^ It« Ireltag den 14. September 1877. XVl. Jahrgang vi« .Marbur»«, ««iluiig« erscheiiit jede» Eonnl»«, Mittwoch «nd greitag. Pr-js« — für Marburg: ganziSbria k II., halbiSIiria z fl °!.rleliäbri° I II k» «iir _m« »°u« m°..°,>ich l« kr. - Mi. P-Mrl-Ndmi».- «a..zj»h,ig 8 fl.. h-»djShrig 4 fl./»i.r..ljSh.ig 2 fl. " ZUM Wührungsstreitr. Jüngster Zeit werden auch in Oesterreich Stimmen lnttt, die mit Ledhastiqkeit die völlige Beseitigung des Sitbers als Münze sorderiu Das Silber gehe durch die gewaltig anwachsende amerikanische Produktion einer zunehmenden Entmerthung entgegen, solglich sei die Doppelwährung mit ihrer Bestimmung eines gewissen Weriyverhättnifses zwischen den Edelmetallen überlebt und die ganze Znkunst aus dem Gebiete der Miinze gehöre dein Golde. Die wirthschastltchen Leiter des Deutschen Reiches glaubten so bestimnit an diese Voraussagungen, daß sie, obwohl Deutschland nächst Indien den größten Sitberschatz besaß, gestützt aus die sra»!zösiichen Milliarden-Zahlungen, die, wenn auch nur zum kleinen Theite, in Gold eingingen, alsbald nach dem Frieden von l87t an die Verwirklichung ihrer Ideale schritten. Daß sie zu rasch handelten nnd gerade die natürlichen, naturwissenschaftlichen Grundlagen ilires Vorgehens ungeprltst ließen, ergibt sich aus den ernsten und liesgreisenden Untersuchun-geu, die Professor Sueß über die Edelmetalle und deren Vorkommen, Gewinnbarkeil und voraussichtlichen Werth veröffeiUlicht hat — Wien, 1877, bei Wllt^Um Biaunulller. Das Gold, das seltenere und werthvollere Mtall, findet sich vorzugsweise in dnn Schutt» und Schwemmland an den Lehnen der Gebirge und in den Tiefen der Flnbtl)äler; etwa 90 Perzent des Goldes stannnen aus solchen Ablagerungen. nnd dieses Vorkoninicn. nicht aber der eigentliche Gold-Vergbau ist es, welches zu plötzlichen Entdeckungen, zu reichen Funden siihrt, die größten Mengen voi» l-^^old aus den Markt wirft, die bedenlendsteit Störungen in Münze und Werthverhältniß bervorruft. Solche Gold-sttnde macht nian ab^r nlir in jungfräGichen Ländern, nnd die Zahl nnd Ausdehnung der letztern ist schon eine scl)r beschränkte geworden, lleberdies herrscheu in deil wichtigsten der noch nicht erschöpften Regionen solche klimatische Verhältnisse, die eine rapide Ausbeutung durch die energische Arbeitskraft der weißen Nace höchst unwahrscheinlich machen Es läßt sich daher vernluthen, daß nach eiinger Zeit die Heftigkeit der Schwankungen, welche die Gold Produktion bisl)er kennzeichneten, sich mildern wird, aber zugleich läßt sich voraussagen, daß früher oder später der Zeitpunkt koininen muß, in welchem die Goldproduktion auf die Erträgnisse der Gänge angewiesen sein wird. Da aber jene Gänge in wirklich reicher Gestalt nur als Begleiter des gvldhalteuden SchwemnilandeS anftreten und zum größten Theile gleichzeitig mit dem letztern bereits abgebaut worden sind, so wird sich dann die Goldproduktion aus eine so geringe Menge beschränken, daß das Gold als ausschließliches WährungSmetaU gar nicht mehr in Betracht komnit. Hiezu tritt der Umstand, daß die Jnditstrie von dein Golde einen ansgedel)ntern Gebrauch macht als von dem Silber; alich ans diesen» Grunde wird bei ab-nelimender Produktion der Werth des Goldes sich in solcher Weise steigern, daß dann das Festhalten der Goldnlünzen inl Verkehr problematisch wird, wenn auch die Völler, die berelts Goldnlünzen besitzen, durch dieses Steigen des Goldnierthes einen monientanen Gewinn machen. Die Ptodnktion des Silbers ist eine weit-ans stetigere, als die des Goldes. Jl)r Schwerpunkt liegt inuner noch in Mexiko und in Süd. aillerika; dieser Betrieb ist ein regelmäßiger, der ungeachtet der Schwierigkeiten, die aus den politischen Verhältnissen je>n'r Länder resilltiren, in Verwohlfeilung des Quecksilberpreise«, Steuerverminderung und zunehmender Einsührung technischer Fortschritte noch große, schwerwiegende Ressourcen besitzt, so zwar, daß an eine l^edeuteitde Einschränkung der Produktion des Silbers aus diesen Minen selbst dann nicht zu denken sei, wenn der Werth des Silbers sinken sollte. Der Unistand, daß die Silber-Produktion den gewöhnlichen Voraussetzungen von Nach« frage imd Angebot nicht in der erwarteten Weise folgt, ist aber ein sehr großes Hinderniß fi'ir jeden Staat, welcher, um Gold einzuführen, eine Siberwährung abzustoßen liat. Dies könnte nur mit anßerordentlichen Verlusteil geschehen, wie auch l'ereits die Erfalirnngen Deutschlands bestätigen. Der Verfasser schließt sich den Vertretern jener Richtung an. welche die Regelung der Münzfrage, die gegenwärtig zur Verschärfung der Handelskrise nicht wenig beiträgt, von einer i»ternaliol»alen Vereinbarung erwartet. Dies könute geschelien, indem entweder ein großer, dem lateinischen nicht unähnlicher Bund geschaffen oder eine Uebereinkunst, beiläufig nach den Grundsätzen des Wiener Münzvertrages vom Jahre 1857, geschlossen würde. Alls diese Weise wäre es möglich, den Markt auf .