Bncosstcn des vcr- ganngen 41 JarS der vund annder sachcn halben Ain bcuelh von Jrcr Khö. Mt. rc. crlauugt, der bestatt vnnd Confirmirt dj vorigen ansganngcn Bcuelh, des Cops hiucbcu Liguudt, vund vuuscr Armuet, erlitten schaden, darein Wir got crbarms khomeu, mit Anschlag der Steuru oder annder mitleidiger Hilffen ettlich Jar gnedigkhlichcn ver¬ schonen, Auf das Wir Arm Burgerslcuth widcrumb vnnser Heuser vnnd dj Stat erbauen mcchtcn, Welche doch Zum tayl schir ain ort- vund gränitz fleckh ist, Daran Rhö. khn. Mt. rc. vnnd disem Lanndt nit Wenig gelegen. Wo nicht, so werden Wir Arm, durch brunst Verdorben Bnrgerschafft durch not Zwanug Verursacht Abcrmalln Dcr- halbn Jr Rö. khn. Mt. oder Jrcr Khn. Btt. hochlöblich regicrung In aller Vnnderthänighcn gehorsam Zucrsucchcn, bittnndt E. G. vnnd gn vnns Darinn des vncosstens Zucnthcbcn, vund vnnß also der Stcnr vnnd annder Hilffen ucbertragcn. HicrJnn thunn Wir Vnns E F G. vnnd gn mit aller vndcrthänigkhait bcuclchcn, gewarttenndt gcnedigs Abschids E F G vnnd gn Vnnderthänig gehorsam Richter, Rath vnnd gemain Burgcr- schasft Zw Ruedollfsswcrdt. J n d o r s a tr c s o l n ti o n: Eine Ersainc Lanndtschafft wer ganntz genaigt In dise bcgcrn Znbcwilligcn, Weil sy Aber dernmssen mit schweren aufgabcn beladen vnnd dise einlcg numals in ir ansag khumen, mögen sy serer Key der khun. Mt. rc. derhalbn ersuchen, vnd so sy es erlangen aus Aincr Lanudschafft ansag aufgehebt werde. Act. 20. Julij 42. E. Bischoue Zu Laybach Michael Hasyber Jorg von Mindorff 10 3. Khn. Beuelh per Nachlassung der Steuern des Dat. Wyenn den Andern Nouembris rc. 1545. Ferdinanndt rc. Edl, Ersam, geistlich, Andächtig Bund Lieb getreue. Wclichermassen Vnns Jetzo Abcrmaln Vnserc getreuen lieben N. Richter, Rath, Bürgerschaft Bund gauntz gemain Bunserer Stat Ruedollsfswerdt, nach lannger erzelung Jrcs Verderblichen Prunst schadens, höchstens obligen Bund Armuet, vmb vnnscr gncdigiste Hillff, einschung vnnd befürdcrung, Von Wegen gnedigistcr cnthebung Vnnd nachlassuug Jrer ausstcndigcn Stcuren Vnnd Anligen rc. dicmnetigists Vleiß Angelangt vnnd gebettcn, das Habt Jr aus eingeschlossuer Jrer Supplication merers Jnnhalts Aigenntlich Zuucrnemmcn. Vnnd Wiewoll Derhalbcn Hicuor Zu mermaln ans Jr gleichmässig vnderthänig Supliciru gcnc- digklich in schrifft an Em pcgcrt, Sy aus angeregter Vrsachcn Jrcö Emphanngs Verderblichenn schadens vnnd VnucruiügenS (als Jr dann desselben Zuuor gnncgsainlichcn bewist), des Vermcltcn anschlags der Steuern ans guetcm Willen Zu Vebcrtragcu Bund nachzulasseu, So ist Inen doch veber solichcs alles, Vnnd Jungstlichcn ain schrisftlichcr abschlegiger Vnnd vnwürgkhlicher beschaidt eruolgt, Wclichcs sy Vnns dann in sonndcrhait neben obberurtcr Supplication durch Iren gesanndtcn mit ausfnrung Jres Hochbcschwärtten gcmüctS in vndcrthänigster dicmuet crinndert Vnnd antzaigt. Nun stellen Wir aber in Ewr selbst bc- dcnnckhcn, Wo denen Don Rucdollffsmerdt in solichcm Irem Villfcltigen hohen bittlichen ansucchen Jrer fürgeweundtn cruolgtcn Armnct Vnnd VnrathS so gar dchein gehör oder gcbürlichs mitlcidcn vnnd Hilfs ge¬ geben oder erzaigt, vnnd Sy Ye soliche aufstenndt der Steuren vbcr al Jr Vnuermugen Vnablasslich bczallen, vnnd dardurch sambt Weib vnnd khinndt (wie sy dan In Jrer Supplication lautier Vermelden) in letzter Armuet gar au den petlstab auf das Weit lanndt geraten, Vnnd den flcckhcn, Iren Natürlichen, Bäuerlichen, laung her besessenen vnnd Erhaltnen Wanung also gauntz Öd, Vnerpaucn vnnd vnbewart ver¬ lassen müssen, Was dardurch Ew selbst Vnnd aincr Landtschafft für nachtail vnnd schaden, furncmblich in bedacht, Dyweil dem ganutzcn Lanndt an Disem, Als aincm ortflcckhen gegen Vunsern Vnnd Vnnscrs Waren, Heyligcnn, Cristlichcn glaubens, den Turckhcn, seiner läglichenn Tirannischcn Vbuugen vud Pratickheu, Auch desselben besorgenden vber der Gräni; Einsals Halben (Wie Jr Vnnd menigkhlich lcuchtlich erwegen mügen), nit wenig gelegen, nachuolgcn vnnd gedcichcn möchten rc. Dem allem nach, so gelanngt Nochmaln Vnnser ganntz gcnedig Vnnd Ernnsttich bcgern an Ew, ir Wellet söllich der Armen Suppli- 11 canten Angeregte vnnd annder genuegsam erzcllte Vnnd Wissennde Ursachen Jrer höchsten bcschwärtn obliegennden not, auch darJnnen Euer selbst, ainer Lanndschafft vnnd ganntzes Lanndts löblichen Ruemb Derselben getreuen, Nachperlichen, gcburlichen vnnd Ernstlichen mit¬ leiden vnnd Hillff, so Jr Inen ditzfals Zubeweisen schuldig, vund entgegen furthomung gewartendcn nachtails vnnd schadens, so (als vor Anzaigt) Darauff stüennde, mit merern Vlciß erwegen Vnnd bedennckhen, vnnd sy Darumben des Hieuor angeregten Ausstannds der Steurcn, Wo nit gar, doch maistes tails entheben, begeben vnnd Nachlassen, Damit sh doch dj Stat Thür gemeuer vnnd thör Zu der Weer vnnd vnnermeidtcnnlichcn notturfft aincs tails des statlicher widerumben aufrichten vnnd Erpaucn mngen, In wclich Jr Inen auch (vunsers gedenckhens), Wo Jr das gleich nit schuldig, allain aus Hieuor berürten bcwcgnuscn ainer solichen not, dannoch nit souill gellts pillichcr Weise Zu Hillff khummen, Vnnd nit verlassen sollen. Wie wir Vnns dan hierüber gar khaines fercren abschlags oder Weigerung, sonndcr gehor¬ samer guctwilligcr Wilfarungcn bcy Ew versehen, Auch solheS Hin- widerilinb gegen Ew vnnd ainer Lanndtschafft gleiches falls in gnaden erkhcnnen vnd bedennckhen Wellen. Vnnd hieran crtzaigt Jr vnns sonnder angenembs Wolgcfallen vnnd Ernstliche Mahnung. Geben Wycn den 2 Nonembris Anno rc. 1545ten. An N. Ain Ersame Lanndtschafft oder Ire Ver- vrdcnte in Crain. 6. Ainer Ehrsamen Lanndtschafft bericht auf dj Ro. khun. Mt. rc. Von Wegen der ausstenndigen Steurn der dreie» Stet Stain, Ruedolffswerdt vnd Gotschee. Laibach, 32. Februar 1546. Allergenedigistcr Khünig. Eurer khünigkhlichen Maicstat Berordenntcn Rathe vnnd Comissarj gegenwürtigs Lanndttags, der Erwirdigen, Edlen vnnd Gcstrenngen Herrn Gabrielu Crentzer, Lanndt Comenter Teutsch ordenns der Valley Osstcrreich, Herrn Wolsfcu vonn Dietrichstain, Vnnd Herrn Pauluscn Whencr, Thucmbhcrn Zw Laybach, gephlcgne Hannd- lung Von wegen der dreier Stet Stain, Ruedolffswerdt vnnd Got¬ schee haben wir sambt Iren der Stet vnderthänigen Supplicirung aller gchorsambist nach lcnngß verstannden, Vnnd thuen E. khün. Mt. rc. Daranff vndcrthänigist Erindern, das soliche dreh Stet Zuuor auch an vnns Suppliciret, vnnd gleich aus denen Vrsachen, damit sy hctzo 12 für E. Kh. Mt. w. khunien, vmb nachlassnng gebettcn; so Hot doch ain Ersame Lanndschafft albcg Dagegen Nachuolgnndt bcdennckhcn gehabt. Erstlichcn, souil die Anlag, das sy dar Innen Veberhocht vnnd beschwart sein sollen, betrifft, das die Neuv einlag aller Vier Stänndt Gälten, nachdem die in disein Lanndt Znsamcn getragen werden, Neulicher Zeit, als Ncmblich Erst seid des Zwayvnnd VierZigistcn Jars bcschehcn, DarJnncn die von Stet vnnd Märckhten mit Anzaigung Jres cinkhumcn vnd Bermugcns gleich phortl alß die Anndern Stanndt in gemain gehabt, Als sy dann Auch soliche Jr ansag schrifftlich eingelegt, vnnd dieselben in ditz Laund Sumarj Ansag gegen den andern Lannden einlhomen, darnmbcn vnnd darüber hat Jr bcschwar ditzsfalls bcy Aincr Ersamcn Lanndschafft nit mcr angcnom- men, noch sy gegen den Lannden in ditzs lanndö gebär Veber- tragen Werden mugen, Wie dan E. khun. Mt. soliches auch allergene- digist abnemmen Bund crwcgen khännen, Dabei Wir cs dan nach¬ mals beleiben Lassen. Zum Anndern, souill den Nachlasß der verloffncn Stcurn be- lanngt, wäre Inen am Ersame Lanndschafft hicuor auch, Wie Jetzo, Zuuordrist in gehorsamer anschung E. Khun. Mt. re. gcncdigistcn ansynnens Zn wilfarn ganntz gcnaigt. Weil sich aber sonnderlich der Zweyer Stcct Staiu vnnd Rucdolffswcrdt Resst oder ansstanndt auf ain anscheulichc Sumo gclts vcrloffcn, Dagegen Aincr Lanndschaft die Atcrckhlichen grossen schulden, DarJnncn sy gegen denen von Osstcr- reich, auch sonnst in vnnd aussenhalb des Lannds gewest vnnd noch ist, Auch dj Höchen Interesse, so sy dauon Raichen «messen, Desglei¬ chen die Järlichcnn Hoche« bcwillignngeu, so ain Lanndschasft mit vnnd neben den Anndern Lannden niit hochister beschwör laystcn, vnnd nichts minder anndcr gemains Lands täglich ausgabcn, so in mcr Weg für Ander Lanndt auf sy Rynncn, Verrichten muessen, auch der Vrsach schier khain Jar mit dem anschlag gcraichen Mägen, sunder also von Jar Zw Jar in mercr schulden gewachsen vor äugen gewest, so hat Inen solicher Nachlaß Derhalben fär ain als die An- nemblichist vrsach nit Eruolgen Mägen, Zu dem das dergleichen Nach¬ lassung, ob die gleich etwo Zu Zeiten Ansehenlich vnnd beweglich vrsach auf Inen haben, in der gemain bey allen stenndcn in be- Zallung der Steurn nur merere nachlässigkhait vnnd (vn)gehorsam geberen. Derhalben auch ain Eersame Lanndschafft Zu mermaln furge- nomen, das an solichcm anschlagen auscrhalb der verderbten vnnd Ver« prennten güctter niemands nichts nachgelassen Werden soll, Auch nun IS ain Zeit lanng also darob gehallten, vnnd sonndcrlich in gegenwärtigem Lanndtag Widernmb Von Wegen einbrinngung solicher Steuren Vber die Vorigen Ernstlichen Hanndlungcn vnnd Peenfall solich Ernnstlich Weg fürZuneimnen, Das cs bey Menschen gedcnckhcn im Lanndt Dermassen nie gehört Worden, solle nun Disen Stetten samcntlich ainicher Nachlaß beschehen oder die bewillignng angriffen Werden, Was gcmncrbl vnnd Zcrruttigkhait solichcs in Disem färnemmen bey mcnigkhlich vnnd sonndcrlich Den Armen Lanndtlcutten, so Bnuermugig, auch Weib vnnd khinndt Haben Vnnd disen lasst nit cnntragcn, sonn- der Jr Vill von Hauß vnnd hoff entsetzt Werden, brnngcn Wurde, haben E. Khu. Mt. re. (vnuser — 8ie) vnderthanigist Vnnd Väterlich Zuerwcgen vnnd bchertzigen. Dem Allen nach ist an E. Khu. Mt. re. vnuser vnderthanigist höchst bitten, die wellen vns Jnanschung ob ErZcllter Brsachen, das wir berärten Stetten auf E. Khu. Mt. re. genedigists vnnd Vaterlichs ansynnen nit Wilfaren Mägen, in khainer Vngnadt, Sünder angcZognen Wahrhafften Vrsachcn gnedigist Zucmessen. Vnnd Nach Dem aber solich der Zweier Stet Stain vnnd Ruedolffswertdt Vnucrniugcn Znm tayll Aus dem, das sy in disen gcnerlichen lenffen die Stat Gcmeur mit Türncn vnnd Allerlay Not gepauen beuestigt vnnd sich Derhalben Angriffen vnnd Ersaigert, auch die Stat Ruedolffswerdt neulich Verschiner Jar, Aber Doch vor der Neuen Anlag verbrunncn, ernolgen mecht, das auch an der Stat Gotschce dergleichen Gepew sambt geschutz vnnd allerlaj Municion Znm Höchsten von Netten War, Vnnd dan durch den negsten verstorben Hern Obristen auf cttlich stet vnnd fleckhcn ain anschcnlich gelt auß gemaincm der Lannd Seckhl Zunerpauen Verordcnt Worden, des in disem Lanndt als ainer gränitzen, vnnd sonderlich an Gotschee vnnd Rucdolffswert ain hohe notturfst, Derhalben ist vnnser vnderthanigist bit, E. Khun. Mt. rc. wellen in ansehung der not vnnd Jres Vil- faltigcn Supplicirenö, nachraysens vnnd Vnstatthafftcr Zcrnng gencdigist gernechen, Den Zweien Steten Stain vnnd Rucdolffswert die Ver- loffnen Ausstanndt An der Lanndt Vorigen oder ditzs Jars bcwilli- gung gar, oder doch ainstails in abschlag ditzs Lanndts gcbur in der abraittung auf Zu Heben vnnd Passiern, oder aber soliches Durch den angeunden Hern Obristen Zuthuen genedigist verordnen, Desgleichen das denen Von der Gotschee ain Pan gellt Verordcnt, Auch geschutz vnnd Puluer mitgetailt Wurde, Dan solichcs ain hohe Vnucrmeidcnliche notturfst, sonnst stcet uit allain Discs Stattl, sonnder Auch das ganntz Lanndt solicher mcngl Halben nit in khlainer geuer, vnnd khan 14 doch auch disen Supplicanten auß gemainer Lanndtschafft selbs Aignem Darthuen neben Verrichtung der hohen Anlagen vnnd Jrcr gebär in der Lanndt gemaine bewilligung nit, sonnder allain Durch E. khun. Mt. rc. oder disen Weg am stattlichistcn vnnd fueglichisten geholfen werden, sy also gar Hilsfloß Zu lassen ist auch Hoch beschwärlich, Wie E. khun. Mt. rc. gcnedigist Zuerwcgen Vnnö thnen Wissen. Das Alles haben Wir E. khu. Mt. rc. ans Derselben Verordcnten Nath vnnd Comissarj gcphlcgne Hanndlung Zu Vndcrthänigcn bericht Vnangc zaygt nit Lasscnn Wellen. Bund thnen Hicncbcn E. khun. Mt. rc. Vnnserm aller genedigisten Herrn Bnns Vnderthänigist gehorsamistes Vleiß beuclhen. Dat. Laybach den xx ij Februarij Anno rc. Im xlvjistcn. E. Rho-khun. Mt. rc. Vnderthänigist Gehorsam N. Ain gemaine Lanndschasft des Furstcnthumbs Crain Vnnd der angeregten Herschaften Windischen march, Met- ling, Jssterreich vnd kharsst, sonil der von allen stanndcn in gegenwärtigen Lanndtag alhic versamelt. 