(Po&taiiu plat&n« * gotovini.) Deutsche Zeitung — Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat ^ Schristleilung und Verwaltung: PreLernova ulica S, Telephon Nr. 21 (interurdan» i Bezugspreise für das Inland: Vierteljährig 40 Din, halbjährig 80 Din, ganj-»«tiindigungen werden tn der Verwaltung zu billigsten Gebühren entgegengenommen f jährig lkti Din. Für das Ausland entsprechende Erhöhung. Einzelnummer Din 1-54) Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datjum vom Sonntag Nummer 41 | Celje, Donnerstag, den 26. Mai 1932 | 57 Jahrgang Die Lage in Oesterreich Von besonderer Seite Wien, 21. Mai 1932. Nach zweiwöchentlichen schwierigen Verhand-lungen hat Dr. Engelbert Dollfuß. der bereits im letzten Kabinett Buresch als Ackerbauminister in den Vordergrund getreten war. eine neue Regierung ge-bildet, der sechs Vertreter der Ehristlichsozialen, zwei des Landbundes, ein Heimatblockvertreter und ein Beamter angehören. Dr. Dollfuß leitet als Bundes-kanzler auch das Außen' und das Landwirtschafts-Ministerium! Vizekanzler Winkler, Iuftizminijter Dr. Schuschnigg, Finanzminister Dr. ^veidenhoffer und Heeresminister Karl Vaugoin haben ihre bisher innegehabten Ressorts behalten. Als neue Minister erscheinen der Vertreter des Heimatblocks Dr. Guido Iakoncig und Sicherheitsminister Dr. Hermann Ach. Die Negierung Dollfug verfugt im Nationalrat über 83 Abgeordnete, nämlich 66 Christlichsoziale, 9 Landbündler und 8 Niitglieder des Heimatblockes. Da die sozialdemolratifche Opposition 72 und die Großdeutschen t Nationaler Wirtschaftsblock) 10 Ab. geordnete zählen, so hat die Negierung im Paria-ment eine Mehrheit von nur einer Stimme. Der neue Bundeskanzler hatte ursprünglich die Absicht, eine Konzentration aller vier bürgerlichen Parteien herbeizuführen, dieser Gedanke konnte jedoch nicht voll verwirklicht werden, da sich die Großdeulschen zum Eintritt in die Regierung nicht verstehen wollten. Man kann von verschiedenen in der Presse ver-breiteten Versionen über die Gründe dieser Haltung der Großdeutschen absehen und mühte zur Annahme kommen, daß sie die Last der ^Verantwortung, die das Kabinett Dollfuß zweifelsohne zu tragen hat, in diesem Moniente abschreckte. Das Kabinett Dollfujz jjeht keineswegs leichten Aufgaben gegenüber. Um diese zu bewältigen, werden zunächst die an der Negierung Teilhabenden die nötige Einficht für die gegebenen Verhältnisse zeigen müssen. Ist dies der Fall, dann wird das Kabinett eine relativ stabile Basis haben und in der Lage sein, der großen Aufgaben Herr zu werden, die in den nächsten Wochen auf der Tagesordnung stehen. Sieht man die Lage Oesterreichs aus dem richtigen Gesichtswinkel, so zeigen sich zwei große Aufgaben, die zu erledigen sind: die erste ist die Herstellung des Gleichgewichtes im Staatshaushalt. Diesbe-jüglich hat bereits der letzte Kanzler Dr. Buresch Wichtiges geleistet, indem er den Staatshaushalt zunächst ins Gleichgewicht brachte. Der Verlauf hat aber ergeben, daß das Budget neuerlich ausge-glichen werden «uft, da die Eingänge den Er-Wartungen nicht »oll entsprechen. Das Parlament wird daher jetzt ein Nachttagsbudget zu genehmigen haben, das durch Abstriche das Gleichgewicht im Staatshaushalt abermals herstellt. Als zweite Auf-gäbe, die das Kabinett Dollfuß zu bewältigen hat, erscheinen die beiden Passivposten: Kreditanstalt nnd Bundesbahnen. Die Frage der Kreditanstalt mutz in der nächsten Zeit einer Lösung zugeführt werden, die den Staatshaushalt in erträglicher Weise bei längerer Zeitspanne belastet. Der Generaldirektor der Kreditanstalt van Hengel verhandelt derzeit über einen Akkord mit den ausländischen Gläubigern und e» darf angenommen werden, daß hier eine für beide Teile tragbare Lösung gefunden werden wird. Die zweite Passiopost sind die Bundesbahnen. Wenn es auch sicher ist, daß die österreichischen Bahnen in der Welt keine Ausnahme bilden, daß auch andere Bahnen passiv sind, so macht doch die besondere Lage Oesterreichs hier Reformen not-wendig, welche die bisher bei den Bundesbahnen zur Herstellung einer Aktivität geleistete Arbeit ergänzen sollen. Die Wege, die zu gehen find, be-dürfen einer genauen Prüfung und nichts wäre verfehlter, als um momentaner Wirkungen wegen zu übereilten Maßnahmen zu greifen. Abgesehen von diesen zwei großen Fragen kompleren wird in Oesterreich eine Verwaltungsreform durchgeführt werden, um Ersparungen zu erzielen. Es ist zu er-warten, daß die Regierung Dollfuß einen gewissen Abbau in der inneren Verwaltung durchführen wird. Wichtiger als jene Fragen, mit denen sich da» Ausland bei den Erörterungen über Oesterreich fast ausschließlich — in erster Linie aus dem eigenen Blickpunkt beschäftigt, erscheinen für Oesterreich die glückliche Lösung der oben festgehalten zwei Komplere. Hier liegt die Entscheidung über die Ge« sundung Oesterreichs von innen heraus. Dr. Dollfuß genießt aus seiner bisherigen Tätigkeit einen vor-trefflichen Ruf und die Wiener Presse hebt hervor, daß es ihm als Ackerbauminister geradezu geräusch-los gelungen sei, die Radikalisierung der Bauern-schaft zu hemmen und das Eindringen fast revolu-tionärer Kräfte bis ins flache Land zu verhindern. Dr. Dollfuß habe sich bei Durchführung dieser überaus wichtigen Mission als wahrer Künstler ge-zeigt und man dürfe erwarten, daß es seiner Be-harrlichkeit gelingen werde, sich auch mit seiner neuen Aufgabe