^ahre hil»aus vor Störungen zu sicher,» uild uiis davor zu bewahren, datz ueben den vielerlei Kämpfen, welche wir durchleben, auch noch ein Währungskrieg der Staatsverwaltungen gegen eiimnder entstehe, dessei» traurige Folgen leicht voranszllsehen wären uiid welcher ganzen ')^a-tionen ohne ihr Verschulde,» großen Schaden oder auch ohne Verdienst große Vortheile zu, wenden und jedenflills ein bedauerliches Elenlen ^ A e u i r c e t o n. Aas Südpolargkbirt. (tzlirtschttllg.) Mit dem Ende der dreißiger Jahre endlich begann eilie Reihe neuer wichtiger EntdeckungS-rrijen, die freilich schon mit 1843 il)ren Ab-schlnß erl)ielt, ohne daß bis l)eule etwas Weiteres geschet)en wäre. Es stnd die Expeditionen von Ballenl) d'Urville (1d40), Wilkes (18Z6 —1840) und I. E Roß <^I840-!64Z). ^^^iahrend die srüheren Reisen eines Eook und '^^elluigSlNlseu vorwiegend durch oen rälimlichei» Unisang ihrer Entdeckungen von Bedeutung waren, sind cs nun diese iteneren dlirch die genauere physikalisch-geographische Erforschung einzelner kleiner Gebiete und oer allgemeinern Verl)ältitlsse der anlalktischei» Zoiie. Wir woUeli uuj die Darleguiig der besonderen Verdienste jeder einzeliren dieser Expeditioiieii «»icht ein-gehen, sondein iNiS gleich zu einer kurzen Charakteristik der gegenwärligen zieiiiitiiiß unseres Gebietes weiiden. Zunächst sragt sich's wohl, was deiin die bisherigen Besucher der Südpolargegenden wirt- lich gesehen, ivas sie imch geiiauerer Untersu-chuitg als Laiid. was sie als Meer, als Eis erkannt haben. Von einem große»» Theil des Gebiets »nüssen »vir dabei vollstäl»dig absehe»». Wei»i» »vir obei» ermähi»ten. daß Wedelt an einer Stelle bis 74" 15^ südl. Breite vor-gedru>»ge,r. so hat ihn hierin bis jetzt nur Roß überlroffen. der — an einer fast entgegengesetzten Stelle — die Breite von 78" 10^ erreichte. Weddell war also »»och 5t), Roß »»och 177 Meilen voin Südpol entseriit. Außer an diesen beideli Stellen ist der 70" südl. Breite kaiim be»!»erkei»üwerth überschritten »vordei», ja zuin große»» Theil lnldet der Polarkreis die Grenze der südliche»» Enldecku»»ge»i. Der eigentliche zierli des Südpolargebiets ist den,nach lioch gänzlich unbekanlit. und »venu auch die Verinnthung gegründet ist, daß derselbe eher aus eiiiei»» großen Meere als aus einer znsainil»en-häiigelide»» Landinasse bestehe»» »nöcht^!. so berechtigt ilus doch Richts, eines voii beiden aus eiiie 5iarte zu zeichl»en oder bei der Eintheilung der Eidoberslache ili Meer »iiid Länder lnit eine»» l»en»itt»nlei» Zahleitioertbe z»l verrechi»ei» — wie >»och nenerdi!»gs in» Rnje der Wissenschast lichten stellende Geographe»» gelljan haben. Rur weilige ziüsteilstriche u»»d Ella,ide ai» der <Ärei»ze dieses große» »»»»bekanten Get'iets sind es, von dei»en »vir sichere z^unde Habel». Von den größeren: Grahan» , Viktoria- und Wilkesland, missen »vir »licht. »vie »veit sie sich nach innen erstrecken, ob sie unter einander zusa»nn»e»ihängen oder vereinzelte größere Inseln bilden. Es ist l)ier »vohl aus die Schwierigkeiten hinzu»veisen, Mlche der Besti»nn»»mg von Land in den süol chen Eisregioiien eiltge-genstehen. Von eii»er »virklichen Best»»nmu»»g köiinen wir überhaupt »»ur dani» rede»», »veiln e»itweder der Boden an Ort und Stelle untersucht nlid als Laild — aus erdige»» oder ste»»»»-gei» Bestandtheileii — erkailnt, oder wen»» die Uinrisse der in Frage koin»l»enden Erscheiiiinig längere Zeit aus der Feri»e beobachtet »vordei» sind. Deiln nirgeiids täusche>i '.^iiolkeii- ,t,»d Da»npsgebilde unser Auge inel)r, als in hoben »»öidlichei» oder südliche»» B-eiten. Räch obe»» 'von dein dainpsleerei», klarei» Hiiuinel schars abgegrenzt, stellen sie sich dein Auge deutlich, bald als sa»lst hin gedehnte Küsten, bald als i riesige, groteske »nit Eis und Schnee bedeckte ^ GebirgSreiliei» dar. Selbst Roß, der ersalirenste Polarsalirer, »vurde »»och häufig dirrch solche Trngt)ilder getäuscht und seines Jrrthui»»s »»icht eher gewahr, als bis er n»itten durch die trügerische Lusterscheittul»g l)ind»»rchgesegeit »var. Ein Zweites, was das Erkeiiiiei» von Lai,d er^ schivert, ist das Vorkoin»nei» voi» großeii Eis-mafseu. Vereinzelnte Schollen, schiviiulnellde EiS- des dauernden Zwistes und von Vermögens-schwankunqcn bilden würde. Sollte aber wider Erwarten eine solche Uebereinkunst unmöglich sein, so mübte für den einzelnen Staat die Rückkehr zu den Grundsätzen vom Jahre 18^7 als das Zweckmäßigste bezeichnet werden. Es ist dies die Silberwährung und neben dieser eine Ausmünzung in Gold, deren Werth mit dem Kurse schwankt. „Diese Art der Lösnilg", so lautet das Gutachten der Natnrmifsenschast, „entspricht am besten den pl)ysischen