Mr. 94. Sonnlag am 24. ?io»cmber 1878. III. Jahrgang. Cillier Zeitung. k'rSnumerstions keöingungen. Für & | Mit Poft-verfendung: ^ ,'i.N.iMki« . . 1.60 H»Id,Sdrig «•crijiliiii). II.- Lrscheint jeden S.2U 6.40 Dlinnerftng und Sonntag i»mm> Zokrllur» Ninzrlnr Nummern 7 kr. Morgens. Inserate werden angenommen m fco Sspedlii»» Kt ,,4iOI« jtitang". H«r» tfinoft Kr. « (ttiiMruiifm fon Jettann RalBÜTtl ntkmtn 3nftratt fUt tut „(lUift .-Ultiinj" an: «. M»«I« in Jk:?it. -»» nttm btbrfltatfcem eukttn S I tfontuirtnr Jtl. »><». teilt) in «. CVDclit an» iHottt. k du n in (Bim. $. VtlOc. Zcita»t»»«,»i>lar >, k, ibach. Politische Rundschau. Lilli, 23. November. Der Krieg England» gegen Afghanistan hat begonnen. Am 21. d. überschritten die Engländer den Kmrumfluß und besetzten da« Fort Kopatzyanga, welche« von den Afghanen geräumt wurde. Eine Depesche auS Thull vom selben Tage meldet, daß die englischen Truppe» da« Fort Kaion ohne Kampf genommen hoben. In Berlin cirkulirt da« Gerücht, Fürst B>«mark wolle dos Attentat auf König Humbert zum Anlasse nehmen, den Mächten ein gemeinsame« Vorgehen gegen die „Internationale" vorzuschlagen. Die lelegraphisch avisirten Aeußerungen der „P. Korr." über da» Attentat von Neapel scheinen diesem Gerüchte eine gewiße Bofi« zu geben. Man erinnert sich, daß schon nach den Berliner Altenlaten dem Fürsten B>«mark eine solch» Ab< ficht nachgesagt wurde. Die Ralh«kc>mmer de» La«dt«gerichte» zu Lemderg beschloß entgegen dem Aolrage der Staatsanwaltschaft, sämmlich anläßlich der Hausner'schen Ovationen verhaftete Excedenten auf freien Fuß zu setzen. In beiden Delegationen in Pest wurden die beiden bereil« avisirten Olkupation«Vorlagen ein-gebracht. Die österreichische Delegation erledigte da« Marine-Budget im Ordinarium und Exlraordina-rium nach den Autschußanträgen, nachdem der vom Delegirten Teuschl nach der Reg>erung«vor-läge wieder aufgenommene Antrag auf Bewilligung der ersten Rate von iVOO.OOO fl. für ein neue« Ciladellfchiff abgelehnt worden war. Ja der ungarischen Delegation brachte Falk eine Interpellation ein, ob der Minister de« Aeußern Kenntniß davon habe, daß Rußland mit der nach dem Berliner Vertrage ihm obliegenden Räumung der Dobrudscha zögern und al« Bedin-gung hiezu von Rumänien den Abschluß eine« Vertrage« fordere, der Rußland auch über die vertragsmäßige Frist hinou« eine Durch;»z«straße durch die Dobrudscha sichern würde und ob der Minister eine Interpretation de» Berliner Ver-trage« für annehmbar halte, welche die Erfüllung de«selben von einer nachträglichen Bedingung ab« hängig macht und ob e« zulässig sei, daß die Be-stimmungen de« B«rliner Vertrage« bezüglich der vollständigen Räumung Rumänien« auf Umwegen eludirt werden. Dem Grafen Zichy soll e« in Konstantinopel gelungen sein, zwischen Oesterreich und der Türkei bezüglich der eventuellen Maßregeln für da« Sand-l'chakat Novi-Bazar ein vollständige« Einver-ständniß zu erzielen. Der Chef der albanesischen Liga in A«ku«, Hadschi Mustafa Bey, erhielt au« Konstanlinopel die telegrafische Aufforderung, sämmtliche waffen-fähige Aldaiiese» der Liga bereit zu halten, um die Besetzung der im Berliner Vertrag abgetretenen Territorien durch Serbien und Montenegro zu verhindern. Im Ganzen stehen zwischen Sjenitza und Askub 18.000 Mann regulärer türkischer Truppen mit etwa 80 Geschützen. 