durchzusetzen. Wie die Regierung mit dem Nationalist arbeiten wird, bleibt abzu-warten. Man müßte aber annehmen, daß das Parlament sich bemühen werde, seine Arbeitsfähigkeit zu erweisen, da es wohl weiß, daß der Radikals mus vor seinen Toren steht. Wäre die Volksver-tretung unfähig, die wichtigen Aufgaben zu lösen, die im Lebensinteresse Oesterreichs jetzt gelöst werden müssen, dann würde dies nicht zu Lasten der Re-gierung fallen. Die Lage Oesterreichs ist zweifellos schwierig, sie wird sich aber be: richtiger Erkenntnis im Innern und bei einer verständnisvollen Ein-stellung des Auslandes meistern lassen. Politische Rundschau Inland Amtlicher Bericht über die Offiziersaffare in Maribor Zum Zweck der Aufklärung im Hinblick auf die falschen und tendenziösen Nachrichten in der ausländischen Presse erließ das Kriegs- und Marine-Ministerium nachfolgendes Communique: Vor 20 Tagen stellte man in der Garnison Maribor fest, daß der Leutnant Milojkooii und die Unterteilt-nants Atanaskovic und Miladinovic im Dienst der ausländischen kommunistischen Propaganda stehen. Dem Unterleutnant Milad'mooic gelang es, noch vor der Verhaftung ins Ausland zu flüchten. während Leutnant Milojkooic Selbstmord verübte. Außer dem Unterleutnant Atanaskovic wurden noch sieben jüngere Offiziere, Unterleutnants und Leutnants, sowie der Major Vojislao Djokic arretiert, weil sie im Verdacht stehen, daß sie von dieser Sache gewußt, sie aber ihren Vorgesetzen nicht ge-meldet haben: serner hat es den Anschein, daß sie sich bis zu einer gewissen Grenze mit dem Begin-nen der vorgenannten Offiziere solidarisiert haben. Die Untersuchung, die der Untersuchungsrichter führt, wird die Art und Schwere der Schuld der Ver-dächtigten feststellen. Ausland Die neue österreichische Regierung Nach langwierigen Verhandlungen mit den Parteien ist es am 20. Mai dem früheren Ackerbau-minister Dr. Engelbert Dollfuß gelungen, nächst gende Regierung zusammenzustellen: Bundeskanzler, Aeußeres und Ackerbau: Dr. Engelbert Dollfuß: Vizekanzler und Leiter der Wirischaftsgeschäste im Kanzleramt: Jng. Franz Winkler: Innenminister: Bachinger (Landbund»; Oeffentliche Sicherheit: Ministerialrat Dr. Hermann Ach: Finanzen: Dr. Emanuel Weidenhoffer-, Handel: Dr. Guido Iakoncig (HeimatschutzUnterricht: Landes-hauptmann Dr. Anton Rintelen: Justiz: Dr. Kurt Schuschnigg: Heer: Karl Vaugoin: Soziale Fürsorge: Dr. Josef Resch. Breitner tritt zurück Der Bürgermeister von Wien Karl Seife teilte am 20. Mai im Klub der sozialdemokratischen Wiener Gemeinderäte mit, daß der Stadttat Breitner im Hinblick auf seine geschwächte Gesundheit die Stelle des Finanzreferenten der Gemeinde nicht mehr übernehmen wolle. Nur auf dringendes Zureden habe er sich schließlich bereit erklärt, noch bis zum Ende dieses Jahres zu bleiben und den Voranschlag für das kommende Jahr vorzubereiten. Der ange-kündigte Rücktritt des seit 1918 in Wien allmächtig herrschenden Steuerdiktators, der durch seine Metho-den berühmt wurde, hat in Oesterreich großes Auf-sehen hervorgerufen. Strenge Ueberwachung der Auslander in Frankreich Der französische Ministerrat hat aus Anttag des Ministerpräsidenten Tardieu und des Innen-Ministers mehrere Maßnahmen beschlossen, die die strengste Ueberwachung der Fremden in Frankreich ermöglichen sollen. So werden die Reisedokumente der aus dem Ausland kommenden Fremden viel strenger geprüft werden als bisher: Fremde, deren Pässe nicht vollkommen in Ordnung sind, werden bei der Einreise zurückgewiesen und überhaupt alle unerwünschten Ausländer abgeschoben werden. Außer-dem wird für die direkte Bewachung des Prüft-dcnten der Republik besondere Vorsorge gettoffen werden. Eine Weltwirtschaftskonferenz Der Völkerbundrat hat auf seiner Sitzung am 21. Mai die seinerzeitige Beschießung der Internationalen Arbeitskonferenz angenommen, wonach der Völkerbund eine internationale Valuta» und Wirtschaftskonferenz einberufen solle. Der Völker-bundrat wird demnach der Völkerbundversammlung die Einberufung dieser Weltwirtschaftskonferenz empfehlen. Wirren in Griechenland Infolge der unhaltbaren Wirtschaftslage in Griechenland ist die Regierung Venizelos zurück-getteten. Ein großer Teil der Staatsbediensteten, Seite 2 Deutsche Zeitung Nummer 41 so die Post« und Eisenbahnangestellten, sogar die Steueramtsbeamten, traten in Streik, weil sie schon seit Monaten keine Gehälter mehr bekommen haben. Wie es scheint, wird sich aus den Wirren eine Militärdiktatur herausentwickeln. Aus Stadt und Land Der neue Eisenbahnfahrplan ist in der Nacht vom 21. aus den 22. Äiai in Geltung ge« treten. Er ist aus den Wänden aller Eisenbahn-stationen aufgeklebt. » Der neue französische Gesandte am Beograder Hof Herr Emile Naggiar ist am Samstag in Beograd eingetroffen. Der neue Gesandte, der 4!» Jahre alt ist. steht seit 1908 im diplomatischen Dienst. Seit 1927 war er Suddirektor für Asien und Ozeanien im Pariser Außenministerium. Amtszeit in den Steuerämtern. Vom 23. Mai weiter bis I. Oktober wird bei der Drau> finanzdirektion in Ljubljana und bei allen Steuer-und Katasterverwaltungen in ihrem Bereich an Werktagen von '/,8 bis '/,14 Uhr amtiert. Für Zollämter und Abteilungen der Finanzkontrolle gilt diese Sommerzeit nicht, bei ihnen findet die Amtie-rung wie bisher statt. Liebestragödie bei Ratet. Auf einem Sokolfest bei Rakel am 22. Mai fchojj der Grenzerkorporal Gjorgje