Nr. 154. Montag. 9. Juli 1906. 123. Jahrgang. Laibacher Zeitung Vranumerationspieitz: Mit P ost ve rsc n d nn n: ganzMrig ü« X, halbiährig ,5 «, Im Nontor: ganziährig " «, t,alb,äl,ria, 1l X. ssür die Zustellung ins Haus „anzjäliri!, 2 X, - Inscrtionöaebühr: Für llcine Iüseraie bis zu 4 Zeilen 5U k, «rohere per Zeile 12 d i bei öfteren Wiederholungen ver Zeile 8 d. Tie «Laibllchcr Zeitung» erschein: tän,lich. mit Aulnahme der 3on»° und Feiertage, Vie Abministiaiion befinde! sich jlungrrszplah Vlr, 2, die Ntdaltiou Taimatingasse Nr. 10, Eprcchslundeii der ^edallil,'» von 8 bis 10 Uhr vor- miltassK, Unsranlicrle Nrieie werden nicht anneiwmmen. Manuskripte nicht zurückgestellt. Nichtamtlicher Teil. Zollkonflikt mit Serbien. Tie meisten Blätter erörteril den Zollkonflikt mit Serbien lind desseii voralissichtliche Wirknn- Tic „Neue Freie Presse" schreibt: Wie könne Serbien einen Kampf mit ganz ungleichen Kräften beginnen, dessen zermalmenden Folgen es nicht entrinnen kann? Der serbische Ministerpräsident t'ann an den Ausbrnch des Zollkrieges gar nicht geglaubt haben; er habe offenbar angenommen daß Freunde schützen werden Er n//<^!!!..^' ^"'."racht in der Monarchie. Aber Genugtuung ^ehe man, das; die beiden Ttaa. un.^ Monarchie nach so viel Zank und Hader doch wieder^gemeinjam das Schwert ausstreckten und desten spitze gegen den richten, der es lvagt, Men '.'.nt Ungebühr zti begegnen. Man gebe dieser .Monarchie welchen Namen immer, man heiße dieses l'wtte Keich ein Rcziprozitätsgcbiet, aber in dem Z^trieg gegen Serbien, in der Abwehr verwegener Zumutungen lebt und handelt Österreich-Ungarn. " ^ , ,, ^^..':^"ie Wiener Tagblatt" meint gleich-.Mio, Pane habe vielleicht auf die Unterstützung Elemente gehofft, die u W cme Spazierfahrt nach Belgrad unternah-u". .nnd dort eine drollige Verbrüderlingsaltioil mnuhrten Hat Herr Pasn- den kühnen Wahn, 'me Popiilarität durch einen Zollkrieg mit Öster-Uz "^Ingarn zn steigern, dann soll seineln Glücke mW nn Wege stehen. Er kann seine.i Willen ^ '"s' -^ ^'^'" um'd Terbien bezahlen. Darüber befteht kein Zweifel. Serbien gegenüber nlnß d (Geduld der Monarchie ein Ende nehmen', es s.i<", ^'^ "^"^ ^''1" '" be,n Konflikte nut Ser-^ l ^"^nl"^"^"' ^'lechteit Arbeit nnserer Diplomatie Man mu,ie jetzt vor allem trachten, die uberv Ziel ichießcnde Energie aus dem scr-dijcheii ^tretthandel zu baunen. „Treiben wir keine hitzige und persönliche, sondern eine gelassene und sachliche Handel5polilik und machen loir einem Zollkrieg ein Ende, der nnsere Balkanimeressen aufs schwerste schädigt, politisch noch mehr als wirtschaftlich." Tie „Österreichische Volkszeitung" meint, einige Wochen vertragslosen Znstandes werden die Urheber des Konfliktes in dem Nachbarstaate wohl znr Vernnnft bringen. Tic fpekulieren anscheinend anf linsere illilereil Ttreitigkeiteli und hoffen daraus Vorteil zu ziehen. Tarin werden sie sich aber diesmal gründlich tälischen. Wenn nicht anders, so müssen eben die serbischen Bauern, die in einem Zollkriege am schwersten in Mitleidenschaft gezogen werden, die Belgrader Regierung ans einen besseren Weg bringen. Das „Illustrierte Wiener Extrablatt" sagt, man scheine in Belgrad die neue Brüskierung Österreich-Ungarns nur riskiert zu haben, iveil man sich anf die unverantwortlichen Treibereien gewis-ser nngarischer Kreise verlies;, welche die Politik der Monarchie in der perfidesten Weise kontrckar-ricren. Aber man werde in Belgrad eine Enttän schung erleben und Serbien werde die Folgen bald bitter zu büßen bekommen. Das „Nene Wiener Journal" will nicht bestreiten, daß auch wir ein Interesse an dem Bestände guter wirtschaftspolitischer Beziehungen zn Serbien haben. Unsere Indnstrie, welche im Auslande langsam Ersatz für das ungarische Absatzgebiet sucht, kann nicht leichteil Zinnes einen Staat, in dem sie doch eine Art dominierender Stellung einnimmt, aufgeben. Aber schließlich finden wir leichter Ersatz als Serbien. Rumänien wird sich nicht laiige bitten lassen, mit nno wieder in intime Veziehilngcn zu treten. Das „Wiener Teutsche Tagblatt" ist übel> zeugt, daß es wesentlich politische Gründe sind, welche die Feindseligkeit der serbischen Regierung gegen unsere Monarchie bestimmen. Aber der Zollkrieg nnd die Grenzsperre wird Serbien in wenigen Wochen in eine finanzielle nnd wirtschaftliche Krise stürzen, aus der es keinen anderen Ausweg gibt, als die Unterwcrfnng unter die Wünsche der Monarchie. Tie „Deutsche Zeitung" meint, vielleicht träume man in Serbien schon von einer ungarisch bulgarisch-serbifchen Zollunion-, cine Anlehnnng Serbiens an Ungarn scheine tatsächlich beabsichtigt. Der serbische Zollkrieg sei ein Zeichen, daß die Ausliefernng Ungarns all die Koalition anch in der answärtigen Politik ihre Nückmirkungen äußert. Bulgaren und Griechen. Die Verschärfung, welche der zwischen Bulgaren und Griechen bestehende Antagonismus durch die Nachrichten über eine starke Annahme der griechischen Bandenbewegnng in den leyten Wochen erfuhr, wurde, wie man aus Sophia schreibt, von einzelnen, den bulgarischen revolutionären Kreisen nahestehenden Blättern zn einer Hetzkampagne gegen die in Bnlgarien lebenden (^riechen ansge-iil'cht. So bringen einige dieser Blätter trotz des vom offiziöseil Organ „Novi Vek" erfolgten Dementis fortgesetzt Berichte über die angebliche Bildung einer griechischen Baiide in Philippopel, über Geldsammlllngeli unter den in Bnlgarien lebenden Griechen lzu revolutionäreil Zwecken» ?e. An -amtlicher Stelle wird die Möglichkeit einer Bandenbil-duilg in Bulgarien entschieden bestritten nnd die mcinen sonstigen Nachrichten werden als Erfin-dl.ng!.n bezeichnet. Da in den erwähnten Blättern einzelne höhere kirchliche Persönlichkeiten beschuldigt worden sind, an der Bildung der revolutionären griechischen Bande teilgenommen zu haben, hat der den PhiliPpopeler Metropoliten vertretende Arl's,i:naiidrit Photios eine Erklärung veröffentlichen l.>s,>,i, i,i welcher die Entrüstnng der griechischen Geistlichkeit über die verbreiteten Beschuldigungen ausgesprochen und letztere als Verleumdungen friedlicher und loyaler bulgarischer Staatsbürger erklärt werden. Die Nachrichten über anti griechische Demonstrationen seitens der Varnaer bulgarische-» Bevölkerung werden an offizieller Ttellc als übertrieben bezeichnet. Namentlich gelte dies von'den Meldungen über das in Varna gegen den neuen griechischen Bischof Neophytos abgehaltene Meeting. Nach amtlichen Angaben haben an Feuilleton. Berühmte Wäscherinnen. ^ ^ie jetzt iil der Berliner Philharmonie statt-nnoende Waichereiausstellung ruft die Erinnerung c>n ^ie Berühmtheiten unter den Waschfrauen wach, 0le entweder selbst gewerbsmäßige Wäscherinnen di^ s?' ^ s'K ^'cch ihrer hohen Position, durch o'^e Macht der Verhältnisse gezwungen, mit der "a/here, zeitweise selbst befassen oder sich doch w'Uiguens um sie bekümmern mußten. 'n..s,l ^ 5 ^ ""verbsmäßigen Wäscherinnen ist m.^> bcnihmteste die Madame Sans-G<'ne, die li en ^/f'>^''^'" pichten dnrch die schier l»izäh-^ra n. -s ^^"-'l"' bM Sardous gleichnamigem ^ Sie war deutscher Abstanl- 5ic Uä'n. <^:.^"' '^"s'' "'s Katharine Hübscher, hatte in der Nue Noyale zu m d i.en n-l ^' ^anstatt uud zählte umer " ^ a! n.