o O r) v WlMi Die Adelsberger Grotte D Z Von Dr. Gthbiii H. LvZta. (Mit rinem Situationspla» ter Grotte). Preis 3» kr. LM. Laikiach 1858. S-lbstv-rlag dcS HeranSg-bers. i: E ! Ei . ! -M______ Die Adels berger Grotte. Von Ethbin H. Costa, Doktor der Philosophie und der Rechte, Ehrenmitglied der hist >risch - statistischen Sektion der t. k. mähr.-schl. Gesellschaft zur Beförderung des Ackerbaues, der Natur- und Landeskunde, correspondirendcs Mitglied deS historischen Vereins für Krain, ordentliches Mitglied der k. k. geogr. Gesellschaft in Wien, des Vereins für deutsche Cultnrgeschichte und des kram. Mnscal-VereinS, Rechts - Eonsnlcnt des Aushitfskaffe - Bcrcins in Laibach. -- (Zittt einem 8itualion8 - Püme der Zroite). Laibach 1858. Druck von Ignaz p. Klcinmahr L Fedor Bamberg. Die Uebertragung dieser Beschreibung in andere Sprachen wird sich vom Berfasser vorbehalten. Sr. Emllenz dem hochgebornen Herrn §ttßav Arafett v. Fretherkil u. Letake, Lomiuaildeuk des östere. Leojiotd-Lrdeus, 8r. k. k. njiost. Majestät wirkt, geheiw. Nath und k. k. 8tatthatter in Krain, Ehrenbürger von Salzburg, Protektor der krainischcn Landwirth- schaft-Gesellschaft, des Sparcasse-Vereins, der philharmonischen Gesellschaft und des Gewcrbs-Aushilfscassc-Vereins in Laibach, obersten Vorstand des krainischen Museal - Vcrcius, Ehrenmitglied der Landwirthschaft - Gesellschaft in Salzburg und des histor. Vereins für Krain f Präsidenten der Grund- eiltlaftuugsfonds - Direction, der Grundlastcn - Ablösungs - Commission und der Commission für die gemischten Bezirksämter, Chef der Steuer - Direction und Präsidenten der ständisch - verordneten Stelle in Krain); in tiefster Ehrfurcht und Ergebenheit gewidmet vom Verfasser ' ^Illl - Bore e - e -- ^)ie Geschichte des vorliegenden Büchleins ist folgende: Als ich das „Dcnkbuch der Anwesenheit Allerhöchstihrcr Majestäten Franz Josef und Elisabeth ini Herzvgthnme Krain" (kaibach 1857, 140 und UXXI Seiten) herausgab, mußte ich natürlich auch eine Schilderung der beson¬ ders festlichen Ausschmückung der Adelsbergcr Grotte, welche von JI. Majestäten am l l. März 1857 besucht wurde, geben, und um so mehr auch principiel eine kurze Beschreibung der Grotte selbst beifügen, weil sonst die Darstellung der Beleuch¬ tung und Fcstverzicrungen unverständlich gewesen wäre. Um dießfalls genaue Daten zu erhalten, wendete ich mich an den damaligen Herrn Bezirks - Adjuncten Arko, und erhielt nun über dessen Anregung ein umfangreiches Opcrat des Herrn Ingenieurs Eunike, welcher bei Herstellung der Grotte die anerkannt thätigste und uneigennützigste Beihilfe geleistet hatte, und dessen Mittheilnngcn meiner umfangreichen Beschreibung xwx. 92 — 127 des obcrwähntcn Buches, zu Grunde gelegt wurden. Da aber die Angaben des Herrn Eunike in viel¬ facher Beziehung die Untersuchungen des letzten dießfälligen Werkes, „Zur Höhlentilnde des Karstes: Die Grotten und Höhlen von AdclS- berg, Lneg, Planina und Laas. Bon Ur. Adolf Schmidt. Mit Beiträgen ron Ur. Aloiö Polonch, Ur. I. R. Schiner und Wilhelm Zippe. Witt einem Hestc Tafeln in Folio. (Auf Kosten der kaiserl. Akademie der Wissenschaften). Wien >854, 8. Seite 30 — 105. „Die Adelsbergcr Grotte" *) Was vor Schmidt von drr Adclsb>t>zcr Grotto vcröffcntlicht wurde, findet sich S. 22 des obcitirtcn Schmidl'schen Wertes verzeichnet. — Entlchnungcn aus ander» Bcschreitungcu der Grotte find als solche angegeben. **) Wenn inan die Grotte doch mil einiger Genauigkeit besichtigen will, so braucht man dazu 3 Stunden; snr die Erzherzog JobanuS- Grotte noch weitere '/, Stunden. Die kürzeste Zeit, um den Rnnd- gang durch die Grotte (ohne jeden Ansenthalt) zu machen, ist I V, Stunde. berichtigen, so hielt ich es für zweckmäßig, eine revidirtc Aus¬ gabe jener Beschreibung zu veranstalten, um den Besuchern der Grotte einen möglichst genauen Führer in die Hand zu geben, und um andererseits auch zu neuen Forschungen anzurcgen. Uebrigens hat Herr Eunike mit großer Snchkcuntniß und bloß aus Liebe zur Sache, einige früher nie untersuchten Grotten, namentlich rechts und links vom „Kalvarienberg" (s. p. 41 — 49) und hinter dem „Tartarus", (s. p. 34 — 36) einer speciellen und genauen Untersuchung unterzogen; die Re¬ sultate derselben sind in diesem Buche gegeben und als eine Bereicherung der Landes und insbesondere der Höhlenkunde von Kram auzusehen. Ich halte mich für verpflichtet, der kräftigen Unterstützung, welche mir von Seite der hohen Regierung, namentlich Sr. Ercellenz des hochgebornen Herrn Statthalters Gustav Grafen Chorinsky und des hochgebornen Herrn Grafen Andreas v. Hohenwart wurde, dankend zu erwähnen; dergleichen aber auch Herrn Eunike meinen wärmsten Dank hiermit öffent¬ lich auszusprechen. Seine Untersuchungen sind es, die ich der nachfolgenden Darstellung zu Grunde gelegt habe, und hie und da niit den Angaben seiner Vorgänger und nach meiner eigenen Anschauung ergänzt, * **) ) dem grottenbesuchcnden Publi¬ kum darbiete. Von Herrn Eunike rührt auch namentlich der treffliche und genaue Plan der Grotte her, welcher diesem Buche eingehängt ist. Für Entomologen dürfte die auf Seite 62 (Anmcrk.) enthaltene, von Herrn J. F. Schmidt in Schischka zusammengestcllte Reihe der Juseetcn, welche sich in dieser Grotte vorfindcn, von Interesse sein und sie zu deren Besuch einladen "). Laibach, Anfang Mai 1868. Me Adelberger Grotte. Hik 6rotte im LU^meinen. Es dürfte nicht leicht ein Land der Welt ans so kleinem Raum so viele Naturmerk- würdigkeitcn aufzuweisen haben, als das Herzogthum Kram, von den weitbekannten Riesen unter den Flußkrebsen der Gurk in Unterkrain, bis zum weltberühmten Bergriesen '1'rixlav in Oberkrain; das Wunderbarste aber sind die zahllosen Grotten Jnnerkrains mit ihren Jnsectcn, nnter welchen die Grotte von Adclsbcrg mit ihren, von der Natur geschliffenen Diamanten der Krondiamant ist. Sic ist, wie Ur. Schmidt ganz richtig sagt, die ausgezeichnetste der Monarchie, mit welcher nur die Bar- adla bei Aggletek in Ungarn zu vergleichen sei. Denn eine solche Vereinigung ausgezeichneter Eigenschaften: große Aus¬ dehnung, reiche Mannigfaltigkeit der Tropfsteine, Verbindung einer Wasserhöhle mit einer trockenen Grotte, Reinheit der Lust, treffliche gebahnte Wege u. s. w., hat selbst keine der übrigen Höhlen Europa'S aufzuwciseu, welche daher auch mit der von Adclsbcrg keinen Vergleich auszuhalten vermögen. Selbst dieses seltenen Vorzuges erfreut sich diese letztere, daß man nicht, wie sonst gewöhnlich in den Höhlen, sich fast — 8 — plötzlich in ihre eigene Temperatur versetzt findet, da ihre vorderste Abtheilung, der große Dom, von den Wasserdünsten des Pojkflusscs erfüllt, eine nm 3 bis 6 Grad höhere Tempe» ratur hat, als die innere Grotte, wo dieselbe freilich nur 6 bis 7 Grad beträgt. Im „Wanderer" vom 6. August 1837 bemerkte ein Feuilletonist (E. R.), der eine flüchtige Skizze des Grottenfestcs im Juli 1837 (bei Gelegenheit der Eröff¬ nung der Wien-Triester Eisenbahn) gab: „Von allen Natur¬ wundern, die das Auge der Menschen entzücken, übt wohl keines eine so überwältigende Wirkung aus, wie die an Schönheit und Mannigfaltigkeit der Formen überreichen Tropf¬ steinhöhlen, Die Freiheit in der Gesetzmässigkeit, die Willkür in der Folgerichtigkeit, welche den Schöpfungen der Natur eigenthümlich ist, tritt nirgends in so plastischer Eigcnthüm- lichkcit hervor. Von allem Andern kann sich die vorahueude Phantasie ein der Wirklichkeit nahe kommendes Bild schaffen — hier ist alles neu und überraschend." Die Grotte besteht aus folgenden Thcilen: 1. Der große Dom, vom Eingang in die Grotte bis zum Kaiser Ferdinands-Monument; 2. die alte Grotte links vom großen Dom; 3. gleich daneben eine wenig interessante Sei¬ tengrotte; 4. die Kaiser Ferdinands-Grotte, vom Monument Sr. Majestät Kaiser Ferdinands bis zum Grab¬ mal und der alte Weg rechts zum Kalvarienberg; 3. die Erzherzog Jo banns-Grotte, die östlichste aller Grotten, und darunter 6. eine wenig besuchte Sciteugrotte; 7. die Franz Josef- und Elisabeth-Grotte, links vom Grabmal beim Belvedere vorüber bis zum Kalvarienberg; 8. die Grotte vom Belvedere zum Tartarus; 9. drei Sei¬ te n g r o t t e n links und rechts vom Kalvarienberg. Die Kaiser Ferdinands-Grotte ist ein im Durchschnitt 30 Fuß breiter, 20 Fuß hober, im Niveau nicht um 20 Fuß wechselnder Gang. Die Fran; Josef- und Elisabeth - Grotte und bis zum Tartarus ist weit grossartiger; der Gang ist in der Regel — k? — 38 Fuß breit, die Höhe hingegen ifl viel beträchtlicher, 180 Fuß gegen 66 Fuß größter Höbe der erster« Grotte. Alle Bil¬ dungen sind mannigfaltiger und großartiger, namentlich gilt dieß vom Calvaricubcrge mit seinem Walde von Stalagmiten, dem romantischen Tropfsteinbrnnnen, dem schauerlichen Ab¬ grund Tartarus. Gefahr ist in der Grotte nirgends zu besorgen, selbst in den sogenannten „ungangbaren Seitengrotten" nicht, nur der Zugang zur „alten Grotte" ist bedenklich. Bis auf deu „Kalvarienberg" und die „Franz Josef- und Elisabeth-Grotte" sind gebahnte Wege angelegt, mit massiven gemauerten Brust¬ wehren und festen Geländern gegen die Klüfte und Abgründe gesichert und an den Stellen, wo sich nach anhaltendem Regen Lachen bilden, sind erhöhctc Dammwege geführt. In den un¬ gebahnten Parthicn ist aber allerdings Vorsicht anzurathen, da man auf dem glatten Tropfftciuboden leicht ausgleitet. Die Luft ist durchaus reim Ganz unbesorgt kann man sein wegen des Herabstürzcns einzelner Stücke von der Decke. Die Grotte wird von einer eigenen Eommissiou beauf¬ sichtigt und verwaltet. Nm dieselbe zu besuche», muß man sich daher an den Grotten - Eassier wenden. Am Pfingstmon¬ tage nach Mittag wird alljährlich das Grottcnsest gefeiert. Der Hauptgang der Grotte ist bei dieser Gelegenheit bis auf die Spitze des Ealvarienberges so beleuchtet, daß man keines Führers bedarf. Die schönsten Parthien, wie der Dom, der Tanzsaal, der Vorhang, das Belvedere und der Kalvarienberg selbst sind besonders reich beleuchtet, letzterer mit