* » « xi. Jahrg. 2. Bd. S. 4»» ff. Ans -er theologischen Zeitschrift des Abtes zur heil. Jungfrau von Pagrany, k. k. Hof- und Durgpfurrers, und N. Oester. Regierungsrathes, Direktors und Referenten der theologischen Studien bei der k. k. Studien - Hofkommisston, Obcrvorstchers des weltpricsterlichen Bildungs-Institutes zum heil. Augustin, F. E. Konsistorial - Ruthes. der Lroatrsch - Vrarrrerischen Franciskaner -Ordensprovinz des her!. Kremes. lsLWLN^'M L»i1kK<;rL, gedruckt bei Joseph Blasnik. 1839 1 l I »'iu , ,.'. /, ' ^! >E vrc>or?^,r i» Stand der kroatisch kramerischen Franciskaner- Ordensprovinz des heil. Kreuzes *) Lm Jahre L838. den gegenwärtigen Zustand der kroatisch-krai- nerischcn Franciskaner--Ordensprovinz, zubeuaunt vom heil. Kreuze, welche heut zu Tage iu Kraiu, Steyer- mark, Kroatien, Istrien und im Küstenlaude sich aus¬ dehnt, deutlicher darthun zu können, ist nothwendig, zuerst auf deren Entstehung einen Blick zu werfen. Des Zusammenhanges willen wiederholen wir kurz eini¬ ges von dem, was in dieser Zeitschrift schon anderswo Vl,. Iahr-g. 2. Bd. S. n3 ff. bei ähnlicher Gelegen¬ heit ist gesagt worden. Aus der Provinz - Chronik: Ocix-ns Usii-c pi-avineia IU)8N!t Oa--tia 6->i n. Itl-Illioksco 6Iavinioi> I--tlU>»(> -islll OrUivs Ue' iVIinoii Ossarvanti Ui 8. Iti-iueesco Nullit sopraäedtrc Urnviue.i» l'Iisolc-Ko e äpostolion krsUioa- toi'k! ekv. in iliUins 164t); dann aus einem in den Jahren 1770 — 1780 aus dem Provinz-Archiv und andern authentischen Dokumenten vom P. Maurus Faidiga verfaßten, über 300 Bogen starken Ma¬ nuskripte, und sonstigen hieher bezüglichen zuverläs¬ sigen Schriften getreu entnommen vom derzeitigen Provinzial dieser Provinz. ' , * 4 Nachdem der weltberühmte Ordensstiftcr, der heil. Franciskus von Assissi von jenem himmlischen Feuer, welches unser göttliche Heiland Jesus auf die Erde brachte (Luk. 12, 49), ganz durchglühet war, be¬ gnügte er sich nicht damit, daß er in seraphischer Lie- bcsgluth gegen Gott gleichsam ganz verschmolz, sondern er wünschte dieses göttliche Liebesfcuer in allen Mcn- schcnhcrzcn anzufachcn, zu vermehren und zu erhalten, folglich alle Ungläubige und Irrgläubige, welche in den Finsternissen und Todesschatten sitzen, zu bekehren, und die irrewandclndcn Adamskindcr auf den wahren Weg des ewigen Heiles zurückzuführen. In solchem Eifer stiftete er seinen neuen Orden, welcher vom Papst Ho- nvrius ui. im Jahre 1224 feierlich bestätiget wurde. Daher der heil. Franciskus keineswegs zufrieden war, seinem Vatcrlande bloß ein nachahmungswürdigcs Beispiel echter Christentngcnd und großmüthiger Ver¬ leugnung und Geringschätzung alles Irdischen gegeben zu haben, sondern er vcrthcilte seine noch nicht zahl¬ reichen Nachfolger und Schüler zu Paar und Paar, und verschickte sie in die weite Welt, um aller Orten mit Wort und That das ewig belebende und seligma¬ chende Evangelium Jesu Christi unerschrocken zu ver¬ künden. Er selbst, der heilige Ordensstiftcr, der nach Gerechtigkeit und Heil der Menschen brennenden Durst empfand, unternahm zu diesem Zwecke eine mit unzäh¬ ligen Beschwerden und Gefahren verbundene Neise in den Orient. Diese eifrigen Glaubens- und Bußprcdigcr, vom Geiste ihres seraphischen Stifters beseelet, zerstreute» sich blitzschnell in alle Gegenden der Welt, und kamen auch in das heutige Ungarn, Bosnien, Slavonien, 5 Kroatien, Krain, Servieu, Bulgarien, Moldau, Wal- lachci, Siebenbürgen und Dalniatieu, so, daß unter Leitung des u. 6s l'inliu Onin'ino, eines Schülers des heil. Franciskns, im Jahre r255 (nach Angabe Anderer 1228) in den benannten Ländern schon einige Franeiskauerklöstcr unter dem Namen cmstoam Lo-nia- Li^sntiuvs bestanden. Im Generalkapikcl, welches 1260 unter dem heil. Bonaventura zu Narbonnc versammelt war, zählte schon der Franciskancrordcn 33 Provinzen und 4 Vicarien, unter welchen die vienrin in-snu- den ersten Platz cinnahm, und 6 eustolUns, deren jede mehrere Kloster umfaßte, zu deren Emporkommen und Ver- bdsserung besonders der heil. Jakobus de Marchia, welcher seit >432 derselben als Vicarins durch mehrere Jahre vorstand, durch sein rastloses Streben und Wir¬ ken sehr viel beitrug. Indem aber eine so zahlreiche, immer zunehmende und so sehr ausgedehnte Vicarie ein Vikarins mit gu¬ tem Erfolge nicht mehr zu leiten vermochte, und auch anderer Ursachen wegen, haben sich nach und nach aus der mehrgedachten Vionrin