7. Richter, Rath und Bürgerschaft von Rudolfswerth an König Ferdinand, 1548. N. Richter, Rhat, Bürgerschaft vnnd gemain der Stat Rue- dolsfswerdt Hochnotwcnndige Supplication vnnd vnndcrthanigistes bittlich begern. Aller Durchlenchtigister, Grosmcchtigistcr Römischer, Vngrischcr Vnnd Bchamischer rc. Khünig, Allergenedigistcr Herr rc. Wan Der¬ selbe bcwisst, das Allain die bcträebtn vnnd Armen Hillff vnnd Wcnnd- tung Angelegner not Znsuechcn Am maystcn Phlegen vnnd sich des gebrau¬ chen muessen, Demnach vnnd alsE. Khu. Mt. rc. vngezwcisslt noch aller- genedigist in khüuigkhlichen gedenckhen tragen Welhermassen Wier E. khun. Mt. Zumerermalln mit erZellung vnnsers vnnd gemainer Stat Hochverderblichen Erlitten schadens, so vnns aus vngläekhlicheu seins Vhal layder verderblich Zuegestannden, dardnrch Wier dann in Höchst obligcn vnnd Armuet Erwachsen, vmb gcnedigiste Hillsf, einsehnng vnnd befnrderung von wegen Stcurn vnnd gemainer Lanndschasft Anlagen, so sich in die tausennd Sechshundert vnnd drcyvnndFünsfzigkh gulden SechZehn khreitzer vnnd dreh Pfenning Erstreckht, dicmüttigists Vleiß Angelanngt vnnd gebetten, Aber vnnangesechen, das sich E. khun. 15 Mt. rc. in ErZellung vnnser hohen not Allergencdigist vnnd Vater- lichist Aus Jrcr Angebornnen khanigklichen milde vnnd in bedacht, was Jcr Mt. An disem Ortfleckhcn gelegen, mit gnedigister deliberation, hilff vnnd fnrschrifften Enntschlossen vnnd an ain Ersamc Lanudschafft ettlich genedig vnnd Ernnstlich benclh, Jnnhalt behligennder Abge- schrisften, desshalbn ausgccn lassen , So ist aber svlliches Alles noch Zn khainer wirklichen volZichung noch Erschieslikhait gestellt, vnnd allain An E. khnn. Mt. Allergcncdigisten Expedicion vnnd Erheblikhait gestan den. Demnach vnnd damit aber Aus E. khünigkhlichcr gnadt vnnd Hillsf der fachen Ain ordnnng vnnd maß gegeben, vnnd mit Aincr Lanndtschasft Aus der fachen khumen mechten, vnnd der beschwärli- chen Zerung vnnd mcrers Verderben, in bedacht vnnser Vorerlitten vnübcrbinndtlichen schaden, Abgehollffen, vnnd die Arm stat vnnd Bürgerschaft Zu Weitter ausfhaltung, Hayung vnnd Erbauung be¬ dacht wurde, So fluchen wir Arm Nochmaln Zu E. khun. Mt. vnn- sern ainigen Natürlichen Herrn vnnd Lanndsfnrstcn, vnnd nach got Höchsten hellffer, Die geruechcn vnnö in vnnscrm Hochbittlichem vil- beschchen Ansuechcn mit gnaden Zuerhalltcn, vnnd vnnser Ellennd, be- trüebnus, Arm Weib vnnd khinndt geuedigkhlich sambt der gelegcnhait der Stat Ansehen, vnnd Vnns Ans Jrcr khünigkhlichen genaden nit gar fallen lassen, sonnder genedigist vnnd vaterlichist nochmals bey Ainer Ersamen Lanndschafft auf dj Artickhl, wie die in Vorausganngen bcuelh hieneben gelegter Copj genucgsamlich Ausgefürt, gnedigist be- uolhen haben, vnnd die fachen Zu gutter Ermilderung mit khünigkhlichen gnaden verordnen welle. Dau wier E. khun. Mt. Aus Jmprinstiger vnndcrthänigistcr Diemuct neben vnnscrn vorangeZaigten bittlichen an- suechen nit verhallten khunncn noch mugen, Welches wir dann auch In allein gneten in En khun. Mt. rc. gcnedigiste bcdenckhen selbs gestellt haben Wölleu, Wo Vnns durch E. Mt. nit ain gnedige Hillff vnnd begnaduug wider. Aincr laudschasft Erscheinen Wurde, des wir doch vnabschlegig Vnns vnderthänigkhlichen getrössten, das Wier auf vnn- sere Eruolgte Armuet Vnnd Widerumb gantz Hilfflvß gelassen muestcn Werden, vnnd Vnns Vnmuglich were, solichen last vnnd ablaynung Zuersteen vnnd dein Zngelebn, vnnd niucstcn Also sambt Weib vnd khindt in leiste not vnnd verwaysung, Wie dise beygelegte schrisft numero Ä vermag, gestclt, vnnd den fleckhen vnnser natürlichen vnnd vaterlichn, lanng Heer besessen vnnd Erhaltnen Wonung gantz öd, vnerpant vnnd vnbewart, init Angeborner Vatterlicher lieb Verlassen. Was daraus Ernolgen, Steel in E. khnn. Mt. gencdigste bedcnnckhen, In bedacht, 16 dyweil dein ganntzen Lanndt An disem ortflcckhcn gegen dem Erbfeindt, Als mindern gränitzen fleckhcn die gcfar vnnd vcbcrfall Zu abbrnch lannden vnnd Leuttcn die wistikhait gcstannden, vnnd täglichn für- fallen mag, vnnd damit der fachen nin mittl gesnccht fluchen Wir allain vnnderthänigkhlichen Zu E. khün. Mt. re. Ans oberZellten Vrsachcn, Vnns mit gnaden Hicrinnen mit Ausfüernng gclcgenhait der fachen behilfflich Zuerschcincn, In sonndcrhait Aincr Ersamcn Lanndtschasft gcnädigist beuelh vber Vorausganngen mandaten Zuueruolgcn, Ain schweigen vnnd Nachlassen gncdigkhlicheu bcuelheu vnnd Aufflcgen, auch mit Ermilderung Key der Lanndschasft auf Iren gethonc bericht, bcige- lcgtcr Cops, mit gnaden fürgccn, Vnnd gnedigist Abfertiger: Wellen, das vmb E. khun. Mt. vngesparts leibs vnd gucts wellen wir sambt Vnnsern Armen Weib vnnd khind in khain vergessen stellen, vnnd vmb derselbe Lanngsalig leben vnnd glückhäfftig regiment Zn got Zubittcn Nynimer vergessen, dardnrch dan Auch vngeZweifflt Ain sonnder wcrch dcr Barmhcrtzigkhait, als bcy Aincm löblichen Crist sansftmucttigcn khünig, Herrn Vnnd Fürsten der Armen Verwaisten vndcrthanen not¬ wendig bit vnnd Ermonen Zu gcher füert, Erfiilt Vnnd Erstat Wicrd E. Nhö. Khün. Mt. Vnnderthänig Arm Verwaist N. Richter, Rath, Burger- schafft vnnd gemain der flat Ruedollffswcrdt. Jndorsatresolution (zum Gesuch vou 1548): Den Comissarien, so Zu khnnfftigen Landtag in Crain verordnet werden, Zubcuclen, daß Sy diser fachen halben mit den Stenden aincr Ersamen Lanndschasft pcssteö vleiß handlcn. 27. Julj Ao 48. 8. Die Landschaft in Kram an die Stadt Rudolfswerth. Laibach, 27. August 1548. Beschaid auf der von Ruedolfswcrdt Supplicicrn vnd der Khüuigilichen Mayesiat rc. gcnedigste fürschrifft. Ain Ersame Lanndtschasft in Crain trcgt mit den Snpplicanten JreS emphangcn schaden ain getreus mitlciden, Wollen Innen auch, wo es an Irem vermugen, hienvr vnnd yeczo, Auf der Nom. Khu. 17 Mt. rc. gcnedigiste surschrifften gern mit ainem Nachlaß entgegen gangen sein. Sy hetcn sich aber von Iren gesandten, So Sy in gegen¬ wärtigen Landtag gehabt, ZuerJnndern, in was mcrgkhlichen schulden vnnd vnncrschwingkhlichcn anßgabcn ain Ersamc Lanndtschasft ist. Der Vrsachcn sollichcr Nachlaß khainswegs beschcchen khan. Mngcn aber die SnPPlicantcn bcy Hochstcrncntcr Rom. Khn. Mt. rc. erlangen, das Jr Khn. Mt. Zuclasscn, Iren Resst an der Suma gcllts, So Jrcr Khn. Mt. in yeczigcm Landtag Zn Jrcr Mahcstat gencdigisten wolge- fclligen Verordnung mitlcr Zeit des wcrcnndcn fridstanndts Zcraichen bewilligt, abgccn Zulasscn, das ist ainer Ersamen Landtschasft auch nit Zuwider. Actum Laybach im Landtag den xx vij tag Augusti Anno rc. Im xlviij esten. 2 II. Das Spital. Bon Th. E lz e. Utie in anderen Städten Krain's außer Laibach, z. B. in Stein, Krainburg, Gurkfeld, Metling, befand sich in der Mitte des 16. Jahrhunderts auch zu Rndolfswcrth ein bedeutenderes Spital, welches unter der Aufsicht der Landschaft stand, und auf welches sich nachfolgende Mittheilungen (aus den Provinzial-Protocollen im Landes-Archive) beziehen. 1567, Montag nach Jacobi, im Hofteiding. Auf einen Bericht des Richters und Raths zn „Neustadt!" ') wegen Erkanfung etlicher Güter zn dem „bürg er Spitall" daselbst wird beschlossen, den Herrn Propst nach Laibach zu erfordern und durch die Verordneten mit ihin dahin zn handeln, daß er dem „Armen Spital" die von ihm erkauften Güter um den Ankaufspreis ablassc. 1567, 23. October, beschließen die Verordneten, den Propst zu „Ruedolfßwert" wegen Minderung des Kaufpreises der Güter, die er von den Wesenpachischeu Erben erkauft und welche die von Ruedolfßwert zum Spital ihm abkaufen wollen, auf den 2. November eiuzuladeu. 1568, 20. März. Auf der von „R n e d olfßwer t" ?) Schreiben an Herrn Christoph Gall von Gallenstein (Verordneten) wegen der ') Man sicht, daß schon damals die Namen RndolfSwerth nnd Neustadtl geläufig neben einander gebraucht wurden, wie sich denn mich in einem Briese Primus Truber's an Anton Dalniata und Stephan "Consul in Urach vom October 1562 die Stelle findet: „so sustentat in dlovamoista sivo in diova Li vitale sxuä dlsttlileam." ') Stadirichter von Neustadtl war in diesem Jahre Jakob Lhcrnitschonitsch (!Üs. ?r. Krentschouitsch). IS „Wesenpachischen" Güter, so Herr Georg Graf, Propst zu Rue- dolfßwert erkauft und wieder dem Grueber verkauft habe, beschließeu die Verordneten denen von Ruedolfßwert ein Empfehlungsschreiben („fürschrifst") an den Erzherzog (Karl) zu ertheilen, daß dieser, weil diese Güter noch bei dem vorigen Propst wegen Nichtbezahlung der Steuern verkauft, vom jetzigen Propst aber nicht zum Capitel, sonder« zu seiner eigenen Benützung angekauft seien, und weil nicht zu denken, daß das Capitel diese Güter je wieder an sich bringen werde, bei dein jetzigen Propst in Gnaden verordnen wolle, daß derselbe dein „Armen Spital" solche Güter um den Ankaufspreis ablasse. 1569, 4. December, beschließen die Verordneten, daß folgende Personen von Nuedolffswerdt wegen der „Spital Ord¬ nung", der Güter halben, so durch Herrn Gall zum Lucg, zum Spital daselbst zu Nuedolffswerdt erkauft worden, durch den Herrn Landeshauptmann und Herrn Viccdom allhcr erfordert werden sollen: Georg Miklitsch, Stadtrichtcr, N., Stadtkümmercr, N., Spi¬ tal meister, Jakob Krcntschouitsch, Rathsbürger, Marco Loisch. 1571, 15. Februar, wird in der Nachmittags-Sitzung des Aus¬ schusses beschlossen, daß der „Spitalmelfter" von Ruedolfs- werdt (wie auch diejenigen von Stein und Krainburg) mit einem ordentlichen „Auszug seiner Spitalsrechnungen" zu nächstem Hoftei- ding im Namen des Herrn Landeshauptmannes allhcr erfordert wer¬ den solle. 2* III. Aoctor und Apotheker. Von Th. Elze. Durch seine Lage und seine Beziehungen zur Grenze wnr Neustadtl im 16. Jahrhundert ein Platz von weit größerer Bedeutung und viel lebendigerem Verkehr, als gegenwärtig. Daher kam cs, daß in Krain nächst der Hauptstadt hier zuerst eine Apotheke ') errichtet wurde, indem die Landschaft damals wie dem Schulwesen, so den Mcdizinal- Angelegcnhcitcn eine höchst ancrkennenswerthe Pflege angcdcihen ließ --), und die Apotheker im Dienste und Solde der Landschaft standen. 