PräuumeratiouS - Preise: Fjir Laibach: Ganzjährig . . 8 fl. 40 kr. Halbjährig . - 4 „ 20 „ Vierteljährig . 2 „ 10 „ Monatlich . . — „ 70 „ Mit der Post: ganzjährig .............12 fl. Halbjährig............... 6 „ Vierteljährig 3 „ Lai-acher Für Zustellung inS Haus viertelj. 25 kr., monatl. 9 kr. Einzelne Nummern 6 kr. Taablatt Anonyme Mittheilungen werden nicht beritckfichtigt; Manuscripte nicht zurllckgesendet. Redaktion Bahnhofgaffe Nr. ISS. Expedition»- LJnserate»-Bureau: Tongreßplatz Nr. 81 (Bij Handlung von Jg. v. mayr L Fed. Bambch»A>§W?. JnsertiouSpreise: ^ M. Für die einspaltige PetitzeMM" L 4 kr., bei wiederholter schaltung L S kr. Anzeigen bis k Zeilen 20 kr. Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Für complieierten Satz besondere Vergütung. Nr. 77. Dinstag, 4. April 1876. — Morgen: Vincmz. S Jahrgang. Die Jury. (Dritter populär-wissenschaftlicher Vortrag.) (Fortsetzung.) Was die Entstehungsgründe, und zwar sowol innere wie äußere, des Schwurgerichtes anbelangt, so stellt sich dasselbe, obgleich es mit den römischen juäieks und den deutschen Schöffen manches gemein hat, doch keineswegs als das Bolksgericht heraus, welches das Recht zugleich schuf und in vollständi-gen Urtheilen verwerthete, sondern die Jury vermittelt nur die Einführung eines volköthümlichen Ele. mentes in die Rechtspflege, die an sich den rechts-verständigen Richtern innerhalb eines schärfer gegliederten Gemeinwesens Vorbehalten ist. Die Antheil-nähme des Geschwornenelements soll aber nicht etwa einem Mistrauen gegen die Unabhängigkeit, die Ein. sichten und Erfahrungen der Richter zum fortgesetzten Ausdruck verhelfen, sondern eine ganz andere An-forderung des germanischen RechtSgefühlcs befrie-digen. Bei den alten Germanen versammelten sich ganze Gau- und Markgenossenschaften zu bestimmten Zeiten an ihren Mal- oder Genchtsstätten. Da wurde Urtheil und Recht über alle gesprochen, die den Frieden gebrochen oder sonst sich gegen freie Männer oder ihr Eigenthum vergangen hatten. Vorbedingung eines StrafurtheilS war, daß das Verbrechen erwiesen, d. H. die Ueberzeugung hergestellt sei, daß eine äußerlich als Verbrechen sich darstellende Rechtsverletzung vorliege und daß sie in der Schuld einer bestimmten Person ihren Grund habe. Wie sich aber an jedem Verbrechen zwei Seiten, eine äußere und eine innere, aufzeigen lasten, so mußte auch das Beweisverfahren eine Doppelrichtung nehmen. Und hierbei tritt nun ein wesentlicher Unterschied zwischen der römischen und germanischen, am entschiedensten und erfolgreichsten in England zur Ausbildung gelangten Rechtsansicht hervor. Die römische Rechlsanschauung legt nemlich den verschiedenen Beweismitteln und Beweisgründen, als Geständnis, Augenschein, Zeugnis, Urkunden, Anzeichen, gleiche Wichtigkeit bet, sie räumt namentlich dem Geständnis keinen Vorzug ein, obgleich nur dieses geeignet ist, ebenso über die äußere wie über die innere Seite der Thal Aufschluß zu geben. Dagegen war das deutsche Recht von jeher bestrebt, das Innere des Vergehens, die Schuld, zu ermitteln und hiervon das Gewissen des Richtenden zu überzeugen und dasselbe wegen Ausmaßes der Strafe zu beruhigen. Denn wo eine Schuld vorlag, mußte auch die Sühne folgen. Weil aber der Schluß von rein äußerlichen Beweisen auf eine Thatsache de« subjectiven Bewußtseins keine absolute, abschließende Gewißheit zu liefern geeignet ist, so verlangte das germanische Recht, daß zu dem aus jenem Wege Ermittelten noch etwas weiteres, das Gewissen des Richters Beruhigendes komme, wie der Sid des An, klägers und seiner Genossen, der EideS Helfer, oder der Ausspruch der Gottheit, das Gotlesur- theil oder Ordal. Denn da das geistige-Vermögen der Völker in ihrer Kindheit zu dem Beweis einer Anklage oder Vertheidigung durch verständige Mittel nicht ausreichte, so legte man bis spät in das Mittelalter hinein eine Berufung an das höchste Wesen ein, damit dasselbe die Wahrheit durch Zeichen kund gebe. Nur bei dem Geständnisse des Angeklagten wurde ein solches Zeichen nicht gefordert, sowie dann, wenn die richtende Gemeinde die That selbst sah oder hörte. Sonst mußten sich beide Parteien oder der Angeklagte allein, meist unler priesterlicher Mitwirkung, Gefahren aussetzen, welche niemand ohne Gottes vermeintliche Hilfe zu bestehen vermochte, und wer unversehrt daraus hervorging, konnte sich auf ein für die Gerechtigkeit seiner Sache geschehene» „Wunder- berufen. Solche Gottesurtheile wurden erlangt durch den gerichtlichen Zweikampf, in welchem der Besiegte für strafbar geachtet wurde, die Feuerprobe, die Wasserprobe, die Kesselprobe u. a. m. Die Feuerprobe bestand darin, daß der Beklagte über glühende Kohlen oder neun glühende Pflugscharen mit bloßen Füßen gehen oder glühendes Eisen mit bloßer Hand einige Schritte weit tragen mußte. Fand keine Verletzung durch das Feuer statt, so er-klärte man ihn für schuldlos. Bei der Was s erprob: wurde der Angeklagte an Händen und Füßen gebunden in fließende« Wasser geworfen. Letztere Probe mußten häufig Frauen, die der Zauberei angeklagt waren, bestehen; sank die Angeklagte unter, so