Uusnos mehrere selbstständige Vicarien gebildet, wie a. a. O. gezeigt wurde; als eine Vicarie in Ungarn i444 (jetzt znbcnannt: sci-ieu- 01NS onssevttnUN kmnetis-ami Silivnwris); die Vicarie des beil. Hieronymus in Dalmatien >169; die Vicarie von Nagnsa 1'174; die in der Rede stehende Vicarie von Kroatien und Krain i5i ', , welche, wie die vorerwähn¬ ten, heut zu Tage den Titel einer Provinz führt. Nachdem mehrere in Kroatien und Dalmatien vor¬ handene Klöster mit Bewilligung Lco's x. im Gcncral- kapitcl zu 8t. nächst am 29. Inti 6 i5»4 von Bosnien getrennt, und in cine eigene Pro¬ vinz, unter dem Namen vosvoe Li-omu-v 8t. Lraets, waren abgetheilt worden, erhielt die solchcmnach neu entstan¬ dene Provinz sg, in 4 LustoMen unterabgetheilte Kon- vcnte; nämlich: die LustaUia L^euinensis begriff in stch die 11 Kloster: zu Lettin, ^riu, Ottovb, Hra^tovio?.», Libavb, 8^Ia,n, Krupa, 8t!ii,sKi>uIc, Obravacn, vialasteua und 8i8selc; die Lustuclia 'I'öisrioteiisiü hatte 8 Klöster: zu 1'or8.atd, ?!eiix, Klissa, 8oliua, 8carrl»na, Karina, 8vo- oixr-ia und 1?uiii oder Knin ; zur OustoUia Lurbaviansi rechnete man nachstehende fünf: Knri.au, ,>vK>532: »lo Kuprein:» iniiiMntis koclesiM spsciila« die Reformation des Franciskaner-Ordcns, und die strengere Observanz der Regel des heil. FranciSkus bestätiget, und mehrere Provinzen derselben sich frei¬ willig unterzogen hatten, nahm auch diese Provinz mit Genehmigung Sr. Majestät des Kaisers Leopold l. unter dem Provinzialate des P. Antozi Lazari im Kapitel zu Laibach am 25. Slugust >688 die obgenannte Reformation an, worauf Papst Jnnocenz Xl. mit der Bulle vom 26. April 1689: »Lxponi XoMs« die fei¬ erliche Bekräftigung ertheilte. Weil aber diese Provinz zu jener Zeit kein Kloster mehr in Bosnien besaß, so verlor sie den Titel: vosuos oromios, und hieß von nun an: provinci» vm-nioiiN, welcher Titel im Provinzial¬ kapitel zu Stein am 3. September 1708 in jenen: provinci» 8. 6ruc!s Ornnti«-llnruinliss modisteirt Und nach- gehcnds bcibehalten wurde. Gegen Ende des nächstverflossenen und am Anfänge des gegenwärtigen Jahrhundertes hatte diese Ordcns- proviuz wieder mit andern Mißgeschicken, die ihren Un¬ tergang fast herbeigcführt hätten, vielfältig zu kämpfen. Im Jahre 1778 war auf Allerhöchste Verordnung die Aufnahme und Einkleidung der Ordcnskaudidatcn ein¬ gestellt, und in den nachfolgenden Jahren mehrere Or¬ denspriester säkularisirt, und zur Seelsorge oder zu andern Diensten äusser dem Orden verwendet; derge¬ stalt mußte die Zahl der Ordens-Individuen in kurzer Zeit sehr stark abnchmcn. Obgenanntes Allerhöchste Verbots) war zwar 1792 wieder aufgehoben, aber viele 9 nacheinander felgende Jahre war die Anzahl der Or¬ denskandidaten sehr gering, nnd auch von den Einge- kleidetcn verharrten die wenigsten bis zur solennen Profcß, weil die Ordensprovinz mit den mannigfal¬ tigsten Beschwernissen heinigesncht war. Die auf Allerhöchsten Befehl des Kaiser Joseph n. 1783 gemachte Thcilnng dieser Ordcnsprovinz beschleu¬ nigte noch mehr den Verfall derselben. Von nun an ge¬ hörten die 8 Kloster: zu 'Usrsntt, Zeng, St. Leonhard, Sz.nmnbnr, Ilsrcloviez., Xtanzwoz., Earlstadt Und Kusine zur Urovincin Oroaticn - lUnritima; und die Urovineia ltnrnioliN umfaßte die 7 Konvente: zu Laibach, auf dem heil. Berge bei Görz, zu Ncustadtl, Stein, Mitterburg, Nazareth nnd Rann, wozu die r, in Kärntbcn und Steyermark gelegenen Klöster: zu Grätz, Klagenfurt, Lankoviz, St. Veit, Judenburg, Mauttern, Fcldbach, Märzzuschlag und Fridan mittelst eines Allerhöchsten Dekretes vom i i. März 1782 unter dem Titel: l'ruvlucia. 8. orncls illtvrivi-is Lustrioe inkorporirt, aber 1791 wieder davon getrennt wurden. Im Jahre 1789 wurden die Klöster St. Leon¬ hard*) und iwecwvwz.**) aufgehoben, nnd jenes zu *) Dieses Kloster und die Kirche zu Ehren des heil. Leonhard, erbaute 1531 Graf i'sci ns Lr als Residenz betrachtet wurde. Die Klosterkirche führte zuerst den Titel des h. Apostelfürsten Pecrus, später Maria Heimsuchung. 