1569, 4. Februar, beschloß die Landschaft im Landtag') über ein Bittgesuch des „Ap o thekergescllen Peter Klaus", ihn zur Errichtung einer Apotheke zu „Newstätl" aufzunchmcn, daß der Bittsteller einvcrnommen werden solle, „auf was Weg und Besoldung er sich allda zu Newstätl mit einer Apotheke niedcrzurichten ver¬ meine", und solches zur nächsten Berathschlagung der von den voo toros Noäieiimo Ankommenden Gesuche den Herren und Landleuten vorzubringen. Daß diese Anregung günstigen Erfolg hatte, und Peter Klaus bald darauf wirklich eine Apotheke in Neustadt! errichtete, geht daraus hervor, daß derselbe 1571 bei der Landschaft eine Verbesse¬ rung seiner „Provision" (Gehalts) ansuchte. ') Von Jdria ist (aus Kis. ?r.) bekannt, daß dort 1581, den 4. August, Haus Ebner, „Fstl. Dchl. Pfeuwerchhandler" war. ') Die Landschaft hatte z. B. noch 1568, den 19. Januar, im Landtag beschlossen, wegen Ermäßigung der „Tax der Doctores der Erzency", dcßglcichen der „Appot- tekher" Erkundigung cinzuziehen und die Ordnung darüber wie in anderen Ländern aufzurichten, (kls. ?r.) ') Kts. ?rov., Landtags-Protokolle u. s. w. LI 1571, 6. März, Nachmittags, wird im Ausschuß beschlossen, daß dem Bittgesuche des P e t e r K l a us, Apothekers zu R u d o l f f s - wcrdt, um Verbesserung seiner Provision derzeit aus „beweglichen" Ursachen nicht stattgcgebcn werden könne. Man wolle aber auf Mit¬ tel und Wege bedacht sein, daß hinfüran ein Phy sic ns beharrlich unten zu Nucd olffswcrdt wohnen solle. Peter Klaus begann sein Geschäft in Neu st adtl mit Un¬ terstützung der Landschaft, welche ihm ein von seinem Gehalte wieder abzurechncndcS Darlehen vorstrecktc. 1575, 12. März, im Landtage bat Peter Klans, Apo¬ theker zu Newstätl um Passirung seiner Provision, weil er den frühem Vorschuß ab- und bereits ein Jahr darüber gedient, möge man ihm die verdiente Provision erfolgen lassen, welche ihm zukom¬ men zu lassen, beschlossen wurde. Or. Balthasar Burger (welcher 1569 von Seiten der Land¬ schaft nochmals zum Uebcrfluß und beschlicßlich erinnert worden war, sich des übrigens Trinkens zu enthalten, widrigenfalls er von Stund an gcnrlaubt werden würde) solle vorgcladcn und nochmals befragt werden, ob cs ihm hiufür gelegen sein wolle, unten zu Ruedolffs- werth „beharrlich zu Hausen" , im Falle er aber dazu ferner nicht zn bewegen, solle alsdann mit vr. Jacob Clapitz dcßhalb gehan¬ delt werden. 1573, 21. Octobcr, wird im Hoftciding durch Herrn Karl von Weixlbcrg im Namen der Herren und Landleutc in Unter-Crain abermals das Ansuchen vorgcbracht, daß doch ein voetor Lloäioinno nach Unter-Crain verordnet werden wolle. Ani selben Tage wird dem I)r. Clapitz auf seine Bitte die Ent¬ lassung aus seiner bisherigen Stelle ehrenvoll bewilligt, wobei ihm noch ein Darlehen der Landschaft von 200 Ducatcn „in Münz" sammt der Verzinsung geschenkt wird. Auf Herrn Karl von Weixlbcrg's Vorbringen aber wird be¬ schlossen, daß dem vr. Balthasar (Bürger) nochmals aufcrlegt werde, sich hinab gen Newstätl, wie ihm hievor längst auferlegt wordcu, zu ziehen. Dessenungeachtet ging Or. Balthasar Burger nicht nach Ncustadtl. (Er starb im Frühjahr (1575). 1575, 12. März. Im Landtage bringt Herr Wolf Frei¬ herr von Thnrn zur Sprache, daß früher beschlossen worden sei: einen D o c t o r der Arznei in der u n t e r n M a r k z u N ew - 22 statt neben dem Apotheker zu unterhalten; darauf sei zwar einer hinab verordnet worden, aber dabei sei es geblieben; cs sei aber noch immer nöthig, einen hinab zu verordnen. Darauf wurde be¬ schlossen, daß vr. Andreas Charopius (der dritte von der Land¬ schaft mit einem Jahrgehalte von 300 sl. besoldete Arzt zu Laibach) hinab verordnet werden solle. vr. Andreas Charopius ging 1575 wirklich als der erste Districts-Physiker nach Neustadtl. 1575, 28. April, im Ausschuß wurden demselben, auf seine Bitte, ihm für seine Uebersiedlung nach Newstätl, dann für Haus¬ zins und Brennholz, „eine jährliche Ergötzlichkeit zu thun", zu seiner Hinabsiedlung 40 Thaler geschenkt. IV. Stadt und Steuern. Bon Th. Elze. Schon vor 300 Jahren klagten die nntcrkrainischen Städte, be¬ sonders Rudolsswerth, fort und fort, daß sie durch die land¬ schaftliche Stencrumlage zu hart betroffen würden. Dieß war auch gewiß nicht ganz »»gegründet und besonders durch die fortwährende Türkcnnoth verursacht. Die Landschaft dagegen war nicht in der Lage, diesen Klagen Rechnung tragen zu können, da sie ihrerseits die dein Landesfürsten bewilligte, gerade wegen der Türkenkriege und der Grenz- vertheidigung fast unerschwinglich hohe Jahrcssteuer ohne Abzug leisten mußte. Sic wies daher diejenigen, insbesondere die landesfürstlichcn Städte, welche nm Sleuernachlaß oder Steuerverminderung baten, an den Landesfürsten, damit dieser in geeigneten Fällen den Nachlaß aus der Jahresbcwilligung erthcile, was er auch in Folge der Landesvcr- wüstung durch den Erbfeind bisweilen genehmigte. Ein merkwürdiges Beispiel solcher Bitte um Stenerverminderung Seitens der Stadt Rudolfswcrth ist das folgende: 1573, 3. August, im Hofteiding, liegt vor: N. Richters, Raths und der Gemeinde der Stadt Ru c d o lfföw c rdt Supplication : nach¬ dem in einer neuen jüngsten (Steuer-) Anlage d n r ch i h r c G c s and¬ ren mit übermäßiger Ansage von 700 Feuerstätten ein großes Versehen geschehen wäre, und ihnen nicht möglich, die Steuern, so auf sic geschlagen, zu reichen, möge man ihnen einen Nachlaß gewähren und eine solche Steuer auflcgcn, die sic jährlich ordentlich und völlig bezahlen können. Beschluß: Wird bei dem gelassen, wie es hievor beschlossen; den Bittstellern stehe frei, solches bei der Fürstlichen Durchlaucht anzu¬ bringen, ob dieselbe solches über sich nehmen und ihnen dießfalls gnä digst zu Hilfe kommen wolle. v. Audolfswerth im 17. Jahrhunderte. Von A. Dimi tz. l. Richter Rath und Gemein des armen Gränniz Stettls Nue- -olfsiverth an Erzh. Ferdinand unterthän. gehorsamstes durch Gott bitten per Limitation der übermäßigen Stenern. Daß Fstl. Dchl. wir arme fast auf der Grännizen wonendc und aufs äusserist hochstbedrengtc, doch Euer F. D. getreue unterthän. geh. Erbhuldcn und Burgerslent dits Orts bei andern E. F. D. hoch- abgelegenen Ehehafften behelligen ist Buns (mit Gott zu bezeugen) nit lieb, wollten auch nichts licbcrS wünschen au allein wir khindtcn solichcs ohne merklichen nnsern großen Schaden dis nnsers armen erseugcrten Stetlö geschwaigcn umgehen und vermitlen, wann es aber jche nit an¬ ders und wir uns nnsers hochtragenden Uebcrdrangö anderst wo nit dann aufs nechst nach Gott dem Herrn Allein bei Euer F. D. als unfern allcrgnäd. Erb - und Schutzherrn jmmcr und äusserst beklagen müssen also bitten F. D. wir arme geh. diese unsere dicmüthigste Snp- plication bitn und lamentirn mit gn. landsfnrstlichen Ohren ohne Ver¬ druß mildreich anzuhören. Als vorlängst verschinen Jahren als Hunger und Crobatenland durch den Erbfeind den Türken unzcrtrcnnt gewest, haben wir mit unserer Kaufmannschaft und andern: gcwcrü von einer Stadt und Ortflccken zu dem andern ziehen und dcunoch den großen Steuer und Anlagen die sich über all jährlichen vber 1200 st. er¬ strecken und also in größeren Anseg als 8 andere Stett im Landt Crain sein neben crhaltnng unserer wcib und Kind nit erschwingen haben mögen welches alles daunenhcro erfolgt daß dicß arm Stetl hievor ans unge¬ fährlichen Ucbcrschcn zu hoch in die Anseg kommen. Zu dein ist E. F. D. gnäd. uuvcrborgcn, lvclchgcstalt wir arme bei denen viel 2S Jahr hero continuircnden leider Gott erbarms übel geschaffnen Zeiten gepreßt unterdrückt und in äußerste Noth gestoßen als das wir fürucm- blich durch nachfolgende Plag gar ausgescugcrt, maistcs in vcrschincn 98. Jar haben uns die Carlstettcr wclichc das Winter Leger alda gehabt, über 2000 fl. inschadcn und also fast um unser armuthei gebracht, dann auch darauffolgenden 99. Jar hat der allmächtig Gott seinen gerechten Zorn über uns ausgcschüttet daß die leidige Contagion ein halbes Jar lang bei uns in der Stadt grassirt und uit allein aller bgl. gcwerb und richterliche Gefäll zu Poden gelegen sondern wohl über 800 Person laidcr Gott erbarms hingerissen und was widerumb seit der Zeit hcrumb cttich wirth anSgcstorben also daß sich jetzo clärlich und augenscheinlich befiudt daß das arme Stätl über halben Theil gar leer, öd, nnersetzt und die Häuser gar zu Grund und Boden gelegen und wir darvon die wenigste Steuer „cinlegcn" oder bekommen mögen und jährlich uit 400 sl. wellen geschweige»: 1200 fl. einfordcrn können uuangcschcn aber daß die Armuth allhic so groß daß wir bei der Statt uit ein einige Fleck eigen gemein haben das je einer sein vichl darauf möchte halten laßen. Allein das schmallc Baufeldt daS doch der weniger Theil eigen ist und nicht wenig Zins Zehend und anders von Gärten u. dgl. gründen andern Herrschaften reichen und gebe»» müssen und doch einem jeden insonderheit die Steuer hoch genug angelegt wird über das ist auch erfolgt als dicß Malisch Kriegsvolk im vcrschincn 601. Jahr durch unser arm Stetl gezogen haben Sy uns dermassen ansgcnart Ja die Stadt gar in Prand zu stecken gcdroct das wir aber mit großer Muhe vcrhüct, vordcrist aber Gott der Herr behütet daß wir uit allein in noch mehrer»» großen Schaden kommen sondern sich darüber etliche Burger ihr Hanswcscn verlasse»» und hinweg gezogen. Daß also jetzt der Zeit ungefährlich über halben Theil die Statt öd und nnersetzt zu sehen wie dann des großen Ucbcrdrangs und der hochbcschw. Steuern Wille»» ihine Nie¬ mands herein zugchcu sonder»» vielmehr nur hinaus zu begeben begehrt. Also daß wir endlich ii» einer solchen große»» Armuth stecke»» daß uns dardurch die Rcichung nach der hievor vberschncn ansag welche wie obge- mcldt grösser dann andere Stett im Land Craii» ist neben andern Anlagen zu vollziehen oder zu geben weder menschlich noch »»»»»glich sonder ans dessen erheblichen Ursachen insonderheit »ms bedenklich und schwärlich fallen will das wir darzuc nach für die wcggczvgnc nud sonsten abgestorbne Burger und ihren öd gelassncn Gründen die Steuer in völlig Anschlag bczalcu und unsere Hänsle»» und armselige LS gründ wol dreifach versteuern sollen und wo uns armen durch Fstl. Dr. hierinnen nicht geholfen und den allen Ansag nach bemcldte Steuer reichen wurde, das wir diejenigen so noch wenig übcrbliebcu wegen solcher unerschwinglicher Steuern die Häuser verlassen und die Stadt endlich raumen müßten, dann das uns dermassen so Hoche und un¬ erschwingliche Steuern bei dieser obgemeldten gänzlichen Entblößung und Verödung des armen Stetls zu geben menschlich noch möglich, haben E. F. D. aus der kürzen begründeten Erzälung (wellen der an¬ dern Entschuldigung deren unzälig viel sein geschweige») allcrgn. wohl zu schließen und ob wir mit unfern höchst äußersten Unvermögen mit den Steuern die einem Jeden insonderheit angelegt, neben Entrich¬ tung unserer Schulden genug zu thun haben, erst für die abgestorbnen und zum Theil weggczogne Bürger und öde vcrlaßne Gründe die keiner umsonst wellen geschwcigen zu kaufen oder sich herein zu uns zu sidlen oder allhic zu wohnen begehrt, die Steuer iu völligen An¬ schlag bezalcn sollten. Das ist uns einmal weder menschlich noch müglich, »erhoffen auch E. F. D. als unser gnäd. Herr und gerechter Landsfürst werde uns darzue nicht kommen viel weniger eines mit dem andern und also das arme Gränuz Stettl zu jeglichen Untergang nit gedeihen lassen, innbedacht daß wir über gehaltne vielfältige Be- rathschlagung weder auf die waren oder anders Handticrung die doch bei nnö in gänzlichen Abfall gerathcn, inmasscn etwo in andere E. F. D. aigcnthumlichen Stetten beschicht, kein Aufschlag zu thun wissen noch sonst bei der wissentlichen armuthey ainicheö mitl erdenken mügen woher doch das Geld zu bezaluug der Steuern von solchen öden gclaß- nen unbewohnten Gründen und Hofstetten zu nehmen sein möchte und stehet gnäd. Herr und Landcsfürst nach allen erwähnenden Umständen die Sachen endlich an dem Seitemalen nach der vbcrmässigten Ansag (welche größer denn 8 andere Stett im Land ist —) in unser.