^"'^"'7"s nicht eben mit (Glücks-oe öä^'^'^."'"U"nt Napoleon Bonaparte, ^1'pr ,-bc ^ ?'s"'/^p"lco.l 1. den Thron von 'e mn .7-'?'^ b?t, 3U ihren Kuuden. Der arme 'Ä ch",l" n^ "^ nicht gerade zu den ein-'ic 5nn,m s^'!v" !'!"^ der Katharine sogar il'r < ne, ' ^'s"^'" """'n- Einmal schrieb er ,,E./ ' ^"lcknldlglillg^brief, ili dem er sagt: >u^e ahf , "nmogl.ch. meine Nechnung gleich jetzt "ich eM di Ä ?/" '""""" "llnseligen 3old und Tch vest., --'Ut^' nnd verschiedene Brüder "' "'^'""' babe." Die dralle Ka-wil^h denl armen Leutnant die Wäsche völ- lig anf Kredit. Nachdem sie sich des Tages über bei der Arbeit ehrlich abgerackert hatte, gönnte sie sich des Abend) ein Tänzchen, insbesondere in Vaurhall, wo sie mit Toldaten des 1:'>. Infanterieregiments fleißig tanzte, dessen Wäscherin sie gleich falls war. Ein Sergeant dieses Negiment.s verliebte sich in sie, nnd die schöne Katharine überlegte nicht lange, sondern machte bald darauf mit dem Sergeanten Lefebvre Hochzeit. Während der nächsten Krieg5jahre folgle Madame ^efebure den: Regiment mit einein Wagen als Marketenderin nnd Väfcherin. Nährend dieser Zeit hatte ihr Gatte das Glück. Offizier zu werden. Er stieg immer höher, wurde 17!)!) General lind Gonvernenr von Paris und l80-1 Marschall von Frankreich. Nun erschien die ehemalige Wäscherin und nunmehrige Fran Marschall natürlich bei Hofe, wo sie dnrch ihr urwüchsiges Wesen und ihre originelle Art die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich zog. Sie erhielt infolgedessen den Spitznamen Madame Sans-G5ne. Als ihr Gatte Danzig erobert hatte, wurde er von Napoleon I. sogar zum Herzog von Tanzig erhoben. Als ihm zu Ehren ein großes Bankett gegeben wnrde, erregte die nunmehrige Frau Herzogin durch ihren prachtvollen, goldgestickten blanen Samtmantcl und ihre Straußfedern in der Frisur unter den Damen die denkbar größte Sensation. Die ehemalige Wäscherin schenkte ihrem Gatten vierzehn Kinder. Weniger vom Glück begünstigt war eine zweite Berühmtheit unter den Wäscherinnen: Rosalie Montmasson, die der später als Staatsmann berühmt gewordene Italiener Erispi geheiratet hatte. Als Erispi nach der für die Picmontesen verlore- nen Schlacht von Novara ill Turin im Gefängnis saß, kam eines Tages ein wunderschönes Mädchen zu ihm nnd fragte ihn, ob sie ihm nicht seine Wäsche waschen könnte. Erispi verliebte sich sofort in sie nnd heiratete sie, nachdem er aus dem Gefängnis befreit war. Die Trauung wurde durch einen Iesuiteupater kurzerhand vollzogen. Crispi ging bald darauf nach England, während ihm seine Fran später über Frankreich dorthin folgte. Hier war fie von unschätzbarem Wert für Erispi als Schmugglerin der Korrespondenz zwischen ihrem Gatten und Mazzini. Sie trug die Briefe in einem Marktkorb und übergab sie den Emissären von Mazzini mitten im Eovent Garden. Nachts wusch sie Erispis einziges Hemd, während er schlief. Im Jahre 1850 kehrte Erispi nach Sizilien zurück und nahm regen Anteil an Garibaldis Feldzng. Rosalie folgte ihm überall und litt alle Drangsale „lit. Als Erispi hochkam, wußte sich die ehemalige Wäscherin nicht in die ^age zu finden, legte einen extravaganten Geschmack in der Kleidung zutage, der nicht nur sie, sondern anch den Gatten lächerlich machte. Erispi verließ sie darauf und heiratete eine andere Frau. Seine Gegner klagten ihn unn der Bigamie an, aber das Gericht entschied, daß die Ehe lllit der Wäscherin gesetzlich nicht korrekt war, da der Iesnitenpater die Trauung ohne alle Förmlichkeit ill der primitivsten Weise vollzogen hatte, Rosalie bekam eine angemessene Pension. Berühmt ist anch eine deren Namen man nicht s'nnt. ^ 'st ,,dn M Waschfrau" von Ehamisso d,e der ;>o dcm bekannten rührenden "ed.cht oerhenlubt hat. Kaibacher Zeitung Nr. 154. l4k6 9. Juli 1906. dieser Vcrsannnltinq, oie von einigen oppositionellen Hitzköpfen veranstaltet ivar. lvelche danüt der Regierung Verlegenheiten zu bereiten gehofft hotten, nicht'10.000, sondern Höchstens UM) bis 1-200 Menschen teilgenommen. Tie in dem Meeting gefaßte Resolution, die Ankunft des nunmehr von der bulgarischcn Regierung anerkannten Kirchenfürsten gewaltsam zu verhindern, wird in den ernsten politischen Kreisen scharf verurteilt. Die Regierung scheint auch entschlossen, allen etwaigen Ausschreitungen seitens der durch Agitatoren aufgehetzten Bevölkerung mit größter Entschiedenheit entgegenzutreten. Politische Uelierftcht. Laib ach, 7. Juli. Das Gerücht, daß der italienische Minister des Äußern, Tittoni, sich zur Aufgabe gesetzt habe, die Negierungen mehrerer Mächte für den (bedanken einer V erring e rung de r N ü st u n g e n zu gewinnen und Zu diesem Zwecke bei seiner, Rückkehr aus London nach Nom mit leitenden Staatsmännern einiger Kontinentalstaaten in Fühlung treten werde, begegnet nach eine»r Meldung aus Paris in den dortigen diplomatischen, Kreisen einer änßerst skeptischen Aufnahme. Man vermutet, das' diese Nachricht, falls sie überhaupt eine Grundlage hat, allenfalls der Mißdeutung irgendeiner ganz allgemein gehaltenen Außeruug über die Frage der Rüstungen entsprungen sein könnte. Wie man ans Paris berichtet, hält man dort an der Annahme fest, daß der Papst noch im Laufe des Juli seine von den französischen Katholiken mit Ungeduld erwarteten Beschlüsse, betreffend das T r'e n un n g 5 g esetz , bekanntgeben wird. Es wurde behauptet, daß in jüngster Zeit zwischen den Vertretern des Heiligen Stuhls uud svunk-tionären des Mltus-Miuisteriums vertrauliche Besprechungen über die svrage eingeleitet wurden, ob die französische Regicruug darauf eingehen würde, daß sich die Kultusvereine auf Grund von Bedingungen konstituieren, die der kirchlichen Disziplin mehr als die von dem Gesetze vorgesehenen entsprechen. Diese Darstellung vordient keinen Glaubeu. Vs scheiut vielmehr, daß der Papst in der Vefürchtuug, daß das gegeuwärtige Gesetz später noch verschärft würde, und daß die Annahme! eines solchen Standes der Dinge in Frankreich ein Präzedens für andere katholische Staaten bilden würde, zu dessen Nachahmung sich dieselben versncht fühlen könnten, die Absicht hatte, zum Widerstände gegen das Trennungsgesctz zu raten. Die Informationen, welche ihm aus Frankreich überbracht wurden, und insbesondere die Beratung mit den Bischöfen haben jedoch den Vntschlnß de5 Papstes erschüttert. Nach den letzten Nachrichten neigt man jetzt im Vatikan wieder zur Annahme des Gesches, indem man zugleich daran denkt, die Organisation der Kultusvereine mit der größtmöglichen Zahl von Bürgschaften auszustatten. Das Staatsdepartement der V e r eiuigt e u Staaten in Amerika ist von dem Wunsche der ^taaien Salvador uud G ua Ie m a l a. die beiuahe miteinander in Krieg geraten, wären, in Kenntnio gesetzt wordeil, daß sie die vorhandenen Streitpunkte öurch einen Schiedsspruch der Vereinigten Staaten beigelegt zu sehen wüuschen. Da sowohl die Vereinigten Staaten wie Meriko ihrer Mißbilligung über irgend eine .Combination von zentralameritanischen Staaten Ausdruck gaben, die in der Absicht gebildet würde, den Präsidenten von Guatemala, Cabrera, zu stürzeu, entsendete Salvador einen besonderen Bevollmächtigten nach