mehreren Hun¬ derten von Kerzen und im Tanzsaalc ist ein Musikcorps auf¬ gestellt, zu dessen Musik getanzt wird. Wer die Grotte in diesem feenhaften Schmucke sah, hat ein Schauspiel genossen, das sicherlich nie ans seinen: Gedächtnis, verschwindet. Aber nichtsdestoweniger kann dieses nicht in Vergleich gezogen werden mit jcnen großartigen Voraustaltcn, welche für den I I. März 1887 und den an diesem Tage staitgefuudenen Besuch des — 10 — Kaiserpaares Franz Josef und Elisabeth veranlaßt wurden, sowie bei Gelegenheit der Eröffnung der Eisenbahn von Laibach nach Triest. Dian glaubte sich in eines jener Märchen aus „tausend und Einer Nacht" versetzt, man glaubte im Traume der spielenden Phantasie sich von Bildern umgankclt, denen die Wirklichkeit fehlt, mau glaubte Alles und Jedes, nur nicht au die Wahrheit dessen was man sah. All' das Herrliche nun im flüchtichen Fluge zu fassen — wer vermöchte es?! oder gar in einer Beschreibung wicderzugeben — wer besäße eine Feder dazu?! So weit eine Beschreibung möglich war, hat der Verfasser dieses Büchleins eine solche in seinem „Denkbucht," S. 94 — 127 versucht, um wenigstens eine beiläufige Er¬ innerung in Jenen, welche dem Feste bcizuwohnen das Glück hatten, aufzufrischen und zu erhalten. Dieses allseitige Uebcrströmeu der Licht-Flutheu, wie es beim a. h. Besuche der Grotte im März 18:>7 stattfand, läßt zwar für jene Schauer keinen Nanin, die Einen an- wehen, wenn mau die herrlichen Säulen und Arabesken, welche dem Boden entragcn und die Wände zieren, nur von wenigen Lichtern hervorgehobcn betrachtet, da cs der Phan¬ tasie die Möglichkeit benimmt, die Räume in's Endlose nus¬ zuweiten , allein eine Menge reizender Biloungen, die sonst in Nacht verborgen sind, treten lebendig hervor. Und der überall hinfallende Strahl der Lichter erweckt ein Flimmern und einen Glanz von unendlichem Rcichthum und Ueppigkcit. Ein Ge¬ wölbe, wie das des großen Domes, erscheint wie aus blitzenden Edelsteinen von fabelhafter Größe mosaikartig zusummcngcfügt, und in dem tief darunter hingleitcndcn Fluß der 2. Hälfte der prächtigen Nicsenmuschcl spiegelt sich all' der blendende Glanz wieder. Jeder Schritt zaubert neue Wunder vor das erstaunte Auge des Beschauers. All' den Rcichthum wechselnder Formen, den die Erde sonst auf ihrer Oberfläche verschwenderisch ent¬ faltet, bat sie hier unter einer öden, traurig cintönenocn Decke, umhüllt vou gehkimnißvollem Dunkel der Nacht, in ihrem Innern aufgcspcichcrt. Den weitästigcn Baum mit seinem Blättcrschmnck, den vielzackigen Fels, ans dem da und dort eine Blume keimt oder eine knorrige Tanne wächst, den Was¬ serfall, der sich von Fels zu Fels stürzt und endlich in's Becken nicdcrfällt, vielgestaltige Schaumwolken emporwirbclnd, ja selbst Gebilde menschlicher Kunst, die schlank aufstrebende Säule, durch den Meißel des phantasievollen Bildhauers viel¬ fach verziert, den gothischcn Tempel mit seinem reichen Stein¬ schmuck, den von emsigen Händen gewirkten Vorhang, den roh znbchauencn Block einer Statue, welche noch der ebnenden, bildenden Hand des Meisters harrt: — Alles das schafft die Natur in ihrer Unbcwußtheit; aber obschon ihr keine Men¬ schenhand dabei geholfen, so heimelt uns doch jedes einzelne ihrer Werke an, nichts erscheint uns eigentlich fremdartig, und in der scheinbaren Regellosigkeit spricht uns die Gesetzmäßig¬ keit an, die, wie überall in der Natur, auch hier zu finden ist. Und alles dieses beleuchtet von Tausenden von Lichtern, die aus Tropfstein gebildeten Blumen, Bäume, Paläste, Hal¬ len, Statuen, Säulen, glänzend und flimmernd wie Thau im Morgensonncnschein, was ist alle Pracht der Traumge- bildc des reichsten Geistes gegen diese Wirklichkeit! Je länger man in der Grotte weilt, desto mehr meint man sich in die Werkstättc eines emsigen Künstlers versetzt; da hebt sich aus dem Boden eine Säule, halbfertig, wie ab¬ geschlagen, aber aus der glänzenden Decke langt schon die andere zu ihr hernieder, noch einige Jahre denkt man, und die beiden Stücke haben sich vollends einander genähert und ein schönes Kunstwerk ist fertig; dort schiebt sich ein wunder¬ lich gezackter Strunk empor, in kurzer Zeit wird er sich bis zu dem, unfertig von dem kanzelartig hervorspringenden Stcin- gebiloe niederlangcnden, rcichgearbciteien Stück Tropfstein emporgehoben babcn, und mit diesem eine der Säulen bilden, welche die Kanzel tragen. — 12 — Von all' den Gebilden, welche die Grotte zieren, trägt keines so sehr den Stempel bewußten, künstlerischen Schaffens an sich, wie der sogenannte Vorhang. Als hätte die Meister¬ hand eines griechischen Bildhauers diesen Faltenwurf aus paphi- schem Marmor hervorgezaubcrt, so anmuthvoll fließt er nieder über das glänzende Gestein. Der Saum durchsichtig, orange, braun und reichlich, und der Vorhang selbst schimmernd weiß — alles ist wie von dem fein fühlendsten, technisch durchgcbil- dctstcn Meister gearbeitet, wäbreud die augenlose Natur in dunkler Nacht es entstellen ließ. — Was I>r. H. Costa in seinen „Reiseerinnerungen aus Krauch (1848 pn^. 8!>) von der Ferdinands - Grotte sagt, gilt wohl von dem ganzen Adclöberger Grottensystem: „Es ge¬ bricht an Worten, und wolfl selbst dem unerschöpflichen Geiste Matthisson's würde es an Bildern zu einem würdigen Ge¬ mälde derselben gefehlt haben. Welch' mannigfaltiger Wechsel von Größe und Pracht, welch' erhabenes Theater der Natur. Kühn geformte Gestalten aller Art bilden die, an Weiße und Reinheit dem Alabaster gleichenden Stalaktiten und Stalag¬ miten, und durch die im Diamantcnschimmer erleuchteten Tropfsteingänge dringt man von Wunder zu Wunder!" Dio ?ogkkvd!o. Der über dem Wasserspiegel der Pojk 10 Klst. hoch liegende, von Adelsbcrg 600 Klft. entfernte Eingang in die Grotten (') ") ist einfach und läßt keine Ahnung dessen zu, welche Pracht er erschließe. Non ergrei¬ fender Wirkung ist das Rauschen der unten fließenden Pojk, welche von ihrer Einmündung bis in den großen Dom einen vollkommenen halben Bogen von Nord nach Ost beschreibt, so daß dessen Sehne genau die Punkte der Einmündung von Außen und der Einmündung in den Dom schneidet. Im Dome selbst beschreibt der Fluß wieder einen halben Bogen *) Dic Z.iblcn corrcspondirc» mit dcn Z.ihtiii dVo aus dem '?ropk(!nkiillo 8icst nniolit'ßk 8iiust>n stonn. Ir»t inn nu8 kernem Unnil Istsncst' stoost Urstiist'ner «oston, Vor -Alen ?i-rdinimd Der bobe stni.-n-rsostn. Am l 7. August 1819. So wäre denn bis zu jenem Monument die Umgehung der Brücke durch obengenannte Gallerte bewerkstelligt worden. Da aber jeder Fremde, der sich den vollen Genufi des Na- tnrschanspicls Hierselbst nicht versagen will, binab zum Wasser gehen wird, so muß ebenfalls der dahinführende Weg ange¬ führt werden. Gleich nachdem man die oben erwähnten 13 Stufen passirt, gelangt man zuerst auf einen Ruheplatz, wo geradeaus die obenerwähnte Gallerie anfängt; links gelangt man jedoch über 23 steinerne Stufen zu einem andern Pla¬ teau, wo die uralte Grotte, die schon im 12. Jahrhundert bekannt war, cinmündct. Von diesem Plätzchen also kommt man, über 20 andere Stufen steigend, auf einen andern, 2 Klafter 3 Schuh langen Ruheplatz, wo man den Bogen der sogenannten Natnrbrücke O am besten ansichtig wird; von stier über noch andere 33 Stufen gelangt inan an den gebauten Damm und die 14 Klft. lange, 1 Klft. breite, ans Eichenholz gezimmerte, über die Pojk führende Brücke. (') Dieselbe mißt sammt den beiden Dämmen 24 Klafter. Von — ,7 — der Mitte der Brücke übersieht man die so sehr bewunderte Halle des »großen Domes", auch Neptuns-Grotte ge¬ nannt"), mit einer Höhe von 18 Klafter, einer Breite von 24 Klafter und 88 Klafter vom Eingänge entfernt, durch¬ strömt von der Pojk von Süden nach Norden, welche sich nach Osten in Klüfte verliert. Nachdem inan 89 Stufen abwärts zum lohnenden Anblick jener Halte znrückgclegt hat, erreicht man auf 82 steinernen Stufen, einerseits mit einem hölzernen Geländer versehen, anderseits durch Felswände be¬ grenzt , das Ferdinands - Monument. Di« Lite Krotte wird wegen der vielen, oft nicht mehr als 2V sst" großen Engpässe, fast gar nicht besucht. Schmidt sagt hierüber: Auf dem zweiten Absätze der Steintreppc, welche S zur Pojk hinabführt, schützt, wie bereits erwähnt, ein -Geländer vor der Kluft, auf deren Grunde die Pojk hcreinströmt. Der fU Felsen wölbt sich ziemlich jähe in dieselbe hinab, einen Absatz bildend, von in der That nicht mehr als 12 bis 18 Zoll Breite, über welchen hinüber man in die alte Grotte gelangt. Diese Passage ist acht Klafter lang und durch kein Geländer geschützt, der Abgrund aber, aus welchem die Pojk heraus brauset, ist 30 Fuß tief, der Ucbcrgang ist daher jedenfalls nur dem vollkommen Schwindelfreien anzurathen, und nie ohne Vorsicht zu wagen. Den Führern ist es auch unter¬ sagt, den Besuch dieser alteu Grotte anzuratheu, um so mehr, als man nicht ohne Beschwerde hier vorwärts kommt und *) Schmidt spricht Srite 58 die Hypothese ans: „Wahrschein¬ lich lief ursprünglich die Grotte vom Haupt - Eingänge gerade fort nnd der Dom ist nichts als ein ungeheurer Einsturz durch den hcrcinbrcchenden Fluß veranlaßt." Seiner Ansicht nach sind die trockenen Längcngrctteu (im Unterschiede von den Schachten, wie die Höhle von Drebitsch u. s. w.) Von Adelsl'erg, Luegg n. s. w., welche jetzt um ein Stockwerk höher liegen, als die corrcspoudirenden Flußhöhlcu der Post, Lvkva u. s. w. unter ihnen, die ehemaligen Rinnsale dieser unterirdischen Flüsse. — 18 — nichts sieht, was man in der großen Grotte nicht auch fände, die alten Inschriften ausgenommen. Der Boden ist meist naß und kothig, die Halle wird sehr bald enger und niederer, nur 3 bis i> Fuß hoch, aber die ganze Grotte ist ziemlich reich an Tropfsteingcbilden, meistens Stalaktiten, wogegen in der neuen Grotte Stalagmiten *) vorherrschen. In der nächsten, etwas höhern Halle ist der rothe Wasserfall (") eine der aumuthigstcn Dekorationen. Nach 43 Klft. von der Stiege kömmt man zum ersten engen Durch¬ gang. Hier schließt sich der Gang ganz, und hat bloß im Hintergrund, t> Fuß über dcm Boden eine fcnstcrartigc Ocsfnung von 20 Zoll Durchmesser, durch die man durchkriechen muß. Jenseits ist tin enger Gang von braun-rothen Sciten- wänden,. der nach 30 Klft. sich abermals schließt und nur eine Oeffnung von 20 Zoll laßt, den 2. engen Durchgang, durch den man zum 2. schöner» Wasserfall kommt. Durch eine weiße Halle mit rothen Orgelpfeifen gelangt man aber¬ mals durch eine enge Passage in die Namen-Halle (*°), wo sich die alten Inschriften befinden, von denen Hohenwart folgende bezeichnet hat: *) Die Gcognofie versteht unter Stalactitcn jene Tropfstcitt- bildungcn, welche von einer Wand hcrabhängen und wie Eiszapfen zunchmen während die Stalagmiten am Boden auffitzcn und durch auffallende Tropfen von unten nach oben wachsen. Interessant ist folgende Berech¬ nung Nagel's in seinem Manuscript: „Beschreibung deren auf Allerhöch¬ sten Befehl Ihrs römisch kais. und kön. Majestät bä-znensoi I. untersuchten, im Herzogthum Crain befindlichen Seltenheiten der Natur." 