öder Stadt die Rcichung des völligen Steucranschlags als obgehört nit beschehen mügen also das wir die wenigen so noch übrig vorhandne Burger unsere gründ verlassen und an andre Ort, wellen wir anderst den Steuer Pfändungen entgehen und ganz und gar an den Pettelstab nit kommen uns überziehen werden müssen. Ob nun dardurch zu be- förderung E. F. D. Camergut gedeihen wird, das haben E. F. D. gnäd. zu erwägen und dieweil dann E. F. D. gnäd. bewußt, was an bcwohnung dieser Statt gelegen alda das meiste und furncmbistc durchrasten und an Mitterspil gelegen und das Kriegsvolk seine Un¬ terhaltung alda hat, auch in Bedacht, da die öd verlassen werden sollte, 27 zu Schmälerung E. F. D. Camcrgnt nit wenig gereichen würde zn dcme ist einer Er. Landschaft in Ernin je besser und wcgerer die haben noch ctlich hundert Gulden an der Steuer von uns vcrblibncn Bur¬ gern als gar nichts zn empfahlen derohalben und dieweil diese gänz¬ liche und gewisse Besorg vorhanden daß dies arm Stcttl schwerlich widernmb gemehrt und propagirt wird auß welchen und mehr erheb¬ lichen Ursachen die E. F. D. mchrcrö als wirs erzelen mügen ganz väterlich bedenken wellen. Gelangt an E. F. D. unser durch Gott und sein barmhcrzigkeit wellen ganz dcmüthigst Flehenlich Bitten die wellen uns als derselben gehorsamste Burgersleute von den unsrigen und unserer Voreltern durch Schweiß und Blut erarmten Gütl durch derlei unerschwingliche und unmögliche Ding und hochbeschw. Steuer gnäd. nit kommen lassen und dabei gn. erhalten und disfals denen hochw. Geistlichen Edlen und gestrengen Herren Magister Marco Khunia Probsten zu Ruedolfswerth neben Herrn Vicedomb in Crain und Herrn Franzen Gallen zu Rain; Herrn Georg Walthasarn von Scheher zu der Ainnödt und Herrn Conradcn Nu eß zu Hopfen¬ bach als die wir, doch zu E. F. D. gnädigsten Gefallen zu Com- missarien fnrgeschlagcn haben wellen durch deroselben landesfürstlichen Befehl auflcgen und gebieten daß Sie die eigene beschasfcnheit unsers armen entplößten leren Stettls nothwendige Augenschein dero Nothdnrft nach wie sich gebührt, einnehmen und die befundenen verlassenen öden Häuser darvon wir gar kein Steuer einlegen mügen ordcnlich und in specie verzeichnen und alsdann nach befindung der Sachen ein gebühr¬ liche und leidenliche Steur doch zu derselben E. F. D. ferer gn. Resolution und Justification für und an die Hand nehmen und die Beförderung der Sachen E. F. D. unverzogenliche und nachlengs in Schrift berichten damit als dann E. F. D. uns darüber zu einer leidenlichen und mäßigen Steur gnäd. verhelfen und dargcgcn einer E. Landschaft in E.rain das Ucbrige an ihrer jährlichen Landtags- bcwilligung wie billich passirt werden widrigensfalls und da E. F. D. uns auf solch obverstandenes Mittl zu Hilf und gestatten nit kommen, haben wir uns anders nichts dann endlichen Untergangs ge¬ wißlich zu befahren, welches aber E. F. D. aufs gn. mit zu ver¬ hüten ganz väterlich bedenken werden das wird der allmächtige Gott E. D. reichlichen durch seinen Göttl. Segen wicderumb erstatten neben Verleihung glücklicher Regierung und langes Leben darumbcn wir mit Weib und Kind in unseren täglichen katholischen Gebet zu bitten nit vergessen wollen rc. 28 2. Extract des armen Stätls Ruedolsswerth sürnchmste Beschwer- anliegcn. 1. Die 4malige bei Maunsgedenkcn ausgcstandeuc Feuersbrunst, uriiio 1540 ist dies Statl ganz in Grund abbrnnnm *), unuo 1576 wider ganz und gar, 1584 über halben Thcil und letzlich 1605**), 56 Häuser. Zum andern die Jnfcction, welche uuiro 1599 über 800 Pers., darunter 149 Hausbesitzer hingerafft. ^nno 1598 hat die Stadt 500 fl. ausleihen und den Carlstädter Arquebusir Reutern, die ihr Winterlager da gehabt, darleihen müssen, deren bczahlung sie noch heutigen Tags weil theils von Inne gestorben theils abgezogen, nicht habhaft werden mögen. Haben sie von den gedachten Carlstädtcrn für Zehrung noch 1046 fl. zu fordern, können sic aber nicht cinbringen. Item als 1601 das wälischc Kriegsvolk daselbst gelegen, haben sic bei ihrem Abzug Pferde mitgenommen, welche die arme Stadt für sic gcmicthet hatte, daher sie 600 fl. zalcn mußte. Schulden 1709 fl. außer der Steuer und des Wochenpf. von anno 1605 und 1606. 3. Bericht der nach Rudolfswerth über die obige Eingabe der Bürger wegen Steucrabschreibnng abgeordneten Commissarien 24. September 1606 (in Folge landesfürfllichen Befehls 8. Mai 1606). Sic haben die Sach noch viel armseliger und in größeren Umstand als die Supplicantcn angebracht, befunden. Die übrig gebliebenen Witwen und Waisen und Inwohner ver¬ dienen eher selbst Almosen, als daß sic Steuer zalcn können, in ihren Kaischcn können sic sich kaum vor Regen Schnee und anderem Unge- wittcr verwahren und werden ihnen dieselben gelassen, damit doch einige Mannschaft vorhanden und das Stättl uit das ganze Jahr über ohne Mannschaft gleich als ein abgeprunnencö Dorf langweilig anznschcn scie, es werde daher von der auf diese entfallenden Steuer pr. 236 fl. 27 kr. kaum die Hälfte einznbringcn sein viel weniger von den besagten verzeichneten abgebrannten, dann von öden Gründen und unbewohnten Häusern. *) Im Jahre 1641 zahlte Rudolfswerth 242 Feuerstätten (Feuerherde), von welchen die Steuer je 30 kr. betrug. **) Obige Bittschrift fällt daher in das I. 1606. Die sub V. 1. 2. 3. gegebenen Aktenstücke stammen an« dem mir durch die gütige Gestattung Sr. Exccllenz der Herrn Statthalters Baron v. Schloißnigg eröffneten Vicedomarchivc. 29 Das Stattl hat kein anderes Einkommen, als die Gebühr von Salz und Weinmost, jährlich nicht über 80 fl. (die Säumer holen nm Salz, Wein und Getreid) ferner jährlich von der Brotcammer unge¬ fähr 40 fl. von der Stadtmühl Bestandgeld 80 fl., Zins von etlichen Gärtlen in der Stadt so aus den öd. Hofstetten gemacht worden, jährlich 10 fl. Davon muß das Stall ohne Weg- oder Brückcnmauth die Wege und Straßen auf 4 Seiten sammt der großen brücken über die Gurk in Stand halten, ebenso die Stadtmühlc, dann den Stadtcamrer, Stadt¬ schreiber und andere Beamte besolden. Die 4 oder 5 Personen, die noch etwas Vermögen besitzen und der Stadt bisher Beihilfe geleistet haben, seien entschlossen, wenn keine Erleichterung erfolgt, die Stadt zu verlassen. Wäre cs noch so, wie vor Jahren, als Chrabatcn und Windisch- land in guter Sicherheit und völlig unter dem Haus Oesterreich war, so wollten sic gern die Steuer leisten. Jetzt aber, da der Erbfeind gar an d c n H o s z a un gerückt und dadurch alle Gelegenheit in Handel und anderen Sachen abgcschnitten, erfordert cs die Billigkeit, daß die Steuer herabgesetzt werde. Es wäre daher der alte Steuer-Ausstand ganz nachzuschcn, die Steueransage aber von 834 fl. auf 400 fl. zu mässigen. VI. Von A. Dimi tz. Diese Procession wurde in Neustadt! noch im 18. Jahrhunderte, ähnlich wie in Laibach mit 12 bis 14 Figuren - Darstellungen unter großem Zulauf des Volkes, das 2 bis 3 Meilen weit herbeikam, abgehaltcn. Ein Domprobst, welcher, ist nicht bekannt, erließ ein Verbot dagegen, und es wurde seitdem nur das heilige Grab an diesem Tage herum¬ getragen. VII. Urkunden aus dem Archive des Megiai- capitels zu Ueußadtl. Von Adalbert Kraus, k.k. AuScultant, Mitglied des histor. Vereins für Kram. Aas Capitel - Archiv von Neustadt! enthält nebst einer bedeutenden Anzahl von Acten, die mit der Mitte des 16. Säculums anheben, jedoch zumeist dein 17. und 18. Säculum angehörcn, Urbarien, bischöf¬ lichen und Patriarchen-Verordnungcn, vielen Erlässen der Landeshaupt¬ leute rc. rc., folgendes historisch interessantere Material: 1. Urkunden, das Collegiatcapitel selbst betreffend (über 80). Ferner Urkunden der demselben incorporirten Pfarren, als: 2. Hönigsteiner (14). 3. St. Ruprechter (12). 4. Urkunden der Bruderschaft der heil. Dreifaltigkeit in der St. Antoni-Capellen in Rndolfswcrd (gegen 30). 5. Urkunden des Hospitals ebenda (5). 6. Urkunden verschiedenen Inhaltes (über 20). Das Interessanteste aus den Acten möge denn hier seinen Platz finden. Im I. 1758. wurde ein „Inävx Natvriurum" angcfertigt, der eine Menge mitunter wichtiger Urkunden angibt, diese sind jedoch leider nur zum kleinsten Theil erhalten. Dieser Index führt Urkunden lind Acten in Form sehr oberfläch¬ licher Regesten auf. Da jedoch die vorhandenen Urkunden genau mit diesen übereinstimmcn, so gewährte der Inhalt manche Ausbeute, da er die Beweiskraft von Urkunden hat. Die folgenden Urkunden sind entweder ganz, und zwar wörtlich oder stellenweise wörtlich, oder regestenwcise ausgenommen worden, je nach ihrer Wichtigkeit. Die chronologische Reihenfolge der Urkunden, 32 die sonst eingchaltcn ist, mußte bei den beiden ersten schon verlassen werden. Es ist nämlich nicht die StiftungSnrknndc Kaisers Friedrich IV. nmn) 1493, 27. April, Linz *), im Archiv vorhanden, auch nicht die BestätignngS-Urkunde dieser Stiftung durch Maximilian l., wohl aber die BestätignngS - Urkunde Papst Alexander VI., 1494, 30. April, und die (2. Stiftungs- nnd) Dotations-Urkunde Maximilian's I. von 1509, 16. Oktober. Diese beiden Urkunden schien mir nicht unpassend, ihrer Wichtig¬ keit halber vorauszuschicken. I. Urkunden des Collegiatcapitels. 1. Maximilian I. stiftet und dotirt das Collegiatcapitel zu Rndolfswerd 16. October 1509 im Lager bei Costero. Naximilianus divina kavente olementia eleetus Komanorum Imperator semper auZustus ao Oermaniae, IIunAariae, Dalmatine, Oroatiae ete. Ilex r^rebidux austriae Dux Ibrr^undiae, Dotbrinf>iao, krabantiae, 8tiriae, Oariutbiae, Darniolae, Dvmbnrpiae, Dueembnr- Aiae et Oeldriae, DautZrauius ^Isatiae, Rrineeps Lueuiae, kaiatiuus in UabspurA et Uannoniae, I'rinoeps et Domes UnrAnndiae, blan- driae, liroiis, Ooritiae, llrtbesiae, Ilolandiae, Leelandiae, Rer- retis in L)'bur§, Hamurei et Dusbur^ie, Nareitio saeri Romani Imperis super Vnasuni et DurZonis, Dominus kbr^siae, Nareliiae selauoniee Kortus Monis et Lalinarum et Neelrlinias. Vd perps- tuam rei memoriam, guouiam bumanum Zenus per arbitrium liberae uoluntatis in xeeeatum et mortis xoenam prolapsum resurZere et liberari nsguiuisset nisi miserieordiarum Rater Deus supsrni dispen- sationum Donsilis inter tremendum sudieium ubi de omnibus guae in corpore Aesserimus, reddituri sumus rationem et animabus nos- tris miserieordiae indekeetibilem lontem --loriosissimam vir^inem Nariam sanetosgue ^postoios Nartires et OonkessOres ae oleetos oin- nes pro nostra likeratione mediatores et adnoeatos piissimos aduo- easset. leeireo diZnunr debitumgue existit, ut bomo (fuibbet bane benelieentiam diuini rnuneris reeo^noseens Deo gui euneta eondidit, per ciuem omnia kaeta sunt et subsistunt. Ousns Nasestas nee inei- pit nee desinit in seeulum, ue et kro^enitorum rre inrereäum et Fueeesorum nos- trorum praekutoruni krinoipatuum Ducum et oinniuin üäelium uni- murum sulute üeolesiLM eoIIeZiutum et in 6L ?rue- positum veeunum et unäeeim Lunonieos in eeelesiL 8. i^ieolui Opxiäi uostri Ruäolksvverä ^nile^iensis «üoeoesis eri§ere et tunä^re äecrevimus äe oerta Huo^us nostrg, soientiu xresentiuin tenore eri^imus et kunäamus Volentss ut iiäein krexositus veorrnus et 6anonioi perpetuis kuturis temporibus iuxta oräinutiones et stntutu per eos säenän et stntuenäg, oKeium äiurnuin et noeturnuni in äiotu eoelesiu 8. ^ieoiai c,uo- tiäie äeountent nee non Vesperns per 8eolure8 e^usäem oxpiäi 6e- eLnturi proeurent rot iioe ^uulit>et äie äuo otüeiL vnuin äe t>sntL vir^ino Leeunäuin äe lempore nut testo xrout ooeurset per ixsos O^nonioos et u 8eoluridus L(I 6nein eurn Ornäunlibus 8ei ii esntus Sectiones et I'roeessiones en in eeteris eeolesinstiois Oerinonüs (juemuäinoäunr imeo oinoiu pixtu oräinein Itudriee seu Lreuiurii ^c^uileZiei^is eeelesie et 8tututn pro tjuolibet tempore Lnni tuerint odseruanüg, läein