Verhältnissen beider Metalle." Geschichte de»; Im Abgeordnetenhause, welches über die S t e u e r res o r rn verhandelt, soll der geänderte Antrag Neuwirths Aussicht haben, angenommen zu werden. Diesem Antrag jusolge mub sür die Besteuerung eine Grundlage dadurch geschassell werden, daß die Einschätzung des ganzen steuerpflichtigen Einkommens der Steuerkontingentirung und Taxirullg der Nachlässe vorausgeht. Nachdem die Zwingburg Niksitsch, welche die Türkei gegei» die o n t e i, e g ri n e r aufgebaut, endlich gefallen, werden letztere den Krieg weiter führen, in die Herzegowina hinaus vordringen. Die ottomanische Heeresleitung hat bereits acht Bataillone Landsturnl in Gacko entgegengestellt — viel zu wenig, unr die zahlreicheren und kampsgeübteren Moittenegriner aufzuhalten. Nubland bereitet sich zu eitlem Wiilter-feldzuge vor. Da seine Truppen diese Jahreszeit leichter ertragen, als die Türken der wärmeren Gegenden, so rechnen Petersburg und Moskau mit Zuversicht auf die Bundesgenossen: Schnee und Kälte. Gambetla ist wegen „Schmähung des Präsidenten und Beleidigung der Minister" zu drei Monaten Gesängn^b und zweitausend Franken Geldbuße verurtheilt worden! Es gibt alfo keine Richter mel)r in Paris — in Frankreich. Das größte Schandmal, welches sich die Staatsstreicher gesetzt, ist die Abhängigkeit der Richter von Staatsanwalt und Justizminister — die Herabwürdigung der Rechtspflege zur Metze der Rache- und ReaktionspoUtik. Verinischle Nachrichten. (Völkerkunde. Unterthanen-loos in Egypte n.) In einem „Der Fellah" berge und Eisinseln, sind als solche leicht zu erkennen; schwieriger wird die Entscheidutig, wenn das Eis in langgestreckten, znsammenhän genden hohen Wänden, als sogenanntes Packeis, austrit. Unttl'erschreitbar und undurchdringlich, tvie es dann häufig rst, verschlieszt es dem Forscher den Einblick in das dahinterliegende Gebiet und sührt ihn auch wohl, wenn sich noch dazu auf denl hohen Eisfelde trügerische Dampf- und Wolkenschichten anfthürmen, lrre. Solche Packeislinien sind von allen Besuchern der antarktischen Zone iit großer Anzahl, jedoch fast ausschließlich südlich vom 60. Breitengrad vorgefunden worde»». Daß übrigens diese Eislinien keinen unveränderlichen Charakter haben, beweist die Thatsache, daß mehrere der von früheren Reisenden vorgefundeneit schon nach wenigen Jahren von den betreffenden Stellen verschwunden waren. Roß ist der Ansicht, daß selbst die von ihm e«ttdeckte große Eiswand nicht bis zun» Seeboden reiche und alfo keine unveränderliche Stellung habe. Am genauesten bekannt sind in diesem Gebiete die Südshellandii^feln. Ueber die Existenz des nach Australien zugekehrten WilkeSlandS ist viel gestritten worden, und noch jetzt ist es uit-entschieden, ob ivir es hier mit einem zusain-menhängenden Küstenstrich oder mit einer Reihe getrennter Inseln zu thun haben. Auf dem betitelten Aufsatz der „Wieiler Abendposi" finden wir folgende Schilderung: „Wer den Fellah in feiner Heimat beobachtet hat, kann sich einer Empfindung der Entrüstnng nicht erwehren, wenn er, wie es ktirzlich geschelien, wieder von einer Stelier-Erhöhung sür diesen Schwerbedrückten hört. Es gehört zum guten Ton der Hulnanität, die Sklaven in Egypten zu bedauern nnd zu beklagen, daß es solche gebe, allein wie beneidenüwerlh silld diese Sklaven iin Vergleich zum Fellah? Im Vergleich zn ihm ist ihre Arbeit holder Müßlgang und sie geitießen in Kleidung, Nahrung, Wvhnnng Llixns iin Ver-hältttisse zmn Bauer oder Feldarbeiter. Auch er-sreueil sie sich humaner und fest eingehaltener Gesetze, ivährend der Fellah thntsächlich hilflos ist. liegen den Steuerdruck gilit es keilten Appell, und keine Abt)ilse gtbt es gegei» die Noth, wenn die voln Steuer-lLittnehiner atisgepreßten Land-leute den Samen nicht mehr aitsbringen zutn Saeit, lvenn der Bodeit ntn sie l)cr verwüstet ist und ihre hungrigen Kindcr sich liackt itn Schmutze wälzen. Das Geld, welches durch diese Erprefsungeu eillkoinint, ^'ereichett den Steuer-Einnehmer, dett Pascha, den Khedlve, allen möglichen Leuten ko»nmt es zugute, nur nicht dein Volke und dein Lande. Neue Straßei» uild Paläste werden gebaut, neue Gärten nttd Ha-retns lt)erden angelegt. Häsen uild L^uchlthürme, alleitl Jene, ivelche das Geld dazu beitragen, ziehen keinerlei Nutze,» daraus. Große Zuckerfabriken werden aiti^elegt, in denen alle Augenblicke das ganze Maschinettwefen abgeättderl wird, je nachdem der Äerktnetster, ein Franzofe oder Engländer, es am vortheill)aflestett — sl!r sich findet. Dafür läßt mait alte Bauteu uitd Fabrtken, die buchstäblich mit detn Blute und Schweiße der Leute zusamlnengektttet worden, gänzlich verfalle«». Als im Vorjahre die Noth der Bevölkerung am höchsten war, gab der Kl^edive ein gläitzendes Mahl, bei dem er jeden seiner Gäste init einem