10 Zeng 1806 zmn bischöflichen Seminar verwendet, mit dem Versprechen, ein anderes anständiges Lokale für die Franciskancr auszumittelu. Anch das Kloster auf dem heil. Berge bei Görz, sammt der dazu ge¬ hörigen Residenz zu 8»iean war 1786 aufgelöset; dafür aber das Minoriten-Kloster zu Eörz, uud 1811 der Karmeliten-Konvent zu c,'asta§uavi!5/ac nächst erwähnter Stadt angewiesen. Als im Wiener-Frieden 1809 Jlliricn au Frank¬ reich abgetreten war, befahl im nächstfolgenden Jahre der französische Gouverneur Marmont dem damaligen Provinzial der krainerischen Provinz, P. Anton J cu¬ li ikor, alle unter der französischen Regierung in Jl- lirien vorhandenen Franciskaucrklöster in Eine Ordcns- provinz zu vereinigen, waS auch im Kapitel zu Laibach am 8. August 1810 geschah, wobei P. Aloysius Po¬ korn zum RMisler- kroviinNnMs der vereinigten Provinzen gewählt war. Das Kloster zu Klanveen stn königlich-un¬ garischen Kroatien blieb isolirt bis 18,4, uud die Kon¬ vente zu Maria Nazareth und Rann gehörten zur Grätzer - Franciskancr - Provinz bis 1816, wo sie zur vereinigten kroatisch - krainerischen wieder zurückfieleu. *) Die Gebrüder Grafen Uatru?, und Uaiiiwl»mwu8 Ferdinand 1. Römischen Kaisers verlassen, dcmo- lirt, und 1552 in der Stadt ein neues aufgebaut. 11 Der Zustand dieser vereinigten Frauciskaner-Or- densprovinz, die gegenwärtig 12 Klöster zahlt, war wegen druckenden Mangels an brauchbaren Individuen durch wehrere Jahre sehr elend und ihrer Auflösung nahe, bis weiland Se. Majestät Franz 1. Höchstseligen Andenkens, auf inständiges Ansuchen des damaligen Provinzialen, P. Vinc ent ins Panze, >821 das philosophisch-theologische Hausstudium dieser Provinz Allergnadigst zu gestatten geruhten, wodurch sie sich nun eines zahlreichen Nachwachses erfreuet. Ihr Stand macht sich dermal folgender Maßen: 1. Der Konvent Mar i a Verkündigung zu, Laibach, vorhin den P. P. Augustinern gehörend, wurde auf Allerhöchsten Befehl 1786 von den Francis- kanern besetzt. Die ursprüngliche Franziskaner-Woh¬ nung war in dem jetzigem Schulgebäude, wohin dieser Orden wenige Jahre nach dem Hinscheiden ihres heiligen Stifters cingeführt war. Denn, als im Jahre 1226 der mit außerordentlicher Wunderkraft von Gott ausgerü¬ stete heil. Anton von Padua die Gegenden von Görz, Triest und Krain lehrend und allenthalben wohl- thucud bereiscte, wurden auch die Bewohner Laibachs sehr begierig, Männer dieser Lebensweise in ihrer Mitte bleibend zu haben. Daher führten sie neben der am obgenannten Orte 107a von dem dortigen wohlha¬ benden Bürger und Handelsmann, Petrus B a l d a- viz, zu Ehren des heil. Apostels Philipp auf eigene Kosten erbauten Kirche mittelst gemeinschaftlicher Bei¬ träge ein Kloster auf, und riefen i2ä5 die Nachfolger des heil. Frauciskus von Assissi dahin. Die Kloster¬ kirche bekam hierauf den Titel: Maria Himmelfahrt. 12 Am 27. Juni i332 war dieses Kloster abgebrannt, aber durch die Freigebigkeit der Fürst Auersperg'scheu Familie wieder hcrgcstcllt. Nachdem es die Konven- tnalen durch s53 Jahre bewohnt hatten, traten sie dasselbe den Observanten der österreichischen Ordens- Provinz am 2. September i/sgi ab, und diese über¬ ließen es daun den Brüdern der Provinz Uosims Ooa- tias, welche in den Türkeuvcrhcerungen, wie oben be¬ merkt, viele Klöster gänzlich verlor, am i5. April i55o> Als Luthers Irrlehre in Krain mehrere Anhänger fand, bemühten sich diese um nichts so sehr, als den Regulär-Klerus zu entfernen, und es gelang ihnen, auch die Franciskancr ans dem Kloster zu Laibach ge¬ gen Ende des 16. Jahrhundertes zu vertreiben. Als die P. P. Jesuiten i5g6 nach Laibach kamen, bezogen sic das lecrgelassene Franciskancrkloster; da es aber ihrer Bestimmung nicht angemessen war, übergingen sie i5g7 in das Spitalgebaude bei St. Jakob; das Spital hingegen wurde in das Franciskancrkloster übersetzt. Endlich, nachdem durch eifrige Bemühung des Hochwürdigsten Fürst-BischofS von Laibach, Tho¬ mas Chrön, und die kräftige Mitwirkung des Erz¬ herzoges von Oesterreich Ferdinand, im Jahre iLvr ganz Krain von der lutherischen Irrlehre gcrei- niget war, wurden i6oc> die Franciskancr wieder in ihr voriges Kloster zurückbcrufeu, daun r6G neuer¬ dings zur österreichischen Ordcnsproviuz zugckheilt, und >6>5 abermals der Provinz irusunu Oo-umo über¬ lassen. Das ursprüngliche Klostcrgebäudc war klein und unregelmäßig. Daher legte 1672 der damalige Kloster- Vorsteher, P. Antonius Lazari, den Grund zu 15 dem geräumigen prachtvollen Kloster, welches gegen¬ wärtig zum Schulgebäude dient, und vollendete cs 1688 als Provinzial, durch großmüthige Unterstützung des Kaisers Leopold i. und anderer frommen Chri¬ sten, welches dann 1735 der wohlverdiente Ordens- Provinzial und Theolog Sr. Majestät des Kaisers Karl vn, P. Sigismundus' Skerpiu, der auch eine bedeutende Klosterbibliothck anschaffte, mittelst unbekannt bleiben wollender Woblthäter um ein Stock¬ werk erhob, und dasselbe so ansführte, wie man es noch heut zu Tage sieht. Das 1786 übernommene Augustinerklostcr war baufällig und im schlechten Zustande, bis es nach und nach theils durch kaiserliche Freigebigkeit, theils mit milden Gaben dauerhaft bergcstellt, und zum Thcile erweitert wurde. Dieses Kloster besitzt den Leib des heil. Märtyrers Deodat, versieht die Vorstadtpfarre Maria Verkündigung, das Civil- und Militärfpital, und die Katcchetenstelle im k. k. Militär-Erziehungs- Hause , hat 24 Priester uud 7 Laienbrüder. 