20—25.000 wilitürisch-organisirte, vortrefflich bewaffnete Alba-nesrn sind in ihren Heimat«vrten im Vilajet Kossovo für die Liga in Bereitschaft. Gambetta hatte am 21. d. ein Pistolen-Duell mit Fourtou anläßlich der zwischen Beiden in der Bersailer Depututen.Kammer vorgefallenen Scenen (Gambetta unterbrich Fourtou mit dem Rufe; da« ist eine Lüge!) Keiner der Duellanten von denen jeder einen Schuß abfeuerte wurde verwundet. Die Meldung der Blätter, daß Internationa» listen sich in der letzten Nacht der Gewehre in einer Casrrne zu Pesaro bemächtigen wollten, ist unrichtig. Einige Individuen versuchten wohl in der Nacht zum 19. November die Easerne zu formen, ergriffen jedoch die Flucht, al« die Schildwache Lärm schlug. E« wird versichert der Papst werde eine Ency-klika übe? den Socialismus veröffentlichen!. Er wird in derselben die Quelle der verübten Allen-tat« gegen die Monarchen von Deutschland, Spanien und Italien anführen und die Aufmerk« samkeit aller Regie: ungen auf den ernsten Zustand der Gesellschaft hinlenken. Kleine Chronik. Cilli, 23. November. (Der Statthalter Baron Kübeckj bestch'igle in Begleitung de« Statthaltereirathe« Haa« und de« k. k. Oberbaurathe« H.'heudurger, die durch da« Hochwasser vom 17. d. im Sann« thale angerich eten Verwüstungen und kehrte Frei« tag mit dem Triester Eilzuge nach Gro; zurück. (Spende.) Der stciermärkische Volksbil» dungsverein Hot der Volksschule Hl. Dreifaltigkeit in W.-B. zur Gründung der Schulbibliothek eine große Anzahl von Büchern gespendet. (Notarielles.) Da« k. k. Oberlandes-gericht Graz macht bekannt, daß Herr Lorenz Ba«, welchem die erledigte Notarstelle in Lutten- Feuilleton. Typen aus Antersteier. Naturgeschichlliche und psychologische Studien von Z». Ttgrin. Der Kanonendonner, die Geplänkel-Peloton-Kreuz- und anderen Feuer im Oriente sir d vorläufig zum Schweigen gebracht, die gewißen 60 Millionen sind glücklich durchgebracht, im Osten beginnt schon die dahin verpflanzte Cultur zu dämmern, selbst Hadschi Loja, der Halbmondheld, ist mürbe ge« worden, und will nunmehr (wenn ihn die Unseren lo«lassen) für Oesterreich Propaganda machen, eine lange Reihe von politischen und nicht politischen Ereignissen durchzog jüngst unser große« Oesterreich — e« wäre also bi« auf die Sannregulirung Alle« in Ordnung. Unter derart günstigen Auspicien ist e» wohl kein Wunder, wenn auch ich au« der Lethargie geweckt, wieder einmal zur Fedn greife, diese mit salyrischer Tinte fülle, um dem geehrten Leser in kurzen Umrießen bemerkenswenhe Typen vorzuführen und deren Eigenthümlichkeiten zu beschreiben. E« soll mich freien, wenn meine Gedanken Anklang finden und wenn dieser Aussatz den ge-ehrten Lesern und Leserinnen ab und zu trübe Gedanken an Aorcßdebotten und Staats Voranschläge verscheuchen wird. Ich habe mir zu meinen Beschreibungen verschiedene Formen erkoren. Heute wählt ich die Form der Naturlehre, ein antermal begegnen wir un« auf dem Felde der Psychologie zc. An eine bestimmte Reihenfolge will ich mich nicht binden, da ich sonst mit Pokorny'« Naturgeschichte in argen Widerspruch gerathen und mir den Tadel der Psychologen zuziehen könnte. Werfen Sie also, geehrte Leser, an regnerischen Sonntagnachmittagen ihre Blicke unter den Strich in der „Cillier Zeitung" und folgen Sie mir in Gedanken durch die Spalten de« Feuilleton'«. 