Milic die 19 jährige Gastwirtsschwester Jvanka Gruden, in die er verliebt war, mit drei Schüssen aus seinem Dienstgewehre nieder. Sich selbst brachte er einen Bauchschuß bei, an dem er dann im Garnisonsspital in Ljubljana starb. Die Tragödie zog noch ein dritte«. Opfer nach sich, in-dem sich der Besitzerssohn Joze Svet, der als Begleiter Ivankas Zeuge der Mordtat war, am Abend in der Nähe des Dorfes erschoß. In einem Briefe, den man bei Milic fand, ichrieb dieser, daß er die Tat begehe, weil keine Aussicht auf eheliche Vereinigung mit seiner Auserkorenen bestehe. Die erste Frau überfliegt allein den Ozean. Die amerikanische Fliegerin Amalia Ear> hart ist am 20. Mai um 22 Uhr 10 am Flugplatz Hardour Grace bei Newyork zum Flug über den Atlantischen Ozean gestartet. Sie flog mit einem kleinen Eindecker, der einen Aktionsradius von 3200 km und eine Marimal-Geschwindigkeit von 320 km pro Stunde besitzt. Nach IK-stündigem Flug landete die Fliegerin am' 21. Mai in der Nähe von London Dem, in Irland. Sie hat eien doppelten Rekord aufgestellt: sie ist die erste Frau, die allein den Ozean überflog, zugleich hat sie aber den Ozean nun schon zweimal überflogen. Tcr moderne Speisezettel beschleunigt den Verfall der Zähne. Darum ist oberstes Gebot: Regelmäßige Rein, fluna rnti der erfrischende», guten Chlorodont Zahnpaste. Versuch iiberzeug« lube Din Der berühmte ungarische vzeanflieger Georg Endresz stürzte am 21. Mai nach dem Fluge von Budapest nach Rom mit seinem Flugzeug ..Gerechtigkeit für Ungarn", mit dem er vor einem Jahr von Amerika bis nach Budapest geflogen war, nur einige Hundert Meter vom Flugplatz in Rom entfemt, wo ihn zahlreiche italienische Flieger er-warteten, aus einer Höhe von 100 Metern ab. Das Flugzeug ging in Flammen auf und Endresz sowie sein Mechaniker Julius Bottay fanden den Tod. Der tragische Tod des berühmten Fliegers rief in Ungarn eine allgemeine Volkstrauer hervor. 122 Jahre alt. In Grabovnica bei Kur-sumlja ist der Bauer Radenko Stevanovit im Alter von 122 Jahren gestorben. Sein Sohn ist auch schon 96 Jahre alt. Bei Hiimorrtzoidalleiden. Verstopfung. Darmrissen, AbHessen, Harndrang. StauungSleber, fcnujfcljmtnei», Brich, bettommenheit, herzpochen, Schwindelansällen bnngt der Gebrauch des natürlichen „Zraiy-Josef"-Bitterwasser» immer angenehme Erleichterung. FachärUe für JnnerUchkranle lassen in vielen ,Fällen tagtäglich friib und abend« etwa em Halde« Gla» ?ra«, Josef Wasser trinken. Da« Zra», Josef Bitter-wasser ist in Apotheken, Drogerien und Hpezercchandlungen erhältlich. Celje Die feierliche Einweihung der neuen orthodoxen St. Savakirche am Vrazov trg wird am Sonntag, dem 19. Juni, stattfinden. Die Einweihung wird der Patriarch der jerbischottho-boren Kirche Varnava vornehmen, dem der Ad-ministrator des Zagreber Erzbistums Dr. Mari-milian Hajdin und der Bischof von Nis Dositej assistieren werden. Au» Beograd wird zu dieser Feier ein Sonderzug ankommen. Der Einweihung werden auch einige Minister und zahlreiche hervor-ragende Persönlichkeiten aus Beograd beiwohnen. Am folgenden Tag werden die Festgäste an der Grundsteinlegung für die orthodore Kirche in Ljub-ljana teilnehmen. Die Regimentsfeier des heimischen I.-R. Nr. 39 wird am Samstag, dem 28. Mai, stattfinden. Bei dieser Gelegenheit wird im Hof der König Peter Kaserne eine Gedenktafel zur Erinnerung an die bei den Kämpfen in Kärnten ge-fallenen Soldaten des Regiments enthüllt werden. Militärkontrollversammlung. Der Stadt-Magistrat verlautbart: Am 29. Mai wird am Glacis allen in der Stadt Celje zuständigen Militärpflichtigen und den Beistellern von Vieh und Train die Militäreinteilung bekannt gegeben werden. Die in Betracht Kommenden werden auf die be-zügliche Verlautbarung (Razzias), die auf der Amtstafel der Stadtvorstehung angeschlagen und an verschiedenen Stellen der Stadt affichiert ist, aufmerksam gemacht. Evangelische Gemeinde. Sonntag, den 29. Mai, entfällt der Gemeindegottesdienst, da der Pfarrer in Ljubljana und Kranj amtiert. Konzert der Glasbena Matica. Zu unserem Bericht über das Konzert der Glasbena Matica bemerken wir, das; der Schüler Cremoznik nicht der Schule des Herrn Direktors Sancin, son-dern der Schule des Herrn Dusan Sancin an-gehört. Eröffnung der städtischen Sannbäder. Die städtischen Bäder an der Sann (Damen- und Herrenbad im Stadtpark sowie da» „Dianabad" am Breg) werden am Fronleichnamstag. 26. Mai, geöffnet. Die Friseurgeschäfte in der Stadt und Umgebung bleiben am Fronleichnamstag ganz-tägig geschlossen. Bezahlung der Wasser- und Kanal-gebühren. Der Stadtmagistrat veröffentlicht unter dem Datum vom 20. A!ai: Die Stadtgemeinde Celje fordert alle Hausbesitzer, die mit der Zahlung der Wasser- und der Kanalgebühr im Rückstand sind, auf, die schuldigen Beträge binnen acht Tagen bei der städtischen Kasse einzuzahlen. Gegen die Säumigen wird nach den Bestimmungen der &§ 18 und 19 der geltenden Wasserleitungsordnung vorgegangen werden. Das Uebrige ist aus der Verlautbarung auf der Amtstafel im Flur des Stadtmagistrats zu ersehen, worin es heißt. daß nach Ablauf de» Zahlungstermins (spätestens 1. Juni 1932) die Rückstände im Erekutionswege eingetrieben werden sollen. Unhygienische Wohnungen in der Stadt Celje. Der Stadtmagistrat verlautbart: Die Stadtvorstehung wird in den kommenden Tagen durch eine Kommission alle Häuser in Celje bezüglich unhygienischer Wohnungen durchsehen lassen. Die Überprüfung findet an jedem Dienstag und Mittwoch von 16 Uhr weiter statt. Die Hausbe-sitzer mögen dafür sorgen, daß der Kommission der Zutritt in alle Räume ermöglicht wird. Zwecks schnellerer Abfertigung der Post nach Norden werden ad 25. Mai mit Rück» sich! auf den neuen Eisenbahnfahrplan die Post-sammelkästen in der Stadt schon um 13 Uhr (bisher 13 Uhr 45») ausgehoben. Durch diese frühere Aus-Hebung kann die Post bereits mit dem Schnellzug weiterbefördert werden. Die Postsammelkästen werden täglich viermal ausgehoben, und zwar um 9 Uhr 45, 13 Uhr (bisher 13 Uhr 45). 