2. Der Konvent zur Guadeumutter Maria zu Tersatt*) bei Fiume, Zenger-Diöccse, im könig¬ lichen ungarischen Küstcnlandc. Die Entstehung dieses Ucber dieses Kloster sind folgende Beschreibungen aufgelegt worden: :l) Ilonin l'erssttsns rnoeolts dslls sntiolw s moderns «tvris, iViinsIi o 'Uiodi^inni per il M. k. k- le. k'rsn- 06800 6Invinic!> — in vdius 1648. u) keor^ii 7<'i-nnoi86i Xsverii (esnonici äs IVIsrntti I/Z'dnr- ni leiiiininsusis Oissertstio Iiistorios r>eo Osipsrn, 'i'er- ssetnnns, qns oswnditur, osni, guse InnNo I,snr6tlli in I'ioouo oolitnr, /.Inan» vamum Xs^sretlinnnm 'i'sr- 8!>eti in I^'durnis oUm sndstiti^ss. Romss 1710. 14 Klosters gründet sich auf die Erzählung von der An¬ kunft des bekannten heiligen Hauses von Nazareth, in welchem die seligste Jungfrau Maria empfangen, ge¬ boren und erzogen worden war, in welchem diese Ge- bcnedeite unter den Weibern Jesum den Sohn Gottes vom heiligen Geiste empfing, in welchem unser Erlöser seit seiner Rückkunft aus Egypten bis zu seinem 3o. Lebensjahre sich aufhielt, und über welches die fromme Kaiserin» Helena einen herrlichen Tempel erbaute. Besagtes Haus wurde aus unerforschlichcm Rathschlusse Gottes von Engeln aus Nazareth in Palästina in die Gegend bei Fiume übertragen, und in der Nähe des auf dem Hügel Tersatt gelegenen, den Frangepani- schen Grafen gehörigen Schlosses, dessen Ruinen noch heut zu Tage sichtbar sind, auf einer Ebene am io. Mai i2gr niedergelassen.* *) e) 'I'rII7.VIpNI7s 6or»iiatas He^Iuas 'kgrsaOtsiisls, slAnIz xr«I)Ie.Iis VKI^Vs oltsuUs, stuNio et opera I>. t>'. cNari kssenni 8s. 'lNisolo^. l.eet. keusralis , I'rovinoias 8. Oruvls tlroatiao - Oaroiolias Lx - vet'initoris , 8s. tlauon. aet. krokessoris OrN. Sliiwr. 8lriotinris ONser- vantins: .— Vonetiis. N) Ilistoricus I>r«j>ressiis ^larlaoi 'Iriumplii et kVmiAo- 1>au!io Ni-usaptas Keolssias ae 6onventus 'Uer- «»otsnsis t'(ill,lat.r>ois iriuiiikosntisslmas elironologtea vilooMatiu praelo Nata nl> eoclem t>. 6Iaro I'aseoai Vöuettis 17/1^. *) Der Zweck dieser Blätter erlaubet zwar nicht, über dieses heilige Nazarethanische Haus, welches gegen¬ wärtig zu Loreto verehret wird, ausgedehnter zu schreiben; doch wird es unfern Lesern nicht unlieb seyn, wenn wir ihnen hier folgende Daten aufführen, woraus sie zugleich sehen werden, welche Autoritäten für diese Erzählung sprechen. 15 Mein nicht lange genoßen die Bewohner der Um¬ gegend von Tersatt eine solche Freude; am io. De¬ zember 1294 verschwand besagtes heiliges Hans wieder. tiss (sciliost Limits Domus ?iu/.urstln»ms in coilsm l'sr- snotuuum nilventus, st ox so Imuretum commiKrutio) cjunmvis nNmirudiiis, st nute» inunNitu, iisizus so tuuien vertu zum explorutu^us Imbetur, ut 6s so nmdixers st Nuditurs sitz ne/ns. tzuipps summ» oum Hile u mn^uridus, vslut per mnnus neoeptu Nsineeps IrnNitur poüsris, Kes Hl.vrieis ireoinetensidusiius mo- niiiiieutis solum, ssN kistorioorum c^uoi^ns Romuno- rmnljus Noiitiücum uuetvritnts nix» sst. LN Imeo ve- tustum tiNem eonstuns tot ustutiiw sonssusns, eouvur- siisqus omuium xentiiim »Niirmuvit. . . Dt Ns tum restutu explurutuijuo rs »NNubiturs nun pussit, nisi tjlii nut Ns Niviim vi ne pruviNsntin Nubiturs veiit, nut, sximers ex dominum Zsusre dumnnnm dNsm. Dornt. 'it' n r s o i > iu. komun, s 8. N. D n u r s t. Ni- stor. vrneknt. ljiii Dikr. 1. pvtissinium 6np. 2. 