etium?repositn8 Deeunus et (,'ononiei LÜas eeelesiLstieus cliseipIinLs ne donos moreš odseruure in omnidus- uiäsm oräinutiones et stntutn xreäieti kraepositus Deeunus et Ounoniei eorporuliter iurudunt et ürmiter et invioindiliter odser- uuturos ^us Lutem ?g,tronutus siue pruesentnnäi personam Moneum krsposituram (juotiens illnm vnenre eontiZerit I^odis et dereäidus ÄO Lueeessoridus nostris vueidus Lustriue, vucutus Onrnioie pro 3 S4 tempore reZentibus speoinliter reseruntum Vresentntio nutem pek- sonnrum vdouenrunr nd 6nnonientum 6t Vrekendns prnedietns nd Vrepositum et Veennum pro tempore existentes ne 6npitulum dietne Veolesine snneti kiieolni Vleetio vero ipsius Veenni nd eosdem Vrepositum et Vnpitvlum Institutio nutem personnrum tnm nd Vre- positurnm qunm nd Onnonientus et predendns predietns sie presen - tntnruin nee non (,'onlirmntio ltleetionis Veenni lm)usmodi nd iilum c^ui iinetenus lieetores et Onpeilnnos lteclesinrunr et Onpellnnnruin nd prnekntnm eeelesinm eolie^intnm iueorporntnrum instituere eou- sueuit pertinennt. ()uin etinm VvnnZeliee seripturne testimonio diZnus (udienditur Nereennrius msreede surr et spiritunlin sine teinpornlidus diu subsistere non possunt Xos pretntis Vreposito Veenno et Onnonicis eeelesins pnrroekinles s n n e ti O n n e i n ni in VoniZstnin snneti ltudperti xrope lilnsssnsus nee non snneti Nnrtiui in knnni^kl snnete Orueis in Vollen ne (lnpellns kentne Nnrine VirZinis Vospitnlis et 8nneti ^.ntlroni^ nostri «Iuris pntronntum ne etinrn ^ltnrin eondrmntn Oorporis 6 Kristi et snuete Vrinitn- tis pretnti Oxxidi nostri liudolls^erd ^(juile^iensis (lioeeesis nssiZ- nnrnus et donnmus itn ut prnedieti k'repositus Vecnnus et Onnonieus ex reääitikns et Vrouentibus eeolesinrum et Onpellnuinruin xrne- Intnruin in eomuni viunnt ne in unn et eoäenr äomo cominorent et seilieet (?) in snäern mensn rekeinntur.-Vrekn sen Lursn ne Li^illo eornmunikus nt^ue vnuni Vrnrium sine Ileoeptorenr eoininunenr linbennt cjui kruetus litztläitus Vronentus ne .lurn oduentos et emoluinentn diete Nense eolleZinte et reeipint ne in eominunem utilitntem Nensne et Onpitnli eornndem eonuertnt nee non de Zestis et ndniinistrntis per euni eisdeni Vreposito Veenno et 6npitulo sen nk eis deputnndo vel dsputnndis singulis nnnis rntionein red- dere tenentur et nd eorundeni nnturn nmovibilis existnt tuebinrur etinnr ipsos ciron omnin predietn uti eorurn kundntor ^duoentus Vrinoeps et Arntiosns dominus oontrn volentins st injurins Quorum ennque sit deniyue uostrn tundntio et ereetio ex nostrn uel ksredum seu 8ueeessorum nostrorum nut nlioruin 6kristi kdelium InrZitione kuturis temporikus in bonis possessionikus et redditibus ndeo nu§e- retur ut exinde plurss cpinm Vrepositus veennus et ('nnoniei preknti sukdeientikus predendis sustentnri vnlerent extune tneultntem nu^endi numerum Lanonientuum et Vrebendnrum lnMsmodi meworntis Vreposito veenoo et 6nnonieis esse volumus ressruntnm. Insuper 35 ut rsääitus st ?rousntus prsati 6axituli iu äiss ma^is auZsautur volumus ut xraskatorum ?rsxositi vsoani st 6auonisorum dono rslicta iu usum st auZmsntum xrskati 6axituli osäant. lüt ut xrsäisti krsxositus vsoanus st Oononioi oultui äiuino so lidsrius iu8i8tsrs ualsant ipsis äs sxseiali äomo Arats (?) eouesäiiuu8 st impartimus omiliu äura Oiuiiio äieti opxiäi nostri liuäolksvsrä itac^us dis uti xossint siouti Oiuss s)usäsm oxpiäi utantur st xotiantur in siusuäo st vsnäsnäo intra st extru ixsam Opxiäum impsäimsntis esssantidus c^uoruinouiuiuo vina st ex eultura sorum 8ius äurs montano (lsnsus out vssims i»adi8 l'riuei- xidu8 666l68ia8tiei8 6t 86eulLi'1t>u8 ooinitidu8 Zaronibn8 Nilitiln>8 Ni11tarit>u8 I>obiliku8 6axitan6i8 LurZAraui8 0a8toI1ani8 OtüeiaIil)U8 ^uäieit>u8 LIa^l8trl8 oiuiuin 61uibu8 6omitat1du8 aIÜ8ciu6 8n1)äiti8 6t 6ä6libu8 no8tri8 6il6oti8 tiriniter ne äi8triet6 xoreixinnäo man- äamu8 yuat6nu8 ?r6äieto3 ?r6xo8ltum vsoanum 6t 6anonieo8 Lmi- 1iar68 1iomin68 ae dona 6orum in 8uxra dieta Eetione gu-atiarum ae 1id6rtatum donatione nu1Iat6NU8 mol68tent 86u iwxeäiant i^ee ad a1Ü8 imxoäire 86U mol68tari psrinittant guoui8 moäo 8säix8O8 eirea 6a manuteneant 6t detendant 8tatuti8 6t con8uetudiniku8 ?atn6 .Iuridu8 (duitatum Oxpiäorum 6t looorum ciuorumlidet in- eonZrui8 kaoientibu8 non od8tantidu8 ciuibu8eunc^u6 Illa no8traque in cxia tum xretaete noatre ereetioni tundationi ^ratiarum et liber- tatum donationi kors aut 6886 xo886nt eontraria ex eerta 8oientia teuere xre8sntiuni «l88amu8 irritamu8 et annullamu8 ae ea88a nulla et irrita xronuntiamu8 Xnlli 6rZo omnino doinini liane n08trae Ür6etioni8 kundationi8 libertatum Aratiarum eouee88ioni8 xaZinam inkriZere lieeat aut ei lo8ti-am ae lmreduw et 8uee688orum no8trornm indiZnationem ^rauiWimaiu et xoenam 6entum marearum auri xuri u8 tituli8 interäum extollimu8, et kavoril>u8 8peeialioribu8 eonkovemus, csua8 in Io<Ü8 in8iZnil)U8 eoii8titutn8 köre oon8pieimu8 prout ex Iioe äiuini Dultus au^mentum, et animarum salutem üäelium eernimu8 provenire nee non per8oni8 in ei8 I)ivina8 1auäe8 ^rltiWimo poreolventidus äs oon^ruae pro- vi8ioni8 nuxilio 8udvenimu8 xrneeixue äum Oatlrolieorum Ite^um iä exxo86unt xia äe8iäeria, no8csue eo(;no86imu8 in Domino salu- driter exxeäiro. Lane xro parts 0Irari88imi in 6Iiri8to tiIii n o 8 tri Llaximiüani Romnnorum re^i» IIIu8tri8 ao äiloetorum liiiorum Lnneti Daneiani in Doni^tein et Lnneti Duät-erti xroxe Na.886ntue8 nee non 8. Nartini in DoniAtl xaroelrialium Deeleeinrum ae Oaxeilno tieatae Narine No8pitali8 Opiäi 1iuäolxd8vsrt ^cfuilo- Zien8i8 Dioeee8i8. Reetorum nobi8 nuxer exiüdita xetitio eontinebat cjuoä in Daroeliiali eeele8ia Laneti Nicolai äieti oxxiäi una 8ud Oorxori8 (äiristi et in Oapella Laneti ^Vntironii e)u8äem Oxiäi ip8iu8 Deel68ig.e Laneti Nieolai tiiiaii alia 8ud LanetiWinm l'rinitatiZ iilvoeationibu8 OontratreZ utriu8W6 8sxu8 üäelium in8ti- tutes (?) kore (?) no86untur, cfuorum cjunelikst kadet tres OaxeIIano8 in Deeleeia Laneti Nieolai et Oaxelia Laneti Antonii xrasknti8 resxee- tive certa8 Ni88N8 8inZuii8 kedäomaäi8 eelvdrg,nt68, cfui (Mäem Oaxellani nee non omns8 IteetoreL xraekati äietarum oonkraterni- tatum Oonkratre8 exi8tant. Vermn 8i praskata Doo1e8ia Laneti Nieolai iuxta xium äe8iäerium Naximiliaui lis^is ae lieetorum et Oapellanorum praeäiotorum in OolIeZiatam Deels- 38 sinra oum nieusn enpitulnri siZillo et ^relrn sive lrursn eommunidus et in iiln treäeeim Onnonientus, et totiäem prnedenäne nee non unn krnexositurn prineipnlis et unus Oeennntus 8eeuuäa inibi äi§- nitns pro treäeeim Onnonie-is Quorum unns krnepositurnm st nlius Oeennntum prneäietos odtinereut, et ornnes insimul Cnpituium äietne Leelesine Zaneti ^lieolai kneerent, et eonstituersnt et in eonunnni viverent ne in enäem doino eommorarentur et siinnl in enäem mensa eorpornlem reteetionem sninerent nee non Irorns Onnoniens äiurnns pnriter et uoeturnns in äietn Leelesin 8aneti Meoini äeenn- tnront, eriZerentur et institnerentnr ne Onpelinnine Onpelln Hospitnlis et paroolrinles eeelesias prneäietno Nensne Onpi- tulnri äietne Deelesins 8nneti Meolni perpetuo unirentnr nnuee- tentur et ineorpornrentur prokeeto ex Iwo tnm Opiäo puniu Leelesine 8nneti klieolni prnetntis äsens ne lronor noesäeret et äivinus eultus enin popnli ipsius Opiäi äevotione et nnimnrum snlute non moäieum ibiäem snseiperet inerementnin ne ?rnsposito Oeenno et Onnouieis prnekntis pro eoruni äeeenti sustsntntione oomoäe provisum toret, tzunre pro pnrte tnnr Llnximilinni IteZis kpn etinm äieti Opiäi in tempornlibus Dominus exstitit, et äe eu^us ^ure pntrountus onrnes eeelesine preäiete tore nosenntur, ciuam Rse- torunr et Onpellnnorum prneäietoruni nsserentinin ereetione lru^'usmoäi nulli ernnt Onxellnnnruin vero, et Onpellns Hospitnlis nee non pnroelünlium eeolesiarum preäietnrnnr 8in§u- Inrnm truetus, reääitns et proventus Wntuor Nnrelinrum nr^enti seounäum eommunem existinrntionsm vntorem nnnuin non exeeännt nobis tuit innniliter suxplientnm nt üeetesinnr 8nneti i^ieolni prne- kntnin in Leelesinm OolIeZintnin enm Uensn onpitninri nreiin sen dnrsn et si§illo eoinnrnnibns et in iUn treäeeim Onnonientus et totiäem prnsdenäns nee non unnin krnepositurnm cpine xrineipntis et unum Oeennntnm spri 8eeunän äiZnitntes inibi existnnt pro trs- äeoim Onnonieis quornm nnus krnepositus et nlius veennus ipsins eeelesine existnnt et omnes siinnt Onpitulnm äietne Oeelesine kneinnt et oonstitunnt et in eommnni vivant ne in eaäenr äomo eommo- rentnr et simnl in enäem mensn reüeientur nee non irorns eanonions äiurnns et noeturnns in äietn eeetesin 8. Meoiai äeenntnre tsnenntnr e ri § e re ne instituere ne Onpeilnnins, Onxeilnm Hospitnlis et pnro- etrinles eeolesins xrneäietns eiäem Llensne perpetuo unire nnneetere et ineor-xornre nlinsque in xremissis oxortune proviäere äe beuiZnitate npostolien äiZnnremur. Ms i§itur c^ui eeelesinrum omnium äeous et 39 venu8t3tem 36 in illis Divini 6ultu8 auZmeutum N66 NOU animarum 83lutem 8ineeri8 äesiäeriis sxopt3MU8 äuäum inter 3Ü3 voluiinn8 cjnoä 86MP61' in unionibub voearentur, (Mrnm intsr688vt äs pras- ini88i8 notitiam non Ii3bente8 Iin^u8inoäi 8upplie3tiouibu8 inelinati äi8eretioni Duns per 3po8tolie3 86ripta manäamur ciu3tenu8 si 68t ita 6ool68innv 8aneti lüieolai praekatam in 6o1- I o Fi 3 t 3 ni oeelesinin eum Nensa Oaxitulari ^.reiia 8ou Kur83, 8i^iIIo eommunibu8 et in illa treäeoim 63nonie3tu8 et totiäem xr3odouä38 nee non nnain Dr36po8itnram (Mo prineip3ii8 et vnnrn Deeanum cpii 8eeunä3 inibi äi§nit3te8 exi8tant pro treäeoim 6ano- nioi8 quorum unn8 Draep08itu8 et aliu8 Deo3nu8 ip8iu8 eeolöZiae exi- stant et 0MN68 8iinn1 Oapituium äiotae eool68i30 kaoiant et oon8ti- tuant 36 in eommuni vivant et in eaäem äomo oommorsntur nee uon ÄiunI in eaäem ineu8L reüeiautur ne bor3s 63nonie38 äiurn38 et nooturn38 in äieta eeel68ia Laneti Meolai äeoantare teneantur aä lauäem omuipotenti8 Dei auetoritato uo8tra orig 38 et in8titu38 nee non OupollaninL, Oaxellam Do8pitaÜ8 et paroobinles eeel68i38 pr3eäiot38 euin omnibus iurilms et pertinentiis 8ui8 Llsnsas (iapitu- iari 8ie tune ereetae 66el68i3S ImMsmoäi äe eon86N8u Älaximiliani reZis ne Iteotorum et Oaxollanoruin xr3eäiotorum xerpetuo uni38, inoovpor68 et 3uu6et38. Ita cjuoä lieoat ex tune ei8äem Dr3exo8ito Deeano et 6uxitulo xev 86 vol uliuin 8eu alio8 eorporaiein poses- 8ionein Lapellauai'um et Laxellae Do8pitali8 36 paroeiiiuiiuin eeele- «iuvum iuriunuiue et pertinentiarum xvaeäiotarnin äe simiii eon86U8u inopria auetoritato Ubere axprelrenäere et xorxetuo retiuers, illa- ruin(iue iruetu8, reä(iitu8 et iirovontu8 Iu^u8inoäi in 8UO8 ae äiotae USN836 U8U8 et utilitatein eonverters N66 non ei8äem xaroeliialibus e66l68Ü8 ^er ^resbxteros iäoneos seeulares vel eu^u8 vi8 Oräini» 1io§u- iare8 aä eoruin nutunr xoneuäo8 et uinovenäoL in I)ivini8 äeserviri 36 6NI3IN 3nim3ruyi Mroobbmorum eorunäein exereeri 53661'6 Dioo- 6683ni Doei et ei^u8vis a1terin8 lieentiae 8u^er iioe minimo reiiui- 8ita. Lt in8uxer 8tatu38 et oräinW auetoritats praeäiota c^noä äietu8 Di'36p08itu8 8it 6axut ix8iu8 6oIi68i^ ^t 3IÜ8 ^r368it ae in 608 M'i8äietionein Iiubeat nee non in 6Iioro Oaxitulo proes88ionibu8 3lÜ8^ue Iooi8 et 3etibu8 I'rinmm et cli^niorem loeuni obtiusat Mvä^ue moäerni 8sx OaxsIIani 36 Oapeilae et paroodialiuin eeele- siaruw praeciietorum Rsetor68 pro Irae prima viee ip8ius eeeleküae 8anoti t^ieolai Oanonioi exi8tant (juoärpm äsineexs perpstui8 tuturis temporibus pr3S8Slltatio p6r8onarum iäonearum aä 63nonioatu8 et 4V xrnebendns prnedietns nd vrnepositum et veennmn pro tempore existentes ne Onpitnlum dietne veelesine Lnneti l^ieolni, edeetio