97 Bl. Fvl. mit 22 Tafeln Tuschzeichnungen, 1748 fHosbibtiothek in Wien): „Wenn man wissen wollte, wie lange Zeit cs gebraucht habe, ehe die große Säule, welche im Eingang dr beschriebenen Eornialer-Höhten steht und 6 Fuß im Durchmesser hat, zu dieser Dicke habe «»wachsen können, so zeigt die llrvgortion oaewri8 pgrilms, daß hiezu 90.720 Jahre erforderlich gewesen scpnd, gesetzt, daß der Tropfstein Dicke in 70 Jahren anwachse." - 1213 (no) c. m. 1323 Kire k eim er. 6. ?. 1393 1112 klieksel Ksusvr. 1598 1516 ?kiiij>>> Wenges 6ns6 clir Outt. 1523 8 tu m p k erg. 1534 ni re k k 6 im e r. 1575 (VVeniZ kenutkeke /eiekeu.) 1575 KI VV. 1. 8uskrvrer^). 1575 (3eieken.) 1575 i^eieken.) KI. VVeingsrter. lis. )Vgourer. 1575 1576 Ksnßliiener. 1578 Ker mit Herrn losepli Iloll» (insü üir Kolt. 1580 X kirn 8 reis er X 1580 6urxsr lsutler —--- --< krsnr kanton Ilerr.oF /u Oomsu 1580 unü kürst /.n Lx^enperx. L. VV. 1581 (Xeieken.) 1585 Herrn Isnkowitr. 1585 VV olksk e rA. 1587 (Xeicken.) Kü. Vilrsrkerx. 1587 (^eicken.) (kisme unkenntliek.) 1592 Wslent. luni es sr. 6. ?. 1606 16 S. 31 KI. 1631 ?. v. 8tsinae,d. 1634 IIsnns IIuel) er. 8tepksnus L s n r i s n e r. klsxiinilisnus krsuenliolx 1636 Ksspsr kleli. 16.6 klsrtinus II u ek er. 1641 1641 Ilirsek. Herr Iskob klsuwer 1641 ) (F. 8 c i s si o » o r n»cli V o I p i). 2^ Nun kommt man erst zum beschwerlichsten Durchgang, einen! Loche von nur 18 Zoll Durchmesser, durch das man hindurch kriechen muß, jenseits eine enge Halle erreicht und durch einen 6 Fuß hohen Schlot hinauf-, dann jenseits wieder hinabrntscht. Durch die kleine drappirtc Halle kommt man so in die letzte Grotte, die Koralienhalle ("), welchen viel passendem Namen Schmidl, anstatt des der Skelcttgrotte vorschlägt, da er von dem vertrockneten Gerippe, das Gras Hohenwart noch im Jahre 1816 sah, keine Spur mehr wahrnehmen konnte; ohne Zweifel hat die Tropfstcin- kruste es dem menschlichen Auge entzogen. Vie L2i8er kerämauäs - Krotie. Vom Kaiser Ferdi¬ nands-Monument geht der Weg etwas ansteigend, bei der grauen Kanzel ('?) vorbei, engt sich in etwas ein, erweitert sich jedoch bald darauf in eine 24 Fuß hohe Halle, und in der sich die Fleischbank (") mit den darüber hängenden Speck¬ schwarten befindet. Gleich hinter der Fleischbank befindet sich die sogenannte Baumschule von wo man sich in eine ehe¬ mals blendend-weiße, jetzt jedoch schon sehr geschwärzte Sei¬ tengrotte wenden kann, die dessen ungeachtet noch immer schön und reich an überraschenden Formationen ist, von denen — 2L — Schmidi die nachfolgenden nennt: Der antike Kops(^), der cngl. Garten ("), der Regen, die Diamantgrube, der Delphin, die Salami ('"), die Schwämme, der rothe Tropfstein im meisten Felde nnd der Thron. Einige Schritte von der Fleischbank weiterhin steht daö Marienbild, ein Stalagmit, dessen Schlagschatten insbesondere grostc Achnlich- kcit mit einem Maricnbildc hat. Am Ende dieses Ganges befindet sich links der Ritter, eine Formation, die den Na¬ men führt, weil sic einem mit Beinschienen versehenen Fuße äbnelt. In der nnn folgenden 30 Fuß hoben Halle stand bis zum Jahre 1848, wo er abgebrochen wurde, der Sta- lactit, welcher die Vereinigung zweier Herzen benannt, wirklich genau die Form zweier dicht an einander gefügten Herzen hatte. Jin bezeichneten Jahre wurde er weggcstohlen. Der Gang der Grotte wird wieder enger und niedriger, und wo er sich wieder erweitert, kommt man zum kleinen Wasser¬ fall (I?)Z. Unweit davon steht der Stock im Eisen ("). Von hier an beginnen die Tropfsteine mehr Mannigfaltigkeit der Gestalten und der Farbe zu zeigen; auch die Halle erreicht wieder 30 Fuß Höhe. Hier wird man des LöwenkopfcS und Tnufstciu's ('") gewahr. Nnn betritt man einen massi¬ ven Steindamm, der ans der einen Seite durch eine Brust- mancr, auf der andern durch Felswände begrenzt ist, und auf dem man zwischen rothcn und weißen Stalactitsänlen zu einer Fernsicbt gelaugt, die bei passender Beleuchtung der etwa 30 Fnß hohen Anhöhe einen Schein, gleich dem Nord¬ licht (2°), gibt. 3 Klafter von hier entfernt, 6 Stufen ab¬ wärts, gelangt man zur Theaterloge (?'). Von hier in einer Entfernung von 27 Klft., nachdem man eine leichte Anhöhe vermittelst 10 Stufen in einzelnen Zwischenräumen erstieg, *) B>i dbstm Eugpajst suwuhl, a!s auch !c! dir (") dkrrscht mn- bcsrndnS sta>lc Zlustnft, dir pst vrrursacht, daß dort dic Lampcn auslüschrn. -- — 22 — befindet sich rechts auf einer Anhöhe von 3 Klafter der St. Petri-Stuhl (??), 10 Klft. weiter und abermals 6 Stufen höher der Blumenkohl ("), eine Formation von täuschen¬ der Aehnlichkcit; 3 Klft. weiter gelangt man über 27 Stu¬ fen, beim Gefängniß und der Ostcria (") vorbei, in den Tauzsaal ("), in welchem rechts beim Eingänge das Bett¬ tuch s?"), ein langer, faltiger, weißer, durchscheinender Sta- lactit, und vi8-ä-vi« dem Eingänge das Orchester ein von der Natur gebildeter erhöhter Platz, der am Pfingst¬ montage das Musikcorps aufnimmt, die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Der Tanz-, auch Turniersaal genannt, ist in der ganzen Grotte der größte ebene Raum, 283 Klft. vom Eingänge entfernt, 7 Klft. hoch, 23 Klft. lang und 13 Klft. breit. In einer Nische desselben findet sich vortreffliches Trink¬ wasser. Am Pfingstfeste wird hier'getanzt. In dem Tanzsaalc ist,. 10 Klafter von der Stiege entfernt, auf der linken Seite eine 13 Zoll weite Oeffnung, durch welche man, in einer Länge von 3 Fuß, in einen Raum ("ch gelangt, reich an schönen Brillantirungcn, 12 Klft. lang, 4 Klft. breit, und 2^ Klft. hoch. Diesen Raum hat Herr Eunike untersucht, und er ist der Meinung, daß sich die Oeffnung, da die Dicke der Wand nicht über 3 Fuß be¬ trägt, mit geringen Kosten erweitern ließe, und sich jener Raum zum Pfingstfest sehr gut für die Čreden; eignen würde. Zu diesem Raum kann man auch von rückwärts gelangen, und zwar, wenn man, bevor man die zum Tanzsaal führen¬ den Stiegen passirt, über die an der linken Seite des Weges befindliche Mauer steigt, und durch die hier befindliche 3 Fuß breite und 4 Fuß hohe Oeffnung schlüpft. Der Ausgang aus dem Tanzsaale führt in dessen unterer rechten Ecke übck 3 Stufen hinauf. Hier zeigt man rechts die niedliche Statuette des heil. Anton von Padua, in einer 9 Fuß hohen Nische das Madonncnbilv und p?,, Becher mit Gefrorenem. Hinter dem Tanzsaale beginnt erst — 23 — die größere Mannigfaltigkeit der Tropfsteingebilde, die auch mehr Farbcnwcchscl in weiß, grau, braun und roth zeigen; hier hat sich eine große Säule in 2 Hälften gespalten, die obere Hälfte lehnt an einer Nebcnsäule. Man nennt diese Formation Thurm oou Pisa (3°). 4 Klafter davon ist die dreifarbige Säule (-") (oben röthlich, in der Mitte weiß, unten gelb), dann 20 Klafter davon in einer 24 Fuß hohen Halle die Schildkröte ("), und Maiscnhütte. 6 Klafter weiter kommt man bei mit weißen Stalagmiten überzo¬ genen Fclscnschichtcn vorüber, in einen Raum, der sich all- mälig schließt, und dann zur kleinen Glocke (^). Es ist dicß ein Stalactit, der, mit einem Stock geschlagen, einen glocken- äbnlichcn Ton gibt. An ibn schließt sich höchst passend die Capelle (-"), in der man den Altar und die Orgel zeigt. 40 Klafter von der Capelle entfernt, an abhängendcn Tropfftcinmassen vorbei, über einen 24 Klafter langen Damm gehend, kommt man bei 24 Fuß hohen Säulenstämmen lind bei einer stark vertropften Kluft vorüber, zum Luster, (3°) einer von der Decke herabhäugcndcn Tropffteinmassc; dann sicht man 6 Klafter von hier, auf der linken Seite, die Fahne und darunter die Hand (°°) mit drei Fingern. Von hier wieder 10 Klafter weiter erblickt man, nachdem 10 Stufen in einzelnen Zwischenräumen aufwärts erstiegen wurden, rechts in der Höhe, 3 Klst. vom Wege entfernt, das Tabernakels«), unter ihm aber die Krippe. 13 Stufen von hier abwärts steigend, findet man, ehe man die letzte Stnfe überschritten, zwischen der 8. und 0. Stufe links die zwei Palmen- bäumc (37), eine schöne weiße Formation; bei der letzten Stufe dagegen sicht mail, ebenfalls links, den sogenannten Springbrunnen ("), wo aus einer blendend weißen Masse eine rothe Säule, einem Wasserstrahl«! ähnlich, emporsteigt. Von dieser Stelle links ist eine enge schmale Schlucht, worin man auf schön brillantenem Boden und bei waehsgclben glän¬ zenden Wänden zu einer Kluft gelangt, die das Ende dieses — 24 — Ganges ausmacht, und die Wachskamm er genannt wurde. 