3. et H . l! s 1' r n II s i n c i o II s L I m n 6 D o m II 8 i>initnrstd o Luiiiusu in vuimntium 'rersuc- tum trne tut. t'orro Domus iliu ; ^u/urstlmuu) , in i^uu Ne Verdi inour- imtioue Suuetissimu Vir^o oosiests ueeipit imnoium, »NI,ue iimtzuo miruruin non tuiitnm intsZru psrssve- rut, seN LnLkiorum miuisterio ud iukNelium muui- dus viiiNieutu, iu Duiumtium primum. inNs in Ituiium trunsiutu est in nzrum Dnuretunum Nieeui prnviuvius huuN periusiAns uo nodiiissimnm vstustutis mnuumen- tum totus Oliristiunu« Outliniiciis Orkis vsnerutur ne oolit. Itoo «st, quvN lpiis Ns rs ist» Nuditsl, cpii me- mnriu rspstut, iiiie Nietum esse ud Ln^ein, nun ssss impossidile npuN Dsum omiis verdum. . . Oui retd iuvissrnut, chusciem Numus situm euNsm umniiio meusurn si->nutum iuspsxsruiit; neeolis, ijuuN fuetum sst, iiNoliter uttsstuntidus. O-iesnr Nnronius in Lrinul. k-ieciss. »N Lnn. Ddristi cmnm. 16 und steht nun zu Loreto, wo cs noch ans allen Gegen¬ den der Christcnwelt besucht und verehrt wird. Der fromme Graf Mooiuus nn- tiüee. 'I'risuuio pust, initio I'ontitivutus linuikueii Vlil. 17 auf dem kennbar zurückgelasscnen Grundrisse alsegleich eine ganz ähnliche Kapelle von der nämlichen Länge, Breite und Höhe, wie sie das erwähnte heilige Haus hatte, aufbaucn, die noch jetzt besteht, und das r>anc- tuni-ium der gegenwärtigen Klosterkirche ausmacht. Ueberdicß ließ er diesen Vorfall in einem noch immer vor¬ handenen Marmor in italienischer Sprache eingrabcn.*) Zum Troste des über den Verlust des benannten Hauses äußerst betrübten Volkes schickte Pabst Urb a n V. i3l>7 ein, der Tradition gemäß vom heiligen Evange, listen Lukas, auf Ccdcrholz gemaltes Mutter-Gottes- In l'icsnnm lrnnslnta ur<>?e Noolnetnm Vedem , ta Insins eollis nemui-e, enUem VnASloeuni opeea, onlln- entn ost. lidi Inou inten nnni «iintinm lee cuminn- tnto, I>io i>i>«teenin seclem Uivinitns Kxit, nun» nddino V60. Lx s<> tsmsioeo, tnm 8tui>euclns rei novin¬ ko , vioinis I>»sin!is in na Ul ientinuein cvmmvtis, tu in Ueincep« luienoulueum Inmn. Inux-s Inteyus Pi»i>i>tzntn Sancin dnve I1umu8 iun-:nniii :iilu>mu8 l'entectur Moisncliim euiavit. Insoeiptio inleiinor. i ii 8 a- era Veils Vaurotana. !> »cl ie cl >> ne vi^Idilis. Die Kirche hält übrigens, wie bekannt, dieses Ge¬ dächtnis durch eine Messe und 0 Nie Mm den 10. De¬ zember mit clni'l. mnj. >1°) Venus In. vnsn. clsltn Uontn. Vereins 6n Vn/.neeill n 1'orsnttn I' nnnn I2t)i nIU i o c!i IVInA»io: e si rnrti nlll io ili veoemdrs 12t, 2 — 18 — bild nach Ter satt, welches noch heutigen Tages dort andächtig verehret wird. Schon Graf Nikolaus Frangepani dachte am mchrbcsagten Orte eine größere Kirche nebst einem Klo¬ ster aufznführcn, allein er sowohl als seine Nachfolger waren in der Rcalisirung des frommen Wunsches viel¬ artig gehindert, bis vom Grafen Nartious as itranMim- niinis >458, welcher schon im Jahre 14Z1 seinen ersten Stiftbricf verfertigte, Kloster und Kirche erbauet, hinlänglich dotirt, und den Franciskanern der bosni¬ schen Provinz zur Bewohnung angewiesen wurde. Als 1620 eine Feuersbrunst dasselbe zerstörte, wurde cs durch milde Beiträge wieder hcrgestellt, aber auch zu verschiedenen Zeiten erweitert, bis es den gegenwärti¬ gen Zustand erreicht hat. Das erwähnte Mutter-Gottesbild hat der Hoch- würdigste Georg Franz Raver de Marotti, Bischof von Dardanien, Coadjutor von Petina und Probst zu Rudolphswerth in Unterkrain am 8. Sep¬ tember 17,5 im Beiseyn einer unzähligen Volksmenge aus den verschiedensten Gegenden feierlich gekrönt, wo¬ zu auf Verwendung des Hochwürdigsteu Bischofs von Verona, Johannes Franziscus Barbadico, vom Vatikan-Kapitel Zu St. Peter in Rom die dicß- fälligen Kronen cingesendet wurden. — Dieses Kloster hat ein Noviziat, ist Priester, 2 Kleriker-Novizen und 6 Laienbrüder. Ein berühmter Wallfahrtsort. *) Zum Kloster Terstatt gehörte zu Anfang des t7. - Zahrhundertcs durch einige Jahre die Residenz zum heil. Anton Abb. in Laurana am flanarischen Meer¬ busen. 19 3. Der Konvent zu Maria Verkündigung zu onkNnAllnvi?/.!» nächst Görz, in der Erzdiöcese glei¬ ches Namens. Dieses Kloster wurde vom Grafen Mathias Thuru auf eigenem Grunde und aus ei¬ genem Vermögen i65u erbaut, und den P. P. Kar- meliten übergeben, bis diese unter Kaiser Joseph ir. aufgehoben wurden, wobei das Klostergebäude zum Verkaufe bestimmt war. Durch eifrige Verwendung der Bürger von Görz, besonders des Grafen Franz Thurn, wurde jedoch der entworfene Plan eingestellt, die schöne Klosterkirche bestmöglichst gerciniget, und am 2. Juli 1796 zum Gottesdienste wieder eröffnet, darauf der Obsorge des Weltpriesters Philipp Poli auvertraut, der sie bis -8n eifrigst versah, und so vor dem Untergange rettete. Die Franciskaner aber wohnten ursprünglich im Kloster zur Gnade nm utter Maria, auf dem heiligen Berge