17 Uhr und 20 Uhr. Autobus nach Vransko und Mozirje. Das städtische Autobus begann am 22. Mat seine Fahrten nach Vransko und Mozirje nach dem neuen Fahrplan. Es wird besonders aus diese zwei Strecken deshalb aufmerksam gemacht, well ihre neue Fahr-ordnung ziemlich verändert ist. Nach Mozirje fährt der Autobus vom Bahnhof in Celje um '/.II Uhr, nach Vransko um 7,12 Uhr ab. Rückkehr aus Mozirje um 12 Uhr 22 und An-kunft in Celje um 13 Uhr 37; Rückfahrt aus Vransko um 13 Uhr 55 und Ankunft in Celje um 15 Uhr. Vom Gericht. Am vorigen Samstag wurde die 43-jährige Schustersgattin Antonia Vetrih, die am 25. April in So. Jedert bei Gotovlje den Besitzer Ivan Turnsek mit einer Art erschlagen hatte, vom Fünfersenat des Kreisgerichts zu drei Jahren Zuchthaus und Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf drei Jahre verurtellt. Wie wir seinerzeit be-richteten, bestand zwischen dem Ehepaar Vewh und Turnsek eine grimmige Feindschaft, weil jenes in einer Gerichtssache zu Ungunsten Turnsek» ausgesagt hatte. Turnsek war schon am 4. März zu den Vetrih» gekommen und hatte die Frau derartig verprügelt, daß sie längere Zeit das Bett hüten muhte. Deshalb war er zu 6 Wochen Arrest verurteilt worden; vor dem Antritt der Strafe wollte er aber noch seine Rache kühlen und so kam er am 25. April abend» wieder in die Keusche des Schutterehepaars. Als er den tauben Stefan Vetrih anfiel, warf ihm dessen Gattin eine Handvoll Pfeffer in die Augen. Nun wandte er sich geblendet gegen sie, die ein Beil er-griff und ihn damit erschlug. Die Vetrih legte gegen das Urteil wegen zu hohen Strafausmaßes Be-rufung ein. Urteilsabänderung. Der 32°jährige frühere Bergmann Anton Hagar aus Zdol im Gericht*-bezirk Kozje war vor einiger Zeit vom großen Senat des hiesigen Kreisgerichts wegen der Er-mordung seines Vaters zu lebenslänglichem Zucht-Haus, seine 66-jährige Mutter Anna aber wegen Beihilfe zu 12 Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Nun hat die Siebenrichtertafel in Zagreb der Be-rufung der Verurteilten stattgegeben und die Strafe des Sohnes auf 15 Jahre herabgesetzt: das Urteil der Mutter wurde annulliert und eine neue Ver-Handlung angeordnet. er Juni 1932 L. * Feuerwehrtag veranstaltet von der Freiwilligen Feuerwehr and Rettungsabteilung U-Sl]™« Aus dem Umgebungsgemeinderat. Auf der Gemeinderatsitzung am 20. Mai berichtete Bürger-meiste? Vinko Kukovec eingangs, daß einige Parteien in der Tooarniöka ulica in Gaberje der Gemeinde den notwendigen Grund für die Ausgleichung der dortigen Gassenkuroe abgetreten haben. Auch die Herren Svete! und (öorjanc in Gaberje stellten etwas Grund zwecks Verbreiterung der olrafee beim So» kolski born zur Verfügung. Der Beitrag der Umgebungsgemeinde in dn Höhe von 15.000 Din für den Bau eines Durchlasses unter der Ipavceva ulica wurde genehmigt. — Die Umgebungsgemeinde wird 150.000 Din für die Uebettragung des Muni-tionsmagaztns vom Galgenberq weq nach Fertig stellung der Arbeiten zur Verfügung stellen. Die vorläufige Herrichtung der Straße auf den Josefiderg wird genehmigt: bis Ende 1933 muh jedoch diese Straße gemäß dem ursprünglichen Beschluß definitiv hergerichtet werden. Die Umgebungsgemeinde ist bereit, zu den Kosten der Herstellung von Detail-Plänen für die Sannregulierung beizutragen, indessen muß dieses Geld beim Beitrag verrechnet werden, den die Gemeinde seinerzeit für die Sannregulierung bestimmt hat. — Die Prämie für jeden ohne Marke eingefangenen Hund wird dem Abdecker von 12 50 auf 20 Din erhöht. — Das Ersuchen der Stadt- !gemeinde, die Umgebungsgemeinde möge für ent-prechende Räumlichkeiten für die Polizeiwache in Gaberje Sorge tragen, da deren bisherige Unter-bringung infolge Herrichtung des Kindergartens in Gaberje aufhört, wurde abgelehnt. — Die Reichs-straße bis zur Brücke beim Gasthaus Brenkvv« (Vobner) in Sp. Hudinja, ferner die Schloßberg-straße bis zu den Stufen und die Straße am Breg bis zum Grenadiersteg wird aufgespritzt werden. Todesfälle. Im Allgem. Krankenhaus ist am 19. Mai die 43-jährige Witwe Maria Gabersek, Köchin in der Königin Maria Schulküche in Celje. gestorben. — In Gaberje, Cinkarniska pot Nr. 4. starb am 21. Mai Frau Agnes Wltawski geb. Sager, Mutter des Sekretärs der Umgebungsgemeinde Herrn B. Wltawski und des Zinkhüttenbeamten Herrn Franz Wltawski, im Alter von 66 Jahren. — Im Allgem. Krankenhaus starben am 21. Mai das 21 Tage alte Zigeunerstöchterchen Mileva Dimitrijevic, am 22. Mai die 68-jährige Gemeindearme Katharina Knez aus Nova Cerkev und die 25-jährige Taglöhnerin Maria Hrastnik aus Liboje. — Am 22. Mai starb im Militärspital der 22-jährige Infanterist des 39. I.