war sie unschuldig; denn Feuilleton. Sehen Sie das Gehirn arbeiten? Die Frage klingt im ersten Augenblick etwas sonderbar, aber an der Hand des physiologischen Apparates, von welchem das „Ausland" in der letzten Nummer eine sehr interessante Schilderung bringt und mit dem die Leser in den folgenden Zeilen bekannt gemacht werden sollen, hat sie ihre volle Berechtigung. „Volumeter" nennt sich das merk-würdige Instrument, welches in einer Flüssigkeitssäule das Denken und Träumen des Menschen anzeigt und das zuerst von Dr. Messo in Turin con. struiert wurde, um Volum-Veränderungen an den Körpertheilen lebender Menschen und Thiere zu messen. Legt man beispielsweise den Arm in einen wasserdicht verschließbaren Eylinder von Glas oder Metall, mit dem eine enge Glasröhre in Verbindung steht, und füllt dann den Cylinder bis zur Röhre mit Wasser, so wird, wenn das Volum des Armes sich vergrößert, die Flüssigkeit in der Glasröhre steigen, im Gegentheile sinken. Das Volum eines Körperteiles vergrößert sich aber, wenn Blut in denselben eintritt, und es verkleinert sich, wenn das Blut daraus zurücktritt. Beobachten wir nun den Apparat, nachdem der Arm in denselben eingeführt ist! Die Flüssigkeit steigt in der engen Glasröhre beständig auf und ab. ES rührt dies von den Herzbewcgungen und dem AthmungSprozesse her, welche das Blut stoßweise in die Körper-Extrerüitäten treiben. Jeder Pulsschlag läßt die Flüssigkeitssäule in der Röhre steigen und sinken; doch ist das nur ein schwaches Oscillieren. Lassen wir nun aber unser Beobachtungs-Object in Schlaf verfallen. Plötzlich sehen wir die Flüssigkeit in der Glasröhre rapid steigen; es ist dies der Mo-ment de« Einschlafens, der eintretenden Bewußtlosigkeit, und jeder folgende Pulsschlag treibt die Flüfsigkeitssäule höher empor; bald ist die ganze Röhre gefüllt und das Wasser fließt bei jedem fer-nern Pulsschlag tropfenweise über. Das Herz hat während des Schlafes Blut an den Arm abgegeben und dadurch dessen Umfang vergrößert. Nähern wir eine Lampe dem Gesichte des Schlafenden, berühren wir sein Gesicht mit einer Flaumfeder oder erregen wir ein starkes Geräusch — augenblicklich sinkt die Wassersäule, ein Theil des Blutes ist aus dem Arme zurückgetreten. Während des tiefsten Schlafes steht die Flüssigkettssäule am höchsten; je leiser der Schlaf wird, desto mehr sinkt sie, und erwacht das Beobachtungs-Object, so hat das Wasser wieder ungefähr denselben Stand erlangt, wie im Momente des Einschlafens. Auch die Träume des Beobachtungs-Objectes, welche sich an dessen Mienen, am Traumreden und dergleichen leicht erkennen lassen, markieren sich durch ein Schwanken der Flüsfigkeitssäule. Und geben wir unserm Objecte in wachem Zustande irgend eine Denkaufgabe, etwa ein Rechen-Exempel, so sinkt die Säule, so lange das Rechnen dauert, und steigt wieder, wenn die Aufgabe gelöst ist. Während des Denkprozesses ist also den Extremitäten Blut weggenommen und einem ändern Organe des Körpers zugeführt worden. Welches ist aber das Organ, das beim Denken und bei seelischen Erregungen Blut aufnimmt und es während des Schlafes abgibt? ES ist das Gehirn, der alleinige Träger des Bewußtseins; es bringt durch Abgabe oder Aufnahme von Blut die erwähnten Veränderungen an der Peripherie des Körpers hervor. Jeder Denkact, jede Erregung des GemütheS zieht von der Peripherie des Körpers einen stärkern Blutstrom herbei, der das Gehirn durchfließt. Daher auch der heiße Kopf und das geröthete Gesicht bei Lösung eines schwierigen Denkproblems. DaS Gehirn „arbeitet" und hat daher, wie jedes arbeitende Organ, einen vermehrten Blutzufluß nöthig. Im tiefsten Schlafe tritt, wie das Volumeter anzeigt, am meisten Blut aus dem Gehirn in die Extremitäten; es wird also im tiefsten Schlaf der „das Wasser duldet nichts unreines"; schwamm sie> aber auf dem Wasser, so galt sie für schuldig. Bei der Kessel probe hatte der Angeklagte einen Ring oder Stein aus einem Kessel siedenden Wassers .hrrauszunehmen. Was anfangs Einfalt und Rath, lostgkeit geschaffen, kam nachher durch Aberglauben ynd Betrug zum höchsten Ansehen, und selbst Verbote konnten diesen vernunftlosen Gebräuchen nicht Wehr Einhalt thun. Durch die allmälige Aufnahme drS römischen und kanonischen Rechtes, welches den Reinigungseid einführte, wurden die Ordalien vom 14. Jahrhunderte an immer seltener, dis sie endlich ganz außer Gebrauch kamen. Eine Erinnerung an dieselben bewahrte indeß der Strafprozeß bis fast auf die Neuzeit durch sein Ver- I trauen auf die Folter oder Tortur. Derselbe Glaube an die stets eingreifende Hand Gottes zum Schutze der Unschuld und Entdeckung der Schuld, welcher den Ordalien das Dasein gab, trug nemlich nicht wenig zur Aufnahme der Folter bei. Man hoffte, daß Gott den Unschuldigen ja stärken werde, Schmerzen auszuhalten, durch die man ein gerichtliches Geständnis erzwingen wollte, denen der Schuldbewußte erliegen müsse. Die fromme Mutter Kirche, welche ja das Inquisition«, oder Untersuchungsverfahren in eine neue systematische Form brachte, ging hier mit dem Beispiel voran, und während der zweiten Hälfte des Mittelalters