16 Klafter vom Tabernakel entfernt, befindet sich eine Stelle auf der rechte» Seite der Halle, nicht weit von der Wand, der Mondschein ("), wo die Führer durch eine in der Höhe angebrachte Beleuchtung hinter einem Stalactite, den ausgehenden Mond darstellen. Weitere lO Klafter von hier, auf der linken Seite, befindet sich eine dicht neben dem Wege ganz freistehende, 18 Zoll starke und 4 Klafter hohe Säule (Hieroglyphen-Säule, Pyramide), an der eine leb¬ hafte Phantasie allerlei Figuren sieht; nicht weit davon der Adlerflügel ("). Von hier gelangt man wieder in einer weitern Entfernung von 10 Klafter, an schönen brillantenen Stalaktiten vorüber, zum Kohlen-Meiler ("). Hier öffnet sich eine sehr geräumige, luftige Halle, in der das Tropfen von der Decke hörbarer wird, als in vorher durchschrittenen Räumen, und man gelangt in 16 Klafter Entfernung zur Ruine ("), 460 Klafter vom Eingänge entfernt. Die 36 Fuß hohe sänlenartige Tropfsteinmasse, welche von oben nicht ganz auf den untern Thcil aufgetropft ist, scheint in der Mitte getheilt zu sein. Am Fuße der Säule befindet sich ein 3 Zoll tiefes, 6 Fuß hohes, 3 Fuß breites gelbes Feld, das den Namen die Thür, und am obcrn Thcilc der Säule ein Gleiches, das den Namen das Fenster erhalten hat; wendet man sich einige Schritte links, so bemerkt man eine kleine Säule, die, bei geeigneter Beleuchtung, sehr viel Aehnlichkeit mit der Maria, das Jesuskind haltend, und daher den Namen das Marienbild erhalten hat. 6 Klafter weiter, auf der rechten Seite, sind die Orgelpfeifen ("), welche aus mehreren neben einander stehenden dünnen Stalakti¬ ten gebildet sind. Hierauf gelangt man zunächst zur Dorf¬ kirche (4°), einer Formation von prägnanter Aehnlichkeit mit dem Gegenstände, den sie bezeichnen soll, dann zu den stehen¬ den Mumien (^), 16 Klafter von den Orgelpfeifen entfernt; diese gewähren, gut und richtig beleuchtet, einen sehr schönen -- — — 23 — Anblick. Ihre Farbe ist weiß-röthlich, in's Graue übergehend. Links unter den Mumien gerade über dem Kopfe des Be¬ schauers, der sogenannte Badeschwamm ("), em herrliches Spiel der Natur; in einer kurzen Entfernung von hier, auf der rechten Seite ist eine durchsichtige interessante Säule von 3 Klafter Höhe und 2 Zoll Dicke. 20 Klafter weiter, auf der linken Seite, sind die beiden Heuschober ("), zwei Säulen von ungeheurem Unifang, die sich oben kuppelartig enden, auf der rechten Seite des Weges dagegen sieht man die kleine Echpressc (^"), eine 2^ Klft. hohe, ganz freistehende Säule, ö Klafter weiter von hier theilt sich der Weg in zwei Arme, der eine rechts ist der alte Weg zum Ealvaricn - Berg, der Weg links, der Eingang in die neue Grotte, 820 Klafter vom Eingänge entfernt. Dio kram äosek- mick LliSLbetk - klrotte. Sechs Klafter vom Eingänge bemerkt man rechts ein von oben herab- gestürztes, 6 Fuß langes Säulenstück, das sich an eine andere Säule gelehnt hat und schon mit jener zusammcngclropft ist. In l6 Klafter Entfernung vom Eingänge fängt sich die Halle zu verengen an (hier bemerkt man au der linken Wand in der Höhe von 7 Fuß eine Formation, die einem Baum täuschend ähnlich sieht), und schließt sich auf 36 Klft. fast ganz. Da hier die Passage zu enge war, so mußte dieselbe bis auf 6' Höhe erweitert werden. Gleich hinter jenem Engpässe öffnet sich eine 8 Klafter hohe und 9 Klafter breite Halle, worin sich die weißen Tropfsteiulagen mit rothen Versteinerungen zu über¬ ziehen beginnen. Von jenem Engpässe gelangt man, nachdem eine leichte Rampe und 3 Stufen überlchrittcn werden müssen, zu ciuer kleinen Anhöhe, wo sich auf der rechten Seite eine 3 Klafter Hobe Säule im fleischfarbenen Colorit befindet. Nicht zu übersehen sind hier auf der rückwärtigen Wand die schönen Drapirungcu, welche vom lichtesten Weiß bis in Rosa überge- - — 26 — hen. Von hier gelangt man wieder, in 18 Klafter Entfernung abwärts steigend, ans einen Punkt, von dem aus der Rückblick auf die oben durchschrittene Halle von wabrhaft großartiger Wirkung und wegen der Schönbeit der vielen Säulen, Drape¬ rien und deren Farbenspiel nicht zu beschreiben ist. Die Halle führt den Namen der kleine Kalvarienberg ("). Die ganze neue Grotte wurde früher gar nicht besucht und befindet sich in einem noch unangetasteten primitiven Zu¬ stande. Das Wasser tröpfelt reichlicher von den Wänden herab, als an andern Orten, auch sind die Tropfsteingcbüde jünger. Die Wassergeister, welche in diesen Räumen Hausen, wehrten sich mit aller Kraft gegen den Einbruch in ihre un¬ terirdischen Schatzkammern. Ja, sic führten einen Tag vor der feierlichen Eröffnung der Grotte bei Gelegenheit der An¬ wesenheit des Kaiserpaarcs, dessen Namen sic trägt, einen Spuck aus, der die Arbeiter in nicht geringe Bestürzung ver¬ setzte. Plötzlich drang in einen der beengteren Gänge Wasser ein, und staute zu einer Höhe von 4 Schuh au, so daß die weitere Passage unterbrochen war. Doch gelang es den Ar¬ beitern noch in der eilftcu Stunde, des Wasscrs Meister zu werde». Die neue Grotte ist im Verhältnis zum alten Theile nicht so imposant und geräumig, aber wie die hohe Frau, deren erhabenen Namen sie nunmehr trägt, zeichnet sic sich durch Aumuth und Lieblichkeit aus. Die Säulen treten darin in schlankeren Formen auf, als wir sic in den bisher durch¬ wanderten Räumen zu sehen bekamen, und zeichnen sich durch blendende Weiße aus. Vorzugsweise aber ist es die Bildung der Draperien und Vorhänge, in denen sich die Natur mit Glück in diesen Räumen geübt zu haben scheint, da dieselben hier in allen möglichen Formationen und Farbentöuen vor¬ kommen. Es gelten besonders diesen Bildungen die Verse des Dichters der Adelsbergcr Grotte, Fellinger: Dns Auge schwelgt im Glnuz der Sillurdlnttcr, Die Nicht und zierlich ein den Knute» glüh'»! — 27 — Hier schwcust die Kunst der kcnntnijbwtlcn Städter, Kein Meißel schafft so herrlich und so kühn, Hier, wo die Kräfte der Natur sich zeigen, Muß sich des Menschen stolzer Kunstsinn beugen. Fünfzehn Klafter weiter gelangt man zum Durchschlag. Ehe der Durchschlag (°-) vom Herrn Eunike bewerk¬ stelligt wurde, trennte hier eine Felswand den eben beschrie¬ benen Grottcngang von dem zum „Kalvarienberg" führenden. Schon im Jahre 1838 beabsichtigte die Grotten- Verwaltung jene Felswand zu durchbrechen, um beide Grotten¬ gänge vermittelst eines Stollens zu verbinden. Ans diese Weise wurde schon damals, wie man au der untern Seite des Durch¬ bruches sieht, die Arbeit in Angriff genommen. Da jedoch dem Grottenfondc einesthcils wegen mangelhafter Führung der Ar¬ beit, andernthcils wegen ungenauer Vermessung der durchzubrc- chcndcn Wand bedeutende Auslagen verursacht wurden, ohne daß die Sache zu einen: Ergebniß führte, so wurde jeuc ganze Arbeit aufgcgebcn. Herr Eunike, den die ganze Grotte stets intcrcssirte, bat bei der Grotten-Kommission um die Erlaubniß, die Vermessung zur genauen Erhebung der Stärke jener durchzubrechenden Wand vornehmen zu dürfen. Nachdem er dieselbe erhalten, unternahm er, unterstützt vom Herrn Anton Schmidt, damals Bau-Eleven beim Bezirks-Bau- nmte in Adelsberg, dieselbe vor, und das Ergebniß der Vermessung stellte heraus, daß die Stärke der Waud 6 Klft. 3 Schuh war und der Durchschlag mit einem Betrage von 300 fl. bewerkstelligt werden könnte. In Folge dessen über¬ trug mau Herrn Eunike die Arbeit und er stellte den Durchschlag mit einem Kvstenaufwande von 406 fl. her; der¬ selbe hat die Lage von >14 Klafter nordwestlich, die Länge von 6 Klafter 3 Schub, eine Breite von 3 Schuh und eine Höhe von !! Schuh <> Zoll. Hinter dem Durchschlag ii: einer Lange von >4 Klafter, kommt man zu einer Stufe, wo man rechts des Weges eine — 28 — 3 Zoll dicke, 9 Fuß hohe, blendend weiße Säule erblickt, auch sind die hier in der Nähe befindlichen weißen Vorhänge (^) nicht zu übersehen. In einer Entfernung von 23 Klafter sind, nachdem man bei schönen Säulen, deren Glanz aus¬ gezeichnet ist, vorbcischritt, links in der Höhe schneeweiße Dra¬ perien, deren Stärke nicht über 4"' beträgt. Von hier engt sich die Wölbung immer mebr ein und neigt sich auf i 4 Klafter Entfernung so tief herab, daß man in der Liefe eine Erwei¬ terung vornehmen mußte. Nachdem man hier die daselbst befindlichen 4 Stufen erstiegen hat, sicht man über sich einen nuS weißem Tropfstein gebildeten scheinbaren Regen ("). 2 Klafter weiter rechts, sieht man in einer Anhöhe von etwa 4 Fuß in einer Nische eine Formation, die zwei aufcinander- liegcnden schlafenden Mädchen gleicht. Der Kopf ist weiß, die Gewänder sind rotbbraun. Hier öffnet sich die Halle und erreicht nach und nach eine Höhe von 7 Klafter, bei einer Breite von 4 Klafter. Die Stcinmassen schieben sich spitzbogcnnrtig übereinander, und sind die Wänoc mit den schönsten Stalagmiten, vom lichtesten Weiß bis in's Dun¬ kelbraune übergehend, überzogen, deren Glanz mit dem einer Diamantengrubc zu vergleichen ist. In 73 Kleister Entfer¬ nung vom Regen öffnet sich jener 4 Klafter breite Gang in eine 8 Klafter breite und 20 Klafter lange Halle. Hier münden mehrere Scitcngrottcn ein, wovon eine bis auf den Loibcl führt, jedoch sehr wenig SehenöwcrtbcS darbietct. Jetzt wendet sich der Weg links, und man sieht gerade über sich einen 9 Fuß laugen Tropfsteinzapfcn, welcher das Da¬ mo k l c s s ch w ert (-°) benannt wurde. Von hier gelangt man auf einem Wege, der reich an Brillanliruugcn ist, in 27 Klafter Länge zum Ausgange jenes Ganges, und es öffnet sich eine sehr große Halle, von welcher aus man das Belvedere (°") übersieht, und in 14 Klafter Entfernung, in drei Wen¬ dungen eine Anhöhe von 4 Klafter ersteigend, dasselbe erreicht. — 29 — Das Belvedere ist ein runder, 6 Klafter im Umfang messender Kegel, auf den 3 in denselben eingemeißelte Stufen fuhren lind dessen Oberfläche planirt ist. Die Aussicht vom Belvedere ist von bezaubernder Wirkung, und überbiethct an Neichthum der Objecte den sonst als Glanzpunkt der Grotte bezeichneten Kalvarienberg. Nirgends ist eine solche Mannigfaltigkeit von Bildungen in dem verschieden¬ artigsten Genre, ein solcher Wechsel von Farbcntönen vor¬ handen, als eben hier. Mcin denke sich gewaltige Felsblöcke ringsum zerstreut, zwischen ihnen blendende Stalagmiten, zu Füßen riesige Teppiche von schillernden Ärystallen, an den Wänden ringsum bunte Decken und Vorhänge, hier Weiß auf rothcm Grunde, dort Nothbraun auf weißem Grunde, in den Lüften den schwebenden Silberfaden des Tropfbrunnens, dessen Plätschern man deutlich vernimmt, über allem diesem eine immense Wölbung, welche einen ganzen Grottencompler umfaßt, uud vom Kalvarienberge über den Loibl, die wilde Grotte bis zum Tartarus und Bassin reicht, so wird man wohl begreifen, daß die Natur hier alles aufgc- boten hatte, um bei einer splendiden Beleuchtung einen über¬ wältigenden Effect hcrvorzubringen. Am Belvedere steht jetzt zur ewigen Erinnerung an den 11. März 1837 ein Denkmal, dessen Kosten in Folge einer vom Grafen Hohe n w a r t gegebenen Anregung durch Sub- scriptiou gedeckt wurden. Es stellt eine Säule vor, die aus schwarzem vaterländischen Marmor gemeißelt ist, und die In¬ schrift trägt: Ileimlcelirencl von einem ? r i u m p I> 7. n K- e, liefen VVexe vülerliobe Ilnlil nncl Uilile umni.ckösclilü b Aeneielmet lmben, >veil- — 30 — len lnb r naoli büülltnmx tlel' nun /Alt-r!moli8l 1)«-ro iViuni-n luliriiultui Orollo nin 1 I. >Ini/. 