-R Musli Bajzamovic. — In der Levstikova ulica 4 starb am 23. Mai das 7 Mo-nate alte Arbeiterssöhnchen Drago Praznik. Die Leiche de» Besitzer» Mathiss ötrajhar aus Liste, der am 5. April bei Verfolgung seiner ihm entlaufenen Kuh in der Sann ertrank, ist am Montag nachmittags in Loka bei Zidani most au» der Save gezogen worden. Stadtkino. Am Mittwoch, 25., und Donnerstag, 26. Mai (Fronleichnam), die berühmte Nummer 41 Deutsche Zeitung Seite 3 Tonfilmhumoreske „Der Feldherrnhügel", nach dem gleichnamigen Schwank von Roda Roda. In den Haupttollen Svetislav Petrooic, Roda Roda, Elga Brink und Betty Bird. Dieser Film übertrifft noch weit den Film „Der falsche Feld-marschall"' — Ab Freitag. 27., bis einschließlich Sonntag. 29. Mai, der große Zirkustonfilm „Im Schatten der Manege": in der Hauptrolle Liane Haid. Vorstellungen wochentags um V»9 Uhr abends, am Freitag und am Samstag um '/,5, '/,7 und (wegen des nach dem neuen Fahrplan spater eintreffenden Zuges) um 9 Uhr (nicht '/»9). Maribor Festkonzert anläßlich des 85-jährigen Grünvungsjubiläums des Männergesang. Vereines m Maribor. Am Samstag, dem 4. Juni, begeht der Männergesangverein in Maribor fein 85 jähriges Gründungsjubiläum. Aus diesem Anlaß findet am genannten Tage im großen Prunk-saale der Brauerei „Union" (Götz) ein Festkonzert statt, dessen Leitung in.den bewährten Händen des I. Chormeisters des Vereines Herrn Professor Hermann Frisch liegt und an dem die gemischten Chöre der Männergesangvereine von Celje und Ptuj mitwirken werden. Wir machen unsere Leser bereit» heute auf dieses Konzert mit dem Ersuchen aufmerksam, sich diesen Abend unbedingt freizuhalten, denn der Besuch dieses Konzertes verspricht einen seltenen Kunstgenuß. Erstmalig nach dem Umstürze werden im großen Götzsaale drei deutsche Gesang-vereine mit ihren gemischten Chören austreten. Dle Chöre werden von einem Symphonieorchester be-gleitet werden. Die auserlesene Vortragsfolge werden wir in einer unserer nächsten Nummern veröffent-lichen. Aber schon heute können wir verraten, daß sich darunter der berühmte Chor unseres Lands-mannes Hugo Wolf „Der Feuerreiter" befindet. Der Patriarch der serbisch-orthodoren Kirche Varnava wird im Laufe des Monates Juni die neue serbische Kirche in Celje einweihen und im Anschluß daran einige Orte Sloweniens, darunter auch Maribor, besuchen. Vor dem Bau einer Kapelle am Ba> chern. Einige Besitzer am östlichen Teil des Ba-chern tragen sich mit Gedanken, eine Kapelle zu er-richten. Diese soll ans Holz, das die angrenzenden Besitzer beisteuern würden, erbaut werden. Die einen möchten die Kapelle gerne in der Nähe der Mar-durger Hütte errichtet sehen, während die andern diese wieder beim sogenannten „Pohorski dom" haben möchten. Dem Vernehmen nach wird man den goldenen Mittelweg wählen und die Kapelle beiläufig in der Mitte zwischen beiden Hütten er-richten, so daß es diesbezüglich keinen Streit zu geben braucht. Gemeinderatsitzung. Am vorigen Freitag um 6 Uhr abends fand die dritte ordentliche Ge> meinderatsitzung statt. Eingangs berichtete der Bür-germeister Dr. Lipold über die Schritte, die er im Sinne des Beschlusses der letzten Gemeinderatfitzunp unternommen hatte, damit die Stadt Maribor mit Rücksicht auf die hier herrschende Teuerung in die erste Teuerungsklasse eingereiht werde. Dies würde den vielen in unserer Stadt wohnenden Staatsbeamten und damit natürlich auch dem Kaufmannsstande zu Gute kommen. Maribor steht nämlich hinsichtlich Preishöhe den Städten Ljubljana, Zagreb und Beograd nicht im geringsten nach, während Städte wie Banjaluka bei weitem billiger sind und trotzdem in der ersten Teuerungsklasse figurieren. Weiters berichtete er über den Ausbau unseres Fachschulwesens. Die Mädchengewerbeschule. die im Töchterheim „Vesna" untergebracht ist, wird ohne besondere Schwierigkeiten erweitert werden können, dasselbe ist auch bei der ebenfalls dort untergebrachten Haushaltungsschule der Fall. Die Frage einer Knabengewerbeschule stößt jedoch vorläufig auf Schwierigkeiten, da man hiefür keine geeigneten Räume zur Verfügung hat. — GR Dr. Strmsek berichtet für den ersten Ausschuß, daß die Gemeinde auch weiterhin in die Kirchenkonkurrenzausschüsse ihre Vertreter entsenden wird, und zwar sollen für die Stadtpfarre 3, für die Franziskanerpfarre eben-falls 3 und für die Magdalenenpfarre 2 Vertreter namhaft gemacht werden. — Für den zweiten Aus-schuß berichtete Vizebürgermeister Golouh. Auf seinen Vorschlag hin wurden die Gemeinderäte Dr. Kieser, Dr. Strmsek, Tumpej, Grcar, Peric, Owalic und Golouh in den Ausschuß entsendet, der die Kinder, die einen Sommeraufenthall in der Ferialkolonie auf den, Bachern oder einen Aufenthalt in Dalmatien anstreben, auszusuchen haben wird. Für beide Fe-rialkolonien wurde ein Bettag von 79.000 Din be- reitgestellt, wovon auf die Ferienkolonie in Dalma-tien 28.000 Din, auf jene am Bachern 51.000 Din entfallen. — GR Tumpej berichtete für den dritten Ausschuß, die Bausektion. Das Ansuchen der aus Spanien vertriebenen Jesuitenpatres betreffs Bau einer Kirche und einer Kapelle zwischen dem Palais des Pensionsfonds und der Kärntnerbahnstrecke ist dem Kultus- und Bautenministerium zur Entscheidung vorgelegt worden. — Die Klosterfchwestern wollen in dem an die Vrbanova islica grenzenden Gartenstück einige einstöckige Villen errichten. Darüber entspann sich eine kürzere Debatte, da der städtische Regulie-rungsplan dort eine Verdauung mit zweistöckigen Häusern vorgesehen hat. Mit Rücksicht auf die Krise im