wurde die Tortur in Europa allgemein. Selbst England kann sich nicht rühmen, die Folter nicht gekannt zu haben. Fast durchgehend« wußte sich die Ungeschicktheit der Blut- 1 lichter (der rechtsunkundigen Vögte, Hauptleute und ! Bürgermeister) trotz der öffentlichen Rechtspflege > nicht besser und kürzer aus der Sache zu ziehen, als ! daß sie jede Untersuchung mit der Tortur anfingen und mit der Hinrichtung beendeten. ES muß demnach als ein Verdienst der Carolina, der peinlichen Gerichtsordnung Karls V. anerkannt werden, daß sie die beiden großen criminalistischen Wahrheiten rinschärfte: Ohne Geständnis oder vollen Beweis soll niemand gestraft, und ohne hinreichende Verdachtsgründe keiner gefoltert werden. Ob aber die Verdachtsgründe rechtlich hinreichend seien, darüber sollen rechts-verständige Männer gefragt werden. Aber auch die beschränkte Anwendung der Tortur bleibt ein ewiger Schandfleck für die Menschheit und kann vor dem « Richterstuhle der Vernunft nimmer bestehen. (Fortsetzung folgt.» , ---------—— — I , Mensch am wenigsten träumen, weil die zum Traum, der gleichfalls ein Denkprozeß ist, nöthige Blutmenge im Gehirn fehlt. Werden die Sinne des Schlafenden afficiert, so tritt, wie wieder das Volumeter anzeigt, Blut^inS Gehirn ein, und ein unvollständiges Denken, ein Traum knüpft sich an diese Sinnesstörung an. DaS Zuwersen einer Thüre erscheint dem Träumenden wie ein Schuß, das Schnurren einer Maschine als das Rauschen eines Wasserfalles und dergleichen. Werden wir plötzlich auS dem Schlafe geweckt, so erschrecken wir und können unsere Gedanken nicht sammeln — das Ge- j Hirn hat seine normale Blutmenge noch nicht zurück- i erhalten, welche es zur Gedankenarbeit benöthigt.! Die vermehrte Blutmenge wird den arbeitenden Organen durch eine höchst merkwürdige Einrichtung zugeführt. Es gehen von allen diesen Organen Nerven zum Gefäßcentrum, einem zwischen Gehirn und Rückenmark liegenden Theile des Gehirns selbst, und melden dort telegraphisch ihren Blutbedarf an. Und von da wird durch eine Combination von ändern Nerven die Blutvertheilung so geleitet, daß das arbeitende Organ die verlangte Blutmenge erhält. Nach dieser kurzen Schilderung wird man zu-gestehen, daß das Volumeter gewiß ein sehr interessanter physiologischer Apparat ist, dessen Zeichen vielleicht noch nicht in allen Punkten richtig gedeutet werden, der aber auch noch in den Kinderschuhen der Entwicklung steckt. > Politische Rundschau. Laibach, 4. April. ! Inland. Heute soll Graf Andrassy von Te-rebeS nach Wien zurückkehren, und soll dann an die Schlußberathuug des gemeinsamen Budgets gegangen werden, an welcher auch die Ministerpräsidenten und die Finanzminister der beiden Reichs-Hälften theilnehmen werden. Ueber die Höhe de« Budget« wird dem „Pesier Lloyd" au« Wien ge- > meldet, daß dasselbe ungeachtet einiger Mehrforde, rungen doch infolge von Abstrichen bei anderen Posten in der Gesammtsumme etwas niedriger als im Vorjahre abschließe. Dessenungeachtet werden die De-legationen wol noch die Schere zur Hand nehmen müssen. Das Reichsgesetzblatt publiciert die vom ReichSrathe beschlossenen Gesetze über die Nothstands-Unterstützungen in Galizien, über die Steuerfreiheit für Neu-, Zu- und Umbauten, über die NachtragS-credite zum Budget des Jahres 1876, über die Abänderung der Reichöraths-Wahlordnung bezüglich des Landwahlbezirkes von Königgrätz, über die den hilfsbedürftigen katholischen Seelsorgern zu gewährenden Unterstützungen im Gesammlbeirage von 600,000 fl. und über die Gold-Rentenanleihe. Das Gesetz über die Errichtung des VerwaltungSgerichts-hoses dürfte nächstens in dem amtlichen Blatte er- < scheinen. ! Nun scheint auch da« Reichskriegsmini- ! sterium rettend in die wirtschaftliche Krise ein- j greifen zu wollen. Wie verlautet, gedenkt dasselbe > bei den Berathungen über die Militärbequartierungs-vorlage, namentlich in Ungarn, den Bau großer Kasernen zu beantragen, um den Baugewerken und feiernden Händen Beschäftigung zu bieten. Man soll jedoch darüber noch nicht im Klaren sein, ob die erforderlichen Bausummen aus Reichs- oder Landesmitteln aufgebracht werden sollen. Die Ent- r scheidung der Frage wäre den beiden Legislativen r - Vorbehalten. > Die Frage der Municipal-Arrondie- i . rung soll sofort nach dem Wiederzusammentritt i r des ungarischen Abgeordnetenhauses in Verhand- i c l lung genommen werden. Wie ,H°»" versichert, ist > es K. Tisza ebenso darum zu thun, daß aufregende , Debatten über den bezüglichen Gesetzentwurf thun-lichst hintangehalten werden, als daß dieser Entwurf möglichst bald Gesetzeskraft erlange. Uebrigens fügt „Hon" beschwichtigend hinzu, daß der Teufel sich auch diesmal nicht als so schwarz erweisen werde, wie ihn die bleiche Furcht an die Wand male. In Siebenbürgen werde eine radicalere Reform durch I die dortigen abnormen Verhältnisse allerdings noth. wendig gemacht; in Ungarn dagegen werde die neue Organisation weder so umfassend, noch so umstür- , zend sein, wie man in der Provinz meine, und am , allerwenigsten werde sie sich auf fämmtliche Juris- j dictionen erstrecken. Ausland. In