1837 b n n n z, ä o 8 o k I. UN«I bl I j 8 a h el ll. Die Rückseite trägt die Aufschrift: Oie8<-r 8Inin liünäi r /ukuntl Klft. lang, meistens sebr niedrig ist und wenig Sehenswertstes enthält; nur an der Decke, die hier nur 4 Fuß hoch ist, bängcn unzählig viele kleine Röhrchen, wie Fcderspulcn, die 'aber alle eine schmutzig gelbe Farbe haben; vcrmuthlich ist dieser Thcil öfters ganz mit Wasser angefüllt. Auf der linken Seite des Hauptgangcs bemerkt man ebenfalls einen nicdcrn und schmalen Gang, der zum untern Ende der am Hauptgange liegenden Kluft führt. Dieser Gang war früher nur auf die halbe Länge bekannt, die weitere Fortsetzung wurde durch eine 4 Zoll dicke Wand gehemmt. Herr Eunicke ließ dieselbe durchschlagen und gelangte auf diese Weise zum Rande eines ungeheuren Abgrundes, welchen er später als den untern Theil des Bassins erkannte. Kehrt man nun wieder zum Hauptgangc zurück, so er¬ reicht mau L Klft. von hier auf ebenem Boden, bei braunen Stalactitcnsänlcn vorbei, ein Wasser; hier muß man sich rechts wenden, und an die am Rande des Wassers befindlichen braunen Säulen sich anklammernd, vorwärts schreiten. So erreicht — 34 — man das jenseitige Ufer dieses 2 Klft. langen Wassers. Hier angclangt, hört man am Schall der Fußtritte, sowie der Stimme, dass man in der Nähe einer bedeutenden Grottcn- höhlung ist, und iu 5 klafter Entfernung erreicht mau wirk¬ lich den Rand eines grossen Trichters. Dicss war die be¬ kannte Grenze. Herr Eunike entdeckte nun, indem er sich bis zur Halste der Tiefe binabliess, allwo sich ein Plateau befindet, dass man obue Gefahr hier stehen könne, und daß jenseits der Klust der Gang eine Fortsetzung habe. Er be¬ schloß nun die Natur dieses Ganges genau zu untersuchen, und liess sich, nachdem er sich mit den nötbigsten Hilfs¬ mitteln, als: einem kleinen Nachen nebst mehreren Tauen und Leitern versehen hatte, am 6. März l8ü8 in jene willst hinab. — Zm Nachstehenden geben wir Resultate der ebenso mühevollen als dankcnöwcrthen Untersuchung, bei welcher Herr Eunike oft, wegen der Ueberanstrcngung aller Kräfte, erschöpft ansruhen musste, und welche er nur wegen seiner besonder» Vorliebe, seinem wirklich uneigennützigen Interesse an der Grottenwelt Znnerkrains so lange fvrtsetztc, bis ibn das Stei¬ gen des Wassers zur Rückkehr nöthigte, welches durch ciu- tretendes Thauweiter veranlaßt wurde. Zunächst fand Herr Enuikc zu seiner Uebcrraschung und Freude, daß das Wasser, auf welches er durch jene Kluft einen Nachen hcrablicss, kein stehendes Wasser war, sondern langsam floß. Er entdeckte dann am südlichen Ende eine Oeffnnng von 2 Klft. Breite unv einer Höbe von 3s„ Fuß vom Wasserspiegel. Durch diese floß das Wasser zu, durch eine zweite am nördlichen Ende von gleicher Breite, aber 1 Klft. hoch, floß cs ab. Ein hier befindlicher, höbcr gelegener Raum, über dem 3 Klafter vom Wasserspiegel erhaben, dessen Vordergrund niedrere hübsche Stalactitcnsäulen eiunchmcn, und auf dem Eunike eine längere trockene Grotte vcrmutbete, zeigte sich bei näherer Untersuchung und nachdem es gelungen war, ihn — 38 — zu erklettern '-), als eine bloße Einsattelung, hinter welcher sich eine weitere Kluft öffnete, die ebenfalls mit Wasser ge¬ füllt war, das unter dieser Einsattelung mit dem obcrwälm- tcn commnnicirte. Die linke Seite der neuen Kluft ist mit sehr schönen Säulen, die Decke mit mannigfachen Vorhängen geziert. Hierauf untersuchte Eunike die zweite, jenseits der Einsattelung gelegene Kluft, indem er, im Nachen liegend, un¬ terhalb dieser durchfuhr (die Oeffnung beträgt bloß 2H„ Fuß über dem Wasserspiegel). In dieser trichterförmigen Kluft fuhr er etwa 20 Klft. weit. Die Decke ist etwas höher, etwa L bis 6 Fuß über dem Wasserspiegel. In dem ersten, dießseits der Einsattelung gelegenen Trich¬ ter fuhr Eunike etwa 40 Klft. weit. Das Flußbett (denn alle diese Wässer bilden Bcstandtheile des Flußbettes der Pojk) gewinnt stets größere Dimensionen, je weiter man vordringt. Die Höhe hält sich jedoch immer nnter 9 Fuß. Die Seitcn- wände sind meist mit Lehm bekleidet, und cs sind nirgends For¬ men von Stalactiten zu entdecken. Die Richtung des Flu߬ bettes ist hier Nord-West. Wie bereits erwähnt, nöthigte das plötzliche Steigen des Wassers Herrn Eunike den Rückzug anzutreten; es hatte sich plötzlich um 6 Zoll gehoben. Möglicher Weise bildet bei starkem Hochwasser das Wasser vom Bassin bis zum Tropfbrunncn eine ebene Fläche. Seit Erbauung der neuen Gallerte wäre cs leicht und gewiß auch interessant, die Wässer bei einer solchen Gelegenheit zn untersuchen. — So ist auf diese Weise ein neues Terrain für die Un¬ tersuchung des Bettes des Pojk-Flusses gewonnen, und man *) Dic Hauptschwierigkeit bot der Lehm, der das ganze Flußbett der Pojk füllt, und auch die Fels.» dieser Einsattelung überzog. Ju diesem Lehm fand Eunike die untere Schicht bereits incrnstirt. Indem nämlich der Lehm nur bei ohnedicß nicht häufig eiutreteudcn Hochwässern diese Wände überzieht, so bekommt die letzte Schichte bis zum nächfifolgcndrn Hochwasser einen Sinterüberzug. 3' — 36 — zählt gegenwärtig vier Stellen zu seiner Untersuchung: l. beim Haupteinfluß in den grüßen Dom; 2. beim Bassin; 3. bei der Ljuki, simm, eine Viertelstunde nördlich von der Mag¬ dalenen - Grotte gelegen; 4-, in Planina. Noch ist zu bemerke», daß die zwei Trichter des Bassin's, jeder l5 Klafter, die zwischen liegende Einsattelung l2 Klafter Länge haben; die Hohe vom Wasserspiegel bis zum Gewölbe und bis zum Punkte, wo man sich binablasscn muß, beträgt 3 Klafter. °) Der Kalvarienberg unü äie Krotten an äer Leite äe88elben. Kehren wir wieder zurück zum Belvedere. Bon die¬ sem gelangt man in 30 Kist. Entfernung, nachdem man rechts und links, sowie an der Decke, die überraschendsten Formen und staunenswcrthestcn Bilder, die ibrcs Gleichen nirgends in der T; ganzen Grotte aufzuwciscn haben, wahrgenonunen hat, zum Eremiten ("') oder Eapucincr, einer auf der linken Seite des Weges ganz frei stehenden Säule. Hier öffnet sich die Halle T mit einem Male und erreicht ungeheure Dimensionen. Die *) Herr Eunike hat es mir als einen frommen Wimsch auSgcspro- chcn (lind ich halte mich verpflichtet, ihn hier zu veröffentlichen), daß alle Grotten und zwar auf möglichst genaue Weise untersucht und aufgcnoinmen würden; die Lage derselben müßte an der Oberfläche markirt, die entsprechende» Längenpiwfile unterirdisch und an der Oberfläche ausgenommen werden: so würde mau zur Kenntnip der Stärke der Decke, sowie der Stärke der Wände zwischen den einzelnen Grotten gelange». Durch Oeffnung von Stollen zum Abflüsse der Gewässer könnte man den Uebcrschwemiuungcn im Planina - Thalc Vorbeugen und auf diese Weise auch zur Entsumpfung des Laibacher Moores beitragen, der doch nur durch Aufstauung der nicht regelrecht abfließendcn Gewässer entstände» ist. — Freilich wären die Kosten einer derlei Aufnahme bedeutend, da die Anschaffung der nothwen- digen Meßinstrumente allein an 1600 fl. erfordern würde; dagegen wären aber auch die Resultate von practischcm Ruhen und für die Wissenschaft bedeutend. — 37 — Breite beträgt 30 Klafter, die Höhe ebensoviel. 10 Klafter vom Eremiten gelangt man auf einem schmalen Fußpfad, auf die höchste Spitze des Loiblbcrges ("?). Die obere Kuppe enthält ein Platean. l O Klft. von der Ausästung dieses Fußpfa¬ des sicht man rechts eine Seitcngrottc, die sich, wie schon früher erwähnt wurde, mit der Grotte beim Damoklesschwert einigt, und links wieder eine andere, die 30 Klafter lang, 8 Klafter hoch und 6 Klafter breit ist; 6 Klafter wieder von diesem Punkt weiter, erblickt man auf der linken Seite, 3 Fuß vom Wege entfernt, eine 4 Fuß hohe, 3 Fuß im Durchmesser starke Tropfstcinsäulc, die den Namen der Hcuschreckenstock erhalten hat, wegen einer Art braun-grauer Heuschrecken, die man gewöhnlich an derselben findet. — Zinn kommt man, in acht Wendungen abwärts steigend, auf einen 8 Fuß hohen und l Klafter breiten horizontalen Damm, von dem man, rückwärts schauend, den ganzen Abhang des Loiblbcrges in Form eines großen Wasserfalles sieht. Hier mißt die ganze Höhe des Raumes 40 Klafter. Links von diesem Damme siebt man eine kleine Seitcngrottc, welche Schmidl, zu Ehren des um die Adelsbergcr Grotte viel verdienten Löwen- grcif, nach ihm benannt hat; rechts dagegen kommt man, 13 Klafter vom Damme entfernt, zu einem Loch, wo sich das vom Loibl reichlicher fließende Wasser verliert. Bei anhal¬ tendem Regen stürzt das Wasser sogar so stark durch die Decke, daß es vom Loibl wie ein Gicßbach herabfließt. Von diesem Damme gelangt man wieder, in zwei Wendungen auf¬ wärts steigend, zu einer Stiege von 10 Stufen, und nach¬ dem diese überschritten ist, zu einem Platean, wo man rechts eine ganze Säulengrnppc und mehrere übereinander geworfene Stalactitenmassen erblickt, auf deren einer sich eine mächtige Säule, mit einem kleinen Stalactitcn auf ihrer Kuppe, be¬ findet, welchem rechts rind links noch zwei zur Seite stehen, *) Siehe die Annurlung aus Scitc ü2. o—----- - ---l — 38 — und der wegen seiner Aehnlichkcit mit der Büste des heil. Stephan, (b») bei den Entdeckungen so benannt wurde. Von hier sieht man links in eine Seitcngrotte, welche an der Spitze des Calvarienberges ansmündet nnd reich an schönen Forma¬ tionen ist. Durch diese Grotte wäre am passendsten ein zweiter Weg auf deu Calvarienberg anzulegcn, indem cs sich heraus¬ stellt, daß der jetzt einzige bestehende Weg zn schmal ist, und durch das namentlich beim Pfingstfest unvermeidliche Gedränge leicht einmal ein Unglück zu befürchten steht"). 