Baugewerbe, deren Behebung noch nicht abzusehen ist, wurde ihnen schließlich ihr Ansuchen bewilligt. Der Regulierungsplan erfuhr gleichzeitig die eine Abänderung, daß die Vrbanova ulica ent-lang auch Hochparterrehäuser errichtet werden können, da man sonst dort mit einer baldigen Verbauung nicht hätte rechnen können. — Für den vierten Ausschuß berichtete GR Sabothy über die Frage der EinHebung der Gemeindelustbarkeitssteuer. Die Gemeinde wird nach Annahme dieses Referates ab 1. Juni d. I. von Veranstaltungen, bei denen eine 20*/«to< staatliche Lustbarkeitssteuer vorgesehen ist, eine solche von 12%, bei jenen, wo eine 10°/,ige staatliche Lustbarkeitssteuer vorgesehen ist, hingegen eine 6"/«,ige Lustbarkeitssteuer einHeben. Darüber hinaus muß jedoch für jede in der Stadt abgehal-tene Unterhaltung eine besondere Tare von 100 Din pro Veranstaltung entrichtet werden. — Einige neue Gasten, die noch keine Namen aufweisen, erhielten neue Straßennamen, darunter wurde eine auch nach dem aus der Vorkriegszeit her bekannten alten slowenischen Bürger der Stadt Rapoc benannt. — In der nun folgenden geheimen Sitzung wurden u. a. die Mieten in den Notstandsbauten der Ge-meinde herabgesetzt, und zwar sind Wohnungen, die bis jetzt rund 290 Din kosteten, auf 250 Din und solche, für die bisher ein Monatszins von rund 240 Din eingehoben wurde, auf 200 Din (monat-lich) ermäßigt worden. In der nächsten Sitzung de» Gemein» derates wird der sechsgliedrige Verwaltungsaus-schuß der Gemeindesparkasse neu gewählt werden, da man sich auf der letzten Gemeinderatsitzung nicht geschlossen für ihre Wiederwahl eingesetzt hat. Laut Statut unserer Gemeindesparkasse werden nämlich alljährlich vom Verwaltungsrat sechs Mitglieder ausgelost, die dann durch Neuwahl aus den Reihen der Gemeinderäte neu ergänzt werden. Da man sich auf der besagten Sitzung über ihre Wiederwahl nicht einigen konnte, werden dem Vernehmen nach der nächsten Gemeinderatsitzung gleich einige Kan-didatenlisten vorgelegt werden. Evangelischer Gottesdienst. Am Sonn-tag. dem 29. Mai. findet um 10 Uhr vormittags der evangelische Gottesdienst in der Christuskirche statt. Anschließend daran (11 Uhr) Kindergottesdienst. Leichtathletisches Meeting unseres Sportklubs „Rapid". Die am wonntag, dem 22. Mai, von unserem Sportklub „Rapid" auf den eigenen Anlagen durchgeführten leichtathletischen Wettkämpfe brachten den VeranstaUern in jeder Hinsicht einen vollen Erfolg. Es beteiligten sich in den drei Gruppen für Senioren, Junioren und Damen über 80 Leichtathleten und Leichtathletinnen aller Sportvereine unserer Draustadt, eine Zahl, die für hiesige Verhältnisse einen Rekord bedeutet Die erzielten Resultate waren ausgezeichnet. „Rapid" er-rang in den Konkurrenzen der Herren vier erste, einen zweiten und einen dritten Platz, bei den Da-men einen ersten, zwei zweite und drei dritte Plätze. Ueber 100 Meter siegte Pipi (Rapid) in der schönen Zeit von 11.8 Sekunden knapp vor Mesaretz (Rapid). Ueber 800 Meter besetzten die beiden Rapidler Hoffer und Jeglitsch l den zweiten und dritten Platz. Auch die Sprunglonkurrenzen waren eine sichere Sache der Rapidler, von denen Jeglitsch ll mit einer Leistung von 1.62 Meter das Hochsprin-gen gewann, während im Weitspringen Leo Mon-derer mit 5.97 Meter siegte. Das schönste Rennen des Tages war die Schwedenstaffel über 400, 300, 200 und 100 Meter, die die Mannschaft Rapids (Hoffer, Pipi, Jeglitsch l. Mesaretz) nach aufregen-dem Kampfs mit zwei Metern Vorsprung vor dem Sportklub „Zeleznicar" gewann. Von den Damen Rapids waren Cutic und Heller die besten, die mit 1.35 bzw. 1.32 Meter im Hochspringen siegten und auch den zweiten und dritten Platz im Dreikampf eroberten. Ein zahlreiches Publikum folgte mit Spannung den hochinteressanten Kämpfen, die in rascher Abwechslung einander folgten. 2n den ein- Kathedralenbau-Lose Ziehung 31. August 1932. ! Haupttreffer Din 5,000.000 I Letzte Gelegenheit! Ueberall erhältlich! zelnen Disziplinen starteten durchschnittlich je 12 bis 14 Teilnehmer, die oft genug einander gleichwertig waren, so daß der Einsatz der äußersten Energie über Sieg oder Niederlage entschied. Es wurde mit großer Begeisterung, aber sportlich fair und mit größter Disziplin gekämpft. Die Leitung der Veranstaltung lag m den bewährten Händen der Herren Dr. Jettmar und Dr. Scheibe!; Teilnehmer und Zuseher waren sich darüber einig, daß die Organi-sation noch nie so gut klappte wie diesmal. Alles in allem: wieder ein schöner Erfolg unseres Sport-klubs „Rapid", zu dem man ihn beglückwünschen kann. Auflassung des großen Rangierbahn« Hofes in Tezno. Mit dem 22. Mai ist der größte Rangierbahnhof unseres Staates, der Rangierbahnhof in Tezno, aufgelassen worden. Dieser Rangierbahnhof wurde im Jahre 1916 während de« Krieges geschaffen, wo er von großer strategischer Bedeutung war. Wurden doch auf ihm die gesamten Zugsgarnituren, welche Truppen und Material an die Jsonzo- und an die Südtirolerfront brachten, zusammengestellt und weitergeleitet. Er wies die stattliche Anzahl von 40 Geleisen auf. Während des Umsturzes zeigten sich seine guten Auswirkungen, als dort die Hunderte und Aberhunderte von Transportzügen, die die Truppen vom südwestlichen Kriegsschauplatz heimbeförderten, umrangiert werden konnten, ohne vorher unsere Stadt zu berühren. Was dies damals bedeutete, weiß jedermann, der diese Zeit bei uns mitgemacht hat. Genügten doch schon die nur kurzen Aufenthalte der Transportzüge auf unseren beiden Bahnhöfen, um sofort Plünde-rungen auszulösen. Nach dem Umstürze, als die große Konjunktur unseres Auslandshandels einsetzte, konnte überhaupt nur aus dem Grunde ein grojzer Teil unseres Auslandshandels über Maribor geleitet werden, weil wir eben über diese großen Anlagen au» der Kriegszeit verfügten. Später wurde ein Teil der Geleisanlagen abgetragen, da man da» auf diese Weise gewonnene Material zum Ausbau neuer Bahnstrecken benötigte. Aber e» blieb nicht dabei, den» es war wieder notwendig geworden, den Rangierbahnhof in seiner alten Ausdehnung herzustellen. 