vero ipsius veesni nd eosdem 6npitnlnm prnesentntio cpiocjune personne idonene 3(1 dietnm vrnepositurnm nd prnekntum Nnximilinnnm rsAom et pro tempore existentem vomiuum Opidi tnm pro kne primn viee yunm (juotiens vrnepositnrnm veennntum ne 6nnonientns et prnedendns predietos in nuten vnenre eontiZerit. Institntio vero personnrum tnm 3(1 krnepositurnm (junm Lnnonientus et prnekendns prnedietos sie prneseutntnrum nee non eonkrmntio eleetionis veenni Im^usmodi 3(1 illum (pii Iinetenus lieetores et Onpellnnos prnedietos instituere oonsvevit psrpetuo psrtinennt. vrnopositns cpio^ne ne Veennus et Onpitulum prnelnti nnum ^ernrium sive lieeeptorem dnbennt epu sruetus redditus proventus pirn okventiones et emolu- mentn dietne Neusne eoIliMt et reoipint ne in eommunem utili- tntem LIensne et Onpituli eorundem eonvertnt nee non de Aestis et ndministrntis per eum eidem (,'npitulo sou nk eis deputnndo vel dsputntis nunis rntionem rsddere tenentnr ed nd eoruin nutum nmovibilis existnt. vt insuper eisdem vrneposito Veenno et 6npi- tulo ut pro snludri stntu et keliei direetione dietne eeolesine et illius personnrum tnm eiren vivinorum eslebrntionem cprnm linditus ^estntionem ne ipsius eeelesine re^imen et Zukernntiouem c>une- enn^ne ordinntionss et stntutn lionestn et rntionnlülin ne n sneris 6nnonibus non dsvinntin kneere et edere lidere, et lieits vnlennt yune nd ipsis omuidus odssrvnri dedennt prnedietn nuetoritnte eon- cedns non odstnntidns Oonstitntiovibus et ordinntionidns nposto- lieis ne voluntnte nostrn prnedietn nee non (jnilmsemnpm speein- lidns vel Aenernübus reservntionidus de di§nitnti1)us prineipnlibus etinm oolleZintis eeelesiis per nos vel sedem npostolienm pro tem¬ pore knetis eontrnriis (piibuseun^ue. ^ut si nliini snper provisioni- l)us siki kneiendis de ImMmodi vel nliis benekeiis eeelesinstiois in Ms pnrtibus speeinlss vel Aenernlss dietne 8edis vel Ve^ntorum eins litterns impetrnrunt etinm super ens nd inlrikitionem reser- vationsm et deeretum vel nlins (piomodolibet sit proeessnm (pins u8 äo vorsio uä vsrdnin imbonciu 8it in uo8tri8 littoris wontio 8p6oiuii8. kroviso guoä pruotsr uniononi unnootionsne ob inoorporutiouoin pru6äiekg,8 8i vi^oro pru686ntium sinnt, ot otkootuin 8ortiuntur purroosiiui68 6oole8ig,6 Ospoliu Ho8pituli8 ot Onpoliuniuo praoäiotuo äoditi8 non truuäentur ob86gnii8 ot nniinurum ouru in 6i8äoin puroosiiu1isin8 66oi68Ü8 nnlintoinw noZIiAntur 8öä illnrurn NO clioturuin Oupoilno Ho8pituii8 ot Oupoliuniuruin oon^ruo 8upportontur onoru eon8uotu. Xo8 onim ox nnno irrituni äooornimrw ot innus 8i 860U8 8upor in8 n HNOVUM guuvi nuotoritnto soiontor vol i^nornntor oonti^ont nttsinptnri. Dutum lioinno opusi 8unotum Dotrum, ^nuo Ineoriiatioui« Dominiouo Uiii68iino guuäriiiA6nt68imo nonuFOmmo gvurto prisiio Xnl6nciü8 Lluis. Dontisioutu8 no8tri nnno soounäo. 3. . . . 1488, Sonntag vor Johann dein Täufer. — Maria Froclcich und sein gcmal Marc stiften „aincn Caplan auff Sandt Jacobs altar des hehligcn zwclffpotens in sand niklas kyrchcn zu Rudolfswcrd von der sunder lieb wegen die wir zu der löblichen schvester bruder- schafft haten die man auff dem genanten altar bcgett mit ainer gescngen mcs zw lob vud ccr der hochgclobtcn keuigin marie alsamb- stag an nnterlas." Darum stiften sie dem Caplan eine hnben „zw theschdorsf (06806VN8). Item all unser akhcr zwischen des Herrn Görgcu Capplan in Spittal und Herrn Elementen die wcill Caplan gotsleichnams Pah zw rudolfswert akhcrn vor der stat gelegen" nach ihrem abstcrbeu auch all ihr hab und gut, Haus, Hof und garten in und äusser der stadt. Das thun sie mit cinwilligung dcS „Wilhalm pcwschcr" dom- herrn zu Augsburg und Regensburg und Pfarrers zu Hönigstein, dem auch jeder neue Caplan daselbst prüscntirt werden muß. Dazu stiftet ferner „Nesa des marin seligen von trcwcn gclaöne witib Herrn hanuscns seligen opperta leibliche swcster"^ 60 „gucttcr wolgcwogen gülden hungern vnd ducateu im gold", wofür der Caplan alle Mittwochen eine h. messe lesen sol und unser gedenken. Dafür hat Paulus Tzeitlich vicar zu Hönigstein und erster Stiftscaplan gekauft „tzw dem zlatcuik allerlay tzchent" .. item am ragowu „allcrlcy tzchcnt" ebenso an der furdt (brod) das alles in S. Michaeler pfarr vor Rudolfswcrd. Besiegelt vom Abt „Thoman tzw Sitich" und der Stadt Rndolfswcrd. 4. . . 1494, montag nach Rcminiscerc. Katharina des Maunz Chlebitz gemal übergibt auf ansuchcn des schaffers des Capitels Sand 42 Ničla 4 Huben „zwo auff der Grubla zwo auff der Pakh neben dem wasser gnrkh in Rudolfswerdcr gcricht gclcgcu um 17 Pfund Pfennig in eigenes gut. 5. . . 1495, 16. Januar, „äueolms ^(versperger in liuäolls- kerät pruepositus nee non inlerioris murelrie eurniole urelriäiueonus ei äominus äueokus esusäem venerukilis OoUegii. Zaneti nielrolux äeeunus eeterigue eunoniei" .... tenentss in inunikus litterus . . . Uupue LIexunäri Zexti . . . mitri noturio puktieo uä murrus truäi- äerunt .. . ut literurum vigorem viäimus in forma uuttientieu Instrumenti pubtiei eonlrterem . . . eurunäem verum eopium seu instrumentum lueere et eum originali eottutionure ... eopium äure et in pudlieum tormum reääigero eururem. (Nun folgt die Urkunde Nr. 2).. „tzuusguiäem literus ego Itromus Lterieieur" notu- rius publieus ... in puklieum tormum reääigi euruui... ^.etu sunt Iree In liuäollkskerät ulius in irerv stutel in (io mo e o ll e giutu, pruesentidus . . 6regorio 8ugo- ret/, luibueensis äioeeesis ketro murtcusetru Nutiu cie tusz preskvtoris uguilesensis äioeeesis testi Kus ete. Ut Ugo I'komus Zterleirer äe Uurlunät preskvter uguileg. . . . puklieuvi et 8igitlo mso unu eum sigitli oklorrgi . . . äni .lokunnee stkkutis Nonusterii 8. LIurie (tister- eiensis oräinis propo Uunästruss uppensione... signuui... 6. Der Pfarrer von Hönigstcin, Wilhelm Pcuschcr willigt ein in die Inkorporation seiner Pfarre znr Errichtung des Capitcls 1-195, 9. März. ... „IVilkelmus psusotrer ^ugustensinm et tkutiskonensium eeelesiurum Uunonieus lieetorgue puroetriulis eeelesiue 8uneti Uuneiuni in Honigstuin sVguiiesensis äioeeesis ... oonstituit ... suos veros eertos proeurutores ... Venerudiles ... viros ännm Llieliuelom tippet/. Oollegi noui in Ruäolksvverä Uunoniei äolrunem pogen purroelriulis eeelesiue uä 8. Llielruslem Iteetorem, äotrunem LIesseretr preskz'terum ex liuäolkswerä et äotrunnem pslliser eeelesiue II. LI. V. in Irenen vieurium ue Lluttrium Ouil in loeli elerioum äiotuegue äioeeesis uguilegiensis" ... Itu turnen guoä non sit melior eonäitio et primitus oeeupunäi nee äeterior subseguenäi seä guoä unus ipsorum inesperit et ulter eorunäem iä prosegui vulsut meäiure puriter et tinire uä ipsius äomini Uonstitnentis nomine (?) et pro eo äietum purroelriulem eoelesium snum 8. Ounoiuni in Uonigstuin guum obtinet pro noui UoUegii 8. Llieolui in opiäo Luäollsrverä uguitegiensis äioeeesis 43 preäiets ereetione eum omnidus äuridus (ste.) . . . ^uae äietus äominns eonstituons et pro tempore äiets eeelesiae reetores exi¬ stentes lindere soledant in et aä manus prekati äomini nostri papas aut e)us vieeeaneellarii siue oräinarii loei seu alterius eu^usenniue aä iä potsstatem dadentes )uxta iiteraruirr apostoliearnm ässuper oonksetarum pure lidere et simplieiter resi^nanäum uee non sin^ulis äuridus sibi in et aä eeelssiam sanäsm eompetsntidus ae illius posessionsm eaäenäo et rsnnneianäo. (IllamWe ... ineorporanäam et aä ineorporanäam eanäein dleenon in litsrarum äesuper eonk- tenäarum cinarnmeunsjue expeäitionum eonssneianäo? M Woä in resiZnatione eessione ineorporatione et ronuneiaeione du)usmoäi non intsrnenit .... prani tas, soiite et cpiodeumino aiiuä lieitum )ura- mentum äietus äominus eonstituens ... )uravit.) ... ^eta kuerunt daee in äomo praskati 4VilIislmi testikns baltdasare äeod et Ni- edaele 8>vad elerieis 8pirsnsis et ^u^ustensis äioeeesis. >ViIkeIinus Vitter elerieus ^u^ustensis äioeeesis pudl ious notarins. 7. ^nno 1495, 23. .iunii. Vensradilis et oireumspeeti viri äoinini äaeodus ^rvrsxsrZer praepositus, 6sorAins 8edlrrille viearins in sxiritualidus, Nicdael rVpxst/. xroenrator Olsmens Lodderbe^Ia äaeodns 8/äat, I'aulus xeeuliod äaeodus Llizäx Drimus Dinlca es- teriWe 6anonivi eeelesiae OolleZiatas 8aueti diieolai in Ruäolks- iverä ^sjuileFionsis äioeeesis in loeo 6apitulari . . eouxreZati . . . In in ei notarii pudäiei et testium iukraseriptorum . . . prassentia personalitsr eonstitnti . . . Dt oinnia st sinZula aeta eoneoräiain et eontraetum eum Vensradili viro äomino IVildelino pevsodsr . . . äe supraäanäo sius xsrludanäo eonssnsim äietanr eeelesiam in IIoniAstain aä äietuin Oollegium et mensain Dapitularem ipsius (lolle^ü in Ruäolksiverä Ineorporanäam psrkeetuis (?) et kuturis temporidus äs psrsoluenäo loeo annue pensionis cpnnqua^inta klore- noruin auri Hun^ariealss et alia per veneradilem viruin äominum äaeodum dlieolai äeeannm äieti (.'ollegii praskatorum äominorum praepositi et Oapituli 8inäienm et xroeuratorsm . . . xrasssutis In- «trumsvti tsnors ratikeant st approdant. lit insuper prekati äo¬ minus prepositus Deoanus et Dapitulum aä 8atis kaeienämn du)us- moäi Oonooräie et psrüeienäam eanäem, ss äieto äomino IVildslmo peivseder eausa (?) Ineorporationis eeolesie 8. Oaneiani in Ho- lliZstain aä ixsorum Oollessium in Luäolksvvsrä quinquaZinta äo- 44 von 08 UIMUS xousionis . .. sinZulis NNNI8 .... promisorunt obli^a- ruut ot iiipotboouruut. Lota sunt in domo pruoposituro prokuti OolloZü in Iludolks^-. nuno solo.) ut supru. b'ubiauus OgroII uoturius xudlious pruosonti- bus in domo proxosituro domino -loiinnno 1'ollisov vieurio in 4ro1- ton douüuo 5ob. 'I'sobollisor viourio 8. Ounoiuui domino biiooluo pro- uisoro oeolesio 8. Oanoiuni in Honi^stuin domino Lliebaolo umbro- sitr oooporatoro ud 8. liudbortum domino Lartbolomoo Orozporcb eoopor. nd 8. NurZarsLum domino dokanno ^Mmdorkor oupollano et Oristoif Vrauitsob stolurum Itoetoro ibidem in liudolLvord. 8. Donnerstag nach St. Nicolaus 1495. Katharina des Her¬ mann Pläscl tochtcr tmd des Mawritz Chlebitz genial versetzt dem Propst vnd Capitel ze rucdolfswerd nm 5 gülden in gold drei Huben „;w drawß," zw rogätschi; vnd ainc kuhe und einen Weingarten daselbst, „alles in guttenwerdcr pfarr gelegen." 9. 1495. Margaretha des Micheln Negibal genial stiftet einen acker „vor der stat rucdolfswerd gelegen, den chorhcrru des Capitcls sand nikla kirchen zu rncdolfSwcrd" wofür daselbst zwei ewige messen sollen gelesen werden. Nach ihrem Tode soll auch der bishiu vom Acker getrennte garten jenen zufallcn. 10. 1497 St. Balentinstag. Die Stat weist den Capitlhcrrn Grund und bodcn an zur crbaung des Capitclgebäudcs. „Ick) Mert Tschimtschitz die Zait Stattrichter ze Rucdolfswerd der Ratt Auch die gantz Gemain dasclbs ;w Rucdolfswerd vcuchcnn für vns Dnd für all Bns nach kumen Der wir noch geschafft des Aller Durchlewchtigistcn fürsten Dnd Herren Herren Maximiliann Römischen khnnigs VnscrS Allergencdigisten Herren geben aufgczaigt Dnd gcfragct haben. Gruudt vnd Statt darauf dj Crwirdigcn Herren der Brobst Dnd all Chor¬ herren in der obgenantcn Stat rnedolfswerd naheut bei Sand nickla Capitelkirchcnn Jr Capitelhans Vnd andre Hewscr für all Chor¬ herren dasclbs pawcn mngcu Zwsambt den grundt der vormals Zw der genanten Sandnicklakirchcnn gehört hat Der ist gelegen» gegen der obgenantcn Sand nickla Capitelkirchcn Zwischen des Martin Samopuch des nunitz aidcn garten Dnd zwischen des Simon godctz Hawß gantzlich sich an die Statmawcr So scu den benentcn gruudt ain- faßcn vnd aingcnomcnn habcnn So sollen scw vmb die selben grnndt neben der Statmawcr einen gercwmen weg Zu faren Vnd zu mitten lassen Des zevrkhund Vnd warer Zcwgnus willen Haben Wir Dor- 45 genandt Statrichter Ratt Vnd die gantz gcmain der obgenantcn Stat ruedolfswerd eigen Scerett an den Briefs fürgchangcnn haben Doch vns vnsern Erben vnd der benantenn Stat ruedolfswerd an schaden Der geben ist nach Cristi gepurd Tawsent Vierhundert vnd in dem sieben vnd newnzigistenu Jare Ann Sannd Valenteins tag des Hailigen martrers. 