2V Klafter weiter von St. Stephan gelangt man zum Fuße des Cal¬ varienberges. Die Pforte ("-) bilden zwei kolossale und meh¬ rere kleine im roth und weißen Coloritc flimmernde Stalactitcn. Von hier wird der Pfad nur für zwei Personen gangbar; in starker Steigung nördlich gehend gelangt man in eine weite Halle mit Ungeheuern Felsentrümmern und Stalactitenstür- zen von schönen mannigfaltigen Formen: es ist der erste Höhepunkt, wo der Todtenkopf und die Stainc des hl. Nicolaus C"), daun aber auf der linken Seite des Weges die größte Säule (°ch der Grotte sich befindet. Hierauf kommt man zu den herrlichsten Tropfsteinmassen in mannigfaltigen Colorit- überzügen, 81 Klft. vom Fuße entfernt, zur zweiten Höhe; hier befindet sich ein Plateau, wo man die Gestalt des Man¬ nes (°°), der sein Weib den Berg hinan trägt, erblickt. Wendet man sich um, so sieht man den in der Grotte so berühmten Mailänder Dom (^°), eine Gruppe von vielen Säulcnstäm- mcn der verschiedenartigsten Größe und Schönheit. In i> Klft. Entfernung von diesem Plateau tbeilt sich der Weg in 2 Arme, und man gelangt, den Weg links verfolgend, beim Leucht- thnrm von Triest C") vorbei, in 30 Klafter Entfernung *) Das Project einer viel zweckmäßigern Weganlage auf den Ealvaricu- bcrg sammt Krstcuvoranschlag har Herr Eunike der Grotten-Ver¬ waltung unterbreitet. Auch diese „projectirten Wege" sind auf dem Situationsplanc ersichtlich gemacht. - - 3» — auf die höchste Spiffe des Berges. Auf diesem liegt die Arche Noah ("?), ein gewaltiger, mit vielen Nnmcu, dar¬ unter auch dem der Erzherzogin Marie Louise (welche am 4. Juni 1830 den Ealvarienberg erstieg), bezeichneter Fels- block. Im Nachfolgenden möge mir Herr l>r. Schmidl ge¬ statten, seine ausgezeichnete und treffende Schilderung des Eal- varienberges hier tvörllich anfzuuehmen, da sic von dieser gross¬ artigen Natnrbildung den bestmöglichsten Begriff, den überhaupt die Feder zu geben vermag, gibt: „Der Ealvarienberg ist ein von allen Seiten frei auf¬ steigender Hügel von 3» Klafter Höbe, auf dessen Gipfel ein 12l) Klafter langer gebahnter Weg fübrt. Nicht einzelne Tropfsteinsäulen, nicht hier und da eine Stalactiten - Dekora¬ tion stellt sich seht dem Ange dar, sondern Hunderte von Säulen, und nicht wenige von kolossalen Dimensionen, in allen Ncbergäugen vom blendenden Weiss in dunkles Noth- braun, bilden vor dem erstaunten Wanderer eine Sceuerie, welche man unbedingt als das Herrlichste erklären darf, das die unterirdischen Wunder des Karstes ausznweisen haben, und schwerlich gibt es in irgend einer Grotte oes Eontiucutcs ein, diesem Ealvarienberge äimliches Schauspiel. Eine flüchtige halbe Stunde verwendet man gewöhnlich auf den Besuch des¬ selben, aber man scheioet dann auch nur mit dem flüchtigen Eindrücke einer mehr geahnten als deutlich erkannten Herr¬ lichkeit. Ich (Sebmid!) kann aber versichern, dass, so ost mein Weg wieder zu ihm zurückführte, ich neue Schönheiten ent¬ deckte, ja dass der Eindruck jedesmal ein neuer, ein anderer war. Stand ich unten an der Pforte und verlöschte mein Licht, so dass tiefes Dunkel mich umgab, indess oben auf dem Gipfel eine Gesellschaft vor dem hell erleuchteten grossen Altar stand, dessen einzelne Gestalten so wenig sichtbar waren, als die Lichter selbst, so strahlte der Gipfel des Berges wie in überirdischer Heile der Verklärung; eine Hymne von einem Sängerchor oben gesungen, in der Dunkelheit unten äuge- — 40 — hört, müßte von der ergreifensten Wirkung sein! — Wan¬ derte ich allein mit meinem Grubenlichte den Berg hinan, die riesigen Schlagschatten der Säulen vor mir hinschwebend, von dem leisen Tönen der fallenden Tropfen die lautlose Stille durchzittert: da entwand sich die Phantasie jeder Fessel, und Stein um Stein, Säule um Säule gewann Gestalt, gewann Aehnlichkeit, gewann Leben! — Hatte ich eine Fackel hinter mir, eine zweite vor mir in angemessener Entfernung, dann gliederten sich die verworrenen Massen zu deutlichen Gruppen, die Gestaltung des Ganzen trat erst faßlich hervor, und wurde diese Beleuchtung angcwcndct, uni von oben herab zu sehen, dann erst stellte sich der wunderbare Ncichthum dieser Bil¬ dungen recht anschaulich heraus. Den Höhenpunkt des Ge¬ nusses erreicht man allerdings durch eine bengalische Flamme, auf der zweiten Hohe des Berges so angezündct, daß man sie selbst nicht sieht, sondern den beleuchteten Stalagmitcnwald von oben herab überblickt, und nun erst die enorme Ausdeh¬ nung des Höhlcnraumcs selbst erkennt. — Den interessantesten Moment hatte ich aber unstreitig, als ich, die (siebente) Sei- tengrotte von St. Stephan verfolgend, mühsam über die Fclsblöcke eines ungeheueren Einsturzes hinaufkletternd, auf spiegelglatten Tropfsteinbodcn gelaugte, immer mehr Stalag¬ miten vor mir emporwuchsen, hochwillkommen, um mir an ihnen emporhelfcn zu können, und ich dann plötzlich erkannte, daß ich den Calvarienbcrg von rückwärts erstiegen hatte, den ich im Eifer der Untersuchung nicht so nahe vermuthcte, rind ich nun an einer Säule hängend, die Gefährten mit ihren Grubenlichtern in schwindelnder Tiefe unter mir erblickte, überall aus tausend und tausend Krpftallen der Säulen und des Bo¬ dens unsere Lichter zurückstrablend! Da erhielt ich erst eine Vorstellung von der Pracht und Herrlichkeit der Adelsberger- Grottc, als sie noch in ursprünglicher Reinheit, in jungfräu¬ licher Schönheit dem glücklichen Forscher entgegen glänzte!" Der Kalvarienberg führt oiesen Namen seit seiner — 41 — Entdeckung, nnd offenbar leitete bei dieser Benennnng die Phantasie: in dem Säulcnwalde den zn Stein erstarrten Zng des Volkes auf Golgatha zu sehen. Auf der zweiten Höhe haben die Führer auch ein abgebrochenes Sänlenstück quer über an einem aufrecht stehenden befestiget, um die Gestalt eines Kreuzes nachzubildcu; der Gipfel selbst aber enthält keine auf seine Benennnng bezüglichen Gebilde, wohl aber befindet sich rechts davon der grofic Altar h"), und gewiß ist es nicht un¬ passend, durch eine nahe liegende Allegorie an das religiöse Gefühl zu appellircn, wo so erhabene Sccnen auch den stnmpfesten Sinn ergreifen und erheben. 132 Klft. beträgt die senkrechte Höhe des Kalvarienber¬ ges über seinen Fuß, 923 Klafter ist die Pforte vom Ein¬ gänge entfernt, 1072 der Gipfel desselben ("), 230 Klft. lang ist der auf dem Berge angelegte Weg, der den Gipfel um¬ kreiset. 108 Fufi hoch ist die Grotte am Fufie des Berges, obwohl sie außer der Pforte in der Halle der englischen Küche nur 36 Fufi hat, sie erhöht sich also plötzlich um 72 Fufi. Von der Pforte wölbt sich die Höhle in raschem Schwünge über den Berg empor und auf seinem Gipfel beträgt der Raum bis zur Decke noch 64 Fuß, so daß der höchste Punkt der Decke über den Fufi des Berges nicht weniger als 246 Fuß emporstcigt! Der ganze Höhlenraum mißt vom Fufie des Berges bis an die rückwärtige Wand 642, quer über (von Ost nach West) 618 Fuß, eine enorme Weitung in einer Höhle! Der Weg ist im Anfänge etwas steil, sonst aber so bequem als möglich, mit massiven Schntzmaucrn gegen Ab¬ gründe versehen. Anhangs weise möge hier noch die Beschreibung der in- Jahre 1868 zum ersten Male untersuchten Grotten an der rechten und linkeu Seite dcS Kalvarienberges folgen. In 12 Klafter Entfernung links von St. Stefan ge¬ langt man zu einer Wand von 3 Klafter Höhe. In diesem — 42 — eben durchschrittenen Räume sieht man links Formationen van gelblichem Weiß bis in'S Grane übergehend. Richt zu über¬ sehen ist links ein Gebilde, das viel Aehnlichkeit bat mit den im gothischen Style häufig angcwendeten Auskragungen zur Aufstellung von Figuren, welebe auch zur Formirung der Erker angewandt werden. Rechts erblickt man wieder eine Säule, die bei einer untern Stärke von 2 Klafter, sich oben in zwei scbr schlanken Säulen endigt und deren ganze Höhe 6 Klafter beträgt. Der Boden dieses Raumes ist glänzend grau und an mehreren Stellen erbeben sich kleine graue Kegel von einer Höhe von 3 Fuß. Bei der obeu erwähnten, 3 Klafter hohen Wand angelangt, siebt mau eine Kluft, die sich in einer Neigung von 80 Grad, bei einer Fiese von 8 Klafter nach Nord-West hinziebt, die 4 Klafter lang, eben so breit, mit Wasser gefüllt ist und deren Wände sehr ver¬ tropft sind. Kebreu wir zurück zu jener Wand, und wir sehen oben eine ganze Gruppe von Säulen, die von imposanter Schön¬ heit sind. Oben angelangt, sieht man links mehrere kuppel¬ artige Gebilde, zwischen denen in der Mitte eine Formation gleich einem Sturzbach zu sehen ist, in dunkelblauer Farbe mattglänzend; rechts bemerkt man 2 Säulen von 4 Klafter Höhe. Besonders schön ist die zweite, die branngelb glänzend, viele Zacken bat, welche meistens herabbängenden Ohren glei¬ chen. Schreitet man vorwärts, so erreicht man in 7 Klafter Entfernung das Ende dieser Wand. s'inkS bemerkt man hier viele Vorhänge und Zapfen von dunkelbrauner Farbe, die, besonders wenn man daran schlägt, einen schönen Klang geben, rechts dagegen eine Säule von dunkelbraun glänzender Farbe, deren oberes Ende kuppelartig erscheint und wie eauuelirt auSsiebt. Die Decke, die noch bei St. Stesan >8 Klafter Höbe hatte, ist hier nur mehr 3 Klafter hoch. Jetzt muß man nun von jener Wano berabsteigcu. In l2 Klafter Entfernung von hier, nachdem man über gestürzte '---- - — 43 — Sänlcnftämmc klimmen n:uß und rechts eine stark vertropfte Kluft bemerkt, gelaugt man zu einer blendend weißen Säule von 2 Klafter 3 Fuß Höhe, die unten 3 Fuß und oben 6 Fuß im Durchmesser hat;, oben endigt sich dieselbe kuppclartig. Sowohl die weiße Farbe dieser Säule als auch die vielen Zacken derselben sind von ausgezeichneter Schön¬ heit nnd es findet