kostbaren Ringe beschenkte. Seine Söhne wachsen heran uild jeder von ihnen bedarf seines eigeiten fürstlichen Hausstandes; englische Pferde, zalilreiche Diamanten, schöne Circassieriniten nnd Enunchen siitd noth-wendige Erfordernifse eiites solchen. Auch dte Töchter des Khedive bedürfen einer staitdeSge-mäßen Aussteuer und Mitgift. Fremde, welche den Khedive keitnen lertieit, sind allzu leicht geneigt, von seiner Llebettswiirdigkeit und Intelligenz. von feinein lebhaften Allgeinein-Jnterefse bezaubert, zu vergessen, daß er trotz aUedetn in jede»« Zoll ein Tüike ist nnd daß er der Bildung sowohl zutn richtigen Erfassen der Dinge gaitzen Striche, der sich nnter dem Polarkreis ln einer Länge von 400 Meilen ausdehnt, siitd nur an eittzelnen Punkten bestimlnte Anzeichen vot» Land gesehei^ worden, itnmer aber nur aus der Ferne und metst hiilter eiiter langgestreckten Packeisltuie liegend, ziapitän WilkeS, der den nach ihtn benaiinten Küstenstrich itt utt-unterbrochener Ausdehnung gesehen haben will, soll es mit seinen Beobachtungeit «licht so getwu genointnen und häufig das sür Land gehalteit haben, was wohl in Wirklichkeit nur Dampfgebilde waren. Trotzdein ist nicht anznnehmeti, daß ihn füttf Wochen lang solche Trugbilder unablässig verfolgt Habel», ut»b zudetn ivurde auf dein fragliche,» Strich fchon vor Wllk>:s an einzelnen Punkten Laild gefehei». Besiilnnlter ist unfere Kenittniß von eiller Jitfelgrnppe. tvelche ^^alleny Anfang 1839 unter 165" östl. Länge und dem Polarkreis entdeckte uild die nach ihin benannt wurde; die größte dieser Jitseln hat nach ihm eine Höhe von 12.0U0Fub, und aus zwei Gipfeln einer andern sah er nlächtige Rauchsäulen aufsteigen, so daß ihre vulkanifche Natur außer allein Zweifel ist. Der dritte größere autarktische Lalldstrich endlich ist das voil Roß entdeckte Viktorialand; sür uns der wichtigste eininal ivegen seiner hohen südlichen Lage, sodann wegen seiner lneik-würdigen geographischen Beschaffenheit, die in wie auch zu ihrer praktischen Verwerthung entbehrt. Jln Grunde genoininen gereicht seiire oberflächliche lleberlegeitheit dem Lande nur zuln Schadelt. Wird ein neuer Kaual gebnttt, so setzt sich der Khedive aUsogle»ch in deli Besit» des ihl» lllnfäumenden Lalldes. Die nächst frltcht' baren Grundstücke fallen seinen Beamtei» zn und erst dein der Bewässerung fchon lvieder fernab liegenden Boden erhält der Fellah. So lnuß er dentl >»ach wie vor »nit nur leicht gegürteten Leitden, mit nacktein Ruinpfe und ge-fchorneln Haupte iln glüheirden Sonnenbrande das Wasser zur Befruchtung seil»er Felder in schlveren Eilnern herbeljchleppe,». In eilleln nördlicher,» Lande »»lürde so furchtbarer Druck dle Leute ztveifeUoS zu Widerstand und Rebellion treiben; hier tverden sie dazu durch das Klitna allzusehr eitlnervt. Als der gege»»wärtige Vtceköt»ig die Negierilllg ailtrat, hatte er keinen ^^andbesitz. jetzt ist ein ausgedehntes Gebiet sein eigett. Ein Beispiel, wie ii» solche«» Fällen vor^ gegaitge»» wird: Sit» Landstrich w»»rde den Eigenthümern »»ach delt» von der Negierung bestiinlntet» SchätzungStverthe abgekauft, das heißt, die Besitzer erhieltet» keyl Geld dafür, sonder»» sollten dadtlrch dafür gezahlt werden, daß man ihnen die Arbett bei,»» Ban des Z»lcker-rohres u,»d ii» der Zuckerfabrik erließ. Nun stellte sich heraus, daß der Bodet» dei»i Z»icker-rohr nlcht günstig sei, und »»»au ließ die Fabrik, deren Bau sehr kostspielig an Geld u»»d Me»»-schenkraft gewefen war. wieder auf und gab sie de»n Verfall preis. Was geschah aber »»un »nit deln Gruud und Boden? Seine früher»» Eigetl-thülner »vurdei» gezwllngel», ihn zu einem neuen uild höhern Schätzullgspreife zurückzukaufe»» und »nit Geld auszubezahlel». Der ganze Lal»dstrich wurde durch dteses Vorgehen bettelarm »»nd die Erbitterung der Leute gtng »»lindeste,»« so weit, daß eilnge unter ihnen ihre zum Regieru»»gs-dieuste requirirten Kmneete lieber tödteten als hergaben. (Großstädte. Madrid.) Wer »veiter nichts auf Reisen sucht, ats oberflächliche Zerstreuung — schreibt ein Berichterstatter der „ttöln. Ztg." — der »vird sich vo,» allen Städten Spaniens, i,» Madrid jedenfalls ain meisten befriedigt fühlen. Er lvird nirge»»dwo eine reichere Auswahl öffentlicher Vergnügungen, in Theater«» jeder Art. il» Konzerten, Harmol»ien u»td Zirkus, uud nlrgei»d»vo leichtere u,»d gefelligere A»lfi»ahltte in privaten Kreisen finden. Es bedarf keiner förtnlichet» Etnpfehlung oder Einführuttg. Die erste zufällige Begegnui»g kann veln Fremden die Freundschaft, uud tvie der Roß einen eben fo kundige»» wie gründlichen Erforfcher gcfuilden hat. Roß — berühmt durch feine großartigen Nordpolfahrten — hat, ganz abgefehen davoit, daß er die höchste südliche Breite erreichte, ln wissenschaftlk^er Beziehung Bedeutetlderes geleistet, als alle seiue