Deutschland wird das politische Tagesgespräch ausschließlich von der Eisenbahnsrage beherrscht. Der Sieg, welchen soeben , in der württemberg'schen Ständekammer die Gegner des BiSmarck'schen Projektes errangen, wird zwar von den berliner Blättern noch nicht glossiert, aber man kann sich bereits denken, daß dies nicht in ur-banster Weise geschehen wird. Diejenige Partei in der stuttgarter Kammer, welche mtt dem Abgeordneten Elben für eine Reform des Eisenbahnwesens durch das Reich eintrat, stellte im ganzen sieben Stimmen, wo hingegen diejenige, welche gegen den > preußischen Entwurf sich erklärte, achtundfiebzig Vota ^ abgab und überdies noch, wenigstens zum Theil, > ihrer Abstimmung eine Motivierung beifügte, welche ' e« geradewegs ausspricht, daß das ganze Land dar-' über einig sei, jedes Ansinnen eines Erwerbes deut. » scher Eisenbahnen für das Reich abzulehnen. t In Bayern, wo man sich gegenwärtig um ' da- Budget de« Ministerium« des Innern mehr, als parlamentarisch zulässig ist, erhitzt, ist die Freude über die württemberg'sche Bundesgenossenschaft in der Eisenbahnfrage selbstverständlich sehr groß; man theilt nunmehr das Odium mit zwei anderen Gegnern, mit Sachsen und Württemberg. Aber auch in Berlin wird es schwer halten, außer den national-liberalen und konservativen auch noch andere Sympathien dem Projekte zu gewinnen. Halte schon die sehr gutwillige „National-liberale Correspondenz" den Motiven des jüngst bekannt gewordenen Gesetzentwurfes über die preußischen Bahnen ein Uebermaß von „Metaphysik" vorgeworfen, jo seufzt die „Vossische Zlg.": „Wahrlich, verheißungsvollere und verlockendere, aber auch widerspruchsvollere Dinge sind niemals in einem Gründerprospecle versprochen worden, und wir erlahmen an dem Versuche, den Ächenbach'schen Motiven auch nur in den Hauptzügen zu folgen." In der französischen Deputiertenkammer erzählt man sich: Bussel habe die Papiere, welche ihn bezüglich der Wahlen compromitlieren könnten, auf den Rath seines Cabinetschess verbrannt, so daß zur Unter,uchung über die Wahl des Grafen de Mun die nothwendigen Acteiislücke fehlen. Es ist gar keine Frage, daß der Ex-Minister zu derlei vollständig fähig ist, und man begreift, wenn die Afsaire in der Deputiertenkammer einige Aufregung hervor-gerufen hat. Indessen gedenkt man auf republikanischer Seite, die beschlossene Untersuchung trotzdem und trotz der MandatSniederlegung der angefochtenen Landidalen keineswegs fallen zu taffen; je ärger die Klerikalen zappeln, desto mchr Ausbeute verspricht die Enquete. Man wird die Demission der betreffenden ultramontanen Abgeordneten einfach nicht annehmen. Die Depulierten-Kammer hat ausschließlich Anhänger der Waddington'schen Vorlage in die Commission zur Prüfung derselben gewählt. Da auch die Majorität des Senats für die Abänderung des UnlerrichtSgesetzeS ist, so unterliegt es wol kaum einem Zweifel, daß den katholischen Universitäten das Recht, akademische Grade zu verleihen, entzogen wer-den wird. Mittlerweile beralhen dreißig in Paris versammelte Prälaten unter dem Vorsitz des Car» dinals Guiberl den klerikalen Kriegsplan. Wie man aus guter Quelle ersührt, wollen die Bischöfe mit aller Entschlossenheit gegen die „Feinde der Kirche" Vorgehen. Auch die Sprache des „Monde" und des „Univers" deutet dies zur Genüge an. DaS letztere Blatt sagt: „Man schreit uns zu: „Ihr werdet auf der Bahn des Uebergriffes nicht weitergehen!" Wir antworten einfach, duß diese angeblichen Hebelgriffe für uns ein förmliches, gesetzliches, vollständig unbestreilbareS Recht bilden! Dieses Recht — unsere Gegner werden sich davon überzeugen — werden die Katholiken nicht ausgeben, wie auch die Drohungen in der Gegenwart und die Verfolgungen in der Zukunft, womit die neuen Jacobiner uns bange machen wollen, sein mögen." Sollte die ultramonlane Partei wirklich Widerstand leisten wollen, so würde derselbe äußerst rasch niedergeworfen sein. Zur Tagesgeschichte. — Verbrecher-Album. Die Polizei in Köln l beabsichtigt ein deutsches Berbrecher-Album anzulegen und alle Polizeibehörden des Deutschen Reiches zu ersuchen, sie durch Einsendung von Photographien berüchtigter Verbrecher und Verbrecherinnen bei diesem Werke zu unterstützen. Sie hvfst dadurch mit der Zeit in die Lage zu kommen, alle Verbrecher, die irgendwo im Reiche ausgegrifsen werden und ihren Namen verweigern, respective einen falschen angeben, zu recognoscieren, — Bekanntlich besteht auch für Wien ein solches Verbrecher-Album, welches die Polizei in ihren Recherchen schon wiederholt aufs beste unterstützt hat. Die Anlegung eines österreichischen Verbrecher-Albums würde gewiß ebenfalls die besten Dienste leisten. — Die französische Kammer setzt noch immer das Geschäft der Verification der Wahlen fort: denBona-partisten wird hiebei sehr übel mitgespielt und dieselben erheben jetzt leidenschaftliche Klage, daß dir republikanische l Majorität nur die Wahlen ihrer politischen Gegner für un-. giltig erkläre. Uebrigens werden bei diesen Verifications-! Verhandlungen recht sonderbare Enthüllungen über die Um-> triebe bei den Wahlen zutage