sich in der ganzen Grotte keine zweite ihres Gleichen. Dicht neben dieser befindet sich eine zweite Säule in gelblichgraucr Farbe, an der man viele herab¬ hängende Ohren bemerkt. An der nördlichen Seite derselben steht man eine sehr interessante Formation, nämlich die eines Vordaches, welches bei einer Dicke von 3 Zoll nnd einer Breite von 3 Fuß, 3 Fuß vorspringt. Am Ende dieses Vordaches bängt der Tropfstein gleich einem über das Vor¬ dach gelegten Tuch mit ausgeschnittenen Zacken. Diese zweite Säule hat eine Höhe von 3 Klafter 3 Fuß, reicht bis zum Gcwölb der Grotte, die hier die nämliche Höbe bat und scheint gleichsam der Stützpunkt des Gewölbes zu sein. Von hier darf man nicht vergessen, einen Blick nach rückwärts zu wer¬ fen, indem man an dieser Stelle jene oben beschriebene Wand mit allen ihren Säulen-Gruppen übersieht, deren Anblick, be¬ sonders wenn bei St. Stefan eine grelle Beleuchtung ange¬ bracht wird, von imposanter Wirkung ist. In weitern 7 Klaf¬ tern erblickt man wieder eine Sänle, mit Ausläufern auf der südlichen Seite, die viel Achnlichkeit mit Baumwurzeln baben. An der nördlichen Seite der Säule bemerkt mau wieder ein Vordach, wobei die herabhängcnden Spitzen beson¬ ders schön sind. Jene Säule hat unten eine graue Farbe, oben ist sie aber gelb und endigt sich in vielen Ausästnngen; sie bat eine Höbe von 3 Klafter 3 Fuß. Die Breite der Grotte ist hier 7 Klafter und die Höbe 3 Klafter 3 Fuß. Besonders schön ist der Boden uud die rechte Seitenwand; ersterer ist grau glänzend und letztere besäet mit schönen Brillautirungen, an denen kleine hellglänzende Vordächer, so >vie herabhängcnde Zapfen und Vorhänge ausspringen. — 44 — In weitem 18 Klaftern sicht man links das grofic Zelt, cine sich freitragende Masse, ähnlich den oben ange¬ führten Vordächern, nur dafi die erstere sich oben tlmrm- oder zeltartig endigt, wogegen die andern flach sind. Gleichsam den obcrn Knopf des Zclteö bildet eine kleine, sehr hübsche, gelblichwciße Sänlengrnppe von 2 Fuß 6 Zoll Höhe. Diese Formationen kommen nur hier vor. Die Decke des Gewölbes ist an dieser Stelle weiß, mit kleinen und großen brann- schillernden Zapfen behängt. Vier Klafter weiter ist der Boden der Grotte wie auf- gerissen und hat viel Achnlichkcit mit dem Theil des Laibachcr Morastes, der durch die Bahn durchschnitten wird. In wei¬ tem 4 Klafter fängt die Decke sich schnell zu erhöhen au, indem man hier am Fuße des Kalvarienberges angelaugt ist. Weitere 13 Klafter erreicht man links eine trockene Kluft von 6 Klafter Tiefe, die sich 6 Klafter nach Süden zieht und schön gelblich-weifi vertropft ist. Das Zurückstrahlen der Wände ist so stark, dafi das Auge förmlich geblendet wirv. Ober¬ halb links der Schlucht sieht man an der schwärzlichen Wand viele recht hübsche Zapfen und Vorhänge, rechts dagegen mehrere Säulen von braun-glänzender Farbe, die sehr schön caunelirt sind. Jetzt läßt man den Kalvarienberg rechts liegen und kommt in 8 Klafter Entfernung auf eine kleine Anhöhe, nach¬ dem man über Felsblöckc steigen mußte. Wendet man sich hier um, so sieht man den eben zurückgelegtcn Grottentheil in Form eines Tunnelprofils. Von hier muß man wieder abwärts steigen und erreicht in 12 Klft. Entfernung, nachdem man mühsam thcilS über ungeheure Felsblöckc, tbeils neben denselben vorwärts gedrungen ist, in einem Gcfäll von 4 Klft. den tiefsten Punkt in dieser Grotte, denn hier mißt bie Höhe des Kalvarienberges 26 Klafter. Weitere 8 Klafter, nachdem man eine Anhöbe von 2 Klafter ebenfalls über bcrabgestürzte Feloblöcke, erreicht hat, sicht man rechts einen — 43 — Ungeheuern Felsblock von 8 Eubik-Klafter Inhalt nnd dicht dahinter ein sehr schönes Gebilde, bestehend ans mehreren Säulen, die aus einem Postamente von 4 Klafter Durch¬ messer stehen nnd eine gelblichwelßc Farbe haben. Weitere 12 Klft. sicht man links eine sehr schöne weiße Formation, nämlich ein Loch an der Seite der Wand von 2 Fuß Durch¬ messer, über dem schneeweiße Zapfen, oben 2 Zoll und unten i/r Ziü stark, herabhängcn, die in der Mitte des Loches kürzer nnd an den Seiten länger sind. In weitern 10 Klftn. bemerkt man, nachdem man links in einer Anhöhe von 2 Klft. eine Oeffnung gesehen hat, wo schöne weiße Drapirun- gcn herabhängcn, cinc Klnst von 3 Klft. Tiefe. Um das jenseitige Ende der Klnft zu erreichen, muß man sich hier rechts wenden, mit dem linken Fuß gegen die auf der Sei- tcnwand der Kluft anfgetropften kleinen Säulchen stemmen, mit der rechten Hand aber an den an der rechten Wand der Grotte sich befindlichen Zapfen halten; ans diese Weise fort¬ schreitend, gelangt man in der linken Hand die Lampe hal¬ tend, in einer Länge von 2 Klft. 3 Fnß über jene Klnft. Von hier an wird die Grotte einförmiger, die Tropf- steiufigurcn zeigen sich seltener, die Decke und die Wände sind ganz gewöhnliche, stark zerklüftete Kalkftcinfclscn. In einer Entfernung von 13 Klft. von obcnbcnanntcr Schlucht ge¬ langt man über einem lehmigen Boden, der stellenweise mit dünnen Steinplatten belegt ist, zu einer 3 Klft. langen und 2 Klft. tiefen Kluft. Nachdem man dieselbe durchschritten, muß man wieder eine 3 Klft. hohe, sehr steile Anhöhe erstei¬ gen, die 3 Klft. lang ist, und woraus man in eine ebenso tiefe und ebenso lange Kluft gelaugt. Man muß dann wieder die jenseitige, 3 Klft. hohe Anhöhe erklimmen. Nach Erstei¬ gung letzterer gelangt man, 170 Klft. von St. Stefan entfernt, zum Ende dieses Ganges, der links eine kleine Sei- tenausästnng hat. In dieser kleinen Scitengrotte fiel der Thermometer, den Herr Eunike bei Untersuchung derselben — 46 — bei sich hatte, um 3 Grad tiefer, auch wurde die Lust darin bedeutend kälter und er vermnthct, daß hier die Decke nicht sehr stark sein dürfte; auch befand sich am Ende dieser Grotte viel Flugsand, stark mit Lehm vermischt. Der Fußboden ist ziemlich eben; doch liegen auf demselben viele Steinplatten von 4 Zoll Dicke; auch einige Säulenstücke von 4 Fuß Durch¬ messer. Die Höhe dieser Grotte beträgt 6 Klafter. Auf dem Rückwege in die Kluft sieht man rechts in der Tiefe ein Loch von 3 Fuß Durchmesser. Durch dasselbe schlüpfend, gelangt man auf stark vertropftem Boden zu einem 2 Fuß tiefen Wasser und durch dieses in einer Entfernung von 20 Klafter wieder zum Ausgange jener nieder» Höhlung. Sie enthält viel braune, aber sehr schmutzige kleine Säul¬ chen, sowie auch unzäblige kleine, feine, aber auch schmutzig- braune Röhrchen, ähnlich dem Regen in der Fran; Jofcf- und Elisabeth-Grotte. Dieser niedere Gang wird wahr¬ scheinlich bei Hochwasser ganz mit Wasser ungefüllt sein. Bei obenbcnanntem Ausgange befindet man sich in der ersten Klnft. Bon hier geht man zum Fuße des Caloarienberges zurück, — Der Kalvarienberg hat von allen drei Seiten, wo er zu besteigen ist, ziemlich die gleiche Höhe, jedoch sind die Wcglängen sehr verschieden; die kürzern sind natürlich bedeu¬ tend steiler. Die ganze Höhe desselben beträgt von allen drei Seiten gemessen, im Durchschnitte 22 Klft. An der west¬ lichen Seite ist er am steilsten. Neber ungeheure Felsmassen und Gerolle gelaugt man auch hier zur ersten Höhe. Die zweite Höhe dagegen hat schon ein besseres Ansehen und zeigt sehr schöne Gebilde. Blickt man hier nach Links, so sieht man die kolossalsten Säulengrnppen vom lichtesten Weiß bis in's Orange übergehend. Auf diese Weise stets den wnnderherrlichstcn Anblick vor sich, gelangt man ans die Höhe des Kalvarienberges. Auf der andern Seite des Weges kömmt man auf der rechten Seite des Kalvarienberges, 20 Klft. horizontal ge- — 47 — messen, in einer Neigung von 28 Grad zn der Wölbung, welche hier einen großen Bogen von einer Breite von 18 Klft. und einer Hohe von 8 Klft. bildet. Von diesem Punkte bemerkt man in einer Entfernung von >0 Klft. und Neigung von 20 Klft. braune Säulen, die von der Höhe wie Figuren aussehen; von hier gelaugt mau auf horizontalem Wege in eine Halle, wo zwei Grotten einmündcu. Wendet inan sich zuerst zur Linken, so gelangt man auf eine Anböhe, wo der Boden sehr lehmig ist, zu einigen brau¬ nen Formationen, die gewissermaßen den Weg zu versperren scheinen. Nachdem man sich durch dieselben durchgcwunden, erreicht man 32 Klafter von der ersten Halle entfernt, eine andere Halle und das Ende dieses Ganges. Der Boden dieser Halle besteht meistens aus Lehm mit großen Fclsstücken; an den Wänden sieht man einige braune Säulen, aber von keiner besondcrn Bedeutung. Der Lehm zieht sich bösehungs- artig an allen Wänden in die Höhe, so daß das Ganze die Form eines Trichters hat. Kehrt inan zurück zur Mittelhallc, die eine Höhe von 4 Klft. hat und wendet man sich rechts, so sicht man einen leicht geneigten Hügel vor sich, und hat beim Ersteigen des¬ selben den Ueberblick auf viele uur 3 Fuß hohe, blendend weiße nnd schön wachsgelbc Säulen vor sich. Dieser Anblick ist wahrhaft überraschend; man glaubt sich in einen Fcen- gartcn versetzt und sollte deßhalb diesen Hügel auch den Zaubergartcn nennen. Auf der Höhe des Hügels befinden sich mehrere Säulcnstürzc. Der Boden des Hügels ist ganz ivie mit Glatteis vertropft, dagegen zieren die Wände die schönsten Drapirungcn. Auf der Hohe augelangt, sieht man links eine kleine Seiiengrotte, die auch ganz voll weißer nnd gelber Säulen ist; weiter fortschreitend gelangt man auf die höchste Spitze dieses Hügels, wo man links gerade vor jener Scitengrotle eine blendend weiße Gruppe von 8 Klft. im Umfang gewahr wird. Die verschiedenen kleinen Säulchen, - -- — 48 — die der Phantasie den weitesten Spielraum lassen, sind wahr¬ haft überraschend. Von hier etwas abwärts steigend erblickt man auf lehmigem Boden rechts und links die letzten weißen Säulchen, und gelangt zu einem kleinen Wasserbecken, durch welches man eine Anhöhe von 2 Fuß ersteigt und sich einige Schritte nach rechts wendend, ein 2 Fuß breites, k> Fuß tiefes und 6 Fuß langes Wasserbecken gewahrt. Um dieses zu überschreiten muß man sich rechts und links mit den Füßen an die das Wasserbecken cinschlicßenden Tropfsteingruppcn