Washington, um zu verhindern, daß atlH der gegenwärtigen Lage internationale Verwicklungen entstehen. Guatemala wird das gleiche tun. Tagesneuigteiten. — (Eine schlagfertige Säuger in.) Darf eine Sängerin, die ein Necht zu haben, glaubt, sich über ihr?n Kapellmeister Zu betlagen, ihrem Unwillen dadurch Ausdruck geben, daß sie ihn ohrfeigt? Diese Frage ist vor einigen Tagen in dem italienischen Städtchen Savona entschieden worden. Die Sängerin Meldini, die der festen Meiuung war, durch die Schuld des Kapellmeisters von dein Direktor entlassen worden zu sein, verabreichte dem Unglücklichen mitten während der Vorstellung ein paar kräftige Ohrfckgen. Das Gericht verurteilte darauf die temperamentvolle Dame zu 75 Tagen Gefängnis, mil« derte aber die Strafe durch eine bedingte Verurteilung, indem das Urteil erst dann in Kraft treten solle, wenn sie sich wieder etwas zuschulden kommen lassc. Die Übeltäterin versprach hoch und feierlich, daß ciu? lolche Schlagfertigkeit bei ihr nicht mehr vorkommen sollte. — (Hohe Honorare.) William Waldorf Astor, der nach London übergesiedelte amerikanische Krösus, veranstaltet auch im Sommer einige musikalische Abendfestlichteiten, bei denen er, seinen Stolz darein setzt, die besten Namen unter den Mitwirkenden iu seinem Salon zu vereinigen. Er hat sich also die Mitwirkung der Melba, Carusos und des kleinen Violinvirtuose:: Mi«a Elman gesichert. Die Honorare eines solchen Abends kosten ihn über 20.000 X, denn die Summen, die an so berühmte Künstler für den Vortrag zweier Lieder oder das Spiel eines Solos gezahlt werden, sind höchst beträchtlich. Caruso bekommt 10.000 1v, die Melba 8000, Miäa Elman 4000 Kronen. Andere berühmte Sängerinnen erhalten ebenfalls sehr hohe Honorare für ein kurzes Auftreten bei einer feinen Londoner Gesellschaft, so Klara Butt 4000 lv, Selma Kurz 3600 k, Emmy Destinn 3000 Kroneu. — (E i u angenehmer Schwiegervater.) Vor einigen Tagen entlief in Unionstown in Pennstilvanien die Tochter des Millionärs James N. Smith init eineil, jungen Manne, den er als keine wünschenswerte Partie) betrachtete. Als das junge Paar telegraphisch snne Vermählung anzeigte, verriet Herr Smith keinen Verdruß und anwortete, es sei ihnen vergeben. Er lud sie zugleich ein, zurückzukehren und einem Diner beizuwohnen, bei dem sich die Mitglieder der Familien zusammenfinden sollten. Als uuu der Schwiegersohn das Hau5 oe° trat, zog Smith einen Revolver liervor und gab vier Schüsse auf den jungen Manu ab, der tödlich getroffen zusammenbrach und sterbend ins Hospital geschafft wnrde. Eine erzürnte Menschenmenge sammelte sich vor dem Hause an und drohte Smith zu lynchen. Nechtzeitig erschien eine starke Polizeimacht und führte Smith ius Gefänguis. — (Die Poesie! der Straße.) Es wird gemeldet: Auf der von Garmisch (Partenkirchen) nach Untergrainau führenden Chaussee ist links die herrschaftliche Besitzung „Marieu-Alp" gelegen. Die Umzäunung dieser Besitzung springt etwas in die Chaussee vor uud wird von einem starkeu Baume flankiert. An dieftm Baume befindet sich folgender poetische Erguß des Eigentümers: Lieber Wanderer und Christ, Radfahrer uud Automobilist, so du hast etwa zu wenig Raum, renne ja nicht an diesen Vnnm, dieweil du es sonst tätest im Jenseits büßen. wenn ich hier sollt' noch zwei Meter abtreten müssen, fall' lieber anf die andere Seite, sechs Meter ist die Straßenbrcite. — (HumovistischieZ.) Schlau: Kaufmann (als der kleine Moritz durchaus aufs Karussell will): „Wozu brauchst du dich erst aufs Karussell zu setzen, Moritz! ... wo sich ja dreht die ganzc Erde?" — ArbeitZteilun 3. Hausherr: „Wie — zwölf Mark für das bißchen Arbeit, eine Tür abzuhobeln — und da stcht noch, drei Mann eine Tür gehobelt!" Lehrling: „Ja, wissen S', Herr Maier, dös is a so: der G'scll hat g'hobelt, ich hab's Werkzeug 'tragen nnd der Meister hat — zug'schaut!" — Ein Vielbeschäftigt er: „Wann werden Sie denn heiraten, Herr Müller?" „Nächsten Tonners tag,- da muß ich so wie so am Standesamt vorbei!" LolaI- und Provinzial-Nachrichten. Der Zustand des Volksschulwesens in Krain am Schlüsse des Schuljahres 1904/1905. (Fortsetzung.) IV. Unterrichtsertcilung uud Verhalten der Lehrer. 1.) Der katholische Religionsunterricht wurde an einer Schule (Steinwand) von einem weltlichen Lehrer erteilt. 2.) Der Turnunterricht wurde an 281, das ist 70-42 N, Schulen erteilt. Von sämtlichen öffentlichen Volks- und Bürgerschulen hatten: a) Zweckmäßig eingerichtete Turnhallen 12 Schulen, b) Turnplätze mit Turngeräten 13 Schulen, o) Turnplätze ohne Turngeräte 55 Schulen, 6) keinen Turn-platz 319 Schulen, zusammen 399 Schuleu. Der Turnunterricht wurde uicht erteilt im Bezirke: Adelsberg an 3 Schulen, Gottschee an 3 Schulen. Gnrt-felö an 2 Schulen, Krainburg an 21 Schulen, Laibach Stadt au 3 Schulen, Laibach Umgebung an 15 Schulen, Littai an 10 Schuleu, Loitsch an 8 Schuleu, Radmanusdorf an 9 Schulen, Nudolfswert au 12 Schuleu, Stein an 23 Schulen, Tschern^nbl au 9 Schulen^ zusammen 118 Schulen. Ihre Töchter. Original «Roman von U. NoLl. (11. Fortsetzung.)' (Nachdruck verhole,!.^ Da war der Papa, gebengt und schlaff in der Haltung, neben dem strammen Onkel, der sich die Hände rieb, und dahinter noch eine höhere Gestalt. Der Doktor! Dis kamen beide, nur, weil sie geglaubt hatten, es sei von ihnen niemand daheim. Aber obgleich Muschi dies wußte, trat sie doch mit einem lächelnden Knix auf den Onkel zu. „Du, Onkel? Da muß man ja den Ofen einschlagen ..." „Lieber nachlegen im Ofen, damit das Feuer nicht ausgeht!" verbesserte der Papa. „Ich habe den Onkel und den Herrn Doktor mitgebracht" — dies mit einem deutlichen Hinweis auf den jungeu Mann. den sie noch nicht begrüßt hatte — „damit sie mir heute abend in meiner voraussichtlichen Einsamkeit Gesellschaft leisten sollten." Mit einer ungewohnten Regung von Schüchternheit bot Muschi dem Dr. Nockh die Hand. Die seinige war eiskalt. Wahrscheinlich hatte er keine Handschuhe angehabt. „Wie kommt es, daß du zu Hause bist?" fragte Lorenz, nicht ohne Wohlgefallen auf die Nichte blit-tend. Er sah sie selten und war deswegen immer wie-der von ihrem Anblick überrascht. Sie war iu der Entwicklung begriffen, und ein paar Wochen verwandelten sie stets aufs neuc. Muschi war iu Verlegenheit, was sie antworten sollte. „Mehr als drei Damen ill einer Loge sieht nicht »ein aus", sagte sie. „Ach so! Ich dachte schon, du hättest es vorgezogen, beim Papa zu bleiben." „Ja, die oent't gerade an mich!" sagte Erhard Meuern mit einer entmutigten Handbewegnng. Muschi sah schmollend nach ihm, aber sie sagte nichts. Es war schwer, sich dem Papa zu uähcrn, guten Willen zu zeigen, wo er von vornherein schlechten vorau^sejtzte. „Mit nichts macht man doch leichter die Leute schlecht, als wenn man sie für schlecht hält," dachte sie traurig. „Nimm Platz. Lorenz! ... Du hörtest ja, was Lisi sagte. Es ist sonst nirgends geheizt. Du mußt hier vorlicb nehmen . . . Sie auch, Doktor! . . . Und du, Marie, schau' ein bissel uach dem Essen! ... Ich hab' es zwar der Lisi gesagt, aber du kauust dich doch auch darum kümmern." Während die Herreu auf den Polstersitzen rechts und links vom braunen Tonofen, der ausglühend