Vorgänger. Seine »neteorologischen Beobachtunge»», drel Jahre hindurch von Stunde zu Stunde ailge-stellt, haben u«»s erst eil»en rechten EinMck in die physikaltschen Grundzüge der antarktischen Meer- und Eiswelt verschafft. Ei«le unver»vüst-l»che Eisnatur, scheute der kuhl»e Forscher keines jener augenblicklichen Hindernisse, die Andere vor ihtn zuln schleuitiget» tllnkehrei» beivogen hatteit; hätlfig saß er, allzukuhi» vorgedrungen, Tage, Wochen, ja Monde »nit seilten beide»» Schiff^'n in den Spalten einer PackeiSwmld sest; uud gerade solche Zeiten boten se»neln »vackern, ganz nach ihin gearteten Schiffsvolk die herrlichste Gelegenheit zu allerlei frohen Lustbarkeiten, zu Spiel u,td selbst zu ausge» lasseuen Maskerade»» aus de»» u»nlieget»den Eisfeldern. (Fortsetzung folgt.) Spanier mit höflicher Uebertreibung sagt, den Besitz eines Hauses vermitteln mit allem, was ein solches zu bieten verntag. Der Verkel)r hier ist einfach und patriarchalisch. Komplimente habt der Spanier und seine Ätel trägt er nur in seierlicher Oeffentlichkeit zur Schau. Wenn die Männer sich ein wenig kennen, duzen sie einander ohne Umstände und ohne die abgeschmackten Feierlichkeiten, mit denen wir meistens in Trunk solche Duz - Brüderschaften einzuleiten pflege«», um sie oft am andern Morgeil schon zu bereuen, mtd die Frauen redet inan einfach mit ihrem Taufnamen an. In dieser diderben Art macht die Madrider Gesellschaft in allen ihren Schichten keine Aus>iahme von dem in ganz Spanien herrschenden To>t, und wer kein Pedant ist und kelne allzu hohen geistigen Ail-sprllche macht, kann angenehme Tage vertiringen. Ich muß nun gestehen, daß mich zwei Dinge in Madrid beständig aus den angenchnlsten Illusionen reißen. Nämlich die ewig blank gewichsten Hüte der Herren und die eben so ewig geschminkten Gesichter der Danlen. Ich meine, wenn ein junger Kanzleibeamter jeden Tag Zeit findet, seinen Zylinder zum Hulmacher zil schicken, um ihn blank auffrischen zu lassen, Tag für Tag, konnte es it)m in seinem Amt auf einige Rechnungsfehler mehr oder weniger kaum ankommen, und eine junge Schöne gar, mit Bleiweiß auf Stirn und Nacken nnd brennendem Karmin auf de»; Lippen, erschreckt mich wie das übertünchte Grab meiner Glückseligkeit — stlr den Fall wenigstens, daß ich dazu konl-men sollte, dieselbe einem solchen Weseil anzuvertrauen. Es liegt etlvas Unwahres, Gleisnerisches und etwas Barbarisches zugleich in diesen offen ulld am lichten Tage zur Schau getragenen gemalten und gepuderten Lügen. Eine Gesellschaft, die vergleichen hervorbriilgt und duldet, hat von vornherein inein Vertrauen nicht. Das Schminken der Frauen ist hier nicht Ausnahme, wie sonst in aller Welt, sondern !jiegel und die Mütter bemalen die eigenen Töchter bereits von deren neuntem Jahre an. Von der Gemalin eines im letzten Jahrzehnt vielgenannten Herzogs weiß alle Welt, daß sie sich jeden Montag von einem französischen Künstler vollständig emailluen läßt und dasür jedes Mal 4l)00 Realen zahlt. Man erzählt sogar, daß sie ein eigens sür diese Operation bestimmtes Kabinet besitze, dessen Wände dick gepolstert seien, um die Schmerzensruse zu ersticken, welche die gepeinigte Hoffart von sich gebe, wenn die Haut von Nacken und Schultern mit Bleiweiß tätowirt und schmerzlich ausgetrieben werde. Dasür erscheint die hohe Dame aber anch beständig noch so jung und reizend wie ihre bereits erwachsene Tochter. (Gesundheitspflege. Wider die Versälschnng der Nahrungsmittel.) Der Direktor des Deutschen GesundheUsamtes hat solgende Kundmachung erlaffen: „Die Frage einer gesetzlichen Abhilse gegen die Verfälschung der Nay-rungs- und Genußmittel, wie gegen die gesui^d-heitswidrige Beschaffenheit anderweitiger Gebrauchsgegenstände. ist schon lange zum Aus-gangSpunkte entgehender Untersuchnligen und Orientirungsarbeiten im kalserl. GesnndheitS anUe gemacht worden und neuerdings hal der Herr Reichskanzler dem Uilterzeichneten den Beseht ertheitt, unter Mitwirkung des Vorsitzenden des Reichsjnstiz-Amtes eine denl entsprechende Gesetzvortage anszuarbeiten. Da es nun für eine erschöpsende Bearbeitung dieses Gegenstandes dem kaiserl. Gesundhellsamte darail gelegen sein muß, möglichst viele und ausgedehnte Gesichtspunkte zu gewinnei» und eln reichliches Erfahrungsmateriat zur Versügung zu haben, so richte ich, im Hinwelse aus das dabel zui Sprache kommende aUgenleilie Jilteresse, ail alle öffentllchell und privaten Jnilltute, sowie an Aerzte, Chemiker uiid Fachgelehrte andere«^ Art iln deutschen Reiche, welche sich lnlt der vorliegenden Frage schon beschäftigt haben uiid denen ein entsprecheiides Ersahrungsmaterial zur Verfügung steht, die ergebenste Bitte, das- selbe neben etwaigen daran zn knüpfenden Ne-flexioneii uiid Vorschlägeil gefälligst bis znin t. Oktober d. I. aii mich gelaiigen