» goJOTlOi.l Deutsche Zeitung ü= Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat — __ WH»WM«G «*eroNütiisi: 9tHtnw«o nlUa 6, X«k|*M 5h. 21 (taterwb«*) i V»,»g»pr»«se siir da» Inland: vierteljährig'^ Din, haldjähri, 80 Di«. flairj-■eSnbitinyn wtkn w d« BemaUnnfl p, billigst»« »edieren en^egenattummm f tährig 160 »tu. gär da» «-land entsprechend« «rhSh.ng. S!n»rln»mn«r Din 1.S0 Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag srnh mit dem Datum vom Sonntag Nummer 42 Celje, Sonntag, den 28. Mai IS3V SS. Jahrgang Die Enquete über die Notwendigkeit der deutschen Sprache an den slowenischen Mittelschulen Dos Ljubljanaer Tagblatt „Hlovenec" hol eben eine Zeitungsenquete über die Frage, ob das kehren der deutschen Sprache an den Mittelschulen in Slowenien notwendig ist oder nicht, durchgeführt. An dieser Enquete beteiligten sich hervorragende Niänner des slowenischen Geisteslebens mit zahlreichen Meinungsäußerungen (21 Aufsätze!), welche fast alle in die eindeutige Antwort ausklangen: Ja, das Lernen der deutschen Sprache an den Mittelschulen in Slowenien ist eine hoch st notwendige Sache. Hören wir nun im Auszuge, wie der Ver anstalter der Enquete, das obengenannte Tagblatt, seine Aktion abschließt. Es schreibt u. a. folgendes: Beinahe könnte man sagen, das; die slowenische Presse bisher noch keine Enquete veröffentlicht hat, welche nach der (Gewichtigkeit der Beiträge so hoch stünde wie diese . . . Mit Freude konnten wir fest-stellen, daß die gewisse Psyhose, die uns unmittelbar nach dem Kriege den klaren Ausblick in dieser Beziehung «deutsche Sprache» trübte, mit keinen Ausnahmen schon — hinter uns ist. Den unmittelbaren Anlaß zu dieser Enquete gab uns folgendes. Wir hörten, daß die Absicht besteht, an unseren humanistischen Gymnasien die deutsche Sprache in allen Klassen von der ersten bis zur achten vollkommen zu beseitigen und sie durch die französische zu ersetzen. Es handelte sich also nicht darum, den Unterricht der deutschen Sprache nur auf die höheren Klassen zu beschränken, wie einige in ihren Antworten glaubten, sondern darum, die deutsche Sprache an den humanistischen Gym- Die „grohe Liebe" Sin Trost für nicht ganz jugendliche Frauen Vo» Dr. Franz (kderhardt Die herrschende Forderung unserer Zeit, unseres modernen Schönheitsideals, soweit es sich auf die Weiblichkeit bezieht, heißt: „Jugend'. Die Mode diktiert: kindliche Schlankheit, mädchenhafte Anmnt, und Schönheitskonkurrenzen lassen nur „Bewerbe-rinnen bis 25 Jahr" zu. Mag die ganze Zeitströmung uns bei einigem Nachdenken erklärlich scheinen als die notwendige Reaktion auf Jahrzehnte betonten Ernstes - Kriegs-und Nachkriegszeit — die Schlichtheit der Linien und Formen, eine Begleiterscheinung des Strebens nach Jugend, als begreiflicher Gegensatz zum Stil-wirrwarr der Jahrhundertwende, mag die Ent° Wicklung in ihrer Grundbestrebung uns erfreulich anmuten, so darf doch nicht übersehen werden, daß sie Schattenseiten und Gefahren genug birgt. Da ist in erster Linie das Gespenst zu nennen, das die Frau von heute mehr fürchtet, als ehemals das vielverspottete „Sitzen Bleiben", das Schreckens-wart: „Zu alt". Und im Geheimen beginnt der Kampf der Frau gegen diesen ärgsten Feind, der nasien überhaupt vollkommen auszumerzen, so daß der Student in der Schule nicht einmal Deutsch lesen lernen würde. Die Frage stellten wir aber ganz allgemein für alle Mittelschulen, weil von der allgemeinen Antwort über die Notwendigkeit der deutschen Sprache auch die Antwort auf die Frage über die Notwendigkeit der deutschen Sprache an den humanistischen Gymnasien abhängt. Und wie lautet diese Antwort? Die ungeheure Mehrheit der Antworten stimmt darin überein, daß uns die Kenntnis der deutschen Sprache unbedingt notwendig ist und daß die deutsche Sprache auf allen Mittelschulen in allen Klassen von der ersten bis zur achten unterrichtet werden soll. In den verschiedensten Formen lasen wir den Gedanken: „Die deutsche Sprache ist uns nicht mehr gefährlich, aber noch ist sie uns nützlich" (Finzgar); begründet wurde aber dieser Gedanke von vielen Gesichts-punkten aus: vom Standpunkt des Hochschulprofessors der Slawistik, welcher richtig feststellte, daß es ohne die Kenntnis der deutschen Sprache auf der Uni-versität nicht einmal möglich ist, die slowenisches!) Sprache zu studieren (— Das Studium unserer Reformation und der Romantik, die Orientierung in den Problemen unserer Preseren-Literatur u. s. w. ist ohne die Kenntnis der deutschen Sprache über-Haupt eine unmögliche ©flche. Ich finde schwer für ein Seminar eine Aufgabe, wo dem Kandidaten die Kenntnis der deutschen Sprache nicht notwendig wäre — Kidric), ferner vom Standpunkt des prak tischen Juristen, welcher aufmerksam macht, wie das Studium unseres Rechts unmöglich ist ohne das Studieren der deutschen Quellen, welche oftmals zugleich auch die Quellen — unserer Gesetze sind, und wie in einer der größten Advokaturskanzleien des ganzen Staates neben der Nationalsprache vor allem Deutsch gebraucht wird, u. s. w. Für die Bevorzugung, die auf unseren Mittel-schulen die französische Sprache vor der deutschen haben soll, hat sich nur der frühere Statthalter Herr Ivan Hribar eingesetzt. Wer seine „Erinnerungen", ihre völlige Vernichtung zu bewirken vermag, mit Hilfe der Schönheitsindustrie, der Mode, der Verjüngungsoperation. Todfeind, nicht allein im Berufs-leben die meisten Menschen unterliegen der Zeit-strömung und fordern, zugleich aus ©parsamkeits-rücksichten, „junge Angestellte, nicht über 20", oder „bis 25 Jahre" —, sondern auch auf dem Gebiet, das für die Frau nach wie vor am lebenswichtigsten erscheint, trotz aller Sachlichkeit und beruflichen Tüch-tigkeit am naturgemäßesten — in der Liebe. So trifft man denn heute bedeutend mehr Frauen als vor etwa 20 Jahren, die mit mehr oder minder ausgeprägter Verbitterung sich als Frau gleichsam „außer Konkurrenz" gesetzt erscheinen. Diese traurige Tatsache läßt erkennen, tu welch schwerer, unlogischer Uebertreibung das Bestreben nach Ju-gendlichkeit führte. Denn was bedeutet Jugend allein? Den einseitigen Reiz der geheimnisvollen Unerjchlossen-heit eines Charakters, eines Körpers, fugend allein würde — trotz eines von Schönheitsrichtern ge-normten Taillenumfangs oder Haaransatzes — auf das tödlichste langweilen. Die Jugend der äußeren Er-scheinuna allein zu übersteigern, ist ein schwerer Irr-tum unserer Zeit. Was unsere Zeit braucht und mit Recht verlangt, ist „Jugendkraft der Seele", Wider-stondssähigkeil und Frischt und den glücklichen Opti- namentlich den II. Band, gelesen hat, dem wird sein Standpunkt psychologisch verständlich sein. Die Bitterkeit des Gefängnisses und der Konfinierung vergißt man nicht über Nacht. Dennoch wird man gerade beim Lesen der Hribar'schen „Erinnerungen" (II. Band) eine Tatsache finden, die einen mit starkem Zweifel erfüllen wird, ob wirklich die fran-zösische Sprache bei uns notwendiger ist als die deutsche. Hribar hat Französisch erst im 64. Jahre seines Lebens gelernt, als er während des Wett-krieges mehrere Monate im Gefängnis des Ljub-janaer Gerichtes war. Also 63 Jahre ist der Mann, der inmitten eines lebhaften wirtschaftlichen und po-litischen Lebens lebte, ohne Französisch ausgekommen, und auch in, Arrest zwang ihn natürlich nicht viel-leicht eine faktische Notwendigkeit dazu, sich mit Französisch zu befassen, sondern er tat dies aus po-litischen Sympathien. Freilich haben sich die Ver-Hältnisse vom Jahre 1914 bis heute sehr geändert die Notwendigkeit der französischen Sprache hat auch unsere Enquete genügend betont, dennoch aber nicht in solchem Maße, daß die Rollen, die bei uns im praktischen Leben Deutsch und Französisch spielen, vertauscht worden wären. Herr Minister Hribar wird es uns wohl nicht übelnehmen, daß wir trotz der Achtung vor seinen Opfern, die nach unserer Meinung die Quelle seiner Ansicht sind, mit seinem Standpunkt nicht übereinstimmen können. Und nun zum Schluß: wird diese Enquete was — helfen? Das wissen wir nicht: wir wissen aber eines: jedes Volk muß sich im Klaren sein bezüglich seines wirklichen Nutzens und es darf ihn niemals aus dem Geficht verlieren, auch wenn es ihn vielleicht augenblicklich nicht in vollem Umfang verwirklichen kann. Was richtig ist, siegt allmählich mit seiner eigenen imanenten Kraft, denn für den, der richtig denkt, arbeitet die Zeit. Und so hoffen wir. daß die Zeit auch den Ergebnissen unserer Enquete recht geben wird. Seien wir bloß bereit, einig und einmütig, daß wir sie nicht versäumen, wenn sie kommen wird. mismus junger Menschen. Aber diese Jugend ist nicht an das Alter eines Menschen gebunden. Noch ist glücklicherweise das Gefühlsleben, somit auch die Liebe, nicht genormt, wiewohl alle An-strengungen dazu gemacht werden und Männer und Frauen, letztere be>onders ausgeprägt, als Kollektiv-Wesen in der Welt herumlaufen. Es triumphiert auch heute noch der individuelle Zauber der Per-sönlichkeit, die charakteristischen Wesenszüge, der Geist, die Kultur einer Frau. Die persönlichen Eigenschaften, die „Jugendkrast der Seele", werden durch Kultur und Reife betont, wecken die Liebe, die „große Liebe", die jede echte Frau ersehnt und einer Fülle unbefne-digender, wenn auch amüsanter Episoden vorzieht. Und diese große Liebe wurde, wie uns die unbestechliche Geschichte überliefert, zumeist den Frauen im reiferen Alter zuteil. Die schöne Helena, die Frau, um derentwillen ein Völkerringen entbrannte, stand im 4«. Lebensjahre, als Paris sie entführte, und Aspasia, eine der berühmtesten Frauen des griechischen Altertums, verheiratete sich erst als ü'.