eine behagfiche Wärme verbreitete, Platz nahmen, huschte Muschi hinaus. Wie mit einem Sträfling sprach der Papa mit einem! . . . Und das vor dem Onkel und dem Doktor, der beiuahe als Wildfremder gelten konnte... Wie gern hätt' sie alles getan, was er verlangte! Aber er verlangte nichts uud grollte ihr doch, »veil sie nichts leistetc. „Wie schön si? doch ist, deine Jüngste!" sagte Lorenz, nachdem sie draußen war. Kein Licht ging über die freudlosen Züge d?s Bruders. „Findest du?" „Gewiß! Milla ist vielleicht schöner gewachsen, denn so groß wird die Muschi nicht. Aber diese da mit ihren, Kindcrgelsicht. mit der weißen Stirn und den leuchtenden Vraunnugen ist mehr als schön, sie ist gefährlich." ..Von meinem Standpunkt aus wär' mir's tröstlicher, du könntest mir etwas von ihrem inneren Wert sagen!" murrte d?r Professor. „Ich weiß. daß auch Gutes in ihr steckt, aber es ist überwuchert. Überwuchert!" Er brach ab, denn Lisi erschien, auf einer großen Tasse das nötige Geschirr zur Ergänzung der bereits aufgelegten Gedecke tragend. „Wenn man weibliche Tüchtigkeit und jene Irauentngenden sucht, die Schiller besungon hat." begann Erhard Meuern, nachdem sie wieder hinausgegangen war, „darf man sie nicht in unsernn Schichten suchen, wo viele Frauen und Mädchen, um nicht Zu sa^en alle, ein wahres Schlaraffenlebetn fiibren wie die meinigen, sondern ein paar Stufen tiefer, wo die Umstände sie zwingen, ihre Kräfte zu cntfal° ten . . . Vor einer Frau, die sich in einem Beruf müht, und sei's nur dcr dienende, alle Hochachtung! . . . Siehst du, diese Lisi! Mau tonnte mit ihrer Pflichttreue, ihrer Anständigkeit uud ihren sonstigen wertvollen Eigenschaften ein halbes Dutzend weibliche Idealnaturen ausstatten . . . Und sie ist nur ein Stubenmädchen!" Muschi war unbemerkt eingetreten. „Der Papa singt sckwn wieder der Lisi ihr Lob," sagte si? munter spöttisch, (Fortsetzung folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 154. 1467 9. Juli 190ss. 3.) Der Unterricht in den weibliche n H a i, o -arbeiten wurde an 289, das ist 72:43 ^, Mädchen-nnd gemischten Schnlen erteilt. An 92 gemischton Tchulcu, (und zwar a,n 42 ^lrektivluäßigen Volksschule,, sowie an 17 Erkur-rendo. und 33 3cotschulen) erhielten die Schülerinnen keinen Unterricht in den weiblichen Handarbeit.'!,, und zwar i,n Bezirke: Adelsberg an 2 Schnlen, Gott-schec an 7 Schnlen. Gurlseld an 4 Schulen, Krain-burg an l4 Schnlen, ^iaibach Stadt an 0 Schulen, Lachach Umgebung au 12 Tchuleu, Littai au 12 Hchuleu. Loitsch an 7 Schulen. Nadniannsdorf an 5 Schulen, Nudolfswert an 7 Schnlen, Stein an 14 Schulen, Tfchernembl an 8 Schule,,, znsan,n,en an 92 schulen. ^ ) Vollständig eingerichtete, mit Obstbaum-«yulou und Geinüsebeeten versehene 3 chula " r t e n bestmiden an 207 Schulen, nur Obstbanmschnlen an 26 Schnlen, nur Gemüsegärten an 35 Schulen, ziw smunieu au 2l><^ Schulen, das ist 67-17^, Tchuleu. Hi-'vou befanden sich nach den Berichten der t. k. Bczirksfchulräte 50, das ist 21 27^?, Schulgärteu in einem vernachlässigten Zustaude. ,^eii,e Schulgärten besitzen nachstehende d i r e t i v-mäßige Volksschulen: Dorn, ^ozice, Präwald, ^nibije, Ustie, St. Veit im Bezirke Adelsberg; Ebental, Gottschce (Knaben» und Mädchenschule), Tt. Gregor, 5luxclj, Neuwinkel, Nieg, Tchäflein, Stal-zern, Laserbach im Bezirke Gottschee; Vransk'0' >ial, Dobovec, Großdorn, Tcharf.'ilberg nnd Trebelno im Bezirke Gnrkfeld- Naklas, Ilödnig Tafuitz Eisnern, Zalilog, Mav^ic-e, Pölland, Tra5go5e in! Bcznte ,^t rainburg: die II. uud III. städtische Iwvemiche und die städtische dentsche ^nabenvolts-Mulle, iowle die städlische deutsche und slovenische, ^chttlainge Mädch^i,schnle in Laibach; Tt.Kanttan, ^t. Georgen, Inne^goritz, üopanj, 3t. Peter, Sostro, ^eliinlje und Großlupp in, Bezirke Umgebung La: bach; Hl. Berg, Aillichberg, ^ireßniu. Mariatal, ^t. Ve,t, Watsch nnd 5alna im Bezirke Littai; Hl. Dreifaltigkeit, Hotederschin uud Vojsko im Bezirke Loitsch; Lengenfeld nnd Vigann im Bezirke Rad -mauusdorf; Hinuach, Tt. Lorenz, Nudolfsweit ^inaben- uud Mädclieuschnle), Maichan. Treffen, ^chernwichnitz, Weißtirchen, Unteruarinberg im ^'zirte ^udolfswert; Aich, Glogowin. 5tom-menda Oberfeld, Neul, Stein (Knabe.i- uud Mäd-^euichule), Teinitz uud Talog im Bezirke Stein. ^ Überdies bestanden an den 17 Erturreudo- und <" ^l0t,chulen keine Echnlgärten. Inr Meliorierung von Schulgärten gewährte die Uniernchtsverwaltnng einen Betrag uon t,lon,eter Entfernung richti-, ermittelt hat! Tie Richtung Siidost sunimte freilich l nicht, aber die ersten Stöße kamen aus dieser Richtung. Ich schildere nuu die weiter?,, Vorgänge nach dem Erdbeben. Ter Leiter der Erdbebenwarte nimmt eine eigens konstruierte B^beukarte, die Laibach als Zentralpunkt aufweist und alle gefährdeten Stelleu der Erde angibt. Hat er die Tistanz de5 Erdbebens ermittelt, dann fieht er mtf der starte uach, welche Läuder iu diesen, Strich liegen mw Welches die dort verzl-ichneten Orte sind. So kann er sich beiläufig eiu Bild vom Umfang der Katastrophe machen. Ob Professor Velar nicht immer bei einem starken Erdbelx'n an 2'1'ne ungeheuere Katastrophe denkt? „Nein." Es sind sehr viele, erheblich stärkere Fernbeben als das von San Francisco auf seiueu Apparatcu verzeichuet worden. Aber der Erdbeben-forscher hat iinmer die Hoffnung, daß die Katastrophe in den Wüsteneien Sibiriens oder in unbewohnten Strichen Asiens stattfand, oder aber — was ja glücklicherweise meistens der Fall ist - im Vereich des Ozeans liegt. Tas stärkste Erdbeben, das Professor Beüar in der jüngsten Zeit konstatierte, war das von, 3l. Jänner 1!X)0. Tie Apparate wiesen damalö uoch stärkere Schwingungen auf und das Bulletin hatte folgenden Wortlaut: „Heute fehr starkes Feru-beben." Herddistanz 12.000 Kilometer. Wahrscheiulich Endamerika, Chile. Und dieses Erdbeben, das noch verheerendere Folgen gehabt hätte, als das von San Francisco und in der Intensität ungleich stärker war, wurde vom Meer verschluckt und tangiert« den Kontinent nur lvenig. Über das iuteressante Moment der Ermittluug der Erdbebenentfernnng von der Warte macht Professor Velar folgende Mitteilungen: Ter Forfcher nimmt die Zeitdifferenz zwischen Beginn der Erdwelle und der Hauptcuuppe der Welle,,, die sich auf dcu Apparaten am intensivsten abzeichnen. In, Fall von San Francisco betrng diese Zeitdisferenz anf dem fünfzehninal vergrößernden Instrument der Laibacher Warte 32-5 Minnten. Tiese Zeitdifferenz wird mit der konstanten Zahl 300 multipliziert und so erhält man die Herddistanz für Laibach mit dem Produkt von !)750 Kilometer ziemlich genau. Als höchst interessantes Kuriosum teilt Professor Velar mit, daß die Erdbebenwellen nochmals, sogar zwei-mal drn Weg um die Erde machen nnd sich auf den feiuen Apparaten noch eiu zweitesmal abzeichnen, iu diesmal freilich stark abgefchwächter Form. Tas Er,d-bebenbild von Tan Francisco stellt sich auf oer Laibacher Aarte als eine vielfach verschlungene zittrige Linie dar, die gegen 3 Uhr nachmittags die' marimnlsw Schwankung zeigte uuo dann uoch lange Fiebertunx'n anfwies, bis sich erst nach geraumer' Zeit die In^ strnmente bcruhigteu. Ter Seismograph hat sich aber noch den photographischen Apparat dienstbar gemacht. Ich sehe anf der, Erdbebenwarte eine äußerst iuteressante Dunkel-lanimer. Die Nadel des Pendels wird durch einen Reflektor erleuchtet und die Bewegung des feinen Instruments zeichnet fich auf lichtempfindlichem Papier ab, das wie bei einem anderen Apparat über eine, dnrch <>i» Uhrwerk regulierte Nolle läuft. (Fortsetzung folgt.) >. c? -?""