1. Der Bolksvampyr. (Vampyru» i-ulgaris.) Der VolkSvampyr ist eine« der blut- in unserer Auffassung geldgierigsten Geschöpfe. Er scheut da« Vicht wie der f f f da« hl. Kreuz-zeichen und liebt alle«, wa« Geld ist oder einem Portemonaie ähnlich sieht. Der bei un« vorkommende Dampyr schläft jedoch nicht, wie jener in Pokorny'« Naturgeschichte mit nach unten gekehrtem Kopfe, die Gewissenlosigkeit aber ist beide» eigen. Er gehört in die Kalegorie der „Plachte" und nährt sich meist von „höchster ftructisicirung" und von schändlichen „Wechselprolongationen." Letztere Nah« rung gab ihm einen unerhörten Muth, kraft dessen er im Stande ist. die schwierigsten mathematischen Probleme zu lösen und mitunter durch eine einzige solche Lvsuig einen Grundbesitzer gänzlich zu Grunde zu richten. Er hält sich theil« auf verschiedenen Höfen theil« am flachen Lande auf, wo er sich sein Nest, wenn nur irgend möglich, in der Nähe geldbedürf« tiger Landleute baut. Auf einem Htreifgange habe ich in Cilli VolkSvampyre angetroffen, woselbst sie jedoch ihre Nahrung wegen der zu großen Nähe de« Schwur« gericht«saale« und de« ihnen abholden Staat«an-walte«, etwa« mäßiger einnehmen. Der VolkSvampyr haßt die gute Gesellschaft und bewegt sich meist unter „prozentwilligen" Bauern oder auch im gerichtlichen Tagsatzung«locale und bei executiven Feilbittungen, wo er die durch Selbststudium erworbenen „Hautabzithung«regcln" energisch zur Durchführung bring«. An Wochenmarkttagen sieht mau ihn um-flattert von schon halb au«gesogenene Bauern, die einer mathematischen Lösung, wie oben erwähnt, Einhalt zu thun bestrebt sind. Die Vertrtibung diese« sich stet« mehrenden Ungeziefer« könnte wirk-sam nur durch Schaffung eine» Gesetze« gegen den Wucher erfolgen. (Fortsetzung folgt.) beru verliehen wurse, den Eid am 30. Oktober 1878 abgelegt hat. (Die Glasfotografien - Ausstellung) brachte als erste Serie die herrlichsten Prospekte von Pariser Boulevards, Plätzen uns monumentalen G.bäuden. DieFeiiiheil und minu-tiöse Gc»a»igk>-il der Jt'iterr im Vereine mit der optisch:« Jll «sio», vers-tzen den Beschauer n will-kührlich an Ort un? Stelle und er wähnt vamenilich bei den BrulcvardS-Ansichlcn da« wirkliche Getriebe und pulsirende Leben der Weltstadt zu abliefen. — Die zweite Serie zeigt Bilder au» Rußland. Die geradezu geniale Auswahl der Objek.e sichert auch dieser Abstellung die gleiche Anziehungskraft. (Schießproben mit den neuen Patronen für die Wörndl-Gewehre.) Dem „N. W. T." wir» au» Pest telegrafirt: Einer Einladung de» Kriegsminister» Grafen Bylandt zufolge versammelten sich am 21. » gegen 30 Delegirte, mehrere Generale und sonstige Honoratioren auf der Pußta in der Nähe des Eisenbahn Viadukte« der StaatSbahn, um den Schießproben mit den Patronen für die Wörndl Gewehre beizuwohnen, deren Einführung die AriegSoerwaltuiig so sehnlichst wünscht. Die Stieg«-Verwaltung verlangt einen Betrag von 8,:>09.000 fl. zur Einführung der neuen Patronen, weil sie die Ueberzeugung gewonnen, daß unsere Schußwaffe im Verhältnisse zu denen der übrigen Staaten eine zu kurze Schnßdistanz habe. Die Gchießpioben sollen nnn nach der Ansicht jener Herren, welche denselben beiwohnten für die Krieg«verwaltung sehr günstig ausgefallen sein, die Versuche wurden von sech» Schützen gemacht und zwar in einer Distanz von 1800 Schulten. Da« Ziel bestand in zwei Reihen Soldaten (Popanzen) und al« untersucht wurde, hatten 19 Perzent der abgegebenenSchüsseda« Ziel getroffen. Die neuen Patronen gestalten tie Vergrößerung derZielweite beim Wörndl Infanterie« Gewehre von 1100 auf 2100, beim Karabiner von 6(10 auf 1600 Schritte. Dabei sind die an den genannte» Haudseuerwaffcn vorzunehmenden Aenderungen nicht so bedeutend. Ferner ist zu be« merken, daß die Patronenhülsen viel öfter ver« wendet werden können al« die bisherigen, die einen nur viermaligen Gebrauch zulassen. Als interessante« Detail ist noch zu erwähnen, daß einer der Schützen, der berufen war die Proben mitzumachen und schon bei wiederholten ähnlichen Versuchen in Verwendung stand, nicht weniger al« über drei Millionen Patronen bisher