unweit Görz*), wo -53g die seligste Jungfrau einer frommen Magd Namens Ur¬ sula Fer lig oiniza, erschien und befahl, dem Volke kund zu machen, daß es dort eine Kirche erbaue. Nach¬ dem die Aussage jener Magd gerichtlich mit aller Strenge untersucht, und wahrhaft befunden war, wur¬ de am bezeichneten Gipfel des, ehedem ge- *) Hierüber ist folgendes Werk im Druck erschienen: „Histerik Lovlesiue st Oonvoutlis Mnutis 8ki>cti llivas ViiAinis Krritiuruin Oowitktus Koritieusis sperk li. l>. Okspuri Ukseoui 8s. 1'IisotuA. I^eetoris Lmeriti, od Uroviueiue 8. Orscis tlruktiuo et LnrnNNutS Or«I. iVIiu- 8trivt. OIiservniitikL, Lx->!iuistri Urvviosiulis , <:t »et. sjusdem (lusloNis. Venetiis 17/^6. 20 nannten Berges , zuerst eine kleine, dann ,544 die noch jetzt bestehende geräumige und prächtige Kirche, mit¬ telst frommer Beiträge der Görzer Bürger und des umherwohnendcn Christenvolkes mit ftaunenswürdiger Schnelligkeit aufgeführt, durch zwanzig Jahre von Weltpriestern versetzen, und sehr stark besucht. Auf Anordnung Karl's, Erzherzogs von Oester¬ reich, wurde mit Beihülfe milder Gaben neben der benannten Kirche ein Kloster erbauet, und >565 den Frauciskanern der bosnisch-kroatischen Provinz über¬ geben. Sie behielten dieses bis 1786, in welchem Jahre sie auf kaiserlichen Befehl am 27. Jänner das in der Stadt Görz gelegene, ehedem von Mino ri¬ ten bewohnte Kloster zum heil. Anton v. Padna be¬ zogen. Am 5. Jänner i8ir aber wurden diese Fran- ciskaner in das oberwähnte Kloster zu übersetzt. Das von Sr. Eminenz Grimani, Kardinal und Patriarchen zu Aquileja i5/,4 auf den heil. Berg ge¬ schenkte, auf Ccderholz gemahlte Mutter-Gottesbild war am 6. Juni 1717 vom obgenannten Georg Franz chaver de Marotti auf die nämliche Art gekrönt, und zwar in der Stadt Gvrz am Platze Traunik, wie zwei Jahre ehcvor jenes von Ter satt. Nachdem im besagten Jahre 1786 die Franciskancr den heil. Berg verlassen, meinte man auch das Klo- stergebände sowohl, als die prachtvolle Kirche aufzn- ') Das Kloster auf dem heiligen Berge hatte seit 163 t im Dorfe Salcan eine Residenz zum heil. Auron von Padua, welche aber ebenfalls im Jahre 1788 einging. 21 lassen, und deswegen wurde das Bild der seligsten Jungfrau in die am Fuße des Berges gelegene Pfarr¬ kirche zu Salcau übertragen. Da aber der vorgehabte Entwurf nicht gänzlich realisirt wurde, und die genann¬ ten Gebäude größtcntheils noch bestanden, war jene Kirche nach Thunlichkeit wieder hergcstellt, und das vom Volke hoch verehrte Marienbild am 28. Sep¬ tember von S alcan in die Görzer Mctropolitankirche, und Tags darauf von einer zahllosen Menscheuschar begleitet, mit dem größten Jubel wieder auf den hei¬ ligen Berg zurückgetragcn, wo die Kirche bis auf den heutigen Tag von Wcltpriestern versehen, aus fernen Gegenden sowohl, als aus der Umgebung stark be¬ sucht, und mchrgeuanntes Mutter - Gottesbild andächtig verehret wird. Das äußerst anmuthig, auf einem die Stadt Görz überragenden Hügel gelegene Kloster vi^.-c, in dessen Gruft der am 6. November 18Z6 zu Görz verstorbene König von Frankreich, Karl x, begraben liegt,*) hat ein Hausstudium der zwei philo¬ sophischen und der zwei ersten theologischen Jahrgänge, *) Zn der Kirche wurde ihm auf weißem Marmor fol¬ gende Grabschrifc gefetzt: lei eis clepose le Xl. XovsmNrs .VIKKKKXXXVl 1're.^ Usnik tre« lwirewut et wes Rxcellent I'rincs KIwrtes clixieme clu Xnm I>ccr Ne Krtice 6e vieu lloi cle I>'r: IIl feurs. 22 welche von approbirten Lektoren aus dieser Franciska- ncrprovinz versehen werden. Dieses Kloster hat r5 Prie¬ ster, r3 Kleriker und 7 Brüder. 4. Der Konvent zum heiligen Leonhard zu Neustadt! oder N ud 0 l pH swcrt h in Unterkrain, Laibacher Diöcese. Im Jahre 1470 wurde den Fran- eiskanern der österreichischen Ordensprovinz die benannte Kirche angetragen, in der Absicht, darneben ein Klo¬ ster zu errichten, welches auch zwey Jahre später, be¬ sonders durch Unterstützung einer frommen Frau Eli¬ sabeth von Tschernembl, Witwe des Edclmanncs Johannes von Snopotschan, zu Stande kam; >55g wurde dasselbe den Patern der bosnisch - kroati¬ schen Provinz abgetreten, i58o und 1664 durch Feuer zerstört, aber beide Male durch freigebige Wohlthätcr wieder auf-gebaut. Dicfes Kloster versieht ein vollstän¬ diges öffentliches k. k. Gymnasium und eine Haupt¬ schule; hat i3 Priester und 5 Laienbrüder. 