!. Iusti^dieuste,) Seme Majestät der 5ta^er hat oe:, ^'ktiousrat im Justizministerium Tr. Alfred Ritter Tchmio von Sachse n-stamm zum Präsidenten des Landeslgerichtes in Klagenfnrt ernannt. Ter neue Herr Laudesgerichts-prästdeut ist oer Sohn des im Jahre lWI verstorbenen Grazer Oberlandesgerichtspräsideute^, Ge-heimeu Rates Franz Schmid Ritter von Sachsen-stamm. In Laibach geboren, besuchte er hier das Unter, und in Graz das Obergymnasinm. Nach absolvierten Stndien an der Grazer Universität trat Schund beim Grazer Landesgerichte als Rechtspraktikant ein uud wurde bald darauf zum Ansknltanten ernannt. In, Jahre 1,^8(i erfolgte seine Vesöroernng znm Adjunkten nnd dann die Znweisnng znni Kreisgerichte in Cilli. Von dort kam Tr. Ritter von Tchinid zum Bezirksgericht in Volkermarkt. Iin Jahre 1805 wurde er zum Staatsanwaltssubstituteu beim Landesgerichte in Laibach ernannt, wo er bis zum Jahre 1897 verblieb. Sodanu wurde Tr. Rit-tci" von Tchnnd in der gleichen Eigenschaft zum Lcm-desgcrichte in Graz übersetzt. Schon im uächstcn Jahre erfolgte seine Berufung in das Justizministerium, aus welchem Anlaffe ihn, der Titel eines Landesgerichtsrates verliehen wnrde. Tort wurde er später zum Iustiz.Iuspektor und im Jahre 1900 zum T?t-tionsrat ernannt. —-(Der Unterricht i n d e r g r iechi -schen Sprache.) Tie Wahrnehmung, daß die deutsch°griechischen Tchularbeiteu iu deu obersten blassen der Gymimsieu vielsach nicht von dem gewünschten Erfolge begleitet find, ferner daß die Rnckficht auf diose Schularbeiten uoch immer die Let! liire in der uugüustigsten Weise beeinflußt habe, hat Seine Erzellenz den Unterrichtsminister bewogen, zu nächst in provisorischer Weise anzuordnen, daß in iicr siebenten nnd achten blasse de,r> Gymnasien die schriftlichen Überfctzungsaufgaben aus derUuterrichtsfpraäi<' ii, das Griechische als Schularbeiten (Kompositionen) in Hinknnft zu entfallen haben. An ihre Stelle treten demgemäß Übersetzungen ans dem Griechiscl)en in die Unterrichtssprache. Tie dnrch diese Verfügung er^ übrigte Zeit hat der Erweiterung der Lektüre zu dieneu. Gleichzeitig beabsichtigt die Untcrrichtsver-waltung, und zwar schon im nächsten Schnljahre, eine griechische Chrestomathie, die sich über weitere Gebiete der griechischen Literatur erstrecken wird, zum Gebrauch in den Schuleu und für Privatlektüre einzuführen. Immer dringender wird die ,51 läge, daß der Lehrstoff der Physik m, Oberglnnnasium bei dem bestehenden Ttniiaenansmaße kann, mehr bewältigt werden könne nnd daß die Eheinie, der in der siebenten Masse nur eiuo geringe Zahl von Lehrstnndcn zufällt, uicht die ihr gebühwnoe Stelle im Lehrplane des Obergymnasiums einnimmt. Um diesem Mangel einigermaßen zn stenern, hat der Minister für Cultus und Unterricht vorerst versuchsweise gestattet, übe,r Antrag der Landesschulbehörden im Eiu-vernehmen mit den Lehrkörperu, daß der Uuterricht in der Physik in der 7. Klasse der Gymnasien in wöchentlich vier Stunden erteilt Ux'rde, Im zweiten Semester dieser Klasse und je zwei Stunden in der Woche speziell den, Unterrichte in Chemie zu widmen. Ter Zweck dieser Verfügung ist, wie ausdrücklich im Erlasfe betout wird, den, Unterrichte in der Physik eine leichtere Verarbeitung nnd größere Vertiefung des vorgeschriebenen Lehrstoffes, dagegen dem Unterrichte in der Chemie eine umfassendere Behandlung dieses Gegenstandes am Gymnasium zu eiinöglichen. - (Vom Mittelschuldieuste.) Seine Erzellenz der Minister für Kultus und Unterricht hat den provisorischen Lehrer am Staatsuntergymna-sium iu Gottschee Augustiu Koflcr zum wirtlichen Lehrer all der Staatsrealschule iu Trieft eruannt. ** (Ehruug.) In diesem Jahre vollendet Herr Schnlrat Dr. R. I n n 0 w i c z sein 35. Dienstjahr, sein 30. als Mittelschnldirektor; als Direktor der k. k. Staatsoberrealschule wirkt er 17 Jahre. Aus diesen, Anlasse brachte dem Jubilar gesteru der Lehrkörper dieser Anstalt uuter Führung seines Seniors, Herrn Dr. I. I. Binder, die herzlichsten Glückwünsche dar uud überlieichte ihn, ein würdiges Angebinde zur dauernden Erinnerung. Herr Schulrat Dr. Iunowicz dankt? sichtlich bewegt für die seltene Ehrstmg. ^ (E ine zeitg e m ä ß e N e u e r u u g.) Die Verlualtuna der in Laibach pflegte bisher die Aufnahmsprotokolle über die in Krankenpflege eingetretenen Patienten dnrch° Wegs dm politisch«, Behörden I.Instanz mit den, Ersuchen zu übermitteln, um Einholung eines B^ richtes über die Zahlnngssähigteit, beziehungsweise eines Armutszeuguisses vou der Zuständigteits-gemeinde. Durch diesen Vorgang wnrden die erstereln Behörden wesentlich mit ganz iiberfliifsigen Agenden belastet nnd die Erledigung der betreffenden Angele»-genbeit selbstredend verzögert, nachdem die Akten in-stanzlnäßig hin und her gesendet werden mutzten. Vou nun an versendet jedoch die Verwaltung de,r Landes-Wohltätigkeitsanstalten in Laibach derlei Anfnahmsprotokolle uumittelbnr an die betreffende Zuständigkeitsgemeinde, welche den erledigten Akt wieder unmittelbar der erwähnten Anstalt rückzu» schließe», haben wi,rd. Hiemit ist wieder eiu Stückchen Bureauzopfes abgefchnittcn worden und wäre es ini Interesse eines beschleunigten nnd vereinfachten Geschäftsganges zn wiinschen, daß auch die übrigen Be« Horden den, Beispiele dieser Verwaltuug folgen würden. — (Die neue Apotheke „zur Krone" in Laibach,) Ecke der Vleiweis- nnd Nöinerstraße, wnrde mit den, heutigen Tage eröffuet. NäbereZ ist aus dein Iuserate erfichtlich. "(Falsche E i u g u l d en st ü cke.) Wie nns die Polizel mitteilt, wurdeu vor kurzer Zeit einige Eingnlden-Falsifikate in den Verkehr gebracht. Sie find ziemlich gelnngen, haben einen guten Klang, aber die Nandfchrift „Viribus Uuüis" ist sehr weliig erkelinbar. — (Vou der Laibacher Studenten-u n d Volk s l ü ch e.) Am Sanistag mittags wnrden in der Laibacher Studenteu- und Voltsküche 10.-> Schüler und Schülerinnm, (53 Knabon und 52 Mäd chen) der eiliklassigen Volksschule zu Orm^e bei Laibach mit Suppe. Rindfleisch, Zuspeise, Salat und Potizen gegen billiges Entgelt bespeist. Diest' Schu-ler nnd Schülerinnen, die unter i>er 3l'hr''"<' ^.' Laibacher Zeitung Nr. 154. 