-jährige Frau mit Perikles, der ihretwegen die Verbindung mit seiner ersten Gattin löste. Klev-patra, die ägyptische Königin, stand am Beginn des vierten Jahrzehnts, als Antonius aus Gram über ihren vermeintlichen Tod sich das Leben nahm Sfite 2 Deutsche Zeitung Nummer 42 Vertrauen wir in die Einsicht unserer Regieruag. daß sie die Gewichtigkeit der Arguments flicht übersehen wird, welche die Repräsentanten unseres Wirtschaft«- und Kulturleben» cingeführ! haben.. r fgfr Die Verordnung über das Auf- und Zusperren der Lotale (Fortsetzung.» 18. im Bereich der Bezirk serpojiiur iskvfjalola: im Sommer von 7 bis 12 und von 7,14 bis '/,19 Uhr. im Winter von y,R bis 12 und von V.14 bis V,19 Uhr. 14. im Bezirk Celje: im Sommervon 7,7 bis 7,13 und von 7,14 bis 7,20 Uhr. im Winter von 7 bis '/,1S und von 7,14 bis 18 Uhr; in der Stadt Celje und in der Ge-meinde Celje Umgebung ganzjährig von 7,8 bis 12 und von 14 bis 19 Uhr. 15. im Bezirk Gornjigrad: im Som-mer von 7,7 bis 7,13 und von 7,14 bis 7,20 Uhr, im Winter von 7 bis Va13 und von 7,14 bis 19 Uhr. 16. in den Bezirken Kon,lce und Ljutomer: ganzjährig von 6 bis 12 Uhr, in den Gemeinden Konjice Markt. Loie, Oplotnica. Vitanje und Jicc ganzjährig von 7,7 bis 7,13 und von 14 bis 19 Uhr, in den Gemeinden Gornja Rad-gona, Ljutomer und Verzej im Sommer von 7,7 bis '/,13 und von 7,14 bis 19 Uhr. im Winter vön 7,7 bis ',,13 und von 7,14 bis 18 Uhr. , n 17. inden BezirkenDolnja Lenvava und Murska Sobota: ganzjährig von 6 bis 12 und von 14 bis 19 Uhr. 18. in den Bezirken Maribor rechtes und Maribor linkes Ufer: im Sommer von 6 bis halb 13 und von halb 14 bis 20 Uhr. im Winter von 7 bis halb 13 und von halb 14 bis 19 Uhr; in der Stadt Maribor ganz-jährig von halb 8 bis halb 13 und von 14 bis halb 19 Uhr. 19. im Bezirk Prevalje: im Sommer von halb 7 bis 20 Uhr. im Wi.nter von 7 bis 19 Uhr? in den Gemeinden Erna, Dravograd. Gustanj. Marenwg, Mezica, Muta, Prevalje. Ri-bnicct na Pohorju, Vuhred und Vuzenica im Som-mer von 7 bis halb 13 und von 14 bis 19 Uhr, im Winter von halb 8 bis halb 13 und von 14 bis 18 Uhr. 20. im Bezirk Ptuj: im Sommer von halb 7 bis halb 13 und von halb 14 bis 20 Uhr. im Winter von halb 8 bis 19 Uhr: in der Stadt Ptuj ganzjährig von 7 bis halb 13 und von halb 14 bis 18 Uhr: in der Stadt Ormoz im Sommer von halb 7 bis halb 13 und von halb 14 bis 19 Uhr, im Winter von halb 8 bis 18 Uhr. 21. im Bezirk Slovenjgradec: >m Sommer von Alb 8 bis 12 und von halb 14 bis 19 Uhr, im Winter von 8 bis 12 und von . 13 bis 19 Uhr. Im Alter von 36 Jahre gewann Diana von P o i k i e r s Heinrichs ll. Liebe, wiewohl sie 18 Jahre aller war als er. Die Mutter Ludwigs XIV.. Anna von Oesterreich, galt im Alter von 38 Jahren als schönste Frau Europas und errang noch mit 42 Jahren die Liebe des französischen Diplomaten Mazarin. Frau von Mainlenon stand im 42. Jahr, als Ludwig XIV. starke Zuneigung zu ihr faßte, im 49. Jahr, als er im geheimen die Ehe mit ihr schloß. Ninon de Lenclos. die ebenso schone wie geistreiche Vertreterin der galanten französischen Zeit, erregte noch als 70-jährige Frau so große Leiden-schaft, daß zwei ihrer Verehrer sich das Leben aus unglücklicker Liebe nahmen. Charlotte von Stein stand im 34. Jahr, als der um 7 Jahre jüngere Goethe ihr seine große Verehrung und Zuneigung schenkte, und 35 Jahre zählte die berühmte französische Schriftstellerin George Sand, als der um 5 Jahre jüngere Chopin in herzliche Be-Ziehungen zu ihr trat. Die Liebe ist immer subjektiv. Sie triumphiert über die Diktatur der Mode und die Bestrebungen einer Zeit. Sie läßt sich nicht „normen" — glück-licherweise. 22. im Bezirk (smarje: im Sflmmctj von halb-7 bis 12, und von 13 bis halb 20 Uhr, im Wintel- von 7 Rs 12 und von 13 bis 19 Uhr: im Äurort Rogaska Slatincn im Sommer vvil 6 bis halb 13 und von 14 bis halb 21 Uhr. 23. im Bezirk Gabor: ganzjährig von 6 bis 12 und von halb 14 bis halb 20 Uhr. f ^ -Artikel 2 Geschäfte mit gemischten, Spczerei- und Ko- lonialwaren, Delikatessengeschäfte, Krämereien und Greislereien dürfen offen sein: 1. im Bereich der Polizeiverwaltung Ljubljana: im Sommer und Winter von 7 bis 1» nnd von 14 bis 19 Uhr. 2. im Gerichtsbezirk Kranj: im Som-mer von 7 bis 12 und von 14 bis 19 Uhr, im Winter von halb 8 bis halb 13 und von halb 14 bis halb 19 Uhr. 3. in dem früheren Verwaltungs-gebiet Maribor: ganzjährig von 7 bis 12 und von 14 bis 19 IlHr. 4. im Bezirk Cabar: im Sommer von 6 bis 12 und von 14 bis 20 Uhr, im Winter von 7 bis 12 und von 13 bis 20 Uhr. Artikel 3 Geschäfte mit Papier, Schreib- und Schulde-darfsartikeln, sowie auch Buchhandlungen dürfen offen sein: 1. in dem früheren Verwaltungs-gebiet Ljubljana: ganzjährig von halb 8 bis halb 13 und von halb 14 bis 19 Uhr. 2. im früheren Verwaltungsgebiet Maribor: ganzjährig von halb 8 bis 12 und von halb 14 bis halb 19 Uhr. Artikel 4 Im Bereich der Polizeiverwaltung Ljubljana dürfen offen sein : a) Geschäfte mit Manufaktur-, Galanterie- und Modewaren im Sommer und Winter von 8 bis halb 13 und von 14 bis halb 19 Uhr. b) Eisenhandlungen im Sommer von halb 8 bis halb 13 und von 14 bis 19 Uhr. im Winter von 8 bis IM 13 und von 14 bis 19 Uhr. Artikel 5 Blumenhandlungen dürfen geöffnet sein: ganz-jährig von halb 8 bis halb 13 und von halb 14 bis 20 Uhr. Artikel 6 Bäckereiverkaufsläden dürfen offen sein: ganz-jährig von 5 bis. 29 Uhr. Im Bezirk Cabar: ganzjährig von 5 bis 21 Uhr. Geschäfte mit Brot und Bäckereien von 7 bis 20 Uhr. Artikel 7 Zuckerbäckereien dürfen offen sein: im Sommer von 5 bis 22 Uhr, im Winter von 6 bis 21 Uhr, ohne Rücksicht darauf, ob sie mit dem Verkauf von alkoholischen oder nichtalkoholischen Ge-tränken verbunden sind oder nicht. Im Bezirk Cabar: ganzjährig von 8 bis 20 Uhr ohne Unterbrechung. Artikel 8 Fleischhauereien und Selchereien (Verkaufslokale) dürfen-offen sein: 1. im früheren Verwaltungsgebiet Ljubljana: a) ständige Verkaufsstellen ganzjährig von 5 bis halb 13 und von 17 bis 19 Uhr, b) Fleischstände und Baracken dürfen ganz-jährig von 5 bis 14 Uhr betrieben werden. 2. im früheren Verwaltungsgebiet Mari bor: ganzjährig von 5 bis 11 und von 16 bis 20 Uhr. 3. im Bezirk Cabar: ganzjährig von 6 bis 12 und von 14 bis 29 Uhr. Artikel 9. Mo'.lereien dürfen offen sein: im Sommer von 5 bis 22 Uhr, im Winter von 6 bis 21 Uhr. Jene Molkereien, welche außer Milch und Milchprodukten auch andere Lebensmittel verkaufen, haben die Betriebszeit nach Artikel 2 bemessen. Artikel 10. Der Geschäftsbetrieb in Kiosken, auf Ständen, Straßenkreuzungen, auf nichteingezäunten Räumen, in Hausfluren, Gängen und Baracken ist in der Zeit, während welcher die anderen Betriebe für die betreffende Ware gesperrt sein müssen, nicht zulässig. Ausnahmsweise wird den Händler», welche sich ausschließlich mit dem Verkauf von frischem Obst und frischen: Gemüse, ferner Zuckenoarenhändlen, der Geschäftsbetrieb auf Ständen-und anderen obev genannten Räumen im oommet voch 6 bis 20 Uhr bewilligt 'Zveim sie außer den angeführten noch anders Gegenstände verkaufen, gilt für ihre Bekleb? Mtten die Zeit, wie sie für alle anderen Betriebs-statten bestimmt ist. I jut nop^tilenr —. Das Verkaufen und Hausieren auf Gassen und in Häusern ist nach 18 Uhr verboten. Wohl ist jedoch der Verkauf von Zeitungen, Revuen, Zeitschriften, gebratenen Kastanien, alkohol^ freien Getränken, Gefrorenem, frischem und getrocknetem Obst und gekochten Würsten auf den Gassen bi# 22 Uhr erlaubt. 