5. Der Konvent des heiligen Apostels Ja¬ kob zu Stein (irrtinnilc) in der Diöcese Laibach. — Die Bürger dieser Stadt und mehrere adelichen Fami¬ lien der Umgebung erbauten bei der erwähnten Kirche i4g5 ein Kloster, und übergaben es der österreichischen Franciskaner-Ordensprovinz. Nachdem aber in Kram besonders in der Gegend um Stein, mehrere zum Lu- therthume sich bekenneten, wurden die Patres gcnöthi- get, besagtes Kloster r538 zu verlassen. Die Bürger unterbrachten darauf im Klostergebäude das Spital und die Schule, und dabei blieb es bis 1627, wo es den Brüdern der bosnisch-kroatischen Provinz einge¬ räumt wurde. Am 24. Juni 1804 wurde dieses Kloster durch Feuersbrunst verwüstet, aber durch die Frcigc- bigkeit theils der hoben Regierung, Heils anderer Woblthäter wieder in guten Stand gesetzt. In der diesigen Kirche befinden sich die Körper der heil. Mär¬ tyrer Primus und Felicia uns. Dieses Kloster besorgt eine Hauptschule, zählt 7 Priester und 5 Brüder. 6. Der Konvent Maria Heimsuchung zu Mitterburg (l'Lsino, Nasina) in Istrien, in der Di- öcese Triest — 6ap<> m lsli-in. Die Gemeinde der ge¬ nannten Stadt führte >481 ein Kloster auf, und über¬ ließ cs den Franciskauern der dalmatinischen Ordens- provinz j welche es dann i55g den Brüdern der bos¬ nisch-kroatischen Provinz abtraten. Dieses Klosterge¬ bäude wurde 1714 durch freiwillige Beiträge verschie¬ dener Wohlthäter erweitert. Hier ist in Folge der Allerhöchsten Entschließung Sr. Majestät vom 3o. April 18Z6 ein k. k. öffentliches Gymnasium dergestalt errich¬ tet worden, daß es mit der r. Grammatical-Claffe er¬ öffnet, dann jährlich um eine Claffe erweitert, und so erst nach sechs Jahren mit den Lehr-Individuen von dieser Ordensprovinz vollständig besetzt wird. Gegen¬ wärtig versieht dieses Kloster die untersten zwei Gram- matikal-Classcn und eine Hauptschule, hat 8 Priester und 5 Laienbrüder. 7. Der Konvent Maria Himmelfahrt zu 8xainador in der Agramer Gespannschaft und Diöcese. Als Bela iv. König von Ungarn, von tartarischen Horden bedrängt, im besagten festen Markte längere Zeit sich aufhielt, ließ er 1235 zu Ehren der Himmels- königiun eine Kirche, 8. Rana m Oanmo zubenannt, bauen. Zu Anfang des sechszchuten Jabrhundertes wünschte man schon bei dieser Kirche ein Franciskauer- kloster zu errichten, aber die häufigen Ucberfälle der 24 Türken verhinderten die Realisirung dieses Wunsches, biS endlich am 14. Juli 1618 zu diesem Zwecke der Grundstein gelegt, und durch Hülfe der Ortsgemeinde das Klostergebäude aufgeführt wurde, wozu die durch den Franciskancr-Priester P. Antonius Bittelus vom Lutheranismus bekehrte Frau Anna Maria Ungnad mit ihrem Vermögen das meiste beitrug. Das Kloster leistet der Ortspfarre bedeutende Aushülfe, hält an Sonn- und "Feiertagen den Frühgottesdicnst, hilft im Besuche der Kranken und Ausspendung der heil. Sakramente, hat 7 Priester und 4 Brüder. 8. Der Konvent Maria Verkündigung zu !viai>z'sc7. in der Warasdincr Gcfpaunschaft und Agra- mer Diöcese. Die Gebrüder Grafen und Nicolaus 6ö Sion stifteten i63o auf ihrem Grunde die besagte Kirche mit dem Kloster, welches bis 1661 bloß als^ Residenz betrachtet wurde. Am 3>. März 1716 war cs gänzlich verbrannt, aber theils von den Stiftern, theils von andern Wohlthätern wieder hergestellt, und zu einem Konvente erhoben. Dieses Kloster administrirt eine weit ausgedehnte Pfarre, hat ein Noviziat, 7 Priester und 4 Brüder. 9. Der Konvent zu Maria Nazareth in Un- tcrstepcrmark, Lavautcr Diöcese. Der Hochwürdigste Bischof von Laibach, Thomas Chrön, legte auf ei¬ nem anmuthigen Hügel nächst dem bischöflichen Schlöffe Altenburg am 26. Juli 1624 den Grundstein zu einer kleinen Kirche, die er zu Ehren der seligsten Jungfrau Maria ganz nach der Form des heiligen Nazaretha- uischen Hauses, welches gegenwärtig zu Loreto besteht, aus eigenem Vermögen aufführte, und daher war iffr der Name zu Maria Nazareth beigelegt. Das 25 Christenvolk gewann bald zu dieser schonen Kapelle eine besondere Andacht, so daß es dieselbe nicht bloß von nahe gelegenen, sondern auch von entfernter» Ortschaf¬ ten stark besuchte. Daher übergab >632 der Nachfol¬ ger im erwähnten Bischofsitze von Laibach, der Hoch¬ würdigste Ituimiiduü r»c:>iiici>ius die Besorgung der ge¬ nannten Kapelle den Franciskanern der bosnisch-kroa¬ tischen Provinz, schenkte ihnen zur Errichtung eines Klosters den ganzen vberwähntcn Hügel, und wies ibncn nebst andern Unterstützungen auch alle