1468 9. Juli 1906. tigteu nach ihwr Ankunft hier zunächst die Dom-> kirche, ferner das landschaftliche Mufemn Rudol-finum, den Schloßberg, die Anlagen in Tivoli uild die Sehenswürdigkeiten der nioniunentalen Bauteil der Stadt. Der Herr Obmann des Studenten» uud Volksküchenvereines, Fabrikant August Trelse, begrüßte die Kinderschar mit kernigen Worten und machte sie darauf aufmerksam, lvelchen Dank sie für diesen Ausflug sowohl der Schulleitung wie auch ihren Eltern schulden, die ihnen die Teilnahme an dem lehrreichen Besuche der Hauptstadt ermöglichten. Der Herr Schulleiter sprach hinwieder seinen Dank aus für die Mühewaltung der Frau Küchenvorstehe-rin Iosefine K o s nnd der übrigen Damen des Ausschusses uud der tätigen Fräulein und hob besonders auch die Güte und Billigkeit der gebotenen Bespei-sung hervor; er ermähnte die Kinder, sich diesem feinem Dankgefühle anzuschließen und dieses Tages, der ihnen so vielseitigen Genus; geboten, nicht zu vergessen. Die Vespcisung ging in gewohnt exakter Weise vor sich. Heitere Spiele beschlossen die Anwesenheit der Jugend in den Räumen der Studenten-und Volksküche. — (Der slo venische k a n f >u ä n n i sche Verein „Merkur") veranstaltete gestern im Garten des „Narodni Dom" eine Unterhaltung zugunsten des „Trgovski Dom". Es waren zu diesem Zwecke verschiedene, geschmackvoll ausgestattete Pavillons und Zelte errichtet worden, worin schone Frauen und liebliche Mädchm mit Getränken und Eßwaren aufwarteten und hiebet sehr wacker die Hände regen mußten, um all den Gästen, die die ^ Pavillons belagerten. Genüge zu tun. Eine andere Schar von jugendfrischeu Verkäuferinnen besorgte den Vertrieb von Losen für den Glückshafen, der sehr zahlreiche uud zum Teile auch wertvolle Gewinste aufzuweifeu hatte. Im Garten war eigen» fürs Fest die elektriM Beleuchtung installiert worden nnd so bot er denn, durch eine Menge von Lichtern erhellt und mit einer Menge von fröhlichen Menschen erfüllt, in den Abendstunden ein fesselndes Bild. Man schien bereits in der richtigen, empfänglichen Stimmung gekommen zu fein: für da? weitere sorgte nebst den genannten Darbietungen einerseits die Militärkapelle, die ohne Rast nnd Ruh' ein ausgewähltes Programm vortrng und eo noch dnrch Zugaben erweiterte, anderseits der Vereinschor, der uutel Leitung des Herrn Sachs wirkungsvolle Ge-scmgsvorträge zum besten gab. und endlich nicht minoer dao Schrammel-Quartett, das, in der Arena etabliert, namentlich in den vorgerückten Stunden durch flotte Weisen die tanzende Jugend in ständiger Bewegung hielt. — Die Veranstaltung dürfte dem Fonde für den „Trgovski Tom" ein nettes Sümmchen eingebracht haben, aber auch fönst kann der Verein mit ihr znfrieden seil,, weil das Publikum durch den vorzüglichen Besuch ueuerlich seine Sympathien für den „Merkur" betätigte. — (Vereinswcse n.) Das k. k. ÜandeZprä'st-diuiu für Kram hat die Vilduug einer Ortsgruppe des Deutschen Schulvereines mit dem Sitze in Unter, Kmka, nach Inhalt der vorgelegten Statuten, im Sinne des Vereinsg.esetzes zur Kenntnis genommen. — (Ein Gartenfest) wird von den Laibacher Zimmermalern und Anstreichern Sonntag, den 15. d. M., unter dem Wäldchon des Herrn Josef Plankar an der Unterkrainerstraße unter Mitwirkung der Laibachcr Vereinst apelle veranstaltet werden. Beginn 3 Uhr nachmittags. Eintrittsgebühr 30 li, Kinder frei. — (Todesfall.) Der Seminarpriester Herr Anton Bra jar. geboren 1881 zu Nnsscnfuß, Priester seit 14. Juli 1W5, ist am 8. d. M. in seinem Geburtsorte gestorben. 6- — (Gemein dew ah le n in Aischoflack.) Am 3., 4. und 5. d. M. fand in Vischoflack die Nen-wahl der dortigen Stadtgemeindevertretung statt. Ohne nennenswerten Wahlkampf wurden zu Mitgliedern der Gemeindevertretnng gewählt, und zwar im ersten Wahltö'rper: Distriktsarzt Dr. Anton Arto, Lehrer Julius Flis, Notar Niko Len -i eck, Gastwirt Lovenz Su!«nik, Bezirksrichler Georg 5; u m e r und praktischer Arzt Dr. Karl Zakrajüek; iui zweiten Wahlkörper: Realitäten-besitzer Josef G u z e l j, Gastwirt Ailton H o m a n, Handelsmann Leo Lavri5, Handelslnann Kolirad Pech er, Handelsmann Rafael Thaler und Gastwirt Franz Ziherl; im dritten WaMörper: Grundbesitzer Kaspar ^arnlax, Hutmacher Johann Debelat, Tischler Georg Grohar, Hutmacher Andreas Iamnik, Handelsmann Johann K o «i r, und Schmied Kaspar Macher. ^ (Jubiläum der Feuerwehr l>, Vigauu.) Der freiwillige Feuerwehrverein in Vigaun be! Lees begeht ani 5. August das Iubilänm seines 25jährigen Bestandes. Der Tag wird festlick begangen werden. — (Die diesjährige Aezirkslehrer-konfereuz für deu Schul bezirk üittai) faild am 27. Juni im neuciu Schulgebäude zu Sittich statt. Zur Konferenz wareu außer einer Lehrerin, welche ihr Erscheinen durch Krankheit entschuldigte, sämtliche Lehrkräfte des Bezirkes erschienen. Zur festgesetzten Stunde — 9 Uhr vormittags — eröffnete der Vorsitzende, Herr Bezirksschulinspektor Ludwig Stiasnn, die Konferenz und begrüßte vorerst die Teilnehmer mit der Bitte, den einzelnen Punkten der Tagesordnung mit voller Aufmerksamkeit zu folgen, damit das Ziel der Konferenz erreicht werde. So° dann ernannte er zu seinem Stellvertreter Herrn Oberlehrer Franz Kovac- in Sittich, worauf aus der Mitte der Konsercnzteilnehmer Herr Lehrer Fr. M u f a r aus Mariatal und Fräulein Lehrerin Marie Pezdir zu Schriftführern sowie Herr Oberlehrer Michael Debelak aus St. Martin und Herr Lehrer Franz Mlakar von ebenoort zu Verifikatoren des Konfercnzprotokolles gewählt wurden. Diefer Wahl schloß sich der Bericht des k. k. Bezirksfchul« inspettors au. Er konstatierte in seiner Einleitung, daß der k. l. Bezirksschulrat in den letzwn Jahren trotz oer Indolenz der Bevölkerung dieses Schulbezir-kes sehr fchöue Erfolge erzielte. Die Notfchulen in Javorje, Villichberg, Primskau, Sava uud Stangen wurden in direttivmä'ßige fystemisiert und die Volksschulen in Obergurk, Littai, Politz, St. Martin, Töplitz-Sagor, Weichselburg, Sagor ulld ^alna erweitert. Zugleich sind in betreff der Erweiterung der Volksfchnlen in IZIak, Kreßnitz, Sagor, Töplitz-Sagor und St. Veit bei Sittich Verhandlungen im Zuge, die ein günstiges Ergebnis zeitigen dürften. Der Stolz unseres Schulbezirtes ist unbestritten das ucue Volksschulgebäude in Töplitz-Sagor, das in jeder Richtnng alle anderen Volwschnlen auf dem Lande übertrifft. Nicht viel weniger entspricht allun Anforderungen jedoch auch das ueue Volksschulgebäude in Sittich. Im Baue sind jetzt die Volksschulgebäude iu Weichselburg, Watsch und Mariatal, aber auch in Littai, Sava, Politz usw. kommen in den nächsten Jahren neue Schulgebäude znr Aufführung; dagiegen lverden bei den Volksschulen in Jolack, Obergurk und Politz Zubauten dnrchgefiihrt. Es wnrden also an allen Volksschulen dieseo Bezirkes, mit wenigen Ausnahmen (Preöganje und Groß-Gaber) Verhandlungen, betreffend den Schulueubau oder die Erweiterung dieser Schuleu gepflogen und zum großen Teile bereits durchgeführt. — Sodann erteilte der Herr Bezirksschulinspektor eingehende Ratschläge und Weisungen für die Behandlung der einzelnen Unterrichtsgegenstände. Weiters besprach er anssührlich, weshalb und wie mit den Schulkindern belehrende, den Unterrichtozweck fördernde Ansflüge zn veranstalten sind. Auch der ungeteilte Volinit-tagsnnterricht wurde entsprechend erörtert. Damit die Lehrerschaft der neuen Vorschrift, bcweffeno dein Normalieu-Inder, werde cntfprecl)en können, hatte der Herr Vezirksschulmspektor einen Inder aller Normalien seit dem Jahre 18l»1 verfaßt. Der gediegene Bericht des Vezirtsschuliuspektors, welcher späterhin im Drucke erscheint und an die Lehrerschaft de,s Schulbezirkes verteilt werden foll, wurde! von der Versammlung mit großem Beifall cntgegen-genomnmu. Ten nächsten Punkt der Tagesordnung bildete das Referat „Die Schul- und Unterrichtsordnung im allgemeinen". Dieses Referat, sehr