3n öffentlichen Lokalen dürfen ebenso bis 24 Uhr Zeitungen. Revuen, Zeit-schriften verkauft werden, (vottjcheer Artikel, Blumen, eingemachtes Obst und frisches Obst aber während der ganzen Zeit, solange die öffentlichen Lokal« offen' sind. Artikel 12. Frühstückstuben, Weinstuben, Branntweinschänke und überhaupt die Betriebe, in denen alkoholische Getränke geschänkt und kalte Speijen ausschließlich zum Verbrauch im Lokal verkauft werden, dürfen von 7 bis 21 Uhr offen sein. Wenn aber der Ausschank in Betriebslokalen erfolgt, in den auch Waren für den Verbrauch außerhalb verkauft werden, gilt für diese Betriebs-lokale die im Artikel 1 bzw. 2 bestimmte Betriebszeit. Artikel 13. Schankbetriebe für alkoholfreie Getränke, öffent-lichc Küchen, Milchhallen dürfen im Sommer von 5 bis 22 und im Winter von 6 bis 21 Uhr offen sein. Artikel 14. Bankinstitute, Sparkassen und Versicherungs-anjtalten dürfen ganzjährig von 8 bis 13 und von 15 bis 18 Uhr offen sein: wenn aber kür die ein-zelne Branche oder für das einzelne Unternehme« der ununterbrochene Betrieb eingeführt ist, ganzjährig von halb 8 bis 14 Uhr. Im Bezirk Cabar: ganzjährig von 7 bis 20 Uhr. Artikel 15. Kanzleien von Jndustrieunternehmungen, Groß Handelsgeschäfte ohne Detailverkauf, Lokale uns Magazine von Agenturs- und Kommissionsgeschäften und Warenversandtstellen dürfen ganzjährig von 8 bis 13 und von 15 bis 18 Uhr offen sein: wenn aber für einzelne dieser Branchen oder für ein ein zelnes Unternehmen der ununterbrochene Betrieb eingeführt ist, ganzjährig von halb 8 bis 14 Uhr. Im Bezirk Cabar: ganzjährig von 7 bis 20 Uhr mit mittägiger ununterbrochener Arbeitzeit; ganzjährig von halb 8 bis 14 Uhr. Artikel 16. Unternehmungen für Transport. Befragung und Abladen von Waren auf Eisenbahnstationen und in Flußhäfen, sowie Transportunternehmungen dürfen im Sommer von 5 bis 20 Uhr, in Winter von 6 bis 19 Uhr tätig fein. Im Bezirk Cabar: ganzjährig von 7 bis 20Uhr. bei achtstündiger Arbeit des KanKeipersonals. Die äußereil Geschäfte dieser Unternehmungen können 12 Stunden täglich ohne Unterbrechung betrieben werden, für den Fall der Notwendigkeit kann die Tätigkeit bis 22 Uhr verlängert werden. Artikel 17. In der für die Mittagspause bestimmten Zeit ist in Orten, in denen dies schon nach den vorher-gehenden Bestimmungen dieser Verordnung nicht zulässig ist, die Tätigkeit erlaubt: 1. für offene Stände und Krämereien, 2. für Zuckerwarenverkaufsstellen, wenn sie mit Zuckerbäckereigewerbewerkstätten verbunden sind. 3. für die übrigen Betriebsstätten: a) an den Togen der Jahr- und der Monats-märkte, b) an den Tagen der Wochenmärkte, jedoch höchstens dreimal wöchentlich. c) am Samstag vor Ostern und Pfingsten und am Tag vor Weihnachten, d) am Gründonnerstag im Bezirk Murska Eobota und Nummer 42 Deutsche Zeitung cette 3 e) mit Bewilligung der zuständigen «pinstanz-lich«n Verwaltungsbehörde, sobald es notwendig ist, um das Verderbe» der Ware infolge atmosphärischer Einflüsse zu verhindern. «Fortsetzung folgt.) Politische Rundschau Inland Die Gesetze über das Grundbuch unterschrieben S. M. der König hat das Gesetz über die innere Einrichtung, Errichtung und Verbesserung des Grundbuches sowie das Gesetz über das Grundbuch unterschrieben. Mit diesen Gesetzen werden die Grund-bücher dort, wo sie bisk>er noch nicht bestanden (in den Bereichen der Appellationsgerichte Veograd, Skoplje und Podgorica), eingeführt und sonst über-all im Staate bezüglich ihrer Führung ausgeglichen. Dort wo es bisher kein Grundbuch gab, tritt das Gesetz über die Einrichtung, Errichtung und Ver-besserung des Grundbuches schon 15 Tage nach der Verlautbarung in den „Slujbene Rovine" in Gel-tung, dort wo Grundbücher bereits bestanden, erst 6 Monate nach der Verlautbarung. Ausland Die internationale Zahlungsbant Die Internationale Zahlungsbank lReparations-dank) in Basel hat am 20. Mai ihre Geschäfte auf-genommen. Die Zentralbanken der verschiedenen Länder haben 124.000 Anteile des Bankkapitals im Werte von je 2500 Schweizer Franken gezeichnet. Die Räumung des Rheinlandes hat begonnen Der französische Ministerpräsident Tardieu lieg am 19. Mai dem deutschen Botschafter in Paris die amtliche Zeitteilung zukommen, daß die Räumung des Rheinlandes am 30. Juni beendet sein wird. An diesem Tage wird das Ende der Besetzung amtlich mitgeteilt werden. Das Oberkommando der französischen Rheinarmee in Mainz teilte dem Reichs-kommissär für das besetzte Gebiet mit, das; das französische Kriegsministerium den Befehl erteilt habe, mit den Räumungsmaßnahmen am 20. Mai zu beginnen. Wie Deutschland abgerüstet ist Gelegentlich der Debatte über das Budget des Reichswehrministeriums betonte Reichswehrminister General Gröner angesichts der immer wieder auf-tauchenden albernen Behauptungen, Deutschland be-reite sich zu einem Angriffskrieg vor und sei daher militärisch stark bewaffnet, daß Deutschland vollkom-men entwaffnet sei und seine Wehrmacht keine Offen-fivwaffe darstelle, was am besten die Zahlen be weisen, nach denen Deutschland 100.000 Mann hat, wäyrend Frankreich und seine Verbündeten iin Frieden über 1,000.000, im Krieg aber 9,050.000 Mann besitzen. Die Ausgaben für die Wehrmacht betragen in Deutschland (Söldnersystem!) 45» und in Polen sogar 29*«, des gesamten Staatsbudgets. Das Gänsegeschnatter . . . Am 22. Mai nahm Ministerpräsident Mussolini in Mailand die Parade der Kriegsblinden aus den 9 lombardischen Provinzen ab. In seiner Ansprache, in welcher er die Kriegsinvaliden seine liebsten Brüder nannte, sagte er u. a.: Ihr habt meine Reden in Livorno und in Florenz gehört. Ihr habt auch ge-hört, wie die Gänse in den verschiedenen Staaten schnattern. Niemals war noch ein klassischeres Beispiel menschlicher Heuchelei zu sehen. Es sah fast so aus, als ob nur Italien Flugzeuge, Kanonen und Ka-sernen habe und als ob nur Italien in seinem Hoch-mut eine Kriegsflotte haben würde, während man anderswo anstatt der Flugzeuge unschuldige Drachen aus Seidenpapier, anstatt der Kanonen Spazierftöcke, anstatt der Kasernen freundliche Unterhaltungsräume und anstatt der Kriegsschiffe Fischerbarken und Lust« sachten hätte. Ihr wißt, was wahr ist. und das ist vollkommen verschieden davon. Wenn alle Staaten bewaffnet sind und sich noch bewaffnen, können wir nicht einsehen, warum gerade Italien ohne Ver-teidigungsmittel sein mühte. Leichter Lauf und leichtes Lenken hängen wesentlich von der Bereifung ab. Die mit peinlicher Sorgfalt gearbeiteten Continental Reifen rollen leicht dahin nnd erleichtern dem Motor die Arbeit. ^ntinentej Südtirol Der Chefredakteur der Berliner „Deutschen Allgemeinen Zeitung" Dr. Fritz Klein, eilt Sieben> Kürzer Sachse, liest das Buch „13 Männer regieren Europa, Umrisse der europäischen Zukunftspolitik" < Hanseatische Verlagsanstalt Hambura-Berlin-Leipzig) erscheinen, dem wir nachstehende Ausführungen zu der Südtiroler Frage entnehmen: Kein Deutscher sollte es wagen, über die unerhörten Leiden dieses deutschen Volksstammes hinwegzugehen... Die Vergewaltigung, die unserem Fletsch und Blut dort unten zu teil wird, ist Schmerz und Bedrückung für uns alle. Unsere Beziehungen zu Noin werden entscheidend vom Südtiroler Problem beeinflußt und wir bedauern, daß es bisher nicht gelungen ist, was unschwer gelingen könnte, nämlich durch einen radi-feilen Wechsel der Verwelschungspolitik den Weg zu | fruchtbarer Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Italien freizumachen, der sonst nirgends divergierende Interessen im Wege stehen. Charakter der Europäischen Nationalitätentongresse John S. Stephens schreibt in seinem Buch „Danger Zones of Europe" (Leonard & Virginia Woolf at The Hogarth Preß, London) über den Charakter der Europäischen Rationalitätenkongresse: In der Zeit, da der Irredentismus noch immer das Denken der Nationalisten beschäftigt, besteht eine große Organisatinn gesunder und gemäßigter Anschauungen: der Kongreß der nationalen Mi»; derheiten in Europa, der sich alljährlich in Genf versammelt. Die Delegierten des Kongresses sind Männer angesehener Stellung, Juristen und Paria-mentarier, die Erfahrung in Fragen der Politik und der Verwaltung besitzen. Ohne die Frage einer Revision der Verträge zu berühren, proklamiert der Kongreß die Loyalität der Minderheiten gegen-über ihren Regierungen, ooit denen die vollständige Achtung der Minderheitenrechte zu erlangen er bestrebt ist. An der Spitze der Ideale des Kongresses steht die Kulturautonomie. Die Mitglieder des Kongresses hoffen durch eine gemein-same geduldige Zusammenarbeit ver europäischen Minderheiten, wie verschieden ihre Erfordernisse auch sein mögen, durch Reformierung eine Besserung der Verhältnisse zu erreichen. - Die Utopien des Grafen CoudenHove-Kalergi Graf CoudenHove - Kalergi veröffentlichte ein Statut der europäischen Konföderation, das u. a. Bestimmungen enthält, die eine Regelung der Minderheitenfrage betreffen. Im Teil II. „Verpflichtungen" des „Paneuropäischen 'Paktes" heißt es in einem Absatz: „Die Bundesmitglieder ewähren ihren nationalen und religiösen Minder-Men volle Gleichberechtigung vor dem Gesetz, sowie freie Ausübung ihrer Muttersprache