dazu uö- thigen Baumaterialien an, worauf die Patres gleich Hand ans Werk legten, und mit Beihülfe auch ande¬ rer Wohlthäter es dahin brachten, daß >6äg schon eine ordentliche Klosterfamilie darin wohnen, und die grö¬ ßere, an die ursprüngliche Kapelle angebaute Kirche am 25. September i66> konsekrirt werden konnte. Ge¬ genwärtig besorgt das Kloster eine Ortspfarre und eine Trivialschnle, hat ein Noviziat, 6 Priester, 2 Kle¬ riker-Novizen und 3 Brüder. >0. Der Konvent zur heiligsten Dreieinig¬ keit zu Karlstadt im Agramcr Komitate und Div¬ erse gleichen Namens. — Mit Genehmigung R n d 0 l p Isis ii-, Römischen Kaisers und Königs von Ungarn, legte am 10. Juli >579 Karl, Erzherzog von Oesterreich, um den verheerenden Einfällen der Türken leichter Ein¬ halt thuu zu können, nahe am Zusammentreffen der Flüsse Ooranu und den Grund zur Festung, die daher Ka r l st a d t benannt wurde. Nicht blos die Fcstungsbewohner, sondern auch die sämmt- licbcn Katholiken der Umgebung äußerten 1641 den Wunsch, zu Karlstadt ein Franciskanerkloster zu besitzen. Verschiedener Hindernisse wegen wurde erst 1627 die .3 26 Pfarrkirche zur heiligsten Dreieinigkeit den Patern der bosnisch-kroatischen Provinz übergeben, und seit dem darauf folgenden Jahre befanden sich dort einige Or¬ dens-Individuen, und versahen die ihnen anvertraute pfarrliche und Militär-Seelsorge, bis durch Freigebig-, kcit mehrerer Personen das Klostergebäude 1676 erbaut wurde. Am ,7. April 1692 war es verbrannt, aber mittelst milder Beiträge bald wieder hergestellt. Dieses Kloster besorgt die k. k. Garnisonö-Kaplanstellc, ad- ministrirt die besagte Stadtpfarre, und versieht das Militärspital, besetzt mit Professoren ein vollständiges königliches Gymnasium und eine National-Hanptschule; hat <5 Priester und 6 Brüder. 11. Der Konvent des heil. Anton von Pa¬ dua zu Rann in Untersteiermark, Lavantcr Divcese. Die Bürger der genannten Stadt erbaten sich 1637 von der bosnisch-kroatischen Provinz einige Brüder, und versprachen, neben der außer der Stadt gelegenen Kirche des heil. Rochus ihnen ein Kloster aüfzuführcn. Im Jahre i65g kamen wirklich einige Ordensbrüder dahin, und nahmen Wohnung in einem Privathause. Die Bürger wiesen zur Errichtung des Klosters einen Grund an, und erbauten durch freiwillige Beiträge 1660 ein kleines Kloster, wozu Graf Georg iv. Frangepani das meiste beitrug; seine Tochter Ma¬ ria Juliana verehelichte Gräfinn von Traun und Abcnsberg, hat es aber i685 aus ihrem eigenen Vermögen nebst der neuen Kirche des heil. Anton von Padua vergrößert, und zu einem förmlichen Kloster nmgestaltet. Es besorgt eine Trivialschnle, zählt 7 Priester und 5 Brüder. — Endlich 12. Der Konvent Maria Himmelfahrt, nächst dem Markte JaSka, in der Agramer Ge- spannschaft und Diöccsc. Ursprünglich wohnten hier, und wie cs scheint, durch recht lange Zeit die P. P. Dominikaner, welche aber zu Ende des 16. Jahrhun¬ derts besagtes Kloster freiwillig verlassen haben. Graf Thomas Erdödy, Eigenthümer des genann¬ ten Grundes, schenkte i6io den Franciskanern jene Kirche und das Kloster, welches auf Kosten dieser gräflichen Familie, wie auch mit Beihülfe der benach¬ barten Gemeinden, nach und nach ausgcbessert und erweitert, und so 172a als ein wirkliches Kloster erklärt war. Es leistet Aushülfe in der Seelsorge, hat 6 Priester und 4 Laienbrüder. Dieses ist der Stand der kroatisch-krainerischen Franciskaner-Ordensprovinz des heiligen Kreuzes. Diese Provinz versieht demnach 4 Pfarren, hat ein eigenes Hausstudinm der Philosophie und der zwei ersten the¬ ologischen Kurse, besetzt mit Professoren 3 öffentliche Gymnasien, und gibr Lehrer für 4 Haupt- und 2 Tri- Äialschulen, und leistet, wo es nöthig ist. Aushülfe in der Seelsorge. Die Provinz, welche gegenwärtig Ferdinand Wontscha, zugleich Lektor des alten und neuen Bundes am Klosterstudium zu als Aliiiistor-Provilleialis leitet, zählt I2g Priester, 17 Kleriker und Novizen, und 61 Laienbrüder, folglich zusammen 207 Ordens-Individuen. . LUZ). ür-n^dirut.'-K ,>»»-/. < -- -^ipchi . .-. - . - /: .. . -.!.- - -..' . . 'i:E 1'1^ chi»» >t« ^!ii?!t5^ :.^— r:'» ^71 , ' , - .. -.'' . . u,....-. ' .^. . v-s 1 .. U .. ^ /. . -.'.-z jur.rL k. .' ' ^.... , :i-.. . . .>, u!" ... '.. - - . '.; . > ^ . v . '. .. ,/' , ^., > . . . ,. - . j '.!!!..-. .: ,.:!!:^i: -.. ...' s ..^. /n , ..- ^ . . 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