zielbewußt vom Herrn Lehrer Fortuuat Luiar aus Islak vorgetragew, wurde sohin noch vom Herrn Vczirksschnlinspektor eingehend erörtert, wobei auch Herr Oberlehrer Josef Zajec aus Grcchgabcr in die Debatte einzugreifen Gelegenheit nahm. Weiterhin referierten Herr Obcrlehwr Johann tzkerbi-n ec und Fränlein Lehrerin Paula T o m 5 i 5 ans Weichselburg iibcr das Thema: ..Rechte und Pflichten der Oberlehrer, bezw. der Lehrerschaft nnter be-sonderei- Berilcksichtigung der lokalen Lehrerkonferen-zcn im Sinne der Schul- und Unterrichtsordnung." Diese beiden Referate, namentlich das von der gelnannten Lehrerill allsgearbeitete, wurden von der Versammlung mit beifälligem Danke aufgenommen. Über oas Thema „Welcher Lerwnittel soll man sich iu den einzelnen Schulklasseu, Schulabtcilnngen usw. bedienen", referiert.' Fränlein Lehrerin Erna Za , ec ano Sittich'. Anch dieses Referat fand beifällige Anf° nähme und es wnrden nach Vefichtigung der znr Aus-stellluig gelangten Lerllniittel die vorgeschlagene!,, TlM'u einhellig angenomnlen. Zum Berichterstatter über das allgemeine Referat „Schule und Hans" bestimmte der Herr Schnlinspektor Fräulein Lehrerill Johanna Dolinar aus Wei'chselburg. Dem sehr sorgfältig zusammengestellten Berichte folgte die Lehrerschaft mit größten, Interesse und es wurde der genannten Lehrern, zum Schlüsse über Alltrag des .«sx'rrn Oberlehrers Bernhard Andoli^ek aus Littai die vollst? Anerkennung der Versammlnng ans-gesprochen. Die Thesen über diesen Vortrag wnrde sohin einhellig angenommen, ebenso die beiden Thesen des Herrn Schulleiters Johann Levstik aus Sagor .,Es sei ein populäres Büchlein herauszugebeil, damit die Ideell unseres gmieinsamen Wirtens (Insane menarbeit) anch in die breitesten Schichten der Bevölkerung drillgell" umd „Im Sinne unsereß gemein samen Wirkens sollen wir dies bereits in der Schule, wo wir täglich die zukünftigen Männer und Frauen versammelt sehen, betätigen." Sohin wurde der Bericht des Bibliotheksansschnsses (Berichterstatter Herr Oberlehrer Bernhard Andoljöek) genehmigend zur Kenntnis genommen nnd zu Rechnungsrevisoren Fräuleiu Lehrerin Anna Krai^ovic aus Großgaber und Herr Lehrer Franz Gori« ek ans Sittich gewählt. In den ständigen Schulausschuß wurden die Herren Oberlehrer Johann ^ terbine c aus Weichselburg, Iohauu Zajec aus Großgaber, Michael Debelak aus St. Martin, Schulleiter Johann Levstik aus Sagor und Herr Lehrer Franz K ozjak aus Töplitz-Sagor, in den Bibliotheksans-schliß Fräuleill Lehrerin Christine Demßar und Herr Lehrer Franz Mlak a r alls St. Martin bei Littai, Fräulein Lehrerin Iosefine Schott nnd Htt'r Oberlehrer Bernhard A n d o l j 5 ek aus Littai sowie Herr Schnlleiter Johaill, Levstik aus Sagor berufen. Als Vertreter der Lehrerschaft in den k, l. Bezirksschulrat Littai wurden die Herren Oberlehrer Jose's Zajec aus Großgaber uud Bernhard An-dolj^ek mis Littai mit 31. bezw. W Stimmen gewählt. Nach dieser Wahl ergriff nochmals der Herr Bezirtsfchuliuspektor das Wort, dankte der Versammlung für die Aufmerksamkeit, welche sie den umfang»-ceichen und gründlichen Abhandlungen gezollt, gedachte des obersten Schutzherru des Schnlweselus, Seiller Majestät des Kaisers, und brachte auf ihn ein dreimaliges „Tlava" aus, worauf die Lehrerschaft begeistert die Kaiserhymne zum Vortrage brachte. — Ein gemeinsames Mittagessen im Gastbause „Fritz" in Sittich vereinigte sohin die Lehrerschaft, wobei bei Gesang und Mnsikprodnktionen der ein-zelneu Lehrkräfte der Nachmittag in iX"r gemütlichsten Stimmung verlief. —ik. — (Grubenunglück in Sagor.) Iu der Nacht anf del, 6. d. M. waMn im westlichen Ab-balle in der Podkrajer Kuppe der Kohlcngewertschaft Sagor zwei Bergarbeiter, und zwar der 25 Jahre alte Michael Bals und der 22 Jahre alte Michael Martinüek, beide aus der Ortschaft Vr-hovo, Gemeinde Ratschach, Bezirk Gunkfeld, mit dem Znbrnchelassen eines Abbaues l>eschästigt. Gegen halb 5, Uhr früh, als eben Bals einen sogenannten Stempel mit der Hacke vom Abbaue abhauen wollte, stürzte das Erdreich zusammen und begrub diesen vollkommen, während e5 dem einige Schritte entfeMt stehenden Martinet gelang zu entkommen. Es wnrden sofort die nötigen Rettnngoattionen eingeleitet, jedoch konnte der vernnglückte Bals erst gegen 1 Uhr uach-mittags hervorgezogen werden. Er hatte am Kopfe und am Körper mehrfache schwere Verletzungen erlitten uno dürfte schon in wenigen Minuten »lach dem Unfälle verschieden sein. Martinöek erlitt keine siän-barc Verletzung, jedoch klagte er über heftige Brustschmerzen: auf welche Weise er sich dbeselbeu zugezogen, konnte er nicht angeben. —ik. — (Ein schwerer U n g l ü ck s f a l l.> Am 5. d. M. vormittags waren im ärarischen Walde in Bela, Gerichtsbezirk Idria, die Holzarbeiter Jakob Ferjani-iö, Franz Ogrn, Johann Ogriö uud Ferdinand Knstrin, alle vier an5 Vojsko, mit ocm Herablassen der Brennholzscheite ill den Belicabach beschäftigt, zn welchem Behufe fie sich auf die an einer sehr steilen Stelle befindliche Holzschichte machten. Um 9 Uhr vormittags stürzte aber die Holzschichte infolge des Bodenfliegens unterhalb der Schichte zusammen, was znr Folge hatte, daß ein Teil des Brennholzes samt den vier Arbeitern in das etlva 20 Meter entfernte Wasserbett, bezw. iu den bei ? Meter tiefen Wassertümpel rutschte, wobei Johann Ogri<" uud Kustrin infolg,e Ertrinkens ihren Tod fanden, während Ferjan^n- und Franz Ogri5 mit mehrfachen Verletzungen davonkamen, bezw. schwer beschädigt wurden. Die Leichen wurden nach Voivko überführt und dort begraben. —l. -- (Be fi tz w e^ch s e l.) Man schreibt uns anc-Rudolfslvert: Am 4. d. M. haben die Herren Georg Hugo K indler und Josef S ch r e i n e r die Herrschaften Breitenau nnd Lucgg bei Nudolfswert famt Zugehör, bestehoud aus Vieh, Wirtschaftsgeräten nebst dem gesailiten I'uiuin« n,«ti'u<>tu« u>il den Betrag vo,l 5M).(XX) X erstanden. Diese Herrschaften zählen nicht nur zu den größteil im Unterlande, sondern auch, weil rationell bewirtschaftet, zn den einträglichsten. Das Hauptaugenmerk wird industriellen Unternehmungen, so der Falz- und Bau-ziesselei, d^r Landwirtschaft nnd der Viehzucht gewidmet. Herr ^t-indler war bisher Pächter diefer Herrschaften nnd nur ihm und feinen ihm treu zur Laibllcher Zeitung Nr. 154. 1469 9. Juli 1906. Seite stehenden Nemntan ist es zuzuschreiben, daß aus dcr noch vor drei Jahren stark vernachlässigten Herrschaft Vreitenan wieder cin Erdensleck geworden lst, nm den ihn dic lneisten Gutsbesitzer beneidon tonnten. Sosort wurden landwirtschaftliche Maschinen verschiedener Art angeschafft, K-unstdünger in WnMon-ladnngen aufgcfj'chrt ?c. Ini Anfange mögen wohl so manche all die Neuerungen nut scheelen Augen betrachtet liaben. dann aber machten es die Landwirte m dcr Umaebnng H.'rrn .^indler nach, so daß hent-zutage die F<>lder von Hru^ovec, Nuter-StraLa usw., musterhast bebaut, ben doppelten Ertrag gegen früher Nefern. Anch Maschinen zmn Anbane der Feldftiichte werden den benachbarten Grundbesitzern von dcr Verrichaft unentgeltlich geliehen, so daß sich in diesen zwei ^cchren ein gewisserniaßen patriarchalisches Ein-vernchmen entwickelt hat. Dcr Ringofen, den mit ^ca,chincn iin Werte von 64.000 X adaptiert wurde, erzeugt Falzziegel, dic an Güte kaum von anderen derlei Erzengnissen übertroffen werd.'n. Wao aber die Schweinezucht anbelangt, die Herr iiindler auf dem nnn ihin gehörigen Gute betreibt, muß gesagt wcrden, daß dieso in Unterkrain dermale einzig dasteht. — Bein, Ningosen allein werden über !»