gefördert. So theilte Robert Mitchell, dessen Wahl bestätigt wurde, in der Sitzung vom 27. v. M. .u A. mit, man hätte gegen ihn die lächerlichsten Erfindungen aufgebracht. Bald sei er für einen Nichtfranzosen und sogar siir einen Prussien ausgegeben worden, bald wieder hätte man ihm nachgesagt, Laß er sich auf Jahrmärkten als Athlet sehen lasse. (Allgemeine Heiterkeit; Redner hat eine herkulische Gestalt.) In Bordeaux sollen schon die Schiffe bereit liegen, welche die Republikaner der Gironde nach Cayenne bringen sollten, wenn er, Mitchell, von seinem republikanischen Gegner geschlagen würde; so sinnlos es klingt, sei dieses Märchen von Mund zu Mund gegangen. Ueber die Wahl des Bonapartisten Haentjens, die kassiert wurde, berichtete Hongoet folgende Unregelmäßigkeiten: Ein Maire hat unter die Wähler Cigarren und Kaninchen vertheilt (Heiterkeit-: man verbreitete, der ganze Süden sei erhoben, die Kirchen würden eingeäschert, die Priester ermordet; nach dem ersten Wahlgang (der Candidat wurde erst in der Stichwahl ernannt) behauptete ein Straßenanschlag, infolge der Wahlen vom 20. Februar seien alle Geschäfte gelähmt und in Paris zittere man vor neuen Umwälzungen. Lokal- und ProMzial-Angelegenheiten. — („SlovenskiNarod") weigerte sich anfangs^ die Berichtigung auszunehmen, die ihm von den Herren Dr. v. Kaltenegger, Dreo, K. Luckmann und Dr. Schaffer betreffs seines Artikels über die Deputation, die sich im vorigen Oktober wegen der »nterkrainer Eisenbahn nach Wien begeben hatte, zugekommen war und die wir bereits in unserer Nummer vom 27. v. M. veröffentlichten. Infolge dessen waren die genannten Herren bemüßigt, im Sinne des § 21 des Preßgesetzes die Anzeige zu erstatten, und am letzten Samstag fand beim s.ädt.-del. Bezirks-gerichte die bezügliche Verhandlung statt, zu der Herr Redakteur JurA und die erwähnten Deputationsmitglieder erschienen waren. Redacteur JuE versuchte die Verweigerung der Aufnahme damit zu rechtfertigen, daß angeblich der letzte Satz der ihm zugegangeueu Berichtigung keine Thatsache, sondern nur einen Commentar des Verfassers des Artikels enthalte und daher keinen Gegenstand der Berichtigung bilden könne, ferner damit, daß die dem Deputa-tionsmitgliede Dr. Schaffer in den Mund gelegte Aeuße-ruug von einem Reichsraths-Abgeordneten mehreren laibacher Herren in einer wiener Restauration erzählt und auch hier von Personen verbreitet worden fei, die für ihn als verläßlich und glaubwürdig gelten. Es fei also nach seiner Meinung keine grundlose Weigerung gewesen. Bon den Herren Dr. v. Kaltenegger und Dr. Schaffer wurde dem gegenüber ansgeführt: einerseits, daß der letzte Satz der Berichtigung eine Stelle des Artikels betreffe, die ein Leser desselben nach ihrer Fassung und Anreihung an das Vorhergehende sehr leicht ebensalls für eine dem Depnta-tionsmitgliede Dr. Schaffer zugeschriebene Aenßeruug Hai-ten kann, und daß zur vollen Richtigstellung daher auch hievon Erwähnung geschehen mußte — andererseits, daß eine Aeuße-rung, die in Wien oder hier von irgend jemandem einsach erzählt wird, an sich noch völlig unbewiesen ist, am allerwenigsten aber als mit der mchrerwähnten Deputation im Zusammenhang« stehend angesehen werden kann. Die persönliche Anschauung eines Redacteurs über eine Aeußerung, und über Personen, die eine solche verbreiten, ,st gänzlich irrelevant, da ja sonst unter diesem Vorwande die Aufnahme jeder Berichtigung verweigert werden dürste, wenn die zu berichtigenden Angaben auch thatjächlich nach keiner Seite erwiesen sind. Die Ausnahme einer Berichtigung kann vielmehr nur dann abgelehnt werden, wenn der Inhalt derselben als unrichtig dargethan wurde, was jedoch vorliegend in keiner Weise geschehen ist. — Nach längerer Verhandlung erklärte sich Herr Redacteur Juriii! bereit, die ihm zugekommene Berichtigung bis aus den letzten Satz aufzunehmen. Hiezu gaben die erschienenen Deputationsmitglieder für den Fall ihre Zustimmung, daß in einer besonderen Anmerkung angeführt werde, daß der letzte Satz der Berichtigung nur deshalb entfallen fei, weil er eben nach der eigenen Aussage des Redacteurs keine Aeußerung eines Deputationsmitgliedes, sondern nur einen Commentar des Versafsers des Artikels enthalte. In seiner heutigen Nummer veröffentlicht auch „Slov. Nar." bereits die Berichtigung und den eben erwähnten Beisatz. — (Nochmals die MauthnernndZöllner als Wahlagitatoren.) Wir werden von Herrn Joh. Vilhar ersucht, die in Nr. 74 unter obiger Randglosse gebrachte Notiz, daß die Berzehrungssteuerbediensteten die Weisung erhalten hätten, für die National-Klericalen möglichst viele Wähler zu fischen, dahin zu berichtigen, daß dies nicht wahr sei, indem diesfalls nicht die leiseste Andeutung jeman-dem vonseite der Verzehrungssteuerpachtuug ertheilt wurde. Wir halten gegenüber dieser versuchten Berichtigung die uns ^ von achtenswerther Seite verbürgte Nachricht vollständig ausrecht, daß die an den Linienämtern Bediensteten in ihrem Agitationseiser für Herrn Vilhar so weit gingen, sogar LHähler» des I. Wahlkörpers, die in die Stadt fuhren, ihren Prinzipal als Gemeinderathscandidaten