und ihres Kultes m Schule, Kirche, Presse, vor Gericht und Behörden". Zu den Plänen des Grafen CoudenHove-Kalergi äußert sich die „Neue Zürcher Zeitung" in folgender Weise: „Graf CoudenHove-Kalergi begleitet diesen seinen Paktentwurf mit der Bemerkung, er zeige, „daß schon heute bei gutem Willen eine weitgehend« föderative Zusammenarbeit der europäischen Staaten ohne Einschränkung ihrer Souveränität möglich wäre." Man könnte den Grafen um diesen Opti-mismus beneiden, wenn man nicht finden müßte, eine solche Behauptung grenze an Leichtfertigkeit. Es ist kein Kunststück, einen vollkommenen europäischen Pakt zu Papier zu bringen; das ist ein Sport wie ein anderer. Natürlich wäre dieser Pakt „bei gutem Willen" heute schon durchführbar. Aber auf den guten Willen kommt eben alles an . . . Und mit diesem hapert es sehr bedenklich. Das zeigt die 10-jährige Erfahrung des Völker-bundes . . . Graf CoudenHove-Kalergi löst die Probleme, um die in Genf seit Jahren gerungen wird, mit einem Federstrich . . . Noch ein Beispiel! (Das Züricher Blatt zitiert im Wortlaut den oben angegebenen Absatz aus dem Paneuropa-Poktent-wurf, der sich auf die nationalen Minderheiten bezieht.) Dieses konnte der Völkerbund bisher nur unvollkommen erreichen, weil der nationale Chauvinismus noch zu stark entwickelt ist. Wird Pan-Europa hier mit einem Schlage eine Wandlung bringen? Wir glauben nicht daran . . . Ueberhaupt graut uns vor der Ueberorganisation der Maschinerie der Friedenssicherung, wie sie Graf Coudenhove-Kalergi neben dem Völkerbund — in Vorschlag bringt". Den hier wiedergegebenen Aeußerungen der „Neuen Zürcher Zeitung" ist vom Standpunkt der Minoritäten nichts hinzuzufügen. Die letzte Veröffentlichung des Grafen CoudenHove-Kalergi beweist, daß. wenn es nach seinen Vor-schlügen ginge, die Minderheiten auf die Lösung ihrer Frage bis zum Tage einer Verwirklichung des vom Grafen Coudenhove-Kalergi ersonnenen Pan-Europa warten müßten. Aus Stadt und Land Für die Gottscheer 000-Jahrfeier die Meldekarten einsenden i Der Festausschuß der Gottscheer VOOJahrfeier veriautbart: Um dem ge-schäftsführenden Ausschusse in den letzten Wochen die Arbeit zu erleichtern und die klaglose Durch-fühning der Uebernachtung und Verköstigung zu ermöglichen, bitten wir, die Meldekarten genau aus-gefüllt ehestens einzusenden. Auch jene Landsleute, die bei ihren Verwandten oder Bekannten für die Festtage Kost und Wohnung haben, wollen dies dem Festausschüsse auf der Meldekarte bekanntgeben. Der Sokol des Königreiches Jugoslawien ist laut einer Mitteilung des Präsidenten der Internationalen Turnerunion Ch. Cazalet an den erften Obmannstellvertreter des Sokol Herrn Engelbert Gangl in die Internationale Turner-union aufgenommen worden. Die deutsche Eskadre, welche 7 Tage im Hafen von Split geankert hatte, ist am 21. Mai um 10 Uhr vormittags aus dem Hafen wieder ausgelaufen. Vor der Ausfahrt der deutschen Gäste hatte sich am User viel heimisches Publikum ange-sammelt, das den Deutschen herzliche Abschieds-grüße zuwinkte. Ueber dem Hafen kreisten den deutschen Seeleuten zu Ehren Wasserflugzeuge. Ausflug von jugoslawische» Medi« zittern nach Deutschland. Die Vereinigung der jugoslawischen Mediziner in Beograd unternimmt anfangs Juli einen großen Ausflug nach Deutschland, wo die hygienische Ausstellung in Dresden, das tropische Institut in Hamburg, die glänzenden Einrichtungen in Berlin und in Leipzig besichtigt werden sollen. Dollarregen in Ljubljana. Der Ljubljaner „Jutro" meldete dieser Tage, daß der amerikanische Literat John Key, der mit dem LuTusdampfer „Kumanovo", auf dem er alle Kabinen gemietet hatte, nach Split gekommen war, dort in Geldver-legenheit gekommen sei und sein Geldausstreuen ein trauriges Ende gefunden habe. Der „Slov. Narod" berichtet jedoch demgegenüber, daß Herr John Key kein traunqet Literat sei, sonder ein Fabrikant mit einem Riesengeldsack. Er sei auch in Ljubljana auf- Seite 4 Deutsche Zeitung Nummer 42 getaucht, wo er einen wahren Dollarregen über die dienstbaren Geister des Hotels, in dem er wohnte, herabkommen ließ. Man kann sich die Wirkung einer so unerhörten Erscheinung, namentlich in Ljubljana, vorstellen! Zuerst bestellte er einmal ein Früh-stück mit Champagner und Kaviar, das r>00 Din kostete, von dem er aber nichts anrührte, weil man ihm zuviel gebracht l)atte. Dem Fnjeurgehilfen, der ihn rasierte, gab er rin Trinkgeld von 500 Din, der Friseurin 300 Din. Den Boy des Hotels schickte er mit einem Tausenddinarjchein um Zigaretten, einen Pyjama zahlte er mit 1(500 Din, dem Lehrmädchen eines Geschäfts, das ihm Wäsche brachte, gab er 1» Dollars Trinkgeld, dem Portier einen ganzen „Jurj", den Dienern und Kellnern jedem 500 Din. mit einem Wort: Ljubljana hat so etwas seit seinem Bestände nicht gesehen! Leider am Dienstag schon reiste der anmutige Fremde, verzückt betrachtet wie ein goldenes Kalb, mittelst Autotari nach Linz ab. Hoffentlich wird er auch über deutschen Landen seinen Dollarregen herabneseln lassen...! Ist die deutsche Sprache au den slo-wenischen Mittelschulen notwendig? Der im „Slovener" fortgesetzten und nunmehr abgeschlossenen Enquete über diese Frage entnehmen wir noch die letzten Meinungsäußerungen. Der Pfarrer Jan. Kramar schreibt u. a.: Es steht außerhalb jeder Debatte, daß sie (die deutsche Sprache) in unseren Gegenden notwendig ist. Bor dem Kriege schickten viele einfache Leute ihre Söhne nach Körnten, wo sie als Hirten dienten oder irgendein Handwerk lernten, nicht vor allem deshalb, das; sie was ver-dienen oder das Handwerk erlernen sollten, sondern deshalb, damit sie Deutsch lernten. Dies waren wirtschaftliche Rücksichten. Räch dem Kriege kann von der Jugend bei uns niemand mehr Deutsch. Daher sehen wir, daß in den Hotels in Bled während der Älison die Kellner. Kellnerinnen und an deren Bediensteten zum größten Teil Steirer sind. Abgesehen von den deutschen Klassikern und modernen Schrift-steUern, welche die Kultur ihres Volkes aus eine hohe Stufe gebracht haben, ist die deutsche Sprache allein unserer ganzen Aufmerksamkeit wert. Die deutsche Sprache spricht das große deutsche Volk mit seiner hohen Kultur. Dieses Volk ist aber unser Rachbar. Wie das Lateinische die Grundlage aller romanischen Sprachen ist, das Allslowenische die Grundlage aller slawischen Sprachen, so ist das Deutsche die Grundlage aller modernen verwandten Sprachen^.wie des Englischen, das diesseits und jenseits des Atlantischen Ozeans gesprochen wird und eine Weltsprache ist. Mit dem Lernen der deutschen Sprache schärft der Schüler seinen Verstand und wird fähig zum Eintritt zu den reichen Schätzen eines fremden Volkes. Natürlich ist klar, daß in einem Nationalstaate keine fremde Sprache wichtiger sein kann als die Muttersprache. Aber die regionale Notwendigkeit verlangt, dah bei uns die deutsche Sprache mehr berücksichtigt wlrd als irgendwo anders. Auf Grund des Lernens und der Kenntnis der deutschen Sprache werden auch die kulturellen Ver bindungen zwischen den Deutschen und uns gefordert werden, was für unser ganzes Volk nützlich sein wird. Wenn man jedoch in der Mittelschule, be-sonders des humanistischen Typs, die alten klassischen Sprachen und Deutsch vernachlässigen wird, wird die Folge die sein, das; die Kultur sinken und es keinen intelligenten Nachwuchs mehr geben wird. Herr R. Rakusa schreibt: Ich glaube, daß es nicht über-flüssig ist, wenn wir im Kampf um den Unterricht der deutschen Sprache und gegen ihn die Meinung eines so unparteiischen Beobachters kennen lernen, wie es Dr. Edmond Privat, Unioersitätsprofessor in Genf und Dolmetsch beim Völkerbund, ist. In der Mainummer des offiziellen Organs der UEA „Esperanto" (Genevc) schreibt Dr. Privat über mo-denn' Sprachen: Vor kurzem klagte ein französischer Publizist darüber, das heute sogar Paris wegen der Invasion der englischen Sprache durch die amen-kanischen Tonfilme bedroht sei. Ich würde nach den bezüglichen Erfahrungen vor wenigen Monaten die jetzige Meinung diese« Publizisten gerne kennen. Tatsächlich war die englische Sprache mit Hilfe der neuen Erfindung anfänglich durch ganz Europa erklungen und es schien, das; unser aller Kontinen bald noleus volens die Weltherrschaft des Holly wood'schen Dialekts würde annehmen müssen. Aber wie dies früher auf dem Gebiet des Radio war, so kam der rasche Vormarsch der englischen Sprache zum Stillstand und erlebte eine empfindliche Nieder-läge. Trotz des größten Wohlwollens des Publikums und der tteuejten Erinnerung aus der Schule schlug die ewige Wiederholung gleichgebauter Worte unklar an das Ohr fremder Zuhörer. Im Gegensatz dazu haben sich die deutschen Tonfilme wegen der klin genderen Sprache immer größere Anerkennung bei den anderen