lassen zu wollen." (Zur wirthschastlichen Lage. Oesterreichischer Jndustriellentag.) Hervorragende Industrielle veranstalteii snr Sonntag den IK. Septeniber, Vormittags 10 Uhr, iln Saale des Niederösterreichischeil Geiverbevereiiles zu Wien einen Oesterreichlscheii Jndnstrielleiltag. Derselbe wird im Anschlüsse an die zal)lreichen Kiliidge-bnngen der Laildtage, Handelskaininerii, Parteitage u. s. w. nochinals die gemeinsainen For-deruiigen der Gesainint-Zndnstrie sorinuliren. Den Anlaß zu dieser Mailisestation gab die aus trübe Erfahrungeil bel früheren Gelegenheiten gegründete Befürchtnilg, daß die Bestrebungen ver Vertreter des Dentscheii Reiches behnss Be-sestigullg und Eriiieiterling der dolnillirenden Stellung der dentscheii Jiidustrie aus deln öster-reichisch'ungarischen Markte nicht auf allen Seiten jenem Wiverstaiide begegnen, welchen eiilerseits die wirthschaftlicheil und fiilanziellen Verhältnisse, andererseits die ^tellnilg Oester-reich^UngarilS als s^lbstänoigeil, seine eigensten Interessen ohne auswärtige Bevorinundung srei regelildeil Staates nnbedingt ersorderil inüßten. Die Äninelduilg der Betlieiliguilgen hat im Bureau des Jndlistriellentages, I., Escheilbach-gasse tl, zu erfolgeil. woselbst allfNainen lautende Eintrittskarten ausgefolgt werden. .Nlariiui.itl'1. .lierichte. (Zum steirischen Fenerwehr-T a g.) Der Obmann des steierinärkischen Feuerwehr-Verbandes (Hueber iil Graz) hat ain tZ. Septeinber, 12 Uhr 14 Minnten Nachinittag aus der Kabinetskanzlei des Kaisers fotgeildes Telegrainm erhalteil: „seine Majestät der Kaiser danken für die Loyalltäts-Kundgebuiig der versamlnelten Feuerlvehr. Geilotta." (Spende.) Die hagelbeschädigten Be»voh-ller voil Zellllitz aii der Mnr uild der untereil Kalles hab^en aus der Privatkasse des Kaisers Z500 st. Unterstützling eiupfangen. (E r t r u u k e ii.) Anton Visnovar, der vor sechs Tagen in Ralschach bei in Badeil er-trltuken, lvurde iiächst Lichteiiivald aiis User geschivcinint. Der Verniiglückte ivar sechzehil Jahre alt. ^Todt aufgefunden.) Jil eiileln Grunlethanfen z,i Ober-Kötting ivnrde der Schneic'^er Aiitoii ailü Weichseldorf, Gerichtsbezirk Cllli, todt ausgesiiiideii. Der gerichls-ärztlichen Untersuchuiig zu Folge ist hier eiil Verbrechen nicht verübt worveil. (K i n d e S ln o r d.) Maria Kreintschilik, 27 Jahre alt, Dienstinagd iil Wurinatl), welche am 2!). Juili d. I. ihr nengeboriiev Kiiid er» würgl, ist auf Grnnd des Geschwornenfpriiches zu schwerein Kerker ans die Dauer von drei Jahren vernrtheilt wordeil. (Diebsta h l.) Der Baronill Olga Touloii, gegenwärtig i»» Neukircheil aiif der ^oinlner-frijche, ist der K^>ffer erbrocheil und eiil Betrag von Z20 fl. sainnlt eineln Versatzschein gestohlen wordeil. (Schwerer Kerker.) Mathias Stoff, Lohnkutscher in Marburg, hatte ain t7. Juiil l. I. iin Gasthanse „am See" dein Gegiler Ferdilland Kaiser lvegen einer Kellileriil sein ^Uerkrngleili an den Kops geivorseii und eiil Ältge ailsgeschlagen. Vor die Geschivoriieil gestellt, lvurde der Angeklagte snr schnldig erklart und voll deli Slrafrichtern zil füiisjährigein schivereii Kerker vernrthellt. (Ps e r de s ch l ä ch t e r e i.) Herr Johann Saüa hat veli Stavlralh eisucht, iyiii zur AnS-udiiiig des Gewerbes d^r Pserdefleisch-Ansschrot-luiig die Änlage einer Schlächterei iin Halise vev Herril Reschinanil ('^^luinengasse) zu b.'wil-ligen. Viele Beivohiier dieser (Äasse niid der be-iiachbarten Häuser nnterzeichilen jetzt eine Ein-gäbe ail deil Stadtrath und driiigen darallf, diefein Gesuche nicht zu entsprecheii und zivar aus solgeiiden Griliiden: In der Grazer-Vorstadt befiliden sich bereits drei Fleischansschrot-tl^ngeii und eiiic PserdefleischallSschrottung, lllit-hin kailn der Bedarf einer lveiteren Pserde-fleischallSschrottllng nicht geltend gelnacht iverveii. In der Blninengaffe lnüildet der Hanptwasser-kanal der ganzen Grazervorstadt offen an s, nird verursachen die in dein offeneil. mitten in der Gasse ausgeführten Riniisale laiigfain abflielien-den Häiiseransgnsse iil der warilleil Solmners zeit gesillldheitsschädliche AilSdiliistiliigen. Ferner besteht in der («razer-Vorstadt die Leicheilaus-bahrnilgsanstalt, die auch ziinl Verderben der Lust beiträgt, und das Militärspital. Es erscheint dal)er keineswegs angezeigt, anch noch lveitere gesulldheitsschädliche Aiilagen zn errichten. In der Grazervorstadt befinden sich auch die beideil Bezirksgerichte, die Bezirkshallptiiranll-schaft, die Finanzdirektion, das TelegräplMamt, das Postaiilt, zwei Notariats- lind sechs Advo-katnrskanzleien, der Bahnhos, eiiie Bierbrallerei, dle lneisten Gasthöfe, die größten Haudelsge-schäste u. s. iv. Aus Rücksicht für alle diese Anstalten sollten Betriebsanlageil, die gesundheitsschädlich werden köiiiieil, llicht beivilligt werden. (U iltersteiris ch e Bäde r.) In Rö-lnerbad lind bisl)er 78'.