11. Freitag nach Lätarc, 1497. Maximilian verleiht den Capi- telherrn das Erbrecht ans die Verlasscnschaft ihrer Mitglieder. Wir Maximilian von gottes genadcn Römischer kunig zuallcnn- tzeytten Merer des Reiches zu Hungarn, Dalmatien, Croatien rc. knnig Ertzhertzog zu Österreich Hertzog zu Burgundi zu Brabant zu Ghelldern nt Graue zu Flandern zu Tirol! rc. Bekennen, das wir den Ersamcn vnusern lieben Andechtigcn Probst vnd Cappittcl zn Rudolffs- werde vnd Iren nachkommen die genad vnd frehheit getan vnd gegeben haben, wissentlich in. crafft dits bricfs, Welcher hinfur von Inen oder Iren Vicaricn so zn demselben Stifft gehercn in was gerichten oder gebieten das beschehe mit tod abgeet, das derselben abgangen verlassen hab vnnd gut von nycmanndts genommen Sonndcr Inen das geruelich volgen vnd gelassen sol werden von allermenigklich vnuerhynndert. Doch vnns an vnnscr fürstlichen obcrkeit rechten vnd gercchtigkaiten vnschedlich. Vnnd gebieten darauf allen vnd ycgklichen vnnsern vnndcrtanen vnd getrewen in was wirden stats oder wesens die sein Ernnstlich mit discm brief das Sy die gemelten Probst vnd Cappittcl vnd Jr Nach¬ kommen bcy diser vnnscr gcnad vnd Frehheit hanndthaben vnd Sy hiewider nit Dringen, noch beswcru, Sonder Sy der geruelich gebrau¬ chen vnd gcnntzlich dabay blcybcn lassen, das maincn wir Ernnstlich. Mit vrknnd ditz bricfö. Geben zu Jnnsprugkh am Freytag nach dem Sonntag Lctare Nach Cristi gepnrd vierzehenhundcrt vnd im Sieben- und newntzigsten Vnnscr Reiche des Rocmischcn im zwelfften vnd des Hungrischen im Sibeuden Jaren. 12. 28. Juli 1497. Jacob Awerspcrger und das Capitel bitten den Kaiser Maximilian nm Jncorporation der Pfarre Tressen und Verwendung desselben zur Erlangung des Archidiaconates für Unterkrain. „In mei notarii pubiiei . . . praesentia personaliter eonstituti Veneradiles viri reverenäns presdxter.laeodns .-Veversper-x prepositus eeelesiue eoIIeZiate 8. Hieolai in Rnävlfsverä äoininns Niiiasl 8tri- IvZicli esusäeur eeelesiae äiete äeeanus ceterigue oanonie ibiäein in Luäolts^verä ^WilsKensis äioeeesis .... eonstituerunt sunm verum eertuna le^itirnuin et includiuin proeuratorem aetorsm kaetorem et 46 uoAotiorum öuorum A68torkm uo Riuneium spooiulem ot ^ouorudsm . . . dominum duoobum 8/Iutiou (?) Oolo^iuto eeolssiö 8. Riioodui in RudodLvord . . Ounouioum uocodendo ud Illustrkin ot Inviotissimnm dominum uo8trum dominum kduximidiunum Romunornm ro^om »om- por uu^u8tum diete eeelesie OoddoAiuto 8. Riioodui in Lndoltsvsrd ip8iu8guo vonsrubidiu uutorom lundutorom et erootorem et eeelesigni ^lorioLissime Vir^inw Nurio in Greifen puroediiulsm pO8t moderni pustoris eon8en8um pro unione et dnoorporutions ud dietum Oupi- tnlnm in Itndolts^verd nee non litoruu ud Iiusu8inodi inoorpo- rutionom ud 8unetum 8edem uxo8todioum potondum et odtiuondum. Rtium n pruokuto Romuuorum re^e petendum literns promotorius ud Iteverendissimum dominnm putriurobum uguido^ioimom (juutonus sug, rsver6ndi88imL putoruitus iuoorporuro velit ^roliidiuoonutum . ülurodiio Oupitudo presto... ex en)n8 inoorporutiono mn)or Ironor dieto Oupitudo rreeederet nota 8unt liueo in stnl-n Oupitudi in Rud. pre86ntibu8 domino OroZorio ^uZorotr eoop. ud 8. Ruppertmn et dn. Retro eoop. ud 8. Medme! props Rudodkverd Rund Rud. uoturiu8. 13. 1499, S. Hieronymitag. Jorg Spekh zw parisch grciz Im Spital! Capelan übergibt den Chorherrn zn Rudolsswcrd a in Hoff zw Golu in Sand partelme pfarr in landestrosser gericht gelegen . . . vnd auch ein Müll mit etlichen hueben ... in Sand Marga¬ reten pfarr nahmt bey Klingenfels und bei dem öden gesloß Sterlhekh genannt Nagomilij gelegen. Zeugen: Martin Zintschitz Clementin Sknrianetz vnd Hansen Esamed (?) bnrger zu Rucdolfswerd. 14. 1500, S. Gregortag in der Fasten. Michael Sterlegher Techant vnd alle Chorherrn bekennen in abwesenheit des Pröpsten, daß Jörg Mordax dem Capitel stiftet eine Mühle unterhalb S. Michaels- Pfarrkirchen bei des Pfarrhofs acckern am „Swären Wasser" ferner 2 äckcr. Dafür sell alle Samstag in der S. Annakirchen am Graben aine messe von ainem Priester des Capitels gelesen werden, am weih- nachtstage aber 2 und am Ostertag eine, da bei soll der Priester am Ostertag im Turn am Graben das Osterlamp und das essen an dem Tisch" segnen. Auch wird Jörg Mordax dem geistlichen Speise und Trank und das nöthige Kirchengeräth verabreichen. 15. 1500, Dienstag nach Maria Himmelfahrt. Agnes des „edlen Paul Melz wittwe (und) tochter des edlen Koßacker" überläßt dem Capitel sand Niclaskirchen zu Rudolfswerd" alle ihre rechte an zehn 47 Huben im dorf Gabriach „in S. Bartholomae" Pey plettriach in agleher bisthumb" gelegen dafnr sell das Capitel am jeden tag 2 gesungne seelenmcsscn und eine vigil vnd ein Scelcnamt (mit den Herrn des Capitels) begehen. Ferner stiftet sie zu „solchen jartagspesserung und gmcrnng" noch eine hüben im nemlichcn Dorf (Zudrijo) dafür alle Montag eine scelenmcsse soll gelesen werden an Rosenkranz altar zu S. Nicolaus. Dessen sind zeugen: Abt Hanns von Landestrost vnd Hanns von Tscheruöml. kW. Diese Urkunde ist auch lateinisch vorhanden und sind da Zeugen: Unurantinns vicurirw in voäir und andre uotum in mona- «tsrio llomiunrnm 8. Nurio orclinis 8. I) ominiei prope Lrun- du r«lc. 16. 1500? Das Capitel bittet den Kaiser (Maximilian) um die Erlanbniß, die Honigstainer Pfarrkirchen befestigen zu dürfen. „Allerdurchlnchtigster grosmcchtigster Römischer kunig allergnedi- gistcr Herr. Wir haben ain Pfarrkirchen genannt Im Hönigstain, nachdem aber dieselb ain gute mail von der Stat, auch sonst Inner einer meil kein schloß darumb gelegen ist. Nnd damit soliche kirch vor¬ dem vbcrfall der ungläubigen beschuht inocht werden, vnd die Christen¬ menschen so daselbst hingepfcrrt sein, vnd Iren kirchgang suchen, dannoch ein senberlich Volk, auch die kaufleut vnd der Wageninan (nach dem die straß daselbst fürgcet) ein zuflucht haben, so biten wir diemutiglich E. ku. M. Vnns der cnnd ein bcuestigung ze bawcn zuerlauben. Die wir auch allso souil vnnser vermögen ist pawen wollen, doch sh E. ku. gn Stat da wir daun vnns arme residents haben vnd bey frommen lentcn sein, auch gemaincm Lannd daselbst vmb ein hilffliche Vorwa- rung sein vnd zu tröst kommen möge. E. k. M. Andcchtige Capellen das Capitel zu Rudolfs Werd. 17. AngSpnrg, Montag vor S. Oswald 1500. Maximilian er¬ laubt die bcfestigung Hönigsteins. (Ein Stück abgerissen) .... die vom Capittel zu Rndolfswerde als Jr sehen werdet fnrbracht haben Vnnd Emphellen euch daraufs mit ernnst sofer soll) befestigung vnns vnnser lannden vnd leuten an dem Ennd in der Supplication begriffen zu keinem uachtail noch vngut Raichen mag, Das Jr als dann bemeltcn Cappel- länen vnd Capitl von Bnnsern wegen dieselb beuestigung daselbst zu Pawen, Znlasscnd vnd gestattet. Wo aber die Sachen annderst gestallt hatten, als dann vnns solchs berichtet, daran thnt Jr vnnser ernnst- liche Mahnung. 48 18. 1502, montag nach jndiea. Georg Gnmpoler und Elsper seine hanSfrau verkaufen dem Propst und Capitcl eine „öd inulstat ain hnbcn" zu Wattendorf in St. Michaelu pfarr uin 50 ungarische gülden und dncaten in gold, je ein gulden per 120 Pfund Pfennig. Zeugen: der Edle Herr Hansen von Tschcrnöml obristen Erb- schenken in Crain vnd auf der march und edle Herr Sigmund pycrsen die zeit Hauptmann in der Mettling. 19. 1502, S. Jörgentag. Panl Schuster von St. Ruprecht (vnd dessen Fran) versetzen den Chorhcrrn zu Rndolfswerd Fabian paroll „derzeit gemains Eapplan" in St. Ruprecht für'9 schuldige gulden die er dem „seligen Herrn Mihel diczcit (? ehemals) gesell zu St. Ruprecht" geliehen und fnr einen gulden schweizermünz (de n c r behielt) Haus und Hofstätte zu St. Ruprecht. Unter den zeugen: „Hanns Tzamdorfcr die zeit gesell" zu St. Ruprecht und der edle Christofs von Auersperg. 20. 1502, S. Luciatag. „Den Erwirdigcu vnd geistlichen Herrn Herrn Dechant Chorherren vnnd gantz Capitl S. Nielakirchcn in ab- wcscn des Gröbstes zw Rndolfswerd Erbieten wir Richter Ratt vnd gantze gcmain der Stat Metting vnser freuntlich vnd guetwillig dienst- perkait zeuor, Hiemit Schikcn wir pey vnser nachporen Bartholome krenn Ewr wirdigkheit ein Comission vnser allergnedigstcr Herr den Römische kunig an seiner kunigliche majestet Vitzthumb in Crain Lautend eines gelts halben so sein königliche majestet zu Hills gemainer Stat Mettling dem wccrlichcn paw begnadet verschaffen vnd geben hat. Bernemen wcrdt Bitten darauff mit allem Vlciß demüttigklich. Ewer erwirdigkeit weil dicsclb Comission vuntcr Ewer wirdigkheit gcuiainem Capitl vnd allen euren nachkhomen an schaden. Vnd so Ewer Erwir- digkheit das getan habe Dan geloben wir vbbemelte fnr vns vnd all vnser nachkhmmncn pey vnser trewen vnd ceren wider Ewer crwirdig Sigel nichts ze reden ze tun noch zu handeln in dheincrlay wcyß trcwlich vnd vngeuerdlich. Zu vrkund geben wir obbemeltcr Richter Rat vnd gantze gemain der Stadt Mettling ewr wirdigkheit disen offen peet- brief vntcr vnserem aigen hie furgedructcn Stathceret. (der geben re.) 21. 1503, S. Mathias Ap. Sigismund von Villanders ver¬ setzt zwei Huben „zu ober Tschcrmoschnitsch bey S. Jobst in Sand Michels pharr vnd in Meychover gericht gelegen", dem Propst vnd Capitl „deö Colegii Sand Nikla kirchen zu rndolsfswerd vmb zwanzig Pfund Pfennig schwartz münß." 49 22. 1503, Freitag vor S. Peter und Paul. Sigmund von Villanders verkauft den Capitclherrn zu Rudolssbcrt zwei hubeu zu Schermosnitz um 20 Pfund Pfennig. 23. 1503, Montag nach S. Peter und Paul. Sigmund von Villanders verkauft dem Propst und Capitel zu Rudolfswcrd zwei Huben zu ober Tschermosnitz bcy S. Jobst in der S. Michaeler pfarr und im mcyhouer gericht gelegen um 32 Pfund Pfennig schwarzer münze. Zeuge: Edle Herr Jörg Schcyrer. 24. 1504, Donnerstag vor S. Thomas. Georg Gumpoler und Elsper seine hansfran verkaufen eine Huben vnd eine „visthweid zu Walteudorf in Sand Micheler pfarr Mehhawer gericht gelegen welche fischwaid weret von Jurkhcudorf piss auf die Stainwand" dem Propst (Dechant) und Capitel zn Rudolfswcrt mn eine (unbestimmte) Summe geldes. (Der Brief wird dem Landeshauptmann Wilhelm von Auersperg eingeautwortet. Im Archiv jedoch ist das Todesjahr 1503 angesetzt.) 