82 Beamte und Angestellte waren not-wendig, um diese große Anlage zu bedienen. Nun hat ihn die drückende Wirtschaftskrise dahingerafft. Mit dem 22. Mai hat der Rangierbahnhof Tezno aufgehört zu existieren. 72 Beamte und Angestellte sind versetzt worden. Sie werden an den beiden Bahnhöfen in Maribor und in der wichtigen Bahnstation Pragersko von nun an ihren Dienst versehen. Diese drei Bahnhöfe sind nämlich dazu ausersehen, von jetzt an den Verschubdienst des aufgelassenen Rangierbahnhofes zu bewältigen, wobei dem Vernehmen nach der größte Teil in Pragersko abgewickelt werden wird. 10 Beamte und Angestellte verbleiben weiter in Tezno. wo die Bahnverwaltung sich mit dem Gedanken trägt, dort einen Personen- und Frachtenbahnhof zu errichten. Bis zur Stunde konnte dieses Projekt noch nicht realisiert werden, da den angrenzenden Gemeinden die Forderungen der BahnverwaUung zu hoch er-scheinen. Die Notwendigkeit eines Perjonen wie auch Frachtenbahnhofes in Tezno ist jedoch so in die Augen sprinaend, daß sich die Verwirklichung dieses Projektes nicht mehr lange wird aufschieben lassen. Eine Falschmünzerwerkstätte hat die Gendarmerie von Gustanj am Pfingstmontag in Cernece bei Dravograd ausgehoben. Die Arbeiter S. und H. sowie ein Oesterreicher hatten sich dort in einem Keller eine richtiggehende Geldschmiede eingerichtet, in der sie vor allem österreichische Schil-linge gössen. Von der Fabrikatton der Zweidinar-stücke gingen sie bald wieder ab, weil die Her-stellungskosten den Wert dieses „Geldes" überstiegen. Die falschen Geldstücke waren so gut gelungen, daß sie bloß am Klang von den echten zu unterscheiden waren. Die Gendarmen beschlagnahmten 26 Schil-linge und 3 Zweidinarstücke. Die Lebensmittelpreise in unserer Stadt sind seit dem Jahre 1925 um rund 50°/» zurück-gegangen, während sich die Wohnungsmieten im gleichen Zeitraum um nicht weniger als 300*/, steigerten. Dies empfinden besonders die Fiiange-stellten, die infolge der jetzigen Krisenzeiten in ihren Bezügen durchschnittlich ziemlich empfindlich reduziert wurden, besonders drückend. Seite 4 Ptul Der kleine Violinvirtuose Miran Biher gab am 19. Mai in unserer Stadt sein erstes seibstftändiges Violinkonzert mit der Pianistin Frau M. Sancin. Der kleine Geiger spielte ein Riesen-progamm mit verblüffender Bollendung im aus-verkauften Saal. Das Publikum * war restlos begeistert, was Ptuj wahrscheinlich nur sehr selten erleben kann. Die Begeisterung steigerte sich von einer Programmnummer zur anderen. Es ist schwer zu sagen, ob das Kind seinen Höhepunkt im Violin-konzerte von I. S. Bach erreichte oder in der Grieg schen Sonate G-Dur oder beim „Tanz des grünen Teufels" von Caspar Cassado. Schon m der Wiedergabe der herrlichen Violin-Sonate von Arcangelo Corelli (erste Nummer) zeigte der kleine Mann, datz er seine „halbe" Vieistergeige vollständig beherrscht. Natürlich muhten auch Drauf-gaben folgen und der Beifall wollte kein Ende nehmen. Miran Biher ist ein Unikum in unserem Lande; er hat unter der Leitung seines Lehr-meisters Prof. Karl Sancin überraschend schnell diese hohe Stufe erreicht. Natürlich war der Erfolg dank der ausgezeichneten Mitwirkung der Begleite-rin Frau Mirza Sancin noch größer, so daß wir den Eindruck hatten, als wäre jede Komposition wie aus einem Guß. Schwäbisch-Deutscher Kulturbund Ortsgruppe Ptuj Die Ortsgruppe gibt bekannt, daß »hie erste Jahreshauptversammlung am 28. d. M. um 8 Uhrabends imBereinshaussaale stattfindet. Die Mitglieder werden erjuch», an der Versammlung recht zahlreich teilzunehmen. Sollte die Versammlung an diesem Tage nicht be-schlußfähig sein, so findet dieselbe am 4. Juni d. I. statt ohne Rücksicht auf die Anzahl der er-schienenen Mitglieder. Ljubljana Gründung eines österreichischen Hilfs-vereine» in Ljubljana. Am Abend des 7. Mai fand in Ljubljana im großen Saale des Hotels Miklii die 1. Generalversammlung des österreichischen Hilfsvereines statt. Der starke Be>uch dieser General-Versammlung hat gezeigt, welch großes Interesse die österreichische Kolonie im Draubanate der Gründung dieses Bereines entgegenbringt, der sich zum Ziele gesetzt hat, bedürftige österreichische Staatsbürger zu unterstützen. Unter den vielen Oesterreichern. die auch aus der weiteren Umgebung hier zusammen- Deutsche Zeitung | gekommen waren, bemerkte man u. a. auch den österreichischen Generalkonsul Dr. Feiii Orsini u n d R o s e n b e r g, der von der Generalversammlung einstimmig zum Ehrenpräsidenten ernannt wurde. Ein eigenes Komitee zur Beranstaltung geselliger Zusammenkünste, deren Reinerträgnis dem Bereine zufließen soll, wurde eingesetzt. An die Generalver-sammlung schloß sich ein gemütlicher Abend, der die erschienenen Gäste noch