<» Personen beschäftigt, so daß die Vevölternng dort lohnenden Verdienst sindet. — (Käufe und Verkäufe.) Ter in Nu-dolfswert etablierte Apotheker Herr Simon von Sladoviö hat sein Geschäft an Herrn Karl Andrijam'c-vorckmift. Der in letzterer Zeit alo Geschäft^fiihrer üwser Apotbete in Nudolfswert ansässige Herr ^osef ^""ovi<- !^.,^ Eyrill- und Method-Apotheke in Km-lstadt tnuslich crworl'ett. Der Wechsel wird mit 1. fanner 1 -7" (Zwei Rinder vom Blitze getötet) ^, "g' den 0. d. M., zwischen :'. imd Uhr früh ging m Untei'train eiii heftiges Gewitter nieder. Der ^litz ^chliig iii eineii Bamn niiweit des Vichstalles de^ Grundbesitzer» Josef Gerdin von Qangonacker ein fuhr vom Baume in del, Stall und tötete zwei Rinder im W'^rte vou 675 Kronen. ^ "^"^^ ^"' Hnnd'luugsgchilfc Alois Mo-ravc^aus Laibach wi.rde beini Nadfahren am 1. Juli '^^ <>. ^' ^"'^' "" ^r Reichsstraße im Walde nächst Podrece von zwei unbekalin^n, schwarzgetlei. detail, niigefähr W Jahre alten Banernburschen über° falleli uiid eines Geldbetrages vou 20 X beraubt. Die Täter sprangen aus dem Walde auf die Straße. Während ein Mann den Moravc an den Händen festhielt, raubte ihm der zlveits das Geldtäschchen mit dem genannten Betrage. Hierauf ergriffen die Täter m der Richtung gegen Podreöe die Flucht. Moravc "'litt an der linken Hand eine nnbedentende Rißwunde. __, * (Ein rabiaier Radfahre r.) Als gestern nachmittag» der Vahnwächter das Geleise auf der ^Miei-straße absperre, fuhr eiu, SchlossergHisse. irotz ,einer Warnung knapp vor der Ankunft des^ "vertrainer Zuges über, di2 Schieneu. Der Bahn , """" U"llte die Identität des Mannes feststellen 'u Nch die Nnmmer am Fahrrade vormerken: der "iw er aber geriet infolgedessen in solche Wut, daß w d Nrn^^"' ^^'"g und ihm einige Stöße mann s,.. s <> ^^^' Erst als ein Sickierheitswach- dem Tr^^! Tieb, der seine Beute aus in der FrühV,oin'^' ^"" ". ck t.) Als gestern über den 5, ^ ^^"heitswachinann zwei Dirnen hlrb,^ , ^'"^'wbo. Dann wurde das Bünde! vollständi" '9/ """ "" schwarzer Hut sowie ein u" n? sH'Kua vorgefunden. Der A.ig.haltene ""d er,äl^ ". ^''b"^ "'s Hra^c bei, Flöd.uq dem TN,"kr "^^'' Kleidii.igsstiicke teils ai.f Veit aeka.s/ ^> ' ^'^ "°u einem Mann in Sankt ^och'm/s/«' ^"' Sicherheitsdepartemcnt erkannte '"a! ab , "r5'^" ^fährlichen Dieb, der schon vier-Zwang^rb" , '"^"'^ '"' vorige.i Iabre ans dcr u^rbeitsanstalt entlassen loorden war Die Effekten warm einem FleischhauergelMen und einem Knecht auf einem Dachboden an der Nomersrrake gestohleii worden. Ter Dieb wurde dem Landes-g^richte eiiligeliefert. — (L ai b ach er Deutscher Turnverei n.) Das für Samstag angesetzte Sommerfest des Laibacher Deutschn Turnvereines konnte infolge Absage der Militärkapelle nicht stattfinden. * (Verloren) wurde eine Zehnkronen-Note, ferner eine Brosche, bestehend aus drei Mohrentöpfen und ein Ring mit einem Türkis und Brillanten. * (Gefunden) wurde ein Geldtäschchen mit Geld. — (K urli st e.) In Krapina»To'plitz sind in dcr Zeit vom 28. Juni biZ 2. Juli 207 Personen zum Kurgebrauche eingetroffen. Telegramme ies l. l. TeleMtN'smesWdtNj'VnelM. Rußland. Pet? rsbu r g, 8. Juli. (Melduug der Petersburger Telegraphenagentur.) In einer gestern abgehalteilen Sitzung sprach sich die Zentrumsfrattion des Reichsrates, zu der fast die Hälfte sämtlicher Neichsratsmitglieder gchöven, für eine Abänderung der bestehenden Gesetze über die Kompetenz der Kriegsgerichte aus, beschloß jedoch die Militärgesetze nicht zu änderii. In diesem Sinne wird voraussichtlich der Neichsrat zu dein von de,r Duma ausgehenden Gesetzentwürfe wegen Abschaffung der Todesstrafe Stellung nehmeu. Kronstadt, 8. Juli. (Meldung der Petersburger Telcgraphcnngentur.) Vor dem Marinc-Kriegsgerichte fand gestern die Verhandlung wegeil der Übergabe des Minenbootes „Bjcdovii" an die Japaner statt. Der Gehilfe des Marine-.^riegsproku-rators, Generalmajor Wogak, bezeichnete iii seiner dreistündigen Aliklagerede die Übergabe des Minen-bootes als eine nie dagewesene Schmach in der Geschichte der russischen Flotte und nannte die Ango klagten Verräter. Von einer Anklage des Admiral? Ro/destvcnskij und anderer Offiziere absehend, verlangte der Vertreter der Anklage für die übrigen Angeklagten die Verhängung der Todesstrafe, stellte jedoch mit Rücksicht auf die mildernden Umstände die Verhängung einer anderen Strafe dem Gerichte anheim. Anwalt Adamov, der Verteidiger ws Kapitäns Nolong, erklärte in feinem Plaidoyer, die wahrhaft Schuldigen ständen nicht vor dem Gerichte, sondern befänden sich in Freiheit und in öffentlichen Stellungen. Vor Gericht ständen nnr die büßenden Opfer des unglücklichen Krieges. Wenn diese schnldig seien, so 'könnten die höchsten Strafen für sie zwar Festungs-strafen, nicht aber die Todesstrafe soiu. Bei der Reorganisation der Flotte nnd des Marinewcsens dürfe man mcht über Leichen schreiten. Der Verteidiger plaidierte dann für die völlige Freisprechung 5lolonq,s. Auch die Verteidiger der übrigen Angeklagten traten fur die Frelwrechmlg der angeklagten Offiziere ein. , Ode^a, <. Juli. (Meldung der Petersburger Telegraphenagentur.) Die Polizei verhaftete den vor zwei Wochen hier eingetroffeneu Bulgaren Todorov, bei dem zwei Bomben und IM Patronen gefnnden wurden. Todorov ist der Ncilnahmc am vorjährigen Attentat gegen den Sultan verdächtig. PeterZbu r g, 8. Juli. Der Gouverneur von Grotmo, Küster, zu dessen Amtsbezirk Bjelostok gehört, ist abberufen worden. Angekommene Fremde. Hotel Elefant. Am 7. Juli. Baron Eccononw. Privat, s. Frau; Mayer, Pnvat, s. Familie; Lubitsch, Kfm.; Suffich. Privat, s. Frau, Trieft. — Baron Lichtenberg, l. u. l. Hauptmann, Canale. — Vauzher, l.u.l. Major, Gi)rz. - Gerabel, l. u. l. Major, s. Diener; Vurotiju. l. u. k. Oberleutnant; Pager, l. u. l. Leutnant; Hermann, Privat, s, Familie; Reih, Stern I,, Poliher. Medät, Heß, Mridus. Haule. Gi'msberger, Lüwy, König, Werner. Friedl. Lederer, Glanz, Eisenberg. Weiß. Me.. Wien, — Simonich, Industrieller, Fiunie. — (ljyörsi. Kfm., Steinam» anger. — Gottsmuth, l. l. Oberpostverwalter; Stern M., Kfm. Graz. - Kunzcl, Kfm.. Reichsstadt. — Lapajne. Privat, Idria, Verstorbene. Im Iivilspitale: Am 4. Juli. Josef Sustersiö, Tischlergehilfenssohn, 12 I., blsninAitl8 dzsllari». Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Seehühe 306 2 m. Mittl. Luftdruck 736 0 mm. z ^ U ß «. >H5i... Zß 7 2U.N. ^734^ 25^1 T. schwach hlllbvewittlt ^- 9 . Nb. 736 6 18 3 windstill bewittlt 7U.F. 738 8 17 7 . .103 8. 2 » N. 738 2 24 4 SO.schwach tellw. heiter ^ 9 . Nb. 738 7 17 9 . heiter i 9.>7U. F. I 739-5 j16-2i windstill j Nebel > 0 0 Das Tagesmittel der Temperatur vom Samstag 19 3°, Normale 19 b°, vom Sonntag 20-0°, Nonnale 19 5«. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtel. Herren-Fahrrad wird zu kaufen gesucht. 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