Völkern errungen. Wenn der oben er-wähnte Publizist in den europäischen Tageblättern die Abendprogramme durchsehen wollte, könnte er einaußerordentlichesAnwachsen der deutschen Sprache gegenüber der englischen in den Kinos, dieser größten modernen Schule aller Völker, konstatieren. Der Sprachenbarometer steigt und fällt infolge sehr in-eressanter Gründe. Vor dem Weltkrieg war die ranzösische Sprache noch die internationale Diplo-matensprache. Nach Versailles beherrschte die englische Sprache die neuerrichteten Weltinstitutionen, ausge-nommen die Gelegenheit feierlicher Reden, wo die ranzösische Sprache mit Erfolg ihre Position ver-eidigte. Es sah so aus, als würde für Jahrhun-bette wieder ein neues englische französisches Kondo-minium in Geltung treten. Jedoch es kam das Radio und dann der Tonfilm, welche den dritten iegreichen Konkurrenten verursachte: die deutsche Sprache. Eine Journalistenschule in Rom. In Rom ist eine Schule für Journalisten errichtet worden. Die Journalistenkarriere wird in Zukunft nur für jene offen stehen, die sich das Zeugnis der betreffenden Schule eingeholt haben. Die Schule teht natürlich unter der Kontrolle des Faschismus. Unansehnlich gewordene Ledersachen will man nicht mehr benutzen, obwohl das Leder noch gut erhalten ist. Ist nicht schade darum? Es gibt aber ein Färbemittel, welches die fleckig und unansehnlich gewordenen farbigen Damenschuhe, Aktenmappen, Koffer, Ledersessel u. dgl. wie neu macht: -- es heißt — „Vilbra". Bergrennen Königsal-Ilowischt t Tschechoslowakei) am 11. Mai 1030. Bei dieser Rennveranstaltung, einer der bedeutensten in Europa, war wiederum der weltbekannte Continental-Reifen außerordentlich erfolgreich, und zwar insofern als der Austro-Daimler-Wagen des Fahrers Stuck v. Villiez schnellster aller Wagen, schnellster Rennwagen wurde und der genannte Fahrer einen neuen Streckenrekord ausstellte. Dieser Wagen wie auch das Fahrzeug des Fahrers Caracciola, das das schnellste aller Sportwagen war und der gleichzeitig einen neuen Klassenrekord aufstellte, waren mit „Continental" bereift. Außerdem wurde eine ganze Reihe von Klassensiegen auf Continental erzielt. Hoffenden grauen «ad jnngen Müttern verhitft das natürliche .^ran, Joses"- Bltterivasser zu geregelter Magen- und Darmtatigleü. Die Hauviverlrcier der twit-Zeitlichen Frauenheilkunde haben das ^ran^ Iosef-Wasser in rincr sehr großen Zahl von Fallen ai» rasch, «nverlässig und schwer,'*$ wn-kend erprobt. Celje Feuerrvehrtag in Celje, am 1. Juni 1930 gjsjj Sät Der heurige Feuerwehrtag am I.Juni erregt bei unserem Publikum bereits das größte Interesse. Die Reichhaltigkeit der Tombolabeste, welche zum kleineren Teil in den Auslagen der Firmen Weren und Stermecki ausgestellt sind — im ganzen beträgt die Zahl der Beste ungefähr 500 — wird zweifellos große Massen auf den Tombolaspielplatz bringen. Wie wir ferner erfahren, verfügt die Festleitung Heuer über eine riesige Zahl von überraschend schönen Reklamegeschenken, von denen jeder Besucher, der kein Tombolabest gewinnt, eines gegen Vorweisung der Tombolakarten erhalten wird. Der Clou des Festes scheint aber der Zirkus „Fumagali" worden zu wollen. Es sind da Dinge in Vorbereitung, wie sie in Celje noch nicht gesehen wurden. Es wäre deshalb vielleicht angezeigt — in einigen Kreisen hörten wir diesen Wunsch in sehr dringlicher Form —, daß der Cirkus „Fuma-gali" bereits am Vorabend des Feuerwehrtages, d. i. am Samstag, dem 31. Mai, eine Vorstellung gäbe. Dies wäre schon mit Rücksicht auf den be-schränkten Raum zu empfehlen, der am Sonntag nicht allen Teilnehmern die Besichtigung der sensationellen Zirkusleistungen ermöglichen wird. Theatervorstellung des PettauerMän-nergesangvereines. Neuerlich machen wir auf die Theatervorstellung der Liebhaderbühne des Män-ncrgcsangvereines von Ptuj am 28. d. M. llt9 Uhr abends (Vorabend vor Christi Himmelfahrt) auf-merljam. Aufgeführt wird die Posse „Hurra, ein Junge". Die Darstellung durch die Liebhaberbühne des Pettauer Männergesangvcreines ist ganz vorzüglich, so daß das Interesse für diese Ausführung sehr lebhaft ist. Wer sich gut unterhalten und gründlich auslachen will, versäume diese Vorstellung nicht. Der Kartenvorverkauf findet bei der Firma Franz Krick, Aleksandrova ulica 1, statt. Evangelische Gemeinde. Sonntag, den 25. Mai, findet um 10 Uhr in der Christuskirche der Gemeindegottesdienst und im Anschluß daran um 11 Uhr im Saal des Pfarrhauses die diesjährige Gemeindeversammlung statt, zu der alle volljährigen Gemeindeglieder Zutritt haben. Der Kindesgottesdienst entfällt diesmal. Eine schöne Anerkennung errang sich der hiesige Photograph Herr Adolf Peressich da-durch, daß ihm der Preisverteilungsausschuß der Photoausstellung der ..Zagreber Messe" für seine ausgestellten künstlerischen Arbeiten einen Pokal zuerkannte. Dem talentvollen und aufltrebenden Licht-bildner, welcher an der staatlichen Lehranstalt für Lichtbildwesen in München seine fachliche Ausbildung genossen hat, beglückwünschen wir zu diesem Erfolge! ORIGINAL »RUSO« DAl'ERWEI.LEN»WASSF.KWELLEN ED. PAIDASCH, CELJE, M. GUBÖEVA ULICA EinHebung verschiedener Gemeindesteuern. Der Stadtmagistrat verlautbart: Die kgl. Banatociwaltvng des Draubanats in Ljubljana hat mit ihrem Erlaß vom 27. II. 1930, Nr. 59961 II 3. in Verbindung mit der Entscheidung des Finanz Ministeriums vom l2. II. 1930, Zl. 325S, erlaubt, daß die Stadtgemeinde Celje im Jahre 1930 die Kanalgebühren, die Steuer auf Unterhaltungen und die Steuer auf das Kartenspielen in der gleichen Höhe und nach den gleichen Bestimmungen wie im Jahre 1929 einheben darf. ..'»A»'«» »» »« WwwwA« | Elegante Kravattennadßln | >! nur nouentc Muster, erhalten Sie billigst bei ä § Anton Leönik,'Celje, Glavni trg 4| A/(/>A * w »' •• - « M» •» *.......*.......... Todesfälle. Im Allg. Krankenhaus starb am 20. Mai an den Folgen eines Unfalls der 25-jährige Arbeiter Anton Cmajne aus Dobrna; ein schwerer Autotraktor war ihm auf der Straße Vojnik'Dobrna, wo er mit der Verbreiterung der Straße beschäftigt war, über den Fuß gefahren und hatte ihm die linke Ferse verletzt: er starb an Blut-Vergiftung. — 2m Allq. Krankenhaus starben ferner am 2l.Mai der 37-jähnge Müller Valentin Jezovnik aus &t. Andraz bei Velenje und der ^4-jährige Bergmann Franz Vodnik aus Mislinje — Am gleichen Tage starb die 3t-jährige Arbeitersaavin Paula Lampret, welche in selbstmörderischer Absicht irgendein Gift eingenommen hatte und in das Spital gebracht worden war. Neu! Brezplaöni N{U, Vozni red ein Blatt abreißen u. einstecken! Den neuen Fahrplan umsonst. Sie finden ihn überall! Polizeinachrichten. Dem Ringelspielbesitzer Franz Tomas in Gaberjc ging der Arbeiter Alois Kacicnik mit schuldiger Kost und Miete, sowie mit einem Anzug, den ihm Tomas zum Verkauf übergeben hatte,' alles zusammen hatte den Wert von 500 Din, durch: ein anderer Arbeite», Anton Ve-zovnik, blieb Tomas an Kost und Miete ebenfalls 165 Din schuldig: beide meldete Tomas der Polizei an. — Der 33-jährige Kriegsinvalide Karl D. in Gaberje sprang am Dienstag abends hinter der Fabrik' Westen in die Voglajna. aus welcher ihn Passanten wieder herauszogen. Er ließ sich aber nicht beruhten und wollte wieder ins Was'er, bis man ihn mit einem Wagen in seine Wohnung brachte: aus der Polizei gab er an, daß er zufällig ins Wasser gefallen sei. — Aus dem Hausflur des Geschäftes Fazarinc auf der Kralja Petra cesta stahl am 17. Mai jemand eine grüne Wagenplache im Wert von 1500 bis 200«? Din. — Am Dienstag vormittags wurde auf der Straße Celje-Konjice das Reserverad eines Motorrades verloren. grelwillige Feuerwehr Cellc, Telephon Den Wochendienst übernimmt am 25. Moi der I. Zug. Kommandant: Emmerich Bern«. MMmNiM Nr. 21 Zttufirierte Beilage der Deutschen Ieiiung Organ für die deutsche Minderheit im Oravabanat 1930 'WWM Oer Markt von Oarm/tabt mit Rathaus und Aadtkirche Trotzdem .Darmundestal' schon im 8. Jahrhundert erwähn! ist. begeht die hessische Hauptstadt jetzt. Ansang Juni, ihre 6ie schwere Serg.I'tur?