bis in die späten Abend-stunden vereinigte. Wirtschaft u.Berkehr Die Ljnbljanska kreditna banka hat, dem Beispiel der Ersten Kroatischen Sparkasse fol-gend, die Regierung um die Bewilligung ersucht, sich der Bestimmungen des Artikels 5 des Bauern-schutzgesetzes bedienen zu dürfen. Das genannte Institut hat seit dem Beginn der Geldkrise Einlagen in der Höhe von 180 Millionen Din oder 4C)°/0 aller eingelegten Gelder zurückgezahlt, was als Be-weis verhältnismäßig großer Liquidität angesehen werden kann. Alle neuen Einlagen und Einzahlun-gen werden im Sinne der Moratoriumsoerordnung beständig liquid gehalten werden, so daß dieses seit dem Jahre 1900 bestehende Geldinstitut nunmehr ungestört seine Geschäfte wird abwickeln und den gesicherten Uebergang in normale Wirtschastszeiten wird finden können. Für die Besucher der XII. Ljubljanaer Messe, die vom 4. bis 13. Juni l. I. stattfindet, hat die Messeverwaltung wie in den früheren Jahren auch Heuer permanente Legitimationen zu 30 Din ausgegeben. Eine solche Legitimation gibt das Recht auf die Eisenbahnfahrt um den halben Preis. Die Legitimationen find in allen größeren Orten des ganzen Staates erhälilicb, sie können aber auch mit Korrespondenzkane direkt beim Messe-amt bestellt werden. An die in der Legitimation abgedruckten Anleitungen muß man sich strenge halten. Gesunde und billige Wohnungen in Hotels und privat sind den Besuchern gesichert. Trans- Sorterleichterungen für Reisende und Waren, be-immt für die Ljubljanaer Mustermesse, haben nachfolgende Staaten bewilligt: Oesterreich, Bulga-rien, Tschechoslowakei. Griechenland. Italien, Ungarn, Deutschland, Polen. Rumänien und Schweiz. Feststellung der Bauernschulden. Da des Bauernschutzgejetz bloß sechs Monate gilt, wird es notwendig sein, bis dahin die Frage der Bau-entschulden endgültig zu regeln. Das Ackerbaumini-sterium hat daher der Prio. Agrarbank den Auftrag erteilt, in kürzester Zeit genaue Daten über alle Nummer 4l Bauernschulden zu sammeln. Erst auf Grundlage dieser Daten, die das Bild vollkommen klären wer-den. wird es möglich sein, über weitere Maßnahmen zu beschließen. Stand der Spareinlagen bei den ju-goslawischen Kommunalsparkassen. Der Stand der Spareinlagen bei den Kommunalsp>ir-kassen war im letzten Jahre in den einzelnen Ba-naten folgender (in Millionen Din): Stand der Einlagen Banat Zahl der Anstalten 1930 1931 Drau banat 29 1182.0 1262.4 Saoebanat 8 680.2 694.9 Donaubanat 8 133.7 137.0 Drinadanat I 72.9 71.2 Küstendanat 10 55.9 60.4 Zetabanat 1 5.5 7.4 Beograd 1 18.9 32.9 58 1249.1 SS0M Die Sanierung der jugoslawischen Bruderladen. Die vom Forst- und Bergwerks-Ministerium einberufene Enquete über die Sanierung der Bruderladen wurde am 19. Mai vormittags beendet: sie stellte die "Notwendigkeit sofortiger Maßnahmen zur Sanierung der Bruderladen fest, die durch den ständigen Rückgang der Arbeitslöhne der Bergleute und wegen der anwachsenden Ar-beitslosigleit in eine schwierige Lage geraten sind, so daß ihre Einnahmen fast um die Hälfte gefallen, die Ausgaben aber um mehr als 75 Prozent an-gewachsen sind. Durch die Kürzung der Arbeitslöhne kam es dazu, daß die Arbeitslosenunterstützung größer ist als der Verdienst der arbeitenden Bergleute. Auf Grund dieser Feststellungen wird da« Ministerium ein neues Statut über die Bruderladen ausarbeiten, das eine Erhöhung der Beiträge und eine Ermäßigung der Abgaben der Bruderladen festsetzen wird. Der jugoslawische Außenhandel. In den ersten drei Atonaten des laufenden Jahres waren an der jugoslawischen Ausfuhr in Pro-zenten beteiligt: Italien 29.92, Oesterreich 2056, Deutschland 10.86, Tschechoslowakei 6 70, Ungarn 5.79: und an der Einfuhr: Tschechoslowakei 17.84, Deutschland 17.51, Italien 12.99, Oesterreich 11.61, England 8.31. II I I für Handel. Industrie u. Gewerbe Drucksachen ummjss ananaanannnaannaa i H^l^rWnnngsanzeige I Neuerbautes modernes Hotel mit Restauration am Fusse des Schlossberges (Zagrad). 15 elegant eingerichtete Fremdenzimmer, lustig, herrliche staubfreie Lage, wunderbare Aussicht, schöne Spaziergänge, % sehr gute warme und kalte Küche, vorztigliohe Weine, Fass- und Flasotienbier stets frisch, * Ganze Verpflegung im Hause nach Vereinbaung. Grosse Autogarage. Elektrisches Licht Gutes Trinkwasser. J Zufatartctraane dir Auto« aui linken Sunnuler. zweiter Klucnbnhnviadukt. ♦ : Beehre mich dem geehrten p. t. Publikum höflichst anzuzeigen, dass am Sonntag, dem 29. Mai 1932 die Eröffnung des Hotels mit Konzert stattfindet. — Ich werde stets bemüht sein, meinen geschätzten Gästen das beste zu bieten, und bitte mit gütigem Besuch zu beehren. Aufmerksame Bedienung. Hochachtungsvoll | Für meine erste im Herbst stattfindende Auktion in Zagreb suche ich schon jetzt geeignete Objekte, speziell komplette Schioaseinrichtungen (solche Auktionen führe ich auch an Ort und Stelle durch), weiters antike Möbel, gute Gemälde, Glas. Porzellan, alle antiken und modernen Kunstgegen-stände. Auktionsbedingungen sehr günstig! Ich komme gerne zum Verausserer wegen Besprechung! Izidor Steiner, Zagreb, Zrinjski trg Nr. 14. Moderne Badekostüme nach Mass und fertig in grösster Auswahl bei A. Pongraöiö Gosposka ulica Nr. 2. Zu verkaufen prima Apfelmost 100 hl, per Liter 1 Din, franko | Moskajnci. A. Ussar. Zavrfle. Grundstück (Feld oder Wiese) in Stadtnahe gesucht. 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