4 VIII. Stiftung einer ewigenMefse in derSt.Untoni- Kapeü'e zu Audolsswerth, 1428. Mitgetheilt ans dem Stadtarchive von Neustadtl von A. Dimi tz. Zch Chunratt Swabyner von Beldkirchen die Zeit Pharer zu Hönig- stein bekhen mit dem Offen Brief für mich vnd all mein Nachkhomen Pfarrer der Eegenannt khirchen Als die Ersamcn Edlen vnnd Vessten Herr Wilhelm von Kosiakh Pharrer zu der Weyssen Khircheu vnud Brobst Prudcrschast der heyligen drifaltigkheit Sandt Authoni Capellen zu Rucdolfswerdt an der Mark vnnd Herr Erasem von Lichtenberg Ritter die Zeit Hoffmeister zu Cilli vund Jorg Min- dorffer die Zeit Purgkgraff zu Khliugeufels Pruedcr benanntcu Prneder- schäft an Statt vnd vollen Gewalt derselben Pruederschaft mit meinen gueten Willen und Gunst gestisft haben ein Ewige Meß in der Ecge- nanten Sanndt Anthoni Capellen zu Rucdolfswerdt meiner cgeuanten Pharr zu khirchen das sh sich mit mir für mich vnud mein Nachkomen darumben ordenlich Redlich vnnd Freundtlich veraint haben in solcher¬ massen vnnd weiß als hernach verschriben stet des ersten das der ege- nanten Brobst Prneder vnnd Pruederschaft zw der eegenanteu meß haben mugen ain oder zwen Capellan die die Egenant ewige Meß täglich wann das Zimlich ist an abgang volpringen vnnd volfnrcn sollen doch wurden sy zwen Capellan zu der Meß also Stifften wann der muffig Cap- pellan von Got ernant wurdt, so mag er auch ain meß in andacht sprechen in der Eegenanteu Cappellcn vngeferlich vnnd der auch in aller Pitnuß sein soll als der erst Capellan Item das die egenant Prneder- schaft Stisftrecht hat zu der egenanten Cappellaney vnd meß vnd wann die Capplaney also ledig wirdet mit einem oder beiden Capplan das dan der Brobst mit gunst vnd willen der Prneder der egenanten Brueder- 51 schäft aincin Caplan oder sy bald presentiren soll vnd mag mir vnnd meinen Nachkhomcn bestettigcn Pharre zu Hönigstcin der die also bestet- tigen soll nach außweysnng geistlich Rechten vnd Ordnung zu der Eege- nanten meß vnd Caplaney zu Rechten Zeit an widersprechen Auch soll der selb Capplan oder sy baid Jr wonung mit Ligerstatt vnd speyß haben in den Hauß oder Heusern das oder die zu der Caplaney von der Pruederschaft geben seyn oder geben werden an Irrung vnd Hin- dcrnuß des Pharrer auch soll die Eegenant meß täglich von deine Caplan oder in baidcn Frue als gcwendlich dann Inn Sumer vnd Winter Frucmeß Zeit ist nngen(e)rlich volpracht vnnd gelassen werden auch soll vnd mag der Caplan alle Mantag in der Wochen vnnd auch als oft man Prucdcrn vnd schwcstern bcget minder der meß aller Prueder vnd Schwester scllen öffentlich gcdenkhcn vnd Pittcn vmb lebendig vnnd todt vnnd sonst khain ander Seel gcdenkhen thuen. Es soll auch der Caplan khain and(er) bcgeen noch predigen thuen noch heilige Zeit khundcn Inn der Eegcnantcn Caplanfci?) Es seh dann Khirchweih Kirchtag oder Patrocinium der Eegcnanten Capellen oder der Altar vnd dann so mag der Pfarrer oder sein Vicarj in der Stat frucmeß in der cgcnanten Cappellen sprechen vnd der Caplan das Frueambt in der Cappclcn singen vnd auch da Predigen. Es soll auch der Caplan oder sy baid zu heyllig hochzeitlichen Tagen nach dem vnd die Frucmeß In der egenantcn Cappcllen volbracht wird in der Pharkirchcn zu Ruedolfswerdt heissen zu Singen meß vnd Vesper vnd ander Kirchen Notdurft vnd gewonheit Helffen zu volpringcn an grucnd vnd ist doch nicht schuldig zu predigen den als oben begriffen ist auch der Vicari vnd sein gesellen zu aincm begen auß dem Stetlcin zu Ruedolfswerdt geladen wurden vnd der Ecgenannt Caplan nicht vnd Wan der Pharrer oder Vicari des Abcndcs an den Caplan begert das er des morgens in Sanndt Nicla Khirchen Meß spreche das soll der Eegenant Caplan willig sein vnd waß Inn also dasclbs vngcnerlich zn der meß gesellet das soll Im also peleiben auch wem das wer das der Vicari- vnd gesellen dasclbs angeucrde In der stat nicht waren vnd dan Jemandt khain von Notdurft wegen khirchlicher dienst vnd Recht zu Folfüren darzue soll der Eegenant Caplan willig vnd bereit sein Allain in der statt vnd was Im vngeferlich wurdt das soll Im auch beleiben auch ob Jemandt vngeferlich kham zu dein Caplan mit frümen dreissig meß, so soll der Caplan zu dem Pharrer oder Vicari gen vnnd Im das offen vnd davon geben dem Pfarrer oder Vicari aincn taill vnd den gesellen amen taill vnd er soll das drittaill behalten vnd sy sellen das mit einander verdienen wann auch der 52 Pharrer oder Vicari oder sein gesellen nach solichen teglichcn als vorge- mcldt ist gesprochen Früemcß In der Ecgenant Capellen Meß singen oder lesen wellten das soll vnns der Caplan gestatten vnd günncn vnns darzun Leychen vnd Raichen was zn der meß gehört auch wann der Pharrer oder Vicari zu amen bcgecn es seh zu Pyuellen zum Sibenten zum dreißigsten Jartagen oder zu ainer Vatiuen mcr Priester ober der Pfarrkirchen Priester bedarff, so soll er von mindern aussern Priestern den egenanten Caplan oder sy paid darznc laden vnd was Im also bey solchen bcgecn geopsfert oder sonst geben wirdt, dassoll Im beleihen als minderen missern Priestern Item was zu der Capellen oder dem Caplan von Pruedern oder schwestcrn die in meiner egenanten Phar sein von varnnder Hab geschaffen wirdt das soll das Vierd taill dem Pharrer vnd das Annder der Capellen vnd Caplan gefallen was aber von mindern in der ccgenanten Pharr die nicht Pruevcr noch Schwester waren also geschaffen wurdt das soll Halbs dem Caplan vnnd das annder halb tail dem Pfarrer gefallen das aber ausserhalb der Pfarr zu Ccgenanten Capellen oder dem Caplan geschaffen oder geben würdt von Pruedern oder andern das soll ganz dem Caplan vnd Capellen gefallen auch was von Erbschaft vnd dyenenden guetttcrn odcr wie die sonst genant waren Ewiger nuz es war in der Pfarr oder äusser der Phaar von Pruedern oder Andern dem Caplan oder zu der Capellen geschaffen wurd, das soll auch ganz der Capellen vnd Caplan beleiben auch was den eegenanten Caplan in der ecgenantcn Capellen zu seiner Meß geopfert wirdt, welcherlei) opfer das seh da ist er dem Pharrer nichts schuldig noch Pflichtig von zu geben noch für zu tragen Es soll auch der eegenant Caplan dem Pharrer nach vnsern gesellen in andern pharrlichen Recht nit greifen an seinen willen dan als oben geschriben Stett Wan auch ain Caplan von mir oder meinen Nachkhomcn also bestcttigt wirdt, so soll er vns bei seinen treuen an ains Aidts Statt versprechen das er all oben geschrieben Pünt vnnd Artigl als veer die in (ihn) vnnd die Capellen antreffen erberlich vnd treulich halten vnd volfuren soll an alles geuerdt vnd wo er das an ainem Artigl oder mer vberfuhr strafen vnd Peffern mit des Brobst der Bruderschaft Rat war er aber vnsträfflich (?) in großen schwören fachen so mag ich in oder meine Nachkhomcn aber mit des Brobst Rat vnd zuerst absetzen vnd zu Widerlegung aller obgeschriben Stuckh haben die genant Brobst vnd Brüder anstatt der egenanntcn Pruederschast mir obgcnanten Pharrer für mich vnd all mein Nachkommen geben vnd ingcantwurt die hernach geschriben Leut Guetter vnd Zehent Item zwo hueben in dem Dorf 53 Trefenperg in Trcfner Pharr gelegen Item ain Hneben am Pohem vnd ein müll an der Temenitz bei Hönigstein vnd ain Hneben an dem Furt bei Sanndt mcrtten alles in Hönigsteiner Pharr gelegen vnd Inn den darf Jurkhendorf Sanndt michler Pharr bei Gurkh ain Hneben vnd in demselben darf anff 8 Hneben drei tail allerlei Zehent die Ich also in ganzen volkhnmer mug vnd gewer Inn hab vnnd daran Mich als ainer volkhnmncr Widerlegung für mich vnd all mein nachkhvmen wol beuugcn vnd allzeit bcnugen soll nud lob auch in craft ditS briefs für mich vnd all mein nachkhvmen all die abgcschriebncr Punt nnd Artigl als vor die mich als amen Pharrcr berucn Stat vnd vest vnd vnzerprechenlich zu behalten vnd volfurn treulich an alles Geucrdc mit Urkund des Brieffs versiegelt mit meines obgenanten Chunrats Swa- byner von Veldkhirchen Pfarrer zu Hönigstein aigncn anhangenden Jnsigl vnd zu ainer mcrern gezeuguuß hab ich fleißlich gepetten die Ersamen vud edlen Herren Hansen von Bolkhemberg Pfarrer zu Sanndt Barthclme meins allergnäd. Herrn Herrn Ludwigs Patriarchen zu Aglcy Caplan vnd Herman den Kosiakhcn die Zeit Haubtmann zu der Khrupp vnd Burggrafsen zu Gurkfeld das sy baid Jr sigl auf den gegeuwurtigen offen bricff gehangen haben Inen vud Iren Nachkhvmen vnd Erben ohu Schaden darunter Ich mich für mich vnd all meine Nachkhvmen verpint mit meinen treuen Alles das Statt vnd vest zu halten vnd volfurn als oben an dem Briefs geschrieben ist der Brief ist geben nach Christi Geburt 1400 Jar vnd darnach in dem 28. Jar an S. Johannes Abcnt zu Sunebenten des h. Gottes Tausser. IX. Die blutigen Gctobertage des Jahres 1809. Bruchstück aus der Gejchichte des damaligcu Aufstandes iu Kram, nach Mittheiluugcu von Augeuzcugeu nacherziihlt von Vr. H. Costa. Der Aufstand des fanatisirten und verführten Landvolkes dehnte sich immer mehr und mehr aus. Am 14. October gegen 10 Uhr des Morgens, cs war eben der gewöhnliche montägige, von Verkäufern und Käufern zahlreich besuchte Wochcnmarkt, wälzte sich eine Masse des aufständischen Landvolkes, bei 1000 Köpfen stark, ans der, von Laibach nach Neustadt! führenden Commcrcial-Straße, lärmend, schreiend und schießend der Stadt Neustadt! zu; sie waren mit einigen Schießge¬ wehren, Heu- und Mistgabeln, Sensen und dergleichen bewaffnet, und stießen gleich bei den ersten Häusern der Stadt auf einige Mann des französischen Militärs, welches im dortigen Militär-Vcrpflcgs-Magazine seine Fassung machen wollte. Die Bauern nahmen einen Theil dieser Militär-Mannschaft gefangen nnd führten sie als Gefangene auf die Herrschaft Hopfenbach, wo cs ihnen an nichts gebrach und sie iu wenig Tagen unverletzt wieder entlassen wurden. Das Gros des rebellischen Landvolkes drang nun mit Getöse in die Stadt nnd durch alle Gassen bis auf den Hauptplatz, wo aber die Franzosen mittlerweile zwei Kanonen vor dem von Fichtcnau'schen Posthause aufgeführt hatten, welche die andringcnden Bauern mit Kartätschen - Feuer begrüßten. Einige Stürmer wurden todt zn Boden gestreckt und mehrere verwundet, die übrigen flohen und zerstreuten sich in die verschiedenen Gassen, wo sie an einzelnen Franzosen ihren fanatisirten Muth bewiesen, und ihre Wuth ausließen. Ein Theil der Aufständler ging zur Capitcl-Herrschaft hinauf, welche die Wohnung des französischen Generals Zuchi war, den sie jedoch nicht antrafen, weil er sich am vorhergegangenen Tage nach Gottschee begeben hatte, da auch dort der Aufstand seine unselige Brand- 55 fackel schwang. Die Bauern plünderten die Habseligkeiten des Generals und mißhandelten seinen Kammerdiener; während dem kamen vier Mann des französischen Militärs zur Herrschaft herauf, und die Bauern verkrochen sich in alle Winkel des Gebäudes, wo aber die Unglücklichen von der Mannschaft, mit welcher der Adjutant des Generals Zuchi herbeigeeilt war, gar bald aufgcfunden und deren acht sogleich im Schloßhofe standrechtlich erschossen wurden. In der Mitternacht des 16. October kam der General Zuchi mit Infanterie und Kavallerie von Gottschee zurück und ließ die Mannschaft am Platze bivonaquiren. Als Zuchi mit seiner Mannschaft durch das, vor Neustadt! gelegene Dors Lorslin zog, wurde ans einem dortigen Hause nach ihm geschossen, und dies veranlaßte ihn, Tags darauf den Befehl zu crtheilen, das Dors Lvrslin uud alle umliegenden Dörfer und einzelne Häuser zu plündern und nieder zu brennen, was denn auch wirklich geschah; nur das Haus des Herrn von Fichtenau in Lsrslin blieb verschont, weil das angelegte Feuer das feuerfeste Ge¬ bäude nicht zündete, dagegen wurde die Meierei der Capitel - Herrschaft auf dem sogenannten Capitel - Berge bis zum Boden niedergebrannt. Der Jammer war unbeschreiblich groß. Das geplünderte Vieh, Haus¬ und Leibes-Effecten und allerlei andere Gegenstände von minderem oder größerem Werthe wurden vom französischen Militär feilgeboten; es war ein furchtbar abschreckendes Beispiel, zu welchem sich das arme verführte krainische Volk hergeben mußte. Schon am 20. Octobcr brach das gesammte französische Mi¬ litär gegen Laibach auf, und wurde die Bewachung der Stadt den Bürgern von Neustadtl anvertrant, bald aber rückte die eine Colonne von beiläufig 1600 Mann, Jäger und Grenadiere des 71. und 82. Regiments, anher, wurde in der Stadt bequartirt und mußte aus Landes-Requisition verpflegt werden. Druck von Igu. v. Kleinmayr und F. Bamberg in Laibach. ............. 75 888 1SS1SS74S Druck von Igu. v. Kl-inmayr uud F. Bamberg in Laibach.