- Katastrophe in Dienen bürg am 5)ar? 1 «»«, HA bis ^elften de« «ntertrblf0 ia bas Mnlibsr«mrrf an berCbcrflftcftc au#iolrrtrn: Die «»rund-mauern bet bew SWtRwetf benachbarte» Zuckerfabrik versanken im «Vniiid, so dan die Wände itartinitfrblen und der obere VebSudeteil in der i'uft töltflt Gtmudr «tld recht«! — tfrrie«|r70>Wrlrrti(|fiinH0flJ>lftw 1 breite Trichter, der iich plötzlich tin Straften zng neben den Geleiten bildete. Ein Auto. | da« die Strafte im Augenblick de« Ikindruche« - passiere» wollte, würd« mit in dte Tiefe ge-risse», nachtxm die Anlassen gerade noch den - »Sagen verlasse» koimien. SS ist unten link« unter lÄeröll und Räumen halb vergraben noch ^ »u erkennen (<). Die LitenbaOngeleise hangen ! »reischwebend wie etne drücke über der Schlucht »OW3. • — Sink«: (f in Blick auf bie jerWrte V»t»u unb dte weggerissene Vanbiiranr. Tief- Risse durchziehen auch den nicht versunkenen Teil »er Strafte 9.V.V3. T«# Vfhrcrinncuteintuor in Brutben. brr Sitz der nrngegrün-deten pädagagischen Rtademi«. Die Sröftnung war mit einer ein dincksvollen .reier im oberschleNIchen ?anbe«tbeater zu Veutben »er -bunden, bei der unter anderem auch nrftrftbifctiof Sardinal Bertram I »nd der Prenzische Sultuiintnister Arim me Ansprache« hielte» X. f •« Bild link»: Xlc neue )Iedelh»r»bah« bei Cber#b»rf wirb I auf Rett»ng«dte»ft eingestellt. Mau verivandte die (ftsobningeit I bei Ectiiri jmJäUcn ,,»d ssibrt? einen Tragiack all Retmng»mittel ein. mit dem 3?erunfllstrfte an den Drahtseilen der Bab» binurtergelafirn -werde» kdnnen. Die Beriuche verlieien deiriedigend, trotzdem der Höben- : unterschied Zwischen Teil «nd Erdboden teilweise etwa 150 Meter betrügt WHmaa» f AU m Bild recht«: Der «edenkfteii» für «Salther von der Bogelweide an der Re» münfterkirchez Würzb«r«. deren Ureuz> gang der Minnesänger wahrscheinlich begraben ltegt. Der schon aus dem IabrelKK! siamuiende Stein ist z» der 7>x»^ahr,>eier jetzt erneuert «nd mit bunter >>re«komaler»i umgeben ward«» Xrflrr k 4e. ■ — «üb link» itud) Cbcramwergan erhält («in« («rdenk- mü»j«: Die Silber nredaiue au« der staatlichen baverischen Münze nacki dent iintwnrs de» Münchener Bildhauer.» »nrt <»«etz Die Rückseite stellt dieValmsonntagslzene au« de» Spielen dar iÄSHrend einer «Salther van der Vagelweide Ztzrier var dem Standbild de» Dichter« am Hrantania-Vrunneu in Würzdnrg. jtenreter Deutschland» und Oesterreich», de« Geburtsland«« Waltbers. hatten sich zu dc» .Festlichkeiten emqelnude» — Da« dekrjlnzte Denkmal de« »ritterlichen Mlitnes«ng«r»^. davor eine Schülerabordnung A».A>.PH. MtHiluaii I HMiiHmiHHMHMmimwmiiMimiaMmiMiMiuiiimNMi llllinMIHIMIHIIMIIIIMHMIMWtHlllMIINI fl Bstcf ins Ausland jsr .Bild links: Ruch stalten rüste» weiter zur See. «nli^lich eines groften faschistischen Feiertages tiefen nicht »eiliger als fsint neue «riegsichisie insgesamt in Italien vom Stapel. — «tapellaui des neuen »rruzerS .Zara" in dem ligurilchen «riegsdaien Spezia nym • — Bild Uns#: 3« den englisch nqnvtiicheu Ver. Handlungen, die i» der Sudansrage ,u keiner Einigung Iliiiricn und des-balb ergebnislos abgebrochen werde» »niftten: Derügnv« tilche Pertreirr Raha» Pasch« reiit von London nach «airo zurück. Die Aguvter von-dons bringen ihn, vor semer Äbsohri begeisterte Ovationen dar <ö*nn*4t an'ühn «Sie die Re« Yorker Polizei anSqernstet ift. Die Ml« Mann starke Polizeigruppe der amerikaili'chen Hauptstadt zeigte d«i einer Parade, daß sie mit allen techni'chen Neuerungen ausgestattet ist. Selbst «ine Ziugzeugstaffel stehl ihr zur Bersstgung und wurde ebenlall« durch die Straften W. W.». .-«• Bild Uns»: 3nr Indilin«»s«ier I Griechenlands wurden in Delphi die groften .Testspiele er- -dffnet. zu deren ersien t AuMhriing-n Tausende von ffremden | zulammensirSmten. In i stilvoller Darstellung gelangte der .«esessclte ß Prometheus" von «eichvlo« zur «ns-ssthrnng. Da« Nassische -Ststck an» Nalii'chem 1 Podm hintertieft Hefen | Sindnick t i iMiiiiwmiHMiiiwür indische Schüler: .Jugend. erlehnfl du die Frei-heit An dien»? Tonn trag« die Botlchafi vom Bontott britischer Waren w jedes Hau»' . « Vild link«: Eine» drr gr»s,»rn Heiligtümer der Hindu». diel>»Meter volx Zchlve:Ta°«on.Pagodt i liehe »Leben im Bild' ?lr> IS), die von driu levien Erd beben ebenial» erheblich beschüdiAl ivnrde. Die ErdsiLbe »nd die LpritiftKut in ihrem «esolgr zeriiörten die indische Stadt Pegu säst voilltilndig tttiD ira'en anch die Haien sradt :»>anAaon mit ihren viele» lchiinen Tempeln schwer. - Der religidie Sanati» mu» der '>nder brachte da« Erdbeben mit der Sterdaitun« «andhi» i» Zuiamutenha Hfl aM). Von drr groften Ostprrußrnfahr« vrs .A.D.A.C.' ubrr 1Z00 Kilometer, dir »»irr dem Proirktorat dc« ReichOpräsi drnlrn stand. Bild od«n: »^khrrnd dti ZmangKrafeMhilM a» drr ersten Haupt foniroi:« «« lannrndergdenkm-l. Zir drr zweitägigen Fahrt, dir in zwei Schlelsen. d«>d« Malr von ttönig»derg au»gebenb. durch dir ganze Provinz Osiprrichen und dir Frei« Stadt Danzig ssihrte. siartrtrn insgesamt Ut2 »rast sahrzeuge. von denen 2tiau' der Strecke blieben: ».'> Iuk* firsl'»unftfr»i durft) all« SoutroUrn — l'inf»: (»mpsangdvordrreitungen für die Oft»r««s»e»s»hrer in Taujig Pheto« »ot%t, KöutiKfcrm Recht» im Oval: Drr «u»o »ilometer jursict Unter anderrm sühne er bei schwierigster »Wetterlage eine AlpeiiNderquerung durch <*totdtr ■ « Vild link»: D«» »»s« »>an ge sehe« haben! Selbst die SUirtolätK der Schwimmer im Utrunewalbitabton wäre» von Schaulustigen besetzt, »l» H galt, »der die aspse der anderen hinweg da« FuGixill-Länderspiel »ngland Deutschlanb ,« veriolgen. — Und die Mühe würbe belohnt, benn untere Fu«baUels konnte ungeschlagen aus den, Tpt«l bervorgeben: der »amp« endete trotz der sicheren Siege« «»«sichten der SnglSnder unentschieden mit 3:8 £oote6üuer X«r (r»lK Sinne»« blirt: die seid« geballten VMU starte«! Da» ledva'le Interesse, da» ichan dte derauwachsende» Jungen im allge meinen dein Wasser« spar« enige,lenbrin gen, wird in manchen Schule» für den Nertunterricht ausgenutzt Unter sach-■MMM werden dte Buden im Bau von Booten unter-wiesen und er lerne« auch dte 0»rundsenn>ntff« I siir i»re später« I Iportliche Be- t tttigung I Bilder oben und recht»: Aus der «Seesti Trwnen wird gezimnien und genietet, drangen wird geprobt und verbessert S-»»»ck» Kreuz- Oor Mitternacht! Oroiitr* Baer * '"'irkt ttutffrfiuitt > au» der Stern» karte mit den in UWÜ tP»S • » der .,uninacht sichtboren Sternbildern liunerdalb der SUipIel «der ,»c>rna!>re" tu> Sternbild der.Iuiigirau Der .Boote»" ist besonders an de» Sommer-abenden gut z» betrachten: fein Name bedeute! soviel wie Rinderhirt oder Bären-■ sichrer, weil er den .«roken Bären" gewisser-mästn vor sich hertreib». Im Bilde der „.\uM0ftau" sieht die Soime.zu Beginn d-S Herds«». Sie sot! die ^rniegSlii» !5cre» darsiellen. Alle Sternkarten zeichnen die .^ungsrau" al« ein geflügeltes Wesen. da« einen tlzweig in der erhobenen Rechten hält. Ans dem .. Skorpion" zu licnt da» kleine helle Sternbild der .Waage". ,,m Weiiuordweiien »cd! da» groKe Sternbild de» .?S«e»' »Mer; lein hellster Stern, genannt .Regnlns' oder .«leiner König", sieht gerade im Horizont. Dieser Löwe bezeichnet denjenigen, den Herknle» getötet liotte. Man stellt de» LSwen in springeitder Stellung mit hocherhodenem üop'e und g»ringeliem Schweife dar. wie er auf eine Beule losstürzt. Mi» blohem Auge kann mair. iveun der Mond nicht scheint. e!iva dreitausend Sterne bei klarem Himmel sehen. Ihrer Helligkeit »ach teilt man die Sterne in t»rövenkl«ssen ein. Klasse I bis t> sieht man ohne Fernrohr. . Dr. «tern ternhimmetAnfang Juni cistenn man im Juni den Sternhimmel betrachten will, so empsiehlt e» sich, zu einer recht >päieu Abendstunde damit zu b« ginnen, am befielt Mitternacht» (24 Utin. if» herrschen im v\um bei uns dte hellen Rächte, während der es eigentlich gar nichi richtig dunkel 'vird. «n Hand der deigegebenen Sternkarte wollen wir uns dir wichtigsten Sternbilder aussuchen und un» mit ihrer Mmhologie beschäftigen. Man wende leinen Blick nach Norden und such« sich den .Groften Bären" aus. Die'»« Sternbild sieht in ziemlicher Höhe am Himmel, gekennzeichnet durch sieden helle Sterne. T« Sage nach soll der .«»rotze Bär die ÄAttig» lochte, Kallisto dan'tellen. die von der «e mahltn Jupiters wegen der «rauiamkeiten ihre» Baler». eines ttünigs-in Arkadien, in eine Bärin venvandelt wurde. Berdindett wir die unteren BiereMerne des .Strove« Bären" durch eine Linie und verlängern sie nach recht» hin um da» Sechssache. so stoien wir aus den hellen Polarstern tut .»leinen Bären', der eine ähnliche !V««r wie der„groke" hat Recht» unter dem Polarstern leuchtet i» der Milchstraße das einem lateinischen V ännelnde Bild der ..Saisiopeia". Über deut Rordpuukt glänzt der Stern erster Mröke .Kapella' im .Fuhrmann". Im Nordosten sehen wir. nicht weit vom Horizont »niserut, da» Sternbild der .Andromeda", der Sage »ach die Tochter der vorhin genannten .