auf das dringendste zu empfehlen. Im alltäglichen Leben pflegt man eine derartige Propaganda eines Bediensteten für seinen Dienstherrn der Einflußnahme des letzter» znzuschreiben, und es ist wol nicht anznnehme», daß die Manthner ohne an sie ergangene Weisung sür Herrn Vilhar agitiert haben. Allerdings sind wir nicht in der Lage, de» gerichtsordnungsmäßigen Beweis eines an die Linienämter ergangenen Circulares zu erbringen, allein da Herr Vilhar Repräsentant der Verzehrungs-steuerpachtmig ist, an Len sich jedermann in Beschwerdesällen über Unzukömmlichkeiten bei seinen EinhebungSorganen zu wenden Pflegt, so kann auch Lie Journalistik nicht umhin, jene Taktlosigkeit seiner Organe auf Conto des Herrn Vilhar zu schreiben. Es muß nur auffallen, daß Herr Vilhar in diesem Punkte so empfindlich ist, nachdem er sich kein Gewissen daraus gemacht hat, als Candidat der Klerical-Na-tionalen unter einem Wahlaufruse zu figurieren, worin die dermalige Gemeindevertretung, mit der er doch im vieljährigen Geschäftsverkehre steht, geradezu der ärgsten Betrügereien des Volkes und der Plünderung der Stadtkaffe beschuldigt wurde. — (Generalversammlung.) Der gewerbliche Aushilfskasseverein in Laibach hielt vorgestern seine 20. Hauptversammlung ab. Vereinsdirector Hora» begrüßte die Anwesenden und constatierte, daß dieser Verein im Verlaufe des Jahres 1875 sich eines fehr lebhaften Ge-schästsverkehres ersreute. Der Gesammtverkehr belies sich auf 351,810 fl.; cs wurden 886 neue Darlehen im Betrage von 182,785 fl. erfolgt und 931 fällige Darlehen im Betrage von 179,025 st. verlängert. Der Verein zählte mit Schluß des Jahres 1875 3S1 Mitglieder. Die Gesellschafts-Mitglieder erhielten für das Jahr 1875 von ihren Einlagen eine 5perz. Dividende. Der Refervefond beträgt Ende Dezember 1875 12,388 fl. 92 kr.; das Guthaben der Vereinsmitglieder 03,122 fl. 19 kr. Der Vorsitzende gedachte der kräftigen Unterstützungen vonseite der laibacher Sparkasse, des krainischen Landesausschusses und der Filiale der priv. Nationalbank und bemerkte, daß der hiesige Verein Lie Erledigung des Finanzministeriums an den klagenfnrter Aushilsslasseverein inbetreff der Steuer- und Stempelgedüh-ren-Zahlungen abwarten und hiernach seine Schritte einleiten werde. — Ueber die Beschwerde des Vereinsmitgliedes Regali, daß der Vereinsdiener sich bei seinen Dienstesverrichtungen Versäumnisse zn Schulden kommen lasse, erklärte der Vereinsdirector, daß der Vereinsvorstand Abhilse schassen werde. Ein zwischen Regali und dem Vereinsdiener im gereizten Tone sich weiter ergießender Wortwechsel wurde vom Vorsitzenden eingestellt. - - Der Antrag des Vereins-directors: „es sei den drei Rechnungsrevisoren sür ihre Mühewaltung ein Honorar von je 15 fl. aus dem Reserve-fonde flüssig zu machen," wurde einstimmig angenommen. — Hierauf wurde zu den Ergänzungswahlen geschritten; zu Vorstandsmitgliedern wurden gewählt die Vereinsmit-glieder: Mathias Gerber, Johann Novak, Heinrich Nitsch-mann und Franz Gorschitz; zu Mitgliedern des Revisions-ausschusses die Vereinsmitglieder: Johann Zitterer. Jose Strzelba und Joses Regali. — Die Versammlung zeigte sich von den Resultaten der Vereinsgebarung im Vorjahre sehr befriedigt. — (Veteranenverein.) Der erste krainifche, unter dem Protectorate des Erzherzogs Rainer stehende Militär-Veteranenverein in DomZale wird im Verlaufe des Monats Juni oder Juli das Fest der Fahnenweihe begehen. Das Gesuch deS Vereines um die Bewilligung zur Führung des Reichsadlers in den Feldern der Fahne liegt noch der kaiserlichen Genehmigung vor. Erzherzogin Maria, Ge-malin deS genannten Vereinsprotectors, übernahm bei der bevorstehenden Fahnenweihe die Stelle der Fahnenmutter und spendete zu diesem Zwecke ein Pracht- und werthvolleS Fahnenband. — (Zwei Raubmorde) wurden vorgestern in der Ortschaft St. Barbara, Bezirk Bischoflack, verübt. Die Thäter sollen die Flucht ergriffen haben. Eine aus Beamten des hiesigen Landesgerichtes und Gerichtsärzten bestehende Commission begab sich gestern nachmittags an den Thatort. Wir werden das Nähere nach Erhalt des Berichtes mittheilen. — (Zur Stadtverschönerung) In voriger Woche wurde mit der Wegräumung des „hinter der Mauer" bestandenen, ehemals zum Hause der Escomptebanksilialr gehörigen und zu Zwecken der Verkehrserweiterung von der Stadtgemeinde Laibach angekausten Holzschuppens begonnen. — (Bergnüguugszüge.) Da« R-ise - Bureau Schroekl in Wien veranstaltet anläßlich der Ostertage einen Vergnügungszug von Triest über Laibach nach Wien. Dieser Zug geht am 15. April l. I. um 1 Uhr 7 Minuten nachmittags von Laibach ab. Die Karte sür Hin- und Rückfahrt kostet sür die zweite Klaffe 18 fl., dritte Klaffe 12 fl., und ist dieselbe bei der Personenkaffe im hiesigen Südbahnhofe zu lösen. Die Rückfahrt von Wien nach Laibach kann innerhalb 14 Tagen, d. i. bis längstens 28. d., erfolgen. — Auch die Süd bahn läßt am 15. und ISten d. M. Verguügungszüge von Graz über Laibach nach Triest, Fiume und Venedig zu ermäßigten Preifen abgehen. — (Personalnachricht.) In der letzten Mo-natSversammlung der wiener