anstemmen und so nut gespreizten Füßen vorwärts gehend, erreicht man das jenseitige Ufer des Wassers. Hier befindet sich in dem 2 Quadrat-Klafter messenden Raum, au dem einen Ende der Wand ein 9 Fuß tiefes Loch, in welches sich das Wasser, wenn es in jenem Becken zu steigen anfängt, ergießt. Steigt man in dieses Loch, so erblickt man sowohl an den Wänden als in der Tiefe die schönsten Krvstallisationen in lichtgelber Farbe. Kcbrt man zurück zu dem ersten Wasserbecken und wendet sich links, so erreicht man von dort, sich durch Tropf- steingebilde durchwindend, einen 6 Quadrat-Klafter messenden Raum, der von braungclben hellschillcrndeu Tropfstciumasscn ganz eingeschlossen ist. Von hier entdeckt man links ein schma¬ les, 2 Klafter langes Wasserbecken, über das man sich eben so wie beim obenbenanntcn forthelfen muß, und erreicht hier, 67 Klft. von der Mittelhalle entfernt, das Ende dieses Gan¬ ges in einer scbr schönen Halle, die a»S wachsgelben Tropf¬ steinmassen gebildet ist. Selbst der Fußboden ist wie über¬ gossen, sowie auch die Wände mit Zapfen und Vorhängen reich besäet sind. Ueberhanpt scheint sich bier die Natur, vom Zaubergarten angefangen bis zum ersten Wasserbecken, in weißer Formation und von dort bis an's Ende in den schön¬ sten wachsgelbcn Tropfsteingebilden geübt ;n baben; der erste Thcil besteht ans Felsentrümmern, der aber ganz mit Sta¬ lagmit überzogen ist; der letzte Thcil dagegen ist eben und — 49 — man findet hier auch nicht einen Fuß breit nackten Kalkfcls, Alles flimmert und glänzt. Der alte rum vLlvLrieuderA unä äie Lrrkerroß ^okLllUS - Krotie. Vom Fuß des Calvarienbcrges angefangen, gelangt man in 16 Klst. Entfernung zur englischen Küche (^), in deren Mitte das Umhängtuch bemerkbar ist; nach weitern 34 Klaftern in die englische Allee (?"), an deren Ende sich das Fuchsbild (") befindet; von bicr !>2 Klst. weiter ist der beschwerliche Ucbcrgang mit einer Länge von 32 Klafter. Bei diesem hat man links eine schaudererre¬ gende Ansicht von vielen mächtigen gestürzten Stalactitsäulen, auf welche sich wieder neue Blassen in verticaler Richtung thür- men; hier ist die Landkarte bemerkenswerth; 8 Klafter jen¬ seits des Uebergangcs erblickt man, auf einem Damme fort¬ schreitend , der rechts mit einer Blauer begrenzt ist, auf der Seite dieser Mauer, über einer Kluft, eine weiße Tropfstctn- säule Cch, welche nun allmälig roth übertropft wird. 24 Klst. von hier entfernt kommt man zu zwei weißen, 4 und 3 Klafter im Umfang messenden Tropfsteinsäulen. In der Entfernung von 16 Klafter sieht man links in der Anböhc den Eingang in die Erzherzog JohannS-Grotte In dieser bildet diegotb. Halle den Glanzpunkt. Sie ist fast kreisrund; den Mittel¬ punkt bildet ein gewaltiger brauner Stalagmit, mantelförmig auf einen Säulenstrunk hcrabreichcnd, von zahlreichen kleineren Stalagmiten umgeben. Einzelne unförmliche Stämme stehen umher. Die Wände sind reich mit weißen, grauen und gelb¬ lichen Tropfsteinen bedeckt, in runden gewölbten Massen an *) Um diese Grotte in ihrem primitiven Zustande zu erhalten, ist sie durch ein Gittcrthor abgesperrt, zu welchem der jeweilige Bezirks- Vorsteher als GrottcncommijsionS-Präses, den Schlüssel in Ver¬ wahrung hat, daher man sich an ihn besonders wenden muß, wenn man diese Grotte besichtigen will. 4 o — — der Decke weit hcrvorguelicnd, in zahllosen Röhren und Zapfen bis zmn Boden herabrcichend. Von der Decke selbst hängt gleichermaßen eine Unzahl von Stalaetitcn herab und bildet mit den ansspringendcn Winkeln der Wände zahlreiche Nischen, deren Dccoration in der That an all' die architektonischen Reize des Spitzbogenstples erinnert. In der ganzen Halle ist nirgends der nackte Kalkstein sichtbar, selbst der Boden ist ganz überzogen mit braunen Krystallen. Kleine Lachen reinen TropfwasserS finden sich rechts, baben aber früher eine größere gebiloet, in welche man Proteen (^") aus der Magdalena-Grotte verpflanzt hatte, um diese merkwürdige» Thierc beobachten zu können; jetzt ist kein Eremplar derselben mehr vorhanden. Ferner sind in dieser Seitcngrottc erwähnenSwcrth die brillante Galle¬ rte, (s') der von Ur. Schmidi im Jahre 1832 entdeckte kleine Vorbang, die schwarze Halle, (^) bloß aus Fels- massen ohne Tropfstein-Zierde» bestehend, die Orgel, Loth's Weib und die rothe Halle (°P, die drappirten Vor¬ hänge (^), der beschwerliche Ucbcrgang (^). Kehren wir zum Eingänge der Erzherzog Johanns - Grotte zurück, so finden wir in der Entfernung von 30 Klafter, auf der linken Seite das Schilderhaus, dann den Türkensäbcl (^), einen der merkwürdigsten Stalaetitcn, der in der ganzen Grotte, außer dem ihm ähnlichen Damoklesschwert, seines Gleichen nicht hat. Er hängt nämlich von der Decke ganz frei, oben 8, unten l> Zoll breit, nur mäßig dick herab, ohne daß man am Boden die geringste Spur gewahr wird, daß der Tropfenfnll auch hier ein corrcspondircndcö Sediment bewirkt hätte. In 76 Klafter Entfernung, nachdem man links den Eingang einer Scitengrotte gesehen, die aber nichts Sehenswertstes dar¬ bietet, gelangt man zum Fischplatz. (^) Hier fällt dem Besucher vornehmlich ins Auge der Plattfisch, etwas tiefer nach links der Meerkrebs, über jenem das goldene Vließ und links neben dem Meerkrcbs der schlafende Löwe, über diesem der große Wasserfall. In einer Entfernung von 6 Klft. --- — 3! — sicht man links den Grottenwächter ch»), eine 3 Fuß bobe Tropfstcinsäulc, deren oberes Ende Aehnlichkeit mit einem Kopfe hat. 16 Klafter von hier weiter, gelangt inan bei Fels¬ wänden vorbei zur Reitschule, in deren Mitte sich ein Stalac- titenstock in Gestalt eines Pfeilers, wie in den Reitschulen üblich, befindet. Diesem links gegenüber erscheint der berühmte Vorhang (°P. Dieses Gebilde, 9 Fuß hoch, 4 Linien dick und l '.2 bis 3 Fuß weit von der Wand entfernt herabhängcnd, mit einer 4 Zoll breiten brann und roth gestreiften Einfassung, erregt immer Bewunderung. Dem Vorbaugc gegenüber sieht mau große rothc versteinerte Ausgüsse auf grauem Felsgrund, genannt die Hühuersteigc und das Strohdach. Weiter durch eine geräumige Halle siebt mau, in 8 Klft. Entfernung, links den Beichtstuhl, ein 2 Fuß dickes, 9 Fuß langes, so wie 6 Fuß hohes Felsstück mit einem Loch in der Bütte, und in 4 Klft. Entfernung die Kanouensäule chch Sie ist weiß, glänzend, 3 Klafter boch, und bat 1 Klafter im Durchmesser. 36 Klft.von hier das rothc Meer ch^), wegen des auf der linken Seite des Weges wellenförmigen Bodens; 4 Klft. weiter die große Eypressc (^), und 10 Klft. von hier, links in einer Anhöhe von 9 Fuß, die Jabots ch*), weiß fein, bell, durchsichtig und gerändert, mit einer kleinen Ein¬ fassung; ihre Benennung ist sehr treffend. Nicht viel weiter erblickt man rechts die stärkste Tropfstcinsäule in der Grotte; sie mißt 10 Klafter im Umfang bei einer Hohe von 1.6 Klafter. In einer Länge von 16 Klft. gelangt man zum Grabmal, und wieder zum Eingaug in die Franz Josef- und Elisabeth-Grotte. Das Grab selbst ist eine übcrhängende Tropfsteinmasse, welche durch hcrabhängcnde Zapfen und durch Säulen seiner Zeit diesen hohlen Raum vertropfen zu wollen scheint. In diesem Raume, dessen Boden wellenförmig ist, prangen herrliche, weiß eannelirte Säulen, links vom Grabe, ein isolirier Stalagmit, der Obelisk. Mit der Ankunft beim Grabe ist der Rundgaug durch die Grotte geschlossen. — 32 — Anmerkung. In der Adelsberger Grotte finden sich folgende Jnscctcn: n Käfer. 1. s.eplogcr Grotte zu entrichtenden Gebühren. 1. Eintrittspreis, und zwar » für 1 Civilpcrson — fl. 4V kr. „ « „ b n 1 Militärpcrson — fl. 20 kr. 2. Die Gebühr für einen Grottendiencr beträgt — fl. 30 kr. Bei dem Besuche der Frau; Josef- und Elisabeth- Grotte noch besonders für ;wci Milly - Kerzen — fl. 13 kr. 3. Für einen Tragscssel mit zwei Beleuchtern — 6 fl. — kr. 4. Für den Gebrauch einer Wachsfackcl — — 2 fl. 30 kr. 3. Für die kleine Beleuchtung mit 4 Pfund Un- schlittkcrzcn — — — — — — — 2 fl. — kr. 6. Für die große Beleuchtung mit 10 Pfund Un- schlittkcrzen und 17 Stück Millnkcrzcn bei dem Belvedere — — — — — — — 5 fl. 30 kr. 7. Dem eine Gesellschaft von mehr als 20 Personen begleitenden Beamten — — — — — 2 fl. — kr. Außer diesen Gebühren ist an Niemanden Etwas zu ent¬ richten , insbesondere ist es den Grottendiencrn streng verboten, irgend eine Bezahlung oder ein Geschenk zu verlangen; wohl — 34 — aber dürfen sie Geschenke, welche ihnen von den ?. D Herren Grottcngästen aus eigenem Antriebe als Beweis besonderer Zu¬ friedenheit verabreicht werden sollten, annehmen. Anmerkung all 12. Kinder haben dasselbe zu bezahlen, dagegen ist die Dienerschaft, welche die l'. 'IV Gäste der eigenen Bedienung wegen mitnehmen, zwar von dem Eintrittsgclde befreit, jedoch deren Anzahl jedesmal dem Grotten - Cassicr anzuzeigen. A n m e r k n n g ast S, 6, 7. Es müssen wenigstens 3 Grotten- Diener genommen werden, bei mehr als 4 Personen ist für je weitere 4 Personen ein Grotten - Diener mehr zu nehmen. Es steht jedem 7. Grottcngaste frei, eine noch bessere Beleuchtung zu verlangen, und es ist über die dadurch verur¬ sachten Kosten eine dctaillirte Rechnung zu legen. Es ist auch gestattet, ohne besondere Beleuchtung, blost mit der entsprechenden Anzahl von Grottenführern die Grotte zu besuchen, in welchem Falle die niederste Eintrittsgebühr für eine Person mit 3 Führern 2 fl. 4.3 kr. beträgt. Von-cr k. k. Vrottenverwaltungs-Commijsiptt AdclSbcrg den 22. März 1337, Seite Vorrede . . . . . . . 5 Die Grotte im Allgemeinen .... 7 Die Pvjkhöhle ....... 12 Der große Dom ....... 14 Die alte Grotte ....... 17 Die Kaiser Ferdinands-Grotte ..... "0 Die Franz Josef- und Elisabeth-Grotte ... 25 Der Caloarienberg und die Grotten an der Seite desselben . 36 Der alte Weg znn> Calvarienberg und die Erzherzog JohannS-Grottc 49 Tarif ........ 53 Druck ven Ignaz v. Kleinmayr » Feder Bamberg. v .><< 7rr/,«v/r^,7 /ny?» «//>?? /i>///<> Ir I- iiliipuliL //«//< //7>,V7,/77^7?Z . ///. /t»/-?/ S/> A/-^ <»70880« »01008 «lüer Ver^vdßunr»en ävr 0» Von Ar. L. II.