Üassiopeia^ einer äthiopischen Königin. OS Himmel: Hier geht der .PegasuS" a«f, da» ge klügelte Musenplerd. Kir erkenueu das Sierndild an dem groben Sternolereck, an da» sich oben und unten Tternd»st»n an-hängen. Wenden wir unsere Blicke zur Milch-strafte: In ihrem nördlichen Zeile leuchte! -ein helle» Stern kreuz, da» von dem Bilde de» .Schwan»" ausgefüllt wird: der hellste Stern an der Spitze de» Kreuzes sührt den Raine» „Tened". Alte Sternkarten stellen de» . Schwan" al» einen Bogel mit aulgebreiteten Klügeln und einem langen Halse dar. Am linken Rande der Milchstraße liegen unterhalb de« ..Schwan»" die beiden helle« Sternbilder .Adler' mit dem Stern erster «röke .Atair" und der .Schlitze", in dem die Sonne bei Wintersbeginn sieht. Ttt „Adler" soll derjenige gewesen lein, der den schönen Jüngling <»an»lned von einem trojanischen Berge ent slihrie und zum Sitz« der Müller erhod. Südhimmel: Hoch oden funkelt der Stern erster Größe .Wega" in dem kleinen Bilde der „Leier". Reck»» von der Milchstrake liegen. von oben nach unten betrachtet, die Slerndilder .Herkules", dariinter .Schlangen trüger mit Schlange" und dicht am Horizonte drr „S'orpion" mit dem rötlich leuchtenden Sterne Autares" Au» diesem Sterubilde lassen sich medrcre mathemaii'cheAiguren kon»ru>eren. Drr Schlangenträger" bildet ein großes Rechteck, dem ein Lreieck ausgesetzt ist. Im Skorpion" fäll! besonders reckn» vom ..Anlare»" ein glänzender Llerudogen aus. " Wefthimmel. Berdinden wir die Deichielsierne de» .t'iroßen it?ageil»"oder.Bären" und verlängern sie im Sinne der Krümmung nach unten, so siose» wir zunächst aui den gelb-lichen Stern er,1er «rös* .«rkiuni»" im .Boote»", und in demselben Abnande. Mit Meter vom „Wiofeen Bären" steht, auf dem KrünimunKSbogen den «tern erster »röne .«ptka- Xer »Wrofie- n«b der ««leine Bär" Bild recht«: .Schwan". »Leier- «nd ."Mbler*. deren Hauptsiern« .Deneb" (1X. .?Sega" (3) und .Atair" (4) «in helle» Dreieck am östlichen Himmel bilden Zw»l Wl&rt all» »(nein OuatlritfpUI der Sptkie SlMUllltlMIIIIMlMHtwilllllMIMIIIMIIIMwinilWIlMMWimiiniHIIMIIIHWIllMBIIIIIIMIIIIIWlIHHUlHIIWIHIMMtUIHWimiL........ A | l'JHO-i't"! ««»Ml««™» «»» »fr Cit» Clsn« »»rlm * « - (Irr: Ve. — D»r»»li»»«S.— Äoceoje Ernennung. Herr Forstrat Rudolf Schadinger ist zum Oberforstrat ernannt worden. Radeinter trinken, heisst «esuad und jung bleiben. Wirtschaft U.Verkehr Die 10. Zubiliiumsmustermesse in Ljub' Ijana wird vom 29. Mai bis 9. Juni 1. I. abge-halten. Auf Grund der Messelegitimation genießen die Besucher eine 50°/0ige Fahrpreisermäßigung auf der Bahn. Jugoslawischer Auhenhandel. Die März- : bilan; war mit 5 4 Millionen Golddinar (59.5 1 Millionen Papierdinar) passiv. Im ersten Viertel t93<» betrug die Einfuhr 158.8 Millionen Gold-dinar «gegen 150-5 im Vorfahre) und die Ausfuhr 154 0 (110 5) Millionen Golddinar, so daß sich ein Passivum von 4 2 (31) Millionen Golddinar ergab. _ Sport Zagreb—Berlin in 22 Stunden und 30 Minuten. Der Präsident des Zagreber Moto-Verbandes Edo Funk hat am 22. Mai um 4 Uhr 3V nachmittags die Stadtgrenze von Berlin erreicht, nachdem er auf dem Motor die litt» Kilometer lange Strecke Zagreb—Berlin in 22 Stunden 30 Minuten hinter sich gebracht hatte. Schach-Ecke redigiert von Harald Schwad Problem Nr. 42 I. OIasj, 1. internationales Zwei-Zügerturnier der Karlovacer Monatsschrift. Stellung Weiß: Kc8, Dfl. Tbl, La6, Lg3, Sa3 («5 Steine) Schwarz: Kdl, Tel, Lei, Sg2, Bc4, (5 Steine) Weiß zieht und jetzt im 2. (zweiten) Zuge matt! Lösuug zu Problem Nr. 40 1.) Dc5, Kb3; 2.) Dc2 v, Ka3; 3.) Üc3-f, Tb3; 4.) Dc5 j . Tb4; 6.) Dd6. Nachrichten Lausanne: Im 34. Schweizer National-tumicr errang Meister Paul Iohner den Sieg. — Kaiserslautern: Im 8. Pfälzischen Meister-turnier siegle H. Hussong mit t Punkten, vor Ahues und Weißgerber (3Punkte). Florenz-Hier ist ein nationales Meisterturnier im (hange. Ein Turnierbuch von Rogaska Stalin« wird demnächst (in deutscher Sprache!» im Verlage der „Magier Sakkvilag" erscheinen. Das Werk wird nicht alle Partien, sondern 45 der besten enthalten. Der Verfasser A. Brinckmann hat dafür gesorgt, daß das Buch in jeder Hinsicht interessant und lehrreich ist. Der Preis beträgt 30 Dinar und dürste das Werk Mitte Juni bereits erschienen sein. Forstmann 36 Jahre alt, verheiratet, in sämtlichen Forstarbeiten bewandert, mit schönen Jahresgeugnissen, sucht Posten als Heger oder Oberheger bei einer Herrschaft. Geneigte Anträge unter .Forstmann 35403* an die Verwaltung des Blattes. 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Oft erzählte uns der Zugführer Mciiner, der noch immer in der Lagerkanzlei allmächtig war. während der Wirtschaft der Bolschewiken erst rocht, wie im Kino, in dem er Klavier spielte, den zari-striche« Offizieren die goldenen Achselstücke herabge-rissen wurden. Ein Teil dcr Zuschauer im Kino-theater ärgerte sich zwar darüber, dir Offiziere spielten alle Farben, aber es wagte doch niemand etwas zu sagen. Es riß eine Unsicherheit in allen Dingen des Lebens ein, die schwer zu beschreiben ist. Man hatte beständig das schwimmende Gefühl, daß alles aus den Fugen gehe, daß so beschaffen das Chaos sein müsse. Das heißt, eigentlich lebte man vorläufig ziem-lich ruhig weiter. Die Maschine lief noch. Für uns Kriegsgefangene war es sogar unvergleichlich besser geworden, weil wir ohne jede Einschränkung aus dem Lager in die Stadt spazieren gehen konnten. Und so gingen wir alle Tage hinaus, hörten uns tief unten in der Stadt, wo die paar monumen-taleren Gebäude einen großen Platz einrahmten, die öffentlichen Konzerte an. Daß die zaristischen Offiziere in ihren Uniformen, gedrückt und entmachtet, degra-dien, ohne die goldenen Pagoni, auf den hölzernen Bürgelsteigen an uns vorbeigingen, ohne uns irgend-einen Schrecken einzuflößen, empfanden wir durch aus nicht unangenehm. An den Abenden wurde im ganzen weiten Umkreis der Stadt, sobald es finster wurde, kräftig geknallt, aber das störte uns nicht. Uns ließen diese Herumschießer in Ruhe, unser Lager war sozusagen noch immer ein ruhender Pol in dieser verrückten Flucht der Erscheinungen. In der Stadt Barnaul gab es viele Deutsche. Sie hatten sogar eine evangelische Kirche. Zum Teil waren sie Ansässige, zum anderen Teil waren sie bei Ausbruch des Krieges aus den baltischen Provinzen nach Sibirien verschickt worden. Run mußten sie hier irgendwie leben und sie lebten nicht einmal schlecht. Sie hatten kleine Geschäfte aufgemacht, be-weben Selchereien und dergleichen. Mein Freund Mader hatte schon vor einiger Zeit der Pozarna Adje gesagt, weil bei uns das Leben doch sehr mager war. Auch brauchte seine gewaltige Potenz Betätigungsmöglichkeiten, die nur in der Stadt m finden waren, und zwar reichlich^ Daher trat er in die Werlstätte eines deutschen Selchers ein. Das heißt, diesen Selcher und seine ältliche Schwester Marie, welche in einem Kramladen thronte und sich von allen Kriegsgefangenen den Hof machen ließ, hielten wir für Deutsche, weil sie glatt Deutsch sprachen, aber sie konnten ebensogut Letten sein, well sie unter-einander oft auch diese Sprache verwendeten. Mader war vor allem ein guter Kamerad, der im Saus und Braus seiner Selcherei auf die <5e-fährten in der Pozarna nicht vergaß. So lud er auch mich einmal ein, ihn zu besuchen. An das Haus des Selchers kann ich mich nur noch sehr dunkel erinnern, weil ich bei jenem Besuch vom ungewohnten, reichlichen Genuß von Wodka recht bald benebelt war. Ich weiß nur, daß viele in der Stadt lebend« Kriegsgefangene an jenem Abend in der Bude des Selchers zusammengekommen waren und eine Schnapskneipe abhielten. Wir tranken Wodka und auch den giftigen Samogonka aus Trink-gläsern, also in Strömen. Zum Glück war hier der Genius loc! eine kräftige Wurst, von der ich trotz meines Schnapsrausches stattliche Längen vertilgte. Wie war unsere Stimmung? Eine richtige Inflationsstimmung. Geld hatten die Verdiener in der Stadt genug, weil die Russen nicht gerne ar-betteten. Das Geld wurde alle Tage weniger wert, die Waren verschwanden aus dem Handel, im Ge-heimhandel war aber alles ju haben. Mit dem letzteren; befaßten sich sehr viele Kriegsgefangene, Typen wie die „schwarze Hand" Ritsche. Von ihnen konnte man, während offiziell kein Stück Zucker mehr zu haben war, ganze Kisten Würfelzucker bekommen. Diese Leute machten sich Vermögen, zumal sie gleich so schlau waren, alle erreichbaren Dollars einzuhandeln. Ob sie allerdings mit diesem Mammon, der in manchen Fällen phantastisch groß war ^ es gab Kriegsgefangenenvermögen von über 80.000 Dollars! — später auch die Heimat erreichten, ist die Frage. In der Selcherbude aing es als» damals hoch her i der Meister soff begeistert mit, so gute Arbeiter und so gute Geschäfte hatte er sein Lebtaq nicht ge- macht. Ich kam in einem Zustand in dit Pozarna zurück, der das Entzücken aller wachrief. Beim nächsten Besuch in der Selcherei nahm ich einen Rucksack voll mit herrlichen Würsten :-Braunschweiger. Schinkenwurst. — mit mir am Rücken mit. Mader hatte nämlich das ..Pech" ge-fwbt, eine wonnevolle Menge von Wurstzeug beim Selchen etwas „anbrennen" zu lassen. Natürlich behinderte dies den Genuß nicht im mindesten, im Gegenteil, aber zum Verkaufen waren sie nicht