verschosiei' hat. (Durch das Hochwasser) vom 17. d. M. wurde dem Gemeinde-Vorsteher Josef Lipsld in Praßberg. eine am linken Sannuser stehende Harpfe und dem Mühlenbesitzer Matdäus Sedooner in Kleiufi'aßlau ein gemauerter Vieh-stall sammt darin befindlichen Futlervorräthea fort« An den Aerge«. Eine Rorxlle au» Steiermark von Harlrt. .Herr Flink das Unglück!" Mit diesem Schrecken «rus stürzte der Lausbursche de« Baron Flörd, dessen Gesicht geisterhafte Blässe deckte, in die herrschaftliche Kanzlei de« Schlosse« Flördheim. Die Schreiber, welche die Feder in gewohnter AbeitSthätigkeit über da« Papier gleiten ließen, fuhren mil einem jähen Rucke in die Höhe und stauten nach der Ei»gang«thüre gewandt den jungen Mann mit offenem Munde an ; nur der Amtmann behielt, in seiner Gelassenheit, die Feder in der Hand un> indem er den Kopf langsam nach dem Laufburschen wandle, zeigte sich eine verdrieß-liche Falte zwischen den Dräuen. »Ra, wa« gibt'«?" fuhr er ihn im rauhen Tone an. „E« wird wohl nicht viel dahinterstecken, wir kennen da« schon, daß man au» einer Mücke einen Ele« fanten macht." Der junge Mann richtete sich hoch auf, seme Miene verrieth gekränkte Eigenliebe und sich um einige Schritte dem Amtmann nähernd sagte er jede« seiner Worte scharf betonend: „So. also dem Herrn Flink gilt ein Menschenleben nichts?" „Ein Menschenleben?" murmelte der Amt« mann und die Feder längs m mit Löschpapier au«wischend setzte er hinzu: „Das klingt allerding« sehr tragisch, aber wer ist diese« Menschenleben? geschwemmt. Der durch die Brücken-Einstürze ver-ursochte Schade wird für die Glti«-Gachsenfelder Brücke auf 3000 für die von Kasfake auf 1000 und für die in Lendors ans 2000 Gulden veranschlagt. (Compofition) Der vortheilhaft in den weiteftcu KreisenbekannleEompositeur I. Schmölze?, Ehorrneister des Mürzthaler Sängerbundes hat da« im „Lcobner Wochenblatt" erschienene stim-mungSvolle Gedicht „An der Mürz" de« hier domizilirenden Schriftsteller« Franz Tiefeabacher in Musik gesetzt. (Theater.) Sonntag den 24. findet im hiesigen Stadltheater die letzte Vorstellung der Kindergesellschaft de« Direktor Reumann zu er-mäßigten Preisen statt. Die recht anerkennen«-werten Leistungen der zumeist noch im zartesten Alter stehenden Darsteller dürsten diesmal eine um so größere Anziehungskrast ausüben, als das gewählte Programm selbst bei den gewöhnlichsten Darstellungen seine Wirkung nicht verfehlt. (Mord.) Eine nach London gelangte Privat-depesche au« Lima meldet, daß Manuel Pardo, der Präsident des peruanischen Senates und frühere Präsident der Regublick Peru, ermordet worden sei. Poltzeibericht.) Dem Realitätenbesitzer Karl Suppanz in Drachenburg wurde in der Nacht vom 18. d. an« dem Schlafzimmer eine goldene Remontioruhr (Nikelwerk Nr. 10.091) nebst kurzer Goldkette. im Gesainrntwerle von 126 fl. gestohlen. Ja der Nacht vom 17. auf den 18. d. wurde bei der Weingartenbesitzerin Gertraud Ko«ina6 in Wersch eingebrochen und Effekten im Werthe von 20 fl. entwendet. In der gleichen Nacht wurde auch in den Weinkeller de« Grunsbesitzer« Iikob Supanz in Dwor ein-gebrochen, die Thäter wurde« jedoch durch da« Erscheinen de« Eigenthümer» und anderer Wein-gartenbesttzer vei scheucht. Während die Diebe ver« folgt wmden, brach im Keller selbst Feuer au« und vermuthet man, daß solche« die Strolche, von denen man Einen erkannte, gelegt haben. — In der Nacht vom 17. d. erschienen im Gasthause der grau Schuscha vulqo Kollcnz in Sachsenseld drei Bursche, welche lärmend Wein verlangten und sofort ohne jede Veranlassung mit den bereit« anwesenden Gästen eiuen Wortstreit anfingen, welcher in eine Balgerei au«artele. wobei die Unruhestifter vor die Thüre gesetzt wurde». Darüber in Zorn gerathen, bewaffneten sie sich mit Prügeln, drangen gewaltsam in da« Hau«, beschädigten das Thor, zerbrachen Tisch und Lampe und verletzten auch zwei der früheren Gäste, worauf sie sich wieder euljerate.'