geographische» Gesellschaft hielt, bei Anwesenheit des Kronprinzen Rudolf, unser Landsmann Freiherr von Schweiger-Lerchenseld ^u». einen wissenschaftlichen Vortrag über die Topographie der projectierten syrisch-mesopotamischen Schienenwege. Wie die wiener Blätter berichten, besprach der Vortragende eingehend die vorläufig vorgenommenen Tracierungen und bezeichnet» insbesondere die von türkischen Staatsmännern angeregte Euphratlinie wegen technischer Schwierigkeiten als unausführbar. Im Verlaufe des Vortrages gelangten mehrere durch die projectierten Bahnen zu berührende historische Orte zur topographischen Beleuchtung, und widmete der Redner hiebei dem Schlachtfelde von Gaugamela und der auf demselben dem Perserkönige Darms von Alexander dem Großen bereiteten Niederlage eine längere Besprechung. Nach Beendigung des Vortrages ließ sich Se. Hoheit der Kronprinz Rudolf in einige mündliche Auseinandersetzungen mit dem Vortragenden ein und sprach demselben seine Anerkennung für die bisherigen Leistungen aus. Freiherr v. Schweiger-Lerchenseld hat nemlich in letzter Zeit zwei Werke auf den Markt gebracht: ein wissenschaftliches mit vielen Karten „Die Gebiete des Euphrat und Tigris" Justus Perthes, Gotha) und ein populäres „Unter dem Halbmonde" (Jena, H. Costenoble). Wie wir erfahren, tritt unser unermüdlicher Landsmann im Mai eine längere Forschungsreise nach Rhodus und dem südlichen Kleinafien an, nachdem er das nördliche Kleinasten bereits vor zwei Jahren aus Autopsie kennen gelernt hatte. — (Aus dem Amts blatte.) Kundmachungen über Betheilungen aus Jnvalidenstiftungen und über Errichtung eines Postamtes in Obermöfel. — Besetzung der Bezirkswundarztenstelle in Weixelburg; Gesuche bis 1. Mai an die Bezirkshauptmannschast Littai. — (Landschaftliches Theater.) R. Benedix' gestern zur Aufführung gebrachtes Lustspiel „Die Banditen" eignet sich eigentlich für die Faschingssaison oder höchstens sür ein S-ntagspublikum. Das gestrige HauS fand nur a» dem dritten Acte, in welchem Amtsschreiber „Bröseldieb" (Herr Th aller) sein nach den Formen der alten Pa tri-monial-Strasgerichtsordnuug eingeleitetes Untersuchungsver-sahren mit den maskierten „Banditen" durchführte, einiges Wohlgefallen; die übrigen Acte spielte» sich langweilig nnd ermüdend ab. Wir wollen uns der Hoffnung hingeben, daß in den letzten Tagen noch Bühnenwerke zur Aufführung gelangen, welche das Publikum anziehe» und eine angenehme Erinnerung an die abgelaufene Saison zurücklafsen. Die neue Landesirrenanstalt. Der krainiscke Landesausschuß beschäftigte sich durch nahezu ein volles Jahr mit dem Projecte der Erbauung eines neuen, geeigneten, zweckentsprechenden Landesirren-hanses. In dieser Frage wurde auch der kraiuische Lan» dessanitätsrath gehört, welcher nachstehendes Botum abgab: 1. Das neue Irrenhaus sei womöglich einstöckig, das Administrationsgedäude zweistöckig, im Falle der Wahl der Tbiergartenrealität ebenfalls einstöckig zn erbauen. 2. Die Anstalt soll sechs Unterabtheiluugen erhalten, nemlich ». sür Pensionäre (Selbstzahlende); b.für Reconvalescenten und ruhige Geisteskranke aller heilbaren Formen ; e. für unruhige »eiste«ranle, heilbare und unheilbare getrennt; ä. für ruhige unheilbare und epileptische Kranke; e. für unreine und paralvtische «ranke; und f. Tobabtheiluny. 3. Der Lustraum sür Tobende und Unreine sei mit ie SOO Kubikfuß, sür andere «ranke mit je 800 Lubiksuß zu bemessen. 4. Die Tobzellen sollen mit doppeltem Boden versehen werden. 5. Die Heizung soll in der Tobabthei-luna mit Meißnerschen Poduschka-Mantelösen und in den übrigen Abthetlungen mit Thonösen besorgt werden. 6. Bezüglich der Ventilation genüge die gewöhnliche Fenster-lüstung in allen Räumen der Anstalt; nur in der Abtheilung für Unreine wäre eine Lustabfuhr in die Osenrauch-röhre und in der Tobabtheilung die Meißuer-Poduschka'sche Ventilation einzuführen. 7. Für jede Abtheilung sei ein Waschzimmer; 8. im ersten Stocke des Wirtschaftsgebäudes seien sür die verschiedenen Geschlechter Arbeitssäle herzustellen. 9. Für den innern Dienst der Anstalt seien erforderlich: eine vollkommen selbständige Regie und Verwaltung. ein Director, zugleich erster Arzt, ein zweiter ordinierender Arzt, ein Secundararzl, ein «»eurrelläo-Seel-sorger, eine Handapotheke, ein Oberwärter, eine Oberwär-term und je ein Wärter auf 8 Kranke, ein AdministraiionS-Lerwalter und ein Koutrolor, ein Amtsdiener, ein Portier und Hausknechte na» Bedarf. lO. An passenden Stellen seien Veranda-Vorsprünge zu errichten, in welchen sich die Kranken bei ungünstiger Witterung bewegen könnten. II. Im hiesigen allgemeinen Krankenhause seien nach Beziehung des ueuen Jrrenhaichs zwei Beobachtungszimmer herzurichten. 