^ Perso»ien zuin Kurge-braliche angekoiniuen. (Evan g. G enleind e.) Soniitag den 16. Septeinber Vorlnittag 10 Ul)r wird das nengebante Pfarr- nild Schull)anS der hiesigen evangelischen Geineinde feierlich eillgeweiht. (Theater.) Ain nächsten Moiltag (17. Septeinber) Nachinittag 3 Uhr findet die Lizi-tatioil der Theaterlogen statt. (Aus der Geinein de st n b e.) Die Sitzung des Geiileinderathes, welche gestern hätte stattfinden sollen, wird a>n nächsten Dienstag abgehalteil. (Südbah n.) Die Badezeit in Rölner-bad Niid Tüffer endet ain 20. d. M. Von diesein Tage an bis auf Weiteres halteii die Eilzüge dort nicht inel)r ai» uild findet auch keine Aus-liahine voil Personeil nnd Gepäck statt. Letzte ^ost. Der Kaiser hat bt» der Hoftafel in Kafchau einen Trinkfpruch „auf das Wohl srioe» tl»ruren Freundes, dcS Kaiser« von Nußland" ausgebracht. Deutschland wird an seiner russischen Grenze Truppen aufst. llen, um dadurch Auß-land die militärische Entblöstunq Polens zu ermöglichen. Im Falle eines AufftandeS rücken Viele Truppt^n ein. Oesterreich soll ersucht werden, in Galizieu gleichermaßen vorzuziehen. Auf Moltk-'S besonderen Rath hat der russische Kaiser den Sieger von Chiwa — General Kaufmann — ins Hauptanartier berufen. Die Nnssen fi»d, von Mehemet Ali ^rfolstt, über dj? Iantra znrückgt gangen. Asm Atilchertisch. Das Buch vom gesunde» uud kranken Herrn Meyer. Von M. Neyinoild. (Dritte Auflage. Bern 1877. Gcorg Frobeeil.) Dieses Werk ist „ei,i in zierliche Reimlein gebrachtes humorisiisches Supplement zil sämmt-licheil Werken von Bock, Klenke, Reclani ii. A." Mit demselben Witz und Humor, derselben Klarheit und Schärfe des inetrischeii Allsdriickes, die wir a>i dein Verfasser bereits kenneii niid schätzen gelernt, persiflirt er die verschiedenen „Heilinethvden". von ivelchein iljin keine zu behage»! scheillt. Allerdiiigs versäuint er iiicht, zuin Schlliß eiiie zu neiinen, die er init seiiler lvärinsten Elnpsehlnng versieht. „Und es lehrt nns dieses Büchleiii Weil der Meiisch znin Leid geboreii. Braucht er leider auch Doktoren: Doch der beste heißt — Hninor!" Wir enipsehlen Leidendeil sowohl wie Ge. suiiden den Verfasser als eiiieii der geivis^enhas-testen Doktoreii uild ivolleu dabei zu erwähnen nicht vergessen, daß in seiner Begleitung sich ein rilhmlichst bekannter Zeichner, H. G. Strölil befindet, der durch seine Illustrationen, Aug und Gemüth in gleicher Weise erfreut. Course der Wiener Börse. 13. September. kittheitliche Staatsschuld j Creditaktien in Noten . 65.30 London in Silder . 68.— Noldrente .... 76.10 I^60er St.-Anl.-Lose 112.— Nanktiktien . . . 857 — 220.2.^ 117.85 Silber .... 10^.00 Ncipoleond'or . . 9.45'/, K. t. Münz-DuktUen 5.64 100 ReichSmatk . 57.90 ^'t'r. 505. (1028 Kundmachung. An der Mädchenbürs^erschule und an sämmt-lichen Volksschulen dieses Stadtschulbezirkes wird das nächste Schuljahr am 17. September !. I. eröffnet. Die schulpflichtigen Kinder, tvelche lveder in eine Mittklschulc noch in die Uebungsschule der k. k. LthrervildungSanftalt in Mnrburj, eintrete»', und von iliren Eltern oder deren Stellverirrtern om 14. oder 15. September l. I. zlvischen 8 sind 12 Uhr Morgens mit dem Tauf- oder Geburtsscheine in die betreffende Schule zu bringen und IN die Lisk der schulbesuchenden Kinder eintragen zu la,je.i. In Crlrantungsfällea l)aben die Eltern oder deren Stellvertreter bloS den Tauf- oder Geburtsschein des schulpflichtigrn Kindes bei dec Einschreibung vorzuweisen. Eltem oder deren Stellvertreter, lvelche dieser Pflicht nicht nachkommen, sind von dem Leiter der Schule dem gefertigten S.adtschul« rathe behufs der gese^lichen Amtshandlung bis 1. Oktober l. Ä. namya,t zu machen. Die Schuspflichtipkeit begiunt mlt dem vollendeten sechsten uno l>auert bi"^ zum vollendeten vierzel)nten Lebensjalire. Kinder, welche beim Beginne veS Schuljahres zwischen dem 6. und 6. Lebensjahre stehen, können nur mit hierämtlicher Bewilligung ausgenommen werden. Stadtschulrath Marburg am ö. Leptemiier 1877. Der Vorsitzende: Dr. M. Reiser. Z. 6826. Edikt. (1050 Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg rechtes Drauufer wird bekannt gemacht: Es sei in die freiwillige öffentliche Versteigerung der zum Nachlasse des am L6. April 1877 zu KranichSf^ld verftolbenkn Martin Sag ad in gehörigen, in Kranichsfeld gelegenen Realitäten Urti. Nr. 32^2, l2V» und 44^ aä KcanichSfeld, Dom. Sir. 57'/« aä Kranichsfeld und jener Grundtheile. welche von den Realitäten Urb. Nr. 36 u. SL'/« aä Kranichsfrld hintantZerkauft. aber bisher noch nicht abgeschritben worden sind, dann der bei ersterer Nealitüt befindlichen Falzrnisse — gewilliget und deren Bornahme im Orte der Realität in Kranichs seld auf den 4. Oktober 1877, Vormittag von 9 Uhr