. Gegen die Exzedenten wurde sofort die Strafanzeige erstattet. „Hofralh Schwarz, der sich in dem Arbeit«-zirnmer de« Herrn Baron Flörd vergiftet hat." Herr Flink rieß feine kleinen grauen Augen weit auf, auch er .fuhr jetzt wie eliktrisirt von sein in Sitz in die Höhe: „Ver—ver—giftet," stammelte er, vor Schreck di« in die Lippen erbleichend. „Wie ist da« möglich, er ist ja kaum vor einer Stunde in Flördheim angekommen, ich sah ihn, von meinem Fenster aus dem Wage» steigen und er machte durchaus nicht aus mich den Eindruck al« ob er sich da» Leben nehmen wollte. O, wa« sagt der gnädige Herr zu diesem Unglück?• „Er hat schon nach den Gericht»personen ia die Stadt gesandt, die jeden Augenblick erscheinen müssen" entgegnete der junge Mensch. Der Amtmann und die Schreiber waren über diese Schreckensnachricht so sehr aufgeregt, daß sie unmöglich zu ihrer Arbeit zurückkehren konnten; indem sie sich in Muthmaßungen über da« traurig« Ende eine« Manne« erschöpften, der in den besten Verhältnissen lebte und einen für seine Einnahmen fast zu glänzenden Haushalt in der Residenz führte. Sollten Schulden die Ursacht des schrecklichen Ereignisse« sein? Schwarz besaß eine schöne, liebenswürdige junge Frau und ein reizende« Töchterchen. Arme« Weib ! Arme« Kind l Buntes. Entdeckung einer .Höhle.) Nach einer Mittheilung tt* ,Konstanzer Zlg." ist in der Nähe de« Rheinfälle« eine H5hie entdeckl worden, die i» vorgeschichtlicher Zeit vewohnt ge-wesen sein muß, und in welcher Feuersteine. Topf-scherben und Knochenreste gesunden morden sind. Die Scherben sind theils keltischen, theils römischen Ursprungs. Ader auch später muß sie von Fischer» und Flössern benutzt worden sein, wie sich au« den vorhandenen MauerüArresten schließen läßt. (Au« Olimpia.) Nach einem Telegramm au« Olympia sind dert am 17. d. M. wiederum einige glückliche Funde gemacht worden. In der Westmauer wurden große Stucke eines arabischen Friese», kämpfende Männer in Hochrelief darstellend, 70 Centimenter hoch, au« Kalkstein gearbeitet uno bemalt, gefunden; gleichzeitig eine Bro.ize-statrette und eine neue (die vierte diesjährige) Bronzeinschrift. (In der Kammerfiyung zu Ver-failleS.) in der die Wahl oe« Grafen Muhn, des bekannten kalholilfch-sozialiftischen Agitator», al« ungültig erklärt nun de. entspann sich ein kleiner unendlich komischer Dialou zwischen den Deputirten de Baudry d' Asson und dem Präsidenten der Kammer Krevy. de Baudry: „Herr Thier« be-findet sich in diesem Augenblick im Fegefeuer. um dort seine Fehler abzubüßen uno dort zu seinem Heile geleitet l zu werden" ..... Präsident: „Herr de Baudry d'Ssson, Sie haben sich hier nicht mit dem seelenheit der Anderen zu de-schäfiig?« ; beschäftigen Sie sich g.fälligst nur mit Ihrem eigenen Heile." de Baudry: „Wir würden viele Seelen zu retten haben, weun wir uns mit den Seele» der Mitglieder der Linket beschäftigen wollten, und wir könnten dann mil der Ihren anfangen, Herr Präsident" ..... Präsident: „Ich bitte Sie nochmal«, sich nur mit chrer eigenen Seele zu beschäftigen." oe Bauiry: „Sehr wohl, Herr Präsident."..... Der Zwischenfall ist geschlossen. Im Münchener Hofbrau.) Jg. München bildet gegenwärtig die Wiedereröffnung de« Hofbrüuhause« das große S>eigniß des Tage». Da? neue Bier soll s