12. Besichtigung einiger auswärtiger Irrenanstalten. (Schluß solgt.) Erklärung. Wir erklären hiemit aus briefliches Ersuchen des Herrn Casetiers Anton Guesda, daß der Artikel „Zu den letzten Gemeiuderathswahleu" in unserem gestrigen Blatte nicht von Herrn Gnesda herrührt, er auch zu demselben in keiner weiteren Beziehung steht. Herr Bnesda erklärt weiters in seinem Briese, daß von lenen Herren, welche seit der beredeten Zeit sein CasL nicht mehr besuchen, ihm keiner etwas schuldig ist. Redaction des Tagblatt. Witterung. Laibach, 4. April. Morgens trübe, vormittags Sonnenschein, sehr warme Luft, nachmittags Regen, heftiger SW. Wärme: morgens 7 Ubr -s- 10 6°. nachmittags 2 Uhr -j- 12 6" 6. (1875 16 0°; 1874 -f- 19 2° 6.) Barometer im Steigen 739 26 mm. Das gestrige TageSmittel der Wärme -s- 12 2°, um 41° über dem Normale; der gestrige Niederschlag 10 40 mm. Regen. ________________ Angekommene Fremde am 4. April. Hotel Stadt Wien. Mathilde Edle von Best, Graz. — Jllii, Fabrikant, Reinhardt, Kfm. und Singer, Reisender, Wien. — Morpurger, Kfm., Triest Pestin, Gottschee. — Schmidinger, k. k. Landesschuliuspector, Görz. Hotel Elefant. Jstranii u. Hribar, Großgorica. — Pet-schar St. Marein. — Turnscheg, Großsavina. — Rouan-dich, Agram. - Kral. Mannsburg. — Earca, Nassensuß. vaierischer Hof. Gulic, Sessana. — Beuedetii u. Pavlii Triest. — Dr. Beselli, Vir. Motzren. Hom, Marburg. ____________________ Real., Srasenbrunn, BG. Feistriz. — 1. Feilb., Skala'sche I Real., Vertace, BG. Möttling. — 1. Feilb., Hostan'sche Real., Großmraschou, BG. Gurkseld. Theater. Verstorbene. Den 2. April. Rosa Fuchs, Conducteurswitwe, 47 Jahre, Livilspital, Entartung der Unterleibsorgane. Den 3. April. Eduard Pollak, k. k. Bezirkscommis-särswitwensohn. 14 I , Krakau Nr. 30, Zehrfieber. — Johann Kotnil, Arbeiter, 40 I, Livilspital, Lungentuber-culose. — Gallus Zipsel, Schmiedmeister, 46 I., Kapuzi-ner-Vorstadt Rr. 14, Bauchsellentzündung. — Maria Reich mann, Hansbesitzerswittwe, 63 I., Stadt Nr. 167, Entar tuug der Unterleibsorgane. Gedenktafel über die am 7. April 1876 stattfindenden Lici. tationen. 3. Feilb., KrasM'sche Real., Drassi, BG. Möttling. -3. Feilb.. Berne'sche Real., Nnßdorf, BG. Adelsberg. - 3 Feilb, Zorc'sche Real., Slavina, BG. Adelsberg. - S. Feilb.. »vpatin'sche Real.. St. Veit BG. Wippach. -2. s^l.. Cesniklche Real., Blatmk, BG. Ade sberg. - 2. Feilb., Likon'sche Real., Adelsberg, BG. Adelsberg. - 2. Feilb., Feldner'jche Real., Krainburg, BG. Kramburg. -2. Feilb , Santel'M Real., Belsko, BG. Adelsberg. -S Feilb,, Penko'sche Real., Nadajneselo, BG. Adelsberg. — 1. Feilb,, Sittinger'sche Real., Parje, BG. Feistriz. 1. Feilb., Sabec'sche Real., Schillertabor, BG., Feistriz. -1. Feilb , Gerl'sche Real., Tominje, BG. Feistriz. -1. Feilb., Frank'sLe Real., Lele, BG. Feistriz. — 1. Feilb., Heb-N'k'sche Real., Cele, BG. Feistriz. — 1. Feilb., Pac'sche Real, Semii, BG. Möttling. — 1. Feilb., Bremen'sche Heute: Benesice deS Regiffeurs und Gesangskomikers Wilhelm Thaller: DerCarneval iuRom. Komische Oper in 3 Acten von I. Braun. Morgen -DerVater derDebutantin, oder: Doch durchgesetzt. Posse in 5 Abtheilungen nach dem Fran- und zwar: Kredenzkasten, Speisetisch, Doppelchiffonnivre und kakieite Chiffonniöres, sehr gut erbalten, sind wegen Abreise billig zu verlausen: Deutsche Gaffe Nr. 17N, 1. Stock rechts, zwischen 10 bis 12 Uhr vormittags. (200) 2—1 Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unsere iunigstgeliebte Mutter, beziehungsweise Großmutter und Schwiegermutter, Frau Maria Aeiekmlmn gek. Uaänig, Schneidermeisters-Witwe und Hausbesitzerin, nach langen und schmerzvollen Leiben im 64. Lebensjahre, versehen mit den heiligen Sterbesakramenten, gestern nachts halb 10 Uhr in ein besseres Jenseits abznberuseu. Das Leichenbegängnis findet Mittwoch den 5. d. M. nachmittags 5 Uhr vom Trauerbause Stadt Haus-Nr. 167 aus zu St. Lbristos statt. Die heil. Seelenmessen werden in mehreren Kirchen gelesen werden. Die theure Verblichene wird dem frommen Andenken aller Verwandten, Freunde und Bekannten empfohlen. Laibach, am 4. April 1876. Zoses Ke'ttkmana, Keiurick Kciikmann und Kuimlmä K-i-kmlllia, Söhne. Maria Kei^monn geb. Po-lwrau, Maria 1t«i4 ^5 110 SV 117 ÜS I»«'- 7«-i0 7S'7S 73 50 74- 159 - I5-»20 640'- 650 - 16 50 17 - 52 — 52 50 878'- 880 155— 156 — 66 25 66 50 74.- 75- 109 - 109 SO 188 75 189- 154 50 155 - 138— 139'- 272.— 272 50 103— 103 25 I'fLuclkrlvks. lllg. oft. Bod.-Eredi«. dto. in »» I....... Nation, ö. W........ Ung. Bod.-Creditanft. Vrior1t»t»-0b1. Franz Joses«-Bah>, . Oeft. Nordwestbahn . Siebenbürger . . . . Staat«bahn.......... Südb.-Ges.zu SV«I Fr. dto. Bon» 1,0»«. Credit - Lose . . Rudolfs - Lose . Geld Ware IDl-ÜO 10L'— 89 50 S7 25 'WovL». (3Mon.) AugSb.100 fl. Franks. 10e südd.W. Nark Lrndon iv"Pfd. Sterl. Paris 100 Franc- VLiunv». Kais. Münz-Ducaten so-FrancSstück . . . lreutz. Kassenscheine rilber . . 94-- 88'- 144 50 L09L5 155 50 1Z — 56 6s» 56 65 56 65 116 45 46 10 5'46 9 30 57 25 101 60 85.85 94-LL 88 25 66-50 145— ics-50 156K0 13'5l, 56 75 56 75 56 75 116 75 46 20 547 S 31 57 30 101 70 Telegraphischer Lursliericht am 4. April. Papier-Rente 67 20 — Silber-Rente 70 75 — 18Ki>er StaatS-Änlehen 109-75. — Bankaktien 877.— Lredit >57 20 — London 116 55. — Silber 102-10. — K. k. Münz, ducaten 5 49 >/z. — 20-Franc« Stücke 9 31. — 100 Rei^iS-mark 57.30. ' Druck von Jg. v. «lernmavr L Ked. Bamberg, Verleger Ottomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Franz Spitaler-