angefangen, angeordnet lvorden. Hiezu werden Kauflustige mit Dem^ eingeladen, dah die Realitäten einzeln, gesondert an den Meistbietendcn verkauft werden, dah jeder Lizitant bezüglich der Realitäten ein 10"/aigtö Vadium vom AnsrusSpreise zu erlegen hat und dah Schätzprotokoll, Grundbuchsextrakt und Lizi-tatlvnSbedlngiusse täglich beim Gerichtskomnusiär Dr. Franz Radey, k. k. Notar in Marburg, eingesehen wrrden können. D e Pfaiidrechte der Saßgläubiger tverden durch ditsk freie Lizit^Uion nicht berülirt. Marburg am 12. September 1877. Eine möblirte Wohilullg in der Tegetthcisfstraße, bestellend aus 2 Zimmern mit schöner Auesicht, wird vermiethet. Auch lvird daselbst eine guterhaltene Howe» billigst abgegeben. (1054 Nähere Auskunft im Comptoir d. Bl. 101S) An der privat dkS j crlaufe» L? x.s !alter Hund, braun. Der Finder wolle dcnselben gegen Belohnung ins Haus Slaudinger, Draugasse, bringen. (1048 V Mter Wesch in Waröurg a. Z>. beginnt das Schuljahr mit 1. Oktober d. I. Die Schule umfaßt 2 Jahrgänge. Der kaufmännifebe UuterrichtscurS für Mädchen beginnt mit 24 September und d»,utrt 10 Monate. Unterrlchtsgegenstände: Handels^rithmetik, einfache Burh-I haltunsi, Wechselrecht, Correspondenz und Handelswissenschaft. Programme werden anf Verlangrn franko zugefandt und weitere Auskünfte bereit-j willigst ertheilt vom_Direktor Peter Resch, Kaiserstrahe 4. I)lo xsdon von «Ittm ^lilsl^öll ikrsr i»i»ixstAsIisdt«v IVllittor, Kvb^vttstoi', Lvkwisxor- und (lrossmuttvi', llsr b'rau ^v8vfi» «ei,oreneii VVlltt, Lsamtsus-Ultvö, wsleko nn^eli Iklnzrgm I^oillon, versadon mit lZsn KI. Ltpi'kgsklkrllmsnton, am IL. Lsptomlior 1877 um '/.j10 nantt und orxxvbsn im Ilsri'n ent-kokliet'. I^oieliLnIx^s^iinß^nist« der tlwubrsn Osliinjzoslzkiedlznsn findet t'leitkx den 14. d. um 4 Ultt' ^aelinutttt^ vom I^Ik^uk?» ^r. I'^ in dsr aus statt. Dio Iii. Loolonmegsv ^vii'd Lanlsta^ dvn 15. d. um 10 Dkr in dsr Domliilcbe ^slssvn. Die VIioIiun6 wi^d dvm krommsn /^ndvnktzn smpluldou. All a r t) u I' A am 13. Loiittzm^vr 1877. 1053 vr. Svivrivk I.ordsr, Advokat, I-eopolüiQv ?ro»»»Qk« Lob l.ordsr, als Ii. l<. in Uiun. Vutt, als Lrüäsr. lloriQKQQ ?r0«»»Q»x, Lla^sadl-it^anl in 0d6r!6mi)aclj. als Seüvl^orsodv. ?dorv»v I^ordsr, als Led^losörtoodtsr. ZllvL»r»ed, X«lroIiQ0, Lu»»»a, «ordert unci Lsrwt^QQ l.ord«r, Irmvvxsrü, und ?ro»»iQUK, als II. «toivrm. I^oielionÄUkl'itllruuxs-unil I!övrüiisun^i^?^llst»It. Logt« KMion. Montag deu 17. Scptcmber um Z Uhr Nachmittag findet im Theatrr die Logln-Lizitaiion statt. (^V33 Das VerwaltungskComits. Gin Knabe wird in ganze Verpflegung aufgenoinmen. Zu et fragen im Haufe Siaudinger, Draugafse. in der Handlung.____^(^l)49 2 Kostknaben aus anständit^er Fam lie w'rd>n aufgenommen. Auch kann daselbst Clavierunteriicht .rttieilt werden. Auskunft im Dienstboten Bureau, Vurggafse. Dm Kojlmildcheu werden in gärizliche Berpflegnng genommen bei einer soliden Familie: (1034 Eosinogasse Nr. 8, 1. Stock._ Ein Kostknabe wird bei einer anständigen Familie ausgenommen. Geboten wird gute Behandlung und Verpflegung, separates Zimmer, Klavier, aus Wunsch auch Musikunterricht. (1031 Näheres im t^omptoir d. Bl. StMvroail« iverdcn im Hause Nr. 14, Kaiserstrahe, nächst Realschule ln ganze Verpflegung aufgenommen. Auskunft iviro ertheilt in SpaKek's Schuh-Niederlage. Herrengusse Nr. 28. (1019 2 Kostknabm werden anfgenommen: LendpluK Nr. 14, 1. Stock. Fässer weingrün, 5- und lv-eimrige zu haben in Schraml'S Kellerei, Tegclthcffstraße 47. (967 MSbel politirt, Nuhbaumliolz, zusllmmenpafsend, moder.j ner Form: 2 Betten, 2 Nachlkästen, 2 Doppel-^ Chiffons, 1 Waschkasten mit Marmorplatte, 1 Trumeaukaften uild ein Ankleidespiegel, fast neu, wegen Veränderung, billig um den sizen Preis von 200 fl. (10S2 _^Anfrage im Comptoir d. BlatteS. Stmmtl. VwiUdtiinchlilig für in «Ävr lUanRiLakti»? ist billig zu verkaufen. (1051 Anfrage bei IkIvtK ^ C7<»inp, Zm bclicbttl» Markt Lcibkitz ist das einzig und alleinige Trödlergewerbe fammt sulläus iüstruvtuL lvegen Todesfall zu verkaufen, und kann auch Geld liegen bleiben. Anfrage bei Franz Kappel, Kapellmeister in LeibniK, Nr. 2._(1047 zu haben i« (1030 FI u r I» I zx » Eck der Kaiseesttaße, Marburg. . 1 W« mSUirttS Zi«mtt lM 1 Stock ist sogleich zu vergeben. (840 Anfrage Domplap Nr. 6. Ein Agent gesucht für die k. k. Hof- und UniverfiiatS-Buchhandlung M a n z. (1035 Auskunft bei M. Troger, Agent, Mag-dalenavorstadt. Feldgafse Nr. 10. 1. Stock. Ein Stall für 2-3 Pferde nebst Wagenraum ist vom 1. Okiob^r zu vcrmiethen. (1045 Anfrage im Dienstmann-JnstitutS-Comptoir. Ein schönes junges in jeder Richtung vor« zi'tglichks Pferd, zwei halbgedeckte Wägen, ein schwerer Fuhrwagen sowie eine neue Häckselmaschine verkauft ^997 «kv«. erautvortUchk Redattinu, Druck und Verlag von Cduard Janich^v in Waeburg.