mehr. In der Pozarna aßen wir alle dann Wurst, daß wir vor Fett glänzten und uns die Augen heraus' standen. Diese Selcher in der Stadt waren große Herren, allerdings war ihre Arbeit, besonders im Winter, auch gemein. Sie mußten fest anziehen, daher standen an den Feiertagen die Trinkgläser, überlaufend von Wodka und Samogonka. verständ-licher Weise am Tisch. Eine andere Sache begann uns gegen das Frühjahr hinaus im Lager zu drücken. Zuerst war sie uns nur sehr merkwürdig und sogar lobenswert erschienen. Ja, wir waren geneigt, uns darauf etwas einzubilden. Später wurde sie aber immer ungemüt-licher und ungemütlicher, so daß wir uns zur Wehr setzen mußten.' Die Russen hatten nämlich begonnen, unser Lager in ihre Politik hineinzuziehen. Sie warben unter den Kriegsgefangenen für den Eintritt in die sogenannte ..Krasna guardia". in die „Rote Garde". In den Baracken tauchten Plakate auf mit der Ueberschrift: ..Proletarier aller Länder, vereiniget euch!" In diesen Plakaten wurden wir Brüder ge-nannt, die dank der glorreichen bolschewikischen Re-volution die Freiheit wieder gewonnen hätten. Diese Freiheit müßten wir den russischen Brüdern vertei-digen helfen. Daß in diesen Pamphleten die Zen-iralstatten und ihr General Hosmann, der eben in Brest-Lttowsk mit dem märchenhaft populär gewor-denen Trotzki um den Frieden verhandelte, ver-dämmt schlecht wegkamen, versteht sich. Auf die Re-gierunqen unserer Vaterländer wurde überhaupt unbeschreiblicher Unflat geschleudert. Um es vorweg zu nehmen: ich glaube, daß dies dcr Kardinalfehler war, den die Bolschewiken bei ihrer Werbung für die Rote Garde begingen. Daß sie ihn aber begin-gen, stammt davon her, daß sie dos Maß für uns von ihren Schuhen nahmen. Weil — man kann ruhig sagen — alle Russen, besonders aber die russische Intelligenz - jawohl, jene Intelligenz, die dann von den Bolschewiken vertilgt und verjagt wurde — den zaristischen Staat und die zaristische Regierung immer gehaßt und auf ihren Sturz hin» gearbeitet haben, glaubten sie natürlich, daß auch wir seelisch so zu unseren Regierungen bzw. zu un-seren bürgerlichen Vaterländern stehen müßten. Sie glaubten, uns nach dem Munde zu reden, wenn sie auf den Blutkaiser Wilhelm, auf Karl, auf unsere Generäle und auf unser Heer an den Fronten in der undenkbarsten Weise schimpften. Gerade dabei schnitten sie sich aber. Denn diese Schimpfereien waren es, die uns alle, mit wenigen Ausnahmen, mit Wut und heftigem Widerstreben erfüllten. Wir liebten unser kämpfendes Vaterland, unser kämpfendes deutsches Volt, wir waren stolz au den Ruhm seiner Heerführer, von alledem hatten un ere Seelen die ganzen traurigen Jahre her gelebt Und jetzt, wo wir am Gipfel de» Sieges standen, wo in Brest-Lttowsk der Friede geschlossen werden sollte, wo unsere Truppen in der Ukraine. Kiew, Woronesch, Kursk, meine alten Spitalsstädte, besetzt hatten, wo sie im Kohlengebiet des Don herrschten, in Odessa die kaiserlichen Fahnen wehten, jetzt sollten unsere Leute das Vaterland verraten, die Heimkehr verlieren, in die russische Rote Garde eintreten! Eine ungeheure Erregung bemächtigte sich der Baracken, besonders aber der Unteroffiziere. Ich wurde zum schäumenden Agitator gegen die Rote Garde. Meine Stelle als Obmann des Wohlfahrtsausschusses hatte mich in allen Baracken bekannt gemacht. Ich ging von Baracke zu Baracke. Wenn ich mich in einer bloß bei der Tür zeigte — mein brauner Ueberrock und das elegante Käppchen waren nicht zu verkennen — drängten sich die Männer zwischen den Pritschen und wollten von mir die brennende Frage der Roten Garde besprochen haben. Ich war damals wie im Fieber, ein Narr. Ich behöhnte diese lausige Rote Garde, fragte, ob die in der Stadt geldverdienenden Juden uns alle, skorbut-zerfressene Barackenveteranen zu einem solchen Aden« teuer verlocken können. „Kameraden!" schrie ich, „jetzt wo der Friede geschlossen wird, wo wst die Heimfahrt in.die siegreiche Heimat vor uns habe», sollen wir Oesterreicher die Haut zu Markte tragen? Für wen? Für die Juden? Für die Russen ? Was geht uns die russische Politik an? Wenn wir uns einmischen, setzen wir unseren Kopf aufs Spiel!"£ Ich brüllte und beschwor die starrenden Männer. ..Was glaubt ihr, was mit uns geschieht, wenn ein Umsturz eintritt ? Glaubt ihr, daß das unmöglich-ist? Eben weil es mögliäi ist, wollen sie uns zur Roten Garde, wir sollen ihr Kanonenfutter sein! Wenn es zu einem Umsturz kommt, werden die Russen schön die Gewehre niederlegen und in der Stadt in ihre Häuser gehen. Gar nichts wird ihnen geschehen! Wir aber? Uns würde man alle nieder-schießen wie die Hunde! Und mtt Recht! Denn wir haben uns in die russischen Sachen nicht einzu-mischen!" So oder ähnlich agitierte ich alle Tage in den Baracke». Meine Gründe fanden durchschlagendes Verständnis, immer war die überwältigend« Mehr-heit der Baracke für mich. In einer Baracke, in welcher viele Bosniaken waren, riefen diese, wenn ich meine slowenisch-russische Prediat beendigt hatte, zum Zeichen .ihres Einverständnisses immer aus vollem Hals: Zivela Avstrija! Besser als alles andere unterstützte aber meine Gegenaktion der Unistand, daß es mtt der Verpfle-gung zu hoppern anfing, daß wir einmal zwei Tage lang keine Lebensmittelfassungen erhielten, weil, wie die Kanzlei jagte, der Eisenbahnzug verschickt worden sei. Ob man nicht mit solchen Mitteln uns mürbe machen wollte, bleibe dahingestellt. In den Baracken erklomm die Wut auf die Rote Garde jedenfalls Siedegrade. Natürlicherweise war ich mir in jener Zeit nicht bewußt, in welch gefährlichem Maße ich infolge meiner Agitation mit dem Leben spielte. Diese Bol-schewiken, dieser Sowjet in der Stadt erschienen mir als eine grauenhaft unordentliche, schlampige, ver-lumpte, machtlose Bande. Wenn ich in der Stadt so einen Kerl sah, wie er über seiner schäbigen Zi-vilkluft an einer Schnur das Gewehr mtt dem langen dreikantigen Bajonett trug, drehte es mir den Magen um. So verhatschte Schreiberseelen trugen Gewehr« spazieren! Vor denen sollten wir Respekt haben, vor ihrer Sauwirtschaft, die alle Tage ärger wurde. Auch die weibische russische Stadtbourgeoi'ie und die degradierten Offiziere waren allmählich wieder zu sich gekommen. So etwas schienen sie doch nicht gewollt zu haben! Wir unterschätzten die Roten. Und zwar des-halb, weil sich in Barnaul die Revolution nicht so abgespielt hatte, wie man sich eine Revolution vor-stellt und wie sie in Rußland von den Massen der zurückströmenden Armee auch aufgeführt worden sein mag. Die aufgelöste demobilisierte Armee reichte mtt ihren grauenhaften Kämpfen nicht so wett nach Sibirien. Hier ging eine einzige große Eisenbahn-linie durch, von deren Stationen sich die heimkeh-renden Soldaten sofort rechts und links in ihre Heimatsdörfer schlugen, die aus einer Fläche von vielen Tausenden von Werst verstreut lagen. Also war es in Barnaul bei der Novemberrevolution zu keinen blutigen Geschichten gekommen. Der Sowjet war vielmehr eine unsichere Gesellschaft, zum Tell verkappte Weiße, der mit menschenfreundlichen Gesten großtat. Umso leichter konnte neben ihm eine andere, gefährlichere Revolutionsgruppe hochkommen. Es war dies eine Anzahl von österreichischen Kriegsgefan-genen. Leute, die beständig in der Stadt gelebt und von der Aliserie des Lagers recht wenig mitgemacht hatten. Namentlich waren es einige ungarische Juden, die sich beträchtlich auspubelten. Ich wunderte mich sehr darüber, denn ich kannte diese Juden, sie warm immer so bescheidene, freundliche, nett gekleidete Burschen gewesen. Diese Helden bildeten eines schönen Tages einen „Sowjet woennovlennich", einen Rat der Kriegsgefangenen. Es gab also hinfort zwÄ Sowjets in der Stadt, den russischen Sowjet der Arbeiter, Soldaten und Bauern und den Sowjet der Kriegsgefangenen. Zuerst lachten wir höhnisch über den Kriegsgefangenensowjet. Wir wußten, daß außer einigen Hochstaplern und Falotten niemand hinter diesem „Sowjet" stand. Das Lachen verging uns aber bald, als wir uns die Arbeitsresultate dieses Sowjets besahen. Eines Tages nämlich konnten wir von der Pozarna aus zu unserem maßlosen Erstaunen sehen, wie ein uns wohlbekannter Korporal mit herausgestecktem Racken und stolz aufsetzenden Tritten seiner O Bein« in die Lagerkanzlei stapfte. Dieser schmierige Kerl aus der Bukowina trug von der Schulter herunter über den Bauch einen 'Lederriemen und darin hing ein krummer russischer OWerssäbel. Wir waren platt. Seite 8 Deutsch« 3*it«ng Nummer 42 ebersiedlungs-Anzeige. Beehre mich meinen geehrten p. t. Kunden höflichst anfügen, dass ich meine am Dcckov trg 4 innegehabte Schneider-Werkstätte die Gosposka ulica Nr. 27 (vis ävis Neger) ver- egt habe. 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